Evangelium nach Markus, 1. Kapitel
ID
eab003
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:07:12
Anzahl
3
Bibelstellen
Markus 1
Beschreibung
3 Vorträge:- Markus 1,1 - 8
- Markus 1,9 - 13
- Markus 1,14 - 22
Automatisches Transkript:
…
Aus dem Markus Evangelium, Kapitel 1, Abvers 1
Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes, wie geschrieben steht in Jesaja den Propheten
Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird.
Stimme eines Rufenden in der Wüste bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade.
Johannes der Täufer trat in der Wüste auf und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
Und das ganze jüdische Land ging zu ihm hinaus und alle Bewohner von Jerusalem
und sie wurden im Jordanfluss von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.
Und Johannes war bekleidet mit Kamelhaar und einem ledernen Gürtel um seine Lenden
und er aß Heuschrecken und wilden Honig.
Und er predigte und sagte, nach mir kommt einer, der stärker ist als ich,
dem den Riemen seiner Sandalen gebückt zu lösen ich nicht wert bin.
Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.
Und es geschah in jenen Tagen, Jesus von Nazareth in Galiläa kam und wurde von Johannes im Jordan getauft.
Und sogleich, als er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen
und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren.
Und eine Stimme erging aus den Himmeln, du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Und sogleich treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste
und er war 40 Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht
und er war unter den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.
Soweit heute Abend Gottes Wort.
Liebe Geschwister, wir haben einen großartigen Gegenstand vor uns,
nämlich die Person des Herrn Jesus.
Den, von dem wir gelesen haben, dass Gott der Vater sagt, du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Es ist immer das Ziel Gottes des Vaters und das Bemühen des Heiligen Geistes,
uns mit der Herrlichkeit, mit der Größe und mit der Schönheit der Person des Herrn Jesus zu beschäftigen.
Und wo immer wir unsere Bibel aufschlagen, ob im Alten Testament oder im Neuen Testament,
der Heilige Geist richtet immer den Scheinwerfer unserer Aufmerksamkeit auf die Person des Herrn Jesus.
Wenn wir das Alte Testament aufschlagen, dann stellt uns der Heilige Geist den Herrn Jesus vor,
in vielen direkten Prophezeiungen, gleich im ersten Buch Mose,
nach dem Sündenfall wurde der Herr Jesus angekündigt als derjenige,
der der Schlange den Kopf zertreten würde.
Wir finden den Herrn Jesus im Alten Testament in wunderbaren Bildern und Hinweisen vorgestellt,
die wir im Lichte des Neuen Testamentes erkennen können.
Wenn wir das Neue Testament aufschlagen, wieder richtet der Heilige Geist den Scheinwerfer der Aufmerksamkeit
auf die Person des Herrn Jesus.
Wenn wir die Briefe der Apostel lesen, wie viele Unterweisung bekommen wir
über die Person unseres geliebten Herrn und Heilandes.
Und wenn wir die Evangelien aufschlagen, so wie wir das heute Abend getan haben,
dann finden wir in den Evangelien eine vierfache Beschreibung des Lebens des Herrn Jesus.
Vier Männer wurden von Gott beauftragt, uns über den Herrn Jesus zu schreiben.
Die Evangelisten, sie schreiben uns über die Geburt und die Jugendzeit des Herrn Jesus,
Matthäus und Lukas, diese 30 Jahre, die er gelebt hat, weitgehend im Verborgenen.
Sie schreiben uns zweitens über das dreijährige Wirken des Herrn Jesus, das öffentliche Wirken,
sein Dienst auf dieser Erde.
Sie schreiben uns drittens über das, was auf Golgatha geschah, das Werk, das der Herr Jesus vollbracht hat.
Und sie schreiben uns viertens über seinen Sieg, über seine Auferstehung und über seine Himmelfahrt.
Und wir könnten uns die Frage stellen, warum ist es für uns so wichtig,
dass wir uns mit der Person des Herrn Jesus beschäftigen?
Warum möchte Gott, dass wir ihn, seinen Sohn, so vor Augen haben?
Und ich möchte gerne einleitend drei Gründe vorstellen, warum wir uns mit dem Herrn Jesus beschäftigen
und warum der Heilige Geist uns mit der Person des Herrn Jesus beschäftigen möchte.
Von ihm lesen wir, dass er, oder der Herr Jesus sagt es selbst, dass er ihn verherrlichen wird.
Das heißt nichts anderes, als dass der Heilige Geist uns die Herrlichkeiten und Schönheiten des Herrn Jesus vorstellt.
Warum? Ich möchte drei Gründe nennen.
Der erste ist dieser, dass die Erkenntnis der Person des Herrn Jesus unmittelbar an geistliches Wachstum gebunden ist.
Wenn wir geistlicherweise wachsen wollen, dann können wir das nur tun, wenn wir wachsen in der Erkenntnis der Person des Herrn Jesus.
Petrus sagt es so, wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.
Seht, es ist kein Zeichen von geistlichem Wachstum, wenn ein Bruder einen solch schwierigen Vortrag hält, dass ihn keiner mehr verstehen kann.
Das ist kein Zeichen von geistlichem Wachstum.
Nein, geistliches Wachstum ist gebunden an die Person des Herrn Jesus.
Wenn wir uns fragen, welche Person zu Lebzeiten des Herrn Jesus wohl die tiefste Erkenntnis über seine Person hatte,
dann war das Maria, eine Schwester.
Und worin äußerte sich ihre Erkenntnis der Person des Herrn Jesus?
Sie äußerte sich darin, dass sie das Richtige tat, dass sie es zum richtigen Zeitpunkt tat und dass sie es auf die richtige Art und Weise tat.
Sie hatte etwas erkannt von der Person dessen, dem sie diese Salbe darbrachte und darin äußerte sich ihr geistliches Wachstum, ihre Einsicht.
Gott möchte, dass wir wachsen in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes und deshalb ist es so wichtig, dass wir uns mit ihm beschäftigen.
Ein zweiter Grund ist der, von dem der Apostel Petrus schreibt, dass der Herr Jesus uns ein Beispiel hinterlassen hat, damit wir seinen Fußspuren nachfolgen.
Der Herr Jesus ist in seinem Leben unser Vorbild.
Und Paulus schreibt, dass die Gesinnung des Herrn Jesus in uns sein soll.
Wir sehen, wie praktisch das ist, dass wir uns mit der Person des Herrn Jesus beschäftigen.
Wie sollen wir denn in seinen Fußspuren folgen, wenn wir seine Fußspuren nicht kennen?
Wie kann die Gesinnung des Herrn Jesus in uns sein, wenn wir seine Gesinnung nicht kennen?
Wir dürfen uns mit der Person des Herrn Jesus beschäftigen unter diesem Gesichtspunkt, dass er das Vorbild für unser Leben ist und dass wir ihm nachfolgen.
Wenn der Herr es schenkt, werden wir uns mit diesem Absteht auch noch beschäftigen in Kapitel 1, wo der Herr Jesus die Jünger auffordert, ihm nachzufolgen.
Der Herr Jesus unser Vorbild, das ist der zweite Grund, den ich nennen möchte.
Und es gibt einen dritten Grund und den möchte ich mit einem alttestamentlichen Bild umschreiben.
Das Beschäftigtsein mit der Person des Herrn Jesus ist Priesternahrung.
Seht, wenn wir Gott unserem Vater in Anbetung nahen, was bringen wir dann unserem Vater?
Wir singen das in einem Lied.
Was können wir dir dafür bringen?
Gott, welchen Weihrauch nimmst du an?
Das ist Anbetung.
Wenn der Weihrauch aufsteigt zu Gott und dann sagt der Liederdichter, lass uns dir von Jesus singen, er allein dich erfreuen kann.
Ihr Lieben, wenn wir Gott in Anbetung nahen und sind erfüllt mit der Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus und stellen diese Gott dem Vater vor,
ja dann wird das erfüllt, was der Herr Jesus sagt.
Der Vater sucht solche als seine Anbeter.
Aber wenn wir leer sind in unseren Herzen von der Person unseres Herrn,
wie können wir dann in Anbetung vor unserem Vater erscheinen?
Nein, wir brauchen die Beschäftigung mit der Person des Herrn Jesus als Nahrung,
als Priesternahrung, damit wir Gott unserem Vater davon etwas zurückbringen können.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns mit der Person des Herrn Jesus beschäftigen,
so wie der Heilige Geist ihn uns in der ganzen Bibel vorstellt,
aber ganz besonders auch in den vier Evangelien.
Das Lesen der Evangelien, das Lesen der Lebensgeschichte unseres Heilandes ist für uns von der allergrößten Bedeutung.
Der Jesus sagt in Johannes 14 zu seinen Jüngern von dem Heiligen Geist,
er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern.
Seht, das Lehren, das finden wir natürlich vornehmlich in den Briefen
und das Erinnern finden wir in den Evangelien.
Aber warum sagt der Herr Jesus, er wird euch erst lehren und euch dann erinnern?
Ich denke, die Reihenfolge ist nicht ganz ohne Bedeutung.
Wir sind vielleicht manchmal geneigt zu sagen, die Evangelien, das ist Lektüre für Anfänger im Glauben
und die Briefe, das ist Lektüre für Fortgeschrittene im Glauben.
Nun, in einem Sinne ist das so.
Wenn ein Jungbekehrter zu uns kommt oder wenn unsere Kinder anfangen zu lesen
und sie fragen, wo sollen wir denn anfangen zu lesen,
dann würden wir sicherlich nicht sagen, Frank-Emil-Faeser-Brief.
Dann würden wir wohl sagen, Frank, doch mal in den Evangelien anzulesen.
Und doch ist es so, wenn wir die Wahrheit der Briefe erfassen wollen,
dann brauchen wir die Evangelien dazu.
Wir gehen von den Evangelien in die Briefe und von den Briefen wieder zurück in die Evangelien.
Wenn wir den Scheinwerfer der Lehre, so wie sie uns die Briefe vorstellen, dann wieder zurückstellen in die Evangelien,
dann wird uns vieles, was uns die Briefe zeigen, viel klarer und deutlicher werden.
Fast alle, wenn nicht vielleicht sogar alle biblischen Wahrheiten, die uns in den Briefen vorgestellt werden,
finden wir in den Evangelien schon angedeutend.
Über manche Wahrheit, die in den Briefen erklärt wird, hat der Herr Jesus bereits gesprochen.
Sicherlich noch nicht in aller Ausführlichkeit, weil der Heilige Geist noch nicht da war.
Und doch finden wir in den Worten des Herrn Jesus viele Dinge, die in den Briefen vorgestellt werden, angedeutet.
Der Herr Jesus hat über die Wahrheit des Heiligen Geistes gesprochen.
Er hat über die Wahrheit der Versammlung gesprochen.
Er hat über das Brotbrechen gesprochen. Er hat über die Taufe gesprochen.
Über viele Wahrheiten, über das Wiederkommen, sein Wiederkommen hat er gesprochen.
Viele Wahrheiten, die wir in den Briefen erklärt finden, hat der Herr Jesus bereits angedeutet.
Darüber hat er bereits gesprochen.
Es ist also von allergrößter Bedeutung und Wichtigkeit für uns alle, dass wir uns mit den Evangelien beschäftigen.
Nun, wenn wir unsere Bibeln aufschlagen, dann wissen wir, dass wir vier Evangelien haben.
Vier Männer sind beauftragt worden, das Leben und das Sterben des Herrn Jesus zu beschreiben.
Ich denke, die meisten von uns sind mit diesen Gedanken vertraut, aber es sind doch auch viele Jüngere da.
Und vielleicht ist es dann doch erlaubt und nützlich, dass wir doch nochmal etwas dazu sagen,
warum es vier Evangelien sind und welche Schwerpunkte diese Evangelien setzen.
Vier Evangelien, warum hat Gott uns eigentlich nicht ein Evangelium gegeben, wo er dann alles zusammengefasst hätte?
Warum vier Evangelien?
Vielleicht können wir uns das an einem Bild klar machen.
Stellt euch vor, da ist ein herrliches Schloss und jetzt werden vier Maler beauftragt, dieses Schloss zu malen.
Und der eine malt vom Norden, der andere vom Osten, der nächste vom Süden und der vierte vom Westen.
Sie fertigen alle ein Bild dieses Schlosses an und dann werden diese Bilder nebeneinander gelegt.
Wenn man das Schloss nur aus einer Perspektive gemalt hätte, dann hätte sich ein einseitiges Bild ergeben.
Die vier Bilder sind nicht identisch und doch stellen sie dasselbe wunderbare Schloss dar, nur von unterschiedlichen Seiten.
Das ist ein ganz schwaches Bild, warum Gott uns vier Porträts, wenn wir das mal so sagen dürfen, von der Person des Herrn Jesus gegeben hat.
Die Herrlichkeit unseres Herrn ist so groß, dass wir sie nicht von einer Seite und auf einmal erfassen können.
Deshalb zeigt uns Gott immer wieder eine unterschiedliche Seite.
Wir finden das übrigens auch im Alten Testament schon, wenn wir an die Opfer denken.
Im Neuen Testament heißt es, mit einem Opfer hat er auf immerdach vollkommen gemacht, die geheiligt werden.
Aber weil wir in unserem Fassungsvermögen so begrenzt sind, hat Gott uns im Alten Testament verschiedene Opfer gegeben, die alle hinweisen auf das eine Opfer.
Und so haben wir vier Berichte über das Leben und Wirken und Sterben des Herrn Jesus, weil wir nicht in der Lage sind, die Herrlichkeit des Herrn Jesus auf einmal zu erfassen.
Gott hat vier Männer benutzt, zwei waren Jünger des Herrn Jesus, die Augenzeugen waren, zwei waren es nicht.
Vier Männer, ganz unterschiedlicher Herkunft, mit auch ganz unterschiedlichen Aufträgen und deshalb auch mit unterschiedlichen Beschreibungen des Wirkens des Herrn Jesus.
Aber zusammengefasst ergibt das Ganze eine wunderbare Harmonie.
Matthäus oder Lefi war ein Zöllner, einer von den Juden verhasster Mann und gerade dieser Mann bekommt den Auftrag, den Juden ein Evangelium zu schreiben über ihren Messias.
Er zeigt uns den Herrn Jesus als den König, der gekommen war zu seinem Volk und von diesem Volk abgelehnt und verachtet wurde.
Markus schreibt sein Evangelium wahrscheinlich an Gläubige, die gebürtige Römer waren in der Mehrzahl.
Markus, das wissen wir aus der Apostelgeschichte, war ein untreuer Diener und gerade die Römer achteten sehr darauf, dass in kriegerischer Hinsicht Disziplin geübt wurde.
Ein Deserteur, das war für die Römer etwas Unvorstellbares, ein solcher muss in ihren Augen dieser Markus gewesen sein.
Ein untreuer Diener, der aber wieder hergestellt wurde und gerade der, wir werden es gleich noch sehen, bekommt den Auftrag über den vollkommenen Diener zu schreiben.
Lukas war ein Arzt, er war Grieche von Geburt und ihn beauftragt Gott, das Evangelium zu schreiben, in dem ganz besonders die Gnade Gottes in der Person des Herrn Jesus geoffenbart, sichtbar wird.
Wo wir sehen, wie die Gnade Gottes erscheint in der Person des Herrn Jesus, heilbringend für alle Menschen.
Sehen wir, wie das zueinander passt. Lukas, ein gebürtiger Grieche, er zeigt, dass die Gnade Gottes nicht auf das Volk Israel beschränkt bleibt, sondern dass sie ausgeht zu allen Menschen.
Und Lukas, der ein Arzt war, ein geliebter Arzt, wie wir lesen, er beschreibt die vollkommene Menschheit des Herrn Jesus.
Wer hätte das besser tun können als ein Arzt?
Und Johannes? Ach, ihr Lieben, Johannes war der Jünger, der so ganz besonders nah bei seinem Herrn war, der an der Brust des Herrn Jesus lehnte, seinen Herzschlag spürte.
Ach, und er schreibt das Evangelium von dem Sohn der Liebe des Vaters.
Das Evangelium für alle Menschen, wie wunderbar, dass Gott in diese irdischen Gefäße so ganz bestimmte Voraussetzungen gelegt hat,
damit sie nun gerade jeweils eine ganz besondere Seite der Herrlichkeit des Herrn Jesus beschreiben können.
Nun, Markus beschreibt uns die Person des Herrn Jesus unter einem ganz besonderen Gesichtspunkt.
Es ist das kürzeste der vier Evangelien und trotzdem, und da sind wir uns sicherlich alle darüber im Klaren, ist das Markus-Evangelium nicht weniger wichtig.
Es ist auch nicht weniger vollständig als die anderen.
Nein, Markus hat einen ganz besonderen Auftrag von Gott bekommen und er beschreibt uns die wunderbare Person des Herrn Jesus unter zwei oder man könnte auch sagen unter drei Gesichtspunkten.
Zwei oder drei deshalb, weil die ersten beiden sehr nah miteinander verbunden sind.
Markus stellt uns den Herrn Jesus erstens vor als den Knecht Gottes.
Er zeigt uns ihn zweitens als den Diener Gottes.
Das ist nah miteinander verbunden, aber doch ein kleiner Unterschied.
Und er zeigt uns den Herrn Jesus drittens als den Propheten Gottes.
Also erstens als Knecht, zweitens als Diener und drittens als Prophet.
Und so war der Herr Jesus im Alten Testament angekündigt.
Wir haben herrliche Prophezeiungen im Alten Testament über den Knecht Gottes.
Gerade wenn wir den Propheten Jesaja lesen, da finden wir herrliche direkte Hinweise auf den Herrn Jesus als den Knecht Gottes.
Jesaja 52, nur um eine Stelle zu zitieren, sehe mein Knecht wird einsichtig handeln.
Die Weisheit des Herrn Jesus als Knecht, die finden wir in ganz besonderer Weise hier im Markus Evangelium vorgestellt.
Nun, bei einem Knecht, was ist das Kennzeichnende eines Knechtes?
Es ist Gehorsam. Und das finden wir bei dem Herrn Jesus in Vollkommenheit.
Er ist der gehorsame Knecht, der nicht kommt, um seinen Willen zu tun,
sondern der kommt, um den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat.
Und den Gehorsam des Herrn Jesus zu sehen, ist beeindruckend.
Und nur mal Klammer auf, da sehen wir schon, wie sehr der Herr Jesus Vorbild für uns ist.
Aber wenn wir den Herrn Jesus als Knecht sehen, so wie er im Alten Testament angekündigt ist,
dann gibt es ein zweites, ganz kennzeichnendes Merkmal eines Knechtes, des vollkommenen Knechtes.
