Lektionen aus dem Leben der Patriarchen
ID
eab070
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:00:52
Anzahl
3
Bibelstellen
1. Mose 17,19; 35,28
Beschreibung
Die Vorträge sind chronologisch und betreffen:
- Abraham
- Isaak
- Jakob
Automatisches Transkript:
…
Ich habe große Freude, nach längerer Zeit mal wieder hier bei euch zu sein.
Wenn der Herr uns diese drei Abende schenkt, dann ist es meine Absicht, etwas zu sagen
über das Leben von drei Männern aus dem Alten Testament, drei Männer, die wir manchmal
die drei Patriarchen nennen, nämlich Abraham, Isaac und Jakob.
Drei ganz verschiedene Menschentypen, drei ganz unterschiedliche Lebensgeschichten, aber
alle drei äußerst lehrreich für uns.
Ich möchte einleitend etwas lesen aus dem Hebräerbrief aus Kapitel 11, Hebräer 11,
Vers 8.
Durch Glauben war Abraham als den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte, und er zog
aus, ohne zu wissen, wohin er komme.
Durch Glauben hielt er sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem Fremden und wohnte
in Zelten mit Isaac und Jakob, den Miterben derselben Verheißung.
Denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
So unterschiedlich die Geschichte und die Erfahrungen dieser drei Männer im Alten Testament
sind, so gibt es doch verbindende Elemente zwischen diesen dreien.
Wir sehen hier aus dieser Stelle im Hebräerbrief, dass alle drei durch Glauben gelebt haben,
zwar ganz unterschiedlich, aber doch alle im Glauben.
Bei Abraham sehen wir eine große Glaubensenergie, bei Isaac sehen wir eine gewisse Ruhe des
Glaubens und bei Jakob sehen wir große Schwankungen des Glaubens.
Alle drei haben als Fremdlinge gelebt.
Wir haben davon gelesen, dass sie in Zelten gewohnt haben und das Zelt ist ein Symbol
für Fremdlingschaft.
Das heißt, sie lebten in einem Land, das ihnen zwar zugesagt war, aber das sie ihnen
nicht gehörte.
Sie lebten dort als Fremde.
Das dritte, sie hatten alle ein himmlisches Ziel, ein Ziel vor Augen, sie lebten zielorientiert.
Und was sie noch verbannt ist, dass sie alle den gleichen Gott hatten, den Gott Abrahams,
den Gott Isaacs und den Gott Jakobs, wie wir das einige Male in der Bibel lesen.
Nun, das, was für diese Glaubensmänner damals zutraf, das trifft auch für uns zu.
Wir alle leben im Glauben ganz unterschiedlich, auch unserem Charakter entsprechend unterschiedlich.
Wir alle leben als Fremde hier auf dieser Erde, wir haben hier kein Bürgerrecht, wie
uns das Neue Testament sagt, wir sind zielorientierte Christen, wir laufen auf das Ziel hin orientiert
und natürlich, ja, wir alle sind verbunden mit Gott, nicht nur mit Gott im Allmächtigen,
so wie die Patriarchen ihn kannten, sondern wir kennen Gott als den Gott und Vater unseres
Herrn Jesus Christus.
Nun, wir wollen an diesen drei Abenden nicht das Leben der Patriarchen chronologisch betrachten,
das würde an drei Abenden auch gar nicht möglich sein.
Ich möchte versuchen, jetzt an jedem dieser drei Abende sieben Lektionen oder sieben Punkte
vorzustellen, die sich jeweils mit einem dieser drei Patriarchen verbinden.
Das werden überwiegend praktische Punkte sein, aber nicht nur und wir beginnen natürlich
heute Abend mit Abraham.
Wenn wir eine Überschrift über das Leben Abrahams setzen wollten, dann könnten wir
sagen von Gott gerufen und das ist auch gleich der erste Punkt, den ich zeigen möchte.
Wir haben schon von dem Ruf Gottes gelesen in Hebräer 11, aber wir gehen jetzt zum ersten
Buch Mose, Kapitel 12, Vers 1 und der Herr hatte zu Abraham gesprochen, geh aus deinem
Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich
dir zeigen werde und ich will dich zu einer großen Nation machen und ich will dich sechnen
und ich will deinen Namen groß machen und du sollst ein Segen sein.
Vers 4 und Abraham ging hin, wie der Herr zu ihm geredet hatte.
Abraham war ein berufener oder gerufener Gottes und das Neue Testament zeigt uns, dass auch
wir von Gott berufene oder gerufene sind.
Ich möchte mal ganz kurz drei neutestamentliche Begriffe nebeneinander stellen, die auch miteinander
verbunden sind, das ist Auserwählung, das ist Rettung und das ist Berufung.
Wenn wir an neutestamentliche Auserwählung denken, an die christliche, typisch christliche
Auserwählung, dann ist es eine Auserwählung vor Grundlegung der Welt und sie zeigt uns
die Souveränität Gottes, der auswählt.
Wenn wir an Rettung denken, dann lernen wir ganz besonders, aus welch einer Gefahr Gott
uns herausgebracht hat.
Berufung zeigt uns nicht nur, aber im Schwerpunkt, woher Gott uns geholt hat, wovon er uns befreit
und gerettet hat, nämlich vor der Gefahr, ewig verloren zu gehen.
Und wenn wir an Berufung denken, dann denken wir besonders an das Ziel der Berufung, an
die Absicht, mit der Gott uns berufen hat.
Das sind drei Schwerpunkte, Auserwählung, Souveränität Gottes, vor Grundlegung der
Welt, auserwählt, gerettet, aus der Gefahr, ewig verloren zu gehen, berufen zu einem wunderbaren
Ziel.
Nochmal, das sind Schwerpunkte, wir wollen diese drei Begriffe auch jetzt nicht strapazieren
heute Abend, aber ich möchte sie einmal einleitend kurz nebeneinander stellen.
Wenn wir uns Abraham anschauen, dann können wir uns fragen, wer hat denn eigentlich den
Abraham gerufen?
In Erstemose heißt es der Herr, Jehova, der Ewige, der Unwandelbare, aber Stephanus sagt
uns in der Apostelgeschichte, in seiner eindrucksvollen Rede vor dem Synedrium, dass es der Gott der
Herrlichkeit war, der unseren Vater Abraham berufen hat, der Gott der Herrlichkeit.
Alles im Leben von Abraham geht von Gott aus, Gott steht am Anfang und auch alles in unserem
Leben geht von dem Gott der Herrlichkeit aus, der uns gerufen hat, dessen Stimme wir gehört
haben und so wie Abraham dem Ruf Gottes gefolgt ist, hoffe ich, dass wir alle, die wir heute
Abend hier sind, diesem Ruf Gottes auch gefolgt sind.
Wir können uns auch fragen, wen hat Gott denn hier berufen, was war der Abraham für
ein Mensch?
Das Buch Josua zeigt uns am Ende in der Abschiedsrede Josuas, dass Abraham ein Götzendiener war.
Also Abraham wurde nicht von Gott gerufen, weil er so gut gelebt hatte, weil er so treu
war, sondern er war ein Götzendiener.
Es war Gnade, dass Gott den Abraham berufen hat und wenn wir an uns denken, natürlich
ist es Gott, der Gott der Gnade, der uns berufen hat, verdient hatten wir das überhaupt nicht,
dass der Ruf Gottes an unser Ohr gekommen ist und dass wir diesem Ruf Folge leisten
können.
Wir können uns auch die Frage stellen, welchen Charakter hatte diese Berufung Abrahams und
wir sehen ganz deutlich, der Charakter dieser Berufung Abrahams war zunächst einmal, dass
es ein trennender Ruf war.
Abraham musste etwas aufgeben, Abraham musste etwas verlassen.
Wir haben das gelesen, geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus deines
Vaters Haus.
Abraham musste sich trennen, wenn er dem Ruf Gottes Folge leisten wollte, dann ging das
nicht anders, als dass er etwas aufgab und das ist heute auch nicht anders.
Wenn Gott einen Menschen ruft, dann ist das ein trennender Ruf, Trennung von dieser Welt.
Das Land, ein Hinweis auf die Welt, in der jeder Mensch lebt und wenn jemand dem Ruf
Gottes folgt, wird er von dieser Welt getrennt, dann ist er zwar noch in der Welt, aber er
ist nicht mehr von der Welt.
Abraham sollte auch seine Verwandtschaft verlassen.
Für viele bedeutet der Ruf Gottes, soziale Bindungen und Beziehungen aufzugeben.
Bei den meisten von uns wird das nicht so stark sichtbar gewesen sein, weil wir auch
die Gnade gehabt haben, in gläubigen Elternhäusern aufzuwachsen, viele von uns, aber nicht alle
sicherlich.
Aber auch das ist natürlich oft der Fall heute, wenn Gott einen Menschen ruft und ein
Mensch diesem Ruf folgt, dann gilt es auch soziale Bindungen zu kappen und dann sind
natürlich die familiären Beziehungen auch da und auch die musste Abraham verlassen und
das war für Abraham die größte Hürde, seine Familie zu verlassen, denn zuerst hat
er seinen Vater mitgenommen und erst später ist er dann wirklich endgültig diesem Ruf
Gottes gefolgt.
Abraham war berufen, er hatte ein Ziel, Gott hatte ihm ein Land versprochen, in dieses
Land ging er, in diesem Land hat er gewohnt, aber er hat dieses Land nie persönlich besessen.
Seine Nachkommen sollten dieses Land besitzen, sie haben es auch besessen und sie werden
es wieder einmal besitzen.
Nun unser Ruf ist ein anderer Ruf, wir sind nicht berufen zu einem himmlischen, zu einem
irdischen Land, zu einem irdischen Erbteil, sondern unsere Berufung ist natürlich dem
Wesen nach eine himmlische Berufung.
Der Hebräerbrief sagt uns, dass wir Genossen der himmlischen Berufung sind.
Wir haben ein Ziel vor Augen, ich habe vorhin gesagt, zielorientiert lebten die Patriarchen
und auch wir leben zielorientiert.
Wir sind berufen, aber das Ziel, wozu wir berufen sind, das haben wir noch nicht erreicht,
aber es liegt vor uns.
Wir sind Genossen der himmlischen Berufung, aber das hat ganz praktische Konsequenzen
für unseren Lebensalltag.
Der Kolosserbrief sagt uns in Kapitel 3, ganz am Anfang, dass wir das suchen sollen, was
droben ist und dass wir danach trachten sollen, was droben ist.
Noch einmal der Ruf, ein trennender Ruf, Fremdlinge, aber mit einer Orientierung zum Himmel hin,
suchen was droben ist.
Was ist denn droben?
Wo der Christus ist, da ist unser Ziel.
Es ist eine himmlische Berufung, aber wir könnten doch sagen, der Himmel ist nicht
das eigentliche Ziel, sondern derjenige, der den Himmel ausfüllt, das ist die Person des
Herrn Jesus.
Deshalb sollen wir auf das Sinnen, nach dem Trachten, uns auf das hin orientieren, fokussieren,
was droben ist und dann fügt Paulus hinzu, wo der Christus ist.
Das ist das Erste, was wir aus dem Leben Abrahams für uns heute Abend mitnehmen wollen.
Wir sind berufen, unsere Berufung ist eine trennende Berufung, eine himmlische Berufung
und wir wollen uns nach dem ausstrecken, was droben ist, da wo der Herr Jesus ist, wo unser
ewiges Zuhause ist.
Das Zweite, was ich gerne zeigen möchte, anhand des Lebens Abrahams, ist das, was eigentlich
ganz typisch für Abraham ist, nämlich Abraham ist ein Glaubensmann und wir wollen aus Kapitel
15, einen Vers lesen oder zwei Verse, 1. Mose 15, Vers 5, und Gott führte ihn hinaus und
sprach, blicke doch zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst und
er sprach zu ihm, so wird deine Nachkommenschaft sein und er, Abraham, glaubte dem Herrn und
errechnete es ihm zur Gerechtigkeit.
Wir sagen zu Recht, Abraham der Glaubensmann und wenn es einen gegeben hat im Alten Testament,
der vorgelebt hat, was Glauben bedeutet, dann ist das Abraham.
Übrigens diese Stelle hier in 1. Mose 15 ist der erste Vers, wo das Wort Glauben in
der Bibel vorkommt und das ist sicherlich nicht ganz ohne Bedeutung, denn wenn ein Wort
zum ersten Mal vorkommt, gerade im ersten Buch Mose, dann zeigt das oft etwas sehr Charakteristisches.
Abraham ist der erste, von dem ausdrücklich gesagt wird, dass er Gott glaubte.
Natürlich haben die Gläubigen vor Abraham, wenn wir an Noah denken und auch an andere,
auch geglaubt, das ist keine Frage und das Hebräer 11 zeigt uns das auch, aber Abraham
ist im ersten Buch Mose der erste, von dem es ausdrücklich gesagt wird.
Nun wir können, wenn wir über den Glauben Abrahams nachdenken und gerade über diese
Aussage hier, er glaubte Gott und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit, dann können wir
mindestens drei Linien ins Neue Testament ziehen.
Die erste Linie, die geht in den Römerbrief, da wird nämlich dieser Vers zitiert, in der
Beweisführung des Apostels Paulus, wie ein Mensch gerecht wird vor Gott, zitiert Paulus
in Römer 4 diesen Vers, dass Abraham glaubte und Gott es ihm zur Gerechtigkeit rechnete.
Der Römerbrief beantwortet ja die Frage, wie kann ein Mensch vor Gott gerecht werden?
Das ist eine essenzielle Frage, die Frage, die Hiob ja schon gestellt hat und auf die
es eigentlich schon im Alten Testament eine Antwort gibt, Habakuk sagt, der Gerechte wird
aus seinem Glauben leben und das illustriert Paulus im Römerbrief anhand des Beispiels
von Abraham.
Es waren nicht die Werke, die Abraham gerechtfertigt haben vor Gott, sondern es war sein Glaube
und Paulus macht im Römerbrief völlig klar, dass ein Mensch nur dann oder nur auf einem
Wege gerechtfertigt werden kann, nämlich auf dem Weg des Glaubens, mittels des Glaubens.
Gott nimmt keinen Menschen aufgrund seiner Werke an.
Dann wäre das Werk des Herrn Jesus nicht vollgültig.
Der Jesus hat am Kreuz gerufen, es ist vollbracht.
Das bedeutet, dass diesem Werk des Herrn Jesus nichts hinzuzufügen ist.
Wenn jetzt ein Mensch sagen würde, ich kann durch gute Werke mir den Himmel verdienen
oder ich kann zumindest dazu beitragen, dass Gott mich annimmt, dann wäre die Aussage
des Heilands am Kreuz, es ist vollbracht, nicht wahr.
Wir würden das Werk des Herrn Jesus schmälern, wenn wir sagen würden, wir können durch
Werke dazu beitragen.
Nein, das können wir nicht.
Die Hand, die das Heilgottes ergreift, ist der Glaube und nichts anderes und das illustriert
die Geschichte Abrahams.
Er glaubte Gott und Gott rechnet es ihm zur Gerechtigkeit.
Auf diesem ganz simplen und einfachen Weg wird auch heute jeder Mensch vor Gott gerecht
werden.
Das ist die erste Linie, die wir ins Neue Testament ziehen.
Die zweite Linie, die wir ins Neue Testament ziehen, geht in den Jakobusbrief.
Jakobus stellt die Frage, wo ist dein Glaube?
Zeig mal, wo ist dein Glaube?
Und dann sagt Jakobus, der Glaube wird sichtbar durch Werke und dann zitiert Jakobus Abraham.
Er zitiert hier aus dem ersten Buch Mose und sagt, Abraham ist gerechtfertigt worden durch
seine Werke.
Ein Widerspruch zum Römerbrief?
Beim Flüchtigen lesen könnte man denken, ja, Paulus sagt, Abraham wurde durch Glauben
gerechtfertigt und Jakobus sagt, Abraham wurde durch Werke gerechtfertigt.
Das ist doch ein typischer Widerspruch.
Aber es ist kein Widerspruch.
Warum nicht?
Aus zwei Gründen nicht.
Erster Grund, Paulus spricht von der Rechtfertigung vor Gott.
Jakobus spricht von der Rechtfertigung vor Menschen.
Das ist ein ganz großer Unterschied.
Vor Gott zählt der Glaube und nicht die Werke.
Vor Menschen zeigt sich unser Glaube, die Realität unseres Glaubens in unseren Werken.
Zweitens, Paulus zeigt, wie ein Sünder gerechtfertigt wird aufgrund des Glaubens.
Jakobus zeigt, wie ein Gläubiger seinen Glauben zeigt.
Das sind die zwei großen Unterschiede.
Noch einmal, Paulus zeigt, der Sünder wird gerechtfertigt vor Gott aufgrund seines Glaubens.
Beispiel Abraham.
Jakobus sagt, der Gläubige wird vor den Menschen gerechtfertigt.
Er zeigt seinen Glauben vor den Menschen durch seine Werke.
Und er zitiert als Beispiel, ein Beispiel Abraham.
Paulus und auch Jakobus gebrauchen auch noch andere Beispiele, aber beide beziehen sich auf Abraham.
Und auch das spricht uns natürlich an.
Unsere Stellung, die wir haben als Gerechtfertigte vor Gott, haben wir aus Glauben, nichts anderes.
Und wir betonen gerne diese Wahrheit des Römerbriefes und die ist auch elementar und wichtig.
Aber ich habe den Eindruck, dass wir manchmal ein bisschen die Sichtweise des Jakobusbriefes vernachlässigen.
Nämlich die Rechtfertigung durch Werke.
Sprich, der Beweis unseres Glaubens vor den Menschen.
Sieht man denn unseren Glauben?
Sehen die Menschen, mit denen wir in Kontakt sind, so wie das bei Abraham war, unseren Glauben?
Bei Abraham war das klar.
Die Menschen wussten, was Abraham für ein Mensch war.
Du wirst ein Fürst Gottes unter uns, sagen die Ätither nachher, als er seine Frau begraben wollte, schon am Ende seines Lebens.
Ihr kennt das U-Boot-Christentum, ja?
Sonntags morgens auftauchen und sonntags abends wieder abtauchen.
Eine Woche U-Boot fahren, keiner merkt was und sonntags sind wir wieder in der Versammlung.
Das ist U-Boot-Christentum.
Da sieht man dann nicht viel von unserem Werk.
Und wenn man gar nichts sieht, dann sagt Jakobus, dann bist du nicht echt.
Wenn man gar nichts sieht.
Es kann nicht sein, dass ein Christ, der gerechtfertigt ist, aus Glauben gar nichts zeigt.
Aber wie oft zeigen wir nur wenig.
Bei Abraham war das anders und auch das wollen wir von Abraham lernen.
Dritte Linie, die ich ins Neue Testament ziehen möchte, der Gerechte wird aus seinem Glauben leben.
Das zeigt uns der Hebräer.
Aus Glauben leben und wenn wir das Leben Abrahams anschauen, dann werden wir sehen, was praktizierter Glaube bedeutet.
Seht ihr, Abraham zog aus ohne zu wissen, wohin er ging.
Gott hat es ihm nicht gesagt, er hat nur gesagt, geh, geh in ein Land.
Aber er hat ihm überhaupt nicht gesagt, was unterwegs passieren würde, wie es gehen würde, wo er ankommen würde.
Das blieb alles offen und Abraham marschiert los.
Das ist Glaube.
Praktizierter Glaube bedeutet die Hand auf das zu legen, was Gott uns sagt und zu gehen.
Manchmal gibt Gott uns Aufträge, da wissen wir genau, was passiert.
Aber manchmal gibt Gott uns auch Aufträge, jetzt ganz praktisch in unserem Leben, da wissen wir gar nicht, was passiert.
