Jüngerschaft und Dienst
ID
eab048
Language
DE
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Description
Zwei Vorträge zu dem Thema Jüngerschaft und Dienst. Es ist ein Thema, dass sowohl junge wie ältere Geschwister jeden Tag neu herausfordert.
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…
Liebe Geschwister, ich möchte euch heute Abend alle herzlich begrüßen.
Das Thema für die beiden Abende lautet
Jüngerschaft und Dienst – Herausforderungen für Christen in jedem Alter.
Wir wollen uns heute Abend mit dem Thema Jüngerschaft etwas beschäftigen
und morgen Abend mit dem Thema Dienst.
Ich freue mich auf diese beiden Themen.
Es sind wichtige Themen, Themen, die uns alle angehen,
Brüder und Schwestern, Ältere und Jüngere.
Und es sind zwei Themen, besonders das Thema heute Abend Jüngerschaft,
das wir vielleicht manchmal etwas unterbelichtet haben.
Wir sprechen da nicht sehr oft darüber.
Wir haben alle eine Vorstellung, was das bedeutet.
Wir möchten auch alle Jünger des Herrn Jesus sein,
aber wir beschäftigen uns nicht sehr oft mit diesem Thema.
Und deshalb haben wir heute Abend mal eine Gelegenheit,
etwas gerade dazu zu hören und darüber etwas nachzudenken.
Ich möchte zuerst ein paar Bibelstellen vorlesen.
Eine erste Stelle aus der Apostelgeschichte, Kapitel 11.
Apostelgeschichte 11, zuerst Vers 23, da ist die Rede von Barnabas,
der, als er hingekommen war und die Gnade Gottes sah,
sich freute und alle ermahnte, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren.
Vers 26, es geschah ihnen aber, dass sie auch ein ganzes Jahr
in der Versammlung zusammenkamen in Antiochien und eine zahlreiche Menge lehrten,
und dass die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden.
Dann das Johannes-Evangelium, Kapitel 8.
Johannes 8, Vers 31, Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten,
wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig meine Jünger. Kapitel 13, Vers 35.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Kapitel 15, Vers 8.
Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt,
und ihr werdet meine Jünger werden.
Und dann aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 14.
Lukas 14, Vers 25, es gingen aber große Volksmengen mit ihm,
und er wandte sich um und sprach zu ihnen,
Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau
und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben,
so kann er nicht mein Jünger sein.
Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein.
Vers 33, so kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.
Wir sind heute vertraut damit, dass wir Christen genannt werden oder dass wir Christen sind.
Wir haben in der Apostelgeschichte gelesen, dass die Jünger zuerst Christen genannt wurden.
Dieser Name Christ, der heute geläufig ist für Menschen, die dem Herrn Jesus angehören,
ist ein Name, den nicht Gott uns gegeben hat, den nicht der Herr Jesus uns gegeben hat,
sondern den die Menschen den Jüngern gegeben haben.
Es waren zuerst Jünger, so werden sie auch in der Apostelgeschichte häufig genannt,
aber die Menschen, die sie beobachtet haben, haben sie nicht Jünger genannt,
sondern sie haben sie Christen genannt.
Das haben sie getan, weil diese Menschen Christus orientiert und Christus ähnlich lebten.
Jüngerschaft und Christentum, das ist eng miteinander verbunden,
solange wir über echte, wiedergeborene Christen nachdenken.
Aber das Markenzeichen eines echten Christen sollte sein, dass er auch ein Jünger ist.
Es gibt leider heute viele Menschen, die sich Christen nennen,
aber keine Jünger des Herrn Jesus sind.
Man könnte solche Menschen auch eine Mogelpackung nennen.
Wichtig ist, was draufsteht, das muss auch drin sein.
Wenn Christ draufsteht, dann muss drin ein Jünger sein,
dann muss jemand da sein und das möchten wir sein und dazu möchten wir uns gegenseitig motivieren,
der wirklich von dem Herrn Jesus lernt, dem Herrn Jesus folgt und dem Herrn Jesus dient.
Ein echter Christ in diesem Sinne, ein Jünger, das ist jemand, der lebt, wie der Jesus gelebt hat
oder ich sage es anders, der den Herrn Jesus als Vorbild seines Lebens hat.
Gott möchte, dass wir echte Jünger sind, dass wir echte Christen sind.
Man hat früher schon mal den Satz gehört, ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn.
Und der Satz, der gilt immer noch.
Ich glaube, es war Pastor Busch, der diesen Satz geprägt hat.
Es gibt einen anderen prägnanten Satz, der heißt, sei ganz sein oder lass es ganz sein.
Gott möchte, dass wir wirklich echte, überzeugte Jünger werden.
Und wir wollen uns heute Abend die Frage stellen, was ist ein Jünger, was tut ein Jünger,
woran erkennt man einen Jünger?
Und ich möchte das tun, indem wir das Thema so ein bisschen aufteilen in einzelnen Unterpunkten.
Wir wollen uns zunächst die Frage stellen, was ist eigentlich ein Jünger, was bedeutet das Wort?
Wir wollen uns zweitens damit beschäftigen, welche generellen Kennzeichen ein Jünger hat.
Wir wollen uns drittens die Frage stellen, wie man ein Jünger des Herrn Jesus wird.
Auch das ist eine wichtige Frage.
Viertens wollen wir einem ein bisschen der Frage nachgehen, woran man in der Praxis des Lebens
einen Jünger des Herrn Jesus erkennt.
Wir möchten dann fünftens ein wenig nachdenken über Hindernisse zur Jüngerschaft,
davon haben wir gelesen.
Dann, wenn die Zeit uns das noch erlaubt, wollen wir einmal darüber nachdenken,
etwas, was Jüngerschaft eigentlich für den Herrn Jesus bedeutet.
Und abschließend, was es ganz praktisch für uns bedeutet,
als Jünger des Herrn Jesus G-Rufen und B-Rufen zu sein.
Nun, was ist ein Jünger?
Das ist die erste Frage, die wir uns stellen wollen.
Ich möchte das mal grundsätzlich sagen, auch vielleicht besonders für meine jungen Freunde,
wenn ihr euch mit einem biblischen Thema beschäftigt und da kommen Ausdrücke vor,
dann fragt euch immer erst mal, was bedeuten die eigentlich?
Wir fangen oft sofort an, in die Praxis unseres Lebens zu gehen,
wenn wir gewisse Ausdrücke hören, aber denkt erst einmal darüber nach
und stellt euch bewusst die Frage, was ist das eigentlich?
Das hilft in vielen Fragen und bei vielen Themen, mit denen wir uns beschäftigen.
Wenn wir an Jüngerschaft denken, denken wir zumeist automatisch an Nachfolge.
Und das ist auch nicht falsch.
Aber das Wort Jünger bedeutet eigentlich zuerst einmal ein Lernender,
ein Schüler oder ein Lehrling zu sein.
Es war damals in der Zeit des Neuen Testamentes üblich,
dass Rabbis oder Lehrer, die durch die Lande zogen,
solche hatten, die ihre Jünger waren, die mit ihnen gingen,
die von diesen Lehrern, diesen Rabbis lernten,
die diesen Rabbis natürlich folgten und die diesen Rabbis, diesen Lehrern auch dienten.
Das ist zunächst einmal der Begriff Jünger.
Wir finden ihn übrigens nicht im Alten Testament
und wir finden ihn auch nicht in den Briefen.
Das muss uns eigentlich auffallen, wenn wir das Neue Testament lesen.
In den Evangelien und in der Apostelgeschichte steht sehr viel über Jünger.
Das Wort, das kommt über 250 Mal vor,
aber die Apostel benutzen es in ihren Briefen überhaupt nicht.
Es mag einen Grund haben und natürlich stellt man sich die Frage, warum ist das so?
Und ich glaube, es hat auch einen Grund.
Ich denke, den Grund finden wir in Apostelgeschichte 20.
Da warnt der Apostel vor Männern, die die Jünger abziehen hinter sich her.
Und ich denke, die Apostel haben diese Gefahr gesehen,
wenn sie die Gläubigen als Jünger ansprechen,
dass die Gläubigen dann Jünger der Apostel würden.
Und genau das sollte nicht sein.
Jüngerschaft ist immer auf den Herrn Jesus hin orientiert.
Das ist eine erste wichtige Belehrung, die wir gleich für uns hier an dieser Stelle mitnehmen.
Wir lernen natürlich von Menschen, das ist wohl wahr,
aber wir lernen eigentlich von dem Herrn Jesus.
Wir folgen nicht Menschen, sondern wir folgen dem Herrn Jesus.
Wir dienen nicht unmittelbar den Menschen,
auch wenn sie oft der Nutznießer eines Dienstes sind,
aber der Dienst, wir werden uns damit morgen Abend beschäftigen, gilt dem Herrn Jesus.
Und vielleicht haben die Apostel eben aus diesem Grund, um dieser Gefahr vorzubeugen,
dass sie selber Jünger bilden würden oder dass sie Jünger bilden würden,
die hinter ihnen herlaufen würden, haben sie diesen Ausdruck Jünger vermieden.
Aber in den Evangelien lesen wir natürlich sehr häufig von Jüngern.
Und auch in der Apostelgeschichte, wir haben das eben gelesen,
war Jünger der Begriff, die Bezeichnung für diejenigen,
die dem Herrn Jesus angehörten und die dann später Christen genannt wurden.
Wenn wir in die Evangelien schauen, dann finden wir dort Jünger von Johannes dem Täufer.
Er war so ein Lehrer, der Jünger hatte.
Wir finden, dass die Pharisäer Jünger hatten, die ihnen folgten.
Dann wird dieser Ausdruck Jünger gebraucht in den Evangelien,
um speziell die zwölf Jünger zu beschreiben,
die ständig bei dem Herrn Jesus waren und ihn die drei Jahre seines Dienstes
etwa begleitet haben, hier die zwölf Jünger.
Aber dann wird der Ausdruck Jünger auch allgemeiner gebraucht
für Menschen, die dem Herrn Jesus nachfolgten.
Wir wollen mal einen Vers lesen aus dem Johannes-Evangelium.
Kapitel 6, Vers 66.
Und da sehen wir, dass die Problematik der Mogelpackung schon in den Evangelien bestand.
Da heißt es, von da an gingen viele von seinen Jüngern zurück
und wandelten nicht mehr mit ihm.
Da sprach Jesus zu den zwölfen, es waren die zwölf Jünger,
wollt ihr etwa auch weggehen?
Simon Petrus antwortete ihm, Herr, zu wem sollen wir gehen?
Du hast Worte ewigen Lebens.
Petrus sprach nicht, wohin sollen wir gehen,
sondern er fragt, wohin sollen wir gehen?
Und das bestätigt noch einmal, was ich schon gesagt habe,
dass Jüngerschaft konzentriert ist auf die Person des Herrn Jesus.
Das ist das Wesentliche.
Wessen Jünger sind wir?
Jünger des Herrn Jesus.
Nun, selbst unter Gläubigen gibt es natürlich Jünger,
die nach außen hin zu erkennen geben, dass sie Jünger sind.
Es gibt Christen, Gläubige, die Flagge zeigen,
wo jeder weiß, das ist jemand, der geht seinen Weg mit Jesus,
der lebt mit dem Herrn Jesus.
Und dann gibt es natürlich auch diese U-Boot-Christen,
die meistens unter Wasser sind und vielleicht ab und zu mal auftauchen,
so sonntags oder wenn keine Ungläubigen dabei sind.
Diese U-Boot-Jünger, die gibt es natürlich auch.
Und der Jesus möchte natürlich, dass wir Jünger sind,
nicht nur im Herzen, nicht nur im Inneren,
sondern dass wir uns auch zu dem Herrn Jesus bekennen,
dass wir Flagge zeigen.
So viel vielleicht mal zu dem Begriff des Jüngers.
Jetzt zweitens wollen wir sehen,
was kennzeichnet einen Jünger grundsätzlich.
Und ich habe eigentlich die drei Merkmale,
die drei wesentlichen Merkmale eines Jüngers schon genannt.
Ich möchte sie jetzt noch einmal etwas ausführlicher vorstellen.
Ein Jünger ist erstens jemand, der von dem Herrn Jesus lernt.
Er ist zweitens jemand, der dem Herrn Jesus folgt.
Und er ist drittens jemand, der dem Herrn Jesus dient.
Wir sehen das bei den zwölf Jüngern, die dem Herrn Jesus gefolgt sind.
Wir sehen das auch bei Jüngern in der Apostelgeschichte.
Sie haben von dem Herrn Jesus gelernt.
Er hat sie belehrt.
Sie sind dem Herrn Jesus gefolgt.
Er ist vorangegangen.
Und der Jesus hat sie für bestimmte Dienste ausgesandt,
die sie in seinem Auftrag und für ihn tun sollten.
Das sind drei generelle Merkmale, die einen Jünger kennzeichnen.
Er lernt von dem Herrn Jesus.
Das ist das Erste.
Der Jesus hat selbst gesagt, als er auf dieser Erde war,
lernt von mir.
Nun, die Jünger damals wurden natürlich unmittelbar
von dem Herrn Jesus unterrichtet und unterwiesen.
Sie hörten ihn, wenn er öffentlich das Wort predigte.
Sie haben auch persönliche Unterredungen mit ihnen gehabt.
Er hat die Jünger persönlich unterwiesen.
Sie hatten die Gelegenheit, ihm Fragen zu stellen
und haben dadurch Belehrung bekommen.
Außerdem haben sie gelernt, natürlich in der Praxis,
von dem Beispiel, das der Herr Jesus ihnen gegeben hat.
Nun, wie lernen wir heute?
Der Jesus ist nicht mehr sichtbar hier, um uns zu unterweisen,
aber er hat uns natürlich sein Wort gegeben.
Und in seinem Wort lernen wir unmittelbar von dem Herrn Jesus.
Das ganze Wort Gottes, von Anfang bis zu Ende,
ist Unterweisung für Jünger.
Überall finden wir diese Unterweisung,
die wir als Jünger des Herrn Jesus brauchen.
Wir lernen von ihm.
Und ich möchte einmal hier ganz besonders unterstreichen,
wie wichtig die Evangelien für uns sind,
weil wir dort unmittelbare Worte des Herrn Jesus hören.
Das ganze Wort Gottes ist inspiriert und hat seinen hohen Wert.
Davon streichen wir keinen Deut ab.
Aber alle Männer, die geredet haben,
inspiriert geredet haben,
haben im Auftrag Gottes die Worte weitergegeben,
die Gott oder der Heilige Geist, genauer gesagt, ihnen eingegeben hat.
Der Herr Jesus, im Unterschied dazu,
war der Sohn des Menschen, der im Himmel ist,
so sagt er es in Johannes 3,
und belehrte die Menschen als jemand,
der direkt Worte Gottes zu ihnen sprach.
Und das macht die Reden des Herrn Jesus in den Evangelien
so besonders wertvoll für uns.
Man hört schon mal, dass gesagt wird,
die Evangelien, das ist Speise für Anfänger im Glauben.
