Ein Vermächtnis wird zum Appell (2. Tim 1-2)
ID
eab040
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:44:49
Anzahl
3
Bibelstellen
2. Timotheus 1-2
Beschreibung
1. Vortrag: 2.Timotheus 1,1-122. Vortrag: 2.Timotheus 1,12-2,7
3. Vortrag: 2.Timotheus 2,8-22
Automatisches Transkript:
…
Dein Volk steht dir zur Ehre, Herr, du in die reine Ehre deines Vaters hast geschenkt.
Menschen haben oft verlungen, dieses Licht als Ellen funken und die Herzen göttlich lenkt.
Deiner Charismen vertraut, Herr, dein Wort darauf sie baut,
in der Zeit der Fremdlichkeit. Dieses Wort nervt ihren Glauben,
niemand kann dem Wort erlauben, seine still verwandte Kraft.
Deinem Wort ist Macht gegeben, zu erbauen, zu belieben,
und das tut es immer neu. Als das Wasser, das uns einigt,
als die Botschaft, welche einigt, als Erweisung wach und treu,
lass es in uns, die wir führen, durch den Geistlich hoch vermehren,
die der Heiligen Seele ist. Lass dein Wort uns stets erklicken
und ein jedes Herz beglücken, dann sei dir Herr Jesus Christ.
Liebe Geschwister, ich habe große Freude an diesen drei Abenden hier bei euch zu sein.
Und so der Herr will, möchten wir uns mit den ersten Kapiteln des zweiten
Timotheusbriefes beschäftigen, und zwar unter der Überschrift
Ein Vermächtnis wird zum Appell. Wir lesen heute Abend aus 2. Timotheus,
Kapitel 1, Abvers 1. Paulus, Apostel, Christi, Jesu, durch Gottes Willen
nach Verheißung des Lebens, das in Christus Jesus ist,
Timotheus, meinem geliebten Kind, Gnade, Barmherzigkeit, Friede
von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn.
Ich danke Gott, dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen diene,
wie unablässig ich deine Gedenke in meinen Gebeten, Nacht und Tag,
voll verlangen, dich zu sehen, indem ich mich an deine Tränen erinnere,
damit ich mit Freude erfüllt sein möge, indem ich den ungeheuchelten Glauben
in dir in Erinnerung habe, der zuerst in deiner Großmutter Lois
und deiner Mutter Eunike wohnte. Ich bin aber überzeugt auch in dir.
Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, die Gnadengabe Gottes anzufachen,
die in dir ist durch das Auflegen meiner Hände.
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner seines Gefangenen,
sondern leide trübsal mit dem Evangelium nach der Kraft Gottes,
der uns errettet hat und berufen mit heiligem Ruf,
nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz
und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben,
jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes,
Jesus Christus, der den Tod zur Nichte gemacht,
aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium,
zu dem ich bestellt worden bin als Herold und Apostel und Lehrer der Nationen.
Aus diesem Grund leide ich dies auch, aber ich schäme mich nicht,
denn ich weiß, wem ich geglaubt habe und bin überzeugt, dass er mächtig ist,
das ihm von mir anvertraute Gut auf jenem Tag zu bewahren.
Halte fest das Bild gesunder Worte, die du von mir gehört hast in Glauben
und Liebe, die in Christus Jesus sind.
Bewahre das schöne anvertraute Gut durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.
Soweit Gottes Wort.
Dieser Brief, den wir hier vor uns haben, nimmt unter den Briefen,
die der Apostel Paulus geschrieben hat, einen ganz besonderen Platz ein.
Und das mindestens aus zwei Gründen.
Erstens ist dieser Brief wohl der letzte Brief,
den der Apostel Paulus unter der Leitung des heiligen Geistes geschrieben hat.
Es sind letzte Worte eines großen Mannes Gottes, der kurz vor seinem Tod steht.
Große Worte, letzte Worte von Männern Gottes sind oft bedeutsame Worte.
Wir haben verschiedene Abschnitte in Gottes Wort, die uns solche letzten Worte zeigen.
Vermächtnisse, die uns hinterlassen sind.
Wenn wir an Mose denken, an Joshua denken, an David denken im Alten Testament.
Wenn wir ganz besonders an die letzten Worte unseres Herrn Jesus denken,
die er in Johannes 13 bis 17 seinen Jüngern gesagt hat, bevor er nach Golgatha ging.
Es sind bedeutsame Worte.
Es sind Vermächtnisse, die uns hinterlassen sind.
Und gerade dieses Vermächtnis des Apostels Paulus hier an sein geistliches Kind,
im Glauben Timotheus, dieses Vermächtnis wird für Timotheus zu einem Appell.
Der Apostel Paulus befindet sich am Ende seines Lebens
und er möchte, bevor er diese Erde verlässt, seinen jungen Mitbruder,
seinen Mitkämpfer im Evangelium warnen und er möchte ihn ermuntern.
Er möchte ihm zeigen, welch einen Weg er persönlich gehen soll in einer schwierigen Zeit.
Das macht diesen Brief zu einem ganz besonderen Brief.
Damals für Timotheus, aber die Ansprache dieses Briefes ist eine Ansprache,
die auch uns heute gilt, jedem Einzelnen von uns ganz persönlich.
Das zweite, was diesen Brief besonders macht, ist die Tatsache, dass der Apostel Paulus
ihn unter ganz besonderen Umständen geschrieben hat.
Unter Umständen, in denen er keinen anderen Brief geschrieben hat.
Der Apostel Paulus befindet sich hier in der zweiten Gefangenschaft in Rom
und von dort aus schreibt er diesen Brief.
Wir wissen, dass der Apostel Paulus mindestens zweimal in Rom inhaftiert war.
Aus seiner ersten Gefangenschaft haben wir eine ganze Reihe Briefe, die uns hinterlassen sind.
Der Epheserbrief, der Kolosserbrief, der Philippabrief, der Brief an Philemon,
alle in der ersten Gefangenschaft geschrieben.
Eine Gefangenschaft, die sicherlich nicht angenehm war für den Apostel Paulus,
aber doch eine Gefangenschaft, in der er noch gewisse Freiheiten hatte,
in der er in einem gewissen Umfang auch noch einen Dienst für den Herrn tun konnte.
Aber hier in der zweiten Gefangenschaft sitzt der Apostel Paulus wirklich in einem Kerker in Rom,
in einer Todeszelle und er hat das sichere Todesurteil vor sich.
Er weiß, dass sein Leben zu Ende geht.
Er befindet sich äußerlich in den misslichsten Umständen, die man sich denken kann,
in einer Kerkerhaft, in einer Todeszelle irgendwo in den Katakomben von Rom.
Schwierigste Umstände. Aus diesen schwierigsten Umständen heraus schreibt er diesen Brief
und wir erkennen auch an manchen Stellen dieses Briefes,
dass der Apostel Paulus diese Umstände tief empfunden hat.
Wir haben das heute Abend gelesen, wie er sich danach sehnte,
dass Timotheus noch einmal zu ihm kommen sollte.
Aber nicht nur die äußeren Umstände haben den Apostel Paulus niedergedrückt.
Auch die Umstände in den Versammlungen haben ihm zu schaffen gemacht.
Alle, die in Asien waren, das heißt in Kleinasien,
da wo der Apostel Paulus ihm Segen gedient hatte, die hatten ihn verlassen.
Alle, die in Asien sind, schreibt er, haben mich verlassen.
Nicht, dass sie den Glauben aufgegeben haben,
aber sie distanzierten sich von diesem Gefangenen in Rom.
Das hat den Apostel Paulus tief getroffen.
Aber nicht nur das. Er sah auch im Allgemeinen in der Versammlung Gottes
einen Niedergang und einen Verfall, der bereits eingesetzt hatte.
Im ersten Brief schreibt er an Timotheus von dem Haus Gottes,
das Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit ist.
Aber hier im zweiten Brief spricht er nicht mehr von einem Haus Gottes,
sondern er spricht von einem großen Haus,
in dem goldene und silberne und hölzerne und irdene Gefäße sind.
Das heißt, ein christliches Bekenntnis, wo Echtes und Unechtes miteinander geht
und wo die vielen unecht sind und die wenigen echt.
Das hat den Apostel Paulus niedergedrückt.
Aber was tut der Apostel Paulus in dieser für ihn so schwierigen Situation?
Resigniert er? Das wäre eine Möglichkeit.
Lehnt er sich gegen sein Schicksal auf? Das wäre eine andere Möglichkeit.
Nein, der Apostel Paulus wählt keine dieser beiden Möglichkeiten.
Er legt sich, was sein persönliches Leben betrifft, ganz in die Hand seines Herrn.
Er weiß, dass er ihm beisteht und er weiß, dass alles das,
was er für den Herrn getan hat, bei dem Herrn in guten Händen ist.
Das ist das eine, was er tut.
Aber auf der anderen Seite macht er seinem jungen Mitbruder Timotheus
unter diesem dunklen Hintergrund Mut, treu zu seinem Herrn zu stehen.
Der Apostel Paulus hat auch am Ende seines Lebens
den sicheren Märtyrer-Tod vor Augen nicht aufgegeben.
Nein, er hinterlässt seinem Kind Timotheus dieses Vermächtnis,
das für Timotheus zu einem Appell wird, in Treue seinem Herrn zu dienen.
Die Ansprache dieses Briefes ist eine persönliche Ansprache.
Es ist einer der persönlichen Briefe, der sogenannten Hirtenbriefe des Apostels Paulus.
Die beiden Briefe an Timotheus und auch der Brief des Antitus
sind solche persönlichen Briefe an Mitarbeiter.
Und er spricht den Timotheus hier ganz besonders persönlich an.
Dreimal finden wir diese Formulierung, du aber.
Und diese Ansprache des Apostels Paulus, diese persönliche Ansprache, geht in zwei Richtungen.
Die eine Richtung ist Warnung und die andere Richtung ist Ermunterung, ist Mut machen.
Warnung vor der Entwicklung innerhalb des christlichen Bekenntnisses.
Er möchte, dass Timotheus weiß, was passiert.
Er schreibt in Kapitel 3, Vers 1, dies aber wisse,
dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreffen werden.
Das sollte Timotheus wissen, er sollte davon nicht überrascht sein.
Der Apostel Paulus warnt ihn vor solchen, die falsche Lehren bringen würden.
Aber das ist nur die eine Seite.
Die andere Seite ist, dass er ihn ermutigt zum Dienst.
Diese Ermutigung zum Dienst zieht sich durch den ganzen Brief.
Wir haben das auch heute Abend gelesen.
Nun, dieser Brief ist ein alter Brief und doch ist er ein hoch aktueller Brief.
Er spricht direkt in unsere Zeit hinein und er spricht direkt zu uns.
Er spricht zu dir, er spricht zu mir.
Wir leben in dieser Zeit, die er nennt eine schwere Zeit.
Wir leben in diesen Tagen, die letzte Tage sind.
Wir leben in dieser Zeit, wo das Haus Gottes und in der Sichtweise des Menschen gesehen zu einem großen Haus geworden ist.
Wo viele ein christliches Bekenntnis haben, eine Form der Gottseligkeit, aber kein Leben aus Gott.
Wir leben in einer Zeit, wo genau das passiert, was der Apostel Paulus hier voraussagt.
Zeiten, die uns niederdrücken könnten, die uns traurig machen könnten.
Und es ist gut, wenn wir einen klaren Blick für die Entwicklung innerhalb des christlichen Bekenntnisses haben.
Das sollen wir und das müssen wir.
Diese Warnungen, die dieser Brief ausspricht, sind Warnungen, die wir zu Herzen nehmen sollten.
Aber auf der anderen Seite gelten auch uns diese mutmachenden Worte des Apostels Paulus.
Was tun wir in einer solchen Zeit, in der wir leben?
Wir könnten auch resignieren.
Wir könnten sagen, es hat doch keinen Sinn mehr, unseren Weg mit dem Herrn zu gehen, persönlich und auch gemeinschaftlich.
Es hat doch keinen Sinn mehr, sich im Dienst für den Herrn aufzureiben, Aktivitäten zu entwickeln.
Es macht doch keinen Sinn.
Wir resignieren.
Wir lassen alles laufen.
Wir könnten uns auflehnen gegen das, was um uns herum geschieht.
Wir könnten versuchen, die Christenheit zu reformieren.
Aber das ist nicht unser Auftrag.
Unser Auftrag ist, in einer schweren Zeit treu zu unserem Herrn zu stehen, den Weg mit ihm zu gehen und uns im Dienst für ihn zur Verfügung zu stellen.
Und das gilt uns allen.
Das gilt nicht nur den Brüdern, sondern das gilt auch den Schwestern.
Das gilt nicht nur den Älteren, das gilt auch den Jüngeren.
Wir alle, wir werden das noch sehen, haben eine Aufgabe zum Dienst.
Und dieser Brief will uns Mut machen, in einer schweren Zeit diese Aufgabe zum Dienst ernst zu nehmen und sie auch umzusetzen zur Ehre unseres Herrn.
Das ist der Hintergrund, vor dem dieser Brief damals geschrieben wurde.
Und wir werden sehen, wenn wir in die Verse hineingehen, wie zeitnah, wie aktuell Gottes Wort auch heute zu uns ganz persönlich spricht.
Paulus beginnt diesen Brief, indem er sich vorstellt auf eine ganz besondere Weise.
Er sagt, Paulus Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen nach Verheißung des Lebens, die in Christus Jesus ist.
Wir wundern uns vielleicht, warum der Apostel Paulus sich gerade in diesem Brief, der doch ein persönlicher Brief, ein persönliches Vermächtnis ist, mit einer solchen Autorität vorstellt.
Aber ich denke, er tut das, um dem Timotheus Mut zu machen.
Und er tut es auch, um uns zu zeigen, wie verbindlich dieser Brief heute noch für uns ist.
Er zeigt uns erstens die Quelle seiner Berufung.
Paulus Apostel Christi Jesu. Er war ein Gesandter Christi Jesu. Er war berufen worden von dem Herrn Jesus Christus oder besser gesagt von Christus Jesus.
Paulus hat nie vergessen, was vor den Toren von Damaskus geschah, als der verherrlichte Herr vom Himmel ihn berufen hat.
Die Berufung des Apostels Paulus zum Dienst und zum Apostel war eine ganz besondere Berufung.
Die übrigen Apostel wurden berufen von einem auf dieser Erde lebenden Herrn.
Aber Paulus wurde berufen von einem Herrn, der im Himmel war. Deshalb heißt es hier Christi Jesu.
Er weist darauf hin, dass es der verherrlichte Herr im Himmel ist, Christus, der einst als Jesus hier auf dieser Erde war, der ihn berufen hatte.
Das zweite, was er uns zeigt, ist die Grundlage seines Dienstes. Durch Gottes Willen.
Paulus war nicht ein Apostel, war nicht ein Gesandter durch den Willen von Menschen, sondern durch Gottes Willen.
Der Apostel Paulus sprach mit der größten Autorität, die es geben konnte.
Sein Apostelamt, das macht er hier deutlich, hat diese Grundlage, dass es der Wille Gottes ist.
Und das Apostelamt des Apostels Paulus oder der Dienst des Apostels Paulus hatte einen ganz besonderen Charakter.
Nach Verheißung des Lebens, das in Christus Jesus ist.
Das weist uns auf den Charakter und auch auf das Ziel seines Dienstes hin.
Das Leben, das in Christus Jesus ist, ist das ewige Leben. Keine Frage.
Und im Titusbrief in Kapitel 1 sagt der Apostel Paulus,
da stellt er sich vor als Knecht Gottes, Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten und nach der Erkenntnis der Wahrheit,
die nach der Gottseligkeit ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, dass Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten.
Wieso Hoffnung des ewigen Lebens und wieso hier Verheißung des Lebens?
Wir haben doch ewiges Leben, warum dann Hoffnung?
