Einführung in den Römerbrief
ID
mh015
Sprache
DE
Gesamtlänge
02:29:18
Anzahl
3
Bibelstellen
Römer 5-8,4
Beschreibung
(1) Gerechtfertigt aus Glauben - und die zwei Familien (Kapitel 5)
(2) Gestorben mit Christus (Kapitel 6)
(3) Der Weg zur Befreiung (Kapitel 7 - 8,4)
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend aus dem Römerbrief, im fünften Kapitel, ab Vers 1.
Römer 5, Vers 1.
Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott, durch
unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittels des Glaubens auch Zugang haben zu
dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, dass
Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung,
die Hoffnung aber beschämt nicht.
Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben
worden ist.
Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.
Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben, denn für den Gütigen könnte vielleicht
noch jemand zu sterben wagen.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren,
für uns gestorben ist.
Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn
gerettet werden vom Zorn.
Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes,
so werden wir vielmehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.
Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes, durch unseren Herrn Jesus
Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde
der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben, denn
bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt, Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein
Gesetz da ist, aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose, selbst über die, die nicht
gesündigt hatten, in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Vorbild des Zukunftigen ist.
Ist nicht aber wie die Übertretung so auch die Gnadengabe?
Denn wenn durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, so ist vielmehr
die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen Jesus Christus ist,
zu den vielen überströmend geworden.
Und ist nicht wie durch einen, der gesündigt hat, so auch die Gabe?
Denn das Urteil war von einem zu Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen
zu Gerechtigkeit.
Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so
werden vielmehr die, welche die Überfülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen,
im Leben herrschen durch den einen Jesus Christus.
Also nun, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte, also
auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen in die Stellung von Sündern
gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung
von Gerechten gesetzt werden.
Das Gesetz aber kam daneben ein, damit die Übertretung überströmend würde.
Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.
Damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit
zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Ja, ihr Lieben, ihr habt schon gemerkt, dass wir ein etwas umfangreiches Pensum vor uns
haben.
Dieser Abschnitt alleine könnte uns länger beschäftigen als einen Abend.
Wir möchten aber versuchen, mit der Hilfe des Herrn uns die Kapitel 5, 6 und 7 und noch
den Anfang von Kapitel 8 anzusehen, an diesen drei Abenden.
Das Ganze hängt etwas mit dem Thema oder mit der Art und Weise zusammen, in der der
Römerbrief geschrieben ist.
Vorweg gesagt mal, es ist ein sehr fundamentaler, wichtiger Brief.
Vielleicht nicht von ungefähr, dass er als erster der Briefe des Apostels Paulus in unserer
Bibel steht.
War ja nicht der erste Brief, den er geschrieben hat.
Der erste der Thessalonicher zum Beispiel, war viel früher.
Aber der Römerbrief enthält sozusagen die Grundlage der Lehre, weil er das volle Evangelium
vorstellt.
Aber wenn Paulus dieses Thema vorstellt, dann tut er das sozusagen in einer durchgehenden
Beweisführung.
Von Kapitel 1 angefangen, eigentlich durch bis Kapitel 11 am Ende.
Mit einem gewissen Zwischenabschluss schon in Kapitel 8.
Und das Problem ist, wenn man sich jetzt nur einzelne Abschnitte anschaut, da kann man
natürlich Nutzen draus ziehen, aber man verpasst die Gesamtbeweisführung und man kann eben
nicht immer alles tun, aber diesmal wollen wir uns bemühen, einfach den Gesamtgedanken
zu verfolgen.
Deshalb versuche ich jetzt mal ganz kurz wieder zu geben, was Paulus eigentlich geschrieben
hatte in den ersten vier Kapiteln, bis wir zu diesem Ausgangspunkt kommen, wo wir gelesen
haben.
Er hatte in dem ersten Abschnitt, Kapitel 1, Vers 1 bis 17, eigentlich zwei Dinge vorgestellt.
Eine ist das Thema des Briefes und in einem Satz gesagt ist es, wie es so schön heißt,
Kapitel 1, Vers 1, das Evangelium Gottes über seinen Sohn.
Das ist das große Thema des Briefes.
Und ihr merkt sofort, das Evangelium ist nicht ein Dogma, sondern es ist eine Person.
Es ist das Evangelium Gottes über seinen Sohn.
Und zweitens hat er den Römern erklärt, welches Interesse er eigentlich an ihnen hat,
wie er sie gerne besucht hätte, wie er das im Moment nicht kann und dass er ihnen deshalb
diese ausführliche Abhandlung schreibt über das Evangelium.
Und dann sagt er, das ist ein herrliches Thema, ich schäme mich des Evangeliums nicht.
Es ist Gottes Kraft, Vers 16, zum Heil jedem Glaubenden.
Und der zweite Grund, Vers 17, denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart, aus Glauben
zu glauben.
Gottes Gerechtigkeit wird geoffenbart im Evangelium.
Vielleicht ist uns nicht allen das Dilemma so ganz klar, die Schwierigkeit, die mit diesem
Ausdruck der Rechtfertigung zusammenhängt.
Wir haben ja im ersten Vers, Kapitel 5, gelesen, da wir gerechtfertigt sind aus Glauben.
Und vielleicht haben wir das so oft gehört, dass uns gar nicht bewusst ist, wie problematisch
eigentlich der Gedanke ist.
Versuch mal, das etwas so bildhaft zu erklären.
Man könnte sagen, wir sind im Römerbrief in einem Gerichtssaal.
Und in dem Gerichtssaal, da sitzt ein Richter, der ist erstens allwissend, zweitens ist er
heilig und drittens ist er absolut unbestechlich.
Dann gibt es in diesem Gerichtssaal die Angeklagten, könnte sagen auf der Anklagebank, da sitzt
die ganze Menschheit.
Und sie sind absolut schuldig und der Richter hat jetzt ein riesiges Problem.
Das Problem ist nämlich, seine Natur ist, dass er Liebe ist und er möchte seine Liebe
diesen Angeklagten gegenüber erweisen, aber er ist auch gerecht.
An dem Alten Testament steht schon, ihr sollt den Schuldigen schuldig sprechen und den Schuldlosen
sollt ihr freisprechen.
Und dieser Richter möchte in seinem Herzen genau das Gegenteil davon tun.
Er sieht die Schuldigkeit, aber er möchte einen Weg finden, von diesen Schuldigen zu
sagen, ich betrachte euch als vollkommen gerecht.
Und da würden wir eigentlich sagen, das ist unmöglich.
Das ist unvereinbar.
Der erste Schritt ist also, jetzt komme ich zu diesen Leuten auf der Anklagebank, erst
einmal zu beweisen, dass sie tatsächlich schuldig sind.
Und wenn man diesen Beweis durchliest, sind eigentlich die Kapitel, also die zweite Hälfte
von Kapitel 1 und dann Kapitel 2 und 3, man könnte es so zusammenfassen, es gibt dort
drei Gruppen von Menschen.
Man fängt an mit denen, wo man eigentlich sagen würde, naja die können ja gar nichts
dazu, die haben nie etwas von Gott gehört.
Das sind unzivilisierte Heiden, Barbaren, sie kennen das Evangelium nicht, die kann
man doch unmöglich verdammen.
Moment mal, sagt der Richter, wie steht das denn mit dem, was ihr habt?
Wenn ihr das Evangelium nicht hattet, ihr hattet doch die Schöpfung, oder?
Ihr habt doch mal die Sonne gesehen und gemerkt, sie ist so hell, ihr könnt sie gar nicht
angucken.
Und ihr habt den Sternenhimmel gesehen und euren Körper und tausend andere Wunder in
der Schöpfung.
Hättet ihr euch da nicht beugen müssen vor diesem Schöpfer?
Und stattdessen haben sie das Geschöpf verehrt, schuldig.
Dann gibt es die zweite Gruppe, das sind die Moralisten, die sind etwas zivilisierter,
die machen sich lauter Regeln und Gesetze und dann sagt der Richter ihnen, wisst ihr
was, ihr seid genauso schuldig.
Ihr habt euch zwar schöne Regeln aufgestellt, aber die habt ihr auch schön selber gebrochen.
Und dann kommt das in der dritten Gruppe und die sagt, naja wir sind aber das auserwählte
Volk Gottes.
Wir haben ein viel besseres Gesetz als alle anderen.
Ja, sagt der Richter, lasst uns mal aufschlagen, was steht denn da drin in dem Gesetz?
Nicht einer ist gut, alle haben gesündigt.
Von A bis Z verurteilt euch euer eigenes Gesetz.
Und damit steht die Bilanz, die gesamte Menschheit ist schuldig.
Und dann kommt dieses Wunder des Evangeliums, dass Gott seine Liebe erzeugt, aber dass er
das tut, ohne einen Gramm Gerechtigkeit einzubüßen oder aufzugeben.
Wie tut er das?
Ihr kennt die Antwort, Kapitel 3, ja diese Bilanz ist Vers 22 am Ende, denn es ist kein
Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.
Und dann heißt es, und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade.
Wenn man jetzt nicht weiterlesen würde, dann würde man denken, aha, er hat also ein Auge
zugedrückt, ja?
Er hat das gewusst, die sind alle schuldig und jetzt rechtfertigt er sie umsonst aus
Gnade.
Aber nicht ein Auge zugedrückt, es steht da, durch die Erlösung, die in Christus Jesus
ist, den Gott dargestellt hat als Sühnmittel, durch den Glauben an sein Blut.
Gott hat den Preis gezahlt, er hat selber seinen Sohn gesandt, der Jesus hat sein Leben
gegeben und damit ist der Preis bezahlt und ein gerechter Richter straft nicht zweimal
und dadurch löst sich dieses Paradox, alle sind schuldig und doch können sie begnadigt
werden auf dieser Grundlage, umsonst gerechtfertigt, aus Gnade und durch sein Blut und dann haben
wir gelesen in unserem Vers, Kapitel 5, Vers 1, aus Glauben.
Gnade zeigt uns, dass wir kein Verdienst hatten an dieser Sache, Blut zeigt uns den Preis,
der gezahlt worden ist und Glauben zeigt uns den Weg, auf dem wir das erlangen konnten.
Kapitel 4 ist eine Einschaltung, da gehe ich jetzt nicht drauf ein, da geht es um Einwände,
wie ist denn Abraham dann gerechtfertigt worden und so weiter, aber der Faden wird an sich
dann wieder aufgenommen in Kapitel 5, Vers 1, das ist sozusagen der erste große Gipfelpunkt
im Römerbrief.
Die Schlussfolgerung im Blick auf das erste große Problem, nämlich unsere Sünden und
die Antwort heißt, wir sind gerechtfertigt aus Glauben.
Was heißt das eigentlich, gerechtfertigt?
Manche sagen, man steht so da, als wenn man nie gesündigt hätte, im Englischen gibt
es da sogar ein Wortspiel, das reimt sich so ein bisschen, aber so ganz genau, nicht
alles was reimt ist richtig, so ganz genau passt es eigentlich doch nicht.
Wenn jemand nie gesündigt hat, das ist Unschuld, gerechtfertigt ist eigentlich noch mehr, ich
lese mal noch den letzten Vers von Kapitel 4 dazu, der unserer Übertretungen wegen dahingegeben
und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.
Gott hat den Herrn Jesus auferweckt, er sitzt jetzt zur Rechten Gottes und Gott sieht uns
in ihm und wenn jemand uns eine Sünde anlasten wollte, viele werden dem Herrn Jesus gehören,
müsste er praktisch den Herrn Jesus anklagen können zur Rechten Gottes.
Das ist etwas, das hatte Adam nicht im Paradies, er war unschuldig zu Beginn, aber er konnte
nicht sagen, ich gehöre zu diesem Mann zur Rechten Gottes und Gott sieht mich in ihm,
aber das haben wir.
Und was ist jetzt die Folge?
Die Folge ist erstens, wir haben Frieden mit Gott, so ein großer Ausdruck, man kann sich
kaum so verinnerlichen, was da drin steckt, das heißt doch, ich kann sagen, es steht
nicht zwischen Gott und mir, ich schaue zurück auf mein Leben, ich sehe diese ganzen schwarzen
Punkte und Flecken, ich weiß alles, was vorgekommen ist und ich sage, es ist Frieden zwischen
dem Gott, der das alles weiß und mir.
Das ist dieser erste große Triumph, nichts steht zwischen Gott und mir, man kann sagen,
im Blick auf die Vergangenheit, im Blick auf meine Sünden, durch wen?
Natürlich durch den Herrn Jesus Christus, aber danach ist es zweitens, durch den wir
mittels des Glaubens auch Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen.
Wir haben nicht nur Frieden mit Gott, wir stehen in einem neuen Bereich, wir haben jetzt
nicht mehr den Richter vor uns, sondern wir stehen jetzt in seiner Gunst.
Ich kann sagen, ich habe nicht mehr Angst vor einem heiligen Gott, sondern ich sonne
mich in den Strahlen seiner Gunst.
Das ist sozusagen unsere gegenwärtige Position und dann heißt es drittens und wir rühmen
uns in der Hoffnung oder aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
Es geht der Blick nach vorne und ich sage, wenn Gott einen solchen Preis bezahlt hat
für mich, dann ist mir auch die Herrlichkeit sicher und ich weiß, was immer passiert,
vor mir liegt die Herrlichkeit.
Also Frieden im Blick auf die Sünden der Vergangenheit, Gunst ist meine Stellung in
der Gegenwart und die Zukunft heißt Herrlichkeit und da kann auch niemand etwas dran rütteln,
das steht fest.
Das ist sozusagen die Rechtfertigung und die Frucht dieser Rechtfertigung und dann kommen
in den Versen drei bis elf sozusagen die Auswirkungen davon für den Weg, den wir hier
gehen.
Man könnte vielleicht sagen, wir lernen etwas über die Perspektive, die daraus hervorkommt
aus diesem Wissen, wir sind gerechtfertigt vor Gott.
Etwas schade, wie gesagt, wir müssen jetzt etwas schnell da durchgehen, ich versuche
nur so den Gedankengang etwas zu zeigen.
Nach dem, was wir gerade gehört haben, würde man vielleicht sagen, mehr kann man sich eigentlich
gar nicht wünschen, oder?
Frieden, Gunst und Herrlichkeit und dann sagt Paulus, nicht alleine aber das, er fängt
jetzt erstmal an, ja, nicht alleine aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale,
Moment, wie bitte?
Wir rühmen uns der Trübsale, Trübsale sind eigentlich äußerst unangenehm, ich mag die
nicht.
Wie kann das sein, dass Christen die Fähigkeit haben, sich zu rühmen darin?
Ich glaube, oft tut man das nicht, wenn die Trübsale gerade ankommt oder anfängt, sondern
oft tut man das nach einer Weile, wenn man darauf zurückblickt.
Aber manchmal auch, wenn man in den Trübsalen steckt.
Ich glaube, es liegt an der Haltung, man kann es vergleichen vielleicht mit einem, sagen
wir mal, einem 10-Kilometer-Lauf, den man in kurzer Zeit absolvieren muss, für mich
wäre das Trübsal, das wäre sehr anstrengend für mich und sehr schwer, aber wenn man einen
Athleten fragt, der würde sagen, prima, das ist gerade das Training, was ich brauche,
endlich kann ich mich mal bewegen und fit halten, das ist gut für meine Kondition.
So sieht ein Christ Trübsale, er sagt, Trübsale mag ich zunächst nicht, aber die sind gut
für mich, die helfen mir, im Glauben zu erstarken und sie ziehen mich näher zu meinem Herrn,
in die Gemeinschaft mit ihm.
Ich glaube, das kennen wir alle, dass Schwierigkeiten uns auf die Knie bringen und dass wir dann
eine andere Nähe zum Herrn erfahren.
Und diese Trübsal bewirkt dieses Ausharren, diese Erfahrung, was Gott ist und auch was
wir sind.
Und diese Erfahrung oder Bewährung bewirkt Hoffnung.
Ich glaube, das ist nicht nur die Hoffnung in dem Sinne, Gott hat uns einmal geholfen,
er wird uns jetzt auch wieder helfen.
Ich glaube, die Hoffnung in der Bibel ist eigentlich immer die sichere Hoffnung auf
das, was vor uns liegt, auf die Zukunft, auf die Herrlichkeit.
Wie kann das dann sein, dass die Bewährung Hoffnung bewirkt?
Ich glaube, wenn man so in der Patsche steckt, in dieser Trübsal, dass er fährt, dann verschwinden
die irdischen Dinge etwas aus dem Vordergrund, die werden kleiner und wir werden hingezogen
zu den ewigen Dingen.
Und diese Hoffnung, die wir immer haben, Entrückung und Erscheinung, was wir alles auf dem Bücherregal
stehen haben, das wird plötzlich Wirklichkeit.
Und plötzlich freuen wir uns mehr darauf, als wir das sonst getan hätten.
Und die Hoffnung beschämt nicht.
Hoffnung heißt eben in der Bibel nie, so wie wir das sagen, ich hoffe, ich kriege ein
gutes Zeugnis oder das Wetter wird schön oder sonst etwas, Hoffnung heißt, ich weiß,
was passieren wird und ich freue mich darauf.
Sie gründet sich auf Tatsachen, die nur noch nicht eingetroffen sind.
Und deshalb kann diese Hoffnung nicht beschämen.
Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns
gegeben worden ist.
Da ist noch so ein wunderbarer Grund, warum die Hoffnung feststeht.
Paulus sagt, wisst ihr, Gott hat schon so viel in uns investiert, er hat schon den Heiligen
Geist ausgeschüttet in unser Herz.
