Der Titusbrief
ID
ks004
Language
DE
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03:23:18
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Bible references
Titus 1-3
Description
Eine leichtverständliche und trotzdem tiefgehende Auslegung. Sie gibt einen Schlüssel zum Verständnis des gesamten Briefes.Vortrag 1: Kapitel 1
Vortrag 2: Kapitel 2
Vortrag 3: Kapitel 3
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…
Liebe Geschwister, liebe Freunde, ich grüße euch herzlich zu diesen drei Vortragsabenden.
Wir wollen in diesen Abenden einmal gemeinsam über den Titusbrief nachdenken.
Ich habe das Thema einfach genannt, für mich die Botschaft des Titusbriefes.
Und ich lese dazu das erste Kapitel heute Abend.
Es bietet sich ja fast so an, dass wir dann jeden Abend ein weiteres Kapitel lesen.
Kapitel 1. Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist.
In der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten.
Zu seiner Zeit aber sein Wort geoffenbart hat durch die Predigt, die mir anvertraut worden ist nach Befehl unseres Heiland Gottes.
Titus, meinem echten Kinder nach unserem gemeinschaftlichen Glauben, Gnade und Friede von Gott dem Vater und Christo Jesu unserem Heilande.
Deswegen ließ ich dich in Kreta, dass du was noch mangelte in Ordnung bringen und in jeder Stadt Älteste anstellen möchtest, wie ich dir geboten hatte.
Wenn jemand untadelig ist, eines zweibes man, der gläubige Kinder hat, die nicht eines ausschweifenden Lebens beschuldigt oder zügellos sind.
Denn der Aufseher muss untadelig sein als Gottesverwalter, nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, sondern gastfrei.
Das Gute liebend, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam, anhangend dem zuverlässigen Worte nach der Lehre, auf das er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen.
Denn es gibt viele zügellose Schwätzer und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung, denen man den Mund stopfen muss, welche ganze Häuser umkehren, indem sie um schändlichen Gewinneswillen lehren, was sich nicht geziehnt.
Es hat einer aus ihnen, ihr eigener Prophet, gesagt, Kreter sind immer Lügner, böse, wilde Tiere, faule Bäuche.
Dieses Zeugnis ist wahr.
Um dieser Ursache willen, weisen sie streng zurecht, auf dass sie gesund sein im Glauben und nicht achten auf jüdische Fabeln und Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden.
Den Reinen ist alles rein, den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung, als auch ihr Gewissen.
Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleuten sie ihn und sind gräulich und ungehorsam und zu jedem guten Werke unbewehrt.
Bis dahin.
Wir haben also ein Schreiben, ein Buch, so kann man es natürlich mit Fug und Rechnen des Neuen Testamentes vor uns, das in Form eines Briefes an eine Person gestaltet ist.
Das heißt, wir haben nicht ein Buch vor uns, das sich ausdrücklich mit der Versammlung beschäftigt, etwa wie der Korintherbrief.
Indirekt natürlich doch, aber eben nur indirekt.
Wir haben einen Brief vor uns, den Brief eben des Apostels Paulus an seinen Mitarbeiter Titus.
Das haben wir ja in den ersten Versen deutlich auch schon gelesen.
Paulus schreibt an seinen Mitarbeiter Titus.
Wenn man einen Brief in die Hand bekommt, das geht uns ja allen so, dann fragt man sich fast automatisch, an wen ist er gerichtet und von wem stammt er.
Man fragt nach dem Adressaten und man fragt auch nach dem Absender.
Das macht Gottes Wort nicht anders.
Wir wollen das versuchen auch gleich einmal kurz zu bedenken, bevor ich dann auf die einzelnen Verse, mehr oder weniger auf die einzelnen Verse dann eingehen möchte.
Dieser Brief, so nennt man ihn vielfach, eigentlich seit hunderten von Jahren, ist ein Hirtenbrief.
Hier schreibt der Apostel Paulus, ein Mann mit einer großen Hirtengesinnung, mit einem Herzen eines Hirten, wie man es sich wünschen kann, einen anderen Mann,
um ihn zu inspirieren, zu animieren, um ihm Impulse zu geben, auch wie ein wahrer Hirte mit den Gläubigen umzugehen.
Das wird uns dann in dem Brief eigentlich klar gemacht, worin diese Hirtentätigkeit zum Beispiel besteht.
Das war nicht einfach bei dieser Gruppe von Gläubigen, das werden wir ja noch nachher etwas genauer lesen.
Und dieser Brief ist also ein Hirtenbrief, wie gesagt, der eigentlich ähnlich, vielfach ähnlich gehalten ist wie der erste Timotheusbrief auch.
Und er kommt auch zeitlich etwa in diese Zeit hinein, man setzt ihn zeitlich, die Abfassung dieses Briefes in die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Timotheusbrief.
Natürlich ist das immer so eine relative Sache, wenn man sich fragt, wann sind biblische Bücher entstanden oder Briefe überhaupt.
Man gibt auch hier etwa die Entstehungszeit, der eine oder andere wird das mal gehört haben, dieses Briefes etwa in den Jahren 64 bis 66 nach Christi Geburt an.
Da wollen wir uns einmal die Frage stellen, liebe Geschwister, was ist denn eigentlich dieser Titus für ein Mann gewesen?
Wenn wir einfach mal davon ausgehen, zunächst von dem Adressaten, von dem Empfänger dieses Briefes.
Wir wollen ja auch versuchen, einfach Gottes Wort neu zu lesen, das heißt auch neu kennenzulernen und gleichzeitig auch versuchen,
was das Wort uns an manchen Stellen direkt für unser Herz sagt.
Das ist an sich sehr interessant hier in dem Titusbrief, wie oft die Praxis vermischt ist mit höchst interessanten Lehraussagen.
In allen drei Kapiteln kann man das eigentlich feststellen.
Wenn ich jetzt also zum Beispiel die Frage gestellt habe, wer war dieser Titus, dann stellen wir zu unserem Erstaunen fest, liebe Geschwister,
dass er in der Apostelgeschichte überhaupt nicht erwähnt ist, obwohl er ein Mitarbeiter von Paulus war.
Warum weiß ich nicht.
Er ist erwähnt in dem Galaterbrief.
Er ist erwähnt mehrfach im zweiten Korintherbrief.
Er ist erwähnt ein einziges Mal oder das letzte Mal in dem zweiten Timotheusbrief.
Und er ist natürlich auch hier erwähnt, das ist ganz klar, in dem an ihn gerichteten Brief.
Aber auffällig ist das, dass in der Apostelgeschichte sein Name überhaupt nicht auftaucht.
Das bedeutet nicht, dass er nicht ein Mitarbeiter des Apostels gewesen wäre.
Das ist nicht das Problem.
Es ist einfach interessant, dass wir seinen Namen dort nicht finden.
Was sagt denn die Schrift, ich will mal drei oder vier Punkte herausstellen, über diesen Empfänger dieses Briefes, über Titus.
Das Wort Gottes sagt uns hier, wenn ihr das, ihr habt das ja auch gelesen in Vers 4,
dass er ein echtes Kind nach unserem gemeinschaftlichen Glauben war.
Das bedeutet also, der Apostel Paulus will höchstwahrscheinlich ausdrücken, dass Titus durch seinen Dienst zum Glauben gekommen ist.
Dass Titus also ein Mann war, ähnlich wie Timotheus, der durch die Tätigkeit des Apostels Paulus den Herrn Jesus gefunden hat.
Sein geistliches Kind, sein Kind im Glauben.
Eine erste wichtige Feststellung.
Das zweite finden wir dann in dem Galaterbrief, wenn ihr mal gelegentlich nachlesen, in Galater 2.
Dort liest man, dass der Apostel Paulus Titus mitnahm zu dieser Versammlung der Apostel, Apostelgeschichte 15.
Man spricht meistens von dem Apostelkonzil.
Titus wurde, obwohl er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen.
Die Schrift sagt das ausdrücklich.
Dann ist Titus ein Mann gewesen, der sich offensichtlich sehr bewährt hat bei den Schwierigkeiten, die in der Versammlung in Korinth entstanden waren.
Der Apostel Paulus spricht mit besonders warmen Worten von Titus im zweiten Korintherbrief, gerade in dem Zusammenhang.
Das ist ein Mann, wir würden einfach sagen, mit einem geistlichen Profil dieser Titus.
Ein Mann, der jüngeren Alters war, ohne Frage, vielleicht nicht mehr so ganz jung.
Ein Mann, der sicherlich auch schon über eine Reife verfügte, sodass der Apostel ihn benutzen konnte.
Besonders in diesem Bereich des Titusbriefes selbst.
Und dann findet man eine letzte Sache, die vielleicht auch noch erwähnenswert ist,
dass der Apostel Paulus ihn auch und einige andere Brüder mit einer Geldkollekte, mit einer Sammlung zu den armen Geschwistern nach Judäa geschickt hat.
Auch eine wichtige Aufgabe.
Das liest man auch im zweiten Korintherbrief.
Und dann, ich meine, das sei vielleicht die allerwichtigste Aufgabe gewesen, was hier ab Vers 5 in Kreta geschehen ist.
Also dieser Mann war ein interessanter Mann.
Das letzte, was die Schrift uns dann sagt, habe ich kurz angedeutet, schon 2. Timotheus 4, Vers 10.
Als der Apostel Paulus kurz vor seinem Tod stand, vermerkt er, dass Titus nach Dalmatien gegangen ist.
Sicherlich auch im Dienste für den Herrn.
Und dieser Mann sollte eben den Gläubigen auf Kreta jetzt mit seiner Gabe dienen.
Einfach, so darf man das jetzt noch einmal sagen, er sollte seine Hirtengabe dort entfalten.
Und das ist immer, immer aktuell.
Eigentlich auf zwei wesentliche Punkte beschränkt.
In dem Vers 5, ich komme gleich noch näher darauf zu sprechen, liest man,
erstens in Ordnung zu bringen und zweitens in jeder Stadt Älteste anzustellen.
Und das ist dieser doppelte Auftrag, den Titus hatte.
Und im Rahmen dieses Auftrages gibt ihm der Apostel Paulus eine ganze Reihe von einzelnen Aufträgen,
von einzelnen Anweisungen, die er zu beachten hatte.
Wir haben in dem zweiten Kapitel, so gut wir leben, wollen wir darüber morgen Abend etwas nachdenken,
eine Aufzählung der verschiedenen Gruppen von Gläubigen,
aufgeteilt eigentlich nach Alter und Geschlecht, auch die Sklaven werden genannt.
Und dann kommt das ganz plötzlich, dass der Apostel Paulus, der Heilige Geist,
er benutzt ja den Apostel, wenn eine höchst interessante Lehraussage kommt.
Ab Vers Titus 2, Vers 11.
Wir erwähnen das nur kurz jetzt schon.
Dann haben wir Kapitel 3 vor uns.
Der Apostel Paulus wendet sich ganz allgemein an die Gläubigen,
natürlich immer über Titus, in dem Titus ja die Gläubigen ermahnen solle.
Und er kommt dann wieder auf eine ganz interessante Lehraussage zu sprechen in Titus 3 von Vers 4 an.
Äußerst interessant. Ihr seht also, sicherlich der Mühe wert, das einmal zu sagen.
Wir wollen die Praxis und die Lehre immer zusammen sehen in der Schrift.
Das eine kann ohne das andere nicht leben.
Aber wenn man das eine auf Kosten des anderen überbetont,
gibt es meistens irgendwie eine Fehlentwicklung.
Wir haben hier einen interessanten Schuldfall dafür,
dass einfach das Zusammenleben von Geschwistern,
es verlangte eine klare Lehre und eine klare Praxis.
Und das bleibt immer aktuell, auch heute.
Dann gibt es, vielleicht darf ich das auch zu Beginn sagen,
vielleicht einige besondere Ausdrücke oder Worte, die charakteristisch sind in diesem Titusbrief.
Ich möchte sie Schlüsselworte nennen,
obwohl man sich vielleicht nicht auf das Wort Schlüssel so ganz dabei festlegen sollte.
Einfach Worte, die auffällig oft auftauchen.
Zum Beispiel werdet ihr feststellen, dass man oft von gesund liest.
Geistliche Gesundheit.
Gesund im Glauben, in der Lehre.
Gesund auch im Glauben, in der Liebe, im Ausharren.
Es ist ein Aspekt, der interessant ist,
dass die Schrift dieses Wort Gesundsein mit geistlichen Vorstellungen verbindet.
Und da wo geistliche Gesundheit ist, geht es den Geschwistern wohl,
geht es einer Versammlung wohl.
Und dann haben wir auch ganz ähnlich, auch ein Wort, das wiederholt vorkommt hier,
das ist das Wort Besonnen.
Besonnen, ich kann Besonnen nicht groß erklären,
man würde einfach sagen, dass ich so etwas wie einen gesunden Sinn habe,
eine Vorstellung, wie sie eigentlich fast für einen Gläubigen normal sein sollte.
Wenn wir von Besonnen lesen oder hören, haben wir alle bestimmte Vorstellungen damit.
Ihr werdet auch morgen in dem Kapitel, das wir dann lesen werden,
noch feststellen, wie oft das vorkommt.
Dann haben wir auch, das ist mir jedenfalls sehr auffällig geworden,
sehr oft in dem Titusbrief die guten Werke erwähnt.
Mehr eigentlich als sonst, auffällig oft.
Auch eigentlich, meine ich, unter dem Gesichtspunkt,
da wo sich normales, gesundes, besonnenes Christentum entfaltet,
kann es einfach nicht ohne gute Werke gehen, was das auch im Augenblick alles sein mag.
Gute Werke, sicherlich eine große Bandbreite.
Aber immerhin interessant ist das, dass die Schrift sich so ausdrückt.
Und dass der Apostel Paulus das alles seinem Mitarbeiter Titus nahelegt.
Seht ihr dann, gibt es vielleicht noch, ich wollte das auch hier erwähnen,
einen Ausdruck, der auch fast einmalig ist im Neuen Testament,
in dem die Schrift in dem Vers, Kapitel 2, Vers 11,
und im Kapitel 3, Vers 4, die Gnade Gottes,
das Auftauchen des Herrn, das was er getan und gebracht hat,
damit vergleicht, wie wenn die Sonne erscheint.
Da ist immer Licht da und Wärme da.
Deswegen spricht die Schrift von diesem Erscheinen, von einem Erschienen sein.
Ein ganz packender Ausdruck nebenbei.
Und dieser Ausdruck kommt als ein Hauptwort dann noch einmal vor in 3, Vers 13,
wobei da nicht das Kommen des Herrn gemeint ist,
sondern das Wiederkommen des Herrn gemeint ist.
Das ist auch ein großes Erscheinen.
Wir werden also, so Gott will und wir leben,
darauf morgen noch auf diese letzten Stellen zumindest eingehen.
Seht ihr, ich habe jetzt gesprochen, ein paar allgemeine Dinge zum Titusbrief.
Wir haben uns auch ein wenig überlegt, wer ist der Empfänger?
Jetzt kommt konsequenterweise auch die Frage,
und damit beginne ich jetzt bei Vers 1, wer ist der Absender?
Von wem stammt der Brief?
Wir haben gesprochen davon, an wen er gerichtet ist.
Jetzt wollen wir uns ein paar Gedanken darüber machen, von wem er stammt.
Natürlich können wir einfach sagen, Paulus, klar.
Aber das Interessante ist hier, wie der Apostel Paulus das ausdrückt.
Und dabei lohnt es sich, ich meine, auch stehen zu bleiben.
Wir lesen hier, Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi.
Ich will erst einmal dabei stehen bleiben.
Es ist ein völlig ungewöhnlicher Ausdruck,
dass der Apostel sich Knecht Gottes nennt, Fußnote Sklave Gottes.
Obwohl jeder von uns sofort bejaht, dass das stimmt.
Aber das ändert nichts an der Tatsache,
dass die Ausdrucksweise absolut ungewöhnlich ist.
Wir finden in dem Neuen Testament nur noch ein einziges Mal,
zu Beginn des Jakobusbriefes, dass Jakobus sich so nennt, Sklave oder Knecht Gottes.
Der Apostel Paulus, das kann man eigentlich in fast allen Briefen feststellen,
braucht meistens die Wendung, dass er ein Apostel oder auch Knecht Jesu Christi ist.
Das ist genauso verständlich für uns.
Aber umso mehr führt sich dann die Frage, warum Knecht Gottes?
Warum sagt das der Apostel Paulus an dieser Stelle?
Und warum mag er es auch sagen, gerade in einem Brief, der an diesen Titus gerichtet ist?
Das sind ja Fragen, die wir, sagen wir ganz einfach,
nicht mit absoluter Sicherheit beantworten können,
aber über die wir uns, denke ich, geistliche Gedanken machen können.
Und das ist sicherlich notwendig.
Wenn wir einmal an das denken, was die Schrift uns über einen Sklaven sagt,
liebe Geschwister, dass Sie es uns vielleicht ein klein wenig weiterführen.
Ich möchte dazu aus Römer 6 ein paar Worte hinzulesen.
Römer 6, doch lese ich in Vers 16.
Wisset ihr nicht, dass wem ihr euch darstellt als Sklaven zum Gehorsam,
ihr dessen Sklaven seitdem ihr geräuchert.
Und hier entweder der Sünde zum Tode oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
Vers 17, Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde waret,
aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bilde der Lehre.
Vers 18, freigemacht, aber von der Sünde seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.
Jetzt überschlage ich einige Vers und lese noch Vers 22.
Jetzt aber von der Sünde freigemacht und Gottes Sklaven geworden
habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit als das Ende aber ewiges Leben.
Es geht mit einem Wort bei einem Sklaven um sein Verhältnis,
das durch absoluten Gehorsam gekennzeichnet ist.
Seinem Herrn, dem Sklavenhalte gegenüber.
So sieht sich der Apostel Paulus hier an.
Wenn Gottes Willen getan werden musste oder getan werden sollte,
dann konnte das nur jemand tun, der ein Sklave war,
der unter dem totalen Gebot des Gehorsams stand, Gott gegenüber.
Und wenn wir bei Paulus fragen, war das so,
dann ist das sicherlich sofort zu erkennen, bei Paulus war das so.
Auch wenn man berücksichtigt, dass er etwa in Philippa 2 ja dieses Bild auch braucht,
um von dem Herrn Jesus als von demjenigen zu sprechen,
der Mensch wurde und Knechts Gestalt annahm und gehorsam war
bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Aber warum gerade hier bei Titus? Das ist jetzt die Frage.
Warum ist das so hier?
Ich habe dazu gelesen, mein Bruder, das hat mich sehr beeindruckt,
dass er gesagt hat, wenn man ein so profilierter Mann ist und war wie Titus,
der den apostolischen Auftrag bekam, Älteste einzusetzen,
in einer Form hier sich auch zu betätigen,
dass man sagen muss, dass Titus über enorme geistliche Autorität verfügte.
Und dann muss ihm andererseits auch gesagt werden, hör mal, du bist selbst ein Sklave, du Titus.
Vergiss das nicht. Du kannst dich nicht erheben und überheben.
Vergiss nicht, dass auch ich, Paulus, ein Sklave bin, ein Sklave Gottes.
Und das musst du auch immer sein, Titus, du bist ein Sklave Gottes.
Das ist die einzig richtige Gesinnung, in der du tätig werden kannst.
Ich glaube, dass das der tiefste Grund ist, der moralische, der geistliche Hintergrund,
warum der Apostel Paulus sich so hier einfügt, einvorstellt sozusagen.
Dass er das einfach an die Spitze stellt, um Titus das gewissermaßen wie ein Programm seines Lebens ganz deutlich zu machen.
Titus, du bist ein Sklave Gottes und nicht mehr.
Da kann man noch so viel Autorität haben, das lesen wir ja, wenn es erstaunlich, was Titus alles zu tun hatte.
Aber du bist ein Sklave Gottes.
Nebenbei, es ist ja auch etwas, was wir im Grunde alle sein sollen, liebe Geschwister.
Ich wollte eine Stelle dazu noch vorlesen, zum ersten Petrusbrief.
Da findet sich der gleiche Gedanke für uns Gläubige überhaupt.
Ihr lest dort in 1. Petrus 2, ich lese nur Vers 15 und 16.
Denn also ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutes tun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt.
Doppelpunkt.
Als Freie und die nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben.
Sondern als Knechte Gottes.
Fußnote Knechte oder Sklaven.
Und in dieser doppelten Funktion, in diesem doppelten Status leben wir Gläubigen ja immer.
Wir sind einerseits frei, so frei wie kein anderer auf dieser Erde sein kann, es sei denn nur die Gläubigen.
Wir sind andererseits gebunden, so gebunden wie kein anderer auf dieser Erde sein kann, es sei denn die Gläubigen.
Wir sind Sklaven Gottes.
Und das ist der Hintergrund, auf dem hier der Titusbrief entstanden ist und sicherlich auch ein Wort, das,
ich könnte mir vorstellen, Titus auch zum Nachdenken gemacht haben wird.
Wie gesagt, es ist ein Versuch, das zu erklären.
Ich persönlich glaube, dass man das wohl so sagen kann,
weil Titus diese Belehrung bestimmt nötig hatte, um nicht irgendwie sich zu überheben.
Eine Gefahr, der wir alle mehr oder weniger zum Opfer fallen können, sehr schnell.
Dann ist der zweite Punkt Apostel Jesu Christi.
Nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist.
Ist auch eine ungewohnte Ausdrucksweise.
Ich meine, man müsste das einfach auch so, das heißt eigentlich,
gemäß dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die gemäß der Gottseligkeit ist.
Wenn wir also lesen hier etwas von nach, dann darf man nicht an die Richtung denken oder an dein Zeitliches nach,
sondern das heißt so etwas wie gemäß dem Glauben der Auserwählten und der Erkenntnis der Wahrheit.
Ich meine, die Textstelle, die nicht einfach ist, liebe Geschwister,
ist ja oft so ein Gotteswort, dass wir auch mit schwierigen Textstellen zu tun haben.
