Gefahren für das Glaubensleben überwinden
ID
mv046
Language
DE
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03:02:31
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3
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Description
- Geistliche Hungersnot
- Versuchungen der Welt
- Geistlicher Schlaf
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…
Liebe Geschwister, wir möchten uns an diesen drei Abenden mit dem Rahmenthema beschäftigen
Gefahren für das Glaubensleben erkennen und überwinden. Wir werden in der Bibel mehrmals
aufgefordert überwindet zu sein. Wir wollen drei verschiedene Problemkreise dabei behandeln. Heute
Abend ist unser Thema geistliche Hungersnot überwinden. Wie geht das? Und wir lesen dazu
etwas aus dem Buch der Richter aus Kapitel 6. Aus dem Buch der Richter, Kapitel 6, Abvers 1.
Und die Kinder Israel taten, was böse war, in den Augen des Herrn. Und der Herr gab sie sieben Jahre
in die Hand Midians. Und die Hand Midians wurde stark über Israel. Vor Midian richteten sich die
Kinder Israel die Klüfte zu, die in den Bergen sind, und die Höhlen und die Bergfestungen. Und
es geschah, wenn Israel gesät hatte, so zogen Midian und Amalek und die Söhne des Ostens herauf,
sie zogen herauf gegen sie. Und sie lagerten sich gegen sie und verderben den Ertrag des Landes bis
nach Gaza hin. Und sie ließen keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Kleinvieh, noch Rind,
noch Esel. Denn sie zogen herauf mit ihren Herden und mit ihren Zelten. Sie kamen wie die Heuschrecken
an Menge, und sie und ihre Kamele waren ohne Zahl. Und sie kamen in das Land, um es zu verderben. Und
Israel verarmte sehr wegen Midian. Und die Kinder Israel schrien zu dem Herrn. Und es geschah, als
die Kinder Israel wegen Midian zu dem Herrn schrien, da sandte der Herr einen Propheten zu
den Kindern Israel. Und er sprach zu ihnen, so spricht der Herr, der Gott Israels. Ich habe euch
aus Ägypten heraufgeführt und euch herausgeführt aus dem Haus der Knechtschaft. Und ich habe euch
errettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand aller eurer Bedrücker. Und ich habe sie
vor euch vertrieben und euch ihr Land gegeben. Und ich sprach zu euch, ich bin der Herr, euer Gott.
Ihr sollt nicht die Götter der Amoriter fürchten, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt meiner
Stimme nicht gehorcht. Und der Engel des Herrn kam und setzte sich unter die Tirebinte, die in Ofra
war, das Joas, dem Abies Ritter, gehörte. Und Gideon, sein Sohn, schlug gerade Weizen aus in
der Kälte, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. Und der Engel des Herrn erschien ihm
und sprach zu ihm, der Herr ist mit dir, du tapferer Held. Vers 14. Und der Herr wandte sich zu ihm
und sprach, geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians. Habe ich dich
nicht gesandt? Und er sprach zu ihm, bitte mein Herr, womit soll ich Israel retten? Siehe, mein
Tausend ist das Ärmste in Manasse und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters. Und der Herr sprach
zu ihm, ich werde mit dir sein und du wirst Midian schlagen wie einen Mann. Vers 22. Da sah Gideon,
dass es der Engel des Herrn war und Gideon sprach, ach Herr, Herr, da ich ja den Engel des Herrn gesehen
habe von Angesicht zu Angesicht. Und der Herr sprach zu ihm, Friede dir, fürchte dich nicht,
du wirst nicht sterben. Und Gideon baute dort dem Herrn einen Altar und nannte ihn, der Herr ist
Frieden. Bis auf diesen Tag ist er noch in Ofra der Abiesirita. Und es geschah in jener Nacht,
da sprach der Herr zu ihm, nimm den Stier deines Vaters und zwar den zweiten siebenjährigen Stier
und reiße den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört und die Aschera, die daneben ist,
haue um und baue dem Herrn, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieser Bergfestung mit der
Zurüstung und nimm den zweiten Stier und opfere ein Brandopfer mit dem Holz der Aschera, die du
umhauen wirst. Und Gideon nahm zehn Männer von seinen Knechten und tat wie der Herr zu ihm
geredet hatte. Und es geschah, weil er sich vor dem Haus seines Vaters und vor den Leuten der
Stadt fürchtete, es am Tag zu tun, so tat er es bei Nacht. Dann aus Kapitel 7, Abvers 1. Und Jerob
Baal, das ist Gideon, und alles Volk, das bei ihm war, machten sich früh auf und sie lagerten an
der Quelle Harod. Das Lager Midians aber war nordwärts von ihm, zum Hügel More hin, im Tal.
Und der Herr sprach zu Gideon, das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich, als dass ich Midian in
ihre Hand geben sollte, damit Israel sich nicht gegen mich rühme und spreche, meine Hand hat mich
gerettet. Und nun rufe doch vor den Ohren des Volkes aus und sprich. Wer furchtsam und verzagt
ist, kehre um und wende sich zurück vom Gebirge Gilead. Da kehrten vom Volke 22.000 um und 10.000
blieben übrig. Und der Herr sprach zu Gideon, noch ist das Volk zu zahlreich, führe sie ans Wasser
hinab, dass ich sie dir dort läutere. Und es soll geschehen, von wem ich dir sagen werde, dieser
soll mit dir ziehen, der soll mit dir ziehen. Und jeder, von dem ich dir sagen werde, dieser soll
nicht mit dir ziehen, der soll nicht ziehen. Und er führte das Volk ans Wasser hinab. Und der
Herr sprach zu Gideon, jeder, der mit seiner Zunge vom Wasser leckt, wie ein Hund leckt,
den stelle besonders. Und auch jeden, der sich auf seine Knie niederlässt, um zu trinken. Und die
Zahl derer, die mit ihrer Hand zu ihrem Mund leckten, war 300 Mann. Und das ganze übrige
Volk hatte sich auf seine Knie niedergelassen, um Wasser zu trinken. Und der Herr sprach zu Gideon,
durch die 300 Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Median in deine Hand geben. Das
ganze übrige Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort. Und dann noch einen letzten Vers aus Kapitel
8, Vers 4, Kapitel 8, Vers 4. Und Gideon kam an den Jordan, er ging hinüber, er und die 300 Mann,
die bei ihm waren, ermattet und nachjagend. Soweit das Wort Gottes heute Abend. Wir haben
vorhin in unserem Lied gesungen, zum einen davon, dass wenn unsere Herzen allein um den Herrn
auf ihn gerichtet sind, sein Segen wie Himmelstau reichlich herabkommen wird auf uns. Das ist die
Seite Gottes. Wir haben aber auch davon gesungen, als ein Gebet im Lied, verscheuche gnädiglich des
Feindes böse Mächte. Das ist die andere Seite, dass der Feind natürlich überhaupt nicht will,
dass wir in unserem Leben den Segen empfangen, den Gott uns gibt. Und der wird versuchen, uns
auch so einen Segen zu rauben, sowohl in unserem persönlichen Glaubensleben, als auch gemeinsam
als das Volk Gottes. Das ist eine Gefahr für das Glaubensleben, dass wir, was unsere geistliche
Kraft angeht, eine Hungersnot erleben, dass wir geistlich verarmen, dass Gottes Wort in unserem
Leben nicht mehr den Platz hat, den es haben sollte, weil andere Dinge unser Leben erfüllen.
Und das war auch genau das Problem in den Tagen Gideons, dass das Volk Israel keine Nahrung mehr
hatte, dass sie verarmten. Das Buch der Richter, aus dem wir gelesen haben, ist eines der traurigsten
Bücher einerseits in der Bibel, weil es uns den Niedergang, den Verfall des Volkes Gottes zeigt
und dabei immer wieder einen gewissen Kreislauf wiederholt, siebenmal in diesem Buch, heißt es
erstens, das war immer der erste Schritt, dass Israel tat, was böse war in den Augen des Herrn
und anderen Göttern diente, sich von Gott abwandte. Der zweite Schritt war, dass Gott dann sie in die
Hand ihrer Feinde gab, die dann über eine kürzere oder längere Zeit dieses Volk beherrschten. Der
dritte Schritt war dann, dass sie, nachdem sie unter die Erlast ihrer Feinde seufzten, schrien
sie zu dem Herrn. Und das vierte, was dann folgte, war, dass Gott in seiner Gnade ihnen einen Retter
schenkte, den Richter, der sie dann befreit hat. Diesen Zyklus finden wir siebenmal mit gewissen
Abweichungen, das werden wir auch heute Abend sehen, aber das ist im Prinzip immer wieder das
Vorkommen in diesem Buch. Und das Ziel des Feindes, das er dabei verfolgte, war auch unterschiedlich.
Satan ist sehr einfallsreich und wird nicht immer dieselbe Strategie anwenden. In den Tagen Deborah
und Barak, die der Zeit Gedeons hier im Buch der Richter vorausgeht, da lesen wir in dem Lied der
Deborah in Kapitel 5, in Vers 8, zweiter Teil, wurde wohl Schild und Lanze gesehen unter 40.000
in Israel. In den Tagen wurde Israel die Waffen geraubt. Sie hatten keine Waffen mehr, sie waren
kampfunfähig. Wenn es dem Feind gelingt, uns die Waffen zu rauben, geistlicherweise zu bewirken,
dass wir nicht mehr die Waffenrüstung Gottes tragen für den geistlichen Kampf, dann sind wir
ihm kampflos ausgeliefert. Aber in den Tagen Gedeons war das Problem ein anderes. Da war es
nämlich, dass sie keine Lebensmittel mehr hatten. Die Midianiter sorgten dafür, dass Israel keine
Lebensmittel mehr hatte. Die nahmen sie ihnen weg. Immer wenn Israel gesät hatte, kamen die
Midianiter ins Land und ließen keine Lebensmittel in Israel übrig. Die Midianiter sind, wie wir auch
nachher noch mal sehen werden, ein Bild gewissermaßen der irdischen Dinge, die unser
Herz erfüllen können, so im Beschlag nehmen können, über uns herrschen, wie das die Feinde
taten, dass wir geistlicherweise verarmen mit den schrecklichen Folgen, die das hat. Israel,
keine Lebensmittel mehr übrig. Und das hatte ja Konsequenzen, wenn sie keine Lebensmittel mehr
hatten. Es gab als Folge davon weder Kleinvieh noch Rind. Das waren die Tiere, die Israel als
Opfertiere benötigte. Das heißt, die Anbetung in ihrem Leben im Volke Gottes hörte auf. Da
geistlich keine Nahrung mehr da war, da das Volk geistlicherweise verarmte, bekam Gott auch nicht
mehr das, worauf er wartete. Es gab keine Anbetung mehr. Aber auch neben Klein- und Rindvieh fehlten
auch die Esel, das Lasttier. Auch das Lastentragen ließ nach. Wenn Gott seinen Teil nicht bekommt,
wenn Gott nicht mehr in unserem Leben den entsprechenden Platz hat, dann wird sich das
auch auswirken auf andere. Dann wird auch die Kraft nicht mehr da sein, noch Lasten zu tragen.
Auch das fehlte. Und sie kamen wie die Heuschrecken an Menge. Vielleicht denken wir in unserem
Glaubensleben, es ist ja nur eine Sache, wo ich vielleicht mich mit etwas beschäftige,
mit irdischen Dingen meine Zeit und Energie drauf verwende, mehr als es vielleicht nötig wäre und
gut wäre. Und ich denke, das ist ja nur diese eine Sache. Aber wenn wir in einer Sache Kompromisse
eingehen mit dem Feind, dann bleibt das da nicht bei. Die kommen wie die Heuschrecken an Menge.
Es war nicht ein Einfall, der nur mal so an den Grenzen stattfand, sondern wie die Heuschrecken
an Menge. Und diese Heuschreckenplagen sind ja ein bekanntes Bild im Alten Testament. In den
Propheten kommen die manchmal vor, wo sie durch ganze Landstriche ziehen und alles abfressen,
was da noch war. Das war ein großer Schrecken für Israel in jenen Jahren, wenn es eine
Heuschreckenplage gab. Weil da blieb nichts mehr übrig, wenn die über das Land zogen. Und das ist
auch das Bild, das hier von den Midianitern benutzt wird. Die kamen mit dem Ergebnis,
wie wir das hier gelesen haben, Israel verarmte sehr wegen Midians. Das war nicht die Gedanken
Gottes gewesen. Gott hatte in 5. Mose 8 etwas anders gesagt über das Land, in dem Israel
wohnen würde. In 5. Mose 8 spricht Gott von diesem Land, wo er sie hinbringen würde. Ein Land von
Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen. Ein Land von ölreichen
Olivenbäumen und Honig. Ein Land, in dem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst und in dem es
dir an nichts mangeln wird. Das waren Gottes Gedanken. So hatte Gott das vorgesehen für sein
Volk. Sie sollten eigentlich überhaupt keinen Mangel haben. Er würde ihnen alles geben,
reichlich, soweit es an ihm lag. Aber jetzt war die Untreue des Volkes da. Da war der Feind gekommen
und hatte ihnen letztlich alles geraubt mit dem Ergebnis, dass sie sehr verarmt waren. Wie schnell
können wir in unserem persönlichen Glaubensleben, aber auch das Volk Gottes, verarmen, wenn das Wort
Gottes die Nahrung, die wir nötig haben, nicht mehr den Platz in unserem Herzen hat, den es haben
sollte. Das können wir uns ja alle selbst fragen, wie das aussieht in unserem persönlichen Leben,
mit dem Beschäftigen mit Gottes Wort. Hat das in unserem Leben immer noch den Wert, die Freude,
die wir daran vielleicht mal gefunden haben, als wir zum Glauben kamen? Oder musst du vielleicht
sagen, ja, das war früher mal, aber inzwischen ist das bei mir so eine Form geworden. Ich lese
zwar noch in der Bibel, aber das sagt mir gar nichts mehr. Oder auch, das kann natürlich auch
im Gemeinsamen, dass man eine gewisse Empfindung hat, Hungersnot zu haben, dass Gott nicht mehr
so in mein Leben hineinredet. Das liegt ja nicht an Gott, sondern das liegt an uns. Dass vielleicht
andere Dinge unser Herz erfüllen. Dass wir vielleicht Energie aufbringen für alle möglichen
Dinge in unserem Leben. Aber wenn es darum geht, die Zusammenkünfte aufzusuchen, da wo Gottes Wort
verkündigt wird, dann macht uns das manche Mühe und wir verarmen, wie das hier bei Israel war.
Aber jetzt handelt Gott. Und hier finden wir, dass er von dem normalen Kreislauf abweicht. Denn wir
haben ja auch hier gelesen, am Ende von Vers 6, die Kinder Israel schrien zu dem Herrn. Ja,
sie empfinden die Not. Das ist immer schon mal ein positives Zeichen, wenn wir die Not noch
empfinden. Und sie schrien zu dem Herrn, aber jetzt schickt der Herr nicht einen Retter sofort,
wie das in manchen anderen Beispielen der Fall gewesen war, sondern wir lesen zuerst,
es geschah, als die Kinder Israel zu dem Herrn schrien, da sandte der Herr einen Propheten.