Denke gerade an Philippus.
Als Philippus in Samaria im Segen arbeitete, sagt Gott ihm auf einmal, hallo Philippus, komm mal her, anderer Weg, geh mal in die Wüste oder auf den Wüstenödenweg nach Gaza.
Was da passieren würde, hat Gott ihm nicht gesagt.
Aber Philippus geht.
Das ist Glaube. Vertrauen auf das, was Gott sagt.
Auch wenn wir nicht wissen, was passiert.
Vertrauen auf das, was Gott sagt. Und das hat Abraham gekennzeichnet.
Wenn wir mal an 1. Mose 22 denken, da bekommt Abraham einen Auftrag und da wusste er, was er tun sollte.
Aber wieder zeigt Abraham Glauben.
Abraham hätte tausend Argumente bringen können, warum das unmöglich war, was Gott da von ihm forderte.
Aber Abraham diskutiert nicht.
Im Gegenteil, er macht sich des Morgens früh auf und geht los.
Und vielleicht ist das die größte Glaubenstat, die je ein Mensch auf dieser Erde vollbracht hat.
Ich spreche jetzt nicht von dem Herrn Jesus, ich spreche von uns Menschen.
Das, was Abraham in 1. Mose 22 getan hat.
Abraham, ein Mann des Glaubens.
Und das ist etwas, was auch uns anspricht, was direkt in die Praxis unseres Lebens spricht.
Gott vertrauen, auch wenn wir nicht wissen, wohin es geht.
Auch wenn wir nicht wissen, was auf uns zukommt.
Das dritte, was ich gerne zeigen möchte, ich habe das vorhin schon kurz erwähnt.
Abraham war ein Fremdling, er hat in Zelten gelebt und ich möchte etwas lesen aus 1. Mose 12, Vers 8.
Und Abraham brach auf in das Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel im Westen und Ai im Osten.
Und er baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.
Und dann aus Kapitel 13, Vers 18.
Und Abraham schlug Zelte auf und kam und wohnte unter den Therabinten Mambres, die bei Hebron sind.
Und er baute dort dem Herrn einen Altar.
Es ist uns vielleicht aufgefallen oder vielen von uns auch bekannt, dass diese zwei Dinge im Leben Abrahams zusammengehören.
Das Zelt und der Altar.
Übrigens, ohne dass wir jetzt darauf näher eingehen, Abraham hat vier Altäre.
Vier Altäre werden genannt im Leben Abrahams.
Vielleicht hat er noch mehr Altäre gehabt, aber vier Altäre werden ausdrücklich genannt im Leben Abrahams.
Wir werden morgen sehen, bei Isaak ist ein prägendes Element der Brunnen und bei Jakob ist ein prägendes Element das Denkmal.
Im Leben Isaaks werden vier Brunnen mit Namen genannt und von Jakob wissen wir mindestens vier Denkmäler, die er gebaut hat.
Bei Abraham Zelt und Altar.
Nun, das Zelt, das ist klar, das spricht von Fremdlingsschaft.
Das spricht von jemandem, der irgendwo wohnt, wo er nicht zu Hause ist.
Wir kennen das heute in unserem Land. Wir haben viele Flüchtlinge, die hier leben.
Die haben keine deutsche Staatsbürgerschaft, aber sie wohnen hier und doch sind sie Fremde.
Und wenn es jetzt zum Beispiel an die Wahlen geht, dann haben diese Fremdlinge, diese Menschen aus dem fremden Land kein Wahlrecht.
Wir haben ein Wahlrecht als Deutsche.
Keine Wahlpflicht. Ich spreche auch jetzt nicht darüber, dass wir nicht wählen brauchen als Christen.
Ich spreche nur von dem Recht, das jemand hat.
Fremdlinge haben keine Rechte.
Und das Neue Testament macht unmissverständlich klar, dass wir als Christen, auch wenn wir nicht in Zelten wohnen,
sondern in Häusern oder Wohnungen, dass wir Fremdlinge sind.
Dass wir hier auf dieser Erde kein Bürgerrecht haben.
Der Philipperbrief macht das zum Beispiel in Kapitel 3 ganz deutlich.
Wir sind hier nicht zu Hause. Diese Welt ist nicht unsere Heimat.
Unsere Heimat ist da, wo unser Herr ist, im Himmel.
Das macht das Zelt von Abraham sehr deutlich. Und natürlich müssen wir uns auch die Frage stellen,
ja, ist es nur ein Bekenntnis, was wir haben, dass wir Fremdlinge sind, oder realisieren wir das auch?
Praktizieren wir das auch in unserem Leben?
Ist die Welt wirklich für uns ein Ort, wo wir nicht zu Hause sind?
Wo wir natürlich eine Aufgabe haben.
Das ist völlig klar. Wir haben hier eine wichtige Aufgabe zu erfüllen in dieser Welt.
Sonst hätte der Herr Jesus uns zu sich genommen.
Aber wir sind hier nicht zu Hause.
Ich möchte unsere Aufgabe mal vergleichen mit der Aufgabe eines Botschafters.
Eines Botschafters, nehmen wir mal an, dem englischen Botschafter, der in Berlin ist.
Dieser englische Botschafter vertritt die Interessen seines Landes, England, hier bei uns in Deutschland.
Er verhält sich zwar nach den deutschen Richtlinien, also dem würde es nicht einfallen,
jetzt hier auf der linken Straßenseite Auto zu fahren, das würde nicht lange gut gehen.
Er wird sich also an die deutsche Straßenverkehrsordnung halten.
Das heißt, er fährt rechts, in England fährt er links.
Und auch ansonsten wird er sich an die deutschen Regeln halten.
Wir haben Corona-Regeln, die Engländer haben keine mehr.
Also der englische Botschafter wird sich in Deutschland noch an unsere Corona-Regeln halten.
Das wird er tun.
Aber er wird auch nicht zur Wahl gehen nächste Woche.
Oder übernächste Woche, ich weiß gar nicht genau, wann wir werden.
Spielt auch keine Rolle.
Aber er hat eine Aufgabe hier.
Er vertritt die Interessen seines Landes und seht, genau das tun wir auch.
Wir vertreten die Interessen des Himmels hier auf dieser Erde.
Wir sind mit einer Botschaft ausgesandt in diese Welt.
Davon spricht der Herr Jesus in Johannes 17.
Also wir sind nicht von der Welt, aber wir sind noch in dieser Welt.
Und wie der Herr Jesus von dem Vater gesandt wurde, sendet der Jesus auch uns mit einem Auftrag.
Ein Fremdling, aber mit einem Auftrag.
Aber eng mit dieser Fremdlingschaft verbunden ist eben der Altar.
Zelt und Altar gehören im Leben von Abraham zusammen.
Nun, der Altar, das wird den meisten von uns gut bekannt sein, spricht vom Gottesdienst.
Und Gottesdienst, höchster Gottesdienst im Sinne des Neuen Testamentes, nicht ausschließlich,
aber eine besondere Seite des Gottesdienstes im Neuen Testament ist natürlich,
dass wir als Priester vor Gott erscheinen und dort vor Gott priesterlich dienen.
Der erste Petrusbrief spricht von dem heiligen Priestertum der Gläubigen.
Er spricht auch von dem königlichen Priestertum der Gläubigen.
Das königliche Priestertum ist das, was nach außen gerichtet ist,
dass wir in die Welt gehen und die Tugenden dessen verkündigen, der uns berufen hat.
Abraham, aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.
Aber das heilige Priestertum, das ist Gott zugewandt.
Und heilige Priester, sagt uns Petrus, bringen geistliche Schlachtopfer.
Was ist das denn?
Das sind so Begriffe, die wir gut kennen.
Was ist das denn, geistliche Schlachtopfer zu bringen?
Ganz einfach.
Geistliche Schlachtopfer bringen wir dann, wenn wir mit dem Opfer des Herrn Jesus beschäftigt sind.
Wenn wir mit Gott über das Opfer seines Sohnes sprechen.
Darüber, dass der Herr Jesus das Schuldopfer gestellt hat und für unsere Sünden gestorben ist.
Darüber, dass der Jesus das Sündopfer gestellt hat und für uns zur Sünde gemacht worden ist.
Darüber, dass der Jesus das Friedensopfer ist, der Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes.
Wir sprechen mit Gott darüber, dass der Jesus das Brandopfer ist, der sich hingegeben hat
zum Wohlgefallen, zu einem Wohlgeruch, zur Freude Gottes.
Wenn wir mit dem Opfer des Herrn Jesus beschäftigt sind, dann haben wir einen Altar.
Dann sind wir am Altar.
Wir umgehen den Altar und schauen auf das Opfer des Herrn Jesus.
Ach ja, das machen wir sonntags morgens, wenn wir zum Brotbrechen zusammenkommen.
Ja, das machen wir sonntags morgens, wenn wir zum Brotbrechen zusammenkommen.
Völlig richtig, aber doch nicht nur.
Der Bräherbrief sagt uns, durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen.
Das ist damit verbunden, wenn wir auf das Opfer des Herrn Jesus schauen, dann bringen wir auch Opfer des Lobes.
Dann preisen wir Gott für das, was er getan hat und wir danken ihm für das, was er uns gegeben hat.
Wir beten ihn an für das, was er ist, aber doch nicht nur in der einen Stunde am Sonntagmorgen
oder 70 oder 90 Minuten, keine Ahnung, wie lange wir zusammen sind, spielt keine Rolle.
Nein, den Altar zu haben, das ist etwas, was sich mit der Fremdlingschaft verbindet, was wir jeden Tag tun sollten.
Sollte kein Tag in unserem Leben vergehen, wo wir nicht mit dem Opfer, mit dem Werk des Herrn Jesus beschäftigt sind.
Abraham hatte einen Altar, solange er im Land war.
Als er nach Ägypten ging, lesen wir nichts von einem Altar.
Als er zurückkam, hatte er wieder einen Altar.
Lot hatte überhaupt keinen Altar, jedenfalls lesen wir nichts davon.
Und in Solom hätte ein Altar auch nicht hingepasst.
Wisst ihr, weltliche Christen, die ihre Fremdlingschaft nicht verwirklichen, haben keinen Altar.
Das widerspricht einander.
Wenn wir weltlich leben, dann werden wir kaum heilige Priester Gottes sein.
Dann sind wir keine Anbeter.
Anbetung setzt voraus, Gottesdienst in diesem Sinne setzt voraus,
dass wir unsere Fremdlingschaft auch realisieren und uns nicht mit dieser Welt verbinden.
Noch einmal, in Ägypten hatte Abraham keinen Altar, wir lesen jedenfalls nichts davon.
Und Lot hatte in Solom auch keinen Altar.
Also die dritte Lektion aus dem Leben Abrahams, Fremdlinge und Anbeter zu sein.
Ich möchte einen vierten Punkt zeigen und der macht mir den Abraham eigentlich sehr sympathisch.
Obwohl es eigentlich etwas nicht so ganz Schönes ist.
Aber Abraham war nicht so ein Mr. Perfect.
Abraham war nicht jemand, der immer auf der Glaubenshöhe war,
sondern Abraham kannte auch seine Tiefen.
Und deshalb habe ich gesagt, der Abraham ist mir deshalb sympathisch.
Sonst würden wir sagen, das war ein Übermensch.
Wenn wir 1. Mose 22 lesen, dann würden wir sagen, das war ein Übermensch.
Das hätte auch keiner geschafft.
Aber Abraham war genauso wie wir.
Und er kannte auch seine Fehler.
Damit meine ich jetzt nicht, dass die Fehler von Abraham gut waren, überhaupt nicht.
Aber sie sind lehrreich für uns.
Abraham ist auch abgewichen.
Abraham war nicht immer auf der Höhe seines Glaubens.
In Kapitel 12, Vers 10 heißt es, schon gleich ziemlich am Anfang seiner Geschichte,
es entstand aber eine Hungersnot im Land.
Und Abraham zog nach Ägypten hinab, um sich dort aufzuhalten.
Das hatte Gott ihm nicht gesagt.
Und trotzdem ging Abraham.
Wir können das verstehen, Hungersnot im Land, nichts zu essen.
Abraham hatte auch da wahrscheinlich schon relativ viele Knechte und Mächte,
eine große Familie um sich herum, also Mitarbeiter, eigene Kinder hatte er nicht.
Und wir können das menschlich gesprochen verstehen, dass Abraham beking,
weil in Ägypten wahrscheinlich Nahrung war und im Land nicht.
Aber Gott hatte die Hungersnot geschickt, um Abraham zu prüfen.
Und Abraham entweicht dieser Prüfung, wie das manche andere auch getan haben.
Im Buch Ruth sehen wir das ganz ähnlich, auch die Hungersnot, die kommt
und wie Elimelech mit seiner Frau nach Moab geht.
Also Abraham ist hier nicht auf der Höhe des Glaubens.
Er schaut auf die Umstände, auf die Hungersnot.
Und in diesem Fall vertraut er nicht auf Gott.
Und darin finden wir uns wieder.
Wie oft kommen solche Situationen in unserem Leben auf,
wo Gott eine äußere Prüfung schickt und wir schauen nicht auf Gott,
sondern wir suchen eigene menschliche Lösungen.
Wir wissen nicht, ob Abraham Gott gefragt hat, wahrscheinlich nicht,
jedenfalls lesen wir nichts davon.
Und dann haben wir eben diese Situationen in unserem Leben,
wo wir dann nach unserer eigenen Logik entscheiden.
Da kommt eine Schwierigkeit auf und wir versuchen natürlich,
irgendwie eine Lösung zu finden.
Aber wir versuchen, die Lösung ohne Gott zu finden.
Und das tat Abraham.
Wir wollen nicht auf die Einzelheiten eingehen.
Wir wissen, das ging gründlich schief, was der Abraham da gemacht hatte.
Aber und jetzt kommt die gute Nachricht.
Abraham kehrt zurück.
Abraham kehrt zurück.
Und das lesen wir in Kapitel 13.
Abraham zog herauf aus Ägypten.
Er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm in den Süden.
Also Abraham weicht ab, er geht hinab.
An vielen Stellen ist der Weg hinab kein guter Weg.
Gibt auch Ausnahmen.
Vorsicht, wir können nicht sagen, ein Weg hinab ist immer schlecht.
Gibt auch gute Beispiele in der Bibel.
Der eben erwähnte Philippus, der ging auch hinab.
Nach Samaria.
Also es gibt auch gute Beispiele.
Aber in den meisten Fällen, das stimmt schon, ist der Weg hinab kein guter Weg.
Und wenn es hier heißt, in Kapitel 13, er zog herauf, dann ist es ganz deutlich.
Erst ging es runter und dann ging es rauf.
Runter geht übrigens leichter als rauf.
Das ist im Natürlichen auch so.
Runter geht es leichter als rauf.
Weg in die Welt, das geht schneller als zurück.
Das ist so.
Der Weg zurück ist mühsamer.
Aber das Schöne bei Abraham ist, er kehrt zurück.
Und zwar kehrt er zurück an den Ausgangspunkt.
Da, wo er abgewichen ist.
Er macht keine halbe Rückkehr, sondern er macht eine ganze Rückkehr.
Leider ist das bei uns auch manchmal anders.
Wir weichen ab, wir gehen weg und dann kommen wir nur halb zurück.
Wollen wir uns ganz zurück nicht trauen.
Aber der Weg zurück ist ganz zurück.
Naomi im Buch Huth, um nochmal auf das Parallelbeispiel zu sprechen zu kommen,
ging auch zurück bis Bethlehem.
Nicht bis an die Grenzen Israels, sondern sie geht dahin, wo sie abgehauen ist, Bethlehem.
Der verlorene Sohn geht zurück an den Punkt, wo er weggegangen ist, zu seinem Vater.
Also Rückkehr, und das lehrt uns die Geschichte Abrahams,
ist eine Rückkehr zu dem Punkt, wo wir abgewichen sind.
Aber dann kommt noch etwas.
In Kapitel 20, wir wollen das jetzt nicht aufschlagen,
da sehen wir, dass Abraham den gleichen Fehler nochmal macht.
Da geht er wieder weg.
Da weicht er wieder aus und das gleiche Problem, was er in Ägypten,
oder die gleiche Situation, die er in Ägypten angetroffen hat,
wo er seine Frau verleuchtet, das passiert ihm nochmal.
Zweimal.
Wie ist es bei uns?
Zweimal den gleichen Fehler?
Oder 20 Mal?
Oder 200 Mal?
Ich könnte euch Dinge erzählen aus meinem eigenen Leben, ich tue das jetzt nicht,
aber da käme ich mit 2 oder 20 Mal nicht aus.
Da bin ich deutlich öfter in die gleiche Falle getappt.
Den gleichen Fehler gemacht, die gleiche Sünde begangen.
Vielleicht findet ihr euch auch darin wieder.
Bei Abraham wird zweimal berichtet.
Das ist eigentlich nur wenig.
Und trotzdem, es zeigt uns, es gibt Wiederholungstäter.
Und auch das spricht uns an.
Aber das Schöne ist, Abraham kehrt zurück.
Und wenn wir abgewichen sind,
dann wollen wir uns Mut machen lassen, an dem Beispiel Abrahams auch wieder zurückzukehren.
Jetzt möchte ich fünftens kurz über Abraham sprechen als Ehemann.
Abraham war verheiratet und seine Frau war Sarah.
Und die Bibel belehrt uns ja an vielen Stellen im Alten wie im Neuen Testament über unser Eheleben.
Viele von uns sind verheiratet, manche möchten vielleicht nochmal heiraten.
Und das Schöne ist, dass es eben eine ganze Reihe von ganz lebensnahen Beispielen in der Bibel gibt,
von Ehepaaren, von denen wir lernen können.
Es gibt, ich nenne das mal, theoretischen Unterricht.
Epheser 5, ein großer Brief.
An anderen Stellen 1. Petrus gibt es theoretischen Unterricht, wenn ich es mal so sagen darf,
obwohl der auch praktisch ist.
Aber es gibt eben auch sehr viele Beispiele und ein Beispiel, Abraham und Sarah.
Man hat ja die Ehe oft verglichen mit einem Tandem,
also wo zwei auf einem Fahrrad fahren, einer am Lenkrad sitzt und einer sitzt hinten.
Das Beispiel ist ja oft gebraucht worden, um die christliche Ehe zu illustrieren.
Diese Tandemfahrer, die entscheiden natürlich gemeinsam, wo es hingeht, wo man hinfahren will.
Und das ist in einer Ehe auch so.
Es wird gemeinsam und auf Augenhöhe entschieden, aber einer sitzt am Steuer.
Und das ist nach Gottes Gedanken der Mann, der die Führung hat.
Und das funktioniert bei Abraham und Sarah auch meistens ganz gut.
Aber es funktioniert eben nicht immer gut.
Einmal, da sagt Gott zu Abraham in einer bestimmten Situation, wo es um Ismael ging,
Abraham, hör auf deine Frau.
Abraham, hör auf deine Frau.
Es ist gut, wenn du hörst.
Und ich glaube, das trifft auf uns Männer zu.
Es gibt viele Situationen in unserem Leben, da ist es gut, wenn wir auf unsere Frauen hören.
Die haben manchmal das bessere Feingefühl für gewisse Dinge.
Die sind oft auch nicht so ahnungslos, wie wir Männer ahnungslos sind.
Und dann ist es gut, wenn wir auf unsere Frauen hören.
Aber es hat auch eine umgekehrte Situation gegeben im Leben Abrahams.
Da hat Sarah dem Abraham gesagt, Abraham, mach das mal so.
Da ging es um die Geburt Ismaels, also vorher.
Und er hat Abraham gehört und es war nicht gut.