Es gibt schon jetzt dieses Band zwischen Gott und uns, dass er uns unmöglich im Stich
lassen kann und dass wir auf jeden Fall diese Herrlichkeit erreichen.
Ich glaube jetzt zum ersten Mal, dass wir hier ausführlich vom Heiligen Geist lesen
in diesem Brief, auch davon, dass wir ihn bekommen haben.
Es geht auch erst, nachdem klargestellt ist, Rechtfertigung und Frieden.
Und jetzt kann Gott davon sprechen, dass wir diesen Heiligen Geist bekommen haben.
Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.
Er hatte gesagt, dass die Liebe Gottes ausgegossen worden ist in unsere Herzen.
Ihr merkt jetzt wieder, dass wir hier nicht mehr in der Gerichtssaal-Atmosphäre sind,
sondern wir erfahren jetzt etwas von der Liebe Gottes, nicht nur außerhalb von uns, sondern
sie ist in unserem Herzen.
Aber was ist die Liebe Gottes?
Und jetzt sagt er uns, woran man sie erkennt, Christus ist zur bestimmten Zeit für Gottlose
gestorben.
Und Vers 6 sagt, als wir kraftlos waren, und Vers 8 sagt, da wir noch Sünder waren.
Und der Vers dazwischen, Vers 7, er sagt uns, dass ein Mensch so etwas nicht tun kann, denn
kaum wird jemand für einen gerechten Sterben, für einen gütigen könnte jemand zu sterben
wagen.
Wisst ihr, so etwas kann nur die Liebe Gottes tun.
Die menschliche Liebe gründet sich auf etwas Attraktives, in dem der geliebt wird.
Gottesliebe ist gerade das Gegenteil.
Es berechtigt sich an die, die gottlos waren, die Sünder waren und die kraftlos waren.
Und vielleicht ist das Dritte, was ich jetzt genannt habe, das, was wir am schwersten lernen,
dass man Sünder war und gottlos, das sieht man noch ein irgendwann, aber dass man kraftlos
ist, das ist fast die bitterste Pille, dass man sich überhaupt nicht helfen konnte und
ganz angewiesen war auf die Gnade Gottes.
Und das wusste Gott, das wusste der Herr und trotzdem starb Christus für uns, als wir
so waren.
Und das ist jetzt die Grundlage für eine ganz praktische Schlussfolgerung.
Er sagt nämlich in Vers 9, vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt
sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.
Er beantwortet hier eine Frage, die Frage heißt, nun gut, ich habe jetzt gelernt, ich
bin gerechtfertigt, ich habe gelernt, ich habe Frieden mit Gott, meine Sünden sind
vergeben, aber wie ist das denn mit dem kommenden Zorn, mit den Gerichten, die noch über die
Erde kommen, die Offenbarung und wie ist das dann auch mit dem ewigen Gericht, kann ich
ganz sicher sein, dass mich das nie erreicht.
Und da ist dieses Argument so verblüffend, was jetzt kommt.
Er sagt, überleg doch mal, wie Gott gehandelt hat uns gegenüber, als wir ganz fürchterlich
waren, als wir im Schlamm lagen, Sünder, gottlos, kraftlos, da hat Gott uns diesen
Schatz der Liebe offenbart.
Meint ihr nicht, dass jetzt, wo er uns gerechtfertigt hat, wo er diesen Preis bezahlt hat für uns,
meint er, er würde uns jetzt im Stich lassen?
Meint er wirklich, er würde uns jetzt noch dem kommenden Zorn aussetzen, wo er das alles
an uns getan hat?
Wir sehen noch einmal ein ganz ähnliches Argument, denn wenn wir, da wir Feinde waren,
mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir vielmehr, da wir versöhnt
sind, durch sein Leben gerettet werden.
Man muss jetzt diese Gegensätze beachten.
Wir waren Feinde, jetzt sind wir versöhnt.
Feindschaft ist weggetan.
So, wer hat etwas Besseres zu erwarten von einem mächtigen Gott?
Ein Feind Gottes oder einer, der versöhnt ist mit Gott?
Natürlich der versöhnt ist.
Aber als wir Feinde waren, was ist da passiert?
Da sind wir mit Gott versöhnt worden durch den Tod seines Sohnes.
Moment, der Tod des Sohnes Gottes muss doch schlechte Nachricht gewesen sein, oder?
Wenn etwas passiert, so dass das Liebste, was Gott hat, stirbt, das kann doch eigentlich
nur Gericht geben.
Und wenn uns das schon Versöhnung gebracht hat, wie viel mehr wird Gott uns dann Liebe
erzeigen, jetzt, wo wir gerechtfertigt und versöhnt sind?
Als wir Feinde waren, wurden wir durch den Tod seines Sohnes versöhnt.
Wie viel mehr werden wir, da wir versöhnt sind, da wir also jetzt schon in seiner Gunst
stehen, gerettet werden durch sein Leben?
Das müssen wir nur gut verstehen, was damit gemeint ist.
Auf den ersten Blick könnte man denken, gerettet durch sein Leben, das müsste ja heißen,
dass wir durch das Leben des Herrn Jesus, und manche denken da schnell an sein Leben
auf der Erde, gerettet worden sind.
Und dann kommt man zu ganz merkwürdigen Folgerungen, dann würde man praktisch das Erlösungswerk
gar nicht brauchen, wenn das so wäre.
So ist es natürlich nicht.
Gerettet ist hier eben nicht die ewige Errettung.
Es steht ja auch da, wir werden gerettet werden.
Und es geht ja jetzt um den Weg des Gläubigen auf der Erde.
Vers 3 bis 11, in welcher Einstellung gehe ich meinen Weg auf der Erde?
Ich gehe ihn in der Einstellung, dass was immer kommen wird, Gott wird mich retten.
Und wie?
Durch das Leben des Herrn Jesus, nicht damals auf der Erde, sondern jetzt im Himmel.
Er ist jetzt zur Rechten Gottes, er verwendet sich für uns und er wird uns in allen Lagen
helfen, wie der Hebräerbrief das ausführlich zeigt.
Ich mag einfach diese Beweisführung sehr, man denkt da glaube ich viel zu wenig drüber
nach, muss ich von mir sagen, wie unglaublich das ist, dass der Tod des Sohnes Gottes den
Feinden Gottes etwas Gutes gebracht hat.
Aber wenn man das erst verstanden hat, dass das der Fall ist, dann muss das Leben des
Herrn Jesus uns auch heute alles geben, was wir brauchen.
Ja, da meint man wirklich, es geht nicht mehr und dann sagt er nochmal, in Vers 11, nicht
allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes.
Ja, er hatte schon gesagt, wir rühmen uns der Hoffnung, der Herrlichkeit, dann haben
wir von den Atem angehalten, als er gesagt hat, wir rühmen uns außerdem auch noch der
Trübsale und jetzt sagt er, nein, wir rühmen uns sogar Gottes.
Wir haben jetzt diesen Gott kennengelernt, wir haben jetzt gemerkt, dass er nicht nur
der gerechte Richter war, sondern der Gott, der alles investiert und gegeben hat für
uns und wir können uns wirklich dieses Gottes rühmen.
Wir haben nicht mehr Angst, in die Gegenwart Gottes zu kommen, sondern wir freuen uns über
diesen Gott.
Und damit schließt der erste große Teil des Römerbriefes, dieser Teil, der das erste
große Problem behandelt, was ist mit meinen Sünden?
Und die Antwort war, auf der Grundlage des Blutes des Herrn Jesus habe ich Rechtfertigung
bekommen.
Das heißt, Gott spricht uns gerecht, weil er uns sieht in seinem Sohn, der auferstanden
ist und zu seiner Rechten ist.
Und für viele und vielleicht für uns selbst, für eine lange Zeit, war das das, was wir
unter dem Evangelium verstanden haben.
Ich habe gesagt, das hat alles mit meinen Sünden zu tun und wie Gott sie weggeschafft
hat.
Aber der Römerbrief ist hier noch nicht zu Ende und es kommt jetzt ein ganz wichtiger
Teil des Römerbriefes, wo es um eine neue Frage geht, man merkt das sofort im ersten
Satz von Vers 12, darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist.
Es geht jetzt plötzlich nicht mehr um Sünden, sondern es geht um die Sünde.
Wir haben im Moment in Soest oft Besuch von Asylbewerbern aus einem nahegelegenen Heim.
Da sind viele Gläubige auch unter den Asylbewerbern und wir holen also im Moment jeden Sonntag
ein paar Autoladungen voll dort ab und treffen uns auch in der Woche mit ihnen, um Bibelstudium
zu machen.
Und dann kamen wir auch an dieses Thema vor kurzem und haben ja versucht zu erklären
den Unterschied zwischen Sünden und Sünde und dieses Problem, dass selbst wenn die Sünden
vergeben sind, dass sich die Frage stellt, ob die Sünde denn noch Macht über uns hat.
Und sie sagten, das haben wir noch nie gehört, wir haben überhaupt nicht gewusst, dass es
da noch ein Problem gibt.
Und dabei ist es doch ein sehr praktisches Problem eigentlich, um es ganz einfach zu
sagen.
Es geht darum, wenn einem Christen jetzt alle Sünden vergeben sind, wie soll er denn dann
sein Leben führen?
Ist denn dann alles ganz egal, weil der Preis gezahlt ist und wenn ich noch weiter sündige,
ist das nicht so schlimm?
Muss ich vielleicht sogar sündigen, wenn die Sünde in mir wohnt?
Vielleicht kann ich ja gar nicht anders, stehe ich noch unter der Herrschaft dieses
grausamen Sklavenhalters, genannt Sünde, der möchte, dass ich immer wieder das Böse
tue.
Und wir werden hoffentlich sehen bis Sonntagabend, dass die Antwort heißt, absolut nein, wir
sind frei gemacht von der Sünde, von dieser Macht, von diesem Sklavenhalter.
Allerdings ist das ein längeres Argument, das wir ein bisschen gemeinsam verfolgen wollen.
Ich wollte nur mal anreißen, worum es jetzt geht, ab Kapitel 5, Vers 12.
Und dieser Teil geht eigentlich, zieht sich durch bis Kapitel 8.
Und da finden wir diesen großen Triumph, dass es jetzt keine Verdammnis mehr gibt und
dass wir jetzt im Geist wandeln können und Gott gefallen können.
Ich hatte eben gesagt, eigentlich geht der Gedanke noch weiter bis Kapitel 11, das erwähne
ich jetzt nur ganz kurz, da wird dann noch eine Frage angesprochen, da werden wir nicht
mehr zu kommen.
Und zwar die Frage, sag mal Paulus, wie passt eigentlich dieses Evangelium, alle sind Sünder,
alle haben gesündigt, alle können umsonst gerechtfertigt werden, wie passt das eigentlich
zu den ganzen Prophezeiungen des Allentestamentes?
Fegst du die einfach alle vom Tisch, hat Israel keinen Vorteil mehr?
Und dann wird diese Frage auf ganz beeindruckende Weise beantwortet und zeigt Paulus, dann wisst
ihr, Gott ist treu, unser Gott lügt nicht, wenn unser Gott Verheißungen gibt, dann hält
er die auch.
Aber es gibt da so eine Einschaltung, diese Gnadenzeit und in dieser Zeit wird eben klar,
dass alle gesündigt haben.
Er hatte seine Verheißungen längst verscherzt, was ihre Verantwortung angeht und Gott begnadigt
jetzt solche aus den Nationen und wenn sich jemand darüber beschwert, dann muss er bedenken,
dass auch Israel seine Verheißungen nur bekommen wird auf der Grundlage der Gnade.
Und deshalb möge bitte niemand sich beschweren gegen das Evangelium, auch niemand, der aus
den Juden kommt, denn alle werden nur gesegnet auf derselben Grundlage der Gnade.
Und dann schließt dieser Teil mit diesem Triumph, O Tiefe des Reichtums, nachdem Paulus
so diese Wege Gottes betrachtet hat.
Jetzt möchte ich versuchen, ganz schnell einen kleinen Überblick zu geben über diese
Verse 12 bis 21.
Man hat ihn genannt, diesen Teil, wo es um diese zwei Familien geht oder zwei Häupter,
manche sagen auch zwei Rassen, ist alles nicht so ganz ideal, vielleicht ist zwei Häupter
das Beste, obwohl das Wort auch nicht vorkommt, aber es gibt einerseits Adam und von Adam
stammen alle Sünder ab und andererseits gibt es ein neues Haupt und das ist Christus.
Und ich muss sagen, ich habe mich lange eigentlich gefragt, warum wir diesen Abschnitt brauchen
von diesen zwei Häuptern oder Familien, um zu verstehen, dass wir befreit worden sind
von der Sünde.
Und wir brauchen ihn absolut, er ist eine Grundlage dafür.
Und wir werden jetzt merken, wenn wir durch diesen Abschnitt durchgehen, dass ein Punkt
immer wieder betont wird.
Und das ist ein Punkt, den wir nachher brauchen, um unsere Befreiung von der Sünde zu verstehen.
Nämlich folgender, die Handlung einer Person hat riesige Auswirkungen gehabt für seine
ganze Familie, seine ganze Nachkommenschaft.
Ich stelle das nochmal so in den Raum jetzt und ihr werdet das jetzt immer wieder finden,
wenn wir durch die Verse durchgehen.
Und das brauchen wir dafür, weil wir nachher sehen müssen, dass wir mit Christus gestorben
sind.
Warum?
Weil er gestorben ist.
Und auf den ersten Blick würde man sagen, wenn er gestorben ist, warum bin ich doch
nicht gestorben?
Ich lebe doch.
Aber um dieses Problem zu lösen, brauchen wir jetzt diesen Abschnitt, Vers 12, bis zum
Ende des Kapitels und wir sehen immer wieder, was mit dem Oberhaupt geschieht, betrifft
die ganze Familie, wirkt sich aus auf die ganze Familie.
Wenn ihr jetzt sagt, darum in Vers 12, könnt ihr es vielleicht so verstehen, weil jetzt
dieses Problem der Sünden so genial gelöst ist, darum können wir uns jetzt dieser zweiten
Frage zuwenden, was ist denn mit der Macht der Sünde?
So wie durch einen Menschen, hier ist also nicht Mensch betont, sondern ein, gerade aus
dem Grund, den ich eben erwähnt habe, die Sünde in die Welt gekommen ist und durch
die Sünde der Tod und der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt
haben.
Das ist also mit einem Satz die fatale Folge des Sündenfalls.
Alle Nachkommen Adams sind als Sünder geboren worden.
Adam war noch im Bild und Leichnis Gottes erschaffen worden, aber von seinem Sohn heißt
es dann in Kapitel 5 schon, dass er ihn in seinem Bild und seinem Leichnis zeugte und
da sehen wir, dass von Kindheit an jeder ein Sünder ist und durch die Sünde ist der Tod
in die Welt gekommen und zu allen Menschen durchgedrungen.
Und dann kommt ein Klammersatz bis Vers 17 am Ende und nach dem Klammersatz geht das
eigentliche Argument weiter.
Warum wird jetzt diese Einschaltung eingefügt?
Es geht um die Frage, in diesem Gerichtssaal, wo wir die Menschheit auf der Anklagebank
hatten, da hatten wir doch Unterschieden zwischen Juden und anderen und müssen wir das nicht
jetzt auch tun bei der Sünde?
Und wir lernen in dem Klammersatz, dass die Antwort heißt nein.
Die Antwort heißt, es tut jetzt nichts mehr zur Sache, ob jemand Jude ist oder Heide,
ob jemand unter Gesetz gesündigt hat oder nie unter Gesetz war, die Sünde, dieses Prinzip,
man könnte sagen dieser böse Baum, der die Früchte erst hervorbringt, die Sünden, ist
zu allen Menschen durchgedrungen.
Und das wird jetzt erklärt ab Vers 13, denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt.
Warum bis zu dem Gesetz?
Er widerlegt jetzt folgendes Argument.
Jemand könnte sagen, sündigen kann man doch nur, wenn man ein Gesetz hat, gegen das man
verstoßen kann.
Und Paulus sagt nein, stimmt nicht.
Man kann auch ohne Gesetz sündigen.
Woran merkt man das?
Sünde wird zwar nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz da ist, aber Vers 14, der Tod herrschte
von Adam bis auf Mose, wisst ihr, durch Mose kam das Gesetz und in der ganzen Zeit davor
zwischen Adam und Mose, was ist passiert?
Erste Mose 5 und er starb und er starb und er starb.
Der Tod ist zu allen Menschen durchgedrungen und das beweist, dass alle Menschen Sünder
waren, auch wenn sie überhaupt kein Gesetz hatten.
Selbst über die, welche nicht gesündigt hatten, in der Gleichheit der Übertretung
Adams.
Das sind so zwei Wörter, die benutzen wir manchmal so gleichbedeutend, Sünde und Übertretung,
aber es ist nicht dasselbe.
Wenn man ein Gesetz hat, dann kann man das Gesetz übertreten.
Adam hatte so ein Gesetz, ihr sollt nicht essen von dem Baum der Erkenntnis des Guten
und des Bösen.
Und dieses Gesetz hat er übertreten, das war also die Übertretung Adams.
Als Israel das Gesetz hatte, da haben sie auch das Gesetz übertreten.
Du sollst dir ja keine anderen Götter machen und sie hatten sich das goldene Kalb schon
gemacht, bevor sie das Gesetz in der Hand hatten, sie haben das Gesetz übertreten.
Und die dazwischen waren, die hatten nicht so eine Linie im Sand gezogen, wo man nicht
drüber gehen durfte.
Die hatten kein Gesetz, aber sie haben gesündigt.