Und das ist sein Motiv, die Liebe.
Wir denken an 2. Mose 21, an diese Begebenheit über den hebräischen Knecht.
Da erkennen wir, dass der Gehorsam des Herrn Jesus kein sklavischer Gehorsam war,
sondern dass es ein Gehorsam aus Liebe war.
Und wenn ich es richtig sehe, dann wird von dem Herrn Jesus nicht gesagt, dass er ein Sklave Gottes war,
sondern es wird von ihm gesagt, er ist der Knecht.
Das sind unterschiedliche Ausdrücke.
2. Mose 21, das Motiv für den Dienst des Herrn Jesus.
Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen.
Der Herr Jesus hat gedient aus Liebe, aus Liebe zu seinem Gott und Vater, aus Liebe zu seiner Versammlung,
für die er sich hingegeben hat, aus Liebe zu dir und zu mir.
Das ist der Knecht Gottes.
Gehorsam aus Liebe, diese beiden Kennzeichen charakterisieren seinen Dienst.
Dann ist er der Diener, der vollkommene Diener.
Wenn wir ihn als Knecht sehen, dann ist das in erster Linie Gott gegenüber
und gekennzeichnet durch Gehorsam und Liebe.
Wenn wir ihn als Diener sehen, was nahverwandt ist,
dann sehen wir ihn in erster Linie im Hinblick auf uns dienend
und dann ist er gekennzeichnet durch Treue.
Nicht nur Gehorsam und Liebe, sondern auch Treue hat das Leben des Herrn Jesus gekennzeichnet,
so wie es uns Markus vorstellt.
Und der Herr Jesus sagt es selbst in Kapitel 10, Vers 45 und das ist der kennzeichnende Vers für dieses ganze Evangelium.
Er sagt, der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden,
sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Und dieser Vers gibt uns auch gleichzeitig die Einteilung des Markus Evangeliums.
Die ersten 10 Kapitel zeigen uns den Dienst des Herrn Jesus und ab Kapitel 11 sehen wir,
wie er nach Jerusalem hinauf geht, um dort sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Ach, der Herr Jesus, der Knecht Gottes und der Diener Gottes.
Aber dann ist der Herr Jesus im Markus Evangelium auch als drittes der Prophet Gottes.
Fünfte Mose, ich glaube Kapitel 18, da sagt Mose zu dem Volk, einen Propheten gleich mir wird Jehova erwecken.
Da sehen wir den Herrn Jesus als den Propheten.
Die Emmaus Jünger sagen, er war ein Prophet mächtig in Werk und Wort oder Wort und Werk.
Sie sagen, er war ein Prophet. Nein, er war nicht ein Prophet.
Er war der Prophet, der Prophet Gottes.
Nach dem Alten Testament hatte Gott viele Propheten zu dem Volk geschickt, um sie zu Gott zurückzuführen.
Aber hier sehen wir nicht einen Propheten, sondern hier sehen wir den Propheten Gottes.
Und was ist die Hauptaufgabe eines Propheten?
Ein Prophet redet erstens aus der Gegenwart Gottes heraus,
und er ist zweitens bemüht, das Volk Gottes zu Gott zurückzubringen.
Das ist die Aufgabe eines Propheten im Alten Testament.
Das ist sie übrigens auch im prophetischen Dienst, im Neuen Testament, auch bei uns heute noch.
Aber in Vollkommenheit sehen wir das bei dem Herrn Jesus.
Und wenn der Herr es schenkt, werden wir es morgen und übermorgen noch sehen,
wie der Herr Jesus aus der Gegenwart Gottes heraus zu dem Volk geredet hat,
mit dem Ziel, sie zu Gott zurückzubringen.
Das ist es, was wir im Markus-Evangelium vorgestellt haben.
Der Herr Jesus, der Knecht Gottes, der Diener Gottes, der Prophet Gottes.
Aber es gibt noch etwas, was wir beim Lesen der Evangelien bedenken wollen,
und was einen ganz praktischen Einfluss hat für uns.
Die Evangelien zeigen uns nicht nur die Person des Herrn Jesus unter verschiedenen Gesichtspunkten,
sondern sie zeigen uns auch die Gläubigen unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Im Matthäus-Evangelium werden wir ganz besonders als Jünger im Reich Gottes gesehen.
Im Lukas-Evangelium haben wir Söhne Gottes in seinem Haus.
Im Johannes-Evangelium haben wir Kinder Gottes in seiner Familie.
Und im Markus-Evangelium haben wir Diener Gottes.
Ganz besonders im Markus-Evangelium ist die Person des Herrn Jesus als Diener
ganz eng damit verbunden, wie wir gesehen werden, nämlich auch als Diener,
als solche, die dem Herrn Jesus folgen und die er aussenden möchte.
Wenn wir das Markus-Evangelium lesen, dann haben wir nicht nur, das sicherlich vornehmlich,
die Person des Herrn Jesus als Diener und Knecht vor Augen und als Prophet,
sondern wir bekommen gleichzeitig Unterweisung für unseren eigenen Dienst.
Ihr Lieben, wir alle haben eine Aufgabe im Dienst für den Herrn Jesus.
Und wenn wir Unterricht suchen, wenn wir Anleitung suchen für unseren Dienst,
dann finden wir ihn eigentlich auf jeder Seite des Markus-Evangeliums.
Wir werden das sicherlich an den Abenden auch noch ein wenig sehen.
Der Herr Jesus war der Diener Gottes auf dieser Erde.
Sein Dienst hat nicht aufgehört, aber er hat doch einen anderen Charakter,
denn der Herr Jesus ist nicht mehr auf dieser Erde, aber jetzt sind wir seine Diener.
Jetzt sind wir Knechte Gottes und in einem gewissen Sinn benutzt auch Gott uns
zum prophetischen Dienst und wenn wir lernen wollen,
dann können wir hier ganz besonders im Markus-Evangelium lernen.
Nun dieses Evangelium beginnt eigentlich sehr abrupt, möchten wir sagen,
Anfang des Evangeliums Jesu Christi.
Keine Einleitung wie im Matthäus, keine Einleitung wie im Lukas-Evangelium.
Auch ganz anders als der Beginn des Johannes-Evangeliums,
Anfang des Evangeliums Jesu Christi.
Keine Geburtsgeschichte, keine Berichte über die Jugendzeit des Herrn Jesus,
über die 30 Jahre wird kein Wort verloren in diesem Evangelium.
Warum ist das so?
Die Antwort ist sicherlich einfach, die meisten von uns werden sie kennen,
wenn es darum geht, dass der Herr Jesus der Knecht, der Diener und der Prophet ist,
dann kommt es nicht so sehr darauf an, wo ein Prophet, wo ein Knecht, wo ein Diener herkommt.
Nein, bei einem Knecht und Diener fragt man, was er tut
und bei einem Propheten fragt man danach, was er sagt.
Wo er herkommt, das ist nicht so entscheidend.
Im Matthäus-Evangelium war es wichtig,
wenn es um denrialen zu reden, dass es zu sagen,
dass Jesus Christi ist, dann der Private ist
das ist einfaches Verhalten, nicht wahrgenommen,
Bei einem Knecht und Diener, was er tut und bei einem Propheten fragt man danach, was er sagt, wo er herkommt, das ist nicht so entscheidend.
Im Matthäusevangelium war es wichtig zu zeigen, dass er rechtmäßigen Anspruch auf den Thron hatte.
Bei Lukas war es notwendig zu zeigen, dass er wirklich wahrhaftig Mensch war.
Aber hier im Markus-Evangelium ist es anders.
Wir haben den Knecht vor uns und entscheiden seine Taten.
Wir haben den Propheten vor uns und entscheiden seine Worte.
Und doch haben wir eine großartige Einleitung in dieses Evangelium.
Nämlich die Verse, die wir heute Abend miteinander gelesen haben.
Und in diesen 13 Versen gibt der Heilige Geist uns ein siebenfaches großartiges Zeugnis über die Person des Herrn Jesus.
Das erste Zeugnis ist Vers 1, das ist das Zeugnis des Schreibers von Markus.
Das zweite Zeugnis haben wir in den Versen 2 und 3, das Zeugnis der Schriften des Alten Testamentes.
Das dritte Zeugnis in den Versen 4 bis 8 ist das Zeugnis Johannes des Täufers.
Dann haben wir ein doppeltes Zeugnis in den Versen 9 bis 11.
Viertens das Zeugnis des Heiligen Geistes und fünftens das Zeugnis Gottes des Vaters.
Ein gewaltiger Höhepunkt.
Und dann haben wir in den Versen 12 und 13 wieder ein doppeltes Zeugnis.
Als sechstes das Zeugnis der Schöpfung und als siebtes das Zeugnis der Engel.
Ein wunderbares siebenfaches Zeugnis, das der Heilige Geist uns hier über die Person unseres Herrn und Heilandes gibt.
Das erste Zeugnis ist das des Markus, Anfang des Evangeliums Jesu Christi des Sohnes Gottes.
Hier werden uns in einem Vers die beiden großen Wahrheiten in Bezug auf die Person des Herrn Jesus vorgestellt.
Nämlich Gott und Mensch in einer Person.
Es ist der Sohn Gottes, der hier vor uns tritt.
Gott gibt Riesen in Ewigkeit, der Sohn, der ewige Sohn.
Aber er wird vorgestellt als Jesus Christus, der Sohn Gottes und Jesus Christus, das lässt uns an seine Menschheit denken.
Da finden wir gerade zu Anfang dieses Evangeliums dieses gewaltige Zeugnis, Gott geoffenbart im Fleisch.
So wie es 1. Timotheus 3 Vers 16 sagt.
Anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit, Gott geoffenbart im Fleisch.
In der Person des Herrn Jesus wird sichtbar, was wahre Frömmigkeit ist in dieser Person, die Gott und Mensch zugleich ist.
Das was wir nicht ergründen können.
Was uns in Bildern im Alten Testament vorgestellt wird, wenn wir an die Bundeslade denken, Akazienholz und reines Gold.
Seine Göttlichkeit vorgestellt in dem Gold, seine wahre Menschheit vorgestellt in dem Akazienholz.
Das ist der Anfang dieses Evangeliums, Gott und Mensch in einer Person.
Und wenn wir dann die Einzelheiten dieses Verses besehen, ich möchte etwas dabei stehen bleiben.
Wir werden einzelne Verse ausführlicher vor uns halten, andere etwas im Überblick.
Aber hier möchte ich etwas stehen bleiben.
Es gibt vier oder fünf Punkte, an die ich erinnern möchte.
Das erste ist, er ist der Sohn Gottes.
Gott achtet darauf, gerade hier, wo wir den Herrn Jesus sehen, wie er Knechtsgestalt annimmt.
Gerade hier, wo er sich mit den Worten von Philippa 2 zu sprechen zu nichts macht.
Da achtet Gott darauf, dass wir nie vergessen, dass er der Sohn Gottes ist.
Wir dürfen nicht falsch denken über diesen niedrigen Knecht, der hier gekommen war, um zu dienen. Er ist der Sohn Gottes.
Und gerade das Markusevangelium gibt uns ein mindestens dreifaches Zeugnis von der Gottessohnschaft des Herrn Jesus.
Hier am Anfang, dann am Kreuz, hören wir den Hauptmann sagen, wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.
Er sagt nicht, dieser Mensch war der Knecht Gottes, das wäre auch wahr gewesen.
Aber hier im Markusevangelium gibt Gott am Kreuz dieses Zeugnis ab, dieser war Gottes Sohn.
Und wie endet das Markusevangelium?
Der letzte Vers dieses Evangeliums sagt uns, dass der Herr Jesus sich gesetzt hat zur Rechten Gottes.
Hier steht nicht, dass Gott ihn gesetzt hat, das finden wir an anderen Stellen.
Wenn wir den Herrn Jesus als Mensch vor uns haben, dann hat Gott ihm den Platz zu seiner Rechten gegeben.
Aber hier lesen wir, er setzte sich zur Rechten Gottes.
Das konnte er tun, weil er Gottes Sohn war.
Ihr Lieben, solch eine Person, solch einen Herrn haben wir, der Gottes Sohn ist, auch wenn er hier sich in Knechtsgestalt offenbart.
Dann das Zweite, auf das ich hinweisen möchte, er ist Jesus Christus.
Jesus, der Name seiner Menschheit.
Dem Joseph wurde durch den Engel gesagt, du sollst seinen Namen Jesus heißen.
Aber ihr Lieben, das muss einfach in unserem Herzen eine Resonanz geben.
Da muss etwas klingen in unserem Herzen, wenn wir diesen Namen Jesus hören.
Er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
Was bedeutet dieser Name Jesus?
Er bedeutet, Jehova ist Rettung.
Das ist der Name, den Gott gegeben hat, in dem wir errettet werden müssen.
So sagen es die Jünger in der Apostelgeschichte. Es ist in keinem anderen das Heil.
Es ist kein anderer Name unter den Himmeln den Menschen gegeben, in dem wir errettet werden müssen.
Jesus, ach ihr Lieben, das ist der, in dem wir Heil und Leben finden.
Die Überschrift stand über seinem Kreuz.
Jesus, der Nazarer, das werden wir morgen noch sehen.
Ach ihr Lieben, was klingt in unseren Herzen, wenn wir diesen Rettern Namen hören,
in dem Gott Heil und Leben anbietet.
Auch heute noch, wenn noch einer hier ist, der diesen Jesus, diesen Heiland Gottes noch nicht angenommen hat.
Du wirst wenig von dem verstehen, was der Heilige Geist uns vorstellt.
Wenn du nicht den Jesus als Heiland annimmst, wie oft hast du es vielleicht schon gehört,
spiel nicht mit deinem Leben, nimm diesen Jesus als deinen Heiland an.
Und dann heißt es Jesus Christus.
Ach, der Jesus ist nicht nur Jesus, er ist auch Christus, er ist der Messias,
so wie im Alten Testament verheißen, aber mehr, er ist der Gesalbte Gottes,
wie wir das vorgestellt finden in den Versen 9 bis 11.
Der Gesalbte Gottes, der auf den Gott mit Wohlgefallen ruht,
auf dem das Auge Gottes mit Wohlgefallen ruht,
er ist Christus, der Mittelpunkt aller Ratschlüsse Gottes, Jesus Christus.
Und wenn wir diese Reihenfolge haben, Jesus Christus, dann denken wir daran,
dass der einst erniedrigte Mensch jetzt hoch erhoben ist zur Rechten Gottes.
Wenn es Christus Jesus heißt, dann lässt uns das oft daran denken,
dass der Hohe und der Habene sich erniedrigt hat.
Aber hier haben wir es umgekehrt, Jesus Christus, der einst erniedrigte Mensch,
Jesus, ist jetzt erhoben zur Rechten Gottes.
Gott hat ihn zum Herrn und zum Christus gemacht, lesen wir in Apostelgeschichte 2.
Dann heißt es, und das ist der dritte Punkt in diesem Vers,
wir sind von hinten angefangen und das nicht ohne Grund, Anfang des Evangeliums Jesu Christi.
Es ist Evangelium, wir hören viel vom Evangelium.
Was heißt das eigentlich Evangelium? Evangelium heißt gute Botschaft.
Das ist gewaltig und großartig, Gott hat eine gute Botschaft für uns in der Person seines Sohnes.
Ist das denn selbstverständlich, dass Gott eine gute Botschaft für uns hat?
Ist das selbstverständlich, dass Gott sich herablässt zu uns Menschen überhaupt zu reden?
Gott hätte es doch auch lassen können, als wir Menschen uns gegen ihn entschieden haben.
Hätte Gott denn reden müssen?
Wir lieben, welche eine gewaltige Gnade liegt in diesem Wort Evangelium.
Gott lässt sich herab mit guter Botschaft zu uns Menschen zu kommen und zu reden.
Und im Alten Testament hat Gott geredet.
Er hat geredet in der Schöpfung, er hat geredet durch Ereignisse, er hat geredet durch Propheten.
Aber dann lesen wir in Hebräer 1.
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat,
in den Propheten, hat er am Ende der Tage zu uns geredet im Sohn.
Das muss uns doch beeindrucken, dass der große Gott in dem Sohn, in seinem geliebten Sohn zu uns redet.
Ja, Gott redet heute auch noch anderweitig zu Menschen, aber er redet immer noch in seinem Sohn.
In seinem Sohn bietet er Heil und Leben an.
Und dann heißt es, und das ist der vierte Punkt, Anfang des Evangeliums.
Ja, in der Person des Herrn Jesus hat Gott angefangen, direkt zu uns zu reden.
Das ist der Anfang, so wie wir ihn gerade aus Hebräer 1 zitiert haben, dass Gott zu uns redet im Sohn.
Wir finden verschiedene Anfänge in der Bibel.
1. Mose 1, der Anfang der Schöpfung.
Johannes 1, der Anfang, der kein Anfang ist.
Im Anfang war das Wort, nicht wurde, sondern war das Wort.
1. Johannes 1, was von Anfang war, da werden wir zurückgeführt zu der Geburt des Herrn Jesus.
Und hier Anfang des Evangeliums, Jesus, Jesu Christi.
Da denken wir daran, dass der Dienst des Herrn Jesus begann, hier am Jordan,
wo Gott in der Person seines Sohnes zu uns redet.
Anfang des Evangeliums.
Der Jesus hat angefangen, dieses Evangelium, diese gute Botschaft Gottes zu sagen.
In einem Sinn, ich habe das eben schon gesagt, hat dieser Dienst des Herrn Jesus aufgehört,
weil er in den Himmel zurückgegangen ist und trotzdem lesen wir gerade hier am Ende des Markusevangeliums,
als die Jünger ausgingen, um das Wort zu predigen, da heißt es, indem der Herr mitwirkte.
Seht dieses Wirken des Herrn, dieser Dienst des Herrn hat einen Anfang genommen,
aber in einem Sinn hat er kein Ende.
Der Jesus wirkt heute noch mit, aber in einem anderen Sinn, und das liegt sicherlich auch darin,
dürfen wir jetzt diesen Dienst des Herrn Jesus fortsetzen.
Wir sind doch Gesandte für Christus, als ob Gott bittet, an Christi statt, lasst euch versöhnen mit Gott.
Der Jesus hat das Evangelium gepredigt, er hat gesagt, tut Buße und glaubt an das Evangelium,
lesen wir hier in Vers 15.
Und das dürfen wir heute tun.
Wir dürfen zu den Menschen hinausgehen und sagen, lasst euch versöhnen mit Gott.
Wir tun das an Christi statt.
Der Jesus hat angefangen und wir dürfen in diesem Sinn Fortsetzung machen.
Dann haben wir das zweite Zeugnis in den Versen 2 und 3,
und da finden wir das Zeugnis der Schriften.
