Der Brief an Philemon
ID
ar002
Idioma
DE
Duración
02:31:26
Cantidad
2
Pasajes de la biblia
Philemon
Descripción
![Der Brief an Philemon](https://www.audioteaching.org/sermons/ar002_01.png)
- Die Bruederliebe (ab Vers 8)
Transcripción automática:
…
Wir wollen lesen aus dem Brief des Paulus an Philemon.
Der Brief an Philemon.
Paulus ein Gefangener Christ Jesu
und Timotheus der Bruder
Philemon dem Geliebten und unsere Mitarbeiter
und Appia der Schwester
und Archippus unsere Mitkämpfer
und der Versammlung
die in deinem Hause ist.
Gnade euch und Friede
von Gott unserem Vater
und dem Herrn Jesus Christus.
Ich danke meinem Gott
indem ich alle Zeit deiner erwähne in meinen Gebeten
da ich höre von deiner Liebe
und von dem Glauben den du an den Herrn Jesus
und zu allen Heiligen hast
dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde
in der Anerkennung alles Guten
welches in uns ist
gegen Christum Jesum.
Denn wir haben große Freude
und großen Trost durch deine Liebe
weil die Herzen der Heiligen
durch dich Bruder
erquickt worden sind.
Deshalb
obgleich ich große Freimütigkeit in Christo habe
dir zu gebieten was sich gezähmt
so bitte ich doch vielmehr
um der Liebe willen
da ich nun ein solcher bin wie Paulus
der Alte
jetzt aber auch ein Gefangener
Jesu Christi.
Ich bitte dich
für mein Kind
das ich gezeugt habe in den Banden Onesimus
der dir einst unnütz war
jetzt aber dir und mir nützlich ist
den ich zu dir zurückgesandt habe
das ist mein Herz
welchen ich bei mir behalten wollte
auf dass er statt deiner
mir diene in den Banden des Evangeliums
aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun
auf dass deine Wohltat nicht wie gezwungen
sondern freiwillig sei
denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit
von dir getrennt gewesen
auf dass du ihn für immer besitzen möchtest
nicht länger als einen Sklaven
sondern mehr als einen Sklaven
als einen geliebten Bruder
besonders für mich
wie viel mehr aber für dich
sowohl im Fleische
als im Herrn
wenn du mich nun für deinen Genossen hältst
so nimm ihn auf wie mich
wenn er dir aber irgendein Unrecht getan hat
oder dir etwas schuldig ist
so rechne dies mir an
ich Paulus
habe es mit meiner Hand geschrieben
ich will bezahlen
dass ich dir nicht sage
dass du auch dich selbst mir schuldig bist
ja Bruder
ich möchte gerne Nutzen an dir haben im Herrn
erquicke mein Herz in Christus
da ich deinem Gehorsam vertraue so habe ich dir geschrieben
indem ich weiß was du auch mehr tun wirst als ich sage
zugleich
aber bereite mir auch eine Herberge
denn ich hoffe dass ich durch eure Gebete
euch werde geschenkt werden
es grüßt dich
Epaphras mein Mitgefangener in Christo Jesu
Markus
Aristarchus
Demas
Lukas
meine Mitarbeiter
die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
sei mit eurem geistig
es gibt im neuen Testament
sechs Briefe
die an einzelne Personen gerichtet sind
sind uns allen bekannt
das ist einmal
sind einmal die beiden Briefe des Paulus an Timotheus
dann ist es der Brief
an Titus
der diesem Brief vorangeht
dann den wir eben gelesen haben, der Brief an Philemon
und dann haben wir noch zwei
die der Apostel Johannes einmal an eine auserwählte Frau
und zum anderen
an seinen geliebten Gaius
geschickt hat
das sind sechs Briefe
die im Unterschied zu den meisten Briefen die ja
entweder an Versammlungen
oder an
mehrere, an alle Gläubigen in einer Stadt
oder in einer Gegend gerichtet sind, nur an einzelne Personen gerichtet sind
und doch besteht
zwischen diesen
Briefen, zwischen dem Brief
den wir soeben gelesen haben
und den anderen fünf Briefen
die an einzelne Personen gerichtet sind
ein großer Unterschied
und das ist uns sicher allen auch schon aufgefallen
denn während
in den übrigen fünf Briefen
der Apostel Paulus beziehungsweise Johannes
doch immer
ein Thema hat, einen Gedanken hat
den er diesem, dem einzelnen Briefempfänger
vor Augen stellen möchte, auf den er ihn aufmerksam machen möchte
der mit geistlichen Dingen
wenn nicht gar mit der Versammlung als ganzes verbunden ist
so ist das hier nicht der Fall
