Grundhaltungen des Gläubigen
ID
ak002
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:36:12
Anzahl
3
Bibelstellen
n.a.
Beschreibung
Drei Vorträge über die Grundhaltungen Gottesfurcht, Demut und Vertrauen der Gläubigen.
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen zu Beginn des heutigen Abends zwei Schriftstellen, und zwar die erste aus dem
Propheten Jesaja, Kapitel 11, Jesaja 11, Abvers 1.
Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln
wird Frucht bringen.
Und auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes,
der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.
Und sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht des Herrn.
Und die zweite Stelle aus dem ersten Buch Mose, Kapitel 39, Erste Mose 39, Abvers 7.
Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef
und sprach, liege bei mir.
Er aber weigerte sich und sprach zu der Frau seines Herrn, siehe, mein Herr kümmert sich
um nichts bei mir im Haus, und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben.
Niemand ist größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als
nur dich, da du seine Frau bist.
Und wie sollte ich diese große Bosheit tun und gegen Gott sündigen?
Und es geschah, als sie Josef Tag für Tag ansprach, und er nicht auf sie hörte, bei
ihr zu liegen, bei ihr zu sein, da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus
ging, um seine Arbeit zu tun, und kein Mensch von den Leuten des Hauses war dort im Haus.
Und sie ergriff ihn bei seinem Gewand und sprach, liege bei mir.
Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh und lief hinaus.
Soweit zunächst das Wort Gottes.
Das Thema dieser drei Abende ist Grundhaltungen des Gläubigen.
Und ich möchte zunächst einmal versuchen zu erklären, was damit gemeint ist.
Wir alle verhalten uns ja irgendwie.
Man kann nicht leben, ohne sich zu verhalten, es sei denn, man schläft.
Aber wenn man wach ist, dann verhält man sich, so oder so.
Das Verhalten, das ist das, was nach außen sichtbar wird und was andere auch an uns beobachten
können.
Und so werden wir auch, überall, wo wir uns bewegen, sei es in der eigenen Familie, am
Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, beim Einkaufen oder wo es sei, überall verhalten wir uns,
und das wird auch beobachtet.
Aber wenn es um Grundhaltungen geht, dann geht das noch etwas tiefer.
Dann ist das damit gemeint, was hinter unserem Verhalten steckt, warum wir uns so verhalten,
die Motive, die Beweggründe, warum wir uns so und so verhalten.
Wenn man in unsere Gesellschaft hineinblickt, dann stellen selbst ungläubige Menschen fest,
dass es in unserer Gesellschaft einen Werteverfall gibt.
Ich nenne mal ein Beispiel, Treue, das ist ein Wert, es ist ein positiver Wert.
Aber wo ist in unserer Gesellschaft heutzutage noch wirklich Treue zu finden?
Treue in der Ehe, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft?
Oder nehmen wir einen anderen Wert, Ehrlichkeit.
Wo ist in unserer Gesellschaft die Ehrlichkeit geblieben?
Wenn selbst Menschen in den höchsten Positionen, in den höchsten Ämtern nicht davor zurückschrecken,
zu lügen, die Unwahrheit zu sagen, dann wenn es irgendwie ihnen günstig erscheint.
Und auch das Wort Gottes spricht von solchen Zeiten im zweiten Timotheusbrief, im dritten
Kapitel, da werden uns nämlich die letzten schweren Tage beschrieben.
Und wenn wir diese Verse aufmerksam lesen, dann werden wir sicherlich zustimmen, dass
das eine exakte Beschreibung ist der Zeit und der Zustände, in denen wir heute leben.
Zweite Timotheus 3, Vers 1, dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten
eintreten werden, denn die Menschen werden selbstsüchtig sein.
Das ist auch eine Haltung des Menschen, aber eine negative, selbstsüchtig.
Und wie viel Selbstsucht gibt es in unserer Gesellschaft, in unserer Ellenbogengesellschaft,
wie man sie manchmal auch nennt, wo jeder versucht, wie er am besten durchkommt und
sei es auf Kosten anderer, immer nur ich, sich selbst verwirklichen, sich selbst darstellen.
Das ist das, was auch in der Welt heutzutage gelehrt und praktiziert wird.
Nach dem Gesetz, der Stärkere, der setzt sich durch und der Schwächere, der fällt
einfach hinten runter, geldliebend, prahlerisch, hochmütig.
Wir werden ja morgens, oder der Herr will etwas hören über Demut, das ist genau das
Gegenteil von Hochmut.
Aber die Menschen der letzten Tage werden als hochmütig gekennzeichnet.
Das heißt, sie brauchen Gott nicht, sie denken hoch von sich, sie meinen, wir kriegen alles
in den Griff und wenn man hier nach Heinebach reinfährt und man sieht überall die Wahlplakate
und guckt mal, was da draufsteht, da steht immer sowas drauf, wir schaffen das, wir haben
die Kraft, wählt uns, weil wir mächtig sind, wir schaffen das, wir kriegen die Probleme
in den Griff, ohne dass man nach Gott fragt.
Ich kann jetzt nicht auf alle Einzelheiten eingehen und Dankbarkeit, auch ein Kennzeichen
der letzten Tage und wo findet man noch wirklich aufrichtige Dankbarkeit?
Angefangen davon, dass man täglich genug und reichlich zu essen hat.
Wer dankt dafür noch in unserer Gesellschaft?
Dann ist unsere Gesellschaft nicht vielmehr dadurch geprägt, dass man auf die Straße
geht, dass man demonstriert, dass man immer noch mehr haben will.
Das sind negative Beispiele, was Menschen für innere Haltungen einnehmen können.
Aber unser Thema ist ja Grundhaltungen des Gläubigen und da gibt es sicherlich verschiedene
und wir haben jetzt für diese Abende einmal drei ausgewählt und das Thema für den heutigen
Abend ist Gottesfurcht und wenn wir da in unsere Gesellschaft hineinblicken, dann müssen
wir wirklich fragen, wo gibt es denn heute noch Gottesfurcht?
Es gab auch früher natürlich immer schon gläubige und ungläubige Menschen und doch
hatte man früher einen gewissen Respekt, wenn man von Gott sprach.
Es war eine gewisse allgemeine Frömmigkeit unter den Menschen, die sich zum Beispiel
auch darin äußerte, dass früher die Bauern sonntags nicht arbeiteten, sondern an dem
Tag des Herrn ihre Arbeit ruhen ließen und wir merken, welche Bestrebungen der Feind
heute unternimmt, um gerade den Sonntag zu entheiligen.
Immer mehr Geschäfte öffnen am Sonntag, immer mehr Firmen arbeiten am Sonntag und
wir wissen nicht, wie das weitergeht.
Wir wünschten uns ja, dass wir als Gläubige, wie es in einem Vers heißt, ein stilles und
glückseliges Leben führen können und dass wir sonntags auch die Möglichkeit haben und
die Zeit uns zu versammeln, aber wir merken, der Feind, der will das rauben, der will aus
dem Sonntag, aus dem Tag des Herrn, der sowieso im Kalender ja schon ganz ans Ende gerückt
ist, in der Welt ist es der letzte Tag der Woche, da sieht man schon, welchen Stellenwert
man ihm beimisst, dass man gerade diesen Tag angreift.
Wir möchten uns heute Abend ein wenig damit beschäftigen, was Gottes Furcht ist, dann
natürlich ein wenig zusammentragen, was das Wort Gottes darüber sagt.
Das Wort Gottes soll der Mittelpunkt und auch der Maßstab für diese Abende sein.
Wir möchten fragen, was sagt uns Gottes Wort zu diesem Thema und dazu muss man natürlich
ein wenig einige Stellen aus dem Wort Gottes zusammentragen, denn das ist so ähnlich wie
im letzten Jahr, als ihr hier mal eine Vortragsreihe hattet über den Heiligen Geist, wenn man
da in den Worten Gottes nachschaut, dann gibt es natürlich sehr, sehr viele Stellen, die
über dieses Thema sprechen und so ist das bei dem Thema Gottes Furcht auch.
Also wir müssen einige Stellen zusammentragen und wir möchten auch die Bibel an verschiedenen
Stellen gemeinsam auch aufschlagen und gucken, was das Wort Gottes darüber sagt, aber es
soll auch nicht nur so eine theoretische Darstellung werden, sondern es ist ja ein ernstes Thema.
Es soll zu meinem und zu deinem Herzen reden, dass wir uns fragen, ob denn die Gottesfurcht
in unserem Leben wirklich eine Grundhaltung ist, denn selbst wenn wir in die Christenheit hineinblicken
und den Kreis noch enger ziehen, wenn wir schauen unter solchen, die bekennen ein Eigentum
des Herrn Jesus zu sein, wenn wir in die Gemeinden, wenn wir in die Versammlungen hineinblicken,
wenn wir in die Familien, dann müssen wir doch beschämend bekennen, dass manche Dinge
Einzug gehalten haben, die eindeutig im Widerspruch stehen zu dem Wort Gottes, wodurch der Herr
verunehrt wird und wo wir uns doch fragen müssen, wie konnte das eigentlich so kommen,
warum ist das so und vielleicht ist eine Antwort, dass auch die Gottesfurcht unter den Gläubigen
abgenommen hat und dass wir uns in dieses Licht stellen und auch am Ende neue Herzensentschlüsse
fassen, doch wirklich dem Herrn in Gottesfurcht zu dienen und nachzufolgen.
Wir werden dann auch sehen, welche Auswirkungen Gottesfurcht hat im persönlichen Leben und
auch in dem gemeinschaftlichen Leben, wie wir es auch im Gebet gesagt haben und werden
am Ende sehen, welch ein Segen darauf liegt, wenn wir wirklich gottesfürchtig wandeln.
Interessant und wichtig sind immer, wenn man sich mit einem bestimmten Thema beschäftigt,
die Stellen, wo ein bestimmter Begriff zum ersten Mal auftaucht und wenn wir danach suchen,
wo das Wort Gottesfurcht zum ersten Mal auftaucht, dann kommen wir in das erste Buch Mose und
das ist bei vielen grundlegenden Begriffen der Heiligen Schrift so, dass wir die in den
fünf Büchern Mose finden.
Das ist eine ganz wesentliche Grundlage des Wortes Gottes und deswegen kann ich auch den
jungen Leuten nur empfehlen, beschäftigt euch einmal mit den fünf Büchern Mose und
es gibt auch dazu eine sehr empfehlenswerte Betrachtung von unserem Bruder Mekintosh,
der vor vielen Jahren über diese fünf Bücher Mose geschrieben hat, in verständlicher Art
und Weise.
Und ich kann mich noch erinnern, das war damals für mich die erste Betrachtung, die ich gelesen
habe.
Und ich kann mich kaum an eine Betrachtung erinnern, die mich so beeindruckt hat und
geprägt hat, wie diese über die fünf Bücher Mose.
Also das ist sicherlich zu empfehlen.
Wir finden den Begriff Gottesfurcht zum ersten Mal im Leben von Abraham und zwar in 1.
Mose Kapitel 20, das ist die Begebenheit, wo Abraham sich aufmacht in das Land des Südens
nach Gerar zu Abimelech und er sagt dann in Vers 11 Und Abraham sprach, weil ich mir sagte,
gewiss ist keine Gottesfurcht an diesem Ort, und sie werden mich töten, um meiner Frau
willen.
Auch ist sie wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter
meiner Mutter, und sie ist mir, sie ist meine Frau geworden.
Soweit dieser kurze Abschnitt.
Abraham begibt sich hinein in diese Welt, dieses Land des Südens, Abimelech, ein Bild
von dieser Welt und Abraham hat sehr wohl ein Empfinden, wie es in dieser Welt zugeht,
denn er sagt ja, weil ich mir sagte, gewiss ist keine Gottesfurcht an diesem Ort, das
hatte er erkannt.
Und so ist das bis heute, wir werden dem sicherlich zustimmen und wir haben es vorhin beleuchtet,
es ist keine Gottesfurcht in dieser Welt zu finden, wenn wir in die Welt hineingehen,
dort wo die ungläubigen Menschen leben und sich aufhalten.
Das wissen wir und wir werden im Worte Gottes an vielen Stellen davor gewarnt, dass wir
keine Gemeinschaft machen sollen mit dieser Welt und ihren Dingen und den Menschen und
ihren Gedanken, die sie vertreten.
Und doch geht Abraham dorthin und wir sehen, was es für Konsequenzen hat, Abraham ist
dort an diesem Ort unsicher, er ist dort nicht mehr in der Nähe und in der Gemeinschaft
mit seinem Gott und erzählt dort eine Halbwahrheit in Bezug auf seine Frau, weil er Angst hat
vor diesem König und sagt zu ihr, sag doch, du seist meine Schwester.
Es war nur die halbe Wahrheit und halbe Wahrheiten sind ganze Lügen.
Wenn wir meinen, vor dieser Welt damit durchzukommen, dann wird das immer zu unserem Nachteil sein.
Es ist also hier im Leben Abrahams ein negatives Beispiel, obwohl er erkennt, da ist keine
Gottesfurcht, geht er doch dorthin und kommt in größte Schwierigkeiten.
Und es war bei Abraham nebenbei gesagt, nicht das erste Mal, dass er eine solche Erfahrung
machte, er war schon einmal nach Ägypten gezogen, dort hatte er dasselbe gesagt und
auch dort, da war es sehr gefährlich für ihn und vor allen Dingen für seine Frau.
Aber wir wollen über Abraham uns kein Urteil erlauben und denken, wir wären da irgendwie
besser.
Ich denke, wir kennen solche Situationen auch in unserem Leben, wo wir uns nicht klar getrennt
haben von den Dingen dieser Welt und gespürt haben, dass wir uns dort auf ganz gefährliche
Bahnen begeben.
Aber Abraham, er hat auch gelernt und er hat auch Fortschritte gemacht.
Und dann haben wir kurz danach dieses wunderbare Kapitel 22, wo Abraham auf der Höhe des Glaubens
ist, wo er von Gott diesen Auftrag bekommt, seinen Sohn zu opfern, diese Glaubenserprobung
bereit war und ihn auf den Alter bindet und das Messer nimmt, um ihn zu schlachten.
Da lesen wir in 1.
Mose 22, ab Vers 12, dass Gott zu ihm spricht, strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben
und tu ihm gar nichts, denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen
einzigen, mir nicht vorenthalten hast.
Und das ist doch ein wunderbares Zeugnis, weil es aus dem Mund Gottes persönlich kommt.
Gott stellt ihm dieses Zeugnis aus, denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest.
Nun haben manche die Vorstellung, Gottes Furcht, das bedeute, vor Gott Angst zu haben.
Man müsse immer vor Gott Angst haben, weil Gott ja alles sieht, weil Gott das Böse bestraft
und dann ist Ihnen dieser Gedanke, der ist Ihnen unheimlich.
Wenn ein Ungläubiger so denkt, dann kann das der Schritt sein zu seiner Bekehrung, zu seiner
Errettung, dass er merkt, da ist einer, der sieht alles, der sieht in mein Herz hinein,
der sieht meine Grundhaltung, der sieht meine Beweggründe und der sieht auch all den Schmutz
und all das Böse in meinem Herzen und in meinem Leben.
Und wenn das mich dahin führt, dass ich zu dem Herrn Jesus komme und ihm diese Lebensschuld
bekenne, dann wird mir dies zum Heil, dann werde ich gerettet, weil er am Kreuz für
mich gestorben ist und für meine Schuld die Strafe auf sich genommen hat.
Auch eine Gelegenheit, heute Abend noch einmal zu fragen, ob denn noch jemand hier ist, der
sich noch wirklich vor Gott fürchten muss, weil Gott einmal dein Richter sein wird.
Wir alle werden vor ihm erscheinen müssen, jedes Knie wird sich vor ihm beugen müssen
und dann wird Gott dich fragen, was hast du denn mit meinem Sohn Jesus Christus gemacht?
Hast du sein Heilsangebot angenommen oder hast du dieses Angebot der Liebe abgewiesen,
kaltherzig abgewiesen, dann gibt es keine Rettung mehr für dich.
Die Entscheidung, die fällt hier, hier und am besten heute.
Aber wir sprechen von Grundhaltungen des Gläubigen.
Wer mit seiner Sündenschuld zu dem Herrn Jesus gekommen ist, da ist die Frage der Sünde,
die ist geordnet, da darf ich mich freuen, dass ich ein Kind Gottes bin, dass ich ein
Schäflein des guten Hirten bin, dass ich in seine Nachfolge gestellt bin und da kann
es unmöglich bedeuten, dass ich vor Gott Angst habe.
Und deswegen haben wir zu Anfang zwei Beispiele gelesen, die uns etwas deutlich machen, was
Gottesfurcht eigentlich bedeutet.
Wir haben einmal, ich beginne mal mit Josef, weil dieses Beispiel so besonders anschaulich ist.
Josef, ein treuer, gläubiger, junger Mann, hat seine Arbeit in dem Hause des Potiphas
und wir haben davon gelesen, er tat seine Arbeit in großer Treue.
Er war vorbildlich, er genoss das ganze Vertrauen seines Vorgesetzten.
Und so hat der Herr ja auch einen jeden von uns, vor allen Dingen hier uns Männer, hat
er uns ins Berufsleben gestellt, wir haben auch Vorgesetzte und da ist es schön, wenn
auch uns dieses Zeugnis gegeben werden kann, dass wir unsere Arbeit zuverlässig, fleißig
und gewissenhaft tun.
Wir mögen als die Frommen vielleicht öfters belächelt werden und doch wissen unsere Arbeitgeber
diese Qualitäten, die wissen sie zu schätzen, die wissen, wenn ich den frage, der sagt mir
die Wahrheit.
Wenn ich den bitte, mal eine halbe Stunde länger zu bleiben, der tut das.
Und wenn ich dem mit etwas vertraue, was er vielleicht eigenverantwortlich ausführen
soll, dann weiß ich, da kann ich mit rechnen.
Und das kann ein sehr gutes Zeugnis sein, denn wir sollen ein Brief Christi sein, gekannt
und gelesen von allen Menschen.
Und ein Brief, die Botschaft versteht man, indem man ihn anschaut, indem man liest, was
da drin steht und so schauen die Menschen uns an, die Menschen, die heute das Wort Gottes
nicht mehr lesen.
Wie sollen die auf Gott hingewiesen werden, wenn da nicht solche Brief Christi sind, die
durch ihr Verhalten und zu gegebener Zeit auch durch ihre Worte etwas zeigen von dem
Herrn Jesus und dadurch vielleicht angeregt werden zum Nachdenken und zum Nachfragen.
Und dieser Josef, der kommt nun in eine Versuchung und er hat die Versuchung erkannt und er gibt
dieser Frau eine vorbildhafte Antwort, die wir gelesen haben, dass er zum einen sagt,
mein Chef, der hat mir nichts vorenthalten, hier in diesem Haus, außer dir, da du seine
Frau bist.
Er macht das ganz klar, alles andere, alle anderen sexuellen Beziehungen außerhalb der
Ehe, das ist Sünde und das sagt er hier ganz deutlich.
Du bist seine Frau und damit ist es völlig ausgeschlossen, dass ich irgendeine Beziehung
zu dir eingehe.
Und wir merken, wie das heute mit Füßen getreten wird, wie die Menschen sich da überhaupt
nichts mehr bei denken.
Ich hörte jetzt eine erschütternde Geschichte von einem gläubigen Freund, dessen Arbeitskollege
geheiratet hatte, er befand sich auf Hochzeitsreise nach Ägypten und da brennt die Frau auf der
Hochzeitsreise mit einem anderen Mann durch und lässt ihren Mann, den sie soeben geheiratet
hatte, nach Hause fahren.