Und die Fortgeschrittenen im Glauben, die lesen die Briefe.
Das stimmt nicht.
Natürlich, wenn jemand jung im Glauben ist,
dann wird er sicherlich beginnen damit, die Evangelien zu lesen.
Und wenn er dann in die Briefe kommt,
wird er ganz sicherlich zurückgehen in die Evangelien.
Die Evangelien werfen Licht auf die Briefe,
und die Briefe werfen Licht auf die Evangelien,
wenn wir mal beim Neuen Testament stehenbleiben.
Beide Dinge sind für unsere Belehrung wichtig.
Lasst uns nicht denken,
die Evangelien wären weniger wichtig als die Briefe.
Es ist alles Gottes Wort.
Und die Worte, die der Herr Jesus selbst gesprochen hat,
sind besondere Worte, von denen wir lernen.
Ich möchte uns als Jünger allen Mut machen,
dass wir regelmäßig die Bibel lesen,
dass wir regelmäßig auch die Evangelien lesen,
über die Worte des Herrn Jesus nachdenken.
Je besser wir unseren Herrn kennenlernen,
umso besser werden wir ihm folgen und ihm dienen können.
Als der Apostel Paulus sich bekehrte,
hat er die Frage gestellt, wer bist du, Herr?
Er wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte,
und diese Frage hat den Apostel Paulus nie losgelassen.
Im Philippabrief schreibt er,
dass es sein Wunsch war, Christus zu erkennen.
Man könnte sich die Frage stellen, kannte er ihn denn nicht?
Doch, er kannte ihn,
aber er wollte ihn immer besser kennenlernen.
Und dazu brauchte er, wie auch wir, das ganze Leben.
Lernt von mir.
Es geht um die Person des Herrn Jesus, von ihm zu lernen.
Zweitens, ein Jünger folgt dem Herrn Jesus.
Das hat es unmittelbar mit unserer Lebenspraxis zu tun.
Ich habe gesagt, der Herr Jesus ging den Jüngern voran,
und die Jünger sind hinter ihm hergegangen.
Sie konnten ihn beobachten, sie konnten ihn erleben.
Und wenn wir die Evangelien lesen und auch viele andere Stellen
in der Bibel, dann sehen wir, wie der Herr Jesus gelebt hat,
wie er geredet hat, wie er gedacht hat,
wie er reagiert hat, wie er gehandelt hat,
wie er Fragen gestellt hat.
Wir können den Herrn Jesus heute immer noch beobachten.
Und es gibt in den Briefen eine mindestens zweifache Aufforderung,
dem Herrn Jesus zu folgen.
Der Apostel Paulus, und ich denke an diese beiden Stellen,
der Apostel Paulus schreibt in Philippa 2,
Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war.
Und der Apostel Petrus spricht von den Fußstapfen des Herrn Jesus,
in denen wir nachfolgen.
1. Petrus 2, und er sagt da ausdrücklich,
Christus hat euch ein Beispiel hinterlassen.
Philippa 2 spricht von der Gesinnung des Herrn Jesus,
1. Petrus 2 spricht von den Fußbohren des Herrn Jesus.
Nun, die Gesinnung hat es mit dem Inneren zu tun,
hat es mit dem Denken zu tun,
mit der Ausrichtung der Gedanken zu tun.
Das ist die innere Wesensart des Herrn Jesus,
so möchte ich es einmal sagen, seine Gesinnung,
seine Art zu denken.
Die Fußspuren hingegen haben es mit etwas Äußerem zu tun,
mit seinem Weg, mit seinem Wandel, mit seinem Verhalten,
mit seinen Worten.
Und in beiden Bereichen ist der Herr Jesus für uns das Vorbild.
Philippa 2, diese Gesinnung sei in euch,
die auch in Christus Jesus war.
Was war das für eine Gesinnung, die in dem Herrn Jesus war?
Das war eine Gesinnung der Demut oder der Niedriggesinntheit,
und es war eine Gesinnung des Gehorsames.
Das sind die beiden großen Punkte,
die uns in Philippa 2 vorgestellt werden.
Wir lesen diese Verse ja manchmal am Sonntagmorgen
und vergessen dabei manchmal,
dass sie eigentlich geschrieben sind für unsere Praxis.
Denn diese Verse, die uns die Hoheit des Herrn Jesus zeigen,
er war Gott, er achtete es nicht für einen Raubgott,
leicht zu sein, er hat sich selbst zu nichts gemacht,
seine tiefe Erniedrigung,
das ist eigentlich geschrieben unter der Überschrift,
diese Gesinnung sei in euch oder unter euch.
Natürlich können wir diese Verse am Sonntagmorgen lesen,
weil sie uns die Größe des Herrn Jesus
in seiner tiefen Erniedrigung zeigen, unbedingt.
Aber der eigentliche Zusammenhang ist,
es dient dazu, unsere Gesinnung zu prägen.
Es dient dazu, dass wir dem Herrn Jesus ähnlicher werden
als Jünger in seiner Gesinnung.
Jünger folgen dem Herrn Jesus in seiner Gesinnung,
in Demut, in Niedriggesinntheit und in Gehorsam.
In 1. Petrus 2 geht es um die Fußspuren des Herrn Jesus.
Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend,
damit ihr in seinen Fußstapfen nachfolgt.
Da geht es nicht um die sühnenden Leiden des Herrn Jesus am Kreuz,
das ist 1. Petrus 3, es hat Christus einmal für Sünden gelitten,
der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.
Nein, in 1. Petrus 2, wo es heißt, er hat für uns gelitten,
uns ein Beispiel hinterlassend, damit wir seinen Fußspuren nachfolgen,
geht es darum, dass der Herr Jesus hier auf dieser Erde
auf seinem ganzen Lebensweg gelitten hat,
dass er abgelehnt worden ist, dass er angegriffen worden ist
von den Menschen, und 1. Petrus 2 zeigt uns gerade,
wie der Herr Jesus da reagiert hat.
Wir wollen doch diese Verse jetzt einmal zusammen lesen.
1. Petrus 2, Vers 21,
denn hierzu seid ihr berufen worden,
denn auch Christus hat für euch gelitten,
euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.
Jünger folgen in den Fußstapfen des Herrn Jesus,
der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden,
der gescholten, nicht widerschallt, leidend nicht drohte,
sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.
Da sehen wir einige dieser Fußspuren des Herrn Jesus, die Petrus vorstellt.
Erstens, er tat keine Sünde.
Zweitens, kein Trug wurde in seinem Mund gefunden.
Drittens, als er gescholten wurde, hat er nicht widergescholten,
als er litt, hat er nicht gedroht.
Und viertens, er hat sich dem übergeben, der gerecht richtet.
Auch diese Verse lesen wir manchmal sonntags morgens,
wenn wir unseren Herrn betrachten, und wir tun das mit Recht,
weil wir hier sehen, wie der Herr Jesus angesichts des Drucks,
der auf ihn ausgeübt wurde, angesichts der Leiden,
die Menschen ihm zugefügt haben, reagiert hat.
Aber der Zusammenhang auch hier, wie in Philippa 2,
macht uns deutlich, es geht hier eigentlich
um Unterweisungen für Jünger, um solche, die dem Herrn Jesus folgen.
Auch wir sind aufgerufen, nicht zu sündigen.
Ich schreibe euch dies, meine Kinder, damit ihr nicht sündigt,
sagt Johannes.
Wir wissen, dass wir leider immer noch sündigen.
Wir müssen aber nicht sündigen.
Wir sind nicht mehr unter der Macht der Sünde.
Wir sind befreit von der Macht der Sünde.
Noch nicht von der Sünde selbst, aber von der Macht der Sünde.
Und deshalb ist diese Aufforderung, nicht zu sündigen.
Der Jesus tat keine Sünde.
Noch wurde Trug in seinem Mund gefunden,
eine weitere Fußspur des Herrn Jesus.
Keine Unwahrheit, keine Lüge sowieso.
Aber Trug geht noch etwas weiter.
Trug ist so ein bisschen Drechserei mit Worten,
mit der Wahrheit, die Unwahrheit sagen,
oder mit einer halben Wahrheit, die Tatsachen etwas zu verschleiern.
Das hat der Jesus nicht getan.
Das ist Trug.
Kein Trug sollte gefunden werden.
Der Gescholten, nicht Widerschalt, Leidend, nicht Rote.
Eine dritte Fußspur, die uns als Jünger hier vorgestellt wird,
indem wir nachfolgen.
Wie oft reagieren wir in solchen Situationen,
wo man uns schillt, wo man uns böse Worte sagt.
Ganz anders, als der Jesus das tat,
sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.
Der Jesus hat seine ganze Rechtssache Gott übergeben,
und darin ist er uns als Jüngern ein Beispiel.
Jünger folgen dem Herrn Jesus.
Einmal in seiner Gesinnung, einmal in seinen Fußspuren.
Und das Dritte, was Jünger tun, ist, dass sie dem Herrn dienen.
Also sie lernen von ihm, sie folgen ihm, und sie dienen ihm.
Damit werden wir uns, wenn wir morgen Abend noch hier sind,
separat beschäftigen.
Deshalb möchte ich das Thema jetzt heute Abend aussparen.
Wie wird man eigentlich ein Jünger des Herrn Jesus?
Das ist eine dritte Frage, der wir einmal kurz nachgehen wollen.
Vielleicht erscheint vielen von uns das selbstverständlich,
aber es ist manchmal auch gut, wenn man über selbstverständliche Dinge
noch einmal kurz nachdenkt.
Wie wird man ein Jünger des Herrn Jesus?
Nun, zunächst muss man eine persönliche Begegnung
mit dem Herrn Jesus gehabt haben.
Man muss zu dem Herrn Jesus gekommen sein
und ihn als Retter angenommen haben.
Man muss ihn angenommen haben in Buße,
in einem Bekenntnis, in einer Bekehrung.
Und natürlich im Glauben.
Das ist das, was wir dazu beitragen können.
Was der Jesus tut, ist, dass er uns neues Leben gibt.
Jemand, der sich nicht zu dem Herrn Jesus gewandt hat im Glauben,
jemand, der nicht von Neuem geboren ist,
kann kein echter Jünger des Herrn Jesus sein.
Er kann sich äußerlich zu dem Herrn Jesus bekennen,
aber er wird immer eine Mogelpackung bleiben.
Es ist nicht das drin, was draufsteht.
Das ist die erste Grundvoraussetzung,
um ein echter Jünger des Herrn Jesus zu sein.
Wir wissen, dass der Jesus einen der zwölf Jünger bei sich hatte,
der so ein falscher Jünger war.
Niemand hat das gemerkt.
Judas Iskariot war kein echter Jünger.
Und doch wird er oft als Jünger bezeichnet.
Die zwölf Jünger.
Da gehörte Judas dazu, aber er war ein Unechter.
Und niemand hat es gemerkt.
Vielleicht ist heute Abend jemand hier, von dem jeder annimmt,
das ist ein Jünger des Herrn Jesus.
Der hat den Herrn Jesus angenommen,
der hat diese Grundvoraussetzungen erfüllt.
Und vielleicht ist es gar nicht wahr.
Diejenige weiß es selbst.
Vielleicht ist jemand hier heute Abend.
Dann lass dich an diesem Beispiel noch einmal warnen.
Nach außen hin etwas darzustellen,
was innerlich nicht Realität ist,
das mag dir hier auf dieser Erde für eine Zeit weiterhelfen.
Aber für die Ewigkeit hilft es dir nicht.
Judas war ewig verloren.
Und wer nicht den Herrn Jesus angenommen hat, ihm glauben,
wer nicht diese neue Geburt erlebt hat,
die der Geist Gottes wirkt,
der ist kein echter Jünger.
Und für den wird es einmal ein böses Erwachen geben.
Das ist die innere Voraussetzung, Jünger zu sein,
eine Bekehrung erlebt zu haben, wie wir das nennen.
Aber es gibt auch eine äußere Voraussetzung,
davon lesen wir die Matthäus-Evangelium.
Das ist ein interessanter Vers am Ende des Matthäus-Evangeliums.
Da sagt der Jesus in Vers 18 zu seinen Jüngern,
Mir ist Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde.
Und dann kommt ein Auftrag,
geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern
und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes und lehrt sie.
Da lernen wir, dass man ein Jünger wird,
erstens durch die Taufe und zweitens dadurch,
dass man die christliche Belehrung empfängt.
Die Taufe rettet nicht für den Himmel.
Das ist ein großer Irrtum, dem viele anheimgefallen sind.
Die sagen, die Taufe ist notwendig,
um für den Himmel gerettet zu werden.
Das ist sie nicht.
Aber die Taufe hat dennoch eine wichtige Funktion,
eine Funktion für diese Erde.
Durch die Taufe ziehen wir unsere Flagge auf und sagen,
Ich bin Christ heute.
Ich bin ein Jünger.
Ich möchte dem Herrn Jesus nachfolgen.
Und die Taufe ist gedacht für Menschen,
die eine echte Belebensbeziehung zu dem Herrn Jesus haben.
Dass es heute auch da wieder viel Missbrauch gibt,
indem Leute sich taufen lassen,
die gar nicht dem Herrn Jesus angehören,
das wissen wir leider.
Aber für uns ist das eine wichtige Voraussetzung.
Bruder Heikopp hat manches Mal gesagt,
und daran haben sich manche gestoßen,
wer nicht getauft ist, ist kein Christ.
Das kann man auch in seinen Büchern nachlesen.
Er meinte damit, wer nicht getauft ist,
ist nach außen vor dieser Welt kein Christ.
Er hat das Bekenntnis nicht abgelegt, Christ zu sein.
Er mag dem Herrn Jesus angehören.
Er mag neues Leben haben.
Aber mit der Taufe gebe ich zu erkennen,
mein Lebensschiff läuft jetzt unter einer anderen Flagge,
unter der Flagge des Herrn Jesus, und das ist erkennbar.
Insofern hat die Taufe sehr viel mit Jüngerschaft zu tun.
Wir geben deutlich zu erkennen, wir sind Jünger des Herrn Jesus.
Wir kommen zu einer nächsten Frage,
und zwar, woran kann man jetzt in der Praxis des Lebens erkennen,
dass man ein Jünger des Herrn Jesus ist?
Wir haben diese drei Stellen im Johannesevangelium gelesen,
die erste in Johannes 8, und in diesen drei Stellen,
das ist uns vielleicht beim Lesen aufgefallen,
ich habe das auch etwas betonter gelesen,
in diesen drei Stellen spricht der Herr Jesus dreimal von meinen Jüngern.
Das sind die einzigen drei Stellen, wo wir diesen Ausdruck finden.
In 8, Vers 31, wenn ihr in meinem Wort bleibt,
seid ihr wahrhaftig meine Jünger.
In Kapitel 13, Vers 35, daran werden alle erkennen,
dass ihr meine Jünger seid,
wenn ihr Liebe untereinander habt.
Und in Kapitel 15, Vers 8, haben wir gelesen,
hieran wird mein Vater verherrlicht,
dass ihr viel Frucht bringt, und ihr werdet meine Jünger werden.