Da müssen wir uns diesen Textstellen einmal stellen.
Vielleicht den Herrn bitten, sage mir Herr, was willst du mir damit sagen?
Das ist einfach so, dass Gott uns manches gibt, mit dem wir uns, denke ich, in aller Ehrfurcht beschäftigen dürfen.
Ob wir dabei immer das Richtige treffen, ist die ganz andere Frage.
Das sage ich mir auch, wenn ich jetzt versuche, eine kleine Erklärung zu geben.
Ich meine, dass man einfach hier sehen muss, das Apostelamt, das der Apostel Paulus hatte,
das war charakterisiert durch den Glauben, durch den Glauben der Auserwählten Gottes.
Genauso wie etwa das Amt des Hohen Priesters Aaron charakterisiert war durch das Gesetz von Moses.
Und das Apostelamt des Apostels Paulus war auch charakterisiert durch das Zweite, was wir hier finden,
nach der Erkenntnis der Wahrheit, durch die Wahrheit von Christus.
Das verstanden die Auserwählten natürlich, das verstanden die anderen nicht.
Das war dieser Glaube der Auserwählten, und das war eben diese Wahrheit, die die Auserwählten kannten.
Und da seht ihr, das wird sofort verknüpft noch, das bezieht sich aber jetzt auf die Wahrheit,
die nach der Gottseligkeit ist.
Wir denken dabei auch bei Gottseligkeit eigentlich an wahre, echte Frömmigkeit.
Und ich möchte das auch verbinden, diese Stelle mit der Stelle in 1. Timotheus 3 über das Geheimnis der Gottseligkeit.
Wir lesen dort 1. Timotheus 3, Vers 16,
Anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit, Gott ist geoffenbart worden im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, usw.
Das Einzige, was ich eigentlich sagen möchte, ist einfach, das Apostelamt des Apostels Paulus war einfach in dieser Form charakterisiert.
Und das war etwas, was mit dem Glauben der Auserwählten zusammenhängt, genauso wie gesagt etwa beim Hohen Priester früher von dem Gesetz hätte gesprochen werden müssen.
Das war etwas, was mit der Wahrheit von Christus zusammenhängt, mit der Wahrheit von Christus, die im 1. Timotheus-Brief eben verknüpft wird,
mit der wahren Glückseligkeit, mit dieser wahren Gotteswurst, so muss ich besser sagen.
Darf ich bei der Klinge eine kurze Bemerkung machen, liebe Geschwister?
Wenn das Wort gottselig auftaucht, wollen wir uns doch hüten, das Zusehen in den Gefühlsraum unseres Herzens zu verlegen.
Das ist nicht richtig.
Gottseligkeit oder gottselig sein bedeutet wahre, echte Frömmigkeit, eine Haltung, die auf Gott aufgerichtet ist und nach meinem Verständnis sehr viel mehr energiebezogen ist als gefühlsbezogen.
Eine klare Haltung auf ihn gerichtet, natürlich.
Wenn ich das lese, was von meinem Herrn und Heilern gesprochen ist, dann freue ich mich auch darüber.
Dann ist das Gefühl genauso in Mitleidenschaft gezogen.
Da wollen wir uns hüten, dass wir dabei vielleicht nur das Gefühlsmäßige reden lassen.
Das ist, wie gesagt, nicht richtig.
Ich komme dann zu dem Vers 2.
In der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten,
auch eine einzigartige und einmalige Aussage in der Schrift, verheißen hat vor ewigen Zeiten,
bleiben wir einen kleinen Augenblick stehen bei dem Ausdruck ewiges Leben.
Das ewige Leben, wir finden es in der Schrift, einfach gesagt, unter zwei großen Gesichtspunkten.
Wenn der Apostel Johannes im Johannes-Evangelium in den Briefen darüber spricht,
dann ist ein ewiges Evangelium etwas Gegenwärtiges, was du und ich, wenn wir den Herrn Jesus kennen,
jetzt schon haben und uns keiner mehr rauchen kann.
Wenn der Apostel Paulus davon spricht, dass es in aller Regel so, dann hat er einen anderen Aspekt im Auge.
Dann denkt er daran, dass das ewige Leben im vollkommenen Umfang gesehen auch mein Fleisch, meinen Leib umfasst.
Und das ist erst zukünftig.
Deswegen haben wir auch hier den Gedanken von der Hoffnung des ewigen Lebens.
Das ist eine Regel, von der man praktisch ausgehen kann.
Im Alten Testament findet sich nur ganz, ganz sparsam,
ich glaube an drei Stellen, und zwar an drei Stellen, etwas vom ewigen Leben gesagt.
Aber dann geht es auch eigentlich nie um das, was uns so glücklich macht,
nachdem der Herr Jesus auf Golgotha gestorben ist.
Den Israeliten geht es immer darum und dem Heiligen Geist im Alten Testament
um diesen Gesichtspunkt des tausendjährigen Segensreiches.
In diesem Sinne hatten die Gläubigen des Alten Testamentes dieses ewige Leben.
Das kann man lesen, in Psalm 133, da ist von dem Leben in Ewigkeit gesprochen.
Ihr kennt den Psalm 133 ja alle, wo wir das, ich will mir das eben kurz vorlesen.
Wenn wir dort lesen von den Brüdern, die einträchtig beieinander wohnen,
dann heißt es dann in Vers 3, wie der Tau des Hermann, der herabfällt auf die Berge Zions,
denn dort hat Jehova den Segen verordnet, Leben bis in Ewigkeit.
Und der Herr Jesus selbst in dem, wenn ich das noch eben sagen darf,
in der berühmten Stelle in Matthäus 25, wenn er dort von den Schafen und den Böcken redet,
sagt am Ende von Matthäus 25, diese werden eingehen in die ewige Pein,
die gerechten aber in das ewige Leben.
Das bedeutet da einfach, in das tausendjährige Segens- und Friedensreich.
Was wir haben, die Kinder Gottes, wir haben ewiges Leben in einer ganz anderen,
man könnte mal sagen, Fülle und Qualität überhaupt.
Das ist gar nicht mit der Segnung zu vergleichen, die etwa ein Gläubiger Israelit hatte.
Eine ganz wunderbare Tatsache.
Davon spricht der Vers 2.
Und diese Hoffnung, eine Frage auch an jeden von uns erlaubt, dass ich sie stelle,
kennst du diese Hoffnung persönlich?
Persönlich diese Hoffnung, dass du bei dem Herrn eins sein wirst?
Das ist eine ganz wichtige Frage, ob man persönlich zu diesen Dingen,
die ich hier vorgelesen habe, zu denen ich auch jetzt mich bemühe etwas zu sagen,
ob dazu irgendwie eine Stellung in deinem Herzen besteht.
Sagt dir das etwas, wenn ich vom ewigen Leben rede?
Oder von der Tatsache, dass man ein Knech Gottes sein darf?
Das ist eine wichtige Frage, die jeder für sich dann beantworten muss.
Dann haben wir in Vers 2 diese Aussage, verheißen vor ewigen Zeiten.
Was bedeutet das?
Das bedeutet nichts anderes, dass es um das Leben, das ewige Leben geht,
das Leben, das in dem Sohn ist, das verheißen worden ist,
ich kann das nicht anders ausdrücken, schon in der Gottheit.
Das also als noch nichts existierte, das Gott sozusagen,
ich darf das einmal jetzt so ausformulieren,
Gott schon seinem Sohn in der Gottheit dieses ewige Leben verheißen hat,
vor ewigen Zeiten, das kann man sich fast kaum vorstellen.
Eine Verheißung innerhalb der Gottheit, so haben das die alten Brüder einmal formuliert.
Und ich meine auch sehr zurecht.
Ihr seht, das ist ein ähnlicher Gedanke, wenn es auch nicht genau das gleiche ist.
Ich darf euch bitten, einmal aufzuschlagen 2. Timotheus 1, Vers 9.
Da geht es um die Errettung, aber in einem ganz ähnlichen Gedanken.
2. Timotheus 1, Vers 9, der uns errettet hat und berufe mit heiligem Rufe,
nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade,
die uns in Christo Jesu vor ewigen Zeiten gegeben, jetzt aber geoffenbart worden ist.
Gnade ist uns also bereits gegeben danach, vor ewigen Zeiten.
Interessant.
Ich erwähne das hier nur, ich möchte darauf jetzt nicht näher eingehen,
die Stelle ist für sich äußerst interessant auch.
Dass Gott schon seine Segensabsichten hatte, als wir noch gar nicht existierten,
als die Welt noch nicht existierte.
Er hatte schon einfach seine Segensabsichten, die er eines Tages in seinem Sohn
zur Vollendung bringen würde.
Dann haben wir Vers 3, das ist auch ein Wort, ein Satz, der uns, denke ich,
beeindrucken sollte zu seiner Zeit, aber sein Wort geoffenbart hat durch die Predigt.
Ihr seht, wir haben den Gegensatz in der Ewigkeit
und dann kommt etwas zu seiner Zeit.
Wir befinden uns also jetzt in dieser Zeit, die uns auch angeht.
Das Wort Gottes ist gesprochen, ist geoffenbart worden in der Zeit,
die Gott dafür für angemessen hielt.
Sein Wort geoffenbart, was ist denn sein Wort?
Es beeindruckt mich auch immer wieder, wenn ich daran denke,
dass der große Gott sich herablässt, zu reden.
Das braucht er doch überhaupt nicht.
Für uns ist das als Christen eine Selbstverständlichkeit.
Aber ich meine, das wäre sie gar nicht.
Warum kommt Gott dazu, überhaupt zu reden mit uns?
Das ist doch schon ein Akt von Gnade.
Er könnte auch in einer Sprache reden, die du und ich überhaupt nicht verständen.
Aber er redet in einer Sprache, die du und ich verstehen können.
Seine unendlichen Worte, seine unendlichen Gedanken
formuliert er in einer endlichen Form.
Das ist ein so großer Gedanke, ich muss das noch einmal sagen.
Was Gott sagt, das sind unendliche, ewige Gedanken
und er drückt sie in einer Form aus, dass wir sie verstehen können,
in einer endlichen, begreiflichen Form.
Zu seiner Zeit hat er sein Wort geoffenbart
und das hat er, wie wir das im Text lesen, getan durch die Predigt.
Eine Predigt, das ist die Proklamation einer Botschaft.
Wir brauchen, wenn wir das Wort Predigt hören, keine großen Definitionen.
Aber es ist einfach so, dass der Apostel Paulus besonders der große Prediger war
und die Botschaft unter die Menschen gebracht hat.
Und da liest man ja auch, die mir anvertraut worden ist
nach Befehl unseres Heiland Gottes.
Auch da ist auffällig, Befehl, nicht Gott befiehlt.
Wir haben hier etwas, was er befohlen hat, dem Apostel Paulus.
Wir lesen ganz ähnlich, das übrigens in 1. Timotheus 1 auch.
Apostel Jesu Christi nach Befehl Gottes unseres Heilandes.
Gott ist ein Heiland für die Menschheit.
Gott befiehlt seinen Boten und speziell dem Apostel Paulus,
diese Botschaft an jedermann weiterzugeben.
Und das kommt ja auch im 3. Kapitel, im 2. Kapitel zum Ausdruck hier im Titusbrief.
Die heilbringende Gnade Gottes ist erschienen allen Menschen.
Auch ein interessantes Wort in den Hirtenbriefen,
dass wir so oft vom Heiland Gott reden.
Das finde ich auch interessant.
Wir haben einen Gott, liebe Geschwister, der ist Heiland.
Der ist eine Rette.
Und wir haben einen Heiland, der ist Gott.
Wir können also den Schwerpunkt oder die Betonung
sowohl auf das 1. wie auf das 2. Wort immer legen hierbei.
Unser Gott ist ein Heiland. Unser Heiland ist Gott.
Vielleicht gibt es auch andere Erklärungen dafür,
aber es ist einfach eine Tatsache, dass in den Hirtenbriefen
dieser zusammengezogene Begriff Heiland Gott wiederholt auftaucht.
Gott liebt es zu retten.
Gott ist einfach in Ehrfurcht gesagt, seinem Wesen ein Heiland, ein Errettern.
Und dann kommt in Vers 4 letztlich der Apostel Paulus auf,
man könnte sagen, seinen Gesprächspartner zu sprechen, Titus.
Nicht so haben die Briefe in der Antike immer begonnen,
dass man dann den Gesprächspartner anspricht,
und er nennt ihn dann hier sein echtes Kind
im nach unserem gemeinschaftlichen Glauben.
Wenn wir vergleichen, was er zu Timotheus sagt,
im 2. Timotheusbrief, da ist von Timotheus als von dem geliebten Kind gesprochen.
Vielleicht ein etwas herzlicheres Gefühl.
Das muss man offen lassen.
Andererseits muss man bedenken, dass Titus,
ich glaube das kann man belegen, die gereiftere Persönlichkeit war,
der energischere Mann.
Und dass Timotheus der furchtsame Mann war, wahrscheinlich auch der jüngere Mann.
Dass Timotheus sehr viel mehr auch des persönlichen Zuspruchs bedurfte,
der Ermunterung, was man bei Titus so gut wie gar nicht findet.
Und auf diesem Hintergrund begnügt sich, so darf man vielleicht sagen,
der heilige Geist einfach mit der Bemerkung Titus, meinem echten Kind,
nach unserem gemeinschaftlichen Glauben.
Dem Titus wird auch nicht,
entgegen dem Timotheus, etwa Barmherzigkeit noch gewünscht.
Timotheus hört das auch.
Trotzdem, wenn man den Gnadenwunsch bekommt,
Gnade und Friede von Gott, dem Vater und Christ Jesus, unserem Herrn,
damit ist letztlich sicherlich auch Barmherzigkeit verknüpft.
Dann kommen wir zu dem, eigentlich dem Teil, dem Hauptteil,
möchte ich mal sagen, der dann beginnt, hier mit Vers 5.
Deswegen ließ ich dich in Kreta.
Also Titus war auf der Insel Kreta.
Es ist eigentümlich, dass auf Kreta Christentum war.
Es ist auch eigentümlich, dass anscheinend der Apostel Paulus
bereits da war, zu einem Zeitpunkt, bei einer Gelegenheit,
über die die Schrift nichts weiter berichtet.
Wahrscheinlich ist ja auch schon das Christentum über die Boten
dorthin gelangt, die bereits am Pfingsttag in Jerusalem waren.
Bei der großen Anzahl von Menschen, die dort genannt werden,
werden aufdrücklich auch Kreta genannt.
Das waren sicherlich die ersten Glaubensboten,
die die Botschaft dorthin brachten.
Wir müssen das offen lassen.
Interessant ist einfach dieses, dass der Apostel Paulus
nach Vers 5 Titus in Kreta gelassen hat.
Er selbst hat Kreta verlassen und er hat gleichzeitig aber
seine Mitarbeiter Titus in Kreta belassen.
Er sollte dort eine Aufgabe erfüllen.
Und am Schluss dieses Briefes kann man auch sehen,
dass das nur auf Zeit war.
Titus war nicht etwa sozusagen der Bischof von Kreta für Lebenszeit,
so könnte man das ein bisschen leichtfertig sagen,
sondern er hatte auch eine zeitlich begrenzte Aufgabe
in Kreta zu erfüllen.
Das ist auch interessant.
Diese zeitlich begrenzte Aufgabe bestand eben darin,
erstens in Ordnung zu bringen
und zweitens in jeder Stadt Älteste anzustellen.
Das habe ich eben schon mal gesagt.
Liebe Schwestern, wollen wir bei den Ältesten
oder Aufsehern etwas stehen bleiben?
Vieles wird hier gesagt, darüber kann ich einfach kaum etwas sagen,
es sei denn der Text selbst, der ist für sich klar genug.
Aber einige Schwerpunkte möchte ich doch betonen.
Älteste, das Wort Älteste taucht auf in Vers 5,
das ist das Gleiche wie Aufseher in Vers 7.
Also Älteste oder Aufseher ist die gleiche Person.
Was unterscheidet sie?
Sie unterscheidet einfach die Vorstellung,
die wir auch mit den beiden Worten verbinden.
Ein Ältester ist ein Mann, sicherlich nicht mehr ganz jung,
er braucht kein Greis zu sein,
ein Mann mit Erfahrung,
ist ein Mann mit einer gewissen Würde und Autorität.
Ein älterer Mann, ein Mann einfach,
der nicht erst heute etwas erlebt hat,
sondern der schon über eine Erfahrung verfügt.
Ein Aufseher dagegen ist jemand,
bei dem das Wort anspielt auf die Tätigkeit,
auf die Funktion, auf die einfach, was er zu tun hat.
Seine Tätigkeit besteht darin zu beaufsichtigen,
vielleicht auch zu kontrollieren,
jemandem nachzugehen, ihn zu ermahnen.
Seht ihr, das ist, denke ich, schon einfach aus den Worten abzulesen.
Älteste gleich Aufseher.
Die Schrift ist da eindeutig, man versteht manchmal nicht,
dass es Bibelausleger gibt,
die solche Begriffe auseinandernehmen wollen
und etwas Unterschiedliches sehen wollen.
Worin besteht der Aufgabenkreis?
Das wollen wir einmal nachlesen,
in der Apostelgeschichte in Kapitel 20.
Es gab Aufseher oder Älteste besonders in Ephesus und in Philippi.
Das sind also zwei Versammlungen,
in denen ausdrücklich Älteste genannt werden.
Ich wiederhole, in Ephesus und auch in Philippi.
Und da liest man, dass der Apostel Paulus,
als er sich verabschiedet von den Ältesten in Ephesus,
die nach Milit gekommen waren, sagt,
der Apostelgeschichte 20, Vers 28,
Habt nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde,
in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat,
die Versammlung Gottes zu hüten,
welche er sich erworben hat durch das Blut seines eigenen.
Das ist die einfache Aufgabenstellung eines Ältesten oder Aufsehers.
Und in dem ersten Petrusbrief findet sich in ganz ähnlichen Worten das gleiche.
Und diese Tätigkeit, liebe Geschwister,
vielleicht wollen wir in Augen nicht darum bitten,
dass besondere Aufmerksamkeit den Worten Gottes widmen.
Denn diese Tätigkeit der Aufseher bezieht sich auf den Ort,
ist ortsbezogen.
Ein Aufseher in Ephesus war kein Aufseher in Philippi.
Und ein Aufseher in Philippi war kein Aufseher in Ephesus.
Das ist nicht so.
Die Schrift bezieht diese Tätigkeit auf den Ort.
Zum Unterschied, und auch da wollen wir noch einmal,
ich sage ja sicherlich manchem völlig Bekanntes,
aber erlaubt, dass ich das doch betone,
wollen wir doch den Unterschied bedenken,
denn die Schrift macht gegenüber den Gaben Epheser 4 und 1. Korinther 12.
In Epheser 4 sind es die Gaben, die das Haupt des Leibes gibt.
Das Haupt ist der Herr Jesus.
Die Gaben, die er seinem Leibe gibt.
Wir denken vorwiegend eben an Hirtenlehrer, Evangelisten.
Das sind Gaben, liebe Geschwister, die sind für den ganzen Leib da.
Und ich brauche immer ein Beispiel für mich,
das klingt etwas übertrieben, aber es macht auch deutlich, was ich meine.
Ein Evangelist in Chicago ist auch Evangelist in Segen.
Vom sprachlichen Problem spreche ich nicht.
Aber weil der Herr einen Leib hat,
deswegen ist eine Gabe, die er dort gegeben hat,
auch eine Gabe in einem anderen Ort.
Warum ist das wichtig?
Weil ich hier von den Ältesten spreche.
Älteste oder Aufseher sind eben Leute, die es nur an einem Ort gab.
Die waren das nicht auch am anderen Ort.
Diese Unterscheidung macht die Schrift
und deswegen denke ich, wollen wir sie auch machen.
Nicht das einfach abtun, ach das ist eine Lehre,
die bringt meinem praktischen Leben nichts.
Die bringt uns sehr viel.
Wir müssen das einfach akzeptieren, was die Schrift da sagt.
Eine wichtige Frage, die zu allen Jahrhunderten wichtig geworden ist,
auch in jüngster Zeit immer wieder.
Wie kommt es denn eigentlich zu Ältesten?
Wer macht Älteste? Wie ist das?
In Apostelgeschichte 20, in der Stelle, die ich eben schon vorlasse,
ist davon vom Heiligen Geist auch gesprochen.
Er ist derjenige letztlich, der in dem Herzen eines solchen Menschen,
eines solchen Mannes das bewirkt.
Aber praktisch gesehen kann man sehen, dass der Apostel Paulus
auf seiner ersten Missionsreise Versammlungen gegründet hat
und nach einiger Zeit zurückkam und dann gemerkt hat,
wer sich dann bei den Brüdern bewährt hatte.
Und diese Leute, die sich bewährt hatten,
die ein Herzzeichen für ihre Mitgeschwister,
die hat er dann zu Ältesten gemacht.
Und darin liegt ein großer interessanter Grundsatz,
dass der Heilige Geist, oder jedenfalls damals die Apostel,
dass sie Menschen, dass sie Brüder dazu machten, die sich bewährt hatten.
Und dann ist auch die zweite Frage, auf wer tat das?
Bewährung war das Erste.
Die zweite Frage ist dann, wer machte das?
Nach der Schrift müssen wir antworten,
das konnte nur der Apostel selbst oder die Apostel
und eben ihre Beauftragten, wie Titus.
Kapitel 1, Vers 5.
Titus war dazu berechtigt, genauso wie Paulus selbst,
Älteste oder Aufseher anzustellen.
Timotheus auch, aber keine anderen.
Das ist immer eine große, delikate Frage gewesen.
Sie hat eine Unzahl von Christen,
manchmal meint man auch von Christen, die es eigentlich,
ich sage das mit etwas Scheu,
die es eigentlich besser wissen sollten.