Hier kommt auf einmal noch jemand vorher, der tätig wird. Da wird ein Prophet geschickt. Was
hatte der für eine Aufgabe? Was hatten die überhaupt für eine Aufgabe, die Propheten?
Ist ja eine Person, die gerade im Alten Testament eine zentrale Rolle spielen, die Propheten. Was
war ihre eigentliche Aufgabe? Wenn man die Menschen fragen würde, wenn ich jetzt auf die Straße ginge
mit einem Mikrofon und würde die alle fragen, was meinen Sie, was ist ein Prophet? Nun, da gäbe
es heute wahrscheinlich viele Leute, die wissen gar nicht, was das ist, aber ein Großteil der
Leute würde mir wahrscheinlich sagen, ein Prophet ist jemand, der zukünftige Dinge vorhersagt.
Würde ich im Test noch ein paar Punkte für geben, ist nicht so ganz falsch, aber trotzdem,
der entscheidende Antwort ist das eigentlich nicht. Es gab Propheten im Alten Testament,
die gar nichts zukünftiges vorhergesagt haben, sondern das Entscheidende des prophetischen
Dienstes ist, dass es ein Mann war, der aus der Gegenwart Gottes kam und dem Volk Gottes das Wort
Gottes brachte, das sie jetzt in dieser Situation nötig hatten. Elijah drückt das schön aus,
als er vor Ahab steht und sagt, der Gott, vor dessen Angesicht ich stehe, lässt dir sagen.
Das war eine gute Erklärung, was seine Aufgabe war. Er stand vor Gott und Gott hat ihm ein Wort
gegeben für Ahab. Und hier schickt Gott einem Propheten, der sagt auch nichts zukünftiges
vorher, sondern der hat ein Wort für das Volk. Und dieses Wort besteht aus zwei Teilen. Der
größere Teil besteht daraus, dass er sagt, was Gott für das Volk getan hat. Finden wir immer
wieder bei den Propheten im Alten Testament, dass sie das Volk Gottes daran erinnern, was Gott für
sie getan hat. Der Herr wird uns immer wieder nach Golgatha zurückführen. Er wird uns immer
wieder an das erinnern, was er für uns getan hat, weil das allein unser Leben letztlich beeinflussen
wird. Und so sagt dieser Prophet im Auftrag Gottes, ich habe euch aus dem Gipten geführt,
aus dem Hause der Knechtschaft. Ich habe euch durch die Wüste geführt, euch in das Land gebracht,
euch dieses Land gegeben. Und dann sagt er über die Reaktion des Volkes nur einen Satz. Aber
leider beginnt dieser Satz mit dem Wort aber. Wenn unsere Reaktion auf das Reden Gottes und auf das
Handeln Gottes mit aber anfängt, ist das nie gut. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Wenn
sie jetzt diese Probleme und Nöte hatten, dann lag das nicht an Gott. Das macht Gott ihnen deutlich,
wie er sie den ganzen Weg über gesegnet hatte. Es lag an ihnen und zwar daran, dass sie dem Wort
Gottes nicht gehorcht hatten. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Der Segen, den Gott uns
geben will, ist daran gebunden, dass wir natürlich seinem Wort folgen. Das war der Grund. Warum kommt
dieser Prophet? Warum hat das Volk denn zu dem Herrn geschrien? Ist es nicht oft so, wenn wir
durch unser Versagen in Schwierigkeiten geraten sind und dass wir dann unter den Folgen dieses
Weges seufzen und den Herrn bitten, das zu ändern, weil die Folgen dieses Weges, dem wir gegangen
sind, uns Not machen. Aber nicht, weil wir wirklich zu der Wurzel des Problems vorgestoßen sind.
Deswegen muss erst mal dieser Prophet kommen und muss ihnen die eigentliche Wurzel ihres Problems
zeigen, wo es alles anfing, dass sie nämlich der Stimme Gottes nicht gehorcht hatten. Aber Gott hat
in seiner Gnade trotzdem vor, diesem Volk auch einen Retter zu schicken und den, mit dem ist
er beschäftigt. Wir haben das als nächstes gelesen, dass der Engel des Herrn, das ist ein Ausdruck,
der den Herrn Jesus beschreibt in der Zeit vor seiner Menschwerdung, wenn er sich hier im
Alten Testament den Menschen begegnete und dieser Engel des Herrn kam und setzte sich unter die
Therabinte und beobachtet einen Mann. Auch heute noch schaut der Jesus nach solchen, die er gebrauchen
kann, damit so eine Situation im Volke Gottes wieder zu einer Belebung führt, dass wieder
Nahrung für das Volk Gottes da ist. Und da hat er einen Mann entdeckt und jetzt setzt sich der Engel
des Herrn dahin und beobachtet diesen Mann. Vielleicht beobachtet er auch dich und mich in
unserem Leben, um zu sehen, ob in unserem Glaubensleben Ansätze da sind, die er gebrauchen
kann. Und bei diesem Gideon sind die Ansätze vorhanden. Denn was macht der Mann? Von ihm heißt
es, Gideon, er schlug gerade Weizen aus in der Kälte, um ihn vor Medien in Sicherheit zu bringen.
Ja, da war ein Mann, der wollte sich die Lebensmittel nicht rauben lassen von den
Midianitern. Er hatte diesen Weizen, den schlug er aus im Verborgenen, in der Kälte, die ist ja
normalerweise nicht dafür da, aber er wollte ihn eben in Sicherheit bringen. Die Midianiter sollten
ihm das nicht rauben. Der Weizen, das spricht auch von dem Herrn Jesus, so wie wir ihn in seinem Wort
finden. Und er weiß, ich brauche diese Nahrung, ich brauche die Beschäftigung mit Gottes Wort und
mit der Person des Herrn Jesus und ich will mir das nicht rauben lassen. Das ist das, was wir nötig
haben. Diesen Einsatz, diese Energie, um uns das nicht rauben zu lassen. Der Feind ist Feindes
Mächte, die wollen uns das rauben. Den Segen an Gottes Wort. Da wird in deinem persönlichen Leben
fängt das an. Wenn du morgens das Wort Gottes lesen willst, ja dann wird er dir versuchen, das zu
nehmen. Vielleicht hast du nicht genug Selbstdisziplin, dann wird er erstmal damit anfangen,
dass du gar nicht erst aus dem Bett kommst und gar nicht erst anfängst, bis dann die Zeit so spät ist,
dass du zur Schule musst oder zur A, ja dann muss man sich ja beeilen und schnell, dann hat man keine
Zeit mehr, ja morgen wird das besser werden. Morgen wird es natürlich auch nicht besser oder was immer
der Versuch sein mag. Vor einiger Zeit sprach mich ein Mädchen an und sagte, ich habe da morgens so
mit meiner stillen Zeit, habe ich so ein Problem. Ja, sage ich, was hast du denn für ein Problem? Ja,
wenn ich morgens bete, da vor meinem Bettknie und bete, schlafe ich immer wieder ein. Naja,
sage ich, da wirst du wohl nicht die Einzige auf der Welt sein, aber ich habe ja damals gesagt,
dann geh doch in deinem Zimmer spazieren. Wie darf man das denn? Es wird dem Herrn angenehmer sein,
wenn du im Gehen mit ihm redest, als wenn du im Knien vor ihm schläfst. Und wenn das ein Problem
ist, dann kann man das doch irgendwie lösen. Aber da muss man eine gewisse Energie natürlich
aufbringen, denn der Feind wird da schon für sorgen, dass du das irgendwo nicht hinkriegst.
Und auch andere Dinge werden dazwischen kommen, die das immer wieder verhindern wollen. Aber hier
war jemand, der sagt, ich will mir das nicht rauben lassen. Das ist etwas ganz Wichtiges in
meinem Leben und da setze ich meine Energie hinein, den Weizen in Sicherheit zu bringen vor
den Midianitern. Und dann, der Herr hat ihn beobachtet, dann erscheint ihm der Engel des
Herrn. Er wird sichtbar für Gideon und sagt zu ihm, der Herr ist mit dir, du tapferer Held.
Ein seltsamer Satz. Da kommt der Herr und da ist ein Mann, der versteckt sich. Würde man
nicht gerade als Ausweis von Heldentum bezeichnen, wenn sich jemand versteckt. Und wir werden im
weiteren Verlauf noch sehen, dass Gideon durchaus rein natürlich betrachtet, ein schwacher Mann
war mit manchen Fehlern, ein furchtsamer Mann war. Jetzt versteckt er sich. Gott sagt, der
Herr ist mit dir, du tapferer Held. Es gibt in der Welt zurzeit so eine Serie im Fernsehen, die
heißt Deutschland sucht den Superstar. Gott sucht nicht den Superstar, sondern Gott sucht dich. Und
wenn du schwach bist, das werden wir gerade in dieser Begebenheit sehen, dann ist das genau der
Mann, den Gott gebrauchen will. Gott macht deutlich, dass er mit der natürlichen Kraft gar nichts
anfangen kann, sondern dass es einzig und allein um das Vertrauen auf ihn geht und nicht auf die
eigene Kraft. Hier ist ein Mann, der sich seiner Schwachheit bewusst ist. Und Gott sagt zu ihm,
der Herr ist mit dir, du tapferer Held. Ja, was war denn seine Heldentat? Ja, gerade das, was er
getan hatte, dass er nämlich sich nicht die Lebensmittel rauben ließ, dass er sich den Segen
von Gottes Wort nicht rauben ließ, sondern gesagt hat, das will ich für mich in Sicherheit bringen.
Und wenn das auch im Verborgenen geschah, wie er noch andere Dinge im Verborgenen tun wird,
so war es doch in den Augen Gottes eine Heldentat. Und deswegen ist das der Mann, den der Herr benutzen
will und sagt zu ihm, geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians,
habe ich dich nicht gesandt. Er gibt ihm den Auftrag und sagt, geh hin in dieser deiner Kraft
und rette Israel aus der Hand Midians, habe ich dich nicht gesandt. Etwas ähnliches sagt der Herr
auch zu Joshua, habe ich dich nicht gesandt. Ja, er hat den Auftrag Gottes zu gehen, den Auftrag
seines Herrn. Und das genügt. Wenn wir im Auftrag des Herrn gehen, Aufgaben für ihn wahrnehmen,
brauchen wir den Auftrag des Herrn. Unbedingt. Aus mindestens zweierlei Gründen. Wir brauchen
den Auftrag des Herrn einmal deswegen, weil wir, ich drücke das jetzt mal so aus, weil wir nichts
anders bekommen. Er sagt zu ihm, habe ich dich nicht gesandt. Muss dir das nicht reichen, Gideon?
Wir hätten gerne, dass der Herr uns so einen Plan geben würde, wie das jetzt so weitergeht in unserem
Leben, wenn wir seinem Auftrag folgen. Ja, wie wird das dann weitergehen? Wie werden die nächsten
Jahre so aussehen? Aber das sagt der Herr uns nicht. Er gibt uns nur diesen Auftrag zu gehen.
Dreimal im Neuen Testament gibt der Herr einem seiner Diener den Auftrag, steh auf und geh.
Steh auf, löse dich aus der Umgebung, wo du bist und geh, den Auftrag auszuführen, den ich dir geben
will. Die Reaktion dieser drei Männer ist sehr unterschiedlich. Der erste, der diesen Auftrag
bekommt, ist Philippus in Apostelgeschichte 8. Der arbeitet in Samaria, wo er das Evangelium
verkündigt und wo die Menschen scharenweise zum Glauben kommen. Und dann sagt er Jesus zu ihm,
steh auf und geh auf die Straße, die nach Gaza hinab führt, dieselbe ist öde. Da ist nichts los.
Ich weiß nicht, was Philippus gedacht hat. Ich weiß, was ich gedacht hätte. Ich hätte gesagt,
also Herr, hast du dich da vielleicht vertan? Also ich bin hier in einem Wirkungskreis,
wo Segen ist, wo Menschen errettet werden. Jetzt soll ich auf eine Straße gehen, wo nichts los ist.
Ja, wir werden nicht immer vorher wissen, warum wir etwas tun müssen. Gott sagt Philippus nicht
vorher, warum er da hingehen soll. Aber wir wissen von Philippus nicht, was er gedacht hat. Aber wir
wissen, was er getan hat. Eine einzige Reaktion lesen wir von ihm. Er stand auf und ging. In
einfachem Gehorsam seinem Herrn gegenüber geht er. Und dann kommt er auf diese Straße und dann weiß
er, warum er da ist, als dieser Kämmerer aus Äthiopien kommt. Und da lernt ein Diener des
Herrn eine wichtige Lektion. Er lernt, dass für den Herrn die eine Seele genauso wichtig ist,
wie die Menschenmassen in Samaria. Und dass er seinen Diener auch mal hinschickt,
um eine einzige Seele sich zu kümmern. Im nächsten Kapitel Apostelgeschichte 9 ist ein
anderer Mann, Ananias, der kriegt denselben Auftrag. Steh auf und geh in die Straße,
die die Grade genannt wird, zu einem Mann Saulus von Tarsus, denn siehe er betet.
Ananias ist nicht sofort gegangen wie Philippus. Der hat gesagt, Herr, weißt du nicht, was das
für ein Mann ist? Der hat uns doch hier verfolgt, der ist hier nach Damaskus gekommen, um uns alle
ins Gefängnis zu werfen. Das ist aber ein gefährlicher Auftrag. Und der Herr sagt zu ihm,
ich weiß Ananias, ich kenne den Mann, der ist nicht mehr gefährlich, der betet. Das ist ein
Wirkzeug für mich, geh. Ja, es mag sein, dass wir mit dem Auftrag, den der Herr uns gibt,
vielleicht Probleme haben und dem Herrn das auch sagen. Das dürfen wir auch. Dass du vielleicht
sagst, Herr, der Auftrag ist aber schwierig, den ich da machen soll. Aber wenn der Herr dann
trotzdem sagt, geh, dann musst du gehen. Und so geht Ananias. Als er dann zur Tür reinkommt,
sagt er, Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt. Dann geht es noch ein Kapitel weiter, Postgeschichte
10. Da ist wieder ein Mann. Da muss Gott überhaupt erstmal eine Vorgeschichte mit dem Mann machen,
bevor er ihm den Auftrag gibt. Petrus auf dem Dach. Wir kennen die Geschichte, wo da das Tuch
runterkommt und der Herr sagt, schlacht und iss. Und Petrus sagt, nein, das habe ich noch nie
gemacht, Herr. Und das passiert dreimal. Er weiß gar nicht, warum. Und dann klopfen da unten die
Leute an der Tür und der Herr sagt, steh auf und geh mit ihnen. Und dann geht Petrus runter und
sagt, der Herr hat mir gezeigt. Ja, es mag sein, dass in deinem Leben Dinge passieren, wo du jetzt
noch nicht weißt, warum. Aber vielleicht später, wenn der Herr dir einen Auftrag gibt, dann weißt
du, dass das eine Vorbereitung gewesen ist für den Auftrag, den der Herr dir geben wird. Hier
bei Gideon sagt er, habe ich dich nicht gesandt, geh hin und befreie mein Volk. Ja, dieser Mann
Gideon hat auch einen Einwand. Er ist sich seiner Schwachheit bewusst. Ich soll Israel befreien. Ich
bin der Jüngste im Hause meines Vaters. Mein Erbteil ist auch das Kleinste im Stamme Manasse. Wie soll
ich in der Lage sein, das zu machen? Und dann sagt der Herr zu ihm, ich werde mit dir sein. Das
Zweite, was Gideon erhält, das erste ist der Auftrag des Herrn und das Zweite ist die Zusicherung,
dass der Herr mit ihm sein wird auf diesem Weg. Das soll ihm reichen. Der Herr wird mit ihm sein.
