Der Christ
ID
ms011
Sprache
DE
Gesamtlänge
04:56:34
Anzahl
4
Bibelstellen
Röm 1,1ff; Röm 3; Röm 5; Röm 6,1ff; Röm 12,1ff u.a.
Beschreibung
1. Vortrag: Der Christ werden - und sein
2. Vortrag: Der Christ und seine Familie
3. Vortrag: Der Christ und sein Beruf
4. Vortrag: Der Christ und die Versammlung
Automatisches Transkript:
…
Ja, wir wollen heute Abend zusammen einige Verse zunächst aus dem Römerbrief lesen.
Zuerst aus Römer 1.
Römer 1, Vers 1. Paulus, Knecht Jesu Christi, Christi Jesu, berufender Apostel,
abgesondert zum Evangelium Gottes, das er durch seine Propheten in heiligen
Schriften zuvor verheißen hat, über seinen Sohn, der aus dem Geschlechts
Dafids gekommen ist, dem Fleisch nach, und erwiesen als Sohn Gottes in Kraft, dem
Geist der Heiligkeit nach, durch toten Auferstehung. Jesus Christus, unseren Herrn,
durch den wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, zum Glaubensgehorsam
unter allen Nationen für seinen Namen, unter denen auch ihr seid, berufene Jesu
Christi. Allen geliebten Gottes, den berufenen Heiligen, die in Rom sind,
Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus.
Vers 16. Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes
Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst, als auch dem Griechen.
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart, aus Glauben zu glauben, wie
geschrieben steht. Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.
Kapitel 3, Vers 9, in der Mitte. Wir haben sowohl Juden als auch Griechen zuvor
beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde sind, wie geschrieben steht. Da ist
kein Gerechter, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständlich ist. Da ist
keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen. Sie sind allesamt
untauglich geworden. Da ist keiner, der Gutes tut. Da ist auch nicht einer.
Vers 20. Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt
werden, denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Jetzt aber ist,
ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt durch das
Gesetz und die Propheten. Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an
Jesus Christus, gegen alle und auf alle, die da glauben.
Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die
Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch
die Erlösung, die in Christus Jesus ist, den Gott dargestellt hat als ein
Sündmittel, durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit
wegen des Dahingehenlassens der vorher geschehenen Sünden, unter der Nachsicht
Gottes, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass
er gerecht sei und den Rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist. Vers 28. Denn
wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne
Gesetzeswerke. Kapitel 4, Vers 24.
Sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den
glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, der unserer
Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt
worden ist. Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir
Frieden mit Gott, durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittels des
Glaubens auch den Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen und rühmen uns
in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Vers 5. Die Hoffnung aber beschämt nicht,
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist,
der uns gegeben worden ist. Vers 9. Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein
Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn. Denn
wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines
Sohnes, so werden wir vielmehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet
werden. Vers 12. Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt
gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen
durchgedrungen ist, gesündigt haben. Kapitel 6, Vers 1. Was sollen wir nun
sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme? Das sei
ferne. Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?
Oder wisst ihr nicht, dass wir so viele auf Christus Jesus getauft worden sind,
auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden,
durch die Taufe auf den Tod. Damit, so wie Christus aus den Toten
auferweckt worden ist, durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in
Neuheit des Lebens wandeln. Vers 10. Denn was er gestorben ist, ist er ein für
allemal der Sünde gestorben. Was er aber lebt, lebt er Gott. So auch ihr haltet
dafür, dass ihr der Sünde tot seid. Gott aber lebend in Christus Jesus.
Kapitel 7, Vers 15. Denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht. Denn nicht das, was
ich will, tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das, was
ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist. Nun aber
vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. Denn ich weiß,
dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Denn das Wollen ist
bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht.
Denn nicht das Gute, was ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht
will, das tue ich. Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe
nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. Also finde ich das Gesetz
für mich, der ich das Rechte ausüben will, dass das Böse bei mir vorhanden ist.
Denn ich habe wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.
Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines
Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz
der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch, wer wird mich retten
von diesem Leib des Todes? Ich danke Gott durch Jesus Christus
unseren Herrn. Also nun diene ich selbst mit dem Sinn
dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde. Also ist jetzt
keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des
Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht von dem Gesetz der
Sünde und des Todes. Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch
kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des
Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend die Sünde im Fleisch verurteilte,
damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem
Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln. Und zum Schluss noch Kapitel 12, Vers 1.
Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes eure Leiber darzustellen
als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer, was euer
vernünftiger Dienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet
verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der
gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Soweit Gottes Wort.
Wir haben bei diesen vier Gelegenheiten vier ganz praktische Themen vor uns. Was
den morgigen Tag betrifft, ist das uns allen klar, denke ich. Der Christ und die
Familie, das geht direkt in unseren Alltag. Der Christ und der Beruf, viele,
eigentlich alle von uns, betrifft auch dieses Thema ganz praktisch in unserem
Leben. Vielleicht denkt man zunächst, weniger
Christ werden, Christ sein, warum ist das so praktisch? Aber es ist letztlich das
praktischste Thema von allen vier. Es gibt nämlich kein Thema, was uns die
Umwälzung, die Veränderung in unserem Leben mehr vorstellt, als dieses. Nämlich
ein Mensch, der unter der Macht des Teufels war und der aus diesem Bereich
rausgerissen wird, um einen ganz neuen Bereich, in den Bereich des Lebens
geführt zu werden. Die Bibel sagt das an einer Stelle, aus
der Finsternis in das Licht. Etwas, eine gewaltigere Veränderung kann es
in einem Leben nicht geben, als das. Wenn wir eine Veränderung in unserem Leben,
davon haben wir ganz zum Schluss in Römer 12 gelesen, dass wir auch als
Gläubige noch verändert werden sollen. Wenn wir eine solche Veränderung
vergleichen mit der Veränderung, die bei der Bekehrung passiert ist, da ist
sie nicht vergleichbar. Wir sollen weiter geistlich wachsen. Wir
sollen uns weiter verändern, im geistlichen Sinn. Aber die Veränderung
bei der Bekehrung, sie ist unvergleichlich. Und damit wollen wir
uns heute Abend ein bisschen beschäftigen. Mit dem, was man sagen
könnte, das Evangelium Gottes. Wir sind das ja wenig gewöhnt, dass Gläubigen das
Evangelium gepredigt wird, verkündigt wird. Aber genau das tat der Apostel
Paulus in diesem Brief, von dem wir einiges gelesen haben.
Wir haben in den ersten Versen schon gesehen, dass es das Evangelium Gottes
ist. Und er predigt dieses Evangelium Gottes, den geliebten Gottes, den
berufenen Heiligen. Man könnte fragen, wieso predigt Paulus das Evangelium
Leuten, die schon geliebt sind, die schon heilig sind, die schon gläubig sind. Und
die Antwort ist, wir haben bis an unser Lebensende hier auf dieser Erde nötig,
immer wieder auf dieses Evangelium hingewiesen zu werden.
Natürlich auch deshalb, weil dieses Evangelium Auswirkungen haben soll in
unserem Leben. Dieses Evangelium soll nicht etwas sein, was am Anfang steht.
Auch das, was mit diesem Evangelium verbunden ist, sagen wir, die Vergebung
der Sünden, die Erlösung aus dem Machtbereich Satans, ist nicht eine
abgeschlossene Sache. Natürlich ist es etwas, was wir erfahren haben, aber sie
hat Auswirkungen in unserem Leben. Und nur wenn wir uns das immer wieder
bewusst machen, dass wir erlöst sind, dass wir Vergebung haben, nur dann bleibt
uns der Herr Jesus und auch diese Errettung groß. Und diese Errettung wird
uns auch im Himmel beschäftigen. Im Himmel wird uns natürlich mehr
beschäftigen als diese Errettung, aber diese Errettung wird immer vor uns
stehen. Denkt einmal an Offenbarung 5. Das Lamm wie geschlachtet steht da vor uns.
Das Lamm wie geschlachtet, das ist der Tod des Herrn, für dich und für mich.
Das darf uns in Ewigkeit beschäftigen und darf uns den Herrn Jesus und sein
Werk groß und wertvoll machen. Ich möchte nun heute Abend unter dieser
Überschrift Christ werden, das heißt auf unserer Seite sich bekehren und Christ
sein, als Christ leben, möchte ich einen gewissen Überblick über diesen Römerbrief
geben. Dazu möchte ich zunächst einmal, weil
ich einfach meine, dass das für uns, ob jünger oder älter, immer ein
nutzbringendes, ja nutzbringend ist, einen Überblick geben. Also eine
Einteilung des Briefes, damit man einfach weiß, wo man sich befindet.
Auch wenn ihr das mal in eurer persönlichen Bibellese mal durchnehmt,
oder auch einmal ein gewisses Bibelstudium in einem Teil des Römerbriefes
macht, dann ist es immer gut zu wissen, wo befinde ich mich. Die ersten 17 Verse
dieses Briefes, also des ersten Kapitels, sind eine Einführung, eine Einleitung in
diesen Brief. Man könnte auch sagen, das Evangelium Gottes wird in Kurzform dort
vorgestellt. Wir werden das gleich sehen. Ab Kapitel 1, Vers 18, bis Kapitel 5, Vers 11,
finden wir dann den ersten großen Themenblock in dem Römerbrief und der
zeigt uns, dass der Mensch verloren ist, dass jeder Mensch verloren ist und doch
gerettet werden kann. Er zeigt uns dieser Teil, dass ein Mensch
Sünder ist, Sünden getan hat und dass Gott einen Weg hat, uns zu rechtfertigen.
Das heißt gerecht zu sprechen vor Gott. Das ist das Thema von Kapitel 1, Vers 18,
bis 5, Vers 11. Vergebung der Sünden, könnte man auch sagen.
Kapitel 5, Vers 12, bis zum Ende von Kapitel 8, also bis Kapitel 8, Vers 39,
finden wir ein zweites Thema. Da sind es nicht die Sünden, die vor uns
stehen, sondern die Sünde. Die sündige Natur, die ein Mensch hat und die auch
ein Gläubiger hat. Und da finden wir nicht Vergebung. Eine sündige, eine böse
Natur kann Gott nicht vergeben. Die kann Gott auch nicht rechtfertigen,
gut sprechen. Damit kann man nur eins machen, die kann man in den Tod bringen.
Und das ist die Antwort Gottes auf die sündige Natur, die du und ich haben, bis
wir in den Himmel kommen, bis wir nicht mehr hier auf der Erde leben.
Was tut Gott mit dieser Natur? Er bringt sie in den Tod und er zeigt uns hier,
dass auch wir das praktisch tun müssen. Diesen Vers in Kapitel 6 haben wir gelesen.
Dann stellt sich die Frage, und das ist dann der dritte große Teil,
Kapitel 9 bis 11, wenn nun jeder Mensch, ich habe ja das gesagt, alle sind verloren
und jeder kann gerechtfertigt werden, wenn nun jeder Mensch Vergebung finden
kann, gerechtfertigt werden kann, was passiert dann eigentlich mit Israel, mit
dem Volk Israel? Das ganze alte Testament, der größte Teil unserer Bibel,
beschäftigt sich mit dem Volk Israel, beschäftigt sich mit Verheißungen, die
dem Volk Israel gegeben worden sind. Und dann fragt natürlich ein Jude, Moment
mal, wenn jetzt jeder gerechtfertigt werden kann, wenn jeder das Heil bekommen
kann in Gott, was ist denn dann mit den Verheißungen im Alten Testament, die für
Israel gegeben worden sind? Haben die noch irgendeine Bewandtnis? Und dann
zeigt der Apostel Paulus den Römern und damit auch uns, dass keine einzige der
Verheißungen aus dem Alten Testament umsonst gegeben worden ist. Dass keine
einzige Verheißung aus dem Alten Testament eine direkte Erfüllung in der
Zeit findet, in der wir heute leben. Und doch, dass jede Verheißung erfüllt werden wird.
Weil eine Zeit kommen wird, wo die Christen, wo aus jeder Nation, aus jedem
Volk Menschen zu Gott kommen können und errettet werden, zu der Versammlung,
Gemeinde, Kirche hinzugefügt werden, weil diese Kirche, diese Versammlung auf
dieser Erde einmal abfallen wird von Gott. Dass diejenigen, die sich äußerlich
dazu bekennen, die sagen, ja wir gehören auch dazu, wir sind Christen, wir gehören
zu dieser Kirche, zu der Gemeinde, zu der Versammlung, in Wirklichkeit Christuslos
sind. Und dann wird Gott diesen Zweig, den er in den Ölbaum reingepfropft hat,
wird er rausreißen wieder und dann wird er wieder mit dem Volk Israel anfangen.
Und dann werden alle Verheißungen, jede einzelne Verheißung, von der wir im
Alten Testament lesen, wird erfüllt werden. Ein ganz wichtiger Teil dieses Briefes,
den wir vielleicht gar nicht für so wichtig halten, weil wir, ich nehme mal an,
die meisten von euch auch, einfach nicht Juden sind. Aber für solche, die zu dem
irdischen Volk Gottes gehörten und Gott hatte sich zu diesem Volk bekannt.
Gott hatte die Einrichtungen dieses Volkes gegeben. Für die war das nicht
nachvollziehbar, dass Gott jetzt einen anderen Weg wählte. Denn der erste Weg
war ja von Gott. Und deshalb sind diese drei Kapitel so
wichtig für solche, die aus dem Judentum kommen.
Damit ist der lehrmäßige Teil dieses Briefes zu Ende. Und dann kommen Kapitel
12 bis 16. Immerhin noch fünf Kapitel in diesem Brief. Und in diesen Kapiteln
zeigt der Apostel Paulus, dass wenn man bekehrt ist, wenn man errettet ist, dass
das dann eben nicht heißt, man kann leben, wie man will, sondern dass es
Konsequenzen haben muss und haben wird in dem Leben dessen, der an den Herrn
Jesus zum Glauben gekommen ist. Ich hoffe, dass wir zum Schluss noch ganz kurz Zeit
haben, uns auch damit zu beschäftigen. Wenigstens mit Römer 12, diesen ersten
drei Versen. Ich kehre jetzt zurück zu Kapitel 1, diesen kurzen Überblick über
das Evangelium. Das erste, was wir lernen in Vers 1 ist, dass ohne Verkündiger das
Evangelium zu niemandem gekommen wäre. Das sagt Paulus später auch noch einmal
in Kapitel 10, dass es eines Verkündigers bedarf. So ist das hier.
Paulus, Knecht, Christi, Jesu. Gott oder der Herr Jesus hat jemanden berufen, der
dieses Evangelium verkündigen sollte. Sind wir dankbar dafür, dass Gott ein
Instrument gewählt hat, ein Instrument ausgesucht hat, das uns das Evangelium
verkündigt hat? Ohne einen Verkündiger würde keiner von uns zu Herrn Jesus
kommen. Es bedarf eines Verkündigers. Bitte!
Natürlich, wir können heute auch die Bibel lesen und es gibt solche, Gott sei
Dank, und ich kenne solche, die allein durch das Lesen des Wortes Gottes zum
Glauben gekommen sind. Das ist großartig. Und doch ist oftmals, eigentlich immer,
irgendeine Art der Verkündigung auch damit verbunden, dass solchen Menschen
dann jemand etwas sagt, dass sie etwas gelesen haben.
Das Evangelium wird also verkündigt. Das ist das Erste. Das Zweite sehen wir, von
wem das Evangelium kommt. Wer der Ursprung des Evangeliums ist, das ist
das Evangelium Gottes. Vielleicht können wir sogar sagen, dass der Vater der
Ursprung ist. Also Gott hat es in seinem Herzen, das
Evangelium zu verkündigen. Vielleicht sollte ich an der Stelle noch kurz sagen,
was Evangelium überhaupt ist. Das ist ja eigentlich ein griechisches Wort, auch
im Deutschen immer noch Evangelium und heißt nichts anderes als gute Botschaft.
Das ist ja oft gesagt und wir wollen das festhalten. Evangelium heißt, Gott hat
eine gute Botschaft für Menschen. Gott ist gut. Gott ist gut zu jedem Menschen
und Gott will das Herz jedes Menschen haben.
Das kommt durch dieses Wort Evangelium schon zum Ausdruck. Wird das deutlich?
Gott ist nicht ein Gott, der das Elend des Menschen möchte, der den Menschen
wegbringen möchte, in die Hölle. Nein, Gott ist ein guter Gott und Gott
hat deshalb eine gute Botschaft für jeden Menschen, für jeden, der es annehmen
möchte. Es ist natürlich wahr, dass die gute
Botschaft zunächst mal eine harte Botschaft ist für den Menschen.
Wir werden das sehen gleich. Nämlich, dass sie sich als Sünder erkennen muss.
Aber sie ist gut in dem Sinne, dass sie das Gute als Ziel hat für jeden
Menschen. Und dieses Evangelium war im Herzen Gottes.
Uns steht ja der Herr Jesus, weil er Mensch geworden ist, manchmal etwas
näher als Gott, der ewige Gott. Aber hier wollen wir lernen, dass da der
Ursprung des Evangeliums Gott ist. Nicht getrennt von dem Herrn Jesus, getrennt
von dem Sohn, aber Gott. Wir wollen ein wenig mehr lernen, gerade durch das
Evangelium, dass derjenige, der uns das Gute bringen wollte, der diese
gute Botschaft für uns in seinem Herzen hatte, Gott ist, dieser ewige Gott. Und
wenn wir den Herrn Jesus sehen, dann hat der Jesus einmal gesagt, dass er nichts
anderes tut, als den Vater oder als Gott zu offenbaren.
Wenn wir also die Liebe bei dem Herrn Jesus sehen, dann sehen wir genau die
Liebe, die Gott hat in seinem Herzen. Und ich hoffe, dass wir dadurch ein wenig
empfinden, dass Gott uns so nahe ist und dass das, was wir an Schönheiten bei dem
Herrn Jesus sehen, nichts anderes ist, als der Charakter Gottes selbst. Wenn Gott
eine gute Botschaft hat, dann ist sie durch den Herrn Jesus zu uns gekommen.
Aber Gott ist der Ursprung dieser guten Botschaft. Und dann sehen wir als
drittes den Gegenstand dieses Evangeliums. Was ist der
Gegenstand oder man könnte auch sagen der Inhalt dieses Evangeliums? Und das
ist eine Person. Davon haben wir gelesen. Das Evangelium Gottes über seinen Sohn.
Wenn wir also von dem Evangelium sprechen, dann reden wir nicht einfach
nur von einem Werk. Dann reden wir nicht nur von etwas, was wir geschenkt
bekommen haben, sondern dann reden wir von einer Person. Und zwar von einer
Person, die uns hier in dreierlei Hinsicht beschrieben wird.
Erstens Geschlecht Davids, also Sohn Davids. Zweitens Jesus Christus. Das ist
der Mensch. Und drittens, dass er der Sohn Gottes ist. Diese Person, die der Inhalt
und der Gegenstand des Evangeliums ist, das ist eine Person in diesen
drei Charakterzügen oder in diesen drei Aspekten. Erstens Sohn Davids.
Zweitens der Mensch Jesus Christus. Drittens der Sohn Gottes. Warum ist das
wichtig, dass wir festhalten, dass er der Sohn Davids ist? Und damit bin ich beim
Alten Testament. Weil das Alte Testament den Kommenden angekündigt hat als Sohn
Davids. Im Johannes Evangelium sagt der Jesus einmal in Johannes 10, dass
der Hirte durch die Tür eingehen muss in den Hof der Schafe.
Was ist diese Tür? Diese Tür ist nichts anderes als die Schriften des Alten
Testaments. Im Alten Testament war jemand angekündigt worden, nämlich, dass er in
Bethlehem geboren werden sollte, dass er der Sohn Davids war, dass er von einer
Jungfrau geboren werden sollte, Jesaja 7. Und wenn derjenige, der als Erretter
kommen sollte, als dieser Emanuel oder Immanuel, wie es in Jesaja 7 heißt, dann
musste er alle diese Bedingungen erfüllen. Deshalb musste der Herr Jesus Sohn Davids
sein. Deshalb ist es wichtig und grundlegend
sogar, dass der Jesus als Jude hier auf diese Erde gekommen ist. Aber der Jesus
musste mehr sein als Sohn Davids. Er musste Mensch sein. Warum musste der
Jesus Mensch sein? Weil nur ein Mensch für Menschen sterben kann.
Gott kann nicht sterben. Aber ein Mensch, nur ein Mensch kann sein Leben als
Lösegeld geben für andere Menschen. Deshalb musste der Jesus, der ewiger Gott
ist, Mensch werden, sich so sehr erniedrigen. Es ist uns manchmal wenig
bewusst, was das für eine Erniedrigung war für den Herrn Jesus, Mensch zu werden.
Aber drittens, er muss Gott sein. Warum musste er Gott sein, wenn er Erretter
sein sollte, wenn durch ihn das Evangelium zu uns kommen sollte? Ganz
einfach, weil eine Kluft zwischen dem Mensch und Gott bestand. Und diese kann
nicht von einem Menschen überwunden werden. Zu Gott kann nur Gott kommen. Und
Gott kann nur sich in Gott selbst vollkommen offenbaren. Nur der, der Gott
ist, weiß was Gott ist. Das sagt uns der erste Korintherbrief, 1. Korinther 2 und
kann auch Gott in vollkommener Weise offenbaren. Und nur der Gott ist, kann
diese Kluft überspringen, überbrücken und Menschen zu Gott führen.
So sehen wir eine dreifache Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus hier in
diesem Evangelium. Und wer, das ist dann der vierte Punkt, wer sind die Empfänger
des Evangeliums oder der Botschaft hier? Es sind in Vers 7 die geliebten Gottes,
die berufenen. Bitte, das Evangelium wird verkündigt, Menschen, die ohne Gott sind.
Wir kommen dazu gleich. Aber hier, dieses Evangelium wird verkündigt, solchen, die
dann geliebte Gottes werden und berufene Heilige werden oder sind. Das zeigt uns,
die gewaltige Stellung, die gewaltige Gemeinschaft, in die wir Menschen, die wir
Feinde Gottes waren, gekommen sind. Das ist doch, wenn man sich das einem Krieg
vorstellt, hier auf dieser Erde. Da sind Feinde, die sich gegenüberstehen und auf
einmal wird aus diesen Feinden werden Geliebte, werden solche, die sich
gegenseitig lieben. Das ist die Macht, die dieses Evangelium bewirkt hat. Wir
waren Feinde Gottes. Wir wollten nichts von Gott wissen und wir waren direkt
gegen Gott, selbst wenn wir in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen sind.
Aber in unserem Herzen ist der Mensch entfremdet von Gott und aus uns werden
Geliebte Gottes. Empfindest du etwas von dieser Liebe Gottes in deinem Leben?
Gott liebt dich. Er hat das bewiesen, indem er seinen Sohn gesandt hat und jetzt
bist du ein solcher, der von Gott geliebt ist, wenn du dieses Werk angenommen hast.
Aber wir sind auch berufene Heilige. Das heißt Menschen, die in eine ganz neue
Stellung gekommen sind. Menschen, die eben nicht mehr durch Sünde gekennzeichnet
sind, sondern durch die Heiligkeit Gottes. Die eine Natur geschenkt bekommen haben,
die den gleichen Charakter hat, den auch Gott trägt. Heiligkeit. Wir haben eine
neue Stellung. Wir sind weg, herausgenommen worden aus der Welt, sagt
Paulus dem Galateren und damit auf die Seite Gottes gestellt. Ob uns das in
unserem Leben immer bewusst ist? Ein heiliger Lebenswandel. Ein Lebenswandel,
wo wir Sünde nicht akzeptieren in unserem Leben, wo wir Sünde sogar hassen.
Wir sehen dann in den Versen 16 und 17, die haben wir gelesen, noch zwei oder
drei weitere Kennzeichen. Erstens dieses Evangelium können wir uns
aneignen über den Glauben. Ein ganz wichtiger Punkt. Dieses Evangelium muss
geglaubt werden. Du kannst das Evangelium nicht anfassen.
Du kannst es auch nicht sehen. Du musst es glauben. Für uns heute heißt das, wir
müssen daran glauben, dass der Herr Jesus am Kreuz gestorben ist und zwar für
dich und für mich. Dass er sein Leben hingegeben hat. Du kannst das nicht mehr
sehen. Du kannst das nur glauben. Dass das wahr ist, was hier in der Bibel steht, dass
er das getan hat und dass das Gottes Weg ist, um dich zu erretten.
Es gibt nur diesen einen Weg über diese eine Person, wie wir gesehen haben und
das musst du glauben. Das Evangelium sich anzueignen heißt, das zu glauben, was
Gott gesagt hat. Und weiter sehen wir, dass es Gottes Kraft ist.
Ich weiß nicht, was du für Vorstellungen hast von der Kraft Gottes.
Diese Kraft Gottes kommt in dem Evangelium, wird sie sichtbar. Dadurch,
dass Gott aus Menschen, die Feinde Gottes waren, Geliebte macht. Aus solchen, die
Sünder waren, Heilige macht. Dieser Wandel bedarf der Kraft Gottes. Weißt du, wo du
diese Kraft sehen kannst? Bitte nicht mit deinen körperlichen Augen.
Die Bibel sagt das in Epheser 1. Diese Kraft ist wirksam gewesen, um den
Herrn Jesus aufzuerwecken. Das steht am Ende des ersten Kapitels im
Epheserbrief. Diese Kraft Gottes, die den Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat,
das ist dieselbe Kraft, die an dir und an mir wirksam geworden ist, als wir zum
Glauben gekommen sind. Als Gott uns von Neuem geboren hat, als wir uns bekehrt
haben. Eine solche Kraft. Ich glaube, wir sind uns einig, dass wenn einer aus den
Toten auferweckt wird, dass das eine gewaltige Kraft ist, die da wirksam wird.
Und dieselbe Kraft, dieselbe Art der Kraft, dasselbe Ausmaß der Kraft, war
nötig, um uns aus dem Tod zum Leben zu Gläubigen zu machen.
Das ist das, was im kurzen ein Überblick schon über das Evangelium ist, in diesen
ersten 17 Versen. Jetzt magst du vielleicht sagen, das Evangelium ist
schön. Muss ich mich eigentlich bekehren? Ist es notwendig, sich zu bekehren?
Ich habe einen Chef, der heißt guter Mann. Und das ist auch ein guter Mann. Ein Mann,
der gut ist, menschlich gesprochen. Der edel ist. Ein Mann, der Gutes tut. Der an
seine Familie denkt. Dieses er und seine Frau haben keine Kinder. Und er kümmert
sich um die Verwandten, um Eltern, Schwiegereltern, der wirklich das, was wir
menschlich sagen können, wirklich gut und edel ist.
Diesem Mann kann ich nicht klar machen, dass er sich bekehren muss. Weil er gar
nicht die Notwendigkeit erkennt. Er sieht nicht, dass er böse ist. Er tut Gutes. Und
er tut wirklich etwas, was man nicht böse nennen kann. Sich um andere zu
kümmern. Und doch lernen wir, und das ist das, was
ab Kapitel 1 Vers 18 bis zum Kapitel 3 dann vor uns steht, dass jeder Mensch
sich bekehren muss. Der Apostel Paulus zeigt drei Klassen von Menschen dar.
Er fängt an mit Heiden, mit Menschen aus den Nationen, also wie wir sie waren
oder sind, die einen moralisch schrecklichen Lebenswandel geführt
haben. Da ist von Homosexualität die Rede. Da ist von Begierden die Rede. Da ist von
jeder Form von Unmoral die Rede. Kinder, die ungehorsam sind, Eltern oder Menschen,
die keine natürliche Liebe mehr haben. Alles das, was wir heute sehen unter
Christen. Das waren damals die Heiden. Das ist eine Klasse von Menschen. Da kann
man vielleicht sagen, dazu gehöre ich nicht. Es gibt viele Menschen, die dazu
gehören. Man muss ja nur mal rausgehen, dann sieht man das und mit ihnen reden.
Aber vielleicht sagst du, zu dieser Klasse gehöre ich nicht. Dann kommt die
zweite Klasse. Da heißt es ab Kapitel 2, du bist nicht zu entschuldigen, oh Mensch,
jeder, der da richtet. Das sind Leute, die sehen, das ist ein Lebenswandel, den
würde ich mir nicht anziehen. Sowas würde ich nicht tun. Dreimal, viermal
heiraten. Sowas würde ich nicht tun. Ins Rotlichtmilieu gehen und sonstige
Sachen. Das sind Leute, die sind edel. Das sind die Leute, von denen ich gerade
ein Beispiel gebracht habe in meinem Umfeld. Das sind Leute, die wirklich einen
menschlich gesprochen guten Lebenswandel führen. Und dann gibt es eine dritte
Klasse, die hier genannt werden, die Juden. Die Juden, die auch vor Gott, da
zeigt er, keinen weiteren Vorteil haben. Und dann zeigt Paulus, und diese Verse
haben wir gesehen, dass bei allen drei Klassen eins zutrifft, kein Gerechter.
Keiner, der Gott sucht. Und damit kommt er auf den Punkt, der selbst den besten
Menschen betrifft. Keiner, der Gott sucht. Keiner, der verständlich ist. Keiner, der
wirklich gerecht lebt. Warum nicht? Vielleicht gibt es ja solche Leute, und
die gibt es ja auch, wie keinen, die Gott eigentlich suchen. Die einen Weg suchen
zu Gott, um Gott zufriedenzustellen. Aber sie wählen diesen Weg ohne Gott.
Sie haben nicht Gott gefragt, wie er sich den Weg zu Gott vorstellt, sondern sie
haben sich selbst Überlegungen gemacht. Das mag menschlich gut und edel sein,
aber sie haben vergessen, dass sie diesen Weg gewählt haben ohne Gott. Dass sie
eben nicht Gott gefragt haben danach. Und deshalb ist das vernichtende Urteil, was
Paulus hier spricht, kein Gerechter. Diese Verse haben wir gelesen. Das ist ja
auffallend, dass immer wieder da steht, kein, kein, kein. Damit sich auch keiner
oder damit keiner denkt, er wäre vielleicht eine Ausnahme. Kein Gerechter.
Auch nicht einer. Vielleicht sagst du, Moment mal, ich bin
kindgläubiger Eltern und ich weiß gar nicht, warum ich nicht gerecht sein
sollte. Da lernst du hier, kein Gerechter. Auch als kindgläubiger Eltern hast du
nicht in dir selbst schon etwas Gutes in dir. Du bist genauso schlecht wie jeder
andere Mensch. Und Gott sagt nicht, dass sozusagen auf der moralischen Waagschale
derjenige, der direkt im Sumpf lebt, genauso wäre wie derjenige, der versucht,
ein gutes Leben zu führen. Aber die Frage vor Gott ist nicht,
versuchst du ein gutes Leben zu führen, sondern lebst du ein solches Leben, was
Gott gut nennt? Und dann nützt dir auch nichts, dass du gläubige Eltern hast. So
nützlich das an und für sich ist. Ich hatte ja auch gläubige Eltern, die mir
gezeigt haben, dass ich mich bekehren musste. Aber das musst du auch tun.
Du kannst nicht sagen, ich habe gläubige Eltern und deshalb bin ich schon auf
einem richtigen Weg. Bitte, deine Eltern möchten dich auf
den richtigen Weg führen. Ich bin sicher, dass es so ist. Aber auch für dich trifft
zu, da ist keiner, der verständlich ist. Keiner, der Gutes tut. Da ist auch nicht
einer. Ein ganz vernichtendes Urteil, was jeden Einzelnen von uns getroffen hat.
Es gibt keinen von uns, der hier ist. Keinen auf dieser Erde, der eine Ausnahme
wäre von dieser Regel. Wenn das so ist, dann fragt man sich,
gibt es dann keinen Weg? Wenn doch keiner von uns Gott sucht. Noch nicht mal
gesucht. Auch nicht als kindgläubige Eltern haben wir Gott gesucht. Keiner von
uns. Und da sagt Paulus aber, doch es gibt eigentlich keinen Unterschied. Vers
22 in Kapitel 3. Denn alle haben gesündigt. Es gibt keinen Menschen, der
nicht gesündigt hätte. Und wenn es eine Lüge gewesen wäre, wenn es nur die
Unwahrheit gewesen wäre, die wir gesagt haben, die halbe Wahrheit, eine ganze
Lüge. Und werden umsonst gerechtfertigt. Ich glaube, wir überlesen diesen Satz
leicht heute, weil er uns so geläufig ist. Aber welch eine gewaltige Sache ist das.
Alle haben gesündigt und werden umsonst gerechtfertigt.
Gott hat einen Weg gefunden, dass derjenige, der sich als Sünder erkennt,
dass der gerechtfertigt wird. Alle haben gesündigt und wenn wir akzeptieren
Gottes Urteil über uns, dass wir Sünder sind, dann sagt er, dann habe ich einen
Weg für dich. Dann habe ich einen Weg, um dich zu rechtfertigen. Und wie ist das
möglich? Er sagt, wir werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch
die Erlösung, die in Christus Jesus ist. Gott hat den Herrn Jesus an das Kreuz
geschickt, damit er uns erlöst, freikauft von der Sklaverei, in der wir waren.
Vielleicht hast du das gar nicht so empfunden, dass du in der Sklaverei des
Teufels warst. Aber es war so. Du musstest aus diesem Machtbereich des Teufels
herausgerettet werden, um gerechtfertigt werden zu können. Nur dieser eine Weg,
den stellte Herr Jesus vor. Derjenige, der bereit ist, diesen Weg zu gehen, der
bereit ist, diese Gnade Gottes anzunehmen, das ist heute mit eines der
schwersten Dinge, Menschen verständlich zu machen.
Wenn man an einem Büchertisch so arbeitet und von euch machen das ja auch
einige, mit Menschen direkt so sprechen über das Evangelium, dann ist das oft
eine Antwort, ich bin doch ganz gut. Und annehmen?
Nee. Wenn will ich selber etwas tun für meinen Heil, möchte gut leben, möchte
etwas tun für Gott, aber einfach kostenlos das anzunehmen, was Gott
getan hat, das ist einem nicht gut genug. Und das ist der einzige Weg. Wir müssen
lernen oder der Mensch muss lernen, dass er selber nichts beitragen kann zu seiner
Rettung. Nichts, als nur anzunehmen. Und das nennt Gott Glaube. Einfach das
anzunehmen, was Gott geschenkt hat in dem Herrn Jesus. Dass er den Herrn Jesus
gesandt hat und dass er gestorben ist. Und das anzunehmen.
Es gibt diesen einen Satz, ich nenne ihn gerne, mir gefällt er auch gut.
Gnade ist umsonst und hat doch ihren Preis. Das möchte ich hier an diesen
Versen einmal deutlich machen. Gnade ist umsonst. Du kannst für die Gnade nichts
tun. Nichts. Aber die Gnade hat ihren Preis. Nur dass du den Preis nicht zahlen
musstest. Gott hat diesen Preis gezahlt. Die Gnade ist für dich umsonst und für
mich. Aber einer musste einen Preis zahlen und das war Gott, der seinen Sohn
senden musste, seinen Sohn hingeben musste an das Kreuz von Golgatha. Ist
uns das bewusst, dass das Heilen nicht kostenlos war? Dass da gezahlt werden
musste? In Apostelgeschichte 20 heißt es, dass er das Blut seines eigenen, seines
Sohnes geben musste. Das hat eine zweite Facette. Der Herr Jesus musste zahlen.
Gnade ist umsonst für dich und für mich. Aber Christus, der musste sein eigenes
Leben geben, damit wir umsonst Gnade geschenkt bekommen. Und es hat eine
dritte Facette. Gnade ist kostenlos, ist umsonst und hat doch ihren Preis, weil
dein Leben sich ändert danach. Hoffentlich. Hoffentlich zahlst du in
diesem Sinn, bitte, wir können uns das Heil nicht erkaufen, aber ist das insofern
ein Preis, den du zahlst in deinem Leben, dass es sich geändert hat und dass du
nachher nicht mehr so lebst, wie du vorher gelebt hast. Wir kommen da vielleicht
gleich noch zu. Das gewaltige Ergebnis des Werkes des Herrn Jesus, diese Erlösung
ist Rechtfertigung. Rechtfertigung heißt, wir haben das hier mehrfach gelesen,
Rechtfertigung heißt, dass Menschen, die vorher Sünder waren, gerecht gesprochen
werden. Dass wenn Gott dich sieht, wenn du dich bekehrt hast, dass Gott jetzt zu
dir nicht mehr sagt, Sünder, sondern gerechter. Er sieht keinen Makel, keine
Sünde mehr an dir, sondern nur Gerechtigkeit. Und zwar göttliche
Gerechtigkeit. Das ist Gottes Gerechtigkeit, seine eigene Gerechtigkeit,
die er dir zuspricht. Wir haben gesehen, dass diese
Rechtfertigung durch Gnade ist. Das heißt, du kannst dir diese
Gerechtsprechung, kannst du dir nicht erkaufen, kannst du dir nicht erarbeiten.
Wir haben zweitens gesehen in Kapitel 3, Vers 28, dass der Mensch durch
Glauben gerechtfertigt wird. Das Mittel der Rechtfertigung von Seiten des
Menschen ist dieser Glaube. Das heißt, das anzunehmen, für wahrhalten und für
sich persönlich in Anspruch zu nehmen, was Gott gegeben hat, ohne Gesetzeswerke.