Man kann keine Ältesten heute mehr einsetzen.
Wie stellt ihr euch das vor?
Gibt es denn Schafe, die ihre Schäfer oder ihre Hirten einsetzen könnten?
Das ist doch ein irriger Gedanke.
Das gibt es doch überhaupt nicht.
Es muss doch immer jemand da sein, eine übergeordnete Autorität,
die das macht.
Das können doch nicht die Schafe selbst tun.
Wenn man diesen einfachen Gedanken klar hat,
hat man auch klar, wie falsch das ist,
wenn Gläubige sich anmaßen, ihre eigenen Hirten zu bestellen.
So falsch ist das.
Die Schrift bestätigt das auf der ganzen Linie.
Das war damals so, dass das, wie gesagt, der Apostel machte
oder solche Leute wie seine Delegierten,
seine Beauftragten wie Titus.
Nun kann man mit Recht sagen,
gibt es denn überhaupt nicht solche Leute,
mehr sind die Christen denn heute alle so,
dass sie sich richtig benehmen.
Brauchen die keine Betreuung?
Doch die Gläubigen auch heute brauchen Betreuung.
Und darauf möchte ich auch zu sprechen kommen.
In unserer Zeit, liebe Geschwister,
hat der Herr auch Brüder, Männer,
die er benutzen will, um die Heiligen zu betreuen.
Nur, dass solche Leute nicht mehr Älteste sind.
Sie haben die Aufgaben von Ältesten,
aber es ist kein Apostel mehr da, der sie formal einsetzt.
Ich will euch zwei Stellen nennen.
Ich meine, die seien sehr wichtig,
deswegen will ich sie beide lesen.
Aufs erste Gründer 16, Vers 15 und 16.
Ich ermahne euch aber, Brüder,
ihr kennt das Haus des Stephanas,
das der Erstling von Achaia ist,
und dass sie sich selbst den Heiligen zum Dienst verordnet haben.
Dass auch ihr solchen unterwürfig seid
und jedem, der mitwirkt und arbeitet.
Da waren also Brüder, die in ihrem Herzen fühlten,
wir müssen dem Bruder X, der Schwester Y nachgehen,
die ein Gefühl hatten für die Nöte am Ort.
Und solche meint der Apostel Paulus hier in 1. Gründer 16.
Die Aufgaben übernahmen, die an anderen Stellen
richtig eingesetzte Älteste auch übernahmen.
Aber jetzt in Korinth findet man keine Ältesten übrigens,
das wird nicht gesagt.
Und deswegen ist das auch so interessant für uns heute,
der Herr hat immer noch Leute, die den Abgeehrten nachgehen.
Solche Brüder, die sich selbst zum Dienst verordnet haben.
Das ist, wie gesagt, interessant,
weil man, wenn irgendwo, dann doch erwartet hätte,
dass in Korinth Älteste gewesen wären.
Da gab es aber keine.
Wenn irgendwo Älteste doch Ordnung hätten schaffen sollen,
dann müsste das in Korinth gewesen sein.
Da gab es aber keine.
Dann ist das Gleiche gewesen in Thessalonich.
Wollen wir auch diese Stelle bitte einmal aufschlagen.
1. Thessalonicher 5.
Das ist noch eindrucksvoller, meine ich.
1. Thessalonicher 5, Vers 12.
Wir bitten euch aber, Brüder,
dass ihr die erkennt, die unter euch arbeiten
und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen,
dass ihr sie über die Maßen in Liebe achtet um ihres Werkes Willen.
Das waren keine offiziell eingesetzten Ältesten,
dann brauchte man das ihnen gar nicht so zu sagen.
Das waren einfach Leute, die für den Herrn sich einsetzten
und bei denen dann der Apostel Paulus erwartete,
dass man das berücksichtigte, was diese Brüder in Liebe zu den Geschwistern sagten.
Mit einem Wort, ich möchte das zusammenfassen.
Wir haben heute keine Ältesten mehr,
aber wohl solche Brüder wie in 1. Korinther 16,
wie in 1. Thessalonicher 5,
die sich um das Wohl der Heiligen bemühen.
Das sind Menschen, die heute nicht mehr zu Ältesten bestimmt werden können,
weil es keinen Apostel mehr gibt.
Aber der Herr sorgt eben auch heute noch dafür,
dass den Bedürfnissen der Seinen entsprochen werden,
durch solche Brüder, die das auf dem Herzen haben.
Und das wollen wir festhalten.
Und das gilt auch heute noch.
Diese Eigenschaften, die ein Aufseher oder Ältester haben muss,
werden hier dann beschrieben.
Und das sind sicherlich auch die Eigenschaften,
die ein solcher Bruder haben müsste,
der heute etwa den Geschwistern nachgeht, um ihnen zu dehnen.
Daran kann er das messen.
Die Schrift ist eindeutig und klar.
Ich möchte mich nur auf einige wenige Ausdrücke beschränken.
Ihr seht hier untadelig versieben.
Untadelig heißt, dass man keinen Anlass gibt zu einem Vorwurf.
Also eine Verhaltensweise, die jeden Vorwurf ausschließt.
Und dann kommen eine Reihe von negativen Voraussetzungen,
bei denen man immer sich schämen muss.
Nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, nicht dem Wein ergeben,
was für einen Bewohner der Insel Kreta
vielleicht eine besonders große Gefahr gewesen ist.
Nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend.
Wenn man liest, nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, nicht ein Schläger,
dann haben wir hier die negativen Aussagen,
die leider zu allen Zeiten uns Not machen.
Eigentlich Verhaltensweisen, die uns immer wieder vor den Herrn bringen müssen,
um sie ihm zu bekennen.
Dann gibt es ein Wort, das wollen wir auch einmal bedenken,
Vers 8, das Gute liebend.
Das ist so eine, man möchte was sagen, pauschale Bemerkung,
die wir einfach so hinnehmen.
Das Interessante hier an dieser Stellung,
dass das Griechische hier ein Adjektiv braucht,
das wohl irgendwie besonders auch ausdrückt,
dass wir uns wirklich fragen sollten, was ist das überhaupt.
Natürlich ist damit gemeint, dass was in den Augen Gottes gut ist.
Nicht meine Wertung ist entscheidend,
sondern die Wertung Gottes ist entscheidend.
Was er für gut hält.
Und da wird es sich sicherlich auch als notwendig erweisen,
dass wir den Herrn bitten, zeige mir, dass ich das Gute liebe.
Das gilt ja für jeden Bruder und für jede Schwester.
Das gilt ja nicht nur für diese Kategorie von Leuten, die hier genannt sind.
Das gilt für uns alle.
Zeige mir, dass ich das Gute liebe.
Ich habe vor längerer Zeit mal ein Gespräch gehabt,
da kam meine Schwester auf mich zu und sagte mir dieses.
Ich gehe, so sagte sie etwa, öfter mit alten Leuten über die Straße,
wenn ich merke, sie sind unsicher und führe sie auf die andere Seite.
Und sofort kommt in meinem Herzen der Gedanke auf,
da hast du wieder was Gutes getan.
Sofort kommt der Gedanke auf, dass ich mich selbst erhebe.
Geht uns das nicht allen so?
Diese radikale Ehrlichkeit dieser Schwester habe mich sehr gefreut.
Das ist gut, ohne Frage, aber ist nicht sofort auch wieder da,
diese Vorstellung der Selbstgefälligkeit.
Ich meine, dann vergeht einem, oder dann ist man vorsichtig,
wenn man sagt, ich liebe das Gute,
wenn das so gemischt ist mit so eigensüchtigen Empfindungen, liebe Geschwister.
Ihr seht nur, wie wichtig das ist,
dass wir auch solche einfache Aufforderungen,
das gute Leben vor dem Herrn bedenken.
Hilf mir, dass ich doch Gedanken habe,
die wirklich dich in den Vordergrund stellen.
Und wie oft müssen wir uns dann demütigen,
also wenn man das überlegt, was die Schwester sagte,
wie recht hat sie, wie vermischt sich oft mit den schönsten Dingen,
auch ganz Eigensüchtiges.
In Vers 9, anhangend dem zuverlässigen Worte nach der Lehre,
da meine ich einfach, dass wir auch da erkennen sollen,
ein solcher Bruder muss auch selbst in der Schrift leben,
muss auch selbst von der Schrift abhängig sein,
muss auch selbst in der Lage sein, mit der Lehre zu ermahlen,
nicht dass er ein Lehrer ist,
aber einfach in der Lage sein, im Gespräch etwa,
das sind ja vielfach private Gespräche,
auch das Wort Gottes auch anwenden zu können
und darüber etwas sagen zu können.
Seht ihr, wir sind dann wieder bei der Lehre.
Frage, ist das etwas, was uns auch anspricht?
Wir werden hier aufgefordert, liebe Geschwister,
ganz einfach fähig zu sein,
die Lehre auch in dem persönlichen Gespräch
mit Mitgeschwistern anwenden zu können,
mit der gesunden Lehre zu ermahnen,
als auch Widersprechende zu überführen.
Da geht es ja nicht oft um schwere Sünden,
da geht es einfach um Widerspruch,
da geht es einfach um Lehrauffassungen,
die sich nicht mit der Schrift decken.
Können wir das?
Müssen wir nicht auch da den Herren bitten,
hilf mir, dass ich das kann?
Weil wenn ich von vornherein in meinem Herzen habe,
ach, Lehre interessiert mich nicht,
ich bin nur für die Praxis da,
dann geht alles da vorbei, nicht?
Ich bin davon überzeugt, dass das auch ein Teil
unserer Not heute ist,
weil wir oft keine Substanz mehr haben.
Deswegen zerflattert uns alles,
was wir vielleicht noch haben.
Der Herr erwartet das einfach von uns,
was er uns an kostbaren Lehren und Belehrungen sagt,
dass ich das so wertschätze,
dass ich das auch in mein Herz aufnehmen muss.
Das bedeutet oft etwas Anstrengung.
Immer wieder eine Frage, die man sich stellen muss,
wann haben wir die letzte Betrachtung gelesen,
vielleicht haben wir die letzte Betrachtung
über die Versammlung des lebendigen Gottes,
als Kind, als junger Mensch,
oder in unserer Zeit mal wieder.
Meinen wir nicht, wir wissen alle schon.
Wir stellen fest, dass da manche Defizite
sind in unseren Herzen.
Der Herr erwartet einfach von uns,
hat so viel für uns getan,
dass ich auch ein bisschen tue,
um das, was er mir sagen will,
was er mich lehren will,
dass ich das aufnehme, liebe Geflüchte.
Und ich sehe das für mich auch in Vers 9,
dass man in der Lage ist,
mit der gesunden Lehre zu ermahnen
und auch zu überführen.
Dann haben wir in Vers 10 und in Vers 11
anscheinend besondere Verhältnisse
wie das in Kreta war.
Das war recht eigentümlich.
Da waren also Schwätze, Betrüger,
da war Zügellosigkeit,
also das ist schon in sehr starken Worten
hier ausgedrückt.
Und der Apostel formuliert hier in Vers 11,
denen man den Mund stopfen muss,
welche ganze Häuser umkehren.
Man wundert sich darüber,
dass er so starke Worte braucht.
Anscheinend muss das auch sehr schlimm gewesen sein
hier an diesem Ort,
wo überhaupt gehalten ist,
nur etwas zu sagen.
Mich beeindruckt, wenn ich lese,
ganze Häuser umkehren.
Häuser heißt Familien,
heißt ja nicht Steinhäuser,
heißt Familien.
Familien auf den Kopf stellen,
durcheinander bringen.
Der Teufel lacht sich dabei ins Fäustchen.
Vielleicht waren in den Familien damals,
wie auch in unseren Familien heute,
noch manche Unbekehrte da.
Und dann ist da nichts mehr vorhanden.
Und das um schändlichen
Gewinneswillen.
Der schändliche Gewinn ist uns schon mal begegnet,
wie er gelesen hat in Vers 7.
Auch eine traurige Erscheinung
aller Zeiten gewesen,
dass eben
Geld und Gewinndenken
oft
sehr zerstörend
gewirkt hat.
Vers 12
bringt dann sehr deutlich,
was in Kreta los war.
Dort hatte
ein griechischer Schriftsteller
schon vor mehreren hundert Jahren
sich so geäußert,
Kreta sind immer Lügne,
böse, wilde Tiere,
faule Bäuche.
Lügne, böse,
wild, faul.
Das ist ein starkes Wort.
Dann wollen wir uns wüten,
dass wir sagen, ja das ist der Nationalcharakter
der Kreta gewesen. Das war es auch.
Aber meint ihr,
bei uns wäre das nicht auch schon mal so?
Das Wort Gottes sagt uns
klipp und klar, alle Menschen sind
Lügner, Psalm 116.
Nicht nur die Kreter.
Wir müssen das stehen lassen,
dass die Schrift das so ganz
kategorisch auch uns sagt.
Damit nimmt man nichts
weg, dass bei den Kretern tatsächlich
traurige Verhältnisse waren.
Aber wenn wir damit meinen, da könnten wir uns
entschuldigen, dann ist das sicherlich
ebenso falsch.
Der Geist Gottes belehrt uns manches Mal,
dass man überrascht ist,
was er einem in seinem eigenen Herzen
alles entdecken lässt.
Lügner,
böse, wilde Tiere,
faule Bäuche, dieses Zeugnis
ist wahr.
Das musste extra bestätigt werden,
weil eben das war
kein Prophet Gottes etwa, sondern
ein weiser Mann, ein Schriftsteller,
der eine weise Bemerkung von sich
gegeben hatte und der Geist Gottes
hält das für unbedingt nötig,
in Vers 13 zu sagen, das ist aber wahr.
Sonst sind die Kreter Lügner,
aber das ist wahr.
Und dann sollte
Titus etwas tun,
das ist auch sehr
bedenklich.
Ich meine nicht bedenklich im Sinne von
schlecht, sondern das ist etwas, was uns
zum Denken bringt.
Um
dieser Ursache willen
weise sie streng zurecht.
Ihr seht in der Fußnote
heißt es, überführe sie scharf.
Ich stelle mir das vor.
Nehmt ihr einmal an, wir wären in Kreta gewesen,
liebe Geschwister,
Schwestern und Brüder.
Dann kommt da Titus
und führt eine derart massive Sprache.
Hätten wir das angenommen?
Oder wären wir weggegangen?
Ich gehe nicht mehr mit euch, ist keine Liebe mehr bei euch vorhanden.
Das ist doch eine ganz
konkrete Frage.
Wie werden wir fertig
mit Ermahnungen?
Wie werden wir fertig auch mit
scharfen Ermahnungen, die sein müssen?
Und vielleicht wollen wir
alle doch den Herrn bitten, dass er uns
auch dazu befähigt.
Die Züchtigung ist keine
Sache für den Augenblick, dass sie uns
Freude bereitet.
Aber nachträglich bringt sie die
friedsame Frucht der Gerechtigkeit
denjenigen, die durch sie geübt sind.
Wir haben eine Stelle, es gibt mehrere,
aber ich möchte an diese eine nur erinnern,
in den Sprüchen,
die uns etwas vielleicht auf
die Gesinnung hinweisen darf,
die ich mir wünsche, wenn man
solche scharfe Ermahnung
einmal bekommt.
Trotzdem ist das nicht einfach,
nicht wenn wir so getadelt werden,
darüber ruhig zu werden
und vielleicht
doch einzusehen,
sie ist berechtigt.
Es gibt eine Stelle, Sprüche 27,
Vers 6.
Treu gemeint
sind die Wunden dessen
der liebt.
Und überreichlich
sind es Hassers Küsse.
Ob das nicht auch unser Herz beeinflussen
sollte, der Gedanke,
wenn ein Bruder mir so etwas sagt,
dann will ich das doch einsehen
und ansehen, auch aus
dem Dienst der Liebe.
Wir haben dann,
ich komme damit zum Schluss, in Vers
14 und 15
noch eine interessante
Besonderheit, Vers 14,
da ist von jüdischen Fabeln und Geboten
von Menschen gesprochen.
Jüdische Fabeln,
das ist das Gegenteil von Wahrheit.
Und die Gebote von Menschen,
das finden wir auch, der Herr Jesus spricht
davon, die Juden waren auch ganz groß
in Gebote von Menschen aufzustellen.
Und man kann sich gut vorstellen,
dass sie gesagt haben,
ja das ist unrein und das ist
unrein und das darf man nicht essen
und so weiter.
Das ist der Hintergrund, da sagt das Wort
Gottes in Vers 15,
den Reinen ist alles rein.
Was Gott
schenkt zum Gebrauch,
das dürfen wir auch
mit Dank annehmen.
Nur die Frage für uns, wer ist ein
Reiner?
Die Schrift macht uns klar, wer ein Reiner ist.
Ich möchte an eine Stelle auch nur erinnern,
kurz in
Eszterkorinther 6, wo der Apostel Paulus
das Problem berührt.
Eszterkorinther 6, Vers 11
Solches sind
euer etliche gewesen,
aber ihr seid abgewaschen,
ihr seid geheiligt,
ihr seid gerechtfertigt worden,
dem Namen des Herrn Jesus und durch den
Geist unseres Gottes.
Jemand, der zu dem Herrn Jesus gekommen ist,
mit seiner Schuld und seinen
Sünden, darf das von sich sagen.
Das Wort Gottes hat seine reinigende
Wirkung dann an ihm ausgeübt.
Was hier gemeint ist,
liebe Geschwister, ist der Gedanke
einfach, dass
manche der Kreter glaubten
und auch viele andere, die von
jüdischen Ideen beeinflusst waren,
man könnte sich durch den Genuss von
bestimmten Speisen verunreinigen.
Und da sagt der Apostel
einfach, dem Reinen
ist alles rein. Ich darf ihn zufügen,
weil Gott das gegeben hat
und das
kann uns nicht
mehr verunreinigen, diese
äußere Art von Verunreinigung.
Natürlich gibt es
anderes, was uns verunreinigen
kann.
Wenn wir unser Herz
daraufhin kontrollieren, wie viel
es gegeben haben, auch heute,
wo ich mir vielleicht heute Abend sage,
da hast du dich verunreinigt.
Da ist etwas in deinen
Gedanken gewesen, da ist
etwas vor deine Augen getreten,
das hat dich verunreinigt.
Das ist natürlich nicht
gemeint hier, wenn man liest, den Reinen ist
alles rein.
Es gibt durchaus etwas, was uns
sehr verunreinigen kann, das müssen
wir dem Herrn sagen.
Den Befleckten aber und Ungläubigen
ist nichts rein, sondern
befleckt ist sowohl
ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen.
Ich meine,
die Befleckten und Ungläubigen
ist eine Gruppe,
eine Gruppe
von Ungläubigen.
Der Text Vers 15
am Ende,
sondern befleckt ist sowohl ihre
Gesinnung als auch ihr Gewissen,
scheint mir das zu bestätigen.
Da waren einfach Leute
da, die wir allgemein
als verunreinigt und als
Ungläubig ansprechen müssen.
Ich habe mich oft gefragt,
sind es zwei Gruppen, aber ich denke
heute für mich, dass Befleckte
und Ungläubige eine Gruppe
sind.
Und dann liest man zum Schluss noch,
sie geben vor Gott zu kennen.
Das war eigentlich etwas, was die Juden immer
taten, sie geben vor
Gott zu kennen.
Für uns ist das auch wichtig, wir kennen
tatsächlich Gott. Umso mehr
erwartet der Herr von uns, dass
wir in unseren Werken
ihn nicht verleugnen.
Sieht ihr, Vers 16 sagt das.
Ich habe den Eindruck, dass Vers 16
fast
mit dem Vers 12 zusammenhängt.
Wenn man
in den Werken ihn verleugnet,
dann ist man fast
so etwas ähnliches wie ein Lügner.
Wenn man
gräulich ist, dann ist man fast so etwas
ähnliches wie böse.
Wenn man
ungehorsam ist,
dann ist man fast etwas ähnliches
wie wilde Tiere. Wilde Tiere sind nicht gehorsam.
Wenn man zu jedem guten
Werke einfach unbewährt ist,
dann ist man fast so etwas
wie faul. Ein fauler Bau.
Was der Apostel Paulus
Antitus hier
sagt in dem Brief, dient nicht
alles zu unserer Freude,
aber doch, denke ich,
zu unserem Nachdenken,
so wie Sie das vor dem Herrn bedenken,
liebe Geschwister, und das führt letztlich
dann auch zur Freude.
Als ich mir über diesen Text
Gedanken gemacht habe,
dann fragt man sich zum Schluss,
ja, wann macht Titus selbst empfunden haben,
dass er mit dieser Botschaft
vor die Geschwister treten muss?
Ich denke mir, dann kann man sich nur
an den Gedanken klammern,
ich bin ein Knecht Gottes,
ein Sklave Gottes, und deswegen
muss ich das sagen.
Ich bin verantwortlich vor ihm.
Und das mag uns auch sicherlich
manches Mal helfen, wenn wir
etwas sagen müssen,
was uns sehr schwer fällt
und was
objektiv auch schwer ist.
Einfach der Gedanke,
dass ich dem Herrn
verantwortlich bin
und dem Herrn gehorsam sein möchte.
Gewiss gilt das
nicht nur Titus, das gilt uns
allen. Und deswegen habe ich auch
eigentlich das ganze Kapitel gelesen,
weniger im Gedanken, dass es nur
Titus gemeint sei,
dass nur die Ältesten gemeint seien,
sondern, liebe Geschwister, dass wir
alle gemeint sind, auch in Eiserfeld. …
Automatic transcript:
…
Liebe Geschwister, auch unser heutiger Abendvortrag steht hier unter dem Thema
die Botschaft des Titusbriefes.
Das heißt also im Klartext, wir wollen über den Titusbrief nachdenken.
Heute Abend lese ich dazu das zweite Kapitel.
Titus 2
Du aber rede, was der gesunden Leere geziehnt.