Also es gibt einen guten Rat der Ehefrau, im Falle Abrahams, und es gibt einen schlechten Rat.
Und jetzt müssen wir natürlich aufpassen, die Schwestern, ihr müsst aufpassen, wann
gebt ihr einen guten Rat und wann gebt ihr einen schlechten Rat.
Nicht jeder Rat, den ihr gebt, ist gut, es gibt gute und schlechte.
Also gebt uns Männern bitte die guten Ratschläge und wir Männer müssen natürlich unterscheiden,
ist das jetzt gut oder ist es nicht gut, was unsere Frauen sagen.
Das heißt, wir brauchen also in jedem Falle dieses geistliche Unterscheidungsvermögen.
Dann gibt es eine Szene, die wollen wir kurz anschauen, in Kapitel 18.
Da geht es auch um das Eheleben Abrahams, indirekt.
Vers 1 heißt es, der Herr erschien ihm bei den Therabinden Mamres und er saß am Eingang des Zeltes.
Und dann lesen wir später von Sarah, in Vers 9, da sprachen die Engel zu ihm, wo ist Sarah
deine Frau?
Und er sprach, siehe im Zelt.
Also Abraham am Eingang seines Zeltes und Sarah im Zelt.
Was lehrt uns das?
Das lehrt uns, dass die zentrale Tellung des Mannes, so möchte ich es jetzt mal anwenden,
im Lichte des Neuen Testamentes, außerhalb des Zeltes ist, mit einem Auge auf den Eingang
des Zeltes.
Das heißt, der Mann ist verantwortlich für das, was um das Zelt herum passiert und was
in das Zelt reinkommt und die Sarah ist im Zelt.
Sie kümmert sich um die Vorgänge im Zelt.
Nun, bitte nicht falsch verstehen, das heißt nicht, dass der Mann immer außerhalb ist
und die Frau immer innerhalb, aber es bedeutet, dass der Schwerpunkt, den der Mann hat, im
Außenbereich liegt und der Schwerpunkt, den die Frau hat, im Innerenbereich liegt.
Übrigens wird das schon ganz am Anfang der Bibel bei Adam und Eva sichtbar.
Ganz interessant.
Nach dem Sündenfall sagt Gott zu Adam, im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot
verdienen.
Das ist der Außenbereich, Brot verdienen, für die Familie sorgen.
Adam im Schweiß deines Angesichts, das ist eine Folge des Sündenfalls, das sagt er nicht
zu Eva.
Ich sage nicht, dass Frauen nie arbeiten sollen, also verheiratete Frauen mit Kindern, da würde
ich schon sagen nein, aber ich sage nicht pauschal, dass eine Frau nicht arbeiten kann
und dass unsere jungen Schwestern eine Berufstätigkeit erlernen, einen Beruf erlernen, das ist völlig
normal.
Aber zu Eva sagt Gott, mit Schmerzen wirst du Kinder gebären.
Das hat was mit dem inneren Bereich zu tun.
Sprüche 31 macht das eigentlich am allerbesten klar.
Dieses Beispiel von der tüchtigen Frau, wo war die denn?
Die war im Schwerpunkt besorgt für das, was in ihrem Haus stattfand.
Das kann man ganz deutlich nachlesen in Sprüche 31, aber sie war eben auch außerhalb.
Also nochmal, die Schwerpunkte und das lernen wir hier in der Symbolik bei Abraham außerhalb
des Zeltes und Sarah im Zelt.
Aber dann das Schöne, das möchte ich uns Männern nochmal kurz mit auf den Weg geben
in Vers 6, da eilt Abraham ins Zelt, aha, seht, Abraham geht ins Zelt zu Sarah und spricht
nimm schnell drei Maß Feinmehl, knete und mache Kuchen und dann läuft Abraham zu den
Rindern und nimmt ein Lamm zart und gut und gibt es dem Knaben.
Also Abraham hat selbst im Zelt mit angefasst.
Er holte Vers 8 dicke und süße Milch und das Kalb, das er zubereitet hatte und setzte
es ihnen vor.
Abraham hat geholfen.
Das möchte ich uns Männern mitgeben.
Wir dürfen und sollen unseren Frauen helfen.
Petrus sagt uns, dass die Frauen das schwächere Gefäß sind, in einem anderen Zusammenhang
natürlich, aber trotzdem, wir dürfen ihnen helfen und auch das lernen wir aus der Geschichte
Abrahams.
Die Frau ist ausdrücklich dem Mann als Hilfe gegeben, der Stimose, der Schöpfungsbericht
sagt Gottes, eindeutig, aber hier lernen wir bei Abraham, der Ehemann hilft seiner
Ehefrau.
Wie praktisch die Bibel auch in solchen Beispielen im Alten Testament ist.
Dann die sechste Lektion, darüber könnte man jetzt einen ganzen Abend sprechen.
Abraham als Vater, Abraham und Isaac, eine wunderbare Geschichte, möchte das nur ganz
kurz tun.
Aber 1. Mose 22 ist eine wunderbare Illustration des Verhältnisses eines Vaters zu seinem
Sohn, eines Vaters zu seinem Kind oder wir könnten es auch etwas weiter fassen von Eltern
und Kindern.
Natürlich weiß ich, das wissen wir alle, 1.
Mose 22 spricht zuerst prophetisch von dem Herrn Jesus, von seinem Werk oder von der
Gabe Gottes auf Golgatha, ich spreche über Moria, den Weg nach Moria, das ist natürlich
zuerst prophetisch bezogen darauf, dass Gott seinen Sohn nicht geschont, sondern ihn selbst
für uns alle hingegeben hat, ganz klar.
1. Mose 22 ist zweitens eine Illustration, was Glaube bedeutet, ganz praktisch, wie
Abraham Gott vertraut und das tut, was Gott ihm sagt, im Vertrauen darauf, dass Gott seinen
Sohn wieder geben würde aus den Toten.
Aber drittens ist eben 1.
Mose 22 auch eine Geschichte von Vater und Sohn.
Und ich möchte nur drei Punkte nennen, die die Beziehung dieser beiden geprägt hat.
Das erste ist Liebe, das zweite Vertrauen und das dritte Gemeinschaft.
Und ich meine, das spricht uns als Eltern, die wir Kinder haben, alle an und das spricht
uns auch als Großeltern an, auch wenn wir nicht mehr die Verantwortung für unsere Enkelkinder
haben, aber trotzdem die Beziehung zwischen Eltern zuerst, Großeltern in Klammern, und
den Kindern, in Klammern Enkelkinder, die darf und soll in einer christlichen Familie
geprägt sein von Liebe, von Vertrauen und von Gemeinschaft.
Für mich würden wir wohl alle sagen, wir haben unsere Kinder lieb.
Abraham hatte seinen Sohn lieb, das sagt Gott ausdrücklich.
Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast.
Abraham liebte Isaac und es sollte selbstverständlich sein, dass wir als Eltern unsere Kinder lieben.
Und lieben bedeutet, ja was bedeutet das eigentlich?
Lieben bedeutet, dass wir opferbereit sind, das ist das Hauptmerkmal der Liebe, dass sie
opferbereit ist.
Sehen wir, wenn wir an Gottes Liebe denken, Gott hat die Welt geliebt und seinen Sohn
gegeben.
Wenn wir an die Liebe des Herrn Jesus denken, er hat uns geliebt und sich selbst für uns
hingegeben.
Liebe zeigt sich zuerst im Geben und wenn wir als Eltern unsere Kinder lieben, dann
sind wir opferbereit.
Was motiviert denn eine Mutter, nächtelang am Bett ihres kranken Kindes zu wachen?
Was motiviert eine Mutter dazu, das zu tun?
Das ist Liebe, nichts anderes als Liebe und wenn unsere Kinder größer werden, dann sollten
wir bereit sein, für unsere Kinder zu verzichten, Opfer zu bringen.
Abraham liebte Isaac.
Übrigens, zwischen Isaac und Abraham bestand ein enges Vertrauensverhältnis.
Wenn wir die Geschichte, wir kennen sie ja, in 1.
Mose 22, nochmal kurz an unserem geistigen Auge vorübergehen lassen, welch ein Vertrauen
hat der Isaac zu seinem Vater gehabt?
Da kommt die Frage, ja sag mal, da ist das Feuer und das Messer und das Holz, alles da,
aber wo ist denn das Schaf zum Brandopfer?
Und dann sagt Abraham, nur Gott wird sich ersehen.
Da fängt Isaac nicht an zu diskutieren, er ist mit der Antwort zufrieden, er vertraut
seinem Vater.
Dann kommen sie nach Moriah und dann bindet Abraham seinen Sohn, ein erwachsener Sohn
und der lässt sich das gefallen.
Was da gesprochen worden ist, wissen wir nicht, die Bibel schweigt darüber, aber Isaac muss
ein riesengroßes Vertrauen in seinen Vater gehabt haben.
Vertrauen kann man nicht befehlen, Gehorsam kann man befehlen.
Ich kann meinem Kind sagen, hey, du musst das jetzt tun, was ich sage, das Recht habe
ich.
Ob ich von diesem Recht so Gebrauch mache, ist eine andere Frage, aber das Recht haben
wir.
Aber Vertrauen kann man nicht befehlen.
Vertrauen muss man sich erwerben, das geht nicht anders.
Auch als Eltern müssen wir das Vertrauen unserer Kinder erwerben.
Kleine Kinder, ganz kleine Kinder haben ein natürliches Vertrauen zu ihren Eltern, das
ist da, das ist angeboren.
Wenn du einem zweijährigen Kind sagst, komm spring von der Mauer, Papa fängt dich auf,
das Kind springt.
Das springt, weil es weiß, der Papa fängt mich.
Beim fünfjährigen Kind könnte das schon ein kleines Fragezeichen sein, fängt der
Papa mich wirklich auf?
Aber ein zweijähriges Kind springt, das Grundvertrauen ist da, aber es gilt für uns als Eltern dieses
Vertrauen auszubauen, zu erwerben.
Wenn die Kinder größer werden und erwachsen werden, haben sie dann noch Vertrauen zu uns.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt in der Beziehung Eltern zu Kindern, dass Vertrauen da ist.
Und dann das dritte, Gemeinschaft.
Abraham und Isaac gingen zusammen.
Wir kennen den Satz, sie gingen beide miteinander, ja wir denken sofort an den Vater und den
Sohn und das ist ja auch richtig, aber ganz natürlich, sie gingen zusammen, sie redeten
zusammen.
Isaac fragt, Abraham antwortet, sie gehen miteinander, sie reden miteinander.
Ja, das ist für eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern unerlässlich, dass wir
miteinander gehen, dass wir gemeinsam etwas tun, etwas unternehmen, im ganz natürlichen
Bereich wie auch im geistlichen Bereich, dass wir miteinander reden, dass wir Austausch
haben.
Und je älter die Kinder werden, umso intensiver wird dieser Austausch, umso mehr ist dieser
Austausch auf Augenhöhe und wenn wir nachher erwachsene und vielleicht auch verheiratete
Kinder haben, welche eine Freude ist das, wenn wir mit unseren Kindern dann geistlichen
und auch ganz normalen Austausch auf Augenhöhe haben.
Und irgendwann kommt nämlich der Zeitpunkt, wenn ein gutes Vertrauensverhältnis da ist,
wo dann vielleicht auch die Kinder, der Vater oder der Mutter mal etwas sagen und das ist
wertvoll, wenn ein solches Verhältnis da ist, dass das geht, aber nochmal, das muss
erarbeitet werden.
Gemeinschaft, Austausch, Miteinander haben, wir sehen diese drei Dinge, Liebe, Gemeinschaft,
Liebe, Vertrauen und Gemeinschaft, die hören auch zusammen, Abraham als Vater.
Und mein letzter Punkt, Abraham als Bruder, Abraham und Lot, das wäre auch ein abendfüllendes
Programm, nicht wahr?
Über Abraham und Lot nachzudenken, ich möchte nur zwei Stellen lesen, aus 1.
Mose 13, bekannte Verse, Vers 8, da sprach Abraham zu Lot, lass doch kein Gezänk sein
zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder,
ist nicht das ganze Land vor dir, trenne dich doch von mir, willst du zur Linken, so will
ich mich zur Rechten wenden und willst du zur Rechten, so will ich mich zur Linken wenden.
Abraham als Bruder, ist das nicht eine herrliche Gesinnung, die hier in Abraham zutage tritt?
Lot war der Jüngere und Abraham hätte sagen können, hey Lot, ich bin der Ältere, ich
entscheide hier, wo es lang geht, mach du dich mal dahin und ich gehe dahin, aber Abraham
ist anders, er ist anders, lass doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir, Lot, lass uns
doch nicht streiten, das ist doch die Sache nicht wert, unsere Hirten streiten sich, aber
wir sind doch Brüder, wir wollen uns doch nicht streiten, was für eine Gesinnung und
dann geht Abraham den unteren Weg, da praktiziert Abraham genau das, was wir in Philippa 2
am Anfang lesen, wo es dann später heißt, diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus
Jesus war, ein jeder nicht auf das seine Sehen, sondern ein jeder auch auf das des anderen,
genau das macht Abraham hier, lass doch kein Streit sein, wie viel Streit gibt es heute
unter Geschwistern, unter leiblichen Geschwistern, unter geistlichen Geschwistern, muss das sein,
muss das wirklich sein und was sind das oft für Gründe, warum wir uns streiten, ja hier
ging es um Besitztum, hier ging es um Herden, es ist oft ein Grund zum Streit, aber es mögen
auch andere Gründe zum Streit da sein, Joseph sagt seinen Brüdern, er zündet euch doch
nicht auf den Weg, das ist nicht ein Wort auch für unsere Zeit, er zündet euch nicht
auf den Weg, lasst doch keinen Streit sein, Abraham geht den unteren Weg, ein Bruder hat
mal gesagt, der untere Weg ist eigentlich der bessere, da ist nicht so viel Betrieb,
da ist auch was dran, das fällt uns aber trotzdem schwer, das fällt uns schwer, dann
geht Lot, Abraham sieht ihm nach und dann passiert, was passieren musste, wir kennen
die Geschichte, Lot ist in Sodom und dann kommen die feindlichen Könige und dann gerät
Lot in die Gefangenschaft und was macht Abraham, Kapitel 14, Vers 14, als Abraham hörte, dass
sein Bruder, Lot, sein Bruder heißt es, gefangen weggeführt worden war, da ließ er seine
Geübten, seine ausgeborenen ausrücken, 318 Mann und jagte ihnen nach bis dann, Abraham
hätte auch sagen können, ja Lot, wenn man sät, wird man ernten, hättest du mal dich
anders entschieden und wärst nicht nach Sodom gegangen, dann wäre das nicht passiert,
jetzt kann ich dir auch nicht mehr helfen, nein, Abraham sagt nicht, Lot, das geschieht
dir recht, sondern Abraham rückt aus und Abraham möchte seinem Bruder in der Not helfen,
das ist eine feine Gesinnung, die da bei Abraham sichtbar wird und diese feine Gesinnung, wenn
die mehr unser Miteinander prägen würde, in unseren Familien, in unseren ganz natürlichen
Familien, aber natürlich auch in der Familie Gottes, wie viele Probleme würden dann erst
gar nicht entstehen und wenn sie entstanden sind, wie viele Probleme würden gelöst werden.
Abraham, der berufende Gottes, Abraham, der Glaubensmann, Abraham, der Fremdling und der
Anbeter, Abraham, der Irrende und der Zurückkehrende, Abraham, der Ehemann, Abraham, der Vater,
Abraham, der Bruder, das sind nur so einige Punkte aus dem Leben Abrahams, wir könnten
viel mehr aufzählen, es lohnt sich, die Geschichte Abrahams nochmal wieder neu zu lesen, ja und
das Größte, damit möchte ich schließen, am Ende, nein, Rückblick auf das Leben Abrahams
wird Abraham, der Freund Gottes genannt, sein ganz besonderer Ehrentitel, den nur Abraham
trägt, ausdrücklich so bezeichnet zu werden, dreimal spricht das Wort Gottes davon, zweimal
im Alten Testament und dann noch einmal im Neuen Testament im Jakobusbrief, Abraham,
der Freund Gottes, das ist ein besonderer Titel, natürlich der Jesus nennt uns seine
Freunde, das ist so, weil wir seine Jünger sind, aber ich denke der Abraham hat sich
diesen Ehrentitel verdient und wir wollen von Abraham lernen, dieses Leben Abrahams
nochmal so an unserem Auge vorbeiziehen lassen, nochmal zu Hause darüber nachdenken, vielleicht
uns auch in einer Familie nochmal darüber auszutauschen, das Leben Abrahams birgt reichliche
Lektionen für unser Leben. …
Automatisches Transkript:
…
Die Bibel ist ein einzigartiges Lehrbuch.
Gott unterweist uns, wie wir zu seiner Ehre leben können.
Und er tut das auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Eben auch dadurch, dass er uns Beispiele von Glaubensmännern und Glaubensfrauen zeigt,
Beispiele, denen wir folgen können und Beispiele, die auch zum Teil zu unserer Warnung dienen.
Wir beschäftigen uns an diesen drei Abenden mit drei solcher Lebensbilder, nämlich mit
den drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob.
Diese drei, die alle im Glauben gelebt haben, die einen Platz in der Glaubensgalerie in
Hebräer 11 haben, die ihren Glauben auf ganz unterschiedliche Art und Weise gelebt haben
und deren Beispiel für uns in vielerlei Weise richtungweisend ist, aber deren Beispiel auch
an der einen oder anderen Stelle eben eine Warnung für uns ist.
Wir haben gestern gesehen, das Leben Abrahams kann man mit der Überschrift versehen von
Gott berufen oder von Gott gerufen.
Das Leben Isaaks, mit dem wir uns heute Abend ein wenig beschäftigen können, wollen, könnte
man überschreiben mit der Überschrift von Gott gesegnet oder ein Leben unter dem Segen
Gottes.
Und Jakob, der uns vielleicht dann morgen beschäftigt, wenn wir noch hier sind, das
ist ein Leben von Gott geführt.
Isaak, wir lesen zuerst zwei Stellen aus dem ersten Buch Mose, Kapitel 17, Vers 15, Gott
sprach zu Abraham, Sarah, deine Frau sollst du nicht mehr Sarahi nennen, sondern Sarah
soll ihr Name sein und ich werde sie segnen und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn und
ich werde sie segnen und sie wird zu Nationen werden, Könige und Völker sollen aus ihr
hervorkommen.
Und Abraham fiel auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen, sollte einem
100-Jährigen geboren werden und sollte Sarah, eine 90-Jährige gebären und Abraham sprach
zu Gott, möge doch Ismael vor dir leben und Gott sprach doch, Sarah, deine Frau wird dir
einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Isaak geben und ich werde meinen Bund
mit ihm errichten zu einem ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm.
Und aus Kapitel 35, Vers 28, und die Tage Isaaks waren 180 Jahre und Isaak verschiet
und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern alt und der Tage satt.
Zunächst mal diese beiden Stellen.
Isaak von Gott gesegnet, dieser Mann lebte unter dem besonderen Segen Gottes, dieser
Segen Gottes war Abraham versprochen worden schon lange bevor Isaak geboren wurde.
Wenn wir das Leben Isaaks, ein langes Leben, wir haben das gesehen, wie lange er gelebt
hat, ein langes Leben anschauen, dann sehen wir, es war ein Leben, das wirklich von Anfang
bis zu Ende unter dem Segen Gottes stand.
Ein Leben, das seine Höhen hatte, ein Leben, das auch seine Tiefen hatte, sicherlich nicht
so markant und ausgeprägt wie das Leben seines Vaters Abraham, aber doch ein eindrucksvolles
Leben.