Ja, wenn wir den Weg des Herrn gehen, wenn wir das tun, was der Herr uns aufträgt, dann wird der
Herr auf diesem Wege mit uns sein. Und im weiteren Verlauf, wir haben ja nur einige Auszüge daraus
gelesen, im weiteren Verlauf erfasst Gideon, wer das ist, der mit ihm redet. Er begreift, dass es
der Engel des Herrn ist und dann wird ihm deutlich, dass er in der Gegenwart des Herrn gestanden hat.
Und dann hat er diese Erfahrung, die viele Diener des Herrn gemacht haben und die auch einfach eine
notwendige Erfahrung ist in der Arbeit für den Herrn, dass er wirklich einmal begreift, die Größe
des Herrn Jesus und im Vergleich dazu seine eigene Person. Das findest du hier bei Gideon. Das findest
du bei Jesaja in Jesaja 6, wo Jesaja diese Vision hat von den Herren auf seinem Thron in seiner
Heiligkeit und dann sagt, ich vergehe, ich bin ein Mensch mit unreinen Lippen. Und wo er dann auch
diese Erfahrung macht, wie Gideon hier, dass der Herr ihm das Werk der Erlösung deutlich macht. Du
findest das auch bei Petrus, wo er dem Herrn zu Füßen fällt und sagt, Herr, gehe von mir hinaus,
denn ich bin ein sündiger Mensch. Da, wo ihm wirklich deutlich geworden ist bei diesem Fischfang,
die Größe des Herrn Jesus und dass er selbst ein sündiger Mensch ist. Und ähnlich ist das hier
bei Gideon. Er sagt, ach Herr, ich habe ja den Engel des Herrn gesehen von Angesicht zu Angesicht.
Und dann sagt der Herr zu ihm, zuerst einmal Friede dir. Ja, diesen inneren Frieden, den brauchen
wir, um die Aufträge des Herrn auszuführen. Diesen inneren Frieden in dem Bewusstsein,
dass ein Werk geschehen ist, dass es möglich macht, dass wir als sündige Menschen in der
Gegenwart dieses großen Herrn bestehen können, ja sogar seine Aufträge ausführen können. Und
das Ergebnis, es kann nicht anders sein, ist Anbetung. Gideon baut einen Altar, den ersten
Altar, den er baut und er nennt ihn, der Herr ist Friede. Er wird zu einem Anbeter. So muss das
in unserem Leben anfangen, wenn wir dem Herrn dienen wollen. Zuerst kommt Gott und die Anbetung
seiner Person. Aus dieser Haltung heraus wird Gideon seinen Dienst tun. Aber es gab noch ein
Problem zu lösen, das sich im Hause seines Vaters befand. Und so wird ihm in dieser Nacht gesagt,
Gideon, im Hause deines Vaters, da steht noch dieser Altar des Baal und der muss verschwinden.
Denn was hätte das für einen Sinn, Gideon, wenn du auf dem Marktplatz den Altar des Baal umhauen
würdest, der steht aber noch im Hause deines Vaters. Da musst du mal anfangen. Zuerst,
das in deinem Hause Leben zu beseitigen, was dieser Hingabe an den Herrn und seinen Dienst
im Wege steht. Und wenn du das tust, dann wirst du aus diesem Holz, das du dann da umgehauen hast,
auch einen Altar bauen. Der erste Altar, das war der Altar der Anbetung. Der zweite Altar ist der
Altar des Zeugnisses, das Gideon ablegt gegenüber der Welt. Ja, er war ein furchtsamer Mann,
dieser Gideon. Er tat das nicht bei Tage. Er entspricht nicht dem Bild eines großen Helden.
Er war nicht so jemand wie Simpson, der das aber auch nur nach außen war. Nein,
er war furchtsam, aber er tat es. Er fürchtete sich, es am Tage zu tun und so tat er es,
in der Nacht. Aber er hat es wenigstens getan, das ist das Entscheidende. Ein Freund sagte mal
zu mir, es gab eine Zeit in meinem Leben, wo mir deutlich wurde, dass in meinem Bücherschrank und
auf meinem CD-Regal Dinge zu verschwinden hatten. Aber, sagt er, ich habe mich nicht getraut,
das zu machen, als alle zugeguckt haben. Das habe ich auch gemacht, nachts, als das keiner
gesehen hat, als ich das alles in den Müll geschmissen habe. Aber das spielt auch keine
Rolle. Hauptsache, die Dinge waren weg. Auch Gideon tat es bei Nacht. Aber geheim bleibt die
Sache ja doch nicht. Sie kam trotzdem raus und der Herr bekennt sich dazu. Zu dem schwachen
Zeugnis eines Gideon bekennt der Herr sich selbst, als die Sache dann bekannt wird und man ihn zur
Rechenschaft ziehen will. Da ist es sein eigener Vater, der für ihn eintritt. Ja, er hat die Dinge
geregelt, die zu regeln sind, dieser Mann. Und jetzt soll er im Auftrag Gottes den Kampf gegen
die Medianiter führen. Und da passiert wieder so etwas Seltsames. Die Wege Gottes mit den Seinen
entsprechen durchaus nicht menschlicher Logik. Er versammelt das Volk Israel an der Quelle Harot,
das heißt, dieser Name heißt Zittern, Beben. Das war vermutlich eben die natürliche Haltung,
die diese Leute hatten. Denn dieser Kampf, den er führen sollte, der sah nicht sehr
verheißungsvoll aus. Israel hatte für diesen Kampf 32.000 Mann aufgeboten, aber die Medianiter
hatten 135.000 Mann. Das war ein Verhältnis von 1 zu 4. Ein Israelit musste mit 4 Medianitern
kämpfen. Das war schon eine schlechte Ausgangsposition. Und jetzt sagt Gott, Gideon,
das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich. Das konnte man doch überhaupt nicht begreifen. Die
waren doch sowieso viel weniger als die Feinde. Und jetzt sagt Gott, nein, das sind zu viele.
Er gibt ja auch den Grund an. Wenn ihr nämlich jetzt diesen Kampf gewinnen werdet, dann werdet
ihr sagen, na ja, wir waren zwar ein paar weniger, aber wir waren eben doch so gut,
dass wir diesen Nachteil ausgeglichen haben. Und wir haben diese trotz ihrer Überzahl besiegt. Und
dann würde der Ruhm und die Ehre auf eurer Seite liegen. Und das wird niemals, das wird Gott nicht
zulassen, dass wir einen Sieg erringen, den wir uns selbst zuschreiben können. Und deswegen geht
es jetzt darum, dass Gott sagt, das sind zu viele. Ich werde diese Truppen, die du hast,
läutern sozusagen. Und das geschieht in zwei Stufen. Die erste Stufe, die entscheidet das
Volk noch selbst. Er sagt nämlich Gott durch Gideon zu dem Volk in Vers 3 von Kapitel 7,
wer furchtsam und verzagt ist, kehre um und wende sich zurück vom Gebirge Gileads. Wer
Angst hat, der kann nach Hause gehen. Das ist der Auftrag, den Gideon seinen Leuten gibt. Das
stand übrigens auch schon im Gesetz, dass das so sein sollte. In 5. Mose 20 hatte Gott das angeordnet.
5. Mose 20, Vers 8. Und die Vorsteher sollen weiter zum Volk reden und sprechen. Wer ist der Mann,
der sich fürchtet und verzagt den Herzens ist? Er gehe und kehre in sein Haus zurück, damit nicht
das Herz seiner Brüder verzagt werde, wie sein Herz. Diese Verzagtheit, diese Furchtsamkeit war
hochgradig ansteckend. Dann würden die anderen auch noch alle furchtsam. Und deswegen war das
im Gesetz so vorgeschrieben. Man kennt das ja, die Auswirkungen. Wenn eine Gruppe zusammen ist
und da fangen schon die ersten an, davon zu reden, dass sie Angst haben, dann haben hinter
alle Angst. Und so befürchtete man das hier auch. Nur zwischen 5. Mose 20 und Richter 6, 7 gibt es
noch einen Unterschied. Im Gesetz stand, wenn ein Mann sich fürchtet, sollte das mal vorkommen,
dass einen gibt, der sich fürchtet, dann schickt er den besser nach Hause. Aber hier geht es nicht
mehr um einen Mann, sondern 22 von dem Volke kehren um und 10.000 bleiben übrig. Da steht
Gedeon, der Feldherr, vor seiner Truppe und sagt denen das, was Gott gesagt hat. Und dann sieht
er auf einmal, wie die meisten Leute ihr Sturmgepäck packen und nach Hause gehen. Ich weiß nicht,
was der so empfunden hat, als auf einmal immer weniger wurden. Die gingen alle. Und nur noch
10.000 bleiben übrig. Das Verhältnis ist jetzt 1 zu 13, 14. Jetzt musste ein Israelit mit 13 oder
14 Midianitern kämpfen, wenn es zu einer Auseinandersetzung mit diesem Feind kam. Die
Situation war also rein menschlich gesehen schlechter geworden, als die alle nach Hause
gegangen waren. Jetzt ist es sicherlich gut, noch ein Wort über diese Furchtsamkeit hier zu sagen,
dieser Leute. Denn wir haben eben gesagt, Gedeon war auch ein furchtsamer Mann. Das war auch so.
Wir haben das gesehen, als es um die Sache mit dem Bar als Altar ging. Weil er sich fürchtete
vor den Leuten der Stadt, tat er es bei Nacht. Und wir finden das nochmal später, das haben wir
nicht gelesen, als Gott ihm dann sagt, er soll sich an die Midianiter anschleichen. Dann sagt
Gott zu ihm, wenn du dich fürchtest, so nimm deinen Knaben Pua mit. Gott wusste natürlich
auch, dass der furchtsam war. Und er sagt zu ihm, wenn du dich fürchtest, dann nimm den mit. Und
der Gedeon hat nicht gesagt, ich fürchte mich ja gar nicht, nur keinen schlechten Eindruck machen.
Nein, er wusste ganz genau, dass er furchtsam war. Er macht von Gottes Angebot Gebrauch. Wenn Gott
dir, weil du vielleicht etwas furchtsam oder zaghaft bist, jemand zur Seite stellt, als Hilfe
und Unterstützung, dann darfst du das auch gerne annehmen. Das hat Gedeon auch gemacht. Aber es
gibt eben einen Unterschied zwischen Gedeon und den anderen Leuten. Gedeons natürliche
Furchtsamkeit stand nicht im Widerspruch zu seinem Vertrauen auf den Herrn, mit dem er seinen Weg zu
gehen bereit war. Während diese anderen Männer, die waren verzagt und furchtsam und gingen nach
Hause, weil sie kein Vertrauen auf den Herrn hatten. Wir mögen von Natur aus vielleicht
furchtsam und ängstlich sein. Aber wenn wir das Vertrauen auf den Herrn haben, dann kann er sich
dazu bekennen. Wir mögen von Natur aus vielleicht eher das Gegenteil davon sein. Eine gewisse
Selbstsicherheit. Aber wenn man nur auf uns selbst vertrauen kann, kann der Herr da gar nichts mit
Ihnen anfangen. Aber eine Verzagtheit, die das Vertrauen auf den Herrn aufgibt, wie wir das hier
sehen bei dem Volk, die kann der Herr natürlich nicht gebrauchen. Solche Leute, die nicht nur
natürlich schwach sind, sondern auch im Glauben schwach und ihre Vertrauen nicht mehr auf den
Herrn setzen, da sagt er, die sollen nach Hause gehen. Das tun sie ja auch. Aber dann sagt der
Herr, das sind immer noch zu viele. Es war ja schon eine gewaltige Differenz zwischen Israel
und Medien. Und doch sagt Gott, es waren immer noch zu viele. Immer noch bestand vielleicht
eine gewisse Möglichkeit des Selbstvertrauens in dem, was man tat. Und Gott will an den Punkt
kommen, wo nur er noch der Handelnde ist. Und er sagt auch jetzt die zweite Läuterung, die nehme
ich vor. Da überlässt er es nicht mehr, dem Volke selbst zu entscheiden. Zuerst konnten sie ja
selbst entscheiden, ob sie furchtsam waren oder nicht. Jetzt sagt er, ich habe jetzt einen Test
für das Volk. Du wirst sie jetzt alle ans Wasser führen. Und dann wird es zwei mögliche
Verhaltensweisen geben. Es wird solche geben, die im Vorbeigehen mit der Hand trinken und es wird
solche geben, die sich ganz gemütlich da auf die Knie niederlassen, um erst einmal ausgiebig zu
trinken. Und diese beiden Gruppen, die wirst du auseinanderstellen. Die einen dahin und die anderen
dahin. Und das hat eben zu tun mit dem Problem, das wir hier haben, mit der Frage der Medianita,
mit der Tatsache, dass die irdischen Dinge in unserem Leben einen übermäßigen Stellenwert
einnehmen können, der Gottes Wort aus unserem Leben verdrängt. Es geht darum, ob wir diese
Dinge, die an sich nicht verboten und keine Sünde sind, sondern die Gott uns durchaus auch gibt,
ob wir diese Dinge sozusagen im Vorbeigehen dankbar benutzen, aber nicht vergessen, dass wir im Kampf
stehen, dass wir einen Auftrag auszuführen haben, oder ob wir uns davon so abziehen lassen, dass wir
uns erst mal niedersetzen, niederknien und scheinbar vergessen, dass wir eine ganz andere Aufgabe haben
als zu trinken. Das Trinken war nötig, das taten die anderen auch, aber in einer anderen Haltung.