wenn wir denken an die Briefe
an Timotheus und Titus
da geht es in erster Linie, ja man kann wohl sagen, ausschließlich
um das rechte Verhalten eines jeden Gläubigen
in der Versammlung Gottes, im Hause Gottes
ob sie nun wie im ersten Brief des Timotheus
so gesehen wird, wie sie sein sollte
als der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit
oder ob sie in einem
Verfallszustand, wo alles
mehr oder weniger drunter und drüber geht, betrachtet wird
oder beim Titus Brief, wo es um die Ordnung innerhalb
der einzelnen Versammlung und die Dienste
der Aufseher und Diakone geht
der Aufseher, der Ältesten
und auch in den Briefen an
Gaius
beziehungsweise die auserwählte Frau
da geht es nicht um rein persönliche Dinge
bei den Briefen, die Johannes an die beiden Einzelpersonen geschrieben hat
da ging es einmal darum
wen man als Christ
nicht aufnehmen soll
ganz generell
woran erkenne ich, dass ich einen Menschen
der mit der Botschaft
die den Anstrich des Christlichen hat zu mir kommt
aufnehmen oder nicht aufnehmen soll
das wird uns im zweiten Johannesbrief geschrieben
aber auf der anderen Seite
im dritten Johannesbrief, da lesen wir wie dem Gaius gesagt wird
welche Menschen, welche Gläubigen er wohl aufnehmen sollte
und das waren also keine persönlichen Themen
aber dieser Brief, den wir hier gelesen haben
heute Abend, ist ja ein kurzer Brief
der hat es eigentlich nur im Unterschied zu diesen anderen Briefen
mit einer ganz
nicht nur persönlichen, man könnte sagen mit einer privaten Angelegenheit zu tun
denn das Thema ist ja schnell beschrieben
Paulus, der Apostel, der im Gefängnis in Rom ist
schreibt an seinen Freund und Bruder
und Mitarbeiter
Philemon, der wohl entweder
in Kolosse in der Stadt wohnte
weil wie man aus den Grüßen am Ende entnehmen kann
dieselben Personen
grüßen und gegrüßt werden
die auch in dem Brief an die Kolosse erwähnt werden
und deshalb entweder in Laodicea oder Kolosse wohnte
zwei Städte die sehr nah beieinander waren
und der einen Sklaven hatte, mindestens wohl den einen
der ihm weggelaufen war
und der in der Gefangenschaft zum Glauben gekommen war
und jetzt von Paulus wieder zurück geschickt wurde
und dem jetzt dieser Begleitbrief mitgegeben wird
an Philemon
das ist eigentlich
mit ganz kurzen Worten
der ganze Inhalt des Briefes, also eine ganz private Angelegenheit
weshalb
und das ist wohl die erste Frage mit der wir uns beschäftigen möchten
bevor wir in die Einzelheiten dieses Briefes
ein wenig tiefer
hinabsteigen
weshalb hat Gottes Geist
der ja alles was wir im Wort Gottes finden
aufgeschrieben
diktiert und aufgeschrieben hat
hat aufschreiben lassen, weshalb ein solcher Brief?
ich glaube die Antwort ist ganz einfach und kurz
zu finden
weil wir
Menschen, so alle wie wir da sind
besser
durch praktische Vorbilder lernen
als durch
ich sage jetzt einmal bewusst Theorie, obwohl das auf die
Wahrheit des Wortes Gottes
nicht anwendbar ist
die Wahrheit des Wortes Gottes ist keine Theorie
eine Theorie ist immer
ein Gedanke
dessen Wahrheitsgehalt in der Praxis erwiesen werden muss
man denkt sich eine Theorie aus die muss aber durch praktische Versuche
bestätigt werden
und das ist mit dem Wort Gottes überhaupt nicht so
das Wort Gottes ist Wahrheit
unabhängig davon ob wir sie ausführen oder nicht
das ist der große Unterschied
deswegen gibt es keine Theorie, ich habe das nur mal als Beispiel angeführt
dass wir mehr aus der Praxis lernen
als wenn uns etwas
vorgestellt wird
was für uns in dem Augenblick, wo wir es noch nicht
praktiziert haben eine Theorie sein könnte, obwohl dieser
Gotteswort nie eine Theorie ist
es ist Gottes
Wesen, Gottes Ausdruck
der immer wahr bleibt
aber das ist die Sache
wir haben im Neuen Testament
viele viele Briefe
die wir alle mehr oder weniger gut kennen
in denen uns
wie Petrus sagt
alles bezüglich der Gottseligkeit und des ewigen Lebens mitgeteilt ist
und doch ist die große und ernste Frage
wenn wir diesen Brief vor Augen haben
an uns alle richtet
wie viel
ist davon
mein Eigentum
wie viel ist mir das Wort Gottes praktisch wert?