Das sind drei Merkmale,
an denen man deutlich erkennen kann,
dass wir Jünger des Herrn Jesus sind.
Diese Merkmale sind sozusagen der Beweis,
dass wir echte Jünger des Herrn Jesus sind,
dass wir nicht als Mogelpackung über diese Erde gehen,
sondern wirklich von dem Herrn Jesus lernen,
dem Herrn Jesus folgen und dem Herrn Jesus dienen möchten.
Erstens, in seinem Wort bleiben.
Zweitens, die Gläubigen, die Kinder Gottes lieben.
Und drittens, Frucht bringen.
Daran können wir uns selbst prüfen.
In seinem Wort bleiben, das bedeutet,
dass das Wort Gottes unser Leben prägt,
dass wir es lesen, dass wir es lieben
und dass wir es praktizieren.
Das bedeutet, in seinem Wort bleiben.
Dazu müssen wir das Wort Gottes kennen.
Das ist natürlich der erste Punkt, der erste Schritt.
Wir müssen es also lesen und kennenlernen,
aber dabei darf es nicht stehen bleiben.
Das Wort Gottes darf nicht im Kopf sitzen bleiben.
Es muss 50 Zentimeter tief ins Herz.
Wir müssen es lieben.
Es muss uns wichtig und wertvoll sein,
und dann muss es eine Auswirkung haben
auf das, was wir tun, auf das, was wir sagen,
das Wort Gottes praktizieren.
Wenn wir im Alten Testament lesen,
dann hat Gott sein Volk wiederholt aufgefordert,
das Gesetz Gottes zu kennen, zu lieben und zu tun.
Esra, der Schriftgelehrte, hatte sich in seinem Herzen vorgenommen,
das Wort Gottes zu erforschen, es zu tun,
und dann wollte er Israel Satzung und Recht lehren.
Ein etwas anderer Gedanke, aber doch vergleichbar.
In seinem Wort bleiben.
Das kann man sehen.
Das ist ein Beweis, dass wir seine Jünger,
echte Jünger sind.
Das Zweite ist, dass wir die Glaubenden lieben,
dass wir die Kinder Gottes lieben.
Im ersten Johannesbrief sehen wir,
dass das ein Beweis, ein Kennzeichen des ewigen Lebens ist.
Aber hier in Johannes 13 ist es ein Beweis dafür,
dass wir seine Jünger sind,
dass Bruderliebe da ist, Liebe zu den anderen Jüngern.
Und das ist nicht eine Liebe, die wir nur mit Worten ausdrücken,
sondern das ist eine Liebe, in der wir Taten folgen lassen.
Und das Neue Testament fordert uns an vielen Stellen
zur Bruderliebe auf, zur herzlichen Bruderliebe auf,
zur inbrünstigen Bruderliebe auf.
Und das betrifft nicht nur die Gläubigen, die wir kennen
und mit denen wir zusammen einen Weg gehen,
mit denen wir uns häufig zusammentreffen,
sondern das gilt dem Grundsatz nach für alle Gläubigen.
Dass die Ausdrucksform der Liebe sich verändern kann
und dass es gewisse Grenzen in der Ausdrucksform der Liebe gibt,
das ist wohl wahr.
Aber dem Grundsatz nach ist es ein Erkennungsmerkmal eines Jüngers,
dass er andere Jünger, Kinder Gottes liebt.
Und das Dritte ist, dass wir Frucht bringen.
Was bedeutet denn Frucht bringen?
Wenn wir an Frucht bringen denken,
dann denken wir oft an gute Werke,
an etwas, was wir für unseren Herrn tun.
Und ich sage auch nicht, dass das nicht Frucht bringen ist.
Das ist Frucht bringen, wenn wir etwas tun für unseren Herrn.
Das Neue Testament spricht in den Briefen
sehr deutlich über die Notwendigkeit, gute Werke zu tun.
Wir brauchen nur die Briefe Antimotius und besonders Antitus zu lesen,
da sehen wir, welche einen Stellenwert gute Werke haben.
Wir haben manchmal so ein kleines Berührungsproblem mit guten Werken,
weil wir natürlich wissen, dass man sich mit guten Werken
den Himmel nicht verdienen kann.
Und manche lehren das,
und deshalb sind wir etwas vorsichtig mit guten Werken.
Aber es geht überhaupt nicht darum,
dass wir gute Werke tun, um in den Himmel zu kommen
oder um gerettet zu werden,
sondern es geht darum, gute Werke zu tun,
weil wir gerettet sind.
Das ist ein großer Unterschied.
Aber wenn wir Johannes 15 lesen,
Frucht bringen,
mehr Frucht bringen, viel Frucht bringen, bleibende Frucht bringen,
dann wird uns deutlich, dass Johannes 15
gar nicht so sehr über gute Werke spricht.
Und wenn wir mal an Galater 5 denken,
wo die Frucht des Geistes beschrieben wird,
dann sind das auch eigentlich keine guten Werke, die da vorgestellt werden.
Frucht für den Herrn Jesus zu bringen
oder Frucht für Gott zu bringen, bedeutet in erster Linie,
ich sage nicht, dass die guten Werke nicht dazugehören,
es bedeutet in erster Linie,
dass in uns etwas von den Wesensmerkmalen des Herrn Jesus sichtbar wird.
Wenn wir die Frucht des Geistes betrachten,
können wir uns in die Person des Herrn Jesus vertiefen.
Denn diese neun Stücke, dieser einen Frucht des Geistes in Galater 5,
zeigen uns die Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus,
zeigen uns Wesensmerkmale des Herrn Jesus.
Und Frucht für Gott ist, wenn in unserem Leben
etwas von dem Herrn Jesus sichtbar wird.
Nun, wenn wir noch mal an Jüngerschaft denken,
von dem Herrn Jesus lernen,
dem Herrn Jesus folgen und dem Herrn Jesus dienen,
wenn wir das tun,
dann wird in uns etwas
von den Wesensmerkmalen des Herrn Jesus sichtbar.
Dann bringen wir Frucht für Gott,
durch die Gott verherrlicht wird.
Und das ist ein klarer Beweis dafür,
dass wir seine Jünger sind.
Ich fasse den Punkt noch mal zusammen.
Woran erkennt man in der Praxis,
dass wir Jünger des Herrn Jesus sind?
Indem wir in seinem Wort bleiben,
es kennen, es lieben und es praktizieren.
Indem wir die Gläubigen, die anderen Jünger des Herrn Jesus,
die uns an die Seite gestellt sind, lieben
und indem wir Frucht bringen für Gott.
Nun, soweit würden wir sagen,
Jüngerschaft ist eine tolle Sache.
Es ist eine einfache Sache, oder?
Es lohnt sich doch, ein Jünger des Herrn Jesus zu sein,
ihm zu folgen, von ihm zu lernen,
ihm zu dienen,
seine Wesensmerkmale zu offenbaren.
Das lohnt sich.
Ja, das lohnt sich auch.
Keine Frage.
Aber es gibt auf dem Weg der Jüngerschaft Hindernisse.
Und das ist der fünfte Punkt,
mit dem wir uns jetzt beschäftigen möchten.
Wir haben in Lukas 14 Verse gelesen,
die, wenn wir sie in Ruhe überdenken,
uns ziemlich unter die Haut gehen.
Und ich habe, wenn ich mein eigenes Leben anschaue,
etwas Sorge darüber, überhaupt etwas zu sagen.
Wenn ich das doch tue, dann möchte ich ausdrücklich sagen,
ich tue das nicht,
weil ich das so gut praktiziere.
Wir haben in unserem Titelthema gesagt,
Herausforderungen,
und das ist eine Herausforderung für uns alle.
Ich lese das noch einmal, Vers 25 in Lukas 14.
Es gingen aber große Volksmengen mit ihm,
und er wandte sich um und sprach zu ihnen,
wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter
und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern,
dazu aber auch sein eigenes Leben,
so kann er nicht mein Jünger sein.
Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt,
kann nicht mein Jünger sein.
Und Vers 33, so kann nun keiner von euch,
der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.
Hier lesen wir dreimal den Ausdruck mein Jünger.
Ich habe eben gesagt, in den drei Stellen im Johannes-Evangelium
haben wir die drei Stellen, wo steht meine Jünger.
Und hier haben wir die drei Stellen,
es gibt weit ich weiß nur diese drei,
wo der Herr Jesus mein Jünger sagt.
Also wir sehen, dass hier die Sache deutlich persönlicher wird.
Hier ist nicht von seinen Jüngern in der Mehrzahl die Rede,
sondern der Herr Jesus sagt ausdrücklich mein Jünger dreimal.
Und damit stellt er auch hier einige Voraussetzungen vor,
die damit verbunden sind.
Und diese Worte des Herrn Jesus scheinen uns auf den ersten Blick
unverständlich zu sein.
Sie scheinen uns vielleicht sogar hart zu sein.
Wenn jemand zu mir kommt, das tun wir alle gerne,
ein Jünger kommt zu dem Herrn Jesus, das kennzeichnet ihn,
dass er sich in seiner Nähe, in seiner Gemeinschaft ja aufhält.
Aber wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater
und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder
und seine Brüder und Schwestern und dazu sein eigenes Leben,
so kann er nicht mein Jünger sein.
Wie soll man das verstehen?
Wie soll man das verstehen?
Soll ich meine Frau hassen?
Soll ich meine Eltern hassen?
Soll ich meine Kinder hassen?
Das kann nicht sein.
Wir lesen ausdrücklich im Neuen Testament,
dass wir Männer unsere Frauen lieben sollen.
Wir lesen ausdrücklich, dass die Frauen ihre Männer liebhaben sollen.
Das erste Mal, dass in der Bibel von Liebe die Rede ist,
ist die Rede von der Liebe eines Vaters zu seinem Sohn.
Was meint der Herr Jesus, wenn er das hier sagt?
Das ist jetzt wieder so ein Punkt, wo wir nachdenken müssen,
wenn wir das lesen.
Was bedeutet das Wort hassen?
Das ist hier das Schlüsselwort in diesem Vers.
Und hassen hat hier nicht diesen Gedanken,
den wir mit Hassen verbinden,
sodass man einem am liebsten die Augen auskratzen würde
oder vielleicht noch etwas Schlimmeres tun würde.
Das ist nicht das Wort Hass, was hier gemeint ist.
Das Wort hassen meint hier weniger lieben.
Das Wort hassen hat hier den Gedanken eines Vergleichs.
Es geht hier um die Frage, was ist mir wichtiger.
Das ist der Punkt.
Nicht Hassen im Sinne von einem die Augen auskratzen,
sondern von Vergleichen, von mehr oder weniger liebhaben.
Und da sagte Herr Jesus, das erste Hindernis in der Nachfolge
ist, dass wir familiäre Beziehungen
oder wir würden heute sagen soziale Kontakte
über die Person des Herrn Jesus stellen.
Dass uns die persönlichen Bindungen und Beziehungen
wichtiger sind als der Herr Jesus.
In dem Abschnitt vorher geht es darum,
dass Menschen den Herrn Jesus überhaupt initial annehmen.
Und da kommt einer und sagt, aufgrund der Einladung,
dieses Hausherrn, der das Gast mal machte,
da sagt er, ich habe eine Frau geheiratet,
ich kann nicht kommen.
Da sehen wir den gleichen Gedanke.
Soziale Bindungen sind für viele Menschen ein Hindernis,
den Herrn Jesus überhaupt anzunehmen als Heiland.
Aber soziale Bindungen sind auch manchmal ein Hindernis,
dem Herrn Jesus zu folgen.
Da ist samstagsmorgens Büchertisch angesagt.
Und du gehst normalerweise regelmäßig dahin.
Und jeden Samstagmorgen hängt deine Frau dir in den Ohren
und sagt, du bleib doch mal zu Hause bei mir.
Lass uns doch mal in Ruhe frühstücken
und dann gehen wir mal ein bisschen shoppen.
Du geh doch mal nicht immer zum Büchertisch.
Das ist so eine Frage,
wo man dann innerlich anfängt zu kämpfen.
Ich sage damit nicht,
dass man nicht mal einen Samstag bei seiner Frau ist
und auch mal shoppen geht.
Das sage ich nicht damit.
Aber es ist eine Frage der Priorisierung.
Ohne Verzicht ist Jüngerschaft unmöglich.
Wir haben das nicht gelesen,
aber in Vers 28 sagt der Jesus,
wenn jemand einen Turm baut,
dann wird er vorher die Kosten berechnen.
Ohne Verzicht und ohne Überlegung
der Kosten ist Nachfolge nicht möglich.
Freundschaftliche Bindungen,
soziale Beziehungen können ein Hindernis sein,
dem Herrn Jesus nachzufolgen.
Ich habe ein Beispiel genannt.
Wir können viele andere Beispiele nennen,
wo uns gute Freunde, Verwandte, Nahestehende
abhalten davon,
wirkliche Jünger des Herrn Jesus zu sein.
Dann fügt der Jesus noch etwas hinzu in Vers 26.
Am Ende, man würde das fast überlesen,
da ist nicht nur die Rede von Vater, Mutter,
Kindern, Brüdern und Schwestern,
da fügt der Jesus hinzu,
dazu aber auch sein eigenes Leben.
Das geht natürlich sehr, sehr weit.
Der Apostel Paulus, der konnte was darüber sagen.
Ich kann das nicht.
Der Apostel Paulus, der sagt,
das Leben ist für mich Christus.
Und das hat er praktiziert.
Der Apostel Paulus konnte sagen,
wir wollen mal die Verse lesen in Philippa 3.
Das sind bewegende Verse.
Philippa 3, Vers 8.
Ich achte alles für Verlust,
wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis
Christi Jesu meines Herrn,
um dessen Willen ich alles eingebüßt habe,
sein ganzes Leben,
sein ganzes Leben vor seiner Bekehrung,
alle seine Verdienste,
alles hatte er eingebüßt
und es für Dreck geachtet.
Es war ihm nicht mal wichtig,
es war ihm wie Dreck, den man wegwirft.
Warum? Damit ich Christus gewinne
und in ihm erfunden werde.
Wir können das ganze Kapitel zu Hause mal lesen.
Da sehen wir, wie ein echter,
überzeugter Jünger schreibt,
der diese Hindernisse, die wir hier haben,
überwunden hatte.
Sein eigenes Leben.
In der Regel ist uns nichts so wichtig
wie unser eigenes Leben
und alles, was unser eigenes Leben ausmacht.
Unser Fortkommen, unsere Karriere,
alles, was wir haben,
was wir haben möchten,
das prägt uns
und das ist uns wichtig
und dafür setzen wir viel ein.
Aber wir können das übertreiben.
Der Jesus hat nichts dagegen,
wenn wir beruflich Karriere machen.
Aber wenn das zulasten der Jüngerschaft geht,
zulasten seiner Interessen geht,
dann haben wir die Prioritäten verschoben.
Dann ist uns das eine wichtiger als das andere.
Das ist das, was der Jesus hier sagt.