Dass die alten Männer nüchtern seien, würdig, besonnen, gesund im Glauben,
in der Liebe, im Ausharren.
Die alten Frauen desgleichen in ihrem Betragen, wie es dem Heiligen Stande geziehnt.
Nicht verleumderisch, nichts klarwinnend von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten.
Auch dass sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben.
Besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt,
gütig, den eigenen Männern unterwürfig zu sein,
auch dass das Wort Gottes nicht verlästert werde.
Die Jünglinge desgleichen ermahne besonnen zu sein,
indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst.
In der Leere und Verderbtheit würdigen Ernst gesunde, nicht zu verurteilende Rede,
auf das der von der Gegenpartei sich schäme,
indem er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat.
Die Knechte ermahne, ihren eigenen Herren unterwürfig zu sein,
in allem sich wohlgefällig zu machen.
Nicht widersprechend, nichts unterschlagend, sondern alle gute Treue erweisend,
auf das sie die Leere, die unseres Heiland Gottes ist, zieren in allem.
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen
und unterweist uns, auf das wir die Gottlosigkeit und die weltliche Lüste verleugnend
besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf,
indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit
unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus,
der sich selbst für uns gegeben hat,
auf das er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit
und reinigte sich selbst, ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken.
Dieses rede und ermahne und überführe mit aller Machtvollkommenheit.
Lass dich niemand verachten.
Bis dahin.
Der Apostel Paulus
Wir haben gestern, liebe Geschwister, um das vielleicht kurz noch einmal zu sagen,
das erste Kapitel gelesen und dabei besonders bedacht,
welch ein Anliegen Titus hatte
oder was für eine Aufgabe der Apostel Paulus ihm gegeben hatte.
Und das ist ja in Vers 5 ganz eindeutig umschrieben in einer doppelten Hinsicht.
Kapitel 1, Vers 5, etwas was noch mangelte in Ordnung zu bringen
und in jeder Stadt Älteste anzustellen.
Dann ist es ja so, dass der Heilige Geist uns hier sagt,
welche Voraussetzungen für einen solchen Dienst Ältester notwendig sind.
Da werden also eine Reihe von Angaben gemacht und Aussagen der Schrift,
die uns auch zugleich deutlich machen, was in Kreta eigentlich los war.
Die Verhältnisse in Kreta waren nicht gerade besonders gut.
Wir können sie nicht etwa vergleichen mit Ephesus oder mit Korinth
oder mit anderen Städten in neutestamentlicher Zeit,
von denen wir wissen, dass Versammlungen dort bestanden.
In Kreta war entschieden mehr, darf ich das so kurz sagen, los.
Das habt ihr ja gelesen, wenn ich noch einmal auf Vers 12 aufmerksam machen darf.
Kreta sind immer Lügner, böse, wilde Tiere, faule Bäuche.
Das ist der Hintergrund und in dieses Milieu muss hinein,
musste also Titus gehen, beziehungsweise dort hielt er sich auf,
um diesem Auftrag des Apostels nachzukommen.
Wir haben auch, das möchte ich am Rande noch eben sagen,
uns Gedanken darüber gemacht, warum dieser Titusbrief
eigentlich außerordentlich merkwürdig beginnt.
Ich will das nicht wiederholen, aber ich will noch einmal hinweisen,
es ist einfach von, meine ich, von Besonderheit,
dass der Apostel Paulus sich hier als Knecht Gottes einführt,
was einmalig ist in seinen Briefen.
Und was im Neuen Testament auch nur noch einmal vorkommt,
nämlich im Jakobusbrief, in dem dort im Anfang auch
Jakobus sich diese Bezeichnung beilegt.
Ich habe gestern offengestanden vergessen,
ich möchte noch eine Bemerkung dazu nachholen.
Wir haben in Vers 13, Kapitel 1, Vers 13,
insofern einen wichtigen Satz, als der Apostel hier erstmalig
Titus nahelegt, dass er in einer sehr deutlichen Weise eingreifen soll.
Weise, streng, zu Recht.
Zuvor habe ich den Eindruck, dass primär der Apostel Titus anweist,
wie die Ältesten sein sollen und was deren Aufgabe sein soll.
Jetzt, ab Vers 13, jetzt ab Kapitel 2, was ich eben gelesen habe,
und morgen, wenn wir noch hier sind, ab Kapitel 3,
was wir dann lesen wollen, ist Titus persönlich in die Pflicht genommen.
Da muss er selbst etwas tun.
Das Thema Älteste ist sozusagen abgehandelt.
Natürlich bleibt das wichtig, aber wenn wir bedenken,
was der Text hier sagt, kann man doch das kaum übersehen.
Damit möchte ich mich dann dem zweiten Kapitel auch zuwenden.
Ich habe bemerkt, liebe Geschwister, da werden die alten Männer angeredet.
Da werden die alten Frauen angeredet.
Da werden die jungen Frauen angeredet, indirekt.
Da werden die Jünglinge, die jungen Männer angeredet.
Und da werden die Sklaven angeredet.
Dann haben wir zum Schluss eine höchst interessante Aussage,
man könnte das schon, wenn der heilige Geist davon spricht,
die Gnade Gottes ist erschienen, ab Vers 11 und folgende.
Eine in der Tat höchst interessante Aussage.
Wenn also in Kapitel 1 mehr ein bestimmter Personenkreis,
primär die Ältesten, im Blickfeld des Apostels waren,
sind jetzt alle in seinem Blickfeld, alle kommen an die Reihe.
Und deswegen ist das sicherlich auch ein Thema, das uns berührt.
Wir wollen auch da den Herrn bitten, dass er uns vielleicht zeigen kann,
wo er uns persönlich meint.
In Vers 1 liest man, du aber rede, was der gesunden Leere geziehnt.
Da kommt ein Doppelpunkt.
Das bedeutet also, der Apostel wendet sich hier mit einer klaren Aufforderung an Titus,
jetzt sich an die verschiedenen Gruppen von Gläubigen zu wenden.
Du aber rede, das heißt sicherlich in dem Zusammenkommen der Gläubigen.
Das heißt aber sicherlich auch in einem Gespräch unter vier Augen
oder in einem Gespräch in der Familie.
Einfach außerhalb des normalen Zusammenkommens.
Du aber rede.
Und das kennen wir ja auch.
Wir wissen, dass das Versammlungsleben sich nicht nur beschränkt auf das Zusammenkommen,
sondern dass es eben auch eine erhebliche Rolle spielt in dem Leben der Geschwister überhaupt.
Und dass wir dann gehalten sind, uns auch gegenseitig etwa zu erbauen, zu ermuntern.
Und um hier bei diesem Text im ersten Sinne zu bleiben, um uns auch manches an Ermahnungen zu sagen.
Dann seht ihr hier, dass wieder einmal die Rede ist von der gesunden Leere.
Dass der Heilige Geist dieses Wort braucht, eigentlich aus dem einem Bereich,
aus dem wir es kaum genommen hätten, eben mehr aus dem körperlichen Bereich,
und es überträgt in diesem geistlichen Bereich.
Das ist schon interessant.
Es gibt also etwas, was krankhaft auf dem Gebiet ist.
Und das brauche ich nicht im Einzelnen auszudrücken.
Das verstehen wir auch, dass es so etwas gibt wie ungesunde Leere.
Wie etwas, was ungesund sich da tut.
Und wir haben auch von dem gesunden Glauben schon gelesen im Kapitel 1, Vers 13.
Und es steht auch hier nochmal in diesem Kapitel.
Der gesunde Glaube.
Man kann sich einfach fragen, was ist das?
Und das berührt auch sicherlich die andere Frage,
hat sich Titus etwa nur beschränkt auf diese, sagen wir einfach mal, auf diese Ermahnungen?
Oder hat er das verknüpft mit etwas anderem?
Und da meine ich, da muss man eindeutig sagen,
jede Ermahnung, so wichtig sie ist, und jede Belehrung auch,
wie wir das hier finden, so wichtig sie ist,
kann einfach nicht vorbeigehen an der Person des Herrn.
Eine Ermahnung ohne diesen Inhalt, liebe Geschwister, ist leer und wirkungslos.
So ernst sie im Übrigen auch sein muss und auch sein wird.
Aber ich denke mir, dass einfach, dass der Hauptsinn ist,
eines jeden wahren Hirtendienstes, überhaupt eines jeden Dienstes,
den wir einander erweisen können, dass wir jemandem Christus vor die Augen malen.
Das muss nicht immer in Worten sein, die freundlich oder liebenswürdig sind.
Ihr wisst, was ich damit sagen will.
Das kann auch in der Form sein, dass wir darauf aufmerksam machen müssen,
was Christus, was der Herr Jesus von uns erwartet.
Aber der Hauptgedanke, den ich eigentlich aussagen möchte, ist einfach der,
dass wir festhalten, jede Lehre, jedes Belehren ist geknüpft an den Herrn Jesus,
ist geknüpft und verbunden mit seiner Person
und hat sich zu orientieren eigentlich an diesem hohen Maßstab.
Dann werden wir fühlen, dass das nicht nur,
ich darf das mal so ein bisschen salopp sagen, trockene Lehre ist,
sondern dass das etwas ist, was von dem Herrn kommt,
und dass es auch etwas dann sein wird,
ich glaube, das darf man womit recht vermuten,
was bei dem Gesprächspartner, bei dem Gegenüber, zumindest bei den meisten dann auch ankommt.
Nun aber reden, was der gesunden Lehre gezielt.
Wir wollen vielleicht kurz uns nochmal einen Überblick verschaffen,
was denn hier der Heilige Geist oder was der Apostel Paulus
zu den jeweiligen Personengruppen sagt.
Ich möchte auch dann einen kleinen Unterschied herausstellen.
Wir könnten sagen, der Apostel Paulus sagt ja im Grunde
bei den einzelnen Personen so immer fast dasselbe.
Und doch stimmt das nicht.
Wollen wir ruhig noch einmal uns der Mühe unterziehen,
was wird den Männern gesagt?
Nüchtern, würdig, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe,
im Aussagen vier Stücke und eine Seite ist dreifach unterteilt.
Das Gesundsein bezieht sich auf Glauben, Liebe, Ausharren.
Der Text ist ganz eindeutig, da brauche ich kein Wort eigentlich zu sagen.
Wenn wir dann bei den alten Frauen,
ich möchte auch nur eigentlich den Inhalt hier sagen bleiben,
von ihnen wird gesagt, wie es dem Heiligen Stande gezielt,
nicht verleumderisch, nichts klarwiehend von vielem Wein,
Lehrerinnen des Guten, auf das sie die jungen Frauen unterweisen.
Eine sehr interessante Aufgabenstellung dieser alten Schwester.
Bei den jungen Frauen, das ist also die dritte Gruppe,
finden wir, wenn ich das richtig sehe, etwa sieben Punkte,
die dem Apostel wichtig sind.
Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch,
mit häuslichen Arbeiten beschäftigt zu sein,
gütig, den eigenen Männern unterwürfig zu sein,
auf das das Wort Gottes nicht verlästert werde.
Dann kommt die Gruppe der Jünglinge an die Reihe, insofern auffällig,
weil der Apostel da Titus selbst als Vorbild, als Modell hinstellt.
Wir lesen dort in Vers 7, in dem du in allem dich selbst,
nein, Vers 6, die Jünglinge desgleichen ermahne, besonnen zu sein,
unverderbt in der Lehre, würdiger Ernst,
gesunde Rede, nicht zu verurteilende Rede,
das ist das, was man dort liest.
Und schließlich als ein Sonderfall der damaligen Zeit,
der damaligen Gesellschaft, das Verhalten der Knechte oder Sklaven.
Primär äußerst wichtig für sie Unterwürfigkeit.
Dann sich in allem wohlgefällig zu machen,
nicht widersprechend, nichts unterschlagend,
sondern alle gute Treue erweisend,
auf das sie die Lehre, die unseres Heiland Gottes ist, zieren in allem.
Seht ihr, diese fünf Gruppen weisen ohne Frage Ähnlichkeiten auf.
Besonnenheit kommt dreimal vor,
Nüchternheit ist auch, oder würdiger Ernst kommt zweimal vor,
Würdigkeit und würdiger Ernst.
Und doch hat jede der Gruppen etwas Besonderes.
Das ist auch für uns so, wir alle haben alle etwas Besonderes,
was auch den Herrn veranlasst, zu uns besonders zu reden,
uns etwas Besonderes auch zu sagen.
Obwohl das auch wahr bleibt, dass der Bruder X und die Schwester Y
auch vieles haben mag, was sie verbindet mit mir.
Es ist interessant, das wollte ich an dieser Stelle eigentlich nochmal eben sagen,
dass der Heilige Mann, das ist insofern interessant,
der Geist Gottes auch interessant vorgeht.
Damit meine ich, dass solche Personenkreise ermahnt werden,
das ist ja nicht nur bei Titus so.
Wir finden das teilweise ähnlich im ersten Timotheus-Brief,
aber ganz anders und auch wiederum ganz ähnlich im Epheser- und Kolosserbrief.
Nur ist sehr interessant, das könnt ihr bitte einmal selbst nachlesen im Epheser- und Kolosserbrief,
da werden zuerst die Frauen, dann die Männer, zuerst die Kinder und dann die Väter,
zuerst die Knechte und dann die Herren genannt.
Mit anderen Worten, der Heilige Geist nennt uns denjenigen,
von dem er primär gehorsam erwartet, zuerst.
Und er nennt uns denjenigen, den er genauso meint,
aber der zunächst einmal der Empfänger von Gehorsam ist, den nennt er danach.
Und das ist auffällig.
Das findet man ein klein wenig anders, auch im ersten Petrus-Brief.
Aber hier geht es anders herum.
Wieso geht es anders herum?
Der Heilige Geist erwähnt hier Alter der alten Leute, der alten Männer, der alten Frauen,
dann das der jungen Frauen, das der jungen Männer.
Er erwähnt das Alter und er erwähnt das Geschlecht.
Das ist da wichtig für ihn.
Und er erwähnt die Sklaven natürlich auch, ohne an dieser Stelle die Herren direkt zu nennen.
Ich sage das nur, liebe Geschwister, damit wir auch mal einen kleinen Blick kriegen dafür,
wie interessant Gott manches überhaupt sagt.
Es geht nicht nur um das sehr wichtige Inhaltliche,
es geht auch oft darum, wie Gottes Wort das sagt.
Wenn man dafür manchmal ein Gespür bekommt, einen Geschmack bekommt,
wird eigentlich die Lektüre von Gottes Wort noch um einiges interessanter.
Wobei dann, das will ich an dieser Stelle ruhig schon, bevor ich dann gleich auf Einzelheiten eingehe, schon sagen,
was sehr beeindruckend ist, dass Titus die jungen Frauen nicht direkt ermahnt.
Was Timotheus doch tun sollte.
Warum der eine, warum der andere nicht?
Denn die Antwort wird man wahrscheinlich einfach darin zu suchen und zu geben haben,
dass die Verhältnisse eben für Timotheus, Umfeld war Ephesus,
ganz anders lagen als die Verhältnisse für Titus, Insel Kreta war da das Umfeld.
Man könnte einfach sagen, die Gesellschaft, auch der Personenkreis, mit dem er sprechen musste,
war mit Abstand, mit größerer Vorsicht zu behandeln auf der Insel Kreta als in Ephesus.
Und das ist auch wichtig, liebe Geschwister, wir brauchen Fingerspitzengefühl im Hirtenlehens.
Was mal richtig ist, kann in einem anderen Ort gerade nicht der richtige Weg sein.
Ich möchte jetzt etwas zu den einzelnen Gruppen sagen.
Also zuerst sind die alten Männer angesprochen, nüchtern, würdig, besonnen.
Es ist an sich traurig, wenn wir älteren Brüder nicht daran denken,
dass der Heilige Geist uns das so deutlich machen muss,
dass er hier das Wort nüchtern an die erste Stelle stellt.
So wie ich sehe, das einzige Mal in diesen fünf Listen von Verhaltensweisen, das es vorkommt.
Nüchtern und würdig und besonnen.
Seht ihr, das gibt uns doch zu denken, und da meine ich auch besonders zu denken,
weil der Geist Gottes ja auch von uns Vorbildcharakter erwartet.
Nicht nur, wie wir das nachher bei den Jünglingen lasen,
wo der Heilige Geist erwartet, dass Titus selbst ein Vorbild ist.
Wenn wir Alten angesprochen sind, liebe Geschwister,
dann geschieht das vorwiegend in dem Sinne, dass wir Vorbild sein sollen,
Modell sein sollen in unserer christlichen Lebensführung für die Nachwachsenden.
Das ist eine sehr, sehr ernste Aufgabe.
Dann heißt es, gesund im Glauben, in der Liebe im Aushören.
Ich habe mich gefragt und frage mich immer noch, wie kann man das erklären?
Gesund seinem Glauben in der Liebe im Aushören.
Ob man nicht vielleicht eine Antwort einfach geben darf
mit der bekannten Stelle aus 1. Thessalonicher 1, Vers 3.
Der Apostel Paulus stellte einmal heraus, wie die Thessalonicher waren.
Und das ist interessant.
Wir ließen dort in 1. Thessalonicher 1, Vers 3, unablässig ein Gedenk eures Werkes des Glaubens
und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung.
Wenn wir den Herrn bitten, wir als ältere und altgewordene Brüder auch, uns dazu helfen,
dann glaube ich, ist das der Weg, um gesund zu sein im Glauben und in der Liebe und im Ausharren.
Wir wollen ja da auch zeigen, dass wir nun ein Leben des Glaubens mit dem Herrn hinter uns haben
und wir dürfen von unseren Erfahrungen dann auch mit Freuden weitergehen.
Ich möchte eigentlich ein paar Beispiele aus dem Alten Testament eben nennen.
Ich meine negative und positive Beispiele für das, was die Schrift uns über das Alter sagt.
Wenn ich kurz erwähnen darf den Fall von David.
Nein, Verzeihung, von Salomon, 1. Könige 10.
Da liest man merkwürdigerweise, es geschah, 1. Könige 11, Vers 4.
Also 1. Könige 11, Vers 4 ist die Belegstelle.
Es geschah zur Zeit, als Salomo alt war.
Dann neigten seine Weiber sein Herz anderen Göttern nach.
Sein Herz war nicht ungeteilt mit Jehova, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
Wir lesen von den alten Leuten, von den Ratgebern, die er hatte,
dass sie eine, wie mir scheint, weit bessere Haltung hatten.
Aber leider lesen wir da im nächsten Kapitel, dass ihr Rat,
den sie dem jungen König Rehabiam gaben, nicht befolgt wurde.
Da war schlechtes Verhalten bei Alten und da war weises Verhalten bei den Alten.
So ist das.
Und wir müssen das ehrlich sagen, das ist ja auch in unseren Herzen oft ganz unterschiedlich.
Und besonders beeindruckend finde ich dann die beiden Prophetengestalten in 1. Könige 13 und 1. Könige 14,
dass ein alter Prophet mit Erfahrung, und was tut er?
Er verführt seinen jungen Bruder zum Ungehorsam.
Der alte Mann, kaum zu glauben.
Die Schrift sagt das.
Und dann ist in Kapitel 13 oder Kapitel 14 wiederum ein alter Prophet,
er konnte nicht mehr sehen wegen seines, seine Augen waren starrweg,
wegen seines Alters Achija, den dann Gott wieder gebrauchen konnte.
Es geht mal so und mal so.
Und so sind wir, nicht?
Wir wissen das alle aus eigener Erfahrung, wie wankelmütig wir oft sind
und wie fragwürdig auch unser vorbildlicher Charakter damit wird.
Vielleicht ein letztes Beispiel noch, das ist eigentümlich,
dass in den Kapiteln hier im ersten Buch der Könige das so hintereinander genannt wird.
Der König Ansarn in Kapitel 15, ein Mann, der plötzlich um die Zeit seines Alters an seinen Füßen erkrankt.
Das ist sicherlich eine ganz normale Sache gewesen.
Und doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren,
was will damit wohl der Geist Gottes uns in einem tieferen Sinne sagen.
Eine erstaunliche und auch demütigende Sache,
dass sehr oft die Könige im Alter versagen in der Bibel, nicht in der Jugend.
Immerhin oft, die Jugend versagte immer nach dem Wort Gottes seine höchst zweifelhafte Aussage.
Trotzdem stimmt das einerseits natürlich auch,
aber was die Schrift uns darüber sagt, müssen wir halten und sagen lassen auch.
Ich komme dann zurück auf den Titusbrief, liebe Geschwister,
und auf die nächste Gruppe, und das sind dann die alten Frauen.
Die alten Frauen desgleichen, Vers 3, in ihrem Betragen, wie es dem Heiligen Stande gezielt.
Damit ist das ganze Betragen natürlich gemeint.
Ich erwähne das deswegen ausdrücklich, weil mir scheint,
dass im ersten Timotheusbrief nur ein Ausschnitt des ganzen Betrages angesprochen wird.
Wenn wir 1. Timotheus 2 lesen, da ist von Vers 9 eine Ermahnung an die Frauen gerichtet.
Das könnt ihr bitte einmal selbst nachlesen.
Aber da geht es nur um einen bestimmten Teil ihres Lebens und ihres Verhaltens.
Hier Titus meint das Verhalten insgesamt ihrem Betragen, so formuliert der heilige Text.
Wie es dem Heiligen Stande gezielt.
In unserer französischen Geschwister lesen da, das finde ich sehr schön,
wie es heiligen Frauen gezielt.
Das ist das, nicht?
Oder Dari hat das so übersetzt und ich denke sicherlich nicht von ungefähr.
Wir lesen hier vom heiligen Stande.
Das ist sicherlich auch eine Formulierung, die uns sehr, sehr zu denken gibt.
Was ist der heilige Stand?
Einfach etwas, was uns in eine unmittelbare Beziehung auch zum Herrn bringt.
Und dann was für die Frauen auf Kreta wichtig war.