Und natürlich, wir werden auch heute Abend nicht das ganze Leben Isaaks betrachten können,
ich möchte wie gestern Abend versuchen, sieben verschiedene Lektionen aus dem Leben Isaaks
vorzustellen, die wir dann auf uns anwenden wollen.
Und das erste, was ich zeigen möchte, ist, das Leben Isaaks zeigt uns, was es bedeutet,
aus dem Tod heraus zu leben.
Eigentlich hätte Isaak gar nicht existieren können, nicht wahr?
Wir haben das gesehen, wie Isaak geboren wurde, Abraham alt, Sarah alt, Abraham erschien es
unmöglich, dass er noch ein Kind zeugen könnte, Sarah erschien es unmöglich, dass sie noch
einen Sohn gebären könnte, ihr Leib war erstorben, so wird es uns gesagt.
Natürlicherweise zeugungsunfähig und geburtsunfähig, und doch gibt Gott diesen Isaak, Leben aus
dem Tod.
Und auch aus einem zweiten Grund hätte Isaak menschlich gesprochen gar nicht leben können
oder er lebte ein Leben aus dem Tod, als junger Mann sollte Abraham ihn opfern und Gott rechnete
es ihm so zu, als wenn er ihn geopfert hätte und Isaak aus den Toten zurückbekommen hätte.
Deshalb die erste Überschrift über dem Leben Isaaks, Leben aus dem Tod.
Und jetzt ziehen wir eine erste Linie ins Neue Testament und gehen zum Römerbrief,
ich möchte ein Vers lesen aus dem Kapitel 6, Römer Kapitel 6, lese ab Vers 12, Römer
6 Vers 12, also herrsche nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, um seinen Begierden
zu gehorchen, stellt auch nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit,
sondern stellt euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gottes zu Werkzeugen
der Gerechtigkeit.
Gott darzustellen als Lebende aus den Toten, das soll die erste Lektion sein, die wir aus
dem Leben Isaaks lernen.
Als Gläubige leben wir ein Leben aus dem Tod.
Wir sind gestorben, sagt uns der Römerbrief, damit behandelt Gott eines der größten Probleme,
was wir als Menschen haben, nämlich, dass wir eine sündige Natur haben.
Wir sind gestorben, mit dem Herrn Jesus gestorben, der Tod des Herrn Jesus wird uns zugerechnet,
wir werden identifiziert mit seinem Tod, aber als solche, die mit dem Herrn Jesus gestorben
sind, leben wir jetzt ein Leben aus dem Tod.
Wir sind gestorben dem Gesetz, sagt uns der Römerbrief, wir sind gestorben der Welt und
wir sind gestorben der Sünde.
Was heißt das?
Gestorben dem Gesetz bedeutet, dass das Gesetz keinen Zugriff mehr auf uns hat.
Wenn jemand kriminell geworden ist und verurteilt werden muss, weil er etwas Böses getan hat,
dann kann er nur so lange verurteilt werden, wie er lebt.
Wenn er stirbt, hat das Gesetz keinen Zugriff mehr.
Kein Richter wird einen Toten zu irgendetwas verurteilen, er lebt nicht mehr.
So hat das Gesetz keinen Zugriff mehr auf uns.
Und wenn es heißt, wir sind der Welt gestorben, dann heißt es, dass die Welt auch keinen
Zugriff, kein Anrecht mehr auf uns hat.
Wir müssen nicht mehr den Dingen dieser Welt antworten, auf die Dinge, der dieser Welt
reagieren.
Wir können das noch, aber wir müssen es nicht mehr.
Und wenn wir der Sünde gestorben sind, dann heißt das, dass wir nicht mehr unter dem
Zwang stehen zu sündigen.
Wir müssen nicht mehr sündigen.
Die Sünde ist nicht gestorben, die lebt.
Die Welt ist auch nicht gestorben, sie ist uns gestorben, aber objektiv gesehen ist die
Sünde nicht gestorben, aber wir sind gestorben.
Leben aus dem Tod.
Und hier sagt Paulus, wir sind gestorben, damit wir jetzt Gott leben, als Lebende aus
dem Tod.
Dass wir uns Gott zur Verfügung stellen, dass wir jetzt unsere Glieder, das was wir tun,
das was wir sagen, die Wege, die wir gehen, dass wir das so tun, dass es zur Ehre und
zur Freude Gottes ist.
Leben aus dem Tod.
Wir wollen dankbar sein, dass wir mit dem Herrn Jesus gestorben sind, aber daraus auch
die praktische Konsequenz ziehen, jetzt als Lebende aus Toten zur Ehre Gottes zu leben.
Das ist etwas, was Ungläubige nicht tun können, aber das ist etwas, was wir als Christen tun
können.
Zur Ehre Gottes leben.
Das hat Isaak über weite Strecken seines Lebens getan.
Natürlich es gab Phasen im Leben Isaaks, wo das nicht so war, aber im Großen und Ganzen
war das Leben Isaaks zur Ehre Gottes.
Er starb alt und der Tage satt, ein erfülltes Leben, das dieser Mann gelebt hat.
Das Zweite, was ich gerne zeigen möchte, ist, dass Isaak jemand war, der unter dem
Segen Gottes lebte und wir wollen etwas lesen aus Kapitel 26, 1.
Mose, Kapitel 26, Vers 29, zweiter Teil, das ist ein Zeugnis von Abimelech, der zu Isaak
sagt, du bist nun einmal ein Gesegneter des Herrn.
In der Tat, Isaak war ein Gesegneter Gottes und er lebte unter diesem Segen Gottes.
Gott hatte das Abraham zugesagt, wir haben das gelesen, dass in seinem Nachkommen, in
seinem Samen, in Isaak und natürlich seinen Nachkommen, Segen für andere hervorgehen
sollte.
Aber zunächst einmal war Isaak selbst ein Gesegneter.
Isaak war, wie sein Vater Abraham, ein reicher Mann, dem viel irdisches Gut anvertraut war.
Damals, zu der Zeit, als die Patriarchen lebten, ein Zeichen des Wohlwollens Gottes, des Segens
Gottes, wenn sich das Vieh mehrte, wenn sich die Güte mehrte.
Abraham und Isaak, Gesegnete Gottes, aber eben ganz besonders Isaak.
Wir sind auch Gesegnete Gottes, aber gesegnet eben in einer ganz anderen Art und Weise,
als die Patriarchen gesegnet waren, gesegnet anders, als die Kinder Israel gesegnet waren.
Der typisch christliche Segen ist kein materieller Segen, sondern ist ein geistlicher Segen.
Natürlich schenkt Gott uns auch anderen Segen, er schenkt uns auch materiellen oder immateriellen
Segen, wie Gesundheit, Wohlergehen, Frieden, Dinge, die wir aus der Hand Gottes natürlich
dankbar entgegennehmen, aber diese Segnungen sind nicht typisch christlich.
Die typisch christlichen Segnungen, das sind geistliche Segnungen.
Nun, ich sage nichts Neues, aber wir wollen uns einfach wieder daran erinnern.
Paulus schreibt in Epheser 1, Vers 3, gepriesen, sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus
Christus, der uns gesegnet hat, mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern
in Christus, das sind typisch christliche Segnungen, eben geistlich Segnungen, die man
nicht greifen, die man nicht fassen kann, sondern geistliche Segnungen.
Es sind Segnungen in den himmlischen Örtern, das heißt, sie sind mit dem Himmel verbunden
und sind nicht unbedingt hier auf dieser Erde zu finden und sie sind in jedem Falle verbunden
mit Christus.
Geistliche Segnungen in den himmlischen Örtern in Christus.
Nur mal, dass das etwas greifbarer wird, eine solche geistliche Segnung ist zum Beispiel,
dass wir Kinder Gottes sind.
Eine solche geistliche Segnung ist zum Beispiel, dass Gott uns in die Stellung von Söhnen
gesetzt hat.
Kindschaft und Sohnschaft sind zwei typisch christliche Segnungen, eben anderer Art als
die Segnungen, die Isaac hatte.
Nun, ich möchte heute Abend nicht über geistliche Segnungen sprechen, aber ich möchte doch
die Frage stellen, kennen wir unsere geistlichen Segnungen?
Könnten wir jetzt außer Sohnschaft und Kindschaft noch weitere geistliche Segnungen nennen?
Kennen wir sie?
Das ist das eine.
Das zweite ist, haben wir Freude an diesen geistlichen Segnungen oder ist uns das egal?
Spricht uns das an?
Haben wir wirklich Freude daran, genießen wir diese geistlichen Segnungen, beschäftigen
wir uns auch damit?
Was das bedeutet, was das beinhaltet, was Gott uns im Einzelnen gegeben hat, dass wir
Gesegnete Gottes sind, von Gott gesegnet, noch einmal anders als Isaac, aber wir wollen
das aus dem Leben Isaacs für uns mitnehmen und danken wir Gott für diese geistlichen
Segnungen.
Paulus tut das in Epheser 3, 1, er fängt ja damit an, gepriesen sei der Gott und Vater
unseres Herrn Jesus Christus.
Wir sind vielleicht unserem Gott für vieles dankbar und ich hoffe, dass wir jeden Tag
auch ein Dankgebet zu Gott richten für all das Gute, was er uns gibt, aber wie oft erstreckt
sich unser Dank dann auch auf die materiellen, irdischen Dinge, die wir haben, für die wir
natürlich dankbar sein wollen, aber preisen wir Gott auch für die geistlichen Segnungen,
die wir haben und vergessen wir nicht, alle unsere Segnungen, die wir haben, sind in Verbindung
mit dem Herrn Jesus, mit dem Samen, mit dem Nachkommen Abrahams, nicht in Isaac, aber
Isaac ist ein Bild auch von dem Herrn Jesus und unsere Segnungen sind in ihm.
Das Leben Isaacs soll uns motivieren, dass wir dankbarer sind, glücklicher sind für
die herrlichen, geistlichen Segnungen, die wir haben.
Das führt mich zu dem dritten Punkt aus dem Leben Isaacs.
Wir haben gestern ganz kurz 1.
Mose 22 gestreift und haben uns da ein bisschen mit der Beziehung Vater-Sohn oder Eltern-Kinder
beschäftigt und haben gesehen, wodurch dieses Verhältnis von Abraham zu Isaac geprägt
war.
Aber ich möchte jetzt kurz zu 1.
Mose 22 gehen.
Wir wollen die ersten Verse aus dem Kapitel lesen, sind bekannte Verse, ich möchte sie
trotzdem vorlesen.
Vers 1, es geschah nach diesen Dingen, dass Gott Abraham prüfte und er sprach zu ihm
Abraham und er sprach, sieh hier bin ich und er sprach, nimm deinen Sohn, deinen einzigen,
den du lieb hast, den Isaac und zieh hin in das Land Moriah und opfere ihn dort als
Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.
Wir sind mit dem Gedanken vertraut, dass wir hier in 1.
Mose 22 in Isaac ein herrliches Bild von dem Herrn Jesus haben und wenn ich sage, wir sind
mit diesem Gedanken vertraut, dann wollen wir dankbar sein, dass wir diese Belehrung
haben.
Ich habe heute Morgen ein Gespräch gehabt mit einem Lehrer an einer christlichen Schule,
wo viele gläubige Kinder unterrichtet werden, die aus einem völlig anderen Hintergrund
kommen, aber doch gläubige Christen sind und dieser Lehrer hat mit seinen Schülern
über 1.
Mose 22 gesprochen und hat sie gefragt, was lernen wir in 1.
Mose 22 und dann haben 17 von 18 Schülern gesagt, wir lernen von dem Glauben Abrahams
und ein einziger Schüler hat gesagt, Isaac ist ein Hinweis auf den Herrn Jesus.
Ich sage das nur mal, damit wir dankbar sind, dass wir gute Belehrung haben.
Natürlich lernen wir in 1.
Mose 22 von dem Glauben Abrahams, das ist überhaupt keine Frage, das ist ein Beweis
dafür, dass Abraham wirklich im tiefsten Glauben lebte und natürlich lernen wir in
1. Mose 22, wie wir das gestern kurz gesehen haben, etwas über das Verhältnis Vater-Sohn,
aber die erste Bedeutung dieses Kapitels ist, dass Isaac ein Hinweis auf den Herrn Jesus
ist, den Gott, der Vater, nicht verschont hat.
Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben.
Das ist die große Lektion, die wir in 1. Mose 22 lernen und wenn wir jetzt an Isaac denken,
dann haben wir in Isaac, in 1.
Mose 22, eines der schönsten Vorbilder auf den Herrn Jesus überhaupt im Alten Testament.
Und zwar von dem Tod des Herrn Jesus und von seiner Auferstehung.
Nimm deinen Sohn, da denken wir an den Sohn Gottes, deinen einzigen, den einzigartigen
Eingeborenen, das meint einzigartig, den der unvergleichlich ist, den es nicht noch einmal
gibt.
Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast.
Das ist der Sohn der Liebe des Vaters, der uns hier in Isaac gezeigt wird.
Das ist der Herr Jesus, der Sohn der Liebe des Vaters, das erste Mal, auch das wissen
wir wahrscheinlich mehr oder weniger alle, dass das Wort Liebe in der Bibel vorkommt.
Es ist interessant, dass Gott nicht im Paradies bei der Ehe von Adam und Eva über Liebe spricht,
obwohl Liebe das Bindeglied war, was Adam und Eva zusammen hielt, das ist keine Frage,
aber das Wort Liebe wird nicht erwähnt, Gott reserviert das Wort, um es hier zum ersten
Mal zu gebrauchen.
Wir haben gestern schon gesehen, wenn ein Wort zum ersten Mal vorkommt, wie das Wort
Glauben war, Abraham, dann ist es immer etwas Besonderes und deshalb hier kommt das Wort
Liebe zum ersten Mal vor, den du lieb hast, Isaac, der Geliebte des Vaters.
Isaac bedeutet Lacher oder derjenige, der Freude macht, das ist der Herr Jesus, der
für Gott derjenige ist, an dem er seine völlige Freude hat und deshalb wird dann
noch der Name hinzugefügt, nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaac.
Natürlich wusste Abraham, wen Gott meinte, deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb
hast, aber Gott fügt hinzu, den Isaac, an dem du deine Freude hast, den nimm und den
opfere.
Den hat Gott genommen, den hat Gott nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben.
Im Alten Testament gibt es zahllose Opfer, die gebracht wurden und der Jesus hat alle
diese Opfer, diese Vorbilder erfüllt mit einem Opfer, mit einem Opfer hat er auf immer
da vollkommen gemacht, die geheiligt werden, aber es gibt nur ein Opfer im Alten Testament,
das eben kein Tieropfer war, das sterben musste, das ist Isaac.
Und hier sehen wir, wie Gott ganz am Anfang ein bisschen den Vorhang öffnet und uns schon
in einem Bild zeigt, das Opfer, das einmal gebracht werden würde, es würde kein Tier
sein.
Es würde nicht das Blut von Stieren und Böcken sein, das Söhnung tut, sondern es würde
das Blut des Eingeborenen, des einzigartigen Sohnes Gottes sein.
Das beeindruckt uns, wenn wir 1.
Mose 22 lesen.
Ein Mensch musste das Opfer sein.
Und Isaac ist das einzige Opfer im Alten Testament, das lebend auf den Altar kam.
Die Tieropfer wurden vorher geschlachtet und kamen dann geschlachtet auf den Altar, aber
Isaac wurde lebendig, gebunden, auf den Altar gelegt und auch darin kommt Isaac, wenn auch
natürlich mit großem Abstand, weil es ein Vorbild ist, aber da kommt Isaac auch der
Realität näher als bei den übrigen Opfern.
Natürlich, wenn wir die Geschichte in 1.
Mose 22 lesen, dann lernen wir durch Parallelen zwischen Isaac und dem Herrn Jesus.
Wir haben gerade so einige Parallelen angedeutet, wir lernen durch Parallelen, aber wir lernen
natürlich auch durch Kontraste, nicht wahr?
Das ist übrigens eine Art und Weise, wie Gott uns oft in den Vorbildern unterweist,
durch Parallelen und durch Kontraste und manchmal sind Parallelen und Kontraste nah beieinander,
so ist das in 1.
Mose 22 auch.
Es gibt diese Parallelen, aber es gibt eben auch die Kontraste.
Isaac musste fragen, wo ist das Schaf zum Brandopfer?
Er wusste es nicht, diese Frage hat der Jesus nie gestellt.
Er wusste es, er wusste es im Voraus, zuvor erkannt, vor Grundlegung der Welt.
Abraham sagt, Gott wird sicher sehen, das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn, darin liegt
die Parallele.
Gott hatte sich dieses Schaf zum Opfer, zum Brandopfer längst ersehen, aber der Jesus
wusste von Anfang an, dass er dieses Opfer war.
Das wusste Isaac nicht.
Isaac musste letztlich nicht sterben.
Wir wissen, wie diese Geschichte ausgeht.
Im letzten Moment greift Gott ein und ruft Abraham, Abraham und dann stoppt er ihn.
Ich habe schon gesagt, Gott rechnet es Abraham zu, als wenn er es getan hätte, aber er musste
es doch nicht tun.
Isaac musste nicht sterben, der tödliche Stoß blieb aus, Isaac wurde verschont.
Für Isaac gab es einen Ersatz, diesen Wider, der da im Dickich festgehalten wurde durch
seine Hörner.
Für unseren Heiland, für den Sohn Gottes gab es keinen Ersatz, er musste sterben.
Und so wie Isaac nur symbolisch im Geist wieder auferstanden ist, Abraham zurückgegeben
wurde, der Herr Jesus ist tatsächlich auferstanden.
Wir sehen, es sind Parallelen und es sind Kontraste.
Was uns beeindruckt ist die Gemeinschaft zwischen Abraham und Isaac, das hat uns gestern auch
etwas beschäftigt und wenn wir jetzt an unseren Herrn denken, dann beeindruckt uns natürlich
dieser gemeinsame Weg nach Moria, dieser gemeinsame Weg nach Golgatha, Vater und Sohn, der Vater
ist alle Zeit bei mir, in völliger Harmonie, in völliger Übereinstimmung, in Gemeinschaft,
gingen Gott, der Vater und Gott, der Sohn diesen Weg.
Es beeindruckt uns der Gehorsam Isaacs, er tat, was sein Vater ihm sagte.
An keiner Stelle lesen wir, dass Isaac sich irgendwie gewehrt hätte, hätte er tun können.
Isaac war kein Kind, war ein junger Mann, er hätte seinem Vater Widerstand entgegenbringen
können, er hat es nicht getan.
Nun, der Herr Jesus hat sich freiwillig hingegeben, das ist die eine Seite, aber der Herr Jesus
war auch Gehorsam.
Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen und es beeindruckt uns der Gehorsam des Herrn
Jesus.
Und wir sehen die willige Hingabe Isaacs, als er dort gebunden auf den Alltag gelegt
wurde und wir sind beeindruckt von der Hingabe unseres Herrn.
Wir können das Leben Isaacs nicht betrachten, uns nicht mit dem Leben Isaacs beschäftigen,
ohne an unseren Herrn zu denken.
Isaac, ein wunderbarer Hinweis auf den Herrn Jesus, der dritte Punkt.
Isaac, Leben aus dem Tod, das war das erste, Isaac, der Gesegnete, das zweite, Isaac, ein
Hinweis auf Christus, das dritte.
Jetzt kommen wir wieder zu einem ganz praktischen Thema, Isaac, der Brunnengräber und wir wollen
aus Kapitel 24 lesen, Vers 62, da heißt es, Isaac, als Rebekah ihm begegnete, Isaac aber
war von einem Gang zum Brunnenlachai-Roi gekommen, er wohnte nämlich im Land des Südens.