Und dann füge ich da etwas Drittes hinzu.
Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt,
kann nicht mein Jünger sein.
Sein Kreuz aufnimmt.
Das Kreuz erinnert uns hier an zwei Dinge.
Einmal die Bereitschaft zu leiden.
Die Bereitschaft,
die Ablehnung des Herrn Jesus zu teilen.
Und auch da werden wir
in unseren noch freien christlichen Ländern
sehr, sehr vorsichtig darüber etwas zu sagen.
Es gibt Länder,
da erleben die Christen das hautnah,
was es bedeutet, die Ablehnung des Herrn Jesus zu teilen.
Wir erleben das nur durch viele Filter hindurch.
Ein wenig vielleicht.
Es gibt Situationen, wo wir das auch erleben können.
Ja, das ist wahr. Und das wird zunehmen.
Aber es gibt andere Christen, die leiden ganz anders darunter.
Wenn die grundsätzliche Bereitschaft,
oder anders formuliert,
wenn die grundsätzliche Bereitschaft nicht da ist,
die Ablehnung, wir sagen manchmal Verwerfung,
des Herrn Jesus zu teilen,
können wir nicht wirklich
in der Praxis des Lebens Jünger des Herrn Jesus sein.
Das Kreuz hat aber noch eine andere Komponente.
Ich möchte einen Vers aus dem Galaterbrief lesen,
wo der Apostel Paulus über das Kreuz schreibt.
Und wo er etwas sehr Wichtiges sagt.
Ganz am Ende des Galaterbriefs.
Vers 14, Galater 6, Vers 14.
Von mir sei es fern, mich zu rühmen,
als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus,
durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Das Kreuz regelt auch unsere Beziehung zur Welt.
Als solche, die hinter dem Kreuz stehen,
haben wir von der Welt nichts mehr zu erwarten.
Und die Welt hat von uns nichts mehr zu erwarten.
Durch das Kreuz ist mir die Welt gekreuzigt
und ich der Welt.
Ich habe nichts mehr von der Welt zu erwarten
und die Welt hat von uns nichts mehr zu erwarten als Jünger.
Die Welt ist ein großes Hindernis für uns,
wirklich Jüngerschaft zu praktizieren.
Wenn uns die Dinge dieser Welt, die Freuden dieser Welt,
die Lust der Augen, die Lust des Fleisches,
der Hochmut des Lebens, wenn uns das wichtig ist,
wenn uns die Zustimmung der Welt wichtig ist,
dann können wir in der Praxis nicht sein Jünger werden.
Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt,
kann nicht mein Jünger sein.
Wenn wir wissen wollen, was Welt ist,
dann müssen wir nach Golgatha gehen.
Wenn wir den Charakter der Welt sehen wollen,
dann müssen wir nur nach Golgatha gehen.
Da sehen wir, was die Welt, mit der man Jesus gemacht hat,
die politische Welt, die religiöse Welt
und auch die manchmal so nett aussehende kulturelle, religiöse Welt.
Sie alle haben den Herrn Jesus ans Kreuz genagelt.
Das ist Welt.
Das macht uns deutlich, was es bedeutet,
wenn wir mit der Welt spielen, mit der Welt liebäugeln.
Dann können wir nicht Jünger des Herrn Jesus sein
in der Praxis unseres Lebens.
Und dann Vers 23.
So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt,
was er hat, mein Jünger sein.
Da denken wir nochmal an Paulus in Philippa 3,
der alles, was er hatte, für Verlust und Dreck geachtet hat.
Und das waren nicht in erster Linie monetäre Dinge bei Paulus.
Wir wissen nicht, wie viel Geld Paulus gehabt hat.
Aber das waren bei Paulus in erster Linie
alles das, was er an Ehren, an religiösen Ehren,
an Meriten hatte, was er sich erworben hatte.
Seine Herkunft, sein Stammbaum und das,
was er sich als Pharisäer erworben hatte.
Das alles hat er gesagt.
Ist mir nichts mehr wert.
Es ist Dreck.
Ich will es nicht haben.
Ich will Christus haben.
Das hat Paulus gesagt.
Nochmal, wir wagen das kaum zu sagen,
aber das ist das Beispiel, was die Bibel uns vorstellt.
Paulus hat alles dem Herrn untergeordnet.
Ein Beispiel für Jüngerschaft,
auch wenn Paulus in den Briefen sich nie ein Jünger des Herrn Jesus nennt.
Aber nach dem, was wir bis jetzt gelernt haben über Jüngerschaft,
war Paulus ein guter Jünger,
ein Paradebeispiel für einen Jünger.
Ganz kurz noch der sechste Punkt.
Wir denken sehr viel darüber nach, was Jüngerschaft für uns bedeutet.
Das ist auch richtig.
Aber wir können auch mal darüber nachdenken.
Ich möchte nur mal so ein paar Gedankenanstöße geben.
Was bedeutet das denn eigentlich für den Herrn Jesus?
Das ist auch eine Frage, die wir uns öfter mal stellen sollten.
Was bedeutet das für den Herrn Jesus?
Wir sind oft mit unseren Segnungen beschäftigt.
Und das ist auch gut und das ist auch richtig mit dem, was wir davon haben.
Aber wir sollten uns auch immer mal die Frage stellen,
was hat denn der Herr Jesus davon?
Der Herr Jesus hatte diese zwölf Jünger, die ihn begleitet haben.
Und er hat seine Gedanken mit seinen Jüngern geteilt.
Er hat mit ihnen gesprochen.
Er hat mit ihnen über seine Leiden gesprochen.
Und er hat mit ihnen über seine Herrlichkeit gesprochen.
Er wollte das mit den Jüngern teilen.
Und bei beiden Themen sind die Jünger eingeschlafen.
Als er auf dem Berg der Verklärung war und über seine Herrlichkeit sprach,
oder seine Herrlichkeit sichtbar wurde, da schliefen die Jünger ein.
Und in Gethsemane, als unser Heiland im ringenden Kampf war,
da sind sie auch eingeschlafen.
Da sollten sie mit ihm wachen und sie sind eingeschlafen.
Da sehen wir unser Bild.
Das ist uns näher als das Beispiel des Apostels Paulus.
Da sehen wir uns.
Aber der Jesus wollte etwas haben, was er mit seinen Jüngern teilte.
Der Jesus wollte in seinen Jüngern Menschen haben,
die mit ihm den Weg gingen, die Gemeinschaft mit ihm hatten.
Der Jesus wollte seine Jünger haben, um mit ihnen zu kommunizieren.
Er hat ihnen Fragen gestellt und sie haben geantwortet.
Sie haben ihm Fragen gestellt und er hat geantwortet.
Es war ein gemeinsames Gespräch zwischen dem Herrn Jesus und seinen Jüngern.
Der Jesus hat seinen Jüngern Aufgaben übergeben.
Das ist das Thema, was uns morgen Abend beschäftigt.
Er hat sie ausgesandt.
Er hat ihnen einfache Aufgaben gegeben.
Er hat ihnen schwierige Aufgaben gegeben.
Sie sollten diese Aufgaben für ihn erfüllen.
Der Jesus hat auch von seinen Jüngern Mitempfinden haben wollen.
Da war eine Maria in Bethanien.
Da hat er das gefunden.
Weniger bei den zwölf Jüngern.
Die hatten da nicht so viel Verständnis für.
Wir Männer sind da oft schwieriger im Mitempfinden.
Aber die Maria von Bethanien, die hatte dieses Mitempfinden.
Eine Jüngerin, auch wenn sie nicht ausdrücklich so genannt wird, aber sie war eine,
die mit dem Herrn Jesus empfunden hat, wie wohl hat das dem Herrn Jesus getan.
Ganz zum Schluss noch ein letzter Punkt, ein siebter Punkt.
Zur Jüngerschaft berufen, zur Jüngerschaft entschieden.
Der Jesus hat damals seine Jünger gerufen.
Folgt mir nach.
Es war sicherlich ein besonderer Ruf, damals dem lebenden Messias hier auf dieser Erde zu folgen.
Er hat diesen Auftrag aber am Ende seines Lebens bei Petrus noch einmal konkretisiert.
Folge mir nach.
Folge du mir nach.
Es ist eine ganz persönliche Aufforderung, die der Herr Jesus jetzt heute Abend an jeden von uns richtet.
Jüngere, Ältere, Brüder, Schwestern.
An jeden von uns richtet sich dieser Ruf oder dieser Appell des Herrn Jesus.
Folge du mir nach.
Nicht nach rechts und nach links sehen, was macht denn mein Bruder, was macht denn meine Schwester,
sondern folge du mir nach.
Zur Jüngerschaft berufen, zur Jüngerschaft bereit.
Wir haben gesehen, dass es Hindernisse in der Berufung gibt.
Wir haben gesehen, dass wir die Kosten überschlagen.
Aber wenn wir mal von einer Kosten-Nutzen-Analyse sprechen wollen in diesem Zusammenhang.
Der Nutzen, der Segen, der ist immer größer als die Kosten.
Ich möchte zum Schluss mal noch ein paar Verse aus dem Markus-Evangelium dazu lesen.
Nur noch ein paar Verse. Kapitel 10.
Da spricht ein Jünger zu dem Herrn Jesus in Vers 28.
Petrus fing an zu ihm zu sagen, siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Das ist Jüngerschaft.
Jesus sprach wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, der Haus oder Brüder,
Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat,
um meinet und des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt.
Na, wenn das keine Investition ist.
Hundertfach empfangen, eine Einheit investieren, hundert Einheiten empfangen,
das ist eine Rendite.
Davon spricht der Jesus hier.
Hundertfach empfängt.
Im jetzigen Leben, sagt er, und im zukünftigen Leben,
Jüngerschaft lohnt sich, Jüngerschaft zahlt sich aus.
Dem Herrn Jesus eine Antwort zu geben auf seinen Ruf, das zahlt sich aus.
Wir haben angefangen in Apostelgeschichte 11 mit dem Vers,
wo Barnabas die gläubigen Antiochien aufforderte,
mit Herzensentschluss bei dem Herrn Jesus zu verharren.
Und eben diese Jünger, die das getan haben, waren diejenigen,
die zuerst Christen genannt wurden.
Mit Herzensentschluss bei dem Herrn Jesus verharren,
mit Herzensentschluss dem Herrn Jesus folgen,
mit Herzensentschluss von dem Herrn Jesus lernen,
mit Herzensentschluss dem Herrn Jesus dienen,
das heißt, mit Herzensentschluss Jünger des Herrn Jesus zu sein.
Wir haben das Lied gesungen, Auf, denn die Nacht wird kommen.
Jünger sind wir hier auf dieser Erde.
Im Himmel sind wir keine Jünger mehr.
Im Himmel wird es herrlich sein.
Aber Jünger sind wir im Himmel nicht mehr.
Übrigens sind wir auch keine Diener mehr im Himmel.
In einem Sinne ja, in einem anderen Sinne nein.
Das werden wir morgen Abend sehen.
Aber Jünger sind wir im Himmel nicht.
Diese Erde, die Zeit, wo wir hier auf dieser Erde leben,
diese kurze Zeit auf Erden, das ist die Gelegenheit,
Jünger des Herrn Jesus zu sein.
Wie lange die Zeit noch dauern wird, wissen wir nicht.
Auf, denn die Nacht wird kommen.
Wir wissen nicht, wann diese Nacht beginnt.
Wir wissen nicht, wann der Herr Jesus uns vielleicht abruft
oder wann er wiederkommt.
Dann ist die Zeit, treue Jünger auf dieser Erde zu sein, vorbei.
Deshalb wollen wir uns gegenseitig ermuntern und Mut machen,
dem Herrn Jesus als treue Jünger anzugehören,
von ihm zu lernen, ihm zu folgen und ihm zu dienen. …
Automatic transcript:
…
Auch heute Abend ein herzliches Willkommen an alle zu diesem zweiten Vortrag.
Wir haben uns gestern Abend mit dem Thema Jüngerschaft beschäftigt,
ein Thema, das uns alle betrifft.
Wir haben gesehen, dass ein Jünger vor allen Dingen durch drei Dinge
gekennzeichnet ist.
Erstens, dass er jemand ist, der von seinem Herrn lernt.
Zweitens, dass er seinem Herrn nachfolgt.
Und drittens, dass er seinem Herrn dient.
Die Jünger, die der Herr Jesus hatte, wurden von dem Herrn Jesus ausgesandt
für bestimmte Dienste.
Und bevor der Herr Jesus zurückgegangen ist in den Himmeln,
hat er seinen Jüngern einen Auftrag gegeben.
Jüngerschaft und Dienst sind ganz eng miteinander verbunden.
Wenn man ein Jünger des Herrn Jesus ist, dann dient man dem Herrn Jesus.
Und man kann dem Herrn Jesus nicht dienen, ohne ein Jünger des Herrn Jesus zu sein.
Wir wollen heute Abend wieder vorab einige Bibelstellen lesen.
Zuerst aus dem ersten Korintherbrief, Kapitel 15, den letzten Vers.
Erste Korinther 15, Vers 58.
Daher, meine geliebten Brüder, seid fest unbeweglich,
allezeit überströmend in dem Werk des Herrn,
da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.
Aus dem Lukasevangelium, Kapitel 12.
Lukas 12, Vers 43.
Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt,
damit beschäftigt finden wird.
Aus Kapitel 19, Vers 12.
Er, Jesus, sprach nun, ein gewisser hochgeborener Mann
zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen
und wiederzukommen.
Er rief aber seine zehn Knechte und gab ihnen zehn Funde
und sprach zu ihnen, handelt, bis ich komme.
Soweit zunächst diese ersten Bibelstellen.
Zwei kurze Anmerkungen vorab.
Erstens, das Thema Dienst betrifft uns alle.
Das ist nicht ein Thema, das nur Brüder betrifft
oder sogar nur solche Brüder, die, wie wir heute sagen,
vollzeitig im Werk des Herrn arbeiten.
Wenn das so wäre, dann könnten die allermeisten von uns
jetzt sofort nach Hause gehen.
Wenn Paulus den Korinthern schreibt, dass sie allezeit
überströmend sein sollen in dem Werk des Herrn,
wem schreibt er das?
Das schreibt er nicht an Brüder, die vollzeitig im Werk des Herrn
tätig waren, sondern das schreibt er daher meine geliebten Brüder
und meint damit die Geschwister in Korinth.
Alle Geschwister in Korinth, denen dieser Brief geschrieben war,
gilt diese Aufforderung, überströmend zu sein
im Werk des Herrn, und diese Aufforderung gilt auch heute
allen von uns.
Diese Unterscheidung in vollzeitig tätig und nicht vollzeitig tätig
macht einen gewissen Pragmatismus, aber die findet eigentlich
kaum eine wirkliche biblische Grundlage.
Wir sind alle im Werk des Herrn tätig.
Der Herr möchte uns alle als seine Diener gebrauchen.
Das werden wir heute Abend noch sehen.
Ein zweiter Punkt, den ich vorab schicken möchte,
das Thema Dienst ist wichtig, aber es gibt etwas Wichtigeres
in unserem Leben, das ist der Herr Jesus.