Hier werden zwei Verse zitiert, die uns die Person des Herrn Jesus zeigen
und die uns den Weg des Herrn Jesus zeigen.
Und die beiden Zitate, wenn wir das zu Hause mal in Ruhe nachlesen, aus dem Alten Testament, zeigen uns,
zum einen, dass diese Person, die jetzt hier vorgestellt ist,
niemand anders ist, als der Jehova des Alten Testamentes.
Sicherlich der Bote, von dem hier geschrieben ist, ist Johannes,
aber die Aufgabe des Johannes war, wir werden es gleich sehen, auf die Person des Herrn Jesus hinzuweisen.
Der, von dem die Schriften sprechen und der jetzt hier erscheint,
ist niemand anders, als der Jehova des Alten Testamentes.
Gott besucht sein Volk.
Aber wir lernen hier noch etwas Wichtiges.
Das Alte Testament, wir haben das eben einleitend schon gesagt,
gibt uns ein herrliches Zeugnis von der Person des Herrn Jesus.
In Johannes 6 sagt der Jesus zu den Juden, ihr erforscht die Schriften,
das sind die Schriften des Alten Testaments, und meint in ihnen ewiges Leben zu finden.
Und dann fügt er diesen wichtigen Satz hinzu, und sie sind es, die von mir zeugen.
Und das finden wir hier deutlich vorgestellt in diesen beiden Zitaten.
Sie zeugen beide von dem Herrn Jesus.
Sie zeugen von seiner Person, erstens, und sie zeugen von seinem Weg, zweitens.
Und beides, ihr Lieben, finden wir im Alten Testament.
Die Person des Herrn Jesus, in seiner Herrlichkeit und Größe, wird uns vorgestellt.
In vielen, vielen Schriftstellen, aber auch der Weg des Herrn Jesus wird uns gezeigt.
Der Jesus sagt zu den Ämmer aus Jüngern, musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?
Das war der Weg des Herrn Jesus.
Und dann hat er ihnen aus den Schriften des Alten Testamentes alles erklärt, was ihn betraf.
Und Petrus schreibt im ersten Brief, Kapitel 1, dass die Propheten des Alten Testamentes gesprochen haben
von den Leiden, die auf Christus kommen sollen, und von den Herrlichkeiten danach.
Da haben wir den Weg des Herrn Jesus vor uns, der durch Leiden zur Herrlichkeit ging.
Aber dann liegt noch etwas hier in diesem Zeugnis der Schriften.
Es geht um einen bereiteten Weg.
In beiden Zitaten lesen wir von einem bereiteten oder zubereiteten Weg.
Ihr Lieben, das war damals notwendig, um den Herrn Jesus als den Messias aufzunehmen.
Die Juden, die zu Johannes, dem Täufer, kamen, um sich taufen zu lassen,
die mussten ihre Herzen zubereiten, um den Messias aufzunehmen.
Und auch wir, wenn wir den Herrn Jesus wirklich als Zentrum unseres Lebens haben,
wir brauchen zubereitete Herzen.
Wir lesen einen Vers im Propheten Hosea, wo Gott zu seinem Volk sagt,
dass er sie in die Wüste locken wird, um dort zu ihren Herzen zu reden.
Genau das finden wir hier. Johannes ist in der Wüste,
und die, die den Herrn Jesus annehmen sollen, die ihn annehmen als Messias,
die mussten zu Johannes in die Wüste hinausgehen.
Und dort wollte Gott zu ihren Herzen reden.
Ihr Lieben, wie ist das bei uns?
Gott möchte auch uns manchmal in die Wüste führen, um unsere Herzen vorzubereiten,
damit der Herr Jesus in ihnen wohnen kann.
Seht, im Getriebe des Alltags, wenn wir im Berufsleben stehen,
wenn wir in die Schule gehen, wenn wir die viele Arbeit im Haushalt haben,
und wir haben sicherlich viele von uns viel um die Ohren,
im Getriebe des Alltags ist das schwierig.
Deshalb haben wir es auch nötig, gestatten wir diese Anwendung hier an dieser Stelle einmal,
dass wir uns von unserem Gott auch mal in die Wüste führen lassen.
Nicht, dass wir jetzt eine Fluchreise unternehmen müssten. Ich denke, wir verstehen das.
Dass wir uns mal in die Stille zurückziehen, damit der Herr zu unseren Herzen reden kann.
Damit der Heilige Geist unsere Herzen vorbereiten kann, um den Herrn Jesus aufzunehmen.
In einem anderen Zusammenhang, ich weiß das wohl, aber ich möchte diesen Vers einmal zitieren.
Wünscht der Apostel Paulus in Epheser 3 den Ephesern, dass der Christus in ihren Herzen wohne.
Und dazu müssen wir, ihr Lieben, unsere Herzen zubereiten.
Seht, Gott spricht nicht so sehr zu unserem Verstand.
Natürlich, der Verstand ist ein Tor, ein Einfallstor, eine Tür, durch die wir etwas aufnehmen, keine Frage.
Aber wenn das hier oben hängen bleibt, dann ist es 20, 30 Zentimeter zu hoch.
Nein, es geht ihm um unsere Herzen.
Und dann haben wir das dritte Zeugnis vor uns, in den Versen 4 bis 8.
Und das ist das Zeugnis, dass Johannes der Täufer über die Person des Herrn Jesus abgibt.
Und Johannes der Täufer hatte einen ganz besonderen Auftrag, er hatte den Auftrag von dem Herrn Jesus zu zeugen,
der als Messias kommen würde und den das Volk Israel als Messias annehmen sollte.
Und Johannes, das lesen wir, er predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünde.
Diese Predigt zur Vergebung der Sünden war natürlich eine etwas andere Predigt als die Predigt zur Vergebung der Sünden, die wir heute kennen.
Johannes konnte seine Predigt nicht basieren auf einem vollbrachten Werk vom Kreuz,
sondern hier geht es darum, dass das Volk Israel, dass diejenigen aus dem Volk, die bereit waren den Messias anzunehmen,
durch die Taufe öffentlich bekannten, dass sie Buße taten, dass sie sich trennten von dem übrigen Teil des Volkes
und dass sie bereit waren, das Urteil Gottes über sie anzunehmen.
Das ist die eigentliche Bedeutung dieser Predigt von Johannes dem Täufer,
diesen Überrest vorzubereiten, auch die Annahme des Herrn Jesus.
Und doch liegt in der Predigt von Johannes dem Täufer auch vieles, was zu unseren Herzen redet
und was wir praktisch anwenden können.
Nun, wir wollen bei diesem Abschnitt nicht zu lange stehen bleiben.
Johannes hatte einen besonderen Dienst.
Das ist das erste, was hier vor uns kommt.
Es war dieser Dienst eben zu taufen und das Volk aufzufordern, Buße zu tun,
um Vergebung der Sünden zu bekommen und ihre Sünden zu bekennen.
Nun, wenn wir das jetzt anwenden auf uns, dann haben wir auch diesen Auftrag.
Sicherlich etwas anders als Johannes.
Johannes führte die Menschen zu einem auf der Erde lebenden Messias.
Wenn wir heute predigen, wenn wir das Evangelium den Menschen sagen,
dann verbinden wir sie nicht mit einem auf der Erde lebenden Messias,
sondern wir verbinden die Menschen mit einem verherrlichten Christus im Himmel,
der aber hier auf dieser Erde verworfen ist.
Das ist ein Unterschied und trotzdem in dem Weg der Annahme finden wir deutliche Übereinstimmungen.
Denn sie sollten Buße tun und sie sollten ein Bekenntnis ablegen.
Und ihr Lieben, das ist immer noch der Weg, um Vergebung der Sünden zu bekommen.
Das war damals der Weg, um Vergebung der Sünden zu bekommen und das ist er heute.
Buße und Bekenntnis.
Buße ist Reue über das, was man getan hat
und Bekenntnis ist die Sünde beim Namen zu nennen.
Und beides ist Voraussetzung, um Vergebung der Sünden zu bekommen.
Buße tun und ein Bekenntnis der Sündenschuld ablegen.
Das sind die beiden großen Punkte, die Gott uns zeigt, um Vergebung der Sünde zu bekommen.
Das ist also das Erste, dass wir den Dienst von Johannes hier sehen.
Dann finden wir wichtige Hinweise über das äußere Zeugnis,
das Johannes der Täufer abgab in seiner Kleidung.
In dem, was er zu sich nahm, möchte ich darauf jetzt im Einzelnen nicht eingehen,
aber das Ganze zeigt uns, dass der Diener Gottes von großer Schlichtheit und Einfachheit gekennzeichnet wird.
Und viele Dinge, die er sich hätte leisten können, die durchaus erlaubt gewesen wären.
Er musste doch nicht Heuschrecken und Honig essen.
Er hätte doch auch was anderes essen dürfen, selbstverständlich, aber er tat es nicht.
Daraus dürfen wir etwas lernen für uns.
Wenn wir im Dienst für den Herrn Jesus stehen,
dann kann es durchaus sein, dass wir auch einmal auf das eine oder andere verzichten,
was durchaus nicht verboten ist, aber was uns hindern könnte im Dienst für den Herrn.
Aber das Dritte, was uns hier noch auffällt, und das möchte ich gerne noch vorstellen,
ist das Zeugnis, das Johannes der Täufer über den Herrn Jesus abgibt.
Er sagt, siehe, nach mir kommt einer, der stärker ist als ich,
dem ich gebückt den Riemen seiner Sandale zu lösen nicht wert bin.
Ich habe euch mit Wasser getauft, er wird euch mit heiligem Geist taufen.
In dieser Aussage von Johannes dem Täufer finden wir zweierlei ausgedrückt.
Erstens spricht er von der Würde des Herrn Jesus
und zweitens spricht er von der Größe des Werkes des Herrn Jesus.
Als erstes drückt er die Würde des Herrn Jesus aus und er sagt,
ich bin nicht würdig, ihm gebückt den Riemen seiner Sandale zu lösen.
So drückt das übrigens nur Markus aus.
Die anderen Evangelisten schreiben das nicht so krass.
Johannes sagt, gebückt bin ich nicht würdig, ihm den Riemen der Sandale zu lösen.
Und ihr Lieben, wer war Johannes?
Das war doch kein Nobody.
Nein, Johannes, das sagt der Jesus selbst, der größte Prophet,
größer als Abraham, Abraham war der erste Prophet,
größer als Mose, größer als Jesaja.
Das sind Personen, die doch groß vor uns stehen,
der Jesus sagt, Johannes der Täufer ist größer.
Das war eine Persönlichkeit dieser Johannes.
Und doch, wenn er den Herrn Jesus sieht oder wenn er von dem Herrn Jesus spricht,
dann sagt er, ich bin nicht wert, ich bin nicht würdig.
Und wie groß wird uns die Würde unseres Heilandes?
Ihr Lieben, der Herr Jesus ist würdig.
Wir sind würdig gemacht.
Das ist ein großer Unterschied.
Wir lesen wohl von unserer Würde im Neuen Testament,
aber es ist eine verliehene Würde aus Gnaden.
Wir sind würdig gemacht.
Der Herr Jesus ist nicht würdig gemacht.
Er ist würdig, nicht aus Gnade, nein, er ist würdig in seiner Person
und aufgrund dessen, was er getan hat.
Wenn wir uns sehen, unsere Person und das, was wir getan haben,
dann sind wir alle unwürdig, restlos unwürdig.
Aber wir sind würdig gemacht aus Gnade, das stimmt.
Das wollen wir nie vergessen, aber der Herr Jesus ist würdig.
In der Offenbarung lesen wir das, würdig ist das Lamm.
Oh, ihr Lieben, wie groß steht der Herr Jesus in seiner ganzen Würde vor uns?
Haben wir einen tiefen Eindruck davon, so wie Johannes?
Ach, wie viel halten wir oft selbst noch von uns?
Nein, wenn wir den Herrn Jesus vor Augen haben, dann sind wir nichts und er ist alles.
Und dann spricht er zweitens von der Größe dessen, was der Herr Jesus tun würde.
Er sagt, ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.
Hier haben wir zum Beispiel wieder so einen Punkt, wo wir sehen, dass wir in den Evangelien
eine wichtige Wahrheit angedeutet finden, die uns in den Briefen erklärt wird.
Die Taufe mit dem Heiligen Geist.
Ich möchte darauf jetzt nicht im Einzelnen eingehen, aber ich möchte zeigen,
dass Johannes hier von der Größe des Werkes des Herrn Jesus spricht,
was der Jesus tun würde, nämlich mit Heiligem Geist taufen.
Und das, was hier vor uns steht, ist, dass das Herniederkommen des Heiligen Geistes,
dass der Herr Jesus taufen würde mit Heiligem Geist, die Quelle alles Segens ist.
Ihr Lieben, das, was der Herr Jesus hier tut, ist Segen bringen.
Das Herniederkommen des Heiligen Geistes bedeutet eine unendliche Segensfülle.
Das ist hier damit gemeint, was der Jesus tun würde.
Nun wir wissen, das hat der Jesus nicht getan, als er hier auf der Erde war.
Da hat er nicht mit Heiligem Geist getauft,
sondern das finden wir in Apostelgeschichte 2 vorgestellt,
in der Geburtsstunde, wenn wir so sagen dürfen, der Versammlung.
Da fand die Taufe mit Heiligem Geist statt.
Und 1. Korinther 12 erklärt uns das, Vers 13.
Durch einen Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden.
Das ist Pfingsten, wo der Heilige Geist auf diese Erde herniederkam.
Das deutet Johannes hier an, das ist hier nicht die Lehre,
aber Johannes will uns damit zeigen, wie groß und gewaltig das Werk sein würde,
was der Herr Jesus in Begriff stand zu tun, nachdem er in den Himmel zurückgegangen ist.
Wir fassen das noch einmal kurz zusammen.
Das erste Zeugnis, das wir hier finden, das Zeugnis des Schreibers.
Jesus, Anfang des Evangeliums, Jesu Christi, des Sohnes Gottes.
Das Zeugnis der Schriften über die Person und über den Weg des Herrn Jesus.
Und drittens das Zeugnis des Johannes über die Würde des Heilandes und über die Größe seiner Person.
Und wenn der Herr uns den morgigen Tag noch gibt, dann möchten wir mit der Hilfe des Herrn
morgen zunächst diese beiden nächsten gewaltigen Zeugnisse vor die Herzen stellen,
die wir dann in den Versen 9 bis 11 finden, das Zeugnis des Heiligen Geistes und das Zeugnis des Vaters.
Zweifellos ein Höhepunkt in diesem Evangelium. …
Automatisches Transkript:
…
Markus 1, Abvers 9
Und es geschah in jenen Tagen, Jesus von Nazareth in Galiläa kam und wurde von
Johannes im Jordan getauft. Und sogleich als er aus dem Wasser herauf stieg, sah
er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren.
Und eine Stimme erging aus den Himmeln, du bist mein geliebter Sohn, an dir habe
ich Wohlgefallen gefunden. Und sogleich treibt der Geist ihn hinaus in die
Wüste. Und er war 40 Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht. Und er
war unter den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Nachdem aber Johannes
überliefert worden war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des
Reiches Gottes und sprach, die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe
gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.
Soweit für heute Abend, Gottes Wort.
Wir haben gestern Abend gesehen, liebe Geschwister, welch einen großen Wert der
Heilige Geist darauf legt, den Scheinwerfer immer wieder auf die Person des
Herrn Jesus zu legen. Uns mit seiner Größe, mit seiner Herrlichkeit und mit
seiner Vollkommenheit zu beschäftigen, wo auch immer wir das Wort Gottes
aufschlagen. Hier im Markus Evangelium haben wir den
Herrn Jesus, wie wir das schon im Gebet angedeutet haben, heute Abend in dieser
dreifachen Sichtweise vor uns. Erstens als der Knecht Gottes, der ihm
Gehorsam, seinem Gott gegenüber und in Liebe seinen Dienst tat.
Wir haben zweitens den Diener vor uns, der in Treue und in Unermüdlichkeit
seine Aufgabe hier auf dieser Erde erfüllte und wir haben ihn drittens als
den Propheten Gottes gesehen, der aus der Gegenwart Gottes herauskommt mit einer
Botschaft an das Volk, um sie zu Gott zurückzubringen.
Wenn wir den Herrn Jesus sehen als den Knecht und Diener, dann stehen seine
Taten besonders im Vordergrund. Wenn wir ihn sehen als den Propheten Gottes, dann
steht ganz besonders das im Vordergrund, was er gesagt hat. Und was immer der
Jesus tat, was immer der Jesus sagte, es war von großer Weisheit und Einsicht
gekennzeichnet. Siehe mein Knecht wird einsichtig handeln, so sagt es uns der
Prophet Jesaja. Und doch haben wir sicherlich gestern einen Eindruck davon
bekommen, dass es nicht nur darauf ankommt, was der Jesus getan hat und was
er gesagt hat, so groß und so vollkommen das ist, aber der Geist Gottes möchte uns
auch mit dem beschäftigen, was der Jesus ist. Seht, das ist ein Unterschied. Was eine
Person tut und sagt und was eine Person ist, das ist ein Unterschied. Und wir
wiederholen es, was der Jesus tat und was er sagte, war vollkommen. Da dürfen wir
keinen Abstrich machen, aber Gott möchte uns darüber hinaus auch zeigen, wer denn
dieser ist, der hier als vollkommener Knecht, als Diener und Prophet seinen
Weg ging. Und deshalb haben wir gerade hier am Anfang dieses Evangeliums, wo uns
der Herr Jesus so ganz besonders in seiner Niedrigkeit in Knechtsgestalt, um
diesen Ausdruck aus Philippa 2 zu benutzen, vorgestellt wird. Da zeigt
uns der Heilige Geist in der Einleitung zu diesem Evangelium dieses siebenfache
Zeugnis über die Person des Herrn Jesus, womit wir gestern Abend begonnen haben.