Kapitel 25, Vers 11, und es geschah nach dem Tod Abrahams, der gesegnete Gott, Isaac, seinen
Sohn.
Da haben wir nochmal diesen Gedanken, Isaac, der Gesegnete und Isaac wohnte beim Brunnenlachai-Roi.
Und dann Kapitel 26, Vers 15, und alle Brunnen, die die Knechte seines Vaters in den Tagen
seines Vaters Abraham gegraben hatte, verstopften die Philister und füllten sie mit Erde.
Vers 18, und Isaac grob die Wassergruben wieder auf, die sie in den Tagen seines Vaters Abraham
gegraben und die die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten.
Und er benannte sie mit demselben Namen, womit sein Vater sie benannt hatte.
Und die Knechte Isaacs groben im Tal und fanden dort einen Brunnen lebendigen Wassers.
Da stritten die Hirten von Gera mit den Hirten Isaacs und sprachen, das Wasser ist unser
und er gab dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit ihm gezankt hatten.
Und sie groben einen anderen Brunnen und sie stritten auch um diesen und er gab ihm den
Namen Sittner und er brach von dort auf und grob einen anderen Brunnen und um diesen stritten
sie nicht.
Und er gab ihm den Namen Rechobot und sprach, denn nun hat der Herr uns Raum geschaffen
und wir werden fruchtbar sein im Land.
Isaac der Brunnengräber, wir haben gestern gesehen Abraham der Altarbauer, heute Isaac
der Brunnengräber und wenn wir an Jakob denken, dann ist Jakob der Denkmalbauer.
Vier Altäre, vier Brunnen, die mit Namen genannt werden und vier Denkmäler, das kennzeichnete
das Leben der drei Patriarchen.
Nun, das Brunnengraben oder ich möchte sagen das Brunnenwasser, das zeigt uns oder gibt
uns einen Hinweis auf das Wort Gottes.
Das Wasser, das aus dem Brunnen hervorkommt, ist ein Hinweis auf das Wort Gottes.
Wenn wir das auf uns anwenden, es ist das Wort Gottes in seiner erfrischenden Kraft
für uns und es ist das Wort Gottes in seiner reinigenden Kraft für uns.
Und beides brauchen wir.
Leben am Brunnen bedeutet ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott, ein Leben unter dem
Segen des Wortes Gottes, das uns kräftigt und das uns reinigt.
Und das ist etwas, was wir in unserem Leben unbedingt nötig haben.
Diese Brunnen, dieses Wasser, dieses Wort Gottes, das uns Kraft gibt, das uns erfrischt,
das uns Mut macht.
Wir haben gestern etwas über Fremdlingsschaft nachgedacht, über ein Leben in der Wüste
und da ist Wasser unerlässlich.
Dieses Brunnengraben, dieses Beschäftigtsein mit Gott, dieses Beschäftigtsein mit dem
Wort Gottes, um daraus Kraft zu schöpfen, aber was wir eben auch nötig haben, um gereinigt
zu werden.
Ein besonderer Brunnen im Leben Isaaks, das ist dieser Brunnen Lachai-Roi, von dem wir
zweimal gelesen haben und Lachai-Roi bedeutet der, der sich schauen lässt oder der mich
schaut.
Und ist das nicht ein schöner Hinweis, wenn wir an das Wort Gottes denken, der sich schauen
lässt?
Wie erkennen wir denn heute die Herrlichkeit und die Größe Gottes?
Wie lernen wir mehr von dem, was Gott ist?
Natürlich lernen wir durch unser Leben, wir lernen durch Erfahrungen, das ist keine
Frage, aber die Hauptquelle, an der wir zapfen, um Gott kennenzulernen, um Gott zu schauen,
das ist das Wort Gottes.
Wenn wir die Bibel lesen, dann erkennen wir, wer Gott ist und was Gott getan hat, der sich
schauen lässt.
Aber die Bibel zeigt uns auch, wie Gott uns sieht, der mich schaut.
Wenn wir als Menschen, auch als Gläubige erkennen wollen, wie Gott uns sieht, wie Gott
uns beurteilt, wie er unser Leben beurteilt, dann brauchen wir das Wort Gottes.
Das Wort Gottes beurteilt uns.
Das Wort Gottes ist da auch wie ein Schwert, das uns beurteilt, das durchdringt bis in
die Tiefen unseres Seins, um uns zu zeigen, wer wir sind und welche Motive uns zum Handeln
antreiben.
Das Wort Gottes muss einen großen Stellenwert in unserem Leben haben.
Die Brunnen mussten gegraben werden und das Brunnengraben, es ist mit einer gewissen Anstrengung
verbunden.
Das Wasser fließt nicht einfach so, sondern es ist mit einer gewissen Anstrengung verbunden,
solche Brunnen zu bauen und solche Brunnen auch intakt zu erhalten.
Wir sehen, da sind welche am Werk, die versuchen die Brunnen zu verstopfen, da sind Feinde
da, die möchten verhindern, dass das Wort Gottes in seiner erfrischenden und reinigenden
Kraft fließt.
Es ist also eine gewisse Anstrengung erforderlich.
Man sagt manchmal so leicht hin, von nichts kommt nichts und das ist ein wahres Wort,
das gilt im natürlichen Leben, von nichts kommt nichts, also von selbst passiert nichts.
Wir müssen investieren, damit etwas zurückkommt und das Investieren ist in der Regel mit Mühe
verbunden.
Das ist beim Wort Gottes auch nicht anders.
Wenn wir wirklich Freude am Wort Gottes haben wollen, ja, dann müssen wir das Wort Gottes
lesen und das ist natürlich mit einer gewissen Anstrengung und Mühe verbunden.
Die Viertelstunde, die wir morgens früh eher aufstehen, um unsere persönliche Andacht zu
machen und das Wort Gottes zu lesen, auf uns einwirken zu lassen, ja, das macht den meisten
von uns Mühe.
Die Viertelstunde würden wir auch länger noch schlafen, aber nein, wir nutzen die Zeit
hoffentlich jedenfalls, die frühen Morgenstunden, um einen Brunnen zu graben oder uns am Brunnen
aufzuhalten und Wasser zu schöpfen.
Isaac hatte alte Brunnen und er hatte neue Brunnen und es gab verstopfte Brunnen, die
er freigelegt hat.
Die alten Brunnen, die erinnern uns daran, das Wort Gottes ist alt und doch immer frisch.
Aus den alten Brunnen kam frisches Wasser hervor, das Wort Gottes an sich verändert
sich nicht.
Es ist uralt, über 2000 Jahre alt, dass es geschrieben wurde oder 2000 Jahre alt, wenn
wir das Neu-Testament dazu nehmen, das Alte Testament viel älter, es ist immer frisch.
Neue Brunnen, das ist nicht Neues, was Gott uns objektiv gesehen gibt, aber das ist das,
was wir neu für uns entdecken, wenn wir die Bibel lesen.
Ich weiß nicht, wie oft wir die Bibel durchgelesen haben, es gibt Abschnitte, die haben wir 50
und 100 Mal gelesen und wenn wir sie zum 101.
Mal lesen, entdecken wir wieder was Neues.
Es ist hochinteressant, die Bibel immer wieder zu lesen.
Es ist auch eine Faszination dieses Buches, der Bibel, was die Bibel auch einzigartig
und unvergleichlich macht, das könnte ja von keinem anderen Buch möglich sein.
Wir können vielleicht ein anderes Buch, 2, 3, 5 Mal lesen, aber irgendwann wissen wir
was drinsteht und dann braucht man es nicht mehr lesen.
Bei der Bibel ist das anders, die Bibel kann man wie gesagt 100 Mal lesen und man wird
immer wieder Neues entdecken, Leben am Brunnen, Leben in der Gemeinschaft mit Gott, Leben
im Lesen des Wortes Gottes, kennen wir das, ist das wirklich noch so, dass wir die Bibel
lesen, dass wir das Wort Gottes lesen, dass es uns erfrischt und dass es uns reinigt.
Isaak, der Brunnengräber, eine vierte Lektion.
Als fünftes möchte ich gerne zeigen, dass Isaak ein Sohn seines Vaters war, damit meine
ich jetzt nicht, dass natürlich Abraham den Isaak gezeugt hat, sondern Isaak war ein Sohn
seines Vaters, war jemand, in dem Wesenszüge seines Vaters erkennbar wurden.
Isaak hat von seinem Vater gelernt.
Wir haben gestern gesehen, dass Abraham ein Mann des Glaubens war und auch Isaak war ein
Mann des Glaubens.
In Hebräer 11, wo Abraham als Glaubensheld vorgestellt wird, wird auch Isaak als ein
Mann des Glaubens gezeigt und wir haben gesehen, was das bedeutet, dass Abraham ein Mann des
Glaubens war.
Und ich möchte heute nochmal, ihr erinnert euch vielleicht gestern, wir haben drei Linien
ins Neue Testament gezogen, in den Römerbrief, in den Jakobusbrief, gerechtfertigt aus Glauben,
gerechtfertigt aus Werke und dann haben wir drittens gesehen, im Glauben leben und das
möchte ich einfach nochmal wiederholen, weil es so ein wichtiger Punkt ist.
Im Glauben leben bedeutet, im Vertrauen zu leben auf das, was Gott uns in seinem Wort
zugesagt hat.
Wir müssen nicht immer alles verstehen und wir verstehen auch nicht immer die Wege Gottes,
die er mit uns geht, wir verstehen auch nicht die Wege Gottes, die er mit anderen geht,
manches bleibt uns hier auf dieser Erde rätselhaft und doch legen wir im Vertrauen unsere Hand
auf das, was Gott uns zusagt, dass Gott keinen Fehler macht, dass Gottes Wege anders sind
als unsere Wege, dass Gottes Gedanken anders und höher sind als unsere Gedanken.
Wir leben im Glauben und eben nicht durchschauen.
Es gibt Menschen, die sagen, ich glaube nur, was ich sehe, das ist Unfug, was man sieht,
muss man nicht glauben, das ist Quatsch, was ich sehe, muss ich nicht glauben, ihr müsst
nicht glauben, dass ich heute Abend hier bin, ihr seht mich ja, das muss niemand glauben,
aber meine Geschwister in Vornastein, die müssen glauben, dass ich heute Abend hier
bin, weil sie mich hier nicht sehen.
Also, was man sieht, muss man nicht glauben.
Das ist gerade das Typische für unser christliches Leben, dass wir nicht durch sichtbare Dinge
leben, sondern durch unsichtbare Dinge leben.
Isaac, wie sein Vater Abraham, ein Mann des Glaubens.
Isaac übrigens, wie Abraham, ein Mann, der Fremdlingschaft praktiziert hat, der ein Zelt
und einen Altar hatte.
1.
Mose 26, Vers 25, da heißt es, Isaac baute dort einen Altar und rief den Namen des Herrn
an und er schlug dort sein Zelt auf.
Das hätte auch in der Lebensbeschreibung Abrahams stehen können bzw. das steht ganz
ähnlich in der Lebensbeschreibung Abrahams, das haben wir gestern Abend in 1.
Mose 12 ganz ähnlich gelesen.
Isaac auf den Spuren seines Vaters, er hatte einen Altar, wir haben uns gestern Abend daran
erinnert, das spricht davon, dass wir Priester Gottes sind, dass wir Anbieter Gottes sind,
dass wir mit dem Werk des Herrn Jesus beschäftigt sind.
Das war Isaac und er hatte sein Zelt.
Isaac war, wie sein Vater Abraham, ein Fremdling.
Isaac, ein echter Sohn seines Vaters, aber leider hat Isaac nicht nur das Gute von seinem
Vater gelernt, sondern wir haben gestern über einen Fehler Abrahams nachgedacht, über einen
falschen Weg Abrahams nachgedacht und in Verbindung damit eine zweifache Lüge Abrahams, dass
er sich nicht zu seiner Frau Sarah stellte, sondern sie als seine Schwester titulierte
und exakt das hat auch Isaac getan.
Kapitel 26, Vers 6 heißt es, in Gerar die Männer des Ortes erkundigten sich nach seiner Frau
und er sprach, sie ist meine Schwester, denn er fürchtete sich zu sagen, meine Frau, indem
er dachte, die Männer des Ortes könnten mich sonst töten wegen Rebekah, denn sie
ist schön von Aussehen.
Das kommt uns bekannt vor, nicht wahr, das hat sein Vater Abraham ganz ähnlich gemacht
und hier sehen wir, dass ja, Isaac auch in diesem negativen Punkt ein Sohn seines Vaters
war und das spricht uns jetzt alle an, in erster Linie uns Eltern, wenn Gott uns Kinder
gegeben hat, also Eltern haben ja Kinder, sonst wären es keine Eltern, das spricht
uns auch als ältere Geschwister an, im Blick auf die Jüngeren, also geistliche Väter
und Mütter und geistliche Kinder, wenn unsere Kinder, unsere Enkelkinder, unsere jungen
Leute in unseren Fußspuren laufen, wie laufen sie denn dann?
Natürlich ist jeder für sein eigenes Leben verantwortlich, das ist schon klar und niemand
kann sich damit entschuldigen und sagen, naja, meine Eltern haben mir das so vorgelebt, deshalb
lebe ich auch so, im Negativen und doch, unser Beispiel prächt, das Beispiel, das Eltern
geben prächt und ich sage bewusst, das Beispiel, das wir Eltern geben, das Beispiel prächt
100 mal mehr als unsere Worte. Wir müssen nicht davon ausgehen, dass die Kinder das
tun, was wir ihnen sagen, aber wir können ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Kinder
das tun, was wir ihnen vorleben. Das ist nun einmal so. Das Beispiel im Handeln, das wirkt
viel, viel schwerer als die Worte, die wir reden. Das heißt nicht, dass wir unsere Kinder
nicht natürlich mit Worten auch unterweisen, dass wir ihnen Wegweisung geben für ihr Leben,
das tut Gott auch, aber das Beispiel, und das lernen wir auch hier bei Abraham und Isaac,
im Positiven wie im Negativen, das prächt viel mehr. Abraham hat seinen Sohn Isaac im
Positiven geprächt, stark geprächt, aber er hat ihn eben auch in diesem Fehlverhalten
geprächt und das ist auch eine Lehre, die wir aus dem Leben Isaacs ziehen wollen. Kinder
folgen dem Beispiel ihrer Väter und normalerweise, Entschuldigung, folgen dem Beispiel ihrer
Eltern, nicht nur ihrer Väter, dem Beispiel ihrer Eltern und normalerweise gehen die Kinder
und die jungen Leute noch ein oder zwei Schritte weiter. Das lehrt die Erfahrung. Wenn wir
fünf Meter abgehen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn unsere Kinder zehn Meter
abgehen. Das ist meistens so. Also wir wollen auch hier im Positiven lernen und uns im Negativen
wahren lassen. Wir setzen ein Beispiel und wir wollen uns Mut machen lassen, gute Beispiele,
gute Vorbilder zu sein. Der sechste Punkt, Isaac, der Ehemann. Und auch da können wir
von Isaac einiges lernen. Zuerst einmal Kapitel 24. Da heißt es in Vers 67 am Ende dieses
langen Kapitels von der sogenannten Brautwerbung von Rebekah, Isaac führte sie in das Zelt
seiner Mutter Sarah und er nahm Rebekah und sie wurde seine Frau und er hatte sie lieb.
Die Ehe von Isaac und Rebekah nahm einen guten Start. Das ist keine Frage. Und das
Erste, was wir von Isaac lesen, er führte sie. Wir haben uns gestern an das Tandem erinnert
im Blick auf die Ehe und hier sehen wir Isaac, wenn wir das Bild nochmal gebrauchen wollen
des Tandems, Isaac sitzt vorn. Er führt sie und Rebekah lässt sich führen. Es ist
nach den Gedanken Gottes, dass die Männer die Verantwortung tragen und auch die Führung
haben. Auf Augenhöhe, das ist keine Frage, aber Isaac führt und Rebekah lässt sich
führen. Ich weiß, dass das natürlich heute nicht mehr in das Schema und das Bild der
Menschen passt. Der Mainstream heute ist natürlich völlig anders. In der Regel führen heute
die Frauen und die Männer lassen sich führen, aber hier haben wir das biblische Bild. Isaac
führt, aber nicht in einer dominanten, unangenehmen Art und Weise, sondern es wird gleich hinzugefügt,
er hatte sie lieb. Es war eine liebevolle Führung, eine Führung geprägt durch Liebe.
Und wisst ihr, das sage ich jetzt mal zu uns Männern, wenn wir unsere Frauen so führen,
dass sie spüren, das Motiv ist Liebe, dann wird es unseren Frauen auch nicht schwerfallen,
sich führen zu lassen. Das Neue Testament sagt uns, dass die Frauen untergeordnet sein
sollen, aber es sagt uns auch, dass wir Männer sie lieben sollen. Wenn wir diese Aufforderung,
unsere Frauen zu lieben, wenn wir dieser Aufforderung nachkommen, wird es den Frauen nicht schwerfallen,
die Unterordnung so einzunehmen, wie Gott das haben möchte. Das Eheleben von Isaac
und Rebekah war am Anfang von Liebe geprägt und offensichtlich hat Rebekah ihren Mann
respektiert. Liebe und Respekt oder Liebe und Unterordnung, das ist das Ideal Gottes
für eine gute und eine glückliche Ehe. Übrigens, das ist das zweite Mal, dass das Wort Liebe
in der Bibel vorkommt. Ich habe eben gesagt, Gott reservierte sich dieses Wort für 1.
Mose 22 für die Beziehung Vater und Sohn. Aber jetzt kommt das Wort zum zweiten Mal
vor im Blick auf die Ehe. Isaac hatte Rebekah lieb. Das Neue Testament sagt uns Männern
mindestens dreimal, dass wir unsere Frauen lieben sollen. Und wenn etwas wiederholt wird,
dann hat das einen Grund. Gott tut das nicht grundlos, dass er das wiederholt. Und übrigens
auch das andere Thema, der Respekt der Frau oder die Unterordnung der Frau dem Mann gegenüber,
das wird auch mindestens dreimal, wenn nicht viermal gesagt. Das hat seinen Grund. Gott
weiß, dass das erste Bedürfnis unserer Frauen ist, dass wir Männer sie lieben und deshalb
wird uns Männern das dreimal gesagt oder mehrmals gesagt. Und es fällt uns Männern
halt schwer, weil wir leichter egoistisch sind. Und umgekehrt, den Frauen fällt es vielleicht schwerer,
sich führen zu lassen, diese Unterordnung, diesen Respekt den Männern gegenüber zu zeigen. Und
deshalb wird das auch den Frauen mehrfach gesagt. Gott weiß genau, was er wem sagt und wie oft er
es sagt. Das Zweite, was ich zeigen möchte für die Ehe Isaaks, ist in Kapitel 25. Da lesen wir
in Vers 20. Isaak war 40 Jahre alt, als er sich Rebekah zur Frau nahm, die Tochter Betuels des
Arameas aus Padanaran, die Schwester Labans des Arameas. Und Isaak bat den Herrn für seine Frau,
denn sie war unfruchtbar und der Herr ließ sich von ihm erbitten. Etwas Wunderschönes zu sehen,
Isaak betet für seine Frau. Da war ein Problem, ein gravierendes Problem in der Ehe. Da konnten
die beiden nichts zu, die Ehe war kinderlos. Und Isaak tut das Richtige. Er bittet Gott für
seine Frau. Ich möchte das jetzt mal etwas allgemeiner anwenden auf unsere Ehen. Es ist gut,
wenn wir Männer für unsere Frauen beten und umgekehrt natürlich auch. Es ist gut, wenn wir
füreinander danken, aber es ist eben auch gut, wenn wir füreinander beten und bitten. Das prägt
eine Ehe. Natürlich, wir beten miteinander in der Ehe. Das sollte auch selbstverständlich sein,
dass wir miteinander beten. Aber wir dürfen auch in unseren persönlichen Gebeten füreinander
einstehen, füreinander bitten. Das tut Isaak hier und das tat dieser Ehe gut. Und Gott löst hier
auch das Problem. Ich sage nicht, dass Gott heute jedes Problem löst. In seiner Weisheit wird Gott
richtig damit umgehen, was wir vor ihn bringen. Aber ich möchte einfach zeigen, dass es gut ist,
wenn wir in unseren Ehen füreinander beten. Auch diesen Impuls wollen wir mitnehmen.