Sie taten es im Vorbeigehen sozusagen. Dankbar angenommen aus der Hand des Herrn, das was wir
nötig haben von den Dingen dieser Erde, aber das kann nicht unser Leben erfüllen. Das kann uns
nicht davon abhalten, was unser eigentlicher Auftrag ist. Und nachdem das geschehen ist,
nachdem das so gemacht wird, da bleiben auf der Seite derer, die so im Vorbeigehen geleckt haben,
da bleiben nur noch 300 Mann übrig. Jetzt haben wir ein Verhältnis von 1 zu 450. Ein Israelit
müsste jetzt mit 450 Medianitern kämpfen. Im militärischen Sprachgebrauch nennt man sowas
Mission Impossible, die unmögliche Mission. Das macht kein Feldherr, weil da weiß er jetzt schon,
dass seine Truppe dabei drauf geht, wenn er mit 300 Mann so eine Truppe angreifen würde. Aber das
ist ja gerade der Punkt, wo Gott uns herrn will. Zu sagen, ja, aber das ist doch unmöglich. Das
können wir gar nicht. Die Situation ist doch völlig aussichtslos für uns. Ja, sagt Gott,
genau das wollte ich haben. Eine Situation, die für euch aussichtslos ist. Denn dann wird deutlich,
dass ich der Handelnde bin. Und dann wird die Ehre allein dem Herrn gehören. Paulus war auch einmal
an einer Situation, wo er sagt, keinen Ausweg sehend. Doch nicht ohne Ausweg. Den sah er aber
nicht. Er wusste, den hatte jemand anders im Blick, den Ausweg. Den gab es. Aber er war an einem
Punkt, wo er sagt, da wissen wir auch nicht mehr weiter, wie das weitergehen soll. Wie wir diese
Situation lösen sollen, ist uns unbegreiflich. Dann haben wir den Punkt erreicht, wo der Herr
eingreifen kann, wo der Herr handeln kann. Ich erinnere mich an eine Situation vor Jahren,
als wir als Brüder am Ort eine schwierige Frage zu besehen hatten und wir wussten keinen Ausweg
mehr. Wir sind auf die Knie gegangen, haben gesagt, Herr, wir wissen nicht, was wir machen sollen.
Wir sind am Ende unserer Weisheit angekommen. Und als wir dem Herrn das gesagt hatten und wieder
aufgestanden waren vom Beten, war ein Augenblick Stille. Dann nahm ein Bruder Gottes Wort und las
eine Stelle vor. Und uns war sofort klar als Brüder, diese Stelle ist die Antwort auf unsere
Frage. Nun war die Stelle ja nicht gerade in die Bibel reingekommen, die stand ja vorher auch schon
da drin. Aber der Herr hatte sie uns vorher nicht zeigen können. Bevor wir nicht an dem Punkt waren,
wo wir sagten, wir wissen das auch nicht mehr. Das ist das, was auch in Psalm 107, glaube ich,
beschrieben wird. Wo die Menschen auf See beschrieben werden, die Wellen gehen hoch und
runter und die Menschen taumeln wie betrunken auf Deck, weil es so stürmisch ist. Sie kommen in
Seenot und dann heißt es, zunichte wurde alle ihre Weisheit. Weißt du, was im nächsten Vers steht?
Dann schrien sie zu dem Herrn in ihrer Bedrängnis. Aber erst dann. Solange wir ja noch meinen,
das kriegen wir schon irgendwie hin, dann rufen wir nicht zum Herrn. Aber wenn wir da angekommen
sind, wo wir nichts mehr vermögen, dann kann der Herr sich mächtig erweisen, wie er das auch hier
tun will. Der Herr sagt auch im Propheten Jesaja Kapitel 41 Vers 14. Jesaja 41 Vers 14 sagt der
Gott durch den Propheten, fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel. Ich helfe dir,
spricht der Herr und dein Erlöser ist der Heilige Israels. Da sagt Gott gewissermaßen diesem Volk,
ihr seid ja eigentlich nur ein Wurm, ein Häuflein. Da ist gar nichts. Aber ich bin euer Gott. Ich
werde euch helfen. Ich bin der Erlöser für mein Volk. Und so ein Wurm, so ein Häuflein blieb hier
übrig. 300 Mann. Und Gott sagt, durch diese 300 Mann werde ich Israel retten. Wer die Geschichte
von Gideon kennt, der weiß, dass diese 300 Mann ja noch nicht einmal kämpfen müssen. Das macht
ja alles Gott. Das geht ja ganz anders. Sie brauchen ja gar keinen Kampf zu führen. Aber
es waren die, die bereit waren, auf den Herrn zu vertrauen und die auch wirklich sich die Nahrung
nicht rauben lassen wollten und die auch für Gottes Volk dafür sorgen wollten, dass es wieder
Lebensmittel in Israel gab. Dass diese Midianiter nicht mehr in Zukunft in dieses Land einfallen
würden. Gott benutzte solche Leute dafür, die auf ihn vertrauten und die bereit waren, für sich
selbst zuerst einmal anzufangen, einerseits, wie bei Gideon, den Weizen auszuschlagen, die sich das
selbst nicht rauben lassen wollten und die in Bezug auf die irdischen Dinge, die das Problem waren,
die Dinge dieser Erde, eine gottgemäße Haltung hatten, dass sie davon Gebrauch machten, so wie
es nötig war, aber sich davon nicht beherrschen ließen, wie das in den Tagen Midians in Israel
der Fall war. Diese 300 Mann werden das Werk des Sieges vollbringen in der Kraft des Herrn. Und
wir haben da noch einen letzten Vers gelesen in Kapitel 8, Vers 4, wo es dann darum geht,
dass Gideon später mit seinen 300 Mann sie noch verfolgt, ihnen noch nachjagt, nachdem der Sieg
über die Midianiter eigentlich schon errungen war, die Fliehenden noch verfolgt und da heißt es,
und Gideon kam an den Jordan, er ging hinüber, er und die 300 Mann, die bei ihm waren, ermattet
und nachjagend. Eine merkwürdige Formulierung. Ich hätte es ja verstanden, wenn da gestanden
hätte, ermattet und niedersinkend oder sowas. Wenn ich ermattet bin, dann ist das eigentlich
ein Bild davon, dass ich nicht mehr kann. Aber es heißt nachjagend. Das spricht von Energie,
die sie aufbrachten. Das zeigt uns wieder die zwei Seiten. Auf der einen Seite, wenn es um die
natürlichen Dinge ging, hatten sie sich im Dienst für ihren Herrn verzehrt. Sie waren ermattet. Sie
hatten ihre ganze Kraft eingesetzt. Aber es gab eben eine Kraftquelle für sie, die war außerhalb
ihrer eigenen Person, die sie befähigte, auch jetzt noch nachzujagen. Wo sie doch schon alles
eingesetzt hatten und natürlich ermattet waren, der Herr konnte ihnen immer noch Kraft geben. Auch
noch den letzten Schritt zu tun, das Werk noch zu vollenden, noch auszuführen in der Arbeit,
die sie taten. Und dabei noch das Ganze in der Gesinnung des Herrn zu tun. Denn es gab natürlich,
Gott hatte gesagt, die 300 werden das machen. Aber als das dann vorbei war, da kamen noch die
Männer aus Ephraim und sagten, warum hast du uns nicht gerufen? Und da finden wir das Gedeon in
einer Gesinnung, die dem Herrn wohlgefällig ist. Ihnen sagt, wisst ihr, wie das in den Sprüchen
heißt, eine milde Antwort dämpft auch den Zorn. Er sagt, was ihr gemacht habt, sie hatten ja
eigentlich nur die Ephraimiter im Nachhinein noch verfolgt, nachdem der Sieg eigentlich schon
errungen war. Und er sagt, was ihr gemacht habt, ist ja viel wichtiger als das, was ich gemacht
habe. Wir werden später im Buch der Richter einen anderen Mann finden, Jephthah. Da kommen auch die
Ephraimiter, dieselbe Szene. Die sagen genau dasselbe, wer hast du uns nicht gerufen? Und
der Jephthah, der regiert entsprechend, reagiert entsprechend genauso zornig und es wird daraus
ein großer Streit. Aber Gedeon geht ihm aus dem Wege. Gedeon sagt, ich bin überhaupt nicht wichtig,
was ich gemacht habe, ist nicht entscheidend. Es war der Sieg des Herrn. Der Herr wollte diesen
Sieg herbeiführen zu seiner Ehre und da benutzt er diese Leute zu. Wir mögen vielleicht angesichts
der Problematik, dass der Feind versuchen wird, immer versuchen wird, uns den Segen von Gottes
Wort, unsere geistliche Nahrung zu rauben, uns in so eine Situation hineinzubringen, wo wir
geistlich verarmen. Da mögen wir vielleicht auch empfinden, dass das schwierig wird. Da sind
Ansprüche, die der Beruf stellt, die das Leben stellen, die uns manchmal auffressen von der Zeit
und der Energie und da mögen wir uns so schwach empfinden wie Gedeon. Aber das ist eigentlich gut,
denn dann kann der Herr eingreifen, dann kann er helfen. Die, die ihr Vertrauen einfach nur noch
auf den Herrn setzen. Wo er aber sieht in ihren Herzen diesen Wunsch, ich will mir das nicht
rauben lassen. Mein Leben mit dem Herrn, meine Beschäftigung mit Gottes Wort, das, was ich
brauche, damit der innere Mensch am Leben bleibt, damit er wächst und die Nahrung bekommt, darauf
will ich meine Energie verwenden. Das ist etwas, was der Herr sieht, was ihm wohlgefällig ist,
wo er sagt, ich werde dir auf so einem Wege, werde ich mit dir sein. Wenn du das tun willst,
diesen Kampf führen und das fängt zuerst mal in unserem eigenen Leben an, ob der Herr uns dann
auch andere Aufgaben gibt, das weiß er, aber zuerst geht es mal darum, in unserem eigenen Leben den
Weizen auszuschlagen und den nicht rauben zu lassen, nicht zuzulassen, dass diese Dinge wie
Heuschrecken Einfluss in unserem Leben gewinnen. Der Herr kann und wird gerade mit den Schwachen
sein. Da, wo wir das empfinden, das macht Paulus immer wieder deutlich, dann, wenn ich schwach bin,
dann bin ich stark. Das war ein Mann, dem der Herr in besonderer Weise diese Erfahrung geschenkt hat
und er hatte diesen Dorn im Fleisch, der ihm manche Not gemacht hat und wo er dreimal zum
Herrn gerufen hat und er ihm gesagt hat, Paulus, den Dorn wirst du behalten, denn meine Kraft wird
in Schwachheit vollbracht. Ich denke, das ist etwas, was wir nachvollziehen können, wenn wir so
ein wenig an diesen Mann denken. Ich habe auch etwas in meinem Leben, wo ich dem Herrn manchmal
gesagt habe früher, Herr, wenn ich das nicht hätte, dann könnte ich dir eigentlich viel besser dienen,
nicht? Aber der Herr meinte, das ist gar nicht so. Du brauchst das vielleicht, um in Abhängigkeit von
mir zu bleiben, dieses Empfinden eines Gideon, dass er wirken muss, dass er uns benutzen will.
Möge er es uns schenken, dass wir diesen Kampf führen, dass wir es nicht zulassen,
dass uns die geistliche Nahrung geraubt wird. So, der Herr Will, möchten wir morgen Abend
dann uns mit dem Thema beschäftigen, die Versuchungen der Welt überwinden. Wie geht das? …
Automatic transcript:
…
Gefahren für das Glaubensleben erkennen und überwinden ist das Rahmenthema dieser
Abende und heute Abend ist unser Thema die Versuchungen der Welt überwinden
wie geht das? Ich möchte dabei besonders zwei große Bereiche behandeln, die als
Versuchung der Welt an uns herantreten. Wir werden dazu verschiedene Stellen
lesen. Zuerst zu dem ersten Themenbereich lesen wir etwas aus dem Buch Daniel aus
Kapitel 1.
Der Prophet Daniel Kapitel 1 ab Vers 8
Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs
und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen. Und er erbat sich vom
Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht verunreinigen müsse. Und Gott gab
Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem Obersten der Hofbeamten. Und der
Oberste der Hofbeamten sprach zu Daniel, ich fürchte meinen Herrn den König, der
eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er sehen, dass eure
Angesichter verfallener wären als die der Jünglinge eures Alters, sodass ihr
meinen Kopf beim König verwirktet. Und Daniel sprach zu dem Aufseher, den der
Oberste der Hofbeamten über Daniel, Hanania, Misael und Azaria bestellt hatte,
versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage und man gebe uns Gemüse zu
essen und Wasser zu trinken. Und dann mögen unsere Aussehen und das Aussehen
der Jünglinge, die die Tafelkost des Königs essen, von dir geprüft werden.
Und du mit deinen Knechten nach dem, was du sehen wirst. Und er hörte auf sie in
dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen. Und am Ende der zehn Tage
zeigte sich ihr Aussehen besser und völliger an Fleisch als das aller
Jünglinge, die die Tafelkost des Königs aßen.
Da tat der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und
gab ihnen Gemüse. Und diesen vier Jünglingen, ihnen gab Gott Kenntnis und
Einsicht in alle Schrift und Weisheit. Und Daniel hatte Verständnis für alle
Gesichter und Träume. Dann noch einen Abschnitt aus dem dritten
Kapitel des Buches Daniel, Kapitel 3, Abvers 13.
Da befallen Nebukadnezar im Zorn und Grimm, Sadrach, Mesach und Abednego
herbeizubringen. Da wurden diese Männer vor den König gebracht.
Nebukadnezar hob an und sprach zu ihnen, ist es Absicht, Sadrach, Mesach und
Abednego, dass ihr meinen Göttern nicht dient und das goldene Bild nicht anbetet,
das ich aufgerichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, zurzeit, wenn ihr den Klang
des Horns, der Pfeife, der Zitter, der Sambuke, der Laute und der Sackpfeife und
aller Art von Musik hört, niederzufallen und das Bild anzubeten, das ich gemacht
habe, wenn ihr es aber nicht anbetet, sollt ihr sofort in den brennenden
Feuerofen geworfen werden. Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten
wird? Sadrach, Mesach und Abednego antworteten und sprachen zum König
Nebukadnezar, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern.
Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten
vermag und er wird uns aus deiner Hand, oh König, erretten oder ob nicht, es sei
dir kund, oh König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene
Bild, das du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.
Noch einen Vers aus Kapitel 6. Kapitel 6, Vers 11. Und als Daniel erfuhr, dass die
Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus und er hatte in seinem
Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin und dreimal am Tag kniete er auf
seine Knie und betete und lobt Pries vor seinem Gott, wie er vorher getan hatte.
Soweit das Wort Gottes zuerst einmal heute Abend.
Wenn es um die Versuchung der Welt geht, wie gesagt, da wollen wir zwei Bereiche
uns etwas ansehen und der erste Bereich ist der sehr vielfältige Bereich, wir
könnten alle möglichen praktischen Beispiele nennen, aber das will ich jetzt
gar nicht mal tun zu Beginn. Der ganze Bereich, wo die Welt versucht, uns zu
Kompromissen zu verführen in Bezug auf unseren Glauben, wo sie versucht, auf
verschiedene Weise uns dazu zu bringen, dass wir in Bezug auf unsere
Glaubensüberzeugungen Kompromisse mit der Welt eingehen.
Denn wenn wir das tun, dann wird unser Zeugnis unglaubwürdig und das weiß
Satan. Was soll die Welt von dem Zeugnis eines
Christen halten, der in der praktischen Verwirklichung seines Lebens zu
Kompromissen bereit ist und sich auf die Ebene der Welt einlässt. Und Daniel und
seine drei Freunde sind ein gutes Beispiel für diesen Versuch, wo Satan
versucht hat, diese jungen Leute davon abzubringen, ihrem Gott zu dienen, so wie
das Gotteswort von ihnen erwartete. Ich möchte zu Beginn einen interessanten
Vers lesen zu Daniel aus dem Propheten Ezekiel, der direkt hier vorsteht.