Zwar nicht in der Gleichheit der Übertretung Adams, aber sie hatten gesündigt.
Jetzt heißt es hier, der ein Vorbild des Zukünftigen ist, da stolpert man jetzt zuerst
drüber, der Zukunftige ist natürlich der Jesus, aber wie kann denn der Übertreter
Adam ein Bild dessen Jesus sein?
Er ist das eben genau in diesem speziellen Sinn.
Er ist das Oberhaupt einer Familie, der Jesus auch, und er tut etwas, was sich auswirkt
auf die ganze Familie und der Jesus auch.
Ist nicht aber wie die Übertretung so auch die Gnadengabe des Fünfzehnten, denn wenn
durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, so ist vielmehr die Gnade
Gottes und die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen Jesus Christus ist, zu den
vielen überströmend geworden.
Merkt ihr?
Jetzt kommt der zweite Schritt in diesem Argument.
Der erste Schritt war, Adam hat gesündigt, alle Menschen wurden zu Sündern.
Und jetzt arbeitet Paulus sich vor und sagt, wisst ihr was, das gilt auch für den Herrn
Jesus.
Er hat etwas getan und es wirkt sich aus auf alle, vielmehr die Gnade Gottes und die
Gabe in Gnade, die durch einen Menschen Jesus Christus ist.
Wir werden jetzt immer wieder merken, dass Paulus diesen Vergleich bringt, Adam Christus,
was sie beide getan haben und was die Folgen waren.
Und da gibt es immer so eine Parallele, was auf beide zutrifft, und es gibt immer einen
Gegensatz.
Normalerweise so, dass auf der positiven Seite die Folge, das übersteigt, was man erwartet
hätte als genauen Gegensatz.
Ich zeige das mal jetzt in Vers 15.
Wenn durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, was ist jetzt der Gegensatz
davon?
Man hätte erwartet, dass viele leben.
Durch die Übertretung Adams sind viele gestorben, würde man jetzt denken, durch das, was Gott
gibt, durch den Jesus, werden viele leben.
Steht aber da nicht.
Da steht, so ist vielmehr die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade, die durch einen Menschen
Jesus Christus ist, zu den vielen überströmend geworden.
Da steht nicht nur, sie sind nicht gestorben, da steht, sie bekommen eine Gnade, eine Gnadengabe
oder Gabe der Gnade.
Meinen Sie damit?
Denke dabei an das ewige Leben, so steht es auch in Kapitel 6 später, die Gnadengabe
Gottes, aber ewiges Leben.
Das ist jetzt wieder etwas sehr Schönes, wenn wir das einmal einsehen.
Was Gott bewirkt hat in Christus, tut weit mehr, als nur den Sündenfall rückgängig
machen.
Manchmal denken wir ja so, wir denken, Adam hat gesündigt, dadurch kam das ganze Elend,
der Jesus ist am Kreuz gestorben und dadurch ist die Sache behoben worden, als wenn es
rückgängig gemacht worden wäre.
Aber wir besitzen so viel, so unendlich viel mehr nach dem Erlösungswerk, als Adam je
besessen hat im Paradies.
Ich habe schon gesagt, wir kennen Christus zur Rechten Gottes, wir haben ewiges Leben,
wir können Gemeinschaft haben mit dem Vater und mit dem Sohn.
Es ist tatsächlich eine Gabe in Gnade, die überströmend geworden ist.
Vers 16, Und ist nicht wie durch einen, der gesündigt hat, so auch die Gabe?
Denn das Urteil war von einem zu Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen
zur Gerechtigkeit.
Dann ist wieder so ein Vergleich, Adam hat gesündigt und jetzt lernen wir erstmal die
unmittelbare Folge.
Die unmittelbare Folge war dieses Urteil, dieses Verdammnis, Gott muss uns schuldig
sprechen.
Die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen zur Gerechtigkeit, das übersteigt jetzt wieder
die Sache, da wird nicht nur eine Übertretung gesünd, sondern es wird mit vielen Übertretungen
gehandelt, nämlich mit allen, von uns allen.
Und was passiert?
Uns wird Gerechtigkeit gegeben.
Dann Vers 17, entschuldigt, dass ich das so schnell mache jetzt, da steht, denn wenn durch
die Übertretung des einen, der Tod durch den einen geherrscht hat, ist nicht genau
dasselbe wie Vers 16, Vers 16 war die unmittelbare Folge Verdammnis.
Gott verurteilt uns.
In Vers 17 geht es einen Schritt weiter, was ist die endgültige Folge?
Es ist nicht nur Verdammnis, sondern es ist Tod.
Ja, wenn das geschehen ist, wenn der Tod geherrscht hat, so werden vielmehr die, welche die Fülle
der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen, durch den einen Jesus
Christus.
Merkt ihr etwas?
Jetzt haben wir wieder eine Parallele und gleichzeitig wieder einen Gegensatz.
Und der Gegensatz sieht wieder so aus, dass auf der positiven Seite etwas gesagt wird,
was das noch übersteigt, was man erwarten würde als Gegensatz.
Auf der negativen Seite stand, der Tod hat geherrscht.
Was wäre das Gegenteil?
Ja, der Tod herrscht nicht mehr, oder wenn man etwas weiter geht, könnte man auch sagen,
das Leben herrscht.
Jetzt lest du mal nach, was steht da?
Da steht nicht, dass Leben herrscht, da steht, sie, die das empfangen haben, also wir, werden
im Leben herrschen.
Er arbeitet sich so etwas vor, er spielt schon etwas darauf an.
Wir werden nicht nur herrschen im tausendjährigen Reich, sondern wir sind jetzt schon in eine
andere Welt versetzt, in dieser Auferstehungswelt, wo wir sozusagen herrschen.
Wir sind nicht mehr, wie er noch zeigen wird, wir sind nicht mehr Knechte der Sünde.
Wir gehören zu dem, der durch den Tod gegangen ist, und wir sind nicht mehr diese Knechte,
sondern werden herrschen.
Jetzt endet die Klammer, er hat also erklärt, das gilt für alle Menschen, ja, es gilt immer
diese negative und diese positive Seite, und jetzt fährt er fort in Vers 18, also nun wie
durch eine Übertretung, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zu Verdammnis gereichte,
so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Moment, kann das sein?
Den ersten Satzteil verstehen wir ja noch.
Alle Menschen, ja, die Übertretung führte zu Verdammnis für alle Menschen, weil sie
selber Sünder wurden und dann auch gesündigt haben, dadurch waren sie schuldig, aber der
zweite Satzteil, das steht doch tatsächlich, so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle
Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Kann das sein?
Ist das jetzt die Allversöhnung?
Alle Menschen?
Da steht nicht alle Gläubigen, da steht nicht viele, da steht doch tatsächlich alle Menschen.
Wir können ganz beruhigt sein, es ist keine Allversöhnung, Allversöhnung gibt es nicht,
man muss auch nicht jeden Vers verstehen, um das zu wissen, das steht ja klar in Johannes
3, im letzten Vers, der Zorn Gottes bleibt auf ihm, also es gibt keine Allversöhnung,
haben wir also felsenfest sicher, aber was heißt der Satz dann?
Man könnte so sagen, in Vers 18 lernen wir, was eigentlich das ganze Ausmaß war, die
ganze, könnte sein, mir fällt jetzt kein deutsches Wort ein, der ganze potenzielle
Wirkungsbereich.
Was ist passiert?
Alle Menschen sind Sünder geworden, ja, und der Jesus hat ein Werk vollbracht, durch das
alle Menschen gerechtfertigt werden können.
Das Werk des Herrn Jesus ist groß genug, kein Sünder kann jemals sagen, es war nicht
für mich bezahlt, das Werk hat nicht ausgereicht.
Das Werk des Herrn Jesus ist so groß, dass es für alle Menschen zur Gerechtigkeit hinreichen
würde, wenn es nur angenommen wird und das wird jetzt klar gemacht in Vers 19, da wechselt
er nämlich plötzlich von alle auf viele und er sagt, denn so wie durch den Ungehorsam
des einen Menschen die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden
auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden.
Merkt ihr etwas?
Es steht beides Male da viele, das bedeutet nicht dasselbe, bei Adam bedeutet viele, alle
Nachkommen Adams, die sind alle in eine neue Stellung versetzt worden, nämlich Sünder.
Bei dem Herrn Jesus steht auch das Wort viele, aber es bedeutet alle seine geistlichen Nachkommen
sozusagen, alle die, die zu seiner Familie gehören oder deren Haupt er ist, alle Gläubigen
sind in die Stellung von Gerechten gesetzt worden.
Ihr merkt jetzt nochmal, dass es hier nicht um die Taten geht, dieser Vers 19 ist sehr
klar, es geht um eine Stellung.
Wir hatten nicht nur schlimme Dinge getan, wir waren in einer schlimmen Stellung und
hatten eine schlimme Natur und wir sind aus dieser Stellung herausgenommen und in eine
ganz andere Stellung gebracht worden als Gerechte.
Wie ist das geschehen?
Jetzt steht hier wieder durch den Gehorsam des einen, was bedeutet das?
Der Jesus war doch Gehorsam in seinem ganzen Leben, er hatte Gehorsam gelernt, dadurch
dass er jetzt plötzlich Mensch war, dass er seinem Gott, als Mensch seinem Gott Gehorsam
war, es war auch seine Speise, aber ich glaube was hier gemeint ist mit Gehorsam, ist nicht
etwa sein ganzes Leben, sondern ein ganz besonderer Akt, sozusagen der krönende Akt des Gehorsams
des Herrn Jesus, wo er sein Leben gegeben hat in den Tod und durch diesen Gehorsam des
einen, wo er Gehorsam war, Philippa 2, Gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz, dieser Endpunkt
ist das, durch diesen Gehorsam des einen sind wir in die Stellung von Gerechten gesetzt
worden.
Ich hoffe wir haben da so einen kleinen Einblick jetzt bekommen, was diese beiden Oberhäupter
bewirkt haben.
Der eine nimmt von der Frucht und er stürzt die ganze Menschheit in dieses Fiasko und
der andere, er gibt sein Leben am Kreuz und bringt dieses Übermaß an Segen, das allen
zur Verfügung steht und von dem diese vielen profitieren.
Dann geht er nochmal ganz kurz in Vers 20 auf das Gesetz ein, weil man jetzt ja fragen
könnte, Moment, warum denn dann überhaupt das Gesetz, wenn die Leute zwischen Adam und
Mose doch genauso Sünder waren, wie die Leute unter Gesetz, warum dann überhaupt ein Gesetz?
Die Frage beantwortet er noch, er sagt, es kam daneben ein, damit die Übertretung überströmend
würde.
Das heißt also, das Gesetz gibt uns so eine Skala, damit kann man die Sünden sozusagen
messen.
Man kann sie zurechnen, man kann merken, wie sie überströmen.
Sie werden greifbar dadurch, man kann sagen, das und das und das Gebot haben sie übertreten.
Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.
Das Gesetz hat sozusagen diesen riesigen Berg der Sünde benutzt, um sich zu verherrlichen
und zu zeigen, dass die Gnade noch mehr überströmt.
Vers 21, damit wo die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche, durch
die Gerechtigkeit zu ewigem Leben, durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Ich muss jetzt schließen, aber ich versuche nur noch ganz kurz zu zeigen, es ist ein wunderschöner
Vers.
Man hätte wieder erwartet, dass hier stehen würde, wie die Sünde geherrscht hat im Tod,
wird jetzt das Leben herrschen und das steht dann nicht, sondern da steht, dass die Gnade
herrsche.
Das ist noch viel schöner, dass die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben.
Wir haben also drei Dinge hier, die Gnade herrscht.
Wir werden noch sehen, in den nächsten Kapiteln, dass wir nur auf dieser Grundlage befreit
sein können, dass wir nur auf dieser Grundlage der Gnade nicht nur gerettet sind, sondern
ein Leben führen können, dass dem Herrn Jesus Freude macht, nur auf der Grundlage
dieser Gnade.
Die Gnade herrscht.
Die Gerechtigkeit herrscht noch nicht, die herrscht im tausendjährigen Reich, jetzt
herrscht die Gnade.
Aber die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit.
Es ist eben kein Kompromiss.
Gott hat nicht fünf Grade sein lassen.
Die Gnade herrscht, aber das kommt zustande auf einer vollkommen gerechten Basis.
Die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben.
Normalerweise schreibt Johannes über das ewige Leben als gegenwärtiger Besitz, vielleicht
mit einer Ausnahme, und normalerweise schreibt Paulus über das ewige Leben als etwas Zukünftiges,
aber hier, meine ich, fängt es doch schon eher an, wenn er sagt, dass die Gnade herrscht
durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben.
Das führen wir doch von jetzt, das haben wir doch von jetzt.
Wir sind in diese Auferstehungswelt versetzt, wir kennen jetzt schon etwas von der Gnade,
wir haben jetzt schon das ewige Leben und wir können jetzt schon leben in der Gemeinschaft
mit unserem Gott und das alles haben wir, wie es noch einmal hier so schön heißt, wie
auch in Vers 1, wir haben das alles durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Und damit hat Paulus sozusagen die Grundlage gelegt für das, was jetzt noch kommt in Kapitel
6 und 7 und 8, alles beruht auf dieser Handlung, einerseits Adams, andererseits des Christus.
Und wenn wir das mitnehmen, dass das, was der Jesus getan hat, diese tatsächlichen
und greifbaren Auswirkungen hat auf uns alle, dann haben wir sozusagen den ersten großen
Schritt getan, um diese Lehre der Befreiung zu verstehen, dass Gläubige tatsächlich
befreit sind, nicht nur gerechtfertigt von Sünden, sondern befreit von der Macht der
Sünde. …
Automatisches Transkript:
…
Unser Thema heute Abend ist Gestorben mit Christus und man könnte sagen als Untertitel
der Weg zur Befreiung.
Und wir lesen dazu aus Römer 6.
Ich schlage vor, dass wir zunächst mal die ersten 14 Verse lesen.
Brief an die Römer, Kapitel 6 von Vers 1.
Was sollen wir nun sagen?
Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?
Das sei ferne.
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?
Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele wir auf Christus Jesus getauft worden sind, auf
seinen Tod getauft worden sind?
So sind wir nun mit ihm begraben worden, durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus
aus den Toten auferweckt worden ist, durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in
Neuheit des Lebens wandeln.
Denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden sind, in der Gleichheit seines Todes, so werden
wir es auch in seiner Auferstehung sein.
Da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der
Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.
Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben
werden, da wir wissen, dass Christus aus den Toten auferweckt nicht mehr stirbt.
Der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Denn was er gestorben ist, ist der ein für alle Mal der Sünde gestorben.
Was er aber lebt, lebt er Gott.
So auch ihr.
Haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus.
Also herrscht die Sünde nicht in eurem sterblichen Leib, um seinen Begierden zu gehorchen.
Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern
stellt euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen
der Gerechtigkeit.
Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen.
Denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Dazu noch den Vers 23, denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges
Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.
Wir hatten gestern Abend schon gesehen, dass der erste Teil des Römerbriefes die Frage
behandelt hat, was ist eigentlich mit unseren Sünden?
Und die Antwort Gottes war, wir sind gerechtfertigt und daraus ergab sich eine besondere Stellung
für uns.
Wir haben Frieden mit Gott, wir stehen in seiner Gunst und vor uns liegt die Hoffnung
der Herrlichkeit.
Und das beeinflusst, wie wir gesehen haben, unseren ganzen Weg, unsere Einstellung viel
mehr auf unserem ganzen Weg, wo wir noch auf der Erde sind.
Das haben wir gesehen in diesem ersten Abschnitt von Kapitel 5 bis Vers 11.
Und dann beginnt ja mit dem Vers 12 in Kapitel 5, der zweite große Teil des Römerbriefes.
Und da geht es um die Frage, wenn nun alles geklärt ist im Blick auf unsere Sünden, was
können wir denn dann sagen über unser Leben?
Wir haben ja als Gläubige eine neue Natur bekommen, aber wir sind die Alte nicht losgeworden.
Wir haben also jetzt zwei.
Und diese beiden Naturen, die ändern sich beide nicht.
Das ist das Besondere an einer Natur, sie ändert sich nicht.
Ein Fisch bleibt immer ein Fisch und ein Vogel bleibt immer ein Vogel.
Und diese beiden Naturen, die koexistieren jetzt, die bestehen zusammen in uns.
Und die Frage ist jetzt, nach welcher Natur sollen wir denn jetzt leben?
Dürfen oder müssen wir der alten Natur nachgeben oder brauchen wir das nicht mehr?
Und ich versuche mal jetzt ganz grob zusammenzufassen, wie der Apostel vorgeht, um uns eine Antwort
zu geben auf diese Frage und dann sehen wir uns das Schritt für Schritt an.
Er sagt uns eigentlich Folgendes, er stellt erst einmal die Lehre der Befreiung dar.
Und die Lehre der Befreiung ist an sich ganz einfach.
Die Lehre heißt, wir sind tot.
Wieso sollte die Sünde noch ein Problem sein?
Wir gehören doch zu Christus, haben wir doch gestern gesehen, die Nachkommen Adams, die
sind alle mit Adam identifiziert, die gehören zu ihm, sind alle Sünder und Christus ist
das Haupt aller Gläubigen und die sind alle in die Stellung von Gerechten versetzt und
wir sind mit ihm gestorben und daher hat die Sünde uns nichts mehr zu sagen.
Einfach, oder?
Das Problem ist nur, dass wir das nicht so fühlen und oft, dass wir es ganz anders erleben.