Und jetzt war dieser Mann völlig am Boden zerstört und wandte sich an diesen gläubigen
Bruder und sagte, stell dir mal vor, was mir passiert ist, was soll ich denn jetzt tun,
was kann ich denn tun?
Und er hat ihm hingewiesen auf den Heiland, der nicht nur von Sünden schuld heilen kann,
der auch zerbrochene Beziehungen heilen kann, er hat ihn hingewiesen auf das Gebet und dieser
Mann hat versprochen, es auch zu tun.
Möchten wir dafür beten, dass dieses Erlebnis ihn hinführt zu dem Herrn Jesus, der alleine
in solch schwierigen Situationen Trost und Halt geben kann.
Und dann war es nicht eine einmalige Versuchung, sondern wir haben gelesen, dass sie es Tag
für Tag versuchte und vielleicht gibt es auch in deinem Leben solche Versuchungen,
es muss nicht dieser Art sein, aber Versuchungen, die jeden Tag immer wieder an dich herantreten.
Und da braucht es geistige Energie, da braucht es Gottesfurcht, denn sonst könntest du beim
zehnten Mal vielleicht denken, ich habe keine Kraft mehr und ich halte es nicht mehr aus
und ich gebe nach.
Und dann kam ein ganz besonderer Tag, er kommt um seine Arbeit zu tun und da war keiner sonst
im Haus, als nur diese Frau und jetzt wird es wirklich gefährlich, denn jetzt hätte
Josef denken können, ach es sieht ja keiner, es sieht ja keiner, wir sind ja allein.
Und wie verhält sich Josef? Er lässt sein Gewand fahren, er floh und lief hinaus. Da
gab es gar keine andere Möglichkeit mehr, als zu fliehen.
Das kann auch in unserem Leben sein, dass wir in solche schwierigen Situationen kommen,
dass es nur noch die Möglichkeit gibt zu fliehen. Jetzt können wir fragen, wie hat
der Josef das geschafft, sich so zu verhalten?
Und wir sehen der Schlüssel in Vers 9, dass er sagt, und wie sollte ich diese große Bosheit
tun und gegen, jetzt sagt er nicht gegen dich oder gegen deinen Mann, nein gegen Gott
sündigen. Das war es.
Wir könnten auch an Daniel denken, der sich in seinem Herzen vornahm, sich nicht zu verunreinigen
mit der Tafelkost des Königs. Da war wahrhaftige Gottesfurcht vorhanden.
Wie sollte ich so etwas tun und gegen Gott sündigen?
Und wenn wir auch so geprägt wären von dieser Gottesfurcht, dann würde uns das in solchen
Situationen auch helfen. Dann würde das plötzlich ganz klar vor unseren Augen und wir hätten
auch die Kraft, von Gott geschenkt, uns so zu verhalten, wie Josef es hier tat.
Und die erste Stelle, die wir gelesen haben, und die ist besonders schön, weil wir da
unseren Herrn sehen. Und so möchte ich auch an den folgenden Abenden, wenn der Herr es
schenkt, zu den anderen Themen immer auch den Herrn als unser großes und vollkommenes
Vorbild vorstellen, wo wir nämlich gerade ein wunderbares Beispiel finden von Demut
und auch von Vertrauen. In Jesaja 11, das ist ein prophetisches Wort, welches hindeutet
auf den Herrn Jesus. Dieses Reis, was aus dem Stumpf Isais hervorschießen würde, das
spricht von dem Herrn Jesus. Und er wird hier beschrieben, dass auf ihm der Geist des Herrn
ruht und des Verstandes und des Rates und der Kraft und der Erkenntnis. Das können
wir sicherlich verstehen, wenn das von dem Herrn Jesus gesagt wird. Und das ist sicherlich
eine Stelle, die uns ja nicht unbekannt ist. Und doch hat es mich, als ich mich jetzt mit
diesem Gegenstand beschäftigte, doch besonders angesprochen, dass hier von dem Herrn steht
und der Furcht des Herrn. Und dann nochmal in Vers 3 wiederholt wird und sein Wohlgefallen
wird sein an der Furcht des Herrn. Hatte denn der Herr auch Gottesfurcht nötig? Er war
doch selbst Sohn Gottes. Aber es zeigt uns etwas von seiner völligen Menschheit, wie
er sich erniedrigt hat, wie gerade Jesaja auch davon spricht, dass er sich jeden Morgen
das Ohr wecken ließ, gleich solchen, die belehrt werden, dass er nichts tat ohne den
Willen des Vaters. Wir sehen das in den Evangelien, wenn wir uns da mit ihm beschäftigen, dass
er Jesus keine Sünde tat, dass keine Sünde in ihm war, dass er keine Sünde kannte. Ja,
wir dürfen sogar so weit gehen, zu sagen, dass er gar nicht sündigen konnte. Und doch
wird das hier gesagt, dass der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn auf ihm ist. Und
dass sein Wohlgefallen sein wird an der Furcht des Herrn. Der Herr hat das vollkommen ausgelebt.
Er, der sagen konnte, dein Gesetz ist im Innern meines Herzens. Er tat absolut nichts, was
in Widerspruch gewesen wäre zu seinem Gott und Vater. Und deswegen ist er auch so anbetungswürdig.
Deswegen beschäftigen wir uns auch, Sonntag für Sonntag, mit der Herrlichkeit seiner
Person, von dem der Psalmist schon sagen konnte, du bist schöner als die Menschensöhne. Du
bist ausgezeichnet vor Zehntausenden. Diese Vollkommenheit, die finden wir nur bei ihm.
Aber wenn er nicht so vollkommen gewesen wäre, dann hätte er uns auch nicht retten können.
Und deswegen können wir nicht genug dankbar sein, dass der Jesus das verwirklicht hat,
und zwar in vollkommener Weise, was hier vor uns steht.
Wir möchten uns nun anhand von fünf Stellen damit beschäftigen, was das Wort Gottes darüber
sagt, was denn Gottesfurcht ist. Da finden wir die erste Stelle in Psalm 19. Und das
ist das Schöne an dem Wort Gottes, dass es sich selbst erklärt. Und auch auf diese Frage,
was ist denn eigentlich Gottesfurcht oder wie es sie, eine Antwort gibt. In Psalm 19
lesen wir in Vers 10, ich lese jetzt aus der neuen Übersetzung, in der alten, da können
die Verse so um ein bis zwei Verse abweichen. Das möge man bitte berücksichtigen, damit
man die Verse auch findet. In Psalm 19, Vers 10 heißt es, die Furcht des Herrn ist rein.
Es ist die erste Definition von Gottesfurcht. Die Furcht des Herrn ist rein. Und das haben
wir schon an dem Beispiel von Josef gesehen, was das bedeutet, sich rein zu erhalten. Das
heißt nämlich, sich zu trennen, zu fliehen vor dem Schmutz, vor dem Schmutz der Sünde.
Und wir sind in dieser Welt umgeben von Schmutz und Sünde. Und die Gefahren sind groß. Es
ist heute gar keine Schwierigkeit, dass der Schmutz der Sünde in die Häuser der Gläubigen
hineinkommt. Es gibt eine alte Geschichte, da hatte ein Familienvater ein Fernsehgerät
bestellt. Und da kam der Karton und dann stand auf dem Karton, hiermit kommt Ihnen die Welt
ins Haus. Das war der Werbespruch für dieses Fernsehgerät. Und er hatte zusammengezuckt
und hat gedacht, wenn das stimmt, was da auf dem Karton steht, dann schicke ich den Karton
heute noch zurück. Und das hat er auch gemacht, hat den Karton wieder zurückgeschickt. Die
Welt wollte er nicht im Haus haben. Nun ist ja Fernsehen heute gar nicht mehr so das Thema.
Damit will ich nicht sagen, da hat man nichts dagegen zu sagen. Das meine ich nicht. Aber
heute sind die Gefahren, die in die Häuser der Gläubigen kommen, durchaus weit größer
noch als das Fernsehen. Denn die kommen nämlich übers Telefonkabel oder per Funk oder wie
auch immer, per Internet meine ich, kommen sie direkt ins Haus. Und was man heute per
Internet empfangen kann, das übersteigt das, was es im Fernsehen gibt, noch bei weitem.
Ich will keine Gesetze aufstellen. Ich sage hier nicht, dass man kein Internet haben darf,
aber ich möchte sehr wohl davor warnen, dass damit eine große Gefahr und eine Versuchung
verbunden ist. Gerade für unsere jungen Leute, aber nicht nur für die. Ich kenne Brüder,
die in der Seelsorge arbeiten, sich mit Süchtigen beschäftigen. Und da sagte mir ein Bruder,
die Hauptsucht heutzutage sind nicht Drogen und Alkohol, sondern das ist die Computer-
und Internetsucht, wo gerade Gläubige von betroffen sind und die nicht mehr davon loskommen.
Wenn du dich als Schwester einlässt auf einen Chat, vielleicht nett plauderst, lernst deinen
Mann kennen, schreibst ja nur belanglose Dinge, hast ja auch einen anderen Namen, nennst dich
vielleicht Lollipop oder wie, und er nennt sich Gata, weißt ja nicht, wie er ist, wie
er aussieht. Da dachte ich, was ist denn schon dabei? Zeitvertreib. Manche Ehe ist dadurch
schon kaputt gegangen. Das ist nur ein Beispiel. Die Furcht des Herrn ist rein. Wir beschmutzen
uns mit dem, was wir sehen. Und die neuen Medien, die sind vor allen Dingen angelegt
auf das Sehen. Da willst du deine E-Mail-Post abrufen, an sich nichts gegen zu sagen, da
blinkt daneben an ein Fenster, und Erotik, Single oder ein Bild, das blinkt da plötzlich,
das kannst du gar nicht verhindern. Du kannst natürlich wegklicken, das ist das Fliehen.
Schließen. Du kannst es aber auch anklicken, dann öffnet sich das Fenster, und dann bist
du drin in dem Schmutz. Und die Anziehung, die das ausübt, da hast du dann keine Kraft
mehr. Wenn du einmal drin bist, hast du keine Kraft mehr. Dann zieht sich das, ist das wie
ein Sog. Man kann das auch noch auf viele andere Bereiche anwenden. Auch durch die Musik
kommt sehr viel Unreinheit in die Häuser. Indem man Musik hört, die unter Umständen
teuflischen Ursprungs ist. In der Rockmusik, da gibt es viele, die dem Satan dienen, und
die das auch sagen, und die das auch in ihren Texten schreiben. Und da magst du vielleicht
sagen, naja, ich achte ja nicht auf die Texte, mir gefällt die Musik. Aber warum willst
du solche Musik hören, die dem Satan gefällt? Alles, was wir über unsere Sinne aufnehmen,
das ist auch dazu in der Lage, uns zu beschmutzen. Deswegen sollten wir uns neu prüfen, in dem
Lichte dieses Wortes, ob denn da wirklich unser Leben noch rein ist. Die Furcht des
Herrn ist rein. Und das ist heutzutage gar nicht leicht. Und ich kann junge Leute gut
verstehen. Es ist heute nicht leicht, weil der Schmutz überall vorhanden ist. Und es
gibt auch Dinge, die kann man nicht vermeiden. Gehst du durch die Stadt, durch die Fußgängerzone,
und dann ist da so ein schmutziges Plakat. Und du siehst es, weil du nun mal dahergehst.
Aber in dem Moment, wo du es siehst, da kannst du dich abwenden und kannst den Herrn bitten,
bewahre meine Augen, dass sie eitles nicht sehen, wie wir das an einer Stelle lesen.
Du kannst aber auch hingucken. Du kannst denken, das sieht ja keiner. Meine Gedanken sind doch
frei. Einer Frau kann man doch mal hinterher gucken. Kannst du machen. Aber erhältst du
dich auch rein. Eine zweite Definition finden wir dann im Psalm 111. Und das ist ein sehr
bekannter Vers, den wir mehrfach auch in den Sprüchen finden. Psalm 111, Vers 10.
Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Wie gesagt, es steht hier und mehrfach auch
in den Sprüchen. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Wenn wir den Wunsch haben,
als Gläubige auch Weisheit zu empfangen, Weisheit in den geistlichen Dingen, in den
göttlichen Dingen, Weisheit auch in Bezug auf unser praktisches Christenleben, wie man
sich verhalten soll, wie der Apostel Paulus an Timotheus schreibt, wie man sich verhalten
soll im Haus Gottes. Wenn wir diesen Wunsch haben, und es ist ein natürlicher Wunsch
für einen Gläubigen, dass er auch in der Weisheit, in der Erkenntnis wächst, dann
ist der Anfang die Furcht des Herrn. Nämlich diese Furcht, irgendetwas zu tun, was ihm
missfallen könnte. Und wir denken heute in unserer aufgeklärten, so intellektuell geprägten
Zeit oft, Weisheit, die bekommt man aus Büchern. Wenn ich was wissen will, irgendeine Frage
habe zu einem Thema, dann gehe ich zu meinem Bücherschrank, da kann ich das nachlesen.
Und wenn die Frage dann noch nicht beantwortet ist, dann kann ich irgendwo eine Mail hinschicken
und da sind dann Brüder, die machen sich Gedanken drüber, die schicken mir eine Antwort.
Und wir meinen dann, das sei Weisheit. Aber die Gefahr ist die, dass das zwar unseren
Verstand zufrieden stellt, aber dass es nicht über unser Herz geht. Und wenn wir viel wissen,
es aber in der Praxis nicht tun, dann haben wir nicht die Weisheit, wie sie das Wort Gottes
hier besteht. Da ist es nämlich so, in dem Maße, wo wir etwas verstehen und es tun, gibt
der Herr uns auch mehr Licht für den nächsten Schritt. Das ist die göttliche Reihenfolge,
um in der Erkenntnis zu wachsen. Das Wort Gottes spricht auch davon, dass man aufgebläht
sein kann. Das bedeutet, man hat sehr viel Wissen im Kopf, man lebt es aber nicht aus
und dann ist sozusagen der Kopf überdimensional. Das ist ungesund. Und bei alledem, was wir
hier sagen, da möchten wir doch festhalten, dass wir uns unter den Eindruck des Wortes
Gottes stellen möchten. Wenn wir das alles so perfekt verwirklichen würden, ich glaube,
dann würde keiner mehr sich trauen, noch aufzustehen und etwas zu sagen. Wir verspüren,
dass da oft ein weiter Abstand ist zwischen unserer Praxis und dem, was wir in den Worten
Gottes finden, was wir dort gelesen und vielleicht auch mit dem Kopf verstanden haben. Das ist
der Weisheit-Anfang. Die dritte Definition finden wir dann im Buch der Sprüche, Kapitel 8,
Sprüche 8, Vers 13. Die Furcht des Herrn ist das böse Hassen. Stolz und Hochmut, damit
wären wir beim Thema für morgen, und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit
hasse ich. Das ist also hier, Hassen ist ein ganz starker Ausdruck. Wir sehen, was Gott
hasst. Gott hasst den Hochmut, und hier finden wir das, was Furcht des Herrn ausmacht, nämlich
das böse Hassen. Und dabei habe ich mich in meinem Leben auch schon ertappt, dass ich
von bestimmten Dingen zwar wusste, sie sind böse, und sie eigentlich auch nicht tun möchte,
aber ich habe sie nicht wirklich gehasst. So im tiefen Innern blieb da so ein Rest von
dem, naja, wenn du das doch mal tun würdest, wenn du das doch mal ausprobieren würdest,
das wäre doch vielleicht gar nicht so schlecht. Oder vielleicht so ein bisschen die, so ein
bisschen beneidet habe, die das so tun. Und da merken wir schon, wie gefährlich das wird,
wenn wir nur wissen, das ist böse, aber es nicht in unserem Herzen wirklich hassen, wie
es hier heißt. Hassen ist ja tiefste Abscheu. Dann stehen wir nämlich in Gefahr. Dann bringt
uns in einem Augenblick, wo wir schwach sind, wo wir vielleicht müde sind, wo wir nicht
wachsam sind, da bringt der Teufel das plötzlich vor uns und malt uns das in herrlichen Bildern
und denkt, das müsste ich doch einfach mal ausprobiert haben. Ist doch nichts dabei.
Einmal ist keinmal, sagt der Teufel. Und deshalb möchten wir uns das doch auch schenken lassen,
dass wir wirklich das Böse hassen. Und wie kann man denn dahin kommen? Ich denke, wenn
wir nach Golgatha blicken und sehen, was nötig war, damit die Frage der Sünde geordnet werden
konnte, dass nämlich der Herr Jesus, den wir als den vollkommenen vorhin gesehen haben,
den vollkommenen Menschen, dass er so leiden musste in den drei Stunden der Finsternis
für deine und meine Schuld, dass es keinen anderen Weg gab, dass Gott ihm nichts ersparte,
dass Gott ihn verlassen musste. Die Psalmen, die zeigen uns ein wenig, was der Herr Jesus
gelitten hat. Das war nötig, weil wir gesündigt hatten, wenn das uns mehr beeindrucken würde.
Was Golgatha für den Herrn Jesus bedeutet hat, wie Gott da die Sünde beurteilt hat
und gerichtet hat in all seiner Schärfe. Ich denke, dann werden wir auch dahin kommen,
dass wir sagen, wenn das nötig war, dann möchte ich doch das Böse hassen. Dann möchte
ich doch nicht das tun, wofür der Herr Jesus so leiden musste. Die vierte Definition finden
wir dann im 14. Kapitel, Sprüche 14, Vers 26. Das ist ein Vers, der verbindet uns auch
mit dem übernächsten Abend. Sprüche 14, Vers 26. In der Furcht des Herrn ist ein starkes
Vertrauen. Und dann in Vers 27 ist die fünfte Definition. Die Furcht des Herrn ist eine
Quelle des Lebens. Zunächst zu dem Vers 26. In der Furcht des Herrn ist ein starkes Vertrauen.
Wenn man das so liest, dann könnte man denken, das ist doch ein Widerspruch. Auf der einen
Seite Furcht, auf der anderen Seite Vertrauen. Aber das zeigt uns eben deutlich, dass Gottes
Furcht nicht bedeutet, Angst zu haben vor Gott, sondern hier wird es in Verbindung gesetzt
mit einem starken Vertrauen, nämlich Vertrauen worauf? Vertrauen auf diesen Herrn, wo ich
mich fürchte, etwas zu tun, was ihm missfällt, aber dann wissen zu dürfen, wenn ich so lebe,
dann ist er mir ganz nah. Dann weiß ich, dass er mich bewahrt. Dann weiß ich, dass er mir
hilft. Dann weiß ich, dass ich in Gemeinschaft mit ihm bin, dass ich mich nicht zu fürchten
brauche. Denn wenn man all die Versuchungen, die Gefahren, die Angriffe des Teufels sieht,
da könnte man ja auch entmutigt werden und könnte denken, das schaffe ich nie. Da ist
ja jeden Tag was anderes, was auf mich einfließt. Aber hier heißt es, in der Furcht des Herrn
ist ein starkes Vertrauen. Und das ist doch auch eine Absicht des Geistes Gottes an diesen
Abenden, dass er unser Vertrauen stärken möchte. Vertrauen auf ihn, dass er uns auch
in dieser schwierigen Zeit, auch den jungen Leuten, die wirklich in Treue ihm nachfolgen
möchten, dass er ihnen hilft, doch sicher durch diese Welt zu gehen. Die Furcht des
Herrn ist eine Quelle des Lebens, um den Fallstricken des Todes zu entgehen. Wir haben es schon
angewandt auf Ungläubige, die in das Licht Gottes gestellt werden, die sich fürchten
vor dem ewigen Gericht und so ihre Zuflucht nehmen zu Gott, gerettet werden und ewiges
Leben bekommen. Das ist die evangelistische Anwendung. Aber wir dürfen es auch auf unser
Leben, dieses neue Leben, welches der Herr uns geschenkt hat, anwenden, dass dann, wenn
wir in der Furcht des Herrn wandeln, dann kann sich gerade dieses neue Leben in uns
entfalten. Denn wir sind aus uns, aus unserem Fleisch heraus, gar nicht befähigt, so zu
leben. Aber wir haben diese neue Natur, wir haben dieses neue Leben in uns. Und dieses
Leben, das hat nur einen Wunsch, nämlich so zu leben, dass es Gott verherrlicht. Wir
finden dann im Worte Gottes auch eine ganze Reihe von Geboten, vor allen Dingen im fünften
Buch Mose, wo Gott uns sagt, dass wir gottesfürchtig sein sollen. Das ist nicht nur etwas Wahlweises,
wo jemand sagt, naja, da möchte ich mal ein bisschen Gottesfurcht ausleben, sondern das
ist etwas, was Gott von uns erwartet. Es ist ein Gebot.