Das erste Zeugnis, das des Markus, des Schreibers dieses Evangeliums, dass er
sagt, es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, diese gewaltige Wahrheit, Gott und
Mensch in einer Person, dieses unergründliche Geheimnis, das hier gleich
am Anfang dieses Evangeliums vorgestellt wird. Das zweite Zeugnis, das Zeugnis der
Schriften des Alten Testamentes, die uns auf der einen Seite den Weg des Herrn
Jesus zeigen und auf der anderen Seite die Person des Herrn Jesus in
mannigfaltiger Weise und wir haben uns mit dem dritten Zeugnis beschäftigt, dem
Zeugnis Johannes des Täufers, der auf der einen Seite von der ganzen Würde der
Person des Herrn Jesus spricht in seinen Worten, als er sagt, dass er nicht würdig
sei, ihm gebückt den Riemen der Sandaler zu lösen und er zum anderen von der
Größe der Gabe des Herrn Jesus spricht, indem er mit heiligem Geist taufen
würde. Also dieses Zeugnis Johannes des Täufers, des größten Propheten des
Alten Testamentes, wie der Jesus selbst sagt, der einerseits über die Würde des
Herrn Jesus spricht und andererseits über die Größe dessen, was der Herr Jesus
tun würde. Wir haben heute Abend zunächst in den Versen 9 bis 11 ein
doppeltes Zeugnis vor uns, das vierte und fünfte Zeugnis, nämlich das des
heiligen Geistes und das des Vaters und wir haben in den Versen 12 und 13 zwei
weitere Zeugnisse über die Person des Herrn Jesus, das Zeugnis der Schöpfung
und das Zeugnis der Engel. Nun die Verse 9 bis 11, die Taufe des
Herrn Jesus im Jordan, das sich öffnen, das sich teilen des Himmels und die
Stimme des Vaters zu hören, das sie lieben, ist sicherlich ein Höhepunkt in
diesem Evangelium. Das war sicherlich auch ein Höhepunkt, wenn wir das mit
menschlichen Worten so sagen dürfen, im Leben des Herrn Jesus. Zu Beginn seines
Dienstes, seines öffentlichen Dienstes hier auf der Erde teilten sich für ihn
die Himmel, nicht damit ein Mensch von der Erde zum Himmel hinauf sehen konnte,
sondern der Himmel sah auf dieser Erde. Gott der Vater sah seinen Sohn und indem
er den Geist sandte und seine Stimme hören ließ, drückt er seine ganze
Zustimmung zu diesem Knecht aus, der gekommen war, um zu dienen und sein Leben
zu geben als Lösegeld für viele. Es sind nur drei Verse, die Verse 9, 10 und 11 und
doch sind sie von einer sehr sehr großen geistlichen Tiefe. Mit sehr knappen
Worten beschreibt der Evangelist geleitet durch den Heiligen Geist diese
bewegende Szene, wo sich der Herr Jesus auf der einen Seite so tief erniedrigt, indem
er sich taufen lässt und wo wir auf der anderen Seite den geöffneten Himmel
sehen und die Stimme aus dem Himmel hören, du bist mein geliebter Sohn. Wo wir
Ohrenzeugen eines Gespräches in der Gottheit werden. Gott der Vater spricht
zu Gott dem Sohn, der als Mensch hier auf der Erde lebte.
Dieser Abschnitt wird eingeleitet mit den Worten und es geschah in jenen Tagen,
als Jesus von Nazareth in Galiläa kam. Jetzt tritt der Herr Jesus auf. Wir
haben uns gestern Abend an Hebräer 1 erinnert, nachdem Gott vielfältig und
auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat. In den Propheten hat
er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn. Jetzt ist nicht mehr der
Vorläufer da, der auf den Herrn Jesus hinweist, sondern jetzt kommt der Herr
Jesus selbst. Er erscheint auf der Bildfläche. Er kommt. Und die lieben, wo
kommt er her?
Jesus von Nazareth in Galiläa kam. Das wollen wir nicht überlesen und das ist
von ausgezeichneter Schönheit für unsere Herzen.
Wir wissen, dass der Jesus in Bethlehem geboren wurde, in Judäa, aber dass er in
Nazareth in Galiläa aufgewachsen war. Dort hat er seine Jugendzeit verbracht.
Er, von dem man meinte, er sei der Sohn des Zimmermanns. Dort hat er seinen Beruf
ausgeübt. Nur Markus verrät uns das in Kapitel 6, dass er selbst Zimmermann war.
Und von dort kommt er jetzt in die Wüste zu Johannes. Nazareth hat eine zweifache
geistliche Bedeutung. Nazareth bedeutet zu deutsch übersetzt Spross. Und ihr
lieben, das weist uns hin auf die Person des Herrn Jesus. Wenn wir das alte
Testament lesen, dann finden wir ihn dort als den Wurzelspross aus Dürrem
Erdreich vorgestellt. Dann finden wir ihn dort, wie uns Jesaja 4 oder 5 sagt, als
den Spross, die wahre Frucht der Erde.
Hier kommt derjenige, in dem Gott auf dieser Erde Frucht sieht. Aber ein
Wurzelspross aus Dürrem Erdreich. Die ersten Menschen, Adam und Eva, lebten
nicht in einem Dürren Erdreich, sondern sie lebten in einem Paradies. Und Gott
konnte von ihnen Frucht erwarten. Aber was war passiert? Durch den Sündenfall
war dieses Paradies gleichsam ein Dürres Erdreich geworden.
Und schon in 1. Mose 6 lesen wir, dass Gott sah, dass des Menschen Bosheit
böse war. Sein Dichten und Trachten den ganzen Tag böse. Und dann lesen wir die
ergreifenden Worte. Es reute ihn, dass er den Menschen gemacht hatte. Und dann fügt
der Heilige Geist hinzu. Es schmerzte ihn ins Herz hinein. Und dann hat Gott
immer wieder vom Himmel auf die Erde gesehen, ob da einer sei, der Gutes tue.
Psalm 14, Psalm 53 wiederholt das noch einmal. Gott hat vom Himmel auf die Erde
herabgeschaut, um zu sehen, ob da ein Gerechter sei, einer der Gutes tue.
Es war ein Dürres Erdreich, keine Frucht für Gott. Und dann kommt dieser aus Nazareth,
der Wurzelspross aus Dürrem Erdreich. Und wo wir Menschen unter den günstigsten
Umständen keine Frucht für Gott gebracht haben, da ist dieser unter den
ungünstigsten Umständen in einer Dürren Erde der Wurzelspross. Die wahre Frucht
der Erde. Ihr Lieben, das muss unsere Herzen einfach berühren, zu sehen, wie
der Herr Jesus Frucht gebracht hat für Gott. Und wie Gott, der Vater, seine Freude
daran gefunden hat. Millionen von Menschen, die auf dieser Erde gelebt
haben, viele Gottesmänner dabei und doch letztlich keiner der Gutes tue. Keiner,
der in allem vor Gott vollkommen erfunden wurde, bis dieser eine aus
Nazareth in Galiläa kommt. Der Wurzelspross aus Dürrem Erdreich, die
wahre Frucht der Erde. Und es ist der Mühe wert, einmal im Alten Testament
nachzulesen, wie uns der Herr Jesus in verschiedener Hinsicht als dieser Spross
vorgestellt wird. Und wir wollen jetzt einmal vier Verse aus dem Alten
Testament miteinander lesen, wie uns den Herrn Jesus als den Spross zeigen und die
uns hinweisen auf seine Herrlichkeit in jedem Evangelium.
Wir schlagen mal zunächst Jeremia 23 auf.
Da lesen wir Jeremia 23 Vers 5. Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich dem
David einen gerechten Spross erwecken werde und er wird als König regieren.
Das weist uns ohne Zweifel auf das Matthäus Evangelium hin. Der Spross der
König. Wir gehen in den Propheten Zachariah Kapitel 3. Da lesen wir in
Vers 8 am Ende. Denn siehe, ich will meinen Knecht, Spross genannt, kommen lassen.
Kein Zweifel, das ist der Herr Jesus, wie wir ihn hier in unserem Markusevangelium
vorgestellt finden. Dann Zachariah 6 Vers 12. So spricht Jehova der Herrscharen und
sagt, siehe, ein Mann, sein Name ist Spross und er wird von seiner Stelle auf Sprossen.
Ein Mann, sein Name ist Spross, der Sohn des Menschen, so wie er uns im
Lukasevangelium vorgestellt wird. Und noch einmal der Prophet Jesaja
Kapitel 66
Entschuldigung, Kapitel 61 Vers 21. Und dein Volk, sie alle werden Gerechte sein,
werden das Land besitzen auf ewig sie ein Spross meiner Pflanzungen, ein Werk
meiner Hände zu meiner Verherrlichung. Hier ist es vielleicht nicht ganz so
deutlich und doch der Nachsatz zu meiner Verherrlichung weist uns sicherlich auf
den Herrn Jesus hin, so wie wir ihn finden im Evangelium nach Johannes.
Ihr Lieben, da haben wir im übrigen, nur einmal Klammer auf, einen deutlichen
Beweis, wie die Schriften des Alten Testamentes von der Person des Herrn
Jesus sprechen. Der Spross, die wahre Frucht der Erde, das ist die eine
Bedeutung von Nazareth. Es gibt noch eine andere Bedeutung von Nazareth und hier
wird hinzugefügt Nazareth in Galiläa. Ihr Lieben, Nazareth war ein verachteter
Ort und Galiläa war eine verachtete Gegend. Das lag im Norden Palästinas, im
Norden von Judäa und die Juden, die in Jerusalem lebten, im Zentrum der
damaligen Religion, sie sahen verächtlich auf die Menschen in Galiläa, in
Jesaja 9 können wir das nachlesen, da gebraucht der Schreiber den Ausdruck
Galiläa der Nationen, da gab es viel Mischvolk da oben im Norden um den See
Genezareth herum und die Juden sahen verächtlich herab auf Galiläa, sie sahen
verächtlich auf diese Stadt Nazareth. Was sagt der Nathanael, als er mit dem
Herrn Jesus konfrontiert wird? Was sagt er? Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?
Das war für einen guten Juden unvorstellbar und als Nikodemus in
Johannes 7, glaube ich, Partei ergreift für den Herrn Jesus, da sagen seine
Kollegen zu ihm, hör mal aus Galiläa, prüfe doch mal selbst, da kommt kein
Prophet her, aus Galiläa? Nein, oder Herr Jesus kam aus Nazareth und verächtlich
hat man ihm diesen Namen gegeben, der Nazaräer, über seinem Kreuz hing die
Überschrift Jesus der Nazaräer, der König der Juden. Nazareth mit dem König
der Juden zu verbinden, das war Hohn und das war Spott, das war Verachtung, Jesus
der Nazaräer. Und dann ergreift es uns, wenn wir in die Apostelgeschichte
hineingehen, wo der Jesus verherrlicht ist zur Rechten Gottes und Petrus in
Apostelgeschichte 2 diese große Rede hält am Pfingsttag und dann davon
spricht, Jesus der Nazaräer, ein Mann von Gott an euch erwiesen. Und noch mehr, wenn
wir zur Apostelgeschichte 22 gehen, wo Paulus vor dem Synedrium steht und seine
Verteidigungsrede hält, davon spricht, wie er den Herrn Jesus zum ersten Mal
gesehen hat auf dem Weg nach Damaskus. Und da sagt Paulus, dass eine Stimme, dass
er die Stimme hörte, ich bin Jesus der Nazaräer. Ihr Lieben, der Herr Jesus hat
diesen Schimpfnamen, den man ihm gegeben hat, den hat er akzeptiert, den hat er
angenommen und er selbst nennt sich, ich bin Jesus der Nazaräer. Ergreift uns das
nicht? Auf der einen Seite Nazareth, der Spross, Frucht für Gott, aber auf der
anderen Seite war der Herr Jesus dieser Verachtete, dieser auf den man von Ohren
herab sah, der Nazaräer und der kommt hier. Dieser, der der Spross Gottes ist, aus
dem Frucht kommen sollte für Gott, aber der gleichzeitig so verachtet war und
er kommt und wird von Johannes im Jordan getauft.
Betrachten wir zunächst diese Tatsache, er wird von Johannes in dem Jordan
getauft. Wir haben gestern Abend ein wenig schon den Dienst und die Aufgabe
des Johannes gesehen. Er taufte zur Vergebung der Sünden,
administrative Sündenvergebung für diese Erde. Durch die Taufe erkannte der
Überrest an, dass das Urteil Gottes über ihnen war. Durch die Taufe taten sie
Buße und stellten sich auf die Seite des Messias, der kommen sollte. Es war, wie
wir sagen, ein bußfertiger Überrest. Es waren Menschen, die sich taufen ließen,
die akzeptierten, dass das Urteil Gottes über sie war, die trauerten über das,
was sie getan hatten und die ihre Sünden bekannten. Ihr Lieben, mit solchen macht
sich der Herr Jesus eins und da finden wir einen weiteren so herrlichen
Wesenszug in der Person unseres Herrn. Er kommt zu denen, die zerschlagenen
Geistes und die gebeuchten Geistes sind, so wie wir das im Alten Testament lesen.
Und wir wollen noch einmal ins Alte Testament hineingehen, weil das doch zu
unseren Herzen redet. Wir lesen aus dem Propheten Jesaja Kapitel 66, Vers 2 in der
Mitte. Aber auf diesen will ich blicken, auf den Elenden und den der zerschlagenen
Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort. Aus Psalm 34, Vers 18.
Nahe ist Jehova denen, die zerbrochenen Herzens sind und die zerschlagenen
Geistes sind, rettet er. Und noch mal Jesaja Kapitel 57, Vers 15 in der Mitte.
Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei dem der zerschlagenen und
gebeuchten Geistes ist, um zu beleben den Geist der gebeuchten und zu beleben das
Herz der zerschlagenen. In Jesaja 66, da blickt der Herr Jesus auf die, die
zerschlagenen Geistes sind. Im Psalm 34 kommt er zu denen, die zerschlagenen
Geistes sind. Und in Jesaja 57, da wohnt er bei denen, die zerschlagenen Geistes
sind. Das war damals so, als der Jesus sich im Jordan von Johannes taufen ließ.
Aber ihr Lieben, ist das heute anders? Ist das heute anders?
Ach, wenn wir nichts von uns selbst halten, wenn wir erkennen, dass wir vor
ihm nichts sind, wenn wir diesen zerschlagenen Geist haben, dann blickt er
auf uns, dann kommt er zu uns und dann wohnt er auch bei uns. Das nur mal als
eine praktische Randbemerkung, die aber doch sicherlich zu unseren Herzen
redet. Nun der Herr Jesus lässt sich von Johannes taufen.
Hatte der Herr Jesus es nötig, sich taufen zu lassen?
Oh nein, er hatte es nicht nötig, aber er tat es. An einer anderen Stelle lesen
wir, dass Johannes ihn wählte und sagte, ich habe nötig von dir getauft zu
werden und du kommst zu mir. Und dann antwortet der Jesus nicht, ich habe es
nötig getauft zu werden. Nein, er hatte es nicht nötig getauft zu werden.
Aber der Jesus fügt hinzu, ich möchte alle Gerechtigkeit erfüllen.
Gerechtigkeit bedeutet Übereinstimmung mit dem Willen Gottes.
Ihr Lieben, das hat den Herrn Jesus getrieben, sich taufen zu lassen.
Er hatte es nicht nötig, sich taufen zu lassen. Er hatte es doch nicht nötig,
Buße zu tun. Er hatte es doch nicht nötig, ein Bekenntnis abzulegen und wir
sehen gleich, wie Gott der Vater auf diese Handlung reagiert.
Nein, der Jesus hatte es wirklich nicht nötig, aber er tat es, weil es in
Übereinstimmung mit dem Willen Gottes war. Er wollte alle Gerechtigkeit erfüllen.
Deshalb, aus Gehorsam seinem Gott gegenüber, in Übereinstimmung mit dem
Willen seines Gottes, ließ er sich herab, sich so einst zu machen, mit diesem
bußfertigen Überrest. Nun, die Menschen konnten denken, der Herr Jesus ist wie wir.
Er bekennt seine Sünden und deshalb lässt er sich taufen.
Das konnte die Sichtweise der Menschen sein, aber ihr Lieben, die Sichtweise Gottes
war eine völlig andere. Und Gott macht das hier ganz unmissverständlich klar.
Immer wenn Gefahr besteht, dass wir den Herrn Jesus auf die Ebene unserer
Menschlichkeit herunterziehen, dann greift Gott der Vater ein und lässt das
niemals zu. Als Petrus auf dem Berg den Vorschlag machte, lass uns drei Hütten
machen, dir eine, Mose eine, Elia eine, da fährt der Vater dazwischen und macht
klar, dieser ist mein geliebter Sohn. Ihn höret, nicht Mose und Elia, gewaltige
großartige Gottesmänner, aber doch nie auf einer Stufe mit dem Herrn Jesus und
hier ist es nicht anders. Sogleich als er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die
Himmel sich teilen. Ihr Lieben, das ist ein Ausdruck, sich teilen, den nur Markus
gebraucht. Und dieses Wort heißt nichts anderes, als dass der Himmel zerrissen
wurde. Das ist der gleiche Ausdruck im Griechischen wie den, den wir finden, als
der Vorhang des Tempels zerriss. Oh Gott, zerreißt gleichsam den Himmel, um klar
zu machen, dass niemand auf die Idee kommen sollte, den Herrn Jesus, seinen
Sohn, seinen geliebten Sohn auf eine Stufe mit dem bosfertigen Überrest zu stellen.
Und dann geschieht dieses Gewaltige, Großartige, dass der Geist wie eine Taube
auf ihn herniederfährt und dass eine Stimme aus dem Himmel kommt. Dieses
zweifache Zeugnis. Nun, bevor wir auf die Einzelheiten hier eingehen, möchte ich
gerne zeigen, was dieses Ereignis in sich schließt, in seiner geistlichen
Bedeutung. Wir haben hier in diesem Abschnitt die Auserwählung des Herrn
Jesus. Manchmal hört man, sicherlich in guter Absicht, aber doch nicht ganz in
Übereinstimmung mit der Schrift, dass der Herr Jesus auserwählt sei vor
Grundlegung der Welt. Aber das stimmt nicht und das kann auch nicht stimmen.
Der Jesus ist, so sagt es uns 1. Petrus 1, zuvor bestimmt, zuvor
erkannt, vor Grundlegung der Welt. Aber um auserwählen oder auswählen zu können,
braucht man doch mindestens zwei. Und es gab nicht zwei in der vergangenen
Ewigkeit, es gab nur einen. Nein, die Auserwählung des Herrn Jesus geschah in
der Zeit und das ist das, was wir hier vor uns haben.
Deshalb sagt 1. Petrus 1, dass der Herr Jesus zuvor erkannt ist,
vor Grundlegung der Welt. Aber wenn wir 1. Petrus 2,
1. Petrus 1, dass der Herr Jesus
vor Grundlegung der Welt. Aber wenn wir 1. Petrus 2 aufschlagen, dann lesen wir
von dem Herrn Jesus, von dem lebendigen Stein, das es dort heißt, von Menschen
zwar verworfen, das ist Nazareth, bei Gott aber auserwählt. Und diese
Auserwählung des Herrn Jesus, die wird deutlich gemacht dadurch, dass der
Heilige Geist auf ihn kam und auf ihm blieb, in ihm Wohnung nahm. Der erste
Mensch, auf den der Heilige Geist kam, um in ihm Wohnung zu nehmen. Und wir wollen
jetzt noch einmal in das Alte Testament hineingehen, wo wir das bestätigt finden.