Ezekiel 14, gibt es einen interessanten Vers, da geht es darum, dass Gott sagt,
wenn eine Stadt in Sünde lebte, so dass Gott sie richten musste, dann sagt er in
Ezekiel 14, Vers 14, und diese drei Männer wären darin, Noah, Daniel und Hiob, sie
würden durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten, spricht der Herr.
Da geht es darum, dass, also wenn selbst wenn diese Männer Beispiele von Treue
und praktischer Gerechtigkeit da wären, würde Gott um dieser Männerwillen die
Stadt nicht verschonen. Aber mir geht es jetzt hauptsächlich darum, die
Zusammenstellung dieser drei Namen zu beachten.
Da spricht Ezekiel vor Noah, das war einer der Patriarchen, der in der Zeit der
Sintflut lebte, wo die Bosheit groß war auf Erden, wo es diesen einen Mann gab,
den Gott sah, der in praktischer Gerechtigkeit und Treue seinen Weg ging.
Hiob, einer der ebenfalls wahrscheinlich in der Zeit der Patriarchen lebte, einer
der alten Glaubensmänner, ganz besondere Art, sie waren beide längst tot.
Daniel, steht mitten da drin, war ein Zeitgenosse Ezekiels. Als Ezekiel das
schrieb, lebte Daniel noch. Ein junger Mann, dem Gott für seine Treue besonders
auszeichnet. Und das zeigt uns, dass wenn es um Treue geht, um in der Nachfolge
Gottes, dass Treue Männer und Frauen Gottes nicht nur die sind, die tot sind.
Wir lesen, manche von uns lesen vielleicht gerne Biografien von
Glaubensmännern und Frauen vergangener Tage und das ist sicherlich auch gut, ist
ein Ansporn für uns, so Biografien über Hudson Taylor, Jim Elliott und andere
Leute zu lesen. Ich weiß das, als ich als Student die
Biografie von Jim Elliott gelesen habe, hat sich mir ein Satz von ihm eingeprägt,
den ich nicht mehr vergessen habe, wo er sagt, der bekannteste Satz von ihm,
der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was
er nicht verlieren kann. Muss man vielleicht zweimal darüber
nachdenken, bis man den Satz verstanden hat, aber da ist schon sehr gehaltvoll.
Und sowas ist sicherlich für das Glaubensleben eine gute Sache, nur wir
sollten nicht meinen, dass wenn es um Treue in der Nachfolge des Seeren geht,
das sei was in der Vergangenheit, da müssten wir die Vergangenheit betrachten.
Nein, jetzt möchte Gott im Leben von uns solche Daniels finden. So wie wir
gestern gesagt haben, Gott sucht nicht die Superstars und Helden, sondern Leute
wie Gideon, die sich selbst schwach empfinden, um seine Heldentaten zu
vollbringen. Genauso sucht Gott, wenn es um Glaubenszeugen geht, nicht nur von
denen zu reden, die ihren Lauf längst vollendet haben, sondern auch unter den
Zeitgenossen, auch unter uns heute, möchte er bei mir, bei dir solche Treue
finden, die einen Daniel ausgezeichnet hat.
Er kam mit seinen drei Freunden als junger Mensch in eine schwierige
Situation. Sie wurden als Gefangene weggeführt nach
Babylon, in eine völlig andere Gesellschaft als da, wo sie in Israel
gelebt hatten, wo das Gesetz Gottes Gültigkeit hatte. Jetzt kamen sie in eine
völlig heidnische Umgebung. Leben wir da nicht auch? In einer Umgebung, wo um uns
herum göttliche Grundsätze längst keine Gültigkeit mehr haben. Und wie geht
Daniel in diese Situation hinein? Er hätte ja auch sagen können, ja, in Israel, da ist
das natürlich klar, da gilt das Gesetz Gottes, da kann man sich auch danach
richten, aber hier ist das ja nun alles so schwierig und so anders, da hat Gott
bestimmt Nachsehen damit, wenn ich das nicht so genau nehme, hier in diesen
schwierigen Umständen. Aber das lesen wir nicht, sondern es wird von ihm gesagt,
Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs
und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen.
Daniel nahm sich in seinem Herzen vor. Hier wird deutlich, dass Treue in der
Nachfolge des Herrn und auch das Überwinden der Versuchungen der Welt
nichts zu tun hat mit unserer natürlichen Kraft, mit unserer
Intelligenz, mit unserer Cleverness oder was auch immer, sondern mit unserem
Herzen. Da fängt das an, da fallen die Entscheidungen unseres Lebens.
Darum sagt Gott schon im Alten Testament, gib mir, mein Sohn, meine Tochter, dein
Herz. Das ist immer wieder der Zentralpunkt, den Gott immer wieder
anspricht. Auch ein anderer junger Mann in Israel in den Tagen, in dem Buche Esra,
von dem wird gesagt, als er noch jung war, dass er sein Herz darauf gerichtet hatte,
das Wort oder Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun und in Israel Recht
und Gesetz zu lehren. Vielleicht hast du als junger Bruder so
den Wunsch, ich möchte auch mal so Gottes Wort verkünden, wie die
älteren Brüder das tun. Der Wunsch an sich ist nicht verwerflich, du darfst nur
die Reihenfolge nicht verändern, die du bei Esra findest. Das erste, was Esra
getan hat, war, darauf hat er sein Herz gerichtet, das Wort Gottes zu erforschen,
zu studieren. Auch eine Sache des Herzens und nicht des Verstandes allein. Und das
zweite war, es zu tun. Es dann in die Praxis deines Lebens umzusetzen. Dann, wenn
der Herr will und er dir die Gabe gegeben hat, wird er vielleicht auch einmal dir
den Auftrag geben, sein Wort zu verkünden. Aber es beginnt damit, das
Herz auf sein Wort auszurichten, es zu erforschen. Und ein anderer Mann Gottes,
ein Diener des Herrn Barnabas, sagte einmal zu den jungen Christen in Antijochien,
als er sie besuchte, ermahnte er sie, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu
verharren, dabei zu bleiben. Damit fängt die Treue an. Nicht in irgendeiner
Begeisterung des Augenblicks, die sofort wieder verpufft, sondern verharren. Und
das ist eine Herzenssache. Das hat auch nichts mit einer natürlichen
Standhaftigkeit zu tun oder Sturheit, die vielleicht jemand natürlicherweise
haben mag, sondern es ist ein Ausharren auf dem Weg, weil das Herz dahinter steht.
Mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren. Bis zum Ende. Das Ausharren,
sagt Jakobus, habe ein vollkommenes Werk. Bis zum Ende dabei bleiben.
Es gibt in der Bibel manche Beispiele von Männern, die dem Herrn eine Zeit lang
gefolgt sind und dann wieder abgingen. Ein Demas zum Beispiel hatte mit dem
Apostel Paulus gearbeitet, aber dann hat er den Zeitlauf dieser Welt lieb
gewonnen. Da sind wir wieder bei dem Thema. Und das vielleicht traurigste
Beispiel, wo das Ausharren nicht ein vollkommenes Werk hatte, finden wir im
Alten Testament. Als David, der König, noch verfolgt wurde von Saul, kam ein Mann
zu ihm. Da sagt David zu ihm, bleibe bei mir, denn bei mir bist du wohl verwarnt.
Abjatar, der Priester. Und dann geht er mit David in die Verfolgung ins Exil und
dann wird David König und Abjatar wird Priester an seiner Seite. Dann kommt der
Augenblick, wo Absalom, der Sohn Davids, einen Aufstand gegen seinen eigenen
Vater macht. David muss noch einmal fliehen. Abjatar geht noch einmal mit auf
die Flucht. Noch einmal müssen sie durch das Land fliehen vor der Verfolgung. Aber
Gott setzt David wieder auf den Thron und Abjatar in sein Priesteramt ein.
Aber dann hatte David noch einen Sohn, Adonijah, der machte auch einen Aufstand
gegen seinen eigenen Vater. Und jetzt, vielleicht als alter Mann, geht Abjatar
mit Adonijah. Er verlässt David, dem er so lange in Treue gefolgt war. Er war
nicht bis zum Ende dabei geblieben. Und David ist oft ein Bild des Herrn Jesus,
dem wir folgen, auch in der Verwerfung. Aber sind wir bereit, bis zum Ende da zu
bleiben? Das ist eine Herzensfrage. Hier sehen wir einen jungen Mann, der nahm es
sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs zu
verunreinigen. Ich lese mal aus diesem bekannten Psalm 119, der längste Psalm,
der über das Wort Gottes redet. Da gibt es einige Verse. Ich denke zuerst einmal
an diesen bekannten Vers 9. Psalm 119, Vers 9.
Wodurch wird ein Jüngling, ein junger Mensch seinen Pfad in Reinheit wandeln?
Indem er sich bewahrt nach deinem Wort. Da stellt der Psalmist die Frage, wie ist
es möglich, dass ein junger Mensch in einer unreinen Welt lebt und dort in
Reinheit wandelt? Und die Antwort ist, indem er sich bewahrt nach deinem Wort.
Bewahrung in den Versuchungen der Welt hat immer zwei Seiten.
Die eine Seite ist, dass wir oft, wenn wir in Schwierigkeiten sind oder welche
erwarten, dass wir Gott bitten, er möge uns bewahren.
Das dürfen wir natürlich auch tun. Aber hier geht es darum, dass wir uns selbst
bewahren. Wir können auch selbst was dazu tun. Indem er sich bewahrt nach deinem
Wort. Das Ausrichten nach Gottes Gedanken, nach seinem Wort ist das, was eben in
dieser Frage zählt. Und in dem selben Psalm zwei Verse weiter, Vers 11, da lesen
wir, in meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich
sündige. Da ist wieder das Herz. Er sagt, nicht in meinem Verstand, in meinem
Gedächtnis habe ich das Wort verwahrt, sondern in meinem Herzen habe ich das
verwahrt. Mit dem Ziel, damit ich nicht gegen dich sündige. Sein Wort, die
Beschäftigung damit, ist eben ein Bewahrungsmittel. Und Daniel nahm es
sich in seinem Herzen vor, sich nicht zu verunreinigen. Ja, er wusste, dass er hier
in diesem Lande mit manchen Problemen konfrontiert werden würde, was das Essen
anging, die gegen seinen Glauben standen. Gott hatte in 3. Mose 11 klare
Bestimmungen erlassen, was ein Israelit essen durfte und was nicht. Was reine und
unreine Tiere waren. Aber der Speisezettel des Nebukadnezar, der wurde
natürlich nicht nach 3. Mose 11 zusammengestellt. Außerdem bestand die
Gefahr, dass man ihm Blut oder Fett vorsetzte. Dinge, die er auch nicht essen
durfte. Und letztlich waren diese Dinge auch alle in Verbindung mit Götzendienst
oft. Und da war die Gefahr, sich auf Dinge einzulassen, die ihn verunreinigten. Und
dann nahm er sich in seinem Herzen vor, ich möchte, auch wenn immer wieder diese
Versuchungen da sind, ich möchte nicht mich verunreinigen. Ich möchte den Weg
gehen, so wie mein Herr das von mir erwartet. Und dann sehen wir, dass es
heißt, er erbart sich von dem Obersten, dass er sich nicht verunreinigen müsse.
Wir sehen auch hier in Daniel eine schöne Haltung, wenn es darum geht, der
Welt gegenüber eine klare Position einzunehmen.
Daniel hat nicht gesagt zu dem Obersten, der Hofpartner, hör mal zu mein Lieber, du
kannst dich auf den Kopf stellen, ich esse da nichts von. Sondern er hat
sich das erbeten. Er versucht es auf eine Weise, die seiner
Stellung entspricht. Er war ja nun mal gefangen, er hatte nichts zu befehlen da.
Und er erbittet sich von diesem Hofbeamten, dass er das nicht müsse.
Und da lesen wir sofort, dass Gott dieses Ansinnen eines Daniel sechnete.
Es heißt, und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem Obersten der
Hofbeamten. Diese Bitte schien diesem Obersten der
Hofbeamten doch nicht so ungebührlich. Wir finden ja etwas, was in Sprüche 16
gesagt wird, das verwirklicht sich hier im Leben Daniels. In Sprüche 16, Vers 7
heißt es, wenn die Wege eines Mannes dem Herrn wohlgefallen, so lässt er sogar
seine Feinde mit ihm in Frieden sein. Das erste Ziel Daniels war, er wollte einen
Weg gehen, der seinem Herrn wohl gefiel. Und dann erfährt er, dass wenn das der
Fall ist, dass dann Gott in der Lage ist, selbst Feinde, selbst solche, die ihm
eigentlich entgegenstehen, so zu beeinflussen, dass sie mit ihm in
Frieden sind, dass sie dem entgegen kommen. Nun hatte der Oberste der
Hofbeamten natürlich ein Problem. Das sagt der Daniel ja auch. Er sagt, hör mal, ich
würde ja gerne, weißt du, aber dieser König, diese Despoten, die hatten eine
unbeschränkte Gewalt über ihre Untertanen. Und der hat angeordnet, was
sie essen und trinken sollten. Wenn ich mich da jetzt einfach darüber hinweg
setze, dann macht er mich einen Kopf kürzer. Da setze ich mein Leben in
Gefahr. Ich kann nicht einfach das Wort des Königs ignorieren. Und dann sehen
wir den Glauben eines Daniel, der einfach darauf vertraut, dass wenn er den Weg
mit Gott gehen will in Treue, dass Gott dann sich dazu bekennt.
Er macht dem König einen Vorschlag, der ja schon, wenn es nicht Glaube war, sehr
waghalsig gewesen wäre. Er sagt, du kannst das ja mal ausprobieren.
Zehn Tage gibst du uns nur Gemüse zu essen und Wasser zu trinken und die
anderen, die können ja weiter hier dieses First Class Meal da von dem König
essen. Und dann können wir ja in zehn Tagen mal gucken, wie das aussieht. Denn
der Hofbeamte hatte ja gesagt, der Oberste, wenn ich das so mache, dann seid
ihr alle abgemagert und die anderen sind schön fett geworden. Und dann sagt der
König, was hast du mit denen da gemacht? Ja, sagt Daniel, das können wir mal ausprobieren.
Zehn Tage. Ja gut, hat er gesagt, das können wir mal ausprobieren. Und so tut
er das auch. Daniel hat einfach den Glauben, dass Gott sich dazu bekennen
wird. Und das ist auch so. Gott tut das. Er bekennt sich dazu. Und das Ergebnis
ist, als die Prüfung dann gemacht wird, dann sehen Daniel und seine drei
Freunde besser aus als alle anderen. Und dann sagt der Oberste der Hofbeamten, ja,
dann können wir das gerne machen. Dann kriegt ihr nur noch Gemüse und Wasser.
Dann will ich gerne bereit sein, euch diesen Weg zu eröffnen. Und danach,
nachdem Daniel und seine Freunde ihre Treue bewiesen haben, zu der Gott sich
bekennt, danach ist es Gott, der ihnen auch weiterhilft in ihrer Ausbildung, die
sie dort durchlaufen. Sie erhalten von Gott Kenntnis und Einsicht und Weisheit.