In 5. Mose, Kapitel 6, da spricht Mose zu dem Volk und sagt in 5. Mose 6, Vers 24, Und
der Herr hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun, den Herrn, unseren Gott, zu fürchten,
uns zum Guten alle Tage. Hier steht die Gottesfurcht in Verbindungen damit, die Satzungen zu tun.
Die Satzungen, das waren die Gebote, die Gott seinem Volke gegeben hat. Für uns ist
das heute das Wort Gottes. Das Wort Gottes zu tun, das hat mit Gottesfurcht zu tun, weil
wir sonst in Gefahr stehen, von Gottes Wort Abstriche zu machen und eben bestimmte Dinge,
die uns das Wort Gottes sagt, nicht zu tun. Dann sind wir ungehorsam. Und für uns gilt
das ganze Wort Gottes. Da kann man nicht sagen, wie die modernen Theologen das machen, die
schneiden da was raus, finden dann noch irgendwelche Argumente, ziehen sie herbei und sagen, dieses
kann man nicht so sehen, jenes kann man nicht so sehen und das war ja nur von Paulus und
das war ja nur für die Korinther und das hat der Paulus ja gar nicht geschrieben, das
ist ja gar nicht bewiesen. Und all diese Zweifel, die der Teufel sät und dann machen wir Abschnitte.
Wir vielleicht nicht. Niemand von uns würde sagen, man kann aus der Bibel hier was rausschneiden.
Und doch verhalten wir uns manchmal so, dass wir bestimmte Dinge nicht tun oder nicht mehr
tun, dass wir andere Gewohnheiten angenommen haben. Hier geht es darum, das Wort Gottes
zu tun. In Kapitel 10 lesen wir in Vers 12 und 13 drei weitere wichtige Dinge, die in
Verbindung stehen mit der Gottesfurcht. Vers 12 und nun Israel, was fordert der Herr dein
Gott von dir, als nur den Herrn dein Gott zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln,
ihn zu lieben und dem Herrn deinem Gott zu dienen, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner
ganzen Seele, indem du die Gebote des Herrn und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete,
hältst, dir zum Guten. Wir finden hier drei Dinge. Das erste, auf allen seinen Wegen zu
wandeln. Das betrifft unseren Wandel. Unser Wandel, das heißt, so wie wir uns hier bei
dem Durchgang durch diese Erde verhalten, wie wir uns benehmen. Das ist unser Wandel.
Das ist das, was man nach außen sieht. Das soll geprägt sein durch Gottesfurcht. Das
zweite ist, ihn zu lieben. Und das macht Johannes ganz deutlich, sowohl in seinem Evangelium
als auch in seinen Briefen, dass er immer wieder sagt, der ist es, der mich liebt, ich
der besonders hohe Gefühle entwickle, da steht er nicht, sondern wer mein Wort hält,
der ist es, der mich liebt. Und heute wird in der Christenheit so viel Wert oft gelegt
auf das Wohlfühlen, auf Atmosphäre. Da muss man sich wohlfühlen, das muss man angenehm
machen und stellt das in den Mittelpunkt. Muss ich gut fühlen dabei? Aber das sagt
das Wort Gottes nicht. Das Wort Gottes sagt, wer mich liebt, der hält meine Gebote. Das
ist der Maßstab. Und das dritte ist, deinem Gott zu dienen mit deinem ganzen Herzen. Wir
möchten doch auch alle dem Herrn dienen, da wo er uns hingestellt hat. Und wir sehen
hier, es steht in Verbindung mit Gottesfurcht. Wir können unseren Dienst wirklich vor dem
Herrn nur dann ausüben, wenn wir Gottesfurcht gelernt haben und in der Gottesfurcht uns
bewegen. Im 17. Kapitel, da geht es darum, was ein König tun soll. Da heißt es in Vers
18, und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreichs sitzt, so soll er
sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben. Vers 19, und es soll bei ihm
sein und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, damit er den Herrn seinen Gott fürchten
lerne. Um zu beachten, alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen, sie zu tun. Zwei Dinge
finden wir hier. Und das ist gerade auch ein Ansporn für junge Leute. Hier steht nämlich,
wie man es lernen kann, Gott zu fürchten. Seinen Gott fürchten lerne. Wie denn? Indem
er alle Tage seines Lebens darin liest. Und das ist doch jetzt einfach zu verstehen. Jeder
von uns hat eine Bibel und die ist dazu da, gelesen zu werden. Und zwar nicht nur ab und
zu. So wenn von Sonntag bis Sonntag der Reißverschluss nicht einmal geöffnet wurde, schon Staub
ansetzt, das ist nicht alle Tage. Alle Tage soll er darin lesen. Ein ganz einfacher Hinweis
hier, den wir finden. Nur so kann man wirklich Gottesfurcht lernen, indem man täglich in
den Worte Gottes liest, unter Gebet und den Herrn bittet, zeige mir, was du mir heute
durch dein Wort sagen willst und hilf mir dabei, dass ich es doch auch tue. Und eine
letzte Stelle aus dem fünften Buch Mose in Kapitel 31. Da spricht wieder Mose. Da geht
es auch wieder um das Hören und das Vorlesen. Und da heißt es in Vers 13. Und ihre Kinder,
die es nicht wissen, sollen es hören, damit sie den Herrn, euren Gott, fürchten lernen
alle Tage. Die Kinder sollen es hören. Und das ist doch auch ein wertvoller Hinweis für
die Familien, dass wir doch früher damit anfangen, die Kinder mit dem Wort Gottes vertraut
zu machen. Dass es zu einer Gewohnheit wird, dass in unseren Familien das Wort Gottes auch
gelesen wird. Und zwar gemeinsam gelesen wird. Das kann durchaus Schwierigkeiten geben heutzutage.
Der eine ist vielleicht nicht da. Der geht irgendeinem Hobby nach. Von dem anderen weiß
ich gar nicht, wo er sich aufhält. Der ist irgendwo unterwegs. Und dann habe ich ja selbst
auch noch was zu erledigen und meine Frau hat noch was zu erledigen. Und wir kommen
einfach nicht dazu, das Wort Gottes gemeinsam zu lesen. Aber dann sollten wir hellhörig
werden, dass der Feind uns gerade das rauben will. Es ist schon in der Welt nicht bestritten,
dass man sagt, es ist nur gut, wenn man mindestens eine Mahlzeit gemeinsam einnimmt. Diese Familien,
wo das heute nicht mehr möglich ist, das ist zum Schaden. Ich spreche jetzt nicht von
wirklichen Verhinderungen, die auch da sein können. Aber wir sollten uns doch als Familie
auch das nicht rauben lassen. Gemeinsam das Wort Gottes zu lesen und zwar so zu lesen
auch, dass es unsere Kinder verstehen. Die Zeit ist jetzt schon ziemlich weit fortgeschritten.
Ich kann jetzt auf die anderen Stellen nicht mehr alle einzeln eingehen. Aber ich habe
von diesen Stellen eine Zusammenfassung mitgebracht in Kopien. Die lege ich nachher hier aus.
Wer möchte, kann sich die mitnehmen. Da kann man auch Stellen, die jetzt heute Abend nicht
behandelt wurden, die kann man dann da nochmal nachlesen. Ich möchte jetzt von diesen drei
Bereichen, die jetzt noch kommen, jeweils nur eine Stelle auswählen, nämlich in Bezug
auf die Auswirkungen der Gottesfurcht in unserem Leben. Einmal persönlich, aber auch als Versammlung
als Ganzes. In Psalm 25, Vers 12, da lesen wir, Wer ist nun der Mann, der den Herrn fürchtet?
Er wird ihn unterweisen in dem Weg, den er wählen soll. Stehen wir nicht auch immer
wieder in unserem Leben vor Entscheidungen? Dass es darum geht, welchen Weg soll ich wählen?
Wir kennen das aus unseren Familien. Das sind unsere Kinder in der vierten Klasse. Zu welcher
weiterführenden Schule sollen sie gehen? Dann werden sie aus der Schule entlassen.
Welchen Beruf sollen sie ergreifen? Sie werden älter. Welchen Lebenspartner, Ehepartner
sollen sie wählen? Das sind alles Entscheidungen. Da muss man wählen. Und da kann ich natürlich
nach meinem eigenen Gutdünken wählen. Das entscheide ich schon. Sehr gefährlich. Aber
der Gläubige, der in Gottesfurcht wandelt, wird den Herrn fragen. Und dann ist es hier
eine herrliche Verheißung. Er wird ihn unterweisen in dem Weg, den er wählen soll. Und ich bin
zutiefst davon überzeugt, dass dieser Vers auch heute noch gilt. Dass der Herr auch heute,
wenn du ihn aufrichtig fragst, wenn du in Gemeinschaft mit ihm lebst, wenn du gottesfürchtig
wandeln möchtest, dass er dich auch führt. Auch heute noch. Auch in dieser dunklen Zeit.
Und in Bezug auf die Versammlung nehme ich mal ein Beispiel aus dem Neuen Testament,
aus der Apostelgeschichte. Da lesen wir nämlich von den ersten Gläubigen in Apostelgeschichte
9, Vers 31. So hatte denn die Versammlung durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria
dahin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch
die Ermunterung des Heiligen Geistes. Was waren das doch noch für Zeiten, als die Versammlung
Gottes in einem solchen Zustand war. Hier wird gesagt, denn die Versammlung durch ganz
Judäa und Galiläa und so weiter. In der Einzahl. Obwohl da mehrere Versammlungen örtlich
waren. Aber da war es noch so, dass die, die wirklich gläubig waren, dass die auch beisammen
waren. An einem Ort sich versammelten. Nicht wie heute, wo die Gläubigen zerrissen sind.
Das war nicht nach den Gedanken Gottes. Er wollte sie beisammen haben, er wollte sie
in eins versammeln. So werden sie hier gesehen. Und sie hatten Frieden und sie wurden erbaut
und sie mehrten sich. Und mittendrin steht in der Furcht des Herrn. Und von der Furcht
des Herrn, da finden wir auch. Denken wir, wie der Geist Gottes auch in ernster Weise
Anfang der Christenheit eingegriffen hat. Zum Tode führte sogar. Als man dem Geiste
Gottes widerstand. Da war die Furcht des Herrn sichtbar. Und an einer Stelle heißt es, dass
man sich nicht traute, ihn sich anzuschließen. Das heißt, die Ungläubigen, die hatten auch
Furcht, sich denen anzuschließen. Da gab es keine Vermischung. Und davon dürfen wir
doch auch lernen, auch als Versammlung, dass dann, wenn wir als örtliches Zeugnis in der
Furcht Gottes wandeln, wenn der Herr wirklich auch der Mittelpunkt und der Leitende ist
in den Zusammenkünften, das wird man empfinden. Ihr werdet das anhand der anderen Stellen
sehen. Es gibt auch eine Stelle, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, wo es heißt,
wenn von außen einer reinkommt, in die Zusammenkünfte, wenn von außen einer reinkommt, was der dann
für einen Eindruck bekommt. Da war mal eine ganz kleine Versammlung, ganz schwach, hätte
man so nach außen gesagt. Da waren nur ganz wenige Brüder, die da den Dienst taten. Und
an einem Sonntag, da waren die beide nicht da. Und jemand hatte einen eingeladen, gerade
an dem Sonntag. Der saß jetzt da, der kam zum ersten Mal. Da haben die ein Lied gesungen
und dann war Pause. Zehn Minuten Pause. Und diese Person, die einen mitgenommen hat, die
fing an zu schwitzen. Was mag der denn denken? Wo der hingeraten ist? Die sitzen da und schweigen.
Nach zehn oder fünfzehn Minuten ist schließlich ein Bruder aufgestanden und hat ein Wort vorgelesen.
Er hat sich wieder hingesetzt. Und das war die Stunde gewesen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir möchten auch heute Abend wieder zur Einleitung einige kurze Beispiele lesen zu unserem Thema und zwar die erste Stelle aus dem Propheten Sacharija.
Sacharija Kapitel 9, Vers 9. Frohlocke laut Tochter Zion, jauchze Tochter Jerusalem, siehe dein König wird zu dir kommen. Gerecht und ein Retter ist er, demütig und auf einem Esel reitend.
Und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen, der Eselin.
Dann aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 11, Vers 29. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir.
Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Dann aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 13.
Johannes 13, Vers 2. Und während des Abendessens, als der Teufel schon dem Judas Simon Sohn dem Iskariot ins Herz gegeben hatte, ihn zu überliefern, steht Jesus,
wissend, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben hatte und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab und er nahm ein leinendes Tuch und umgürtete sich.
Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem leinenden Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Und dann noch eine Stelle aus der Apostelgeschichte, Kapitel 20, Abvers 17.
Von Milet aber sandte Paulus nach Ephesus und ließ die Ältesten der Versammlung herüberrufen. Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen, ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, als ich nach Asien kam, die ganze Zeit bei euch gewesen bin.
Dem Herrn dienend, mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen, die mir durch die Anschläge der Juden widerfuhren.
Zunächst soweit das Wort Gottes.
Unser Thema ist ja Grundhaltungen des Gläubigen und dabei geht es um unsere Gesinnung, um unsere Beweggründe, um die Motive für unser Handeln.
Wir haben gestern gesehen, dass wir uns immer zu jeder Zeit auf irgendeine Art und Weise verhalten, dass man nicht leben kann, ohne sich zu verhalten.
Und das Verhalten ist das, was von außen gesehen wird, was beobachtet werden kann.
Aber das, was dahinter steckt, was uns dabei bewegt, was uns dabei prägt, das sind diese Grundhaltungen.
Wir haben uns gestern mit der Gottesfurcht beschäftigt.
Ich denke, wir hatten alle das Empfinden, dass es ein sehr ernstes Thema ist, welches in unsere Zeit, in unser Leben hineinredet.
Ob unser Tun und Lassen, unser ganzes Denken und Handeln geprägt ist durch die Furcht Gottes.
Heute ist unser Thema Demut.
Wir haben uns gestern auch schon daran erinnert, dass diese Grundhaltungen in dieser Welt nicht zu finden sind.
Wir haben 2. Timotheus Kapitel 3 ausschnittsweise gelesen, wo von den letzten Tagen die Rede ist in schweren Zeiten und welche Grundhaltungen die Menschen unserer Zeit an den Tag legen.
Dass es Haltungen sind, die denen, die wir hier betrachten, völlig entgegenstehen.
Und so ist Demut etwas, was hier in dieser Welt auch nicht hoch im Kurs steht.
Und wir werden uns ja daran, damit noch an verschiedenen Stellen der Schrift, dann mit diesem Thema beschäftigen.
Aber zunächst einmal, und wir haben das auch im Gebet zum Ausdruck gebracht, möchten wir den Herrn Jesus vor uns stellen.
Der uns bei all diesen Grundhaltungen das vollkommene Vorbild ist.
Und die ersten 3 Stellen, die wir heute Abend gelesen haben, sie sprechen von dem Herrn Jesus.
Und dabei ist es interessant, so wie wir es auch gestern bei der Gottesfurcht gesehen haben, in Bezug auf den Herrn Jesus, dass es prophetisch schon vorausgesagt wurde.
Die Stelle im Propheten Zacharia, sie findet ja dann in den Evangelien ihre Erfüllung, als der Jesus hier auf diese Erde kam.
Da erfüllt sich das buchstäblich, was hier vorausgesagt wird.
Dass er nach Jerusalem hinein zieht, dass er auf einem Esel reitet, auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin.
Und er wird hier gekennzeichnet als gerecht und ein Retter und demütig.
Und in Matthäus Evangelium, da haben wir es aus seinem eigenen Munde gelesen, dass wir von ihm lernen sollen, von ihm lernen dürfen, der sagen konnte, ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
Das konnte in Vollkommenheit nur er allein sagen.
Und doch war er, im Johannes Evangelium wird er uns vorgestellt als der Sohn Gottes.
Hier in Zacharia wird er uns vorgestellt als der König.
Und von einem König und von einem Gottessohn, da hätten wir sicherlich eine ganz andere Vorstellung.
Dass er in Macht und in Herrlichkeit erscheint.
Und das wird sich auch erfüllen, der Herr wird auch in Herrlichkeit und Macht erscheinen.
Er wird als König der Könige und Herr der Herren auch auf dieser Erde herrschen, das steht noch bevor.
Er ist aber jetzt noch der Verworfene in dieser Welt.
Und so wie auch wir, die wir ihm angehören, die wir auf seiner Seite stehen, zu diesen Verachteten, zu diesen Verworfenen gehören.
Und er war von Herzen demütig.
Er reitet nicht auf einem stolzen Ross, sondern auf einem Esel.
Der Esel, der ist ja viel weniger wert als ein rassiges Pferd.
Es war ein Lasttier.
Ein Tier zum Dienen.
Und ein solches Tier benutzte Herr Jesus, um dort nach Jerusalem zu reiten.
Und selbst wenn sie sagten, Hosanna, Gebriesen, sei der König, der da kommt.
Selbst wenn sie Palmzweige nahmen und vor ihm ausbreiteten.
Dass es ein wenig so aussah, als würde dort wirklich ein König kommen.
Dann waren es doch diese Menschen, die kurze Zeit später sich in die Volksmengen mischten und riefen kreuzige, kreuzige ihn.
Gib uns diesen Räuber los, wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.
Und Johannes 13, das ist ein sehr praktisches Beispiel.
Dass Herr Jesus nicht nur von Demut gesprochen hat, wie das bei uns leicht der Fall sein kann.
Nein, er hat diese Demut auch wirklich ausgelebt.
Und er ist hier in Johannes 13 mit seinen Jüngern auf dem Obersaal.
Er befindet sich kurz vor seinem Tod am Kreuz.
Und was tut er da? Da ist er nicht mit sich beschäftigt, obwohl er im Voraus wusste, was alles über ihn kommen würde.
Sondern er beschäftigt sich hier mit den Seinen.
Da die Seinigen, die in der Welt waren, da er sie geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende.
Und in diesen Kapiteln 13, 14, 15, 16 und auch 17, da beschäftigt er sich in ganz besonderer, liebevoller Weise mit seinen Jüngern.
Euer Herz werde nicht bestürzt. Sie standen in Gefahr, mutlos zu werden, traurig zu sein, als er davon sprach, dass er sie verlassen würde, dass er in den Himmel zurückkehrt.
Wenn wir diese Kapitel einmal in der Stille uns durchlesen, dann werden wir merken, dass der Herr ihnen dort alles mitteilt, was sie wissen mussten, damit ihre Herzen getröstet würden während seiner Zeit der Abwesenheit.
Das erste, was wir hier finden in Kapitel 13, das ist, dass er sie an seine Liebe erinnert.
Diese Liebe, die bis ans Ende gehen würde, bis an das Äußerste.
Und dann tut er ihnen diesen Dienst.