Das Thema Dienst darf nicht der Mittelpunkt unseres Lebens werden.
Es ist ein wichtiges Thema, wir werden das sehen,
und Gott hat viele Aufgaben, die wir für ihn tun sollen,
aber wenn der Dienst zum Mittelpunkt wird,
dann kann es uns so gehen, wie es Martha erging,
zu der der Herr Jesus sagte, Martha, Martha,
du bist beseucht und beunruhigt um viele Dinge.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen möchte.
Der Mittelpunkt unseres Lebens ist Christus, muss Christus sein,
so wie Paulus in Philippa 1 sagt, das Leben ist für mich Christus,
und wenn wir dann überströmend sind im Werk des Herrn,
dann haben wir es richtig gemacht.
Wir wollen heute Abend ähnlich vorgehen,
wie wir das gestern Abend gemacht haben.
Wir wollen dieses Thema ein wenig aufgliedern in ein paar Punkte.
Das ist einfach eine kleine Hilfe für denjenigen,
der das Thema vorstellt und auch für diejenigen, die zuhören,
wenn wir das ein wenig aufteilen, und mir ist bei der Beschäftigung
mit diesem Thema eines bewusst geworden,
es ist unmöglich, das Thema in einer Stunde
auch nur annähernd, erschöpfend zu behandeln.
Dieses Thema ist sehr, sehr weit gefasst,
und es ist unmöglich, alle Aspekte heute Abend zu erwähnen.
Wir müssen also einfach eine gewisse Auswahl treffen.
Wie gestern Abend wollen wir uns zuerst die Frage stellen,
was ist eigentlich Dienst?
Wir würden vielleicht sagen, die Frage ist nicht schwierig
zu beantworten, Dienst ist, wenn ich etwas tue,
und das ist natürlich so.
Wenn ich etwas tue für den Herrn, das ist Dienst,
und doch ist es vielleicht gut, wenn wir ein bisschen näher
auf diesen Ausdruck schauen.
Das Neue Testament, geschrieben in der griechischen Sprache,
gebraucht verschiedene Ausdrücke, die im Deutschen
mit dem Wort Dienst wiedergegeben werden.
Ich möchte sie nicht alle nennen, ich möchte aber drei nennen.
Das erste Wort, das für Dienst gebraucht wird,
ist ein Wort, das wir anders auch mit Gottesdienst übersetzen können.
Das ist nicht, wie man allgemein in der Christenheit sagt,
Gottesdienst ist eine Predigt hören, sondern Gottesdienst in dem Sinne,
dass wir Gott Ehre und Anbetung bringen, dass wir Gott huldigen.
Dieses Wort gebraucht Paulus am Anfang von Philippa 3,
wenn er schreibt, dass wir durch den Geist Gott dienen,
Gottesdienst üben, Gott Ehre und Anbetung bringen.
Das ist eine besondere Seite unseres Dienstes,
die wir heute Abend aber nicht weiter verfolgen möchten.
Aber es ist vielleicht die höchste Art von Dienst,
Gott Ehre und Anbetung zu bringen.
Es ist im Übrigen ein Dienst, den wir nicht nur auf dieser Erde tun,
sondern es ist ein Dienst, den wir auch im Himmel fortsetzen werden.
Im letzten Kapitel der Bibel, in der Offenbarung,
Kapitel 22, lesen wir, seine Knechte werden ihm dienen.
Da steht genau dieses Wort, Gottesdienst üben.
Es ist etwas Großartiges, dass Gott uns diese Möglichkeit gegeben hat,
ihm Ehre und Anbetung zu bringen.
Lass mich dieses eine dazu sagen, wir wollen das nicht begrenzen
auf die eine Stunde am Sonntagmorgen.
Da tun wir das zusammen, und das ist ein sehr großes Vorrecht,
in Verbindung mit dem Brotbrechen Gott Ehre und Dank und Anbetung zu bringen.
Das ist unbedingt ein Höhepunkt in der Woche des Christen.
Aber es beschränkt sich nicht auf diese eine Stunde.
Jeder Tag in unserem Leben ist eine Gelegenheit,
hier auf dieser Erde das zu tun, was wir im Himmel tun werden,
Gott Ehre und Anbetung zu bringen.
Das zweite Wort, das für Dienst gebraucht wird, ist ein Wort,
daraus ist abgeleitet das Wort Diakonie,
das wir heute im Deutschen kennen.
Aber auch hier müssen wir sagen, das, was die Christenheit
aus dem Wort Diakonie gemacht hat, ist nicht das,
was die Bibel unter Dienst versteht.
Dienst in diesem Sinne bedeutet, dem Herrn zu dienen,
mit Einsicht in seine Gedanken, indem sich dieser Dienst
auf andere erstreckt.
Es ist nicht ein Dienst, den wir unmittelbar dem Herrn tun,
mittelbar ja, es ist immer Werk des Herrn und für den Herrn,
aber dieser Dienst richtet sich an andere.
Er richtet sich an Glaubensgeschwister,
er richtet sich auch, wenn wir an das Evangelium denken,
an Ungläubige.
Es ist etwas, was wir mittelbar für den Herrn tun,
was sich aber unmittelbar an andere Menschen,
Gläubige oder Ungläubige, richtet.
Wenn wir den Herrn Jesus als den Diener vor uns haben,
dann gebraucht die Bibel in der Regel dieses Wort,
um den Dienst des Herrn Jesus zu beschreiben.
Es ist der Dienst eines Knechtes, der mit Einsicht dient.
Dann wird sehr häufig ein drittes Wort gebraucht
im Neuen Testament, und das beschreibt den Dienst
eines Sklaven.
Das finden wir sehr oft für Dienst.
Wenn Paulus sich einen Diener Christi Jesu nennt,
dann meint das meistens einen Sklave Christi Jesu.
Das heißt, es ist jemand, der in Abhängigkeit und in Gehorsam
seinem Herrn gegenüber dient.
Ich möchte einmal einen Vers lesen aus dem 2. Petrusbrief,
der dieses Wort gebraucht, in einem anderen Zusammenhang,
aber doch wichtig für uns.
2. Petrus 2, in Vers 19, da ist von falschen Lehrern die Rede,
die im Irrtum wandeln, und dann heißt es,
sie versprechen Freiheit, während sie selbst Sklaven
des Verderbens sind.
Jetzt kommt der Satz, der mir wichtig ist,
denn von wem jemand überwältigt ist, diesem ist er auch
als Sklave unterworfen.
Im Zusammenhang hier ist das natürlich negativ gemeint,
aber wir können daraus einen allgemeinen Grundsatz ableiten,
was der Dienst eines Sklaven für uns bedeutet.
Von wem jemand überwältigt ist, dem ist er auch als Sklave unterworfen.
Wer hat uns überwältigt?
Wessen Eigentum sind wir?
Wer hat uns erworben?
Wer hat den Erlösungspreis für uns bezahlt,
die wir Sklaven des Teufels waren?
Das ist der Herr Jesus. Er hat uns überwältigt.
Ihr seid um einen Preis erkauft worden.
Das ist dieser Vorgang des Kaufens eines Sklaven.
Erster Korinther 6 am Ende.
Verherrlicht nun Gott in eurem Leib.
Wenn wir Herr Jesus uns überwältigt hat,
dann möchten wir ihm im Gehorsam unterworfen sein
und zur Verfügung stehen.
In diesem Sinne der beiden letzten Bedeutungen,
Dienst im Blick auf andere,
Dienst in Abhängigkeit als solche, die dem Herrn Jesus angehören,
wollen wir uns heute Abend mit diesem Dienst ein wenig näher beschäftigen.
Und ich möchte drei Dinge nochmal grundsätzlich sagen,
die uns vielleicht heute Abend etwas begleiten sollen.
Wenn wir über Dienst und über Diener sprechen,
dann wollen wir uns als Diener und als solche,
die dem Herrn dienen, nicht so wichtig nehmen.
Wir sind nur Diener und doch sind wir auch geadelt, Diener zu sein.
Aber das Wichtige ist nicht der Diener und der Dienst,
sondern das Wichtige ist der Herr Jesus.
Wir wollen in Hingabe an ihn unseren Dienst tun.
Ein zweiter Punkt, wir wollen unserem Herrn in Treue dienen.
Hingabe ist das eine, was uns kennzeichnen sollte.
Treue ist das andere, was uns kennzeichnen sollte.
Und ein drittes, was einen Diener unbedingt kennzeichnen muss,
vor allen Dingen einen Sklaven, aber auch einen Diener, ist der Gehorsam.
Dass wir gehorsame Diener sind.
Nicht unser Wille ist hier entscheidend,
sondern der Wille des Herrn Jesus.
Und eins ist auch sehr interessant.
Ich habe vorhin gesagt, wenn wir an Dienst denken im Blick von Anbetung,
Gottesdienst, dann ist das etwas, was wir mit in den Himmel nehmen.
Wenn wir an Dienst denken in dem Sinne, was wir hier auf dieser Erde
in Hingabe, in Treue und in Gehorsam für unseren Herrn tun möchten,
dann ist das wie Jüngerschaft etwas, was auf die Zeit hier auf dieser Erde begrenzt ist.
Es ist interessant, dass es einige Stellen gibt,
die den Dienst verbinden mit dem Kommen des Herrn Jesus.
Wir haben das in Lukas 12 gelesen, auch in Lukas 19.
Glückselig der Knecht, den sein Herr also tun findet.
Und ein paar Verse weiter steht,
Glückselig der Knecht, den sein Herr findet, wachend findet, wartend findet.
Die Thessalonicher hatten sich bekehrt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen
und seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten.
Das ist noch so eine Stelle, wo diese beiden Dinge miteinander verbunden sind.
Wir warten auf den Herrn Jesus.
Das ist die eine Säule unseres christlichen Lebens.
Und die andere Säule ist, dass wir unserem Herrn in dieser Zeit dienen.
Die Zeit ist begrenzt, ebenso wie wir das gestern bei der Jüngerschaft gesehen haben.
Auf, denn die Nacht wird kommen, da man nicht mehr wirken kann,
da man nicht mehr dienen kann.
Wir wollen diese kurze Zeit, die der Herr Jesus uns noch gibt,
wir wissen nicht, wie lange sie ist, nutzen, ihm zu dienen.
Der zweite Punkt, den ich gerne vorstellen möchte, ist der Herr Jesus.
Warum?
Weil der Herr Jesus selbst das vollkommene Vorbild für unseren Dienst ist.
Jetzt muss ich dazusagen, dass der Herr Jesus uns im Alten wie im Neuen Testament
als der Diener vorgestellt wird, aber das Wort Gottes gebraucht,
wenn es um den Herrn Jesus geht, von einer einzigen Ausnahme abgesehen,
nie das Wort Sklave, sondern immer das Wort Knecht,
das heißt jemand, der Gott dient mit Einsicht.
Das wundert uns auch nicht.
Der Jesus war der einsichtsvolle Diener, so wie er im Propheten Jesaja schon angekündigt
worden ist.
Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln.
Der Jesus hat keinen Sklavendienst getan, obwohl er sich sehr erniedrigt hat.
Und wenn wir an Johannes 13 denken, dann hat er die Aufgabe übernommen,
die sonst ein Sklave übernahm, die Füße seiner Jünger zu waschen.
Das ist wahr.
Aber Gott wacht darüber, den Dienst des Herrn Jesus eben nicht mit diesem Wort Sklave zu
verbinden, bis auf eine Ausnahme.
Und diese eine Ausnahme, die bewegt uns sehr, die steht in Philippa 2.
Da steht im Deutschen, er hat Knechtsgestalt angenommen.
Da müsste eigentlich stehen, er hat Sklavengestalt angenommen.
Da wird das Wort tatsächlich gebraucht.
Und Philippa 2, wir haben das gestern Abend schon kurz angedeutet,
zeigt uns die tiefe Erniedrigung des Herrn Jesus.
Und um diese tiefe Erniedrigung zu beschreiben, von der höchsten Höhe kommend zur tiefsten
Tiefe gehen, gebraucht der Heilige Geist diesen Ausdruck Sklavengestalt.
Und Sklavengestalt bedeutet nicht, dass er äußerlich wie ein Sklave ausgesehen hatte,
sondern das Wort bedeutet, er ist dem Wesen nach Sklave geworden.
Das geht unendlich weit.
Wir sagen das mit großer Ehrfurcht vor unserem Herrn.
Aber an der Stelle, wo uns die tiefe Erniedrigung des Herrn Jesus vorgestellt wird, da wird
einmal das Wort Sklave gebraucht für den Herrn Jesus.
Ansonsten denken wir, wenn wir an den Herrn Jesus denken, als den Diener Gottes an 2.
Mose 21, nur mal als Beispiel, der hebräische Knecht.
Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen.
Da haben wir den Herrn Jesus vor uns als Beispiel und da sehen wir die Motivation für den Dienst
des Herrn Jesus.
Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder.
Und da lernen wir von dem Herrn Jesus, wenn er als Knecht vorgestellt wird, dann ist er
unser vollkommenes Beispiel.
Dann lernen wir als Jünger von ihm, da sind wir wieder bei dem Thema von gestern, Jünger
lernen von ihrem Herrn, jetzt lernen wir nicht von seinen Worten, sondern von seinem Beispiel.
Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder.
Was ist das Motiv für unseren Dienst?
Und da ziehen wir die Linie zum Neuen Testament, zu 1.
Korinther 13.
Und da lernen wir in 1. Korinther 13, das hohe Lied der Liebe, dass das wahre Motiv für
jeden Dienst die Liebe ist.
Das ist der eigentliche Zusammenhang von 1.
Korinther 13.
Wir nehmen das Kapitel oft aus dem Zusammenhang heraus, das ist auch in Ordnung, wir können
das anwenden.
Wir haben das gestern in Philippa 2 und 1.
Petrus 2 auch gesehen, dass das Verse sind, die wir manchmal etwas anders zu uns sprechen
lassen, mit gutem Recht, aber wenn wir den Zusammenhang erkennen, dann, oder wir sollten
den Zusammenhang nicht ganz vergessen.
1.
Korinther 13 steht zwischen 12 und 14, da geht es um die Gaben in Kapitel 12 und um
die Ausübung der Gaben in Kapitel 14.
Und dazwischen kommt 1.
Korinther 13, das Motiv für jede Ausübung einer Gabe, für jeden Dienst, den wir tun,
soll und muss die Liebe sein.
Durch die Liebe dient einander, lesen wir einmal im Neuen Testament.
Das ist das Motiv und das sehen wir vollkommen bei unserem Herrn.
Ja, und wenn wir das Beispiel unseres Herrn vor Augen haben, dann kommen wir natürlich
zum Markus-Evangelium, dieses kürzeste der Evangelien und doch nicht weniger wichtig
als die anderen, wo wir unseren Herrn sehen als den Diener, als den Sohn Gottes, so wird
es auch vorgestellt, am Anfang und am Ende, erster Vers und ganz am Ende, ich glaube letzter
oder vorletzter Vers, er ist der Sohn Gottes, aber er ist gleichzeitig der vollkommene Diener.