Nicht Verzauberung, nicht Sklavinnen von vielem Wein.
Das war einfach durch die Landschaft, durch die Schönheit und Lieblichkeit der Landschaft
eine große Versuchung für sie.
Aber was mir sehr viel wichtiger ist, liebe Geschwister,
nicht Verleumdung ist auffällig, dass das eine Ermahnung ist,
die man auch schon in den Timotheus-Briefen findet
und interessanterweise fast an der gleichen Stelle im Timotheus-Brief.
In 1. Timotheus 3, Vers 11, da ist von den Frauen der Diener gesprochen,
nicht verleumderisch.
Es fällt auf, dass das den älteren Frauen gesagt wird, nicht den jüngeren Frauen.
Es fällt auch auf, dass das in 2. Timotheus 3, Vers 3,
ein Zeichen überhaupt der letzten Tage ist.
Verleumderisch sein ist ein Zeichen des Teufels.
Das drückt auch die griechische Sprache so aus.
Einfach das Anklagen in einer falschen Form, eine falsche Anklage,
nichts anderes ist Verleumdung.
Vielleicht müssen wir uns da fragen, das trifft uns ja letztlich alle,
ob nicht auch da, wir manches dem Herrn schon mal sagen müssen,
wie manches rutscht über unsere Lippen, was sich nicht immer schön anhört
und was genau genommen dann gewogen auf der Waage des Heiligtums
eine Verleumdung sein mag.
Sieh dir, das wollen wir doch sehr bedenken
und umso schöner ist es dann wieder, wenn wir etwas lesen von Lehrerinnen des Guten.
Die Schrift kennt also das.
Das sind Frauen gewesen, die bestimmt keine Vorträge über das Gute hielten,
auch keine Vorlesungen über das Gute gehalten haben,
aber die Kraft ihres Lebens geredet haben, Lehrerinnen des Guten waren.
Ich vermute, dass es sich hier um Frauen handelt, die auch verheiratet waren,
eine Familie gehabt haben und deswegen auch in der Lage waren,
ihre Erfahrungen an die junge Generation weiterzugeben.
Diese alten Schwestern sind auch, und das, glaube ich, können wir auch oft bestätigen,
Veterinnen, das sagt die Stelle nicht, aber das ist so.
Wie viele alte Schwestern gibt es, die treu für die Geschwister,
für die Zusammenkünfte, für das Zusammenhalten beten.
Und wenn plötzlich eine alte Schwester heimgeht,
wenn plötzlich Gebete ausfallen, das merkt man dann.
Oder wenn es passiert, das soll auch vorkommen,
dass irgendwo sich neue betende Hände von alten Schwestern erheben,
das merkt man auch, liebe Geschwister.
Und das ist interessant, und das wollen wir uns auch sagen lassen,
wie wichtig das ist, dass solche alten Frauen da sind,
die zu beten wissen für die Heiligen.
Und ich meine, das alles gehört in den Rahmen hinein,
dass sie sich in den, auch was die Schrift hier den Heiligen,
dass die Schrift hier betragen, wie es den Heiligen standegeziehend nennt.
Dann haben wir die nächste Gruppe,
auf das sie die jungen Frauen unterweisen.
Das war also die Aufgabe der alten Schwestern.
Die Aufgabe, die Titus also nur indirekt wahrnahm,
über die alten Frauen, damit die alten Frauen ihrerseits
ihre jungen Mitschwestern belehren konnten.
Ihr seht hier bei dem Wort unterweisen,
gibt es eine Fußnote, die sagt, oder anleiten.
Ihre Aufgabe war also, den jungen Schwestern, den jungen Frauen,
aus ihrer Erfahrung zu berichten.
Aus ihrer Erfahrung als Mutter, als Ehefrau,
aus ihrer Erfahrung sicherlich auch als eine erfahrene Christin.
Und das ist der Sinn, zumindest das ist gemeint,
wenn Titus so etwas hier gesagt bekommt.
Ihr seht hier, der Zweck, ich will das einfach vorwegnehmen,
in Vers 5 am Ende wird das angedeutet,
auf das das Wort Gottes nicht verlästert werde.
Eine sehr starke Bezeichnung findet man ja nur hier
und in einem ähnlichen Zusammenhang wiederum,
in dem ersten Timotheus Brief, wo er bei den Sklaven,
jetzt ist es Timotheus 6, Vers 1,
auf das nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde.
So wichtig ist dem Geist Gottes das, dass er sagt,
Achtung, wenn das nicht so geht, wie ich das hier sage
und wie ich das durch Titus sagen lasse,
dann wird die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort infrage gestellt.
Darum geht es ja hier.
Wenn jemand durch sein Verhalten zeigt, dass er das Wort Gottes
und die Bibel ernst nimmt, dann kann man nicht von Verlästerung sprechen.
Wenn er durch sein Verhalten das Gegenteil zeigt,
ist das gemeint, was die Schrift hier Verlästerung nennt
oder man wirft einen Tadel auf dieses wunderbare Wort.
Wohin sollte nun diese Ermahnung der alten Frauen gehen?
Wir lesen da diese sieben Punkte, die genannt werden und vielleicht ist das,
ich brauche wahrscheinlich nicht zu allem etwas zu sagen,
die Frage ist einfach, gibt es solche alten Schwestern noch?
Ich frage das mal ganz ehrlich.
Und gibt es solche jungen Frauen noch,
die alten Schwestern, die das tun und die jungen Frauen, die das annehmen?
Ich habe mal gehört, das gäbe es nicht mehr.
Eine alte Schwester sagte das mal.
Ich weiß nicht, ob das stimmt. Das soll jedenfalls nicht so sein.
Aber es fordert gewiss eine geistliche Haltung.
Es fordert gewiss etwas, auch was man nennen möchte,
Taktgefühl und Vorsicht.
Ich bin davon überzeugt, dass längst nicht jede alte Schwester das tun kann.
Aber wir wollen doch das so stehen lassen, wie es hier steht
und dass auch unsere jungen Schwestern das schlicht akzeptieren.
Das muss hier sein.
Dass unsere alten Schwestern weitergeben von ihren Erfahrungen
im häuslichen Bereich, dass sie überhaupt gehalten sind,
den jungen Frauen zu sagen, nun liebt eure Männer,
nun liebt eure Kinder, ist eigentlich kaum zu glauben.
Das Normale wird in Gegenstand einer Ermahnung gebracht.
Das kann man sich kaum vorstellen.
Was normal ist, das bedarf noch einer extra Ermahnung.
Das ist sicherlich auch etwas, was wir verstehen müssen
auf dem Hintergrund von Kreta.
Aber die Tatsache ist ja doch etwas, was uns auch heute Mühe macht
und wir müssen das einfach annehmen.
So sind unsere Herzen.
Ich finde es auch auffällig, dass wir dann etwas lesen von der Keuschheit
und von mit häuslichen Arbeiten beschäftigt und von dem Gütigsein.
Ich brauche mich über das Wort Keusch nicht auszulassen.
Wir wissen, dass das heute ein Begriff ist,
der in unserem ausgehenden Jahrtausend fast genauso fremd ist
wie damals in dem heidnischen Beginn des Jahrtausends des Christentums, der christlichen Ära.
Davon weiß die ungläubige Welt nichts.
Die Frage, wissen wir noch davon etwas?
Die Frage ist sicherlich auch heute berechtigt.
Wir alle, liebe Geschwister, leben in einer lockeren Zeit auf diesem Gebiet
und sind auch nicht frei vom Zeitgeist.
Das müssen wir ganz ehrlich zugeben.
Mit häuslichen Arbeiten beschäftigt und dann plötzlich heißt es dahinter Gütig.
Soweit ich sehe, ist das nur hier gesagt.
Warum steht das da?
Ob man nicht vielleicht, sage vielleicht, annehmen darf,
dass auch eine vielbeschäftigte junge Frau mit Kindern, mit einem Haushalt,
dass der Heilige Geist ihr noch dann sagt, du musst aber gütig sein.
Das ist etwas, was der Herr von dir erwartet.
Nicht nur vielleicht mit einem, darf ich das einmal so offen sagen,
mit einem mürrischen Gesicht da sein.
Ich habe den Eindruck, dass der Heilige Geist und der Apostel Paulus hier außerordentlich realistisch ist.
Wenn wir das einmal prüfen, dann ist das wohl auch das Wort Gütigkeit an dieser Stelle, denke ich, sehr berechtigt.
Den eigenen Männern unterwürfe ich, das ist natürlich aller Emanzipation,
aller Feminismus entgegen.
Das brauche ich nicht weiter jetzt hier auszuführen.
Dann komme ich, liebe Geschwister, zu dem Nächsten.
Das sind die Jünglinge.
Ab Vers 6.
Die Jünglinge werden ermahnt, besonnen zu sein.
Das steht da an erster Stelle.
Offensichtlich ist das auch der Kernpunkt, der neuralgische Punkt bei jungen Männern.
Dass wir einfach daran zunächst bei ihnen zu denken haben.
Und dass Titus sich insofern auch diesen jungen Männern,
also wenn man so will, seinen Altersgenossen als ein Vorbild vorzuführen und darzustellen hatte.
Nebenbei kann man daraus dann ersehen, dass Titus offensichtlich auch nicht sehr alt war.
Aber ich glaube, dass er sicherlich älter war als 20 Jahre.
Ich kann das nicht beweisen, aber nach dem, was man sonst so von ihm liest,
müssen wir nicht bei einem Jüngling immer an einen ganz jungen Mann denken.
Die Antike hatte verschiedene Vorstellungen über einen jungen Mann.
Da gab es ganz Junge, da gab es auch etwas ältere Jünglinge noch.
Das ist im Grunde auch nebensächlich.
Interessant ist, dass hier einfach gesagt ist, dass er ein Vorbild in guten Werken sein sollte.
Und dass er würdigen Ernst zeigen sollte.
Wir wissen selbst auch da, wie das, wenn man jung ist, wenn man jung war,
mit würdigem Ernst doch sicherlich Defizite aufweist.
Wie wir das bei uns Alten ja auch wissen.
Diese Würdigkeit ist ja auch im Vers 2 bei den alten Männern ein neuralgischer Punkt.
Wie ihr seht, die Schrift hat überall etwas zu sagen,
was wir uns genau eigentlich sagen lassen müssen.
Man würde in der Welt sagen, was man sich hinter die Ohren schreiben muss.
Und das ist auch so.
Und mir fällt dann auf bei den Jünglingen noch,
dass es dort heißt, in der Leere Unverderbtheit oder Unverfälschtheit,
wie man das auch wiedergeben kann.
Ja, darf ich meine jungen Brüder hier fragen, sagt euch das etwas?
Ist dir das schon mal ein Problem geworden,
wirklich mal Fragen der Leere sauber zu lesen oder auch mal nachzulesen?
Oder ist das nur ne interessante Stelle hier und dabei ist der Fall gelaufen?
In der Leere Unverderbtheit, also Titus spricht zu jungen Menschen damit.
Es ist einfach eine Frage, oder einfach eine Bitte, die ich weitergebe,
eine Empfehlung, die ich weitergebe, dass auch ein junger Mensch sich mit den Fragen
der christlichen Leere beschäftigen soll.
Das ist keine Sache nur der Alten.
Das ist eine Sache auch gerade der Jugend, der jungen Männer.
Dann kann man auch manche Dinge aufnehmen und auch behalten.
Ich meine, das lese ich hier, dass Titus das getan hat.
Wir wissen nicht, wann der Herr kommt.
Vielleicht müssen wir Alten bald abtreten,
dann muss die Staffette der Wahrheit an die nächste Generation weitergegeben sein.
Und dazu müssen die Jungen lernen.
Das ist unbedingt nötig.
Das wollen wir auch an dieser Stelle, meine ich, uns in aller Deutlichkeit einmal sagen lassen.
Dann kommen die Knechte an die Reihe.
Die Knechten, nach der Fußnote sind das Sklaven.
Sklaven im Altertum hatten natürlich kein angenehmes Dasein.
Sklaven wurden nach römischem Recht wie eine Sache behandelt und gehandelt.
Man konnte mit Sklaven fast machen, was man wollte.
Trotzdem waren Sklaven in der Antike bei Griechen und Römern
nicht etwa so Leute wie Negersklaven im vorigen Jahrhundert.
Die Sklaven, die hier gemeint sind, waren oft hochgebildete Leute,
die die Aufgabe hatten, die Kinder ihrer Herren zum Beispiel zu unterweisen und auszubilden.
Aber da steht natürlich, das müssen wir auch sagen,
es gab natürlich auch ein großes Heer von Sklaven,
bei denen das, was hier in dem Vers 9, in dem Vers 10 gesagt wurde,
an der Tagesordnung war, die widersprachen und die unterschlugen.
Die machten alles, um schließlich auch ihren Herren Schaden zuzufügen.
Christliche Sklaven, für die schied das ab sofort aus.
Wenn sie den Herrn kennengelernt hatten, war das vorbei.
Und das war etwas, was eine ungemeine Überzeugungskraft auch für die Heiden hatte.
Die Sklaven konnten damit bekennen, unsere Lehre, die hat uns umgestaltet.
Das Christentum, das wir den Herrn Jesus kennengelernt haben, hat uns umgestaltet.
Wir sind andere Sklaven geworden.
Wir machen das nicht mehr, dass wir unterschlagen, dass wir widersprechen und so weiter.
Die Sklaven wurden durch die christliche Lehre sozusagen in ein ganz anderes Licht gestellt.
Und deswegen heißt es in dem Vers 11, nein, in dem Vers 10 am Ende,
dass sie die Lehre, die unseres Heiland Gottes ist, zierten.
So ein Verhalten der Sklaven war eine Zierte für das Christentum.
Kann man sich kaum vorstellen.
Und doch steht das hier.
Wir haben gestern schon über Sklaven gesprochen, auch Sklaven im christlichen Sinne.
Wir alle dürfen und sollen Sklaven Gottes sein.
Wir alle dürfen und sollen Sklaven des Herrn sein, wo wir gleichzeitig die freisten Leute sind,
die hier auf diesem Globus sich bewegen.
Aber wir dürfen auf der anderen Seite auch verwirklichen,
dass wir in der Abhängigkeit von dem Herrn Jesus stehen.
Wenn man vom Sklaven liest, dann dürfen wir immer daran denken,
dass sein Sklave zu sein größere Ehre ist als König über Land und Heere.
Dann kommt der Lehrteil ab Vers 11.
Das ist ja auffällig, ich hatte das gestern auch kurz erwähnt,
in jedem der drei Kapitel gibt es viele praktische Ermahnungen
und doch in jedem der drei Kapitel auch eine Lehraussage,
eine Aussage über die Lehre.
Und das findet sich jetzt hier.
Und dann finde ich es sehr beeindruckend,
dass das ausgerechnet beginnt mit dem Wort denn.
Das hat natürlich den Sinn, dass alles das, was vorher steht,
durch dieses denn, durch diese Begründung erfasst wird.
Aber ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass das ganz besonders die Sklaven meint.
Diese arme Gesellschaft da, die nur arbeiten konnten
und eines Tages zugrunde gingen und verscharrt wurden
und dann ging es weiter in der nächsten Generation mit Sklaventum,
die wussten, die Gnade Gottes ist auch für uns da.
Wir haben eine Zukunft.
Und deswegen muss das, denke ich mir, für die Sklaven,
was in Vers 11 hier steht, eine überwältigende Botschaft gewesen sein.
Die ist für uns alle überwältigend, aber für die Sklaven ganz besonders.
Wir wollen versuchen, vielleicht mit der Hilfe des Herrn,
ein wenig diesen Versen 11 und folgende jetzt noch nachzugehen.
Also einmal steht dort etwas, dass die Gnade Gottes erschienen ist für alle Menschen.
Das ist so der erste Eindruck, den man bekommt, wenn man den Vers liest.
Alle sind angesprochen, auch die Kreter,
diese nicht gerade rühmenswerte menschliche Gesellschaft auf Kreter.
Auch die Sklaven, die Leute, die rechtlos nichts zu melden hatten,
die gehörten auch dazu.
Und wir wissen, dass wir auch dazu gehören.
Was auch auffällig ist, was sofort in die Augen springt,
einfach das Wort die Gnade.
Wir denken bei Gnade immer an die Gunst Gottes,
an seine Gunsterweisung, an alles das,
was er uns wirklich in seiner großen Liebe uns erwiesen hat.
Ich möchte vielleicht dieses noch sagen.
Im Evangelium der Gnade Gottes, das ist ein Ausdruck aus Apostelgeschichte 20 nebenbei,
erschien die Gnade Gottes.
Das ist ja unsere Worte, die wir finden, erschienen.
Im Evangelium der Gnade Gottes erschien die Gnade Gottes.
Das verstehen wir auf Anhieb.
Und in dem Evangelium ist dann auch Gottes Gerechtigkeit,
die Gerechtigkeit, wie der Römerbrief uns sagt, offenbart worden.
Die Gerechtigkeit, die aus Glauben ist.
Die Gerechtigkeit, die rechtfertigt und die nicht verdammt.
Und wir werden den auch später noch, denke ich, ein wenig deutlicher verstehen,
wenn wir morgen, wenn wir noch hier sind, das lesen werden,
dass wir durch Gnade sogar gerechtfertigt sind.
Eine Vorstellung, die einem als Mensch widersinnig vorkommt.
Und doch, die stimmt. Gott sagt das.
Ihr seht, das ist also sehr beeindruckend, wenn wir hier lesen,
die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Die Gnade, die heilbringt, die Rettung bringt.
Warum? Weil das eine Rettung ist, die auch rechtfertigt.
Ich möchte zu dem Wort alle noch etwas sagen.
Ich meine etwas Positives und etwas Negatives, was beide sehr, sehr wichtig ist.
Wenn wir hier lesen, sie ist erschienen für alle Menschen,
und dann heißt das unter dem Blickwinkel des Juden, des Israeliten,
also nicht nur für diese Leute unter dem Gesetz, sondern für alle.
Dann heißt das unter dem Blickwinkel für uns Christen,
dass das nicht bedeutet, dass alle Menschen errettet werden.
Zwei wichtige Punkte, besonders auch der zweite Punkt, der uns als Christen berührt.
Wir können also nicht etwa in Vers 11 eine neutestamentliche Basis
für die Lehre der sogenannten Allversöhnung sehen.
Sondern Gott macht hier, der Heilige Geist macht hier einfach eine Aussage
über das göttliche Angebot, das Angebot der Gnade,
das sich an alle Menschen unterschiedslos richtet.
Ob sie das annehmen, das ist ihre Sache.
Der Annahme bedarf ein solches Angebot, sonst wird das Angebot nicht wirksam.
Und erst dann kommt man in den Genuss auch der Vergebung seiner Sünden.
Erst dann kommt man wirklich dahin, den Herrn Jesus echt kennenzulernen.
Und das hatten die Sklaven getan und das hatten die anderen getan.
Und deswegen ist das ja solch eine großartige Botschaft.
Die Gnade Gottes ist erschienen wie die Sonne sozusagen am frühen Morgen,
die die Dunkelheit durchbricht und dann das Licht der Gnade zeigt.
Wenn wir dann weitergehen, liebe Geschwister, ich möchte, das fiel mir auf,
schon mir ein Gedanke, der mir selbst sehr wichtig geworden ist.
Wir haben eine Art Startpunkt, einen Anfangspunkt in der Errettung oder in dem Heil in Vers 11.
Und wir haben den Endpunkt in der Erscheinung unseres großen Gottes und Heilandes in Vers 13.
Und zwischen Startpunkt und Endpunkt verläuft ein Weg, ein Lauf.
Und das ist das, was der Heilige Geist uns in Vers 12 sagt, wie wir zu laufen,
wie wir unseren Wandel zu gehen haben.
Dieser Wandel vom Startpunkt bis zum Endpunkt.
Und die Motivation dafür, das heißt, wie wir unsere Herzen füllen können,
um einen solchen heiligen Lebenswandel auszuführen, das bringt Vers 14.
Der Heilige Geist weist uns darauf hin, was der Herr Jesus getan hat,
der sich selbst für uns hingegeben hat, der sich selbst ein Eigentumsvoll gereinigt hat.
Ich finde das beeindruckend, dass, wie gesagt, diese Lehraussage in dieser so schönen,
interessanten Form uns gegeben wird.
Seht ihr, wenn wir in Vers 11 von allen Menschen lasen,
dann verengt sich die Darstellung schon in Vers 12 auf eine andere Anzahl.
Da ist es nur noch, und unterweist uns.
Das sind nicht mehr alle.
Das sind nur diejenigen, die von dem Angebot der heilbringenden Gnade
positiv Gebrauch gemacht haben.
Dazu gehörte der Apostel, dazu gehörte Titus und die Sklaven, dazu gehören wir.
Deswegen ist die Gnade jetzt der große Lehrer für uns.
Die erziehende Gnade Gottes, die wird hier angesprochen und unterweist uns.
Unterweisung ist auch ein Wort, das sehr vielseitig ist im Neuen Testament,
das in der einfachen Zurechtweisung, in der einfachen Belehrung sein kann,
die auch aber sehr ernste Formen sogar annehmen kann.
Immerhin die Gnade unterweist, und das ist der sprengende Punkt,
nicht etwa das Gesetz.
Viele Christen meinen das, wenn sie zu dem Herrn Jesus gekommen sind,
ihn angenommen haben, dass jetzt ihr Leben verlaufen muss nach den 10 Geboten.
Und das sagt die Schrift eben nicht.
Wir lassen uns durch die Gnade unterweisen, und der Maßstab für das Leben eines Christen
ist einfach das Leben unseres Herrn selbst.
Ihm folgen wir, und ihn wollen wir auch nachahmen,
in ihm sehen wir unser großes Vorbild.
Seht ihr, Vers 12 ist dann im Einzelnen gesagt,
Gottlosigkeit und weltliche Lüste verleugnen.
Tja, das wird Christen gesagt.