Diesen Dienst der Fußwaschung, dass er von dem Abendessen aufsteht und die Oberkleider ablegt, ein leinendes Tuch nimmt und sich umgürtet.
Und dann diesen Dienst, den normalerweise die Sklaven ausführten, die den Gästen die Füße wuschen, diesen Dienst übernimmt hier der Herr.
Er nimmt hier ganz bewusst im Kreise der Jünger den untersten Platz ein.
Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an den Jüngern die Füße zu waschen.
Dazu musste er sich niederbeugen.
Die Füße, diese Glieder, die am untersten sich befinden in unserem Körper, bis dahin erniedrigte er sich, um ihnen diesen Dienst zu tun.
Die Füße zu waschen und mit dem leinenden Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Wir kennen ja dieses Kapitel, er belehrt dann die Jünger darüber, dass sie aufeinander diesen Dienst tun sollten, dass sie aufeinander die Füße waschen sollten.
Und es wird deutlich, dass es dabei nicht buchstäblich darum geht, einander die Füße zu waschen.
Es wird ja manchmal gefragt, sollten wir das heute auch noch tun?
Sollten wir hier ein Waschbecken aufstellen und sollten wir uns beim hereinkommen die Füße waschen?
Aber es wird hier deutlich in dem Gespräch mit Petrus, worum es geht.
Es geht darum, dass die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, diese praktische Gemeinschaft, dass die aufrechterhalten wird, dass die gepflegt wird,
dass die Füße gereinigt werden von den Beschmutzungen, die entstehen können beim Durchgang durch diese Welt.
Und der Epheserbrief macht deutlich, dass mit diesem Wasser das Wort Gottes gemeint ist.
Dieses Wort Gottes, welches auf unsere Herzen und Gewissen angewandt wird zur Reinigung und zur Erfrischung.
Und das ist dieser Dienst, den wir heute einander auch noch tun sollen.
Und es ist durchaus eine persönliche Angelegenheit.
Auf der einen Seite wäscht der Herr Jesus uns auch heute noch die Füße, wenn wir nämlich solche Gelegenheiten haben,
wo wir sein Wort hören, wo sein Wort durch den Heiligen Geist auf unsere Herzen und Gewissen angewandt wird.
Dann wäscht er uns in seiner Liebe und in seiner Herablassung auch heute noch die Füße.
Aber es ist auch ein Dienst, den wir persönlich einander tun sollen.
Wenn wir einander begegnen, wenn wir uns besuchen, dass dann auch das Wort Gottes zur Anwendung kommt.
Und vielleicht ist das auch etwas, was in der heutigen Zeit etwas zu kurz kommt,
weil wir alle so beschäftigt sind und vielleicht auch viel mit uns beschäftigt sind,
mit unseren Problemen und Schwierigkeiten und Aufgaben und dass dieser Dienst der persönlichen Fußwaschung zu kurz kommt.
Dafür brauchen wir nämlich Zeit, dass wir einander aufsuchen.
Wir brauchen auch Vertrauen zueinander, dass die Herzen sich öffnen,
dass man sich austauschen kann, damit man auch etwas erfährt über das, was den anderen bewegt,
was er vielleicht für Nöte und Schwierigkeiten hat.
Das ist eigentlich wahrer Hirtendienst.
Es reicht nicht, wenn man sich ein- oder zweimal in der Woche die Hand reicht und sich freundlich begrüßt.
Dann wird man wenig Einblick bekommen in das, was den anderen wirklich beschäftigt.
Wenn wir uns einmal diese Mühe machen, wir werden feststellen, dass sehr viele Bedürfnisse da sind,
viele Geschwister, die innerlich vereinsamt sind, die sich gerne einmal aussprechen möchten.
Da muss man vielleicht gar nicht viel sagen, aber dass da jemand ist, der ihnen zuhört,
der Kranke, ihnen vielleicht einmal die Hand zu halten, ihn deutlich zu machen.
Wir nehmen Anteil an deiner Not.
Und dann kommt vielleicht auch das Wort Gottes zur Anwendung, dass der Herr uns ein Wort schenkt,
vielleicht ein Vers aus dem Psalmen, nicht um die Geschwister zu ermüden,
aber ein gutes Wort zur rechten Zeit angewandt.
Das ist Balsam für die Seele.
Und um das in der rechten Art und Weise tun zu können, da brauchen wir diese Demut,
dass wir einander die Füße waschen.
Hier steht ja nicht, dass wir den Kopf waschen sollen.
Das kann nämlich leicht passieren, wenn wir nicht in dieser Gesinnung der Demut einander begegnen
und wir sehen vielleicht, dass ein Bruder oder eine Schwester in Gefahr steht,
einen falschen Weg zu gehen oder etwas zu tun, von dem wir meinen oder wissen,
dass es nicht nach den Gedanken Gottes ist.
Und dann könnten wir in einem richterlichen Geist dorthin gehen,
könnten jemanden zurechtweisen, in dem uns die Milde und die Demut fehlt.
Und dann machen wir am Ende alles noch viel schlimmer.
Dann wird erstens unser Dienst nicht angenommen
und zweitens kommt vielleicht bei dem anderen noch eine Wurzel der Bitterkeit auf.
Und vielleicht ist schon manches daran gescheitert,
weil wir zuvor nicht diese Gesinnung der Demut von dem Herrn gelernt haben.
Und wir werden sicherlich noch sehen, auch wie wir dies lernen können.
Dann haben wir noch ein weiteres Beispiel gelesen von Paulus.
Und Paulus konnte ja sagen, seid meinen Nachahmer gleich wie auch ich Christi.
Auch daran haben wir uns gestern Abend erinnert.
Der Apostel Paulus, der doch dem Herrn so nacheiferte, nachahmte,
wie wir sicherlich sagen müssen, dass es bei uns mit weitem Abstand nur geschieht.
Denn wer von uns wagte zu sagen, seid meine Nachahmer.
Ich glaube, selbst Brüder, die wir sehr geschätzt haben und schätzen,
die der Herde vorangehen, die würden sicherlich solches nicht von sich behaupten oder sagen.
Aber der Apostel, geleitet durch den Heiligen Geist,
er konnte solches in Aufrichtigkeit sagen und nicht nur sagen, sondern vor allen Dingen,
und das wird hier auch deutlich, es war gelebt.
Es war bei dem Apostel Praxis.
Er ist hier, von Milet sandte er nach Ephesus, ließ die Ältesten herüberkommen.
Wir kennen dieses Kapitel.
Und dann stellt ihr Ihnen vor, ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an,
als ich nach Asien kam, die ganze Zeit bei euch gewesen bin,
dem Herrn dienend, das stand im Vordergrund, dem Herrn dienend,
mit aller Demut und mit Tränen.
Der Apostel arbeitete mit seinen eigenen Händen, damit er niemanden zur Last fiel.
Oder ich denke an den 2. Thessalonicher Brief,
wo er den Thessalonichern Ähnliches sagt im 2. Kapitel,
wie er sich bei ihnen verhalten hatte, im 1. Thessalonicher Brief, im 2. Kapitel.
Da sagt er zum Beispiel in Vers 7,
obwohl wir als Christi Apostel euch zur Last sein konnten,
sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine nährende Frau ihre eigenen Kinder pflegt.
Das schreibt der Apostel.
Und auch weiter unten sagt er in Vers 11, ebenso wie ihr wisst,
wie wir jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder euch ermahnt
und euch getröstet haben.
So verhielt sich der Apostel Paulus wie sein Herr und Meister als ein demütiger Mann.
Und davon möchten wir lernen.
Wir möchten uns nun fragen, was ist das eigentlich, Demut?
Wir haben es anhand der Beispiele ja schon etwas gesehen.
Aber es ist ja heute kein Wort, was so gängig ist.
Wir haben schon gesagt, was in dieser Welt nicht hoch im Kurs steht.
Und wenn man da jemand, man würde eine Umfrage machen auf der Straße,
sagen Sie mal, was Demut ist,
dann könnte ich mir vorstellen, dass viele, vor allen Dingen auch junge Leute,
mit diesem Begriff gar nichts anzufangen wissen.
Nun kann man es natürlich manchmal auch erklären durch das Gegenteil.
Das Gegenteil von Demut ist Hochmut.
Wir haben gestern schon in Sprüche 8 eine Stelle gelesen,
wo davon die Rede ist, was Gott hasst, dass er den Hochmütigen hasst.
Und dass es ein sehr starker Ausdruck ist.
In Sprüche 16 heißt es, dass der Hochmut dem Herrn ein Kreuel ist.
Abscheu bedeutet das.
Und in dem selben Kapitel heißt es, dass dem Fall Hochmut vorausgeht.
Hochmut ist dieses Hochdenken von sich selbst,
dieses Überzeugtsein von sich selbst,
dass man die Hilfe eines anderen nicht braucht,
dass man alles selbst in die Hand nimmt und dabei das Ganze noch verknüpft
mit einem gewissen Stolz, mit einer gewissen Einbildung
und sagt, dazu bin ich in der Lage und das schaffe ich.
Und das ist Gott völlig zuwider.
Denn auf der einen Seite schaffen wir aus eigener Kraft heraus gar nichts.
Alles was wir haben, was wir können, das ist uns geschenkt.
Ob das nun die Gesundheit ist, die physische Kraft, die Ernährung, all das ist ein Geschenk.
Auch wenn die Menschen dieser Welt sagen, dafür habe ich doch gearbeitet.
Das habe ich im Geschäft bezahlt, also habe ich mir das doch selbst verdient.
Das ist nur zu einem gewissen Grad ist das wahr.
Wir sehen selbst, in welchen Krisenzeiten wir leben
und wie plötzlich das, worauf die Menschen sich stützen,
ob das nun der Arbeitsplatz ist oder finanzielle Stützen, wie alles zusammenbricht.
Und wir sehen aus anderen Ländern durch Naturkatastrophen, wie Ernten zerstört werden,
durch Trockenheit oder durch Überflutungen und plötzlich ist alles dahin.
Und wir als Christen wissen und wir sollten täglich dafür dankbar sein,
dass uns dies alles geschenkt ist von unserem gütigen Herrn.
Und wie ist es auf geistlichem Gebiet, wenn wir für unseren Herrn etwas tun dürfen?
Dann heißt es im Epheserbrief, dass wir in den Werken, die Gott zuvor für uns bereitet hat,
dass wir darin wandeln sollen.
Das heißt, diese Werke, die werden uns sozusagen vor die Füße gestellt.
Und dann ist er es, der uns die Kraft und die Weisheit schenkt, um diese Werke auch auszuführen.
Also ist alles nur geschenkt, alles nur geliehen.
Und das müssten wir eigentlich verstehen, wenn mir etwas geliehen wird,
wenn mir etwas geschenkt wird, dann kann ich es ja nicht mir zuschreiben und meinem Verdienst.
Aber das vergessen wir oft.
Und die Menschen, die ungläubigen Menschen vergessen es und dann werden sie hochmütig.
Aber dieser Hochmut, man hat auch schon mal den Begriff geprägt, geistlicher Hochmut.
Das ist eigentlich ein Widerspruch.
Es gibt keinen geistlichen Hochmut, aber damit ist gemeint Hochmut auf geistlichem Gebiet.
Man kann sich auch in Bezug auf die Position, die man inmitten einer örtlichen Versammlung zu haben meint,
kann man sich auch etwas einbilden.
Es gab ja, wir finden das in den Briefen, gab es zum Beispiel diesen Dio Treffes,
der unter ihnen der Erste sein wollte.
Das ist so ein Bestreben, was in unserem Herzen aufkommen kann.
Und insofern geht uns das alle an.
Denn dieser Hochmut, der kommt aus unserem Fleisch.
Und schon die erste Sünde, die in dieser Welt getan wurde, die hatte zu tun mit diesem Hochmut.
Und mit der Lust der Augen.
Dieser Hochmut, was der Teufel ihnen vorflüsterte, ihr werdet sein wie Gott.
Diese erhabene Position, die erschien ihnen begehrenswert.
Und auch Johannes schreibt in seinem ersten Brief genau ja von diesen Dingen.
Von dem Hochmut des Lebens.
Aber jetzt wollen wir uns dem Positiven zuwenden.
Wir hatten gestern bei der Gottesfurcht, da hatten wir fünf Definitionen gefunden, die das Wort Gottes uns gibt.
Wo es nämlich immer heißt, die Furcht des Herrn ist.
Und da hatten wir es relativ einfach.
Bei der Demut ist das nicht so einfach.
Da müssen wir schon ein wenig suchen.
Und wir lesen mal eine erste Stelle aus dem ersten Petrusbrief.
Kapitel 3, Vers 8.
Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe,
barmherzig, demütig und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheldwort mit Scheldwort,
sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt.
Hier finden wir die Demut in einer sehr schönen Gesellschaft.
Hier werden nämlich sieben Dinge genannt.
Und man hat die Demut manchmal auch mit einer zarten Pflanze verglichen.
Und jetzt stellen wir uns mal so ein Blumenbeet vor und da wachsen diese sieben herrlichen Blumen.
Und eine davon ist die Demut.
Aber sie hat eine sehr schöne Gesellschaft.
Und diese Gesellschaft, wenn wir uns das genauer anschauen,
die ist hingerichtet, ausgerichtet auf den anderen, nicht auf sich selbst.
Wenn wir nur mal einige Beispiele nehmen. Mitleidig.
Mitleidig heißt ja doch, Mitleid zu haben mit dem Leid des anderen.
Sie kümmert sich also darum und hat Mitgefühl mit den Schwierigkeiten, mit den Nöten des anderen.
Die brüderliche Liebe, auch die ist ausgerichtet dem anderen, dem Bruder gegenüber.
So entfaltet sie sich und betätigt sich.
Die Barmherzigkeit heißt ein Herz zu haben, erbarmen zu haben mit dem Elend, mit der Not des anderen.
Und so sehen wir, wenn wir die Demut in dieser Gesellschaft finden,
dass sie ausgerichtet ist auf das Wohl des anderen.
Das lernen wir hier aus dieser Stelle.
Wir haben ja ein negatives Beispiel.
Hier nämlich vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheldwort mit Scheldwort.
Wenn wir das nämlich tun, dann ist es nicht zum Wohl des anderen,
sondern gehen wir sozusagen zum Angriff über, zum Gegenangriff.
Und dann verletzen wir, dann beschädigen wir.
Und das ist nicht das Wesen der Demut.
Im fünften Kapitel schreibt Petrus in Vers 5
Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Älteren unter.
Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt.
Denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.
So demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes,
damit er euch erhöht zur rechten Zeit, indem ihr all eure Sorge auf ihn werft,
denn er ist besorgt für euch.
Wir finden hier einen zweiten Charakter der Demut, nämlich den der Unterordnung.
Ordnet euch den Älteren unter.
Hier geht es speziell um die Beziehungen zwischen Jüngeren und Älteren.
Und dieses sich unterordnen, das ist genau im Gegensatz zu dem, was heute gelehrt wird.
In der Welt, meine ich.
Da wird nämlich gesagt, ihr müsst euch selbst verwirklichen.
Ihr müsst euch durchsetzen.
Ihr müsst eure Rechte vertreten, ihr müsst sie einfordern und wenn es geht auch noch ausweiten.
Und jeder, der in Bildung oder Ausbildung zu tun hat, der kann das sicherlich bestätigen,
wie einfach auch dieser Respekt vor den Älteren einfach nachgelassen hat.
Und dass die noch längst nicht tun, was man sagt.
Nicht alle gleich.
Aber doch so von der Tendenz her, muss man sagen,
dass Gehorsam und das wäre ja auch so eine Grundhaltung, über die wir auch sprechen könnten,
dass das etwas Verpöntes ist.
Dass man diesen Begriff auch gar nicht mehr gebraucht.
Und wenn das nun übertragen wird, sagen wir mal, in eine örtliche Versammlung
und die Jüngeren meinen, sie müssten ihre Gedanken unbedingt durchsetzen,
dann ist das das nicht, was wir hier finden.
Es gibt natürlich im Wort Gottes, und das Wort Gottes ist immer ausgewogen,
da gibt es auch Hinweise für die Älteren, wie die mit den Jüngeren umgehen sollen.
Auch da ist der Apostel Paulus uns ein Vorbild, wie er mit dem jungen Timotheus umging,
als ein Vater in Christo, wie er ihm Mut machte und wie er ihm sagt, niemand verachte deine Jugend.
Wie gesagt, das Wort Gottes ist da ausgeglichen.
Aber hier, wenn wir jetzt bei dieser Stelle sind, da geht es darum,
dass die Jüngeren sich den Älteren unterordnen sollen.
Dass dadurch die Demut sich zeigt.
Und auch in Vers 6, wo wir gelesen haben, so demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes,
hat dieses Demütigen auch damit zu tun, sich darunter zu stellen.
Da geht es darum, sich unter die mächtige Hand Gottes zu stellen.
Wie er uns führt und leitet, so ist es gut, wenn wir es manchmal vielleicht auch nicht verstehen.
Wenn es manchmal auch unsere Wege und Ziele durchkreuzt,
so sollen wir uns aber doch darunter stellen.
Und das mag in bestimmten Situationen nicht einfach sein,
sich darunter zu stellen unter den Willen Gottes.
Aber hier wird uns auch ein Hilfsmittel angegeben,
indem ihr all eure Sorge auf ihn werft.
Diese Not bei ihm abgeben, auf ihn werfen, denn er ist besorgt für euch.
Er will uns helfen, dass wir uns darunter stellen,
dass wir uns darunter beugen, dass wir uns demütigen unter seine Hand.
Im Philippabrief, Kapitel 2, wird eigentlich dieser Gedanke fortgeführt.
Dort heißt es, Philippa 2, Vers 2,
So erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid, dieselbe Liebe habend,
einmütig eines Sinnes, nicht aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend,
sondern in der Demut, einer den anderen höher achtend als sich selbst.
Da haben wir den Aspekt, der in Verbindung mit Demut hier gesehen wird,
einer den anderen höher achten als sich selbst.
Das fällt mir natürlich leichter, wenn ich mich unterordnen kann,
wenn ich mich darunter stellen kann, wie wir es vorhin gesehen haben.
Wenn wir ehrlich zu uns sind, dann geht es uns doch manchmal so,
oder vielleicht auch oft so, wenn wir so Geschwistern begegnen,
dass wir vielleicht so etwas auf sie herabblicken, aus welchen Gründen auch immer.
Dass wir uns ganz gut sehen, und dann denken ja der, die,
dann haben wir so die Fehler, die Schwächen des anderen vor Augen,
vergleichen uns damit und kommen dabei ganz gut weg.
Dann haben wir eine Gesinnung des Hochmuts.
Wenn wir sie wenigstens genauso einschätzen würden, wie uns selbst,
dann wären wir schon auf der richtigen Linie.
Aber hier geht es noch weiter.
Den anderen höher achtend als mich selbst.
Und ich glaube, das ist unserem Fleisch völlig zuwider.
Und dazu sind wir aus eigener Kraft auch nicht in der Lage,
den anderen höher zu achten als mich selbst.
Aber wenn wir Philippa 2 dann weiterlesen, und wir kennen dieses Kapitel,
diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war,
dann wird uns der Jesus gezeigt in einer siebenfachen Erniedrigung,
der sich erniedrigt hat bis zum Tode am Kreuze.
Und da sehen wir wieder, dass wir von ihm lernen können.
Und einzig und allein von ihm.
Im Epheserbrief finden wir noch einen weiteren Aspekt im Kapitel 4.
Epheser 4, Vers 2.
Mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander ertragend in Liebe.
Auch hier sehen wir wieder die Pflanze der Demut in einer ganz besonderen Gesellschaft.
Nämlich in der Gesellschaft von Sanftmut und von Langmut und von Liebe.