Und Daniel ein besonderes Fähigkeit, Träume zu deuten, die er ja später noch
einmal benötigen wird. Gott bekennt sich zu dieser Treue. Wenn du sagst, ich
möchte in dieser Welt für den Herrn leben und ich möchte keine Kompromisse
eingehen, was meinen Glauben betrifft, dann wird der Herr sich dazu bekennen.
Also, das ist ja wunderbar gelaufen hier bei Daniel, bedeutet das also, dass das
immer einfach geht? Nein, das geht nicht immer einfach. Und
deswegen haben wir auch noch das Beispiel in Kapitel 3 gelesen von den
drei Freunden. Da war die Situation nicht so einfach wie in Daniel 1, wo Gott ihnen
einfach den Weg bereitet hatte. Interessanterweise ist das dritte
Kapitel ein Kapitel, in dem Daniel selbst überhaupt nicht vorkommt, sondern nur
seine drei Freunde. Daniel war offenkundig in dieser
Zusammensetzung eine gewisse prägende, führende Person, der vielleicht auch
seine Freunde mitgezogen hat. Aber es werden Situationen kommen, auch in deinem
Glaubensleben, wo du dich nicht mehr auf andere stützen kannst, wo du
vielleicht alleine stehst und selbst die Entschiedenheit deines Glaubens zeigen
musst. Es ist immer einfacher, wenn jemand da ist, der sozusagen mitzieht und dann
ist mancher vielleicht bereit, das auch zu machen.
Aber wenn du alleine stehst, wird es schon schwieriger. Aber diese drei Freunde
zeigen denselben Glauben, dieselbe Entschiedenheit wie ein Daniel. Jetzt ging
es darum, dass Nebukadnezar, jetzt geht es nicht um Speise, geht es nicht um
Verunreinigen durch Teilnahme an solchen Dingen, sondern der König hat ein Bild
aufstellen lassen und vor diesem Götzenbild soll sich die ganze
Gesellschaft verneigen. Jeder muss dieses Götzenbild, das Nebukadnezar
aufgerichtet hat, anbeten. Aber diese drei Männer tun das nicht.
Und dann lesen wir, dass er Nebukadnezar im Zorn und Grimm sie rufen lässt.
Nichts wird die Welt mehr aufregen und in Wut versetzen, als wenn wir nicht
bereit sind, uns vor ihren Götzen niederzubeugen.
Natürlich, heute stehen diese Götzen nicht mehr so wie damals, ein Riesenbild
auf dem Marktplatz, wo wir uns niederwerfen müssen. Aber die Welt möchte immer noch,
dass wir uns vor ihren Götzen niederwerfen.
Vielleicht sehen die Götzen heute aus wie ein Bildschirm oder wie ein
Touchpad oder sonst was, was immer das sein mag, vor dem die Menschen sich
niederwerfen. Das möchten sie auch, dass du da mitmachst, mit auf derselben Schiene
dich davor niederwirfst. Und dann erfährt Nebukadnezar, sie sind drei Leute, die
machen das einfach nicht. Die sind nicht bereit, sich vor unseren Götzen zu beugen.
Und dann lässt er sie holen und sagt, ist das Absicht oder habt ihr das vergessen?
Ich gebe euch noch eine Chance. Jetzt noch einmal werde ich meine Band da
spielen lassen und wenn die Musik dann losgeht und ihr dann niederfallt vor
meinen Götzen, dann ist ja gut, dann will ich noch mal gnädig sein mit euch.
Aber wenn nicht, dann werdet ihr in den Feuerofen geworfen.
Das war natürlich schon eine Situation, die war brenzliger, als das bei Daniel
der Fall war. Sich vor den Götzen dieser Welt niederzuwerfen oder Nachteile, ich
will das jetzt ganz allgemein für uns anwenden, oder Nachteile in Kauf zu nehmen.
Sind wir dazu bereit? Die Antwort dieser drei Freunde ist bezeichnend.
Da sagen sie zuerst, ob unser Gott, dem wir dienen. Das erinnert mich an eine
Aussage des Apostels Paulus in Apostelgeschichte 27, die klingt sehr
ähnlich. Er fügt noch eine Sache hinzu. In Apostelgeschichte 27, dort auf dem
Schiff, während der Überfahrt, da sagt er in Apostelgeschichte 27, Vers 23,
Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, trat in dieser
Nacht zu mir. Der Gott, dem ich gehöre und dem ich diene. Wenn wir uns dessen
bewusst sind, es ist unser Gott, dem wir gehören.
Er hat uns erkauft, er hat einen Preis dafür bezahlt. Wir gehören ihm und als
Antwort auf dieser Zwerg der Liebe, das der Herr getan hat, dienen wir ihm. Und so
sagen sie, unser Gott, dem wir dienen. Da musste Nebuchadnezzar schon hören, nein,
wir werden nicht vor einem anderen Gott niederfallen.
Unser Gott, dem wir dienen. Ob dieser Gott uns aus dem brennenden Feuer
zu erretten vermag oder ob nicht, das wussten sie auch nicht.
Sie sagen, wir kennen die Wege Gottes nicht. Wir wissen nicht, ob Gott uns vor
dieser Gefahr bewahren wird oder nicht. Die Wege Gottes kennen wir nicht, die er
den Glauben führt. Wenn du Hebräer 11 liest, dieses Kapitel der Glaubenshelden,
da ist am Ende so eine summarische Aufzählung von Personen, ohne dass da
Namen genannt werden. Und die eine Gruppe, das waren solche, die die Gefahren, denen
sie gegenüberstanden, diesen Gefahren entgingen. Sie entgingen dem Feuer,
des Schwertes Schärfe, Frauen kriegten ihre Toten wieder, die Löwen, Mäuler
wurden verstopft und so weiter. Aber dann kommt eine zweite Gruppe, die in
diese Nöten umgekommen sind. Die wurden zersägt, die wurden verfolgt und so
weiter. War genau derselbe Glaube, der sich bei diesen Leuten zeigte. Aber der
Weg, den Gott ging, war ein anderer mit ihnen. Und hier sehen wir, dass auch diese
drei Freunde sagen, wir wissen nicht, was Gott mit uns vorhat, ob er uns vor diesem
Feuer errettet oder nicht. Und er wird uns aus deiner Hand, oh König, erretten.
Das hatte der Jesus später auch zu seinen Jüngern gesagt. Fürchtet euch
nicht vor denen, die den Leib zu töten vermögen und mehr nicht tun können.
Und deswegen sagen sie, was immer passieren mag, aus deiner Hand wird uns
Gott retten. Selbst wenn wir durch den Tod gehen würden, hast du nicht gewonnen.
Dann sind wir bei unserem Gott. Er wird uns aus deiner Hand erretten. Aber eins,
oh König, das sollst du wissen, dass wir deinen Göttern nicht dienen und das
goldene Bild, das du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.
Nein, sagen sie, was immer geschehen mag, wir kennen die Wege Gottes mit uns nicht.
Aber sie sagen, wir sind trotzdem nicht bereit, Kompromisse einzugehen.
Wir werden vor keinem anderen Gott als vor unserem Gott, dem wir dienen, zu
Boden fallen und ihn anbeten. Wir wissen, was dann passiert.
Ich denke, wir kennen die Geschichte. Dann werden sie in den Feuerofen geworfen,
den der König in seiner Wut noch heißer macht, so dass die Soldaten, die sie da
reinwerfen, tot umfallen. Aber dann passiert etwas Merkwürdiges.
Dann sagt dieser König, haben wir nicht drei Männer in den Feuerofen geworfen?
Ich sehe auf einmal, dass da vier drin sind.
Ja, die Wege, die Gott mit uns geht, wenn es um Nöte und Schwierigkeiten in dieser
Welt geht, die können verschieden aussehen.
Es gibt mindestens drei Weisen, wie Gott mit uns umgehen kann, wenn es um
Schwierigkeiten und Probleme in unserem Leben geht. Das eine ist das, was wir im
Sendschreiben an Philadelphia lesen, wo der Herr sagt, ich werde dich erretten
vor der Stunde der Versuchung. Das heißt, du wirst gar nicht da reinkommen.
Wir mögen vielleicht gewisse Dinge vor unseren Augen sehen, aber Gott berettet
uns vor diesen Schwierigkeiten. Wir kommen gar nicht hinein.
Das zweite ist, davon spricht Paulus, wenn er von seinen
Schwierigkeiten spricht, in denen er war, dann sagt er, aus diesen allen hat der
Herr mich gerettet. Wir sind wohl hineingekommen, er hat uns
nicht davor bewahrt, aber er hat uns wieder aus diesen Schwierigkeiten errettet.
Aber dann gibt es eben auch den Fall, den wir hier haben, dass wir in
Schwierigkeiten hineinkommen und darin bleiben für einen gewissen Zeitraum, aber
dass wir dann besonders erfahren, dass der Herr da mit uns ist, dass wir seine
Gemeinschaft und seine Hilfe und seine Gegenwart gerade in solchen Situationen
besonders erfahren. Ich denke, die meisten von uns werden so etwas sagen können, was
ich jetzt sage. Ich habe Situationen in meinem Leben gehabt, die möchte ich nicht
noch einmal erleben, aber im Nachhinein möchte ich sie auch nicht missen, wegen
der Erfahrungen mit dem Herrn, die man in solchen Situationen besonderen
Schwierigkeiten gemacht hat. Das war auch bei diesen Freunden so. Sie
erfahren hier die besondere Hilfe ihres Herrn. Und wo kam die Kraft her, die ein
Daniel, die seine drei Freunde hatten, um der Versuchung Kompromisse mit der Welt
einzugehen, zu widerstehen? Deswegen habe ich noch den Vers aus Kapitel 6 gelesen.
Da finden wir das Geheimnis eines Daniel und seiner Freunde. Da hat es wieder ein
anderes Problem gegeben. Da war diese Schrift aufgeschrieben, dass man von
niemandem etwas erbitten durfte, als nur von diesem einen König dort. Und dann
heißt es von Daniel, er hatte in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem
hin und dreimal am Tag hatte er dort eine Begegnung mit seinem Gott.
Daniel hatte geistliche Gewohnheiten. Dreimal stand das in seinem Terminkalender.
Ein Termin mit Gott. Manchmal reden wir etwas abfällig über
Gewohnheiten, aber wenn du keine geistlichen Gewohnheiten hast, dann
wirst du letztlich es ganz aufgeben. Das Beten, das Bibellesen. Wenn das nicht
eine Gewohnheit in deinem Leben ist, dann wird es irgendwann einschlafen. Und auch
der Jesus hatte Gewohnheiten. Wir lesen von ihm, er ging der Gewohnheit nach an
den Ölberg. Er stand in der Synagoge auf, um vorzulesen, wie er gewohnt war. Und
andere Stellen sprechen von seinen Gewohnheiten, die er hatte. Aber es ist
ein Unterschied, ob ich etwas, wie das bei dem Jesus heißt, der Gewohnheit
nachtue oder ob ich etwas aus Gewohnheit tue. Wenn ich etwas aus Gewohnheit tue,
dann ist die Gewohnheit allein der Beweggrund, warum ich das tue. Habe ich
ja immer so gemacht. Das ist natürlich zu wenig. Aber wenn ich etwas, eine Gewohnheit
der Gewohnheit nachtue, dann habe ich zwar eine Gewohnheit, aber es ist
trotzdem ein inneres Verlangen dazu, das mich dazu motiviert. Und das finden wir
auch bei Daniel. Auf der einen Seite heißt es dreimal am Tag. Das ist eine
Gewohnheit. Aber dann heißt es, er kniete auf seine Knie. Das Hebräische und auch
das Griechische haben diese Möglichkeit, durch Wiederholung von Worten eine
besondere Intensität auszudrücken. Im Neuen Testament sagt der Jesus das, mit
Sehnsucht habe ich mich gesehnt. Da finden wir das zweimal, die Sehnsucht. Hier
heißt das, er kniete auf seine Knie. Ist ja auch doppelt. Oder es gibt eine Stelle,
die heißt, ich werde sie mit Tod töten. Das drückt die Intensität aus einer
solchen Handlung. Einerseits war es sehr wohl eine Gewohnheit, aber es war ihm ein
Verlangen, dort auf die Knie zu gehen, um zu beten. Das heißt, seine Anliegen
vorzubringen und zu lobpreisen, Gott zu loben, zu danken für das, was er mit
diesem Gott erlebt hatte. Vor seinem Gott. Da sehen wir wieder dieses ganz
persönliche Verhältnis, das Daniel zu seinem Gott hatte. Ist das so, dass du von
deinem Herrn, wie Paulus das manches Mal tut, sagen kannst, mein Herr. Oder reden
wir nur so ganz pauschal, wir alle, unser Gott und unser Herr. Ist ja auch richtig,
aber es geht darum, dass wir ganz persönlich ein Verhältnis zu ihm haben.
Wie er vorher getan hatte. Wenn du in deinem Leben gewohnheitlich mäßig zu
deinem Gott im Gebet gehst, dann weißt du auch, wo du hingehen musst, wenn es
Probleme gibt. Er tat das, was er sonst auch immer getan hatte. Spurgeon hat einmal
gesagt, wer am Tage Loblieder singt, der muss bei Nacht nicht das Liederblatt
suchen. Er wollte damit sagen, wenn wir gelernt haben, in den guten Zeiten
unseres Lebens Gott zu loben, dann wird uns das, auch wenn es dunkel wird, nicht
abhanden kommen. Dann wissen wir, dann sind wir das gewohnt. Dann ist das eine
Praxis unseres Lebens. Und wenn wir gewohnt sind, unsere Anliegen vor Gott im
Gebet auszubreiten, täglich, dann wissen wir auch, wo wir hin müssen, wenn es Nöte
und Probleme gibt. Wo wir dann vielleicht auch mit unseren Kindern gemeinsam, wenn
es Probleme da in der Schule oder in der Auseinandersetzung in der Welt gibt,
gemeinsam sagen, wir wollen das dem Herrn sagen. Weil das normal ist, das machen wir
sowieso immer. Dann werden wir es auch dann tun, wenn es solche Schwierigkeiten
gibt. Und dann kann der Herr sich dazu bekennen, dass wir ohne Kompromisse
unseren Weg mit dem Herrn gehen.
Ich möchte jetzt noch einen zweiten Bereich ansprechen, wo die Versuchungen
der Welt auf uns als Gläubige, als Christen eindringen.
Das ist die siedlich-moralische Versuchung dieser Welt. Wir leben in
einer völlig unmoralischen Zeit und da wird es immer wieder diese Versuche
geben, uns von dem, was Gottes Wort darüber sagt, abzuziehen zu einem
entsprechenden Verhalten. Auch da hat die Bibel Personen, die uns da eine Lektion
erteilen. Ich möchte zuerst noch mal einen Abschnitt lesen aus dem ersten
Buch Mose, Kapitel 39. Erste Mose 39, Abvers 7.
Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf
Josef und sprach, liege bei mir. Er aber weigerte sich und sprach zu der Frau
seines Herrn, siehe mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus und alles,
was er hat, hat er in meine Hand gegeben. Niemand ist größer in diesem Haus als
ich und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, da du
seine Frau bist. Und wie sollte ich diese große Bosheit tun und gegen Gott
sündigen? Und es geschah, als sie Josef Tag für Tag ansprach und er nicht auf
sie hörte, bei ihr zu liegen, bei ihr zu sein, da geschah es an einem solchen Tag,
dass er ins Haus ging, um seine Arbeit zu tun und kein Mensch von den
Leuten des Hauses war dort im Haus. Und sie ergriff ihn bei seinem Gewand und
sprach, liege bei mir. Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh und lief
hinaus. Soweit diesen Abschnitt. Auch Josef, ein junger Mann, ähnlich wie
Daniel und seine Freunde in feindlicher Umgebung in Ägypten als Sklave verkauft
am Hofe des Pharao in Ägypten. Und da entsteht dann eine solche Situation, die
dazu angetan ist, ihn auf sündlich-moralischem Gebiet zur Sünde zu
verleiten, zu Fall zu bringen. Satan weiß genau, dass auch das unser Zeugnis der
Welt gegenüber und unsere Kraft uns rauben wird.
Und da ist diese Frau des Seines Herrn, die ihn zur Sünde verführen will. Und
dann finden wir bei Josef eine ähnliche Entschiedenheit, wie sie bei Daniel gesehen
haben. Es heißt von ihm, er aber weigerte sich. Auch da hat schon Salomo in den
Sprüchen etwas zugesagt. Im ersten Kapitel in Sprüche 1 beschreibt er eine
solche Situation in Vers 10. Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so Willige
nicht ein. Er sagt gewissermaßen, die Situation wird immer kommen, wenn du in
dieser Welt lebst, dass Sünder da sind, die dich locken, an ihren Sünden teilzunehmen.
Und dann sagt er, so Willige nicht ein. Das ist genau das, was ein Josef hier tut.
Er weigert sich. Das erinnert an einen anderen Mann in ähnlicher Situation, davon
spricht Hebräer 11 von diesem Mann, der auch im Alten Testament steht, nämlich
Mose, der auch am Hofe in Ägypten war. Und von dem heißt es in Hebräer 11,
Vers 24. Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der
Tochter des Pharao zu heißen und wählte lieber mit dem Volke Gottes ungemacht
zu leiden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben, indem er die Schmach des
Christus für größeren Reichtum hielt, als die Schätze Ägyptens, denn er schaute
auf die Belohnung. In Hebräer 11 haben wir zwei große Hauptabschnitte nach der
Einleitung. Der eine ist unter der Person Abrahams besonders und da finden wir das
Ausharren des Glaubens im Erwarten der zukünftigen Welt. Das was vor uns liegt,
das kennzeichnete Abraham und seine Nachkommen. Im zweiten Teil ist Mose die
Hauptperson und da geht es um die Energie des Glaubens im Überwinden der
gegenwärtigen Welt, was für unser Thema ist. Das war auch bei Mose so. Und von Mose
heißt es auch, als er groß geworden war, dreimal lesen wir von Mose, dass er groß
geworden war. Jedes Mal eine andere Situation. Einmal heißt es, dass als er
groß geworden war, er an den Hof des Pharao kam, als seine Mutter ihn sozusagen
entwöhnt hatte und ihn abgeben musste. Das ist der Augenblick, wo die Welt meint,
dass wir groß geworden sind. Dass jetzt die Zeit gekommen ist, wo sie unsere
Kinder gewissermaßen unter ihren Einfluss nehmen kann. Können wir gar
nichts dran machen. Müssen ja zur Schule gehen, müssen ausbilden. Wir wollen ja
nicht, dass die nichts lernen. Aber dann kam ein weiterer Augenblick, wo es heißt,
als Mose groß geworden war, das war der Augenblick, wo er den Ägypter erschlug.
Das war der Augenblick, wo Mose selbst meinte, er wäre groß geworden. Er müsste
die Sache jetzt mal in die Hand nehmen. Und das ging natürlich gewaltig daneben.
Aber hier im Neuen Testament heißt es zum dritten Mal, dass Mose groß geworden war
und da ist es wirklich, da ist er geistlich erwachsen. Da ist er in der
Lage, eine geistlich reife Entscheidung zu treffen.
Er weigerte sich, Sohn der Tochter Pharaos zu heißen. Da kam der Augenblick, er war
aufgezogen und jetzt sollte er wahrscheinlich offiziell intronisiert
werden und er sagt einem ein Danke. Ja Mose, wie kommst du denn dazu? Hast du
einen Verstand verloren? Das ist doch die Chance, es hier in der Welt zu was zu
bringen. Wirklich? Hat man zu Bruder Kelly auch mal gesagt, sie können es in dieser
Welt zu was bringen. Da hat er gesagt, in welcher Welt? Das ist die Frage. Und Mose,
er hätte ja sogar noch fromme Argumente finden können. Ich hätte sagen können, ja
Gott hat mich nun mal hier hingestellt. Vielleicht kann ich meinem Volk viel
besser helfen, wenn ich hier Sohn der Tochter Pharaos bin, habe ich ein bisschen
mehr Einfluss. Aber Mose hatte ein glasklares Urteil über die Welt, in der
er lebte. Es heißt, er wählte lieber mit dem Volke Gottes ungemacht zu sein, als
den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben. Dieser Satz enthält drei Urteile,
die Mose in seinem Herzen über Ägypten fällte. Ein Bild der Welt. Erstens sagt
er, alles hier am Hofe des Pharao trägt den Stempel der Sünde.
Wir machen uns da manchmal keine Gedanken darüber, dass alles in dieser Welt ohne
Gott den Stempel der Sünde trägt. Das zweite ist, dass Mose sagt, er spricht von
dem Genuss der Sünde. Er weiß sehr wohl, dass die Sünde auch ein Gesicht hat, das
anziehend ist für das Fleisch. Natürlich ist Terrorismus und Mord und
Totschlag auch Sünde. Aber davor schreckt ja auch der natürliche Mensch zurück.
Aber es gibt eben auch die Sünde, die viel anziehender ist. Der Genuss der
Sünde. Und das dritte, was er sagt, ist, dieser Genuss ist zeitlich. Er ist
vorübergehend. Es ist kein wirklicher bleibender Genuss. Im Extremfall kann
das das ganze Leben dauern. Als der reiche Mann stirbt, wird ihm gesagt, du
hast dein ganzes Leben in Prunk und Reichtum gelebt. Aber jetzt ist es vorbei.
Aber in den meisten Fällen kommt dieses Urteil viel früher, dass dieser
zeitliche Genuss vorbei ist.
Ich sprach mit einem Kollegen beim Militär über Drogen. Er war, er nahm Drogen
und er sagte zu mir, man muss doch mal aus dem Ganzen, ich sage jetzt nicht, was
er gesagt hat, aussteigen. So sage ich und dann, er schwieg. Dann sagt er zu mir, das
weißt du doch ganz genau. Ich habe gesagt, ich möchte es aber von dir hören.
Tja, sagt er, hinterher ist es schlimmer als vorher. So sage ich. Und das ist jetzt das,
wonach du dich ausschließt. Das ist jetzt das Leben oder wie. Wenn du hinterher
sagen musst, für diesen zeitlichen Genuss, wenn man es so nennen will,
hinterher das große Elend. Ganz zu schweigen von den Folgen, die das hat.
Aber Mose sagt, nein, er weigerte sich. Diesen, auch wenn es sich so darbietet
und manchmal ist es ja so, dass gerade kindergläubige Eltern vielleicht
empfinden, da ist so eine Versuchung, ob man nicht vielleicht doch was verpasst
hat. Nein, du verpasst gar nichts und es ist ein zeitlicher Genuss der Sünde. Aber
Mose schaute auf die Belohnung. Mose sah, es gibt am Ende eine Belohnung für Treue
dem Herrn zu folgen. Und so hat Josef das auch gemacht. Er hat gesagt, nein. Und er
hat dieser Frau auch ganz klar gesagt, warum nicht.
Erstens, er hat mir nichts vorenthalten als nur dich, da du seine Frau bist.
Das funktioniert nicht, was du davor hast. Das geht nicht. Wie sollte ich so eine
große Bosheit tun und gegen Gott sündigen? Er wusste auch, es war Sünde
gegen Gott. Selbst wenn die Frau das nicht so
betrachtete, dann gab es immer noch Gott, der die Dinge beurteilte.
Ich sprach mit einem jungen Mann, der auch in Hurerei gelebt hat und ich habe
ihm gesagt, das ist Sünde. Weißt du, dass das Sünde ist? Er war in der Versammlung.
Da sagte er zu mir, nein, ich sehe das nicht so. Wir waren ja beide einverstanden. Ich habe
ja niemandem Schaden zugefügt. Ich habe gesagt, noch nicht mal das stimmt.
Noch nicht mal das stimmt. Aber selbst wenn es so wäre, entscheidend ist, was Gott
darüber denkt. Nicht, was du darüber denkst. Und es ist und bleibt eine Sünde
in den Augen Gottes. Josef sagt, wie sollte ich diese große Bosheit tun und
gegen Gott sündigen? Nein, das werde ich nicht tun.
Wenn du vielleicht aus Glauben und Herzensüberzeugung der Welt nein sagst
und dich weigerst, wie Josef das tut, dann wird Satan sagen, das wollen wir mal sehen.
Er kommt Tag für Tag oder diese Frau, die kommt Tag für Tag. Das ist keine Sache,
die du einmal abgehandelt hast. Wenn du einmal nein sagst, dann ist die Sache
erledigt. Satan wird immer wieder kommen, wie er das hier tut. Aber es heißt von
Josef und er nicht auf sie hörte. Mit einer Standhaftigkeit seines Glaubens,
lässt dieser Mann alle Versuche des Feindes an sich abprallen.
Aber es wird immer brenzliger. Die Situation wird immer schwieriger.
Und dann gibt es nur noch eine Möglichkeit für ihn. Das lesen wir am
Ende von Vers 12, als er da mit dieser Frau allein ist.
Er floh und lief hinaus. Ist das eine Heldentat? Ja, das ist eine Heldentat.
Es gibt Situationen, wo die Versuchung so stark ist, dass es nur noch eine
mögliche Handlung gibt für uns als Christen, die Situation zu meiden, den
Ort zu verlassen. Das mag Konsequenzen haben, hat es bei
Josef auch. Er landet dafür im Gefängnis, aber Gott
bekennt sich dazu. Ich weiß um Beispiele, wo jemand seine
Arbeitsstelle deswegen verlassen hat. Alles nicht so einfach. Aber er sagt, ich kann
hier nicht bleiben, weil wenn ich hier bleibe, wird die
Versuchung für mich zu stark. Ich muss fliehen.
Die Bibel spricht manchmal davon, dass wir fliehen sollen und manchmal, dass wir
widerstehen sollen. Unser Problem ist, dass wir das meistens
rumdrehen. Wir kämpfen da, wo wir fliehen müssten und wir fliehen, wo wir kämpfen
müssen. Und wenn du die Stellen im Neuen Testament mal nachliest, ich will das
jetzt nicht alles tun, wo wir aufgefordert werden zu fliehen,
fliert die Horerei, fliert den Götzendienst, fliert die Jugendlichen
Lüste, diese Dinge aber, Geldlebe, Flieh und so weiter, dann sind das alles Dinge,
die an unsere Natur in uns anknüpfen und dort auch einen Anknüpfungspunkt haben.
Da müssen wir fliehen und nicht kämpfen, weil wir den Kampf verlieren werden.
Aber wenn es um Widerstehen geht, dann geht es um Satan. Jakobus sagt,
widersteht dem Satan und er wird von euch fliehen.
Da steht nicht, er wird vor euch fliehen, so furchtsame Gestalten sind wir auch
nicht, sondern er wird von uns fliehen, weil er nämlich sieht, dass wir auf der
Seite des Siegers von Golgatha stehen, dass der Herr dabei steht. Petrus spricht
davon, von dem Teufel ebenfalls, diesem Widersteher, dem Glauben und Epheser 6
spricht davon, dass wir die ganze Waffenrüstung Gottes tragen, um zu
widerstehen gegen die Listen des Feindes. Es sind seine Listen.
Wir singen zwei in einem Lied, des Feindes Macht und List entrückt, aber
seiner List sind wir nicht entrückt, die ist noch durchaus wirksam. Wir sind nicht
mehr unter seiner Macht, das ist wohl wahr, aber da ist es eine List, gegen die
wir kämpfen müssen, die immer wieder kommt und dafür brauchen wir die
Waffenrüstung Gottes. Dem sollen wir widerstehen, aber wenn es um diese Sünde
geht, die Versuchung zur Unmoral, dann gilt es zu fliehen.
Und wir müssen jetzt gar nicht mal denken an das letzte Beispiel, wie wir das
hier finden. Es gibt so viel sittlich moralischen Schmutz, auch im Internet und
was in den Medien an uns herangetragen wird, wo es einfach darum geht, diese
Dinge zu fliehen, zu meiden. Wir werden da gleich noch mal vielleicht
darauf zurückkommen. Ich möchte nämlich jetzt noch ein zweites Beispiel
anführen, wo ebenfalls ein Mann Gottes in einer vergleichbaren Situation wie
Josef vollkommen versagt hat. Und wir wollen uns fragen, warum. Ich lese noch
mal ein paar Vers aus 2. Samuel 11.
2. Samuel 11, Vers 1. Und es geschah bei der Rückkehr des Jahres, zur Zeit, wenn
die Könige ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz
Israel. Und sie richteten die Kinder Ammon zugrunde und belagerten Rabbah.
David aber blieb in Jerusalem. Und es geschah zur Abendzeit, als David von
seinem Lager aufstand und auf dem Dach des Königshauses umherging, dass er vom
Dach herab eine Frau sich baden sah. Und die Frau war sehr schön von Aussehen.
Und David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau. Und man sprach, ist das
nicht Bathseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias des Hittiters? Und David sandte
Boten hin und ließ sie holen. Und sie kam zu ihm und er lag bei ihr. Sie hatte
sich aber gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück. Und
die Frau wurde schwanger. Und sie sandte hin und berichtete es David und sprach,
ich bin schwanger. Da sandte David zu Joab, sende Uria den Hittiter zu mir.
Soweit das Wort Gottes. David, der Mann nach dem Herzen Gottes in mancher Hinsicht,
kommt in dieser Versuchungssituation zu Fall.
Wir wollen uns fragen, woran das lag. Ein Grund liegt schon vor diesem Kapitel.
David hatte in dieser Frage, um die es hier ging, das Verhältnis zum anderen
Geschlecht, zu Frauen, jede Sensibilität verloren für die Gedanken Gottes und
schwamm völlig auf dem Zeitgeist. Was war denn üblich im Alten Testament?
Im Alten Testament war es üblich, Gott hat das in mancher Langmut ertragen, dass
Männer mehr als eine Frau hatten. Obwohl das Beispiel, wo so eine Verbindung
glücklich war, das muss erst noch gefunden werden.