Manche Übersetzungen haben auch Gottlosigkeit verleugnet haben.
Aber ich meine, dass unsere Übersetzung hier den richtigen Sinn trifft.
Das ist eine gegenwärtige Sache, mit der wir immer zu tun haben.
Das ist unser verräterisches altes Herz,
das einfach von Natur aus in der Unabhängigkeit,
in dem Lossein von Gott existieren möchte.
Und wir müssen das nicht nur im Tode halten,
wir müssen ganz klar eine Absage geben, wie die Schrift formuliert das hier,
indem wir die Gottlosigkeit und die weltliche Lüste verleugnen.
Was sind denn weltliche Lüste?
Wir meinen, das wäre alles so klar. Ist das wirklich so klar?
Wenn die Welt an uns herantritt, was ist das überhaupt?
Vielleicht darf ich ein paar Worte auch dazu sagen an dieser Stelle.
Wenn die Schrift von Welt spricht, braucht sie sehr, sehr oft,
oder meint sie sehr oft, die Welt in dem gottfeindlichen Sinn.
Es gibt auch die Welt in einem anderen Sinn.
Wenn man liest, dass Gott die Welt so geliebt hat,
dass er seinen eigenen geborenen Sohn gab, dann ist das eine ganz andere Welt.
Dann ist das die Welt der Menschen, die Gott geliebt hat.
Und Gott spricht auch manchmal von Welt und meint damit das Universum.
Dann ist das natürlich auch ein ganz anderer Begriff von Welt.
Hier haben wir einfach den Gedanken,
dass es ein gottfeindliches System gilt,
das auf Schritt und Tritt dem Herrn Jesus als feindlich
und auch uns als feindlich begegnet ist.
Aber wie kann man das erkennen?
Gott gibt uns hier keine Liste.
Das ist Welt und das ist Welt und das ist Welt und das ist Welt.
Das ist keine Welt. Nein, das macht Gott nicht.
Gott wünscht, uns in Übungen zu versetzen.
Der Herr wünscht, dass wir ihn fragen, Herr, ist das etwas, was von dir ist?
Ist das etwas, was mit dir in Beziehung steht?
Und dann verstehen wir, was Welt ist.
Und dann kriegen wir oft einen Schrecken davor,
umso mehr, als die Welt oft sehr anständig aussieht.
Wir müssen nicht meinen, die Welt hätte immer den Stempel des Sinnhaften aufgebracht.
Mitnichten. Welt ist oft ungemein anständig.
Und doch ist es Welt.
Und dann macht das Problem eben so aus.
Und deswegen wollen wir den Herrn bitten, dass er uns darüber Klarheit schenkt.
Wenn ich bedenken darf, dass auch die anständige Welt
meinen Heiland ans Kreuz geschlagen hat,
dann bin ich sehr vorsichtig, wenn ich dann meine,
auch das sind die anständigen aus der Welt oder die anständige Welt.
Liebe Geschwister, es gibt einfach keine Patentantwort.
Der Herr fragt uns, auch wenn ich hier etwas über weltliche Lüste lese,
der Herr erwartet von uns, dass wir ihm sagen, Herr, bewahre mich.
Zeige mir das. Zeige mir deine Gedanken in dem Zusammenhang.
Natürlich gibt es in der Schrift auch eindeutige Grundsätze.
Wenn wir etwa lesen, was 2. Korinther 6 sagt,
dass welche Gemeinschaft etwa Licht mit Finsternis hat,
ist das für uns klar und eindeutig.
Aber es gibt manches andere, da haben wir doch schon mal Fragen,
die können wir nicht so ohne weiteres beantworten.
Und da erwartet der Herr einfach von uns ein demütiges, bittendes Herz.
Und dann schenkt er uns auch Bewahrung.
Und das ist nach meinem Verständnis auch wichtig,
dafür weltliche Lüste zu verleugnen.
Dass wir ein Empfinden dafür bekommen, wie wichtig das ist.
Drei weitere Punkte, besonnen und gerecht und gottselig.
Man hat das immer erklärt, ich übernehme das nur,
weil ich das auch für richtig halte.
Besonnen im eigenen Verhalten,
gerecht im Verhalten gegenüber anderen
und das gottselige Leben natürlich in der Beziehung Gott gegenüber.
Und dann kommt der große Endpunkt des Ganzen, Vers 13,
in dem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung
der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Ich habe festgestellt, darauf, dass ich das einmal so offen sage,
dass auch unsere alten geschätzten Brüder
in diesem Punkt nicht immer dasselbe gesagt haben.
Ich fand das sehr sympathisch, für mich jedenfalls,
dass Wilhelm Kelly diese Stelle im Alter anders auslegt als in der Jugend.
Er sagt nämlich hier, und ich gestehe, dass ich mir das auch zu eigen gemacht habe,
das ist einfach, wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung.
Seht bitte einmal in den Text hinein,
da ist ein einziges Geschlechtswort, ein einziger Artikel
bezieht sich auf Hoffnung und Erscheinung.
Wir sind es gewöhnt aus der Schrift, das kann man auch belegen, das zu trennen.
Wir wissen, dass die Hoffnung sich verbindet mit dem Gedanken,
dass der Herr Jesus für uns kommt.
Wir wissen aus der Schrift auch, dass der Gedanke an die Erscheinung
sich mit dem Gedanken verknüpft, dass er mit uns auf die Erde kommt.
Und hier lesen wir, dass der Heilige Geist beides zusammenklammert.
Ein Artikel, und das ist wichtig, wir Christen erwarten beides.
Wenn das auch zeitlich gesehen auseinanderliegt, das sagt uns die Schrift ja auch,
aber für unsere Herzen, für unser Gewissen, für das Bewusstsein der Verantwortung,
wie wir uns zu benehmen hatten, sieht der Heilige Geist das hier zusammengenommen.
Indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung.
Wessen? Unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Eine der wenigen Stellen übrigens, wo das Neue Testament ganz klar sagt,
Christus ist Gott.
Es gibt eine Vielzahl von Stellen, wo wir sagen müssen, das steht im Text drin.
Aber hier haben wir eine der wenigen Stellen, wo ausdrücklich geschrieben steht, er ist Gott.
Und deswegen ist das auch so wichtig, dass wir so im Klartext das finden,
das was viele Menschen, die ungläubig sind und manchmal muss man auch sagen,
die halbgläubig sind, die das nicht einsehen wollen.
Unser Herr ist Gott, ist der Heiland Gott.
Unser Herr ist diese Person, die wir lieben.
Die Person, die von jeher Gott war und die Mensch geworden ist
und obwohl sie Mensch war, nie die Gottheit abgelegt hat.
Er ist Gott, der Sohn.
Und deswegen ist das auch an dieser Stelle vielleicht einmal wert, kurz darauf hinzuweisen.
Und diese wunderbare Person, liebe Geschwister, Vers 14, hat sich selbst für uns hingegeben.
Wir wissen, dass das uns berührt.
Er hat das getan und ist Mensch geworden.
Warum ist er Mensch geworden? Doch nur um zu sterben.
Er ist nicht Mensch geworden, wie wir unser Mensch werden,
wie wir unser Dasein eigentlich führen, um glücklich zu sein in dieser Welt.
Der Herr Jesus ist mit der erklärten Absicht in diese Welt gekommen, zu sterben.
Gott hat ihm diesen Leib gegeben, damit er sterben konnte.
Und wir finden das hier in den einfachen Worten, der sich selbst für uns gegeben hat.
Dass er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit.
Gesetzlosigkeit ist einfach ein Zustand, der ohne irgendeine Bindung an einer Regel
oder einem Gesetz oder wie man das auch nennen mag, zu beschreiben ist.
Der Heilige Geist, wir haben eine Stelle im ersten Johannesbrief, beschreibt das ja auch.
Erste Johannes 3, Vers 4.
Und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit, diese totale Bindungslosigkeit.
Ihr seht, davon sind wir losgekauft worden.
Und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, auch ein altes Wort in der Bibel,
auch ein Wort, das sonst in der Bibel öfter vorkommt.
Gott hatte die Absicht, ein Volk zu haben, zu seinem Eigentum, zum Besitztum.
Das war ihm so wichtig.
Im alten Testament ging das nicht.
Das lesen wir.
Im 2. Mosel 19 scheint es, dass Gott das ausdrückt
und wie dann das Volk sich auf den Boden des Gesetzes stellt.
Aber diese große Absicht Gottes, ein Eigentumsvolk zu haben,
ein Volk zum Besitztum zu haben, ist jetzt in Zeiten,
in der Ära des Neuen Testamentes in Erfüllung gegangen.
Und dazu war eben nötig, dass der Herr Jesus gestorben ist.
Ihr seht, der Anfangspunkt, unser Heil in Vers 11.
Der Endpunkt, seine Erscheinung in Vers 13.
Der Weg des Glaubens mit Entschiedenheit in Vers 12 beschrieben.
Und die Motivation, dass wir mit Herzensentschluss diesen Weg gehen,
das wird dann in Vers 14 beschrieben mit den Worten,
die von dem Herrn reden, was er getan hat.
Und dann kommt noch zum Schluss in Vers 15 dieses Rede
und der Mahne mit aller Machtvollkommenheit.
Lass dich niemand verachten.
Ist ein merkwürdiger Schluss.
Und doch wollen wir das so sehen.
Ich bin davon überzeugt, dass Titus das nicht zu Kopf gestiegen ist.
Es ist ein Mann gewesen, der ein demütiges Herz besaß.
Und der auch nur so handeln konnte, wie das hier geschrieben steht,
wenn er das tat in der nötigen Abhängigkeit vom Herrn.
Und das ist es ja gerade.
Man kann nur und Titus konnte nur reden und ermahnen in Machtvollkommenheit,
wenn er andererseits ein ganz kleiner Mann war vor seinem Gott und vor seinem Heiland.
Natürlich, wir müssen zugeben, Titus war ein apostolischer Beauftragter.
Ein Mann, den es in dieser Form von Timotheus abgesehen nie wieder gegeben hat.
Und sein Apostel, sein Freund, sein älterer Freund, sein geistlicher Vater stand hinter ihm,
notfalls um einzugreifen, wenn die Kreter nicht gehorsam sein würden.
Aber es macht doch einem etwas aus, wenn man liest, wie er hier auftreten sollte.
Und ich denke für mich persönlich, das konnte er nur,
weil er auch andererseits ganz nah bei seinem Herrn blieb.
Liebe Geschwister, das ist letztlich ja auch unser Wunsch,
wenn wir das so lesen von den fünf Personenklassen.
Titus möchte das, und wir alle möchten das,
dass wir uns durch diese Worte und Ermahnungen neu auch motivieren lassen,
nah bei dem Herrn Jesus zu bleiben. …
Automatic transcript:
…
Liebe Geschwister, unser heutiger dritter und letzter Vortragsabend steht ja auch noch unter dem Thema
die Botschaft des Titusbriefes.
Wir wollen heute Abend mit der Hilfe des Herrn über das dritte Kapitel nachdenken.
Und ich lese dazu dieses dritte Kapitel jetzt vor.
Titus 3
Erinnere Sie, Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein,
Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werke bereit zu sein,
Niemand zu lästern, nicht streitsüchtig zu sein,
Gelinde alle Sanftmut erweisend gegen alle Menschen.
Denn einst waren auch wir unverständlich, ungehorsam, irregehend,
dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen,
führten unser Leben in Bosheit und Hass und Neid,
verhasst und einander hassend.
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heilandgottes erschien, errettete er uns,
nicht aus Werken, die in Gerechtigkeit vollbracht wir getan hatten,
sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt
und Erneuerung des Heiligen Geistes,
welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesum Christum, unseren Heiland,
auf das wir gerechtfertigt durch seine Gnade erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens.
Das Wort ist gewiss, und ich will, dass du auf diesen Dingen fest bestehst,
auf das die, welche Gott geglaubt haben, Sorge tragen, gute Werke zu betreiben.
Dies ist gut und nützlich für die Menschen.
Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister
und Senkereien und Streitigkeiten über das Gesetz vermeide,
denn sie sind unnütz und eitel.
Einen sektiererischen Menschen weise ab nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung,
da du weißt, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt, indem er durch sich selbst verurteilt ist.
Wenn ich Artemas oder Tychikus zu dir senden werde,
so befleißige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen,
denn ich habe beschlossen, da selbst zu überwintern.
Zenas, dem Gesetzgelehrten, und Apollos, gib mit Sorgfalt das Geleit,
auf das ihnen nichts mangele.
Lass aber auch die Unsrigen lernen, für die notwendigen Bedürfnisse gute Werke zu betreiben,
auf das sie nicht unfruchtbar seien.
Es grüßen dich alle, die bei mir sind.
Grüße, die uns lieben im Glauben.
Die Gnade sei mit euch allen.
Wir haben gestern, liebe Geschwister, um ein kurzes Wort der Wiederholung zu sagen,
gelesen, dass Titus die Aufgabe hatte, die verschiedenen Gruppen zu ermahnen,
also jede Gruppe ihrer besonderen Struktur entsprechen.
Das heißt also, die Arten, die wir hier sehen,
die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen, die Jünglinge oder jungen Männer
und die Knechte oder Sklaven.
Es war interessant, dass der Heilige Geist dort die Einteilung nach dem Alter wählt
oder auch nach der Jugend, je nachdem, und auch nach dem Geschlecht derjenigen,
die er anspricht, und dass dann die Gruppe der Sklaven besonders angesprochen wird,
die Gruppe der Knechte oder Sklaven.
Und wir haben auch uns dann klargemacht, dass der Heilige Geist in diesem Titusbrief
ganz praktische Ermahnungen, Überlegungen, Aussagen verknüpft,
mit ganz lehrmäßigen. Das Beispiel in dem zweiten Kapitel war ja das,
was wir von dem Vers 11 dann gelesen haben, worüber wir ja auch nachgedacht haben.
Die Gnade Gottes ist erschienen.
Der Apostel Paulus ist mit dem, was er Titus sagen will, nicht etwa schon fertig.
Das letzte interessante Wort in dem Titus, in Titus 2 war ja dies,
Rede und ermahne und überführe mit aller Machtvollkommenheit,
lass dich niemand verachten.
Reden, ermahnen, überführen.
Wenn ich jetzt zu Kapitel 3 übergehe, bringt der Heilige Geist,
ein etwas anderes Wort vor uns. Erinnere sie.
Das ist deswegen interessant, weil man ja nur von Erinnerung sprechen kann,
wenn grundsätzlich das, an das erinnert wird, bekannt ist.
Dieser Punkt hier, um den es in Vers 1 geht,
Obrigkeiten und Gewalt, das ist das, worüber wir jetzt reden,
Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein oder sich einfach ihnen zu unterwerfen.
Und das ist sicherlich eine Ermahnung, eine sehr ernste Ermahnung,
die auf dem Hintergrund von Kreta dringend notwendig war.
Das war eine aufsässige Gesellschaft in Kreta, wilde Tiere.
Wenn wir das Wort wilde Tiere einfach verdeutlichen,
dann muss man sagen, ungezügelte Leidenschaft, ungezügeltes,
das Wort taucht ja auch in dem Kapitel 2 auf,
dass der Herr uns von Gesetzlosigkeit gereinigt hat,
und das ist sicherlich ein Wort, das besonders bei den Kretern am Platze war.
Jedenfalls erwähne ich das nur, um zu zeigen, wie notwendig diese Erinnerung war.
Wenn wir Erinnerung lesen, dann heißt das sicherlich auch,
dass der Apostel Paulus, der, wie wir das ja in Kapitel 1, Vers 5 kurz gestreift haben,
seinerseits schon einmal in Kreta war,
dass der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darüber gesprochen hat.
Das gehört einfach zu den Grundermahnungen,
zu den Grundvoraussetzungen eines christlichen Daseins,
dass man auch der Obrigkeit und den Gewalten, die Gott gesetzt hat,
gegenüber untertan ist oder sich ihnen unterordnet, was ja das Wort hier meint.
Wollen wir da vielleicht einen kleinen Augenblick stehen bleiben.
Unsere Natur ist also die Natur von Auflässigen. Auch wir sind das eigentlich.
Ich meine, wir wollen nicht hier in etwa alles abschieben.
Ich habe das schon mal gesagt, und ich meine, das sollten wir auch festhalten.
Wenn das auch so etwas war wie eine nationale Eigentümlichkeit der Kreter,
das ist nicht zu leugnen, so gibt es viele Stellen in der Bibel,
die uns auch sehr deutlich sagen, was mit uns los ist.
Deswegen wollen wir durchaus auch solche Ermahnungen,
die vielleicht massiv und sehr deutlich gehalten sind,
auch uns zu eigen machen, liebe Geschwister.
Ich glaube, das ist immer wieder nötig, wenn der Geist Gottes uns ein Wort wie dieses sagt.
Ich denke an Römer 13.
In Römer 13 liest man ja, wenn man so will, die klassische Stelle über unser Verhältnis,
das Verhältnis der Gläubigen zur Obrigkeit, zu den Mächten, die Macht, zu den Mächten, die herrschen.
Für uns als Christen sozusagen eine Selbstverständlichkeit,
aber doch immerhin notwendig, dass wir, wie der Text uns hier sagt, erinnert werden von Zeit zu Zeit.
Römer 13, Vers 1, jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten.
Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet.
Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes.
Die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.
Ich will nicht alles lesen.
Wir wissen schon, worauf die Belehrung abzielt.
Und es ist, wie gesagt, gut, dass wir uns das auch noch einmal sagen lassen,
weil es eben der Text hier im Buch Titus uns sagt.
Ich möchte eine zweite Stelle noch lesen aus dem ersten Petrusbrief.
Der Apostel der Nationen spricht darüber und auch der Apostel der Besteigung.
Auch die Juden waren vielfach Leute, ich glaube, das kann man auch ohne Übertreibung sagen,
die Rebellen waren, die Aufrührer waren.
Nicht das ganze Drama des Alten Testament ist, dass Gott ihnen so viel vorhalten muss.
Worauf beruht das? Einfach, weil sie rebellisch waren gegen Gott.
Und auch gegen diejenigen, die er mit seinen Worten betraut hatte.
Und das waren ja sehr oft eben auch die von ihm eingesetzten Obrigkeiten in Form der Könige.
Leider waren die Könige sehr oft auch ungehorsam.
Also 1. Petrus 2, das ist, woran ich zurzeit denke, 1. Petrus 2, Vers 13 und 14.
Ich lese die beiden Versen jetzt vor.
Unterwerfet euch nun aller menschlichen Einrichtung um des Herrnwillen.
Ihr seid dem Könige als Oberherrn oder den Stadthältern als denen,
die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun.
Das Wort Gottes ist in der Hinsicht also eindeutig und klar.
Umso mehr ist das ja interessant, als wir wissen, dass der Apostel Paulus das sagt,
in der Zeit, als ein Mann wie Nero römischer Kaiser war.
Also wenn überhaupt entfernt die Frage aufkommen kann, müssen wir gehorchen,
dann hätte man hier erwarten können, jawohl, aber nicht gegenüber Nero.
Nein, der heilige Text sagt das ganze Gegenteil.
Auch da gebietet Gott den Gehorsamen die Unterwerfung.
Und das wollen wir auch festhalten, dass das einfach die Lehre der Schrift ist.
Und wir wollen heute davon ausgehen, auch das dürfen wir jetzt sagen,
auch die Staatsform ist gleichgültig.
Damals war es eine Monarchie oder eine Diktatur.
Wir leben auch nicht allzu weit entfernt von einer Diktatur
und können uns noch klar machen, was gemeint ist.
Die Grenze ist, man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Das sagt die Schriftstelle eindeutig.
Wollen wir das im Auge behalten und wollen wir auch im Auge behalten,
liebe Geschwister, ich denke, das gehört alles in den Bereich hinein.
Erinnere sie, Obrigkeiten und Gewalten untertern zu sein,
dass sie für diese Gruppe von Menschen, für diese Autoritäten beten dürfen.
Esetimotius 2, ich will das auch vorlesen.
Für uns ist das ja auch im Grunde eine Erinnerung
und wollen wir das ruhig uns deswegen auch sagen lassen.
Esetimotius 2, Vers 1.
Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete,
Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen,
für Könige und alle, die in Hoheit sind,
auf das wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen
in aller Gottseligkeit und würdigem Ernst.
Das dürfen wir tun, das sollen wir tun, der Herr erwartet das von uns,
obwohl, ja weil, beides muss ich sagen, wir Bürger des Himmels sind.
Man könnte sagen, wir sind ja Bürger des Himmels, was haben wir damit zu tun?
Der Herr erwartet von uns solch eine Haltung.
Wir sind unserer ganzen Stellung, nach unserer Mentalität,
nach unserer Vergangenheit nach, einfach damit meine ich Leute,
die mit dem Herrn Jesus Berührung bekommen haben,
alle dieser Dinge wegen gehören wir einer anderen Welt an.
Und trotzdem gilt es in dieser Welt gehorsam zu sein,
sich zu unterwerfen, das zu tun, was ich eben vorgelesen habe,
zu beten für diese Männer, für diese Mächte,
die in der Tat äußerlich gesehen Machtinhaber sind
und doch leider oft nicht wissen,
dass sie vor dem großen allmächtigen Gott ohnmächtig sind.
Wir dürfen, wir sollen für sie beten.
Das ist, wie gesagt, die Erinnerung des Titus
oder die Erinnerung, die Titus gegenüber den Kretern hier aussprechen sollte.
Dann liest man hier im deutschen Text mit einem Komma versehen,
gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werke bereit.
Das kann man und das geschieht auch oft,
als eine Fortsetzung dieses Gedankens ansehen.
Vielleicht darf man aber auch dieses sagen,
auch das vertreten eben doch viele namhafte Schriftauslegern,
dass gehorsam zu leisten eine allgemeine Sache ist,
eine allgemeine Verpflichtung ist,
die grundsätzlich eine christliche Fundamentalvorstellung ist.