Nun das war gerade ein Kennzeichen des Dienstes des Apostels Paulus,
dass er uns nicht wie Johannes das ewige Leben als einen gegenwärtigen Besitz zeigt,
sondern der Dienst des Apostels Paulus hatte diesen Charakter und dieses Ziel,
dass es hinging auf den Augenblick, wo wir dieses ewige Leben in seiner reichsten Form und in Vollkommenheit genießen werden.
Es ist eine Verheißung, die Gott dem Herrn Jesus gegeben hat.
Eine Hoffnung, die nicht etwa vage ist, wie wir hoffen, dass vielleicht morgen die Sonne scheint,
sondern eine Hoffnung, die uns sicher ist, weil wir in der Zukunft dieses ewige Leben in seiner Fülle genießen werden.
Dieses ewige Leben, das wir im Vaterhaus, in der Heimat des ewigen Lebens, in seiner ganzen Fülle vor uns haben werden,
woran wir unsere Freude finden werden, das kennzeichnete und charakterisierte den Dienst des Apostels Paulus.
Paulus steht hier kurz vor seinem Tod und er spricht von der Verheißung des Lebens,
dieses ewigen Lebens, das in Christus Jesus ist.
Dieser Gedanke darf auch uns in unserer Zeit Mut machen und gibt uns tiefe Freude ins Herz.
Dann sagt der Timotheus meinem geliebten Kind.
Diese beiden Männer waren durch ein ganz besonderes Band, durch eine ganz besondere Beziehung miteinander verbunden.
Wenn wir hier Kind lesen, dann kann das Abstammung bedeuten und es kann auch Beziehung bedeuten.
Geistliche Abstammung, der Apostel Paulus hatte geistliche Kinder, die durch seinen Dienst zum Glauben gekommen waren.
Er nennt Onesimus ein solches Kind, das er in Ketten gezeugt hatte, nicht dass Paulus ihn wiedergeboren hatte.
Die Wiedergeburt war natürlich ein Werk Gottes, aber Paulus war sozusagen der Geburtshelfer des Onesimus.
Bei Timotheus war das wahrscheinlich anders. Als Paulus den Timotheus kennenlernte, war er schon wiedergeboren.
Deshalb denken wir hier wohl eher an Beziehung, wenn er sagt meinem geliebten Kind.
Timotheus, und daran erinnert der Apostel Paulus ihn hier, war ein Gegenstand der Liebe des Apostels Paulus gewesen.
Mit welcher Freude, mit welchem Wohlgefallen sah der Apostel Paulus auf dieses geistliche Kind.
Wie lag ihm das geistliche Wohl des Timotheus am Herzen?
Wie hat er dafür Sorge getragen, dass der Timotheus geistliche Fortschritte im Glauben machte?
An anderer Stelle nennt er ihn mein geliebtes und treues Kind.
Eine wunderbare Beziehung zwischen einem Älteren und einem Jüngeren.
Nicht nur, dass Paulus wusste, dass Timotheus von Gott geliebt war, das wusste er auch,
aber er hatte selbst tiefe Liebe, tiefe Freude, wenn er an Timotheus dachte.
Eine Anwendung in unsere Zeit hinein, wie gut, wenn es geistliche Väter in unserer Mitte gibt und geistliche Kinder.
Da denken wir zuerst an unsere Familien.
Sind wir Väter und Mütter unseren Kindern gute leibliche Eltern, aber sind wir ihnen auch gute geistliche Eltern?
Liegt uns das geistliche Wohl unserer Kinder am Herzen?
Und wenn wir an die Versammlung Gottes denken, wenn wir älter geworden sind,
haben wir solche geistlichen Kinder, zu denen wir eine gute Beziehung haben.
Liegt uns das geistliche Wohl, das geistliche Wachstum der jungen Leute am Herzen?
Bei Paulus und Timotheus war das so und es war eine beidseitige Beziehung.
Die jungen Leute können sich freuen, wenn sie ältere Geschwister haben, die für sie geistliche Väter sind.
Wie dankbar denken wir selbst an Brüder zurück, die uns geistliche Väter gewesen sind,
von denen wir gelernt haben, nicht nur die Wahrheit gelernt haben,
sondern auch das Leben in der Gottseligkeit gelernt haben, meinem geliebten Kind.
Und dann hat er einen wunderbaren Wunsch.
Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater und Christus, Jesus, unserem Herrn.
Wir haben manchmal die Tendenz, dass wir über diese Grüße schnell weglesen,
weil sie ja doch überall gleich sind oder ähnlich sind.
Aber erstens mal sind sie nicht überall gleich.
Wenn wir einmal nur uns mit den Grußformeln in den Briefen beschäftigen
und sie einmal einander gegenüberstellen, vergleichen, dann ist das voller Belehrung für uns.
Das ist ein hochinteressantes Thema, können wir jetzt nicht verfolgen,
aber ich möchte euch nur mal die Empfehlung geben, das mal zu tun.
Da lernen wir eine ganze Menge.
Diese Grüße sind inhaltsreich, wir sollten sie nicht so schnell überlesen.
Hier sind es drei Dinge, die er ihm wünscht.
Gnade, Barmherzigkeit und Friede.
Nun Gnade, Barmherzigkeit und Friede ist natürlich zunächst einmal etwas,
was der Sünder braucht, wenn er zu Gott kommt.
Wir alle hatten Gnade nötig.
Wir hatten Gnade nötig, weil wir wertlos waren.
Wir hatten Barmherzigkeit nötig, weil wir hilflos waren.
Und wir hatten Friede nötig, weil wir ruhelos waren.
Das ist uns geworden durch den Herrn Jesus, durch unseren Heiland.
Aber das ist hier nicht der Gedanke.
Paulus schreibt ja nicht an jemanden, der noch nicht bekehrt ist,
sondern er schreibt an jemand, der im Glauben fortgeschritten war,
auch als Kinder Gottes, als Gläubige haben wir diese drei Dinge,
Gnade, Barmherzigkeit und Friede nötig.
Und gerade in einer Zeit wie der, die uns hier in diesem Brief beschrieben wird,
brauchen wir Gnade, Barmherzigkeit und Frieden.
Wir brauchen Gnade für unseren Dienst.
Wir brauchen Barmherzigkeit für unser Versagen.
Wir brauchen Frieden für unsere Umstände.
Und dieses tiefe Empfinden, dass uns Gnade, Barmherzigkeit und Friede gegeben ist,
das soll unsere Herzen erfüllen.
Gnade ist unverdiente Zuwendung Gottes an uns.
Gott ist der Gott aller Gnade.
Und wir stehen in dieser Gnade.
Wir rühmen uns in dieser Gnade, in der wir stehen, sagt uns der Römerbrief.
Wir sollen täglich das tiefe Bewusstsein haben,
dass wir in der Gnade, in der Gunst Gottes stehen,
dass Gott günstig, gnädig auf uns sieht und dass er uns seine Hände öffnet.
Unverdiente Zuwendung Gottes.
Haben wir ein tiefes Bewusstsein von dieser Gnade für alle unsere Umstände,
aber auch besonders für unseren Dienst, den wir für unseren Herrn tun?
Wenn wir etwas für ihn tun, wenn wir seine Knechte, seine Diener sind,
dann sind es nicht wir, sondern dann ist es die Gnade.
Paulus sagt, ich glaube in 1. Korinther 15,
ich habe mehr gearbeitet als sie alle, nicht aber ich,
sondern die Gnade, die mit mir war.
Gnade für unseren Dienst.
Barmherzigkeit ist natürlich nahe verwandt mit Gnade,
aber Barmherzigkeit setzt Elende und notvolle Umstände voraus.
Wenn wir wissen wollen, was Barmherzigkeit ist, müssen wir Lukas 10 lesen.
Das Leichnis vom barmherzigen Samariter, da sehen wir, was Barmherzigkeit ist.
Barmherzigkeit setzt Not voraus, setzt Elend voraus,
setzt eine missliche Situation voraus.
Barmherzigkeit brauchen wir für unser Versagen.
Und Gott ist reich an Barmherzigkeit.
Das lesen wir in Epheser 2, wenn auch in einem etwas anderen Zusammenhang,
aber wir dürfen es einmal anwenden.
Gott ist reich an Barmherzigkeit.
Er ist der Gott aller Gnade, er ist reich an Barmherzigkeit.
Wie gut, dass diese Barmherzigkeit für uns immer da ist.
Wie oft fallen wir, wie oft machen wir im Dienst für unseren Herrn Fehler.
Da brauchen wir seine Barmherzigkeit.
Wir können zum Thron der Gnade kommen und wir finden dort immer Barmherzigkeit.
Zur rechtzeitigen Hilfe.
Und wir brauchen Frieden, Frieden in unseren Umständen.
Nicht nur Frieden mit Gott, den wir haben durch den Herrn Jesus,
weil wir gerechtfertigt sind aus Glauben.
Nein, wir sollen den Frieden Gottes in unseren Umständen genießen.
Der Friede Gottes, der Friede des Christus zeigt uns,
dass Gott, dass der Herr Jesus durch nichts beunruhigt werden kann.
Gott ist der Fels der Ewigkeit, der sich nicht ändert.
Die Brandung mag an diesen Felsen schlagen, wie sie will, es rührt diesen Felsen nicht.
Der Friede Gottes, den möchte Gott uns schenken,
dass wir auch in schwierigen Umständen, in wechselvollen Zeiten,
in Zeiten, wo wir vielleicht auch von Menschen enttäuscht werden,
wie das hier bei Paulus war, doch in innerer Ruhe unseren Weg gehen.
Gnade, Barmherzigkeit und Friede.
Von Gott, dem Vater, und Christus, Jesus, unserem Herrn.
Von Gott, dem Vater.
Da sehen wir, wo dieser Friede herkommt.
Wenn wir an den Vater denken, oder wenn Gott sich im Neuen Testament als Vater vorstellt,
dann kann das eine unterschiedliche Bedeutung haben.
Es gibt Stellen, da bedeutet Vater Unterscheidung.
Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist. Das ist Unterscheidung.
Es gibt Stellen, da bedeutet Vater Beziehung.
Das sind die meisten Stellen. Gott ist unser Vater.
Wir haben eine Beziehung zu ihm als Kinder.
Aber Vater bedeutet an manchen Stellen auch Ursprung oder Quelle.
Und wenn es hier heißt Gott dem Vater oder Gott Vater,
dann dürfen wir sicherlich an die Beziehung denken, die wir zu ihm haben.
Aber mir scheint, dass hier vielleicht der Gedanke des Ursprungs im Vordergrund steht.
Wo kommen Gnade, Barmherzigkeit und Friede her? Von Gott, dem Vater.
Er ist der Ursprung von Gnade, von Barmherzigkeit und Frieden.
Und auf welchem Weg können wir Gnade und Barmherzigkeit und Friede bekommen?
Durch Christus Jesus, unseren Herrn.
Eine wunderbare Einleitung zu diesem Brief,
in dem der Apostel Paulus uns in eine schwierige Zeit hineinführt.
Aber das wollen wir zu Anfang gut bedenken.
Ich danke Gott, fährt er dann fort, dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen diene,
wie unablässig ich deiner Gedenke in meinen Gebeten Nacht und Tag.
Fangen wir einmal hinten an. Gebete Nacht und Tag.
Der Apostel Paulus hat in seinem ganzen Leben intensiv gebetet.
Es ist der Mühe wert, das Gebetsleben des Apostels Paulus einmal zu betrachten.
Wenn wir seine Briefe lesen, dann finden wir dort immer wieder, wie der Apostel Paulus gebetet hat.
Können wir jetzt auch nicht verfolgen, ist auch mal ein interessantes Thema für sich,
das Gebetsleben des Apostels Paulus.
Hier zeigt er uns, dass er Nacht und Tag gebetet hat.
Nicht Tag und Nacht, sondern Nacht und Tag.
In Apostelgeschichte 20 sagt er den Ältesten von Ephesus,
dass er sie Nacht und Tag ermahnt hat mit Tränen.
Den Thessalonichen schreibt er zweimal, dass er Nacht und Tag mit seinen eigenen Händen gearbeitet hat.
Und den Thessalonichen schreibt er auch, dass er Nacht und Tag für sie gebetet hat.
Hier gedachte er des Timotheus Nacht und Tag in seinen Gebeten.
Und er sagt, ich danke Gott, wie unablässig ich deine Gedenke in meinen Gebeten.
Ich danke Gott, eigentlich eine interessante Formulierung.
Ich danke Gott, wie unablässig ich deine Gedenke in meinen Gebeten.
Nun, wir müssen bedenken, dass das Wort hier für ich danke eine ganz besondere Formulierung ist.
Es ist ein anderes Wort, als was der Apostel Paulus sonst benutzt, wenn er konkret für etwas dankt.
Dieses Wort könnte man wörtlich übersetzen mit ich habe Gnade, ich habe Wohlgefallen.
Das ist die Bedeutung dieses Ausdrucks hier.
Und dann wird uns auch diese Konstruktion des Satzes etwas verständlich.
Der Apostel Paulus hatte Freude, hatte Wohlgefallen, wenn er sich an Timotheus erinnerte.
Und das brachte in ihm ein dankbares Herz hervor.
Er dachte mit Dankbarkeit an Timotheus.
Es geht hier nicht darum, dass er für konkrete Verhaltensweisen des Timotheus dankte
oder für Dinge, die er getan hatte, sondern wenn er an Timotheus dachte,
dann tat er es mit Freude und mit Wohlgefallen und dann hatte er ein dankbares Herz.
Mit welchem Herzen, wenn wir diese praktische Anwendung machen dürfen, denken wir an unsere Mitgeschwister?
Mit Freude? Mit Dankbarkeit?
Oder mit Seufzen und mit Stöhnen, weil wir so das Negative vor Augen haben unserer Mitgeschwister?
Wie gut, wenn wir unsere Brüder und Schwestern mit diesen Augen sehen, wie es der Apostel Paulus tat.
Aber Timotheus gab ihm natürlich auch durch sein Verhalten Anlass.
Mit Dankbarkeit und Freude an ihn zu denken.
Dann fährt er fort, voll verlangen dich zu sehen, indem ich mich an deine Tränen erinnere,
damit ich mit Freude erfüllt sein möge.
Hier tun wir so einen kleinen Blick in das Herz des Apostels Paulus.
Der Apostel Paulus, wir haben das gesehen, war in ganz schwierigen Umständen.
Und er war diesen Umständen gegenüber nicht gleichgültig.
Der Apostel Paulus schwebte nicht so über den Dingen und war empfindungslos.
Oh nein, er hatte tiefe Empfindungen im Herzen.
Er war voll verlangen, voll sehnen, den Timotheus zu sehen.
Warum? Um mit Freude erfüllt zu werden.
Der Apostel Paulus wollte diese Freude haben, noch einmal seinen jungen Mitbruder Timotheus zu sehen.
Die Gegenwart des Timotheus würde für Paulus eine Freude sein.
Als er zum ersten Mal als Gefangener nach Rom kam und dort in Italien anlandete,
da kamen ihm Brüder entgegen und da lesen wir in Apostelgeschichte 28, glaube ich,
dass er Mut fasste, als er die Brüder sah.
Die Gegenwart eines Bruders oder einer Schwester in einer notvollen Situation macht Freude.
Das ist auch ein praktischer Gedanke, den wir einmal anwenden können auf uns.
Wenn Geschwister in Not sind, in Schwierigkeiten sind, in Krankheit vielleicht, in schwerer Krankheit,
dann ist die Gegenwart einer Schwester, die Gegenwart eines Bruders Grund zur Freude.
Der Freude gegenüber stehen die Tränen des Timotheus, indem ich mich an deine Tränen erinnere.
Timotheus hat geweint.
Timotheus war ein feinfühliger Mensch, ein vielleicht etwas furchtsamer, auch emotionaler Mensch.
Er hat geweint.
Hier steht nicht, wann er geweint hat, vielleicht als er sich von dem Apostel Paulus verabschiedet hat.