Die gehören einfach zusammen, die passen gut zusammen.
Aber der Aspekt, der hier in Verbindung mit der Demut steht, ist einander ertragen in Liebe.
Und jetzt sehen wir das durchaus einmal konkret, so wie der Herr uns z.B. örtlich zusammengestellt hat.
Da gibt es ja welche, die sind uns vielleicht so von Natur aus sympathisch
und andere sind uns nicht so sympathisch.
Aber es geht eigentlich, wenn es um die Beziehungen als Gläubige geht,
da geht es eigentlich nicht um menschliche Sympathie.
Zumindest ist das nicht der Gradmesser.
Denn das tut die Welt auch.
Die findet auch die Menschen, die sympathisch sind, die finden sie auch sympathisch.
Und sie haben auch lieber mit solchen zu tun.
Aber wenn es um die geschwisterliche Liebe geht, die geschwisterlichen Beziehungen,
dann ist die Grundlage ja eine ganz andere.
Dann ist das ja nicht von Grund auf, von Grund von Sympathie.
Stellt euch mal vor, der Herr hätte seine Kinder ausgewählt aufgrund von Sympathie.
Da wäre ich vielleicht gar nicht dabei.
Er hat uns eben auserwählt, weil wir gar nicht sympathisch waren.
Er hat auch das Elende dieser Welt auserwählt.
Das, was in dieser Welt nichts wert ist.
Das Geringe.
Und wie es in den Evangelien den Menschen begegnet.
Den Aussätzigen.
Wo keiner Kontakt mit haben wollte.
Solchen ist er begegnet. Solche hat er auserwählt.
Also haben wir uns da gar nichts zuzuschreiben.
Und er hat einen hohen Preis bezahlt.
Einen sehr hohen Preis.
Und denselben Preis, den hat er für meinen Mitbruder und meine Mitschwester bezahlt.
Da ist gar kein Unterschied.
Und das ist die Grundlage.
Es gibt keine größere Gemeinsamkeit von Menschen hier auf dieser Erde,
als Brüder und Schwestern zu seinem Herrn.
Und das haben wir ja auch schon erfahren,
wenn wir mal irgendwo hingekommen sind und haben jemanden getroffen,
den wir gesehen haben.
Und es stellt sich heraus, es ist ein Bruder, es ist eine Schwester im Herrn.
Da ist doch sofort der Funken übergesprungen.
Dieser Funken der geschwisterlichen Liebe.
Und dann bleibt es trotzdem bestehen,
dass wir unterschiedlich sind.
Dass wir unterschiedliche Charaktere haben.
Dass wir uns unterschiedlich verhalten.
Dass wir sicherlich auch, was die geistliche Reife angeht,
dass Unterschiede da sind.
Dass wir solche sind, die schwach sind im Glauben.
Aber hier geht es darum, einander zu ertragen.
Und zwar, das geht nur in Liebe.
Auch dem Bruder, der mir vielleicht etwas schwierig erscheint.
Oder auch dem Bruder oder die Schwester,
die mich vielleicht schon mal beleidigt hat.
Vielleicht gar nicht absichtlich.
Aber ich habe hier irgendwas krumm genommen.
Vielleicht denken wir so in Schubladen.
Und denken auch die schon wieder.
Das sollten wir uns prüfen.
Wenn wir wirklich diese Gesinnung der Demut haben,
dann werden wir füreinander dankbar sein.
Auch für den schwierigen Bruder.
Denn der Herr in seiner Weisheit, der hat den dahingestellt.
Vielleicht auch, damit ich mich daran übe,
diesen Bruder zu lieben, obwohl es mir so schwer fällt.
Und das fängt sicherlich damit an, für ihn zu beten.
Musst du mal ausprobieren.
Für ihn zu beten, für sie zu beten.
Und für ihn oder sie zu danken.
Danke, dass du diesen Bruder gerettet hast.
Dass er dein Eigentum ist.
Dass du den gleich kostbaren Preis für ihn bezahlt hast.
Dass wir miteinander verbunden sind.
Und hilf mir und hilf ihm,
dass wir wachsen in diesen Dingen, die uns hier vorgestellt werden.
Dass der Bruder vielleicht gewonnen werden kann.
Der Herr vermag da Wunder zu tun.
Er wird sich bekennen, wir werden das noch sehen,
er wird sich bekennen zu solch einer Haltung der Demut.
Und eine letzte Stelle zu diesem Bereich aus dem Kolosserbrief.
Kolosser Kapitel 3.
Da wird uns nämlich die Quelle gezeigt,
wie wir das überhaupt verwirklichen können.
Kolosser 3, Vers 9.
Belügt einander nicht,
da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen
und den neuen angezogen habt.
Und dann in Vers 12.
Zieht nun an, als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte,
herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut,
einander ertragend und euch gegenseitig vergebend.
Wenn einer Klage hat gegen den anderen, wie auch der Christus euch vergeben hat,
so auch ihr.
Zu diesem allem aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.
Hier haben wir das Bild des Aus- und Anziehens.
Der alte Mensch ist ausgezogen.
Das ist nämlich hier Vergangenheit.
Da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt.
Das ist Vergangenheit.
Zuvor wird gesagt, was mit dem alten Menschen in Verbindung steht,
was das für Dinge sind, Zorn, Wut, Bosheit und so weiter, auch das Lügen.
Und dann sehen wir dieses wunderbare Kleid, diese Stücke, was wir da angezogen haben.
Auch wieder diese wunderbare Gesellschaft, in der sich die Demut befindet.
Und dann hat die auch noch sozusagen einen Gürtel, der alles zusammenhält,
dieses Band der Vollkommenheit, welches die Liebe ist.
Die hält das alles zusammen.
Die steht über allem.
Aber in Bezug auf die Quelle sehen wir, wir können wahre Demut nur dann verwirklichen,
wenn wir das im Glauben auch praktizieren,
verwirklichen, dass der alte Mensch ausgezogen ist und dass wir den neuen angezogen haben.
Das steht in enger Verbindung mit dem, was wir in der Taufe bekannt haben.
Nämlich mit Christus gestorben zu sein,
das ist das alte Ausziehen, aber mit ihm auferweckt zu sein,
dieses neue Leben, das ist dieses neue Anziehen.
Und das hat der Herr Jesus getan am Kreuz von Golgatha.
Das ist also geschehen.
Wenn ich mit Christus gekreuzigt bin, dann ist das auf Golgatha geschehen.
Christus ist nur auf Golgatha gekreuzigt worden.
Und das ist manchmal etwas schwer zu verstehen.
Auch für junge Leute, wir leben ja jetzt.
Und wir meinen dann oft, wir müssen daran arbeiten.
Aber so wie ich im Glauben erfassen muss,
dass der Jesus am Kreuz in Bezug auf mein Seelenheil alles gut gemacht hat, und zwar damals schon,
als er in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz hing, da hat er alles gut gemacht.
Und da geschah auch das, was wir in der Taufe bekannt haben,
dass ich mit ihm gestorben, mit ihm gekreuzigt bin.
Und auch das muss ich im Glauben erfassen.
Wenn der Versucher an mich herantritt, wir haben das gestern gesehen,
will mich zur Sünde verführen, dann darf ich ihm sagen,
hör mal, der Alte, der ist ausgezogen, der ist gestorben.
Und zwar am Kreuz auf Golgatha.
Der ist tot.
Und ein Toder, da gibt es keinen Anknüpfungspunkt mehr.
Haltet euch der Sünde für tot.
Das ist das im Glauben zu verwirklichen.
Und dann in der Neuheit des Lebens zu wandeln.
Wir wissen natürlich aus unserer Praxis,
dass sich das Fleisch, welches in uns wohnt,
dass sich das noch regen kann.
Es gibt eine falsche Lehre, die dann so weit geht und sagt,
der Gläubige hat kein Fleisch mehr in sich.
Das ist auch tot.
Aber das widerspricht sowohl dem Wort Gottes als auch unseren Erfahrungen.
Da muss man schon sehr hochmütig sein,
sagen zu können, das Fleisch ist bei mir nicht mehr vorhanden.
Wir müssen schon die Dinge auch lehrmäßig klar voneinander trennen.
Aber auch das Fleisch sollen wir im Tode halten,
indem wir wandeln im Geist.
Die Hilfsmittel, sie stehen uns zur Verfügung.
Und der Gläubige muss nicht mehr sündigen.
Wenn er es tut, dann liegt es nicht daran,
dass es uns an Hilfsmitteln fehlt.
Dann sind wir nicht wachsam gewesen.
Dann haben wir uns im Glauben nicht darauf gestützt,
dass der alte Mensch gestorben ist.
Und haben uns nicht ausgerichtet nach dem, was der Neue möchte.
Und da möchte ich noch auf eins hinweisen in diesem Zusammenhang.
Euch gegenseitig vergebend
und der Maßstab, wie auch der Christus euch vergeben hat.
Das geht auch nur in der Gesinnung der Demut.
Einander zu vergeben
und wie viel Nöte gibt es in der Folge Gottes,
weil man nicht bereit ist, wirklich von Herzen einander zu vergeben.
Weil da Wurzeln der Bitterkeiten sind,
weil da immer wieder Dinge hervorgeholt werden,
immer wieder in Erinnerung gebracht werden,
Dinge nicht ausgeräumt werden,
man einander nicht bereit ist, zu bekennen.
Denn das Wort Gottes macht den Grundsatz klar,
wenn wir bekennen, dann wird uns vergeben.
Das ist auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen so,
als Geschwister.
Der normale Weg ist der, zu bekennen und von Herzen zu vergeben.
Nur so kann etwas göttlich geordnet werden.
Es kann nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Aber was ist denn,
wenn mein Bruder nicht kommt,
um mich um Vergebung zu bitten.
Dann soll ich trotzdem in meinem Herzen bereit sein,
ihm zu vergeben.
Und alles andere zeigt uns Matthäus 18.
Das würde jetzt zu weit führen.
Wenn tatsächlich jemand in diesem Zustand des Unversöhnseins lebt
und sich darin offenbart, das ist etwas anderes.
Das ist aber dann auch die letzte Stufe.
Aber hier ist doch der Appell an unsere Herzen,
dass wir bereit sind, einander zu vergeben.
Wenn wir uns mit dem Thema,
und wir kommen jetzt zu einem anderen Aspekt,
wenn man sich mit dem Thema Demut beschäftigt,
dann werden wir vor allen Dingen auch im Alten Testament finden,
diesen Ausdruck sich demütigen.
Dann heißt es der und der demütigte sich.
Und da wollen wir uns auch mal einige Beispiele anschauen,
was das bedeutet.
Im zweiten Buch der Könige,
Kapitel 22, da lesen wir von dem König Josia.
Zweite Könige 22, Vers 18,
Zum König von Judah aber, der euch gesandt hat,
um den Herrn zu befragen, zu ihm sollt ihr so sprechen.
So spricht der Herr, der Gott Israels,
die Worte betreffend, die du gehört hast,
weil dein Herz weich geworden ist
und du dich vor dem Herrn gedemütigt hast.
Als du hörtest, was ich über diesen Ort
und über seine Bewohner geredet habe,
dass sie zur Verwüstung und zum Fluch werden sollen
und du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast,
so habe ich es auch gehört, spricht der Herr.
Darum, siehe, werde ich dich zu deinen Vätern versammeln
und du wirst zu deinen Gräbern versammelt werden in Frieden.
Und deine Augen sollen all das Unglück nicht ansehen,
das ich über diesen Ort bringen werde.
Hier wird deutlich, wenn jemand in seinem Leben
von den Wegen des Herrn, von dem Wort Gottes abgewichen ist,
dann bleibt der Herr nicht untätig.
Er ist ja der Sachwalter.
Als der Sachwalter ist er im Himmel für uns tätig
und er betet dafür, dass diese Sache
in deinem und meinem Leben wieder in Ordnung kommt.
Wir sehen das sehr schön an dem Beispiel von Petrus.
Der Herr zu ihm zuvor schon sagen konnte,
siehe, ich habe für dich gebetet,
damit dein Glaube nicht aufhöre.
Und dann konnte der Herr dem Petrus diesen Weg nicht ersparen.
Der Petrus ging diesen Weg.
Wir sehen, wie er sich immer weiter entfernte,
wie er sich da an dem Kohlenfeuer der Welt schließlich aufhielt,
wie er den Herrn dreimal verleugnete, keine Kraft mehr hatte.
Aber dann sehen wir, wie der Herr tätig wird.
Der Herr blickte ihn an.
Es war nur ein Blick.
Aber was dieser Blick des Herrn bei dem Petrus bewirkte,
dass er hinausging und bitterlich weinte.
Das war der Beginn der Umkehr.
Da zeigt er aufrichtige Reue, ganz anders als bei Judas.
Der suchte Raum zur Buße und fand sie nicht.
Sein Ende war ein schreckliches.
Aber bei Petrus, da war das aufrichtige Reue.
Und da hat er sich gedemütigt.
Und dann sehen wir, wie die Sache wieder in Ordnung kommt,
als der Herr auferstanden ist.
Da begegnet er dem Simon in einem Gespräch unter vier Augen.
Da wurde das wieder in Ordnung gebracht.
Und später in Johannes 21 wird er auch öffentlich wiederhergestellt.
Petrus hatte sich gedemütigt aufgrund seines Fehlverhaltens,
aufgrund dessen, dass er den Herrn verleugnet hatte,
dass er gefallen war, dass er gesündigt hatte.
Und auch dieses Demütigen, sich demütigen,
das haben wir in unserem Leben auch nötig.
Immer dann, wenn wir gesündigt haben,
wenn wir abgewichen sind,
vielleicht zu Fall gekommen sind,
dann möchte er uns in sein Licht stellen.
Und dann heißt dieses sich demütigen,
dann könnte man mit anderen Worten sagen, sich beugen.
Sich beugen in Reue und in Bekenntnis.
Und dann ist es wunderbar, wie Gott hier redet und reagiert
und sagt, das habe ich gehört.
Das nimmt er zur Kenntnis.
Niemand, der in Reue und Buße zu dem Herrn kommt,
ob ungläubig oder gläubig, der wird zurückgewiesen.
Oder dann würde Gott nicht hören.
Das ist gar nicht möglich.
Und so kann er hier Gnade üben.
Man kann sagen, das Unglück,
was ich in meinen Regierungswegen vorgesehen habe,
das wird irgendwann kommen.
Denn deine Nachfahren, die werden es auch nicht besser machen.
Aber du hast Gnade gefunden in meinen Augen.
Zu deinen Lebzeiten wird dieses Unglück, wirst du es nicht sehen.
So begegnet er hier diesem König.
Und das gibt es noch eine ganze Reihe anderer Beispiele.
Ich werde nachher auch wieder so einen Zettel mit den Stellen auslegen.
Da kann man sich das zu Hause nochmal anschauen.
Wir finden das im Leben von Salomo, dass er sich beugt
und dass er auch in der Fürbitte eintritt und sagt,
wenn dann der Fremde in das Land kommt
und wenn er sich beugt und wenn er sich demütigt,
dann höre doch auf seinen Rufen.
Das bittet er in der Fürbitte.
Wir finden das bei Hiskia.
Wir kennen seinen Weg.
Hiskia, ein König, der ein sehr gutes Zeugnis von Gott bekommt,
aber der auch in seinem Leben Phasen hatte,
wo er abwich, wo er auch hochmütig wurde,
als er von seiner Krankheit genesen war,
dann den weltlichen König herumführt
und zeigt ihm die Reichtümer,
anstatt ihm von seiner Heilung und von dem großen Gott zu erzählen.
Und da trifft ihn auch das Gericht.
Dann wird ihm der Tod angekündigt und dann demütigt er sich.
Dann beugt er sich darunter und dann wird auch ihm Gnade zuteil
und sein Leben wird noch einmal verlängert.
Wir finden das bei dem König Manasse.
Wir finden es bei Esra, bei Esra auch ganz ausgeprägt,
in Esra 8 und Esra 9.
Wir finden es auch in Nehemiah 9.
Wir finden es in Daniel 9, kann man sich gut merken,
jeweils Kapitel 9, wie sich diese Glaubensmänner
in ganz schwierigen Situationen, wie sie sich gedemütigt haben,
sich gedemütigt haben in Bezug auf den Zustand des Volkes,
das ist dort so bemerkenswert.
Sie selbst waren gar nicht mal so an diesem Zustand beteiligt.
Aber sie mussten feststellen, unsere Väter und wo es alles hingeführt hat,
diesen ganzen Ruin.
Und dann flehen sie zu Gott und sagen,
habt doch erbarmen, das Volk ist doch nach deinem Namen benannt.
Und sie bekannten ihre Sünden und die Sünden ihrer Väter,
stundenlang.
Und das war Beugung von Herzen, sich demütigen
und Gott gab Gnade dazu.
Das können wir an vielen Beispielen nachlesen.
Aber es gibt auch Fälle im Wort Gottes,
wo sich solche nicht gedemütigt haben.
Und dann heißt es, dass Gott sie demütigte.
Und das ist sehr ernst.
Und da lasst uns auch mal noch zwei Beispiele anschauen.
Im 5. Buch Mose, Kapitel 8.
5. Mose 8, Vers 2.
Und du sollst dich an den ganzen Weg erinnern,
den der Herr, dein Gott, dich hat wandern lassen,
diese 40 Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen.
Hier ist es Gott, der demütigt, um dich zu prüfen,
um zu erkennen, was in deinem Herzen ist,
ob du seine Gebote halten würdest oder nicht.
Und er demütigte dich und ließ dich hungern.
Und er speiste dich mit dem Mahn, das du nicht kanntest
und das deine Väter nicht kannten,
um dir kundzutun, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt.
Und so weiter.
Das ist eine sehr interessante Stelle.
Sie wurden gedemütigt, um zu erkennen und zu prüfen,
was in ihrem Herzen ist.
Das war während der Wüstenreise.
Wir sind auch auf der Wüstenreise.
Wir sind noch in dieser Wüste.
Auch da prüft Gott unsere Herzen,
um zu sehen, was in unseren Herzen ist.
Und schickt uns Dinge, die uns demütigen,
die uns nach unten bringen,
damit wir erkennen, was in unserem Herzen ist.
Und ich glaube, damit werden wir gar nicht fertig,
solange wir hier auf dieser Erde sind.
Wie er sagt, in Bezug auf das Herz, wer mag es kennen.
Unser Herz ist ja völlig verderbt.
Wenn wir da lesen in den Worten Gottes,
sowohl im Alten als auch im Neuen Testament,
was aus dem Herzen alles hervorkommt
und hervorkommen kann, das ist unser Herz,
das ist mein Herz.
Auch wenn da steht, Mord und Ehebruch
und all diese Dinge, das ist mein Herz.
Aber wir wollen das manchmal nicht so wahrhaben.
Wir meinen besonders,
wenn wir kindergläubige Eltern sind
und sind vor vielen Bösen bewahrt worden,
dann stehen wir in Gefahr zu meinen,
dass wir doch nicht ganz so schlecht sind.
Und dann muss der Herr uns das erfahren lassen,
damit wir nicht hochmütig werden,
damit wir erkennen, was in unserem Herzen ist.
Und er demütigte dich und ließ dich hungern.
Das ist ja etwas Schreckliches.
Das ist eine Prüfung, das ist ein Gericht.
Aber dann in dem selben Satz heißt es
und er speiste dich mit dem Mann.
Das ist unser Gott.
Er möchte ja nicht uns den Garaus machen.
Er möchte ja nicht, dass wir aufgerieben sind.
Er möchte, dass wir diese Lektion lernen mit ihm
und segensreich daraus hervorgehen.
Ein zweites Beispiel finden wir bei Salomo
in 1. Könige 8.
Da ist Salomo im Gebet.