Der, der gekommen war, nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und das Markus-Evangelium
zeigt uns einerseits die Herrlichkeit des Herrn Jesus als Diener und das beeindruckt
uns, aber andererseits ist das Markus-Evangelium ein Handbuch für Menschen, für Gläubige,
für Jüngere, die dem Herrn Jesus dienen wollen.
Das wäre ein Thema für sich und da würden wir nicht einmal in einem Abend mit fertig
werden, das Vorbild des Herrn Jesus im Markus-Evangelium zu betrachten.
Nur mal so ein paar ganz kurze Stichworte, wir sehen die Unermüdlichkeit des Dieners,
des Herrn Jesus im Markus-Evangelium, von einer Aufgabe, die Gott ihm gab, ging er zur
anderen Aufgabe, sein Dienst war unermüdlich, ohne unnötige Pausen, ja der Herr Jesus hat
auch Pausen gemacht, er ging in die Stille und das braucht man als Diener auch und trotzdem
zeigt das Markus-Evangelium uns die Unermüdlichkeit des Dienstes des Herrn Jesus.
Diese beiden Worte und und sogleich, die kommen immer wieder in diesem kurzen Evangelium
vor, eine Aufgabe wurde nach der anderen getan.
Das Markus-Evangelium beeindruckt uns auch dadurch, dass der Herr Jesus uns in seiner
Bescheidenheit vorgestellt wird, er hat sich als Diener nie in den Vordergrund gestellt,
sondern er hat sich immer wieder nach einem Dienst bescheiden zurückgezogen, auch das
fällt immer wieder auf im Markus-Evangelium und das ist eine Eigenschaft für Diener,
die auch für uns wichtig ist, die wir von unserem Herrn lernen, bescheiden zu sein,
uns nicht in den Vordergrund zu stellen, nicht so viel über uns selbst, über unseren Dienst
zu sprechen, sondern vielmehr nach einem Dienst uns bescheiden zurückzuziehen.
Es beeindruckt uns der Gehorsam des Herrn Jesus, wir haben das schon ein paar Mal erwähnt
und das wird noch ein paar Mal vorkommen, der Diener ist gehorsam, ein Sklave, wenn
wir jetzt an uns denken, der tut nicht das, was er selber möchte, sondern der tut das,
was sein Herr möchte, ein Knecht tut das ebenso, so hat es der Herr Jesus getan, er
war nicht gekommen, um seinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der ihn gesandt
hatte und das kommt gerade auch im Markus-Evangelium vor uns und wir sind auch beeindruckt über
die Hingabe des Herrn Jesus, wie hingebungsvoll er gedient hat, das Markus-Evangelium ist
großartig zu lesen, weil es wirklich für uns ein Handbuch, so möchte ich es mal sagen,
ist für Dienst, aber nicht ein Theoriehandbuch, sondern ein Handbuch, in dem uns die Praxis
eines Dieners vorgestellt wird, den wir zu Recht den vollkommenen Diener nennen.
In der Apostelgeschichte, ich glaube in Kapitel 3 oder 4, finden wir den Ausdruck, sein heiliger
Knecht Jesus, das ist ein einzigartiger Ausdruck, den die Apostel da gebrauchen, glaube Petrus
ist es, der sagt, sein heiliger Knecht Jesus, sein, es war Gottes Knecht, es war der heilige
Knecht, der Knecht, der Gott gehörte und es war ein Knecht, der gedient hat, ja der
Jesus ist das vollkommene Beispiel für uns. Jetzt möchte ich gerne drittens etwas sagen
über die Merkmale eines Dieners. Und wir haben ja schon eine ganze Reihe von Merkmalen
genannt und gefunden, wie Gehorsam, wie Hingabe, wie Fleiß, wie Bescheidenheit, alles wichtige
Kennzeichen eines guten Dieners Christi Jesu. Ich möchte das jetzt gerne mal etwas anders
vorstellen, indem ich an drei Fragen erinnere, die ein guter Diener des Herrn Jesus stellt.
Die erste Frage, die ein guter Diener stellt, ist die Frage, was soll ich tun? Die zweite
Frage ist, wie soll ich es tun? Und die dritte Frage lautet, wann soll ich es tun? Das sind
drei wichtige Fragen. Was soll ich tun? Als Saulus von Tasus die Begegnung mit dem Herrn
Jesus hatte vor Damaskus, da war das seine zweite Frage. Die erste Frage war, wer bist
du, Herr? Daran haben wir uns gestern Abend schon erinnert. Er wollte ihn kennenlernen,
aber die zweite Frage, die dann unmittelbar folgte, lautete, was soll ich tun? Und ein
guter Diener wird diese Frage stellen, was soll ich tun? Und zwar in einer zweifachen
Weise. Erstens werden wir uns grundsätzlich die Frage stellen, was ist denn meine Aufgabe?
Du sagst vielleicht, ich habe keine Aufgabe. Dann irrst du dich. Jeder hat eine Aufgabe.
Jeder hat eine Gnadengabe. Eine Gnadengabe, das ist nicht nur etwas, was Brüder haben
und schon gar nicht Brüder, die vielleicht am Wort dienen, wie wir das sagen, die das
Wort öffentlich auslegen. Jeder hat eine Gnadengabe. Das macht das Wort Gottes sehr
deutlich. Jeder von uns, jüngere, ältere Schwestern, Brüder, jeder hat eine Gnadengabe.
Und eine Gnadengabe ist eine Aufgabe zum Dienst und eine Befähigung zum Dienst, die der Herr
Jesus uns gibt. Was soll ich tun, Herr? Hast du dich schon mal gefragt, Herr, welche Gnadengabe
habe ich denn? Das ist eine Frage, die wir im Gebet vor unserem Herrn stellen sollten.
Er hat dir eine gegeben. Ohne jeden Zweifel. Jeder hat eine Gnadengabe. Welche hast du?
Welche habe ich? Dieser Frage dürfen wir im Gebet nachgehen. Aber selbst dann, wenn
wir wissen, welche Aufgabe der Herr uns grundsätzlich gegeben hat und welche er uns vielleicht nicht
gegeben hat, ist es immer noch eine Frage, die wir eigentlich an jedem Morgen stellen
sollten. Ich tue das auch leider nicht. Herr, was soll ich tun? Welche Aufgabe hast du heute
für mich? Das muss ja nicht exakt das sein, was ich gestern getan habe. Welche Aufgabe
hast du heute für mich? Herr, was soll ich für dich tun heute? Welche Aufgaben gibst
du mir? Bin ich offen für die Aufgaben, die der Herr mir an den Weg legt? Wir brauchen
die ja in der Regel gar nicht suchen. Der Herr bringt die Aufgaben in der Regel zu uns.
Wir müssen gar nicht so viel hinter den Aufgaben herlaufen. Meistens kommen sie selbst zu
uns, die Aufgaben. Was soll ich tun? Das ist eine wichtige Frage. Paulus hat die gestellt
und ich glaube, dass der Apostel Paulus diese Frage nie aufgegeben hat. Und es ist auch
für uns immer wichtig, was soll ich tun? Nicht meinen eigenen Willen, sondern was
möchte der Herr, dass ich tue? Zweite Frage, die wichtig ist für einen Diener. Wie soll
ich etwas tun? Ich möchte dazu etwas lesen aus dem zweiten Timotheusbrief, Kapitel 2.
Da wird gesagt, wenn, Kapitel 2, Vers 5, wenn aber auch jemand kämpft, so wird er nicht
gekrönt, es sei denn, er habe gesetzmäßig gekämpft, das heißt nach den Regeln oder
Gesetzen des Kampfspiels. Nun ist Dienst und Kampf nicht ganz identisch, aber doch miteinander
verwandt. Wer dient, muss auch bereit sein zu kämpfen. Und in 1. Korinther 15, wir haben
diesen Vers gelesen, Vers 58, da steht direkt davor der Vers 57, Gott sei Dank, der uns
den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus. Dienst ist auch ein Kampf, Dienst hat auch
mit Widerstand zu tun, aber darum geht es mir jetzt nicht, sondern es geht mir um diese
Formulierung, wenn jemand kämpft, so wird er nicht gekrönt, es sei denn, er habe gesetzmäßig
gekämpft. Da kommt es auf das Wie an. Wie hat jemand gekämpft? Wie hat jemand gedient?
Wir kennen das heute aus dem Sport. Man kann den größten Sieg erringen, wenn der Sportler
gedobt hat, dann bekommt er keine Medaille oder wird disqualifiziert oder die Medaille
wird im Nachhinein aberkannt. Er hat sich nicht an die Regeln gehalten. Es kommt nicht
nur darauf an, was wir tun, sondern es kommt auch darauf an, wie wir etwas tun. Herr, wie
soll ich etwas tun? Das ist auch eine wichtige Frage, die wir stellen sollen. In der Welt
sagt man heute, der Zweck heiligt die Mittel. Das hat man früher wahrscheinlich auch schon
gesagt. Der Zweck heiligt die Mittel. Das stimmt aber nicht. Der Zweck heiligt durchaus
nicht die Mittel. Es kann sein, dass ich das Richtige tue und tun möchte, aber dass
ich es nicht auf die richtige Art und Weise tue. Wie wird etwas getan? Und die dritte
Frage lautet, wann soll ich etwas tun? Der Apostel Paulus hatte sich in seinem Herzen
vorgenommen, die Gläubigen in Rom zu besuchen. Aber wann? Er hatte seine Gedanken darüber,
aber der Herr hatte andere Gedanken. Die Frage, wann ich etwas tue, ist auch eine Frage, die
nicht ganz ohne Bedeutung ist. Diese drei Fragen finden wir übrigens in Vollkommenheit
wieder im Leben unseres Herrn beantwortet. Was soll ich tun? Was hat der Herr gebetet,
als er in Gethsemane im ringenden Kampf war? Nicht was ich will, sondern was du willst.
Und die wie-Frage finden wir auch in diesem Gebet des Herrn in Gethsemane. Nicht wie ich
will, sondern wie du willst. Und die wann-Frage findet ebenfalls ihre Antwort im Leben des
Herrn Jesus. Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Das war die Antwort auf die wann-Frage. Er
wartete auf die Stunde, wenn sie gekommen war, um das zu tun, was er tun sollte. Das
sind also drei Fragen, die wollen wir unbedingt mitnehmen für uns, weil sie einfach wichtig
sind. Was soll ich tun? Wie soll ich es tun? Und wann soll ich es tun? Der vierte Punkt,
dem wir ein wenig nachgehen wollen, ist die Frage, wer kann denn eigentlich dem Herrn
dienen? Die Frage ist eigentlich schon beantwortet, aber es ist mir doch wichtig, auf diesen Punkt
nochmal besonders einzugehen. Das betrifft uns alle, die Jüngeren und die Älteren,
die Schwestern und die Brüder. Auch Kinder können dem Herrn Jesus dienen. Jeder, der
auf dieser Erde lebt und ein Jünger des Herrn Jesus ist, kann und soll seinem Herrn zur
Verfügung stehen für die Aufgaben, die er uns gibt. Und das Wort Gottes, die Bibel ist
voll mutmachender Beispiele von Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Geschlechtes, unterschiedlicher
sozialer Stellung, die dem Herrn Jesus gedient haben. Wenn wir an die Kinder denken, es war
ein kleiner Junge, der die fünf Brote und die zwei Fische hatte und sie dem Herrn Jesus
zur Verfügung stellte. Da ist ein kleiner Junge, der dem Herrn Jesus dient. Fünftausend
Männer werden gesättigt durch das, was der kleine Junge mitgebracht hatte und was
der Herr Jesus natürlich benutzt hat, um ein solches Wunder zu tun. Aber es war ein
kleiner Junge, der dem Herrn Jesus das zur Verfügung stellte. Wir sollten den Dienst
von Kindern nicht geringschätzen. In dem, was der Herr Jesus ihnen gegeben hat, können
auch sie dem Herrn Jesus dienen. Und es ist gut, wenn wir als Eltern, als Großeltern,
als Geschwister in der örtlichen Versammlung ein Auge darauf haben, dass wir unseren Kindern
Mut machen, so wie sie es können, ihrem Herrn schon zu dienen. Ich denke an das Mädchen
im Haus von Nahmann. Das war auch noch kein großes Mädchen. Es war ein junges Mädchen.
Es war wahrscheinlich ein Kind. Wir wissen nicht, wie alt. Ein Kind. Ein lebendiges Zeugnis
für ihren Gott. Und wie oft sind Kinder, kleine Kinder schon, ein lebendiges Zeugnis
für ihren Herrn und Heiland gewesen und sind Wegweiser gewesen dafür, dass andere Menschen
zu dem Herrn Jesus gefunden haben. Ich denke gerade an eine kleine Begebenheit. Da war
ein Ehepaar, das sich sehr um einen alkoholabhängigen Menschen gekümmert hat, der immer wieder
zu denen nach Hause gekommen ist. Und sie haben immer wieder mit ihm über die Botschaft
vom Kreuz gesprochen. Und irgendwann hat der Mann sich tatsächlich bekehrt. Und dann hat
der Bruder ihn gefragt, sag mal, was war denn für dich der Anlass, dich zu bekehren? Da
hat er gesagt, du wirst dich wundern. Nicht das, was du mir erzählt hast. Das Verhalten
deiner kleinen Tochter, die oft dabei gesessen hat. Das war für mich der Anlass, der letzte
Anlass, mich zu bekehren. Nicht, dass deine Worte unnötig gewesen wären, aber das kleine
Kind, deine Tochter, sie ist für mich letztlich durch ihr Verhalten ohne Worte der Anlass
gewesen, mein Leben dem Herrn Jesus zu übergeben. Die Bibel zeigt uns junge Leute, die dem
Herrn Jesus gedient haben. Ich denke mal als ein Beispiel an David, als er den Goliath
besicht hat. Alle Soldaten Israels, einschließlich König Saul, routinierte Soldaten, waren unfähig
und hatten Angst, gegen diesen Gegner anzutreten. Und da kommt der junge David, ein Jüngling,
und besiegt diesen unbesiegbaren Feind. In der Kraft Gottes, im Namen Gottes natürlich,
aber er hat es getan. Mit den Mitteln, die Gott ihm in die Hand gegeben hatte. Mit diesem
Stein, den er hatte und mit seiner Schleuder. Ein junger Mann, ein Beispiel für jemanden,
der ein ganzes Volk gerettet hat. Junge Leute können dem Herrn dienen, sollen dem Herrn
dienen. Ich möchte die jungen Leute heute Abend hier ermuntern und motivieren, stellt
euer Leben dem Herrn Jesus zur Verfügung, dient ihm. Ihr könnt es, in der Kraft Gottes.