Mit Gesetzeswerken kann man sich nicht vor Gott rechtfertigen.
Wir haben dann gesehen in Kapitel 4, Vers 25, dass der Jesus zu unserer
Rechtfertigung auferweckt worden ist. Das heißt, die Sicherheit, dass wir
gerechtfertigt worden sind, liegt darin, dass der Jesus auferweckt worden ist.
Das ist der Beweis, dass Gott dieses Werk des Herrn Jesus angenommen hat.
Und dann haben wir in Kapitel 5, Vers 9 noch gelesen, dass wir durch sein Blut
gerechtfertigt worden sind. Das ist der Preis, der bezahlt werden
musste für diese Rechtfertigung. Sie ist uns geschenkt aus Gnaden, aber er
musste sein Blut geben. Das heißt, er musste sein Leben hingeben in den Tod
dafür. Was ist das Ergebnis dieses Werkes? Erstens haben wir gesehen
Rechtfertigung. Zweitens, Kapitel 5, Vers 1, wir haben Frieden.
Vorher haben wir einer Angst mehr oder weniger bewusst gelebt vor der Zukunft.
Es gibt Menschen, die machen mir tatsächlich auch glaubhaft, dass sie
nicht in Angst leben vor der Zukunft. Ich glaube nicht, dass ich ihnen das
absprechen darf. Aber ich bin in einem Punkt sicher, dass es in dem Leben
jedes Menschen Situationen gibt, wo er doch Angst hat vor der Zukunft und wo er
doch einmal darüber nachdenkt, was passiert nach dem Tod. Selbst wenn er
vollständig innerlich überzeugt ist, durch Belehrung oder wodurch auch immer,
dass es kein Leben nach dem Tod gibt, gibt es in dem Leben jedes Menschen einen
Moment, wo er doch einmal zweifelt daran und dann kommt diese Angst. Und das
Ergebnis des Werkes des Herrn der Rechtfertigung ist Frieden mit Gott.
Wir haben in Vers 2 Zugang zu der Gnade, Zugang zu Gott.
Vorher war Gott, der Weg zu Gott, versperrt und auch der Weg zur Gnade. Aber das
Werk des Herrn Jesus gibt uns jetzt Zugang, dass wir die Gnade des Herrn für
jeden Schritt in unserem Leben in Anspruch nehmen dürfen.
Wir haben als nächstes Hoffnung der Herrlichkeit. Wir haben eine Hoffnung.
Früher war es so, dass wir keine Hoffnung hatten, dass wir Angst vor der
Zukunft hatten, dass wir nicht höchstens sogar gewusst haben, dass wir in die
Hölle kommen. Jetzt haben wir eine Herrlichkeit vor uns, die wir mit
Sicherheit erwarten. Das ist Hoffnung. Dann eine weitere große Segnung, Vers 5,
Kapitel 5, Vers 5. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen.
Vorher, sagt Paulus Antitus, Hass und einander hassend und sich selbst sogar
hassend. Wir waren geprägt durch Hass und jetzt hat Gott seine Liebe,
göttliche Liebe, in dein Herz, die war natürlich nicht in das körperliche
Herz, sondern in unser geistliches Herz, in uns ausgegossen.
Und wir leben jetzt in einer Atmosphäre von Liebe zu Gott und zu den
Gläubigen und sogar zu den Menschen. Und als letztes, was ich hier nennen möchte,
durch den heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. Der Geist Gottes, stellt euch
das vor, eine göttliche Person wohnt in dir, in deinem Körper, sagt 1. Korinther 6.
In uns Menschen, die wir immer noch so oft sündigen, wohnt Gott, Gott selbst. Wir,
die wir endlich sind, in uns wohnt der unendliche Gott. Ob wir uns dessen immer
bewusst sind, in allem was wir tun, dass Gott selbst in uns wohnt, eine gewaltige
Konsequenz. Nach der Gabe des Sohnes, die größte Gabe, die Gott uns geschenkt hat,
der Geist Gottes, Gott selbst in unserem Leben.
Ich muss jetzt weitergehen zu dem nächsten Teil, der mir einfach auch sehr
wichtig ist. Wenn wir bekehrt sind, aber das wollte ich noch sagen, ich hoffe, dass
jeder, der hier in dem Raum ist, den Herrn Jesus als seinen persönlichen Retter
kennt. Dass jeder erkannt hat, dass er ein Sünder ist und dass er ewig verloren
geht. Kein Gerechter, wenn er den Herrn Jesus nicht annimmt. Tu das noch heute,
wenn du das noch nicht getan hast. Geh nicht daran vorbei, dass der Jesus dir
sein Heil heute anbietet, ob du jung bist oder alt. Heute Abend oder morgen kann es
zu spät sein und sage nicht, wenn es morgen und wenn du morgen noch lebst, es
ist schon nicht so wichtig. Es kann sein, dass es noch länger dauert, bis der
Jesus kommt. Es kann aber auch sein, dass es ganz
schnell vorbei ist und es kann auch sein, dass das Leben für dich, obwohl wir es
niemandem wünschen, ganz schnell vorbei ist. Deshalb mach ernst, ehe es zu spät
ist. Aber wenn wir bekehrt sind oder du bist
vielleicht gerade bekehrt, dann hast du die Freude erlebt mit dem Herrn Jesus,
dass du einen Retter hast, einen Heiland hast und du freust dich in dem Herrn Jesus.
Und dann stellst du auf einmal fest, ich sündige noch. Und dann stellst du fest,
ich sündige nicht nur einmal, ich sündige immer wieder. Und dann wird es dir so
gehen oder ergangen sein, wie vielen, jedenfalls wie auch mir, dass man an
seiner Errettung zweifelt. Die erste Konsequenz ist, dass man, wie man meint,
sich noch mal bekehrt. Und noch mal. Und immer wieder sündigt man und immer wieder
hat man Angst, ich gehe doch verloren. Und man bekehrt sich noch mal. Und das ist
die Erfahrung, die jetzt in Kapitel 5 Vers 12 bis Ende von Kapitel 8 genannt
wird. Der Apostel Paulus ist sehr sehr praktisch da. Er zeigt uns erstens, dass
durch Adam der Tod zu jedem Menschen vorgedrungen ist. Und wir als Gläubige
machen davon keine Ausnahme. Auch wir als Gläubige müssen, wenn der
Jesus nicht kommt, noch sterben hier. Die Folge der Sünde ist auch bei uns als
Gläubige noch nicht beendet. Bitte, die Macht der Sünde ist insofern gebrochen
worden, als der Jesus unser Herr und Retter geworden ist. Aber die Folgen der
Sünden sehen wir auch bei uns. Und das ist der Tod. Kapitel 6 zeigt uns dann,
dass die Sünde nach wie vor in unserem Leben vorherrschen kann. Und Paulus sagt,
sollten wir in der Sünde verharren? Er zeigt, dass eben nicht ein richtiger Weg
ist. Ich bin ja errettet. Christus ist für mich gestorben. Also kann ich leben und
Sünde spielt keine Rolle. Nein, er zeigt sogar, wir sind doch getauft worden auf
den Herrn Jesus. Auf seinen Tod. Und wenn du getauft worden bist, dann ist das
nichts anderes, als das ein Bild davon, dass man dich nicht mehr sieht auf dieser
Erde. Dass dein Leben auf dieser Erde ein anderes ist. Du kommst als ein anderer
aus dem Taufwasser heraus, als du reingegangen bist. Im Bilde gesprochen.
Und das soll eben praktische Wirklichkeit sein.
Ich weiß nicht, wer von euch getauft ist oder wer noch nicht getauft ist. Die
Taufe ist bis heute ein wichtiger Schritt im Glaubensleben. Durch die Taufe
bekennst du nicht, dass du bekehrt bist. Ich wiederhole das nochmal, weil das
manchmal falsch verstanden wird. Durch die Taufe bekennst du nicht, bekehrt zu
sein. Sondern durch die Taufe bekennst du dich zu einem gestorbenen Christus.
Da sagst du, dass du auf dieser Erde auf der Seite des Herrn Jesus stehen
möchtest. Die Taufe ist nicht ein Bekenntnis des Todes, der an dir
geschehen ist, sondern durch die Taufe möchtest du zeigen, dass du mitkommst.
Durch die Taufe geschieht das geistlicherweise. Das ist natürlich die Taufe
jetzt praktisch nur ein Bild davon, dass du mit Christus stirbst. Dass dein Platz
auf dieser Erde ist, eben nicht mit den Menschen, die sündigen, sondern mit
Christus. Mit dem, der in Neuheit, der was er jetzt lebt, für Gott lebt. Als er hier
auf dieser Erde war, ist er der Sünde wegen gekommen.
Aber als er auferstanden ist, lebt er nur noch Gott. Und das soll unser Leben sein.
Unser Leben soll nichts mehr mit der Sünde zu tun haben, sondern soll ein
Leben sein mit Gott, mit dem Herrn Jesus. So auch ihr haltet dafür, dass ihr der
Sünde tot seid. Wenn du noch lebst in der Sünde, dann
zeigst du, dass du eigentlich nicht mit Christus gestorben bist. Dann lebst du ein
Leben wie vor der Bekehrung. Aber du sollst praktisch für wahrhalten, dass
das, was an dir geschehen ist, dass du mit Christus gestorben bist, dass der
alte Mensch mit ihm begraben worden ist. Du sollst das auch praktisch
verwirklichen. Die Sünde soll keine Angriffspunkte in deinem Leben mehr
haben. Du sollst dich nicht mehr öffnen für die Sünde. Die Sünde soll für dein
Leben und für meins natürlich nicht attraktiv sein.
Der zweite Punkt also die Sünde. Tod, Sünde. Und dann gibt es eine dritte Folge
und das ist das Gesetz. Als Nichtjuden sind wir nicht unter dem Gesetz vom
Sinai. Aber wir können uns selbst Gesetze machen. Und jetzt komme ich zu einem
eminent praktischen Punkt in unserem Leben. Du merkst, nachdem du dich bekehrt
hast und die erste Freude gehabt hast, dass bestimmte Charakterzüge deines
Lebens, die du vor der Bekehrung gekannt hast, nachher wieder hervorkommen. Und das
sind bei jedem von uns unterschiedliche. Es gibt Kinder, diejenigen von euch, die
Kinder haben oder in unserem eigenen Leben, wir waren alle Kinder, wissen wir
das, die sehr jähzornig sein können. Und dieser Jähzorn ist, wenn du dich
bekehrst, ist meine Erfahrung jedenfalls bei mir selbst und auch bei
anderen eine gewisse Zeit gebannt. Weg. In der Freude der Bekehrung, in der Freude
an den Herrn Jesus. Aber dann kommt er irgendwann wieder hervor. Zum Beispiel
dieser Jähzorn. Und dann merkst du, dass du mit dem Fuß aufstammst, wie vorher.
Dass du auf den Tisch haust, wir nennen das ja im Beruf Choleriker, dass du
einfach wild wirst. Auch als Christ. Da gibt es andere, die haben den Zug dazu
neidisch zu sein. Neidisch auf den Erfolg von anderen.
Neidisch auf die Schönheit von anderen. Neidisch vielleicht auf die
Intelligenz eines anderen. Und das war eine Zeit lang im Hintergrund. Dann kommt
das wieder hervor. Es gibt solche, die haben eine Neigung
eher zu lügen. Als Kinder schon gehabt. Und dann kommen auch solche Dinge wieder
hervor. Und ich möchte dieses praktische Thema jetzt an einem Punkt
einmal begleiten. Diese Verse, der für junge Leute häufig ein ganz
großes Problem ist. Oft für junge Männer. Aber da es nicht nur für junge Männer,
sondern sogar im späteren Leben und selbst wenn man verheiratet ist, ein
Problem bleiben kann, ist das glaube ich ein praktischer und sehr nützlicher
Punkt, darüber nachzudenken. Und das ist das Thema der Selbstbefriedigung.
Dieses Thema, wo wir vielleicht nach der Bekehrung eine gewisse Zeit einen
Abstand von bekommen haben. Und dann kommt dieses Problem hoch. Und da passt
eben Kapitel Römer 7 sehr gut, dieses Gesetz. Warum? Das hat nichts mit dem
Gesetz vom Sinai zu tun, mit den zehn Geboten, sondern das hat etwas damit zu
tun, dass man sich selbst ein Gesetz auferlegt. Dass man selber sagt, ich will
davon wegkommen. Das ist nichts anderes als gesetzlich zu sein.
Ich will schaffen wegzukommen von diesem Problem. Das kannst du auf die Lüge, auf
den Jezorn, aber eben auch auf die Selbstbefriedigung sehr gut beziehen.
Du merkst, ich hoffe wenigstens, wenn du damit Probleme hast, dass das eine Sünde
ist. Dass das etwas Unbiblisches, etwas Böses ist, Selbstbefriedigung. Wie die
anderen Dinge auch. Und dann sagst du, das will ich lassen. Das ist nicht in Ordnung.
Und dann kommst du genau zu dem, was wir hier gelesen haben. Nämlich Vers 15,
Kapitel 7, Vers 15. Denn nicht das, was ich will, tue ich, sondern was ich hasse,
das übe ich aus. Du merkst, ich will das nicht tun. Das ist eine Sünde. Und du
hast es getan und hinterher bist du todunglücklich. Und in gewisser Hinsicht
hast du dich sogar selber dafür, dass du es getan hast. Dass du wieder schwach
geworden bist. Und du kommst in einen Kreislauf, das ist Römer 7, aus dem du
nicht mehr rauskommst. Bitte, du strengst dich an vielleicht und dann schaffst du
es mal, eine Woche oder erst mal zwei Tage, dann eine Woche, vielleicht auch mal einen
Monat, frei zu kommen von so einem Problem, wie der Selbstbefriedigung. Und
dann fällst du wieder hinein. Und es ist leider ein Problem, was auch in Ihnen
immer noch vorkommt und immer noch ein Problem darstellt. Und dann kämpfst du
mit dir, weil du weißt, das kann nicht gut sein. Und dann ist die Frage, wie
kommst du davon weg? Das Erste, was einmal wichtig ist zu
verstehen, ist, wenn man die Verse 14 bis 25 Kapitel 7 durchliest oder einfach
nur mal auf den Text schaut, dass ein Wort ständig vorkommt. Und das ist das
Wort ich. Ich, ich, ich, ich. Das ist genau das Problem eines Menschen, der zwar
bekehrt ist, aber in einer oder anderen Weise immer noch dann mit Sünden, mit
diesem Problem zu tun bekommt. Er dreht sich um sich selbst. Du merkst, da ist
was nicht in Ordnung. Du guckst wieder in dich rein. Du kämpfst dagegen, schaffst
es nicht und bist unzufrieden mit dir selber und schaust wieder auf dich
selbst und kämpfst mit dir bis zum Umfallen. Und der Weg, um da rauszukommen,
ist, dass du das als erstes Mal als ein Problem anerkennst in deinem Leben. Nur
wenn du einsiehst, ich habe damit ein Problem, nur dann kannst du davon weg
kommen. Das ist das, was wir gelesen haben in Vers 24. Ich elender Mensch.
Dieser Typ hier, sage ich einmal, Kapitel 7, Vers 14 bis 25, der hat bis zum
Umfallen, hat er gekämpft. Aber erst als er wirklich umgefallen ist, hat er erkannt,
ich elender Mensch. Bis zu dem Zeitpunkt hat er noch eine Hoffnung gehabt, ich
schaffe es selber. So ist das auch bei uns. Wir haben noch nicht gelernt, erkannt,
dass in meinem Fleisch, der alten Natur, nichts Gutes wohnt. Dass die alte Natur,
wenn ich also mit mir selber ringe, gar nicht anders kann, als in diese Sünde
immer wieder rein zu fallen. Und erst wenn ich zu diesem Ausruf komme, ich
elender Mensch, ist eine Chance für eine Wende.
Ich habe das früher als Jugendlicher, als ich Rettungsschwimmen, ja, das
Rettungsschwimmen gemacht habe, da ist das, dass man unter anderem lernt, wenn
du jemanden retten willst im Wasser, ich weiß nicht, ob das heute auch noch so
gesagt wird, aber damals war das so, wenn du jemanden retten willst, solange er
noch versucht rumzustrampeln, sich selber zu retten, wirst du ihn nicht retten
können. Bitte, wenn es ein Kind ist, was viel
leichter ist oder so, dann geht das natürlich. Aber nehmen wir mal an, in
gleiche Gewichtsklasse. Solange er selber noch versucht, sich zu
retten, wirst du ihn nicht rauskriegen können. Erst in dem Moment, wo er aufgibt,
da kannst du ihn rausziehen, weil sonst zappelt der und du kriegst ihn nicht
raus. So ist das auch hier im geistlichen Bereich tatsächlich. Solange
du meinst, du schaffst es selber noch, aus diesem Problem rauszukommen,
wirst du untergehen. Und irgendwann gehst du runter und dann merkst du, ich
elender Mensch. Ich hoffe, dass wir dahin gekommen sind. Oder ansonsten, wenn du in
diesem Problem bist, sei es Selbstbefriedigung oder ein anderes Thema,
dass du dadurch durch diesen Text heute einen Schritt damit weiterkommst. Ich
elender Mensch. Zweitens möchte ich dazu sagen, dass aus diesem Problem du nur
rauskommen wirst und kannst, wenn du errettet wirst. Ein Ungläubiger kann aus
edlen Gründen eine gewisse Zeit von Problemen loskommen, aber er wird immer
wieder irgendwann reinkommen. Als erretteter Mensch, das was hier Kapitel
7 betrifft, bezieht sich nur auf einen gläubigen Menschen. Drittens sehen wir
dann, dass er die Frage stellt, wer wird mich
retten von diesem Leib des Todes. Auf den ersten Blick merkt man gar nicht, was da
für ein Wandel stattgefunden hat. Bislang war er damit beschäftigt, was er tun kann,
um davon wegzukommen. Und jetzt merkt er, dieser Mensch, und wir müssen das merken
in unserem Leben, es gibt eine Person, die uns helfen kann.
Der Herr Jesus. Wer wird mich retten? Es ist das Wegschauen von sich selbst und
das Hinschauen auf Christus. Und das ist die einzige Rettung, die die Schrift dir
für so ein Problem anbietet. Weg von dir, hin auf Christus schauen. Erst wenn du
merkst, ich selber schaffe es nicht, aber da ist doch jemand gestorben am Kreuz.
Wer wird mich retten? Er wird mich retten. Christus kann dich retten, aus einer
solchen inneren Not. Und wie kann er dich retten? Indem du dir bewusst machst, er
ist gestorben und ich mit ihm. Und weil ich mit Christus gestorben bin, muss ich
nicht mehr sündigen. Ich glaube, dass das ein ganz, ganz wichtiger Schritt ist, in
diesem Leben zu erkennen, ich muss auf Christus schauen, bin mit ihm gestorben,
habe ein neues Leben bekommen und dieses neue Leben muss nicht sündigen.
Es kann auch gar nicht sündigen, aber es muss nicht sündigen. Darum geht es mir
jetzt. Dass du erkennst in deinem Leben, ich muss nicht mehr sündigen.
Du bist nämlich in so einem Kreislauf, dass du dir sagst, ich kann gar nicht
mehr anders. Und gerade bei der Selbstbefriedigung ist es, du hast die
Gedanken, du hast die Begierde und dann sagst du, ich kann gar nicht anders. Und
dann musst du dahin kommen, zu sagen, ich muss nicht sündigen.
Da ist jemand, der gestorben ist und sein Tod war mein Tod. Und dadurch habe
ich ein neues Leben und muss nicht mehr sündigen.
Praktisch gesehen, das finden wir jetzt nicht im Einzelnen hier im Text, kann das,
wie soll ich sagen, ist das Nächste, was ich dir empfehle, ist sofort zu beten.
Erstens hält das, was das Thema Selbstbefriedigung betrifft, deine Hände
fest. Das ist schon mal ein wichtiger Schritt. Aber zweitens bringt das deinen
Blick auf den Herrn. Und es ist zu Recht, meine ich, immer wieder gesagt worden,
mit dem Herrn vor dem Herzen können wir nicht sündigen.
Bitte, wir sind zu allem fähig. Aber wenn du betest und dann die Kraft von ihm
verlangst, ich sage bewusst verlangst, du selber wirst nicht die Kraft haben.
Das hast du ja erfahren in deinem Leben, dass du es nicht geschafft hast, allein
da wegzukommen. Aber er gibt dir die Kraft und wenn du
ihn bittest, dann wird er dir dabei helfen.
Ich muss dazu sagen, es ist natürlich entscheidend, wie du den Tag verbringst.
Jemand, der den halben Tag lang im Schlamm wühlt, der braucht sich nicht zu
wundern, dass seine Hände dreckig sind. Wenn du dich den halben Tag im Internet
mit solchen Dingen beschäftigt hast oder in Zeitschriften, dann brauchst du dich
nicht zu wundern, dass auch das, was du dann am Abend oder wann sonst tust, auch
Dreck ist. Wenn du dich mit Freunden nur triffst, deren einziges Thema solche
Themen sind oder die selber aufbrausend sind oder solche Themen wie die anderen,
die ich angesprochen habe, dann brauchst du dich nicht zu wundern, dass das auch
auf dich abfärbt. Und wenn du nicht das Wort Gottes liest, das ist die einzige
klare Wasserspeise. Lass mich das mal so sagen. Wasser in dem Sinne eben im
Vergleich zu dem Schlamm. Dann, wenn du das Wasser nimmst, dann kriegst du saubere
Hände und da kriegst du einen neuen Blickwinkel für dein Leben.
Aber das entscheidende Rettungsmittel ist zu erkennen, ich muss nicht sündigen,
Christus ist gestorben, ich mit ihm und dadurch von ihm Kraft zu bekommen.
Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Zu erkennen,
dass doch die Rettung für dich Befreiung bedeutet. Dass du eben nicht
mehr diesen Zielort hast, Sünde, Tod, sondern dass du eine Heilsgewissheit
hast und dich darauf auch stützen kannst, nicht mehr sündigen zu müssen. Und dann
siehst du, dass du freigemacht wirst von dem Gesetz der Sünde und des Todes, auf
Christus zu schauen, das Bewusstsein zu behalten und zu bewahren, dass du
gerettet bist. Und dann bist du auch nicht mehr diesen Gesetz, diesen
Gesetzmäßigkeiten in deinem Leben unterliegst du nicht mehr. Und das
Gewaltige ist, was wir in Vers 4 gelesen haben, damit sind wir sogar in der Lage,
die Gerechtsforderung des Gesetzes zu erfüllen. Wir stehen nicht unter Gesetz,
auch als Gläubige nicht, stehen wir unter diesen zehn Geboten. Aber die
Anforderung Gottes, die er durch sein Gesetz, die zehn Gebote dokumentiert hat,
aufgeschrieben hat, die erfüllen wir als Gläubige. Nicht, weil wir das Gesetz
erfüllen wollen, sondern weil das, was wir tun, viel mehr ist, als das Gesetz.
Denn das Gesetz sind die Mindestanforderungen an den Menschen, um
Leben zu bekommen. Ein Christ tut aber viel mehr, als nur
diese Mindestanforderungen. Er liebt nicht, wie er selber geliebt wird, sondern
er liebt so, wie Christus uns geliebt hat. Nur als ein Beispiel, wie wir in diesen
Rechtsforderungen des Gesetzes viel mehr tun. Nicht, weil wir dieses Gesetz tun
wollen, sondern weil wir Christus nachfolgen und auf der Grundlage seines
vollbrachten Werkes unser Leben führen.
Wenn wir das so zusammenfassen, wir sind errettet worden, erlöst worden, durch das
Blut des Herrn Jesus. Wir haben ein neues Leben bekommen, das nicht mehr sündigen
muss, sondern das ein Leben führt zur Freude des Herrn. Dann muss sich das in
unserem Leben sichtbar zeigen. Und das ist das Thema ab Kapitel 12.
Ich gebe jetzt zum Schluss kurz noch einen Überblick, was da folgt. Paulus
zeigt erstens, dass unser Leben eine neue Qualität, eine neue Ausrichtung nach
oben hat. Das ist Kapitel 12, Vers 1 und 2. Paulus zeigt, dass das Leben eines
erlösten Christen eine neue Beziehung zu anderen Gläubigen hat. Bitte, vorher
hat man keine Beziehung zu Gläubigen. Das sind Vers 3 bis 8. Und Paulus zeigt,
dass das Leben eines erlösten Christen ein komplett neues Verhältnis
ist zu Weltmenschen, zu Ungläubigen. Das sind die Versen 9 bis 21.
Dann mag man sich fragen, wenn ich erlöst bin, habe ich doch mit dieser Erde, mit
dieser Welt nichts mehr zu tun. Und da sagt Paulus, Kapitel 13,
oh doch, auch wenn du erlöst bist und eigentlich nicht mehr zu dieser Welt
gehörst, sollst du den Obrigkeiten in dieser Welt unterwürfig oder untertan
sein. Dann als nächstes zeigt er in den Kapiteln 14 und 15, dass du als erlöster
Christ nicht dein Leben zum Maßstab machen kannst für andere Gläubige. Da
gibt es schwache und da gibt es starke Gläubige. Und der schwache soll den
starken nicht verachten und der starke soll den schwachen nicht richten.
Das sind Kapitel 14 und 15. Mein Leben, mein Verständnis, mein geistlicher
Zustand ist nicht der Maßstab für jeden anderen.
Und dann sehen wir in Kapitel 16 noch, dass der erlöste Christ ein Leben, ein
fruchtbares Leben für den Herrn Jesus führt. Es gibt ja selten ein Kapitel, wo
so viele Gläubige erwähnt werden, wie in Römer 16, die einen Dienst tun für Gott,
für den Herrn Jesus. Wir leben ein Leben, was nicht einfach nur für uns ist,
sondern wir haben ein Leben, wo es Aktivität gibt, ein Lebensprogramm, was
wir tun können. Und das finden wir in Kapitel 16. Und ich möchte jetzt nur zu
dem Kapitel 12 noch ein paar Gedanken sagen. Wir sind erlöste Christen und das
heißt, dass wir unser Leben, unser Leiber, unseren Körper darstellen
sollen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer.
Wie siehst du dein Leben an? Der Jesus, das habe ich eben gesagt, hat sein Leben
als Preis gegeben für dein Leben. Jetzt bist du erlöst.
Gnade ist umsonst und hat doch ihren Preis. Was bist du bereit in deinem Leben
als Gläubiger für einen Preis zu bezahlen für Christus? Was für eine
Antwort zu geben für das, was Gott dir geschenkt hat?
Hier sagt Paulus, wie es sein soll. Wir sollen unser Leben als ein Schlachtopfer
führen. Wir kennen 3. Mose 1. Das ist dieses
Kapitel, was uns das Brandopfer vorstellt, als ein Vorbild auf das, was
der Jesus getan hat. Sein Leben hingegeben für Gott. Ist mit Sicherheit
auch der erste Gedanke. Aber hier sehen wir, dass es einen zweiten Gedanke von 3.
Mose 1 gibt. Dass es ein Bild ist von dem Leben, das wir führen sollen. Ein
Leben, was überhaupt nicht an sich selbst denkt, sondern als Schlachtopfer
für Gott. Die einzige Lebensausrichtung, nenne ich die einzige, aber die
Lebensaufgabe ist für uns, für Gott zu leben. Als ein Schlachtopfer. Sich
aufzugeben. Schlachtopfer heißt eigentlich ein Opfer, was eben getötet
wurde. Das heißt, keine Rücksicht für mich zu nehmen, sondern mein Leben
auszurichten. Ganz für Gott. Hier ist natürlich diese bemerkenswerte
Zusammenstellung ein lebendiges Schlachtopfer. Ist natürlich menschlich
gar nicht möglich. Entweder ist es ein Schlachtopfer oder es ist lebendig. Aber wir
sollen in unserem Leben, sollen wir unser Leben wie ein Schlachtopfer ganz für
Gott leben. Gott wohlgefällig. Dann heißt es, seid nicht gleichförmig dieser Welt,
sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes. Wenn wir an
Gleichförmigkeit mit dieser Welt denken, dann denken wir vielleicht in erster
Linie immer an Moral. Und das ist ja auch ein wichtiger Bereich. Wie leicht
gleiten wir in unserer Moral ab, dass wir selber so werden wie ungläubige
Menschen. Was unsere Vorstellungen, was unsere ethischen Vorstellungen und
Maßstäbe in unserem Leben betrifft. Das ist ein Bereich. Hat uns viel zu sagen.
Darüber möchte ich jetzt nicht sagen. Aber es gibt einen zweiten Bereich. Was ist
unsere Gedankenwelt? Solche von uns, die beruflich zum Beispiel aktiv sind, die
vielleicht auch schon mal das eine oder andere Seminar besuchen. Da lernen wir,
was Welt ist. Ich habe manche Seminare besucht, wo Menschen eingeteilt werden.
Wo du dir Gruppen zusammenstellst, damit sie funktionieren, damit man gut
arbeiten kann. Das kann man sehr leicht im Gläubigen, im geistlichen Bereich
sofort übertragen. Ich könnte sofort aus Leuten, die ich
kenne, bestimmte Gruppen zusammenstellen. Es gibt ja unterschiedliche Theorien
oder auch Konzepte. Da gibt es solche, die sprechen zum Beispiel von drei Arten von
Menschen. Das sind die roten Menschen. Das sind die Menschen, die, wenn man sie mit der
Peitsche bezeichnet, diese Führungspersonen, die eben
durchsetzungsstark sind, wie man sagt. Dann gibt es blaue Leute. Das sind diejenigen,
die den Zusammenhalt in der Gruppe sicherstellen. Die sozusagen die
Atmosphäre in einer Gruppe darstellen. Und dann gibt es grüne. Das sind die Denker.
Ohne die würde überhaupt nichts passieren. Da würde man überhaupt kein
Ergebnis inhaltlich bekommen. Und danach werden, jedenfalls in manchen
Unternehmen, in manchen Gesellschaftsbereichen, werden eben
Gruppen zusammengestellt. Man braucht von jedem mindestens einen, damit man
Ergebnis erzielt. Das ist der rote, damit überhaupt Inhalt zustande kommt und dass
die drei auch noch irgendwie miteinander arbeiten.
So kann man auch unter Gläubigen Menschen zusammenstellen, um am Büchertisch zu
arbeiten oder sonst was zu tun, um eben bestimmte Ergebnisse zu erzielen.
Und wenn man das macht und wenn man ein solches Seminar besucht hat, steht man in
dieser Gefahr, diese Dinge sofort zu übertragen auf den Bereich der Gläubigen.
Das ist gleichförmig zu sein mit dieser Welt. Davon lesen wir in der Schrift
nichts. Die Schrift sagt uns nicht, wir sollen blind irgendwas tun. Das sagt uns
die Schrift auch nicht. Aber wir sind so sehr in Gefahr, durch das, was uns
fasziniert, gerade in unserem Geist, uns der Welt anzupassen.
Da sonst Paulus hier sagt, seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern
werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes.
Gott möchte, dass wir durch das Lesen seines Wortes, durch ein Leben mit Gott,
in Gemeinschaft mit Gott, dass das unsere Veränderung bringt. Und nicht, dass wir
das, was wir an Konzepten aus menschlichen Bereichen, gut gemeint
vielleicht manchmal, dass wir das lernen und sehen und dann übertragen in unser
Leben. Ich wollte damit nur zeigen, dass die
Gleichförmigkeit mit dieser Welt eben nicht nur so ein moralische Frage ist,
sondern dass sie uns ganz in unserem Geist, in unserer Seele, auch was seelische
Empfindungen, Seelsorge, Psychoanalyse und solche Sachen betrifft, überall ist
es die Möglichkeit, dass wir in unserem Leben gleichförmig werden mit dieser
Welt. Gott möchte das nicht. Wir sollen prüfen, was der gute und
wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. Wenn das unser Ziel, unser
Maßstab für das Leben wird, einmal unser Leben auszurichten auf Gott und
zum anderen das zu prüfen, ob das wirklich, was wir tun, nach dem Willen
Gottes ist, dann haben wir etwas gelernt, auch in unserem praktischen Leben, als
Konsequenz daraus, dass wir erlöst sind. Paulo sagt uns das hier. Es hat Auswirkungen
für unser Leben mit Gott, hat Auswirkungen für unser Leben miteinander
und auch mit dieser Welt. Ich hoffe, dass in diesem Sinn das, was der Römerbrief
uns über das Evangelium Gottes zeigt und vorstellt, dass uns das neu eine gute
Botschaft geworden ist. Eine gute Botschaft, nicht nur für Ungläubige,
sondern auch für uns als Gläubige. Und dass es eine gute Botschaft ist, auch in
unserem praktischen Leben, dass wir merken, dass die Begründung und auch die
Befreiung nicht etwas Theoretisches ist, sondern dass es ungemein praktisch in
unser tägliches Leben hineinspielt. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen als Text für unser Thema der Christ und seine Familie, als Bibeltext, Epheser
5 und 6 Teile davon lesen.
Epheser 5 Abvers 22 Ihr Frauen seid euren eigenen Männern untergeordnet
als dem Herrn.
Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung
ist.
Er ist das Leibesheiland.
Aber wie die Versammlung dem Christus unterworfen ist, so auch die Frauen den Männern in allem.
Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich
selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung
mit Wasser durch das Wort, damit er die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellte, die
nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und untadelig
seien.
So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber.
Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt es und pflegt es,
wie auch der Christus die Versammlung.
Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinen Gebeinen.
Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen,
und die zwei werden ein Fleisch sein.
Dieses Geheimnis ist groß, ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung.
Doch auch ihr, ein jeder von euch, liebe seine Frau so wie sich selbst, die Frau aber, dass
sie den Mann fürchte.
Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist Recht.
Ehre deinen Vater und deine Mutter, welches das erste Gebot mit Verheißung ist, damit
es dir wohl ergehe und du lange lebst auf der Erde.
Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und
Ermahnung des Herrn."
Soweit Gottes Wort.
Das Thema der Christ und seine Familie, wir haben das gesagt im Gebet gemeinsam, ist sehr
aktuell.
Es ist ein ganz wichtiges Thema für unser Leben und das stellen wir allein dadurch fest,
dass die Bibel praktisch vom ersten Blatt bis zum Schluss immer wieder mit diesem Thema
gefüllt ist.
Besonders im Alten Testament, aber eben nicht nur, finden wir wichtige Gedanken Gottes Anweisungen
für unser Leben über dieses Thema, der Christ in der Familie.
Zweitens, jeder von uns hat irgendwie mit diesem Thema zu tun.
Entweder bist du ein Kind und damit bist du Teil einer Familie, zumindest ist jeder von
uns ein Kind gewesen und kennt sich damit aus mit dem, was Familie heißt.
Viele von uns sind verlobt oder verheiratet, manche von uns haben Kinder, dadurch haben
wir in den unterschiedlichsten Beziehungen, die es gibt bei Ehe und Familie eben mit diesem
Thema zu tun.
Darüber hinaus ist die Familie, manchmal wird das so gesagt, ich denke zu Recht, die
Keimzelle der Versammlung der Gemeinde, der Kirche.
Wenn in unseren Familien das Leben nicht stimmt, wenn unsere Familien nicht biblisch orientiert
sind, wie soll das Versammlungsleben, das Gemeindeleben, wie soll das nach Gottes Gedanken
gehen.
Das was uns täglich betrifft, wenn ich in der Familie bin, dann bin ich täglich in
der Familie.
Wenn das nicht stimmt nach Gottes Gedanken, wie soll das in unserem Versammlungsleben
dann noch funktionieren.
Und dann dürfen wir nicht vergessen, dass der Herr Jesus, als er auf diese Erde kam,
nicht irgendwie einen Sonderweg gewählt hätte.
Er ist in eine Familie hineingeboren.
Der Jesus hat auch ein Familienleben gekannt.
Und es ist, ich finde, ergreifend, dass er in kurz, kurz vor der größten Not, die es
in seinem Leben gab, am Kreuz, in diesen drei Stunden der Finsternis, der letzte Ausspruch
davor betraf seine Familie, seine Mutter und Johannes.
Und das zeigt, dass dem Herrn Jesus, sogar in diesen Umständen, wo er da am Kreuz hing,
er den Gedanken der Familie nicht zur Seite gelassen hat.
Ich meine, das ist ein Hinweis für uns auch, wie wichtig dieses Thema für uns sein muss,
wenn der Herr Jesus es so wichtig, so ernst genommen hat.
Es gibt auch noch eine zweite Seite, die man daneben stellen kann.
Der Jesus sagt in der Bergpredigt, dass die Jünger, und wir alle wollen doch Jünger
sein, die wir an den Herrn Jesus glauben, das Salz der Erde sind.
Und dieses Thema, oder diese Beziehungen, die wir sind, als Eheleute, als Kinder in
Familien, als Familien, ist genau das Thema, wo dieses Salz der Erde Wirklichkeit werden
soll.
Auch die Familienbeziehungen sind Beziehungen für diese Erde.
Im Himmel sind wir nicht verheiratet, haben wir keine Kinder, haben wir keine Eltern.
Aber auf dieser Erde.
Und Familien, das gibt es auch bei Ungläubigen.