Die Ehe Isaaks begann gut. Liebe war da und Gebet war da. Aber ein guter Start garantiert
nicht eine gute Fortsetzung. Und leider gab es in der Ehe von Isaak und Rebekka dann Entzweihung.
Es gab Entzweihung im Blick auf die Kinder. Isaak, Esau und Jakob werden geboren, Kapitel 25. Und
dann heißt es in Vers 27, die Knaben wuchsen heran. Esau wurde ein jagdkundiger Mann,
ein Mann des Feldes. Jakob aber war ein sanfter Mann, der in den Zelten blieb. Und Isaak hatte
Esau lieb. Denn Wildbret war nach seinem Mund. Rebekka aber hatte Jakob lieb. Und der weitere
Verlauf der Geschichte macht deutlich, dass die Kinder dazu beigetragen haben, dass die Eltern
sich entzweit haben. Das war tragisch. Es kann Dinge in unserem Eheleben geben. Das können die
Kinder sein. Das können aber auch andere Dinge sein, die uns entzweien. Und wenn wir dann nicht
früh genug aufpassen, wenn wir merken, dass die Wege irgendwie auseinander driften, wenn wir dann
nicht früh genug aufpassen, dann werden die Gräben tiefer werden. Und das war im Eheleben von Isaak
und Rebekka leider der Fall. Was gut begann, nahm keine gute Fortsetzung und es nahm kein gutes Ende.
Denn die Geschichte geht weiter. Wir können auf die Einzelheiten nicht eingehen, aber die meisten
von uns kennen die Geschichte. Die eigene Ehefrau betrügt den Ehemann und er lässt sich von seiner
Frau bzw. von seinem Sohn angestachelt durch die Mutter betrügen. Was so schön begann, was mit
Liebe begann, was mit Gebet begann, das endete damit, dass Rebekka den Isaak betrogen hatte.
Das dient zu unserer Warnung. Und wir wollen als Eheleute aufpassen, dass wir nichts in unserem
Leben zulassen, das uns entzweit. Und ich glaube, diejenigen, die schon ältere Kinder haben, die
wissen genau, ja, gerade die Kinder können, müssen nicht, aber können ein Anlass dazu werden, dass
Eltern sich entzweiten. Mein letzter Punkt für heute Abend, Isaak als Vater. Isaak hatte diese
zwei Söhne und wir sehen, dass Isaak als Vater Fehler gemacht hat. Den einen Fehler, den haben
wir schon angesprochen, Isaak hatte ein Lieblingskind. Wir haben das gesehen, er liebte den Esau,
denn Wildbret war nach seinem Mund. Offensichtlich war Isaak ein guter Jäger, jemand, der gutes
Essen zubereiten konnte und daran hatte Isaak seine Freude und deshalb liebte er Esau. Rebekka
hingegen liebte den häuslichen Jakob. Lieblingskinder. Dass Lieblingskinder haben, ist das ein Problem.
Natürlich, wenn Gott uns mehrere Kinder gegeben hat, dann haben die Kinder einen unterschiedlichen
Charakter. Und das eine Kind liegt uns vielleicht mehr als das andere Kind. Das ist menschlich ja
nachvollziehbar. Das ist auch normal. Aber das darf trotzdem nicht dazu führen, dass wir
Lieblingskinder haben. Und es wird noch tragischer, wenn eben ein Elternteil das eine Kind liebt und
das andere Elternteil das andere Kind liebt. Das wird zu einer Schieflage nicht nur im Eheleben
führen, wie wir das gesehen haben, sondern das wird auch zu einer Schieflage in unserem Familienleben
führen. Lasst uns auf der Hut sein vor dieser Gefahr der Lieblingskinder. Und dann sehen wir
die Geschichte. Wir wissen, wie dann Jakob zu seinem Vater kommt, sich verkleidet und
Isaak nicht erkennt, dass es Jakob ist. Im übertragenen Sinn, Isaak ist blind für seine
Kinder. Und auch das ist eine Gefahr, dass wir plötzlich blind werden für unsere Kinder, dass
wir nicht erkennen, was unsere Kinder machen, was unsere Kinder tun. Hier war es natürlich ein ganz
bewusstes Intrigenspiel, was gespielt wurde, aber Isaak hat es nicht durchschaut. Wir wollen es
vom Herrn Weisheit geben lassen, dass wir einen klaren Blick haben, auch für das, was unsere Kinder
tun. Isaak als Vater, da liegt ein Schatten auf dem Leben Isaaks. Und doch ist es nicht nur Schatten
auf dem Leben Isaaks als Vater. Isaak, das sagt uns der Hebräerbrief, hat seine Söhne im Glauben
gesicht. Es ist interessant, dass Gott das so formuliert. Isaak wollte das Richtige für seine
Kinder. Und wir lesen später im Blick auf Jakob im Kapitel 28, das wollen wir noch lesen, Isaak
rief Jakob und segnete ihn und gebot ihm und sprach, du sollst nicht eine Frau nehmen von den
Töchtern Canaans. Da sehen wir, dass es Isaak ein Anliegen war, dass sein Sohn Jakob die richtige
Frau bekam. Übrigens auch da ist Isaak dem guten Beispiel seines Vaters Abraham gefolgt, der den
gleichen Wunsch hatte für seinen Sohn Isaak. So handelt Isaak auch hier im Blick auf Jakob. Du
sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Canaans. Es war ihm ein Anliegen, dass der Jakob
die richtige Frau bekam. Natürlich suchen wir heute nicht mehr die Ehepartner unserer Kinder
aus, wie das früher teilweise ja der Fall war. Und das ist auch gut so, aber wir wollen das als
Eltern doch richtig und gut begleiten. Wir wollen das, was wir dazu beitragen können, dass sie den
richtigen Ehepartner finden, den Ehepartner vom Herrn. Dazu wollen wir beitragen, soweit wir das
natürlich können, aber unsere Kinder positiv beeinflussen in die richtige Richtung. Das war
Isaak ein Anliegen und auch in diesem Punkt war Isaak ein guter Vater. Licht und Schatten, wenn
wir das Leben Isaaks anschauen. Wenn wir noch mal die Punkte ganz kurz rekapitulieren. Leben aus dem
Tod, wenn wir das so für uns lernen wollen. Isaak ein Mann, der von Gott gesegnet war. Isaak ein
wunderbarer Hinweis auf den Herrn Jesus in 1. Mose 22. Isaak, der Brunnengräber, Leben in der
Gemeinschaft, Leben mit dem Wort Gottes. Ist das aber ein guter Nachfolger seines Vaters. Isaak
ein Ehemann mit Licht und Schatten. Isaak ein Vater mit viel Schatten, aber doch auch mit Licht. Wenn
wir so das Leben Isaaks Revue passieren lassen, was bleibt denn übrig? Wisst ihr, wenn wir das
Neue Testament aufschlagen, dann wird uns über Isaak nichts Negatives berichtet. Das Neue Testament
erwähnt den Glauben Isaaks. Das bleibt. In Hebräer 11, ich habe es schon gesagt, wird Isaak als einer
der Glaubensmänner erwähnt. Gott betont das Positive. Gott unterstreicht das Positive. Und
doch bleibt in der Geschichte Isaaks auch das an Warnung für uns, was wir ein wenig heute Abend
gesehen haben. Aber unterm Strich bleibt im Leben Isaaks sehr viel für uns zum Lernen. Wir haben
heute Abend nur ein paar Punkte gesehen. Wie gestern war das nicht vollständig, konnte auch
nicht vollständig sein und sollte nicht vollständig sein. Ich möchte einfach dazu motivieren, dass wir
uns noch einmal näher mit diesem Leben, dieses Glaubensmanns Isaak beschäftigen, um daraus für
uns zu lernen. …
Automatisches Transkript:
…
Das Leben der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob, ein Leben im Glauben und doch in diesen
drei alttestamentlichen Personen ganz unterschiedlich ausgelebt.
Wir haben gesehen, Abraham von Gott berufen, Isaak von Gott gesegnet und wenn wir jetzt
an Jakob denken, dann könnten wir sagen, Jakob von Gott geleitet.
Ich möchte gerne zuerst einige Bibelstellen lesen, Kapitel 25, 1. Mose, Vers 24,
Und als ihre Tage erfüllt waren, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib.
Und der Erstgeborene kam heraus, rötlich, am ganzen Leib, wie ein Herrenermantel,
und man gab ihm den Namen Esau, das heißt Behart.
Und danach kam sein Bruder heraus, und seiner Hand hielt die Ferse Esaus, und man gab ihm den Namen Jakob,
das bedeutet Fersenhalter oder Überlister.
Aus Kapitel 48, 1. Mose 48, Vers 15, Und er, Jakob, segnete Josef und sprach,
Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind,
der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bis auf diesen Tag,
seitdem ich bin bis auf diesen Tag der Engel, der mich erlöst hat von allem Bösen.
Und aus dem Hebräerbrief, Kapitel 11, Vers 21,
Durch Glauben segnete Jakob sterbend jeden der Söhne Josefs und betete an über der Spitze seines Stabes.
Bei Abraham könnte man sagen, er hat viel richtig gemacht in seinem Leben und wenig falsch.
Bei Isaak könnte man sagen, er hat viel richtig gemacht und viel falsch gemacht in seinem Leben.
Bei Jakob könnte man sagen, er hat wenig richtig gemacht und viel falsch gemacht.
Und tatsächlich könnte man sich die Frage stellen, wem dieser drei Patriarchen gleichen wir eigentlich am meisten?
Unser Wunsch wäre es sicherlich, so wie Abraham zu sein, viel richtig und möglichst wenig oder gar nichts falsch zu machen.
Realistischer ist es wahrscheinlich, wenn wir unser Leben mit dem Leben Jakobs vergleichen.
Viele Fehler gemacht und manches durch die Gnade Gottes vielleicht auch richtig gemacht.
Und doch bringen diese Vergleiche uns nicht wirklich weiter. Alle drei, Abraham, Isaak und Jakob, waren Männer des Glaubens.
Wir finden sie alle drei in Hebräer 11 wieder und alle drei sind uns in vielen Dingen ein positives Beispiel.
Ein nachahmenswertes Beispiel.
Aber sie sind uns auch alle drei in manchen Dingen ein warnendes Beispiel.
Nun, das Leben Jakobs war ein Leben, das auf und ab ging und vielleicht tatsächlich mehr ab als auf.
Man könnte das Leben Jakobs auch überschreiben mit den Worten,
Gott kann auf den krummen Lebenslinien eines Menschen gerade schreiben.
Jakob hat allerlei krumme Lebenslinien produziert.
Er war das über lange Zeit hin, was sein Name bedeutet, ein Überlister oder ein Versenhalter.
Ein Mann, der mit vielen Tricks gearbeitet hat, der oft das Richtige wollte, es aber auf eine falsche Art und Weise getan hat.
Der wirklich manche Fehler gemacht hat.
Krumme Lebenslinien hat er produziert. Aber nochmal, Gott kann auf den krummen Lebenslinien eines Menschen gerade schreiben.
Und gerade das Ende des Lebens Jakobs, wir haben davon gelesen, ist wunderschön.
Das Zeugnis, das Jakob selbst am Ende seines langen Lebens gibt, von dem er selbst sagt, wenig waren meine Lebenstage und Böse,
sagt er zum Pfarrer, aber am Ende sagt er doch, Gott hat mich geweidet, Gott hat mich geführt.
Ja, Gott ist mit Jakob zu seinem Ziel gekommen und das Ende des Lebens Jakobs ist wirklich ein wunderschönes.
Er betete an über der Spitze seines Stabes, so haben wir das gelesen.
Und auch in Kapitel 48 haben wir, noch in Kapitel 47 am Ende heißt es noch einmal, Israel betete an am Kopfende seines Bettes.
Ja, im Leben Isaacs gab es dunkle Phasen, im Leben Jakobs gab es dunkle Phasen, aber es gab ein wunderbares Ende.
Am Abend wird es Licht. Das trifft ganz besonders auf das Leben Jakobs zu.
Und was uns Mut macht, ist, dass es bei Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt.
Ja, das gilt für ungläubige Menschen. Es gibt keine hoffnungslosen Fälle.
Gott kann jeden Menschen zur Umkehr bringen, aber das gilt auch für uns als Christen.
Wir sollten andere nicht aufgeben. Gott tut das auch nicht. Es gibt keine hoffnungslosen Fälle.
Wie gestern und vorgestern möchte ich auch heute Abend oder auch heute Nachmittag versuchen,
ein paar Punkte, die kennzeichnend für Jakob sind, vorzustellen und nicht das ganze Leben Jakobs zu betrachten.
Das erste, und das ist sicherlich sehr kennzeichnend für das Leben Jakobs, daran haben wir uns auch schon im Gebet erinnert,
Jakob war ein Gegenstand der Erziehung Gottes.
Gott hat sich das Leben lang um Jakob gekümmert.
Und Jakob ist immer wieder ausgewichen, ist Gott immer wieder weggelaufen,
aber er konnte nicht wirklich weglaufen. Gott hat ihn immer wieder eingeholt.
Gott hat sich um Jakob gekümmert. Er hat ihn nicht laufen lassen.
Er hat ihn nicht ins Elend rennen lassen.
Ja, Jakob hat manchmal gelernt, dass er das ernten musste, was er gesät hatte,
aber Gott hat sich um Jakob gekümmert. Er war ein Gegenstand der Erziehung Gottes.
Und ich möchte jetzt gerne zuerst einen kurzen Abschnitt lesen aus dem Hebräerbrief,
wo wir etwas über die väterliche Erziehung oder die väterliche Zucht im Blick auf uns lernen.
Und ich möchte ein paar kurze Gedanken darüber sagen.
Hebräer 12, Abvers 5
Ihr habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als Söhnen spricht.
Mein Sohn, achte nicht gering des Herrn Züchtigung, noch ermatte, wenn du von ihm gestraft wirst.
Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, ergeißelt aber jeden Sohn, den er aufnimmt.
Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung. Gott handelt mit euch als mit Söhnen.
Denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind,
so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne.
Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleisch als Züchtige und scheuten sie.
Sollten wir uns nicht vielmehr vor dem Vater der Geister unterwerfen und leben?
Denn jene zwar züchtigten uns für wenige Tage nach ihrem Gutdünken,
nehmen er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude,
sondern der Traurigkeit zu sein.
Danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt werden.
Natürlich können wir jetzt nicht im Einzelnen auf diese Verse eingehen,
aber das Leben Jakobs ist eben eine sehr schöne Illustration dessen,
was der Schreiber des Hebräerbriefes hier über die väterliche Zucht sagt.
Wie erzieht uns der Vater?
Wie kümmert sich der Vater um uns, vor allen Dingen dann, wenn wir eigene Wege gehen?
Und wir lernen in diesem Abschnitt, möchte nur ein paar Punkte nennen,
zuerst, dass Erziehung oder Zucht eine Beziehung voraussetzt.
Das machen die ersten Verse, die wir gelesen haben, sehr deutlich.
Da ist immer wieder die Rede von Söhnen.
Zucht oder Erziehung setzt eine Beziehung voraus, die man hat.
Das ist bei der elterlichen Erziehung auch nicht anders.
Eltern erziehen wir unsere Kinder, die eine Beziehung zu uns haben und nicht Kinder anderer Eltern,
zu denen wir eben keine Eltern-Kinder-Beziehung haben.
Und so ist das mit der väterlichen Zucht auch.
Gott erzieht uns, Gott kümmert sich um uns, weil wir seine Söhne sind.
Und Sohnschaft hat ganz besonders mit Beziehung zu tun.
Weil wir diese Beziehung haben und Gott unser Vater ist, wir seine Söhne sind,
kümmert er sich um uns und er erzieht uns.
Das war bei Jakob auch nicht anders.
Wir haben uns daran erinnert, Gott nennt sich, und das ist ein wunderschöner Titel,
mehrmals der Gott Jakobs.
Dass Gott sich der Gott Abrahams nennt, das können wir gut verstehen, der Freund Gottes.
Dass Gott sich der Gott Isaaks nennt, können wir auch gut verstehen.
Aber Gott lässt sich auch herab und nennt sich ausdrücklich der Gott Jakobs.
Er hatte eine Beziehung zu Jakob und deshalb hat er sich um ihn gekümmert und hat ihn erzogen.
So ist das auch bei uns.
Das zweite, und auch das illustriert uns das Leben Jakobs sehr eindrucksvoll,
und das lernen wir auch in Hebräer 12, Erziehung ist notwendig.
Es geht nicht ohne.
Auch das kennen wir aus dem Alltag, aus dem alltäglichen Leben mit unseren Kindern.
Erziehung ist notwendig. Es geht nicht ohne.
Ohne Erziehung würde ein Kind nicht am Ziel ankommen.
Erziehung ist eine notwendige Sache.
Und als Eltern werden wir ausdrücklich, vor allen Dingen wir Väter, die wir die Verantwortung haben,
dazu aufgefordert, unsere Kinder zu erziehen.
Sie aufzuziehen in der Zucht und Ermahnung des Herrn.
Und das vollkommene Vorbild und Beispiel ist Gott, unser Vater.
Erziehung ist notwendig.
Wir lernen aber auch, und das ist das dritte, dass Erziehung individuell und persönlich ist.
Gott erzieht uns nicht pauschal.
Die Maßnahmen, die Gott ergreift in seinen Erziehungswegen, die sind unterschiedlich.
Jakob wurde anders erzogen als Isaak, und Isaak wurde anders erzogen als Abraham.
Und gerade Jakob hatte die Erziehung besonders notwendig, aber Beziehung ist etwas Individuelles.
Auch das ist in dem natürlichen Leben als Familie mit unseren Kindern auch nicht anders.
Der Auftrag, die Kinder zu erziehen, der gilt pauschal für alle.
Aber die Art und Weise, wie wir das tun, mag individuell sehr unterschiedlich sein.
Dem Wesen, dem Charakter eines Kindes angemessen.
Und so handelt auch Gott mit uns individuell und unterschiedlich.
Mit Jakob hat er auf seine Weise gehandelt, und auch davon können wir lernen.
Ein nächster Punkt, der deutlich wird in diesem Text in Hebräer 12, ist, dass Erziehung ein Ziel hat.
Sie ist zielorientiert. Hier geht es darum, der Heiligkeit Gottes teilhaftig zu werden.
Gott erzieht nicht einfach so, sondern er erzieht uns mit einem bestimmten Ziel.
Und das erkennen wir auch im Leben Jakobs ganz deutlich.
Gott hatte ein Ziel im Auge von Anfang an, und das Ziel hat er erreicht.
Er hat das Ziel mit Jakob erreicht. Auf eine wunderbare Art und Weise.
Wir haben uns schon daran erinnert. Am Ende ist Jakob, der Fersenhalter, der Überlister,
ein Kämpfer Gottes geworden, und am Ende ist er ein Anbeter geworden.