Psalm 89, wo prophetisch auf dieses Ereignis hingewiesen wird.
Psalm 89, wir lesen mal Vers 19, dazu mal redest du im Gesicht von deinem
Frommen und sagtest, Hilfe habe ich bei einem Mächtigen gesucht. Ich habe einen
Auserwählten erhöht aus dem Volk. Ich habe David gefunden, meinen Knecht, mit
meinem heiligen Öl habe ich ihn gesalbt. Natürlich, das bezieht sich auf David in
der direkten Bedeutung, aber wir sehen die prophetische Bedeutung in Bezug auf
die Person des Herrn Jesus. Ich habe einen Auserwählten erhöht aus dem Volk,
das war hier am Jordan, wo viele Menschen dieser Szene beiwohnten und wo der Geist
auf einen kam, auf ihn, den geliebten Sohn. Ich habe David gefunden, meinen Knecht,
da sind wir wieder im Markus Evangelium, mit meinem heiligen Öl habe ich ihn
gesalbt. Das Öl spricht zweifellos von der Person des Heiligen Geistes, der hier
in Gestalt einer Taube auf ihn hernieder kam. Und dann die bekannte
Stelle aus Jesaja 42, Vers 1. Siehe, mein Knecht, wie der Markus, den ich stütze,
mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat, ich habe
meinen Geist auf ihn gelegt. Ein ganz deutlicher prophetischer Hinweis auf
diese Szene am Jordan. Mein Knecht, mein Auserwählter, an dem meine Seele
Wohlgefallen gefunden hat. Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich
Wohlgefallen gefunden. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt.
Ach, Petrus sieht das Ganze rückblickend in 1. Petrus 2, wenn er sagt, von Menschen
zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und dann fügt er hinzu, kostbar.
Auserwählt dadurch, dass der Heilige Geist auf ihn herabkommt und dann drückt
der Vater seine Kostbarkeit aus, die er in seinem Sohn findet. Bei Gott auserwählt,
kostbar. Du bist mein geliebter Sohn. Erkennen wir nicht, wie Altes und Neues
Testament hier ineinander greifen, die prophetische Aussage aus dem Alten
Testament, hinweisend auf diese Szene hier, diese ergreifende Szene und dann
der Rückblick von Petrus, der uns so deutlich sagt, zuvor erkannt, Vorgrundlegung
der Welt, aber dann auserwählt, kostbar. Oh Gott, der Vater hat einen ausgewählt,
einen auserwählt, seinen geliebten Sohn. Auf ihn kam der Geist in Gestalt einer
Taube. Und der Geist kam auf den Herrn Jesus vor Golgatha. Und da sehen wir, wie
das Herniederkommen des Heiligen Geistes ein wunderbares Zeugnis über die
Reinheit und Vollkommenheit des Herrn Jesus ist. Im Alten Testament haben wir
davon ein herrliches Bild in 2. Mose 29 in der Priesterweihe. Da sehen wir
deutlich, wie zuerst das Blut zur Anwendung kam und dann das Öl. Bei dem
Herrn Jesus brauchte kein Blut zur Anwendung kommen. Da gab es nichts, was zu
bekennen war, nichts was zu sühnen gewesen wäre.
Er war vollkommen und deshalb konnte der Heilige Geist auf ihn herabkommen, vor
Golgatha. Auf keinen Menschen ist der Heilige Geist gekommen, um in ihm zu
wohnen, vor Golgatha. Im Alten Testament ist der Heilige Geist wohl über Menschen
gekommen, um durch sie zu wirken. Das lesen wir öfter, aber nicht, um in ihnen
zu wohnen. Und bei uns, ihr Lieben, Apostelgeschichte 2, wir haben uns gestern
daran erinnert, findet statt nach Golgatha auf der Grundlage des
vollbrachten Erlösungswerkes, des vergossenen Blutes des Herrn Jesus, kommt
der Heilige Geist auch auf uns. Aber nicht in Gestalt einer Taube, sondern wie
von feurigen Zungen, hier auf den Herrn Jesus kommt er wie eine Taube. Die Taube
ein Bild der Reinheit. Da wird uns das noch einmal bestätigt, wie rein und
vollkommen der Herr Jesus war, dass der Heilige Geist so auf ihn herabkommen
konnte. Bei uns ist er gekommen, aber feurige Zungen werden damit in
Verbindung gebracht. Ach ihr Lieben, wenn der Heilige Geist in uns wohnt, dann übt
er eine Tätigkeit aus, die etwas in uns wegnimmt, was bei uns weggenommen werden
muss, nämlich das Fleisch, das noch in uns ist. Und der Galaterbrief belehrt uns,
dass der Geist gegen das Fleisch ist. Ach da ist etwas wegzubrennen in unserem
Leben, auch als Gläubige, wo der Heilige Geist sich mit beschäftigen muss.
Das war bei dem Herrn Jesus nie und nimmermals der Fall.
Nein, er war rein, heilig, vollkommen. Auf ihn konnte der Geist wie eine Taube
kommen, ohne dass Blut vergossen war, ohne dass das Werk am Kreuz schon
vollbracht war. Oh, wie großartig, wie einzigartig steht der Herr Jesus vor uns.
Wenn wir an ein weiteres Bild aus dem Alten Testament denken, an das Speisopfer,
dann finden wir das bestätigt. Dieses Speisopfer wurde in einer zweifachen Weise
mit Öl in Verbindung gebracht. Es wurde gemengt mit Öl und es wurde
gesalbt mit Öl. Das Speisopfer spricht uns in seiner Bedeutung von dem Leben des
Herrn Jesus, reines Feinmehl, ebenmäßig und rein, gemengt mit Öl. Das lässt uns
daran denken, dass der Herr Jesus vom Heiligen Geist gezeugt wurde. Das lesen
wir zweimal im Matthäus Evangelium. Das lesen wir auch im Lukas Evangelium. Er
war gezeugt vom Heiligen Geist, gemengt mit Öl. Aber dann wurde das Speisopfer
auch gesalbt mit Öl und das ist das, was wir hier in dieser Szene vor uns haben.
Der Geist kommt auf ihn. Auch im Alten Testament finden wir, dass Priester
gesalbt wurden, dass Könige gesalbt wurden, dass Propheten gesalbt wurden und
auch daran mögen wir denken, wie vollkommen ist der Herr Jesus in der
Erfüllung auch dieser Bilder des Alten Testamentes.
Er ist der hohe Priester. Er ist der König und Messias. Er ist der Prophet, zum
Dienst gesalbt, geweiht, vollkommen rein und heilig, fähig in vollkommener Weise
für Gott hier auf dieser Erde zu dienen.
Und dann kommt die Stimme aus dem Himmel. Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe
ich Wohlgefallen gefunden.
O ihr Lieben, wir haben es schon gesagt, hier werden wir Ohrenzeugen eines Gespräches,
wenn wir es mit Ehrfurcht sagen dürfen, göttlicher Personen. Das finden wir nicht
oft, aber wir finden es einige Male. Johannes 11, wo der Herr Jesus zum Vater
betet, ich weiß, dass du mich alle Zeit erhörst.
Dann ganz besonders Johannes 17. Dieses gewaltige Gebet, wir sagen manchmal das
hohe priesterliche Gebet, aber es ist viel mehr als das. Gott der Sohn spricht
zu Gott, dem Vater. Und auch hier, hier ist es umgekehrt. Hier hören wir die Stimme
aus dem Himmel, wie auf dem Berg der Verklärung. Und Gott der Vater drückt
sein Wohlgefallen an seinem Sohn aus. Ach, wir singen das in einem Lied.
O Vater, einer ist vor allen, auf ihn blickst du mit Wohlgefallen.
Ihr Lieben, was denken wir, wenn wir dieses Lied singen? Ist es nicht manchmal so,
dass wir das gedankenlos singen, weil wir so oft gesungen haben. Aber ist uns das
nicht immer wieder neu beeindruckend, daran zu denken. Einer ist vor allen.
Ich habe einen gefunden in meinem Volk. Einer ist vor allen, auf ihn blickst du
mit Wohlgefallen, auf den geliebten eigenen Sohn, wie in dem Schoß der
Ewigkeiten, so war er es in der Füll der Zeiten.
Ach, da denken wir zurück an Sprüche 8. Ihr Lieben, da finden wir die Weisheit
personifiziert in dem zweiten Abschnitt dieses Kapitels. Wir lesen die Verse
manchmal am Sonntagmorgen. Da finden wir den Herrn Jesus vor der Schöpfung in der
vergangenen Ewigkeit. Da finden wir ihn in der Schöpfung, in seiner Schöpferherrlichkeit.
Und dann wird uns in diesem alttestamentlichen Text gesagt, dass er
Schoßkind beim Vater war und war Tag für Tag seine Wonne, so weit wir
zurückdenken können in die Ewigkeit, die hinter uns liegt.
Er war die Wonne und Freude seines Vaters. An dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Als Gott durch ihn die Welten schuf, da hat Gott Wohlgefallen an ihm gefunden.
Und als er in Niedrigkeit hier auf dieser Erde war, als er seinen Dienst begann,
da drückt Gott das aus, damit es alle hören, du bist mein geliebter Sohn, an
dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Da mögen wir zurückdenken in die
Ewigkeit hinein, wir mögen zurückdenken an die 30 Jahre, die der Jesus gelebt hat.
Wir mögen auch ganz besonders an dieses Ereignis denken, wo der Jesus sich so
tief erniedrigt, dass er sich taufen lässt. Ach, das alles war zum Wohlgefallen Gottes
des Vaters. Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Und am Ende des Dienstes des Herrn Jesus, nahezu am Ende auf dem Berg der
Verklärung, hören wir wieder diese Stimme, dieser ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Und wie ist Gott, der Vater, verherrlicht
worden durch das Werk des Herrn Jesus am Kreuz, der Jesus sagt das selbst in
Johannes 13, Vers 31, jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht und Gott ist
verherrlicht in ihm. Und welch ein Wohlgefallen hat Gott, der Vater, gefunden,
aus der sich Jesus hingegeben hat. Und wie drückt er das Wohlgefallen an seinem
Knecht aus, wenn wir in Jesaja 52 lesen, siehe mein Knecht wird erhoben und
erhöht und sehr hoch sein. Erhoben, das heißt aus dem Tod auferstanden durch die
Herrlichkeit des Vaters. Er wird erhoben, er wird erhöht sein, aufgenommen in
Herrlichkeit, Apostelgeschichte 1, und er wird sehr hoch sein. Gott hat ihm diesen
Platz zu seiner Rechten gegeben. Darin drückt Gott das Wohlgefallen aus,
das er jetzt in seinem Sohn findet. Ach, soweit wir zurückdenken können nach
hinten, soweit wir nach vorne denken können, wir sind limitiert an Zeit und
Raum. Wir Menschen immer hat Gott, der Vater, Wohlgefallen gefunden an seinem
Sohn. Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Und wie
drückt dieser Satz, du bist mein geliebter Sohn, diese Beziehung aus, die
Gott, der Vater, zu Gott, dem Sohn hat. Es ist eine ganz persönliche Beziehung. Du
bist mein geliebter Sohn. Es ist eine immerwährende Beziehung. Du bist mein
geliebter Sohn. Es ist eine innige oder intime Beziehung, wenn wir diesen
Ausdruck hier gebrauchen dürfen, du bist mein geliebter Sohn.
Es ist eine Beziehung gekennzeichnet von Liebe. Du bist mein geliebter Sohn.
Das erste Mal, dass wir von Liebe in der Bibel lesen, das ist 1. Mose 22.
Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast. Das ist das erste Mal, dass wir
von Liebe lesen, nicht bei Adam und Eva. Nein, wie achtet Gott darauf zu zeigen,
dass seine Beziehung zu seinem Sohn eine Beziehung der Liebe war. Du hast mich
geliebt vor Grundlegung der Welt. Er ist der Sohn seiner Liebe. Und es ist eine
ewige Beziehung. Du bist mein geliebter Sohn. Das lässt uns daran denken, eine
ewige Beziehung. Denn der Sohn ist nicht geworden, sondern er ist immer da. Diese
Beziehung zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn ist eine ewige Beziehung.
Wir empfinden deutlich unser eigenes Unvermögen, diese Dinge überhaupt
vorzustellen. Das geschieht in der größten Schwachheit. Das wissen wir sehr
wohl. Und doch beeindruckt das nicht unsere Herzen zu sehen, wie der Himmel
sich hier zerreißt und wie wir diese Stimme hören. Legt sich das nicht auf uns,
wie Gott uns mit der Herrlichkeit seines Sohnes beschäftigen möchte. An dir habe
ich Wohlgefallen gefunden. Das ist gewaltig. Dieser eine vor allen, an dem
Gott Wohlgefallen gefunden hat. Ach, mit welchen Empfindungen mag Gott der Vater
das gesehen haben. Wir haben vorhin aus 1. Mose 6 gehört, dass Gott von seinem
Herzen spricht. Damals schmerzte es ihn ins Herz hinein und Gott gebraucht diese
menschlichen Ausdrücke des Herzens, um uns klar zu machen, was in seinen
Empfindungen ist. Das ist natürlich menschlich ausgerückt, damit wir das
fassen können. Aber was mag im Herzen Gottes gewesen sein, seinen Sohn hier auf
dieser Erde zu sehen, kommend aus Nazareth, aus dieser verachteten Stadt.
Und doch alles, was er tat, war zum Wohlgefallen Gottes.
Jetzt möchte ich gerne in Verbindung mit diesem Abschnitt noch einen anderen
Gedanken vorstellen. Wir haben in diesem Geschehnis der Taufe
des Herrn Jesus auf ein Bild, das in einem gewissen Sinn einen Bezug hat auch
zu uns. Der Jesus sagt einmal, ich glaube zu seinen Jüngern, ich habe eine Taufe,
mit der ich getauft werden muss und wie bin ich beengt, bis sie vollbracht ist.
Und wir sind uns darüber im Klaren, dass der Herr Jesus an dieser Stelle von
Golgatha spricht. Seine Taufe, von der er da spricht, das ist der Tod, den er auf
Golgatha erdulden musste. Und hier in diesem Abschnitt haben wir ein Bild,
ich betone das, die Bedeutung haben wir in den letzten Minuten gesehen, aber jetzt
haben wir ein Bild vor uns, das uns spricht von Golgatha. Die Taufe ist immer ein Bild des
Todes. Und der Herr Jesus, wenn er sich hier taufen ließ, dann dürfen wir daran
denken, dass er in den Tod ging. Und er steigt aus dem Wasser herauf, der
Jesus ist nicht im Tod geblieben, er ist siegreich auferstanden.
Ich weiß, die Taufe ist kein Bild der Auferstehung, sondern des Todes, aber als
er aus dem Wasser herauskommt, da sehen wir ein Bild seiner Auferstehung.
Und jetzt dürfen wir sehen, dass wir mit dem Herrn Jesus in diesem Tod gewesen
sind, dass wir mit ihm auferweckt worden sind. Und so wie das Auge des Vaters mit
Wohlgefallen hier auf den Herrn Jesus sieht, ihr Lieben, so dürfen wir wissen,
dass das Auge des Vaters auch auf uns mit Wohlgefallen sieht. Wir erkennen hier
ein Bild von Golgatha mit seinen herrlichen Folgen für uns. Wir sind, und
dann sind wir im Epheserbrief, angenehm gemacht in dem Geliebten. Wir schwachen,
elenden Menschen, so wie wir heute Abend hier sind. Wenn wir auf uns sehen, dann
sind wir schwach, dann sind wir unvollkommen, dann sind wir elende
Menschen. Aber der Epheserbrief sagt uns, wir sind angenehm gemacht in dem Geliebten.
Und das wird da in Verbindung gebracht in Epheser 1 mit unserer Sohnschaft.
Du bist mein geliebter Sohn. Ach ihr Lieben, Gott sieht uns nicht mehr so, wie
wir von Natur sind. Nein, er sieht uns in seinem geliebten Sohn. Und das ist eine
Folge von Golgatha. Und wenn wir dann in den nächsten Abschnitt hinein sehen, dann
können wir dieses Bild weiter fortführen. Da sehen wir eine weitere
herrliche Folge von Golgatha, immer im Bild gesprochen. Nämlich diese, dass der
Jesus auf Golgatha den zu nicht gemacht hat, der die Macht des Todes hat. Das ist
der Teufel. Er wird von dem Teufel versucht. Ach der Jesus ist in das Haus
des Starken eingedrungen. Er hat den Starken gebunden. Er hat auf Golgatha den
zu nicht gemacht, der die Macht des Todes hat. Das ist ein Bild, das wir
sicherlich hier auch in der Anwendung auf uns sehen dürfen. Und das uns zutiefst
glücklich macht.
Dann haben wir noch ganz kurz die beiden letzten Zeugnisse in den Versen 12 und 13.
Wir sehen, dass der Geist in ihn hinaus treibt in die Wüste. Er war 40 Tage in
der Wüste, wird von dem Satan versucht. Das geht diesem Zeugnis voraus. Die
Einzelheit in dieser Versuchung werden uns hier nicht beschrieben, wie in den
anderen Evangelien. Aber er wird von dem Satan versucht. Nicht von dem Teufel,
sondern hier heißt es, er wird von dem Satan versucht. Das zeigt uns den
besonderen Widerstand, wenn wir an Satan denken, den er immer dem Herrn Jesus
entgegengebracht hat. Er wird versucht.
Hier wird uns nichts gesagt über die Einzelheiten, auch nicht über den Sieg
des Herrn Jesus. Aber wir wissen, er konnte nicht zur Sünde verleitet werden.
An anderer Stelle sagt er, der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir.
Der Satan fand in ihm keinen Anknüpfungspunkt zur Sünde. Bei uns ist
das anders. Oh ja, bei uns findet der Satan sehr wohl
Anknüpfungspunkte für die Sünde. Das Fleisch ist noch in uns, aber bei dem
Herrn Jesus nicht. Ein Bruder hat es mal in einem Beispiel
illustriert, das sehr einprägsam ist und gesagt, stell dir vor, da ist ein Fass mit
Dynamit und da ist ein Fass mit Wasser und an beide Fässer kommt Feuer. Da wird
gezündet und das Fass mit Dynamit, das geht hoch, keine Frage und das Wasser
das Fass mit Wasser, da passiert überhaupt nichts.