Und da, wo wir sozusagen in gleichen Beziehungen sind, wie andere Menschen, wie Menschen, die
auf dieser Erde leben, da sollen wir dadurch, dass wir Gottes Gedanken verwirklichen, praktizieren,
sollen wir Salz sein, sollen wir bewahren, das, was Gott uns durch sein Wort aufgegeben
hat, wie Ehe und Familie aussehen soll.
Das heißt, wenn wir als Christen ihn auseinander gehen lassen, wenn ich mich auseinander lebe
von meiner Frau, meiner Frau von mir, wenn wir im offensichtlichen Zwiespalt leben als
Familien, Eltern, Kinder, als Christen, wie soll die Welt, wie sollen ungläubige Menschen
noch irgendwie erkennen und auch bewahren, das, was Gott uns gegeben hat.
Ich hoffe, dass diese beiden Seiten einfach zeigen, wie nützlich, wie notwendig es ist,
dass wir uns mit diesem Thema beschäftigen.
Nicht zuletzt, weil wir doch leider feststellen müssen, dass unter Christen, unter eigentlich
ernsthaften Christen, immer mehr Ehen und Familien kaputt gehen.
So wollen wir uns diesem Thema heute Nachmittag ein wenig nähern und wollen dabei folgendes
bedenken.
Die Gefahr ist immer, weil wir jetzt die einzelnen Teile der Familie durchgehen wollen, dass
ich sehr gut zuhöre, was meine Nachbarn betrifft, vielleicht meine Ehefrau oder meinen Ehemann,
vielleicht die Kinder oder die Eltern oder vielleicht eine Familie, die ich kenne.
Wir hören immer sehr gut zu, wenn es den anderen betrifft und sind so blind, wenn es
uns selbst betrifft.
Deshalb wollen wir da zuhören, wo wir selber betroffen sind, wo du betroffen bist als Kind
oder als Vater, als Ehefrau oder als Ehemann.
Wir wollen nicht weghören, wenn es um andere geht, aber wir wollen nicht das zum Maßstab
machen, um den anderen zu beurteilen, sondern wir wollen das Wort Gottes zum Maßstab machen,
um uns selbst in diesem Licht zu sehen.
Und ich fange abweichend von dem Bibeltext, den wir gelesen haben, einfach mit den Kindern
an.
Euch, die ihr Kinder seid, oder sage ich jetzt euch, weil ich einfach kein Kind in diesem
Sinn mehr bin, euch wird gesagt, ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist
Recht.
Es ist eine schlichte Botschaft an euch, eine Botschaft, die wir alle kennen, weil wir alle
Kinder gewesen sind und wir alle wissen, genau wie ihr es wisst, wie schwer es ist, als Kind
zu gehorchen.
Aber das sagt der Herr Jesus euch hier, ihr Kinder, gehorcht euren Eltern.
Es ist eigentlich eine einfache Botschaft an euch und doch, ihr wisst es, wie schwer
ihr euch tut, euren Eltern zu gehorchen, einfach das zu tun, was euch die Eltern sagen.
Wenn dir die Mutter, deine Mutter sagt, räum dein Zimmer auf, dann hast du wahrscheinlich
50 Argumente, um zu sagen, nee, gibt Wichtigeres zu tun.
Aber der Herr Jesus sagt dir hier, gehorchen und du weißt, was gehorchen heißt, gehorchen
heißt das einfach zu tun.
Vielleicht sagst du, das ist aber ganz ungeschickt, wie mir meine Mutter, mein Vater das gesagt
hat.
Mag sein.
Aber du sollst nicht gehorchen, weil deine Mutter oder dein Vater dir das in einem liebevollen
Ton gesagt hat, sondern du sollst deshalb gehorchen, weil deine Mutter oder dein Vater
dir das gesagt hat.
Deine Eltern haben nicht deshalb Autorität über dich oder das Recht, dir etwas zu befehlen,
weil sie geistlich sind oder weil sie es gut machen, sondern sie haben deshalb Autorität,
weil Gott Eltern Autorität gegeben hat.
Selbst wenn deine Eltern dir etwas sagen, wovon du vielleicht ganz überzeugt bist,
vielleicht sogar zu Recht überzeugt bist, es ist verkehrt, heißt es hier, ihr Kinder
gehorcht euren Eltern im Herrn.
Ich glaube, im Kolosserbrief sagt er sogar in allem.
Das ist eure Aufgabe, nicht deshalb, weil eure Eltern so gut sind, sollt ihr gehorchen,
sondern deshalb, weil ihr Kinder seid.
Gott möchte das, dass ihr als Kinder gehorsam seid.
Gehorsam sein heißt sofort gehorsam sein.
Es gibt wieder so viele Gründe zu sagen, mache ich gleich, aber gehorsam zu sein heißt
für euch, dass ihr es sofort tut.
Wenn dir deine Mutter sagt, oder dein Vater vielleicht, du sollst draußen Unkraut ziehen
und du fängst tatsächlich an, aber nach 10 Minuten, nach einer Viertelstunde sagst du,
jetzt ist es mir genug und ich mache schon später weiter, dann lernst du hier, gehorsam
sein heißt nicht nur sofort zu gehorchen, sondern auch ganz zu gehorchen.
Gehorsam ist ganz und gehorsam heißt auch gerne zu gehorchen.
Das ist das, was euch mit Sicherheit am schwersten fällt und ihr sollt wissen, dass uns das
auch so gegangen ist.
Und wir als Eltern dürfen das unseren Kindern auch durchaus mal sagen, wenn wir Kinder erleben,
die jetzt vielleicht mürrisch sind, dass wir als Eltern, nein, dass wir, als wir Kinder
waren, auch nicht anders waren.
Aber Gottes Wort sagt euch, gehorsam sein.
Und gehorsam sein heißt gerne gehorsam sein.
Ihr kennt eure Eltern wahrscheinlich sehr gut, wir alle haben das als Kinder gekannt
und ihr wisst, genau wie ich, dass die Mutter anders reagiert als der Vater.
Vielleicht gibt es bestimmte Situationen, wo du weißt, da muss ich zu meiner Mutter
gehen, um eine bestimmte Sache machen zu können und bei anderen Situationen weißt du, das
wird dir dein Vater lieber erlauben, leichter erlauben.
Das ist Eltern gegeneinander auszuspielen.
Ich glaube, du merkst sofort, das ist nicht wirklich gehorsam.
Gehorsam zu sein heißt, das zu tun, wovon du überzeugt bist, dass deine Eltern das
von dir wünschen.
Ich möchte darüber hinaus sagen, gehorsam sein ist nicht nur das zu tun, was deine Eltern
dir ganz konkret aufgetragen haben.
Du weißt bestimmt, was deinen Eltern gefällt.
Keine Ahnung, vielleicht eben im Garten mal was zu machen.
Vielleicht dein Zimmer mal aufzuräumen, obwohl du gar nicht von deinen Eltern diesen Auftrag
bekommen hast.
Gehorsam zu sein heißt, das sofort zu tun, also heißt es zu tun, obwohl du noch nicht
einen direkten Auftrag bekommen hast.
Und denk daran, du möchtest doch von deinen Eltern ins Vertrauen gezogen werden.
Vertrauen kannst du genau dadurch dir erwerben, dass du von Herzen deinen Eltern gehorsam
bist.
Auch wenn es dir mal schwer fällt und du kannst sicher sein, dass dir deine Eltern
dann mehr und mehr auch Dinge anvertrauen, wo du merkst, ich bin eigentlich noch jung,
aber dass meine Eltern mir das sagen, das ist ein Vertrauensbeweis der Eltern dir gegenüber.
Vielleicht erlebst du, dass deine Eltern sich streiten.
Vielleicht erlebst du, dass deine Eltern ständig im Streit sind.
Das sind schwere Situationen, mit denen Kinder umgehen müssen.
Aber denk dann auch in einer solchen Situation daran, dass dein Herr dich sieht und dass
dein Herr, der dir hier diesen Auftrag gegeben hat, gehorsam zu sein, dich versteht, dass
er bei dir ist und dass er dir helfen möchte, auch in solchen schwierigen Umständen dir
zu helfen.
Es gibt schöne Beispiele im Alten Testament, ich nenne nur mal Samuel, Samuel, der als
kleines Kind in ganz schwierigen Umständen war.
Er war nämlich, hatte keine Eltern bei sich, die waren weit weg.
Er war bei diesem alten, hohen Priester Eli und da hat er für den Herrn Jesus dienen
können.
Er war dem Eli gehorsam und dann hat er Dinge tun können für den Herrn Jesus.
So könnt auch ihr für den Herrn Jesus schon tätig sein, auch als Kinder.
Vielleicht dem Nachbarn mal helfen und dem Nachbarn auch mal etwas sagen von dem Herrn
Jesus.
Eine wunderbare Aufgabe, die gerade ihr als Kinder tun könnt, weil Menschen, ungläubige
Menschen von Kindern manchmal mehr annehmen als von Erwachsenen.
Oder denkt an dieses Mädchen, diese junge Frau, die da bei Naaman war.
Sie hat dem Naaman Heilung gebracht.
So dürft ihr das auch tun.
Ihr dürft schon Boten sein für den Herrn Jesus, auch als Kinder.
Ich muss weiter gehen.
Es ist einfach so, wir haben ein sehr umfangreiches Thema heute Nachmittag und letztlich kann
ich viele Dinge einfach nur anreißen.
Das ist vielleicht unbefriedigend für euch, aber es hat einen Vorteil, dass ihr und wir
alle uns selber über das Einzelne Gedanken machen müssen, dass ich euch nicht alles
sozusagen vorkauen kann, sondern dass jeder für sich in seinem Bereich sich auch Gedanken
machen muss.
Und ich wechsle jetzt von den Kindern zu uns Eltern, weil das einfach dazu passt.
Hier heißt es, ihr Väter reizt eure Kinder nicht zum Zorn.
Ich sage an diesem Punkt immer, dass das für uns Väter peinlich ist.
Warum steht da nicht ihr Eltern?
Auch in Kolosser steht ihr Väter.
Es ist doch offensichtlich, dass wir als Männer, als Väter einfach in diesem Punkt schwach
sind und fehlerhaft sind.
Ihr Väter reizt eure Kinder nicht zum Zorn.
Wir können also unsere Kinder durch unsere Anforderungen zum Beispiel regelrecht zum
Zorn bringen.
Vielleicht haben wir einen solchen Anspruch, den wir nicht mal selber erfüllen und den
erwarten wir, dass unsere Kinder den erfüllen.
Vielleicht wollen wir, dass unsere Kinder sozusagen der Stern am Himmel sind.
Das betrifft ja nicht nur Väter, aber hier wird es auf Väter bezogen.
Vielleicht ist es, dass wir als Eltern wollen, dass unsere Kinder zum Zorn sind und das fängt
schon im kleinsten Alter als Babys an.
Vielleicht sind wir solche, die gerne anderen gegenüber davon sprechen, was unsere Kinder
schon alles können.
Das ist alles nett und niedlich, aber wir müssen uns durchaus mal fragen, was dahinter
steckt.
Sind wir nicht leicht solche, die uns selber in unseren Kindern verherrlichen wollen?
Das Ziel, das wir in der Erziehung haben ist, sie aufzuziehen in der Zucht und in der Ermahnung
des Herrn.
Was hast du für ein Ziel mit deinen Kindern?
Was habe ich für ein Ziel?
Ist unser Ziel, unsere Kinder zu ziehen zu Christus, erziehen in der Zucht und in der
Ermahnung des Herrn.
Ist unser Ziel der Erziehung, die Kinder zu dem Herrn Jesus zu bringen und ich meine nicht
nur sie zur Bekehrung zu bringen.
Das ist natürlich das Erste, gar keine Frage.
Unser Ziel, dass sie den Herrn Jesus als Retter annehmen, aber auch wenn sie das getan haben,
dann muss doch unser Ziel sein, sie weiter zu dem Herrn Jesus hinzuziehen.
Aber wisst ihr, wir können unsere Kinder nur zu dem Herrn Jesus hinziehen, wenn wir
selber bei dem Herrn Jesus leben.
Wenn ich in meinem praktischen Leben nicht bei Christus bin, wenn ich nicht in Gemeinschaft
mit dem Herrn Jesus lebe, wie soll ich dann die Kinder ziehen?
Da kann ich sie drücken vielleicht noch, aber ziehen, erziehen kann ich sie nicht.
Lasst uns nicht das Ziel haben, bei der Erziehung unserer Kinder, dass sie groß werden, im Beruf
oder in der Familie oder in der Versammlung, sondern lasst uns das Ziel haben, dass sie
zu Christus kommen.
Wir sollen sie nicht zum Zorn reizen.
Im Kolosserbrief wird das interessant auch ausgedrückt, da wird gesagt, ihr Väter reizt
eure Kinder nicht, damit sie nicht mutschlos werden.
Was bieten wir unseren Kindern für eine Atmosphäre in unseren Häusern?
Sind wir solche Eltern, wir wollen nicht unseren Kindern zu Knechten werden, aber die ein
Haus, eine Heimat bieten, wo sie sich wohlfühlen, wo sie gerne hinkommen.
Wenn wir dieses nicht mehr ihnen bieten, dann werden sie davonlaufen.
Und dann haben wir sie verloren und oftmals sind sie auch für den Herrn verloren.
Das liegt an uns Eltern.
Bitte!
Unsere Kinder müssen sich selbst beziehen, sie haben selber Verantwortung für das, was
sie tun, aber wir haben die Verantwortung, ihnen ein solches Heim, ein solches Haus zu
bieten, dass sie sich wohlfühlen, dass sie Vertrauen haben zu uns und dass sie in allem
zu uns kommen.
Ich gehe jetzt etwas über den Text hinaus, natürlich.
Wie ist es, sind wir als Eltern einmütig in der Erziehung?
Ich habe eben davon gesprochen, dass Kinder zu dem einen oder zu dem anderen gehen.
Das können sie nur, wenn wir das zulassen.
Und ich meine zulassen nicht in dem Sinne, dass wir sie sonst strafen, sondern dass wir
als Eltern nicht einmütig sind.
Wie ist das, wenn unsere Kinder etwas fragen und wir unterschiedlicher Meinung sind?
Und wenn, sagen wir, die Mutter etwas geantwortet hat, wie reagieren wir als Väter dann?
Sagen wir dann etwas anderes, als was die Mutter gesagt hat?
Oder lassen wir das stehen und sprechen nachher mit unserer Frau darüber?
Und umgekehrt?
Wie ist das, wenn der Vater die Kinder straft und die Mutter meint, das ist zu hart?
Wie reagiert ihr dann?
Greift ihr ein?
Kinder merken das sofort.
Kinder spüren das instinktiv, wie ihre Eltern zueinander stehen.
Es ist so wichtig für die Erziehung unserer Kinder, dass wir als Eltern einmütig sind,
dass wir gemeinsam, deshalb ist auch das gemeinsame Gebet für die Eltern von so entscheidender
Bedeutung.
Da führt man sich zusammen.
Da bringt man auch die Nöte, die man vielleicht hat, auch die unterschiedlichen.
Es ist ja nicht so, dass wir jetzt eingleisig werden sollen.
Wir haben unterschiedliche Gedanken zu dem einen oder anderen Punkt und das dürfen wir
auch haben.
Aber wir müssen sicherstellen, dass wir vor den Kindern einmütig als Eltern reagieren.
Wie ist das, wenn wir einmal ungerecht gewesen sind?
Vielleicht gerade wir Väter, wenn wir unsere Kinder ungerecht, vielleicht zu hart gestraft
haben.
Sind wir dann solche, die zu den Kindern gehen und das auch mal bekennen können?
Viele haben die Angst, dass ihre Autorität dann verloren geht, wenn sie das ihren Kindern
bekennen.
Und das ist einfach ein falscher Gedanke.
Gerade das Gegenteil ist wahr.
Wenn wir ungerecht gewesen sind und ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendein Elternpaar
gibt, das nicht einmal auch ungerecht war den Kindern gegenüber, dann dürfen, nein,
dann müssen wir das unseren Kindern bekennen und dann gemeinsam mit ihnen beten.
Lasst uns das tun und lasst uns vor allen Dingen, und das ist ja der Punkt hier, zum
Zorn herausfordern, tun wir oft dadurch, dass wir im Zorn handeln.
Gerade wir Männer.
Bei Müttern habe ich eher den Eindruck, dass sie einfach überfordert sind.
Wenn ein Kind oder zwei Kinder, beim ersten Kind, das ist ja gar nicht die Frage nach
mehreren Kindern.
Schon bei einem Kind ist man ja erstmal vollkommen ausgefüllt in seinem Leben und man weiß
gar nicht, wie man mehr Kinder überhaupt bewältigen soll.
Und bei zwei und drei Kindern und mehr ist das ja auch nicht anders.
Und wenn dann alle durcheinander schreien, dann ist man als Mutter einfach schon mal
hilflos und dann reagiert man über, wie man so sagt.
Aber bei unseren Vätern ist das doch leichter so, dass wir regelrecht im Zorn antworten
und dass wir unüberlegt, ohne vielleicht vorher wenigstens ein Stoßgebet zum Himmel
gesprochen zu haben, einfach schlagen.
Lasst uns das bekennen, dem Herrn und auch unseren Kindern und lasst uns darin sozusagen
uns vor dem Herrn üben, dass uns das nicht immer wieder passiert.
Und lasst uns auch beginnen, damit unseren Kindern Vertrauen zu schenken, mehr Vertrauen
zu schenken.
Je älter die Kinder sind, umso wichtiger ist, dass wir sie ins Vertrauen ziehen, dass
wir mit ihnen reden.
Kinder, das habe ich eben nicht gesagt, haben kein Anrecht auf eine Erklärung, warum wir
so oder so handeln.
Ich wiederhole das nochmal ausdrücklich, haben kein Anrecht darauf.
Das heißt aber nicht, dass wir als Eltern nie etwas erklären.
Ganz im Gegenteil.
Je älter die Kinder werden, umso mehr haben wir die Verpflichtung, ihnen auch deutlich
verständlich zu machen, warum wir so und nicht anders handeln.
Das Wichtigste, hat einmal ein Bruder gesagt, für uns als Eltern ist, Vorbild zu sein.
Und ich glaube, das ist auch so.
Kinder schauen sich so viel bei uns ab.
Meint ihr, wenn wir nicht als Eltern die Bibel lesen, dass unsere Kinder anfangen,
die Bibel zu lesen?
Meint ihr, wenn wir morgens nicht beten, vielleicht sehen die Kinder das nicht, aber die spüren
das und es kommt irgendwie raus, meint ihr, dass unsere Kinder anfangen, die Bibel zu
lesen, zu beten?
Wenn wir jede Kleinigkeit zum Anlass nehmen, die Versammlungsstunden zu versäumen.
Bitte, es gibt Gründe, Krankheit und was weiß ich.
Aber wenn der kleinste Anlass uns genügt, um zu sagen, ne, meint ihr, wir können unsere
Kinder gewinnen dafür, dass sie das Versammlungsleben als einen elementaren, als einen entscheidenden
Bestandteil ihres Lebens verstehen?
Es ist so wichtig, dass wir selber Vorbilder sind.
Wir alle wissen, wie schwach wir da sind.
Und das macht dieses Thema auch so delikat eigentlich.
Eigentlich kann keiner über dieses Thema wirklich mit Autorität sprechen, weil wir
alle bei uns selber feststellen, wie schwach und fehlerhaft wir sind.
Aber Gottes Wort spricht an vielen Stellen über dieses Thema und deshalb wollen wir
diesem Thema nicht einfach aus dem Weg gehen.
Ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Erziehungsgrundsatz scheint mir zu sein, dass
wir Kinder, das ist zuchtende Ermahnung des Herrn, in die Selbstständigkeit des Lebens
mit dem Herrn führen.
Es ist ein Grundfehler, wenn wir meinen, Kinder an uns binden zu müssen und abhängig machen
zu müssen von uns.
Der entscheidende Punkt ist, dass wir Kinder dazu bringen, ein Leben mit dem Herrn Jesus
zu führen und dass sie das ohne uns können.
Im Unterschied zur Ehe sind uns Kinder für eine Zeit, vielleicht 18 Jahre, vielleicht
16 Jahre, vielleicht auch 25 Jahre, anvertraut.
Dann leben sie alleine irgendwann.
Und wenn sie nicht früh gelernt haben, wenn wir ihnen nicht früh beibringen konnten, dass
sie ein Leben mit dem Herrn Jesus führen und dass sie ein persönliches Leben mit dem Herrn
Jesus führen und dass sie allein von ihm abhängig sind, letztlich, dann führen wir
sie in eine Abhängigkeit, die irgendwann zum Schaden wird.
Irgendwann werden wir nicht mehr da sein.
Und wenn sie dann nicht gelernt haben, auf den Herrn zu vertrauen, dann fällt das unvergleichlich
viel schwerer.
Damit komme ich zu der nächsten Klasse, Jugendlichen.
Zu Jugendlichen finden wir in der Schrift direkt nicht sehr viel.
Wir haben gestern zu einem Problem für Jugendliche einiges gesehen in Römer 7.
Wir finden natürlich in 1.
Johannes 2 wichtige Anweisungen, wichtige Hinweise für junge Menschen, nicht die Welt
zu lieben.
Ich möchte jetzt ein Beispiel aus dem ersten Buch Mose einmal zeigen.
1.
Mose 37, das ist die Situation, ich glaube die kennen wir alle, von Josef und seinen
Brüdern.
Ich möchte daran zeigen, für euch, die ihr junge Leute seid, wie es nicht gut ist, als
junge Leute zu leben.
Ihr kennt die Situation, da war Josef, ist von seinem Vater zu den Brüdern geschickt
worden und die Brüder haben sich dann erstmal überlegt, wie können wir den Josef loswerden.
Und dann waren sie ganz unterschiedlicher Meinung und dann hat der eine so gehandelt,
dann kam der Ruben dahin und sah, dass sein Bruder Josef nicht mehr in dem Brunnen war
und hat den anderen Vorwürfe gemacht.
Und dann kam es sogar dahin, dass die Brüder von Josef ihren Vater belogen haben, indem
sie ihm da dieses Kleid in ein Blut hineingetaucht haben und das ihrem Vater geschickt haben.
Bitte, wir reden hier über Leute, die erwachsen waren, die wahrscheinlich schon Familien hatten,
aber ich denke, das ist ein ganz gutes Hilfsmittel, um zu zeigen, wie junge Leute sich nicht verhalten
sollen.
Wir reden über die Familie.
Vielleicht habt ihr Geschwister und das, was euch hauptsächlich kennzeichnet, ist gegeneinander
und gegen die Eltern.
Das führt nicht zu einer Familienatmosphäre der Liebe.
Wenn jeder eigentlich neidisch ist, wie auf Josef, auf den Bruder, auf die Schwester,
wenn jeder dem Vater misstraut und dem anderen misstraut, so werden wir kein schönes, kein
wirklich erfülltes Familienleben, auch ihr als junge Leute, nicht hinbekommen.
Die Grundvoraussetzung, dass unser Familienleben ein freudiges, ein schönes Leben ist, ist,
dass wir Vertrauen zueinander haben.
Und ich sage euch, die ihr jung seid, die ihr unverheiratet seid, die ihr vielleicht
noch in der Familie lebt, das liegt an euch.
Das liegt ganz entscheidend an euch, wie ihr mit euren Geschwistern umgeht und wie ihr
mit euren Eltern umgeht.
Ihr müsst das Vertrauen sozusagen aufbauen, miteinander und seht eure Geschwister.
Das ist leicht.
Ich habe auch Geschwister gehabt oder habe sie noch und weiß, wie leicht man Geschwister
als Konkurrenten sieht.
Als Konkurrenten, um sozusagen das Wohl oder die Zuwendung der Eltern, als Konkurrenten
darin, wie man von Außenstehenden gesehen wird, das ist alles so menschlich, aber das
führt nicht zu einem Miteinander.
Es gibt Familien, habe ich kennengelernt, wo wirklich die Geschwister ein Miteinander
haben.
Und das ist einfach schön.
Und das führt dazu, dass man an einem Strang zieht.
Und das führt dazu, dass man sich gegenseitig hilft.
Und wir brauchen auch in der Familie die gegenseitige Hilfe.
Die andere Seite, damit bin ich bei uns Eltern, ich habe nur noch keine jugendlichen Kinder,
aber ich war Jugendlicher, die andere Seite ist, dass wir Eltern für Jugendliche eine
Herberge haben müssen, dass wir Verständnis bringen müssen, unseren jugendlichen Kindern.
Als Jugendliche hat man mit Sicherheit, und wir alle waren ja Jugendliche, daher wissen
wir das, eine andere Sichtweise als die Eltern.
Und lasst uns einmal versuchen, auch diese Sichtweise erstmal zu verstehen, wenigstens.
Man muss sie ja nicht teilen, aber man muss wenigstens versuchen, das zu verstehen.
Dass einfach jugendliche Kinder eine andere Musik gut finden, als wir als Eltern.
Das ist einmal so.
Das war bei uns so.
Und wir brauchen uns nicht zu wundern, dass das bei unseren Kindern auch irgendwann so
ist.
Ich sage nicht, dass man die dann gut finden muss, aber ich sage, dass man wenigstens einmal
versuchen muss, sich in die Jugendlichen hinein zu versetzen.
Dass sie vielleicht auch in einer Phase der Entwicklung ihrer Persönlichkeit sind, wo
sie manchmal anecken.
Das war doch bei uns auch nicht anders.
Wenigstens ein Verständnis, eine Atmosphäre zu bilden, wo sie sich aussprechen.
Wisst ihr, es erschreckt mich eigentlich immer wieder, dass ich von dem einen oder anderen
und manchem anderen geht das ja auch so, angesprochen werde, sozusagen als Ersatz dafür, dass er
mit seinen Eltern nicht über diese Probleme reden kann.
Natürlich wissen wir, dass wir uns schwer getan haben und schwer tun, über alles mit
unseren Eltern zu reden.
Aber es gibt solche Familien, wo Kinder, jugendliche Kinder mit ihren Eltern über manche Probleme
in ihrem Leben reden können.
Und das liegt an den Eltern.
Das liegt ganz eindeutig daran, dass Eltern eine Vertrauensbasis geschaffen haben zu ihren
Kindern und zwar nicht erst, als sie Jugendliche waren.
Wenn wir als Eltern keine Zeit für unsere kleinen Kinder haben, dann haben die jugendlichen
Kinder keine Zeit mehr für uns.
Das müssen wir wissen.
Wenn ich, und ich sage das selbst, sehe diesen Blumenstrauß dankbar und fahre jetzt aber
weg von meiner Familie mit sechs Kindern, habe keine Zeit dieses Wochenende für meine
Kinder.
Wenn wir, das ist eine Herausforderung für uns alle, wenn wir keine Zeit investieren
in unsere kleineren Kinder, dann werden die Kinder, wenn sie älter sind, sagen, damals
hast du keine Zeit gehabt, warum soll ich heute zu dir kommen?
Es liegt also nicht erst dann, wir können diesen Boden sozusagen, diese Vertrauensbasis
nicht erst schaffen, wenn sie Jugendliche geworden sind, sondern die Basis dafür, die
liegt früher.
Es liegt an uns, wie wir junge Menschen aufwachsen lassen in unserem Haus, dass Vertrauen da
ist.
Dass wir als Eltern auch mal über unsere Probleme reden, die wir als Jugendliche hatten.
Ich frage mich manchmal, wie kann es kommen, dass Isaac genau denselben Fehler macht, den
sein Vater zweimal gemacht hat, wegzugehen und seine Frau als seine Schwester auszugeben.
Ich kann mir das nur vorstellen, dass sie nie darüber geredet haben.
Oder, dass Abraham sein Verhalten da beschönigt hat, seinem Sohn gegenüber.
Wenn ich dagegen meinen Kindern nicht so als vollkommener Gegenüber trete, sondern als
einer, der auch Nöte gehabt hat, der auch Schwierigkeiten in seinem Leben gehabt hat,
dann werden Kinder vielleicht, auch wenn sie in der Pubertät, im jugendlichen Alter sind,
zu mir kommen, um mit mir über ihre Probleme zu reden.
Ich gehe weiter zu der Frage der Verlobung.
Dazu müssen wir wissen, dass die Schrift praktisch gar nicht über Verlobung spricht.
Wir kennen den Fall aus dem Alten Testament, einer verlobten Frau, wenn dann ein Mann bei
ihr gelegen hat, also sexuellen Verkehr mit ihr hatte, und wir kennen den Fall von Maria
und Josef, die verlobt waren.
Wichtig ist, dass wir verstehen, dass die Verlobung, so wie wir sie in der Schrift finden,
eine andere Verlobung ist, als wie wir sie heute kennen.
Damals war Verlobung praktisch eine Eheschließung, das war ein Vertrag, der geschlossen worden
ist, und das Einzige, was noch nicht geschehen war, möglicherweise deshalb, weil die Heiratsgabe
eben noch nicht gebracht war, war einfach, dass der intime Verkehr von Mann und Frau
noch nicht vorhanden war.
Ansonsten war das wie Eheleute.
Wir können das daraus erkennen, dass Josef seine Frau, als er da mitbekam, dass sie schwanger
war, heimlich entlassen wollte.
Die konnten nicht einfach so ohne weiteres auseinandergehen.
Es war ein Vertrag, der praktisch geschlossen war.
Insofern ist die Verlobung, wie wir sie heute kennen, anders.
Die Verlobung heute ist ja, dass man als Mann sich der jungen Frau oder älteren Frau verspricht
und umgekehrt, also eine mündliche Versprechung, die man sich gegenseitig leistet.
Ich wollte das nur vorweggeschickt haben, weil es damals praktisch unmöglich war, sich
zu trennen als Verlobte.
Wir wissen, dass es heute öfter der Fall ist, manchmal oft der Fall ist.
Nicht, dass ich sage, dass das gut ist, im Gegenteil, aber es ist einfach eine andere
Situation.
Aber wenn du als junger Mensch dich verloben willst, ich möchte einfach ein paar Stichworte
nennen aus der Schrift und so, als aus dem Geist der Schrift, die vielleicht eine Hilfe,
ein Hinweis für dich, für euch sein können.
Das erste einmal ist, dass du dafür betest.
Du bist doch gläubig, du glaubst an den Herrn Jesus, das hoffe ich wenigstens, dass jeder,
der hier ist, an den Herrn Jesus Christus glaubt, ihm seine Sünden bekannt hat und
dann vertraust du doch dem Herrn Jesus, dass er dir den richtigen Ehepartner schickt und
finden lässt, sehen lässt.
Also das erste ist, dass man dafür betet und tu das nicht erst, wenn dein Blick, dein
Auge auf jemanden gefallen ist, sondern fang damit früher an.
Übrigens wir als Eltern fangen da hoffentlich auch mit früher an.
Natürlich beten wir als erstes, dass unsere Kinder sich bekehren, aber für uns ist das
heute, jedenfalls für uns als Eheleute, als Eltern, heute schon ein Gebet, dass unsere
Kinder einen Gläubigen und ich sage noch einige weitere Dinge gleich, Ehepartner finden.
Also betet als junge Leute dafür, dass ihr die richtige Wahl trefft, dass ihr die richtigen
Kriterien an eure Auswahl stellt und dass der Herr euch den richtigen Ehepartner zeigt.
Das zweite ist, 1. Korinther 7 macht das deutlich, nur im Herrn, das heißt es kommt nur ein Gläubiger
infrage.
So nett und so attraktiv menschlich ein Ungläubiger sein kann, sein mag für dich, für einen
Gläubigen kommt ein ungläubiger Ehepartner nicht infrage, das macht Gottes Wort ganz
deutlich.
Es ist etwas, was dich in die Irre führt.
Glaube nicht, du bekehrst deinen Ehepartner irgendwann.
Es gibt Fälle, wo das gut gegangen ist und es gibt noch mehr Fälle, wo das schlecht
gegangen ist, nicht gut gegangen ist.
Begib dich erst gar nicht auf diese Bahn, dass du meinst, einen Ungläubigen irgendwie
noch retten zu können.
Dafür ist nicht die Ehe vorgesehen, das ist die Evangelisation, persönlich und gemeinsam.
Also im Herrn, aber im Herrn heißt mehr, als nur, dass er gläubig ist.
Im Herrn heißt auch, dass du übereinstimmst über die geistlichen Grundfragen deines Lebens
mit der Person.
Im Herrn, das ist nicht in Christus.
In Christus wäre vielleicht, dass man sagt, oder in dem Heiland, dass es einfach nur darum
geht, dass er gläubig ist.
Im Herrn heißt, dass du und dein Ehepartner dem Herrn Jesus gehorsam seid, in allem, dein
zukünftiger Ehepartner, in allem, was das Wort Gottes sagt.
Das betrifft das persönliche Glaubensleben.
Seid einmal anspruchsvoll, was euren Ehepartner betrifft und zwar nicht nur, was den Körper
betrifft.
Seid anspruchsvoll, aber bitte, sei auch anspruchsvoll dir selbst gegenüber.
Wenn dein Wunsch ist, ich hoffe das, dass dein zukünftiger Ehepartner entschieden
mit dem Herrn Jesus sein Leben führt, dann kannst du das nur sein, wenn du selber auch
eine Entscheidung, eine wirkliche Entscheidung für den Herrn Jesus in deinem Leben getroffen
hast, dass du wirklich mit dem Herrn Jesus gehst, dass du konsequent mit dem Herrn lebst,
dass er wirklich die Herrschaft in deinem, in meinem Leben hat.
Lass das nicht eine dritte Wahl sein, sondern lass das wirklich Priorität haben, einen
entschiedenen Ehepartner im Leben mit dem Herrn Jesus zu haben und die Frage des Zusammenkommens
ist nicht die letzte.
Es kann einfach nicht gut gehen, bestimmt nicht für eure Kinder, aber auch nicht für
eure Ehe, wenn der eine diesen kirchlichen Weg geht und der andere diesen.
Da musst du schon vorher einen gemeinsamen Weg, ein gemeinsames Ziel auch haben.
Wie soll das funktionieren, dass er in diese Kirche geht und du gehst in jene Kirche?
Nein, im Herrn zu heiraten heißt auch, dass ihr einen gemeinsamen Glaubensweg auch mit
den Geschwistern geht und macht da keine faulen Kompromisse.
Die Überzeugung, die du hast, die hast du doch mit dem Herrn und vor dem Herrn und dann
soll auch dein Ehepartner diese Überzeugung teilen.
Aber darüber hinaus gibt es natürlich noch andere Kriterien.
Wir werden das gleich bei der Ehe noch sehen, aber wir können das auch hier bei der Verlobung
sehen, meine ich.
Der Mensch wird unterteilt nach Geist, Seele und Leib oder Körper und in diesen drei Bereichen
sollst du durchaus deine Anforderungen haben, geistig, dass du dich unterhalten kannst mit
deinem Ehepartner.
Ihr wollt euch doch nicht in der Zukunft irgendwie immer anschweigen, oder?
Also darfst du, was die geistige Seite betrifft, anspruchsvoll sein.
Das heißt ja nicht, dass dein Ehepartner nun der intelligenteste Mensch dieser Erde
sein muss, aber doch wenigstens so, dass ihr vernünftig euch unterhalten könnt, dass
ihr euch austauschen könnt im geistigen Bereich.
Geist heißt natürlich auch Geist im geistlichen Bereich, dass du dich austauschen kannst mit
deinem Ehepartner später über geistliche Dinge.
Im seelischen Bereich sollst du dich wohlfühlen bei deinem künftigen Ehepartner.
Ich glaube nicht, dass der Herr uns deutlich macht, dass wir jemanden heiraten sollen,
wo ich eigentlich Angst vor habe oder wo ich ein ungutes Gefühl habe in diesem seelischen
Bereich.
Bestimmt nicht.
Und natürlich ist es wahr, dass du auch deinen Ehepartner körperlich attraktiv finden
darfst.
Aber, was ist die erste Priorität?
Mit Sicherheit nicht die körperliche, mit Sicherheit nicht.
Gott sagt, Geist, Seele und Körper.
Ich habe mich manchmal gefragt, wir kennen ja gerade junge Frauen, junge Schwestern
meine ich, die einen wirklich entschiedenen Eindruck machen in ihrem Glaubensleben, warum
die so lange unverheiratet bleiben.
Ich habe mich zum Beispiel gefragt, warum lesen wir von einer Maria von Betania nicht,
dass sie geheiratet hat.
Wir wissen ja nicht, vielleicht hat sie geheiratet, aber wir lesen es nicht.
Und ich habe manchmal den Eindruck, und das betrifft uns als Männer, dass wir diese Anforderung
an uns, auch geistlich zu sein, in dieser Frage der Ehe irgendwie nicht so ganz hoch
einschätzen.
Dass wir Angst haben vielleicht, dass es eine Schwester sein mag, die geistlicher ist als
wir.
Und wir nehmen das nicht als einen Ansporn, sondern wir sagen, da soll sich jemand anders
drum kümmern.
Bitte, es ist durchaus so, dass wir, das habe ich ja eben gesagt, dass wir unseren Partner,
den wir als Ehepartner uns vorstellen, körperlich attraktiv finden dürfen und sollen, aber
die erste Frage ist doch, können wir ein gemeinsames Glaubensleben miteinander führen?
Das Äußere wird mehr und mehr verblassen, aber was bestehen bleibt, ist die geistliche
Energie, ist der Glaube, der in dem Leben der beiden Ehepartner vorhanden ist.