Und da betet er in Vers 35,
wenn der Himmel verschlossen ist
und kein Regen sein wird,
weil sie gegen dich gesündigt haben.
Und sie beten zu diesem Ort hin
und bekennen deinen Namen und kehren um
von ihrer Sünde, weil du sie demütigst,
so hör du im Himmel
und vergib die Sünde deiner Knechte
und deines Volkes,
dass du ihnen den guten Weg zeigst,
auf dem sie wandeln sollen.
Ein sehr schönes Gebet dafür bitte.
Sie hatten gesündigt
und Gott hat sie deshalb gedemütigt
und dieses Gedemütigtwerden
führte dazu, dass sie bekannten
und dass sie umkehrten von ihrer Sünde
und dann schenkt Gott ihnen Gnade und Vergebung.
Was können wir nun daraus lernen,
dass wenn wir gesündigt haben,
davon spricht auch der erste Johannesbrief,
wenn wir gesündigt haben,
ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt,
aber wenn wir gesündigt haben,
dann ist er der Sachwalter
und wenn wir unsere Sünden bekennen,
dann ist er treu und gerecht,
dass er sie uns vergibt.
Und sobald wir eine Sünde erkennen,
dann sollten wir sie sofort auch bekennen.
Aber wenn wir warten,
wenn wir es hinausschieben,
wenn wir es vielleicht gar nicht wahrhaben wollen,
dann muss Gott in seinen Erziehungswegen mit uns handeln,
dann muss er uns demütigen
und das ist immer etwas Schmerzhaftes.
Wir können uns das eigentlich ersparen,
indem wir von uns aus kommen
und uns beugen und unsere Sünden bekennen.
Dann kann er uns das ersparen.
Und das können wir daraus lernen.
Und zum Abschluss möchte ich noch kurz aufzeigen,
welch ein Segen damit verbunden ist,
wenn wir demütig sind.
In Sprüche Kapitel 3 Vers 34
und das wird auch bei Petrus zitiert,
was wir vorhin gelesen haben, 3 Vers 34
Den Demütigen aber gibt er Gnade.
Und wir alle haben Gnade nötig, jeden Tag.
Ohne Gnade könnten wir gar nicht leben.
Alles ist Gnade, alles ist geschenkt.
Und ich denke wir haben auch jeden Tag die vergebende Gnade nötig.
Oder wer hat schon mal einen Tag verbracht,
ohne ein einziges Mal gesündigt zu haben.
Ich würde es von mir nicht zu behaupten wagen.
Fängt ja mit unseren Gedanken schon an.
Mit unseren Regungen, mit unseren Empfindungen.
Da haben wir doch Gnade nötig, jeden Tag.
Die vergebende Gnade, nicht in Bezug auf unser Heil,
aber in Bezug auf die Gemeinschaft,
dieses zarte Band der Gemeinschaft.
Das Selbstgericht haben wir jeden Tag nötig.
Und Selbstgericht, und ich habe mal geschaut was so
manche Ausleger zum Thema Demut geschrieben haben.
Da hat Bruder David zum Beispiel geschrieben,
das Ergebnis des Selbstgerichts ist wahrhaftige Demut.
Denn das bedeutet, dass wir uns täglich beugen,
dass wir täglich bekennen, in dem Lichte des Wortes Gottes,
was die Gemeinschaft mit unserem Herrn getrübt hat.
Er hat auch gesagt, Hochmut ist das größte Übel,
das größte aller Übel.
Und von all unseren Feinden derjenige,
der am langsamsten und schmerzhaftesten stirbt.
In Psalm 119, Vers 67, lesen wir,
das ist auch ein bekannter Vers,
bevor ich gedemütigt wurde, irrte ich,
jetzt aber halte ich dein Wort.
Und das ist auch ein schönes Ergebnis.
So eine Erfahrung der Demütigung zu machen,
wie gesagt, ist etwas Schmerzhaftes,
vor allen Dingen für unser Fleisch.
Aber wenn das Ergebnis ist,
dass ich aus dieser Erfahrung heraus lerne,
sein Wort zu halten,
dann ist das doch ein wunderbares Ergebnis,
dass wir auch aus solchen Erlebnissen lernen,
aus solchen Erfahrungen.
In Vers 71, der sagt es ähnlich,
es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde,
damit ich deine Satzungen lernte.
Da finden wir gerade dieses Lernen.
Wir lernen durch solche,
wenn auch schmerzhaften Erfahrungen.
In Vers 75, ich weiß Herr, dass deine Gerichte Gerechtigkeit sind
und dass du mich gedemütigt hast in Treue.
Das mag uns vielleicht wie ein Widerspruch vorkommen.
Gott demütigt uns, es tut uns weh,
aber er tut es in Treue.
Und da sehen wir den Vater,
da sehen wir den Weingärtner,
der schneidet, das Schneiden tut weh,
das verursacht Tränen,
aber das Ergebnis ist Frucht,
mehr Frucht, viel Frucht,
bleibende Frucht.
Und eine letzte Stelle aus dem Propheten Daniel,
in Kapitel 10, Vers 12.
Und er sprach zu mir, fürchte dich nicht Daniel,
denn vom ersten Tag an,
als du dein Herz darauf gerichtet hast,
Verständnis zu erlangen
und dich vor deinem Gott zu demütigen,
sind deine Worte erhört worden.
Und um deiner Worte willen bin ich gekommen.
In Vers 11 heißt es,
Daniel, du vielgeliebter Mann.
Hier steht die Demut in Verbindung mit Gebetserhörung.
Daniel hatte eine demütige Gesinnung.
Er hat sich gedemütigt, er hat sich gebeugt,
er hat sich dem Willen Gottes völlig untergestellt,
er hat sich darunter gestellt.
Und Gott nimmt Kenntnis davon.
So haben wir auch gestern geendet mit Malachi 3, Vers 16,
wo die, die Jehova fürchten, sich unterredeten
und ein Gedenkbuch wurde aufgetan.
Ihre Gemeinschaft wurde damit kundgetan,
wurde vor Gott gesehen und anerkannt.
So auch hier, Gott erkennt diese Demut an.
Du vielgeliebter Mann, von Anfang an habe ich dich gehört,
habe ich dich gesehen.
Der Herr kann sein Ohr nicht vor uns verschließen,
wenn wir in einer solchen Gesinnung zu ihm kommen.
Zum Schluss noch einen Gedanken.
Manche meinen, Demut sei,
wenn man möglichst schlecht von sich denkt.
Und das kann im schlimmsten Fall dazu führen,
dass die Leute Komplexe bekommen,
weil sie immer nur negativ über sich denken.
Aber das ist nicht gemeint mit Demut.
Buddha Dhabi hat darüber geschrieben,
wahre Demut besteht nicht so sehr darin,
dass wir schlecht von uns denken,
als vielmehr darin, gar nicht an uns zu denken.
Ich bin zu schlecht, als dass ich wert wäre,
über mich nachzudenken.
Ich denke, wir verstehen, was er sagen möchte.
Es hilft uns nicht weiter,
wenn wir ständig nur auf das schauen, was wir sind.
Wir sind von uns aus gar nichts und unser Herz ist verdorben,
wir haben uns daran erinnert.
Es lohnt sich nicht, sich damit zu beschäftigen.
Wir dürfen das nicht vergessen,
dass wir so sind und wo wir herkommen.
Aber was uns hilft und einzig und allein uns hilft
und uns auferbaut und uns Mut macht,
das ist auf den Herrn zu blicken,
auf den vollkommenen Menschen,
auf den verherrlichten Menschen.
Wenn wir mit ihm beschäftigt sind,
dann haben wir gar keine Lust mehr,
uns weder mit den Dingen dieser Welt
noch mit uns selbst zu beschäftigen.
Und dann hat der Herr uns ja auch Gaben
und hat uns Fähigkeiten gegeben.
Und dann bedeutet Demut nicht zu sagen,
die Fähigkeiten habe ich nicht
und ich habe keine Gaben,
das will ich mir gar nicht anmaßen,
das wäre ein falsches Bild.
Spurgeon hat darüber geschrieben,
wer geringer von sich denkt,
als er nach seinen Gaben und Fähigkeiten sollte,
ist nicht demütig.
Wenn uns Pfunde anvertraut sind,
so sollen wir daran denken,
dass Gott sie uns anvertraut hat.
Und es soll sich an uns zeigen,
dass wir wie ein befrachtetes Schiff
umso tiefer ins Wasser sinken,
je mehr wir tragen.
Das bedeutet,
das was der Herr uns an Fähigkeiten gegeben hat,
was er uns an Gaben gegeben hat,
das sollten wir, wie Paulus es tat,
als er von dem Saulus zu dem Paulus wurde
und fragte, Herr was willst du, dass ich tun soll,
und dann sollten wir
in diesen Werken leben,
die er zuvor bereitet hat,
aber immer in diesem Bewusstsein,
es ist nicht aus mir,
wenn es eine Gabe ist,
dann hat sie mir der Herr gegeben
und dann hat er damit eine Verantwortung verbunden
und der kann ich nur entsprechen,
wenn ich das denken lasse.
Und somit bleibt am Ende
gar nicht zu rühmen übrig,
sondern wir können nur sagen
und aber dürfen es dankbar sagen,
was wir sind, das sind wir in ihm
und durch ihn.
Und wir wissen auch,
das sagt uns das Wort Gottes,
wir können es nicht drohnen,
aber wenn wir dann einmal in der Offenbarung lesen,
was damit geschieht,
dass wir sie zu seinen Füßen niederwerfen,
dann wird doch jeder in uns sehen,
das ist eine Herrlichkeit. …
Automatisches Transkript:
…
Wir beschäftigen uns an diesen Abenden mit dem Thema Grundhaltungen des Gläubigen und
haben am ersten Abend über die Gottesfurcht nachgedacht, an dem zweiten Abend über Demut
und unser Thema für diesen Abend ist Vertrauen.
Wir möchten auch zu Beginn wieder einige kurze Abschnitte lesen aus dem Wort Gottes
und auch darin, wie wir es auch im Gebet gesagt haben, den Herrn Jesus zu unserem Vorbild
nehmen.
Und da lesen wir aus Psalm 16, Vers 1.
Bewahre mich Gott, denn ich suche Zuflucht bei dir.
In der alten Übersetzung heißt es, denn ich traue auf dich.
Und dann in Vers 8, ich habe den Herrn stets vor mich gestellt, weil er zu meiner Rechten
ist, werde ich nicht wanken.
Dieser Psalm spricht prophetisch von dem Herrn Jesus.
Wir erkennen das zum Beispiel deutlich an dem Vers 10, denn meine Seele wirst du dem
Scheol nicht überlassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.
Und wir sehen, wie das in den Evangelien genau auf den Herrn Jesus zutrifft.
Und es beeindruckt uns bei diesem Thema Vertrauen, wie der Herr Jesus selbst als vollkommener
Mensch hier auf dieser Erde auf seinen Gott und Vater vertraute.
Und das kommt auch immer wieder darin zum Ausdruck, dass er betete, obwohl er ja gleichzeitig
Sohn Gottes war, Schöpfer und Erhalter aller Dinge, finden wir ihn doch hier auf dieser
Erde sehr oft im Gebet, ja er konnte sogar sagen, ich bin stets im Gebet oder ich bin
gebet.
Das war seine Haltung hier auf dieser Erde.
Und auch das hier ist ein Gebet, bewahre mich Gott, denn ich traue auf dich.
Ich habe den Herrn stets vor mich gestellt, das hat er in vollkommener Weise verwirklicht.
Denken wir daran, zum Beispiel als Lazarus erkrankt war, der Herr liebte den Lazarus,
er liebte auch die Marta und die Maria.
Und jetzt war diese Not eingetreten, die Schwestern senden zu ihm, der, den du lieb hast, ist
krank.
Und was tut der Herr in völliger Abhängigkeit, aber auch im Vertrauen auf seinen Gott und
Vater, verzieht er zunächst sein Kommen und seine Hilfe.
Und der Tod tritt ein, Lazarus stirbt und dann kommt der Herr und dann sagen sie zu
ihm, Herr, wenn du hier gewesen wärst, dann wäre der Lazarus nicht gestorben.
Dieses Vertrauen zu ihm hatten sie, aber jetzt war er gestorben.
Und als er dann mit ihnen zur Kruft geht, da sagen sie, er riecht schon, da sahen sie
keinerlei Hoffnung, der Lazarus war gestorben, damit mussten sie sich abfinden.
Aber der Herr im Aufblick zu seinem Gott und Vater, er wusste, was er tun wollte und was
er tun konnte.
Und er spricht, Lazarus komm heraus und es geschah ein großes Wunder und Gott wurde
verherrlicht.
Das zeigt uns etwas von der Abhängigkeit unseres Herrn, von seinem Vertrauen, er, der
sich jeden Morgen das Ohr wecken ließ, der nichts tat, ohne nach dem Willen seines Vaters
zu fragen.
Und in allem ihm völlig vertraute.
Wenn wir ihn in ringenden Kampfe sehen, in Gethsemane, wo er betet, aber Vater, wenn
es möglich ist, lieber Vater, das zeigt uns etwas von diesem Vertrauensverhältnis.
Und gerade wenn wir das Johannes-Evangelium lesen, wie oft spricht er da von dem Vater.
Wir haben uns heute Morgen auch an diese Stelle erinnert, soll ich den Kelch, den mir der
Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.
Wie war der Herr Jesus am Kreuze in Gemeinschaft mit seinem Vater?
Und da möchten wir aber auch ein Beispiel lesen von Gottesmännern, die Vertrauen zeigten,
und zwar im vierten Buch Mose, Kapitel 26.
Mose, Kapitel 26, Mose, Kapitel 26.
Nein, Entschuldigung, das ist im vierzehnten Kapitel, vierte Mose, Kapitel 14.
Da finden wir diese Begebenheit, dass die Kundschaft da ausgesandt werden.
Und ich lese ab Vers 36.
Und die Männer, die Mose ausgesandt hatte, um das Land auszukundschaften, und die zurückkehrten,
und die ganze Gemeinde gegen ihn Murren machten, indem sie ein böses Gerücht über das Land verbreiteten,
jene Männer, die ein böses Gerücht über das Land verbreitet hatten, starben durch eine Plage vor dem Herrn.
Aber Joshua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben.
Dann lese ich noch aus dem dreizehnten Kapitel.
Da finden wir die Vorgeschichte, der 17.
Und Mose sandte sie aus, um das Land Canaan auszukundschaften, und sprach zu ihnen,
zieht hier hinauf an der Südseite und steigt auf das Gebirge und besät das Land, wie es ist.
Und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach, ob es gering oder zahlreich ist,
und wie das Land ist, in dem es wohnt, ob es gut oder schlecht ist,
und wie die Städte sind, in denen es wohnt, ob es in Lagern oder in Festungen wohnt,
und wie das Land ist, ob es fett oder mager ist, ob Bäume darin sind oder nicht,
und fasst Mut und nimmt von der Frucht des Landes.
Die Tage aber waren die Tage der ersten Trauben.
Vers 25 Und sie kehrten nach Verlauf von vierzig Tagen von der Erkundung des Landes zurück.
Und sie gingen und kamen zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel
in die Wüste Paran nach Kades, und sie brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Bescheid
und zeigten ihnen die Frucht des Landes.
Und sie erzählten ihm und sprachen, Wir sind in das Land gekommen, wohin du uns gesandt hast,
und wirklich, es fließt von Milch und Honig, und dies ist seine Frucht.
Nur, dass das Volk stark ist, das in dem Land wohnt, und die Städte befestigt, sehr groß,
und auch die Kinder Enaks haben wir dort gesehen, Amalek wohnt im Land des Südens,
und die Hetheter und die Jebuseter und die Amoreter wohnen auf dem Gebirge,
und die Ananeter wohnen am Meer und an der Seite des Jordan.
Und Kaleb beschwichtete das Volk gegenüber Mose und sprach,
Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewiss überwältigen.
Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen,
Wir vermögen nicht, gegen das Volk hinaufzuziehen, denn es ist stärker als wir.
Und sie verbreiteten unter den Kindern Israel ein böses Gerücht über das Land,
das sie ausgekundschaft hatten, und sprachen,
Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner frisst,
und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchs.
Auch haben wir dort die Riesen gesehen, die Kinder Enaks von den Riesen,
und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.
Und erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht,
und alle Kinder Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron.
Da finden wir eine sehr schöne Illustration von dem, was Vertrauen auf Gott und seine Macht bedeutet,
und wir finden auch ein Beispiel, ein gegenteiliges Beispiel,
denn diese Kundschafter, die dort ausgezogen waren, sie hatten alle das Gleiche gesehen, ausnahmslos.
Sie hatten alle gesehen, dass das Land von Milch und Honig fließt,
sie hatten von der Frucht gesehen, von dieser herrlichen Frucht,
sie hatten aber auch die befestigten Städte gesehen,
und die Riesen und Amalek und die Bewohner dort, das war für alle gleich.
Aber wie sie die Lage einschätzten, das war völlig unterschiedlich.
Wir sehen hier den Glauben bei Caleb, der das Volk beschwichtigte und sagt,
lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewiss überwältigen.
Und das sagte er nicht aus eigener Kraft, weil er dachte, wir sind stärker als die,
sondern im Aufblick auf Gott wusste er, wenn Gott uns sagt, in dieses Land hineinzuziehen,
und er hat es ihnen verheißen, schon den Vorvätern verheißen,
du wirst in dieses Land kommen, welches von Milch und Honig fließt,
dann setzt er sein ganzes Vertrauen auf Gott.
Aber die anderen, die Männer, die dasselbe gesehen hatten, die sagen, wir vermögen es nicht.
Und sie blicken nur auf die Umstände und auf die Schwierigkeiten.
Und sie stellen es noch viel dramatischer dar.
Der Unglaube neigt dazu, dann auch zu übertreiben.
Und was ist das Ergebnis in Bezug auf das Volk?
Wir haben das gelesen zu Beginn von Kapitel 14,
dass die ganze Gemeinde schrie und weinte und dass sie gegen Mose murrten.
So wurde das ganze Volk, wurde unsicher gemacht, wurde in Unruhe gestürzt.
Welch eine Verantwortung hatten doch diese Männer.
Und so ist es doch auch eine Frage, wenn es um diese Grundhaltung der Gläubigen geht,
ob wir Vertrauen haben zu unserem Gott und Vater, zu unserem geliebten Herrn,
der sich selbst für uns hingegeben hat, ob sich das auch in dem, wie wir leben,
wie wir uns verhalten, auch zeigt und auch für andere sichtbar wird.
Damit wir anderen zur Ermutigung sind und nicht etwa andere verzagt machen.
Wenn wir so einander begegnen, dann ist ja auch die Frage, worüber unterhalten wir uns.
Wir haben es gestern gesehen, dass es gut ist und wichtig, dass wir unsere Herzen öffnen,
dass wir auch Zeit füreinander nehmen, um uns auszusprechen.
Und dann wird man sicherlich auch über Nöte sprechen, die man hat,
vielleicht auch über Krankheiten, damit man das gemeinsam vor den Herrn bringt,
um sich gegenseitig die Hände zu stärken zum Guten.
Aber es kann auch dazu führen, dass wir uns nur über diese Dinge unterhalten,
nur über Krankheiten, nur über Probleme, nur über Schwierigkeiten,
nur über das, was alles in der örtlichen Versammlung nicht so gut ist
und was jener gesagt hat und wie jenes sich verhalten hat.
Und dann zieht uns das nach unten.
Dann ist es nicht zur Ermutigung, dann führt es nicht dazu, gegenseitig das Vertrauen zu stärken.
Nun wollen wir auch ein wenig darüber nachdenken, was Vertrauen eigentlich bedeutet.