Und deshalb gibt es einen zweiten Teil in diesem Abschnitt, und zwar in Kapitel 7, da
geht es nicht so sehr um die Lehre der Befreiung, sondern um die Praxis.
Was kann ein Gläubiger erleben auf dem Weg, bis er dahin kommt, dass er das wirklich für
sich akzeptiert und dementsprechend lebt?
Und wir werden dann drittens sehen, dass es eine Kraft gibt.
Und diese Kraft, das sage ich gleich dabei, die liegt nicht in der neuen Natur.
Eine Natur hat Eigenschaften, die neue Natur hat Wünsche, sie hat Neigungen, alles gut,
gute Wünsche, gute Neigungen, aber sie hat keine Kraft, die ist wie ein Porsche ohne
Benzin.
Alles prima, aber er fährt nicht, wenn nicht eine Quelle der Kraft da ist.
Und das ist dann der dritte Schritt, den wir hoffentlich sehen werden, so Gott will, morgen
Abend.
Es gibt tatsächlich eine Quelle der Kraft, die uns dann die praktische Befreiung erleben
lässt.
Ich sage nicht, dass das Thema dann abgeschlossen sein wird, ein für alle Mal für einen Gläubigen.
Es bleibt immer ein aktuelles und akutes Thema für uns, und wir tun gut daran, uns zurück
zu besinnen, ja, erstens auf die Lehre der Befreiung und zweitens auf die Praxis und
auf die Kraft, die uns zur Verfügung steht.
Das nur, dass wir das so ein bisschen einordnen können.
Wir haben also jetzt in Kapitel 6, muss ich dabei sagen noch, das war jetzt nicht ganz
genau, ich habe eben gesagt, in Kapitel 6 haben wir die Lehre der Befreiung, das stimmt,
aber in Kapitel 7 in dem ersten Abschnitt auch noch.
Beide Male ist die Antwort eigentlich dieselbe, wir sind befreit durch den Tod, aber die Frage
ist etwas anders.
In Römer 6 heißt die Frage, wie werden wir befreit von der Macht der Sünde, Antwort
durch den Tod, unseren Tod mit Christus.
In Römer 7 heißt die Frage, was ist eigentlich unsere Beziehung zum Gesetz?
Und dann bekommen wir dieselbe Antwort, auch diese Frage ist gelöst durch unseren Tod.
Das ist jetzt nun mal zur Einteilung Kapitel 7 bis Vers 6 und dann kommt dieser ganz praktische
Teil, die Erfahrung im Zusammenhang mit dieser Befreiung.
Wir haben angefangen zu lesen heute Abend in Kapitel 6 Vers 1, wo Paulus sagt, was sollen
wir nun sagen, sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme.
Eigentlich ein unverschämter Gedanke, oder?
Dass jemand jetzt das nimmt, was Paulus so dargestellt hat, weil er ja gezeigt hat, diejenigen,
die zu Christus gehören, ja deren Oberhaupt er ist, die sind ja alle in die Stellung von
Gerechten versetzt worden.
Und jetzt geht jemand her und sagt, naja, wenn das so ist, dann ist ja jetzt wirklich
alles egal.
Dann kann ich ja leben, wie ich will, ich kann in der Sünde verharren und ich tue eigentlich
dabei noch was Gutes, weil ich nämlich Gott Gelegenheit gebe, mir noch mehr zu vergeben.
Dann kann seine Gnade einfach, wir haben ja gelesen hier, Ende von Kapitel 5, wo die Sünde
überströmend geworden ist, Vers 20, da ist die Gnade noch überreichlicher geworden.
Und dann sagt man jetzt, na gut, dann sündige ich eben noch mehr und dann gebe ich Gott
Gelegenheit, seine Gnade noch mehr zu erzeigen.
Und das ist natürlich ein unverschämter Gedanke, ja was würde man von einem Kind halten,
was sagt, ach meine Eltern, die haben mir so lieb vergeben, ich sündige jetzt erstmal
so richtig weiter, dass die mir noch mal vergeben können, dann können die zeigen, wie nett
die sind.
Also eigentlich ein wieder natürlicher Gedanke.
Und Paulus geht jetzt darauf ein, er macht das hier oft in diesem Brief, ganz besonders.
Das heißt nicht, dass da immer Leute waren, die jetzt konkret diesen Einwand gebracht
haben, aber er stellt sich so einen Gegner vor, was jemand jetzt einwenden könnte gegen
das, was er erklärt hat.
Und dann widerlegt er das.
Er tut das hier ganz interessant.
Er sagt jetzt nicht so sehr, wie unverschämt das ist und wie gefühllos das wäre, sondern
er sagt im Vers 2, das sei ferne und sein Argument ist, wir, die wir der Sünde gestorben
sind, wie sollten wir noch darin leben.
Wir werden dann sehen, dass er sich bezieht, ganz auf den Anfang des Weges der Römer als
Gläubige, als sie sich nämlich bekehrt hatten, hatten sie sich taufen lassen.
Und in dieser Taufe hatten sie bekannt, wir gehören Christus, Christus ist in den Tod
gegangen und wir sind mit ihm gestorben.
Das hatten sie vielleicht noch nicht so verstanden bei der Taufe, wir vielleicht auch noch nicht,
als wir getauft worden sind, aber das bedeutet sie.
Und jetzt müssen wir uns nur gut vergegenwärtigen, was das bedeutet.
Er sagt hier, wir, die wir der Sünde gestorben sind.
Erste Frage ist mal, wen meint er überhaupt?
Ist das jetzt so eine Untergruppe irgendwie, so eine Elite vielleicht in der Versammlung
oder vielleicht nur die Apostel, wir, die wir es geschafft haben oder wer ist das?
Man merkt sofort aus dem nächsten Vers, dass das keine kleine Gruppe innerhalb der Gläubigen
ist, nicht die Väter oder sonst irgendwas, weil er ja sagt, wieso, das haben wir doch
alle in der Taufe bekannt.
Es geht um alle Gläubigen, jeder Gläubige ist mit Christus gestorben.
Zweiter Punkt, es steht da, die wir der Sünde gestorben sind.
Er sagt nicht, wir, die wir fleißig dabei sind, jeden Tag ein Stückchen mehr der Sünde
zu sterben.
Ja, das ist so eine Lehre, die gibt es auch.
Gibt übrigens, wenn ihr gerne singt, das ist ja was Gutes und wenn ihr gerne viele
verschiedene Liederbücher benutzt, ist auch was Gutes, aber bei manchen muss man ein bisschen
vorsichtig sein.
Da gibt es so Lieder, die sind gut gemeint, aber die sagen eigentlich, ja, ich will doch
jetzt ganz stark immer, immer, immer heiliger werden und wenn ich mich richtig anstrenge,
ja, dann schaffe ich das.
Dann will ich mich so irgendwie so hingeben, dass ich so heilig bin, dass mir gar nichts
mehr passieren kann.
Ja, das wird nie klappen.
Wir sind der Stellung nach geheiligt, wir sind berufen praktisch heilig zu leben, heilig
heißt ja abgesondert, ja, das heißt für den Herrn da zu sein, reserviert für ihn
zu leben.
Aber ich mag nicht diesen Ausdruck so sehr, die progressive Heiligung, wenn man es schon
mal hört.
Jedenfalls ist nicht gemeint oder sollten wir nicht denken, dass es einen Zustand, dass
wir einen Zustand erreichen, wo wir nicht mehr sündigen können oder wo wir die alte
Natur irgendwie loswerden.
Darum geht es nicht.
Er sagt hier nicht, wir sterben langsam ab, sondern wir sind gestorben.
So, jetzt kommt der Realitätstest, jetzt frage ich mal hier, wer fühlt denn, dass er
gestorben ist mit Christus?
Wer fühlt sich denn hier tot?
Da kommt jemand und beleidigt mich, ja, das will ich zurückschlagen, das ist mein Impuls.
Oder da sieht man ein Bild, das sollte man gar nicht sehen und jetzt hat man trotzdem
hingeguckt.
Oder irgendetwas geht uns auf die Nerven und wir werden ärgerlich und dann merken
wir, wir fühlen uns gar nicht tot oder fühlt sich hier jemand tot?
Ich glaube, wir fühlen uns alle ganz lebendig, oder?
Aber wisst ihr, als wir gestern gesprochen haben über Rechtfertigung, da haben wir auch
nicht gesagt, wir sind gerechtfertigt, weil wir das so irgendwie, wir haben so ein gutes
Gefühl im Bauch und daher wissen wir das jetzt, wir fühlen uns so gerechtfertigt,
sondern wir haben gesagt, Gott hat das gesagt, er hat gesagt, Christus ist dieses Sühnmittel
und durch sein Blut sind wir gerechtfertigt.
Und wenn Gott uns jetzt sagt, wir sind tot, er betrachtet uns als gestorben mit Christus,
was tut der Glaube dann?
Der Glaube sagt, ich fühle das noch nicht, aber ich akzeptiere das, Gott hat mir das
gesagt und ab jetzt betrachte ich mich als gestorben mit Christus.
Und damit ist klar, wie könnten wir noch in der Sünde leben?
Wie könnte die Sünde noch einen Anspruch über uns haben?
Oder wisst ihr nicht, dass wir so viele, wer auf Jesus Christus getauft worden sind, auf
seinen Tod getauft worden sind?
So sind wir nun, Vers 4, mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod.
Wir finden ja immer wieder zwei wichtige Wörter und das ist mit ihm.
Im Vers 4 zum Beispiel, wir sind mit ihm begraben.
Davon spricht ja eigentlich die Taufe, eine Taufe ist ja eigentlich eine Beerdigung.
Wozu dient eine Beerdigung, ein Begräbnis?
Wir lernen das eigentlich bei Abraham, als Sarah gestorben war, da steht, dass er sie
begrub und ja in 1.
Mose 23, Sarah starb, Vers 2 und Abraham kam, um Sarah zu beklagen und sie zu beweinen und
dann sagte er in Vers 4, gebt mir ein Erdbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote begrabe und
jetzt kommt es vor meinem Angesicht weg.
Das Begräbnis dient dazu, den Gestorbenen aus dem Blickfeld verschwinden zu lassen.
Er wird unsichtbar.
Und Paulus sagt, genau das ist das, was mit uns passiert ist in Gottes Augen, wir sind
begraben worden mit Christus, wir sind sozusagen den Blicken der Welt entkommen, entschwunden.
Unser altes Leben auf der Erde in der Sünde ist beendet, wir sind begraben worden mit
Christus.
Durch die Taufe auf den Tod, damit so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist
durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Ganz merkwürdig, wie die Taufe, ich will da nicht lange drüber sprechen, aber ganz
kurz mal, wie die Taufe oft so missverstanden worden ist.
Wie man überhaupt auf die Idee kommen konnte, dass die Taufe irgendetwas mit Leben zu tun
haben könnte.
Wir sehen hier ganz deutlich, dass die Taufe ein Bild ist vom Tod.
Es stimmt zwar, dass Paulus dann sagt, so dass auch wir in Neuheit des Lebens wandeln,
aber das ist eine Schlussfolgerung.
Die Taufe an sich spricht nicht vom Leben, die Taufe ist ein Begräbnis und sie spricht
vom Tod.
Und durch die Taufe bekommt niemand Leben.
Die Taufe ist auch nicht für den Himmel, sie hat keine Auswirkung auf den Himmel, sie
hat eine Auswirkung für die Erde.
Worauf es uns jetzt ankommt, ist die Römer hatten, als sie sich bekehrt hatten, in der
Taufe eine Wahrheit ausgedrückt, der sie sich vielleicht gar nicht bewusst waren.
Sie hatten ausgedrückt, wir gehören zu Christus, was mit ihm geschehen ist, ist mit uns geschehen,
wenn er gestorben ist, dann sind wir gestorben und wenn er begraben ist, dann sind wir begraben
und das beantwortet die Frage, sollten wir weiter in der Sünde leben?
Er sagt, es wäre absolut gegen das Grundbekenntnis eines jeden Christen.
Aber nochmal zu dieser Schlussfolgerung, Christus ist auch aus den Toten auferweckt worden
und wenn das geschehen ist, steht so schön dabei, durch die Herrlichkeit des Vaters.
Hier wird plötzlich nicht mehr von Gott gesprochen, sondern vom Vater.
Da wird er eingeführt als derjenige, der seinen Sohn sieht im Grab und er sagt, wisst
ihr, ich bin es eigentlich meiner eigenen Herrlichkeit schuldig, ich werde ihn auferwecken,
aus diesem Grab herausnehmen und er sagt, ich sehe in diesem gestorbenen Christus, der
da im Grab liegt, da sehe ich den, der die Grundlage gelegt hat, damit ich das erfüllen
kann, was in meinem Vaterherzen eigentlich drin ist, dass ich Kinder suche, dass ich
Anbeter suche, dass ich meine Liebe erzeigen will und ich bin es meiner eigenen Herrlichkeit
schuldig, dass ich ihn auferwecke.
Er ist auferweckt durch die Herrlichkeit des Vaters.
Und dann sagt er, ja, immer dasselbe Argument, ja, guckt euch an, was mit Christus passiert
ist, der ist doch auch nicht da geblieben, der ist doch auferweckt worden, dann sagt
er, ja, dann passiert das mit uns auch, dann werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Das ist wieder so schön jetzt, dass er über das hinausgeht, was man als Gegensatz erwarten
könnte.
Man hätte erwartet vielleicht, wenn man einigermaßen kün ist schon, dass man sagt, ja, wenn Christus
auferweckt worden ist und lebt, dann werden wir auch leben.
Aber er sagt noch mehr, dann werden wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Wir werden ein Leben ganz anderer Art führen.
Wir sind sozusagen in einen ganz anderen Bereich versetzt worden, in diese Auferstehungswelt,
wo ganz andere Grundsätze gelten, wo uns ganz andere Themen beschäftigen und wir leben
jetzt nicht nur, sondern wir leben eine neue Art von Leben.
Das Fünfte ist auch wieder so eine gewaltige Folgerung, denn wenn wir mit ihm eins gemacht
worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in seiner Auferstehung
sein.
Es hängt hier immer alles davon ab, von unserer Beziehung zu Christus oder besser gesagt unserer
Identifikation mit ihm, unserer Einsmachung.
Was mit ihm geschehen ist, ist mit uns geschehen und er folgert jetzt wieder.
Finden wir die Folgerung logisch?
Das ist eine geistliche Logik.
Er sagt einfach, wenn das, was ihm geschehen ist im Tod, wenn das auf uns zutrifft, dann
muss das weitergehen.
Da muss auch seine Auferstehung sich beziehen, muss zutreffen auf uns.
Gleichheit seines Todes, Vers 5, also die Taufe, in dieser Taufe sind wir eins gemacht
worden mit ihm, so werden wir es auch in seiner Auferstehung sein.
Ja, was soll das jetzt heißen?
Jesus war drei Tage im Graben, danach ist er auferstanden.
Was bedeutet jetzt, wir werden ihm auch gleich sein in seiner Auferstehung?
Natürlich bedeutet das einerseits, dass sollten wir noch durch den Tod gehen, das lesen wir
in 1.
Korinther 15, dann ist Christus der Erstling, der aus den Toten auferstanden ist und wir
werden genauso aus den Toten dann auferstehen.
Aber ich glaube, dass wir hier das Ganze noch zurück verlegen müssen, dass es hier eher
anfängt.
Es fängt hier in der Gegenwart an.
Wir sind jetzt schon Auferstandene mit Christus.
Wir sind jetzt schon versetzt worden in einen neuen Bereich.
Wir leben jetzt schon in dieser, ich kenne auch keinen besseren Ausdruck dafür, in dieser
Auferstehungswelt.
Wenn man Johannes 20 liest, dann kriegt man einen guten Eindruck von dieser Auferstehungswelt,
von dieser neuen Schöpfung.
Christus ist der Erstling dieser neuen Schöpfung und in diesem Bereich sind wir jetzt schon
hinein versetzt.
Da wir wissen, Vers 6, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib
der Sünde abgetan sei.
Ja, jetzt kommt ein etwas schwerer Ausdruck, unser alter Mensch.
Was ist damit genau gemeint?
Ist es genau dasselbe wie die alte Natur?
Da kommt der Sache sicher sehr nah, aber von dem alten Menschen heißt es, dass er gekreuzigt
worden ist, während wir die alte Natur, das Fleisch, sehen wir noch in Kapitel 7 später,
immer noch in uns haben.
Vielleicht liegt ein Schlüssel in dem Wort gekreuzigt.
Da steht ja jetzt nicht einfach gestorben, sondern es steht da gekreuzigt.
Es ist eine bestimmte Art von Tod und gekreuzigt heißt gerichtet.
Es war ja die Form, die die Römer benutzten, um aus ihrer Sicht die schlimmsten Kriminellen
hinzurichten.
Und Gott sagt, unser alter Mensch ist hingerichtet worden, als Christus am Kreuz hängt und dort
von Gott gerichtet wurde für die Sünde, da sieht Gott auch unseren alten Menschen gerichtet.
Was ist denn jetzt unser alter Mensch?
Interessant übrigens, dass da nie steht, mein alter Mensch oder dein alter Mensch, sondern
unser.
Das hat jemand das mal so ganz plastisch erklärt.
Er hat gesagt, versucht mal euch einen Menschen vorzustellen, wenn ihr das könnt, der alle
schäbigen Eigenschaften in sich vereint, die es je gegeben hat, in der ganzen Menschheit
seit Adam.