Aber Paulus hat die Tränen des Timotheus nicht vergessen.
Wenn Diener Gottes weinen, ist das kein Zeichen von Schwachheit.
Diener Gottes dürfen auch ihre Empfindungen einmal mit Tränen zeigen.
Der größte Diener Gottes, der je auf dieser Erde gelebt hat, hat auch geweint.
Von dem Herrn Jesus lesen wir, dass er Tränen vergossen hat.
Wir dürfen auch mal weinen.
Paulus gedachte dieser Tränen des Timotheus.
Aber dann sagte er, und auch das war sicherlich für den Apostel Paulus Grund zur Freude und zur Dankbarkeit,
indem ich den ungeheuchelten Glauben in dir in Erinnerung habe, der zuerst in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike wohnte.
Ich bin aber überzeugt auch in dir.
Paulus hatte eine Erinnerung, er hatte eine gute Erinnerung.
Woran erinnerte er sich? An den ungeheuchelten Glauben, der in Timotheus war.
Er wusste, dass der Timotheus eine Glaubensbeziehung zu Gott hatte.
Eine gelebte und praktizierte Glaubensbeziehung an jedem Tag.
Und dieses Glaubensleben des Timotheus war ein ungeheucheltes Glaubensleben.
Es war ein ungeheuchelter Glaube.
Das Gegenteil von ungeheuchelt ist natürlich geheuchelt und das Wort für geheuchelt ist nichts anderes als das Wort für Schauspielerei.
Das wurde benutzt für die griechischen Schauspieler, die auf der Bühne etwas vorführten, was sie natürlich in Wirklichkeit gar nicht waren.
Ein Schauspieler verstellt sich, das ist ja das Wesen eines Schauspielers, dass er etwas darstellt, was er in Wirklichkeit gar nicht ist.
Der Glaube von Timotheus war nicht geheuchelt, er war echt.
Ein echter Glaube, ein echtes Glaubensleben.
Nicht die Vortäuschung von Tatsachen, keinen nach außen hin zur Schau gestellten Schein der Frömmigkeit,
sondern echten Glauben, ungeheuchelten Glauben, ursprünglichen Glauben.
Eine wirklich gelebte Glaubensbeziehung und dieser Glaube wohnte in Timotheus.
Er hatte dort seinen festen Platz.
Er zeigte diesen Glauben nicht ab und zu, am Sonntag, vielleicht noch einmal in der Woche.
Nein, dieser ungeheuchelte Glaube wohnte in Timotheus.
Er war in Timotheus zu Hause.
Da wo man wohnt, ist man zu Hause.
Das prägte den Timotheus. Der Charakter seines Glaubenslebens war echt.
Wie ist das bei uns? Welch ein Glaubensleben haben wir?
Menschen können wir etwas vormachen.
Sonntagskristen, Alltagskristen, diese Thematik ist uns bekannt.
Am Sonntag so und am Montag dann ganz anders.
Wie ist das mit unserem Glaubensleben?
Ist es ein Schauspiel oder ist es echt? Ist es ungeheuchelt?
Und Timotheus hatte gute Vorbilder.
Paulus erinnerte sich an diesen ungeheuchelten Glauben, der zuerst in der Großmutter wohnte
und dann auch in der Mutter wohnte.
Der Vater wird hier nicht erwähnt.
Er war griechischer Abstammung.
Wir wissen nicht, ob er gläubig war oder wurde.
Das wird uns nicht gesagt, aber Mutter und Großmutter werden erwähnt.
Ungeheuchelter Glaube bei der Großmutter.
Ungeheuchelter Glaube bei der Mutter.
Ungeheuchelten Glauben bei Timotheus.
Drei Generationen.
Macht uns das nicht auch Mut?
Und ist das nicht auch gleichzeitig wieder ein Appell an uns?
An die Großmütter, die Großväter natürlich auch.
An die Mütter und die Väter und an die Kinder, an die jungen Leute.
Was ist in unseren Häusern zu finden?
Geheuchelter Glaube oder ungeheuchelter Glaube?
Nach Tisch, schnell den Kalender lesen, zuklappen und das war's.
Ansonsten das normale Tagesprogramm.
Sonntags morgens in die Versammlung, nachmittags auch.
Vorher, nachher, alles mögliche andere.
Kinder merken sehr schnell, ob unser Glaube geheuchelt oder ungeheuchelt ist.
Und das Vorbild der Großeltern, Großmütter, der Eltern, der Mütter ist wegweisend für die Kinder.
Natürlich, wenn ein Kind zum echten Glauben kommt, ist es immer ein Werk des Herrn und seiner Gnade.
Aber das Vorbild spielt auch eine ungeheuer große Rolle.
Das Vorbild der Großeltern, der Eltern.
Und dann natürlich die eigene Entscheidung des Timotheus, auch diesen ungeheuchelten Glauben in sich zu haben.
Dieser Glaube, das ist völlig klar, kann nicht vererbt werden.
Das Vorbild ist wichtig, aber man kann diesen Glauben nicht vererben.
Die Entscheidung zum Glauben muss jeder selbst treffen.
Timotheus hatte diese Entscheidung getroffen und deshalb konnte Paulus ihm dieses schöne Zeugnis hier ausstellen.
Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in dir ist durch das Auflegen meiner Hände.
Weil der Timotheus ungeheuchelten Glauben hatte, hatte der Apostel Paulus Mut und Freude, ihm jetzt diesen Hinweis zu geben.
Der Timotheus stand vielleicht in der Gefahr, die Gnadengabe, die er hatte, die Aufgabe zum Dienst, ein wenig zu vernachlässigen.
Schon im ersten Brief hatte Paulus ihm gesagt, vernachlässige nicht die Gnadengabe, die in dir ist.
Hier sagt der Fache diese Gnadengabe an.
Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass der Timotheus diese Gnadengabe nicht benutzt hätte.
Es ist ein vorbeugender Hinweis, den der Apostel Paulus ihm hier gibt.
Er sah eine gewisse Gefahr in der Situation, in der Timotheus war, dass er vielleicht diese Gnadengabe etwas vernachlässigen würde.
Dass er sie nicht so sehr praktizieren würde, wie er sie praktizieren sollte und deshalb dieser Hinweis.
Nun wir können jetzt hier nicht ausführlich über Gnadengaben sprechen.
Eine Gnadengabe ist eine Aufgabe zum Dienst, so möchte ich es einmal bezeichnen.
Ist etwas, was Gott gibt.
Der Timotheus hatte eine ganz besondere Aufgabe zum Dienst.
Er hatte eine besondere Gnadengabe.
Die können wir nicht eins zu eins in unsere Zeit übertragen.
Wenn wir den ersten Brief dazu nehmen, dann erkennen wir, dass es Weissagungen über diese Gnadengabe des Timotheus gegeben hatte.
Wir lernen, dass diese Gnadengabe dem Timotheus verliehen wurde durch das Auflegen der Hände von Paulus.
Und wir sehen auch, dass die Ältesten der Versammlung ihm die Hände aufgelegt hatten.
Das heißt, sie hatten sich mit seinem Dienst eins gemacht.
Aber auch wenn der Apostel hier sagt, dass die Gnadengabe in ihm war durch das Auflegen meiner Hände,
bleibt es doch bestehen, dass es eine Gnadengabe Gottes ist.
Gott ist immer der Geber einer Gnadengabe.
Das war bei Timotheus nicht anders.
Nicht der Apostel Paulus hat ihm die Gnadengabe gegeben.
Er war das Werkzeug, durch das sie vermittelt wurde.
Aber der Ursprung der Gnadengabe, das sehen wir hier deutlich, auch bei Timotheus war Gott.
Nun, wenn wir an uns heute denken, dann ist es nicht anders.
Jede Aufgabe vom Dienst hat ihren Ursprung in Gott.
Es ist immer Gott, der der Ursprung einer Gnadengabe ist.
Es ist die Kraft und die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, in der wir eine Gnadengabe ausüben.
Es gibt verschiedene Gnadengaben, verschiedene Aufgaben zum Dienst.
Gott vereinigt nicht alle Aufgaben in einer Person.
Das versucht man heute in vielen Kirchen, wo man einen Angestellten geistlichen hat, der alles machen soll.
Das ist unmöglich, das kann er gar nicht.
Wie soll ein Angestellter geistlicher, ein Pastor, etwa Evangelist, Hirte, Lehrer sein?
Wie soll er sich um Kinder kümmern, um Ältere kümmern?
Wie soll er sich um jede Beerdigung kümmern?
Wie soll das gehen? Das ist unmöglich.
Nein, es gibt verschiedene Gnadengaben.
Aber jeder hat auch eine Gnadengabe.
Jeder hat eine Aufgabe zum Dienst.
Und indem Gott jedem von uns eine Aufgabe zum Dienst gegeben hat,
macht er uns auf der einen Seite ein wunderbares Geschenk.
Es ist eine Freude, dass er uns eine solche Aufgabe zum Dienst gibt.
Aber damit ist natürlich auch eine Verantwortung verbunden.
Und diese Verantwortung steht hier jetzt auch vor uns.
Die Gnadengabe anzufachen, die in uns ist.
Welche Aufgabe hat Gott dir gegeben? Welche Aufgabe hat Gott mir gegeben?
Welche Aufgabe zum Dienst haben wir?
Das meint nicht unbedingt ein öffentlicher Dienst.
Und schon gar nicht ist das auf einen Predigtdienst beschränkt.
Das gehört dazu.
Aber darauf beschränken sich doch die Aufgaben zum Dienst nicht.
Wenn wir mal Römer 12 lesen, wenn wir 1. Korinther 12 lesen,
dann sehen wir, wie reichhaltig diese Gnadengaben sind.
Jeder von uns, auch die wir heute Abend hier sind, hat eine Gnadengabe.
Kennen wir sie? Üben wir sie aus?
Ich erinnere dich daran, die Gnadengabe Gottes anzufachen.
Der Apostel Paulus gebraucht hier ein Bild, das wir gut verstehen können.
Anfachen tut man ein Feuer, das zu verglimmen droht.
Wenn man hineinbläst, lodern die Flammen wieder auf.
So möchte Gott durch seinen Geist auch in uns sozusagen hineinblasen.
Ich gebrauche diesen Ausdruck mal ganz bewusst,
damit die Flamme des Dienstes und der Hingabe für ihn wieder brennt.
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Timotheus hatte, wenn er um sich sah, Grund, furchtsam zu sein.
Die Gläubigen, wo er war, das war in Ephesus, hatten sich von Paulus abgewandt.
Timotheus stand treu zu Paulus.
Das konnte ihm durchaus missliche Umstände einbringen.
Furchtsamkeit.
Da waren falsche Lehre, die nur noch eine Form der Gottseligkeit hatten,
die falsche Lehren hineinbrachten, die anfingen zu streiten.
Und Timotheus konnte furchtsam werden.
Der Paulus sagt ihm hier, Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Was ist hier mit Geist gemeint?
Darüber ist viel nachgedacht worden.
Ist es der heilige Geist oder ist es der menschliche Geist?
Nun, es gibt guten Grund anzunehmen.
Aus dem Wort können wir es nicht erkennen.
Wir müssen es aus dem Zusammenhang heraus sehen.
Es gibt guten Grund anzunehmen, dass es hier der Geist des Menschen ist,
des Gläubigen, aber doch geformt durch den heiligen Geist.
Denn wie können Kraft und Liebe und Besonnenheit bei uns hervorkommen,
wenn nicht durch den heiligen Geist?
Wie können wir eine Geisteshaltung der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit haben,
wenn nicht der heilige Geist sie wirkt?
Geist der Kraft.
Auch in letzten Tagen, in schweren Zeiten ist die Kraft des Geistes da
und er möchte unseren Geist mit Kraft erfüllen.
Wir leben in den letzten Tagen, in Tagen der Schwachheit, das sagen wir oft,
aber das darf keine Entschuldigung dafür sein,
dass wir nicht die Wirksamkeit der Kraft des Geistes in uns zur Entfaltung bringen lassen.
Die Kraft des Geistes, die hat sich nicht geändert.
Ihr werdet mit Kraft erfüllt werden, sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern,
wenn der heilige Geist auf diese Erde kommt.
Und die Kraft des Geistes ist heute noch die gleiche wie vor 2000 Jahren.
Die hat sich nicht geändert.
Wir haben uns natürlich geändert, aber die Kraft des Geistes ist da
und er möchte in Kraft durch uns wirken.
Aber Kraft alleine genügt nicht. Kraft muss kanalisiert werden.
Und sie wird kanalisiert durch Liebe.
Kraft kann hart machen. Kraft kann unbarmherzig machen.
Deshalb wird die Kraft durch die Liebe kanalisiert.
Die Liebe lenkt die Kraft in die richtigen Bahnen.
Die Liebe ist das Motiv zu jedem Dienst.
Wenn nicht die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Geschwistern und auch die Liebe zu den Menschen
uns in unserem Dienst für den Herrn prägt,
dann kann die Kraft sich auch einmal völlig falsch äußern.
Da können wir Feuer vom Himmel fallen lassen, im Bilde gesprochen, wenn wir nicht diese Liebe haben.
Aber die Liebe muss auch wiederum kanalisiert werden.
Liebe kann nämlich unnüchtern machen. Liebe kann sehr unweise machen.
Und deshalb wird die Liebe kanalisiert durch die Besonnenheit, durch den gesunden Sinn.
Wir sollen nicht unnüchtern sein, sondern wir sollen weise, wir sollen besonnen sein
in der Ausübung der geistlichen Gnadengabe, die Gott uns gegeben hat.
Die Liebe kanalisiert die Kraft, aber die Besonnenheit, der gesunde Sinn kanalisiert die Liebe.
Wir können hier eine Parallele ziehen, wenn wir wollen, zu 1. Korinther 12, 13 und 14.
Da haben wir genau diese drei Dinge vor uns.
1. Korinther 12 zeigt uns den Geist der Kraft in der Ausübung der Gnadengaben.
1. Korinther 13, das kennen wir gut, zeigt uns die Liebe.
Und 1. Korinther 14 zeigt uns den gesunden Sinn, zeigt uns die Besonnenheit,
zeigt uns, dass wir auch unseren Verstand gebrauchen sollen.
Paulus sagt ja, wir sollen Erwachsene am Verstand sein.
Wir sollen als Christen auch im Dienst für den Herrn unseren Verstand nicht an den Nagel hängen.
Wir sollen uns nicht auf unseren Verstand stützen, aber wir sollen ihn sehr wohl gebrauchen.
Wir sollen vernünftig sein und nicht unvernünftig sein.
So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn, noch meiner seines Gefangenen,
sondern leide trübsal mit dem Evangelium nach der Kraft Gottes.
Wieder ein vorbeugender Hinweis.
Schäme dich nicht des Zeugnisses unseres Herrn, noch meiner seines Gefangenen.
Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass der Timotheus das getan hat,
aber Paulus sah unter den Umständen, in denen Timotheus sich befand, die Gefahr, dass das passieren könnte.
Ein zweifacher Grund, sich zu schämen.
Des Zeugnisses unseres Herrn oder auch des Gefangenen Paulus in Rom.
Zeugnis unseres Herrn kann bedeuten, das, was er uns anvertraut hat, die Glaubenswahrheit.
Zeugnis unseres Herrn kann aber auch bedeuten, dass wir uns des Herrn selbst schämen.
Und diese beiden Dinge kann man nicht voneinander trennen.
Denn das Wesen des Glaubensgutes, das uns gegeben ist, ist der Herr Jesus.
Schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn.
Sind wir nicht oft in Situationen, wo wir uns des Zeugnisses unseres Herrn schämen?
Ja, wenn wir so mit Gläubigen zusammen sind, dann fällt das nicht so schwer.
Aber wenn wir alleine stehen, vielleicht in ungläubiger Umgebung, am Arbeitsplatz, in der Schule,
ist es nicht dann oft auch so, dass wir uns des Zeugnisses unseres Herrn schämen?