Wir wollen das in Ehrfurcht anwenden. Wir verstehen das. Wenn der Satan bei uns
kommt, dann findet er Anknüpfungspunkte für die Sünde. Wenn wir nicht weglaufen
wie Josef, dann explodiert es, dann geht es hoch. Bei dem Herrn Jesus konnte er nichts
finden. Der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir. Nach dem Herrn Jesus konnte
nicht zur Sünde verleitet werden und die Versuchung des Satans hier war auch
nicht von Gott zugelassen, um zu prüfen, ob der Herr Jesus vollkommen war.
Nein, man kann einen Versuch machen, um zu prüfen, ob etwas so ist oder nicht so
ist. Man kann aber auch einen Versuch machen, um zu beweisen, dass etwas in
einer ganz bestimmten Form ist und diese Versuchung durch Satan von Gott
zugelassen, war nur dazu da, um zu beweisen, dass der Herr Jesus vollkommen
war, um das ganz klar zu machen. Es war keine Frage von vornherein, aber es
sollte deutlich gemacht werden, es sollte bewiesen werden und der Jesus war
vollkommen. Oh nein, Satan hat es immer wieder versucht, aber er konnte den Herrn
Jesus nicht versuchen. Der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir. Aber
dann diese ergreifenden Worte, er war unter den wilden Tieren. Das Zeugnis der
Schöpfung, da kommt der Schöpfer, dieser Knecht, dieser niedrige Knecht, er ist der
Schöpfer und die wilden Tiere können ihm nichts anhaben.
Er war unter den wilden Tieren, aber die wilden Tiere konnten ihm nichts anhaben,
weil er der Vollkommene war, weil er der Sohn Gottes war. Er weilte unter den
wilden Tieren. Wir haben gestern gehört und uns daran
erinnert, dass Markus wahrscheinlich sein Evangelium an Gläubige geschrieben hat,
die gebürtige Römer waren, die aus dem römischen Reich waren, die wussten, was
das bedeutete, die Gladiatoren kämpfe, wenn Menschen vor wilden Tieren waren
und die wussten auch, wie das ausging. Aber hier, er war unter den wilden Tieren
und die wilden Tiere konnten ihm nichts anhaben.
Welch ein Zeugnis der Schöpfung an den Schöpfer. Oder Jesus ist in seine
Schöpfung eingetreten, er ist kein Geschöpft geworden, er ist in die
Schöpfung eingetreten, der Erstgeborene aller Schöpfung, so lesen wir es in
Kolosser 1. Und er war unter den wilden Tieren.
Dann wird hinzugefügt, und die Engel dienten ihm.
Wir lieben, hier haben wir den vollkommenen Diener vor uns, der gekommen
war, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen und doch legt der Heilige
Geist Wert darauf, uns in diesem siebten Zeugnis hier zu zeigen, dass die Engel
ihm dienten. Ach, es hat andere Menschen gegeben, die ihm auch gedient haben.
Die Schwiegermutter des Petrus, sie hat ihm gedient. Die Frauen, die dem Herrn
Jesus nachfolgten, sie dienten ihm mit ihrer Habe. Maria von Bethanien, wir haben
uns gestern daran erinnert, sie diente ihm auch. Ach, was muss das dem Herrn gut
getan haben? Aber hier haben wir das Zeugnis der Engelwelt, sie dienten ihm.
Ach, sie haben ihn gesehen, wie er der ewige Gott Mensch wurde. Sie haben ihn
gesehen, als das Kind in der Krippe in Windeln gewickelt. Sie haben ihren
Schöpfer gesehen auf dieser Erde und dann diese Reaktion, sie dienten ihm.
Ach, ihr Lieben, werde ich einen Eindruck hinterlassen, diese Zeugnisse, die Gott
uns hier gibt, in unseren Herzen. Warum zeigt Gott uns das? Nicht deshalb, damit
die Herrlichkeit des Herrn Jesus uns immer größer und immer wertvoller wird.
Welch einen einzigartigen Herrn haben wir, welch einen unvergleichlichen Herrn
haben wir, welch einen herrlichen Herrn haben wir. Und wie möchte Gott uns die Herrlichkeit seines Sohnes dient in unsere Herzen einbringen.
In einem ganz anderen Zusammenhang sagt der Apostel Paulus, dass wir alle die unverwandte, angebliche Herrlichkeit des Herrn anschauen und verwandelt werden, wie die zwei Engel.
Ich weiß, da geht es um den Herrn, den wir hergestellt haben.
Und Gott wird uns das noch anwenden.
Dass wir, auch gesetzten Anliegen, auch wir heute Abend ein Leben in Schwachheit vorgespürt,
dass wir uns die Herrlichkeit des Herrn Jesus angekauft haben.
Welche Resonanz löst das in unseren Leben auf?
Welche Resonanz löst das in unseren Herzen auf?
Doch wir dürfen damit, mit dem was wir von dem Herrn Jesus gesehen haben, was wir von ihm, von seiner Herrlichkeit lernen, zurückkehren zu Gott, dem Vater.
Wir dürfen ihm von der Herrlichkeit seines Sohnes berichten.
So sagt es Josef zu seinen Brüdern, berichtet meinem Vater, alle meine Herrlichkeit, wir lieben, wenn wir das tun, das ist an Betung.
Gott die Herrlichkeit des Herrn Jesus vorzustellen, das ist an Betung.
Und das sucht Gott, der Vater. …
Automatisches Transkript:
…
Markus 1, wir lesen ab Vers 14 Nachdem aber Johannes überliefert worden war,
kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach,
die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe gekommen.
Tut Buße und glaubt an das Evangelium. Und als er am See von Galiläa entlang
ging, sah er Simon und Andreas, den Bruder Simons, die in dem See Netze auswarfen,
denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen, kommt folgt mir nach und ich
werde euch zu Menschenfischern machen. Und so gleich verließen sie die Netze
und folgten ihm nach. Und als er ein wenig weitergegangen war, sah er Jakobus,
den Sohn des Zebedäus und Johannes, seinen Bruder, auch sie in dem Schiff, wie sie
die Netze ausbesserten. Und so gleich rief er sie und sie ließen ihren Vater
Zebedäus mit den Tagelöhnern in dem Schiff und gingen weg ihm nach. Und sie
gehen nach Kapernaum hinein und so gleich am Sabbat ging er in die Synagoge
und lehrte. Und sie erstaunten über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der
Vollmacht hat und nicht wie die Schriftgelehrten.
Soweit für heute Abend Gottes Worte.
Liebe Geschwister, wir haben uns am Freitagabend daran erinnert, dass die
Evangelien uns einerseits die Person des Herrn Jesus unter verschiedenen
Gesichtspunkten vorstellen, dass aber auch andererseits wir, die Gläubigen,
in jedem Evangelium unter einem ganz bestimmten Gesichtspunkt gesehen werden.
Und gerade hier im Markus-Evangelium ist die Verbindung zwischen dem, wie uns der
Herr Jesus vorgestellt wird und dem, wie wir selbst gesehen werden, sehr
augenscheinlich. Der Herr Jesus wird uns vorgestellt als der Knecht Gottes, als
der Diener, der kam, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen und als der
Prophet Gottes, der aus der Gegenwart Gottes herauskommt und Worte an das
Volk richtet. Gleichzeitig werden aber auch wir, die
Gläubigen, in diesem Evangelium gesehen als solche, die Gott dienen, als solche,
die gleichsam die Nachfolge des Herrn Jesus antreten, um hier auf dieser Erde
zu dienen. Wir haben das in dem ersten Vers gesehen, Anfang des Evangeliums
Jesu Christi. Und wir haben uns daran erinnert, dass es eine Fortsetzung dieses
Redens Gottes gibt. Einerseits dadurch, dass der Herr Jesus vom Himmel aus mit
mitwirkt, andererseits aber auch eine Fortsetzung dadurch, dass wir jetzt die
Menschen an Christi stattbitten, lasst euch versöhnen mit Gott.
Wir haben also einerseits den Dienst des Herrn Jesus vor Augen und wir werden ihn
auch heute Abend, wenn der Herr uns die Gnade gibt, wieder sehen in seiner Größe
und doch in seiner Erniedrigung gleichzeitig. Aber andererseits sehen wir
auch diese zweite Ebene heute Abend sehr deutlich, dass auch wir einen Auftrag
haben. Und wir haben in unserem Lied gesungen, dass wir treue Jünger werden.
Und das ist etwas, was heute Abend sicherlich in ganz besonderer Weise vor
uns stehen wird. Wir haben in den Versen 16 bis 20 von der Berufung der Jünger
ganz konkret gelesen. Aber auch in dem, was wir vorher finden, in der Art und Weise
wie der Herr Jesus predigte, können wir von ihm lernen.
Die ersten 13 Verse, das haben wir gestern und vorgestern gesehen, sind ein
siebenfaches oder beinhalten ein siebenfaches Zeugnis von der Herrlichkeit
und Größe seiner Person. Aber jetzt in Vers 14 beginnt das
eigentliche Wirken des Herrn Jesus. Und es beginnt nicht damit, dass er Wunder tut.
Es beginnt nicht damit, dass er heilt, sondern der öffentliche Dienst des Herrn
Jesus beginnt damit, dass er predigt. Am Anfang stehen seine Worte. Er predigt das
Evangelium des Reiches Gottes. Das zeigt uns, wie wichtig dieser
prophetische Dienst ist, den der Herr Jesus getan hat. Und wie wichtig es auch
für uns ist, dass wir den Herrn Jesus so als den Propheten sehen.
Wir haben uns auch gestern daran erinnert, dass alles, was der Herr Jesus sagte und
dass alles, was der Herr Jesus tat, vollkommen war. Der Herr Jesus wusste,
wann er reden sollte und er wusste auch, wann er handeln sollte.
Nun in den Versen 14 und 15 sehen wir also das erste öffentliche Auftreten und
Predigen des Herrn Jesus. Und ich möchte in diesen zwei Versen auf vier Dinge
aufmerksam machen. Erstens fällt uns auf der Zeitpunkt, wo der Herr Jesus beginnt
zu predigen. Zweitens wird uns etwas gesagt über den Ort, wo er anfing zu
predigen. Der Gegenstand seiner Botschaft wird uns mitgeteilt und dann auch die
Botschaft selbst, was er gesagt hat. Also erstens der Zeitpunkt, zweitens der Ort,
drittens der Gegenstand und viertens der Inhalt oder die Botschaft selbst.
Der Zeitpunkt wird benannt als erstes, nachdem aber Johannes überliefert worden war,
kam Jesus. Nachdem Johannes überliefert worden war, Johannes, dieser große
Prophet, dieser größte von Frauen Geborene im Alten Testament, hatte einen
Dienst, einen wichtigen Dienst, wir haben das gesehen, aber dieser Johannes tritt
jetzt ab. Und in dem Augenblick, wo Johannes abtritt, tritt der Herr Jesus auf.
Im Alten Testament finden wir, dass Gott oft durch mehrere Propheten gleichzeitig
geredet hat. Aber wenn Gott zu uns redet im Sohn, dann kann nicht gleichzeitig noch
ein anderer Prophet reden. Hebräer 1, wir haben auch diesen Vers schon zitiert,
nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern
geredet hat, in den Propheten hat er am Ende der Tage zu uns geredet im Sohn.
Und auf dem Berch der Verklärung, da sagt Gott ganz klar, dieser ist mein geliebter
Sohn, ihn höret. Ihr Lieben, wenn der Herr Jesus auftritt als der Prophet Gottes,
dann kann kein anderer Prophet mehr reden. Das ist der Prophet, den Gott erwecken
wollte, so wie es Moses sagt, und da tritt Johannes ab. Im Übrigen ist das die
Bedeutung des Verses in Johannes 3, den wir manchmal anders anwenden, wo Johannes
sagt, ich aber muss abnehmen, er aber muss wachsen, oder umgekehrt wird es gesagt.
Das bedeutet ganz einfach, dass Johannes erkannte, in dem Moment, wo der Herr Jesus
seinen Dienst antritt, trete ich ab. Das ist der Zeitpunkt.
Das zweite, was uns auffällt, ist der Ort, wo der Herr Jesus seinen öffentlichen
Dienst beginnt. Jesus kam nach Galiläa. Wir haben das gestern Abend auch schon in
Verbindung mit Johannes gesehen und mit dem Kommen des Herrn Jesus zur Taufe des
Johannes, dass Galiläa eine verachtete Gegend war. Der Jesus begann seinen
Dienst nicht in Jerusalem, da wo das religiöse Zentrum damals war, da wo man
vielleicht hätte Ehre gewinnen können. Nein, da beginnt der Jesus seinen
öffentlichen Dienst nicht, sondern er wendet sich zu denen, die in dieser
verachteten Gegend wohnen, dem Galiläer der Nationen. Da beginnt der Herr Jesus
seinen Dienst. Das war die Gegend, wo der Herr Jesus
aufgewachsen war und wir können daraus für uns die zweifache Anwendung machen,
dass auch unser Dienst sich an solche richtet, von denen wir nicht unbedingt
erwarten dürfen, dass sie uns annehmen, dass sie uns Ehre geben, sondern wir
dürfen zu allen Menschen gehen, nicht nur zu den Höhergestellten, sondern
gerade zu den einfachen Menschen, auch zu denen, die heute vielleicht am Rande
unserer Gesellschaft stehen, das waren die Menschen hier in Galiläa, auch denen
dürfen wir die Botschaft sagen. Und eine zweite Anwendung, die wir daraus machen
können, ist, dass ein öffentlicher Dienst da beginnt, wo wir
zu Hause sind, da wo wir aufgewachsen sind. Der Jesus hat das öfter zu den
Menschen gesagt, die er geheilt hatte, geht nach Hause und erzählt zu Hause, was
der Herr an euch getan hat. Und der Jesus macht es hier eigentlich vor, indem er
seinen Dienst da beginnt, wo er aufgewachsen war in Galiläa. Da fängt
er an und da dürfen wir auch wir anfangen, da wo man uns kennt, da wo wir
zu Hause sind, da wo wir aufgewachsen sind. Das dritte ist, dass uns der
Gegenstand der Predigt des Herrn Jesus mitgeteilt wird.
Er predigte das Evangelium des Reiches Gottes.
Zunächst einmal, er predigt das Evangelium. Er hat eine gute Botschaft
für die Menschen. Diese gute Botschaft an die Menschen ist eine Botschaft Gottes,
ist eine Botschaft vom Himmel, ist eine Botschaft mit Autorität. Aber dann heißt
es nicht nur das Evangelium Gottes, sondern das Evangelium des Reiches Gottes.
Nun wir haben gesehen, auch Johannes der Täufer hat das Reich Gottes angekündigt,
hat dieses Evangelium des Reiches gepredigt und in der eigentlichen
Bedeutung beinhaltet dieses Evangelium des Reiches Gottes, dass die Menschen
Buße tun sollten, dass sie ihre Sünden bekennen sollten, um den Messias
anzunehmen, damit der König, der kam, sein Reich aufrichten konnte.
Das ist die eigentliche Botschaft dieses Evangeliums des Reiches.
Wir verkündigen heute nicht mehr dieses Evangelium des Reiches Gottes.
Wir verkündigen heute das Evangelium der Gnade Gottes, so wie es in Apostelgeschichte
20 genannt wird. Das ist ein gewisser Unterschied und doch das Zentrum des
Evangeliums ist immer das gleiche. Es ist der Herr Jesus selbst. Aber im engeren
Sinne bedeutet Evangelium des Reiches Gottes, so wie es der Jesus gepredigt hat,
dass die Menschen ihn annehmen sollten, als Messias lebend auf dieser Erde.
Und doch gibt es auch heute noch eine wichtige Predigt in Verbindung mit dem
Reich Gottes. Wir lesen in der Apostelgeschichte mehrfach, dass der
Apostel Paulus das Reich Gottes verkündigt hat. Nicht das Evangelium des
Reiches Gottes, aber Paulus hat sehr wohl das Reich Gottes gepredigt. In
Apostelgeschichte 20 spricht er zu den Ältesten von Ephesus und sagt ihnen,
dass er ihnen drei Dinge verkündigt hat. Das Evangelium der Gnade Gottes, das
Reich Gottes und den ganzen Ratschluss Gottes. Und wenn wir das letzte Kapitel
vielleicht der Apostelgeschichte einmal aufschlagen, da finden wir das sehr
deutlich. Apostelgeschichte 28, Vers 23, als sie ihm Paulus aber einen Tag
bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge, denen er die Wahrheit
auslegte, indem er das Reich Gottes bezeugte. Und dann noch deutlicher in
Vers 30, er blieb zwei Jahre lang in seinem eigenen gemieteten Haus und nahm
alle auf, die zu ihm kamen und predigte das Reich Gottes und lehrte mit aller
Freimütigkeit ungehindert die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen. Zwei
Jahre lang hatte Apostel Paulus das Reich Gottes gepredigt. Noch einmal, das
ist nicht das Evangelium des Reiches Gottes, aber er hat das Reich Gottes
verkündigt und ich denke, das ist auch heute noch eine wichtige Botschaft für
uns. Wir machen jetzt natürlich eine Anwendung aus diesem Abschnitt hier, aber
die Predigt vom Reich Gottes, das Reich Gottes zu verkündigen, ist auch heute
noch etwas sehr Wichtiges. Was bedeutet es, das Reich Gottes zu verkündigen?
Das bedeutet erstens, dass wir in unserer Botschaft klar machen, und diese
Botschaft richtet sich nicht in erster Linie an Ungläubige, sondern durchaus
an Gläubige, dass wir klar machen in unserer Botschaft, dass wir jetzt einem
verworfenen Christus nachfolgen. Das Reich Gottes ist nicht in Macht und
Herrlichkeit auf dieser Erde gegründet worden, sondern der Herr Jesus ist
abgelehnt worden und dieses Reich hat jetzt eine andere Form angenommen, in der
der Herr Jesus ein verworfener Christus ist, dem wir nachfolgen. Das ist der
erste Punkt, wenn wir an das Reich Gottes denken. Der zweite Punkt ist der, dass wir
klar und deutlich machen, dass wir jetzt in diesem Reich untertanen sind, die die
Rechte des Herrn anerkennen. Er ist der Herr seines Reiches, jetzt im Himmel, und
wir dürfen seine Rechte anerkennen. Der dritte Punkt, der von Wichtigkeit ist in
Verbindung mit der Predigt des Reiches Gottes, ist der, dass wir heute nicht mit
dem Herrn Jesus herrschen in diesem Reich, sondern dass wir ihm dienen in
diesem Reich. Wir dürfen ihm als Knechte, als Diener in diesem Reich zur
Verfügung stehen. Und ein vierter Punkt in Verbindung mit der Predigt des
Reiches Gottes ist dieser, dass wir heute schon in der Zeit, wo der Herr Jesus
verworfen ist, die herrlichen Kennzeichen, die das Reich Gottes in Zukunft, wenn es
in Macht und Herrlichkeit gegründet wird, hat praktisch ausleben können.