Das lass dir wichtig sein, dann wird das Andere, ich bin sicher, auch geschenkt werden.
Damit komme ich zu uns als Ehefrauen und Ehemännern.
Und es ist ja bemerkenswert, wenn wir Epheser 5 uns anschauen, die Frauen bekommen 3 Verse,
wir Männer bekommen 3 mal 3 Verse.
Es gibt auch den umgekehrten Fall, 1.
Petrus 3, schon wahr.
Aber hier, wenn es darum geht, eigentlich wo es die, der Brief ist mit den höchsten
Segnungen, die uns als Gläubigen geschenkt werden.
Gerade da finden wir, dass die Frauen 3 Verse nötig haben und wir Männer 9.
Den Frauen wird gesagt, seid euren eigenen Männer untergeordnet als dem Herrn.
Es ist fast, wie bei den Kindern meine ich, eine ganz, ganz schlichte, aber ganz, ganz
entscheidende Botschaft.
Ihr als Frauen habt diesen Auftrag in der Ehe, euch unterzuordnen.
Es hat mal jemand gesagt, der Weg des Segens für die Menschheit ist, gehorsam zu sein.
Ihr Frauen sollt euren Männern nicht gehorsam sein, das steht hier nicht, sondern euch unterordnen.
Aber der Weg des Segens für eine Ehe und für eine Ehefrau ist, sich unterzuordnen.
Sich unterzuordnen heißt nicht, immer zu schweigen.
Sich unterzuordnen heißt auch nicht, wenn jemand geistlich ist als Frau, als Schwester,
einfach den ungeistlichen Mann laufen zu lassen.
Aber sich unterzuordnen heißt, bei einer hoffentlich bestehenden eigenen Meinung und
Überzeugung, die man dem Mann auch mitteilt, aber dem Mann die Entscheidung zu überlassen.
Sehr gute Ehen sind dadurch gekennzeichnet, dass es eine starke Ehefrau gibt und einen
starken Ehemann.
Und ich meine natürlich nicht körperlich, sondern geistlich und in der Überzeugung.
Ich hoffe sehr jedenfalls, dass es keinen von uns gibt, von uns Männern meine ich,
der einfach Ja-Sager als Frauen liebt, als seine Ehefrau.
Das wäre absurd.
Aber Gott möchte, dass ihr als Frauen euch unterordnet.
Euer Mann hat das letzte Wort.
Das ist Gottes Gedanke.
Ihr kennt die Redensart, dass manche Frauen ihre Männer in ihren Händen haben.
Habe ich jetzt kürzlich mal gehört, in ihren Fäusten haben.
Seht ihr darauf, dass niemand das für euch sagt.
Diesen Anschein schon zu erwecken, das ist einfach nicht gut.
Und es heißt überhaupt nicht, dass es nicht sein kann, dass die Ehefrau geistlicher ist
als der Mann.
Aber je geistlicher eine Frau ist, umso eher wird sie sich unterordnen.
Wir kennen ja den Fall aus der Schrift, wo wir das fast annehmen müssen, dass Aquila
und Priscilla, die uns als Ehepaar vorgestellt werden, dass doch die Priscilla die geistlichere
von den beiden war.
Jedenfalls fällt es uns auf, dass sie viermal an erster Stelle erwähnt wird und gerade
dann auch, wo es einmal um geistliche Themen geht.
Und trotzdem haben wir nie den Eindruck, dass Priscilla jetzt die Frau gewesen ist, die
immer in den Vordergrund trat.
Sie war geistlich und hat das bewiesen dadurch, dass sie sich untergeordnet hat.
Tut das.
Damit seid ihr euren Männern die beste Hilfe.
Damit heißt es nicht, dass ihr keine Aufgaben hättet.
Es gibt vielleicht keine größere Aufgabe, gerade wenn man Kinder hat, als Kinder zu
dem Herrn zu bringen.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass mehr Menschen durch Frauen zum Glauben gekommen
sind, als durch Männer.
Weil die Kinder, ich kann es jedenfalls von den vier Kindern sagen, von denen wir überzeugt
sind bei uns, dass sie gläubig sind, an den Herrn Jesus glauben, dass sie durch meine
Frau zum Glauben gekommen sind.
Sie hat mit ihnen das Wort Gottes gelesen.
Sie hat die Kinder tagsüber immer wieder auf den Herrn Jesus hingewiesen und hat ihnen
deutlich gemacht, dass sie sich bekehren müssen.
Natürlich dürfen wir uns als Väter nicht aus der Verantwortung stehlen, bestimmt nicht.
Aber ihr als Mütter, ihr habt einfach in der Regel jedenfalls viel mehr Zeit, um mit
den Kindern zusammen zu sein, wenn der Herr euch Kinder geschenkt hat.
Und dann nutzt diese Zeit.
Warum nicht mit der Nachbarschaft, mit den Kindern der Nachbarschaft einmal so eine Kinderstunde
zu machen.
Ich weiß zum Beispiel, dass bei uns ein Nachbarskind, als er mal zufällig zum Mittagessen bei uns
sein musste, nachher zu seiner Mutter gesagt hat, das Beten vor dem Essen, das wollen wir
auch machen.
Wir glauben gar nicht, ich sage jetzt einmal, ihr als Mütter glaubt gar nicht, was ihr
für einen Einfluss in der Nachbarschaft ausüben könnt.
Und das sind Aufgaben, die ihr gut tun könnt.
Wie wichtig ist die Aufgabe, dass ihr euren Ehemännern eine echte Hilfe seid.
Eben nicht immer Ja und Amen zu sagen, aber sie auch anzuspornen, geistlich aktiv zu sein.
Das hat Axa getan.
Die hat den Ottniel da nicht einfach laufen lassen, die hat ihm gesagt, was er auch tun
sollte.
Und doch scheint mir, hat sie nicht ihren Platz verlassen.
Man kann den Mann anspornen, ohne ihn sozusagen ständig mit der Peitsche zu führen.
Seht, dass ihr Aufgaben habt, dass ihr wichtige Aufgaben habt als Frauen, auch im Reich Gottes.
Aber verlasst dabei nicht euren Platz.
Der Platz der Unterordnung ist wertvoll.
An anderer Stelle hatten wir uns jetzt unterhalten darüber, dass Gott das, was er uns sagt,
in seinem Wort, zu unserem Guten möchte.
Gott möchte uns nicht ins Elend führen und er möchte auch euch Frauen nicht unglücklich
machen.
Ganz im Gegenteil.
Dadurch, dass er euch diesen Platz gibt, der Unterordnung, möchte er euch glücklich
machen und so wird er auch ein erfülltes Leben, so bin ich sicher, für euch als Frauen
haben.
Und dann gehe ich weiter zu uns Männern.
Wie gesagt, neun Verse hier.
Ihr Männer liebt eure Frauen.
Das ist das zweite Mal, wo ich eigentlich meine, dass wir nur sagen können, ist das
nicht peinlich für uns?
Warum haben wir denn unsere Frauen geheiratet?
Ich habe immer gedacht, wir hätten sie geheiratet, weil wir sie lieben und um sie zu lieben.
Und doch finden wir, dass uns mehrfach gesagt wird, ihr Männer liebt eure Frauen.
Offenbar sind wir da sehr, sehr nachlässig.
Darüber wollen wir uns einmal Gedanken machen, wie kann es sein, dass uns Männern hier mehrfach
gesagt wird, ihr Männer liebt eure Frauen.
Was heißt lieben?
Liebe ist kein Gefühl.
Ein Liederdichter, ein amerikanischer Liederdichter drückt das so aus, ich zitiere das jetzt
mal auf Englisch, love is not a feeling, but the act of your will.
Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Willensentscheidung.
Ich glaube, dass das ganz wichtig ist, dass wir das verstehen.
Gefühl ist verliebt zu sein.
Und das darf und soll auch sein.
Und Verlobte sollen verliebt sein und Eheleute sollen auch immer wieder verliebt sein.
Das ist schön.
Aber Liebe ist kein Gefühl, Liebe ist eine Willensentscheidung, das heißt nicht, dass
eine Willensentscheidung gezwungen ist, dass ich also, wenn ich 10 Jahre verheiratet bin,
dann mich zwingen muss, meine Frau zu lieben.
Aber es ist eine Willensentscheidung, es ist eine Entscheidung in deinem Leben.
Das ist deshalb von ganz großer Bedeutung, weil dann, wenn es Probleme gibt, ich nicht
sagen kann, ich habe keine Empfindungen mehr für meine Frau.
Das ist gar nicht das Thema bei Liebe, Empfindungen.
Liebe ist eine Entscheidung, die du triffst für dein Leben, und zwar in Bezug auf eine
Person, auf deine Ehefrau.
Und natürlich umgekehrt gilt das für euch als Frauen auch so.
Ihr solltet eure Männer lieben und das wird in Titus 2 auch noch einmal deutlich gemacht,
dass Frauen ihre Männer lieben sollen.
Aber hier wird es eben besonders betont für uns als Männer.
Liebe kann man vielleicht sagen, ist, dass wir als Männer die Bedürfnisse, die wahren
Bedürfnisse unserer Frauen kennen und zu erfüllen suchen.
Liebe ist, dass wir die wahren Bedürfnisse kennen und zu erfüllen suchen.
Wenn Gott, wenn uns die göttliche Liebe uns gegenüber gezeigt wird, dann ist es so, dass
Gott unsere Bedürfnisse kennt und sie stillt.
Das hat er getan, indem er seinen Sohn gesandt hat.
Wenn es um unsere menschliche Beziehung geht, dann müssen wir manchmal diese Bedürfnisse
kennenlernen.
Und das ist die entscheidende Frage, kennst du eigentlich, ich meine dich als Mann, die
echten Bedürfnisse deiner Frau?
Wenn ich dir jetzt sagen würde, schreib die mal auf und du würdest sie deiner Frau dann
heute Abend zeigen, bist du sicher, dass sie das so abhaken würde?
Auch in so einigermaßen in der Priorität, die für sie da ist?
Und lass mich das auf die drei Ebenen jetzt einmal beziehen, von denen ich vorher schon
gesprochen habe.
Geist, Seele, Körper.
Was den Geist betrifft, gibt es zwei Ebenen noch für uns als Gläubige.
Es gibt die geistliche Seite und es gibt die geistige Seite.
Was die geistliche Seite betrifft, da sind zunächst mal die Bedürfnisse aller Frauen,
also aller gläubigen Frauen, genau wie aller gläubigen Männer dieselben.
Wir haben es nötig, uns dem Vater, dem Herrn Jesus anzuvertrauen.
Das ist ein ureigenes geistliches Bedürfnis.
Wir haben es nötig, von Gott Lebensworte zu bekommen, um unser Leben richtig zu führen.
So, jetzt geht es um Liebe, von uns als Männern.
Das heißt, dieses Bedürfnis, das auch unsere Frauen haben, müssen wir in unserer Ehe erfüllen.
Wie können wir das erfüllen?
Indem wir gemeinsam beten und indem wir gemeinsam das Wort Gottes lesen.
Das ist ganz schlicht eigentlich.
Und doch erschüttert es irgendwie, wenn man hört, dass Gläubige über Jahre, über zehn
Jahre nicht miteinander das Wort gelesen haben und gebetet haben.
Das ist irgendwie furchtbar, wenn man das dann so mitbekommt.
Ich hoffe, ihr tut das, dass ihr gemeinsam betet und gemeinsam lest.
Das ist so entscheidend für das Wohl eines Ehelebens, dass man gemeinsam die Bibel liest
und gemeinsam betet.
Als Eheleute.
Dass wir das als Familie auch noch tun müssen, ist so.
Aber zunächst mal als Eheleute.
Die Familie besteht aus einer Ehe und Eltern und Kindern.
Und das Verhältnis Eltern-Kinder ersetzt in keiner Weise das Verhältnis, das wir als
Eheleute haben.
Und gerade der Titusbrief, Titus 2 macht deutlich, dass in erster Stelle die Beziehung von Ehemann
und Ehefrau kommt und dann an zweiter Stelle auch die Beziehung zu den Kindern natürlich.
Aber du kannst nicht sagen, weil ich mit den Kindern zusammen die Bibel lese, ist sozusagen
mein ganzes Bibellesen für die Familie fertig.
Sondern wir haben die Verantwortung, wir als Männer haben die Verantwortung, mit unseren
Ehefrauen zu lesen und zu beten.
Wie sieht das aus, unterhalten wir uns als Eheleute eigentlich noch über Glaubenserfahrungen,
die wir haben?
Ich bin immer noch bei dieser geistlichen Seite.
Haben wir noch ein Gespräch darüber, wie wir mit dem Herrn Jesus leben und wie wir
das erlebt haben, dass der Herr Jesus uns in bestimmten Punkten führt?
Oder ist das so auf die Versammlungsstunden beschränkt?
Glaubensleben geistliche Bedürfnisse sind, dass man auch über diese Fragen miteinander
spricht.
Ich gehe zu der geistigen Ebene.
Nehmen wir mal an, ihr habt Kinder.
Und du kommst abends von der Arbeit nach Hause und deine Frau hat sich einen halben Tag mit
den kleinen Kindern rumgeschlagen und jetzt würde sie gerne mal ein vernünftiges Wort
reden.
Und du kommst nach Hause und du hast alles andere im Sinn, als dich jetzt mit deiner
Frau zu unterhalten.
Das erste, was du machst, ist in den Keller zu gehen zu deinem Computer oder zu der Anlage
die Musik zu hören oder die Zeitung vor die Nase zu halten und deine Frau sitzt wieder
im Trockenen.
Deine Frau hat geistige Bedürfnisse, sich einfach mal mit einem normalen Menschen zu
unterhalten.
Und deine Frau hat auch das Bedürfnis, dass du ihr mal was mitteilst.
Wir Männer sind ja oftmals solche, die das gar nicht so nötig haben, aber Liebe ist
eben nicht, was ich nötig habe als Mann, sondern was meine Frau braucht.
Vielleicht brauchst du ja auch nicht dein Reden, das kann ja sein, das musst du mit
deiner Frau klar werden darüber, was deine Frau für Bedürfnisse hat.
Das kann ich dir nicht sagen.
Aber fast immer ist es so, dass Frauen gerne einen geistigen Austausch brauchen.
Und Liebe heißt, dass wir uns diese Zeit nehmen.
Dass wir nicht meinen, wir sind auch geschafft, natürlich sind wir geschafft, wenn wir von
der Arbeit kommen.
Aber unsere Frauen sind doch auch geschafft, wenn sie Kinder haben oder auch wenn sie keine
Kinder haben, von dem, was sie an dem Tag gemacht haben.
Und dann denken wir an uns und denken nicht daran, dass unsere Frauen auch Bedürfnisse
haben.
Wie ist das im seelischen Bereich?
Ich habe eben in einem anderen Zusammenhang gesagt, seelischer Bereich ist, dass man sich
wohlfühlt beieinander.
Kennst du diese Zeit und dafür braucht gerade eine Frau, Frauen sind eben einfach anders
als wir Männer, oftmals Zeit, dass wir einfach mal uns zu unserer Frau setzen, ohne ständig
mit irgendwas beschäftigt zu sein.
Einfach mal hinsetzen.
Vielleicht möchte sie einfach mal zusammen mit dir eine Tasse Kaffee oder sonst was trinken
oder einfach mal nur zusammen sitzen bei einem Kerzenlicht.
Weißt du, was deine Frau an inneren, an seelischen Bedürfnissen hat?
Liebe heißt, dass du dich darum kümmerst, um sie zu erfüllen.
Oftmals ist es bei Frauen so, dass sie auch mal ab und zu hören möchten, dass sie noch
geliebt werden.
Bei uns Männern ist das oftmals weniger der Fall.
Ist ja ganz unterschiedlich.
Aber es geht ja nicht darum, was ich brauche als Mann, sondern was meine Frau braucht.
Lieben heißt, ihr zugute zu handeln.
Wann hast du das das letzte Mal deiner Frau gesagt?
Ich habe dich lieb.
Übrigens Kinder brauchen das auch, fällt mir gerade ein.
Aber jetzt sind wir bei der Frau.
Wann hast du das letzte Mal deiner Frau eine Blumenstrauß mitgebracht?
Vielleicht will sie keine Blumen, sondern was anderes.
Aber das, was sie gern hat, wo du weißt, dass sie sich nicht in ihrem Kopf darüber
freut, sondern in ihrem Herzen darüber freut.
Schon mal gefragt oder schon mal darüber nachgedacht, was sie erfreuen kann?
Seelisch die Frau zu lieben.
Und dann komme ich zu dem körperlichen Bereich.
Ein Bereich, der ja ganz wenig angesprochen wird.
Liebe heißt im körperlichen Bereich, wir sprechen ganz allgemein, dass sich das, was
ich tue, was meiner Frau Freude macht, vielleicht will sie einfach öfter mal einen Kuss haben
oder vielleicht einfach eine Umarmung, vielleicht will sie einfach mal an der Hand gehalten
werden, vielleicht will sie auch einfach mal einen Spaziergang mit dir machen, Hand in
Hand.
Denkst du, aber sie möchte es und das ist Liebe.
Und wie ist es im intimen Zusammensein?
Was bewegt dich, wenn du mit deiner Frau intim zusammen bist, dass du erfüllt wirst?
Oder dass deine Frau erfüllt wird?
Das alte Testament, wir haben bei uns in der Wortbetrachtung gerade erste Mose 34 gehabt,
das ist diese Geschichte mit Dina.
Das alte Testament hat drei verschiedene Ausdrücke für das intime Zusammensein.
Erstens, der Mann erkannte die Frau, zweitens, er lag bei ihr und drittens, wie es jetzt
heißt, er entehrte sie.
Das sind drei Möglichkeiten, wie ein Mann mit seiner Frau umgehen kann.
Er erkannte seine Frau, das bedeutet, er hat seine Frau in ihrem Inneren gesucht und ihr
Erfüllung geben wollen, ihr Freude machen wollen.
Er hat nicht an seine Erfüllung gedacht, sondern an die Freude der Frau.
Das ist lieben.
Er lag bei ihr, bedeutet, dass er an sich gedacht hat, seine egoistischen Begierden,
Lüste, das was ihn betrifft, das hat er befriedigt.
Egoistischer Sex, könnte man dazu sagen.
Und dann gibt es noch entehren.
Das ist im Alten Testament eigentlich immer im außerehelichen Bereich.
Wir müssen heute leider sagen, Vergewaltigung gibt es auch in der Ehe.
Dann, wenn die Frau überhaupt nicht dazu bereit und in der Lage ist, dass Männer ihre
Frauen zwingen, mit ihnen intim zusammen zu sein.
Der körperliche Bereich ist nicht der entscheidende Bereich, wie manchmal gedacht wird für die
Ehe.
Der körperliche Bereich ist durchaus von Bedeutung, für die Freude, für das Glück
von Eheleuten.
Und Liebe bedeutet auch in diesem Bereich, die Frau und die Gefühle der Frau und die
Wünsche der Frau zu berücksichtigen.
An dieser Stelle mache ich die kurze Klammer, das gilt absolut natürlich umgekehrt auch
für euch, die ihr Frauen seid.
Eure Männer haben andere Bedürfnisse als ihr.
Und vielleicht haben eure Männer in diesem Bereich mehr Bedürfnisse als ihr.
Und wenn ihr eure Männer liebt, dann werdet ihr euch bewusst, dass diese Bedürfnisse
auch erfüllt werden müssen.
Und ihr habt die Verantwortung dazu.
Ich will das nur in Klammern sagen, damit wir natürlich ausgewogen sind in dieser Frage.
Aber hier geht es einfach um uns Männer.
Und als letzten Punkt zu diesem Bereich hier, noch kurz, wir haben einen Maßstab hierfür,
der Maßstab ist Christus.
So wie Christus die Versammlung geliebt hat, so sollen wir Männer unsere Frauen lieben.
Da kann sich keiner von uns mehr rausreden.
Christus hat alles hingegeben für seine Versammlung.
Alles.
Er ist sogar gestorben dafür.
Wie viel bist du bereit, bin ich bereit, für meine Frau hinzugeben, um ihre Bedürfnisse
zu erfüllen?
Bitte, das hat gewisse Grenzen.
Gott sagt, Eva, dass ihr Verlangen nach ihrem Mann sein wird.
Und dieses Verlangen wird auf dieser Erde nie zu 100% erfüllt werden können.
Aber die Frage ist nicht, was enthalte ich meiner Frau vor, sondern wo kann ich ihre
Bedürfnisse, das, was sie erfreut, wie kann ich das erfüllen, wie kann ich ihr da dienen?
Ich möchte jetzt ganz zum Schluss noch ein paar Beispiele aus dem Alten Testament anschauen.
Wir können das nur ganz kurz machen, das ist ein reichhaltiger Schatz, gerade das erste
Buch Mose.
Ich möchte das nur ganz kurz streifen, um zu zeigen, dass uns das Alte Testament auch
eine ganze Reihe von gewaltigen Hinweisen eigentlich schenkt.
Zuerst, aus 1. Mose 8, Vers 20, möchte ich einen Vers lesen.
Dort heißt es, und Noah baute dem Herrn einen Altar.
Und dann wird beschrieben, was er auf diesen Altar drauf legte.
Ich möchte diesen Altar Familienaltar nennen.
Habt ihr in euren Familien einen Familienaltar?
Kommt ihr als Familie zusammen, um das Wort zu lesen und gemeinsam zu beten?
Das lernen wir von Noah.
Das ist von so entscheidender Bedeutung, ich möchte sagen, ein gewaltiger Segen, der uns
eigentlich den Gott für die Familie vorgesehen hat.
Nicht nur in der Ehe, ach und das muss ich noch eben ergänzen, das gemeinsame Beten
und gemeinsame Lesen ersetzt niemals das persönliche Beten und persönliche Lesen.
Beides ist notwendig in der Ehe, dass ich persönlich das Wort lese, persönlich zu dem
Herrn Jesus bete, und dass man das gemeinsam tut.
Aber es ist eben auch wichtig für unsere Kinder, dass sie einen solchen Altar, einen
solchen geistlichen Ort in unseren Familien erleben.
Dann lese ich aus Kapitel 9, 1.
Mose 9, Vers 21, Noah trank von dem Wein und wurde betrunken, und er entblößte sich in
seinem Zelt.
Und Ham, der Vater Kanaan, sah die Blöße seines Vaters und berichtete es seinen beiden
Brüdern draußen.
Hier lernen wir etwas über die Frage, wie wir mit Sexualität in der Familie umgehen
sollen.
Noah wurde hier von seinem Sohn gesehen und Gott verurteilt das aufs Schärfste.
Lasst uns das auch klar sehen.
Unsere Kinder sollen uns nicht nackig nackt sehen.
Gott möchte das nicht.
Im Alten Testament macht er das immer wieder deutlich und lasst uns das auch bewahren.
Ich erlebe immer mehr, dass dieser Gedanke, gemeinsam in die Badewanne und was weiß ich
zu gehen, dass er auch unter Christen Fuß fasst.
Das möchte Gott einfach nicht.
Gott möchte, dass Kinder ihre Eltern nicht in dieser Weise sehen.
Dann gehe ich weiter nach Kapitel 19, glaube bei Kapitel 19 muss ich nicht viel lesen.
Vielleicht fast 26.
Und seine Lotzfrau sah sich hinter ihm um und wurde zu einer Salzsäule.
Und dann noch fast 36 und die beiden Töchter Lotz wurden schwanger von ihrem Vater.
Ich möchte zu diesen Versen folgendes sagen, als Warnung.
Erstens die Ehe eines Gläubigen mit einer Ungläubigen.
Das ist Lott.
Die Frau, müssen wir wohl schließen, kam aus Sodom und deshalb war sie so interessiert
an dem, was in Sodom passierte.
Bitte, nicht jede Ehe zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen endet in einem solchen
Desaster.
Aber wir sehen hier, wohin so etwas führen kann.
Lasst euch, ihr jungen Leute, das als Warnung dienen, niemals eine Ehe einzugehen mit einer
Ungläubigen Person.
Und dann dieser Vers 36.
Das ist ja Inzucht, was wir hier lesen.
Es gibt nichts, was es unter Gläubigen nicht gibt.
Und ich möchte gerade dieses Thema Inzucht nennen und ich möchte auch das Thema Kindesmissbrauch
nennen.
Ich hoffe, dass wir alle eine echte Abscheu, wir als Eltern meine ich, vor diesen Dingen
haben.
Immer mehr kommt das unter Gläubigen, unter Gläubigen mit denen wir zusammen sind, kommt
dieses Thema hoch, Inzucht und Kindesmissbrauch.
Ich hoffe, dass wir auch solche sind, die eine Antenne haben.
Wir wollen keine Detektive werden, aber eine Antenne haben, wenn Kinder auf einmal total
eigenartig reagieren und wir uns fragen müssen, ob da nicht irgendwas vorgefallen ist.
Bitte, wir wollen keine Detektive, wir wollen auch nicht Misstrauen irgendwie aufbringen
oder was, aber wir wollen eine Antenne haben, um ein Zufluchtsort zu werden für solche,
die da in Not kommen.
Und ich kann euch eins sagen, wer schon mal ein bisschen mit solchen Kindern, die missbraucht
worden sind, zu tun hat, der weiß, was für ein Albtraum dieses Leben für solche Kinder
wird.
Und deshalb, wir, die wir Verantwortung haben als Eltern, niemals in eine solche Sünde
zu fallen und wir als Geschwister am Ort, dass wir solchen eine Hilfe sein können.
Kapitel 25, Vers 21, und Isaac bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar
und der Herr ließ sich von ihm erbitten.
Es kommt auch heute vor, vielleicht mehr denn je, dass Ehepaare kinderlos bleiben.
Zunächst lernen wir hier, dass es wunderbar ist, dass man gemeinsam ins Gebet gehen kann.
Tut das!
Betet zu dem Herrn und er kann euch helfen.
Manches Mal hat er auch nach 20 Jahren auf einmal Kinder geschenkt, aber vielleicht ist
das nicht sein Weg für euch.
Dann nehmt das auch so von dem Herrn an.
Ich kann euch als jemand, der eben sechs Kinder hat, schlecht ein Trost dafür geben.
Der Herr kann das tun, wenn ihr so betroffen seid davon, aber ihr sollt wissen, dass der
Herr auch für euch da ist und dass der Herr einen Weg mit euch hat.
Aber zweitens möchte ich diesen Vers lesen, weil wir hier erstaunlicherweise gar nichts
von einem gemeinsamen Gebet lesen.
Isaac betete.
Und das ist kennzeichnend für die Situation in dieser Familie, in dieser Ehe.
Es war eine sprachlose Ehe.
Es war eine Ehe, wo der eine gehandelt hat, wie er gedacht hat, und die andere, die Frau,
gehandelt hat, wie sie gedacht hat.
Das kann dahin kommen, dass auch unsere Ehen zu sprachlosen Ehen werden.
Und da gibt es nur einen Weg zurück, das einander und dem Herrn zu bekennen und neu
anzufangen.
Wir finden das ja hier in Kapitel 27, zum Beispiel in Vers 14, der zweite Teil.
Und wir finden da andere Stellen in dem Leben von Isaac und Rebekah.
Da finden wir, dass er sein Lieblingskind hatte und sie hatte ihr Lieblingskind.
Und beide Eheparten haben sich dadurch auseinandergelebt.
Wir sollten erstens wissen, dass unsere Kinder spüren, wenn in unserer Ehe etwas nicht in
Ordnung ist.
Ich höre immer wieder, und ich arbeite ja auch im Gefängnis, und da bekomme ich immer
wieder mit, dass ein Ausgangspunkt von den Problemen dieser Leute, die ja nun wirklich
schuldig werden, die Ehe und die Verhältnisse zu Hause gewesen sind.
Bitte!
Das führt nicht immer dahin.
Aber mir sagte zum Beispiel mal einer, er hätte seine Eltern nie zusammen wohnend in
einem Zimmer erlebt.
Ich weiß, dass es medizinische Gründe dafür geben kann, dass Eheleute nicht in einem Zimmer
wohnen.
Aber ich weiß leider auch, dass 95 Prozent, möchte ich einmal sagen, dieser Fälle mehr
beinhalten als eine medizinische Frage.
Und wenn es eben geht, möchte ich unbedingt raten, weil ich einfach die Ergebnisse gesehen
habe, bleibt zusammen, auch wenn es vielleicht mit Mühen, ich meine jetzt, was den Schlafort
geht, wenn es mit Mühen für beide Seiten verbunden ist.
Manchmal geht das nicht.
Ich will da kein Urteil darüber fällen.
Aber wenn der Schlafort auseinander geht, ist das oft ein Symptom für eine Wirklichkeit,
die tiefer liegt und die uns wirklich, ich sage mal, in Probleme führt.
Ich möchte noch aus Erstemose 37 lesen, 37 Vers 3, Israel liebte Josef mehr als seine
Söhne.
Eine der größten Gefahren für uns ist, dass wir wirklich Lieblingskinder haben.
Auch wenn das eine wunderbare, vorbildliche Bedeutung hier hat, was die natürliche Beziehung
betrifft, war das nicht zum Segen, dass Jakob ein Kind anderen vorgezogen hat, ist übel,
führt zu Problemen unter den Kindern, führt zu Problemen mit den Eltern, ist eine ganz
üble Sache.
Es ist natürlich, dass uns das eine Kind näher steht als das andere, vielleicht weil
es unsere Art hat, aber lasst uns wirklich uns bewusst machen, dass wir kein Kind vorziehen.
Natürlich sollen wir jedes Kind seinem Weg gemäß erziehen, aber vorzuziehen, das führt
zu ganz, ganz üblen Folgen.
Das sehen wir hier in dem Leben von Josef.
Und bloß nicht, wenn wir irgendeine besondere Sympathie für jemanden haben.
Übrigens ist die Gefahr, wenn wir ein Kind besonders gerne haben, dass es auch zum Gegenteil
führt, dass wir besonders streng sind.
Auch dafür müssen wir uns hüten.
Natürlich, lasst uns, wir können nicht hundertprozentig gerecht sein, das wissen wir, aber lasst uns
gegenseitig als Eltern immer wieder daran erinnern, dass wir nicht ein Kind vorziehen
vor dem anderen.
Noch zwei Stellen, zweite Mose 2, ich lese Vers 3.
Und als sie ihn, Mose, nicht länger verbergen konnten, nahm sie ihn, für ihn ein Kästchen
von Schilfroh und verpichte es mit Erdharz und mit Pech und legte das Kind hinein und
legte es in das Schilf am Ufer des Stromes.
Ich wüsste kein schöneres Vorbild für Eltern als Amram und Jochebed.
Wir lesen von den Eltern überhaupt nichts, außer dieser Glaubenstat und das Ergebnis
ihrer Erziehung.
Drei Leute, Aaron, Mirjam oder Mirjam, Aaron und Mose, drei Leute, die zu Führern im Volk
Gottes werden, bitte, damit ich nicht missverstanden werde, wir sollen nicht darauf achten, dass
unsere Kinder zu gewaltigen Leuten unter den Gläubigen werden.
Aber das Ergebnis der Erziehung war, drei Leute, drei Kinder hatten sie und alle drei
waren entschieden, ganz herausragend entschieden im Leben für den Herrn Jesus.
Warum?
Weil sie begonnen hatte, damit den Mose in dieses Kästchen hinein zu legen.
Wisst ihr, wir können versuchen, den Nil auszuschippen, wenn wir bis an unser Lebensende
nicht zu Ende kommen.
Wir können unsere Kinder nicht vor der Welt bewahren.
Die Welt kommt nach, der Nil wird immer nachkommen.
Wir können nicht den Nil leer machen, wir können nur unsere Kinder einhüllen in den
Herrn Jesus, durch Gebet und indem wir ihnen vorleben, ein Vertrauen auf den Herrn Jesus.
Dann möchte ich zum Schluss, ja, das ist leider eine Stelle, die für uns als Männer
nicht besonders positiv ist, aus 1. Samuel, einen Vers lesen, aus 1. Samuel 1, und zwar
Vers 8.
Und Elkanah, ihr Mann, von Hannah sprach zu ihr, Hannah, warum weinst du?
Warum isst du nicht?
Und warum ist dein Herz betrübt?
Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?
War das wahr?
Vielleicht war das wahr, aber es war sowas von empfindungslos von diesem Mann.
Diese Frau hatte ein anderes Problem als ihren Mann.
Diese Frau hatte das Problem, dass sie kinderlos war und dass sie dadurch todtraurig war.
Wie empfindungslos können wir Männer reagieren?
Vielleicht auch, weil wir natürlich hilflos sind über das Verhalten unserer Frau.
Für uns Männer ist das oft einfach nicht nachvollziehbar, wenn unsere Frau anfängt
zu weinen und wir gar nicht kapieren, warum eigentlich.
Ist halt so.
Aber dann mit irgendeinem dummen Spruch anzukommen, wie Elkanah das hier getan hat, verschlimmert
die Sache nur umso mehr.
Lasst uns einfach versuchen, uns ein wenig einzudenken, dass unsere Frauen anders sind
als wir und dass wir deshalb nicht mit unseren Maßstäben für unser männliches Leben an
sie herantreten, sondern dass sie einfach anders funktionieren und dass wir deshalb
empfindungsvoller werden, was unsere Frauen betrifft.
Ich fürchte, ich bin fast sicher, dass wir alle da Nachholbedarf haben, aber wir lesen
das im Wort Gottes, damit wir daraus lernen, damit wir als Eheleute, als Familien, ihr
als Kinder, als Jugendliche, wir gemeinsam ein glückliches Leben führen und das ist
möglich, bis heute, letztlich bis der Herr Jesus kommt. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen zu Beginn dieses Abends einige Verse aus 1. Mose 1, 2 und 3 lesen.
1. Mose 1, Vers 28
Und Gott segnete sie, Mann und Frau, und Gott sprach zu ihnen,
Seid fruchtbar, und mehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan.
Und herrscht über die Fische des Meeres, und über die Vögel des Himmels,
und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.
Dann aus Kapitel 2, Vers 15
Und Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu
bebauen
und ihn zu bewahren.
Und Gott, der Herr, gebot dem Menschen und sprach,
Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen,
aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen davon sollst du nicht essen,
denn an dem Tag, da du davon isst,
musst du sterben.
Dann Vers 19
Und Gott, der Herr, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes
und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen,
um zu sehen, wie er sie nennen würde.
Und wie irgendein Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde,
so sollte sein Name sein.
Und der Mensch gab Namen allem Vieh
und den Vögeln des Himmels
und allen Tieren des Feldes.
Dann aus Kapitel 3, Vers 17
Und zu Adam sprach er, weil du auf die Stimme deiner Frau gehört
und gegessen hast von dem Baum,
von dem ich dir geboten und gesprochen habe, du sollst nicht davon essen,
so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen.
Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens.
Und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen,
und du wirst das Kraut des Feldes essen.
Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen,
bis du zurückkehrst zur Erde,
denn von ihr bist du genommen, denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.
Zunächst soweit.
Wir wollen uns heute Abend mit dem Thema der Christ und sein Beruf oder der Beruf beschäftigen.
Vielleicht könnten wir etwas allgemeiner sagen, der Christ und seine Arbeit.
Ich möchte zunächst anhand von zwei Stellen oder
mehreren Stellen, die so zusammengehören, hier erste Mose und dann aus der Apostelgeschichte,
kurze grundsätzliche Gedanken zu dem Thema sagen und dann
einfach eine Anzahl von Fragen stellen,
die wir in Verbindung mit unserem Berufsleben stellen könnten und sie beantworten.
Das ist vielleicht etwas anders als bei den bisherigen zwei Vorträgen.
Nicht so sehr appellativ, als mehr auch informativ.
Was sagt die Bibel uns eigentlich über den Bereich unseres Berufslebens?
Aber ich denke, an der einen oder anderen Stelle werden wir merken, dass wir doch auch direkt in die Pflicht,
in die Verantwortung genommen werden.
Zunächst zu diesen Stellen im ersten Buch Mose.
Wir befinden uns hier ja im Garten Eden.
Und man kann sagen, denke ich, dass wir jedenfalls mindestens drei Dinge
aus dem Garten Eden mitgenommen, mitbekommen haben.
Das erste ist die Ehe.
Die Ehe, die im Garten Eden von Gott gestiftet worden ist
und die Ehe, die bis heute Bestand hat.
Die wir bis heute haben dürfen als eine gewisse Folge des Segens Gottes im Garten Eden.
Das zweite ist das Berufsleben oder die Arbeit allgemeiner gesagt.
Ich will darauf gleich näher eingehen.
Etwas, wo Gott eine Art Verwaltung, man kann auch sagen Arbeit, Adam,
Adam und Eva gegeben hat im Garten Eden und auch bis heute haben wir die Arbeit.
Betätigungsfelder für uns als Menschen hier auf dieser Erde.
Und das dritte ist die Sünde.
Die Sünde, die im Garten Eden geschehen ist
und die Sünde, die uns bis heute bis an unser Lebensende hier auf der Erde begleiten wird.
Zwei Dinge, die zum Segen des Menschen sind und waren
und die Sünde, die zum Schaden des Menschen,
bei manchen Menschen zum ewigen Schaden in die Hölle führt.
Und tatsächlich ist es so, dass die Sünde auch die ersten beiden Punkte
dramatisch verändert hat für uns Menschen.
Bei der Ehe in denke ich auf jeden Fall zweierlei Hinsicht.