Und dass wir uns auch derer vielleicht schämen, die treu dazu stehen, dass wir uns von solchen distanzieren?
Schäme dich nicht, weder des Evangeliums, weder des Zeugnisses unseres Herrn, noch meiner, seines Gefangenen.
Timotheus lebte da, wo man den Apostel Paulus verlassen hatte.
Wo man sagte, das was der Apostel Paulus tut und lehrt, das ist uns zu hart.
Das wollen wir nicht hören.
Da war Timotheus in dieser Gefahr, sich auch des Paulus zu schämen.
Und Paulus sagt ihm, tue es nicht. Leide, Trübsal, mit dem Evangelium nach der Kraft Gottes.
Das Evangelium ist die wunderbare Botschaft Gottes an uns.
Wir sagen manchmal, es ist die frohe Botschaft.
Das ist sie auch, obwohl Evangelium gute Botschaft heißt.
Aber hier wird diese gute Botschaft mit Trübsal verbunden.
Das müssen wir einfach wissen, das erfahren wir auch.
Es kann sein, dass wir, wenn wir treu zu dem Evangelium, zu dieser guten Botschaft Gottes stehen,
wir Trübsal zu leiden haben.
Wir Unannehmlichkeiten zu erleiden haben.
Dieses Thema kommt noch öfter vor in diesem Brief.
Der Apostel Paulus war das beste Beispiel dafür.
Er litt Trübsal in Ketten, als Gefangener.
Er hatte den Märtyrer-Tod vor Augen. So weit ging Trübsal-Leiden mit dem Evangelium für den Apostel Paulus.
Davon sind wir, und wir sind dankbar dafür, weit entfernt.
Und doch sind wir auch bereit, einmal Trübsal zu leiden mit dem Evangelium,
einmal in Kauf zu nehmen, dass man uns ausgrenzt,
dass man uns belächelt, wenn wir treu zu diesem Evangelium stehen.
Nach der Kraft Gottes. Die Kraft gibt uns Gott.
Und jetzt, ab Vers 9 bis Vers 11, müssten wir eigentlich eine Klammer setzen.
Denn das Thema des Trübsal-Leidens, des Schämens, wird in Vers 12 wieder aufgenommen,
wo es heißt, aus diesem Grund leide ich dies auch, aber ich schäme mich nicht.
Dazwischen, in den Versen 9 bis 11, spricht der Apostel Paulus jetzt über etwas ganz anderes.
Er spricht über das Evangelium.
Er zeigt jetzt die herrliche, positive Seite des Evangeliums
und er gibt in diesen drei Versen in einer ganz knappen und kurzen Form
einen Überblick über diese wunderbare Botschaft Gottes an uns Menschen.
Und er zeigt auch, welche Kraft in diesem Evangelium zu finden ist.
Diese Versen 9 bis 11 sind ganz sicherlich ein Höhepunkt in diesem ersten Kapitel unseres Briefes.
Hier, wo der Apostel Paulus unter der Leitung des Heiligen Geistes
mit wenigen Worten eine unwahrscheinliche Tiefe und Fülle an Gedanken vor uns stellt,
die wir natürlich kaum jetzt mit wenigen Worten beschreiben könnten.
Über diese drei Verse könnte man einen ganzen Abend problemlos etwas sagen,
weil sie eine solche Fülle beinhalten.
Versuchen wir ganz kurz uns einen Überblick zu verschaffen nach der Kraft Gottes,
der uns errettet und berufen hat.
Zwei Dinge, die Gott getan hat.
Er hat uns erstens errettet und zweitens berufen.
Und das wissen wir durch das Evangelium.
Errettung bedeutet, dass wir vor jeder möglichen Gefahr, die uns droht, befreit werden.
Die Errettung zeigt uns, wovon Gott uns befreit hat.
Wenn wir an Berufung denken, dann ist der Blickwinkel etwas anders.
Bei Berufung haben wir den Gedanken mehr, wozu wir berufen sind.
Vielleicht kann man das so relativ leicht sich merken.
Errettung im Schwerpunkt, nicht überall, aber im Schwerpunkt, zeigt uns,
woher Gott uns geholt hat, wovon wir errettet sind.
Wir sind zum Beispiel errettet aus der Finsternis.
Wir sind errettet aus der Gewalt der Finsternis, aus der Macht des Feindes, von der Macht der Sünde.
Also Errettung hat diesen Blickwinkel, wovon Gott uns befreit oder gerettet hat.
Berufung zeigt uns aber mehr die Richtung, wohin Gott uns haben möchte.
Wir sind berufen, das ewige Leben zu ererben.
Wir sind berufen zu seinem wunderbaren Licht.
Wir sind aber auch berufen zum Dienst.
Berufung kann auch etwas Irdisches bedeuten, zu einem Dienst hier auf dieser Erde.
Also Gott hat uns errettet.
Wir erinnern uns daran, wo er uns hergeholt hat.
Mit tiefer Dankbarkeit tun wir das.
Aber wir sehen auch, dass er uns berufen hat, dass er uns zu etwas bestimmt hat.
Der Ursprung unserer Berufung ist himmlisch.
Es ist eine himmlische Berufung.
Das Ziel unserer Berufung ist der Himmel.
Es ist eine Berufung Gottes nach oben.
Und der Charakter unserer Berufung, der kommt hier vor uns, der ist heilig.
Er hat uns berufen mit heiligem Ruf.
Petrus spricht auch davon, heiliger Ruf, heilige Berufung.
Das bedeutet, dass Gott uns für sich haben wollte.
Hier steht bei heiliger Berufung der Gedanke im Vordergrund, dass Gott uns für sich haben wollte.
Dass das Trennung von dieser Welt bedeutet, ist sehr wohl wahr.
Und das müssen wir auch unbedingt mit bedenken.
Aber mir scheint, dass hier der Gedanke im Vordergrund steht, dass wir für Gott berufen sind.
Er hat uns errettet und berufen.
Wie dankbar dürfen wir sein, dass wir gerettet sind.
Dass wir vor jeder Gefahr, die uns droht und ganz besonders vor der Gefahr, ewig verloren zu sein, gerettet haben.
Wir sind errettet.
Aber nicht nur das, wir sind auch berufene.
Wie wunderbar, dass der Apostel Paulus den Timotheus daran erinnert.
Und wie ist das geschehen?
Erst wird uns gezeigt, wie es nicht geschehen ist.
Nicht nach unseren Werken.
Niemand von uns konnte zu seiner Errettung und zu seiner Berufung irgendetwas beitragen.
Nicht aus Werken.
Menschen können sich abstrampeln, wie sie wollen.
Sie können zu ihrer Errettung nichts beitragen.
Wenn wir die großen Lehrbriefe des Neuen Testamentes lesen, den Römerbrief, den Epheserbrief, auch den Galaterbrief.
Da wird uns das ganz klar und deutlich gemacht, dass es nicht aus Werken ist.
Dass wir gar nichts dazu beitragen können.
Alle Werke des natürlichen Menschen sind für Gott tote Werke.
Sie helfen ihm nichts.
Nein, wir sind nicht aus Werken errettet und berufen,
sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben,
jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes, Jesus Christus.
Wir lernen hier etwas über den Vorsatz Gottes.
Der Vorsatz Gottes zeigt uns die Absicht, die Gott gehabt hat.
Und dieser Vorsatz Gottes ist ein ewiger Vorsatz.
Wir können auch sagen der Ratschluss Gottes.
Es ist ein ewiger Ratschluss.
Gefasst in der Ewigkeit vor der Zeit, vor Grundlegung der Welt, hat Gott diesen Ratschluss gefasst.
Und um diesen Ratschluss wirksam werden zu können, musste er uns erretten und berufen.
Der Ratschluss selbst geht weiter als Errettung und Berufung.
Der Ratschluss selbst beinhaltet, dass wir als Kinder und Söhne dem Bild seines Sohnes gleichförmig
einmal in seiner Herrlichkeit im Vaterhaus sein werden.
Aber um diesen Vorsatz Wirklichkeit werden zu lassen, hat Gott uns errettet und berufen.
Das ist die Absicht Gottes.
Wir lernen etwas über das Motiv Gottes und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben ist.
Das Motiv des Handelns Gottes war Gnade.
Unverdiente Zuwendung Gottes, haben wir eben gesagt.
Das steht den eigenen Werken gegenüber.
Es ist unverdiente Zuwendung Gottes.
Es ist Gnade Gottes.
Und diese Gnade Gottes entspringt seiner Liebe, die er hatte zu uns.
Gnade, die uns vor ewigen Zeiten gegeben ist.
Selbst die Gnade Gottes war im Ratschluss Gottes vor ewigen Zeiten enthalten.
Nicht erst, seit die Menschen in Sünden gefallen sind.
Die Gnade Gottes war schon vorher da, um Menschen das zu schenken,
was im Herzen Gottes war, um seinen Ratschluss Wirklichkeit werden zu lassen.
Und auf welchem Weg ist uns das zuteil geworden?
Das ist das Dritte, was wir hier finden.
Durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus.
Wenn wir Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus lesen und an Erscheinung denken,
dann gebraucht das Neue Testament diesen Ausdruck in Verbindung mit der Person des Herrn Jesus fast ausschließlich
für sein Erscheinen in Macht und Herrlichkeit, wenn er kommt, um das tausendjährige Reich aufzurichten.
Aber hier haben wir eine Ausnahme.
Hier meint Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus seine Erscheinung vor fast 2000 Jahren.
Erscheinung ist immer, dass etwas offenbar wird, was vorher verborgen war.
Der Ratschluss ist ein ewiger Ratschluss.
Die Gnade ist uns gegeben vor ewigen Zeiten, aber erschienen ist der Herr Jesus in der Zeit.
Da ist er sichtbar geworden.
Du sollst seinen Namen Jesus heißen.
Er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.
Unser Heiland Jesus Christus.
Es fällt auf, dass der Apostel Paulus in diesem Brief sehr oft von Christus Jesus spricht.
Das meint der jetzt Verherrlichte, der einst in Niedrigkeit auf dieser Erde war.
Aber hier sagt er unser Heiland und dann dreht er die Reihenfolge rum, so wie wir sie meistens sagen.
Unser Heiland Jesus Christus.
Ach, er ist erschienen.
Diese Gnade Gottes, die in Gott verborgen war, von Ewigkeit her, sie ist sichtbar geworden in dem Herrn Jesus.
Titus 2, die Gnade Gottes ist erschienen.
Sie ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Da haben wir diesen Heiland Jesus Christus.
Das ist die Gnade Gottes in ihm erschienen.
Unser Heiland Jesus Christus, der den Tod zunichtgemacht,
aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.
Der Jesus hat den Tod zunichtgemacht.
Das heißt, er hat ihn wirkungslos gemacht.
Im Hebräerbrief lesen wir, dass er durch den Tod den Zunichte gemacht hat.
Das ist der gleiche Ausdruck wie hier, der die Macht des Todes hat.
Noch gibt es den Tod. Der Tod ist noch da.
Erst im ewigen Zustand wird der Tod weggetan sein.
Aber der Tod ist zunichtgemacht. Er hat seine Schrecken verloren.
Hiob sagt, der Tod ist der König der Schrecken.
Das ist zunichtegemacht.
Der Tod ist unwirksam.
Wir müssen noch durch den Tod gehen, aber er ist nicht mehr unser Herr,
sondern er ist unser Diener.
Er bringt uns zu unserem Heiland, zu dem Herrn Jesus.
Er hat den Tod zunichtgemacht.
Aber im Gegenteil, er hat Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht.
Auch in dem Herrn Jesus war Leben.
Und in dem Herrn Jesus ist Leben.
In ihm ist Unverweslichkeit.
Dadurch, dass er in den Tod gegangen ist,
hat er den zunichtgemacht, der die Macht des Todes hat.
Und er hat jetzt Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht.
Und woher wissen wir das?
Durch das Evangelium.
Jetzt ist Paulus wieder bei diesem Thema Evangelium.
Mit dieser guten Botschaft Gottes an uns Menschen
hat Gott uns das deutlich gemacht,
was er hier mit wenigen Worten beschreibt.
Wenn wir das Evangelium, diese gute Botschaft Gottes an uns nicht hätten,
dann wüssten wir davon überhaupt nichts.
Aber im Evangelium hat Gott es uns kundgemacht.
Das ist die gute Botschaft Gottes.
Sehen wir jetzt auch, dass Evangelium viel weiter geht als Vergebung der Sünden?
Vergebung der Sünden ist eine gewaltig große Sechnung, die Gott uns gegeben hat.
Aber im Evangelium sehen wir viel mehr.
Errettung, Berufung, hier die Gnadenabsichten Gottes,
das Motiv Gottes, das Ziel Gottes,
dass er hat, der Weg Gottes, den er gegangen ist.
Alles das wissen wir durch das Evangelium.
Zudem ich bestellt worden bin als Herold und Apostel und Lehrer der Nationen.
Das war der besondere Auftrag, den der Apostel Paulus hatte.
Er war ein Herold, ein Ausrufer dieser Botschaft,
ein Prediger der Botschaft und ein Herold, ein Ausrufer einer Botschaft.
Er hielt sich genau an die Botschaft, die ihm aufgetragen worden war.
Der Apostel Paulus hat genau das verkündigt, was Gott ihm aufgetragen hatte.
Er hat nichts dazu gefügt und nichts davon weggelassen.
Das dürfen wir bis heute tun.
Das ganze Evangelium, so wie Gott es uns gegeben hat, dürfen wir den Menschen sagen.
Und dazu gehört auch, dass der Herr Jesus sterben musste und dass sein Blut fließen musste.
Das will man heute in der Christenheit teilweise nicht mehr wahrhaben.
Wenn wir hören, was vor kurzem noch wieder auf dem Kirchentag in Köln gesagt worden ist,
dass man nicht von dem Blut Jesu sprechen sollte,
da sehen wir, was die Menschen, was die Christen, die Namenschristen mit diesem Evangelium gemacht haben.
Paulus war ein Herold, ein treuer Bezeuger dieses Evangeliums.
Aber nicht nur das, er war Apostel.
Er war ein Gesandter und Apostel zeigt uns, dass er mit Autorität gesprochen hat.
Er hat nicht nur in Treue das verkündigt, was Gott ihm, was der Herr ihm gegeben hatte,
sondern er hat es auch mit Autorität getan.
Und nicht nur das, er war auch Lehrer der Nationen.
Er hat es auch erklärt.
Wir brauchen nur den Römerbrief lesen, da finden wir eine großartige Erklärung dessen,
was das Evangelium bedeutet.
Dort spricht Paulus von diesem Evangelium und zeigt uns,
wie wunderbar, wie gewaltig groß dieses Evangelium ist.
Aber dieses Evangelium hat dem Apostel Paulus tiefe Leiden eingebracht.
Davon spricht er jetzt Abvers 12.
Ich denke, dass wir vielleicht für heute Abend hier an dieser Stelle abbrechen
und dann morgen Abend, wenn der Herr uns das noch schenkt, dann Abvers 12 weiterlesen.
Stufe 1 und 2, lasst uns sehen.
Stufe 3 und 4, lasst uns sehen.
Stufe 5 und 6, lasst uns sehen.
Stufe 7 und 8, lasst uns sehen.
Stufe 9 und 10, lasst uns sehen. …
Automatisches Transkript:
…
Der Linke uns an die Rehbohr, und öffnet mehr wie jedes Ohr,
führ' durch den Geist ins Wort unsrein,
und lass' es unsere Speise sein,
dass jedes Herz gesammelt sein,
ab uns von Sack und Unruf ein.
Gewinne, du des Herzens Grund, und tu' uns deine Gnade und
an Lebensmassen still und rein,
lass' alle uns gelagert sein,
gib's uns das gute, rechte Wort,
du reines Heiland, Hilf' und Trost.
Wir lesen aus dem 2. Timotheus Brief, Kapitel 2, Abvers 8.