Ich habe ein Wort gelesen irgendwo,
dass Gehorsam und Unterwürfigkeit oder Unterwürfigkeit und Gehorsam,
so ist formuliert worden, die heilenden Grundsätze der Menschheit sind.
Wenn das nicht mehr da ist, geht alles dahin.
Deswegen ist das sicherlich berüchtigt davon auszugehen,
dass wir uns auch das sagen lassen dürfen,
Gehorsam zu leisten ist etwas Fundamentales
für den Christen, für das neue Leben schlechthin.
Und das sagt die Stelle. Gehorsam zu leisten,
und ich habe das ja schon, meine ich, in diesen Tagen gesagt,
und das ist ja auch nichts Neues.
Wir Christen sind, besser gesagt, wir sollen gehorsam sein.
Gehorsame Leute, wir sind Menschen,
die sich gebunden fühlen an das Wort Gottes.
Wir sind Menschen, die wissen, das Wort Gottes entfaltet seine Verpflichtungen.
Verpflichtungen, die wir mit Freuden erfüllen.
Verpflichtungen, die wir erfüllen nicht, weil wir unter einer Last stehen,
weil wir das freiwillig tun.
Die Schrift spricht in einem anderen Zusammenhang
von dem gleichen großen Komplex als von dem Gesetz der Freiheit.
Wir dürfen in voller freier Entscheidung das tun, was Gott will.
Und das ist ja im Grunde das Geheimnis des Gehorsams.
Wir sind so eng an Gottes Wort gebunden, weil wir so frei sind, liebe Geschwister.
Es ist nicht so, dass das etwa Gesetzlichkeit wäre.
Wenn wir, weil wir so eng an Gottes Wort gebunden sind,
deswegen sind wir gerade nicht gesetzlich.
Der freiste Gläubige, denke ich, ist derjenige,
der gleichzeitig der gehorsamste Gläubige ist.
Der freiste Gläubige ist derjenige,
der die stärkste innere Bindung fühlt an Gottes Wort.
Gehorsam ist in der Tat ein interessantes Wort,
und wir sollten wirklich darüber nachdenken.
Und wenn man an den Herrn denkt,
der uns das Beispiel ja gegeben hat in seinem Gehorsam,
dann fällt aller Gehorsam im Grunde ja nicht schwer.
Gehorsam macht frei und glücklich.
Und so wollen wir das auch an dieser Stelle sehen.
Und gewiss, ich darf das noch einmal sagen, die Beziehung zur Obrigkeit
und den Gewalten macht da auch noch gegeben sein.
Unterordnen und Gehorsam liegt ja vielleicht hart beieinander.
Aber prinzipiell, und das möchte ich besonders betonen,
ist einfach Gehorchen, Gehorsam leisten,
eine fundamentale Tugend des Christentums oder des Christen überhaupt.
Und das wollen wir, denke ich, unser Herz noch einmal ganz, ganz neu aufnehmen.
Genauso das Nächste, zu jedem guten Werke bereit.
Einfach, dass wir uns in unserem Herzen auch klarmachen,
der Herr wünscht, dass wir in diesem Sinne gute Leute sind.
Das Wort hier ist, glaube ich, etwas weiter gehalten,
als wenn es sich nur um das Gutsein handelt,
in dem Sinne, dass das Gut ist in der Wertung Gottes.
Nein, hier geht es darum, überhaupt Aktivitäten, gute Aktivitäten zu entfalten,
wie sie auch etwa der Herr getan hat, wenn wir von ihm lesen,
dass er umherging, Wohltuend und heilend.
Dass wir einfach daran denken dürfen,
wir dürfen zum Segen für unsere Mitmenschen sein.
Interessant nebenbei, ich komme gleich darauf noch einmal,
dass wir hier ja mindestens zweimal einfach etwas lesen von den Menschen.
Sanftmut, erweisend gegen alle Menschen.
Und später heißt es, Vers 8 am Ende, gut und nützlich für alle Menschen.
Wir Christen richtig verstanden sind einer Wohltat für die Menschen.
Und so, denke ich, dürfen wir auch dieses Wort verstehen,
zu jedem guten Werke bereit zu sein.
Wenn wir dabei den Blick auf den Herrn richten, fällt uns das auch wohl nicht schwer.
Dann ist hier ein Wort, niemand zu lästern.
Damit beginnt dann schon der Vers 2.
Das heißt einfach, dass wir über niemanden Schlechtes reden sollen,
schlechte Dinge sagen.
Und das ist auch etwas, was uns sicherlich etwas zu sagen hat.
Für uns auch da befleißigen, unsere Sprache, unser Denken in dem Punkt zu kontrollieren.
Und der Herr wünscht das einfach so.
Ich brauche dazu eigentlich nicht mehr zu sagen,
ich will nur noch hinweisen auf nicht streitsüchtig,
auf Gelinde und alle Sanftmut in Vers 2.
Liebe Schwestern, wenn wir dabei an das Modell,
wenn ich das in Ehrfurcht sage, davon Mensch denken dürfen und an den Herrn Jesus,
dann wissen wir, dass er alle diese, wenn ich richtig gesehen habe,
diese sieben fundamentalen Dinge erfüllt hat.
Dass er das getan hat und dass es umso mehr wichtig ist,
dass wir ihn vor Augen haben, wenn wir solche Aufforderungen lesen,
die der Heilige Geist an uns durch den Apostel Paulus und damit auch Antitus richtet.
Diese Punkte, die er uns hier vorlegt, an die wir denken sollen
und die wir auch befolgen sollen.
Ich finde, das ist umso interessanter, wenn ich jetzt zu Vers 3 komme,
ich habe den Eindruck, das ist fast das Gegenteil.
Nicht das Gegenteil, dass wir das tun sollen,
sondern der Heilige Geist sagt, und das wart ihr früher,
das habt ihr früher so gemacht.
Jetzt ist das zu tun, was in Vers 1 und Vers 2 steht.
Der Vers 3 ist eindeutig eine Aussage, die unsere Vergangenheit betrifft.
Und die Verse 1 und 2 sind ebenso eindeutig Verse,
die ein Appell sind, an unser christliches Verständnis jetzt so zu handeln.
Es ist also sehr, sehr praktisch, liebe Geschwister, was wir hier finden.
Und deswegen ist es sicherlich auch sehr notwendig, dass wir immer daran denken.
Und wenn ich auch den Vers 3 richtig lese, ich meine, auch da fände man
etwa sieben dieser Eigenschaften oder dieser Verhaltensweisen,
wie das früher leider mit uns war.
Man hat den Eindruck, dass der Geist Gottes das Eine dem Anderen gegenüberstellt.
Unser vorchristliches Leben mit den Erwartungen des Geistes Gottes
an unser christliches Leben.
Diese Erwartungen drückt der Geist Gottes in Vers 1 und Vers 2 aus.
Und was wir früher waren, das sagt er uns in Vers 3.
Das ist, ich meine, recht interessant.
Vielleicht, wenn wir nur etwa, wenn wir hier lesen in Vers 3, ungehorsam.
Der zweite Punkt.
Wir werden in Vers 1 aufgefordert, gehorsam zu leisten.
Wenn wir etwa lesen in Vers 3, irregehend.
Wir werden in Vers 1 aufgefordert, in Vers 2 zu jedem guten Werke bereit zu sein.
Wenn wir dort lesen, wir führten unser Leben in Bosheit und Neid.
Wir werden in Vers 2 aufgefordert, nicht streitsüchtig, sondern gelindet zu sein.
So hat man den Eindruck, dass zumindest teilweise hier sehr interessante Entsprechungen vorhanden sind.
Der Geist Gottes fordert uns zudem auf, was wir in unserem vorchristlichen Leben leider nicht getan haben.
Das vorchristliche Leben, diese schlechten Dinge, dürfen wir ablegen.
Jetzt das tun, was Vers 1 und Vers 2 uns ganz deutlich sagt.
Das ist besonders interessant, wenn man in den Vers 3 hinein sieht.
Es ist immer wieder wichtig für uns als gläubige Christen auch schon mal, immer wieder muss ich doch sagen,
den Blick in die Vergangenheit zu richten, was wir für Leute waren.
Unverständlich, ungehorsam, irregehend dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen,
führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhasst und einanderhassend.
Besonders ist ja auch beeindruckend, wenn man liest hier, dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen.
Sklaverei, nicht alles eine Sklaverei, von der wir auch am ersten Abend schon etwas gelesen haben in Römer 6.
Die Sklaven der Sünde, das deutet der Heilige Geist hier in etwas anderen Worten genauso an.
Wir dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen.
Und doch bildete man sich ein, man war frei.
Wir kennen diese Vokabeln ja, die wir ja auch oft in unserer Zeit hören.
Die wahre Freiheit, das ist es ja gerade, das ist die größte Gebundenheit an Gottes Wort.
Und hier lesen wir gleichzeitig etwas von der vermeintlichen Freiheit,
die im Grunde die größte Sklaverei ist an die Sünde.
Wir dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen.
Man hat dieses Wort hier verhasst, untereinanderhassend.
Man sieht, das sind wir Menschen.
Von Humanität zu reden oder von vielem zu reden, was man heute so tut, nichts davon ist eigentlich da.
Das ist unsere Vergangenheit.
Und ich habe den Eindruck, dass auf diesem Hintergrund dann fast wie eine Offenbarung,
ich übertreibe etwas, aber das darf man vielleicht doch sagen, der Vers 4 kommt.
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland Gottes erschien.
Wiederum diese Aussage erschien, wie die Sonne, wie ein Gestirn, das plötzlich da ist und Licht verbreitet.
Menschenliebe und die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland Gottes.
Der Gegensatz zwischen Vers 3 und 4 fällt auf Anhieb ins Auge.
Das war da die totale Dunkelheit, alles das Gegenstück von Güte und von Menschenliebe.
Aber jetzt zeigt uns Gott, was in seinem Herzen ist.
Das ist wirklich an dieser Stelle beeindruckend.
Das Wort Menschenliebe, vielleicht darf ich das kurz erwähnen.
Wir kennen das in unserer Sprache als ein Fremdwort, in dem wir von Philanthropie sprechen, von Menschenfreundlichkeit.
Ein Mann, der sich sehr der Wohltätigkeit hingibt, viel Geld spendet, etwa für diesen und jenen guten Zweck,
den nennt man oft einen Philanthropen.
Ich erwähne das nur, um einfach zu sagen, das ist nicht das, was hier steht.
Diese menschlichen Wohltäter, die solch einen klingenden Namen führen,
wollen oft gar nichts wissen davon, dass sie verloren sind.
Und die bilden sich ein, sie wären so prächtige Menschen, aber im Grunde sind sie absolut verloren.
Aber wenn Gott hier handelt, dann ist das wirklich der Ausdruck seiner Menschenliebe und Menschenfreundlichkeit.
Also die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland Gottes erfüllt.
Wir haben dann in dem Vers 5, ich möchte dabei auch ein klein wenig stehen bleiben,
er rettete uns nicht aus Werken.
Das sind ja für uns als Christen im Grunde einfache, klare Wahrheiten.
Und doch wenn der Heilige Geist uns das so einmal sagt,
dann wollen wir auch über diese einfachen und so schönen Aussagen noch einmal mit ganzem Herzen nachdenken.
Wir waren ungerechte Menschen, wir konnten keine, wie das hier steht,
wir konnten keine Werke hervorbringen, die in Gerechtigkeit geschahen.
Ich darf an das Wort erinnern aus dem Propheten Jesaja, das ist ja ungemein beeindruckend,
er sagt es in Jesaja 64, Vers 6, wir allesamt sind dem Unreinen gleich geworden
und alle unsere Gerechtigkeiten gleich einem unflätigen Kleid.
Das ist das, was die Schrift sagt über Versuche von unserer Seite aus solche Werke zu vollbringen,
die in vermeintlicher Gerechtigkeit geschehen.
Es gibt im Grunde nur ein einziges Werk, ein einziges Ton, das auf dieser Erde geschehen ist,
das in Gerechtigkeit geschehen ist, liebe Geschwister.
Und wir denken dabei an das, was der Herr getan hat, was der Gerechte getan hat,
dieses einzige Werk, von dem wir alle ja doch in tiefster Weise profitieren dürfen.
Er litt für unsere Sünden und er konnte dann sagen am Ende dieses Werkes,
es ist vollbracht, es ist jetzt perfekt, dieses Werk.
Und das ist doch immer wieder beeindruckend, wenn wir daran denken dürfen.
Nicht aus Werken, dann er errettete uns, so fängt ja der Satz in Vers 5 an,
er errettete uns, wir brauchen nicht nur Hilfe, in einem Sinne schon,
aber Errettung ist weit tiefer und geht viel, viel weiter, als dass uns nur Hilfe zuteil hätte werden müssen.
Das Wort Errettung ist eines der tiefsinnigsten nach meinem Verständnis im Neuen Testament.
Wir brauchen das oft ein bisschen unqualifiziert.
Aber was wirklich Errettung bedeutet, ist eine so wunderbare Sache,
wenn wir vor dem Richterstuhl Christi sehen, überhaupt wenn wir bei dem Herrn sehen,
dann werden wir einerseits sehen, wie gewaltig diese Errettung ist und wie gewaltig unser Verloren sein war.
Dann erst kommen wir, glaube ich, zu dem tiefsten Verständnis dieser beiden ganz konträren Vorstellungen.
Er errettete uns.
Er rettete uns nicht aus Werken, die in Gerechtigkeit getan, die wir getan hatten,
sondern nach seiner Barmherzigkeit.
Und das ist auch ein Schlüsselwort des Christentums.
Der Apostel Paulus spricht ja selbst zweimal davon in Worten, die uns berühren, in 1. Timotheus 1.
Ich will das da auch eben vorlesen.
1. Timotheus 1, Vers 13.
Aber mir ist Barmherzigkeit zuteil geworden, weil ich es unwissend im Unglauben tat.
Und noch einmal in Vers 16.
Aber darum ist mir Barmherzigkeit zuteil geworden,
auf dass er mir dem ersten Jesus Christus die ganze Langmut erzeige,
zum Vorbild für die, welche an ihn glauben, zum ewigen Leben.
Das ist sicherlich auch eine Frage, die ich jetzt an Jesen von euch weitergeben darf.
Ist das auch etwas, was du persönlich bestätigen kannst?
Dass du weißt, nicht aus Werken, aber dass du auch ebenso weißt,
dass der Herr Jesus dir Barmherzigkeit erwiesen hat.
Und dass, wenn man von Errettung spricht, dass das eine Sache ist der eigenen Lebensgeschichte.
Dass man weiß, ich war verloren und ich bin jetzt gerettet.
Das wollen wir uns auch an dieser Stelle doch alle einmal fragen.
Ich bin davon überzeugt, dass die meisten die Frage auf Anhieb bejahen können.
Aber es ist doch die Frage, ob es alle hier in dem Saal können.
Dann haben wir einen Text, der uns ein wenig beschäftigen soll,
weil er uns auch etwas ungewöhnlich ist.
Ich möchte versuchen, das in wenigen Wochen auch klar zu machen.
Der eigentliche Satz heißt hier, er rettete uns, Vers 5,
dann überschlage ich eben etwas, nach seiner Barmherzigkeit
durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.
Das ist also der Kerngedanke eigentlich dieses Verses.
Und wir wollen uns ganz einfach fragen, was bedeutet das?
Das ist eine Wendung, die wir auch interessanterweise nur hier in dieser Zusammensetzung,
in diesem Zusammenhang, nur im Titusbrief finden.
Wir befinden uns also da in einem ganz eindeutigen Lehrbereich.
Und wenn der Herr uns das so sagt, im Zusammenhang wiederum mit ganz einfachen Wahrheiten,
die unser persönliches Heil betreffen, liebe Geschwister,
sollten wir vielleicht auch versuchen, solche interessanten lehrmäßigen Aussagen
ebenso bewusst aufzunehmen.
Ich möchte zu dem Wort der Waschung der Wiedergeburt einfach sagen,
was es nicht ist zuerst.
Und vielleicht auch dann sagen, was es doch ist.
Das Wort Gottes ist sehr genau.
Und wenn wir hier etwas lesen von der Wiedergeburt,
dann ist nicht, ich betone nicht, die neue Geburt damit gemeint.
Das Wort braucht hier einen Fachausdruck.
Und wenn wir uns fragen, was der Fachausdruck eigentlich besagt,
dann müssen wir ein klein wenig zurückblättern in das Matthäus-Evangelium.
Im Matthäus-Evangelium, in Kapitel 19, Vers 28, liest man den gleichen Ausdruck,
allerdings in einem etwas anderen Zusammenhang.
Ich lese den Vers vor, 19, Vers 28.
Wahrlich, ich sage euch, ihr, den ihr mir nachgefolgt seid,
auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird
auf seinem Thron der Herrlichkeit, auf zwölf Thronen sitzen
und richten die zwölf Stämme Israels.
Was ich damit sagen will, ist einfach dieses, das Wort Wiedergeburt,
wie diese Stelle aus dem Matthäus-Evangelium sagt oder was sie sagen will,
bedeutet einen völlig neuen Zustand.
Da im Matthäus-Evangelium ist das der neue Zustand in dem Reich,
in dem tausendjährigen Reich.
Ein völlig neuer Zustand.
Was bedeutet es hier?
Wir versuchen jetzt die Parallel zu binden, zu ausdrücken.
Wenn ein Sünder den Herrn Jesus annimmt, an ihn geglaubt hat,
dann erfährt er diese Waschung durch das Wort.
Und dann erfährt er auch, und das was hier steht,
Gott versetzt ihn in einen völlig neuen Zustand.
Und das was die Schrift an anderer Stelle eine neue Schöpfung nennt.
Das ist etwas, was total Neues, etwas total Neues.
Und das kann man sich vielleicht einfach merken,
wenn die Schrift sich so ausdrückt, dann will sie uns sagen,
jemand der dem Herrn angehört, der errettet ist,
befindet sich in einem ganz neuen Zustand.
Dieser neue Zustand, der ist an uns geschehen.
Man hat schon mal gesagt, das ist eine objektive Tatsache.
Genauso wie auch die neue Schöpfung das so ist.
Wenn ein Mensch heute Abend sich bekehrt,
dass er dann zu einer neuen Schöpfung wird,
und es ändert sich äußerlich überhaupt nichts an seinem Aussehen, gar nichts.
Das würden wir kaum glauben.
Aber das sagt die Schrift.
Da hat sich eine totale Veränderung vollzogen.
Liebe Geschwister, das ist der tiefste Sinn von Waschung der Wiedergeburt.
Aber, und das möchte ich hinzusagen,
es kommt auch die Erneuerung des Heiligen Geistes hinzu.
Das heißt, das geschieht nicht einfach so, ohne dass man das merkt.
Nein, was der Heilige Geist mit unserer Seele vornimmt,
das ist, was hier unter dem zweiten Punkt formuliert ist,
die Erneuerung des Heiligen Geistes.
Wir sind einmal eine neue Schöpfung,
und auf der anderen Seite gibt es auch in unserem Herzen etwas Neues.
Wir wissen das, was da passiert.
Dass wirklich eine Erneuerung sich vollzieht
durch den Heiligen Geist in unserem Inneren.
Darüber kann man sicherlich sehr viel mehr sagen.
Und vielleicht noch ein ganz, ganz kleines Wort zu der Waschung.
Die geschätzten Brüder, die diese Stelle so erklärt haben,
wie ich das eben versucht habe,
dass das Ganze auch oft, nicht auch oft,
sondern das Ganze auch ausgedrückt wird
durch die Taufe nach 1. Petrus 3.
Ich will das nur hier erwähnen
und eigentlich ein letztes zusammenfassendes Wort
noch zu diesem sicherlich nicht ganz einfachen Vers 5 sagen.
Also was bedeutet das eigentlich, wenn wir das hier lesen?
Die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes.
Ich möchte das so zusammenfassend sagen.
Wir bekommen einen völlig neuen Platz.
Eine totale Veränderung.
Das, was ich eben genannt habe,
wir sind eine neue Schöpfung in Christus geworden.
Und das ist etwas, was auch an unseren Herzen nicht vorbeigeht.
Die Erneuerung, die der Heilige Geist in unserem Herzen,
in unserem Inneren vollzieht.
Früher Adam, in Adam, jetzt in Christus.
Der gleiche Gedanke.
Früher waren wir in Adam, jetzt sind wir in Christus.
Und wenn das passiert in dem Leben eines Menschen,
das bringt ihn, ich hätte fast gesagt, durcheinander.
Das merkt man in seinem Leben.
Und das ist der Gedanke von Vers 5, liebe Geschwister.
Der Heilige Geist drückt das hier gegenüber den Krätern aus.
Das soll Titus ihnen klar machen.
Das kann man sich gut vorstellen.
Diese Leute, die anscheinend noch so in dem Bösen steckten, in dem Alten,
dass die begriffen, wenn sie wirklich errettet waren,
wenn sie wirklich den Herrn hatten,
ihr seid auf einem ganz neuen Boden jetzt.
Ihr seid eine neue Schöpfung. Benehmt euch doch so.
Zu Vers 6, das ist eigentlich dann ein Gedanke, der sich anschließt,
welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesum Christum.
Das ist der Geist Gottes.
Wir denken an die Tatsache, dass wir Christen,
wenn wir wirklich dem Evangelium geglaubt haben,
wenn wir wirklich sein Eigentum geworden sind,
dann auch den Heiligen Geist bekommen haben,
versiegelt sind mit dem Heiligen Geiste der Verheißung,
der seit dem Pfingsttage ja auch auf die Erde ausgegossen ist,
der uns belehrt, wenn wir an Johannes 14, 15, 16 denken,
der das tut, dass er uns die Person des Herrn Jesus groß macht,
der unser Herz reich macht mit dem Gedanken an den Herrn Jesus,
der uns Leben im Überfluss vermittelt.