Wir haben uns ja heute Nachmittag mehr damit beschäftigt.
Ich will das nur nennen, weil das heute Nachmittag ja nicht vor uns stand.
Erstens, das haben wir nicht gelesen, hat die Ehe sich für die Frau verändert, die Ehefamilie,
als sie durch den Sündenfall Kinder in Schmerzen gebären musste.
Das war nicht der Gedanke Gottes ursprünglich,
dass bei der Geburt, Geburtswehen, Schmerzen für die Frau verbunden sind damit.
Aber das ist die Folge der Sünde. Es ist direkt der Fluch, den Gott der Frau sagt.
Zweitens scheint mir, ich will das vielleicht etwas vorsichtiger sagen,
dass sich auch die Beziehung oder die Ordnung in der Ehe durch den Sündenfall verändert hat.
Wir hatten uns heute Nachmittag mit Epheser 5 beschäftigt und haben gesehen,
dass der Frau gesagt wird, sie soll sich unterordnen dem Mann.
Von einer Unterordnung der Frau unter dem Mann lesen wir im Garten Eden nichts.
Und ich glaube auch nicht, dass Gott die Ehe so gestiftet hat,
in dem Sinn, dass die Frau sich dem Mann unterordnen musste.
Wir finden später in dem Neuen Testament, dass uns als Begründung für die Unterordnung
beziehungsweise für bestimmte Bereiche, die für die Frau Gott nicht vorgesehen hat,
oder wo er eine andere Aufgabe für die Frau gesehen hat, er unter anderem den Sündenfall nennt.
Also, dass die Frau eben diejenige gewesen ist, die sich von Satan hat verführen lassen.
Wir finden da auch als Begründung, dass der Mann zuerst geschaffen wurde.
Aber es scheint doch so, dass die Frau dadurch, dass sie auf Satan hereingefallen ist,
eben mit einen Grund Gott gegeben hat dafür, dass er der Frau jetzt den Platz der Unterordnung gegeben hat.
Im Garten Eden lesen wir jedenfalls davon nichts.
Insofern dürfen wir doch, denke ich, sagen, gab es diesen Platz der Unterordnung nicht.
Und in Zukunft wird dieser Platz auch für die Frau kein Platz mehr der Unterordnung sein.
Im Geistlichen ist es sogar heute schon so, wir lesen das ja im Galaterbrief,
dass da kein Unterschied ist zwischen Frau und Mann.
Aber wichtiger für uns heute Abend ist, dass auch der Bereich der Arbeit sich verändert hat.
Zunächst haben wir gesehen, dass in Kapitel 1, Vers 28, Mann und Frau gesagt wird,
herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über alle Tiere, die sie auf der Erde regen.
Das ist ein gewisser Verwaltungsauftrag, Arbeit, könnten wir sagen, die Gott den Menschen gegeben hat.
Natürlich haben Adam und Eva, die Menschen, oder hätten sie, wenn sie ohne Sünde geblieben wären,
das nicht in dem Sinne als Arbeit empfunden, wie wir das heute erkennen.
Aber gerade das ist ja auch die Veränderung, die der Sündenfall vorgenommen hat.
Wir kommen gleich dazu.
In Kapitel 2 finden wir eigentlich die beiden Grundunterschiede, die es bis heute in dem Arbeitsleben gibt.
Wir haben gesehen, in Vers 15, dass Gott den Menschen in den Garten gesetzt hat, um ihn zu bebauen und zu bewahren.
Wir könnten sagen, das ist körperliche Arbeit.
Sie sollten bebauen, sie sollten körperlich tätig sein in dem Garten Eden.
Und dann haben wir gesehen, in Versen 19 und 20,
dass sie den Auftrag bekamen, den Tieren, Vieh und Vögeln usw. Namen zu geben.
Wir könnten sagen, das ist geistige Arbeit.
Arbeit, wo sie mit ihrem Geist, mit ihrem Verstand bestimmte Tätigkeiten ausführen sollten.
Das sind die beiden Arbeitsbereiche, die es bis heute im Berufsleben gibt.
Es gibt körperliche Arbeit und es gibt geistige Arbeit.
Und wir sehen hier, und das ist wichtig, dass wir das verstehen, dass Gott keine Priorisierung vornimmt,
dass Gott nicht sagt, das eine ist höher als das andere, oder das eine wichtiger als das andere.
Gott hat beides gegeben.
Natürlich ist der Umfang der körperlichen Arbeit heute deutlich zurückgegangen
und der Umfang der sogenannten geistigen Arbeit,
wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft, ist deutlich angestiegen.
Aber trotzdem haben wir noch beide Bereiche
und ich denke, beide Bereiche werden letztendlich auch bis ans Ende bestehen bleiben.
Geistige und körperliche Arbeit.
Und wenn wir heute in einer Gesellschaft leben,
in der natürlich die geistige Arbeit wesentlich höher angesehen wird als die körperliche Arbeit,
dann wollen wir uns davor hüten, solche Unterschiede zu machen.
Gott macht sie jedenfalls nicht in seinem Wort.
Er zeigt uns, dass es diese beiden Bereiche gibt und dass sie beide nebeneinander bestehen.
Gott selbst, wir werden das später noch einmal wiederholen,
hat diesen Auftrag dazu gegeben,
sie sollten sowohl die körperliche als auch die geistige Arbeit machen.
Und beides ist zum Segen des Menschen.
Und das möchte ich als letzten Punkt hierzu noch sagen.
Wenn wir heute manchmal unter Arbeit seufzen, und das tun wir.
Arbeit ist mit Stress verbunden, Arbeit ist eben Arbeit, so wie wir es verstehen.
Arbeit ist mit Zeitnot verbunden, das war es damals nicht.
Damals gab es zwar auch die Zeit, natürlich,
denn es gab Abläufe und das ist nichts anderes als Zeit.
Aber es gab nicht diese, ich sage einmal den Druck,
in einer bestimmten Zeit etwas fertig zu machen.
Da gab es einfach Freiheit und Ruhe.
Aber das ist heute eben anders.
Aber dennoch wollen wir verstehen, dass Gott die Arbeit zum Segen gegeben hat.
Und deshalb wollen wir auch, bei aller Not, die wir bei der Arbeit haben,
dieses positive Element, das Gott der Arbeit zugesprochen hat,
wollen wir auch für unsere Herzen bewahren.
Arbeit ist nicht etwas, was Gott uns gegeben hat,
um uns fertig zu machen.
Wir haben heute Nachmittag daran gedacht, dass das, was Gott gibt, immer zum Wohl,
zum Nutzen des Menschen ist.
Selbst wenn es Zucht ist, die Gott uns einmal auferlegt,
dann ist das zum Wohl von uns Menschen, von uns Gläubigen,
wenn wir das einmal auf uns beziehen.
Und so ist das auch mit der Arbeit.
Wir wollen diesen positiven Gedanken der Arbeit auch mit in unseren Alltag nehmen.
Wenn wir vielleicht Angst haben vor bestimmten Situationen,
vielleicht auch vor Herausforderungen, die vor uns stehen.
Vielleicht ist das bei dir in der nächsten Woche so.
Du hast eine Prüfung oder du hast einen Vortrag, eine Präsentation zu machen
und mit einer gewissen Anspannung gehst du da rein.
Dann lass dir sagen, durch das Wort, dass Gott diese Arbeit,
ich sage einmal, mit einem positiven Vorzeichen versehen hat.
Und das seht ihr deshalb auch hilft natürlich bei dieser Arbeit.
Aber dass wir diese Arbeit im Aufblick zu ihm tun dürfen
und nicht als etwas, was negativ für uns als Menschen wäre.
Wohl, und damit bin ich bei Kapitel 3, hat sich die Arbeit verändert.
Vorher war das Arbeit, die den Menschen direkt Freude gemacht hat,
die direkt auch zum Wohl des Menschen beigetragen hat.
Und jetzt haben wir gelesen, mit Mühsal sollst du essen,
mit dem Schweiß deines Angesichts wirst du das Brot essen.
Menschen, die körperlich arbeiten, die erleben das ganz buchstäblich, Schweiß.
Menschen, die eher geistig arbeiten, erleben das manchmal auch buchstäblich,
wenn sie vor einer solch harten Situation sind und anfangen zu schwitzen.
Aber zumindest erleben sie diesen Schweiß im Sinne von Stress, wie wir das heute sagen.
Und wir müssen nüchtern sehen, das ist eine Folge der Sünde.
Gott hat das als einen Fluch, deshalb, weil der Mensch,
weil der Mann die Sünde in die Welt gebracht hat,
hat Gott das als einen Fluch über diesen Erdboden gebracht.
Als einen Fluch letztlich auch über unser Dasein.
Und dann wollen wir bereit sein, das zu tragen.
Das heißt, dass wir uns darunter beugen.
Dass wir anerkennen, dass das kein unnormaler Zustand ist.
Wir brauchen also, wenn wir diese Not in der Arbeit erkennen,
brauchen wir nicht zu sagen, uns selber in Frage zu stellen.
Oder zu sagen, irgendwas stimmt nicht mit mir.
Nein, das ist die Folge der Sünde, die in diese Welt gekommen ist.
Und wenn wir bedenken, dass sogar die Schöpfung unter dieser Sünde seufzt,
braucht uns nicht zu wundern, dass auch wir solche sind,
die unter dieser Folge, unter diesem Fluch seufzen müssen.
Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zur Erde.
Das ist unser Teil bis zu dem Lebensende.
In Deutschland bis zur Pensionsgrenze.
Ist das, dass wir sozusagen diesen Schweiß,
dass wir diesen Stress auf uns nehmen müssen.
Das ist nicht leicht, aber Gott will uns in dieser Arbeit helfen.
Ich möchte als ein gewisses Gegenstück jetzt, oder ergänzendes Gegenstück dazu,
einige Vers aus Apostelgeschichte 20 lesen.
Und zwar Ab Vers 33.
Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.
Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient haben.
Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen
und der Worte des Herrn Jesus gedenken müsse, der selbst gesagt hat,
geben ist seliger als nehmen.
Wir haben es hier mit einem Mann zu tun, der im geistlichen Sinn einmal sagt,
ich habe mehr gearbeitet als sie alle.
Er hat im Geistlichen mehr gearbeitet als alle anderen Apostel.
Und dieser Mann zeigt uns hier, dass er nicht nur geistlich gearbeitet hat,
sondern dass er auch körperlich gearbeitet hat.
Ich finde das faszinierend.
Ich finde das auch zu Herzen gehend.
Dieser Mann, der, wie wir denken, wie ich denke, wir sagen können,
die größte Gabe Gottes an seine Versammlung, des Herrn an seine Versammlung gewesen ist,
der war sich nicht zu schade zu arbeiten.
Der hat hier den Ephesern, an die wendet er sich ja, die Ältesten aus Ephesus, gesagt,
ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient haben.
Der konnte den Ephesern seine Hände zeigen.
Paulus, der ein außerordentlich intelligenter Mann war, hat diese körperliche Arbeit getan.
Das beeindruckt auch.
Er sagt an anderer Stelle, wir kommen da noch drauf, dass er nicht hätte arbeiten müssen.
Und trotzdem hat er gearbeitet.
Wir lesen ja mehrere Dinge, die der Apostel Paulus Nacht und Tag getan hat.
Eins in diesen Versen, das haben wir nicht gelesen, Vers 31,
drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört zu ermahnen.
Der Apostel Paulus war drei Jahre lang in dieser Zeit Nacht und Tag.
Wir wissen gar nicht, wie wir uns das vorstellen sollen.
Ununterbrochen beschäftigt damit, sie in guter, in gesunder Weise zu ermahnen.
Im ersten Thessalonicher Brief sagt Paulus, Nacht und Tag hat er gearbeitet.
An anderer Stelle sagt er, Nacht und Tag gebetet.
Wie Paulus das gemacht hat, das war eine Zeit, die insofern etwas anders war als bei uns heute,
als dieser Stress, der berufliche Stress, einfach eine ganz andere Art hatte.
Er hat mit seinen Händen Zelte gemacht.
Wir können uns einigermaßen vorstellen, dass man dabei auch beten konnte.
Und trotzdem musste er ein vernünftiges Zelt bauen. Er konnte auch nicht irgendwie schiefe Nähte und was weiß ich machen.
Er musste sich schon auch konzentrieren dabei.
Aber das, was er gemacht hat, Nacht und Tag, und eines davon gearbeitet,
sollte uns das nicht auch ein Vorbild sein, dass wir bereit sind zu arbeiten?
Dass wir bereit sind, wenn wir den Mann sehen,
der in einer solchen Weise von Gott benutzt wurde und auch die Verantwortung auf sich genommen hat,
den Versammlungen zu dienen, zu ermahnen, zu beten für sie.
Und trotzdem hat er nicht gesagt, arbeiten könnt ihr alle für mich.
Ich habe gesagt, er hatte das Recht, das sagte er an einer Stelle, aber er hat es nicht getan,
dieses Recht für sich in Anspruch zu nehmen. Er hat gearbeitet.
Und wenn Paulus das tut, dann ist das auch ein Vorbild, meine ich, für uns,
dass wir, soweit es eben möglich ist,
soweit es eben möglich ist für uns gesundheitlich, zeitlich, dass wir arbeiten.
Und das Erstaunliche ist, dass Paulus hier auch ein Ziel seiner Arbeit nennt.
Erstens, er hat nicht nur für sich gearbeitet.
Wir haben das gesehen. Für die Bedürfnisse derer, die bei ihm waren.
Paulus, der große Apostel, hat für die Bedürfnisse derer Sorge getragen, die bei ihm waren.
Wir würden erwarten, er hatte den ausführlichsten, den umfangreichsten Dienst.
Da haben doch die anderen für ihn gearbeitet.
Und da lesen wir er. Er hat für seine Freunde und Mitarbeiter gearbeitet.
Und sich der Schwachen angenommen.
Wir wollen uns das mal überlegen.
Paulus, der so viel zu tun hat, wir haben das versucht zu zeigen, Nacht und Tag,
der hat sogar die Schwachen, körperlich Schwache, die nicht dazu in der Lage war,
denen hat er geholfen, denen hat er das Geld gegeben, damit sie leben konnten.
Und der Worte des Herrn Jesus zu gedenken, der selbst gesagt hat,
geben ist seliger als nehmen.
Es ist erstaunlich, es ist ja wohl das einzige Wort des Herrn,
das er gesprochen hat hier auf der Erde, das wir nicht in den Evangelien finden.
Und das Paulus hier zitiert, wodurch er die Offenbarung des Herrn dafür bekommen hat,
das mitzuteilen, wissen wir nicht.
Geben ist seliger als nehmen.
Wenn wir unter dieser Überschrift unsere Arbeit tun würden,
nicht Arbeit ist, weil ich es tun muss, Arbeit nicht,
deshalb, weil ich irgendwen, mich oder so, ernähren muss,
sondern Arbeit, weil geben seliger ist als nehmen.
Weil ich dadurch in die Lage versetzt werde, anderen etwas zu geben.
Ich weiß nicht, ob du oder ob ich in der letzten Zeit unsere Arbeit
mal unter diesem Gesichtspunkt gesehen haben und angeschaut haben.
Arbeit, damit ich geben kann.
Wir werden hoffentlich gleich noch sehen, was geben, wem geben.
Aber einfach mit dem Gedanken, ich arbeite nicht für mich.
Wir haben heute Nachmittag in Bezug auf ihr und Familie daran gedacht,
Egoismus ist so leicht bei uns.
Und Arbeitsegoismus auch.
Arbeit für mich, damit ich gut leben kann, damit es mir gut geht.
Und Paulus zeigt uns hier, arbeiten, geben.
Damit wir etwas zu geben haben für andere.
Vielleicht eine gute Überschrift,
die wir uns immer mal wieder sagen können,
um darüber nachzudenken, warum arbeite ich eigentlich.
Ich möchte jetzt im Folgenden einfach ein paar Fragen
zu dem Thema Arbeit formulieren
und hier anhand der Schrift zu beantworten suchen.
Die erste Frage, die man natürlich stellt,
das ist, wenn man sich mit einem Thema auseinandersetzt, immer so,
was verstehen wir eigentlich unter Arbeit?
Und ich möchte unter Arbeit verstehen,
das, was ein Mensch mal ganz allgemein
an körperlicher oder geistiger Tätigkeit tut,
für Geld, für Entgelt.
Ich verbinde das mit 1. Korinther 9.
Dort lesen wir, wir brauchen diesen Vers auch später noch einmal.
Aber das ist auch das, was ich eben zitiert habe.
1. Korinther 9, Vers 6.
Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten?
Wer tut jemals Kriegsdienste auf eigenen Sollt?
Wer pflanzt einen Weinberg und ist nicht von dessen Frucht?
Oder wer weidet eine Herde und ist nicht von der Milch der Herde?
Ich denke, das macht uns deutlich.
Arbeit ist also etwas, wo ich mich einsetze
und dafür Geld, Entgelt, wie man heute sagt,
Lohn, Gehalt dafür beziehe.
Das möchte ich unter Arbeit verstehen.
Ich möchte es etwas weiter fassen.
Wir brauchen das später, denke ich, auch noch in einem anderen Zusammenhang.
Und den Bereich der Frau speziell noch hinzunehmen.
Das, was wir in Titus 2 finden, z.B. in Titus 2, Vers 5,
wo die älteren Schwesternfrauen den Auftrag bekommen,
den jüngeren Frauen Unterweisung zu geben,
mit häuslichen Arbeiten beschäftigt zu sein.
Also lasst uns unter Arbeit in diesem Sinne jetzt nicht nur das verstehen,
wo man heute in der, sagen wir, freien Wirtschaft oder auch beim Staat
eben für seine Arbeitsleistung Geld bekommt,
sondern auch den Bereich, den besonders unsere Frauen eben im Haushalt tun.
Dafür gibt es ja heute noch jedenfalls selten Geld.
Aber doch, was die Schrift sagt als Arbeit, als Arbeiten,
und was ja ein wichtiges Betätigungsfeld für unsere Ehefrauen und Mütter ist.
Wir könnten als nächstes fragen, warum arbeiten wir eigentlich?
Und ich meine, wir könnten an dieser Stelle vielleicht zwei Antworten geben.
Die erste Antwort ist, weil es ein Auftrag Gottes ist.
Oder sicherlich das Zentrale erstmal.
Wir haben das gesehen, wie Adam diesen Auftrag bekommen hat, zu arbeiten.
In diesem Sinn, wie ich das versucht habe zu zeigen, dieser Verwaltungsarbeit.
Wir könnten auch sagen, später im zweiten Thessalonicher Brief,
wir kommen da in einem anderen Zusammenhang noch drauf,
wo Paulus den Thessalonichern ausdrücklich sagt,
dass sie nicht essen dürfen, wenn sie nicht arbeiten.
Oder mit anderen Worten, dass sie arbeiten sollen.
Dass der Auftrag des Herrn an uns ist, an uns Männer besonders,
oder an uns Männer speziell, zu arbeiten.
Ich hoffe, das ist uns klar.
Wir arbeiten nicht, weil wir Spaß daran haben, an Arbeit,
sondern wir arbeiten, weil wir einen Auftrag Gottes haben dazu.
Es gibt noch einen zweiten Punkt, und den möchte ich aus 1. Thessalonicher 4 vorlesen,
wo es heißt, in Vers 11, und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun
und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben,
damit ihr Ehrbar wandelt vor denen, die draußen sind und niemand nötig habt.
Und niemand nötig habt, heißt, für euren eigenen Lebensunterhalt.
Also, wir arbeiten deshalb, um unser Leben bestreiten zu können.
Wir haben nicht den Auftrag, anderen auf der Tasche zu liegen,
sondern wir haben den Auftrag, zu arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen.
Deshalb ist es so wichtig, dass ihr als junge Leute auch eine Ausbildung macht
und eine Arbeitsstelle antretet, damit ihr nicht, jedenfalls was eure Verantwortung betrifft,
dem Staat, dem Sozialstaat oder euren Eltern oder möglicherweise der örtlichen Versammlung
auf der Tasche liegt.
Wir haben einen Auftrag von Gott, zu arbeiten, und wir sollen unseren eigenen Lebensunterhalt verdienen.
Jedenfalls, was an uns liegt.
Das ist ein Wort, vielleicht kann man das so mal sagen, auch an diejenigen,
vielleicht ist das heute nicht mehr so möglich, an diejenigen, die die sogenannten ewigen Studenten sind.
Wir sollen arbeiten.
Bitte!
Inzwischen gibt es, ich weiß gar nicht, wo es noch möglich ist, ohne Semestergeld zu arbeiten,
also ohne Studiengebühren, und ab einer bestimmten Semesterzahl ist es heute sowieso
praktisch überall so, dass man Geld dafür zahlen muss.
Insofern wird das sicherlich eingedämmt.
Aber lasst euch das ruhig sagen.
Wir sind oder ihr seid keine Studenten, um Studenten zu sein.
Da ist so ein bisschen Studentenleben kann man sich gefallen drin.
Sondern wer studiert und das als Verantwortung vor dem Herrn sieht, der mag es tun.
Aber er soll auch sehen, dass er mit seinem Studium irgendwann fertig wird.
Bitte, wir haben alle unterschiedliche Begabungen und der eine kommt schneller durch als der andere.
Es geht nicht darum, Weltmeister zu werden in der Kürze der Studienzeit.
Es geht darum, das Studium ordentlich durchzuführen.
Aber es geht auch darum, dass man irgendwann mal fertig wird.
Dass man nicht alles Mögliche treibt.
Man kann auch im Dienst für den Herrn als junger Mensch alles Mögliche machen
und vergessen, dass wir zunächst mal arbeiten sollen.
Dass nicht unsere erste Verantwortung ist, alles Mögliche im Dienst für den Herrn zu tun,
sondern dass er uns sagt, mach mal deine Ausbildung fertig und fang mal an zu arbeiten.
Ich möchte als nächstes die Frage stellen, wozu arbeiten wir?
Oder man könnte vielleicht sagen, was ist das Ziel unserer Arbeit?
Eins haben wir, denke ich, schon gesehen, das kann man hier auch wieder sagen, das ist der Lebensunterhalt.
Das Ziel der Arbeit ist durchaus, dass wir unseren Lebensunterhalt verdienen.
Ein zweites Ziel, denke ich, finden wir in Epheser 4.
Und das ist in Vers 28.
Das schließt ein wenig an, was wir in Apostelgeschichte von dem Apostel Paulus gesehen haben.
Dort lesen wir, wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite viel mehr
und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe.
Das Ziel unserer Arbeit ist also nicht nur, uns selbst zu ernähren.
Ich fürchte, das steht fast immer allein bei uns im Mittelpunkt.
Das Ziel ist auch, dem Bedürftigen zu geben.
Glaubt ihr nicht, dass es manche Bedürftige gibt, auch Untergläubigen?
Haben wir uns da schon mal informiert, so ein bisschen, wo wir auch anderen etwas geben können, die es nötig haben?
Oder denken wir nur an unseren eigenen Luxus?
Lebensunterhalt ist nicht Luxus.
Und bitte, jeder von uns steht vor dem Herrn.
Er hat persönlich die Verantwortung, was er mit dem macht, was er verdient.
Keine Frage.
Aber hier haben wir doch einen klaren Auftrag, den Gott durch den Apostel Paulus den Ephesern gibt,
dem Bedürftigen mitzuteilen.
Haben wir ein Herz für solche.
Vielleicht auch mal für ungläubige Bedürftige.
Ein Herz für solche, um ihnen etwas darzureichen, um ihnen etwas zu zeigen von der Barmherzigkeit Gottes.
Ich sage nicht, dass wir jetzt über diesen Leuten einfach das Geld ausschütten sollen,
wie dieser eine Mann, der da jetzt seine 75.000 Euro einfach aus dem Fenster geworfen hat.
Nein, man muss schon wissen, die Leute sollen nicht sich dann den Alkohol davon kaufen.
Darum geht es nicht.
Aber man kann auch Bedürftigen etwas direkt geben, wo sie was mit anfangen können.
Es geht auch nicht darum, dass wir mit Geld sozusagen Menschen dazu bringen, das Evangelium anzunehmen.
Das wird sowieso nicht klappen.
Aber wir haben von dem Herrn die Aufgabe, den Bedürftigen etwas zu geben.
Und dann finden wir auch in 1. Korinther 16 ein weiteres Ziel,
was mit unserem Arbeiten verbunden wird, 1. Korinther 16, Vers 2.
An jedem ersten Wochentag lege ein jeder von euch bei sich zurück und sammle auf, je nachdem er Gedeihen hat,
damit nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen stattfinden.
Das heißt, ein weiteres Ziel ist, dem Herrn zu geben.
Einfach dem Herrn zur Verfügung zu stellen.
Bitte hier in 1. Korinther 16 geht es um ganz konkrete Sammlungen natürlich,
die für einen ganz bestimmten Zweck gedacht waren.
Aber ich denke, wir können das auch mit Hebräer 13 in Verbindung etwas allgemeiner sehen.
Wir arbeiten, um dem Herrn etwas zu geben, was er für seine Diener, für seine Arbeit, für sein Werk,
für das Evangelium, für die Verbreitung der guten Botschaft des Wortes Gottes einsetzen kann.
Wir lesen ja hier diesen interessanten Ausdruck, je nachdem einer oder jemand Gedeihen hat.
Ich weiß nicht, auf wen das von uns zutrifft, dieser Ausdruck.
Ich denke, auf die Allerwenigsten.
Insofern, als wir ein regelmäßiges Einkommen haben
und unser Gedeihen eigentlich ziemlich gleich ist über den Zeitablauf.
Wenn jemand arbeitslos ist, dann hat er natürlich weniger Gedeihen,
weil er weniger bekommt an Geld, als wenn er unter Brot lebt.
Damals war es natürlich so, dass Paulus zum Beispiel Zelte gemacht hat
und vielleicht hat er einmal weniger und einmal mehr Zelte verkauft.
Wer also heute selbstständig ist, der mag sowas erleben noch.
Dass es Tage gibt, wo es besser geht und Tage gibt, wo es nicht so gut geht.
Aber für uns, die wir, ich sage mal, Angestellte sind, die wir ein regelmäßiges Einkommen haben
und wo das, was übrig bleibt, weniger davon abhängt, ob wir Gedeihen haben,
als vielmehr, was wir uns an sonstigen Anschaffungen meinen, leisten zu müssen,
wollen wir uns doch sagen, dass wir vor dem Herrn die Verantwortung haben, für ihn zu geben.
Und natürlich wovon? Von dem, was wir an Einkommen haben.
Bitte, der eine verdient mehr, als der andere.
Es geht nicht darum, dass der eine dem anderen vorschreiben kann, was er geben soll.
Es geht darum, dass ich vor dem Herrn klar bin, dass das, was er mir zur Verfügung stellt,
letztlich ja sowieso nur mir geliehen ist und ich ihm zurückgebe.
Dann möchte ich zur 1. Thessalonicher 4 gehen, wo wir sehen,
dass es noch eine weitere Bewandtnis hat, was das Ziel unseres Arbeitslebens ist.
Ich lese ab Vers 10 in der Mitte.
Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen
und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun,
mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben,
damit ihr ehrbar wandelt vor denen, die draußen sind und niemand nötig habt.
Also mir geht es, wir haben ja diese Verse eben auch schon mal gesehen,
mir geht es jetzt darum, ehrbar zu wandeln vor denen, die draußen sind.
Es ist also unser Auftrag, dass wir ein Zeugnis sind, nach draußen, durch unser Arbeitsleben.
Ich weiß nicht, ob uns das bewusst ist.
Wenn ich als Christ bekannt bin, aber nicht vernünftig arbeite,
und da kommen wir auch schon ein bisschen zu der Art, wie wir arbeiten,
das führt das dazu, dass das Zeugnis des Herrn verlästert wird.
In dem Titusbrief, glaube ich, geht es sogar darum,
dass wir die Lehre zieren, dadurch, dass wir unsere Arbeit in Ordnung tun.
Ich weiß nicht, ob uns das immer bewusst ist, mit Sicherheit nicht immer.
Aber lasst uns das nochmal neu fassen, dass unsere Arbeit Auswirkungen hat,
für die Zierde der Lehre, der Neu-Testamentlichen Lehre.
Und dass wir durch unsere Arbeit und auch wie wir unsere Arbeit tun,
ein Zeugnis sind für Christus.
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von uns in ihren Firmen bekannt sind als Christen.
Wäre jedenfalls gut, wenn es so wäre, wenn es so sein könnte.
Allein durch unseren Lebenswandel.
Und wenn wir angesprochen werden, dann werden wir ja wohl auch ein Zeugnis geben.
Aber wenn wir dann so arbeiten, dass es eines Christen unwürdig ist,
ich denke, dann ist uns klar, dass wir für Christus direkt zur Unehre sind.
Wenn wir solche sind, die bekannt sind als solche,
die eben bei der erstbesten Gelegenheit krank sind,
wenn wir solche sind, die sich ständig vor der Arbeit drücken,
dann hat das Folgen für das Zeugnis für Christus.
So wichtig kann und ist unsere Arbeit.
Ich gehe dann weiter und stelle die Frage, wer soll arbeiten.
In 1. Mose 3 haben wir gesehen, dass der Mann mit der Arbeit verbunden wird.
Wenn wir die Thessalonicher Briefe durchsehen,
dann werden wir immer feststellen, dass die Arbeit, ich sage einmal diese Lohnarbeit,
auf den Mann bezogen wird.
Ich habe versucht, nach Titus 2 zu zeigen, dass auch die Frau ihre,
oder dass die Schrift auch deutlich macht, dass die Frau ihren Arbeitsbereich hat.
Dort wird von den häuslichen Arbeiten gesprochen.
Ich komme gleich noch einmal darauf zurück.
Das ist ja ein etwas heikles Thema heute.
In einer Gesellschaft, wo es fast so scheint,
dass es nicht mehr möglich ist, zu leben als Familie, wenn nicht beide arbeiten.
Aber wir wollen zunächst einmal klar sehen,
dass wir in der Schrift die Aufforderung an den Mann,
Thessalonicher Briefe, denke ich, machen das ganz deutlich,
die Aufforderung an den Mann haben zu arbeiten.
Es ist unpopulär, wenn Frauen nicht mehr arbeiten.
Es ist ja im Moment eine sehr, sehr heftige Diskussion über die Frage,
wo soll die Frau hin? Ihr kennt dieses Buch, jedenfalls den Titel,
Eva-Prinzip, auch von dieser Fernsehmoderatorin geschrieben.
Und es wird heftig diskutiert, ist es die Aufgabe der Frau zu Hause bleiben,
wenigstens wenn die Kinder da sind, oder wo soll die Frau sein?
Und da wollen wir uns noch überlegen, nach der Schrift, was sagt die Schrift dazu?
Und wir wollen erst einmal festhalten, ganz grundsätzlich,
dass der Mann den Auftrag hat zu arbeiten.
Da können wir mal als zweite Frage stellen, sagt die Schrift etwas darüber,
wer nicht arbeitet, nicht arbeiten soll?
Finden wir also in der Schrift eine Aussage, dass die Frau nicht arbeiten soll?
Und wir müssen einfach sagen, nein, diese Aussage macht die Schrift nicht.
Also jedenfalls wüsste ich nicht, wo ich diese Aussage aus der Schrift hernehmen soll.
Wir finden sogar im Gegensatz Beispiele von Frauen, die gearbeitet haben.
Und ich möchte zwei nennen, zwei zeigen.
Das ist einmal Lydia in Apostelgeschichte 16.
Dort lesen wir in Apostelgeschichte 16 Vers 14
Und eine gewisse Frau mit Namen Lydia, eine Purporhändlerin aus der Stadt Thyatira,
die Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr auftat,
dass sie Acht gab auf das, was von Paulus geredet hat.
Und wir lesen nachher nicht, dass sie nicht mehr Purporhändlerin wäre.
Wir lesen später auch von einer Schwester Tabea, oder vorher sogar,
die auch den Geschwistern, den Brüdern gedient hat.
Da lesen wir jetzt nicht direkt, ob sie dafür auch Geld genommen hat.
Aber hier scheint es doch eine Frau gewesen zu sein, die gearbeitet hat.
Und wir finden ein zweites, ganz bekanntes Beispiel,
und das ist in Apostelgeschichte 18, Priscilla.
Dort lesen wir in Vers 3, dass Paulus, weil er gleich in Handwerks war,
bei ihnen blieb und arbeitete, denn sie waren Zeltmacher von Beruf.
Sie, das sind doch wohl Aquila und Priscilla.
Also wir lesen da durchaus, dass Frauen gearbeitet haben.
Wir wollen also nicht zu einer Haltung kommen,
dass wir meinen, Frauen dürften grundsätzlich nicht arbeiten.
Ich denke, dass es wichtig ist, dass wir verstehen,
dass die Schrift keine Anweisung gibt, eine Frau darf nicht arbeiten.
Jedenfalls meine ich nicht, das aus der Schrift erkennen zu können.
Priscilla hat offensichtlich mitgearbeitet.
Heißt das nun, dass eine Frau per se arbeiten soll?
Ihr kennt auch das Beispiel einer Bundesministerin,
die sieben Kinder hat, teilweise noch zu Hause.
Sehr, sehr populär vorgebracht wird als ein Beispiel,
wie moderne Arbeitsteilung oder Nicht-Arbeitsteilung aussehen kann.
Und da wollen wir noch einmal Titus 2 Vers 5 hinzuziehen.
Ich meine, dass wir doch da klar sehen, was für die Frau Priorität haben soll.
In Titus 2, ich lese in Vers 4,
damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben,
besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt,
gütig, sich den eigenen Männern unterzuordnen,
damit das Wort Gottes nicht verlästert werde.
Also wenn Kinder da sind, dann wollen wir doch festhalten,
dass die Aufgabe der Frau ist, mal abgesehen davon,
dass sie zunächst den Auftrag hat, ihren Mann zu lieben, ihre Kinder zu lieben
und das dadurch auch deutlich zu machen, dass sie für sie sorgt, zu Hause.
Die Frau hat da ganz eindeutig den Auftrag,
zu Hause für die Kinder zur Verfügung zu stehen.
Ich denke, dass wir instinktiv sowieso merken und wissen,
dass das der Platz für die Frau ist, wenn Kinder da sind,
dass sie für ihre Kinder da ist, für ihre Kinder sorgt, wenn sie zu Hause sind.
Ich denke, ich will da nicht mehr zu sagen.
Die Schrift lehnt nicht grundsätzlich das ab, sie zeigt Beispiele.
Auf jeden Fall wird ja auf Sprüche 31 auch da verwiesen.
Aber die Schrift zeigt auch deutlich,
dass in einer Familie die Frau einen ganz eindeutigen Platz zu Hause hat.
Ich möchte als nächstes die Frage stellen, wie viel soll ein Christ arbeiten?
Und lese dazu einen Vers aus Sprüche 6.
Sprüche 6, Vers 6, dort heißt es,
Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise.
Sie, die keinen Richter, Vorsteher und Gebieter hat,
sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung ein.
Bis wann willst du liegen, du Fauler? Wann willst du von deinem Schlaf aufstehen?
Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Hände falten, um auszuruhen.
Und deine Arbeit wird kommen wie ein Draufgänger,
und deine Not wie ein gewappneter Mann.
Wie viel Arbeit, hier wird uns nicht gesagt, so und so viele Stunden.
Das wird auch bei jedem unterschiedlich sein, natürlich.
Aber es wird uns gesagt, dass wir fleißig arbeiten sollen.
Ich hoffe, das ist und bleibt uns bewusst,
dass wir nicht bezahlt werden von unserem Arbeitgeber, um da rumzulungern.
Oder Kaffee zu trinken. Oder Gespräche zu führen.
Es gibt Unternehmen, wo auch diese Kommunikation zwischen Mitarbeitern
einen ganz hohen Stellenwert hat. Keine Frage.
Aber am Ende des Tages muss auch irgendwas für das Unternehmen dabei rauskommen,
dass ich dahin komme. Und nicht nur, dass es mir Kaffee zur Verfügung stellt.
Und Mitarbeiter, mit denen ich quatschen kann.
Fleißig sein. Ich glaube, wir alle wissen, was das bedeutet in unserem Leben.
In unserem Arbeitsleben.
Sind wir als solche bekannt, die ihren Job gut und schnell und sorgsam machen?
Das ist, meine ich, die Belehrung von Sprüche 6.
Es gibt ein Beispiel. Interessanterweise eine Frau, nämlich Ruth.
Von der wurde gesprochen in Ruth 2. Da hieß es,
und so ist sie gekommen und dageblieben von morgen an bis jetzt.
Was sie im Haus gesessen hat, ist wenig.
Wenn das das Urteil unserer Kollegen ist über uns, dann haben wir ein gutes Urteil.
Ist das das Urteil, was deine Kollegen von dir geben, dass du fleißig bist?
Vielleicht sind wir nicht die herausragenden Kräfte, weil wir es einfach nicht können.
Aber sind wir fleißig? Das heißt, tun wir das, was wir können?
Ist das etwas, womit wir arbeiten?
Oder sind wir solche, die die Ersten sind, die den Griff fallen lassen?
Die Ersten sind, die die Hand in Schoß legen?
Fleißig sein. Das heißt in diesem Sinne, wie viel sollen wir arbeiten?