Er betet an über der Spitze seines Stabes.
Welch ein wunderbares Ende dieser Erziehung Gottes mit Jakob hier schon auf dieser Erde.
Wir lernen als nächstes in Hebräer 12, dass Erziehung maßvoll sein soll.
Sie soll mit einem abgemessenen Maß erfolgen.
Gott erzieht uns nicht willkürlich. Gott erzieht uns nicht maßlos,
sondern er tut es in der richtigen Dosierung.
Und ja, das wissen wir aus Erfahrung als Eltern, die richtige Dosierung zu finden,
das fällt uns sehr schwer. Entweder wir schießen übers Ziel hinaus,
wir sind zu streng, oder wir erreichen das Ziel nicht, wir sind zu lasch.
Die richtige Dosierung zu finden ist schwierig.
Gott kann das natürlich, und Gott tut das auch.
Und das Leben Jakobs zeigt uns, dass Gott die Zügel an der richtigen Stelle
und in der richtigen Art und Weise angezogen hat.
Mit einem speziellen und besonderen Maß, mit einem perfekten Maß.
Und wir dürfen damit rechnen, dass Gott das auch bei uns tut.
Gottes Erziehung ist maßvoll.
Und der letzte Punkt, den ich nennen möchte,
und den macht Hebräer 12 auch sehr deutlich,
das ist vielleicht das Schönste dabei, Gott erzieht uns mit einem Motiv.
Und das ist die Liebe.
Das wird deutlich in Hebräer 12 gesagt, und das ist auch im Leben Jakobs,
selbst wenn es nicht ausdrücklich so erwähnt wird, ganz deutlich und klar.
Gott erzieht aus Liebe. Das ist das Motiv, was er hat.
Und das ist auch das Motiv bei uns, wenn Gott uns erzieht.
Er tut es aus Liebe.
Gottes Erziehung, wir wissen, das ist notwendig.
Das geht nicht anders.
Erziehung tut weh.
Erziehung gefällt uns nicht.
Das hat uns als Kinder auch nicht gefallen.
Das gefällt unseren Kindern heute auch nicht, aber es gefällt uns auch nicht.
Aber Beziehung ist, Erziehung ist notwendig.
Und das wollen wir aus dem Leben Jakobs mitnehmen.
Dann möchte ich einen zweiten Punkt in Verbindung mit Jakob vorstellen.
Das ist, dass Jakob ein Produkt seiner Erziehung war,
aber dass er doch eigenverantwortlich war für sein Leben.
Und das sind zwei Dinge, die einander nicht widersprechen, sondern die einander ergänzen.
Jeder von uns, das kann nicht anders sein, ist ein Produkt seiner Erziehung.
Wir sind auch ein Produkt unserer Umgebung, unseres Umfeldes, das ist so.
Und doch sind wir verantwortlich für das, was wir tun.
Jakob hatte im Elternhaus eine bestimmte Erziehung genossen.
Und wir haben uns gestern ein bisschen schon daran erinnert,
dass die Erziehungsmethoden von Isaac und Rebekah im Blick auf die beiden Söhne,
Esau und Isaac, nicht die besten waren.
Sie hatten ihre Lieblingskinder.
Rebekah hat den Jakob bevorzugt.
Er hat bei seiner Mutter Rebekah nicht sehr viel Gutes gelernt.
Im Gegenteil, er hat bei seiner Mutter gelernt, wie man seinen Vater betrügt,
wie man seinen Vater hintergeht.
Sein Name bezeichnenderweise über Lister oder Fersenhalter,
was die Eltern bewogen hat, diesen Namen zu geben, können wir zwar einerseits erahnen,
weil er bei der Geburt die Fersen seines Bruders hielt,
aber dieser Fersenhalter seines Bruders ist eigentlich sein ganzes Leben lang ein Fersenhalter,
ein über Lister gewesen.
Nein, nicht sein ganzes Leben lang, aber einen großen Teil seines Lebens.
Er hat es zu Hause gelernt, wie man andere austrickst.
Und genau das hat er in seinem Leben getan.
Und die Geschichte Jakobs illustriert uns dann auf traurige Weise
die neutaste männliche Aussage aus dem Galatterbrief,
was ein Mensch sät, das wird er ernten.
Übrigens gilt das nicht nur im Negativen, das gilt auch im Positiven.
Das wird im Galatterbrief in beide Richtungen gesagt,
im Positiven wie im Negativen,
aber Jakob hat vor allen Dingen im Negativen gelernt
und geerntet, was er gesät hat.
Er hat selbst betrogen und im weiteren Verlauf seines Lebens
wird der Betrüger selbst betrogen.
Sein Schwiegervater Laban hat ihn hintergangen und betrogen
und später haben zehn seiner Söhne ihn betrogen,
als es um den vorgetäuschten Tod Josefs ging.
Jakob war dafür selbst verantwortlich.
Er konnte sich nicht entschuldigen und sagen,
ich habe das Betrügen zu Hause gelernt, also muss ich betrügen.
Nein, das muss er nicht.
Das hat ihn geprägt, aber er hat es auch zugelassen,
dass es ihn geprägt hat.
Und wir wollen diese Lektion auch aus dem Leben Jakobs mitnehmen.
Ja, wir sind geprägt durch unsere Erziehung,
wir sind geprägt durch unser Elternhaus,
wir sind geprägt durch das, was wir in der Jugendzeit erlebt haben,
in der Kindheit, aber das kann uns nicht als Entschuldigung dienen,
wenn wir dem in unserem späteren Leben nachgehen.
Ein dritter Punkt, noch einmal in Verbindung mit diesem Namen Jakob,
der Fersenhalter oder der Überlister.
Jakob war tatsächlich ein Ränkeschmied.
Aber, und das ist jetzt der Punkt, um den es mir geht,
Jakob hat nicht einfach betrogen um des Betrügens willen,
sondern Jakob war eigentlich ein Typ, der das Richtige wollte,
der durchaus gute Ziele hatte,
aber der es auf die falsche Art und Weise gemacht hat.
Und damit verbindet sich für uns die Belehrung,
dass der Zweck noch lange nicht die Mittel heiligt.
Wir kennen diesen Ausdruck, der Zweck heiligt die Mittel.
Damit wollen die Menschen sagen, naja, Hauptsache man will das Richtige,
wie man es dann macht, ist egal.
Aber das stimmt nicht.
Für ein Kind Gottes ist es nicht egal, wie wir etwas machen.
Es ist natürlich wichtig, welche Ziele wir haben.
Jakob wollte den Segen Gottes haben,
den Segen, den Gott auch versprochen hatte.
Das wusste Jakob.
Er wollte diesen Segen haben und das war gut und richtig,
dass er diesen Segen haben wollte.
Aber er hat es auf eine ganz falsche Art und Weise angestellt.
Also der Zweck war gut,
aber die Mittel, die Jakob eingesetzt hat,
die waren überhaupt nicht gut.
Das betrifft den Segen von seinem Vater, den er sich erschlichen hat.
Das betrifft auch den Lohn von Laban,
den er sich auch auf trickreiche Art und Weise erworben hat.
Er konnte nicht auf Gottes Zeit warten
und er konnte nicht auf Gottes Handel warten.
Wir haben uns im Lied daran erinnert und auch im Gebet.
Zeig uns deinen Willen,
durch dein Wort, oh Herr.
Lehr uns ihn erfüllen,
folgsam mehr und mehr.
Übrigens, Uli und ich haben uns vorher nicht abgesprochen,
aber Uli hat im Gebet einiges gesagt,
was mir genau jetzt hier auf dem Herzen liegt.
Es geht einmal darum, den Willen Gottes zu erkennen,
zu wissen, was sollen wir tun.
Aber dann geht es auch um die Frage,
wie tun wir das denn?
Und es gibt noch eine dritte Frage,
die ist auch für uns relevant,
wenn es um den Willen Gottes geht.
Wann sollen wir denn etwas tun?
Die Zeitkomponente, die spielt auch eine Rolle.
Also wir haben die Frage,
was ist Gottes Wille für mein Leben?
Was sollen wir tun?
Das war bei Jakob relativ klar.
Jedenfalls oft, nicht immer, aber oft.
Was sollen wir tun?
Dann zweitens die Frage, wie sollen wir das tun?
Auf welche Art und Weise?
Und die dritte Frage ist, wann sollen wir das tun?
Im 1. Timotheus 2, da lesen wir,
dass der Kämpfer im Wettkampf nicht gekrönt wird,
es sei denn, er hat gesetzmäßig gekämpft.
Wir kennen das aus dem Sport.
Gerade im Radsport, das ist eine sehr moderne Sportart,
populäre Sportart.
Im Radsport ist das Thema Doping immer wieder vorhanden.
Die Radsportler wollen als Erste durchs Ziel.
Das ist korrekt, das Ziel ist legitim.
Man möchte Sieger sein,
aber man versucht es auf falsche Art und Weise zu erreichen,
indem man Aufputschmittel nimmt, indem man sich dopt.
Ein gedopter Radfahrer mag als Erster durchs Ziel kommen,
er wird disqualifiziert.
Das ist mit anderen Sportarten auch nicht anders.
Also es kommt darauf an, was wir tun,
aber es kommt auch darauf an, wie wir es tun.
Und nochmal, es kommt dann noch drittens darauf an,
wann wir etwas tun.
Ich möchte an unseren Herrn erinnern,
als er in Gethsemane gebetet hat.
Da lesen wir, glaube ich, im Markus-Evangelium,
nicht was ich will, sondern was du willst.
Da geht es um das Was.
Im Matthäus-Evangelium heißt es,
nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Was du willst und wie du willst.
Und dann denken wir daran, dass der Jesus ein paar Mal gesagt hat,
meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Das heißt, der Jesus hat auch die Frage der Zeit, wann,
Gott überlassen.
Und seht, das hat Jakob nicht getan.
Das Was, ja, aber das Wie und das Wann,
das hat Jakob in seine eigene Hand genommen.
Und das ist, gerade wenn es um den Segen geht,
den er ja haben wollte in Kapitel 25,
ist das gründlich schief gegangen.
Als viertes möchte ich gerne zeigen,
dass Jakob ein Kämpfer Gottes geworden ist.
Im Leben Jakobs hat es einen Moment gegeben,
wo sein Name geändert wurde.
Wo Gott sagt, du sollst nicht mehr Jakob heißen,
sondern du sollst jetzt Israel heißen.
Aus dem Ränkeschmied Jakob,
aus dem Versenhalter, aus dem Überliste,
aus demjenigen, der auf seine eigene Weise seine Ziele erreichen wollte,
wird jetzt jemand, der Kämpfer Gottes wird.
Wir lesen aus Kapitel 28
zuerst einen Vers, Vers 11 oder Vers 10,
als Jakob fliehen musste.
Jakob zog aus aus Beerzebar und ging nach Haran
und er gelangte an einen Ort und übernachtete dort,
denn die Sonne war untergegangen.
Und dann aus Kapitel 32
Vers 25
Und Jakob blieb allein zurück,
und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging.
Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte,
rührte er sein Hüftgelenk an.
Und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, als er mit ihm rang.
Und er sprach, lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen.
Und er sprach, ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich.
Da sprach er, was ist dein Name?
Und er sprach Jakob.
Da sprach er, nicht Jakob soll fortan dein Name heißen,
sondern Israel,
denn du hast mit Gott und Menschen gerungen und hast gesiegt.
Vers 32
Und die Sonne ging ihm auf, als er über Pnoel hinaus war,
und er hinkte an seine Hüfte.
Da sehen wir, wie es zu diesem Namenswechsel kam.
Jakob musste fliehen.
Es war seine eigene Schuld, dass er sein Elternhaus verlassen musste.
Er hat seine Mutter nie wieder gesehen.
Seinen Vater wohl, aber seine Mutter nicht.
Und die Sonne ging unter, das haben wir gelesen.
Das steht da nicht umsonst.
Die Sonne ging unter.
Natürlich wurde es Nacht.
Aber im Leben Jakobs ging die Sonne auch unter.
Und es folgte eine lange Zeit im Exil.
Mit Auf und Abs auch dort.
Und dann kehrt Jakob zurück und dann hat er dieses Pnoel-Erlebnis,
wo Gott mit ihm kämpft und wo aus dem Überlister und Fersenhalter
ein Kämpfer Gottes wird und wo es dann am Ende heißt,
die Sonne ging nicht nur auf, sondern da steht ausdrücklich,
die Sonne ging ihm auf, als er über Pnoel hinaus war.
Natürlich wurde es Morgen, aber im Leben Jakobs wurde es Morgen.
Wir kennen das Lied, haben wir früher in der Sonntagsschule gesungen.
Ich weiß nicht, ob die Kinder das heute noch singen.
Ich glaube schon.
Wenn wir uns von ihm abwenden, wird es finster um uns her.
Wird es Nacht, wird es dunkel und dann sehen wir den Weg nicht mehr richtig.
Das hat Jakob erlebt.
Aber dann kommt er zurück und dann hat er dieses Erlebnis,
wo aus dem Überlister, aus dem Fersenhalter ein Kämpfer Gottes wird.
Wie ist das mit uns?
Haben wir solch ein Erlebnis in unserem Leben gehabt,
wo wir aufhören mit unseren eigenen Gedanken, mit unseren eigenen Ideen,
mit der Umsetzung dessen, was uns gut und richtig erscheint?
Oder mit der Art und Weise, die uns richtig erscheint?
Wo wir unser Leben in die Hand Gottes legen?
Ja, wo wir vielleicht hinken, wo wir merken,
mit der eigenen Kraft geht es nicht mehr weiter.
Die Hüfte, ein Bild der Kraft, die wurde angerührt,
aber trotz dieser körperlichen Beeinträchtigung war Jakob jetzt ein Kämpfer Gottes.
Sag mal, für was und für wen kämpfen wir eigentlich?
Für was oder für wen setzen wir Energie frei?
Das betrifft nicht nur die jungen Leute, natürlich besonders im Leben,
wenn man jung ist und Kraft hat, Energie hat,
aber auch wenn wir älter geworden sind,
für was setzen wir eigentlich unsere Energie ein und für wen?
Jakob hat jahrelang für sich selbst gekämpft, auf seine Weise gekämpft.
Und dann hat er gelernt, ein Kämpfer Gottes zu werden,
seine Schwäche in die Hand Gottes zu legen und Kämpfe Gottes zu kämpfen.
Es gibt hier eine Entscheidung in unserem Leben, den Herrn Jesus als den Retter anzunehmen,
als unseren Heiland anzunehmen, wie wir sagen.
Und das ist natürlich die wichtigste Entscheidung, die ein Mensch trifft in seinem Leben.
Aber dann gibt es auch die Entscheidung, und manchmal fällt die zeitgleich, aber oft fällt sie nicht zeitgleich,
die Entscheidung, ja, ich möchte Kämpfe Gottes kämpfen.
Ich möchte für meinen Gott da sein.
Ich möchte mein Leben in die Hand Gottes legen und möchte für Gott da sein,
möchte Kämpfe Gottes kämpfen.
Haben wir beide Entscheidungen getroffen?
Die erste, da sagen wir vielleicht alle ja, die haben wir getroffen, ich hoffe es jedenfalls.
Bei der zweiten hoffe ich es auch, aber die Frage ist doch relevant.
Die ist für uns alle relevant.
Haben wir dieses Pnuel-Erlebnis gehabt?
Sind wir Kämpfer Gottes?
Der fünfte Punkt, den ich zeigen möchte aus dem Leben Jakobs, ist Jakob, der Denkmalbauer.
Ihr erinnert euch, Abraham, seine vier Altäre an Betung,
Isaac, seine vier Brunnen, leben in der Gemeinschaft, leben in Verbindung mit dem Wort Gottes und unter seinem Segen.
Und jetzt kommt Jakob, der Denkmalbauer.
Erinnerungen an besondere Momente im Leben.
Erinnerungen an besondere Augenblicke im Leben, wo Gott eingegriffen und geholfen hat.
1. Mose, Kapitel 28, Vers 18, da ist Jakob auf der Flucht, aus dem Kapitel haben wir eben schon gelesen.
Da ist er in Bethel und er fürchtet sich.
Jakob erwacht, Vers 16, aus dem Schlaf und spricht gewiss, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.
Und er fürchtete sich und sprach, wie furchtbar ist dieser Ort. Dies ist nichts anders als das Haus Gottes.
Und dies ist die Pforte des Himmels.
Übrigens, nur am Rande bemerkt, es ist das erste Mal, dass das Haus Gottes in der Bibel erwähnt wird.
Und es steht in Verbindung mit Gottes Heiligkeit.
Und Jakob stand frühmorgens auf, Vers 18, und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hat.
Und er stellte ihn als Denkmal auf und goss Öl auf seine Spitze und er gab diesem Ort den Namen Bethel.
Und Jakob teilte ein Gelübde und sprach, wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg,
den ich gehe und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters,
so soll der Herr mein Gott sein.
Und diesen Stein, den ich als Denkmal aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes sein.
Von allem, was du mir gegeben hast, werde ich dir den zehnten geben.
Obwohl Jakob einen eigenen Weg einschlägt, hat Gott ihm eine Zusage gegeben.
Er hat ihm die Zusage gegeben, dass er ihn zurückbringen wird.
Das ist die Treue Gottes.
Und dieses Denkmal, das Jakob aufrichtet, hier erinnert uns an Gottes Treue.
Im Timotheusbrief lesen wir, 2. Timotheusbrief, Kapitel 2, wenn wir untreu sind, Gott bleibt treu.
Das heißt nicht, dass wir durch unsere Untreue Gottes Treue provozieren sollen.
Natürlich nicht.
Wir sollen auch keine krummen Lebenslinien produzieren, um Gott Gelegenheit zu geben,
zu beweisen, dass er darauf gerade schreiben kann.
Das wäre frivol, wenn wir das täten.
Aber es bleibt trotzdem wahr.
Obwohl Jakob diesen eigenen Weg ging, Gott bleibt treu.
Und es gilt auch für uns.
Wir dürfen dieses Denkmal Jakobs auch aufrichten.
Die Treue Gottes.
Wo wären wir denn, wenn Gott nicht treu wäre?
Ich wage zu behaupten, dass niemand von uns heute Nachmittag hier wäre.
Wir würden etwas anders machen heute Nachmittag, wenn Gott nicht treu wäre.
Wenn Gott uns laufen lassen würde, wenn Gott uns nicht erziehen würde,
wie wir das am Anfang gesehen haben.
Lasst uns dieses Denkmal der Treue Gottes aufstellen.
Dann gehen wir zu Kapitel 31.
Vers 42, am Ende seiner Zeit bei Laban.
Da sagt Jakob, wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams
und die Furcht Isaaks für mich gewesen wäre,
gewiss würdest du mich jetzt leer entlassen haben.
Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen
und hat gestern Nacht entschieden.
Vers 45, und Jakob nahm einen Stein und richtete ihn als Denkmal auf.
Vers 54, und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Gebirge
und lud seine Brüder ein zu essen und sie aßen und übernachteten auf dem Gebirge.
Das erste Denkmal war, bevor er zu Laban kam und Gott ihm seine Treue zusagt.
Das zweite Denkmal hier baut Jakob am Ende auf, dieser Zeit bei Laban,
und es spricht davon, dass Gott ihn bewahrt hat, dass Gott ihn beschützt hat,
dass Gott, obwohl Jakob auf eigenen Wegen war, bei ihm gewesen ist
und ihn nicht hat laufen lassen.
Gott hat ihn beschützt.
Und in Dankbarer Erinnerung an diesen Schutz Gottes baut Jakob dieses Denkmal
und auch wir wollen uns daran erinnern, dass wir auf unseren Gott immer rechnen können.