Das ist das, was die Stelle hier in klein wenig anderen Worten ausdrückt,
welchen er reichlich über uns ausgegossen hat
durch Jesum Christum, unseren Heiland.
Ich möchte noch zu dem Vers 7,
dieses, ja das war gerade der Vers 6,
zu dem Vers 7 jetzt etwas sagen,
gerechtfertigt durch seine Gnade.
Auch das ist immer ein Wort, das lesen wir so,
und doch enthält es eine so tiefe Aussage,
die einen, ja wirklich, dass sie kaum verstehen können,
was sie eigentlich meint.
Liebe Geschwister, wenn wir daran denken,
da ist ein schlimmer Krimineller in unserer Gesellschaft,
und aus irgendwelchen Gründen, über die wir nicht zu reden brauchen,
die wir auch nicht kennen, wird er begnadigt.
Das Staatsoberhaupt erweist dem Kriminellen Gnade.
Dann bleibt er nach wie vor Krimineller,
auch wenn er nicht seine Strafe abzusitzen braucht.
Und hier sieht man, wie schlecht dieser Vergleich ist,
den wir oft brauchen.
Aber wenn der Herr von Gnade spricht,
dann ist dieser Kriminelle so rein, so unschuldig,
als ob er nie etwas getan hätte.
Dann ist er gerechtfertigt.
Das ist der haushohe Unterschied, wenn wir hier lesen,
gerechtfertigt aus Gnade oder durch seine Gnade.
Das kann kein menschlicher Staatsoberhaupt natürlich tun,
aber das kann Gott tun.
Gerechtfertigt durch seine Gnade.
Was ist überhaupt Rechtfertigung?
Das ist auch ein Wort, mit dem wir gerne umgehen,
das ja auch in der Schrift wiederholt gebraucht wird.
Können wir das eigentlich in Worte fassen?
Ich meine, man sollte einfach diese Vorstellung damit verbinden,
gerechtfertigt zu sein, das ist die Gerechterklärung,
die Gott einem Sünder schenkt, der an das Werk,
der an das Blut des Herrn Jesus für sich geglaubt hat.
Dann rechtfertigt ihn Gott.
Dann erklärt er ihm gerecht in seinen Augen.
Das kann man im Grunde dem Römerbrief und manchen anderen Stellen entnehmen.
Ich möchte aber zu diesem Vers 7 doch noch ein klein wenig mehr sagen.
Wir lesen übrigens auch im Römerbrief,
dass wir gerechtfertigt worden sind aus Glauben, Römer 5, Vers 1.
Ich will das eben mal ausschlagen, Römer 5, Vers 1.
Wie sich also der Sünder diese Rechtfertigung anzueignen hat
oder wie es bereits geschehen ist, das wird hier durch diesen Vers ausgedrückt.
Gerechtfertigt aus Glauben.
Ergebnis Frieden mit Gott.
Und dann wird uns aber auch im gleichen Kapitel Römer 5 gesagt,
in Vers 9, dass wir gerechtfertigt sind durch sein Blut.
Das ist doch eine andere Sicht der Dinge und doch ist es keine andere Sicht.
Das Blut ist die objektive Grundlage, auf der die Erlösung nur geschehen konnte.
Gott konnte nur so handeln, weil das Blut des Herrn Jesus vergossen ist.
Und das bedeutet dann, dass eben der Sünder sich durch den Glauben
diese wunderbare Rechtfertigung aneignen darf.
Und wir haben hier eine zusätzliche Feststellung,
gerechtfertigt durch seine Gnade.
Letztlich ist das ja der tiefste Grund von allem,
dass Gott gnädig ist und mich rechtfertigt.
Und dazu war es nötig, dass sein Sohn sterben musste,
weil die Frage der Sünde geklärt werden musste.
Da ist jetzt diese objektive Grundlage der Blutvergießung in der Welt.
Und das kann sich der Sünder eben nur ganz persönlich aneignen
über den Weg des Glaubens, Römer 5, Vers 1.
Dann hat er Frieden mit Gott.
Liebe Geschwister, wollen wir ganz gezielt diesem Gedanken nachgehen.
Nicht einfach jetzt, wie soll ich sagen, abhaken und sagen, das habe ich schon mal gehört.
Dass wir uns persönlich fragen, ist das etwas, was mein Herz glücklich macht?
Weiß ich etwas von dieser Rechtfertigung aus Gnade?
Sind das alles Aussagen, die mich wirklich beschäftigen?
Ich denke, wenn wir hier auf Vers 7 stoßen, sollten wir uns so fragen.
Und das verknüpft der heilige Text dann in Vers 7 auch mit dem ewigen Leben.
Das ewige Leben, wir haben davon gesprochen bereits am Freitagabend,
was in der gleichen Formulierung erwähnt hier.
Der Text spricht davon nach der Hoffnung des ewigen Lebens.
Wir haben in Kapitel 1, Vers 2 auch diese Wendung in der Hoffnung des ewigen Lebens.
Und darf ich wiederholen, wenn wir das bedenken und wenn wir auch daran denken,
was wir selbst erfahren haben, dann besitzen wir jetzt gegenwärtig ewiges Leben.
Das sagt die heilige Schrift ganz speziell in den Schriften des Johannes,
Johannes Evangelium und in den Johannesbriefen.
Auf der anderen Seite gibt es diesen Gesichtspunkt, den der Apostel Paulus
fast nur bringt, mit einigen Ausnahmen, indem er das ewige Leben
an das Ende der christlichen Laufbahn rückt.
Warum? Weil dann auch das ewige Leben das Neue, unseren Leib, unseren Körper mit erfasst.
Und das ist eben, wenn man so will, das, was nach meinem Verständnis
auch hier ausgedrückt werden soll, in dem Vers 7, am Ende von Vers 7,
erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens.
Dann verwirklicht sich unsere Hoffnung.
Dann verwirklicht sich das, dass wir Erben sind.
So groß ist das, was die Schrift uns im Einzelnen dazu sagt.
Und ich meine, wir sollten doch alle uns beflügeln lassen,
heute Abend darüber neu nachzudenken.
Nicht einfach zu meinen, ach, das sind die Anfänge unseres Christentums.
Nein, wir sollen immer wieder auch darin zurückkehren und verstehen,
wie großartig das ist.
Das wird unsere Freude hier eine ganze Ewigkeit sein.
Und wenn der heilige Geist uns das hier sagt,
durch den Apostel Paulus gerichtet an seinen Mitarbeiter Titus,
dann meine ich, sollten wir auch daran denken, dann habe ich das auch nötig,
mir diese Gedanken doch zu eigen zu machen.
Jedenfalls darüber, mit einem betenden Herzen nachzudenken.
Das Wort ist gewiss, Vers 8.
Das Wort ist gewiss.
Es ist auch eine Aussage, die wir wörtlich einige Male in den Hirtenbriefen finden,
in den Hirtenbriefen an Timotheus und auch hier einmal in Titus.
Das Wort ist gewiss oder zuverlässig.
Das bedeutet einfach, dass es sich auf das bezieht,
was der Geist Gottes uns gerade vorher entwickelt hat.
Das Wort ist gewiss.
Das ist eindeutig so.
Dabei bleibt es.
Das ist zuverlässig.
Darauf kannst du vertrauen.
Und dann, liebe Geschwister, haben wir den Eindruck,
dass nur noch einfache Schlussbemerkungen kommen.
Vielleicht mit einer Ausnahme.
Einfache Schlussbemerkungen.
Er wünscht, Paulus, dass Titus darauf fest besteht.
Das heißt nicht, dass er mit Härte etwas durchsetzt.
Das heißt, dass er darauf fest besteht.
Verstehen wir den Unterschied?
Das ist sicherlich auch etwas, was wir verstehen müssen und lernen müssen.
Dass eine biblische klare Festigkeit, die der Herr von uns erwartet,
entfernt keine Härte ist.
Die Grenzen sind vielleicht schon mal fließend.
Aber wollen wir auch da bitten, den Herrn bitten,
dass er uns Festigkeit gibt und vor Härte bewahrt.
Das ist nicht einfach gewesen für Titus, davon bin ich überzeugt.
Aber der Heilige Geist drückt das so aus,
und wir wollen das doch dann auch so hinnehmen.
Auf dass die, welche Gott geglaubt haben,
Sorge tragen, gute Werke zu betreiben.
Ihr seht, die Schrift sagt auch da,
sie sagt nicht viel mehr, auf dass die, welche an Gott geglaubt haben,
sondern sie sagt, auf dass die, welche Gott geglaubt haben.
Die das angenommen haben, was wir soeben bedacht haben.
Die angenommen haben, wie verloren ich war vor der Bekehrung.
Und Leute, die angenommen haben, für sich persönlich akzeptiert haben,
was die Güte und die Menschenliebe bedeutete.
Und die für sich persönlich ergriffen haben,
was ich hier vorgelesen habe, von Waschung der Wiedergeburt
und Erneuerung des Heiligen Geistes.
Und die von sich persönlich sprechen können,
auch dass der Heilige Geist reichlich über ihnen ausgegossen worden ist,
die von der Rechtfertigung aus Gnade sprechen können.
Das hatten diese Gläubigen einfach erfasst.
Hatten Gott beim Wort genommen.
Und das ist ja letztlich das Geheimnis des Glaubenkönnens,
dass man einfach Gott, den Herrn, beim Wort nimmt.
Wenn er das sagt, wie kann ich dann das überhaupt in Zweifel setzen?
Gut, ja, in Vers 8 heißt es noch, dass sie Sorge tragen sollen,
gute Werke zu betreiben, das ist gut und nützlich für die Menschen.
Wie könnten wir das bestreiten?
Wir dürfen auch an unsere Mitmenschen denken, auch wenn sie unbekehrt sind,
und denen im Rahmen unserer Möglichkeiten,
auch im Rahmen der sich ergebenden Gelegenheiten,
uns nützlich und gut ihnen gegenüber zeigen.
Allen Menschen, wie schon in dem Vers 2 zu lesen war,
auf Sanftmut erweisen gegen alle Menschen.
Und doch brauchen wir ihnen keine Sekunde,
unsere Trennung von der Welt aufzugeben, liebe Geschwister.
Keine Sekunde.
Aber wenn es darum geht, jemandem zu helfen,
dann dürfen wir ihm auch gerade nah die ganze Wärme eines Menschen zeigen,
der weiß, was es ist, dass man vom Heiland abhängig ist.
Das ist sicherlich eine gute Gelegenheit dann,
auch einem solchen Hilfsbedürftigen noch die Botschaft zu bringen.
Das Gegenteil von gut und nützlich wird in Vers 9 gebracht.
Dörig, die Streitfragen, Geschlechtsregister,
Zänkereien, Streitigkeiten über das Gesetz,
unnütz und eitel.
Gut, unnützlich, Vers 8,
unnütz und eitel dann hier an dieser Stelle in dem nächsten Vers.
Dann haben wir, ich muss das heute Abend,
wenn die Zeit ein bisschen vorrückt, doch noch bringen,
eine schwierige Stelle.
Erlaubt, dass ich das auch tue.
Eine Stelle, bei der man sich fragt,
warum der Apostel das an dieser Stelle bringt,
dass er es jetzt bringt.
Eine Stelle, die, denke ich, auch wir Christen,
wir Gläubigen von heute gut bedenken sollten.
Stichwort sektiererischer Mensch.
Vers 10, Vers 11.
Ein sektiererischer Mensch.
Wir haben hier eine Not angesprochen,
auch eine Sünde angesprochen,
die mit Abstand schlimmer ist als das, was der Vers 9 sagt.
Mit Abstand schlimmer.
Wir wollen uns fragen, was das denn eigentlich bedeuten mag.
Ich meine, wollen wir da, ich denke mir,
dass viele von uns das auch sofort wissen.
Aber erlaubt, liebe Geschwister,
in dem Punkt herrscht oft auch begriffliche Unklarheit unter uns.
Dass wir einmal unseren Blick auf das richten,
was die Schrift darüber sagt und meint.
Was ist eine Sekte?
Zweite Frage, was ist ein sektiererischer Mensch?
Die Frage drängt sich hier auf.
Was ist das überhaupt?
Wollen wir vielleicht die Antwort an die Spitze stellen.
Das Wort Gottes spricht, wenn es etwa von
besonderen Lehren oder Lehrmeinungen und Lehrsystemen spricht,
oft von einer Sekte, einer Schule.
Sekte der Pharisäer, der Sadduzeer,
auch die Sekte der Nazareer wird einmal genannt.
Und wir Christen, wir müssen diese Vorstellung etwas verengen jetzt.
Und ich sage das jetzt mit ganzem Bewusstsein.
Alles das, was uns von der schlichten Wahrheit
von der neutestamentlichen Versammlung wegdrängt,
was uns etwas anderes als Lehrmittelpunkt hinstellt,
was nicht mehr das ist von dem einen Leib,
was etwas ist neben der neutestamentlichen Versammlung,
das ist Sekte.
Und das bedeutet, das heißt nicht etwa nur Irrlehre.
Die meisten Christen meinen, dass ein Sektierer ein Irrlehrer sei.
Mitnichten.
Absolut nicht.
Ich kann durchaus klare biblische Vorstellungen haben,
aber trotzdem kann ich bestimmte an sich richtige Lehrmeinungen
zum Etikett einer Gruppe machen.
Nur wenn du diese Lehrmeinung hast, darfst du Mitglied bei uns werden.
Das bedeutet, dass man eine Gruppierung
neben die neutestamentliche Versammlung stellt.
Und das ist Sektiererei.
Das müssen wir eindeutig sagen.
Auch wenn sich das vielleicht für den einen oder anderen unter uns
nicht ganz sympathisch anhören mag.
So sagt die Schrift das.
Es geht also nicht primär darum, ob eine falsche Lehre da ist.
Es geht darum, dass man einen neuen Kern
neben die neutestamentliche Versammlung der Christentod stellt.
Nehmen wir an, ich würde, ich darf das einmal so ganz platt sagen,
ich käme auf die Idee, die neutestamentliche Versammlung der Christen,
einfach was das Neue Testament darüber sagt, zu verlassen
und auf irgendwelchen Gründen eine Gemeinde nach biblischen Grundsätzen zu gründen.
Dann wäre ich Sektierer.
Überhaupt keine Frage nach.
Ihr seht, wie ernst das ist.
Und davon unterscheide ich sehr genau, liebe Geschwister,
dass es auch verderbliche Sekten gibt.
Und das ist das, was wir ja meistens im Kopf haben, wenn wir von Sekten reden.
Dann denken wir an bestimmte Gruppierungen, Organisationen,
die ohne Frage fundamentale Irrtümer propagieren.
Das sind ohne Frage auch Sekten, verderbliche Sekten.
Aber die Schrift macht diesen Unterschied im zweiten Petrusbrief.
Dort liest man etwas von verderblichen Sekten.
Und ist oft diese, meine ich, diese Unterscheidung,
auch wenn sie sich ein klein wenig ungewöhnlich anhören mag, verloren gegangen.
Deswegen ist es wichtig, dass wir auch das einmal wieder bedenken.
Wenn ihr einmal den Versuch macht, über das zu lesen,
was unsere alten Brüder im vorigen Jahrhundert darüber geschrieben haben,
man findet die völlig gleichen Gedanken, wie ich sie jetzt versucht habe, zu entwickeln.
Wollen wir das im Auge behalten.
Vielleicht noch eine kleine weitere Unterscheidung.
Im ersten Korintherbrief spricht das Wort Gottes öfter von Spaltungen.
Spaltung und Sekte ist zweierlei.
Eine Spaltung, so wie das die Schrift sagt, ein Schisma im Griechischen,
das ist etwas, was in einer noch zusammenhängenden Gruppe passiert.
Da ist eine Gruppe, die des Käfers, da die des Paulus, da die des Apollos,
aber sie bleiben doch alle in einem Lokal sozusagen,
sind doch nicht auseinander gedriftet.
Wenn diese Spaltungen dann dahinführen, dass man voneinander weggeht,
dass man neue Gruppen außerhalb eröffnet, dann ist man auch zu einer Sekte geworden.
Da sagt die Schrift auch, ich erfinde hier nicht, das kann man eindeutig in der Schrift noch lesen,
denn die Spaltung zu einer Partei geworden ist.
Seht ihr, erlaubt, dass ich das kurz gebracht habe,
damit komme ich dann zurück hier auf diese Stelle im Titusbrief.
Solch ein Mensch steht vor uns, ein sektiererischer Mensch.
Und ich habe für mich die Frage, ich kann sie nicht mit Sicherheit beantworten,
ist das hier bei Titus, im Titusbrief, jemand, der schon soweit war,
das lagen namhafte Schriftaufleger, oder ist das ein Mensch,
der in der großen Gefahr stand, dahin zu kommen.
Der Text ist so hart und so eindeutig formuliert,
dass ich persönlich mehr meine, dass auf dem Umfeld von Kreta
schon sich solche Ideen gebildet haben, wegzugehen.
Schon Sektierer geworden zu sein.
Ich meine, ich lasse das offen.
Wir als Christen, wir wissen, dass Sekten zu den Werken des Fleisches gehören,
nach Galater 5, das steht ausdrücklich geschrieben.
Wir wollen es auch selbst immer wieder fragen, oder selbst immer wieder den Herrn bitten,
dass er uns davor bewahrt.
Und gerade unsere geschätzten Brüder im vorigen Jahrhundert
haben vor dieser Gefahr ganz nachdrücklich immer gewarnt.
Sie waren davon überzeugt, dass wir von solchen Gefahren nicht frei sind.
Deswegen haben sie auch immer wieder davor gewarnt, das muss man auch.
Sonst würde das ja gar nicht in Gottes Wort stehen.
Gottes Wort macht uns ja darauf aufmerksam,
und auch wenn ich hier das im Titusbrief lese,
dann ja auch nur, damit ich mich warnen lasse vor diesen Werken des Fleisches.
Ich komme dann zu dem Schluss.
Da kann ich mich ein klein wenig kürzer fassen.
Wir haben also von Vers 12 bis Vers 15 jetzt, damit haben wir zu tun.
Da werden einige Namen genannt, die man gar nicht kennt.
Artemas, sonst in der Bibel nirgendwo zu finden.
In Vers 13, Zenas, der Gesetzgelehrte, sonst in der Bibel nirgendwo zu finden.
Die waren, und der Apostel sagt in Vers 12,
wenn ich Artemas oder Tychikus zu dir senden werde, dann geh du zu mir nach Nikopolis.
Und daran sieht man, dass der Aufenthalt von Titus zeitlich begrenzt war in Kreta.
Er war nicht etwa für seine Lebensdauer nach Kreta gekommen,
sondern der Apostel sagt klipp und klar,
Titus, wenn ich Artemas zu dir sende oder Tychikus,
wir kennen Tychikus als den Überbringer des Kolosserbriefes und auch des Epheserbriefes,
wenn das der Fall ist, dann geh du weg.
Dann ist deine Aufgabe abgeschlossen.
Und er sollte ihn dann in Nikopolis treffen.
Nikopolis ist eine Stadt an der Küste von Epirus,
das heißt also etwa an der heutigen nordgriechischen Küste.
Wobei das nicht ganz eindeutig ist, es hat im Altertum mehrere Städte gegeben,
die so genannt worden sind, die solchen Namen trugen.
Das ist auch sicherlich nicht so ganz entscheidend.
In Vers 14 oder in Vers 13 zuvor,
werden sie aufgefordert, mit Sorgfalt Apollos und Zenas das Geleit zu geben
oder sie materiell auszurüsten, dass ihnen nichts mangelt.
Das ist auch beeindruckend, wir haben die größten Aussagen hier über die Lehre gehabt
und wir haben dann die einfachsten Aussagen über das, was unser tägliches Leben betrifft.
Das ist oft in Gottes Wort zu finden und das überrascht einen auch immer,
dass Gott so etwas zusammenbringt in einem neutestamentlich inspirierten Buch.
Die Unsrichen, das ist auch eine nette Bezeichnung, wenn wir dabei an uns Gläubige denken.
Das sind die Unsrichen.
Die befanden sich auf einer Ebene mit Paulus und mit Timotheus und mit Titus.
Das waren die Unsrichen.
Die verstanden das und zum Glück waren auch solche,
die er zu den Unsrichen rechnet, auf der Insel Kreta.
Ich befürchte, dass nicht alle Leute, die hier im ersten Kapitel genannt werden,
zu diesen Unsrichen echt gehört haben, aber ein großer Teil bestimmt.
Und dann heißt es zum Schluss noch, es grüßen nicht alle, die bei mir sind.
Grüße, die uns lieben im Glauben.
Auch das finde ich sehr schön, dass der Apostel das so zart ausdrückt.
Grüße, die uns lieben im Glauben.
Vielleicht dachte er daran, dass bei einem solchen Brief
vielleicht nicht viele da sein würden, die ihn liebten.
Aber es waren doch welche da.
Und das ist das Zeichen, glaube ich, eines jeden, der bereit ist,
auch Gottes Wort zu akzeptieren, wenn es ihn trifft, wenn es ihn schneidet.
Wir dürfen doch denjenigen lieben, der es gebraucht.
Ich hatte schon an einem dieser Abende vorgelesen,
ich will das bei dieser Gelegenheit wiederholen, aus Sprüche 27.
Das kann man eigentlich immer wieder beim Titusbrief aussagen.
Sprüche 27, Vers 6.
Treu gemeint sind die Wunden dessen, der lebt.
Liebe Geschwister, ich bin damit am Ende und wir wollen den Herrn bitten,
dass er uns doch diese Gedanken des Titusbriefes,
das sind im Grunde sehr einfache Gedanken,
dass er sie uns wieder neu macht, für uns persönlich, für einen jeden.
Wir wissen, dass wir auch das brauchen im Gedanken an diese glückselige Hoffnung,
die wir haben, wenn wir an die Herrlichkeit denken,
wenn wir zuvor an sein Kommen denken,
wenn wir an die Herrlichkeit denken, die unsere wartet. …