Die andere Seite, ich möchte einen Vers aus Psalm 127 dazu lesen,
ist, dass wir auch da in die falsche Richtung laufen können.
Bitte, Psalm 127, da geht es letztendlich natürlich um ein anderes Thema.
Aber ich denke, dass wir das hier sehr gut auch anwenden können.
Psalm 127, Vers 2.
Vergeblich ist es für euch, dass ihr früh aufsteht und spät aufbleibt,
das Brot der Mühsal esst, so gibt er seinem Geliebten im Schlaf.
Es geht mir jetzt mehr natürlich um diese ersten Worte.
Was nützt es, früh aufzustehen, spät aufzubleiben, aber wenn der Herr nichts gibt?
Wenn der Herr keinen Segen sozusagen dazu gibt,
dann nützt es nicht zu arbeiten und zu arbeiten und zu arbeiten.
Man kann früh aufstehen, spät dableiben,
aber ist das die Erfüllung unseres Lebens?
Ist das, wo der Herr seinen Segen dazu gibt?
Und das ist sehr verbunden mit der nächsten Frage, welche Priorität gibt es in unserem Leben?
Ist die Priorität, der Erste in der Arbeit zu sein, der Letzte, der geht?
Und das ist wichtig für unser Leben.
Welche Priorität gibt der Herr der Arbeit?
Ich gehe mal kurz zu dem Abschnitt, nur dass wir mal drauf schauen, den wir heute Nachmittag hatten.
Epheser 5 und Epheser 6.
Und da sehen wir, dass es in Epheser 5 zunächst einmal,
diese Verse haben wir nicht gelesen, um das Glaubensleben geht, eines Gläubigen.
Eigentlich den ganzen Brief ja davor.
Und dann zeigt der Apostel Paulus, ab Vers 5, Vers 22, dass es um die Ehe geht.
Dann Kapitel 6, am Anfang, um die Familie.
Und danach, wenn wir mal diese Beziehung Knechte-Herren auf die Arbeit anwenden wollen,
um die Beziehung in der Arbeit.
Was ist die Priorität für dich in deinem Leben?
Ist es Arbeit, Arbeit, Arbeit, um Geld zu verdienen, um Karriere zu machen?
Oder ist die Priorität in deinem Leben dein Glaubensleben, dein Ehe- und Familienleben und auch dein Arbeitsleben?
Bitte, ich hoffe, dass klar geworden ist bisher, dass das Arbeitsleben nicht irgendwie sekundär ist.
Gott hat uns die Arbeit gegeben als eine Aufgabe, als eine Verpflichtung für unser Leben.
Aber er hat uns nicht die Arbeit gegeben als erste Funktion für unser persönliches Leben.
Es ist wohl so, dass zeitlich die Arbeit einen immensen Teil unseres Lebens natürlich umfasst.
Das können wir nicht verhindern, das ist so.
Und Gott hat ja auch gesagt, wir sollen mit dem Schweiß arbeiten.
Aber ist es das, was sozusagen uns prägt in unserem Leben, dann wirst du von morgens früh bis abends spät arbeiten.
Gottes Wort gibt eben keine Antwort, du sollst 8 oder 10 oder 12 Stunden arbeiten.
Es mag auch mal Situationen geben, da musst du 14 Stunden arbeiten am Stück,
wenn es in der Firma einfach nicht anders geht.
Aber sind wir als solche bekannt, die einfach arbeiten, um zu arbeiten und Karriere zu machen?
Wenn wir Karriere machen wollen, dann hat das Priorität in unserem Leben.
Und wenn das Priorität hat, kann anderes, der Glaube, der Dienst für den Herrn, das Versammlungsleben
und auch die Familie keine Priorität haben.
Und eins ist klar, ich vergleiche das immer mit so einem Vielegg, wir haben bestimmte Dinge,
bei denen jeder von uns betroffen ist.
Das ist einmal unser persönlicher Glaube, das ist andererseits unser Eheleben, wenn wir verheiratet sind.
Das ist unser Familienleben, das ist unser Versammlungsleben und das ist eben auch unser Arbeitsleben.
Und wenn du bei einem sehr stark eine Betonung drauf legst, zeitlich von deiner Energie, von deiner Priorität,
ist ganz klar, dass die anderen zu kürzer treten müssen.
Das ist einfach so. Wir haben nur ein bestimmtes Maß an Energie und wir haben nur ein bestimmtes Maß an Zeit.
Und wenn ich eins stärker betone, dann müssen die anderen kürzer treten.
Und wenn das Arbeitsleben bei uns der Punkt Nummer eins im Leben wird,
dann müssen die Dinge, die aus Gottes Sicht eigentlich wichtiger sind, müssen zurücktreten.
Vergessen wir nicht, Lukas 12, da geht es um einen bösen Mann, schon wahr.
Aber dass der Jesus diesem Ackerbauern da sagen muss, du hast geschäffelt und geschäffelt, wofür?
Ich hoffe, dass keiner von uns am Ende seines Arbeitslebens sagen muss,
ich habe zwar unglaublich viel gearbeitet, habe vielleicht unglaublich viel Karriere gemacht,
habe wahrscheinlich viel Ehre erreicht im Arbeitsleben, aber ich muss alles hier lassen.
Nicht, dass wir falsch verstehen. Arbeitsleben ist nicht verloren.
Wir haben diesen Vers nicht gelesen. Wir sollten das unbedingt noch tun.
Fällt mir gerade ein, wenn es um die Überschrift oder das Ziel,
wir kommen da später in einem anderen Zusammenhang nochmal drauf, zurückkommt,
der Arbeit geht, Kolosser 3, Vers 24, da heißt es, ihr dient nämlich in der Arbeit dem Herrn Christus.
Das heißt, wenn wir unsere Arbeit mit dieser Zielrichtung tun, dem Herrn Christus,
dann ist Arbeit nicht vergeblich. Dann finden wir auch Arbeit in der Herrlichkeit wieder,
wenn wir das unter diesem Blickwinkel getan haben.
Aber wenn ich die Arbeit getan habe, um groß zu werden vor Menschen,
um wohl Luxus mir selber leisten zu können, um eben Karriere zu machen, um Macht zu bekommen,
dann werde ich die Arbeit, die ganze Arbeitszeit, die unter diesem Motto steht, werde ich verlieren.
Ich möchte als nächstes die Frage stellen, darf ich eigentlich, ich sage einmal,
eine Gehaltserhöhung erfordern, erbitten, wie ist das mit der geltlichen Seite des Arbeitslebens?
Ich habe mal einmal gehört von jemandem, der sagt, ein Christ darf seinen Arbeitgeber
nicht um eine Gehaltserhöhung bitten. Muss man erstmal schlucken, wenn man sowas hört.
Ich möchte dazu einen Vers lesen aus Matthäus 20, oder zwei Verse.
Matthäus 20, Vers 2. Das ist dieses Gleichnis von dem Hausherrn, der ausging, um die Arbeiter anzuwerben.
Nachdem er aber mit den Arbeitern über einen Denar den Tag einig geworden war,
sandte er sie in seinen Weinberg. Und dann lesen wir weiter in Vers 13.
Da haben sie sich beschwert, dass sie genauso viel bekommen haben, wie die später.
Er beantwortete und sprach zu einem von ihnen, Freund, ich tue dir nicht Unrecht.
Bist du nicht über einen Denar mit mir einig geworden?
Also zunächst mal lernen wir aus diesen Versen, dass wir, ich sage einmal,
schlicht eine Gehaltsverhandlung führen dürfen. Das haben diese Menschen auch getan mit dem Herrn.
Die sind da hingegangen und der Herr hat mit ihnen verhandelt und hat gesagt,
sind sich einig geworden, ein Denar. So ist das auch, wenn wir eine neue Arbeitsstelle antreten.
Da wird in aller Regel auch gefragt, was ist hier mit dem Gehalt?
Ich meine, wir arbeiten ja nicht umsonst. Sollen wir auch nicht und brauchen wir auch nicht.
Also kann man das verhandeln. Wenn es jetzt darum geht, eine Gehaltserhöhung zu bekommen,
meine ich, zeigt uns dieser Vers 13, da haben die Leute ja gefragt,
sag mal, was ist hier los? Die haben genauso viel bekommen,
dass wir durchaus die Berechtigung haben, danach zu fragen,
ist das eigentlich noch angemessen für das, was wir tun?
Aber es ist ein Unterschied, ich nenne das einmal so, um eine Gehaltserhöhung zu bitten oder sie zu fordern.
Und wir sehen hier, meine ich, dass wir vorsichtig sein sollten,
als Christen auf einer Gehaltserhöhung zu bestehen.
Vor allen Dingen sollten wir vorsichtig sein, zu gierig zu werden.
Es gibt Leute, die können ständig, sind sie nur zufrieden,
wenn sie ein ständiges, direktes Wachstum in ihrem Gehalt haben.
Ich erinnere an die Verse in Epheser 5 und Kolosser 3,
wo gezeigt wird, dass die Gier, die Habgier, ein ganz böser Wesenszug in einem Menschen und auch in einem Gläubigen ist.
Also lasst uns nicht nach Geld in dem Sinne einfach gieren.
Die Gefahr besteht auch heute.
In bestimmten Bereichen, ich komme ja nun aus dem Bankwesen,
da gibt es das Investmentbanking und da ist ein Mensch nicht zufrieden,
wenn er nicht jedes Jahr sein Gehalt, ich möchte es mal sagen, verdoppelt.
Und das ist nichts anderes als Gier, als Habgier.
Davor warnt uns das Wort Gottes.
Lasst uns in der Hinsicht auch vorsichtig sein,
wie wir mit unserem Arbeitgeber umgehen und verhandeln.
Dass wir nicht meinen, er müsste uns ständig in enormen Maße Gehaltserhöhungen zubilligen.
Jetzt möchte ich das erste Mal auch die andere Seite angehen.
Die meisten von uns, nein, die meisten, so kann ich es nicht sagen,
aber viele Arbeitnehmer sind heute zugleich Arbeitnehmer und Arbeitgeber in gewisser Hinsicht.
Sind Arbeitnehmer und Vorgesetzte.
Sind solche, die einen Vorgesetzten vor sich haben und zugleich sind sie Vorgesetzte,
weil sie im Projekt oder in anderen Umständen mit Mitarbeitern zu tun haben
und ihnen auch gegenüber Verantwortung tragen, wie sie ihnen Geld geben.
Und wir wollen die Frage stellen, was soll ein Vorgesetzter, ein Christ, der Vorgesetzter ist,
seinem Mitarbeiter geben.
Und dazu wollen wir Kolosser 4 lesen.
Kolosser 4, Vers 1, Ihr Herren, gewährt euren Knechten das, was recht und billig ist.
Wenn wir als Christen Vorgesetzte sind, sei es, dass wir ein eigenes Unternehmen haben
oder sei es auch, dass wir Vorgesetzte in dem Sinne sind,
dass wir in einer Organisation eben Mitarbeiter zu führen haben
oder Projektverantwortung haben mit Mitarbeitern
und denen auch gegenüber insofern eine Vorgesetztenfunktion haben,
dann sollen wir ihnen geben, was recht und billig ist.
Das heißt nichts anderes, als was gerecht ist.
Ein christlicher Vorgesetzter, ein christlicher Arbeitgeber
sollte nicht in dem gehaltlichen Sinne als Billigheimer bekannt sein.
Einer, der den Mitarbeitern sozusagen untersten Rand dessen gibt,
was gezahlt wird in der Branche.
Bitte, natürlich, wenn ich selbstständig bin,
dann muss ich gucken, dass der Laden überhaupt noch am Leben erhalten wird, schon wahr.
Aber es gibt auch Beispiele, auch aktuelle Beispiele von Unternehmen,
ich nenne mal Deichmann, wo Christen Verantwortung haben
und Mitarbeitern durchaus mehr geben als der Durchschnitt und erfolgreich sind.
Ist ein billiger Spruch vielleicht, dass zufriedene Mitarbeiter die besten Mitarbeiter sind,
aber das ist so.
Und wir als Vorgesetzte sollen uns auch einsetzen dafür,
dass unsere Mitarbeiter gerecht, gerecht bezahlt werden für das, was sie tun.
Ich weiß nicht, ob einer hier so eine Vorgesetztenfunktion hat
und da gibt es schon in der Regel einen gewissen Spielraum.
Ich weiß zum Beispiel, mein Chef, ich habe ja gestern Abend schon von dem erzählt,
der war bereit, er ist überhaupt nicht Christ,
aber der war bereit selber auf einen Gehaltssprung zu verzichten
und hat dafür seinen Mitarbeitern etwas gegeben.
Das finde ich gewaltig, für einen Menschen, der mit Gott überhaupt keine Beziehung hat.
Aber wir als Christen, meine ich, sollten da vorbildlich sein.
Dann möchte ich einen zweiten Vers lesen, aus 1. Timotheus 5, Vers 18,
dass unser Lohn nicht nur gerecht sein soll, sondern im positiven Sinn angemessen.
Vers 18 heißt es, die Schrift sagt,
du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden
und der Arbeiter ist seines Lohnes wert.
Das geht natürlich hier eigentlich um, es wird das angeführt in Bezug auf die geistliche Tätigkeit.
Aber es wird eben begründet mit dem irdischen Bereich.
Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden
und du sollst dem Arbeiter den Lohn, den er wert ist, geben.
Das ist noch etwas mehr, meine ich, als nur gerecht zu sein.
Gerecht hat ja auch mit anderen vielleicht zu tun,
aber er soll wirklich einen angemessenen Lohn.
Wenn wir also diese vorgesetzten Funktionen haben, sollen wir angemessen bezahlen.
Und ich meine, wenn wir Matthäus 25 hinzunehmen,
das ist dieses Gleichnis, was der Jesus dort spricht von den Talenten.
Und in diesem Gleichnis, in Vers 21, da sehen wir,
da sprach sein Herr zu ihm,
Wohl, du guter und treuer Knecht, über weniges warst du treu, über vieles werde ich setzen.
Geh ein in die Freude deines Herrn.
Da sehen wir, dass der Lohn motivieren soll.
Dass der Lohn auch wirklich positiv einen Beitrag leisten soll zur Freude des Mitarbeiters.
Wir sind auch als christliche Vorgesetzte nicht dazu da,
einfach das Geld auszuschütten über den Mitarbeitern.
Bitte, das ist ganz klar.
Aber wir sollen doch einen Lohn zahlen, der sie motiviert, im positiven Sinn und nach vorne bringt.
Und natürlich, das zeigt uns das Parallelgleichnis in Lukas 19,
belohnen wir Treue und differenzieren auch.
Nicht jeder Mitarbeiter ist gleich gut.
Nicht jeder Mitarbeiter ist gleich fleißig.
Und so wie es da Unterschiede im Lohn gab und gibt, so ist das auch bei uns heute.
Wir brauchen nicht jeden Mitarbeiter, auch als Christen, selbst wenn er das fordert.
Du bist doch Christ, dann musst du mir auch so viel geben.
Nein, wir können diese Differenzierung, ich meine, dass sie in der Schrift begründet ist, durchaus vornehmen.
Als nächstes möchte ich die Frage stellen, kann ein Christ eigentlich seine Arbeitsstelle wechseln?
Und ich möchte dazu aus 1. Korinther 7 einen Grundsatz zunächst vorstellen.
1. Korinther 7, Vers 24.
Das heißt es, jeder, worin er berufen worden ist, Brüder, darin bleibe er bei Gott.
Ich weiß ja nun, dass es hier auch solche gibt, die die Stelle gerade gewechselt haben.
Und es ist natürlich erstmal hart, diesen Grundsatz zu hören aus der Schrift.
Jeder bleibe darin, wo er berufen worden ist. Und das wird unter anderem auf den Beruf hier bezogen.
Also der Gedanke Gottes ist eben nicht, dass ich mich ständig suche, aus bestimmten Situationen herauszukommen,
sondern erstmal bleiben.
Und besonders dann, und damit bin ich jetzt bei 1. Petrus 2,
besonders dann, wenn es schwierig wird.
1. Petrus 2, bitte, ich wende jetzt wieder diese Situation der Knechte oder Hausknechte auf uns an.
Dort heißt es in Vers 18, ihr Hausknechte, ordnet euch den Herren in aller Furcht unter,
nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten.
Also gerade, wenn wir in einer Situation sind, die problematisch ist,
wenn wir vielleicht ungerecht behandelt werden,
dann zeigt der Herr hier den Knechten trotzdem unterordnen.
Es ist gerade dann die Möglichkeit für uns als Christen zu beweisen,
dass wir Gott ehren, dass wir gottesfürchtig sind.
Abgesehen davon mal, dass alle menschliche Erfahrung zeigt,
wenn wir aus einer sehr, sehr, vielleicht aus Problemen, aus einer unguten Situation
mit dem Vorgesetzten, mit Kollegen rausflüchten,
dass wir von dem Regen in die Traufel laufen.
Ich habe das bei einer ganzen Reihe von Kollegen oder Menschen, die im Berufsleben standen, erlebt,
wie sie aus verständlichen Gründen aus einer wirklich schwierigen Situation rausgeflüchtet sind,
den Arbeitgeber gewechselt haben und in eine noch viel größere Schwierigkeit hineingelaufen sind.
Also wir können uns als Christen gerade dann bewähren,
wenn wir in schwierigen Situationen, ich sage einmal, treu bleiben
und auch uns bewähren, trotz dieser schwierigen Situation.
Heißt das nun, dass wir die Arbeitsstelle nie wechseln dürfen?
Das wäre natürlich absurd.
Wir kennen auch Beispiele und ich benutze jetzt bewusst einmal diesen Ausdruck Arbeitsplatz wechseln.
Und wir kennen Beispiele aus der Schrift, wo Leute durchaus den Arbeitsplatz gewechselt haben.
Das Ehepaar, von dem ich vorhin gesprochen habe, Priscilla und Aquila,
die haben mehrfach ihren Arbeitsplatz gewechselt.
Die sind nach Korinth gekommen, waren in Rom, waren in Ephesus, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Also sie haben mehrere Orte, an mehreren Orten haben sie ihren Arbeitsplatz gehabt.
Bitte, die waren selbstständig, verstehe ich schon.
Das ist nur der Versuch einer Anwendung jetzt auf die Frage, die wir uns stellen.
Also die Bibel sagt nicht, da wo du gewesen bist, musst du dein Leben lang bleiben und immer bleiben.
Aber wir müssen uns fragen, mit welcher Motivation wechseln wir den Arbeitsplatz?
Ist das einfach um Geld und mehr Geld und noch mehr Geld und Karriere zu machen?
Und natürlich müssen wir vorausschauend leben.
Wenn du eine Familie hast, dann musst du schon sehen, dass dein Arbeitgeber vielleicht auch noch die nächsten fünf Jahre existiert.
Und wenn du siehst, dass er kurz vor der Pleite ist, dann ist es durchaus angebracht mal über einen Arbeitsplatzwechsel nachzudenken.
Ich weiß von einem Freund, der bei Siemens war und er sah kommen, dass es zu BenQ würde und da hat er den Arbeitsplatz gewechselt.
Heute muss ich ihn beglückwünschen dafür, dass er eine solche Weitsicht, eine solche Einsicht hatte darüber, was da passiert
und frühzeitig, vielleicht mit der Hilfe des Herrn oder ich denke sicher mit der Hilfe des Herrn, da seinen Arbeitsplatz wechseln konnte.
Aber lasst uns auch ehrlich sein und selbst gegenüber.
Was ist der Grund, dass ich meinen Arbeitsplatz und wenn es in dem Unternehmen ist, wechsle?
Es kann sein und es hat absolut seine Berechtigung, weil man eine zusätzliche Qualifikation erwerben möchte.
Wir wissen heute, dass wir unser Leben lang lernen müssen.
Aber lasst uns das nicht tun.
Einfach, um weiterzukommen, um Karriere zu machen, um mehr Geld, um mehr Ehre, um groß zu werden vor den Augen der Menschen
oder auch sogar vor den Geschwistern uns zu brüsten.
Ich möchte jetzt zu der Frage übergehen, wie sollen wir arbeiten?
Vielleicht eine der wichtigsten Fragen.
Ich gehe zuerst nach Epheser 6.
Epheser 6 heißt es in Vers 5,
Da ihr wisst, dass was irgendein jeder Gutes tut, er dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier.
Wenn wir diese Verse lesen, mit Furcht und Zittern, dann müssen wir einfach zunächst einmal die Situation damals berücksichtigen.
Damals waren es wirklich Sklaven.
Sklaven, die in einer solchen Haltung vor ihren Herren stehen sollten, mit Furcht und Zittern.
Wir müssen einfach, wie soll man sagen, anerkennen, eingestehen, dass die Situation heute eine andere ist.
Wenn ich heute in der Bank, wo ich tätig bin, da mit Furcht und Zittern und Zagen vor meinem Vorgesetzten stünde,
dann würden wir sagen, kannst nach Hause gehen.
Die Situation ist heute einfach eine andere.
Wir sind eben heute nicht mehr Sklaven, wie das damals war,
sondern wir sind Arbeitnehmer, die die Pflicht haben, ihre Meinung zu äußern.
Mein Chef erwartet von mir, dass ich nicht immer Ja sage zu dem, was er da vorbringt,
sondern dass ich ihm auch meine Meinung sage zu den Vorschlägen, die er macht.
Das ist also insofern, und ich meine, das wäre wichtig, dass wir das verstehen, ein Unterschied.
Ein absoluter Unterschied zu der Situation damals.
Und trotzdem können wir diesen Vers anwenden auf die Situation heute.
Ehrfurcht sollte immer bestehen bleiben.
Ein Respekt, so möchte ich einmal sagen, vor meinem Vorgesetzten.
Es ist heute in der Familie, aber auch in dem Arbeitsleben oft so, dass es eine reine Kumpelei wird.
Dass man sagt, der Vorgesetzte ist eigentlich so wie ich.
Und mit dem kann ich umspringen wie unter uns.
Vielleicht in meiner Familie oder mit Freunden.
Und das ist eben nicht so.
Mein Vorgesetzter bleibt Vorgesetzter.
Und selbst wenn er mich einbezieht, und das ist üblich, auch in Projektarbeit heute,
in den ganzen Meinungsbildungsprozess, am Ende des Tages muss er eine Verantwortung tragen.
Und wenn er das tut und sagt, so ist es, wie reagiere ich dann?
Akzeptiere ich das? Habe ich Respekt vor ihm?
Oder bin ich der Erste, der mit den anderen Kollegen spottet über das, was er sagt?
Was hat er für eine idiotische Entscheidung getroffen?
Respekt ist dann auch das zu vertreten, dass ich selber einer anderen Überzeugung bin.
Und erst recht nicht hinter ihm herum negative Stimmung zu machen.
Wir lesen das hier nicht mit Augendienerei.
Ich weiß nicht, wie ihr das in eurem Arbeitsleben so erlebt.
Ich kenne das sehr gut, dass Leute vor den Vorgesetzten, sagen wir vor den Vorständen oder sonst wie,
ganz lieb und nett tun.
Alles tun, was die wollen.
Aber kaum sind die in ihrem Büro verschwunden, da wird nur noch schlecht über die geredet.
Da wird nur noch der Kopf geschüttelt.
Und wisst ihr, wir stehen in der Gefahr, absolut mitzumachen.
Für mich ist eine Situation immer noch prägend in dieser Hinsicht.
Ich war früher in einem ganz konservativen Haus gewesen.
Da war es üblich in dunkelblau oder in schwarzem Sakko und Anzug Tag für Tag zu arbeiten.
Und das war im Personalbereich auch so.
Und dann kam ein neuer Personalchef.
Und der kam von einem ganz modernen Unternehmen.
Das erste, was der machte, ist, als er an dem ersten Tag da ankam, die ganzen Leute, leitenden Angestellten,
die standen da an den Türen und schönen guten Tag gesagt.
Und dann verschwand er in seinem Büro und hängte als erstes mal seinen Sakko,
war sowieso irgendwie so eine billige Jacke, hing er auf und kam dann mit Hemd raus
und rief die Leute zu der ersten Arbeitsbesprechung.
Was meint ihr, wie die Leute angekommen sind?
Alle im Hemd.
Keiner hatte mehr das Sakko an.
Die Leute, die am Tag vorher den ihr Mitarbeiter noch fertig gemacht haben,
dafür, dass sie mal nicht ordentlich gekleidet waren, waren ab diesem Zeitpunkt,
waren sie alle so gekleidet.
So wie der Chef es wollte.
Bitte, natürlich sollen wir auf das eingehen, was unsere Vorgesetzten als,
wie soll man sagen, Arbeitsatmosphäre oder als ihre Wünsche haben.
Aber hier war doch ganz klar, die Leute haben reine Augendienerei gemacht.
Die haben das getan, obwohl es wieder ihre absolute Überzeugung war.
Sie waren über Jahrzehnte so geprägt und von heute auf morgen klappt es einfach nicht,
dass ein Mensch so sich verändert.
Augendienerei.
Wie leicht können wir unserem Vorgesetzten zu Füßen fallen, ihm schmeicheln
und in unserem Herzen denken wir, hoffentlich nicht, was ist das für ein Idiot.
So sind wir in der Lage, Augendienerei, vor den Augen der Menschen,
unserer Vorgesetzten zu handeln, obwohl es bei uns anders aussieht.
Menschengefälliger.
Tun wir das einfach aus Menschengefälligkeit?
Handeln wir so?
Eignen wir uns bestimmte Arbeitsweisen,
nein nicht nur Arbeitsweisen, sondern auch wie wir mit unseren Vorgesetzten umgehen,
nur weil wir wissen, so können wir ihnen gefallen?
Oder sind wir ehrlich ihnen gegenüber?
Wenn sie etwas Falsches tun, wenn sie vielleicht sogar in Glaubensfragen einen bösen Ausspruch tun,
tun wir dann so, als ob wir das überhört hätten?
Menschengefälliger.
Dadurch, dass wir eben nicht mit dieser Augendienerei und Menschengefälligkeit handeln,
tun wir den Willen Gottes.
Und wir sollen es mit Gutwilligkeit tun.
Wir sollen uns unseren Vorgesetzten mit Gutwilligkeit unterordnen.
Wir sollen das eben nicht tun, indem wir uns ständig sozusagen innerlich einen abbrechen,
sondern wir sollen das mit einem positiven Gefühl,
darf ich nochmal erinnern an den Segen, den Gott mit der Arbeit verbunden hat,
wir sollen das in dieser Weise positiv übergleiten.
Umgekehrt, ich gehe jetzt mal nicht noch zu Kolosser 4 über, weil die Zeit einfach schon so weit ist,
umgekehrt wird den Herren gesagt, dass sie das Drohen sein lassen sollen,
da sie wissen, dass sowohl ihr als auch euer Herr in den Himmeln ist
und dass bei ihm kein Ansehen der Person ist.
Das Drohen sein lassen.
1. Petrus 2 spricht davon, nicht allein den guten und milden Vorgesetzten.
Sind wir solche gute Vorgesetzte, die das Positive unserer Mitarbeiter wirklich suchen und wünschen?
Sind wir milde oder sind wir besonders streng?
Haben wir besonders hohe Maßstäbe an unseren Mitarbeitern, die wir vielleicht selber gar nicht erfüllen?
Sind wir solche, die drohen, vielleicht ständig mit dem Rauswurf drohen?
Wir leben heute in einer Zeit, wo es sehr viel Druck gibt von oben.
Da sind die Vorgesetzten, die selber wiederum Mitarbeiter von höheren Vorgesetzten sind,
oft sehr einem großen Druck ausgesetzt.
Und eine Führungskraft, lass mich mal sagen, eine christliche Führungskraft,
zeichnet sich dadurch aus, dass sie diesen Druck, dieses Drohen nicht weitergibt an die Mitarbeiter,
sondern dass sie diesen Druck selber versucht aufzufangen.
Vielleicht ist das etwas, was auch für uns ein Ansporn ist,
wenn wir in einer solchen Funktion sind, Vorgesetzter,
dass wir neu lernen, mit diesem Druck selber umzugehen
und nicht nach unten den Druck in jeder Hinsicht weiterzugeben.
Ich möchte jetzt als vorletztes noch kurz die Frage versuchen zu beantworten.
Du bist vielleicht auf der Stellensuche, bist vielleicht junger Mensch
und überlegst, was sollst du für eine Arbeitsstelle tun?
Wie sollst du das eigentlich entscheiden?
Nun, das Erste, was für uns als Christen immer wichtig ist, ist, dass wir beten.
Dass du betest dafür, die richtige Stelle.
Ich hoffe, deine Eltern beten auch für dich
und vielleicht Freunde, Geschwister am Ort,
beten, dass du den richtigen Arbeitsplatz, die richtige Arbeitsstelle,
die richtige Arbeit überhaupt findest.
Das ist vielleicht banal, aber vor Gott ist es nicht banal.
Vor Gott ist das ganz entscheidend.
Als Zweites möchte ich in Verbindung mit Matthäus 25 sagen,
dass Gott uns in aller Regel, und wir dürfen heute dankbar sein,
dass es für uns leichter ist, als für unsere elterliche oder großelterliche Generation,
nicht irgendeine Arbeit überstülpt.
Früher war das ja so üblich, was der Vater machte, machte der Sohn.
Ob er das konnte oder nicht, ob er das wollte oder nicht,
ob er da eine Begabung hatte oder nicht, war eigentlich egal.
Das war aber so.
Aber wir lesen hier in Matthäus 25, Vers 15,
Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins,
jedem nach seiner eigenen Fähigkeit.
So, wir wissen, dass es eigentlich hier um ein geistliches Thema vielleicht geht,
aber mir geht es um diesen Punkt, jedem nach seiner Fähigkeit.
Gott hat dir Fähigkeiten gegeben.
Und Gott gibt dir nicht umsonst Fähigkeiten.
Gott gibt dir deshalb Fähigkeiten, damit du mit diesen Fähigkeiten arbeitest.
Und zwar nicht nur im geistlichen Bereich, sondern zunächst mal im natürlichen Bereich.
Also wenn Gott dir eine Begabung in, was weiß ich, handwerklichem Bereich gegeben hat,
dann darfst du das absolut auch annehmen,
dass der Herr dir in diese Richtung vielleicht zeigt,
eine Arbeitsstelle zu suchen, eine Ausbildungsstelle anzunehmen.
Also die Fähigkeiten, und die, denke ich, hoffe ich,
kommen in der Schulzeit einigermaßen heraus, auch durch das Gespräch mit anderen,
die darfst du benutzen.
Dann gibt es das Wort Gottes.
Nun findest du, im Wort Gottes wirst du nicht sehen,
du sollst jetzt genau diesen oder jenen Job tun.
Natürlich nicht.
Aber wenn du das Wort liest und betest und damit Gemeinschaft hast mit Gott,
dann wird er dich doch auf das eine oder andere hinlenken.
Ich meine, das ist jedenfalls meine Erfahrung,
und vielleicht wird das dann auch deine Erfahrung,
ich bin sicher, das ist auch die Erfahrung von anderen.
Wenn wir eben von Gott das annehmen, was er uns sagt,
wenn wir ihm das sagen, was uns betrifft, diese Gemeinschaft pflegen,
dann wird er dir doch zeigen,
vielleicht auch sogar durch einen ganz konkreten Bibelfers,
dich in diese oder jene Richtung zu orientieren.
Ich bin sicher, dass deine Eltern dir eine Hilfe sein wollen.
Ich hoffe, dass wir als Eltern unsere Kinder nicht in irgendeine Ecke drängen wollen,
das sollten wir nicht tun.
Aber wir als Eltern, und nehmt das mal an, dass eure Eltern euch doch ein wenig kennen,
und dass sie das Gute von dir wollen,
können dir vielleicht den einen oder anderen Tipp geben.
Es gibt andere, die dich kennen,
und die können dir auch, Freunde vielleicht, die dich kennen,
vielleicht Geschwister, zu denen du Vertrauen hast,
eine Hilfe geben. Denk doch mal an diese oder jene Sache.
Manchmal ist es ja auch so, dass von außen
einem irgendwie mehrfach gesagt, durch mehrere verschiedene Personen gesagt wird,
tu das, oder die abraten von einer Sache.
Gott schickt solche Stimmen nicht umsonst.
Natürlich ist es nicht so, dass die Umstände uns absolut leiten.
Wenn Moses sich durch die Umstände hätte leiten lassen,
dann wäre er in Ägypten geblieben.
Also insofern muss man mit Umständen natürlich vorsichtig sein.
Aber in diesem Umfeld von Hinweisen
darf man durchaus auch den Herrn bitten,
oder ihm auch danken dafür, dass er einen gewissen Hinweis gibt.
Und eines ist ganz wichtig. Du brauchst einen inneren Frieden.
An einer Stelle heißt es ja, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.
Wenn du also innerlich keine Ruhe hast mit einer Sache,
dann tu sie nicht.
Ich glaube nicht, dass der Herr uns in eine Sache, in einen Bereich bringt,
wo wir innerlich keinen Frieden, keine innere Ruhe finden.
Und natürlich ist es auch wahr, dass nur nebenbei,
dass es bestimmte Berufe gibt, die für einen Christen
einfach nicht in Frage kommen.
Aber ich denke, darüber brauche ich nicht mehr zu sagen.
Ich möchte jetzt ganz kurz zum Schluss noch
ein paar Beispiele aus dem ersten Buch Mose nennen,
die sozusagen eine Abrundung zum Abschluss nochmal geben.
Wir haben 1. Mose 3, Vers 17 gelesen.
Mit Mühsal sollst du essen, davon alle Tage deines Lebens.
Ich möchte dazu nur sagen, von uns ist Einsatz gefordert.
Ich habe das vorhin schon mal gesagt.
Ich möchte es nochmal wiederholen.
Lasst uns nicht solche sein, die herumhängen,
sondern lasst uns solche sein, die sich einsetzen.
Wenn wir 8 Stunden am Arbeitsplatz sind, dann lasst uns da auch uns einsetzen.
Nicht, dass wir meinen, wir müssten der Erste und der Letzte im Büro sein.
Vielleicht sollte ich dazu auch noch den Hinweis geben,
es ist immer gut, so früh wie möglich, am besten am ersten Arbeitstag,
wenn du an irgendeiner Stelle anfängst, deutlich zu machen, dass du Christ bist.
Ich sage nicht, dass du bei dem Bewerbungsgespräch schon evangelisieren sollst.
Meine persönliche Überzeugung ist nicht,
dass das für unseren irdischen Beruf der Weg des Herrn ist.
Bitte, das kann im Einzelfall so sein.
Aber es ist nützlich, dass die Leute wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Das bringt dich in eine Situation, dass du auch selber dem dann entsprechen musst.
Aber es macht dir manches einfacher zu sagen, wenn du mal gehen möchtest,
zum Beispiel um eine Versammlungsstunde abends zu besuchen. Das verstehen die sofort.
Und manchmal ergeben sich Möglichkeiten, das auch so zu tun, dass es nicht problematisch ist.
Ich lebe in einem Unternehmen, wo dieser moderne Grundsatz von Diversity hochgehalten wird.
Das heißt, ich darf niemanden irgendwie negativ ansprechen,
weder wegen Geschlecht noch Religion, wegen seiner sexuellen Neigung,
wegen seiner Religion, habe ich schon gesagt.
Und da muss man manchmal sehr, sehr vorsichtig sein, was man sagt und wie man das sagt.
Ich will nur mal ein Beispiel sagen, wie man das machen kann.
Als ich bei dem Arbeitgeber hier anfing, bei dem ich jetzt tätig bin,
wir haben ja nun kleine Kinder, da konnte ich sagen, dass unser Kind für etwas gebetet hat.
Das nimmt keiner übel, wenn kleine Kinder beten, das verstehen sie.
Und doch haben sie sofort kapiert, der ist Christ.
Also es gibt Möglichkeiten.
Und überlege dir, je früher du klar machst, dass du Christ bist,
umso einfacher ist es manchmal. Ist es fast immer eigentlich.
Wir können das nicht erzwingen.
Wenn sich die Gelegenheit nicht ergibt, dann ergibt sie Kontest.
In aller Regel ist das eine Hilfe.
Ich komme mal zu Kapitel 9, Vers 20.
Erstemose 9, Vers 20.
Noah fing an, ein Ackerbauer zu werden und pflanzte einen Weinberg.
Und er trank von dem Wein und wurde betrunken.
Und er entblößte sich in seinem Zelt.
Wir können uns in der Arbeit verirren.
Ich möchte nicht weiter auf dieses, was er da genau getan hat.
Aber die Arbeit kann für uns zu einem Fallstrick werden.
Ich meine jetzt gar nicht mal nur moralisch,
dass wir in der Arbeit irgendeine Beziehung, ein Verhältnis anfangen.
Aber wir können uns in der Arbeit selber verirren.
In der Arbeit verlieren.
Und davor, meine ich, warnt uns dieses Beispiel Noah.
Ich gehe weiter zu Kapitel 13.
Kapitel 13, Vers 7.
Und es gab Zank zwischen den Hirten von Abramsvieh und den Hirten von Lotsvieh.
Hier in der Gegend gibt es ja auch manche christliche Arbeitgeber.
Und durch die Arbeit kann es zu Streit unter Brüdern kommen.
Gerade wenn Geschwister miteinander arbeiten.
Ich möchte einmal das einfach als Warnung,
wie ein Schild hier aus 1. Mose 13 aufstellen.