2. Timotheus 2, Vers 8.
Halte im Gedächtnis Jesus Christus,
auferweckt aus den Toten, aus dem Geschlecht Davids,
nach meinem Evangelium, worin ich trübser leide,
bis zu fesseln wie ein Übeltäter.
Aber das Wort Gottes ist nicht gebunden.
Deshalb erdulde ich alles um der auserwählten Willen,
damit auch sie die Errettung erlangen,
die in Christus Jesus ist mit ewiger Herrlichkeit.
Das Wort ist gewiss, denn wenn wir mitgestorben sind,
so werden wir auch mitleben.
Wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen.
Wenn wir verleuchten werden,
so wird auch er uns verleuchten.
Wenn wir untreu sind, er bleibt treu,
denn er kann sich selbst nicht verleuchten.
Dies bringe in Erinnerung,
indem du ernstlich vor dem Herrn bezeugst,
nicht Wortstreit zu führen, was zu nichts nütze,
sondern zum Verderben der Zuhörer ist.
Befleißige dich, dich selbst, Gott bewährt,
darzustellen als einen Arbeiter,
der sich nicht zu schämen hat,
der das Wort der Wahrheit recht teilt.
Die ungöttlichen leeren Geschwätze aber vermeide,
denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten.
Und ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs,
unter welchen Hymenaeus ist und Philethus,
die von der Wahrheit abgeirrt sind,
indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei
und den Glauben einige zerstören.
Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel,
der Herr kennt, die sein sind,
und jeder, der den Namen des Herrn nennt,
stehe ab von der Ungerechtigkeit.
In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße,
sondern auch hölzerne und irdene,
und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.
Wenn nun jemand sich von diesen reinigt,
so wird er ein Gefäß zur Ehre sein,
geheiligt, nützlich dem Hausherrn zu jedem guten Werk bereitet.
Die jugendlichen Begierden aber fliehe,
strebe aber nach Gerechtigkeit,
glauben, liebe Frieden, mit denen, die den Herrn anrufen, aus reinem Herzen.
Soweit Gottes Wort.
Ein Vermächtnis wird zum Appell, so haben wir diesen Brief überschrieben.
Dieser Brief ist ein Vermächtnis des Apostels Paulus,
den er kurz vor seinem Tod an sein geistliches Kind Timotheus geschrieben hat.
Die Zeit, in der Timotheus lebte, war eine schwierige Zeit.
Eine schwierige Zeit für Timotheus, eine schwierige Zeit für Paulus.
Aber Paulus ist darauf bedacht,
seinem jungen Bruder und Mitstreiter Timotheus Mut zu machen,
auch in schwerer Zeit treu zu seinem Herrn zu stehen
und ihm da zu dienen, wo er ihn hingestellt hat.
Er sollte die Gnadengabe, das heißt die Aufgabe zum Dienst,
die Gott ihm gegeben hatte, nicht vernachlässigen,
sondern er sollte sie anfachen.
Und wir haben gestern diese drei Bilder gesehen,
die der Apostel Paulus dem Timotheus vorstellt.
Das Bild des Soldaten, der sich auf das Wesentliche konzentriert.
Das Bild des Sportlers, der sich an die Regeln hält,
die im Wettkampf Gültigkeit haben.
Und das Bild des Ackerbauern, der, bevor er die Frucht genießen kann,
dafür arbeiten muss.
In dem Abschnitt, den wir heute Abend gelesen haben,
spricht der Apostel Paulus von seinem eigenen Beispiel.
Aber bevor er das tut, stellt er dem Timotheus das größte Beispiel vor Augen.
Er erinnert ihn an den Herrn Jesus.
Dieser Brief, das haben wir am ersten Abend gesehen,
ist auf der einen Seite ein Brief der Warnung,
auf der anderen Seite ein Brief der Ermunterung.
Aber dieser Brief ist auch ein Brief, der uns die Hilfsquellen zeigt,
die uns in letzten Zeiten, in schweren Zeiten zur Verfügung stehen.
Und die größte Hilfsquelle, die wir haben,
ist die Hilfsquelle, die jetzt in diesem achten Vers vor uns kommt.
Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten,
aus dem Geschlecht Davids, nach meinem Evangelium.
Timotheus sollte eines nicht vergessen, das war die Person des Herrn Jesus Christus.
Halte ihn im Gedächtnis.
Und das ist auch für uns von ganz zentraler Bedeutung heute,
dass wir den Herrn Jesus nicht aus dem Auge verlieren.
So wichtig es ist, dass wir einen klaren Blick haben
für die Zeitströmungen, die uns bewegen in der Zeit, in der wir leben.
So wichtig es ist, dass wir uns konzentrieren auf den Dienst,
auf die Aufgabe zum Dienst, auf die Gnadengabe, die Gott jedem von uns gegeben hat.
So ist es doch von der allergrößten Bedeutung, dass wir dieser Aufforderung nachkommen.
Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Geschlecht Davids.
Wenn wir das vernachlässigen, dann können wir alles andere auch sehr schnell vergessen.
Zentral in unserem Leben, zentral in unserem Dienst ist die Person des Herrn Jesus.
Und hier werden drei Aussagen über ihn gemacht.
Das erste ist, dass er Jesus Christus ist.
Das zweite, dass er aus den Toten auferweckt ist.
Und das dritte, dass er aus dem Geschlecht Davids ist.
Das erste, Jesus Christus.
Wenn wir diesen zweiten Timotheusbrief lesen, ich glaube das haben wir schon einmal kurz erwähnt,
dann fällt uns auf, dass der Apostel Paulus in diesem Brief sehr oft die Reihenfolge anders setzt.
Er schreibt sehr oft von Christus Jesus.
Allein siebenmal finden wir in diesem Brief in Christus Jesus.
Sind jeweils Hilfsquellen, die wir in ihm haben, können wir einmal für uns persönlich aufsuchen.
Christus Jesus weist uns darauf hin, dass der Herr Jesus jetzt in der Herrlichkeit ist.
Zur Rechten Gottes hoch erhoben, mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt.
Aber dass er der ist, der einst in Niedrigkeit hier auf dieser Erde lebte.
Christus ist der Name seiner Verherrlichung.
Gott hat ihn zum Herrn und zum Christus gemacht.
Jesus ist der Name seiner Erniedrigung.
Bedeutet, der Herr ist Rettung.
Aber hier sagt der Apostel Paulus, halte im Gedächtnis Jesus Christus.
Wenn wir Jesus Christus lesen, dann weist uns das darauf hin, dass der Weg des Herrn Jesus
ein Weg war, der durch Leiden und durch Erniedrigung hier auf dieser Erde zur Herrlichkeit ging.
Und wenn wir Jesus Christus lesen, dann haben wir oft, nicht immer, aber oft den Weg des Herrn Jesus vor uns,
der auch beispielhaft ist für unseren Weg.
Der Weg des Paulus ging durch tiefe Trübsale, er spricht davon, aber er hatte die Herrlichkeit vor sich.
Der Weg des Timotheus war ein Weg, wo er aufgefordert wurde, Trübsal mit dem Evangelium zu leiden.
Auch ein Weg, der durch Schwierigkeiten ging, aber der auch zur Herrlichkeit führte.
Und ich denke, dass der Apostel Paulus dem Timotheus hier Mut machen will,
indem er ihn daran erinnert, dass das der Weg war, den der Herr Jesus gegangen ist.
Durch Leiden zur Herrlichkeit, durch tiefe Erniedrigung Jesus zu wunderbarer Höhe Christus.
Den Weg des Herrn Jesus, den er ging, den sollten wir nicht vergessen.
Zweite Aussage, auferweckt aus den Toten.
Ja, der Herr Jesus, wir haben das gelesen, er hat sich hingegeben,
er hat Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht.
Er ist in den Tod gegangen, aber Gott hat ihn nicht im Tod gelassen.
Er konnte nicht zusehen, dass sein Frommer die Verwesung sähe.
Er hat ihn auferweckt.
Und die Auferweckung des Herrn Jesus ist auf der einen Seite der Beweis dafür,
dass wir auf der Seite des Siegers stehen.
Das mochte hier ganz anders aussehen.
Paulus im Gefängnis, wegen seines Glaubens inhaftiert, der Tod vor Augen.
Und doch stand Paulus auf der Seite des Siegers.
Und er möchte Timotheus Mut machen, indem er ihn an die Auferweckung des Herrn Jesus erinnert.
Wir stehen auch in der Zeit, in der wir leben, in letzten Tagen und schweren Zeiten auf der Seite des Siegers.
Wir dürfen mit Paulus sagen, Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Wir sind nicht auf der Seite der Verlierer, wir sind nicht die Loser, auch wenn es vielleicht so aussieht.
Nein, wir stehen auf der Seite des Siegers.
Und das wird auch einmal öffentlich publik werden.
Einmal kommt der Augenblick, wo wir mit ihm herrschen werden.
Dann wird das sichtbar werden.
Heute sieht man es nicht, aber im Glauben halten wir es fest.
Aber die Auferweckung des Herrn Jesus aus den Toten zeigt uns noch eine andere Seite.
Sie ist auch der Beweis der göttlichen Kraft.
Epheser 1 spricht von der überschwänglichen Größe der Kraft Gottes.
Und diese überschwängliche Größe der Kraft Gottes wird da mit der Auferstehung in Verbindung gebracht.
Dass Gott den Herrn Jesus aus den Toten wiedergebracht hat, ist ein Beweis seiner überschwänglichen Kraft.
Der überschwänglichen Größe seiner Kraft.
Diese Kraft steht auch uns zur Verfügung.
Dann heißt es, aus dem Geschlecht Davids.
Was bedeutet das?
Ich denke, das bedeutet auch zweierlei.
Das Geschlecht Davids bedeutet erstens, dass der Herr Jesus der rechtmäßige Thronfolger ist.
Dass er der König ist.
Dass er derjenige ist, in dem sich alle Weissagungen des Alten Testamentes erfüllen werden, wenn das tausendjährige Reich kommt.
Der Herr Jesus wird einmal als der Sohn Davids, als der aus dem Geschlecht Davids, als der Nachkomme Davids über diese Erde herrschen.
Und wir werden mit ihm herrschen.
Auch das ist ein Gedanke, der uns in schweren Zeiten, in letzten Zeiten Mut macht.
Der Zeitpunkt zu herrschen ist nicht gekommen, noch nicht, aber er wird kommen.
Der Herr Jesus aus dem Geschlecht Davids wird einmal die Herrschaft antreten.
Aber Geschlecht Davids hat noch eine zweite Seite.
Zeigt uns, dass der Herr Jesus wahrer Mensch gewesen ist.
In Offenbarung 22 lesen wir von ihm als Wurzel und Geschlecht Davids.
Wurzel Davids bedeutet, dass er der Ursprung Davids ist.
Das ist er als der ewige Gott.
Aber Geschlecht Davids bedeutet, dass er Nachkomme Davids ist.
Dass er Mensch ist.
Dass er von einer Frau geboren wurde.
Das bedeutet, dass der Herr Jesus als Mensch hier auf dieser Erde seinem Gott gedient hat.
Wenn wir diese drei Bilder noch einmal vor Augen haben, die wir gestern Abend betrachtet haben,
dann könnten wir jetzt hergehen und könnten sehen, wie der Herr Jesus in diesen drei Bereichen in Vollkommenheit seinen Dienst ausgeführt hat.
Wie er der wahre Kämpfer Gottes hier auf dieser Erde gewesen ist.
Wie er in allem den Willen Gottes getan hat.
Wie er gearbeitet und sich abgemüht hat.
Der Herr Jesus als wahrer Mensch, und er ist auch jetzt im Himmel wahrer Mensch,
hat tiefes Verständnis und Mitempfinden für unsere Situation.
Er konnte den Paulus verstehen im Gefängnis.
Er konnte den Timotheus verstehen in seinen besonderen Umständen.
Und er versteht uns heute in unseren Umständen, in unserer Situation, in unserem Dienst.
Halte im Gedächtnis Jesus Christus, erstens, auferweckt aus den Toten, zweitens, aus dem Geschlecht Davids, drittens,
nach meinem Evangelium, worin ich trübser leide, bis zu fesseln wie ein Übeltäter.
Paulus hatte in seinem Evangelium davon gesprochen.
Der zentrale Punkt, der zentrale Inhalt des Evangeliums ist ja gerade diese Person.
Es ist das Evangelium Gottes über seinen Sohn, so lesen wir das in Römer 1.
Und doch nennt Paulus es hier mein Evangelium.
Es war Paulus anvertraut, das zu verkündigen.
Paulus war nicht der Ursprung dieses Evangeliums, das ist Gott.
Der Inhalt dieses Evangeliums ist Christus Jesus.
Ist der Herr Jesus Christus.
Aber Paulus identifizierte sich zu 100% mit diesem Evangelium.
Ihm war es anvertraut, diese Botschaft über diesen wunderbaren Jesus Christus,
auferweckt aus den Toten, aus dem Geschlecht Davids, zu verkündigen.
Aber eben weil der Apostel Paulus das tat.
Weil er das Evangelium, diese gute Botschaft Gottes den Menschen verkündigte,
deshalb litt er Trübsal, bis zu fesseln wie ein Übeltäter.
Paulus litt nicht als Übeltäter, sondern er litt wie ein Übeltäter.
Petrus sagt in seinem ersten Brief, dass wir zusehen sollen, dass wir nicht als Übeltäter leiden,
wenn aber als Christ, so sollen wir uns darüber freuen.
Das tat Paulus hier.
Er litt nicht als Übeltäter.
Er hatte nichts Böses getan, aber man sah ihn an wie einen Übeltäter.
Das gleiche Wort wird hier für Übeltäter gebraucht, wie für die beiden,
die mit dem Herrn Jesus gekreuzigt wurden.
So sah man Paulus an, obwohl er nichts Böses getan hatte.
So ungerecht behandelte man Paulus.
Aber er litt bis zu fesseln.
Aber er fügt sofort hinzu, aber das Wort Gottes ist nicht gebunden.
Ja, den Diener Gottes, den mochte man gebunden haben.
Das Wort Gottes kann man nicht binden.
Das Wort Gottes wird laufen und wird verherrlicht werden.
Mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren, lesen wir schon im Alten Testament.
Es wird ausrichten, wozu ich es gesandt habe.
Und wie viele Versuche hat der Teufel im Laufe der Jahrhunderte unternommen,
um das Wort Gottes zu binden, um es zu unterdrücken,
um es tot zu machen, um es zum Schweigen zu bringen.
Und es ist ihm nicht gelungen.
Ja, manchen Diener Gottes hat er gebunden.
Manchen Diener Gottes hat er zum Schweigen gebracht.
Aber gerade in Zeiten, wo das geschehen ist,
hat sich die Wahrheit so oft gezeigt, dass das Wort Gottes nicht gebunden ist.
Im Philippabrief war das ähnlich.
Da schreibt der Apostel Paulus in Philippa 1 in Vers 12.
Ich will aber, dass ihr wisst, Brüder, dass meine Umstände,
da war er auch ein Gefangener, mehr zur Förderung des Evangeliums geraten sind.
Da hatte der Teufel gedacht, nun ist der Paulus im Gefängnis,
nun ist der mundtot und was war das Ergebnis?
Das Gegenteil.
Meine Umstände sind mehr zur Förderung des Evangeliums geraten.
Wir leben heute in einem Land, wo wir Freiheit haben.
In diesem Sinne leidet niemand bis zu Fessel und wie ein Übeltäter für das Evangelium.
Dafür wollen wir unserem Herrn recht dankbar sein.
Das ist nicht selbstverständlich. Dafür wollen wir ihm danken.
Aber in wie vielen Ländern ist es heute noch so,
und daran wollen wir auch denken, auch im Gebet denken,
dass dort noch Knechte und Diener Gottes leiden wie Übeltäter,
dass sie inhaftiert werden.
Aber gerade in diesen Ländern, und das ist das Wunder der Gnade,
läuft das Wort Gottes und es beweist sich bis heute die Tatsache,
dass dieses Wort nicht gebunden ist.