Es gibt viele Beispiele von Erwachsenen, die dem Herrn Jesus gedient haben. Und was ist
mit den Alten? Wir sprechen oft die jungen Leute an in unseren Vorträgen und das ist
sicherlich auch gut. Die Älteren, die kommen manchmal zu kurz. Alte gibt es ja heute nicht
mehr, die Älteren, die kommen zu kurz. Kann man als älterer Mensch dem Herrn auch noch
dienen? Aber ja. Der alte Simeon im Tempel, nun her entlässt du deinen Knecht. Deinen
Knecht, ein alter Mann. Kaleb, Joshua, alte Männer, die ihrem Herrn gedient haben, in
der Kraft, die Gott ihnen gegeben hat. Jetzt sagst du, ich habe aber keine Kraft mehr.
Ich sage dir, solange du auf dieser Erde lebst, hat Gott eine Aufgabe für dich. Der Dienst
mag sich ändern im Alter und es mag auch für manche schwierig sein, vor allen Dingen
dann, jetzt komme ich auf den Anfang zurück, wenn der Dienst im Mittelpunkt gestanden hat
des Lebens und wenn man ihn dann nicht mehr ausüben kann, dann wird das schwierig. Aber
solange wir leben, hat der Herr einen Dienst. Vielleicht ändert sich der Dienst. Vielleicht
ist der Dienst im stillen Kämmerlein, wie wir so schön sagen. Wir meinen im Gebet.
Ich möchte auch dazu eine kleine Begebenheit erzählen. Es ist viele Jahrzehnte her, als
man noch mit Segelschiffen über den Ozean fuhr. Ein alter Mann fuhr von London nach
New York in einem solchen Segelschiff und er konnte sich nur noch sehr schwer bewegen.
Er blieb überwiegend in seiner Kabine und eines Nachts, während eigentlich alle schliefen,
wurde plötzlich das Schiff munter, Menschen liefen hin und her und er öffnet seine Tür
und fragt einen Vorübergehenden, was ist denn hier los? Er sagt, wir haben einen Matrosen
verloren, einen Mann über Bord und wir finden ihn nicht und wir suchen ihn. Und der alte
Mann sitzt in seinem Zimmer und denkt, wenn ich doch nur helfen könnte, aber ich kann
nicht raus, ich komme nicht mehr die Treppe rauf und schon gar nicht nachts. Dann kommt
er auf eine Idee. In seinem Zimmer ist eine Petroleumslampe, er nimmt diese Petroleumlampe
und hält die an das Bullauge seines Fensters. Und es dauert nur ganz kurze Zeit, da hört
er den Ruf, wir haben den über Bordgegangenen Matrosen gefunden. Am nächsten Morgen fragt
er, wie habt ihr ihn gefunden? Da sagen die anderen, es war wie ein Wunder. Auf einmal
war ein Lichtschein, der kam aus irgendeinem Bullauge auf das Meer, genau auf den über
Bordgegangenen Matrosen und wir konnten ihm den Rettungsring zuwerfen und wir hatten ihn
sofort. Da hat der Herr diesen alten Mann, der nichts mehr tun konnte, der meinte nichts
mehr tun zu können, benutzt, um diesen über Bordgegangenen Matrosen zu retten. Ein alter
Mann. Ihr lieben Älteren, ihr könnt dem Herrn Jesus auch noch dienen. Solange ihr
da seid, habt ihr eine Aufgabe. Und ich sage jetzt nicht, wenn es nur das Gebet ist, das
nur streiche ich wieder durch. Das Gebet für die, die an der Front stehen, das ist so überaus
wichtig. Es gibt Schwestern, ältere Schwestern, die treffen sich regelmäßig zum Gebet und
die haben eine lange Gebetsliste und die beten lange miteinander für viele Geschwister,
die vorne an der Front stehen und dort ihrem Herrn dienen. Jeder kann dem Herrn dienen.
Dienst ist, wie Jüngerschaft, eine persönliche Sache. Das ist eine persönliche Sache zwischen
dem Diener und seinem Herrn. Und doch ist es etwas Schönes, wenn man dem Herrn auch
zusammen dienen kann. Bei aller persönlichen Verantwortung, die unbedingt da ist, diese
drei Fragen muss sich jeder persönlich stellen, es ist etwas Schönes, wenn man dem Herrn
zusammen dienen kann. Wir lesen im Neuen Testament von Arbeitern und von Mitarbeitern. Wir lesen
von Knechten und von Mitknechten. Zusammen dienen ist etwas Wunderbares. Das ist teilweise
sogar schwieriger als alleine zu dienen, weil man sich abstimmen muss. Und doch liegt ein
besonderer Segen darauf. Vieles ist auch einfacher, wenn man dem Herrn zusammen dienen kann. Zusammen
als Brüder, zusammen als Schwestern, zusammen als Familien. Was sagt Joshua? Er wählt euch
heute, wem ihr dienen wollt. Ich aber und mein Haus. Wir wollen dem Herrn dienen. Da
haben wir das schön zusammen. Ich aber, persönliche Verantwortung und mein Haus, wir zusammen
wollen dem Herrn dienen. Im Neuen Testament gibt Gott uns das Beispiel des Hauses des
Stephanas am Ende des ersten Korintherbriefes, die gemeinsam sich zum Dienst an den Heiligen
verordnet hatten. Ein interessanter Ausdruck. Diese Familie hat zusammen dem Herrn gedient.
Wir finden Ehepaare, Aquila und Priscilla, das klassische Beispiel, die gemeinsam dem
Herrn gedient haben. Es ist schön, dem Herrn zusammen zu dienen, aber das nimmt nichts
weg von meiner, deiner, unserer ganz persönlichen Verantwortung.
Die fünfte Frage oder der fünfte Punkt ist wieder eine Frage und auch da möge man auf
den ersten Moment denken, das ist jetzt selbstverständlich, aber ich möchte es trotzdem sagen. Wem dienen
wir eigentlich? Wem dienen wir eigentlich? Wir haben das gelesen, überströmend im Werk
des Herrn. Wir dienen dem Herrn Christus, lesen wir im Kolosserbrief. Das ist nicht
ganz ohne Bedeutung. Der Jesus ist derjenige, der zum Dienst beruft. Das ist auch ein ganz
wichtiger Punkt. Keine Versammlung kann zu einem Dienst berufen, das tut der Herr. Der
Herr ruft seine Diener, dass das in Einklang und Harmonie mit der örtlichen Versammlung
sein soll, ist eine Selbstverständlichkeit, aber der Herr Jesus beruft seine Diener und
der Dienst geht an den Herrn Jesus. Wir arbeiten im Werk des Herrn. Wir arbeiten nicht im Werk
von Brüdern. Wir arbeiten nicht im Dienst einer Versammlung. Wir arbeiten nicht für
irgendeine Organisation, wo wir angestellt sind, sondern wir dienen dem Herrn Jesus.
Natürlich dienen wir heute dem Herrn Jesus, indem wir Menschen dienen. Das ist völlig
klar. Das hat der Jesus auch getan. Sein heiliger Knecht Jesus hat Gott gedient, aber
er hat ihn gedient an den Menschen, und das tun wir natürlich genauso. Die unmittelbaren
Nutznießer des Dienstes sind Menschen. Das ist bei der Anbetung anders. Die geht unmittelbar
und direkt zu Gott. Aber obwohl wir dem Herrn Christus dienen, geht dieser Dienst natürlich
an Menschen. Als die Schwiegermutter des Petrus geheilt war, da lesen wir in einem Evangelium,
sie diente ihm, und in einem anderen Evangelium heißt es, sie diente ihnen. Beides ist wahr.
Das steht beides nebeneinander. Sie diente ihm und sie diente ihnen, den Jüngern oder
wer immer da in dem Haus war. Das gehört zusammen. Wir dienen dem Herrn in den Seinen.
Aber das Wichtige ist, dass unser Dienst dem Herrn gehört. Wir lernen von ihm. Wir folgen
ihm, und wir dienen ihm, unserem Herrn. Er ist der Auftraggeber, und er wird am Ende
auch der Belohner sein. Ein sechster Punkt, wiederum eine Frage, die behandelt noch mal
diese Wie-Frage. Wie dienen wir? Die Bibel gibt uns dazu einige Antworten. Ich möchte
erstmal einen Vers lesen aus dem ersten Buch Samuel, Kapitel 12. Da sagt Samuel zu dem
Erfolg, Vers 20, fürchtet euch nicht. Ihr habt zwar all dieses Böse getan, nur weicht
nicht ab von der Nachfolge des Herrn, Jüngerschaft, Thema von gestern, und dient dem Herrn, Thema
von heute Abend, wie? Mit eurem ganzen Herzen. Nicht zuerst mit eurer Kraft, mit eurer Intelligenz,
die dürfen wir sicherlich einsetzen, wenn Gott uns körperliche oder physische, psychische
Kraft gegeben hat, dann dürfen wir die einsetzen für den Herrn, das ist keine Frage. Kaleb
hat das auch getan, auch als alter Mann. Aber zuerst kommt es darauf an, dass der Dienst
aus dem Herzen herauskommt. Da sind wir wieder bei dem Thema, was wir vorhin hatten, aus
Liebe dienen. Das Herz hat es mit den Zuneigungen zu tun. Es geht zuerst um unsere Zuneigungen,
zu unserem Herrn, unsere Liebe zu unserem Herrn. So sollen wir dienen, aus Liebe zu
unserem Herrn. Und diese Liebe zu unserem Herrn, die drängt uns auch, aber es ist natürlich
auch die Liebe zu denjenigen, an denen wir einen Dienst tun. Mit ganzem Herzen. Dann
lesen wir im Psalm 2, dass wir dem Herrn Jesus dienen sollen mit Furcht. Dient ihm mit Furcht.
Und das meint nicht Angst, sondern das meint Ehrfurcht. Wir wollen nicht vergessen, wir
sind Sklaven, wir sind Diener, er ist unser Herr. Und wir sind ihm Respekt schuldig, wir
sind ihm Ehrfurcht schuldig. Er ist ja mehr als ein Vorgesetzter. Er ist der Herr der
Herren. Er ist die höchste Instanz, die höchste Autorität, die es gibt. Das wollen wir, wenn
wir unserem Herrn dienen, auch nicht vergessen. Aber dann kommen wir zum Psalm 100. Den Vers
kennen wir wahrscheinlich alle auswendig. Dient dem Herrn mit Freuden. Das ist ein Vers,
der motiviert uns. Dient dem Herrn mit Freuden. Dienst für unseren Herrn ist nicht etwas,
was wir aus Zwang tun, sondern es ist etwas, was wir aus Liebe tun und was wir mit Freuden
tun. Ich weiß auch, dass nicht jeder Dienst gleich viel Freude macht. Es gibt auch Dienste,
die tun wir eigentlich nicht sehr gerne vom Naturell her. Aufgaben, die der Herr uns gibt,
vielleicht einen Besuch zu machen bei einem schwierigen Bruder, dann gehen wir vielleicht
nicht mit Freuden. Und doch möchte der Herr uns in seinem Dienst Freude geben. Es ist nicht
aus Zwang. Der Herr Jesus zwingt uns nicht, ihm zu dienen. Es ist etwas, was wir freiwillig
und was wir auch mit Freuden tun können. Es gibt das Sprichwort, was man gerne tut,
das klappt nochmal so gut. Und das ist im Dienst für den Herrn auch so. Wenn wir die
Aufgaben für unseren Herrn gerne tun, wenn wir sie freudig tun, dann wird der Herr uns
auch dafür belohnen. Dann wird er uns Kraft und Mut geben, dass die Dienste mit seiner
Hilfe dann auch in der richtigen Art und Weise getan werden. Nein, nicht mit Trauer, nicht
mit einem hängenden Gesicht sollen wir dem Herrn dienen, sondern wir dürfen das tun
mit Freuden. Ein siebter Punkt. Wo sollen wir denn dienen? Das ist ja auch nochmal eine
Frage. Wo ist denn der Bereich des Dienstes? Ich möchte eine ganz einfache Antwort auf
diese Frage geben. Wir dienen dem Herrn da, wo er uns hinstellt. Ganz einfach. Da, wo
wir sind. Da, wo wir leben. In unseren Lebensumständen. Da dienen wir dem Herrn Jesus. Wir wollen
zur Apostelgeschichte gehen. Kapitel 1. Da gibt der Jesus seinen Jüngern einen Auftrag.
Erst spricht er von der Kraft in Vers 8. Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist
auf euch herabkommt. Diese Kraft haben wir auch. Wir besitzen den Heiligen Geist, genauso
wie die Jünger. Und die Kraft des Heiligen Geistes, die ist unverändert, ist auch unsere
Hilfsquelle, unsere Kraftquelle, die wir haben. Aber jetzt kommt der Satz, worauf es
mir ankommt. Ihr werdet meine Zeugen sein, das ist ein Teil des Dienstes, sowohl in Jerusalem
als auch in Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Da sehen wir, wie der Aufgabenbereich
oder der Dienstbereich sich vergrößert. Er sagt, ihr fangt an in Jerusalem. Da, wo
sie wohnten. Da, wo sie waren. Da sollten sie anfangen. Dann geht es nach Judäa weiter,
das ist die Umgebung um Jerusalem herum. Dann kommt Samaria, das war wieder etwas weiter
entfernt. Und dann, sagt er, bis an das Ende der Erde. Wo fangen wir an? Da, wo wir leben,
da, wo wir sind. Zu Hause fängt Dienst für den Herrn an. In der Schule, in der Ausbildung,
am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, in der örtlichen Versammlung. Da fängt Dienst
an. Da gibt es genug zu tun. Aber dann kann es sein, dass der Dienstbereich sich ausweitet,
dass der Herr Jesus uns über den Ort hinaus schickt, wo wir üblicherweise leben. Das
kann so sein, das muss nicht so sein. Dann weitet sich der Aufgabenbereich aus. Und dieser
Auftrag, den der Herr Jesus seinen Jüngern damals gab, der gilt natürlich grundsätzlich
bis heute, bis an das Ende der Erde. Muss man, um dem Herrn Jesus zu dienen, seinen Beruf
aufgeben? Muss man seine Aufgaben aufgeben? Die Antwort lautet, man muss nicht. Aber es
kann sein. Wir sagen, es ist der Ausnahmefall, dass jemand seinen Beruf aufgibt. Und vielleicht
ist das der Ausnahmefall. Aber wir dürfen aus einem Ausnahmefall auch nicht einen solchen
Ausnahmefall machen, dass er nie und in keinem Fall auf uns selber zutrifft.
Was lesen wir in Lukas 10? Ich möchte den Vers auch an dieser Stelle jetzt einmal lesen.
In Lukas 10, da sagt der Herr Jesus in Vers 2, nachdem die Jünger von einem Dienst zurückgekommen
waren, die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der
Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende. Geht hin, siehe, ich sende euch aus. Galt
das nur damals oder gilt das heute auch noch? Die Ernte ist groß. Das gilt unverändert.
Die war damals groß und die ist heute groß. Es gibt unendlich viele Menschen, die noch
mit dem Evangelium erreicht werden müssen. Es gibt Gläubige, die die gute Belehrung
brauchen. Die Ernte ist groß. Der Arbeiter sind wenige. Das gilt auch heute noch. Wir
würden sagen, es ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Arbeiter sind wenige.