Ihr Lieben, der Zeitpunkt kommt, wo der Herr Jesus nicht mehr der Verworfene ist,
sondern wo er dieses Reich, das damals angekündigt wurde, in Macht und
Herrlichkeit auf dieser Erde gründen wird. Und dann wird dieses Reich
gekennzeichnet durch Gerechtigkeit, durch Frieden und durch Freude.
Öffentlich auf dieser Erde wird Gerechtigkeit herrschen, wird Friede
herrschen und wird Freude sein. Und diese Kennzeichen des Reiches Gottes, die es
dann öffentlich haben wird, ihr Lieben, die dürfen wir heute schon in unserem
Leben praktizieren, die dürfen wir untereinander zeigen und die dürfen wir
auch den Menschen zeigen. Das war ein kurzer Ausflug, weil es hier
heißt Evangelium des Reiches Gottes. Also noch einmal, damals bedeutete es, den
Messias anzunehmen auf dieser Erde. Für uns heute bedeutet das Reich Gottes
Predigen, dass wir einem verworfenen Herrn folgen, dass wir seine Rechte
anerkennen, dass wir ihm dienen in diesem Reich und dass wir die herrlichen
Kennzeichen dieses Reiches praktisch schon auf dieser Erde ausleben.
Dann kommen wir zu dem vierten Punkt und das ist die Botschaft selbst, das was der
Jesus gesagt hat. Und er hat gepredigt und gesagt, die Zeit ist erfüllt und das
Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.
Nun das steht natürlich in Übereinstimmung mit dem, was wir gerade
gesagt haben über das Evangelium des Reiches Gottes. Die Zeit ist erfüllt, das
ist die Zeit der Erprobung des Menschen, die Zeit im Alten Testament, die Gott
festgelegt hatte. Wenn wir an Daniel 9 denken, wo uns die Jahrwochen Daniels
vorgestellt werden, da gibt es einen ganz klaren Punkt bis auf den Messias, den
Gott klar fixiert hat. Und dieser Zeitpunkt ist hier gekommen. Diese Zeit
ist erfüllt. Das Reich Gottes war nahe gekommen. Ja in der Person des Herrn
Jesus, sagt er wenig später, war das Reich Gottes mitten unter ihnen. Ja wenn
der König kommt, dann kann das Reich Gottes doch nur nahe sein. Dann kann es
nur mitten unter ihnen sein. Aber wir sehen, die Menschen haben ihn
damals nicht angenommen. Aber was war der Weg in dieses Reich
hineinzukommen? Tut Buße und glaubt an das Evangelium.
Das war damals der Weg, um in das Reich Gottes zu kommen. Der Jesus drückt das
Nikodemus gegenüber mit etwas anderen Worten aus, aber die uns doch die gleiche
Wahrheit zeigen, nur von einer etwas anderen Seite. Wer nicht von Neuem, von
oben geboren ist, der kann nicht in das Reich Gottes eingehen.
Der kann es nicht mal sehen. Und hier wird gesagt, tut Buße und glaubt an das
Evangelium. Das ist nichts anderes, als dass man von Neuem geboren wird, wenn man
das tut. Und ihr Lieben, der Weg heute ist kein anderer. Der Weg zu Gott zu
kommen, ist kein anderer als der, der uns hier beschrieben wird. Tut Buße und
glaubt an das Evangelium. Wir haben schon in Verbindung mit der Botschaft, die
Johannes der Täufer verkündigt hat, gesehen, was es bedeutet, Buße zu tun, diese
Reue zu empfinden über seine eigenen Taten und das Bekenntnis der Sünden, um
Vergebung zu erlangen. Und hier fügt der Jesus hinzu, glaubt an das Evangelium.
Wir haben das heute Nachmittag ein wenig gestreift in Epheser 1, wo wir von dem
Wort der Wahrheit und dem Evangelium des Heils lesen, dass wir glauben müssen.
Seht, hier kommt der Gedanke des Glaubens hinzu. Glaubt an das Evangelium. Das war
damals der Weg, um in das Reich Gottes hinein zu kommen.
Und ihr Lieben, das ist auch heute noch der Weg zum Heil. Tut Buße und glaubt an
das Evangelium. Das ist auch die Botschaft, die wir heute noch den
Menschen weiter sagen können, weiter sagen müssen. In der Apostelgeschichte
lesen wir, dass Gott den Menschen allen halben empfiehlt, Buße zu tun.
Nein, das steht da nicht. Er gebietet den Menschen, Buße zu tun.
Wir denken manchmal, das wäre so ein unverbindliches Angebot, dass wir an die
Menschen richten, dass sie doch besser Buße tun.
Natürlich, Gott zwingt niemand. Aber es ist ein Gebot Gottes, Buße zu tun.
Und die Menschen, die verloren gehen, die gehen nicht nur deshalb verloren, weil sie
dem Evangelium nicht geglaubt haben, sondern 2. Thessalonicher 1 sagt uns,
dass die Menschen deshalb verloren gehen, weil sie dem Evangelium nicht
gehorcht haben. Natürlich, sie haben nicht geglaubt und das ist auch der
Grund, warum sie verloren gehen. Aber in 2. Thessalonicher 1 lesen wir, weil sie
nicht gehorcht haben. Gott befiehlt die Buße und wer das nicht tut, der geht
verloren, weil er nicht gehorsam war. Das ist auch ein ernster Gedanke, den uns das
Neue Testament vorstellt und den wir vielleicht manchmal zu wenig im Auge
haben. Nun wir überspringen jetzt mal kurz die Verse 16 bis 20 und gehen zu
den Versen 21 bis 22, wo wir sehen, dass der Jesus nach Capernaum ging, dass er
in die Synagoge kam und dass sie erstaunten über seine Lehre und dann
wird hinzugefügt, denn er lehrte wie einer, der Vollmacht hat und nicht wie
die Schriftgelehrten. Ich möchte hier nur diesen einen Punkt in Verbindung mit
der Botschaft des Herrn Jesus aufzeigen, dass seine Botschaft anders war, als die
der Schriftgelehrten, weil er mit Vollmacht predigte. Der Jesus predigte
mit Autorität und die Volksmengen spürten, dass er anders lehrte, wie die
Schriftgelehrten. Es kommt nicht nur darauf an, was wir sagen, denn die
Schriftgelehrten haben auch das alte Testament gebracht. Das hatte Jesus auch
getan. Es kommt nicht nur darauf an, was geredet wird, sondern es kommt auch
darauf an, wie geredet wird. Die Schriftgelehrten hatten keine
Vollmacht und keine Autorität. Und warum nicht? Weil sie mit ihrem Leben nicht
hinter dem standen, was sie sagten. Das waren Heuchler, die eine Maske auf hatten,
die schöne Worte redeten, aber die sich ganz anders verhielten. Und die
Autorität und die Vollmacht des Herrn Jesus war natürlich zum einen darin
begründet, dass er als der Sohn Gottes sprach, keine Frage, aber sicherlich war
auch die Vollmacht und Autorität des Herrn Jesus darin begründet, dass bei
ihm Taten und Worte in einer vollkommenen Harmonie waren. Er konnte
sagen, ich bin durchaus das, was ich zu euch redete. Und wenn wir das anwenden
auf uns, was gibt unseren Worten Autorität und eine gewisse Vollmacht, doch
nur, wenn wir mit unserem Leben dahinter stehen. Und da wissen wir alle, dass es
in vielfacher Weise nicht so ist. Unsere Worte gehen eigentlich immer
weiter als unsere Taten. Ich denke, wenn wir uns selbst prüfen,
dann werden wir das feststellen. Ich muss das bei mir feststellen und ich denke,
wenn wir ehrlich sind, werden wir das alle sagen müssen. Und doch gibt uns der
Herr Jesus dieses Beispiel von sich selbst. Lehr uns, treue Jünger werden.
Das, was bei dem Herrn Jesus in Harmonie und in Perfektion zu finden war, diese
Übereinstimmung, die ihm als Mensch Vollmacht und Autorität gab, die in
Unterschied von den Schriftgelehrten, von den Pharisäern. Das darf ein Ansporn
für uns sein, doch auch Worte und Taten in Übereinstimmung zu bringen.
Das Wort Gottes hat immer Kraft. Wir singen das. Deinem Wort ist Kraft gegeben.
Wir haben es heute Abend gesungen. Und an einem anderen Lied singen wir. Niemand kann
dem Worte rauben, seine still verborgene Kraft. Und das Wort Gottes ist immer
kraftvoll und mächtig und hat Autorität. Aber wenn wir, die wir Kanäle sein
dürfen, das Wort Gottes weiterzugeben, mit unserem Leben nicht dahinter stehen,
dann nehmen wir dem Wort in einem gewissen Sinn ein Stück seiner
Wirkungskraft weg. Nicht, dass das Wort in sich nicht kraftvoll wäre. Wir verstehen
das. Das Wort in sich ist immer kraftvoll.
Es bewegt etwas in uns. Den Thessalonichern wurde gesagt, dass sie das Wort Gottes
angenommen hatten, so wie es wirklich war und das in ihnen den Glaubenden wirkte.
Kraftvoll wirkte. Das Wort hat immer Kraft. Das wissen wir wohl. Aber hier ist
der Gedanke, dass wir, die wir Kanäle Gottes vielleicht einmal sein dürfen, dem
Wort diese Kraft subjektiv gesehen nehmen können durch unser Verhalten.
Ich denke, das haben wir vielleicht auch alle schon mal empfunden, wenn Menschen
mit denen wir sprachen, feststellen mussten, dass unsere Taten so sind oder so
waren, dass wir uns die Worte hätten sparen können.
Nun wir möchten dann zu dem Abschnitt von Vers 16 bis Vers 20 kommen und dort
sehen wir diesen großen Gedanken vor uns, dass der Herr Jesus Jünger beruft
in seine Nachfolge und ihnen schon ankündigt, welch eine Aufgabe und welch
einen Dienst sie einmal haben sollten. Wir könnten uns die Frage stellen, hatte
der Herr Jesus es denn nötig, Jünger zu berufen? Und natürlich ist die Antwort
nein. Er hatte das natürlich nicht nötig. Er hätte seinen Dienst auch allein tun
können und rein menschlich gesprochen hätte er sich manches erspart, wenn er
die Jünger nicht berufen hätte. Einen Judas drei Jahre lang mit sich zu
nehmen, das war eine Bürde, die der Herr Jesus während seines ganzen Dienstes
getragen hat. Und doch der Herr Jesus beruft diese Jünger, auch wenn er das
nicht nötig hat, aber er wollte gerne Menschen bei sich haben. Er wollte
Menschen aussenden mit einem Auftrag. Ihr Lieben, wenn wir jetzt diesen Abschnitt
für uns anwenden in der Frage, wie können wir dem Herrn Jesus im Dienst
nützlich sein, dann wollen wir nicht vergessen, dass der Herr uns zwar
je brauchen möchte, dass er uns aber nicht nötig hat.
Niemand solle auf den Gedanken kommen, dass der Herr Jesus auf uns nicht
verzichten könnte. Er könnte es sehr wohl, aber er möchte uns trotzdem in seinem
Dienst gebrauchen. Er möchte, dass wir Jünger werden, die ihm nachfolgen.
Und die er auch gebrauchen kann im Dienst. Und das spricht uns alle an, so
wie wir heute arbeiten.
Und ich hoffe, dass wir uns heute hier in der Kirche, in der Kirche, in der
Kirche, in der Kirche, in der Kirche, in der Kirche, in der Kirche, in der Kirche,
uns alle an, so wie wir heute Abend hier sind.
Das was wir hier finden die Berufung der Jünger zur Nachfolge und zum Dienst, das
geht uns alle an. Die Großen und die Kleinen, die Erwachsenen, die Kinder, die
hier sind, die Brüder und auch die Schwestern. Alle ausnahmslos uns geht es
an. Wir dürfen uns hier im Bild dieser vier Jünger sehen, die berufen werden.
Und ich möchte gerne jetzt in Verbindung mit diesem Abschnitt zehn verschiedene
Punkte kurz vorstellen, die wir aus diesem Abschnitt für uns ableiten und
anwenden können. Das erste ist, dass der Herr Jesus beruft, dass er ruft. Das ist
hier nicht die erste Begegnung, die die Jünger mit dem
Herrn Jesus haben. Nein, die erste Begegnung dieser Jünger finden wir in
Johannes 1, wo sie den Ausruf von Johannes dem Täufer hören, siehe das
Lamm Gottes und wo sie dann angezogen werden von der Herrlichkeit der Person
des Herrn Jesus und ihn fragen, Lehrer, wo hältst du dich auf? Und er ihnen sagt, kommt
und seht. Das war die erste Begegnung, die die Jünger mit dem Herrn Jesus hatten.
Der erste Ruf, den sie gehört haben und wir könnten sagen, das ist der Initialruf,
das war die Bekehrung der Jünger, wenn wir das mal mit unseren Worten heute
ausdrücken. Der Herr Jesus ruft als Heiland, als Lamm Gottes, kommt und seht
und bleibt bei mir. Da hatten sie zum ersten Mal seine Stimme gehört. Aber wer
den Ruf des Herrn Jesus als Heiland gehört und beantwortet hat, der hört
auch diesen zweiten Ruf, den wir hier haben, den Ruf in die Nachfolge, den Ruf
in die Jüngerschaft. Und Nachfolge und Jüngerschaft bedeutet zweierlei, nämlich
Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus zu haben und von ihm zu lernen.
Deshalb ruft er uns, dass wir bei ihm sind, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben
und dass wir von ihm lernen. Im Kapitel 3 lesen wir Vers 13 und er steigt auf den
Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm und er
bestellte zwölf, damit sie bei ihm seien und damit er sie aussendet. Damit sie bei
ihm seien, das ist das, was wir hier vor uns haben. Nachfolge, Gemeinschaft, Lernen
von dem Herrn Jesus. Und dann kommt das dritte, dass er auch aussendet. Wir
finden das dann nachher in Markus 6 beschrieben, wie der Herr Jesus die
Jünger zu zwei und zwei ausgesendet hat. Der Jesus ruft als Heiland, um ihn
anzunehmen. Er ruft in seine Nachfolge und wenn wir dann bei ihm gewesen sind,
von ihm gelernt haben, dann sendet er uns aus zum Dienst.
Das zweite, was ich vorstellen möchte, ist, dass der Herr es ist, der in die
Nachfolge beruft. Der Herr Jesus ist derjenige, der uns in seine Nachfolge
ruft und der Herr Jesus ist auch derjenige, der in seinen Dienst beruft
und der Herr Jesus ist dann auch derjenige, der aussendet. Er sagt, ich werde euch
zu Menschenfischern machen. Die Jünger haben sich nicht selber
berufen, die haben sich auch nicht selber die Aufgaben zugeschoben und die haben
sich auch nicht gegenseitig ausgesendet. Nein, der Herr Jesus hat berufen, der Herr
Jesus hat die Aufgaben gegeben und der Herr Jesus hat ausgesandt. Und ihr
Lieben, wenn wir die Briefe des Neuen Testamentes lesen, dann finden wir, dass
es nicht anders ist. Dienst für den Herrn ist ein Dienst, zu dem der Herr beruft
und zu dem der Herr aussendet. Nicht eine Versammlung beruft einen Bruder
heute zum Dienst. Nicht irgendein Brüdergremium bestimmt einen Bruder zum
Dienst. Nicht eine Gruppe von Geschwistern sendet jemand aus. Nein, das
tut der Herr Jesus. Es ist sein Werk, das Werk des Herrn. Da hat er zu sagen.
Da sendet er aus und beruft. In Kolosser 4 wird den Sklaven gesagt, ein etwas
anderer Zusammenhang, aber durchaus anwendbar. Ihr dienet dem Herrn Christus.
Ihr Lieben, der Herr beruft, der Herr gibt einen Auftrag und der Herr sendet aus.
Aber das heißt nicht, dass ein Diener in Unabhängigkeit von seinen Brüdern
seinen Dienst ausüben kann. Das werden wir sicherlich auch noch sehen.
Wenn jemand meint, ein Bruder, eine Schwester, einen Auftrag vom
Herrn bekommen zu haben und die Geschwister, mit denen die betreffende
Person gemeinsam den Weg geht, Gemeinschaft hat, sind der Meinung, es sei
anders, dann muss sich der Betreffende sehr wohl prüfen, ob es wirklich ein Ruf
vom Herrn ist. Ein Ruf vom Herrn ist eigentlich immer ein Ruf in Harmonie.
Das wollen wir auch nicht verkennen. Nimmt aber nicht den Grundsatz weg, den
wir vorgestellt haben, dass der Herr beruft und dass der Herr aussendet.
Dann der dritte Punkt, auf den ich hinweisen möchte in diesem Abschnitt,
das ist die Frage, wen beruft denn der Herr? Was sind das denn für Menschen, die
der Herr hier beruft? Wenn wir die Kirchengeschichte lesen und auch wenn
wir die Apostelgeschichte lesen, wo ja die Kirchengeschichte beginnt, dann
stellen wir fest, dass hier Männer berufen werden, die später eine ganz
herausragende Rolle gespielt haben. Petrus zum Beispiel, auch Johannes, sie
haben eine ganz hervorragende Rolle in der Kirchengeschichte gespielt.
Ihr versteht, wie ich das meine. Herausragende Männer und doch welch
eine Abstammung hatten sie. Was war ihr natürliches Umfeld? Ein Jude würde von
solch bedeutenden Männern erwartet haben, dass er ein einwandfreies
Geschlechtsregister vorweisen könnte. Eine Abstammung hätte aus einer edlen
jüdischen Familie, aber von Abstammung lesen wir hier wenig. Hier wird der Vater
genannt bei Johannes und Jakobus, bei den anderen wird überhaupt nichts von der
Abstammung gesagt. Nach ihr lieben unsere Abstammung, unsere
Familie, wo wir herkommen, das spielt im Dienst für den Herrn überhaupt keine
Rolle. Der Grieche damaliger Tage würde erwartet haben, dass der Herr Jesus
Männer beruft, die eine hervorragende philosophische und theologische
Ausbildung genossen hätten. Das zählte bei den Griechen. Was hast du gelernt?
Was ist ein philosophischer Hintergrund? Die Jünger hier waren weit davon ab,
Philosophen und Theologen zu sein. Es waren Fischer, einfache Menschen, die der
Jesus beruft. Ihr lieben, im Dienst für den Herrn auch heute spielt unsere
Ausbildung überhaupt keine Rolle. Gott erwartet von uns nicht, dass wir eine
theologische Ausbildung durchlaufen, dass wir erst eine Bibelschule besuchen.