Deswegen erdulde ich alles um der auserwählten Willen,
damit auch sie die Errettung oder Seligkeit erlangen,
die in Christus Jesus ist mit ewiger Herrlichkeit.
Ein Vers, der sicherlich nicht ganz einfach zu verstehen ist.
Der Apostel Paulus litt nicht aufgrund eigenes Fehlverhaltens,
sondern er litt und erduldete diese Leiden,
die ihm angetan wurden um der auserwählten Willen.
Mir scheint, dass der Apostel Paulus hier die Auserwählten nennt,
um uns zu zeigen, welch einen Wert sie in seinen Augen hatten.
Paulus spricht ja hier nicht über die Auserwählung an sich,
er erklärt die Auserwählung nicht.
Da müssen wir andere Stellen hinzuziehen,
um diese ewige Auserwählung, wo diese ewige Auserwählung Gottes,
diese Auserwählung vor Grundlegung der Welt erklärt wird.
Gott hat uns auserwählt, dass wir heilig und tadellos vor ihm sein in Liebe.
Wir sind zur Kindschaft gebracht worden,
wir sind zur Sohnschaft gebracht worden,
wir sind passend gemacht für das Vaterhaus.
Wir sind dazu zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein,
damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Wir sind auserwählt, damit wir einmal im Vaterhaus,
in der Heimat des ewigen Lebens sein könnten,
um den Strom der Liebe zu sehen, der von dem Vater zum Sohn geht.
Aber das erklärt Paulus hier nicht.
Aber er zeigt mit diesem Ausdruck um der Auserwählten Willen,
welch einen Wert jedes Gotteskind in den Augen Gottes hatte
und welchen Wert diejenigen für Paulus hatten, für die er litt.
Er erduldete alles um der Auserwählten Willen,
damit auch sie die Errettung erlangen,
die in Christus Jesus ist mit ewiger Herrlichkeit.
Hier wird die Errettung, wie an manchen Stellen,
als etwas Gegenwärtiges und Zukünftiges vorgestellt.
Errettung oder Seligkeit, wie es in dem alten Text heißt,
ist das gleiche Wort, auch Heil.
Das kommt alles aus dem gleichen griechischen Wort.
Das haben wir am ersten Abend schon ein wenig beleuchtet.
Errettung bedeutet, dass wir aus einer Gefahr befreit werden.
Wir sind errettet, wir haben die Errettung unserer Seelen,
weil wir vor der Gefahr, ewig verloren zu gehen, gerettet sind.
Insofern ist die Errettung eine abgeschlossene Tatsache.
Wir sind errettet, das können wir sagen. Vergangenheit.
Errettung hat aber auch einen Aspekt in Bezug auf die Gegenwart.
Wir werden aus den Umständen heraus gerettet,
befreit vor den Gefahren, die das tägliche Leben
als Christ auf dieser Erde mit sich bringt.
Und es gibt einen dritten Aspekt, der sich in die Zukunft richtet.
Wir werden gerettet werden, nämlich nach Geist, Seele und Leib, Körper,
wenn der Herr Jesus als Heiland, als Erretter kommt,
um uns zu sich zu nehmen.
Nach Philippa 3 erwarten wir ihn als unseren Heiland, als unseren Retter.
Warum? Weil er unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird,
zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit.
Mir scheint, dass der Apostel Paulus hier in erster Linie
diesen zukünftigen Aspekt der Errettung vor sich hat,
wenn auch der Körper, der Leib an dieser Errettung teilhaben wird.
Aber vielleicht schwingt auch der Gedanke mit,
dass wir aus den gegenwärtigen Umständen befreit werden.
Paulus wusste, dass das bei ihm sehr bald der Fall sein würde.
Er würde sterben und dann würde für ihn die Errettung abgeschlossen sein.
Und deshalb sagt er hier, damit auch sie die Errettung erlangen.
Für ihn war das klar, das steht bald bevor für Paulus,
dass er aus allen Umständen heraus gehoben würde, um beim Herrn zu sein.
Und es war ihm der Mühe wert, dass dieser Gedanke,
auch bei denen, mit denen Timotheus zu tun hatte, tief verwurzelt war.
Damit auch sie die Errettung erlangen,
die in Christus Jesus ist mit ewiger Herrlichkeit.
Errettung, egal an welchen Aspekt der Errettung wir denken,
ist immer in Christus Jesus.
Ohne ihn gibt es keine Errettung.
Er ist immer derjenige, in dem wir errettet werden.
Und mit ewiger Herrlichkeit.
Die Errettung ist nicht das Endziel des Gläubigen.
Das Endziel des Gläubigen ist die ewige Herrlichkeit.
Ist das Vaterhaus.
Die Errettung bringt uns dorthin.
Sie ist die notwendige Voraussetzung,
damit wir einmal im Vaterhaus sein können.
In ewiger, ungetrübter Herrlichkeit.
Das Wort ist gewiss.
Das heißt, es ist zuverlässig.
Es ist sicher.
Das, was der Apostel Paulus hier schreibt,
darauf kann man sich fest verlassen.
Diesen Ausdruck gebraucht Paulus des Öfteren
in den drei Pastoralbriefen, Timotheus und Titus.
Das Wort ist gewiss.
Jetzt kommt eine Aussage, die bis Vers 13 geht.
Wir wollen sie lesen.
Denn wenn wir mitgestorben sind,
so werden wir auch mitleben.
Wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen.
Wenn wir verleugnen werden,
so wird auch er uns verleugnen.
Wenn wir untreu sind, er bleibt treu,
denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Diese Aussage beschäftigt uns jetzt
mit der Regierung Gottes.
Daran erinnert Paulus jetzt den Timotheus.
Er sagt, Timotheus, es gibt eine Regierung Gottes,
und das sagt er dem Timotheus wieder,
um ihn einerseits zu ermuntern
und ihn andererseits zu warnen.
Dieser Regierung Gottes sind alle Menschen unterworfen.
Es gibt eine Regierung Gottes mit den Gläubigen,
und es gibt eine Regierung Gottes mit den Ungläubigen.
Und es gibt bestimmte Grundsätze dieser Regierung,
und einige dieser Grundsätze werden uns hier vorgestellt.
Es sind vier Aussagen, die hier vor uns kommen,
und sie sind, vor allen Dingen die letzten beiden,
nicht ganz einfach zu erklären.
Das erste ist, wenn wir mitgestorben sind,
so werden wir auch mitleben.
Das kann man einerseits so verstehen,
dass wir alle mit Christus gestorben sind.
Das zeigt uns der Römerbrief.
Der Stellung nach sind wir mit Christus gestorben.
Gott hat uns in dem Tod des Herrn Jesus mit ihm eins gemacht.
So gesehen existieren wir nicht mehr für diese Welt.
Wir sind der Sünde gestorben,
so wie Christus der Sünde gestorben ist.
Aber das hat eine praktische Konsequenz jetzt für unser Leben.
Wenn wir nämlich mit ihm gestorben sind,
so werden wir auch mitleben.
Wir sollen das Sterben Christi
alle Zeit an unserem Leib umhertragen.
So lesen wir das in 2. Korinther 4.
Das ist der Gedanke, dass wir mit ihm gestorben sind,
aber dass wir jetzt hier ein Leben führen,
dass die Merkmale trägt, dass wir mit Christus gestorben sind,
dass ein Leben ist, was aber auch ein von Neuheit des Lebens gekennzeichnet wird.
Es mag sein, dass der Apostel Paulus daran gedacht hat.
Es mag aber auch sein, dass er bei dem Ausdruck,
wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben,
tatsächlich an den leiblichen Tod denkt.
Auch das können wir nicht ganz ausschließen.
Der Apostel Paulus hatte ja diesen leiblichen Tod vor Augen.
Er würde ihn bald erdulden.
Und was ihn dabei ruhig und stille machte, war die Tatsache,
dass er dann mit Christus leben würde.
Er würde dann in der Herrlichkeit mit Christus leben
und er würde auch in der Herrlichkeit des Reiches mit ihm
diese Herrlichkeit und diese Regierung teilen.
Auch daran mag Paulus gedacht haben.
Der Tod hatte für Paulus seinen Schrecken verloren.
Er wusste, dass der Herr Jesus Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat.
Und niemand von uns hat den Märtyrer Tod vor Augen.
Wir wollen uns auch nicht mit Paulus und nicht mit Timotheus vergleichen.
Aber wenn wir diese Anwendung hier machen, dürfen für uns,
wenn wir noch durch den Tod gehen, wenn der Herr Jesus noch nicht gekommen ist,
dann dürfen wir wissen, der Tod ist das Tor
zu dem wahren Leben mit unserem Herrn in der Herrlichkeit.
Wenn wir ausharren, das ist jetzt die zweite Aussage,
so werden wir auch mitherrschen.
Die Zeit des Herrschens mit dem Herrn Jesus ist noch nicht gekommen.
Gemeint ist die Herrschaft, die Regierung des Herrn Jesus im tausendjährigen Reich,
wo wir mit ihm herrschen werden.
Diese Zeit ist noch nicht gekommen.
Es ist noch nicht an der Zeit zu herrschen.
Jetzt ist es an der Zeit auszuharren.
Jetzt ist es an der Zeit durch Trübsale und durch Schwierigkeiten zu gehen.
In Apostelgeschichte 14, wir wollen den Vers vielleicht doch aufschlagen,
da lesen wir folgendes, da sagt der Apostel Paulus in Vers 22,
werden die Jünger ermahnt, im Glauben zu verharren
und dass wir durch viele Trübsale oder Drangsale in das Reich Gottes eingehen müssen.
Das Reich Gottes, das ist dieser Augenblick, wo wir mit dem Herrn Jesus herrschen werden.
Der Augenblick kommt. Der kam für Paulus, der wird für Paulus kommen,
der wird für Timotheus kommen, aber jetzt ist die Zeit durch viele Trübsale zu gehen.
Der Weg des Gläubigen ist ein Weg, wie in der Jesus ging,
durch Leiden, durch Trübsale, zur Herrlichkeit.
Und in diesen Leiden und in diesen Trübsalen sollen wir ausharren.
Es gibt einen interessanten Vers in Offenbarung 1, den wollen wir uns auch kurz ansehen in diesem Zusammenhang.
Offenbarung 1, Vers 9.
Da sagt der Schreiber, ich Johannes, euer Bruder und Mitgenosse
in der Drangsale und dem Königtum und dem Ausharren in Jesus.
Da haben wir drei Aussagen, Drangsale, Königtum und Ausharren.
Das sind diese drei Dinge, die wir hier gefunden haben.
Jetzt Drangsale, in denen wir ausharren, aber dann ist es auch Zeit, dass das Königtum kommt.
Das ist die Zeit, wo wir mit dem Herrn Jesus herrschen.
Wenn wir ausharren, so werden wir auch mit herrschen.
Unser Teil in diesem Königtum, in diesem Reich Gottes wird übrigens ein unterschiedliches Teil sein.
Wenn es um die ewige Herrlichkeit geht, wenn es um unser Teil im Vaterhaus geht,
dann finden wir keinen Hinweis in der Schrift, dass es da Unterschiede gibt.
Aber wenn es um das Mitherrschen geht, gibt es wohl Unterschiede.
Das Reich Gottes ist der Augenblick, der Zeitpunkt, wo sichtbar wird, welchen Lohn jeder Einzelne bekommt.
Lohn steht immer mit diesem Reich in Verbindung.
Es gibt Menschen, Gläubige, die mit Not gerettet werden, mit Not.
Und es gibt andere, die haben einen reichlichen Eingang.
Hier sehen wir, wie wir einen solchen reichlichen Eingang bekommen.
Wenn wir ausharren, werden wir auch mit herrschen.
Dann kommt die dritte Aussage.
Wenn wir verleugnen werden, so wird auch er uns verleugnen.
Das ist eine sehr ernste Aussage und es stellt sich die Frage, wer ist damit gemeint.
Verleugnen bedeutet, dass wir uns distanzieren, dass wir Nein sagen zu dem Herrn Jesus,
dass wir uns nicht zu ihm bekennen.
Das kann ein Gläubiger tun, aber nicht dauerhaft.
Petrus hat seinen Herrn verleugnet, das ist dieser Ausdruck, den wir hier finden,
aber er ist zurecht gekommen.
Wenn wir verleugnen werden, so wird auch er uns verleugnen.
Scheint hier Bezug zu haben auf christliche Bekenner.
Denn wir können uns nicht vorstellen, dass der Herr Jesus jemanden, der ihm angehört,
von dem wir später lesen, dass er die kennt, die sein sind, dass er sie verleugnet.
Aber es ist sehr ernst, wenn jemand ein äußeres Bekenntnis hat zu dem Herrn Jesus,
aber sich innerlich nicht zu ihm hält, wenn er ihn verleugnet.
Dann kann er nicht damit rechnen, dass der Herr Jesus sich zu ihm bekennt.
Und doch denke ich, dass wir hier auch eine Warnung für uns haben.
Auch wir sollen den Herrn Jesus nicht verleugnen.
Wenn wir das in bestimmten Situationen tun, können wir nicht damit rechnen,
dass der Herr Jesus auf unserer Seite steht.
Natürlich, ein Gläubiger, ein Wiedergeborener, ein Kind Gottes geht nicht verloren.
Aber wenn wir Wege gehen, wo wir unseren Herrn verleugnen,
in bestimmten Situationen, in bestimmten Umgebungen,
dann können wir nicht damit rechnen, dass der Herr Jesus zu uns steht, in einer solchen Situation.
Dann kommt die vierte Aussage.
Wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Darin liegt auch einerseits eine Warnung, andererseits eine Ermunterung.
Wenn wir untreu sind, das ist natürlich etwas Ernstes, wenn wir untreu werden,
dann bleibt der Herr treu.
Er bleibt einerseits treu in seiner Gnade, wenn jemand ihm angehört.
Das ist Ermunterung.
Wir alle straucheln oft, wir fallen oft, wir sind oft durch Untreue gekennzeichnet.
Da dürfen wir wissen, der Herr Jesus ist treu.
Das soll uns nicht veranlassen, untreu zu sein.
Ganz im Gegenteil, aber wenn wir fallen, der Herr ist treu in seiner Gnade uns gegenüber.
Aber wenn es darum geht, dass jemand kein Leben aus Gott hat,
dass jemand nur eine Form der Gottseligkeit hat, dann gilt auch, dass der Herr treu ist.
Das, was er in seinem Wort sagt, zu denen, die ihm nicht angehören,
das wird er in aller Treue erfüllen.
Nicht nur in Gnade, sondern auch im Gericht.
Treue zeigt sich nicht nur in Gnade.
Treue oder Zuverlässigkeit zeigt sich auch im Gericht.
Was der Herr Jesus gesagt hat, das wird er tun.
Das bedeutet, dass er treu ist.
Er kann sich selbst nicht verleuchten.
Was er gesagt hat, wird er auch erfüllen.
In Gnade, darüber freuen wir uns, das ist uns eine Ermunterung,
aber er tut es auch im Gericht.
Das ist eine ernste Warnung für alle, die nur eine Form der Gottseligkeit haben.
Dann sagt der Apostel Paulus, dies bringe in Erinnerung,
indem du ernstlich vor dem Herrn bezeugst, nicht Wortstreit zu führen.
Timotheus sollte etwas lernen und hatte etwas gelernt.
Er sollte etwas festhalten.
Er sollte etwas bedenken, aber dann sollte er es auch in Erinnerung bringen.
Er sollte es anderen in Erinnerung bringen.
Das, was er selbst gehört und gelernt hatte, sollte er anderen sagen.
Und er sollte es nicht nur einmal sagen, sondern er sollte es immer wieder sagen.
Er sollte es in Erinnerung bringen.
Das ist auch für uns heute etwas sehr Wichtiges.
In der Zeit, in der wir leben, wir bringen das Wort Gottes in Erinnerung.