Ich war einmal auf einem Spielplatz und da setze ich mich da auf die Bank
und dann setzt sich neben mir so ein kleines Mädchen, so drei, vier Jahre alt,
und dann sage ich, na, wie heißt du denn?
Und da sagt sie zu mir, ich darf nicht mit fremden Männern reden.
Gut, habe ich akzeptiert, hat sie wahrscheinlich so gelernt,
aber offensichtlich war ich für dieses Mädchen keine Vertrauensperson.
Es hängt also damit zusammen, mit der Person, mit unserem Gegenüber,
ob wir dieser Person vertrauen können, ob sie vertrauenswürdig ist.
Und wenn wir so um uns blicken, dann wird das auch immer schwieriger,
Menschen zu finden, denen man wirklich trauen kann.
Und wenn man so liest, was auch alles mit Kindern passiert,
dass Kinder entführt werden, dass Kinder misshandelt werden,
dann kann ich schon irgendwo die Angst der Eltern verstehen, die ihren Kindern einbläuen
und sagen also, wenn da ein fremder Mann dich anspricht, dann sei vorsichtig.
Wenn da einer sagt, steig mal bei mir ins Auto, das tust du bitte nicht,
dann läufst du schnell weg oder schreist.
Da sehen wir, wie in unserer Welt alles so unsicher geworden ist
und dass man eigentlich keinem mehr trauen kann.
Das ist auch ein Kennzeichen dieser letzten Tage, dieser Welt, die ohne Gott lebt.
Aber ich möchte auch einmal ein positives Beispiel erzählen, was mich auch sehr beeindruckt hat.
Ich weiß nicht, ob ihr wisst, dass es blinde Slalom-Abfahrtsskifahrer gibt.
Als ich das hörte, da habe ich erst gedacht, das ist doch gar nicht möglich.
Wie will ein Blinder Abfahrtsski betreiben und auch noch Slalom fahren?
Und dann habe ich mir erklären lassen, wie das geht.
Die fahren immer im Tandem, also immer zu zweit.
Einer, der sieht und einer, der nicht sieht.
Und die fahren ganz synchron.
Und der Blinde hört genau auf das, was der Sehende sagt.
Der sagt jetzt links und rechts und das genau zur richtigen Zeit.
Das geht ja sekundenschnell.
Und so schaffen die das tatsächlich.
Indem sie ganz genau hinhören, was der andere sagt, wie der Ski sich bewegt.
Synchron den Berg hinunterzufahren in Riesengeschwindigkeit
und dann auch noch um die Slalomstöcke herum, ohne dass irgendetwas passiert.
Wenn man sich ein wenig versucht, in einen solchen Blinden hineinzuversetzen,
dann kann der das ja eigentlich nur wagen, wenn er dem anderen, jetzt sage ich mal blind, vertrauen kann.
Denn stellt euch vor, der andere, der macht nur einen Fehler.
Der sagt rechts, wenn er links fahren muss.
Dann führt das zum Unglück, dann kann das zum Tode führen.
Und so dieses blinde Vertrauen, jetzt mal übertragen auf unser geistliches Leben,
dann ist ja die Frage, was trauen wir unserem Herrn zu und wie vertrauenswürdig ist er denn für uns.
Vielleicht fragen uns auch manchmal Menschen Ungläubige.
Wie kannst du eigentlich so auf Gott vertrauen?
Wie kannst du das so ihm in die Hand legen?
Wenn ich natürlich ungläubig bin und nicht an die Macht und die Stärke Gottes glaube,
dann kann ich auch kein Vertrauen aufbauen.
Aber wir, die wir den Herrn kennen, die wir wissen, was er für uns getan hat,
dass er sein Leben sogar für uns hingegeben hat,
dass er in Tod und Gericht gegangen ist,
dass es keine größere Liebe gibt, keinen größeren Liebesbeweis,
dann muss uns doch diese Person völlig vertrauenswürdig sein.
Dann dürfte es doch dort überhaupt keinen einzigen Zweifel geben.
Doch sind wir manchmal so kleingläubig, zweifeln vielleicht auch manchmal, haben Fragen.
Und so möchte ich zunächst einige Stellen aufzeigen,
die uns zeigen, wie vertrauenswürdig doch unser Herr ist.
Bei dem Thema Vertrauen, da ist es so wie bei den anderen Themen auch,
dass es über das Wort Gottes verstreut viele Stellen gibt
und die können wir nicht alles aufschlagen.
Und es ist auch nicht die Absicht, heute Abend, dass wir etwas Neues erfahren,
aber doch, dass wir einige Stellen aus dem Wort Gottes ganz einfach und praktisch
zu unseren Herzen reden lassen, dass wir neu ermutigt unseren Weg gehen können.
Denn wir haben es immer wieder nötig, uns auch an die Zusagen
und die Vertrauenswürdigkeit unseres Herrn zu erinnern,
damit das auch für uns Praxis wird.
Und zwar morgen, wenn wir in den Alltag wieder hineingehen,
mit all dem, was er mit sich bringt, was wir vielleicht noch gar nicht alles ein- und abschätzen können,
mit diesem Vertrauen in den Alltag hineinzugehen.
Und wenn dieses Vertrauen bei uns erneut gestärkt würde,
und das ist doch unsere Bitte, dann hat es sich gelohnt,
dass wir uns mit diesem Thema beschäftigt haben.
In den Psalmen, da finden wir sehr viel von Vertrauen.
Und die Psalmen, die haben zu allen Zeiten zu den Gläubigen gesprochen,
weil sie so aus der Praxis heraus auch geschrieben wurden.
Erfahrungen, die diese Männer mit Gott gemacht haben, schon damals.
In Psalm 13,
Vers 6, da lesen wir,
Ich aber, ich habe auf deine Güte vertraut.
Auf deine Güte.
Und jetzt lasst uns mal so ein wenig über die Güte Gottes nachdenken.
Wir haben es mit einem guten Gott zu tun.
Wenn man so in andere Religionen hineinschaut,
dann haben dort die Menschen meistens Angst vor dem Gott, den sie sich vorstellen.
Und sie haben immer dieses Gefühl, sie müssen diesen Gott irgendwie zufriedenstellen.
Sie müssen ihm etwas bieten, sie müssen vielleicht sogar Leiden auf sich nehmen,
um irgendwie diesen Gott gnädig zu stimmen.
Und wenn wir auch an die heidnischen Götter denken,
dann sah man in allem irgendetwas Bedrohliches.
Ob das nun das Gewitter war oder der Sturm oder sonst irgendwas.
Und dieses schreckliche heidnische Fest, was man jetzt auch in unserem Land feiert wie Halloween,
das hat gerade damit zu tun, dass diese Geister beschwichtigt werden müssen,
dass die ausgetrieben werden müssen.
Dass man meint, wenn man solche Fratzen ausschneidet,
dann würden sich die Geister fürchten und würden davon gehen.
Was ist das für ein Aberglaube?
Und dem sind wir in unserem christlichen Land so aufgesessen.
Wird an jeder Ecke zur Schau gestellt.
Und es findet am selben Tag statt wie der Reformationstag.
Nun müssen wir keinen Reformationstag begehen,
aber wenn wir uns in der Kirchengeschichte ein wenig auskennen, damit beschäftigen,
dann wird jedenfalls am Reformationstag einer positiven Sache gedacht,
indem man sich erinnert, insbesondere an einen Mann, an Martin Luther,
der damals aufgrund der Heiligen Schrift die Wahrheit wiederentdeckt hat,
von dem Heil allein aus Gnaden.
Und sich daran zu erinnern, nicht nur an einem Gedenktag,
aber würde das mehr verkündigt, auch in den Kirchen, die sich danach nennen,
dann wäre heil zu finden.
Den Buß und Betag hat man ja auch gestrichen.
Nicht, dass wir einen Buß und Betag brauchen,
aber alleine die Tatsache, dass man daran erinnert wird, Buße zu tun und zu beten,
das ist offensichtlich in unserer Gesellschaft ein Hindernis, etwas, was stört.
Und deswegen muss man das abschaffen.
Wir haben es zu tun mit einem guten Gott.
Und dass unser Gott gut ist und es gut mit uns meint,
das finden wir eigentlich auf allen Blättern der Bibel.
Sowohl im Alten Testament, wie gut hat es Gott mit seinem Volk gemeint,
wie gut hat es mit den einzelnen Gläubigen gemeint,
wie hat er immer wieder die Propheten zu ihnen gesandt,
um sie zurückzubringen, wenn sie abgewichen waren.
Hat Gott ehemals zu den Vätern geredet durch die Propheten,
alles mit Absichten der Liebe.
Und als die Fülle der Zeit gekommen war, da sandte er seinen geliebten Sohn,
den einzigen, den vielgeliebten, den ausgezeichneten.
Wir haben das heute Morgen auch gelesen in dem Gleichnis von dem Weingärtner,
der dann fragte, als die Knechte alle umgebracht wurden,
wen soll ich senden.
Ich will meinen geliebten Sohn senden.
Und wir sehen, was sie mit diesem Sohn taten.
Dieser ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten.
Einen größeren Beweis seiner Liebe und seiner Güte konnte Gott nicht geben,
als dass er seinen geliebten Sohn für uns hingegeben hat.
Und jetzt wieder diese Frage.
Sollten wir einem solchen Gott nicht trauen?
Ein solcher Gott, der seines Sohnes nicht geschont hat,
wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
So sollten wir niemals zweifeln an der Güte Gottes.
Und dass er Absichten der Güte und des Friedens mit uns hat.
Wenn uns vielleicht auch Dinge begegnen, die uns nicht gefallen,
die wir vielleicht auf den ersten Blick nicht richtig einordnen können,
die wehtun, dann entspringen sie doch einem Herzen der Güte.
Und er hat immer Absichten des Segens mit uns.
In Psalm 28, Vers 7, da lesen wir,
Der Herr ist meine Stärke und mein Schild, auf ihn hat mein Herz vertraut,
und mir ist geholfen worden.
Hier finden wir einen zweiten Hinweis auf die Vertrauenswürdigkeit unseres Herrn.
Denn hier wird gesagt, der Herr ist meine Stärke.
Er ist unsere Stärke. Er ist mächtig.
Er ist der Fels, der Fels der Ewigkeiten.
Der Fels, der in der Brandung, da mögen die Wellen noch so hoch gehen,
standhält und unveränderlich treu ist.
Der die Schöpfung ins Dasein rief, der sie bis heute erhält.
Wenn Gott nur einen, eine Sekunde lang seine Macht zurückhalten würde,
in Bezug auf dieses Universum, dann würde alles zusammen krachen.
Dann gäbe es den größten Crash aller Zeiten.
Und selbst die modernen Physiker, die staunen vor dieser Kraft.
Und die schreiben auch manchmal davon, dann schreiben sie von der unbekannten Kraft,
die die Dinge zusammenhält.
Sie gehen natürlich nicht so weit, den Ursprung dieser Kraft zu suchen
und zu erkennen und zu bekennen, weil man Gott ja ausgeklammert hat.
Aber der Schritt ist eigentlich ganz nahe. Wenn man das erkennt,
dass da diese große Kraft ist, die alles zusammen erhält,
dass alles in geordneten Bahnen verläuft,
dann müsste der Schritt doch eigentlich leicht sein.
Und wenn dann dieser Schöpfer sich noch so anbietet,
indem er seinen Sohn gegeben hat, um uns in Verbindung mit ihm zu bringen,
wie törig ist es dann doch, ihn abzuweisen.
Als der Jesus hier auf dieser Erde war, als der Sohn Gottes,
wie oft erblicken wir da seine Stärke.
Da sind die Jünger auf dem See unterwegs, dann brechen die Naturgewalten los,
der Sturm, die Wellen gehen ins Boot.
Selbst diese erfahrenen Fischer, die hatten solches noch nicht erlebt.
Und dann kommt der Herr und geht über das Wasser.
Das ist ja schon ganz außergewöhnlich.
Das zeigt uns etwas von seiner Großartigkeit.
Da sehen wir seine göttliche Person. Das kann kein Mensch.
Und dann gebietet er dem Sturm und die Wellen legen sich.
Und dann fragen sie, wer ist denn dieser, dass auch Sturm und Wind ihm gehorchen.
Wie hat er seine Stärke gezeigt, indem er den Armen und Elenden begegnet ist,
mit all ihren Gebrechen und Krankheiten, dass er sie heilte.
Wir haben uns an den Lazarus erinnert, dass er den Lazarus auferweckte.
Welch eine Kraft kam da zum Vorschein.
Und mit diesem Herrn haben wir es zu tun.
Der so stark ist, dass ihm nichts verwehrt werden kann.
Und jetzt wieder die Frage, ist er dann nicht vertrauenswürdig?
Wenn er so mächtig ist und so stark ist, sollte ihm dann irgendeine Sache in meinem Leben zu groß sein,
was für uns vielleicht so wie ein Berg ist.
Aber was sagen schon die Psalmisten, mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen.
Wie war das bei den Frauen, die sich da, nachdem der Herr Jesus gestorben und ins Grab gelegt worden war,
sich Gedanken gemacht hatten, wie wohl dieser Stein von dem Grab weggewälzt werden würde.
Als sie dahin kamen, da war der Stein schon längst weg.
Und glaubt ihr, als der Jesus auferstanden ist, dass da erst einer den Stein wegrollen musste?
Ich glaube nicht.
Der Herr Jesus ist in seiner eigenen Kraft auferstanden.
Und er steht später bei den Jüngern in der Mitte, obwohl die Türen aus Furcht vor den Juden verschlossen waren.
Wie spricht das doch alles von seiner Größe und von seiner Stärke.
Dann lesen wir nochmal eine Stelle aus dem Neuen Testament.
Es gibt sicherlich noch viele andere, aus dem zweiten Korintherbrief.
Kapitel 1, Vers 9.
Es schließt sich sehr schön an das an, was wir gerade gesehen haben.
Zweite Korinther 1, Vers 9.
Da spricht der Apostel von dem, was ihm in Asien widerfahren war.
Und er sagt in Vers 8 am Ende, dass wir übermäßig beschwert wurden über Vermögen, sodass wir sogar am Leben verzweifelten.
Können wir uns das vorstellen? Der Apostel Paulus am Leben verzweifelte.
Das muss ja schon eine ganz extreme Situation gewesen sein.
Aber er bleibt in dieser Verzweiflung nicht stehen.
Sondern wir sehen dann, wie er Mut geschöpft hat, dass er sagt, wir hatten selbst das Urteil des Todes in uns selbst.
Es sah alles so danach aus, als würden wir umkommen in dieser Not.
Aber das Ziel Gottes war, dass wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf den Gott.
Und jetzt kommt es wieder, was ihn vertrauenswürdig macht, der die Toten auferweckt.
Und ein Gott, der solches vermag, und das vermag kein Gott sonst.
Gucken wir uns doch mal die anderen Religionen an.
Erstens sind diese Religionsstifter, sind die alle gestorben, selbst gestorben.
Die sind auch nicht auferstanden und noch weniger konnten sie irgendeinen auferwecken.
Völlig ohnmächtig.
Aber wir haben es mit dem Gott zu tun, der die Toten auferweckt.
Und der uns von so großem Tod errettet hat. Der hat uns einmal von diesem geistlichen Tod errettet.
Wir waren geistlich tot, völlig hilflos.
Und wenn er uns aus solchem Tod errettet hat, dann vermag er uns auch aus den Übungen heraus,
und seien sie lebensbedrohlich, auch daraus vermag er uns zu erretten.
Ich denke, diese wenigen Beispiele genügen, um uns zu zeigen, dass der Herr, mit dem wir es zu tun haben,
dass der Gott, mit dem wir es zu tun haben, völlig vertrauenswürdig ist.
Dass es überhaupt keinen Grund gibt, irgendwie zu zweifeln.
Und dann ist das Wort Gottes voll davon, uns zu zeigen, dass das Vertrauen auf ihn auch belohnt wird.
Dass es sich wirklich lohnt, unser Vertrauen auf ihn zu setzen.
Und es ehrt Gott, wenn wir das tun.
Wenn er sieht, da ist jemand, mag sich noch so schwach fühlen, aber er vertraut auf mich.
Zu dem bekenne ich mich. Zu diesem Vertrauen bekenne ich mich.
Und da möchten wir auch vor allen Dingen aus den Psalmen uns einige Verse noch anschauen, die zeigen, dass es sich lohnt, auf den Herrn zu vertrauen.
Beginnen wir einmal mit Psalm 9.
Psalm 9, Vers 11
Und auf dich werden Vertrauen, die deinen Namen kennen.
Denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, Herr.
Das, was uns hier gesagt wird, heißt, wenn du auf den Herrn vertraust, dann wirst du von ihm nicht verlassen werden.
Dann ist er bei dir.
Und jetzt nimm doch mal dieses Wort mit in deine persönliche Situation.
Nimm das mal mit morgen in den Alltag, in den Montag.
Vielleicht beginnt eine neue Etappe in deinem Leben.
Oder du gehst in den vertrauten Alltag weiter, da wo der Herr dich hingestellt hat.
Aber keiner weiß doch genau, was der nächste Tag bringt, was auf uns zukommt und wir werden alle mehr und mehr auch gefordert, was von uns verlangt wird.
Und dann dieser Zuspruch, der Herr wird dich nicht verlassen.
Wie oft finden wir das im Wort Gottes. Ich werde dich nicht versäumen und ich werde dich nicht verlassen.
Wird auch im Hebräerbrief in Kapitel 13 auch noch einmal erwähnt. Vor wem sollte ich mich fürchten?
Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.
Was könnte uns zustoßen, was könnte uns passieren, wenn der Herr bei uns ist?
Wenn wir seine Gegenwart, uns dessen bewusst sind und diese auch genießen.
Und er hat gesagt, ich bin bei dir. Auch wenn wir durch das Tal des Todesschattens gehen.
Ich bin bei dir. Ich habe dich erfasst bei deiner rechten Hand.
Du bist mein. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.
Du bist mein. Das sind alle Stellen, die wir kennen.
Wo der Herr uns doch neu ermuntern möchte, dass wir uns auch wirklich darauf stützen.
Also das Erste, was wir hier sehen, das ist seine Nahe sein.
Seine Gegenwart, dass er bei uns ist, dass er uns nicht verlässt, wenn wir auf ihn vertrauen.
Dann lesen wir in Psalm 28, da waren wir vorhin schon mal.
Ich lese jetzt den zweiten Teil von dem Vers.
Wir hatten vorhin gelesen, der Herr ist meine Stärke und mein Schild.
Auf ihn hat mein Herz vertraut und mir ist geholfen worden.
Daher frohlockt mein Herz und ich werde ihn preisen mit meinem Lied.
Da finden wir drei Dinge.
Wer auf den Herrn vertraut, dem wird geholfen.
Der Herr ist deine Hilfe. Der Herr ist meine Hilfe.
Wenn wir ein wenig verspüren, wie hilflos wir doch eigentlich sind,
dass wir wirklich in allen Bereichen unseres Lebens auf seine Hilfe angewiesen sind
und diese Hilfe in Anspruch nehmen und ihm vertrauen, dann werden wir erfahren, dass er uns hilft.
Das mag sein in der Schule, im Berufsleben, aber auch in der Familie
oder in der Versammlung oder im Dienst, da wo er uns hingestellt hat.
Er möchte uns helfen.
Das zweite ist, mein Herz frohlockt. Es gibt Freude in mein Herz.
Wenn ich weiß, ich darf meinem Herrn alles anvertrauen, ich darf bei ihm alles abgeben,
ich darf ihm alles sagen und da ist nichts ausgenommen,
dann erfüllt das mein Herz mit Frieden und auch mit Freude.
Und das dritte ist, und ich werde ihn preisen.