Wo sind die Arbeiter? Wo sind die Diener? Auch diejenigen, die bereit sind auszugehen,
sich senden zu lassen, wie der Herr Jesus es hier sagt, siehe, ich sende euch, geht
hin. Sind wir überhaupt offen für einen solchen Ruf, wenn der Herr Jesus ruft? Bittet nun den
Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende. Tun wir das denn wenigstens?
Prüfen wir mal unsere persönlichen Gebete. Prüfen wir mal die Gebete in der Gebetsstunde.
Ist das ein Gebetsanliegen, das wir als örtliche Versammlungen haben, den Herrn der Ernte zu
bitten, dass er Arbeiter aussende? Ich sage das sehr selbstkritisch. Ich höre das Gebet
relativ selten. Und ich sage auch genauso selbstkritisch, ich spreche es viel zu selten.
Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende. Das sind dann auch,
aber nicht nur, Brüder und Schwestern, die dem Herrn vollzeitig dienen. Geht hin, sehe,
ich sende euch. Das Beten ist das eine. Aber wenn der Herr uns persönlich anspricht, geh
hin. Sind wir dann bereit zu gehen? Das muss der Herr Jesus natürlich einem Bruder, einer
Schwester, einem Ehepaar sehr klar und deutlich machen. Das ist keine Frage. Das ist nicht
etwas, was man so aus dem Affekt heraus entscheidet. Aber der Herr gibt dann oft auch die nötige
Hilfestellung. Da war vor Jahren, vor Jahrzehnten eine Ehepaar in Holland, die sich sehr intensiv
mit dem Gedanken beschäftigt hatten, ich glaube nach Kolumbien zu gehen. Ich bin mir
nicht ganz sicher, ob es Kolumbien war, das spielt jetzt auch keine Rolle. Sie waren in
dieser Frage sehr geübt. Sie waren im Gebet geübt und sie haben den Herrn gebeten, ihnen
doch eine klare Antwort zu geben. Dann gingen sie sonntagnachmittags zur Versammlung und
hatten vorher noch für dieses Thema gebetet. Und dann steht ein Bruder auf, ein auswärtiger
Bruder, der von der Übung nichts wusste und sagt dann in seinem Vortrag, in welchem Zusammenhang,
das weiß ich nicht, und wenn der Herr dich heute ruft, nach Kolumbien zu gehen, dann
geh. Es war genau das Land, das die beiden beschäftigt hatte. Und es war die Antwort,
die der Herr gegeben hat. Aber die Frage ist doch, sind wir grundsätzlich bereit, zu gehen,
aber sind wir auch grundsätzlich bereit, die Aufgaben zu tun, die der Herr Jesus uns
gibt. Da, wo wir sind, da, wo wir leben. Ich habe diesen kleinen Exkurs ganz bewusst gemacht,
aber es geht natürlich um uns, so wie wir heute Abend hier sind. Und vielleicht verspüren
die wenigsten diesen Ruf. Aber da, wo wir sind, unserem Herrn zur Verfügung zu stehen,
dazu wollen wir uns motivieren lassen. Überströmend zu sein im Werk des Herrn, dafür müssen wir
nicht nach Kolumbien reisen oder auswandern. Das können wir in Mülheim tun, das können
wir in unseren Orten tun, da, wo wir leben. Es gibt auch da genug Aufgaben, auch da ist
die Ernte groß und der Arbeiter sind wenige. Es muss nicht das Ausland sein. Es kann genauso
gut hier in Deutschland sein, es kann da sein, wo wir wohnen. Überall gibt es genug zu tun.
Nun zum Schluss als achten Punkt noch die Frage, ja, was können wir denn konkret tun?
Was gibt es denn im Werk des Herrn zu tun? Nun, auch darüber könnte man jetzt sehr
viel sagen, das möchte ich nicht mehr tun, aber ich möchte jetzt zum Schluss nochmal
die zwei großen Bereiche zeigen. Ich habe sie schon angedeutet im Laufe des Abends,
aber ich möchte sie noch einmal klar benennen, diese zwei großen Bereiche, in denen sich
Werk des Herrn abspielt. Das ist einmal der Bereich des Evangeliums, wo wir ungläubige
Menschen erreichen und das ist der Bereich der Gläubigen, wo wir dazu beitragen, dass
die Glaubenden gestärkt ermuntert, auferbaut, getröstet und vielleicht, wo nötig, auch
ermahnt werden. Ungläubige und Gläubige, das sind die beiden großen Bereiche, in denen
wir unseren Dienst für den Herrn tun können. Nun mit dem Bereich der Ungläubigen, da sind
wir natürlich sehr schnell fertig, indem wir sagen, ja, die Aufgabe, die Gabe des Evangelisten,
die habe ich nicht, die Aufgabe des Evangelisten auch nicht, das lassen mal die anderen machen,
das kann ich nicht. Nicht jeder ist ein Evangelist, das stimmt, ich bin es auch nicht, überhaupt
nicht. Aber heißt das, dass ich keine Aufgabe, keinen Dienst an Ungläubigen habe? Was sagt
Paulus in Philippa 2? Dass wir scheinen wie Lichter inmitten einer verdrehten und verkehrten
Welt, darstellend das Wort des Lebens. Das können wir alle tun. Moment, darstellend
das Wort des Lebens, was soll das denn heißen? Was soll das heißen? Ein Wort stellt man doch
nicht dar, ein Wort spricht man. Warum sagt Paulus nicht redend das Wort des Lebens? Er
sagt darstellend das Wort des Lebens. Das hat natürlich einen ganz bestimmten Grund.
Wenn er gesagt hätte, redend das Wort des Lebens, dann hätten schon viele wieder gesagt,
das kann ich aber nicht. Ich kann nicht reden. Aber darstellend das Wort des Lebens. Natürlich
der Grund ist der, das Wort des Lebens ist der Jesus. Er ist das Wort des Lebens und
deshalb sagt Paulus, darstellend das Wort des Lebens, das heißt unsere Lebensführung
soll etwas von dem Herrn Jesus widerspiegeln. Und das soll ein Zeugnis sein für die Menschen,
das können wir alle. Darstellend das Wort des Lebens. Ein Zeugnis für unseren Herrn
sein, da wo er uns hinstellt, durch unser Leben, durch unsere Lebensführung, das können
wir alle. Wir können auch alle mal ein Traktat weitergeben. Wir können auch, wenn es sein
muss, mal ein Wort sagen. Das fällt uns vielleicht schwer, mir fällt das auch sehr schwer, aber
auch das geht. Andere können das viel einfacher. Aber wir können trotzdem alle in diesem Bereich
seine Zeugen sein. Ihr werdet meine Zeugen sein, in den Bereichen, wo wir leben, in der
Nachbarschaft. Wir haben uns gestern daran erinnert, in Antiochien wurden die Jünger
zuerst Christen genannt. Die haben das Wort des Lebens dargestellt, deshalb haben sie
den Namen Christ bekommen. Ganz klar. Das Evangelium ist der eine Bereich. Und auch
da kann der Herr Jesus uns helfen, Zeugen für ihn zu sein. Und manch einer, der vielleicht
gedacht hat, er könnte es nicht. Er könnte auch nicht ein mündliches Zeugnis abgeben,
der hat sich gewundert, dass er es doch gekonnt hat. Und mancher, der vielleicht gedacht hat,
ich bin nie ein Evangelist, ist doch ein Evangelist geworden. Ich kenne Evangelisten,
die in ihrer Jugendzeit niemals gedacht hätten, dass sie diesen Dienst bekommen würden. Und
sie haben ihn bekommen. Der Herr, der ist ihnen gegeben. Und wir wollen noch mal daran
denken und bitten den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende. Auch Evangelisten, Menschen,
die den, Gläubige, die den Menschen die gute Botschaft weitergeben. Und dann kommt dieser
zweite große Bereich, der Dienst in der Familie Gottes. Ihr lieben Eltern und Großeltern,
was wir an unseren Kindern und Enkelkindern tun, ist das nicht Dienst für den Herrn? Da
fängt Dienst für den Herrn ganz praktisch an, was wir unseren Kindern vermitteln, was
wir unseren Kindern vorleben, was unsere Kinder mit uns und an uns erleben. In der
größeren Familie. Dienst an Eltern. Wenn die Eltern alt geworden sind, hilfsbedürftig
sind, Hilfe der Kinder brauchen, der Enkelkinder, ist das denn kein Dienst für den Herrn? In
der örtlichen Versammlung gibt es viele Aufgaben, die getan werden. Hier steht ein Glas Wasser.
Wer hat das da hingestellt? Ich weiß es nicht. Es ist Dienst für den Herrn. Der Raum muss
hergerichtet werden. Dienst für den Herrn. Hier muss geputzt werden. Das ist Dienst für
den Herrn. Das alles gehört dazu. Natürlich geht es auch um geistliche Dienste, gar keine
Frage, aber diese materiellen Dienste, die wollen wir auch nicht verkennen. Wer sagt
denn eigentlich mal Dankeschön dafür? Wer sagt mal Dankeschön für die materiellen
Dienste, die jemand tut? Hausmeister sein, ist eine der schwierigsten Aufgaben. Ihr kennt
ja vielleicht die kleine Geschichte von dem Hausmeister in einer Versammlung. Der wurde
ständig kritisiert. Da war es zu kalt, da war es zu warm, da war es zu dunkel, da war
es zu hell. Da war dieses und jenes. Und irgendwann hat er die Schlüssel genommen, hat sie auf
den Tisch geworfen und gesagt, hier kann jemand anders machen. Ich mache das nicht mehr. Dann
ist er rausgegangen. Da war Schweigen, betretenes Schweigen in der Brüderstunde. Und am nächsten
Tag ist sein alter Bruder hingegangen und hat ihn besucht und hat ihm nur eine Frage
gestellt und gesagt, für wen hast du diesen Dienst so lange getan? Für die Geschwister
oder für den Herrn? Das war eine liebevolle Frage, vielleicht etwas anders formuliert,
als ich es jetzt wiedergebe. Da hat der Bruder einen Moment nachgedacht, da hat er gesagt,
gib mir den Schlüssel wieder. Es ist auch Dienst für den Herrn. Ich bin etwas vom Thema
abgekommen. Auch diese materiellen Dinge. In der heutigen Versammlung gibt es viele
Dienste, Besuche. Wer besucht die jungen Ehepaare? Wer besucht die älteren Geschwister? Früher
haben wir mehr solche spontanen Besuche gehabt. Das ist sicherlich unserer Zeit geschuldet.
Aber sich um Einzelne in der Herde zu kümmern, das sind Dienste. Jetzt spreche ich gar nicht
einmal vom Dienst am Wort. Das gehört auch dazu, ist auch ein Dienst, aber das wollen
wir gar nicht besonders herausheben. Es gibt so viele Dienste, die zu tun sind. Füreinander
beten, einander helfen, einander eine Hilfe sein in biblischen Fragen, Trost, Unterstützung,
alles das muss gewährleistet werden. Es gibt mehr Arbeit als Arbeiter. Möchte der Herr
dich vielleicht gebrauchen? Ja, er möchte dich gebrauchen. Er möchte dich gebrauchen
in seinem Dienst. Was soll ich tun? Wie soll ich es tun? Wann soll ich es tun? Ach Herr,
lass mal die anderen das machen, die können das besser. Nein, nicht lass die anderen das
mal machen, die können das besser. Es mag sogar sein, dass sie das besser können, das
spielt aber gar keine Rolle. Das spielt überhaupt keine Rolle. Der Herr gibt dir einen Auftrag,
er gibt dir eine Aufgabe. Dann vergleich dich nicht mit anderen. Tu das, was der Herr Jesus
dir sagt. Tu es zu seiner Ehre. Wir haben gestern über Hindernisse nachgedacht in der
Jüngerschaft. Wir können jetzt auch über Hindernisse im Dienst nachdenken. Wir wollen
das nicht mehr tun. Ich möchte nur an den einen Vers erinnern aus 2. Timotheus 2. Wir
haben eben etwas über den Sportler gelesen, der in der Kampfbahn kämpft. Davor steht,
dass der Apostel Paulus sagt, niemand, der Kriegsdienste tut, verwickelt sich in die
Beschäftigungen des Lebens. Ich glaube, dass das größte Hindernis heute die Beschäftigungen
des Lebens sind. Keine bösen Dinge, überhaupt nicht. Notwendige Dinge sogar. Die Beschäftigungen
des Lebens sind ja wichtig, die sind notwendig. Paulus sagt auch nicht zu Timotheus, tu die
Beschäftigungen des Lebens nicht. Würde er niemals gesagt haben. Wir haben unsere Pflichten.
Im Beruf, in der Familie, überall haben wir unsere Pflichten. Aber er sagt, niemand,
der Kriegsdienste tut, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens. Das heißt,
er lässt sich davon nicht einwickeln. Das ist gemeint, dass man so eingewickelt wird,
dass man sich nicht mehr bewegen kann. Und ich habe den Eindruck, dass unser größtes
Hindernis heute diese vielfältigen Beschäftigungen sind, die wir alle haben. Sodass wir sagen
müssen, Herr, ich habe keine Zeit. Ich kann das nicht tun. Ich habe so viele andere Dinge,
die ich tun muss. Ich bin so eingespannt in meinem Beruf. Ich bin so eingespannt in meiner
Familie. Ich habe so viele Freizeitbeschäftigungen. Ich habe so viele Hobbys. Herr, ich kann das
nicht. Ich habe keine Zeit. Glauben wir, dass es eine Entschuldigung ist, die vor dem Herrn
werthaltig ist? Wir wollen unser Leben kritisch überprüfen. Dient dem Herrn mit Freuden.
Seid alle, alle Zeit überströmend im Werk des Herrn. Und dann kommt der Zusatz, darüber
haben wir nicht mehr nachgedacht, wollen wir auch nicht mehr tun. Da ihr wisst, dass eure
Mühe nicht vergeblich ist im Herrn. Der Herr Jesus wird jeden Dienst belohnen. Es bleibt
nichts ohne Lohn. Wir bekommen unseren Lohn und der Jesus möchte uns vollen Lohn geben.
Und dieser Lohn wird am Ende zur Ehre und zur Verherrlichung des Herrn Jesus gereichen.
Lasst uns das nicht vergessen. Wir sprechen von Kronen. Das ist ein Teil des Lohnes, den
wir bekommen, diese Kronen. Und was machen wir mit den Kronen, wenn wir im Himmel sind?
Wir werfen sie unserem Herrn zu Füßen. Es wird alles zu seiner Ehre und zu seiner Herrlichkeit
sein. Jüngerschaft ist Jüngerschaft hinter dem Herrn Jesus her. Dienst ist Dienst für
den Herrn. Und in allem möchte der Herr Jesus verherrlicht werden. Nicht, dass wir selbst
im Vordergrund stehen, im Mittelpunkt stehen, sondern es geht um unseren Herrn. Alle Ehre
für ihn. …