In der Bibel gibt es keins davon. Das waren immer recht traurige
Familiengeschichten. Aber Gott hatte schon im fünften Buch Mose, als es noch
keinen König in Israel gab, da hatte Gott schon gesagt, was passieren sollte, wenn
sie mal einen König hatten. In 5. Mose 17, da sagt Gott in Vers 14, wenn du in
das Land kommst, dass der Herr dein Gott dir gibt und es besitzt und darin
wohnst und sagst, ich will einen König über mich setzen, wie alle Nationen.
Und dann heißt es in Vers 17 von diesem König, und er soll nicht viele Frauen
haben. Das war eine ganz klare Anweisung Gottes
für den König zumindest. Und wie sah das im Leben Davids aus? 2. Samuel 3,
Vers 2. Und es wurden David Söhne in Hebron geboren.
Sein Erstgeborener war Amnon von Achinoam, der Israelitin, und sein zweiter
Kiliab von Abigail, der Frau Nabals, des Kamelitas, und der dritte Absalom, der
Sohn Maakas, der Tochter Talmeis, des Königs von Gesur, und der vierte Adonija,
der Sohn Haggiths, und der fünfte Shefathja, der Sohn Abitals, und der
sechste Yitriam von Igla, der Frau Davids. Diese wurden David in Hebron geboren.
Und das war noch nicht das Ende. In Kapitel 5, 2. Samuel 5, Vers 13, heißt es,
und David nahm noch neben Frauen und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von
Hebron gekommen war, und es wurden David noch Söhne und Töchter geboren.
David setzte sich über dieses Gebot hinweg, weil das so üblich war. Alle
Herrscher im Orient hatten einen großen Harem, und je größer der war, umso
größer ihr Machtgefüge, und dem eiferte er nach. Hatte auch viele Frauen. Sein Sohn,
Salomo, ging noch einen Schritt weiter. Das sollte uns als Eltern zu denken geben.
Wenn wir von der Wahrheit Gottes abweichen, werden unsere Kinder noch
einen Schritt weiter gehen. Salomo, von dem heißt es, er liebte
tausend Frauen. Kann ich euch nicht erklären, wie das geht, aber so steht es in
Gottes Wort. Und das war seine Situation. Und bei David finden wir, wie gesagt,
etwas Ähnliches. Und es kann auch bei uns, das ist natürlich nicht unser Problem,
die Vielwahlberei, die Polygamie, aber das Prinzip, dass wir uns so sehr schon der
Welt angeglichen haben und ihren moralischen Vorstellungen, dass wir gar
nicht mehr sensibel dafür sind, was Gott über dieses Thema zu sagen hat. Dass wir
nur noch danach gucken, was so üblich ist um uns herum. Und nicht mehr fragen, was
sagt Gott dazu. Der zweite Punkt, jetzt sind wir in Kapitel 11. Zurzeit, wenn die
Könige ausziehen, David aber blieb in Jerusalem. Es war die Zeit des Kampfes
und David meldet sich ab. Wenn wir uns aus dem geistlichen Kampf abmelden, dann
sind wir der Versuchung des Feindes umso mehr ausgeliefert. Der Kampf, der Einsatz
für den Herrn, ist auch ein Bewahrungsmittel. Nicht alleine, aber es
ist schon ein Unterschied, ob wir wirklich im Einsatz für den Herrn stehen
oder ob wir sagen, das können andere machen. Das ist nicht mein Thema. Und dann
wird der Feind die Zeit mit anderen Dingen zu füllen suchen. Und das hängt
auch mit dem nächsten Punkt zusammen in Vers 2. Und es geschah zur Abendzeit, als
David von seinem Lager aufstand. Schon in der Welt sagt man, Müßiggang ist
aller Laster. Der hat ja nichts zu tun, der Mann. Hat ja genug Leute, die alles für
ihn taten. Er lag den ganzen Tag im Bett und abends steht er auf. Naja, natürlich,
wenn wir nichts mehr tun und nur noch Müßiggang betreiben, dann wird der Feind
gerade dann mit der Versuchung kommen. Ein großes Problem unserer Zeit durch die
wirtschaftliche Situation. Viele junge Leute sind arbeitslos.
Ja, was macht man mit der Zeit? Der Feind wird dir manche Vorschläge machen,
aber ich hoffe, dass du dir von dem Herrn zeigen lässt, was man mit der Zeit
machen kann. Und dann wandert David da oben auf dem
Dach, sieht er die Frau sich dort baden. Ja, mögen wir sagen, das war die doch
schuld. Die wusste doch ganz genau, dass man von dem Königspalast aus dahin
gucken konnte. Sicher, wir wollen die Verantwortung dieser Frau auch überhaupt
nicht schmälern. Und es ist natürlich schon so, auch was uns angeht, dass auch
die Schwestern sich darüber im Klaren sein müssen, welche Signale sie aussenden
durch ihr Auftreten, durch ihr Verhalten, durch ihre Kleidung. Aber das mindert die
Schuld von David überhaupt nicht. Er hat ja noch genau hingeguckt. Da
heißt es, die Frau war sehr schön voraussehend. Das hat er auch noch zur
Kenntnis genommen. Wir laufen durch diese Welt und wir
können es gar nicht verhindern, dass wir in der Werbung und wo immer das sein
macht, plötzlich Dinge sehen, die uns verunreinigen.
Aber, wie ein Bruder mal gesagt hat, der zweite Blick ist Sünde. Oder Martin Luther
hat es etwas anders ausgedrückt. Er hat gesagt, ich kann die Vögel
nicht daran hindern, über meinen Kopf zu fliegen, aber ich kann sie daran hindern,
Nests darauf zu bauen. Wir können doch nicht einmal verhindern,
dass uns plötzlich gewisse Gedanken kommen. Ich hatte mal eine Seelsorge mit
einem jungen Menschen zu tun, der mir gesagt hat, ich habe immer plötzlich
Gedanken, die ich gar nicht haben will und die kommen einfach. Ich sage, das gibt es
sowas, ja. Aber die Frage ist, was du damit machst, ob du das dem Herrn sagst oder ob
du diesen Gedanken nachgehst. David lässt sich von dieser Versuchung
gefangen nehmen. Und dann passiert etwas, was oft in solchen Situationen passiert,
dass Gott David noch einmal ein Stoppschild vor die Nase setzt, welches
David aber ungebremst überfährt. Er erkundigt sich, wer ist denn die Frau überhaupt?
Was sagen sie ihm daraufhin? Das ist Bathseba, die Tochter Eliams, die
Frau Urias des Hethithers. Gott lässt ihm sagen, David, das ist die Frau eines
anderen, die geht dich überhaupt nichts an. Ihm wird das noch mal extra deutlich
gesagt. Aber das beeindruckt ihn nicht mehr.
Er ist schon so weit ins Rutschen gekommen. Der Weg, den Versuchungen der
Sünder auf südlich-moralischen Gebieten nachzugehen, ist wie eine Rutschbahn.
Wir reden manchmal davon, dass jemand in so eine Sünde gefallen ist, als ob das
so wie bei der Todesanzeige, plötzlich und unerwartet, aber so passiert das nicht.
Sondern das hat eine Vorgeschichte. Und dann geht es ins Rutschen. Und
irgendwann kann man nicht mehr bremsen. Ja, dann lässt er die Frau kommen, begeht
Ehebuch mit ihr. Und da gibt es wieder diesen merkwürdigen Satz, wo es heißt,
dass er, er lag bei ihr und da steht ein Klammern, sie hatte sich aber gereinigt
von ihrer Unreinheit. Ich will den Vers mal lesen im Gesetz. Das ist nämlich sehr
bemerkenswert. In 3. Mose 18 steht er, was Gott da gesagt hat.
3. Mose 18. Zuerst Vers 19. Und einer Frau in der Unreinheit ihrer Verunreinigung
sollst du nicht nahen. Und in Vers 20 steht, und bei der Frau deines Nächsten
sollst du nicht liegen zur Begöttung. Die beiden Dinge stehen direkt
nebeneinander im Gesetz. Und doch kann David sagen, bei dem einen Punkt habe ich
mich daran gehalten. Haben wir genau so gemacht, wie es im Gesetz steht. Während er den
zweiten Punkt ecklaternd übertreten hat. Und ist das nicht auch ein menschliches
Problem, das sich auch oft bei uns findet, dass wir da, wo wir stark sind, sagen, ja
das ist wichtig, das habe ich auch gemacht. Und werden wir gleichzeitig auf
einem anderen Gebet versagen. Aber da reden wir natürlich nicht so gut, so
leicht von. Das kann man leicht feststellen, wenn du mal so Betrachtungen hast, über
Römer 13, dass man der Regierung untertan sein soll. Da gibt jeder Bruder, den du
fragst, ein anderes Beispiel. Der Bruder, der immer sowieso ganz vorsichtig fährt,
der sagt, du musst dich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Weil er das
immer macht. Der andere Bruder, der weiß natürlich, dass er das nicht immer macht.
Und der sagt dann lieber was anderes. Der sagt, du musst immer vor Gericht die
Wahrheit sagen. Oder du musst deine Steuererklärung richtig ausfüllen. Oder
wo immer er nun keine Probleme mit hat. Das werden wir sagen und das
andere verschweigen wir dann lieber nicht. Aber vor Gott gibt es da keine
Unterschiede. Für Gott ist es so, dass er sagt, es spielt keine Rolle. Wenn du einmal
das Gesetz übertreten hast, dann bist du ein Sünder. Da kannst du noch so sehr
irgendwas anders hochhalten, was du getan hast.
David hatte sich versündigt an dieser Frau und das hatte Folgen gehabt. Die
Frau wurde schwanger und jetzt muss die Sache vertuscht werden.
Er lässt Uriah kommen von der Front und schickt ihn zu seiner Frau. Hat er sich
ganz geschickt ausgedacht. Dann soll er halt denken später, dass das Kind von ihm
ist. Aber das funktioniert nicht. Er muss erfahren, dass Uriah mit jeder
Faser seines Herzens Soldat ist und er sagt zu ihm, also das geht nicht.
Meine Kameraden sind draußen an der Front und liegen da irgendwo im Dreck und ich
soll mich jetzt nach Hause gehen und schläft draußen auf dem Fuß, auf den
Treppen des Königs. Dann wird David, die Sünde geht immer
weiter, David wird jetzt so gemein, dass er den Mann betrunken macht. Aber dann
muss er erleben, dass der betrunkene Uriah immer noch gerechter ist als er.
Das funktioniert immer noch nicht. Ja, dann muss der Mann beseitigt werden.
Er schickt ihn mit einem Brief zu Joab und sagt, pass auf, stell den Mann da
irgendwo hin, wo es ganz gefährlich ist. Zieht euch alle zurück, damit er fällt.
Damit begibt er sich in die Hand Joabs, David, wie er noch merken wird. Und der
Plan geht ja auch auf, der Mann fällt. Joab sagt zu dem Boten, geh mal zu dem
König und sag, wir haben die Stadt angegriffen und ganz schwierige
Situation. Viele sind gefallen und wenn der König dann einen roten Kopf kriegt,
dann sagst du dem, der Uriah ist auch tot. Dann beruhigt er sich wieder.
Genau so passiert das ja auch. Der Bote kommt und sagt, ja wir waren also im
Kampf und das war so gefährlich, sind viele gefallen und der Uriah ist auch
tot. Jaja, sagt David, kommt halt vor im Kampf, da gibt es schon mal welche, dass
da welche fallen, kann man nichts machen. Damit ist die Sache ja erledigt.
Die Sache ist überhaupt nicht erledigt. Auch in Davids Herz nicht. Du musst mal
die Psalmen lesen, wie David in jener Zeit gelitten hat.
Als er davon spricht, als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein
Gestöhn den ganzen Tag. Das ist nicht das Bild eines glücklichen Menschen. Sein
Gewissen schlägt und er hat versucht es fast ein Jahr zu vertuschen, aber dann
kommt plötzlich ein Prophet zu ihm, Nathan, und erzählt ihm eine Geschichte.
David, ich will dir meine Geschichte erzählen. Weißt du, da war so ein Mann, der
hatte riesen Rinderherden, der kriegt Besuch. Ach, sagt er, das ist aber schade, dass ich
jetzt von meinen schönen Rindern eins schlachten soll. Und sein Nachbar, der
hatte nur ein Lamm. Dann nimmt er das, schlachtet das für seinen Besuch.
Was sagt David? Dieser Mann ist des Todes. Er soll es vierfach erstatten.
David spricht sein eigenes Urteil. Gott sagt zu ihm, du bist der Mann.
Und dann bricht David zusammen und dann sagt er, ich habe gesündigt.
Diesen Satz, ich habe gesündigt, der steht sehr oft in der Bibel, aber ich kenne
nur zwei Beispiele, wo er ehrlich gemeint war. Das ist der verlorene Sohn, ein
Sünder, der zum Umkehrt und seine Sünden bekennt. Und das ist David, ein Gläubiger,
der gesündigt hat und seine Schuld vor Gott bekennt. Nathan sagt, so ist auch
deine Sünde vergeben. Aber die Folgen seines Tuns, die waren noch nicht vorbei.
David hatte gesagt, vierfach soll er das erstatten.
Genau das tut David. Vier seiner Kinder sterben, den Tod.
David hat dafür bezahlt. Und das ging bis an das Ende seines Lebens.
Am Ende seines Lebens schreibt David noch einmal ein Lied.
Dieser Liederdichter David, das Lied seiner Helden.
Ich weiß ja nicht, wie der David das geschrieben hat, aber dann kommen sie
alle Benaja und wie sie alle hießen. Die Liste wird immer länger.
Vielleicht, das ist so eine Vermutung von mir, das steht nicht so in der Bibel, aber
vielleicht wollte er aufhören und dann hat Gott gesagt, da muss noch ein Name hin.
Und dann schreibt David den letzten Namen in dieser Liste hin.
Vielleicht hat er ihn unter Tränen geschrieben, ich weiß es nicht.
Uriah der Hethiter. Das ist der letzte Name in dieser Liste der Helden Davids.
David, lesen wir manches Mal, war der Mann nach dem Herzen Gottes, aber manches Mal
fügt Gott hinzu, außer in der Sache Uriahs des Hethiters. Hier hatte er sich und
nicht nur sich, einen großen Schaden zugefügt, weil er der Versuchung der Welt
nicht widerstanden hatte, wie wir das bei Josef gesehen haben. Wir heute haben die
Wahl. Wie wollen wir mit dieser Gefahr umgehen?
So wie Josef, wie Daniel und seine Freunde oder wie David. Wir haben gesehen,
woran das liegt und dass alles seinen Anfang nimmt in unserem Herzen.
Welche Entschlüsse fallen in unserem Herzen, das wird unser Handeln
beeinflussen, auch wenn es um die Versuchungen der Welt geht.
So, Herr Will, möchten wir dann morgen Abend uns mit dem Thema beschäftigen,
geistliche Schläfrigkeit überwinden. Wie geht das? Bist du geistlich noch wach
oder schon eingeschlafen? Auch da gibt es in der Bibel Beispiele, die uns zeigen,
wie wir wieder wach werden können für den Herrn Jesus, wenn unser Glaubensleben
ermüdet ist. …