Ja, also jemand, der übertritt wie Adam, jemand, der seinen Bruder umbringt wie Cain,
jemand, der und so weiter, ja, die ganze Geschichte durch und alle diese schlechten Eigenschaften
zusammen, das heißt unser alter Mensch und das ist folglich derselbe für jeden von uns,
für mich, für euch, unser alter Mensch und Gott sagt, alles das, was wir natürlicherweise
gewesen sind, das hat er gerichtet am Kreuz, das ist gekreuzigt, das ist sozusagen unsere
alte Identität, die hat er weggenommen.
Unser alter Mensch ist gekreuzigt.
Wozu?
Damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.
Ja, Moment, den Leib haben wir doch jetzt wirklich noch, oder?
Was heißt denn jetzt, damit der Leib der Sünde abgetan sei?
Abgetan heißt übrigens nicht vernichtet, es heißt wirkungslos gemacht, aber ich glaube
auch, dass nicht gemeint ist jetzt genau unser Körper, sondern vielleicht kann man es so
ausdrücken, vor unserer Bekehrung, da gab es eine bestimmte Gesetzmäßigkeit in uns,
die immer wieder dazu führte, dass wir sündigten und immer und immer wieder und diese Gesetzmäßigkeit
ist unterbrochen worden, die hat Gott weggenommen und wie konnte das geschehen?
Indem er unseren alten Menschen als gekreuzigt betrachtet mit Christus.
Diese Gesetzmäßigkeit ist jetzt wirkungslos und dann heißt es so schön in Vers 7, denn
wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Ich glaube, der Satz an sich ist sehr einfach, wenn ich etwas schulde oder etwas verbrochen
habe und ich sterbe jetzt, dann kann kein Richter mir mehr etwas anhaben.
Wer gestorben ist, ist freigesprochen, er hat mit den Forderungen nichts mehr zu tun.
Und genauso ist es auch mit den Forderungen der Sünde, wer gestorben ist, ist davon freigesprochen.
Ich habe mal diese Geschichte gehört, ist vielleicht heute nicht mehr so ganz realitätsnah,
aber es soll sich wirklich zugetragen haben, dass ein junger Mann einberufen wurde, um
in den Krieg zu ziehen.
Allerdings war es so, dass man in diesem Land die Wahl hatte, man konnte entweder in den
Krieg ziehen oder man konnte sich so einen Söldner anheuern und den ordentlich bezahlen
und dann ging der in den Krieg sozusagen stellvertretend.
Und das hat dieser junge Mann gemacht, er war sehr wohlhabend, er hat diesen Söldner
angeheuert, zog auch in den Krieg und einige Monate später bekam dieser besagte junge
Mann einen Brief von der Regierung und sagte, wir bedauern ihn mitteilen zu müssen, dass
ihr Stellvertreter ja sowieso in einer Schlacht gefallen ist und daher werden sie jetzt eingezogen.
Und dann hat er Folgendes gemacht, er hat einen Brief zurückgeschrieben und hat gesagt,
ich danke Ihnen herzlich für diese Einberufung, aber ich bedauere Ihnen mitteilen zu müssen,
ich kann nicht in den Krieg ziehen, ich bin nämlich tot.
Er hatte das genau verstanden, dass sein Stellvertreter ja gestorben war und dann sagt er, ja wieso,
wenn ich gegangen wäre, wenn ich nicht gezahlt hätte, wenn ich gegangen wäre, dann wäre
ich jetzt tot und dann könntet ihr mich auch nicht einberufen.
Er sagt also gewissermaßen, ich habe das Recht, mich als tot zu betrachten und deshalb
habt ihr keinen Anspruch auf mich.
Vielleicht ein Bild, was uns helfen kann und ich glaube, die Realität geht noch einen
Schritt weiter.
Wir haben nicht nur das Recht, uns als tot zu betrachten, sondern die Pflicht.
Ja, wenn ich sagen würde, die Tatsache, dass ich zu Christus gehöre, das ist okay so für
Sonntags, ja, aber in der Woche will ich eigentlich tun, was ich will und ich lebe lustig, freudig,
wie ich meine, der Sünde, dann wäre das einfach ein grober Verstoß gegen mein ganzes
Bekenntnis, Christ zu sein.
Ja, wir haben das Recht und wir haben die Berufung, die Pflicht, uns als gestorben zu
betrachten und das Schöne ist, dann sind wir frei, freigesprochen von der Sünde.
Das ist übrigens ein schönes Thema, wir können da nicht ausführlich drauf eingehen,
aber was ist eigentlich Freiheit?
Christliche Freiheit, wie Paulus es schon sagt in Galater 5, für die Freiheit hat Christus
euch freigemacht.
Nur was ist es?
Der natürliche Mensch meint, Freiheit ist, wenn ich tun und lassen kann, was ich will
und im Allgemeinen meint man damit, wenn ich sündigen kann, wenn ich darauf losleben kann.
In der Bibel deutet christliche Freiheit, ich bin frei, das zu tun, was Gott von mir
möchte, ich brauche nicht mehr sündigen und wir wissen aus Erfahrung, dass wenn wir
das tun, dass wir dann viel glücklicher sind, als in Augenblicken, wo wir versagt haben,
gesündigt haben.
Wir sind freigesprochen, wir brauchen der Sünde nicht gehorchen.
Es fällt mir etwas ein, das muss ich nachschieben, noch so als Überschrift für Kapitel 6.
Wir haben ja gestern gesehen, in Kapitel 5, zwei Häupter und in Kapitel 6 haben wir
zwei Herren und wir werden dann noch sehen, so Gott will, in Kapitel 7 haben wir zwei
Ehemänner.
Kapitel 6, also diese zwei Herren, der alte Herr, das war ein Tyrann, das war die Sünde
und von diesem Sklavenhalter sozusagen sind wir jetzt freigesprochen.
Vers 8, wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm
leben werden.
Jetzt kommt noch einmal so eine Schlussfolgerung, die Frage ist jetzt, was meint er wieder genau
mit leben werden?
Ist es die Zukunft?
Heißt es leben werden mit ihm im Himmel, in der Herrlichkeit?
Und ich sehe keinen Grund, warum das nicht eingeschlossen ist.
Ich glaube, in erster Linie ist es einfach eine Schlussfolgerung.
Er sagt, wenn wir wissen, dass wir gestorben sind, dann können wir daraus folgern, dass
wir auch mit ihm leben werden und zwar schon jetzt.
Wir führen jetzt schon ein Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, mit ihm zusammen.
Übrigens immer wieder dieses schöne Ausdruck mit ihm.
Alles steht und fällt mit unserer Einsmachung mit Christus, mit ihm leben.
Da wir wissen, dass Christus aus den Toten auferweckt, Vers 9, nicht mehr stirbt, der
Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Wir haben das eben angesprochen, Jesus war diese drei Tage und drei Nächte im Grab und
dann ist er auferstanden und seitdem hat der Tod keine Macht über ihn.
Der Tod hätte natürlich nie Macht über ihn gehabt, wenn er sich nicht selbst dem
Tod unterworfen hätte, er hat sein Leben niedergelegt, aber er war dann tatsächlich
im Tod.
Aber es war nur der Fall für diese kurze Zeit.
Könnte der Tod jetzt dem Herrn Jesus etwas anhaben?
Natürlich nicht.
Er ist ein für alle Mal diesem Bereich enthoben worden.
Der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Und das wird jetzt weiter ausgeführt, dieser Stellungswechsel, der sich dann auf uns ausdehnt.
Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben.
Ja, jetzt müssen wir wieder ein bisschen überlegen, was das heißt, der Sünde gestorben.
Wir haben den Ausdruck ja gefunden im ersten Vers, der Stand, Vers 2 vielmehr, wir, die
wir der Sünde gestorben sind.
In anderen Worten, wir haben keine Beziehung mehr zur Sünde.
Diese Beziehung, die wir einmal hatten, die ist unterbrochen worden und wir haben jetzt
nichts mehr mit der Sünde zu tun.
So umgangssprachlich sagen wir, wir haben keinen Vertrag mehr.
Wir haben keinen Vertrag mehr mit der Sünde.
Wir sind ihr gestorben.
Und in unserem Fall heißt das, wir hatten ja der Sünde gedient und wir tun es jetzt
nicht mehr.
Und jetzt stellt sich die Frage, was heißt denn das dann in Vers 11, Vers 10?
Was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben.
Der Jesus hatte doch nie der Sünde gedient.
Er hatte auch keine, keine sündige Natur gehabt.
Er konnte gar nicht sündigen.
Wie konnte er denn der Sünde sterben?
Ja, wir lesen, dass er für unsere Sünden gestorben ist.
Das ist was anderes.
Wir sind jetzt nicht Sünden, sondern Sünde und er ist der Sünde gestorben.
In welcher Beziehung, in welchem Sinn hat er denn jetzt keine Beziehung mehr mit der
Sünde?
Der Jesus war tatsächlich mit der Sünde in Berührung gekommen, war natürlich immer
die Sünde anderer und nicht seine Sünde.
Man kann vielleicht schon daran denken, dass er in seinem Leben immer wieder konfrontiert
wurde mit der Sünde.
Wenn er zum Beispiel krank geheilte, dann war das nicht so wie so ein Zauberer, der
gar nichts empfindet dabei, sondern heißt es, er hat unsere Leiden getragen.
Jesus hat in seiner Seele empfunden, wenn er sagt zu dem Stummen, dass der Mund geöffnet
wird oder wenn er diesen Aussätzigen sah, er empfand ganz tief das Elend dieser Menschen
und er sagte, das sind Folgen der Sünde oder noch mehr beim Tod, wenn er am Grab Lazarus
war, wenn er Tränen vergoss.
Natürlich war das ein Verlust für ihn und er hatte Lazarus lieb gehabt, aber er sah
viel mehr.
Er sah, der Tod ist eine Folge der Sünde, das Universum ist in Unordnung geraten durch
die Sünde.
Und das hat der Jesus gespürt in seinem Leben und so wurde er immer wieder mit der Sünde
konfrontiert.
Aber wie viel mehr erst am Kreuz in den drei Stunden der Finsternis als einmal unsere Sünden
auf ihm lagen, er hat unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen, aber andererseits
wurde er zur Sünde gemacht.
Er wurde jetzt, er kam jetzt nicht nur in Berührung mit Folgen der Sünde, sondern er
wurde sozusagen als die Sünde behandelt und gerichtet.
Wir lesen es vielleicht morgen noch in Kapitel 8, da steht, dass Gott die Sünde im Fleisch
gerichtet hat.
Wir denken dabei an die irne Schlange in der Wüste, die Schlange, ein Bild des Fluches.
Das hätten wir nie verglichen mit dem Herrn Jesus, wenn er es nicht selber getan hätte.
Aber so dicht kam er dort in Berührung mit der Sünde.
Er wurde zur Sünde gemacht, die Sünde wurde an ihm gerichtet.
Aber wisst ihr, das ist das Schöne jetzt, darum geht es jetzt, das war ein für alle
Mal.
Könnte der Herr Jesus je noch einmal gerichtet werden für die Sünde?
Das ist unmöglich.
Er ist zur Rechten Gottes.
Er ist, als er gestorben ist, ist er in diesem Bereich vollkommen entgangen, entkommen, wo
die Sünde war, wo er mit der Sünde in Berührung gekommen war und zwar ein für alle Mal.
Und er wird nie wieder etwas mit dieser Frage der Sünde zu tun haben.
Es steht so schön auch im Hebräerbrief in Kapitel 9, dass der Christus fest 28, nachdem
er einmal geopfert worden ist, um viele Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn
erwarten, ohne Sünde erscheinen wird, zur Errettung.
Der Jesus hat nie Sünden gehabt.
Wenn er ohne Sünden erscheint, das heißt, es hat nichts mehr mit der Frage der Sünde
zu tun.
Als er das erste Mal kam, da ging es sehr wohl darum, er kam, um diese Frage der Sünde
zu lösen.
Aber wenn er jetzt nochmal wiederkommt, wenn er uns erscheint, wenn er uns zur Erdrückung
holt und auch wenn er zur Erscheinung kommt, wird das nichts mehr zu tun haben mit der
Frage der Sünde.
Was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben, was er aber lebt,
lebt er Gott.
Er ist aufgefahren in den Himmel, ist begrüßt worden dort als großer, hoher Priester, er
ist der Mann des Ratschlusses Gottes, er hat den Platz eingenommen zu seiner Rechten, er
ist mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt und dort lebt er in einem ganz anderen Bereich.
Nichts mehr zu tun mit Aussätzigen, mit Blinden, er wird nicht mehr konfrontiert mit Sünde,
er lebt dort im Himmel.
Und das benutzt Paulus so als Bild, er sagt, wisst ihr, wenn das so ist mit Christus, dann
auch ihr haltet dafür, Vers 11, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus
Jesus.
Ja, haltet auch ihr, das ist auch wieder so ein Wort, das müssen wir gut verstehen.
Ich glaube in der Apostelgeschichte, da gab es mal so einen Mann, der hielt sich dafür,
dass er etwas war, er meinte von sich selbst etwas zu sein, das war er gar nicht.
Und das wird hier natürlich nicht gemeint, es geht hier nicht darum, dass wir uns für
etwas halten, was wir gar nicht sind, so nach dem Motto, stellt euch einfach vor, ihr wärt
tot.
Nein, er sagt, ihr seid tot und deshalb betrachtet euch auch als tot.
Man kann sich nur richtig betrachten, wenn man die Lehre kennt über das, was man ist.
Genau wie ein Seemann einfach nur richtig seinen Standort bestimmen kann, wenn er die
Karte kennt.
Und wenn er mit dem Kompass umgehen kann und mit den Gesetzen der Schifffahrt, da kann er
seinen Standort richtig einordnen.
Und so sagt Paulus, sollen wir das auch tun, haltet euch dafür, dass ihr der Sünde tot
wart, in Klammern, genau wie Christus, Vers 10, der Sünde gestorben.
Aber Gott lebend in Christus Jesus, also genau wie Vers 10, was er aber lebt, lebt er, Gott.
Wir leben ein anderes Leben.
Bis hierhin war eigentlich alles Aussage, ja.
Vers 11 war die erste Aufforderung, betrachtet euch jetzt auch so.
Und dann kommt ein Wunsch in Vers 12, also herrsche nicht die Sünde in eurem sterblichen
Leib, um seinen Begierden zu gehorchen.
Die Sünde hat ihren Herrschaftsanspruch verloren.
Sie ist dieser alte Tyrann, sie würde gerne uns beherrschen, aber wir haben das Recht
und die Pflicht zu sagen, wir wollen das nicht und wir brauchen das nicht.
Und dann heißt es so schön, wir brauchen ihren Begierden nicht mehr gehorchen, sollen
es auch nicht tun.
Stellt auch nicht eure Gläder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern
stellt euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten und eure Gläder Gott zu Werkzeugen
der Gerechtigkeit.
Jetzt haben wir plötzlich eine Perspektive, das ist eine doppelte Perspektive.
In diesem Vers 13, da steht zweimal diese Aufforderung, stellt dar, aber es ist nicht
genau dasselbe.
Ich fange mal mit dem zweiten Mal an, da steht, stellt euch selbst Gott dar als Lebende
aus den Toten.
Und da wird eine besondere Zeitform benutzt, die bedeutet so viel wie, habt es getan oder
tut es ein für allemal.
Das ist sozusagen unsere grundsätzliche Entscheidung, wir wollen für Gott leben.
Aber dann sagt er, wenn das so ist, wenn ihr das getan habt, am Anfang des Verses, dann
passt jetzt auf, stellt nicht eure Gläder der Sünde dar.
Das ist eine andere Zeitform, einfach die Gegenwart, das heißt, passt jetzt die ganze
Zeit auf, dass ihr nicht plötzlich etwas tut, was diesem grundsätzlichen Entschluss widerspricht.
Ihr habt euch doch Gott dargestellt, ein für allemal.
Jetzt passt auf, dass ihr nicht irgendwie dem entgegenhandelt und plötzlich doch euch
gebrauchen lasst, etwas zu tun, was ihr nicht tun sollt.
Weißt du, schön die Rede davon, von unseren Gliedern, die jetzt nicht mehr Werkzeuge der
Ungerechtigkeit sind, sondern Werkzeuge der Gerechtigkeit.
Da ist ein Sänger, der hat früher alle möglichen weltlichen Lieder gesungen, Schlager und was
weiß ich alles und er bekehrt sich und plötzlich singt er für Gott, plötzlich singt er christliche
Lieder.
Da ist jemand, der hat vielleicht früher wie Paulus seine ganze Intelligenz benutzt,
um den christlichen Glauben zu bekämpfen und jetzt plötzlich ist er errettet und Apostelgeschichte
9 schon so direkt von Anfang an, er bewies ihnen, dass der Christus der Sohn Gottes war
oder dass Jesus der Christus war.
Da merken wir, da werden Fähigkeiten plötzlich in den Dienst Christi gestellt, sie werden
zu Werkzeugen der Gerechtigkeit.
Die Hände, die früher gestohlen haben, wie bei diesem Dieb da in Epheser 5, glaube ich,
was macht der plötzlich?
Der arbeitet, damit er etwas hat, um anderen mitzuteilen.
Oder die Füße, die uns an alle möglichen Orte getragen haben, die werden plötzlich
benutzt, um vielleicht das Evangelium zu verbreiten, vielleicht um Geschwister zu besuchen, die
in Not sind oder sonst etwas und da merken wir, ja, wie das eigentlich etwas Schönes
ist, jetzt alle Fähigkeiten, die man hat, in diesen Dienst der Gerechtigkeit zu stellen.