Wir haben heute Morgen in einem anderen Zusammenhang,
natürlich aus dem Römerbrief, diesen Vers gelesen,
wenn Gott für uns ist und Gott ist für uns.
Er ist es, der uns beschützt und in Dankbarer Erinnerung wollen auch wir
geistlicherweise dieses Denkmal bauen im Erinnern an Gottes Schutz.
Das dritte Denkmal finden wir in Kapitel 35, in Vers 35.
Kapitel 35 sagt Gott zu Jakob in Vers 1,
Mach dich auf und zieh hinauf nach Bethel, Haus Gottes.
Wir haben das vorhin gesehen.
Und wohne dort und mache dort ein Altar dem Gott, der dir erschienen ist.
Und dann sehen wir, wie Gott, wie Jakob merkt,
ja, so wie das in meiner Familie aussieht, die Götzen, die wir da mit uns rumschleppen,
so kann ich nicht nach Bethel gehen, so kann ich keinen Altar bauen.
Und er tut die Götzen weg und dann ziehen sie nach Bethel.
Und dann heißt es in Vers 14,
Und Jakob richtete ein Denkmal auf an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte,
ein Denkmal von Stein und spendete darauf ein Trankopfe und goss Öl darauf.
Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel.
Es ist einerseits eine Erinnerung an die Heiligkeit Gottes,
dass Jakob dieses Denkmal aufbaut.
Bethel, wo Gott ihm erschienen war, wo Gott wohnte,
wo Jakob ein Anbeter sein sollte, ein Erinnern an Gottes Heiligkeit.
Aber sicherlich auch hier, wenn wir das im Zusammenhang des ganzen Kapitels sehen,
ein Erinnern an den Segen und die Gnade Gottes.
Und dann haben wir im gleichen Kapitel das vierte Denkmal Jakobs.
Da heißt es, als er von Bethel zog in Vers 16 und Rahel den Benjamin gebar,
da wurde es ihr schwer beim Gebären, Vers 16.
Dann sehen wir, dass sie stirbt und Jakob ihm den Namen Benjamin gibt.
Und dann heißt es im Vers 19, Rahel starb und wurde begraben auf dem Weg nach Efrat, das ist Bethlehem.
Und Jakob richtete über ihrem Grab ein Denkmal auf.
Das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
Das ist ein Denkmal der Trauer.
Ja, Jakob hat dieses Denkmal der Trauer gehabt.
Es war auch eine Folge einer voreiligen Zusage Jakobs, dass Rahel hier sterben musste.
Er hatte zu labern gesagt, bei wem du die Hausgötzen findest, der soll sterben.
Und er wusste nicht, dass Rahel diese Hausgötzen hatte.
Und Rahel ist gestorben, nicht sofort, aber einige Zeit später.
Jakob hat Rahel sehr geliebt, wir werden das gleich noch sehen.
Und er hat dieses Denkmal der Trauer gebaut.
Aber Jakob hat gewusst, dass Gott auch in diesem Tal des Todesschattens, durch das er ging,
beim Verlust seiner Frau dieses Denkmal errichtete, an die Hilfe Gottes auch in Trauer.
Und auch ein solches Denkmal haben sicherlich manche von uns in Erinnerung an Geliebte, Heimgegangene aufgebaut.
Die Erfahrung, dass Gott auch in Trauer, auch im Tal des Todesschattens bei uns ist.
Jakob, der Denkmalbauer.
Der nächste Punkt, der sechste, und ihr werdet nicht überrascht sein nach dem, was wir vorgestern und gestern gesehen haben.
Ja, ich möchte etwas sagen über Jakob als Ehemann.
Das fällt bei den Patriarchen einfach auf.
Ihre Ehe und Familie wird beschrieben und das ist bei Jakob auch nicht anders.
Jakob war verheiratet.
Er hatte zwei richtige Frauen und er hatte zwei Nebenfrauen.
Gott hat das geduldet, obwohl das nicht die Absicht Gottes von Anfang war.
Aber das lassen wir mal beiseite.
Aber über dem Eheleben Jakobs, da liegt doch viel Schatten, aber auch ein wenig Licht.
Es war nicht alles schlecht im Eheleben Jakobs, aber es war doch manches schlecht.
In seiner Ehe, in seiner Familie herrschte Missgunst und Neid.
Unter den Frauen und auch unter den Kindern.
Jakob, ich habe das eben schon kurz angedeutet, war in Unkenntnis über das, was seine geliebte Frau Rahel getrieben hatte.
Sie hatte die Götzen gestohlen im Hause ihres Vaters und Jakob wusste es nicht.
Er war völlig ahnungslos.
Auch da wird Jakob in einem gewissen Sinne betrogen von seiner eigenen Frau.
Ja, der Betrüger wird jetzt wieder betrogen.
Er wusste nicht, was seine Frau tat.
Und natürlich, wir können das in unsere Ehen hineinreflektieren.
Wissen wir Männer, was unsere Frauen tun? Wissen unsere Frauen, was wir Männer tun?
Als Adam und Eva im Paradies waren, als Gott sie geschaffen hatte, da lesen wir die bezeichnenden Worte.
Am Ende, ich glaube, von Kapitel 2 heißt es, sie waren nackt.
Natürlich, das spricht davon, dass sie unschuldig waren, diese Nacktheit.
Aber wir können das auch mal übertragen auf eine gute Ehe.
In einer guten Ehe hat man keine Geheimnisse voreinander.
Da weiß der Ehemann, was die Ehefrau tut.
Und umgekehrt, nicht nur, was der Ehepartner tut, man weiß auch, was der Ehepartner denkt.
Man ist offen voreinander, völlig offen voreinander.
Geist und Seele öffnet man füreinander.
Und das war im Eheleben Jakobs offensichtlich nicht der Fall.
Übrigens, die Eheanbahnung Jakobs, die ist schon interessant zu sehen.
In Kapitel 27, da heißt es, nein, in Kapitel 29 heißt es, Vers 17,
Leas Augen waren matt, Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen, und Jakob liebte Rahel.
Wenn man das so liest, dann gewinnt man zumindest so auf den ersten Blick den Eindruck,
Lea hässlich, Rahel hübsch und schön und die Attraktivität von Rahel hat den Jakob angezogen.
Was sagt Salomo im Buch der Sprüche? Wir wollen den Vers mal lesen in Sprüche 31.
Sprüche 31, ganz am Ende Vers 30.
Die Anmut ist Trug und die Schönheit Eitelkeit. Eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie wird gepriesen werden.
Rahel war schön, aber sie war nicht unbedingt von Gottes Furcht gekennzeichnet.
Das zeigt ihr weiteres Leben. Die Wertvollere dieser beiden Schwestern war offensichtlich Lea und nicht Rahel.
Aber Jakob war angezogen von der Schönheit dieser jungen Frau.
Nun, das heißt nicht, dass wir Männer, ich spreche jetzt mal die jungen Männer an,
die noch nicht verheiratet sind oder auch wir, die verheiratet sind,
das heißt natürlich nicht, dass wir unsere Ehefrau nicht schön finden sollen.
Natürlich finden wir sie schön, hoffentlich jedenfalls, sollte so sein.
Aber das ist nicht das entscheidende Kriterium.
Das entscheidende Kriterium, und das zeigt ihr Vers in den Sprüchen, ist die Gottesfurcht.
Wenn sie dann auch schön ist, ist es wunderbar. Da ist nichts, gar nichts dagegen einzuwenden.
Aber eine Frau, die nur schön ist, die nur von äußeren Werten, die nur mit äußeren Werten glänzt,
da sollten wir uns überlegen, was wir damit tun.
Es kommt auf die inneren Werte an, ohne dass wir die äußeren Werte, ich sage das nochmal, vernachlässigen.
Meine Frau ist ja heute Nachmittag dabei, deshalb möchte ich da jetzt nicht mehr zu sagen.
Aber trotzdem, es ist nicht alles schlecht im Leben Jakobs, in seinem Eheleben.
Es heißt dann doch, er liebte Rahel, und er hat das auch unter Beweis gestellt.
In Vers 20 heißt es, Jakob diente um Rahel sieben Jahre,
und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte.
Es war also nicht nur eine fleischliche, äußere, wir würden heute vielleicht sagen erotische Liebe bei Jakob,
es war schon mehr.
Er war bereit, etwas einzusetzen für Rahel, und das nicht wenig.
Sieben Jahre hat er für sie gearbeitet, und das war keine leichte Arbeit.
Er liebte sie, und wir haben das schon gesehen, Liebe bedeutet, opferbereit zu sein, und das war Jakob.
Er hat, trotz der vielleicht etwas sonderbaren Anbahnung dieser Ehe, Rahel wirklich lieb gehabt.
Wir haben darüber gesprochen in den vergangenen Abenden, dass wir Männer unsere Frauen lieben sollten,
und darin ist Jakob uns auch ein Vorbild.
Der siebte Punkt, Jakob der Vater und Großvater.
Und wir könnten jetzt erwarten, dass wir viel Negatives über Jakob als Vater und Großvater finden.
Und tatsächlich, es gibt natürlich negative Punkte.
Ich möchte mal auf einen Punkt hinweisen, ich weiß, dass der etwas delikat ist,
aber in 1. Mose 37 lesen wir ja diesen bekannten Vers,
dass Jakob den Josef lieber hatte als alle seine Söhne.
Vers 3, und Israel liebte Josef mehr als alle seine Söhne,
weil er der Sohn seines Alters war, und er machte ihm ein langes Ärmelkleid.
Nun, wir sind sehr vertraut mit der prophetischen Anwendung dieser Aussage,
und dann ist sie positiv, keine Frage, überhaupt keine Frage.
In der prophetischen Bedeutung, im Blick auf Josef, ein Bild des Herrn Jesus,
ist es völlig richtig, dass wir lesen, Israel hatte ihn mehr lieb als alle seine Söhne,
und er zeichnete ihn aus.
Der Jesus ist der Sohn der Liebe des Vaters.
Und als er auf dieser Erde lebte, hat er ihn ausgezeichnet, ausgezeichnet vor allen anderen.
Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Insofern verstehen wir sehr gut, dass das hier so formuliert wird.
Aber wenn wir das jetzt mal völlig losgelöst von der prophetischen Bedeutung betrachten,
dann bleibt doch zumindestens die Frage, ob das weise war von Jakob,
seinen Sohn Josef so vorzuziehen und ihn vor allen seinen Brüdern als den darzustellen,
der sein Lieblingssohn war.
Lieblingssohn, das hatten wir gestern auch schon mal, ja?
Das hatten wir gestern auch schon mal.
Da sehen wir, wie so gewisse Dinge sich in Familien fortsetzen.
Und das führte hier zu einem ganz, ganz ernsthaften Problem zwischen Josef und seinen Brüdern.
Und da konnte Josef gar nichts dazu.
Aber Jakob, jetzt rein menschlich betrachtet, bitte versteht das nicht falsch,
rein menschlich betrachtet hätte Jakob weiser handeln können, als er es getan hat.
Aber ich möchte gerade jetzt, wenn es um Jakob als Vater und auch als Großvater geht,
auch wo wir zum Ende kommen, nicht bei dem Negativen stehen bleiben,
sondern ich möchte bei dem Positiven stehen bleiben.
Wir gehen mal zu Kapitel 33.
Wir springen ein bisschen hin und her.
Jakob auf der Flucht, nicht auf der Flucht, auf der Rückkehr in sein Land in Sorge
vor der möglichen Rache seines Bruders Esau.
Und dann sehen wir in 1. Mose 33 Vers 5, dass Esau die Frage stellt.
Da heißt es, er hob seine Augen und sah die Frauen und Kinder und sprach, wer sind diese bei dir?
Und er, Jakob, sprach, die Kinder, die Gott deinem Knecht aus Gnade gegeben hat.
Ich finde das einen wunderbaren Satz aus dem Mund Jakobs.
Wer sind das? Er hätte sagen können, das sind meine Kinder.
Aber er sagt, das sind die Kinder, die Gott deinem Knecht aus Gnade gegeben hat.
Liebe Eltern, liebe Großeltern, mit welchen Augen sehen wir unsere Kinder?
Mit welchen Augen sehen wir unsere Kinder?
Sind Kinder nicht eine Gabe Gottes?
Sind Kinder nicht eine Gabe der Gnade Gottes?
Ist es nicht eine Gunst Gottes, ein unverdientes Geschenk, wenn Gott uns Kinder gibt?
Es gibt Ehepaare, die haben keine Kinder.
Ich weiß nicht, ob solche hier sind. Damit sollten wir sehr sensibel umgehen.
Das ist eine große Not.
Aber wenn Gott uns Kinder gegeben hat, wenn Gott uns Enkelkinder gegeben hat,
das ist reine Gnade.
Kinder sind ein Geschenk der Gnade Gottes.
Und ja, was machen wir eigentlich mit den Geschenken der Gnade Gottes?
Was machen wir dann?
Da machen wir zwei Dinge mit. Da gehen wir verantwortungsbewusst mit um.
Mit allen Geschenken Gottes sollte das so sein.
Wir gehen verantwortungsbewusst damit um und wir danken Gott dafür.
Das sind zwei natürliche Reaktionen auf jede Gabe Gottes, auch auf Kinder.
Wenn wir verantwortungsbewusst damit umgehen, Kinder sind verletzlich.
Kinder sind sensible Wesen.
Wir gehen verantwortungsbewusst damit um.
Ja, wir erziehen sie, so wie wir das am Anfang gesehen haben, aus Liebe heraus.
Aber wir danken auch.
Ich finde das so schön, wie Jakob das sagt.
Gerade Jakob, so ein Mann, der die Ärmel hochkrempelt.
Er sagt, Kinder sind eine Gabe, die Gott einem Knecht aus Gnade gegeben hat.
Und Jakob lässt es nicht bei einem frommen Spruch.
In Vers 1 dieses Kapitels heißt es, Jakob erhob seine Augen und sah und siehe, Esau kam mit ihm 400 Mal.
Ich glaube, der Jakob hat einen mächtigen Schrecken gekriegt.
Er wusste ja nicht, wie das würde mit seinem Bruder Esau.
Esau hatte blutige Rache geschworen.
Er hat gesagt, sehe ich dich wieder, bringe ich dich um.
Weil du mir den Segen genommen hast und das Erstgeburtsrecht genommen hast.
Jakob wusste nicht, wie das ausgehen würde, menschlich gesprochen.
Und dann heißt es, er verteilte die Kinder auf Lea und Rahel und auf die beiden Mächte.
Und er stellte die Mächte und ihre Kinder voran.
Und Lea und die Kinder dahinter.
Und Rahel und Josef zuletzt.
Er aber ging vor ihnen her.
Was macht Jakob?
Er stellt sich schützend vor seine Kinder.
Ist das nicht wunderschön?
Da ist Jakob ein Vorbild für uns als Väter, als Mütter natürlich auch, als Eltern, als Großeltern.
Wir dürfen uns schützend vor unsere Kinder stellen.
Natürlich wissen wir, dass nur der Herr unsere Kinder bewahren kann.
Das ist völlig klar.
Aber wenn es um unsere Verantwortung geht, dann wollen wir uns Mut machen lassen.
Und wir wollen von diesem Beispiel Jakobs lernen, wir wollen uns vor unsere Kinder stellen.
Schützend vor unsere Kinder.
Nochmal, Kinder sind empfindlich.
Kinder sind sensibel.
Kinder sind verletzlich.
Und die vielen Einflüsse um uns herum, gerade die Gefahren auch was Geist und Seele betrifft,
da sind unsere Kinder so vielen Gefahren ausgesetzt.
Und wenn wir sie nicht schützen, dann werden sie Schaden erleiden.
Wir wollen uns schützend vor unsere Kinder stellen.
Und auch das wollen wir von Jakob lernen.
Und dann denke ich an das Ende Jakobs.
Da ist Jakob Großvater.
In Kapitel 48, da lesen wir wieder etwas sehr Schönes von Jakob.
In 1. Mose, Kapitel 48, ganz am Ende des Lebens Jakobs.
Vers 14. Und Israel streckte seine Rechte aus und legte sie, ich lese schon vorher,
Vers 12. Und Josef führte sie, also die Kinder, von seinen Knien weg und beuchte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder.
Und Josef nahm die beiden, Ephraim mit seiner rechten zur linken Israels und Manasse mit seiner linken zur rechten Israels und führte sie näher zu ihm.
Und Israel streckte seine Hand aus und legte sie auf das Haupt Ephraims.
Er war aber der Jüngere und seine linke auf das Haupt Manasses und er legte seine Hände absichtlich so, denn Manasse war der Erstgeborene.
Da sehen wir, Jakob segnet seine Enkelkinder.
Wie schön, wenn wir als Großeltern unseren Enkelkindern Gottes Segen wünschen.
Gutes von Gott. Zu segnen bedeutet, über jemanden Gutes zu sagen, jemanden Gutes zuzusprechen.
Und das ist etwas, was wir als Großeltern tun können.
Wisst ihr, als Großeltern müssen wir unsere Enkelkinder nicht mehr erziehen.
Ich bin eigentlich ganz froh, dass das so ist.
Aber sie dem Segen Gottes anbefehlen, das dürfen wir doch.
Aber das ist ja nicht alles hier. Das ist nicht alles hier.
Wir kennen das. Jakob hat das ja umgekehrt gemacht.
Er hat den Älteren als Zweites gesegnet und den Jüngeren als Erstes.
Und Joseph, im weiteren Verlauf dieses Abschnittes wird das deutlich,
Joseph konnte das nicht verstehen, dass sein Vater das so machte und hat gedacht,
der Papa ist alt, der kriegt das nicht mehr richtig in die Reihe.
Ich muss ihm mal sagen, wie er das richtig machen soll.
Und dann sagt Jakob, nein, nein, Joseph, ich weiß schon, was ich tue.
Am Abend wird es Licht.
Er wollte die Kinder segnen und er wollte es auf die richtige Weise tun.
Das Leben Jakobs fing schlecht an mit dem eigenen Segen, den er sich erschlichen hat.
Es endet gut mit dem Unterscheidungsvermögen im Blick auf die beiden Enkelkinder.
Das Ganze hat eine prophetische Bedeutung
im Blick auf die Gläubigen aus Israel und aus den Nationen, die jetzt zur Versammlung gehören.
Darüber möchte ich aber jetzt nicht sprechen,
sondern einfach zeigen, dass Jakob am Ende einsichtsvoll war,
dass Gott mit Jakob zum Ziel kommt.
Und damit endet auch die Geschichte Jakobs.
Wir haben das zu Anfang gelesen.
Am Ende wird Jakob ein Anbeter.
Israel betete an am Kopfende seines Bettes
oder wie es im Hebräerbrief heißt, über der Spitze seines Stabes.
Und dann spricht er diese Worte, die wir auch am Anfang gelesen haben,
dass Gott ihn geweidet hat.
Da hält Jakob Rückschau auf sein Leben.
Und der Mann, der immer versucht hat, in eigener Kraft,
nein, der lange Zeit versucht hat, in eigener Kraft klarzukommen,
der sagt am Ende, Gott hat alles gut gemacht.
Ein wunderschönes Ende von Jakob.
Abraham, von Gott berufen.
Isaac, von Gott gesegnet.
Jakob, von Gott geführt.
Drei Lebensbilder aus dem Alten Testament.
Wir haben an diesen drei Abenden,
beziehungsweise heute Nachmittag, nur so ein bisschen an der Oberfläche gekratzt.
Es gibt eine Fülle von Lektionen im Leben dieser Männer Gottes für uns zu lernen.
Es lohnt sich, dass wir uns weiter mit diesen Lebensgeschichten beschäftigen. …