Lasst uns die Arbeit nicht dazu bringen, dass Streit zwischen Brüdern geschieht.
Dass Streit zwischen Brüdern entsteht.
Vielleicht in der gleichen Abteilung.
Vielleicht in dem gleichen Unternehmen.
Wenn zwei christliche Unternehmen, also zwei Unternehmen von Christen, so muss ich sagen, miteinander konkurrieren.
Da kann unter Brüdern Streit entstehen.
Das ist der Fall gewesen.
Vielleicht ist es auch jetzt der Fall. Weiß ich nicht.
Also das ist ein Angriffspunkt, den Satan benutzen kann, um Streit unter Brüdern zu bringen.
Und lasst uns, die wir selber vielleicht betroffen sind, alles daran setzen, dass das nicht passiert.
1. Mose 19, Vers 1.
Lot saß im Tor Sodoms.
Die Arbeitsstille kann uns dahin führen, komplett in der Welt zu verschwinden.
Ich kenne einen jungen Bruder, der wirklich Interesse hatte an Gottes Wort.
Der auch Gottes Wort studiert hat.
Heute sehe und höre ich nichts mehr von dem.
Sehr erfolgreich im Beruf.
Ich fürchte mitten in der Welt.
Nicht moralische Welt.
Der kommt auch noch zu Zusammenkünften, immer wieder.
Nimmt auch am Brotbrechen teil.
Und doch ist mein Eindruck durch die Arbeit mitten in der Welt.
Die Arbeit kann uns so gefangen nehmen.
Die Arbeit kann uns so wichtig sein, dass wir wie Lot mitten in der Welt landen.
Bei Lot ist das Ende furchtbar.
Das kann auch bei uns sein.
Wer sich so in der Welt verliert.
Man muss in der Arbeitswelt aufpassen.
Wenn man erfolgreich ist, wenn man Freude hat am Beruf.
Dürfen wir ja haben.
Dann kann das manchmal sehr weit führen.
Lasst uns da einfach wachsam sein.
Ich gehe jetzt nach Kapitel 30.
Ich lese jetzt Vers 16.
Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus ihm entgegen und sprach, zu mir sollst du eingehen, denn ich habe dich fest angeworben für die Dudaim meines Sohnes.
Und er lag bei ihr in dieser Nacht.
Jakob war ein Mann, der war sehr erfolgreich im Arbeiten.
Aber wisst ihr, welche Verantwortung er außen vor gelassen hat?
Die in seiner Familie.
Jakob ist aus der Verantwortung in seiner Familie geflüchtet in seine Arbeit.
Auch das gibt es heute.
Ich kenne Ehefrauen und Mütter, die aus der Verantwortung ihres Haushalts fliehen in Projekte in der Schule und was weiß ich.
Und zu Hause liegt alles brach.
Wäsche, alles.
Und ich kenne Brüder, die aus ihrer Verantwortung in der Familie ihrer Ehefrau gegenüber geflüchtet sind.
In den Beruf.
Noch schlimmer in den Dienst.
Dienst für den Herrn, meine ich.
Wir haben als Männer, Jakob ist nun mal ein Vorbild für uns als Männer, die Verantwortung in der Familie.
Und das ist eine ganz entscheidende Verantwortung.
Wir können nicht dieser Verantwortung entgehen und ihr flüchten, indem wir immer im Beruf sind und sagen, ich kann ja nicht anders.
Es gibt Zeiten, wo wir wirklich echt gefordert sind im Beruf.
Aber das kann kein Dauerzustand sein.
Und bestimmt nicht, dass wir unsere vorrangige Verantwortung, möchte ich einmal sagen, in unserer Ehe und in unserer Familie einfach übergehen.
Und als letztes Beispiel, da brauche ich nichts mehr zuzulesen, möchte ich über Josef etwas sagen.
Wenn jemand eine hohe Stellung hat, wie Josef die hatte, dann können wir durchaus nicht immer sagen, dass er verkehrt gehandelt hätte.
Es gibt mehrere Beispiele im Alten Testament, bitte Altes Testament, ist mir wohl bewusst, wo Menschen in einer ganz gewaltigen Stellung waren.
Und trotzdem waren sie treu.
Und das gibt es auch heute.
Es gibt Leute, die durch bestimmte Umstände in Stellungen gekommen sind, die hoch sind.
Wo sie mit sehr, sehr hohen Persönlichkeiten unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unserer Politik vielleicht zu tun haben.
Das alleine ist nicht, dass wir sagen können, sie haben irgendwie ihre Verantwortung in Familie, im Glaubensleben oder in dem Geschwisterkreis aufgegeben.
Der Herr kann führen, wie er will und das wollen wir ihm auch überlassen.
Aber was an uns liegt, lasst uns nicht streben nach hohen Dingen.
Lasst uns nicht es darauf anlegen, die höchste Stellung, wo immer es gibt, einzunehmen.
Sondern lasst uns einfach damit zufrieden sein, eine Arbeitsstelle zu haben, um unser Geld zu verdienen, um den Geschwistern dienen zu können, ich meine jetzt materiell,
und um unsere Verantwortung, die wir über und vor dem Beruf haben, auch wahrnehmen zu können. …
Automatisches Transkript:
…
Liebe Geschwister, wir wollen uns heute Abend mit dem Thema der Christ und die Versammlung
oder die Gemeinde beschäftigen.
Ein, ich möchte sagen, heikles Thema in der heutigen Zeit, ein Thema, was sehr viel zu
Auseinandersetzungen geführt hat in den letzten Jahren, in den letzten Monaten und wo wir
immer in Gefahr stehen.
Wenn wir darüber reden, einseitig zu reden, dass wir die eine Seite sehr betonen oder
die andere und nicht ausgewogen sprechen.
Oder wenn wir zuhören, dass wir eine Meinung in unserem Kopf haben und deshalb alles, was
sich an dieser Meinung stößt, sofort verwerfen, ohne richtig zuzuhören.
Manchmal hören wir auch einseitig nur, was unserer Meinung widerspricht und haben gar
nicht zwei Ohren, geistlich gesprochen, offen, um wirklich zu sehen, was die Schrift uns
lehrt.
Deshalb ist es wichtig, anhand von Gottes Wort darüber nachzudenken und auch natürlich
sowohl im Reden als auch im Zuhören wirklich durch den Geist Gottes geführt zu werden.
Ich möchte das Thema mit zwei Überschriften einleiten, zwei Überschriften von Artikeln
eines vielen von uns sicher bekannten Bruders, Darby, der zwei Artikel über das Thema Versammlung
hat, viel mehr geschrieben, aber zwei, über die ich jetzt etwas sagen möchte oder die
Überschriften nennen möchte, und zwar Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit.
Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit.
Wir wollen das einmal als eine Überschrift über das Thema, so wie wir das heute Abend
behandeln wollen, verstehen.
Und dann hat er wesentlich später einen zweiten Artikel geschrieben und Bruder Kelly, der
diese Sammlung zusammengestellt hat von den Werken von Bruder Darby, hat sie direkt dahinter
gestellt, weil Darby Bruder Darby selber gesagt hat, eigentlich ist das unvollständig.
Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit und hat einen zweiten Punkt daneben
gestellt, Gnade, die Kraft von Einheit, die Kraft der Einheit und des Zusammenkommens.
Denn Absonderung vom Bösen, so wichtig und so biblisch das ist, ist nur die eine Seite
und oftmals auch nur verstanden als eine Art von Wegwenden von etwas.
Und Bruder Darby, und ich hoffe wir alle verstehen, dass Absonderung einen zweiten Aspekt hat
und den wollte er durch die Überschrift deutlich machen, Gnade, und zwar Gottes Gnade, empfundene
Gnade als einen Sammelpunkt für Einheit.
Einheit dadurch, dass Gnade, oder besser noch eine Person, der Herr Jesus uns anzieht.
Und wenn ich einmal diese zwei Überschriften nebeneinander stelle, dann finden wir eigentlich,
dass das Thema Versammlung, jedenfalls unter diesem Blickwinkel, unter drei Säulen gesehen
werden kann.
Erstens, Einheit.
Einheit ist in der Tat ein ewiger Gedanke Gottes, der die Versammlung betrifft.
Einheit ist eigentlich der übergeordnete Gedanke.
Aber es gibt zwei weitere Säulen.
Das eine ist, in der Zeit, wo Sünde existiert und seitdem Sünde existiert, ist Einheit,
in welchem Bereich auch immer man das sehen mag, nur noch möglich durch Absonderung vom
Bösen.
Gottes Einheit ist nie in Verbindung mit Bösem, sondern immer in Absonderung vom Bösen.
Das ist eine zweite Säule, was das Thema Versammlung betrifft.
Und eine dritte, und wir werden das sehen, anhand des Wortes Gottes, hoffe ich, eine
dritte Säule ist die Gnade.
Absonderung vom Bösen ist absolut notwendig, aber Gnade ist auch zu 100% notwendig, wenn
wir über Versammlungen Gottes nachdenken.
Das Zusammenkommen von Gläubigen ohne Gnade ist undenkbar, würde sofort letztlich zum
Zusammenbrechen führen oder zu kompletter Sektiererei.
Und deshalb ist es mein Gedanke, das Thema Versammlung heute Abend unter diesen drei
Gesichtspunkten einmal zu betrachten.
Einheit, Absonderung vom Bösen und Gnade als der Sammlungspunkt, als der Anziehungspunkt,
als der Magnet.
Dabei wollen wir zuerst einmal verstehen, was meinen wir mit Versammlung oder Gemeinde?
Nun möchte ich auf den Begriff gar nicht weiter eingehen.
Viele von euch wissen, dass der im Griechischen benutzte Begriff Ekklesia ist, herausgerufene,
für meine Begriffe sehr gut zu verbinden mit Versammlung.
Aber schon Rudolf Brockhorst hat Anfang des letzten Jahrhunderts geschrieben, wenn er
gewusst hätte, was aus dem Begriff Versammlung und in Verbindung mit diesem Begriff Versammlung
gemacht würde, hätte er sofort auf den Begriff Gemeinde umgeschwenkt.
Deshalb ist nicht so entscheidend der Begriff, ob Versammlung, ob Gemeinde, ob Kirche, sondern
das, wen oder was wir darunter verstehen.
Und das ist der erste Vers, den ich lesen möchte, bevor wir zu diesen drei sogenannten
Säulen kommen.
Denn 1.
Korinther 1, Vers 2.
Apollos wendet sich da, wie er das schreibt, an die Versammlung Gottes, Vers 2, die in
Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen samt allen, die an
jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.
Versammlung, Gemeinde, Kirche ist also, erklärt es, die Geheiligten in Christus Jesus, die
berufenen Heiligen, Gläubige, die an den Herrn Jesus glauben, die heilig sind, das
heißt von Gott für sich selbst abgesondert zur Seite gestellt, man könnte auch sagen
anders als die Menschen, natürlichen Menschen dieser Welt, und zwar nicht nur an diesem
Ort Korinth, sondern an jedem Ort auf dieser Erde.
Versammlung Gottes sind also, oder Gemeinde Gottes, oder Kirche Gottes, alle Gläubigen,
alle Heiligen, die irgendwo auf dieser Erde sind.
Das ist der biblische Begriff, oder das biblische Verständnis von Versammlung, und wenn wir
über Versammlung sprechen, dann wollen wir an diesem biblischen Verständnis, ich möchte
einmal sagen, an dieser biblischen Definition auch festhalten.
Das Thema Versammlung ist natürlich sehr, sehr vielschichtig in der Schrift, und an
einem Abend können wir nur einige Punkte anreißen.
Die Bibel spricht zum Beispiel darüber, dass die Versammlung umfasst alle Gläubigen, von
der Niederkunft des Heiligen Geistes bis zur Entrückung, dass die Versammlung auch gesehen
werden kann unter dem Aspekt, heute überall auf der Welt, wo Gläubige sind, oder an einem
Ort, sagen wir in Breckerfeld.
Die Bibel spricht von sehr vielen Bildern über die Versammlung, das Haus Gottes, der
Kirche, die Familie vielleicht, der Leuchter und so weiter, der Leib.
Das soll heute Abend nicht so sehr unser Thema sein, sondern wir wollen einfach anhand dieser
drei Stichworte, Einheit, Absonderung und Gnade, die Schrift untersuchen, was sie uns
über die Versammlung lehrt.
Und ich beginne mit dem Gedanken der Einheit, weil dieser Gedanke, für mein Verständnis,
der Oberbegriff ist.
Einheit ist das, was Gott mit der Versammlung verbindet.
Gerade wenn es um den Leib Christi geht, dann geht es darum, dass Jesus eine Einheit geschaffen
hat, Menschen zusammengefügt hat, die vorher nicht zusammen waren.
Menschen aus unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Charakters, unterschiedlicher Bildung, eben
komplett unterschiedlich und er hat sie zusammengefügt zu diesem einen Leib.
Und ich möchte zu diesem Thema Einheit aus Epheser 4 eine Reihe von Versen vorlesen.
Epheser 4, Abvers 1 Ich ermahne euch nun ich, der Gefangene im
Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller
Demut und Sanftmut, mit Langmut einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit
des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.
Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid, in einer Hoffnung eurer
Berufung.
Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch
alle und in uns allen ist.
Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des
Christus.
Vers 11 Und er, der verherrlichte Herr, hat die einen gegeben als Apostel und andere als
Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung
der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis
wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem
erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses, der Fülle des Christus.
Soweit die Verse aus Epheser 4.
Ich denke, wir haben sofort gesehen, dass es hier um die Versammlung geht.
Und Paulus ermahnt hier, in dem ersten Vers, die Gläubigen würdig zu wandeln, einer Berufung,
mit der sie berufen worden sind.
Er bezieht sich da auf das Ende von Kapitel 2, Kapitel 3 ist eine gewisse Einschaltung,
und am Ende von Kapitel 2 hat er zwei Bilder oder zwei Gedanken zu der Versammlung besonders
vorgestellt.
Das ist einmal das Haus Gottes, von dem er dort spricht in den letzten Versen, und zweitens
der Tempel im Herrn, der Tempel Gottes.
Und sie sollten in Übereinstimmung, die Epheser meine ich, in Übereinstimmung mit diesen
göttlichen Gedanken, mit dieser Berufung als Haus, wie sie zusammengestellt waren,
und als Tempel.
Das heißt, besonders in dieser Heiligkeit sollten sie ihr Leben führen.
Das setzt er voraus, dass sie das verstanden haben, dass die Gläubigen wie ein Haus zusammen
gehören, in dem die Ordnung Gottes existiert, in dem die Ordnung Gottes aufrechterhalten
wird.
Und wie ein Tempel Gottes, in dem die Herrlichkeit Gottes wohnt, wie wir das im Alten Testament
immer wieder finden.
Und in Übereinstimmung mit dieser Ordnung, und mit dieser Heiligkeit, mit dieser Herrlichkeit,
sollten sie ihr Leben führen.
Und dann weist er sie darauf hin, ermahnt er sie, dass sie die Einheit des Geistes bewahren
sollen.
Das ist das, was er in den nächsten Versen zeigt, was sie tun sollen.
Die Einheit, das ist unser Thema hier, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Aber das Erstaunliche ist, dass er nicht in Vers 2 von der Einheit des Geistes spricht,
sondern dass er, bevor er daraufhin arbeitet, zu sagen, was sie tun sollen, ihnen zeigt,
wie sie es tun sollen.
Und da haben wir diese Punkte gelesen, erstens in Demut, sogar mit aller Demut, zweitens
Sanftmut, drittens Langmut, viertens einander ertragend in Liebe, fünftens mit Fleiß und
dann der sechstens das ganze zu tun in dem Band des Friedens.
Ich meine, wir lernen aus diesen Versen, dass es absolut nicht nur ankommt darauf, was wir
tun, die Einheit des Geistes zu bewahren, sondern dass der Herr, dass der Heilige Geist
uns zuerst darauf hinweist, wie wir das tun sollen.
Das heißt, es ist nicht nebensächlich, wie wir als Versammlung handeln, wie wir diese
Einheit des Geistes bewahren, sondern es ist aus Gottes Sicht, stellte er es sogar voran,
dass die Art und Weise, wie wir das tun, die Einheit des Geistes zu bewahren, uns vor die
Herzen gestellt wird.
Er zeigt uns erst, wie unsere Gesinnung sein soll, in der wir handeln und dann zeigt er
uns erst, was wir tun sollen, wie sollen wir handeln in Demut.
Wenn also Einheit verwirklicht werden soll in der Versammlung Gottes, wenn Einheit hier
in Breckerfeld verwirklicht werden soll oder an den Orten, woher wir kommen, dann ist das
nur letztlich möglich mit Demut.
In Wahrheit Einheit zu verwirklichen bedeutet, Demut in dem Herzen zu haben.
Was heißt Demut?
Demut bedeutet, dass ich nicht mich in den Mittelpunkt stelle, dass ich nicht mich sehe,
dass ich nicht ich selbst groß sein möchte, sondern dass ich von mir weg schaue.
Das wollen wir einmal bedenken, das wird den Ephesern hier gesagt, zunächst mal in Ephesus.
Ich sage einmal zunächst hier innerhalb von Breckerfeld oder an dem Ort, wo wir sind,
Demut.
Ist uns das klar, wie wir miteinander umgehen, dass nicht es um mich geht, um meine Ehre,
um meinen Ansehen?
Demut heißt von sich wegzusehen.
Zweitens, oder zunächst noch mal mit aller Demut, da wird nicht nur gesagt in Demut,
mit Demut, sondern mit aller Demut.
Das heißt, wir sollen eine geistliche Anstrengung unternehmen, einmal von uns wegzusehen.
Und zwar in jeder Hinsicht geht es nicht um mich.
Es geht auch nicht um meine Versammlung.
Bei dem Beruf und bei der Familie konnten wir noch sagen, der Christ und sein Beruf,
der Christ und seine Familie, aber es geht nicht um den Christ und seine Versammlung.
Es geht um die Versammlung Gottes oder die Versammlung des Herrn.
Und dann werden wir hoffentlich lernen, wenn wir vor dem Herrn stehen, einmal von uns wegzusehen.
Nicht uns zu verwirklichen in dem Miteinander in der Versammlung.
Zweitens, mit aller Sanftmut.
Sanftmut ist vielleicht nicht mehr nur, wie ich mich selber sehe, sondern auch, wie ich
mich anderen gegenüber gebe.
Mit Sanftmut, eben nicht mit Zorn, nicht mit Rechthaberei, sondern mit Sanftmut.
Wie gehen wir am Ort miteinander um?
Einheit zu verwirklichen, ist zunächst mal, wie wir am Ort miteinander uns verhalten.
Dass das darüber hinaus eine Bedeutung hat, ist gar keine Frage.
Aber zunächst mal sagt Paulus hier den Ephesern, wie sie miteinander umgehen sollen.
Sanftmut.
Wie ist das, wenn mal so ein schwieriges Gespräch, vielleicht auch über solche Versammlungsfragen
bei uns ist?
Bei euch in Breckerfeld, bei uns in Darmstadt, sind wir dann solche, die in Sanftmut miteinander
umgehen?
Oder sind wir solche, die auf den Tisch hauen, die sich nicht in der Gewalt haben, wo das
Fleisch aus uns herauskommt und wir dann in Zorn oder in Wut aufbrausen?
In Sanftmut sollen wir mit aller Sanftmut sogar miteinander umgehen, als Brüder, als
Geschwister.
Und wir wollen das auch weiter fassen.
Wenn wir mit Geschwistern von Nachbarversammlungen und darüber hinaus zu tun haben, wie reden
wir miteinander?
Geht es um mich, um meine Ehre?
Geht es darum, dass ich ihm sagen muss, wie er sich verhalten hat, zu verhalten hat?
Oder tue ich das in Sanftmut, dem Herrn Jesus nachfolgend?
Der Herr Jesus hat gesagt, dass er sanftmütig und von Herzen demütig war.
Der Herr Jesus hat das verwirklicht.
Der Herr Jesus, und daran lernen wir bei dem Herrn Jesus, der Herr Jesus hat das nicht
auf Kosten der Wahrheit getan.
Der Herr Jesus hat nicht hinter dem Berg gehalten, hat nicht verschwiegen, was die Gedanken Gottes
waren.
Aber wie ist er mit den Menschen umgegangen?
Wie ist er mit seinen Jüngern umgegangen?
Denken wir an das Dritte, Langmut.
Erwarten wir von unseren Mitgeschwistern, dass sie heute sofort verstehen, was ich auch
verstanden habe?
Oder habe ich Langmut?
Bin ich jemand, der auch einmal warten kann und mit meinen Geschwistern, mit meinen Brüdern
beten kann und zu Hause für sie beten kann, bevor ich ihn aufgebe?
Geschwister am eigenen Ort, Geschwister vielleicht am anderen Ort, Langmut, ausharren haben,
erwarten können und nicht sofort von ihm verlangen und ihn gewissermaßen zwingen,
das was ich vielleicht verstehe aus der Schrift, und vielleicht ist es ja sogar richtig, was
ich verstehe, aber ihn sozusagen derart zu drängen, dass er das auch sofort annehmen
und verstehen muss, einander ertragend in Liebe, sind wir solche, und das ist ja fast
am schwersten am eigenen Ort, wo wir uns mehr und mehr manchmal sehr gut kennen, auch die
Charaktereigenschaften voneinander, einander ertragend, hier steht nicht, dass Böse ertragen,
aber wir sind sehr schnell dabei, dass wir immer nur auf das Böse sehen und nicht erkennen,
dass wir einmal Geschwister, vielleicht auch einen Bruder, der vielleicht eine ganz andere
Art hat als ich, zu ertragen, in Liebe, wir haben uns gestern daran erinnert, was Liebe
ist, dass ich eben nicht mich sehe und meine Vorstellung, sondern dass ich einmal sehe,
vielleicht wodurch ein Bruder in eine gewisse Situation gekommen ist, dass ich seine Umstände
auch einmal verstehe, vielleicht in der Familie, vielleicht durch andere Umstände, einander
ertragen, sind wir solche, die tragen, das kostet Kraft, tragen, ertragen, das kann man
nicht einfach so ohne weiteres machen, einander ertragen und da muss dieses Motiv, deshalb
steht es ja auch dahinter, der Liebe, ich schaffe es nicht, meinen Mitbruder, meine
Mitschwester zu ertragen, wenn nicht die Liebe mich dazu treibt, dann werde ich sofort diese
Last abwerfen und dazu nicht bereit sein.
Seid ihr solche, sind wir solche, die einander tragen, einander ertragen, die nicht sofort
sagen, du bist auf einem falschen Weg und mit dir möchte ich nichts mehr zu tun haben,
sondern die tragen, die mithelfen, mittragen, das heißt ja die Last mittragen, die Last
abnehmen, die vielleicht meinen Mitbruder, meine Mitschwester beschäftigt und die vielleicht
tatsächlich dazu führt, dass der Weg von der Mitte, von dem geraden Weg, von dem ausgewogenen
Weg weg geht.
Euch befleißigend.
Fleiß ist nötig, jetzt geht es natürlich direkt dazu auf das Thema der Einheit des
Geistes zu bewahren.
Fleiß.
Welchen Fleiß haben wir für unsere Arbeit, welchen Fleiß haben wir für unsere Hobbys,
welchen Fleiß haben wir vielleicht auch noch für unsere Familie und welchen Fleiß haben
wir, wenn es darum geht, die göttlichen Gedanken, die er uns in seinem Wort niedergelegt hat,
über die Versammlung zu verwirklichen.
Ist uns das eigentlich wichtig, ist uns die Gemeinde Gottes wichtig in unserem Herzen?
Wir haben diesen Vers nicht gelesen.
Wenn wir Kapitel 5 Vers 2 schauen, Christus hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben.
Was hat Christus für einen Fleiß, lass mich das mal so ausdrücken, offenbart, was hat
er getan, was hat er aufgegeben, um uns zu werben, um diese Versammlung zu gründen,
zu bilden.
Und was ist mir, was ist dir, die Versammlung Gottes wert?
Fleiß, das dann auch zu verwirklichen, was Gott uns hier vorstellt, nämlich die Einheit
des Geistes zu bewahren.
Wenn wir gesehen haben, wie wir es tun sollen und der Herr uns das voranstellt, dann sagt
er uns auch, was wir zu tun haben, nämlich die Einheit des Geistes zu bewahren.
Nun wissen wir, dass die Versammlung gegründet worden ist auf das Werk des Herrn Jesus und
durch den Heiligen Geist, der auf diese Erde gekommen ist, Erster Gründer 12, der eben
die Versammlung getauft, zusammengefügt hat.
Das ist der eine Leib, von dem wir heute Morgen, und ich hoffe Sonntag für Sonntag, immer
wieder durch das eine Brot erinnert werden, dass Gott diese eine Versammlung geschaffen
hat.
Aber hier heißt es erstaunlicherweise nicht, dass wir die Einheit des Geistes bewahren
sollen, sondern die Einheit des Geistes.
Vielleicht deshalb, weil die Einheit des Leibes existiert.
Wir können sie nicht bewahren, weil Gott sie gegeben hat und Gott sie immer sieht.
Und in Klammern möchte ich sagen, und auch wir sie immer sehen sollen.
Deshalb ist es auch so wichtig, jeden Sonntag, bitte, wir wollen keine Vorschriften und keine
Formalien machen, was wir bei dem Gebet zu dem Brotbrechen sagen sollen, aber wir sollten
wenigstens im Herzen immer daran denken, der eine Leib, alle Gläubigen, alle Gläubigen
zu diesem einen Leib zusammengefügt, wo sie auch heute stehen möchten, mögen.
Aber wir sollen hier die Einheit des Geistes bewahren.
Das heißt, der Geist Gottes hat diese Einheit, die am Anfang dieselbe war, wie die Einheit
des Leibes, weil alle Gläubige zusammen waren, das lesen wir in der Apostelgeschichte, da
waren alle Gläubigen zusammen und da hat der Geist in allen Gläubigen das bewirkt.
Aber wir verstehen gut, dass wenn es Gläubige dann gegeben hat, wir lesen das im ersten
Korintherbrief, die in Sünde gefallen sind, zum Beispiel in Unzucht, in Hurerei oder andere
durch Diebstahl oder andere durch Habgier, dass dann auf einmal zwar Menschen zu dem
Leib gehören mochten, aber dass der Geist Gottes sich mit diesen nicht verbinden kann.
Gott kann sich nicht mit Sünde verbinden.
Und so ist die Einheit des Geistes, die Einheit, in der alles durch den Geist Gottes geprägt
ist.
Wo der Geist Gottes die Autorität, die Führerschaft hat, wo das Böse außen vor gelassen wird,
wo man nicht gleichgültig ist gegenüber den Gedanken und Anordnungen Gottes.
Das ist die Einheit, die der Geist Gottes bewirkt und wir sollen sie bewahren.
Wenn uns gesagt wird, wir sollen sie bewahren, dann wird zugleich damit deutlich, dass man
da auch versagen kann, dass wenn man etwas nicht bewahrt, man es jedenfalls persönlich
oder am Ort verliert.
Einheit wird es immer geben in den Augen Gottes, aber die Frage, die du und ich mir stellen
muss, ist, am unserem Ort sind wir solche, die diese Einheit praktisch bewahren und verwirklichen,
die also diese Anordnungen Gottes über seine Versammlung und wie sie sich verhalten soll,
eben zu trennen von dem Bösen, weil Gott mit Bösem keine Gemeinschaft haben kann.
Sind wir solche, die uns daran halten oder sind wir solche, die uns über diesen Gedanken
hinwegsetzen?
Gnade, die Kraft von Einheit, die Kraft der Einheit und des Zusammenkommens.
Denn Absonderung vom Bösen, so wichtig und so biblisch das ist, ist nur die eine Seite
und oftmals auch nur verstanden als eine Art von Wegwenden von etwas.
Und Bruder Dabi und ich hoffe wir alle verstehen, dass Absonderung einen zweiten Aspekt hat
und den wollte er in der Überschrift deutlich machen, Gnade und zwar Gottes Gnade, empfundene
Gnade, als einen Sammelpunkt für Einheit.
Einheit dadurch, dass Gnade oder besser noch eine Person, der Herr Jesus, uns anzieht.
Und wenn ich einmal diese zwei Überschriften nebeneinander stelle, dann finden wir eigentlich,
dass das Thema Versammlung, jedenfalls unter diesem Blickwinkel, unter drei Säulen gesehen
werden kann.
Erstens, Einheit.
Einheit ist in der Tat ein ewiger Gedanke Gottes, der die Versammlung betrifft.
Einheit ist eigentlich der übergeordnete Gedanke.
Aber es gibt zwei weitere Säulen.
Das eine ist, in der Zeit, wo Sünde existiert und seitdem Sünde existiert, ist Einheit,
in welchem Bereich auch immer man das sehen mag, nur noch möglich durch Absonderung vom
Bösen.
Gottes Einheit ist nie in Verbindung mit Bösem, sondern immer in Absonderung vom Bösen.
Das ist eine zweite Säule, was das Thema Versammlung betrifft.
Und eine dritte, und wir werden das sehen, anhand des Wortes Gottes, hoffe ich, eine
dritte Säule ist die Gnade.
Absonderung vom Bösen ist absolut notwendig, aber Gnade ist auch zu 100% notwendig, wenn
wir über Versammlungen Gottes nachdenken.
Das Zusammenkommen von Gläubigen ohne Gnade ist undenkbar, würde sofort letztlich zum
Zusammenbrechen führen oder zu kompletter Sektiererei.
Und deshalb ist es mein Gedanke, das Thema Versammlung heute Abend unter diesen drei
Gesichtspunkten einmal zu betrachten.
Einheit, Absonderung vom Bösen und Gnade als der Sammlungspunkt, als der Anziehungspunkt,
als der Magnet.
Dabei wollen wir zuerst einmal verstehen, was meinen wir mit Versammlung oder Gemeinde?
Nun möchte ich auf den Begriff gar nicht weiter eingehen.
Viele von euch wissen, dass der im Griechischen benutzte Begriff Ekklesia ist, herausgerufene,
für meine Begriffe sehr gut zu verbinden mit Versammlung, aber schon Rudolf Brockhaus
hat Anfang des letzten Jahrhunderts geschrieben, wenn er gewusst hätte, was aus dem Begriff
Versammlung und in Verbindung mit diesem Begriff Versammlung gemacht würde, hätte er sofort
auf den Begriff Gemeindewehr umgeschwenkt.
Deshalb ist nicht so entscheidend der Begriff, ob Versammlung, ob Gemeinde, ob Kirche, sondern
das, wen oder was wir darunter verstehen.
Und das ist der erste Vers, den ich lesen möchte, bevor wir zu diesen drei sogenannten
Säulen kommen.
1. Korinther 1, Vers 2 Paulus wendet sich da, wie er das schreibt,
an die Versammlung Gottes, Vers 2, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus,
den berufenden Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus
anrufen, ihres und unseres Herrn.
Versammlung, Gemeinde, Kirche, ist also, erklärt es, die Geheiligten in Christus Jesus, die
berufenden Heiligen, Gläubige, die an den Herrn Jesus glauben, die heilig sind, d.h.
von Gott für sich selbst abgesondert zur Seite gestellt, man könnte auch sagen, anders
als die Menschen, natürlichen Menschen dieser Welt, und zwar nicht nur an diesem Ort Korinth,
sondern an jedem Ort auf dieser Erde.
Versammlung Gottes sind also, oder Gemeinde Gottes, oder Kirche Gottes, alle Gläubigen,
alle Heiligen, die irgendwo auf dieser Erde sind.
Das ist der biblische Begriff, oder das biblische Verständnis von Versammlung.
Und wenn wir über Versammlung sprechen, dann wollen wir an diesem biblischen Verständnis,
ich möchte einmal sagen, an dieser biblischen Definition auch festhalten.
Das Thema Versammlung ist natürlich sehr, sehr vielschichtig in der Schrift, und an
einem Abend können wir nur einige Punkte anreißen.
Die Bibel spricht z.B. darüber, dass die Versammlung umfasst alle Gläubigen, von der
Niederkunft des Heiligen Geistes bis zur Entrückung, dass die Versammlung auch gesehen werden kann
unter dem Aspekt, heute überall auf der Welt, wo Gläubige sind, oder an einem Ort, sagen
wir in Breckerfeld.
Die Bibel spricht von sehr vielen Bildern über die Versammlung, das Haus Gottes, der
Tempel, die Familie vielleicht, der Leuchter und so weiter, der Leib.
Das soll heute Abend nicht so sehr unser Thema sein, sondern wir wollen einfach anhand dieser
drei Stichworte, Einheit, Absonderung und Gnade, die Schrift untersuchen, was sie uns
über die Versammlung lehrt.
Und ich beginne mit dem Gedanken der Einheit, weil dieser Gedanke für mein Verständnis
der Oberbegriff ist.
Einheit ist das, was Gott mit der Versammlung verbindet.
Gerade wenn es um den Leib Christi geht, dann geht es darum, dass der Herr Jesus eine Einheit
geschaffen hat, Menschen zusammengefügt hat, die vorher nicht zusammen waren, Menschen
aus unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Charakters, unterschiedlicher Bildung, eben
komplett unterschiedlich, und er hat sie zusammengefügt zu diesem einen Leib.
Und ich möchte zu diesem Thema Einheit aus Epheser 4 eine Reihe von Versen vorlesen.
Epheser 4, Abvers 1 Ich ermahne euch nun ich, der Gefangene im
Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller
Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe.
Euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.
Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid, in einer Hoffnung eurer
Berufung.
Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch
alle und in uns allen ist.
Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des
Christus, Vers 11, und er, der verherrlichte Herr, hat die einen gegeben als Apostel und
andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung
der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis
wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem
Erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses, der Fülle des Christus.
Soweit die Verse aus Epheser 4.
Ich denke, wir haben sofort gesehen, dass es hier um die Versammlung geht.
Und Paulus ermahnt hier, in dem ersten Vers, die Gläubigen würdig zu wandeln einer Berufung,
mit der sie berufen worden sind.
Er bezieht sich da auf das Ende von Kapitel 2.
Kapitel 3 ist eine gewisse Einschaltung, und am Ende von Kapitel 2 hat er zwei Bilder
oder zwei Gedanken zu der Versammlung besonders vorgestellt.
Das ist einmal das Haus Gottes, von dem er dort spricht in den letzten Versen, und zweitens
der Tempel im Herrn, der Tempel Gottes.
Und sie sollten in Übereinstimmung, die Epheser, meine ich, in Übereinstimmung mit diesen göttlichen
Gedanken, mit dieser Berufung, als Haus, wie sie zusammengestellt waren, und als Tempel,
das heißt, besonders in dieser Heiligkeit, sollten sie ihr Leben führen.
Das setzt er voraus, dass sie das verstanden haben, dass die Gläubigen wie ein Haus zusammengehören,
in dem die Ordnung Gottes existiert, in dem die Ordnung Gottes aufrechterhalten wird,
und wie ein Tempel Gottes, in dem die Herrlichkeit Gottes wohnt, wie wir das im Alten Testament
immer wieder finden.
Und in Übereinstimmung mit dieser Ordnung und mit dieser Heiligkeit, mit dieser Herrlichkeit,
sollten sie ihr Leben führen.
Und dann weist er sie darauf hin, ermahnt er sie, dass sie die Einheit des Geistes bewahren
sollen.
Das ist das, was er in den nächsten Versen zeigt, was sie tun sollen.
Die Einheit, das ist unser Thema hier, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Aber das Erstaunliche ist, dass er nicht in Vers 2 von der Einheit des Geistes spricht,
sondern dass er, bevor er daraufhin arbeitet, zu sagen, was sie tun sollen, ihnen zeigt,
wie sie es tun sollen.
Und da haben wir diese Punkte gelesen, erstens in Demut, sogar mit aller Demut, zweitens
Sanftmut, drittens Langmut, viertens einander ertragend in Liebe, fünftens mit Fleiß und
dann der sechstens das ganze zu tun in dem Band des Friedens.
Ich meine, wir lernen aus diesen Versen, dass es absolut nicht nur ankommt darauf, was wir
tun, die Einheit des Geistes zu bewahren, sondern dass der Herr, dass der Heilige Geist
uns zuerst darauf hinweist, wie wir das tun sollen.
Das heißt, es ist nicht nebensächlich, wie wir als Versammlung handeln, wie wir diese
Einheit des Geistes bewahren, sondern es ist aus Gottes Sicht, stellte er es sogar voran,
dass die Art und Weise, wie wir das tun, die Einheit des Geistes zu bewahren, uns vor die
Herzen gestellt wird.
Er zeigt uns erst, wie unsere Gesinnung sein soll, in der wir handeln und dann zeigt er
uns erst, was wir tun sollen, wie sollen wir handeln in Demut.
Wenn also Einheit verwirklicht werden soll in der Versammlung Gottes, wenn Einheit hier
in Breckerfeld verwirklicht werden soll oder an den Orten, woher wir kommen, dann ist das
nur letztlich möglich mit Demut.
In Wahrheit Einheit zu verwirklichen bedeutet, Demut in dem Herzen zu haben.
Was heißt Demut?
Demut bedeutet, dass ich nicht mich in den Mittelpunkt stelle, dass ich nicht mich sehe,
dass ich nicht ich selbst groß sein möchte, sondern dass ich von mir weg schaue.
Das wollen wir einmal bedenken, das wird in Ephesern hier gesagt, zunächst mal in Ephesus.