Dann führt es zur Dankbarkeit, zum Loben und zur Anbetung.
Dann machen wir Erfahrungen mit unserem Herrn und dürfen ihn dafür preisen.
Wer hätte das von uns nicht schon erlebt?
Und ich bin sicher, dass auch schon die Jüngeren, die hier sind, die dem Herrn Jesus angehören,
die auch ein Leben des Gebetes führen, die sich auch im Gebet ihm anvertrauen,
solche Erfahrungen machen und auch schon gemacht haben, dass der Herr wirklich hilft.
Dass es keine Einbildung ist, dass es keine Theorie ist,
sondern dass der Herr wirklich eine ganz praktische Hilfe ist.
In Psalm 37, wir gehen jetzt so ein wenig durch die Psalmen,
da lesen wir in Vers 5,
Befehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn und er wird handeln.
Das was hier in Verbindung steht mit dem Vertrauen,
wenn wir ihm unseren Weg anbefehlen, dann ist das Ergebnis, er wird handeln.
Der Herr hat für jeden von uns einen bestimmten Weg.
Wir haben uns gestern schon daran erinnert, dass wir oft auch vor Entscheidungen stehen,
wo Weggabelungen sind, was uns besonders auch ins Gebet und in die Abhängigkeit vor dem Herrn führen sollte.
Und dann tragen wir ihm das vor.
Herr, was willst du, dass ich tun soll in dieser oder jener Situation?
Ich befehle dir deinen Weg an.
Da ist vielleicht jemand auf Arbeitsplatzsuche.
Und wir sehen, wie das immer schwieriger wird in unserer Zeit.
Und dann weiß man gar nicht so richtig, was soll man wählen, welchen Weg soll ich einschlagen.
Dann gibt es solche, die haben vielleicht schon 50 Bewerbungen geschrieben und immer noch keine Antwort.
Und dann gibt es solche, die werden arbeitslos.
Die sich fragen, wie soll es denn jetzt weitergehen.
Und dann fängt der Mensch ja an zu überlegen.
Das ist an sich auch nicht verkehrt, der Verstand ist uns ja gegeben.
Aber dann führt das oft auch zur Unruhe.
Und dann kann man nachts nicht schlafen und dann bewegt man all dieses hin und her.
Dann wird das so zu einer Sorgenlast.
Und man denkt vorwärts und rückwärts und findet keine Lösung.
Und da ist hier der Schlüssel. Befehle dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn.
Er ist doch vertrauenswürdig und er wird handeln.
Das ist eine Zusage des Wortes Gottes. Das ist eine Verheißung, auf die wir uns stützen dürfen.
Wir dürfen auch beten und sagen, Herr, du hast doch verheißen, du hast doch gesagt, dass du handeln willst.
Du hast doch gesagt, dass ich dir vertrauen darf, dass ich dir meinen Weg anbefehlen darf.
So kühn dürfen wir beten, dürfen ihn an seine Zusagen erinnern.
Nicht indem wir etwas einfordern, aber uns auf seine Zusagen stützen.
Und dazu wird er sich bekennen, auch in der heutigen Zeit.
In Psalm 52, Vers 10, ist ein sehr interessanter Vers.
Dort sagt der Psalmist, ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Haus Gottes.
Ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewig.
Hier geht es um das Haus Gottes.
Und das Haus Gottes im neutestamentlichen Sinne, das wissen wir, das ist die Versammlung des lebendigen Gottes.
Und da hat Gott uns hineingestellt.
Und er hat uns auch in örtliche Zeugnisse seiner Versammlung hineingestellt.
Und auch damit sind Aufgaben und sind Übungen verbunden.
Vor allen Dingen sind da auch die Brüder gefragt,
denen der Herr Verantwortung auferlegt hat inmitten der Versammlung.
Und diese Verantwortung, die empfinden wir manchmal auch als Last.
Das wird uns schwer.
Und auch ist das Volk Gottes vor Übungen und Schwierigkeiten nicht verschont.
Einiges davon haben wir selbst verschuldet. Und dann kommen wir in Not.
Und dann ist das hier ein Vers, der mich immer wieder ermuntert hat.
Auch in diesen Dingen dürfen wir unserem Herrn vertrauen.
Auf seine Güte, so wie Nehemiah betete für das Volk und sagte, es ist ja nach deinem Namen genannt.
Es ist ja deine Versammlung.
Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum.
Aus dem Olivenbaum, da wird dieses Öl gepresst.
Und das Öl, das spricht von dem Heiligen Geist.
Das ist jemand, wo der Geist Gottes wirken kann.
Durch den der Geist Gottes wirken kann, im Haus Gottes.
Und sollten wir nicht auch solche sein, die der Geist Gottes benutzen kann,
inmitten der Versammlung, zum Wohle und zur Auferbauung der Versammlung?
Wenn vielleicht auch manchmal der Dienst auf uns lastet.
Wir die Herde vor uns sehen, die der Hunger hat, die der Bedürfnis hat nach Weide
und nach dem Lagern und nach der rechten Speise.
Angefangen von den kleinen Lämmern bis hin zu den alten Schafen.
Die haben alle Bedürfnisse, die sitzen da.
Da kann einem ja schon mal bange werden.
Dann empfindet man so die Schwachheit.
Und ob du denn heute etwas hast?
Da dürfen wir uns erinnern, wie war das denn bei der Speisung der 5000?
Was war da denn vorhanden?
Die hätte der Herr auch alle so sättigen können.
Der Herr kann aus Steinen Brot machen.
Aber er knüpft an, an die fünf Brote und die zwei Fische.
Das war doch gar nichts, im Vergleich zu dieser Menge.
Aber der Herr sagt, es bringt es mir her.
Und er nimmt es.
Und es wird ausgeteilt.
Und es ist reichlich vorhanden.
Und alle werden satt.
Und es bleibt noch übrig.
Das vermag der Herr zu tun.
Er knüpft an das Wenige an.
Und er vermag viel daraus hervorgehen zu lassen.
Auch das dürfen wir ihm anvertrauen.
Dass er sein Wort segnet.
Dass es nicht leer zu ihm zurückkehren wird.
Herr, es ist dein Wort.
Es ist deine Versammlung.
Es ist deine Herde.
Es sind deine Schafe.
Und du bist doch der gute Hirte.
Du bist doch der Austeilende.
Ich bin doch nur ein Werkzeug.
Vielleicht sind wir ein Kanal.
Möchten wir ein Kanal des Segens sein.
So wie dieser grüne Olivenbaum im Hause Gottes.
Im Psalm 56 lesen wir in Vers 4 und 5
An dem Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.
In Gott werde ich rühmen sein Wort.
Auf Gott vertraue ich.
Ich werde mich nicht fürchten.
Was sollte das Fleisch mir tun?
Hier geht es um Furcht und Angst.
Und wer kennt das nicht aus seinem Leben?
Seitdem die Sünde in dieser Welt ist, gibt es auch Angst.
Das sehen wir schon bei Adam und Eva.
Die versteckten sich.
Die hatten Angst.
Und seitdem gibt es Angst.
Im Himmel wird es das nicht mehr geben.
Und wir als Gläubige, wir sind auch nicht davor gefeit,
dass ein Gläubiger keine Angst mehr hätte.
Da kannst du schon ein Kind fragen.
Kinder haben auch schon ganz schöne Ängste.
Auch Kinder gläubiger Eltern.
Angst vielleicht vor der Schule.
Angst vor den Mitschülern.
Vor allen Dingen, wenn man ausgelacht wird.
Wenn man gehänselt wird, wenn man vielleicht sogar gemobbt wird.
Am Arbeitsplatz.
Angst vor dem nächsten Tag.
Angst vor Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen.
Wo man den Eindruck hat, die wollen dich fertig machen.
Angst vielleicht vor Klassenarbeit.
Angst vor den Anforderungen, die das Leben an uns stellt.
Wie viel Angst ist da?
Man traut sich vielleicht nicht darüber zu sprechen.
Man möchte auch nicht zugeben, dass man Angst hat.
Und da gehen manche dran zugrunde.
Werden psychisch krank, weil sie ständig Ängste haben.
Und darüber möchten wir nicht urteilen.
Und solche nicht verurteilen.
Das Wort Gottes macht ganz klar, dass Geist, Seele und Leib
sehr eng miteinander verwoben sind.
Dass das ein Gleichgewicht ist.
Aber dieses Gleichgewicht, das kann auch aus den Fugen geraten.
Wenn ich ständig körperliche Schmerzen habe,
dann wirkt sich das automatisch auch auf die Psyche aus.
Wenn ich ständig psychische Belastungen habe,
dann kann sich das auch auf meinen Körper auswirken.
Auf irgendwelche Fehlreaktionen von Organen und so weiter.
Wenn mein Geist überbeansprucht wird,
mein Geist gar nicht mehr zur Ruhe kommt,
ich ständig nur am Denken bin,
dann wirkt sich das auch auf die Seele und den Leib aus.
Und dazu gehören eben auch Ängste, Ängste vieler Art.
Und da ist auch dieses Wort für uns eine Ermutigung.
Der Psalmist kannte das auch.
An dem Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.
So wie ein kleines Kind, das Angst hat,
vielleicht vor einem Hund,
und sich ganz schnell flüchtet in die Nähe der Mutter,
die es in die Arme nimmt oder der Vater,
der es auf die Schulter nimmt
und fühlt sich geborgen und in Sicherheit.
Auf Gott vertraue ich. Ich werde mich nicht fürchten.
Was sollte das Fleisch mir tun?
Was sollte mir irgendein Mensch tun?
Ich lese sehr gerne so historische Erzählungen,
wo man wirklich so gelebten Glauben nachlesen kann.
Und besonders gerne lese ich so die Geschichten aus der Hugenottenzeit,
wo die Gläubigen damals verfolgt wurden wegen ihres Glaubens.
Da habe ich jetzt noch eine Geschichte gelesen von einer Frau,
von einer Familie.
Da wurden sie auch verfolgt.
Der Mann, der konnte gerade noch flüchten,
aber die Frau, und die hatte ein kleines Kind auf dem Arm,
die war nicht so schnell.
Die wurde gefangen genommen.
Die wurde in einen Kerker eingesperrt.
Die wurde gefoltert.
Und zum Schluss haben sie gesagt,
und wir nehmen dir dein Kind weg,
wenn du jetzt nicht endlich dich beugst
und in den Schoß der katholischen Kirche zurückkehrst.
Vor ihren Augen hat man ihr das Kind weggenommen.
Sie wusste nicht, wo es hinkommt.
Und dann hat man sie zum Scheiterhaufen gebracht.
Und dann wurden die immer wieder verhört.
Und dann brauchten die nur zu sagen zwei Wörter,
ich verleugne, ich leugne das ab.
Das hätte sofort die Freiheit bedeutet.
Und dann haben die immer gesagt,
was wollt ihr mir antun?
Ihr könnt mein Leib verbrennen,
aber meine Seele könnt ihr nichts anhaben.
Und dann haben die auf dem Scheiterhaufen ein Loblied gesungen.
Und dann verbrannte der Leib.
Aber die Seele, die ging glücklich heim zu ihrem Herrn.
Da mögen wir uns manchmal fragen,
wie wäre das denn, wenn ich das wäre?
Über solche Fragen sollen wir uns nicht beunruhigen.
Denn das Wort sagt auch, wie deine Tage, so deine Kraft.
Wenn wir in schwierige Situationen hineinkommen,
dann will der Herr uns auch die nötige Kraft schenken.
Er gibt uns heute nicht die Kraft für den Scheiterhaufen.
Und wir wünschen uns das nicht.
Keiner von uns würde sich das wünschen.
Aber solcher gelebter Glaube, das ist doch ein Ansporn.
Und das zeigt doch auch, dass es eben keine Fantasie ist.
Wer würde denn für irgendeine Fantasie sein Leben dahin geben?
Das können doch nur völlig Irregeleitete tun,
wie man das auch manchmal findet,
bei irgendwelchen Gurus,
aus völlig abwegigen Beweggründen.
Aber diese taten es aus der vollen Überzeugung ihres Herzens
und aus Liebe zu ihrem Herrn,
dass es gar nicht infrage kam,
dass sie ihn irgendwie verleugneten.
Und die haben sich auch gefürchtet.
Die haben sich schon gefürchtet,
wenn der Schlüssel sich in der Zelle umdrehte
und dachten, jetzt kommen die wieder
und wollen mich foltern.
Aber die haben das erfahren, was hier steht.
An dem Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.
Dann lesen wir noch einige Verse aus Psalm 62.
Dieser Psalm ist so ganz besonders geprägt durch Vertrauen.
Den kennen wir sehr gut.
Psalm 62, Vers 2.
Nur auf Gott vertraut still meine Seele,
von ihm kommt meine Rettung.
Vers 6.
Nur auf Gott vertraue still meine Seele,
denn von ihm kommt meine Erwartung.
Und Vers 9.
Vertraut auf ihn alle Zeit,
o Volk, schüttet euer Herz vor ihm aus,
Gott ist unsere Zuflucht.
Auch hier finden wir drei Dinge.
In Vers 2, von ihm kommt meine Rettung.
Und wenn wir in den Psalmen von Rettung lesen,
dann ist meistens damit gemeint,
die Rettung aus notvollen Umständen heraus,
aus Bedrängnissen.
Und gerade David hat ja sehr viel Bedrängnis erlebt.
Er hatte sehr viele Feinde.
Da war er noch gar nicht König,
da wurde er verfolgt, gejagt wie ein Rehbuhn auf den Bergen.
Davon sprechen auch viele seiner Psalmen.
Von ihm kommt meine Rettung.
Von wem erwarten wir Hilfe und Rettung?
Das ist nämlich das Zweite.
Von ihm kommt meine Erwartung.
Wir werden auch davor gewarnt,
Fleisch zu unseren Armen zu machen.
Auf Fleisch zu vertrauen.
Das heißt, auf Menschen zu vertrauen.
Und wir werden auch davor gewarnt,
auf unseren Verstand zu vertrauen.
Das sind solche Krücken, wo wir oft meinen,
dass wir uns darauf stützen können.
Auf unseren Verstand, indem wir meinen,
wir finden zu allem selbst eine Lösung.
Das ist so das Denken der Menschen in unserer Zeit,
auch der Politiker, wenn man das so sieht.
Sie meinen, sie können alles aus eigener Kraft.
Wir schaffen das schon.
Und Fleisch zu seinen Armen zu machen,
auf Fleisch zu vertrauen,
das heißt, auf Menschen zu vertrauen.
Natürlich sind uns auch Menschen zur Seite gestellt.
Wir sollen aufeinander helfen.
Wir werden auch aufgerufen,
einer trage des anderen Lasten.
Aber es ist nicht so, dass unser Glaube darauf ruht,
dass das unsere Stütze ist,
sondern auch solche Hilfen nehmen wir dankbar an,
aus der Hand des Herrn.
Und letztendlich kann nur er uns wirklich helfen
und durchhelfen.
Und davon müssen wir auch überzeugt sein.
Ich kann mein Vertrauen zum Beispiel,
könnte ich auf meinen Hausarzt setzen.
Wir sind dankbar für Dienste, die Ärzte an uns tun.
Aber wenn wir zum Arzt gehen,
dann sollten wir dahin gehen,
nicht im Vertrauen, dass wir uns auf den Arzt stützen,
sondern darauf, dass der Herr ihn benutzen kann,
mir Linderung zu geben,
dass letztendlich doch alles von ihm kommt.
Ich könnte mich ja auch auf meine Bank stützen,
auf meine Hausbank, auf meine Versicherung.
Das sind alles solche menschlichen Stützen.
Aber wir sehen, wie das alles wankend ist
und dass es wirklich nur einen Felsen gibt,
auf den wir uns wirklich stützen
und dem wir vertrauen können.
Und dann möchte ich zum Abschluss noch einen Vers lesen
aus dem Propheten Jeremia, Kapitel 49.
Jeremia 49, Vers 11.
Verlass deine Weisen, ich werde sie am Leben erhalten
und deine Witwen sollen auf mich vertrauen.
Und das möchte ich doch auch noch zur Ermunterung sagen,
hier sind ja auch Witwen unter uns,
solche, die alleinstehend sind.
Das sind ja Personen, die so keine Stütze mehr zur Seite haben
oder Ehepartner nicht mehr da ist,
den der Herr schon abgerufen hat,
dann sind solche allein.
Weisen, die keine Eltern haben,
sie sind ebenfalls allein.
Da mögen sie vielleicht Freunde haben
oder den einen oder anderen,
aber im Grunde genommen gibt es doch viele Stunden der Einsamkeit
und des Alleinseins.
Und dann finden wir gerade im Wort Gottes so herrliche Verheißungen,
dass er ein Gott, ein Vater der Witwen und der Weisen ist.
Dass er sich um sie selbst kümmern möchte,
wie das hier in diesem Vers so schön deutlich wird.
Die Weisen, ich werde sie am Leben erhalten.
Da müssen wir uns ein wenig in die Situation damals hineinversetzen,
wo es keine Rente gab und keine Sozialversicherung,
wo die Weisen und Witwen wirklich ganz arme Menschen waren,
ohne Stütze, ohne Hilfe.
Und wie Gott sich darum kümmert und auch Anweisungen gibt.
Und gerade für uns Gläubige sich doch auch um solche zu kümmern,
dass dies ein gottwohlgefälliger Gottesdienst ist.
Die Witwen und Weisen zu besuchen in ihrer Drangsaal,
da sollten wir auch mehr drüber nachdenken.
Wir haben oft so vielleicht falsche oder einseitige Vorstellungen
von dem, was wahrer Gottesdienst ist.
Das gehört mit dazu.
Und deine Witwen sollen auf mich vertrauen.
Das darf doch auch Mut machen, dem Herrn weiter zu vertrauen,
auch wenn das Alter zunimmt,
wenn vielleicht die Schwächen des Körpers zunehmen.
Das sagt doch das Wort Gottes.
Wenn der äußere Mensch, wenn die Hütte,
wenn die so allmählich verfällt,
so wird doch der innere Mensch Tag für Tag erneuert.
Das ist eine Verheißung, die gilt nur für Gläubige.
Das muss das traurig sein,
wenn man so in ungläubige Altenheime hineinkommt,
da verspürt man auch was davon,
wenn die Menschen alt und gebrechlich werden
und keine Hoffnung haben,
nur noch Verfall sehen,
auch kein innerer Mensch, der Tag für Tag erneuert wird.
Was haben wir doch auch für eine Stütze auch im Altwerden
und im Älterwerden.
Wie glücklich dürfen wir uns doch schätzen,
dass wir auf den Herrn vertrauen dürfen.
Ob das nun das Kind ist,
welches vielleicht in dieser Woche eingeschult worden ist,
ob das das Kind ist, was zur weiterführenden Schule geht,
ob das der Jugendliche ist, der seine Ausbildung beginnt
oder seine Ausbildung fortführt,
ob das der Familienvater ist, der in den Beruf geht,
die Hausfrau und Mutter, die zu Hause ihren Aufgaben nachgeht
und dies für den Herrn tun möchte
oder ob es die Älteren sind, die im Ruhestand sind,
die alt geworden sind.
Für jeden Einzelnen dürfen doch diese Zusagen
und diese Verheißungen da auch von heute Abend an
erneut wieder so frisch mitgenommen werden,
dass der Herr es uns direkt zuruft in seinem Wort
und wir uns darauf stützen dürfen
und uns ermuntern dürfen, noch ein Weilchen still zu vertrauen.
Der Herr weiß, wie lang die Wegstrecke noch ist
und er möchte uns und wird uns ans Ziel bringen.
Und auf diesem Weg dahin,
da möchte er uns immer wieder Mut machen.
Seid gutes Mutes, denn ich habe die Welt überwunden. …