Wir bringen keine neuen Wahrheiten.
Es gibt keine neuen Wahrheiten.
Das Wort Gottes ist vollendet.
Was wir tun, ist in Erinnerung bringen.
Petrus wollte durch Erinnerung die lautere Gesinnung seiner Briefempfänger aufwecken.
Es ist Erinnerung.
Das ist das, was wir tun.
Hier sollte das, was wir gerade betrachtet haben, in Erinnerung gebracht werden.
Und Timotheus sollte gleichzeitig ernstlich vor dem Herrn bezeugen, nicht Wortstreit zu führen.
Wenn wir die Wahrheit weitergeben, dann ist das nicht nur eine Vermittlung oder Übermittlung von Fakten.
Natürlich erklären wir Gottes Wort oder versuchen es zu erklären.
Aber hier sehen wir, dass es weitergeht.
Es ist ein ernstliches Bezeugen, ein Beschwören vor dem Herrn.
Wir sehen, welch einen deutlich klaren Ausdruck Paulus gebraucht hat.
Ernstlich vor dem Herrn bezeugen, Nachdruck darauf legen, die Wahrheit auf Herzen und Gewissen legen.
Nicht nur Fakten vermitteln.
Das gehört sicherlich dazu.
Aber das Wort Gottes muss ernstlich bezeugt werden.
Vor dem Herrn bezeugt werden.
Und was sollte Timotheus hier konkret tun?
Er sollte ernstlich bezeugen, nicht Wortstreit zu führen, was zu nichts nütze, sondern zum Verderben der Zuhörer ist.
Nun, das war eine Gewohnheit der alten Griechen damals, dass sie sehr gerne Wortstreit führten.
Sie diskutierten gerne über alles Mögliche und sie diskutierten auch über Gottes Wort.
Sie führten Wortstreit.
Natürlich ist es wichtig daran festzuhalten, dass das Wort Gottes Wort für Wort inspiriert, göttlich überliefert ist durch den Heiligen Geist.
Jedes Wort in der Bibel hat eine Bedeutung.
Und wir dürfen und sollen auch darüber nachdenken, warum ein Wort vielleicht da so und an einer anderen Stelle etwas anders steht.
Aber wir sollen uns darüber nicht streiten.
Natürlich gibt es Situationen, wo wir vielleicht über die Aussage einer Schriftstelle unterschiedliche Gedanken haben.
Vielleicht sind heute Abend solche hier, die über die Verse 11 bis 13 etwas anders denken.
Darüber kann man natürlich reden.
Darüber kann man sich unterhalten, darüber kann man sich austauschen.
Aber es ist doch nicht wert, zum Beispiel über so etwas Wortstreit zu führen.
Vielleicht auch noch vor Ohren von jungen Leuten oder unserer Kinder.
Das ist äußerst gefährlich, wenn wir anfangen zu diskutieren, zu streiten über Gottes Wort.
Dafür hat Gott uns sein Wort nicht gegeben.
Es ist zu nichts nütze, sondern zum Verderben der Zuhörer.
Verderben der Zuhörer meint nicht das ewige Verderben.
Natürlich nicht. Das Wort, was hier gebraucht wird, ist das Wort, von dem unser Wort Katastrophe abgeleitet ist.
Es ist eine Katastrophe schlicht und ergreifend, wenn wir Wortstreit führen.
Es bringt überhaupt nichts.
In 1. Timotheus 6, Vers 4 schreibt Paulus,
Er ist von jemand, der krank ist an Streitfragen und Wortgezänken, aus denen entsteht Neid, Streit, Lästerungen, böse Verdächtigungen, beständige Zänkereien von Menschen usw.
Da sehen wir, wozu Wortstreiterei führt.
Zu nichts nütze, sondern zum Schaden.
Zum Schaden der Zuhörer, die vielleicht gar nicht beurteilen können, worüber gerade gestritten wird.
Im Gegenteil, befleißige dich, dich selbst gottbewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt.
Befleißige dich.
Timotheus, hier ist wieder ein Appell an dich.
Befleißige dich.
Wende Fleiß an.
Das ist eine Tugend, die Gott bei uns sehen möchte.
Im natürlichen, irdischen Leben, wie auch besonders in unserem geistlichen Leben.
Wenn wir das Buch der Sprüche lesen, dann wissen wir, wie oft da über Fleiß gesprochen wird.
Auch im ganz natürlichen.
Aber hier befleißige dich, dich selbst Gott als bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat.
Gott beurteilt uns, Gott sieht uns, ob wir bewährt sind, ob wir Arbeiter sind, die sich nicht zu schämen haben,
die sich nichts vorzuwerfen haben oder denen man nichts vorwerfen kann, die das Wort der Wahrheit recht teilen.
Hier ist der Arbeiter nicht wie in Vers 6 jemand, der im Schweiße seines Angesichts Feldarbeit tut,
sondern hier haben wir es mit einem Arbeiter zu tun, den wir als einen Facharbeiter bezeichnen könnten.
Es geht hier nicht um einen Sklaven, der nicht weiß, warum er etwas tun soll,
sondern der einfach einen Befehl bekommt und ihn ausführt,
sondern hier geht es um einen Facharbeiter, der sich in seinem Metier auskennt, der weiß, was er tut.
Und ihm wird gesagt, er soll das Wort der Wahrheit recht teilen, das heißt in gerade Richtung schneiden.
Das heißt, Demotius wird hier davor gewarnt oder besser gesagt, er wird dazu ermutigt,
sich als jemand darzustellen, der das Wort Gottes ausgewogen vorstellt.
Das bedeutet in gerade Richtung schneiden oder das Wort der Wahrheit recht teilen, es ausgewogen vorstellen.
Jede Einseitigkeit in der Auslegung des Wortes Gottes ist gefährlich.
Nehmen wir ein Beispiel, da ist ein Bruder, der spricht immer nur von der Gnade, aber nie von der Verantwortung.
Das ist einseitige Darstellung der Schrift.
Da ist ein Bruder, der spricht nur über die Versammlung, aber nie über das Reich Gottes.
Das ist einseitige Darstellung.
Da ist ein Bruder, wenn er das Wort Gottes vorstellt, er denkt nur an die Prophetie.
Er hat tiefe Einsicht in die prophetischen Aussagen des Wortes Gottes,
wenn er etwas sagt, wenn er das Wort Gottes vorstellt, immer Prophetie.
Alles andere kennt er nicht.
Einseitige Darstellung des Wortes Gottes.
Wir sollen ausgewogen sein, in gerade Richtung schneiden.
Wir sollen die unterschiedlichen Seiten des Wortes Gottes kennen und sie vorstellen.
Tun wir es nicht, dann stehen wir in Gefahr, dass das passiert, was im nächsten Vers steht,
ungöttliche, leere Geschwätze sollen vermieden werden, denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten.
Auch das ist eine große Gefahr.
Streitfragen führen leicht zu dem, was wir hier vorgestellt haben.
Ungöttliche, leere Geschwätze, die keinen Inhalt haben, die inhaltslos sind,
sie sollen vermieden werden, denn sie, und da sagt uns die Fußnote,
die Menschen, die solche Geschwätze führen, werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten.
Wir lernen hier in diesem Vers, und das werden wir gleich noch brauchen,
dass da wo sich Böses zeigt, sich Böses immer in Verbindung mit Menschen zeigt, die es ausüben.
Wenn es Ungerechtigkeit gibt, dann steht das in Verbindung mit Menschen, die Ungerechtigkeit ausüben.
Das ist ein wichtiger Punkt.
Ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs.
Wir verstehen das sehr gut, was damit gemeint ist.
Etwas, was sich immer weiter fortausbreitet, was sich ausbreitet, was alles durchsetzt,
dieses um sich fressen wie ein Krebs, könnte man auch übersetzen mit,
wird Weide finden, so wie ein Feuer Nahrung findet und sich ausweitet,
so ist das hier mit den ungöttlichen und leeren Geschwätzen.
Ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs.
Dann werden diese beiden Namen hier genannt, Hymneus und Philetus.
Und jetzt sehen wir, was passiert, wenn das Wort der Wahrheit nicht recht geteilt wird.
Sie sind von der Wahrheit abgeirrt, indem sie sagen,
dass die Auferstehung schon geschehen sei und den Glauben etlicher zerstören.
Ja, würden wir uns die Frage stellen, die Auferstehung schon geschehen sei,
wenn wir den Epheserbrief lesen, dann stimmt das doch.
Da steht doch, wir sind mit Christus auferweckt.
Das steht doch da. Ja, das steht auch da.
Aber das ist die Sichtweise des Epheserbriefes.
Wenn wir nur diese Seite der Auferstehung betonen würden,
dann würden wir sagen, ja, die Auferstehung hat ja stattgefunden.
Wir sind mit Christus auferweckt, sagt uns doch der Epheserbrief.
Aber wir verkennen dann, dass es im Epheserbrief darum geht,
dass der Gläubige jetzt schon mit Christus versetzt ist in die himmlischen Örter.
Und andere Bibelstellen zeigen uns, dass es neben dieser geistlichen Auferstehung
auch die körperliche, leibliche Auferstehung gibt.
In 1. Korinther 15 verwendet Paulus ein langes Kapitel darauf.
Und es mag sein, dass diese beiden hier nur diese eine Seite vorgestellt haben.
Und was haben sie getan? Sie sind von der Wahrheit abgeirrt.
Das heißt, sie haben hinsichtlich der Wahrheit das Ziel verfehlt.
Das ist einseitige Vorstellung einer Wahrheit.
Und das ist letztlich in diesem Fall eine Verfälschung von Gottes Wort.
Ein Abirren von der Wahrheit mit der Folge, dass der Glaube einiger zerstört wird.
Das meint, das Glaubensgut einiger geht zu Bruch.
Sie wissen nicht mehr, was sie glauben sollen.
Es wird umgeworfen.
Dieses Zerstören ist wohl der gleiche Ausdruck wie umgeworfen.
Wo der Herr Jesus die Tische der Wechsler umgeworfen hat.
Das ist das, was hier gemeint wird.
Der Glaube ist zerstört.
Man weiß nicht mehr, was man glauben soll, wenn man solche Dinge hört.
Wir leben heute in einer Zeit, wo viele von der Wahrheit abgeirrt sind.
Wo man biblische Vokabeln gebraucht, wo man über biblische Wahrheiten spricht
und etwas völlig anderes sagt, als was Gottes Wort uns sagt.
Das hört sich vielleicht noch gut an.
Das hört sich noch christlich an.
Aber wenn wir den Inhalt dessen, was in der Christenheit heute gelehrt wird,
ein wenig mit Gottes Wort vergleichen, dann bekommen wir einen Schrecken.
Ich habe jetzt von einem Bruder gehört, der ein wenig in dieses Buch hineingeschaut hat,
was der Papst geschrieben hat.
Ich weiß den Titel im Moment nicht genau.
Aber er ist ja im Augenblick ein Bestseller.
Und er hat mir gesagt, wenn man das liest, manches hört sich auf den ersten Blick gut an.
Aber wenn man einen Augenblick darüber nachdenkt,
dann merkt man, wie viel Irrlehre da verkündigt und gepredigt wird.
Da wird die Bibel genommen, da werden biblische Vokabeln und Ausdrücke benutzt.
Aber das Endergebnis ist, dass man von der Wahrheit abirrt und dadurch den Glauben einiger zerstört.
Wir sollten uns mit solchen Dingen möglichst überhaupt nicht beschäftigen.
Aber wir sind natürlich ein Teil der Christenheit.
Wir werden mit diesen Dingen konfrontiert.
Und deshalb ist die Warnung, die wir jetzt hier auch in den folgenden Versen finden, für uns sehr wichtig.
Aber bevor die Warnung kommt, finden wir eine Ermunterung.
Wieder eine Ermunterung.
Der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel, der herkennt, die sein sind.
Und jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.
Jetzt haben wir hier ein Siegel, das uns mit zwei Seiten vorgestellt wird.
Diese beiden Seiten kann man nicht voneinander trennen.
Aber wir können diese beiden Seiten auch nicht gleichzeitig besehen.
Wir können immer nur die eine oder die andere Seite sehen.
Aber wir müssen beide Seiten schon sehen.
Nur wir können es nicht zusammentun.
Das ist wie bei einer Geldmünze.
Eine Geldmünze hat zwei Seiten.
Früher sagte man Kopf und Zahl.
Und man kann immer nur eine Seite sehen.
Nicht beide Seiten gleichzeitig.
So ist es hier auch.
Die eine Seite, die uns hier vorgestellt wird, ist die Seite unseres Herrn und dessen, was er zusagt.
Und die andere Seite, die uns hier gezeigt wird, ist die Seite unserer Verantwortung.
Wir leben heute, wir haben das gerade gesagt, in einer Zeit, wo viele Menschen mit biblischen Vokabeln im Mund gewisse Dinge von sich geben, die sich gut anhören.
Und wir können oft nicht erkennen, ob jemand, der sie spricht, Leben aus Gott hat oder nicht.
Manchmal ist es zweifelsfrei.
Wir kennen viele Kinder Gottes, von denen wir wissen, dass sie Kinder Gottes sind.
Aber wir kennen auch wahrscheinlich alle Menschen, wo wir sagen, wir wissen es nicht, wir können es nicht sehen.
Dann haben wir hier die erste Seite des Siegels, eine wunderbare Ermunterung.
Der Herr kennt die, die sein sind.
Das ist eine ganz wichtige Aussage und das sollten wir nie vergessen.
Der Herr kennt die, die sein sind.
Wo auch immer sie sich befinden mögen.
Einer der größten Fehler, die ein Gottesmann im Alten Testament gemacht hat, war, dass er glaubte, er wäre allein übrig geblieben.
Das war Elia.
Der glaubte, er wäre allein übrig geblieben und soweit ich weiß, ist das die einzige Sünde eines alttestamentlich Gläubigen, die im Neuen Testament wiederholt wird.
Und Gott hatte noch ganz viele, die ihre Knie nicht vor dem Bal gebeugt haben.
Es wäre fatal zu denken, dass wir die einzigen sind, die dem Herrn angehören.
Das wäre ganz fatal. Das sollten wir nie tun.
Der Herr kennt die, die sein sind. Wo immer sie auch stehen.
Ich habe eben den Papst erwähnt.
In der katholischen Kirche gibt es viele, die dem Herrn angehören.
Er kennt sie. Er weiß, welche es sind.
Das ist in den anderen Kirchen und Gemeinschaften und Gemeinden nicht anders.
Der Herr kennt, die sein sind.
Wir können es manchmal nicht beurteilen, aber der Herr kennt sie.
Das ist seine Seite und das gibt uns doch Freude ins Herz.
Wie schön, wenn man plötzlich irgendwo unterwegs ist und man trifft jemand, den man noch nie gesehen hat.
Mit dem man auch keinen gemeinsamen Weg geht, aber man stellt plötzlich fest,
das ist einer, ja den kennt der Herr, der gehört ihm an. Eine Freude.
Und davon hat der Herr viele.
Das gibt uns auch Mut in letzten Tagen und schweren Zeiten.
Aber dann kommt die andere Seite dieses Siegels.
Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.
Jeder, der den Namen des Herrn nennt, das sind jetzt alle die, die sich zu diesem Herrn bekennen.
Die ein Bekenntnis haben.
Das ist anders als die, die wir in Vers 22 finden werden, die den Namen des Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Das sind echte Gläubige, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Das kann nur ein wiedergeborener Ton.
Aber den Namen des Herrn nennen, das können viele.
Viele haben gerufen, Herr, Herr, und er hat sie nie gekannt.
Wie viele Christen gibt es heute, die sich Christen nennen, die sich zu dem Herrn bekennen
und die kein Leben aus Gott haben.
Die Verantwortung auf unserer Seite ist, das ist meine und deine Verantwortung, ganz persönlich.
Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.
Jeder, das ist eine ganz persönliche Ansprache an mich und an dich.