Ich sage einmal, zunächst hier innerhalb von Breckerfeld oder an dem Ort, wo wir sind,
Demut.
Ist uns das klar, wie wir miteinander umgehen, dass nicht es um mich geht, um meine Ehre,
um meinen Ansehen?
Demut heißt von sich wegzusehen.
Zweitens, oder zunächst nochmal mit aller Demut, da wird nicht nur gesagt, in Demut,
mit Demut, sondern mit aller Demut.
Das heißt, wir sollen eine geistliche Anstrengung unternehmen, einmal von uns wegzusehen.
Und zwar in jeder Hinsicht geht es nicht um mich.
Es geht auch nicht um meine Versammlung.
Bei dem Beruf und bei der Familie konnten wir noch sagen, der Christ und sein Beruf,
der Christ und seine Familie, aber es geht nicht um den Christ und seine Versammlung.
Es geht um die Versammlung Gottes oder die Versammlung des Herrn.
Und dann werden wir hoffentlich lernen, wenn wir vor dem Herrn stehen, einmal von uns wegzusehen,
nicht uns zu verwirklichen, in dem Miteinander in der Versammlung.
Zweitens, mit aller Sanftmut.
Sanftmut ist vielleicht nicht mehr nur, wie ich mich selber sehe, sondern auch, wie ich
mich anderen gegenüber gebe, mit Sanftmut.
Eben nicht mit Zorn, nicht mit Rechthaberei, sondern mit Sanftmut.
Wie gehen wir am Ort miteinander um?
Einheit zu verwirklichen, ist zunächst mal, wie wir am Ort miteinander uns verhalten.
Dass das darüber hinaus eine Bedeutung hat, ist gar keine Frage, aber zunächst mal sagt
Paulus hier den Ephesern, wie sie miteinander umgehen sollen.
Sanftmut.
Wie ist das, wenn mal so ein schwieriges Gespräch, vielleicht auch über solche Versammlungsfragen
bei uns ist?
Bei euch in Breckerfeld, bei uns in Darmstadt, sind wir dann solche, die in Sanftmut miteinander
umgehen?
Oder sind wir solche, die auf den Tisch hauen, die sich nicht in der Gewalt haben, wo das
Fleisch aus uns herauskommt und wir dann in Zorn oder in Wut aufbrausen?
In Sanftmut sollen wir mit aller Sanftmut sogar miteinander umgehen, als Brüder, als
Geschwister.
Und wir wollen das auch weiter fassen.
Wenn wir mit Geschwistern von Nachbarversammlungen und darüber hinaus zu tun haben, wie reden
wir miteinander?
Geht es um mich und meine Ehre?
Geht es darum, dass ich ihm sagen muss, wie er sich zu verhalten hat?
Oder tue ich das in Sanftmut, dem Herrn Jesus nachfolgend?
Der Jesus hat gesagt, dass er sanftmütig und von Herzen demütig war.
Der Jesus hat das verwirklicht.
Der Jesus, und daran lernen wir bei dem Herrn Jesus, der Jesus hat das nicht auf Kosten
der Wahrheit getan.
Der Jesus hat nicht hinter dem Berg gehalten, hat nicht verschwiegen, was die Gedanken Gottes
waren.
Aber wie ist er mit den Menschen umgegangen?
Wie ist er mit seinen Jüngern umgegangen?
Denken wir an das Dritte, Langmut.
Erwarten wir von unseren Mitgeschwistern, dass sie heute sofort verstehen, was ich auch
verstanden habe?
Oder habe ich Langmut?
Bin ich jemand, der auch einmal warten kann und mit meinen Geschwistern, mit meinen Brüdern
beten kann und zu Hause für sie beten kann, bevor ich ihn aufgebe?
Geschwister am eigenen Ort, Geschwister vielleicht am anderen Ort, Langmut, ausharren haben,
erwarten können und nicht sofort von ihm verlangen und ihn gewissermaßen zwingen,
das was ich vielleicht verstehe aus der Schrift, und vielleicht ist es ja sogar richtig, was
ich verstehe, aber ihn sozusagen derart zu drängen, dass er das auch sofort annehmen
und verstehen muss, einander ertragend in Liebe, sind wir solche, und das ist ja fast
am schwersten am eigenen Ort, wo wir uns mehr und mehr manchmal sehr gut kennen, auch die
Charaktereigenschaften voneinander, einander ertragend, hier steht nicht, dass Böse ertragen,
aber wir sind sehr schnell dabei, dass wir immer nur auf das Böse sehen und nicht erkennen,
dass wir einmal Geschwister, vielleicht auch einen Bruder, der vielleicht eine ganz andere
Art hat als ich, zu ertragen, in Liebe, wir haben uns gestern daran erinnert, was Liebe
ist, dass ich eben nicht mich sehe und meine Vorstellung, sondern dass ich einmal sehe,
wodurch ein Bruder in eine gewisse Situation gekommen ist, dass ich seine Umstände auch
einmal verstehe, vielleicht in der Familie, vielleicht durch andere Umstände, einander
ertragen, sind wir solche, die tragen, das kostet Kraft, tragen, ertragen, das kann man
nicht einfach so ohne weiteres machen, einander ertragen und da muss dieses Motiv, deshalb
steht es ja auch dahinter, der Liebe, ich schaffe es nicht, meinen Mitbruder, meine
Mitschwester zu ertragen, wenn nicht die Liebe mich dazu treibt, dann werde ich sofort diese
Last abwerfen und dazu nicht bereit sein.
Seid ihr solche, sind wir solche, die einander tragen, einander ertragen, die nicht sofort
sagen, du bist auf einem falschen Weg und mit dir möchte ich nichts mehr zu tun haben,
sondern die tragen, die mithelfen, mittragen, das heißt ja die Last mittragen, die Last
abnehmen, die vielleicht meinen Mitbruder, meine Mitschwester beschäftigt und die vielleicht
tatsächlich dazu führt, dass der Weg von der Mitte, von dem geraden Weg, von dem ausgewogenen
Weg weg geht.
Euch befleißigend.
Fleiß ist nötig, jetzt geht es natürlich direkt dazu auf das Thema der Einheit des
Geistes zu bewahren.
Fleiß.
Welchen Fleiß haben wir für unsere Arbeit, welchen Fleiß haben wir für unsere Hobbys,
welchen Fleiß haben wir vielleicht auch noch für unsere Familie und welchen Fleiß haben
wir, wenn es darum geht, die göttlichen Gedanken, die er uns in seinem Wort niedergelegt hat,
über die Versammlung zu verwirklichen.
Ist uns das eigentlich wichtig, ist uns die Gemeinde Gottes wichtig in unserem Herzen?
Wir haben diesen Vers nicht gelesen.
Wenn wir Kapitel 5 Vers 2 schauen.
Christus hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben.
Was hat Christus für einen Fleiß, lass mich das mal so ausdrücken, offenbart, was hat
er getan, was hat er aufgegeben, um uns zu werben, um diese Versammlung zu gründen,
zu bilden.
Und was ist mir, was ist dir, die Versammlung Gottes wert?
Fleiß, das dann auch zu verwirklichen, was Gott uns hier vorstellt, nämlich die Einheit
des Geistes zu bewahren.
Wenn wir gesehen haben, wie wir es tun sollen und der Herr uns das voran stellt, dann sagt
er uns auch, was wir zu tun haben, nämlich die Einheit des Geistes zu bewahren.
Nun wissen wir, dass die Versammlung gegründet worden ist auf das Werk des Herrn Jesus und
durch den Heiligen Geist, der auf diese Erde gekommen ist, Erster Gründer 12, der eben
die Versammlung getauft, zusammengefügt hat.
Das ist der eine Leib, von dem wir heute Morgen, und ich hoffe Sonntag für Sonntag, immer
wieder durch das eine Brot erinnert werden, dass Gott diese eine Versammlung geschaffen
hat.
Aber hier heißt es erstaunlicherweise nicht, dass wir die Einheit des Geistes bewahren
sollen, sondern die Einheit des Geistes.
Vielleicht deshalb, weil die Einheit des Leibes existiert.
Wir können sie nicht bewahren, weil Gott sie gegeben hat und Gott sie immer sieht.
Und in Klammern möchte ich sagen, und auch wir sie immer sehen sollen.
Deshalb ist es auch so wichtig, jeden Sonntag, bitte, wir wollen keine Vorschriften und keine
Formalien machen, was wir bei dem Gebet zu dem Brotbrechen sagen sollen, aber wir sollten
wenigstens im Herzen immer daran denken, der eine Leib, alle Gläubigen, alle Gläubigen
zu diesem einen Leib zusammengefügt, wo sie auch heute stehen mögen.
Aber wir sollen hier die Einheit des Geistes bewahren.
Das heißt, der Geist Gottes hat diese Einheit, die am Anfang dieselbe war, wie die Einheit
des Leibes, weil alle Gläubige zusammen waren, das lesen wir in der Apostelgeschichte, da
waren alle Gläubigen zusammen und da hat der Geist in allen Gläubigen das bewirkt.
Aber wir verstehen gut, dass wenn es Gläubige dann gegeben hat, wir lesen das im ersten
Korintherbrief, die in Sünde gefallen sind, zum Beispiel in Unzucht, in Horerei oder andere
durch Diebstahl oder andere durch Habgier, dass dann auf einmal zwar Menschen zu dem
Leib gehören mochten, aber dass der Geist Gottes sich mit diesen nicht verbinden kann.
Gott kann sich nicht mit Sünde verbinden.
Und so ist die Einheit des Geistes die Einheit, in der alles durch den Geist Gottes geprägt
ist.
Wo der Geist Gottes die Autorität, die Führerschaft hat.
Wo das Böse außen vor gelassen wird.
Wo man auch im Zuhören wirklich durch den Geist Gottes geführt zu werden.
Ich möchte das Thema mit zwei Überschriften einleiten.
Zwei Überschriften von Artikeln eines vielen von uns sicher bekannten Bruders, Darby, der
zwei Artikel über das Thema Versammlung hat, viel mehr geschrieben, aber zwei, über die
ich jetzt etwas sagen möchte, oder die Überschriften nennen möchte.
Und zwar Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit.
Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit.
Wir wollen das einmal als eine Überschrift über das Thema, so wie wir das heute Abend
behandeln wollen, verstehen.
Und dann hat er wesentlich später einen zweiten Artikel geschrieben und Bruder Kelly, der
diese Sammlung zusammengestellt hat von den Werken von Bruder Darby, hat sie direkt dahinter
gestellt.
Weil Darby Bruder Darby selber gesagt hat, eigentlich ist das unvollständig.
Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit und hat einen zweiten Punkt daneben
gestellt, Gnade, die Kraft von Einheit, die Kraft der Einheit und des Zusammenkommens.
Denn Absonderung vom Bösen, so wichtig und so biblisch das ist, ist nur die eine Seite
und oftmals auch nur verstanden als eine Art von Wegwenden von etwas.
Und Bruder Darby, und ich hoffe wir alle verstehen, dass Absonderung einen zweiten Aspekt hat
und den wollte er durch die Überschrift deutlich machen, Gnade, und zwar Gottes Gnade, empfundene
Gnade als einen Sammelpunkt für Einheit, Einheit dadurch, dass Gnade, oder besser noch
eine Person, der Herr Jesus uns anzieht.
Und wenn ich einmal diese zwei Überschriften nebeneinander stelle, dann finden wir eigentlich,
dass das Thema Versammlung, jedenfalls unter diesem Blickwinkel, unter drei Säulen gesehen
werden kann.
Erstens, Einheit.
Einheit ist in der Tat ein ewiger Gedanke Gottes, der die Versammlung betrifft.
Einheit ist eigentlich der übergeordnete Gedanke.
Aber es gibt zwei weitere Säulen.
Das eine ist, in der Zeit, wo Sünde existiert und seitdem Sünde existiert, ist Einheit,
in welchem Bereich auch immer man das sehen mag, nur noch möglich durch Absonderung vom
Bösen.
Gottes Einheit ist nie in Verbindung mit Bösem, sondern immer in Absonderung vom Bösen.
Das ist eine zweite Säule, was das Thema Versammlung betrifft.
Und eine dritte, und wir werden das sehen, anhand des Wortes Gottes, hoffe ich, eine
dritte Säule ist die Gnade.
Absonderung vom Bösen ist absolut notwendig, aber Gnade ist auch zu 100% notwendig, wenn
wir über Versammlung Gottes nachdenken.
Das Zusammenkommen von Gläubigen ohne Gnade ist undenkbar, würde sofort letztlich zum
Zusammenbrechen führen oder zu kompletter Sektiererei.
Und deshalb ist es mein Gedanke, das Thema Versammlung heute Abend unter diesen drei
Gesichtspunkten einmal zu betrachten.
Einheit, Absonderung vom Bösen und Gnade als der Sammlungspunkt, als der Anziehungspunkt,
als der Magnet.
Dabei wollen wir zuerst einmal verstehen, was meinen wir mit Versammlung oder Gemeinde?
Nun möchte ich auf den Begriff gar nicht weiter eingehen.
Viele von euch wissen, dass der im Griechischen benutzte Begriff Ekklesia ist, herausgerufene,
für meine Begriffe sehr gut zu verbinden mit Versammlung.
Aber schon Rudolf Brockhaus hat Anfang des letzten Jahrhunderts geschrieben, wenn er
gewusst hätte, was aus dem Begriff Versammlung und in Verbindung mit diesem Begriff Versammlung
gemacht würde, hätte er sofort auf den Begriff Gemeinde umgeschwenkt.
Deshalb ist nicht so entscheidend der Begriff auf Versammlung, ob Gemeinde, ob Kirche, sondern
das, wen oder was wir darunter verstehen.
Und das ist der erste Vers, den ich lesen möchte, bevor wir zu diesen drei sogenannten
Säulen kommen.
Denn 1.
Korinther 1, Vers 2.
Paulus wendet sich da, wie er das schreibt, an die Versammlung Gottes, Vers 2, die in
Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen samt allen, die an
jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.
Versammlung, Gemeinde, Kirche ist also, erklärt es, die Geheiligten in Christus Jesus, die
berufenen Heiligen, Gläubige, die an den Herrn Jesus glauben, die heilig sind, das
heißt von Gott für sich selbst abgesondert zur Seite gestellt, man könnte auch sagen
anders als die Menschen, natürlichen Menschen dieser Welt, und zwar nicht nur an diesem
Ort Korinth, sondern an jedem Ort auf dieser Erde.
Versammlung Gottes sind also, oder Gemeinde Gottes, oder Kirche Gottes, alle Gläubigen,
alle Heiligen, die irgendwo auf dieser Erde sind.
Das ist der biblische Begriff, oder das biblische Verständnis von Versammlung, und wenn wir
über Versammlung sprechen, dann wollen wir an diesem biblischen Verständnis, ich möchte
einmal sagen, an dieser biblischen Definition auch festhalten.
Das Thema Versammlung ist natürlich sehr, sehr vielschichtig in der Schrift, und an
einem Abend können wir nur einige Punkte anreißen.
Die Bibel spricht zum Beispiel darüber, dass die Versammlung umfasst alle Gläubigen, von
der Niederkunft des Heiligen Geistes bis zur Entrückung, dass die Versammlung auch gesehen
werden kann unter dem Aspekt, heute überall auf der Welt, wo Gläubige sind, oder an einem
Ort, sagen wir in Breckerfeld.
Die Bibel spricht von sehr vielen Bildern über die Versammlung, das Haus Gottes, der
Teufel, die Familie vielleicht, der Leuchter und so weiter, der Leib.
Das soll heute Abend nicht so sehr unser Thema sein, sondern wir wollen einfach anhand dieser
drei Stichworte, Einheit, Absonderung und Gnade, die Schrift untersuchen, was sie uns
über die Versammlung lehrt.
Und ich beginne mit dem Gedanken der Einheit, weil dieser Gedanke, für mein Verständnis,
der Oberbegriff ist.
Einheit ist das, was Gott mit der Versammlung verbindet.
Gerade wenn es um den Leib Christi geht, dann geht es darum, dass der Herr Jesus eine Einheit
geschaffen hat, Menschen zusammengefügt hat, die vorher nicht zusammen waren, Menschen
aus unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Charakters, unterschiedlicher Bildung, eben
komplett unterschiedlich und er hat sie zusammengefügt zu diesem einen Leib.
Und ich möchte zu diesem Thema Einheit aus Epheser 4 eine Reihe von Versen vorlesen.
Epheser 4, Abvers 1 Ich ermahne euch nun ich, der Gefangene im
Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller
Demut und Sanftmut, mit Langmut einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit
des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.
Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid, in einer Hoffnung eurer
Berufung.
Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch
alle und in uns allen ist.
Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des
Christus.
Vers 11 Und er, der verherrlichte Herr, hat die einen gegeben als Apostel und andere als
Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung
der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis
wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem
Erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses, der Fülle des Christus.
Soweit die Verse aus Epheser 4.
Ich denke, wir haben sofort gesehen, dass es hier um die Versammlung geht.
Und Paulus ermahnt hier, in dem ersten Vers, die Gläubigen würdig zu wandeln einer Berufung,
mit der sie berufen worden sind.
Er bezieht sich da auf das Ende von Kapitel 2.
Kapitel 3 ist eine gewisse Klammer, eine gewisse Einschaltung.
Und am Ende von Kapitel 2 hat er zwei Bilder oder zwei Gedanken zu der Versammlung besonders
vorgestellt.
Das ist einmal das Haus Gottes, von dem er dort spricht in den letzten Versen, und zweitens
der Tempel im Herrn, der Tempel Gottes.
Und sie sollten in Übereinstimmung, die Epheser meine ich, in Übereinstimmung mit diesen göttlichen
Gedanken, mit dieser Berufung, als Haus, wie sie zusammengestellt waren, und als Tempel,
das heißt in besonders in dieser Heiligkeit, sollten sie ihr Leben führen.
Das setzt er voraus, dass sie das verstanden haben, dass die Gläubigen wie ein Haus zusammengehören,
in dem die Ordnung Gottes existiert, in dem die Ordnung Gottes aufrechterhalten wird,
und wie ein Tempel Gottes, in dem die Herrlichkeit Gottes wohnt, wie wir das im Alten Testament
immer wieder finden.
Und in Übereinstimmung mit dieser Ordnung und mit dieser Heiligkeit, mit dieser Herrlichkeit,
sollten sie ihr Leben führen.
Und dann weist er sie darauf hin, ermahnt er sie, dass sie die Einheit des Geistes bewahren
sollen.
Das ist das, was er in den nächsten Versen zeigt, was sie tun sollen.
Die Einheit, das ist unser Thema hier, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Aber das Erstaunliche ist, dass er nicht in Vers 2 von der Einheit des Geistes spricht,
sondern dass er, bevor er daraufhin arbeitet, zu sagen, was sie tun sollen, ihnen zeigt,
wie sie es tun sollen.
Und da haben wir diese Punkte gelesen, erstens in Demut, sogar mit aller Demut, zweitens
Sanftmut, drittens Langmut, viertens einander ertragend in Liebe, fünftens mit Fleiß und
dann der sechstens das ganze zu tun in dem Band des Friedens.
Ich meine, wir lernen aus diesen Versen, dass es absolut nicht nur ankommt darauf, was wir
tun, die Einheit des Geistes zu bewahren, sondern dass der Herr, dass der Heilige Geist
uns zuerst darauf hinweist, wie wir das tun sollen.
Das heißt, es ist nicht nebensächlich, wie wir als Versammlung handeln, wie wir diese
Einheit des Geistes bewahren, sondern es ist aus Gottes Sicht, stellte er es sogar voran,
dass die Art und Weise, wie wir das tun, die Einheit des Geistes zu bewahren, uns vor die
Herzen gestellt wird.
Er zeigte uns erst, wie unsere Gesinnung sein soll, in der wir handeln, und dann zeigte
er uns erst, was wir tun sollen, wie sollen wir handeln, in Demut.
Wenn also Einheit verwirklicht werden soll in der Versammlung Gottes, wenn Einheit hier
in Breckerfeld verwirklicht werden soll, oder an den Orten, woher wir kommen, dann ist das
nur letztlich möglich mit Demut.
In Wahrheit Einheit zu verwirklichen, bedeutet Demut in dem Herzen zu haben.
Was heißt Demut?
Demut bedeutet, dass ich nicht mich in den Mittelpunkt stelle, dass ich nicht mich sehe,
dass ich nicht ich selbst groß sein möchte, sondern dass ich von mir weg schaue.
Das wollen wir einmal bedenken, das wird den Ephesern hier gesagt, zunächst mal in Ephesus.
Ich sage einmal, zunächst hier innerhalb von Breckerfeld, oder an dem Ort, wo wir sind,
Demut.
Ist uns das klar, wie wir miteinander umgehen?
Dass nicht es um mich geht, um meine Ehre, um mein Ansehen?
Demut heißt von sich wegzusehen.
Zweitens, oder zunächst nochmal mit aller Demut, da wird nicht nur gesagt, in Demut,
mit Demut, sondern mit aller Demut.
Das heißt, wir sollen eine geistliche Anstrengung unternehmen, einmal von uns wegzusehen.
Und zwar in jeder Hinsicht, geht es nicht um mich, es geht auch nicht um meine Versammlung,
bei dem Beruf und bei der Familie konnten wir noch sagen, der Christ und sein Beruf,
der Christ und seine Familie, aber es geht nicht um den Christ und seine Versammlung,
es geht um die Versammlung Gottes oder die Versammlung des Herrn.
Und dann werden wir hoffentlich lernen, wenn wir vor dem Herrn stehen, einmal von uns wegzusehen,
nicht uns zu verwirklichen, in dem Miteinander, in der Versammlung.
Zweitens, mit aller Demut, mit aller Sanftmut.
Sanftmut ist vielleicht nicht mehr nur, wie ich mich selber sehe, sondern auch, wie ich
mich anderen gegenüber gebe, mit Sanftmut, eben nicht mit Zorn, nicht mit Rechthaberei,
sondern mit Sanftmut.
Wie gehen wir am Ort miteinander um?
Einheit zu verwirklichen, ist zunächst mal, wie wir am Ort miteinander uns verhalten,
dass das darüber hinaus eine Bedeutung hat, ist gar keine Frage.
Aber zunächst mal, sagt Paulus hier, den Ephesern, wie sie miteinander umgehen sollen.
Sanftmut.
Wie ist das, wenn mal so ein schwieriges Gespräch, vielleicht auch über solche Versammlungsfragen
bei uns ist, bei euch in Breckerfeld, bei uns in Darmstadt, sind wir dann solche, die
in Sanftmut miteinander umgehen, oder sind wir solche, die auf den Tisch hauen, die sich
nicht in der Gewalt haben, wo das Fleisch aus uns herauskommt und wir dann in Zorn
oder in Wut aufbrausen?
In Sanftmut sollen wir mit aller Sanftmut sogar miteinander umgehen, als Brüder, als
Geschwister.
Und wir wollen das auch weiter fassen, wenn wir mit Geschwistern von Nachbarversammlungen
und darüber hinaus zu tun haben, wie reden wir miteinander?
Geht es um mich, um meine Ehre?
Geht es darum, dass ich ihm sagen muss, wie er sich verhalten hat, zu verhalten hat, oder
tue ich das in Sanftmut, dem Herrn Jesus nachfolgend?
Der Herr Jesus hat gesagt, dass er sanftmütig und von Herzen demütig war.
Der Herr Jesus hat das verwirklicht.
Der Herr Jesus, und daran lernen wir bei dem Herrn Jesus, der Herr Jesus hat das nicht
auf Kosten der Wahrheit getan.
Der Herr Jesus hat nicht hinter dem Berg gehalten, hat nicht verschwiegen, was die Gedanken Gottes
waren.
Aber wie ist er mit den Menschen umgegangen?
Wie ist er mit seinen Jüngern umgegangen?
Denken wir an das Dritte, Langmut.
Erwarten wir von unseren Mitgeschwistern, dass sie heute sofort verstehen, was ich auch
verstanden habe?
Oder habe ich Langmut?
Bin ich jemand, der auch einmal warten kann und mit meinen Geschwistern, mit meinen Brüdern
beten kann und zu Hause für sie beten kann, bevor ich ihn aufgebe?
Geschwister am eigenen Ort, Geschwister vielleicht am anderen Ort, Langmut, ausharren haben,
verstehen können und nicht sofort von ihm verlangen und ihn gewissermaßen zwingen, das,
was ich vielleicht verstehe aus der Schrift und vielleicht ist es ja sogar richtig, was
ich verstehe, aber ihn sozusagen derart zu drängen, dass er das auch sofort annehmen
und verstehen muss, einander ertragend in Liebe, sind wir solche, und das ist ja fast
am schwersten am eigenen Ort, wo wir uns mehr und mehr manchmal sehr gut kennen, auch die
Charaktereigenschaften voneinander, einander ertragend, hier steht nicht, dass Böse ertragen,
aber wir sind sehr schnell dabei, dass wir immer nur auf das Böse sehen und nicht erkennen,
dass wir einmal Geschwister, vielleicht auch einen Bruder, der vielleicht eine ganz andere
Art hat als ich, zu ertragen, in Liebe, wir haben uns gestern daran erinnert, was Liebe
ist, dass ich eben nicht mich sehe und meine Vorstellung, sondern dass ich einmal sehe
vielleicht wodurch ein Bruder in eine gewisse Situation gekommen ist, dass ich seine Umstände
auch einmal verstehe, vielleicht in der Familie, vielleicht durch andere Umstände, einander
ertragen, sind wir solche, die tragen, das kostet Kraft, tragen, ertragen, das kann man
nicht einfach so ohne weiteres machen, einander ertragen und da muss dieses Motiv, deshalb
steht es ja auch dahinter, der Liebe, ich schaffe es nicht, meinen Mitbruder, meine
Mitschwester zu ertragen, wenn nicht die Liebe mich dazu treibt, dann werde ich sofort diese
Last abwerfen und dazu nicht bereit sein.
Seid ihr solche, sind wir solche, die einander tragen, einander ertragen, die nicht sofort
sagen, du bist auf einem falschen Weg und mit dir möchte ich nichts mehr zu tun haben,
sondern die tragen, die mithelfen, mittragen, das heißt ja die Last mittragen, die Last
abnehmen, die vielleicht meinen Mitbruder, meine Mitschwester beschäftigt und die vielleicht
tatsächlich dazu führt, dass der Weg von der Mitte, von dem geraden Weg, von dem ausgewogenen
Weg weg geht.
Euch befleißigend.
Fleiß ist nötig, jetzt geht es natürlich direkt dazu auf das Thema der Einheit des
Geistes zu bewahren.
Fleiß.
Welchen Fleiß haben wir für unsere Arbeit, welchen Fleiß haben wir für unsere Hobbys,
welchen Fleiß haben wir vielleicht auch noch für unsere Familie und welchen Fleiß haben
wir, wenn es darum geht, die göttlichen Gedanken, die er uns in seinem Wort niedergelegt hat,
über die Versammlung zu verwirklichen.
Ist uns das eigentlich wichtig, ist uns die Gemeinde Gottes wichtig in unserem Herzen?
Wir haben diesen Vers nicht gelesen.
Wenn wir Kapitel 5 Vers 2 schauen, Christus hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben.
Was hat Christus für einen Fleiß, lass mich das mal so ausdrücken, offenbart, was hat
er getan, was hat er aufgegeben, um uns zu werben, um diese Versammlung zu gründen,
zu bilden.
Und was ist mir, was ist dir, die Versammlung Gottes wert?
Fleiß, das dann auch zu verwirklichen, was Gott uns hier vorstellt, nämlich die Einheit
des Geistes zu bewahren.
Wenn wir gesehen haben, wie wir es tun sollen und der Herr uns das voranstellt, dann sagt
er uns auch, was wir zu tun haben, nämlich die Einheit des Geistes zu bewahren.
Nun wissen wir, dass die Versammlung gegründet worden ist auf das Werk des Herrn Jesus und
durch den Heiligen Geist, der auf diese Erde gekommen ist, Erster Gründer 12, der eben
die Versammlung getauft, zusammengefügt hat.
Das ist der eine Leib, von dem wir heute Morgen, und ich hoffe Sonntag für Sonntag, immer
wieder durch das eine Brot erinnert werden, dass Gott diese eine Versammlung geschaffen
hat.
Aber hier heißt es erstaunlicherweise nicht, dass wir die Einheit des Geistes bewahren
sollen, sondern die Einheit des Geistes.
Vielleicht deshalb, weil die Einheit des Leibes existiert.
Wir können sie nicht bewahren, weil Gott sie gegeben hat und Gott sie immer sieht.
Und in Klammern möchte ich sagen, und auch wir sie immer sehen sollen.
Deshalb ist es auch so wichtig, jeden Sonntag, bitte, wir wollen keine Vorschriften und keine
Formalien machen, was wir bei dem Gebet zu dem Brotbrechen sagen sollen, aber wir sollten
wenigstens im Herzen immer daran denken, der eine Leib, alle Gläubigen, alle Gläubigen
zu diesem einen Leib zusammengefügt, wo sie auch heute stehen möchten, mögen.
Aber wir sollen hier die Einheit des Geistes bewahren.
Das heißt, der Geist Gottes hat diese Einheit, ich möchte sagen, ein heikles Thema in der
heutigen Zeit, ein Thema, was sehr viel zu Auseinandersetzungen geführt hat, in den
letzten Jahren, in den letzten Monaten und wo wir immer in Gefahr stehen, wenn wir darüber
reden, einseitig zu reden, dass wir die eine Seite sehr betonen oder die andere und nicht
ausgewogen sprechen.
Oder wenn wir zuhören, dass wir eine Meinung in unserem Kopf haben und deshalb alles,
was sich an dieser Meinung stößt, sofort verwerfen, ohne richtig zuzuhören.
Manchmal hören wir auch einseitig nur, was unserer Meinung widerspricht und haben gar
nicht zwei Ohren, geistlich gesprochen, offen, um wirklich zu sehen, was die Schrift uns
lehrt.
Deshalb ist es wichtig, anhand von Gottes Wort darüber nachzudenken und auch natürlich
sowohl im Reden als auch im Zuhören wirklich durch den Geist Gottes geführt zu werden.
Ich möchte das Thema mit zwei Überschriften einleiten, zwei Überschriften von Artikeln
eines vielen von uns ja bekannten Bruders, Darby, der zwei Artikel über das Thema Versammlung
hat, viel mehr geschrieben, aber zwei, über die ich jetzt etwas sagen möchte, oder die
Überschriften nennen möchte, und zwar Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit.
Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit.
Wir wollen das einmal als eine Überschrift über das Thema, so wie wir das heute Abend
behandeln wollen, verstehen.
Und dann hat er wesentlich später einen zweiten Artikel geschrieben und Bruder Kelly, der
diese Sammlung zusammengestellt hat von den Werken von Bruder Darby, hat sie direkt dahinter
gestellt, weil Darby Bruder Darby selber gesagt hat, eigentlich ist das unvollständig.
Absonderung vom bösen Gottesgrundsatz von Einheit und hat einen zweiten Punkt daneben
gestellt.
Gnade, die Kraft von Einheit, die Kraft der Einheit und des Zusammenkommens.
Denn Absonderung vom Bösen, so wichtig und so biblisch das ist, ist nur die eine Seite.
Und oftmals auch nur verstanden als eine Art von Wegwenden von etwas.
Und Bruder Darby, und ich hoffe wir alle verstehen, dass Absonderung einen zweiten Aspekt hat,
und den wollte er durch die Überschrift deutlich machen, Gnade, und zwar Gottes Gnade, empfundene
Gnade, als einen Sammelpunkt für Einheit, Einheit dadurch, dass Gnade, oder besser noch
eine Person, der Herr Jesus, uns anzieht.
Und wenn ich einmal diese zwei Überschriften nebeneinander stelle, dann finden wir eigentlich,
dass das Thema Versammlung, jedenfalls unter diesem Blickwinkel, unter drei Säulen gesehen
werden kann.
Erstens, Einheit.
Einheit ist in der Tat ein ewiger Gedanke Gottes, der die Versammlung betrifft.
Einheit ist eigentlich der übergeordnete Gedanke.
Aber es gibt zwei weitere Säulen.
Das eine ist, in der Zeit, wo Sünde existiert, und seitdem Sünde existiert, ist Einheit,
in welchem Bereich auch immer man das sehen mag, nur noch möglich durch Absonderung vom
Bösen.
Gottes Einheit ist nie in Verbindung mit Bösem, sondern immer in Absonderung vom Bösen.
Das ist eine zweite Säule, was das Thema Versammlung betrifft.
Und eine dritte, und wir werden das sehen, anhand des Wortes Gottes, hoffe ich, eine
dritte Säule ist die Gnade.
Absonderung vom Bösen ist absolut notwendig, aber Gnade ist auch zu 100% notwendig, wenn
wir über Versammlung Gottes nachdenken.
Das Zusammenkommen von Gläubigen, ohne Gnade, ist undenkbar, würde sofort letztlich zum
Zusammenbrechen führen, oder zu kompletter Sektiererei.
Und deshalb ist es mein Gedanke, das Thema Versammlung heute Abend unter diesen drei
Gesichtspunkten einmal zu betrachten.
Einheit, Absonderung vom Bösen und Gnade als der Sammlungspunkt, als der Anziehungspunkt,
als der Magnet.
Dabei wollen wir zuerst einmal verstehen, was meinen wir mit Versammlung, oder Gemeinde?
Nun möchte ich auf den Begriff gar nicht weiter eingehen.
Viele von euch wissen, dass der im Griechischen benutzte Begriff Ekklesia ist, herausgerufene,
für meine Begriffe sehr gut zu verbinden mit Versammlung.
Aber schon Rudolf Brockhaus hat Anfang des letzten Jahrhunderts geschrieben, wenn er
gewusst hätte, was aus dem Begriff Versammlung und in Verbindung mit diesem Begriff Versammlung
gemacht würde, hätte er sofort auf den Begriff Gemeinde umgeschwenkt.
Deshalb ist nicht so entscheidend der Begriff auf Versammlung, ob Gemeinde, ob Kirche, sondern
das, wen oder was wir darunter verstehen.
Und das ist der erste Vers, den ich lesen möchte, bevor wir zu diesen drei sogenannten
Säulen kommen.
Denn 1.
Korinther 1, Vers 2.
Paulus wendet sich da, wie er das schreibt, an die Versammlung Gottes, Vers 2, die in
Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an
jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.
Versammlung, Gemeinde, Kirche, ist also, erklärt es, die Geheiligten in Christus Jesus, die
berufenen Heiligen, Gläubige, die an den Herrn Jesus glauben, die heilig sind, das
heißt von Gott für sich selbst abgesondert zur Seite gestellt, man könnte auch sagen
anders als die Menschen, natürlichen Menschen dieser Welt, und zwar nicht nur an diesem
Ort Korinth, sondern an jedem Ort auf dieser Erde.
Versammlung Gottes sind also, oder Gemeinde Gottes, oder Kirche Gottes, alle Gläubigen,
alle Heiligen, die irgendwo auf dieser Erde sind.
Das ist der biblische Begriff, oder das biblische Verständnis von Versammlung, und wenn wir
über Versammlung sprechen, dann wollen wir an diesem biblischen Verständnis, ich möchte
einmal sagen, an dieser biblischen Definition auch festhalten.
Das Thema Versammlung ist natürlich sehr, sehr vielschichtig in der Schrift, und an
einem Abend können wir nur einige Punkte anreißen.
Die Bibel spricht zum Beispiel darüber, dass die Versammlung umfasst alle Gläubigen, von
der Niederkunft des Heiligen Geistes bis zur Entrückung, dass die Versammlung auch gesehen
werden kann unter dem Aspekt, heute überall auf der Welt, wo Gläubige sind, oder an einem
Ort, sagen wir in Breckerfeld.
Die Bibel spricht von sehr vielen Bildern über die Versammlung, das Haus Gottes, der
Teufel, die Familie vielleicht, der Leuchter und so weiter, der Leib.
Das soll heute Abend nicht so sehr unser Thema sein, sondern wir wollen einfach anhand dieser
drei Stichworte, Einheit, Absonderung und Gnade, die Schrift untersuchen, was sie uns
über die Versammlung lehrt.
Und ich beginne mit dem Gedanken der Einheit, weil dieser Gedanke, für mein Verständnis,
der Oberbegriff ist.
Einheit ist das, was Gott mit der Versammlung verbindet.
Gerade wenn es um den Leib Christi geht, dann geht es darum, dass der Herr Jesus eine Einheit
geschaffen hat, Menschen zusammengefügt hat, die vorher nicht zusammen waren.
Menschen aus unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Charakters, unterschiedlicher Bildung, eben
komplett unterschiedlich und er hat sie zusammengefügt zu diesem einen Leib.
Und ich möchte zu diesem Thema Einheit aus Epheser 4 eine Reihe von Versen vorlesen.
Epheser 4, Abvers 1 Ich ermahne euch nun ich, der Gefangene im
Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller
Demut und Sanftmut, mit Langmut einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit
des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.
Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid, in einer Hoffnung eurer
Berufung.
Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch
alle und in uns allen ist.
Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des
Christus.
Vers 11 Und er, der verherrlichte Herr, hat die einen gegeben als Apostel und andere als
Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung
der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis
wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem
erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses, der Fülle des Christus.
Soweit die Verse aus Epheser 4 …