Und dann steht in Vers 14, denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr
seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Jetzt kommt noch ein ganz wichtiger Einwand und das ist etwas ganz Natürliches und ich
erinnere mich daran, dass ich als Jugendlicher mal so gedacht hatte, ja, ich war schon bekehrt,
aber ich hatte auch so gedacht, ja, ohne Gesetz, das geht doch nicht.
Wenn wir nicht unter Gesetz sind, dann würden wir alles Mögliche machen und wenn man irgendwie
für den Herrn leben will, dann gibt es doch nur einen Weg.
Man braucht jetzt ganz klare Gesetze und die muss man einhalten und dann kann man dem
Herrn gefallen.
Ja, und dann kommt Römer 6 Vers 14 und da steht, die Sünde wird nicht über euch herrschen,
aber warum?
Denn ihr seid unter Gesetz, ja?
Denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Das ist ein Thema, auf das wir zurückkommen werden bei Kapitel 7.
Wenn wir versuchen würden, dem Herrn zu gefallen, indem wir Regeln einhalten, das wird nie
funktionieren, das ist eigentlich die sichere Vorbereitung für das Versagen, für den Fall
und warum?
Es gibt einen ganz einfachen Grund, das ist das Grundprinzip des Gesetzes, das Gesetz
geht davon aus, der Mensch hat Kraft, der Mensch kann etwas tun, ja, du sollst, du sollst,
du sollst nicht und er kann das einhalten und theoretisch wird diese Möglichkeit eingeräumt,
ja, tu dies und du wirst leben.
Aber was wir jetzt wissen, nach so vielen Jahrhunderten Menschengeschichte, der Mensch
hat nicht diese Kraft und er kann ein Gesetz nicht halten, weder das Gesetz vom Sinai,
noch sogar nicht ein selbstgemachtes.
Was uns hilft und das Einzige, was uns hilft, was dazu führt, dass die Sünde nicht herrscht
über uns, das ist die Gnade.
Wir sind nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Was sagt mir denn die Gnade?
Kommt jetzt die Sünde und die versucht mich und die Gnade, die sagt mir jetzt, Moment,
das ist Sünde, dafür ist doch Christus gerichtet worden, er hat doch im Kreuz gehangen in den
drei Stunden der Finsternis, genau für diese Art von Dingen und die Gnade, oder ich sag
es mal so, wenn uns überhaupt irgendetwas zurückschrecken lässt von der Sünde, dann
ist es die Gnade.
Und die Gnade tut noch etwas, ihr habt das gerade schon gemerkt, die Gnade beschäftigt
uns immer mit dem Herrn Jesus und dann wird er der Gegenstand für unsere Herzen, er wird
unser Anziehungspunkt und er macht uns glücklich.
Und plötzlich sagen wir bei einer Versuchung, ne, also wenn ich das jetzt tun würde, dann
würde ich meine Gemeinschaft mit dem Herrn verlieren und dann brauche ich nur, nur, aber
das ist eigentlich wirklich nur, ich brauche nur dem Herrn zu sagen, danke Herr, dass ich
das jetzt nicht tun brauche.
Oder ich kann auch sagen, ich weiß, dass ich das gar nicht tun brauche, unglücklich
zu sein.
Ich weiß sogar, wenn ich es tun würde, wäre ich unglücklich.
Wir sind nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Wie gesagt, diese praktischen Fragen, die es in meinem Leben immer wieder gegeben hat
und bestimmt auch bei euch gibt, die werden uns morgen Abend, so Gott will, noch viel
mehr beschäftigen.
Aber das klingt jetzt schon mal so an, was der Weg ist.
Der Weg ist nicht, sich unter ein Gesetz zu stellen, sondern unter Gnade zu sein und die
Aussage ist, die Sünde wird nicht über euch herrschen.
Die Verse, die jetzt folgen, die nicht gelesen, wir haben auch keine Zeit, die im Einzelnen
zu betrachten, aber sie sind eigentlich eine Verstärkung dessen, was in Vers 12 bis 14
steht, dass dieser Stellungswechsel stattgefunden hat.
Es wird noch einmal betont, was nun sollten wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz,
sondern unter Gnade sind.
Das ist ja sofort der Einwand.
Wenn man sagt, wir sind nicht unter Gesetz, dann sagt man, dann müsst ihr ja sündigen.
Und die Antwort ist, das sei ferne.
Wisst ihr nicht, dass wenn ihr euch darstellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven
seid, dem ihr gehorcht, entweder der Sünde zum Tod oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
Also der, der sagt, ich bin frei und sündigt, der ist eigentlich der Sklave, weil er der
Sünde gehorcht.
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen Gehorsam geworden seid,
dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid.
Vers 18, frei gemacht von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.
Ich mache jetzt Schluss, möchte nur ein kleines Beispiel noch versuchen zu bringen, das meines
Erachtens diesen Wechsel des Herrn erklärt.
Der alte Herr die Sünde, jetzt der neue Herr Christus, beziehungsweise die Gerechtigkeit.
Das ist einfach das Bild von einem Kapitän und der Kapitän, das war ein schlechter Mann,
das war so ein Halunke und der, der wollte immer in die falsche Richtung fahren mit seinem
Boot und immer dahin, wo es gefährlich ist und früher war dieser Kapitän wirklich der
Mann, der die Macht hatte auf diesem Schiff und hat immer das Schiff in die falschen Gewässer
geführt und ich weiß nicht, zu den Piraten oder was auch immer.
Auf jeden Fall passiert eines Tages Folgendes, dieser Kapitän wird jetzt überwunden und
er wird irgendwie gefesselt und dann wird er unten im Schiffskeller eingesperrt und
dann wird abgeschlossen und da ist er jetzt drin und jetzt sind die Leute auf dem Schiff
frei, sie können das Schiff in die richtige Richtung lenken und brauchen nicht mehr diesem
alten Kapitän zu gehorchen, aber ab und zu, da hört man den noch da unten, da schreit
er aus dem Keller, ihr fahrt in die falsche Richtung, dreht mal um, ihr müsst hier abbiegen.
Er hat oben auf dem Deck in der Sonne, die sagen, nee, wir wissen wo wir hin müssen.
Es könnte sein, dass sie eines Tages mal auf ihn reinfallen und dass sie tatsächlich
auf ihn hören, aber er hat keine Macht, er ist eingesperrt und sie brauchen nicht auf
ihn hören.
Wie gesagt, die Frage, die noch offen ist jetzt, ist die Frage, aber woher kommt jetzt
die Kraft?
Woher kommt jetzt die Kraft, wenn der Kerl doch noch brüllt da unten, so wie die Sünde
noch in uns wohnt und sie will uns irgendwie ansprechen, woher kommt jetzt die Kraft, dann
nicht drauf zu hören?
Ja, da müsst ihr morgen nochmal wiederkommen.
Das gehört zum Thema von morgen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend aus Römer 7, ab Vers 1.
Römer 7, Vers 1.
Oder wisst ihr nicht, Brüder, denn ich rede zu denen, die das Gesetz kennen, dass das
Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt?
Denn die verheiratete Frau ist durch Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt.
Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes.
Also wird sie denn, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt, wenn sie eines
anderen Mannes wird.
Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei von dem Gesetz, sodass sie keine Ehebrecherin
ist, wenn sie eines anderen Mannes wird.
Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus,
um eines anderen zu werden, der es aus den Toten auferweckten, damit wir Gott Frucht
brächten.
Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die durch das
Gesetz sind, in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu bringen.
Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, in dem wir festgehalten
wurden, sodass wir in Neuheit des Geistes dienen und nicht in dem Alten des Buchstabens.
Was sollen wir nun sagen?
Ist das Gesetz Sünde?
Das sei ferne.
Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durch Gesetz, denn auch von der Begierde
hätte ich nichts gewusst, wenn ich das Gesetz gesagt hätte, du sollst nicht begehren.
Die Sünde aber, durch das Gebot Anlass nehmend, bewirkte jede Begierde in mir.
Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot.
Ich aber lebte einst ohne Gesetz, als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf, ich aber
starb.
Und das Gebot, das zum Leben gegeben war, dieses erwies ich mir zum Tod.
Denn die Sünde, durch das Gebot Anlass nehmend, betrog mich und tötete mich durch dasselbe.
Also ist das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut.
Gereicht nun das Gute mir zum Tod, das sei ferne, sondern die Sünde, damit sie als Sünde
erschiene, indem sie mir durch das Gute den Tod bewirkte, damit die Sünde überaus sündig
würde durch das Gebot.
Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich unter die Sünde
verkauft.
Denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht, denn nicht das, was ich will, tue ich, sondern
das, was ich hasse, das übe ich aus.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht
ist.
Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt, denn das Wollen
ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht.
Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will,
das tue ich.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die
in mir wohnende Sünde.
Also finde ich das Gesetz für mich, der ich das Rechte ausüben will, dass das Böse bei
mir vorhanden ist.
Denn ich habe wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.
Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet
und mich in Gefangenschaft bringt, unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern
ist.
Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Ich danke Gott, durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Also nun diene ich selbst mit dem Sinn, dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber, dem Gesetz
der Sünde.
Und jetzt noch die ersten vier Verse aus Kapitel 8.
Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens, in Christus Jesus, hat mich frei gemacht von
dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem
er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend
die Sünde im Fleisch verurteilte, damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde
in uns, die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
Soweit.
Ja, wir kommen heute Abend zu dem praktischen Teil.
Wir haben gestern gesehen, in Römer 6, was Paulus dargelegt hat als Lehre der Befreiung.
Und wir haben gesagt, dass die Lehre der Befreiung an sich sehr einfach ist.
Sie lautet einfach, wir sind gestorben mit Christus.
Gott sieht uns als eins gemacht mit ihm, benutzt da so einen schönen Ausdruck, zusammen eingepflanzt,
ganz eng mit ihm verbunden.
Und wenn wir sagen, mit Christus verbunden, dann meinen wir mit dem Christus, der gestorben
ist und auferstanden ist.
Er ist das Haupt dieser neuen Familie, mit ihm sind wir eins gemacht.
Wir haben das Recht und die Pflicht, uns als gestorben zu betrachten.
Warum?
Weil er gestorben ist.
Und was hat das mit der Sünde zu tun?
Wir haben gesehen, Christus ist ein für alle Mal der Sünde gestorben.
Und was er jetzt lebt, lebt der Gott.
Und dasselbe trifft auf uns zu.
Wir sind auch aus dem Bereich, wo die Sünde herrscht, sozusagen herausgenommen worden.
Und wir leben jetzt ein neues Leben und dieses Leben ist für Gott.
Wir haben aber auch dabei gesagt, dass obwohl es an sich einfach ist, ja Gott sagt das so,
wir akzeptieren das so, dass es doch ein schweres Thema ist, weil unsere Praxis dem oft zu widersprechen
scheint und wir merken, wir fühlen uns gar nicht tot und wir springen an auf Versuchungen
und auf Ablenkungen und Dinge, die uns eigentlich nicht beschäftigen sollten.
Und dazu kommen wir heute zu diesem praktischen Teil, zu den Erfahrungen, die eine Seele machen
kann auf dem Weg, bis sie diese Befreiung praktisch für sich erlebt und in Anspruch
nimmt.
Allerdings ist der erste Abschnitt von Kapitel 7, er gehört noch eher zu der lehrmäßigen
Darstellung.
Kapitel 6 war die Frage, wie werden wir befreit von der Sünde, Antwort, durch unseren Tod
mit Christus.
Und jetzt stellt der Apostel die Frage, was ist denn mit dem Gesetz?
Wenn wir also jetzt zu dieser Frage kommen, wie können Gläubige so leben, dass Gott
Gefallen daran findet, dann stellt sich ja diese Frage automatisch, brauchen wir dann
nicht das Gesetz?
Und deshalb wird erst einmal noch lehrmäßig behandelt, was ist unsere Beziehung zum Gesetz?
Und er tut das, indem er ein Beispiel gibt.
Er sagt zunächst einmal, wisst ihr nicht, Brüder, denn ich rede zu denen, die das Gesetz
kennen.
Und er meint jetzt hier nicht, in diesem ersten Satz, das Gesetz vom Sinai, da steht eigentlich
kein Artikel.
Ich rede zu Leuten, die etwas von Gesetz verstehen, wie überhaupt ein Gesetz funktioniert.
Und er macht klar, das gilt für jedes Gesetz, dass der Tod einen Menschen aus dem Machtbereich
des Gesetzes herausnimmt.
Wenn jemand stirbt, hat das Gesetz keine Macht mehr über ihn.
Und er verdeutlicht das jetzt an einem Beispiel, wisst ihr nicht, dass das Gesetz über einen
Menschen herrscht, solange er lebt.
Es gibt ja dieses Beispiel, eine verheiratete Frau, sie ist an ihren Mann gebunden durch
das Gesetz, was jetzt gerade in diesem Staat in Kraft ist und deshalb ist es so, wenn sie
jetzt einen anderen Mann heiraten würde, während der erste Mann noch lebt, dann würde
sie eine Ehebrecherin genannt, aber alles würde sich ändern, wenn der erste Mann gestorben
wäre.
Dann wäre sie frei, sie könnte einen anderen Mann heiraten.
Und jetzt wird das übertragen.
Manche haben das etwas schwierig gefunden, meine ist eine unnötige Schwierigkeit, aber
sie rührt daher, dass in dem Beispiel ja einer der beiden Ehemänner stirbt.
Und man muss verstehen, dass die Gemeinsamkeit nicht ist, dass bei uns auch der Ehemann gestorben
ist, sondern die Gemeinsamkeit ist, der Tod schneidet das Band zum Gesetz durch.
Also in dem Beispiel stirbt der erste Mann, deshalb kann die Frau den zweiten Mann heiraten.
In unserem Fall war der erste Ehemann das Gesetz, ich sage jetzt mal im Fall von Gläubigen,
die unter dem Gesetz gestanden haben, da war der erste Ehemann das Gesetz.
So, was heißt jetzt, der Ehemann ist gestorben?
In unserem Fall ist nicht der Ehemann gestorben, sondern wir sind gestorben, aber das heißt
doch, der Tod ist eingetreten und der Tod unterbricht die Wirksamkeit des Gesetzes, dadurch sind
wir frei.
Wir gehören nicht mehr diesem ersten Ehemann, wir haben sozusagen nichts mehr mit dem Gesetz
zu tun, sondern wir sind jetzt, wie es heißt, eines anderen geworden.
Und wer das ist, dieser andere, das steht ja eigentlich ganz klar dabei, Vers 4 am Ende,
das aus den Toten auferweckt.
Also wir sind jetzt verbunden mit dem Herrn Jesus als dem Auferweckten.
Unsere Beziehung ist nicht mehr mit dem Gesetz, sondern mit Christus.
Vers 5 sagt dann, denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünde,
die durch das Gesetz sind, in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu bringen.
Es war dieser traurige Zustand, die Stellung eines natürlichen Menschen, die wird umschrieben
hier mit dem Ausdruck, im Fleisch, ein Gläubiger ist nie im Fleisch, im Fleisch sind nur Ungläubige,
es ist einfach die Stellung des natürlichen Menschen vor Gott.
Und solange jemand in dieser Stellung ist, kann er erstens nichts Gutes produzieren,
kann nur gegen Gottes Willen handeln, genau wie das hier beschrieben wird, wirken die
Leidenschaften der Sünde und jetzt steht da noch bei, die durch das Gesetz sind.
Was soll das denn heißen?
Da haben wir auch gestern gesagt, die Sünde, oder vorgestern, war zu allen durchgedrungen,
auch zu denen, die nicht unter Gesetz standen.
Ja, aber das Gesetz, das fordert nochmal die Sünde heraus.
Sobald man sagt, ja, bitte nicht diese Tür öffnen, dann fragt sich jeder, was ist bloß
hinter der Tür und jeder will die aufmachen.
Dieses Gebot reizt einfach dazu an, es zu übertreten und das Ergebnis war, es gab keine
Frucht, beziehungsweise nur Frucht für den Tod.
Und dann kommt dieser Gegensatz, Vers 6, jetzt aber von dem Gesetz losgemacht und jetzt kommt
wieder der Grund, da wir dem gestorben sind, in dem wir festgehalten wurden.
Also Kapitel 6, wir sind der Sünde gestorben, Kapitel 7, wir sind dem Gesetz gestorben.
Es steht übrigens nicht da, dass das Gesetz gestorben ist, ja deshalb nochmal Vorsicht
mit der Übertragung der beiden Ehemänner auf unseren Fall.
Das Gesetz ist nicht gestorben, das Gesetz, werden wir noch sehen, ist auch nicht schlecht,
aber wir sind dem Gesetz gestorben, wir haben keine Beziehung mehr zu dem Gesetz, sodass
wir in dem Neuen des Geistes dienen und nicht mehr in dem Alten des Buchstabens.
Ja im Gesetz, da geht es um den Buchstaben, da werden Opfer gebracht, da wird alles buchstäblich
verstanden.
Wir dürfen Gott ganz anders dienen, wir dürfen, ich glaube es ist nicht der Heilige Geist
hier, wir dürfen in dem Neuen des Geistes dienen, das heißt wir verstehen die geistliche
Bedeutung, ja wir bringen geistliche Schlachtopfer da, wir kommen nicht mit einem Schaf oder
einem Stier, wir bringen geistliche Schlachtopfer da und wir sehen die Wirklichkeit, die dahinter
steht.
Wir dürfen Gott dienen in dem Neuen des Geistes.
Ja, soweit die Darstellung der Tatsachen, in beiden Kapiteln derselbe Grund, Christus
ist gestorben, wir sind mit ihm gestorben, damit sind wir dem Machtbereich entrückt,
sowohl der Sünde als auch des Gesetzes.