Natürlich kann er solche Menschen auch benutzen, aber das ist keine
Voraussetzung im Dienst für den Herrn, in keinster Weise. Der Römer damaliger
Tage würde erwartet haben, dass der Herr Jesus Menschen berufen hätte, die Geld
haben, die eine soziale, hohe Stellung in dieser Gesellschaft einnehmen.
Das hätte der Römer erwartet, aber auch das tut der Herr Jesus nicht. Wir sehen
Petrus und Johannes in Apostelgeschichte 3, wie sie den lahmen Mann heilen und
dann sagt Petrus, Gold und Silber habe ich nicht. Das war kein reicher Mann, das
war ein armer Mann. Gold und Silber habe ich nicht.
Und die Pharisäer, als die Jünger vor dem Senedrium standen, sie merkten
plötzlich, dass es einfache und ungebildete Menschen waren. Solche hatte
der Herr Jesus auserwählt. Und in 1. Korinther, wir wollen die Stelle mal
lesen, 1 oder 2, 1. Korinther 1, Vers 26, da sagt Paulus, seht eure Berufung Brüder,
dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele
Ädle sind, sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die
Weisen zu Schande mache und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er
das Starke zu Schande mache und das Unädle der Welt und das Verachtete hat
Gott auserwählt. Auch ein etwas anderer Zusammenhang, aber der Grundsatz ist der
gleiche. Nicht, dass Gott keine Weisen, keine Mächtigen, keine Ädlen auswählt.
Gott ist souverän, aber das, was uns deutlich gemacht wird hier, ist, dass das
keine Voraussetzung ist. Unsere Abstammung spielt keine Rolle, unsere
soziale Stellung spielt keine Rolle, unsere Ausbildung spielt keine Rolle.
Gott ist souverän, wen er benutzt und hier benutzt er arme Fische.
Seht der Apostel Paulus, das war ein ganz anderer Mann. Der Apostel Paulus konnte
einen einwandfreien Stammbaum nachweisen, konnte eine Top-Ausbildung
nachweisen zu Füßen Gamaliels, hatte eine hohe soziale Stellung in der
Gesellschaft, aus der er kam und doch hat Gott ihn auserwählt. Aber was sagt
Paulus in Philippa 3? Das alles, was mir Gewinn war und da meint er diese Dinge,
das habe ich für Verlust geachtet, wegen der Vorträglichkeit der Person Christi.
Paulus achtete diese vermeintlichen Vorzüge, die er zweifellos hatte, für
Dreck, für nichts. Er hat sie aufgegeben, sie interessierten ihn nicht.
Das ist das Prinzip, was uns hier klar gemacht wird.
Ein vierter Punkt, der uns in diesem Abschnitt auffällt, ist, dass der Herr
Jesus Menschen beruft, die sich im natürlichen Beruf bewährt haben.
Das waren gestandene Männer, die der Herr Jesus hier zum Dienst beruft.
Gestandene Männer in dem Sinne, dass sie Fischer waren, da am See Genezareth, die
hatten ihren irdischen Beruf in Treue ausgeübt. Diesen Eindruck gewinnen wir
jedenfalls sehr deutlich beim Lesen der Evangelien.
Belieben der Herr Jesus beruft keine Taugenichtse in seinen Dienst, sondern er
möchte gerne, dass wir uns in unseren irdischen Beziehungen, in unseren
irdischen Aufgaben bewähren, damit er uns dann auch in seinem Dienst benutzen kann.
Wenn jemand in seinem irdischen Beruf, in seinem irdischen Aufgabenbereich, das
betrifft die Schwestern wie die Brüder, sich nicht als treu erweist, wie kann
denn der Herr Jesus so jemanden in seinem Dienst gebrauchen? Glauben wir denn, dass
jemand, der in seinen irdischen Aufgaben nicht treu ist, plötzlich im Dienst für
den Herrn treu ist? Glauben wir, dass jemand, der sich in seinem
irdischen Bereich nicht einsetzt, dass der sich dann plötzlich im Werk des
Herrn einsetzt? Ihr lieben, Gott ist in diesem Punkt sehr, sehr natürlich.
Er erwartet von uns, dass wir uns in unseren irdischen Aufgaben treu erweisen.
Nehmen wir doch mal die großen Gottesmänner des Alten Testamentes.
Mose, was war er denn? 40 Jahre hat er bewiesen, dass er Schafe hüten konnte.
David, er hat es auch bewiesen und wir könnten andere Beispiele heranfügen.
Von dem Diener wird gesagt, dass er kein Neuling sein soll.
Ach, der Herr Jesus erwartet, dass wir uns in unseren irdischen Aufgaben bewähren.
Dann ist auch eine Voraussetzung gegeben, dass wir es in seinem Werk tun.
Ein fünfter Punkt ist dieser, dass wir sehen, dass der Herr Jesus unterschiedliche
Menschen mit einem unterschiedlichen Auftrag versieht.
Es fällt uns auf, dass die beiden ersten, Simon und Andreas, Netze auswarfen oder
Netze hin und her warfen und dass die beiden anderen, Johannes und Jakobus,
Netze ausbesserten. Und es ist augenscheinlich, zumindest im ersten Fall,
dass der Herr Jesus diese natürliche Tätigkeit, die sie ausübten, überträgt
auf das Geistliche. Er sagt, ihr habt Fische gefangen bisher, sie warfen die
Netze hin und her, jetzt sollt ihr Menschen fangen.
Und die anderen beiden haben Netze ausgebessert und denen gibt der Herr
nicht den Auftrag, dass sie Menschen fangen sollten.
Es gibt im Reich Gottes zwei große Aufgabenbereiche, die hier angedeutet
werden. Und der Apostel Paulus war in beiden Bereichen tätig. In Kolosser 1
schreibt er davon, dass er zum einen ein Diener des Evangeliums ist, das finden
wir hier angedeutet in dem Auswerfen der Netze. Und es wird uns gesagt in der
Kolosser 1, dass er ein Diener der Versammlung geworden ist. Das finden wir
angedeutet hier in dem Ausbessern der Netze. Der Apostel Paulus hat beides
getan. Er war jemand, der evangelistischen Dienst tat, der Menschen aus ihrem
natürlichen Element herausholen wollte, um sie zu dem Herrn zu führen.
Aber der Apostel Paulus war auch jemand, der, wie er das am Ende von Kolosser 1
sagte, sich bemühte, jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.
Das ist das Ausbessern der Netze. Auch heute gibt es diese beiden großen
Aufgaben im Reich Gottes, nämlich den evangelistischen Dienst, die Botschaft
weiter zu sagen verlorenen Menschen. Und wie wichtig ist dieser Dienst in den
letzten Tagen, in denen wir leben, wenn wir an das Geschehen um uns herum denken
in dieser Welt. Wie haben wir diese Aufgabe? Aber wir haben auch die Aufgabe
Menschen, die herbeigekommen sind, zu betreuen, Netze ausbessern.
Wir sehen übrigens sehr deutlich, dass beide, zumindest wenn wir mal Petrus und
Johannes nehmen, diesen Auftrag treu erfüllt haben. In der Apostelgeschichte
sehen wir, wie Petrus die Netze auswarf, wie er Menschen gefangen hat.
Wir verstehen, wie das gemeint ist, wie viele durch eine Predigt des Petrus zum
Glauben kam. Und wir sehen, wie Johannes in seinem schriftlichen Dienst Netze
ausgebessert hat. Als die Wahrheit angegriffen wurde, da hat Johannes geleitet
durch den Heiligen Geist zur Feder gegriffen und hat die Wahrheit verteidigt,
Netze ausgebessert. Dann ein sechster Punkt, der hier nicht direkt genannt wird,
aber den wir doch ableiten können. Wir finden hier zwei ganz wichtige
Merkmale, die auch uns im Dienst für den Herrn kennzeichnen sollten.
Das Netze auswerfen war nur möglich, wenn man das sehr geschickt machte.
Ich habe das mal gelesen, wie die Fischer das damals in Galiläa machten, diese
Netze auswerfen. Das war eine ziemliche Kunst, die man nur lernen konnte mit einer
längeren Erfahrung. Man brauchte viel Geschick, um die Netze richtig auszuwerfen.
Wer im evangelistischen Dienst seine Aufgabe sieht, der weiß, wie viel
Geschick es braucht. Geschick natürlich von Gott und wie viel Übung es auch
braucht, um wirklich mit ungläubigen Menschen reden zu können. Nicht, dass der
Herr nicht jeden von uns zu einem Zeugnis gebrauchen kann, aber wer wirklich in das
Gespräch mit Ungläubigen in unseren Tagen hinein geht, der weiß, dass es
Geschick braucht, um mit Menschen umzugehen.
Aber um Netze auszubessern, brauchte man nicht nur Geschick, sondern um Netze
auszubessern, braucht man vor allen Dingen Geduld. Und wer unter Gläubigen
seine Aufgabe sieht, der weiß, dass in der Arbeit mit Gläubigen beim Netze
ausbessern, wir haben das gerade gesehen, sehr sehr viel Geduld von Nöten ist. Und
das sind zwei Eigenschaften, die ein Fischer damals hatte. Er war geschickt
und er hatte Geduld. Wie ist es bei uns im Dienst für den Herrn mit diesen
Eigenschaften?
Der siebte Punkt, den ich gerne vorstellen möchte, ist dieser, dass es im
Dienst und in der Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her Hindernisse geben kann.
Das wird uns hier angedeutet, es heißt von den ersten beiden, dass sie in Vers 18
sogleich die Netze verließen und in Vers 20 heißt es, sie ließen ihren Vater
Sebedäus. Diese vier Jünger mussten etwas aufgeben, um dem Herrn Jesus zu
folgen und um dem Herrn Jesus zu dienen. Sie mussten etwas aufgeben, was durchaus
nichts Böses war. Das wollen wir unterstreichen. Das ist hier nicht die
Frage, dass wir, wenn wir dem Herrn Jesus nachfolgen, jede Bürde und die leicht
umstrickende Sünde ablegen. Das ist sicherlich uns allen klar. Das ist aber
hier nicht die Frage, denn es war doch legitim, dass die Jünger mit den Netzen
beschäftigt waren. Es war doch mehr als legitim, dass die beiden anderen mit
ihrem Vater zusammen waren und doch heißt es von den einen, sie verließen
die Netze und von den anderen, sie ließen ihren Vater.
Damit werden zwei Bereiche angedeutet, möchte das sehr vorsichtig sagen, die
auch uns ein Hindernis sein können, nicht müssen, aber können, dem Herrn Jesus zu
folgen und zu dienen. Der eine Bereich ist der berufliche
Bereich, ist die Frage unserer Karriere in dieser Welt, unseres Fortkommens und
der andere Bereich ist der familiäre Bereich. 2. Timotheus 2 sagt uns,
niemand der Kriegsdienste tut, verwickelt sich in die Beschäftigung des Lebens.
Das sind auch keine bösen Dinge notwendigerweise, die Beschäftigung des
Lebens. Unser Beruf zum Beispiel ist eine Beschäftigung des Lebens, unsere
Familie ist eine Beschäftigung des Lebens und wir haben unsere Aufgaben
darin, aber die Frage ist, welch einen Stellenwert nehmen diese Dinge ein und
können sie uns ein Hindernis sein, dem Herrn Jesus zu folgen und ihm zu dienen.
Ich weiß, dass die Anforderungen, gerade die an uns jüngere Männer im
Berufsleben gestellt werden, groß sind und ich habe eben deutlich gesagt, dass
der Herr Jesus möchte, dass wir uns in diesen Dingen bewähren und engagieren,
aber ich weiß auch und ich denke, das könnt ihr nachvollziehen, es ist eine
Gefahr, dass uns diese Dinge so in Beschlag nehmen, zu 100 Prozent, dass
nichts mehr an Zeit für den Herrn übrig bleibt und das sollte eigentlich nicht
sein. Und wenn es um unsere Familien geht, dann können wir gar nicht genug
unterstreichen, welche eine Aufgabe, welche eine schöne und herausfordernde
Aufgabe der Herr uns in Verbindung mit unseren Familien gibt und wir können da
eigentlich nicht genug Zeit einsetzen. Und doch, sagte er Jesus, wer Mann oder
Frau oder Kind oder mehr liebt als mich, ist meine nicht würdig. Das ist ein
Bereich, der hier angesprochen wird, unser Berufsleben, unser Familienleben,
unser Dienst für den Herrn, wo wir sehr sehr viel Weisheit von oben brauchen,
wo wir auch nicht mit starren Regeln arbeiten können, was für den einen
Gültigkeit hat, muss für den anderen nicht in gleicher Weise Gültigkeit
haben, aber wir brauchen in diesem Punkt ganz viel Abhängigkeit vom Herrn, um den
richtigen Weg zu finden. Dann möchte ich noch kurz auf die nächsten Punkte zu
sprechen kommen. Der achte Punkt ist dieser, dass wir hier sehen, wie schön es
ist, dem Herrn gemeinsam zu dienen. Wir haben vorhin gesagt, Dienst ist so, dass
der Herr beruft und es ist auch eine persönliche Verantwortung dem Herrn
gegenüber und doch zeigt uns die Bibel immer wieder, dass wir auch gemeinsam
dienen können. Der Herr Jesus beruft hier die Jünger
paarweise, das ist nicht von ungefähr hier gesagt und wir sehen in Markus 6,
dass er sie auch paarweise ausgesandt hat und wenn wir die Apostelgeschichte
lesen, dann finden wir auch, wie Johannes und Petrus, die hier in zwei
unterschiedlichen Paaren zu finden sind, gemeinsam gedient haben. Johannes und
Petrus waren ganz unterschiedlich. Sie hatten einen unterschiedlichen Auftrag,
nämlich Menschen fangen und Netze ausbessern.
Sie waren ganz unterschiedlich veranlagt und doch finden wir sie mindestens
dreimal in der Apostelgeschichte gemeinsam im Dienst für den Herrn. Auch
wenn wir unterschiedliche Aufgaben haben, wenn wir unterschiedlich veranlagt sind,
wir dürfen doch Mitarbeiter im Reich Gottes sein.
Das meint nicht, dass wir mit Gott arbeiten, jedenfalls nicht in erster
Linie, sondern Mitarbeiter meint, dass wir zusammen arbeiten und das ist etwas
Schönes, wenn wir gemeinsam dem Herrn folgen und gemeinsam für ihn arbeiten
können. Nun der neunte Punkt, wenn wir das alles so hören, dann könnten wir die
Schlussfolgerung ziehen, dass wir dann doch besser alle vollzeitig ins Werk des
Herrn gehen. Denn das taten doch die Jünger hier. Sie
ließen ihre Netze, ihre Arbeit, sie ließen ihren Vater, die Tagelöhner und
folgten dem Herrn. Das stimmt, das taten sie. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir
hier einen ganz besonderen Ruf des Herrn haben. Wir haben das auch am Anfang
gesehen in Verbindung mit der Predigt des Herrn Jesus, nämlich einem lebenden
Herrn hier auf dieser Erde nachzufolgen. Nicht alle haben den Auftrag,
vollzeitig, wie wir sagen, ins Werk des Herrn zu gehen.
Nein, im ersten Korintherbrief sagt der Apostel Paulus, zwar in einem
etwas anderen Zusammenhang, dass wir in dem Beruf bleiben sollten, in dem Gott
uns gerufen hat. Aber wenn wir frei werden können, das wird da den Sklaven
gesagt, sollten wir das nutzen. Aber die Beispiele aus dem Neuen Testament
zeigen uns, dass man für den Herrn genauso arbeiten kann, wenn man
berufstätig ist. Wer war der fleißigste Arbeiter im Werk des Herrn, der uns im
Neuen Testament vorgestellt wird? Es war der Apostel Paulus. Er sagt, ich habe
mehr gearbeitet als sie alle, 1. Korinther 15. Nicht aber ich, sondern die
Gnade Gottes. Und war Paulus vollzeitig im Werk des Herrn? Nach unserem
Sprachverbrauch heute, nein, war er nicht. Paulus hat für seinen eigenen
Lebensunterhalt gesorgt. Petrus war, wie wir heute sagen würden, vollzeitig im
Werk des Herrn. Paulus hat mit seinen eigenen Händen gearbeitet.
Das wird mehrfach betont, Apostelgeschichte 20, 1. Thessalonicher
Brief, 2. Thessalonicher Brief, 1. Korinther Brief, an verschiedenen
Stellen zeigt uns Paulus das. Ihr Lieben, wir können da, wo wir sind, so wie der
Herr uns Aufgaben in unserem irdischen Umfeld gibt, dem Herrn genauso dienen, wie
jemand, der seinen Beruf auch gibt. Beides ist möglich, beides stellt uns das Neue
Testament vor. Wir brauchen uns da also keine Sorgen zu machen.
Und der zehnte Punkt ist das letzte. Sie gingen weg ihm nach. Das möchte ich zum
Schluss unterstreichen. Ihm nach. Wem folgen wir? Doch keiner Idee.
Wir folgen auch nicht irgendwelchen Brüdern. Nein, wir folgen ihm. Wir folgen
dem Herrn Jesus. Und wir haben am Freitagabend und auch am Samstagabend
etwas von der Herrlichkeit des Herrn Jesus gesehen. In diesem siebenfachen
Zeugnis, was uns vorgestellt wurde. Und unsere Herzen sind sicherlich warm
geworden für den Herrn Jesus. Und wir folgen ihm. Niemand anderes. Sie folgten
ihm nach. Es geht um die Person des Herrn Jesus. Er möchte, dass wir ihm folgen und
er möchte, dass wir ihm dienen. Das ist sicherlich nicht immer einfach.
Und doch sagt uns schon ein Wort aus dem Alten Testament, und das möchte ich an
das Ende stellen im Psalm. Ich glaube 100 ist es. Vers 2. Dienet dem Herrn mit Freuden.
Folgt dem Herrn, so könnten wir sagen, mit Freuden. Ich weiß, es ist nicht immer
einfach. Und es ist auch manchmal mit Schmach verbunden, dem Herrn Jesus zu
folgen und ihm zu dienen. Aber es ist letztlich und darf letztlich eine tiefe
Freude sein. Es ist kein Zwang, dem Herrn Jesus zu dienen. Nein, diene dem Herrn mit
Freuden. So wie der Herr Jesus gedient hat, so dürfen wir seinem Beispiel folgen,
seinen Fußspuren folgen und dem Herrn Jesus jetzt auf dieser Erde dienen mit Freuden. …