Den Namen des Herrn nennen, das tun wir alle.
Wir bekennen uns alle zu unserem Herrn.
Manchmal, wenn wir den Ausdruck Bekenner hören, denken wir nur an die unechten Bekenner.
Aber es gibt auch echte Bekenner, glücklicherweise.
Wir wollen alle dazugehören.
Wir sind doch alle hoffentlich Bekenner unseres Herrn.
Wer ihn bekennt, soll abstehen von der Ungerechtigkeit.
Das gilt natürlich zuerst ganz persönlich.
Jeder für sich muss abstehen von der Ungerechtigkeit.
Ungerechtigkeit ist alles das, was nicht mit dem Wesen und den Wegen Gottes in Übereinstimmung steht.
Ist genau das Gegenteil von praktischer Gerechtigkeit.
Praktische Gerechtigkeit ist das, was in Übereinstimmung ist mit dem Wesen und den Wegen Gottes.
Ungerechtigkeit ist gerade das Gegenteil.
Wir sollen abstehen, wir sollen uns distanzieren von der Ungerechtigkeit.
Wir sollen uns davon trennen.
Zuerst, ich sage das noch einmal, ist das eine Frage ganz persönlich.
In meinem Leben stehe ich ab von der Ungerechtigkeit.
Aber es geht hier im Zusammenhang des Abschnittes um solche, die Ungerechtigkeit praktizieren.
Denn wenn wir dann Abvers 20 weiterlesen, da finden wir plötzlich Gefäße, von denen man sich trennt.
Das sind Menschen.
Wenn es also heißt, stehe ab von der Ungerechtigkeit, dann bedeutet das,
dass wir uns von solchen innerhalb des christlichen Bekenntnisses distanzieren sollen,
dass wir mit ihnen keinen gemeinsamen Weg gehen, die die Ungerechtigkeit praktizieren.
Die sie dauerhaft praktizieren und die auch davon nicht lassen wollen.
Wir wollen einmal einen Vers lesen aus dem vierten Buch Mose.
Da haben wir nämlich diese beiden Seiten des Siegels vor uns in Kapitel 16.
Da geht es um die Frage der Sünde der Rote Koras.
Da lesen wir in Vers 4,
Als Mose es hörte, fiel er auf sein Angesicht, und er redete zu Korah und zu seiner ganzen Rotte und sprach,
Am Morgen, da wird der Herr kundtun, wer sein ist und wer heilig ist.
Der Herr wird kundtun, wer sein ist.
Das ist die erste Seite des Siegels.
Der Herr kennt, die sein sind.
Aber dann in Vers 26, Er redete zu der Gemeinde und sprach,
Weicht doch von den Zelten dieser gottlosen Männer und rührt nichts an, was ihnen gehört.
Das ist, wer den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.
Und wir lernen hier einen ganz wichtigen Grundsatz,
das nämlich Verbindung mit Ungerechtigkeit, Verbindung mit Bösem selbst verunreinigt.
Und deshalb sagt Gott, hier weicht von den Zelten dieser Gottlosen, rührt nichts an, was ihnen gehört.
Deshalb müssen wir abstehen von der Ungerechtigkeit, weil wir sonst selbst damit identifiziert werden.
Wenn die Männer hier nicht weggegangen wären von den Zelten Koras,
dann hätten sie selbst mit der Sünde Koras nichts zu tun haben können
und sie wären trotzdem mit Kora umgekommen.
Lesen wir einen Vers aus dem Propheten Jesaja, der uns das auch klar macht.
Jesaja 52, Vers 11.
Da lesen wir, weicht, weicht, geht von dort hinaus, rührt nichts Unreines an,
geht hinaus aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr die Geräte des Herrn tragt.
Das ist ein Hinweis aus dem Alten Testament, der auf der gleichen Ebene liegt.
Und wenn wir noch einen Vers lesen aus der Offenbarung,
eine ganz ähnliche Aussage, da heißt es in Vers 4,
ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen, geht aus ihr hinaus, mein Volk,
damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet.
Natürlich, da geht es um eine Sache, die noch in der Zukunft liegt,
aber der Grundsatz, der hier gezeigt wird, ist genau der Grundsatz,
den wir hier in 2. Timotheus 2 vor uns haben.
Geht hinaus, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet.
Wir können uns mit der Ungerechtigkeit, so wie sie in der Christenheit praktiziert wird,
nicht eins machen, nicht identifizieren.
Wir können damit keine Gemeinschaft haben.
Der Weg, den Gott uns heißt, ist Abstehen, ist Trennen.
Und das wird jetzt in Vers 20 und Vers 21 an einem Bild deutlich gemacht.
In einem großen Haus, sagt der Apostel Paulus, sind nicht allein goldene und silberne Gefäße,
sondern auch hölzerne und irdene, die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.
Im 1. Timotheusbrief hatte der Apostel Paulus von dem Haus Gottes gesprochen.
Im 2. Timotheusbrief finden wir diesen Ausdruck nicht mehr.
Da spricht der Apostel Paulus von einem großen Haus.
Und wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, dass er damit nicht einfach irgendein Haus meint,
sondern dass dieses Haus die Christenheit symbolisiert.
Wo sich alle die befinden, die den Namen des Herrn nennen, die sich zu ihm bekennen, die Christen sind.
Sie bilden dieses große Haus.
In der Christenheit gibt es unterschiedliche Menschen.
Sie werden hier eingeteilt in zwei Gruppen.
Erstens nach ihrer Beschaffenheit.
Goldene und silberne Gefäße einerseits, hölzerne und irdene andererseits.
Goldene und silberne, das sind innerhalb der Christenheit diejenigen, die Leben aus Gott haben.
Gold, ein Bild göttlicher Gerechtigkeit.
Es sind solche, die diese Gerechtigkeit vor Gott haben, durch das Werk des Herrn Jesus.
Silber, ein Hinweis auf die Erlösung.
Solche, für die der Preis der Erlösung bezahlt wurde.
Das sind echte Kinder Gottes.
Aber es gibt auch hölzerne und irdene Gefäße.
Das ist das, was aus der Erde hier hervorkommt, was mit der Erde in Verbindung steht und was vergehen wird.
Das sind diejenigen, die nur eine Form der Gottseligkeit haben, die nur den Namen Christ tragen,
aber kein Leben aus Gott haben.
Das ist die eine Möglichkeit, die Menschen innerhalb des christlichen Bekenntnisses einzuteilen.
Diese erste Möglichkeit entspricht der ersten Seite des Siegels.
Wer ein goldenes und silbernes Gefäß und wer ein hölzernes und irdenes Gefäß ist,
das weiß in vielen Fällen allein der Herr.
Das kann man den Gefäßen nämlich leider nicht immer ansehen.
Denn es gibt eine zweite Unterscheidung dieser Gefäße.
Es gibt Gefäße zur Ehre und es gibt solche zur Unehre.
Das ist die Frage der Nützlichkeit.
Gefäße zur Ehre und Gefäße zur Unehre.
Ein goldenes und silbernes Gefäß kann so verstaubt und verschmutzt sein,
dass man es ihm nicht ansieht, ob es aus Gold und Silber ist.
Es sieht aus wie ein hölzernes oder irdenes Gefäß,
weil es mit einer dicken Staubschicht überzogen ist.
Die Verantwortung derer, die den Herrn Jesus als ihren Herrn nennen,
ist abzustehen von der Ungerechtigkeit.
Das bedeutet, es ist unsere Aufgabe, unsere Pflicht,
dass wir uns von den Gefäßen zur Unehre distanzieren.
Das ist das, was wir eben in den Versen, die wir gelesen haben,
im vierten Buch Mose, im Propheten Jesaja und in der Offenbarung gefunden haben.
Es ist Trennung.
Wenn nun jemand sich von diesen, das sind die Gefäße zur Unehre,
das sind die Namenschristen,
aber das sind auch Gläubige, die in ihrem praktischen Verhalten
sich nicht anders darstellen wie ein Ungläubiger,
die nicht abstehen wollen von der Ungerechtigkeit.
Wenn jemand sich von diesen, also den Gefäßen zur Unehre, reinigt,
so wird er ein Gefäß zur Ehre sein.
Reinigt, das steht in der Fußnote, sich von ihnen weg reinigt,
das heißt, sich durch Absonderung reinigt.
Das ist tatsächlich Trennung von diesen Personen,
die sich als solche erweisen, dass sie zur Unehre des Herrn sind.
Der Weg Gottes für uns heute in den letzten Tagen und schweren Zeiten
wird damit ein Weg der Trennung von Ungerechtigkeit, der Trennung vom Bösen.
Das ist hier eine persönliche Aufforderung.
Dieser Brief ist nicht an eine örtliche Versammlung gerichtet.
In einer örtlichen Versammlung heißt der Auftrag Gottes,
tut den Bösen aus eurer Mitte hinaus.
Eine örtliche Versammlung muss handeln und muss den Bösen hinaus tun.
Aber hier haben wir die Aufforderung an den Einzelnen.
Es gibt Kinder Gottes, die meinen, der bessere Weg wäre,
das große Haus zu verlassen. Geht das?
Kann man das große Haus verlassen? Nein, man kann es nicht verlassen.
Das große Haus ist die Christenheit.
Wenn wir dieses Haus verlassen würden,
dann müssten wir vielleicht zum Islam oder zum Buddhismus überwechseln.
Das geht nicht. Wir bleiben ein Teil der Christenheit.
Wir können nicht aus diesem Haus herausgehen.
Es gibt andere Kinder Gottes, die wählen einen zweiten Irrweg,
die versuchen, dieses Haus zu reformieren.
Das steht hier aber auch nicht.
Es steht hier nicht, dass wir das Haus reinigen sollen,
dass wir die Gefäße aus dem Haus raustun sollen,
dass wir sie sauber machen sollen,
dass wir das Haus in Ordnung bringen sollen.
Das steht hier nicht.
Eine dritte mögliche Variante, die einige wählen, ist,
dass sie einfach Toleranz üben.
Dass sie sagen, die Dinge sind so, wie sie sind.
Ich stehe hier, wo ich stehe.
Der Herr hat mich hier hingestellt.
Er weiß, dass da, wo ich bin, vieles ist, was nicht mit seinem Willen in Übereinstimmung steht.
Aber ich kann nichts machen.
Ich toleriere das und versuche, hier meinem Herrn zu dienen.
Es wird vielleicht manchmal in guter Absicht gesagt,
aber es geht an dem Auftrag des Herrn vorbei, so wie er hier steht.
Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, sich von diesen distanziert,
so wird er ein Gefäß zur Ehre sein.
Wir wollen zum Abschluss kommen, und das ist positiv, ein Gefäß zur Ehre.
Ein Gefäß zur Freude.
Ein Gefäß, das ist eine Person, die dient zur Freude und zur Verherrlichung Gottes.
Ein Gefäß zur Ehre.
Geheiligt.
Geheiligt bedeutet einmal sicherlich, und hier geht es um praktische Heiligung,
abgesondert vom Bösen.
Das ist der eine Gedanke der Heiligung.
Aber der andere Gedanke, das ist der positive Gedanke.
Geheiligt bedeutet dem Herrn gewidmet und geweiht.
Wir sind geheiligt.
Wir sind nützlich oder brauchbar dem Hausherrn.
Dann kann er uns gebrauchen als Werkzeuge, als Diener, als Gefäße hier in seiner Hand.
Es geht hier immer um Dienst und um Aufgaben, die wir wahrnehmen.
Dann sind wir nützlich dem Hausherrn.
Das ist der Herr Jesus.
Er ist der Hausherr.
Er nennt sich hier so der Hausherr, derjenige, der das Sagen hat.
Ihm sind wir nützlich.
Zu jedem guten Werk bereitet.
Gute Werke, die wir tun, weil wir dem Herrn Jesus Freude machen möchten.
Nicht gute Werke, um etwas zu bekommen, sondern gute Werke, weil wir etwas bekommen haben.
Das ist ein großer Unterschied.
Und dann lesen wir in Vers 22, dass wir streben sollen nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden.
Ich möchte darauf jetzt nicht mehr eingehen.
Nur noch den letzten Satz.
Mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Ein Weg der Trennung von den Gefäßen zur Unehre ist erstens immer ein schmerzlicher Weg.
Das möchte ich gerne noch sagen.
Es ist ein schmerzlicher Weg.
Ein Weg, den wir auch nie leichtfertig gehen können.
Da gibt es innere geistliche Übungen.
Da müssen wir auch in der richtigen Gesinnung tun.
Das können wir nicht hart und nicht lieblos und nicht so einfach mal eben tun.
Das muss tiefe Herzensübungen voraussetzen.
Das ist die eine Seite.
Aber die andere Seite ist diese, dass ein solcher Weg niemals in die Isolation führt.
Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt.
Wenn ein Weg der Trennung in Isolation führt, dann ist es selten ein guter Weg.
Hier lesen wir, dass wir streben sollen nach diesen Tugenden, die wir jetzt nicht mehr behandeln wollen,
aber mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Es wird immer solche geben, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Das sind Gefäße zur Ehre.
Das reine Herz, das sind Menschen, die in praktischer Heiligkeit, in praktischer Gerechtigkeit ihren Weg gehen,
die eben streben, jagen nach Gerechtigkeit, nach Glauben, nach Liebe und nach Frieden.
Solche wird der Herr uns ganz sicherlich zeigen, wenn wir diesen Weg unter tiefen Übungen gehen müssen
und vielleicht auch gegangen sind.
Es wird immer solche geben, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Und mit denen gemeinsam dürfen wir streben.
Mit denen gemeinsam dürfen wir einen Weg gehen.
Timotheus fühlte sich vielleicht ganz alleine. Wir haben das gesehen.
Alle, die in Asien sind, haben mich verlassen, sagt Paulus.
Und doch spricht er hier davon, dass er es tun sollte mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Offensichtlich gab es doch noch solche, die das taten.
Die sollte Timotheus aufsuchen.
Mit denen gemeinsam sollte er einen glücklichen Weg gehen.
Wir leben in einer schweren Zeit.
Wir leben in den letzten Tagen.
Und doch, ihr Lieben, es ist immer noch erstens möglich,
dass wir persönlich unserem Herrn im Dienst zur Verfügung stehen.
Das ist dieser Appell des Apostels Paulus,
die Gnadengabe Gottes anzufachen, die er uns gegeben hat.
Aber es ist auch immer noch möglich, einen glücklichen Weg gemeinsam zu gehen.
Gemeinsam im Dienst für den Herrn.
Er hat uns solche an die Seite gestellt.
Brüder und Schwestern, sicherlich fehlbare Menschen sind wir alle,
aber von denen wir doch wissen, sie rufen den Herrn an mit reinem Herzen.
Mit denen gehen wir auch in den letzten Tagen, in schweren Zeiten,
einen glücklichen gemeinsamen Weg.
Und aus Lied 104 dann die 50. Strophe.
Durch euren Geist, so Herr, mich leib' ich mir im Dank für Zähnlichkeit
und auch für meinen Mut verschützen.
Ich kann ja nichts hier ohne dich,
und sterbe unbewacherlich.
Sei mir ein Schirm im Blüten schützen,
lass' meine Flüssen bladen schein'
mit auf den Trümmern Vater freun'.
Bin ich in diesem fremden Land,
der Blütenberg auch unbekannt,
und wozu bist es, der mich kennt?
Bin einst zu dir rum mit der Strahl,
der einen Blick doch immer nah.
Such' einen Ort, wo nichts uns verhindert,
bei Jesus komm' und bleib' mit rein,
in dieser Fremde ist mir wahn.
Bei dir, Herr Jesu, werd' ich sein,
wenn du mich führst zur Ruhe ein.
Bei dir, wo jeder Kampf beendet,
dann werde ich dein Dank beschaun'
mit allen, die auf dich vertrauen.
Dann ist mein Glaubenslauf vollendet,
ich werd' verherrlicht sein mit dir,
die Scherzen und Tod singen dir. …