Vielleicht noch zu dem Gesetz, es fragt sich jetzt vielleicht mancher, warum interessiert
uns das überhaupt?
Das kennen wir doch schon seit der Sonntagsschule, Gesetz war für Israel, haben wir nichts mit
zu tun und warum müssen wir das jetzt noch hier groß erörtern, dass wir dem Gesetz gestorben
sind?
Wir waren eigentlich nie unter Gesetz, so wie Israel und folglich fragt man sich, ob
diese Lehre überhaupt so wichtig ist für uns und zweitens, die Erfahrung, die jetzt
kommt, die ja auch eigentlich davon handelt, dass sich jemand unter das Gesetz stellt oder
unter Gesetz stellt, aber soweit ist das Gesetz vielleicht doch nicht von uns weg, in zweierlei
Hinsicht.
Einmal drückt das Gesetz ja so eine Minimalforderung Gottes an den Menschen aus, sozusagen das
Mindeste, was Gott verlangen muss von Menschen, damit er sie nicht richten muss und 1.
Timotheus 1 sagt, dass das Gesetz schon sehr nützlich ist in diesem Sinn, nicht für Gläubige,
aber für Ungläubige, weil es ihnen zeigt, dass sie übertreten haben, also zur Überführung.
Aber noch in einem zweiten Sinn können wir sehr leicht was mit Gesetz zu tun haben und
zwar dadurch, dass wir uns selber Regeln aufstellen, dass wir selber versuchen, in unserer eigenen
Kraft dem Herrn zu gefallen und ich glaube, das ist keine ungewöhnliche Erfahrung.
Jemand bekehrt sich, er ist so glücklich wie noch nie zuvor, er jubelt und er singt
und er geht jetzt seinen Weg mit dem Herrn und das geht eine Weile gut und plötzlich
rutscht er aus und fällt hin und ihm passiert etwas, wo er gedacht hatte, das könnte mir
jetzt nie mehr passieren und dann bekennt er das und er nimmt sich vor, jetzt wirklich
mit ganzer Kraft aufzupassen, dass das ja nicht nochmal passiert und es passiert wieder
und wieder und er fängt an, immer elender zu werden und zu zweifeln und zu sagen, ja
bin ich überhaupt bekehrt und so weiter.
Das ist ein Mensch, der versucht, in eigener Kraft Gott zu gefallen und das ist eine andere
Kraft, sich unter Gesetz zu stellen, nicht unter das vom Sinai, aber unter unser eigenes
Gesetz, dass wir sagen, so ich möchte jetzt, also jeden Morgen werde ich jetzt eine Stunde
Bibel lesen und ich werde jeden Morgen eine halbe Stunde beten, das sind alles gute Sachen,
ich könnte alles gerne machen, aber wenn ich mir das als Regel auferlege und meine,
ich kann jetzt dadurch aus eigener Kraft so leben, dass es dem Herrn gefällt, dann
werde ich dabei bittere Erfahrungen machen und deshalb denke ich, geht das Thema uns
schon an und es ist schon nützlich, wenn wir durch dieses Kapitel durchgehen und einerseits
den Irrweg sehen und dann andererseits den wahren Weg zu diesem Leben für den Herrn.
Was sollen wir nun sagen, ist das Gesetz Sünde, das sei ferne, aber die Sünde hätte ich
nicht erkannt als nur durch das Gesetz, denn auch von der Begierde hätte ich nicht gewusst,
wenn das Gesetz nicht gesagt hätte, du sollst nicht begehren.
Paulus spricht jetzt hier in dieser interessanten Form, das tut er an verschiedenen Stellen,
von sich selbst und er stellt jetzt diese Frage, was hat mir das Gesetz gebracht?
Ja nichts.
Liegt es an dem Gesetz?
Nein.
Aber was hat es mir schon gezeigt?
Es hat mir gezeigt, dass ich sündig bin.
Wenn er das so tut und das bezieht sich jetzt auf diesen ganzen Abschnitt, dann muss man
sich fragen, von wem spricht er da eigentlich?
Spricht er da tatsächlich von sich selbst?
Ich glaube, das kann eigentlich nicht sein, weil in Vers 9 steht, ich aber lebte einst
ohne Gesetz und Paulus war ja Hebräer von Hebräern, er war unter den strengsten Pharisäern
noch ausgezeichnet, er hatte eigentlich nie ohne Gesetz gelebt.
Ich glaube, dass ich spricht von einer persönlichen Erfahrung, nicht das, was alle Christen betrifft
und betreffen muss, wo er das Wort wir benutzt, sondern eine persönliche Erfahrung, die jemand
machen kann.
Die Frage ist nur jetzt, wer diese Erfahrung macht, was für einen Menschen beschreibt
er da?
Ist das die Erfahrung eines Ungläubigen?
Ich glaube, das kann auch nicht sein, denn wir haben gelesen, dass er sagt, ich finde
gefallen nach meinem inneren Menschen am Gesetz Gottes.
Das heißt, da ist ein innerer Mensch, da ist eine neue Schöpfung, da ist eine neue
Natur.
Also ein Ungläubiger kann das nicht sein.
Ist es dann vielleicht ein normaler Christ, ist es die normale christliche Erfahrung,
muss das vielleicht so sein?
Müssen wir uns vielleicht alle immer in diesem Kampf befinden und sagen, Mensch, das geht
ja immer schief und ich tue ja immer, was ich gar nicht will?
Ich glaube, das ist auch nicht der Fall, denn es heißt ja später, dass er nach Befreiung
ruft und dass er dann dankt, dass er diese Befreiung bekommt.
Und dann finden wir in Kapitel 8 eine ganz andere Erfahrung, wo Gläubige beschrieben
werden, die im Geist wandeln.
Also jetzt wissen wir schon ziemlich genau, wer es alles nicht ist, ja?
Nicht Paulus, nicht ein Unbekehrter und nicht ein normaler Christ.
Es ist ein Gläubiger, ein wiedergeborener Mensch, der sich aber unter ein Gesetz stellt,
der versucht, in eigener Kraft für den Herrn zu leben und in eigener Kraft ihm zu gefallen.
Und ich glaube, es ist ein aufrichtiger Mensch, wahrscheinlich nicht gerade ein Bankräuber
oder Schwerverbrecher, denn er sagte ja in Vers 7, von der Begierde hätte ich gar nichts
gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte, du sollst nicht begehren.
Also er war nicht jemand, der grobe Sünden verübt hatte und dem sein natürliches Gewissen
schon sagte, dass er ein Gottloser war, sondern er war ein Mensch, der es ernst meinte und
der ja respektabel gelebt hat.
Und jetzt erfährt er aber durch das Gesetz tatsächlich, ich will doch manchmal etwas
haben, was mein Nachbar hat und das Gesetz sagt, das darfst du gar nicht, das ist Sünde.
Und jetzt merkt er, er ist tatsächlich sündig.
Und dann kommt in Vers 8 dieser Mechanismus, den haben wir eben besprochen, die Sünde
aber durch das Gebot Anlass nehmend bewirkte jede Begierde in mir, denn ohne Gesetz ist
die Sünde tot.
Natürlich ist die Sünde nicht tot im absoluten Sinn ohne Gesetz, ja, nochmal Römer 5, von
Adam auf Mose, alle waren von der Sünde erreicht worden und die Sünde hatte in ihnen gewirkt,
sie hatten gesündigt und deshalb war der Tod zu ihnen gekommen.
Aber verhältnismäßig ist sie tot, mit anderen Worten, durch das Gesetz lebt sie erst richtig
auf.
Ich aber lebte einst ohne Gesetz, Vers 9, als aber das Gebot kam, hier steht es genau
wörtlich, lebte die Sünde auf, ich aber starb.
Ja, ich aber starb, das hat jetzt, dürfen wir nicht verwechseln, mit Kapitel 6, ja,
wir sind mit Christus gestorben.
Hier ist das was ganz anderes, ich aber starb bedeutet, das Gesetz kam, ich habe nur umso
mehr gesündigt und das Gesetz hat mich nur verurteilt.
Das Gesetz hat gesagt, du musst sterben, ja, in diesem Sinne, ich aber starb und das Gebot,
das zum Leben gegeben war, dieses erwies sich mir zum Tod.
Ja, es war zum Leben gegeben, in dem Sinne, dass es gesagt hat, tu dies und du wirst leben,
war sozusagen eine Leiter, man musste nur hochklettern, nur es konnte keiner.
Ja, die theoretische Möglichkeit bestand, tu dies und du wirst leben, aber die Kraft
fehlte.
Es erwies sich mir zum Tod, zu diesem Urteil, denn die Sünde durch das Gebot anlassnehmend
betrug mich und tötete mich durch dasselbe.
Und dann fasst er zusammen in Vers 12 und sagt, aber wie gesagt, es liegt nicht an dem
Gesetz.
Ja, es kommt von Gott, das Gesetz kann gar nicht schlecht sein, es ist heilig und gerecht
und gut.
Nicht das Gesetz wirkt zum Tod, sondern die Sünde, damit sie als Sünde erschiene, indem
sie mir durch das Gute, also das Gesetz, den Tod bewirkte, damit die Sünde überaus sündig
würde durch das Gebot.
Wir haben gestern schon etwas darüber gesprochen.
Das Gesetz gibt sozusagen einen Maßstab, der die Sünde erst so richtig bemessen kann und
dadurch erscheint die Sünde als das, was sie ist.
Und wir lernen in diesem ganzen Abschnitt etwas davon, wie sündig wir als natürliche
Menschen sind.
Wir sind praktisch, wir sind so sündig, dass Gott uns nur etwas verbieten braucht, damit
wir es unbedingt tun wollen.
Aber es liegt nicht an dem Gesetz, es zeigt nur, wer wir sind.
Jetzt kommen diese Erfahrungen ab Vers 14, denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich
ist, ich aber bin fleischlich unter die Sünde verkauft.
Er sagt jetzt nicht, ich bin im Fleisch, aber er sagt, ich bin fleischlich.
Ich versuche als natürlicher Mensch Gott zu gefallen und ich merke nur, ich kann es
nicht.
Und in diesem Sinn ist er jetzt, wenn er so lebt, ist er unter die Sünde verkauft.
Er erfährt nicht, dass er befreit ist von der Sünde.
Denn was ich vollbringe, erkenne ich jetzt nicht oder verstehe ich jetzt nicht, denn
nicht das, was ich will, tue ich, sondern das, was ich hasse, übe ich aus.
Wir dürfen jetzt nicht denken, dass diese Person, die hier beschrieben wird, dass sie
irgendwie so halb schizophren wäre, dass sie immer, wenn sie rechts abbiegen will,
biegt sie versehentlich links ab oder sie tut einfach immer genau das Gegenteil von
dem, was sie eigentlich vorhat.
Sie ist nicht jemand, der verrückt ist, sondern das ist eine überspitzte Beschreibung.
Dieser Person mag das durchaus immer wieder mal gelingen, dass sie etwas tut, was sie
auch eigentlich möchte.
Das Problem ist, immer wieder passiert es ihr, dass es doch so einen Ausrutscher gibt,
dass sie doch wieder in eine Sache verfällt, die sie eigentlich nicht tun will.
Und das wird so zusammengefasst, er richtet den Scheinwerfer jetzt nur auf die Gelegenheiten,
wo es schief geht.
Und er sagt, das ist diese bittere Erfahrung, ich tue nicht das, was ich eigentlich will,
sondern das, was ich hasse.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht
ist.
Ich unterbreche jetzt mal einen kleinen Moment, bevor ich weitermache mit diesem Vers, weil
ich erst nochmal versuchen möchte zu zeigen, welche Lösungen Menschen und auch sicher
Gläubige sich überlegt haben für diesen Kampf, für dieses Problem.
Und ihr werdet sicher einige dieser Varianten schon mal gehört haben.
Es gibt also einmal solche, die sagen, am Anfang, da kann dir das passieren, da tust
du mal was, was du nicht willst, aber du musst dann eigentlich nur fleißig die gute Natur,
die neue Natur nähren und die alte Natur irgendwie verhungern lassen und irgendwann
ist die alte Natur dann so kraftlos, als wenn sie schon tot wäre oder vielleicht verlieren
wir sie ganz.
Also das ist die falsche Lehre, dass man das Fleisch, die sündige Natur ganz loswehrt.
Funktioniert nicht, ist Selbstbetrug, sagt Johannes, ja ganz klar, wenn wir sagen, das
wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst.
So, die Sünde bleibt in uns, solange wir hier auf der Erde sind.
Zweite Möglichkeit ist, dass man sagt, man muss das eigentlich einfach gar nicht so genau
nehmen.
Dieser Mensch hier, der soll sich nicht so zermatern, der soll sich nicht so anstellen,
der soll mal drüber weggucken, das passiert jedem und das ist eben so, wir haben zwei
Naturen, kann man nur erwarten, dass es zweierlei Früchte gibt und haben eben mal einen guten
Tag, dann wirkt die neue Natur und dann haben wir ja einen schlechten Tag, dann wirkt die
alte Natur und das muss einfach so sein, Natur ist die Natur.
Ja, das ist auch falsch, das wäre eine vollkommene Leichtfertigkeit, auch gerade wenn wir daran
denken, was wir gelesen haben, wie der Herr Jesus gelitten hat für unsere Sünden und
auch wie er der Sünde gestorben ist.
Das ist also auch ein absoluter Irrweg, der nur unglücklich macht.
Manche haben das sogar in eine Lehre gekleidet und haben, wie Judas das sagt, die Gnade in
Ausschweifung verkehrt.
Das geht noch einen Schritt weiter, das sagt nicht nur, naja, Ausrutscher kommen vor, macht
nichts, sondern die gehen so weit und sagen, so, wir leben doch unter Gnade, wir sind doch
frei, alles ist erlaubt.
Das ist natürlich auch wieder ein, ja, ein Schlag ins Gesicht fast für das Evangelium,
für diese ganze Lehre der Gnade, eine Missachtung auch des Preises, den der Herr Jesus gezahlt
hat.
Und das alles ist nicht der Weg und wir haben schon gesagt, eigene Anstrengung ist auch
nicht der Weg, also eigene Kraft nein, alte Natur aushungern lassen, loswerden, klappt
auch nicht.
Und zu sagen, alles ist erlaubt, ist auch keine Lösung.
Die Frage ist jetzt, was ist denn die Lösung?
Der Betreffende, der jetzt hier beschrieben wird, der macht jetzt in diesem Kampf eine
Reihe von Entdeckungen und diese Entdeckungen bringen ihn schrittweise näher an diese Befreiung.
Und die erste Entdeckung ist eigentlich in Vers 16, ja, vielleicht könnte man sogar
sagen, die erste Entdeckung ist schon in Vers 15, dass er merkt, er schlägt oft daneben.
Er tut oft das, was er eigentlich nicht will.
Und dann in Vers 16, da entdeckt er weiter, wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe,
so stimme ich dem Gesetz bei, dass es Recht ist.
Mit anderen Worten, er gibt jetzt Gott Recht.
Er sagt, das Gesetz kommt von Gott, was Gott sagt, ist wahr.
Warum?
Es verurteilt mich.
Und er sagt, ja, ich bin wirklich schlecht und das Gesetz hat mich auch zu verurteilen.
Also er stimmt Gott zu.
Und jetzt kommt eine weitere Entdeckung in Vers 17, da sagt er nun aber, vollbringe nicht
mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Er fängt jetzt an, das muss so eine richtige Entdeckung für ihn gewesen sein, er fängt
jetzt an, eine Unterscheidung zu treffen.
Er sagt jetzt, wenn ich da etwas getan habe, was ich eigentlich nicht will, dann war ich
das ja gar nicht, sondern ich habe die sündige Natur in mir und diese sündige Natur wollte
das und die hat es getan.
Das heißt nicht, dass er nicht verantwortlich ist.
Ja, ich kann nicht sagen, ich bin zu schnell gefahren, aber war ich nicht von meiner alten
Natur.
Nein, er unterscheidet aber, er stellt fest, es gibt diese beiden verschiedenen Naturen
und ich habe diese Natur in mir, die eigentlich mir fremd ist und etwas will, was meiner neuen
Natur überhaupt nicht mehr entspricht.
Vielleicht kommen wir noch drauf ein bisschen später, was das praktisch heißt, aber erstmal
dieser Punkt, er lernt zu unterscheiden zwischen seinem eigentlichen Ich und der sündigen
Natur in ihm.
Und dann kommt noch eine Schlüsseleinsicht, das ist Vers 18, denn ich weiß, dass in mir,
das ist in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt.
Ja, das ist so ein Vers, wenn ihr den auswendig lernen wollt, könnt ihr wahrscheinlich ungefähr
in 30 Sekunden schaffen, ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch nichts Gutes
wohnt.
Das geht ziemlich leicht.
Aber den Vers richtig zu lernen, was er bedeutet und zu verinnerlichen, dass ich wirklich kapiere
und für wahr halte, in mir wohnt nichts Gutes, das dauert länger als 30 Sekunden.
Ich glaube, das dauert oft Jahre, bis man endlich dahin kommt, zu sagen, ich bin tatsächlich
zu allem Bösen fähig, wenn ich nicht in der Gemeinschaft mit dem Herrn lebe.
In mir ist überhaupt nichts Gutes, mein Fleisch, meine Altnatur ist vollkommen unverbesserlich
und auch natürlicherweise habe ich nichts Gutes aufzuweisen.
Das ist viel schwerer, als festzustellen, ich habe eine böse Tat verübt, das ist schon
manchmal schwer genug für uns, etwas zuzugeben.
Oder zu sagen, ich habe viel Schlechtes in mir, es geht einen Schritt weiter.
Aber zu sagen, natürlicherweise wohnt in mir überhaupt nichts Gutes, mit anderen Worten,
ich zähle jetzt einen Strich und ich erwarte nichts Positives mehr von mir selber, ist
eine Sache, die vielleicht dieser berühmte Bankräuber oder Schwerverbrecher, vielleicht
lernt er die leichter.
Aber so ein religiöser Mensch wie Paulus und was uns vielleicht näher liegt, sagen
wir mal, solche von uns, die als Kinder gläubiger Eltern aufgewachsen sind, da dauert das, glaube
ich, doch schon mal etwas, weil wir haben beschützt gelebt, sind vor vielem bewahrt
worden, was Gleichaltrige getan haben und dann kommt ja doch irgendwie so diese Haltung
auf, naja, also ein bisschen besser sind wir schon und dann irgendwie dahin zu kommen,
zu sagen, nein, jetzt habe ich es wirklich für mich erfasst, in mir, das ist mein Fleisch
und wohnt nichts Gutes.
Und das steckt dahinter, das Wollen ist vorhanden, das Vollbringen dessen, was Recht ist, finde
ich nicht.
Interessant, wie er immer wieder mit etwas anderen Worten diesen selben Kampf beschreibt.
Auch Vers 19 noch mal, denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse.
Aber er trifft dann noch mal die Unterscheidung in Vers 20, wenn ich aber das, was ich nicht
will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Was machen wir denn, wenn so etwas geschieht, jetzt provoziert mich jemand und ich rege
mich fürchterlich auf und werde ärgerlich und schreie ihn an oder gebe eine ungerechte
Antwort oder wie auch immer.
So, was mache ich denn damit?
Wissen wir alle, müssen wir bekennen.
Das Problem ist aber, eigentlich passiert ja so oft was, eigentlich kommt ja so oft
ein Gedanke, dass man denkt, ach du Dummkopf oder sowas oder man sieht Dinge um sich herum.
Und das ist jetzt so eine Gratwanderung, die eine Gefahr ist zu sagen, ach, das ist alles
nicht schlimm und die andere Gefahr ist zu sagen, oh, jetzt muss ich Buße tun, jetzt
muss ich bekennen.
Und habe ich jetzt eine Zeitung aufgemacht, jetzt muss ich wieder bekennen und alles Mögliche
muss ich andauernd, ununterbrochen nur noch bekennen.
Er trifft hier die Unterscheidung und sagt, es ist die in mir wohnende Sünde.
Er sagt, das bind eigentlich gar nicht.
Jetzt müssen wir zwei Fälle unterscheiden.
Der eine Fall ist, wir benutzen mal dieses bekannte Bild von dem Vogel, der vorbeifliegt,
im Gegensatz zu dem Vogel, der auf meinem Kopf ein Nest baut.
Wenn ein Vogel vorbeifliegt, der kann ich nicht für, aber wenn ich ihm erlaube, sich
bei mir einzunisten, im wahren Sinn des Wortes in diesem Fall, und auf meinem Kopf ein Nest
zu bauen, dann hat mein Wille ihm das erlaubt.
Ich bin dem Gedanken nachgegangen, habe ihn vertieft in mir und dann ist es Sünde und
dann muss ich es bekennen.
Also nicht alles, jedes Staubkorn, was an mich herangetragen wird, ist ein Grund zur
Buße, sondern wo mein Wille aktiv geworden ist, ich habe nachgegeben und deshalb mich
in einen Bereich bewegt, wo ich nicht hätte sein dürfen.
Und deshalb ist das so wichtig, dass er diese Unterscheidung trifft, so vollbringe nicht
mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Ja, wir haben es schon erwähnt, Vers 22, ich mache das etwas schneller jetzt, denn ich habe wohlgefallen
an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen, also ganz klar ein wiedergeborener Mensch,
er möchte das Gute, er hat noch nicht die Kraft, aber er hat schon gewisse Schlüsselentdeckungen
gemacht.
Ich tue das Falsche, Gott hat Recht und eigentlich bin nicht ich es, sondern die in mir wohnende
Sünde.
Und dann bringt er das nochmal so auf den Punkt in Vers 23, ich sehe aber ein anderes
Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet.
Ihr merkt wieder, das Gesetz nicht immer das Gesetz vom Sinai ist in diesem Kapitel, ja,
in diesem Vers auch, und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in
meinen Gliedern ist.
Ich, elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Er sieht also diese Gesetzmäßigkeiten, er sieht diesen Konflikt, er sieht, dass er mit
seiner neuen Natur eigentlich das Gute tun will und es doch nicht schafft, aber er macht
jetzt noch eine Entdeckung und das ist vielleicht eine der wichtigsten Entdeckungen in diesem
ganzen Prozess.
Er bezeichnet sich jetzt als elender Mensch, warum, weil die Ungläubigen gar nicht elend
sind dabei, wenn die sündigen, die finden das normal, die haben auch keine neue Natur,
der das ein Problem bereitet, aber er hat hier diesen Kampf, weil er eine neue Natur
hat und deshalb sagt er, ich elender Mensch, und dann kommt das Wichtige, wer wird mich
erretten?
Er hört jetzt endlich auf, über sich zu sprechen, über das, was er tun kann.
Das ist ja bekannt, das ist ja gezählt worden, ich weiß nicht, 30 oder 50 Mal sagt er ich,
meiner, mir, mich und so weiter in diesem ganzen Abschnitt, er dreht sich immer um sich
selbst.
Er ist verstrickt in diese absolute Selbstbeschäftigung und das nur mal als Nebensatz.
Soweit ich weiß, fordert das Neue Testament uns nie zur Beschäftigung mit uns selber
auf, außer im Selbstgericht, ja, wenn ihr euch selbst richten würdet, dann brauchte
Gott uns nicht richten.
Es gibt ja eine Stelle, die manchmal so erklärt wird, als wenn das der Fall wäre, in 2.
Korinther 12, glaube ich, wo Paulus sagt, ja, prüft euch doch, und dann wird das so
ausgelegt, ja, ja, prüft euch jetzt, ob ihr wirklich bekehrt seid, prüft euch, ob ihr
geistlich seid, aber davon redet er gar nicht.
Er sagt, hört mal, ihr wollt mich prüfen, ob ich ein Apostel bin, guckt euch doch mal
an, ihr seid die Früchte meiner Arbeit, prüft euch doch mal selbst, ihr wisst doch, dass
ihr errettet seid, und das sagt genug aus über meinen Dienst als Apostel.
Also es ist keine Aufforderung zur Beschäftigung mit sich selbst, und das ist eigentlich so
das Grundproblem in Römer 7, die Beschäftigung mit sich selbst, ja, bin ich geistlich genug,
bin ich stark genug, lebe ich treu genug für den Herrn, liebe ich ihn genug, und das ist
gar nicht das, was Gott will von uns, das ist nicht die Befreiung, und jetzt kommt er
endlich dahin, dass er sagt, ich elender Mensch, wer wird mich erretten von diesem Leib des
Todes?
Er sagt nicht, wie kann ich mich retten, sondern er sagt, wenn ich gerettet werden
soll, dann brauche ich Hilfe, ich brauche jemanden außerhalb von mir, der mir hilft
und der mich rettet.
Und dann kann er sagen, ich danke Gott durch Christus Jesus, unseren Herrn.
Wir müssen jetzt noch etwas weiterlesen in Kapitel 8, aber vorher noch ist dieser Satz
eingeschaltet, dann werden wir genau verstehen, warum er jetzt Gott danken kann durch den
Jesus, aber da steht noch dieser Satz am Ende von Vers 25, also nun diene ich selbst mit
dem Sinn, dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber, dem Gesetz der Sünde.
Das dürfen wir jetzt nicht missverstehen, das ist jetzt keine Rechtfertigung für diese
Auffassung, naja, ich habe eben zwei Naturen, sind eben zwei Gesetze hier im Gange und beide
haben ihre Auswirkungen und es muss eben so parallel laufen, ist kein Problem, nein.
Er sagt einfach, ich habe verstanden, dass es diese beiden Mechanismen gibt, diese beiden
Gesetzmäßigkeiten, diese beiden Naturgesetze, die neue Natur will immer das Gute, die alte
immer das Schlechte.
Das heißt nicht, ich finde mich damit ab, dass beide wirken und wie das geht, dass die
neue Natur wirkt und nicht die alte, das lernen wir jetzt noch am Anfang von Kapitel 8.
Da kommt diese gewaltige Schlussfolgerung eigentlich für diesen ganzen Teil des Römerbriefes,
also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Er erkennt jetzt, dass er eine neue Stellung hat und diese Stellung heißt in Christus
Jesus.
Er ist schon längst nicht mehr im Fleisch, das sind nur Ungläubige, aber er weiß jetzt,
Gott liebt mich so wie ich bin, weil er mich im Herrn Jesus sieht.
Wenn es heißt, keine Verdammnis, dann heißt das nicht nur, ich komme nicht in die Hölle,
sondern es heißt, Gott hat an mir nichts auszusetzen, Gott findet nichts Verdammungswürdiges
an mir.
Warum?
Weil er mich im Herrn Jesus sieht, denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in Christus
Jesus hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Jetzt haben wir wieder zwei Gesetze, auf der negativen Seite ist das Gesetz der Sünde
und des Todes und die große Schlussfolgerung ist, ich bin freigemacht und freigemacht wodurch?
Durch das Gesetz des Geistes, des Lebens in Christus Jesus.
Ich weiß jetzt, Gott sieht mich in Christus, ich beschäftige mich jetzt mit Christus, der
Geist Gottes tut genau das, er beschäftigt mich mit dem Herrn Jesus und plötzlich höre
ich auf, mich mit mir selber zu beschäftigen und ich bin glücklich und plötzlich gibt
es eine ganz andere Reaktion, wenn eine Versuchung kommt, weil ich sage, nein danke, ich bin
schon glücklich und wenn ich das tun würde jetzt, dann würde ich nur unglücklich.
Das heißt nicht, dass das nicht bei einem Gläubigen mal vorkommt, Johannes räumt
auch die Möglichkeit ein, er sagt einerseits, wer aus Gott geboren ist, sündigt nicht,
das ist der Grundsatz, aber er räumt auch die Möglichkeit ein, wenn wir aber sündigen,
haben wir einen Sachwalter beim Vater, also es kann passieren und wenn es passiert, dann
bekennen wir das, sagen, das kommt aus meiner alten Natur, das ist das, wofür Christus
gerichtet worden ist und dann geht es weiter, dann sind wir wieder frei, uns am Herrn Jesus
zu erfreuen, dann ist der Geist Gottes frei, uns mit ihm zu beschäftigen und dann leben
wir weiter in der Freude mit ihm.
Und genau daran wird nochmal erinnert jetzt in Vers 3, denn das dem Gesetz Unmögliche,
weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt
des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte.
Über den Vers könnte man sich länger unterhalten, aber der Kern sagt uns, was Gott getan hat
mit der Sünde, eine Natur kann nicht vergeben werden, es wäre nicht richtig zu sagen, Gott
hat die Sünde vergeben, er hat Sünden vergeben, die Sünde hat Gott gerichtet und er hat das
getan am Kreuz, wo der Jesus zur Sünde gemacht wurde und wenn wir jetzt konfrontiert werden
mit dem, was böse ist, dann können wir das so einordnen, wir können sagen, das ist Sünde,
das ist das, wofür Christus gerichtet wurde am Kreuz und das brauche ich nicht tun.
Gott hat die Sünde im Fleisch verurteilt und was ist das Ergebnis dann?
Damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem Fleisch,
sondern nach dem Geist wandeln.
Ja, da haben wir jetzt eigentlich das Schlüsselwort.
Er hatte gestern, glaube ich, von dem Porsche geredet, ganz kurz nur, der wunderbar ist,
nur kein Benzin hat, alles stimmt an ihm, aber er hat keine Kraft und hatte so etwas
versprochen, dass wir heute zu dieser Kraft kommen und hier steht sie tatsächlich, in
denen, die im Geist wandeln, die neue Natur hat keine Kraft, aber Gott gibt uns eine Kraft
durch den Heiligen Geist und der Heilige Geist tut eben, was wir eben besprochen haben, er
beschäftigt uns mit dem Herrn Jesus und jetzt sagt er, dadurch werden diese Forderungen
des Gesetzes, die gerechten Forderungen erfüllt, also stellen wir jetzt doch wieder unter Gesetz,
ja?
Nein, das sagt er nicht.
Man könnte vielleicht gedanklich das Wort automatisch einschieben und dazu noch mehr
als.
Bei denen, die in dieser Kraft wandeln, dem Geist wandeln, da werden die Forderungen des
Gesetzes mehr als erfüllt und zwar automatisch als Nebeneffekt und ich gebe jetzt ein kleines
Beispiel aus Epheser 5, ich glaube ich schon mal erwähnt, da ist die Rede von diesem Dieb,
dieser Dieb hat früher gestohlen und da steht, er stehle nicht mehr, sondern er arbeite mit
seinen Händen, damit er etwas hat, um anderen mitzuteilen.
Das Gesetz würde sagen, er ist ein Dieb, er muss bestraft werden und wenn er Gelegenheit
hat, dann stiehlt er wieder.
Die Gnade sagt, beschäftige dich mal mit dem Herrn Jesus, dann denkt man über den
Herrn Jesus nach und der Jesus hat gesagt, geben ist seliger als nehmen, er war reich,
er ist arm geworden für uns und je mehr wir uns damit beschäftigen, desto mehr wollen
wir sein wie er und desto weniger wird uns der Gedanke kommen, dass wir irgendjemandem
etwas klauen würden und stattdessen tut die Gnade noch viel mehr.
Jetzt fängt der Dieb an, seine Hände für Gutes zu benutzen und er arbeitet, nicht damit
er nicht mehr stehlen braucht selber nur, sondern damit er noch was hat, um anderen
zu geben.
Genau wie der Jesus gesagt hat, geben ist seliger.
Das ist vielleicht so ein kleines Beispiel, was mit einem Gläubigen passiert, der sich
einfach nicht mit sich selbst beschäftigt, sondern mit dem Herrn.
Er sagt, ich finde meine Freude an dem Herrn, der Geist kann ihn beschäftigen mit der Wahrheit,
er lebt darin, er freut sich darin und dann wandelt er in dieser Kraft des Geistes und
das Gesetz hat er praktisch ganz vergessen.
Diese Forderungen, die werden auch noch erfüllt, das heißt also dieser Einwand, den man manchmal
hört, wenn ihr nicht unter Gesetz seid, dann seid ihr ja wirklich gesetzlos, das heißt
ihr benehmt euch ja dann ganz fürchterlich wie die schwersten Verbrecher, das ist überhaupt
nicht der Fall.
Diese Forderungen werden mehr als erfüllt in denen, die nicht im Fleisch, sondern die
nach dem Geist wandeln.
Ja, man ist bewusst, dass das einerseits ein Marathon war, diese so viele Verse an den
drei Abenden und auch noch sehr schnell, aber ich hoffe, dass dieser Gedankengang so etwas
angekommen ist und hängen bleibt bei uns.
Es fing alles damit an, dass Paulus erklärt hat, es gibt diese zwei Familien und was mit
dem Haupt passiert, betrifft die ganze Familie.
Folglich, wenn unser Haupt gestorben ist, sind wir auch gestorben und das war die lehrmäßige
Grundlage für die Befreiung.
Wir sind der Sünde gestorben und dem Gesetz gestorben, nichts mehr damit zu tun.
Und dann kam die Frage der praktischen Realisierung, Verwirklichung, wie auch immer und haben wir
eben gesehen, bei manchen geht das vielleicht sehr schnell, vielleicht hören manche das
Evangelium, glauben das sofort, sie erfassen das sofort und können sofort im Geist wandeln.
Bei manchen und oft bei Personen, wo das Werk in der Seele tiefer ist und auch Leute, die
der Herr dann nachher sehr gebrauchen kann, oft wird erwähnt das Beispiel von David,
der sieben Jahre in diesem Zustand zugebracht hat, war ein aufrichtiger, ernsthafter Mann,
der hat es wirklich ernst gemeint, aber war nicht zufrieden mit dem, was er selbst leisten
konnte.
Wenn jemand diese Erfahrung durchmacht, dann haben wir gesehen, diese Schlüsselentdeckungen,
ich tue was schlecht ist manchmal, Gott hat Recht, aber es ist nicht ich, sondern die
Natur, die böse Natur in mir und in mir wohnt nichts Gutes, ich habe selber keine Kraft,
um mich zu befreien, ich brauche einen anderen, wer wird mich befreien?
Und dann kommt der Punkt, wo man aufhört mit dieser Selbstbeschäftigung, wo man sich
erfreut an seiner Stellung in Christus und wo man dann in dieser Freude lebt, sodass
man wirklich in der Kraft des Geistes wandelt, dass wirklich Dinge ihre Anziehung verlieren.
Ich sage nicht, dass man sündlos wird, ich sage nicht, dass man irgendwann in einen Zustand
kommt, wo es keine Gefahren mehr für uns gibt, wir sind immer nur sicher, wenn wir
nah bei Herrn Jesus sind und selbst wenn der gereifteste, am meisten gebrauchte Christ,
wenn er sich für einen Moment von Herrn Jesus entfernt, dann ist er in der größten Gefahr,
ihr merkt, dass der Lebensstil ein anderer wird, es ist nicht mehr das Vertrauen auf
eigene Kraft, sondern es ist die Freude am Herrn Jesus, an unserer Stellung in ihm und
dann erfahren wir auch diese Hilfe des Geistes, die uns einfach hilft mit und für den Herrn
zu leben. …