wenn wir uns mit dem Brief an die Epheser
oder an die Kolosser die wahrscheinlich zur gleichen Zeit
abgefasst wurden
vielleicht sogar mit dem gleichen
mit dem gleichen Boten aus Rom
nach Kleinasien, wo diese stetigen Lagen
geschickt worden waren, erinnern
wo uns die
herrlichsten Dinge vor Augen gestellt werden
die ewige
der ewige Ratschluss Gottes, die ewigen
Heilsgedanken Gottes
der sich schon vor
unerdenklichen Zeiten mit uns beschäftigt hat
und der seinen Sohn gegeben hat am Kreuz von Golgatha
und der uns für ewige Zeiten
für alle Ewigkeit bei sich in seiner Gegenwart
haben wollte
und uns dessen dazu alles gegeben hat
alles mitgeteilt hat auch
was unser Herz nur ergreifen
und verbinden und ziehen kann
nach oben
wie viel
ist davon in unseren Herzen?
wie lebendig und wie wichtig ist mir das in meinem täglichen Leben?
können wir uns mal fragen
müssen wir uns auch fragen
denn was hilft es
wenn wir das alles wissen
aber es für uns keinen Wert hat
wie ernst und wie traurig wäre das
aber wir sehen hier eine zweite Sache
die man manchmal hört
und die vielleicht manchmal schon in den Gedanken
wenn wir die Praxis
von Gläubigen betrachten auch unsere eigene
im Herzen aufgekommen ist
nämlich dass man sagt nun
die Gedanken Gottes die sind auch die sind wunderbar
die sind für uns
nicht nur unbegreiflich
sondern sie sind auch
undurchführbar
so wie es im neuen Testament steht
über die Versammlung über das Verhältnis der Gläubigen untereinander
und auch über
die Kraft im eigenen Leben
das aus dem
einem Sünder ein von neuem geborener Mensch geworden ist
der mit Paulus sagen kann
oder von dem Paulus sagt
in 2. Korinther 5
das Alte ist vergangen
siehe alles ist neu geworden
und der jetzt als Glied zu dem Leibe Christi gehört
von diesem Leibe
lesen wir ja
dass er
verbunden ist mit dem Haupte und dass von dem Haupt alles ausgeht
und dass wenn jedes Glied an diesem Leibe seinen Platz einnimmt
es eine wunderbare Einheit
zur Ehre des Herrn Jesus
zu unserem eigenen Segen
und auch zu einem Zeugnis in dieser Welt ist
da könnte man fragen, ja guckt euch doch mal an
die Christen wie es aussieht
und dann ist auch schon die Schlussfolgerung gezogen worden
so ist das gar nicht zu verwirklichen
dann ist es dann
dass es wirklich Theorie wäre
solche Äußerungen sind
schon von Kindern Gottes gemacht worden
das kann man gar nicht
und wenn wir heute
reihum in die Christenheit
und auch in unseren eigenen Reihen sehen
dann sehen wir
dass dieser Gedanke gar nicht so abwegig ist
als wenn er
als wenn er nicht
vorkäme
das ist durchaus nicht so
aber ihr Lieben, das ist eine List des Teufels
der uns aus der Gegenwart
und aus der Nähe unseres Gottes und Vaters wegziehen will
der uns einreden will, das ist nicht zu machen
und hier sehen wir
ihr Lieben
ein Beispiel davon
von Menschen wie wir, die wir heute Abend hier zusammen sind
die es wohl
getan haben
hier ist kein Brief in dem uns eine Lehre vorgestellt wird
in dem uns die Wahrheiten die der Geist
dem Paulus geoffenbart hat
vorgestellt werden
sondern hier haben wir einen Brief
in dem wir sehen
wie die Wahrheit praktiziert wurde
und die uns zeigt
ob jung, ob alt
liebe Freunde, liebe Geschwister
wenn wir uns wirklich dem Herrn übergeben
dass das Wort
und die Gedanken Gottes
tatsächlich
in unserem Leben
und in unserer Mitte
verwirklicht werden können
das ist das Thema
dieses Briefes
und das ist auch der Grund weshalb Gott
der Heilige Geist ihn in das Wort hat aufnehmen lassen
dass in uns niemals ein Gedanke aufkommen könnte
das kann man doch nicht
das ist herrlich und das wird im Himmel einmal so sein
das glaube ich wohl
aber hier auf der Erde
ach da sind wir alle viel zu schwach für
es gibt ein Sprichwort in der Welt
das heißt
man spricht von nicht können
und man meint nicht wollen
seht ihr so listig ist unser Herz
arg listig ist das Herz
und verderbt ist es
mehr als alles
wer macht es können
sagt schon Jeremia
der Prophet
und das muss der Herr uns auch immer wieder sagen
dass wir immer geneigt sind
die Gedanken Gottes oder das Niveau auf dem der Herr uns haben will
hinab zu ziehen
und deshalb ist dieser Brief
der Brief an Philemon
solch ein wunderbares Zeugnis davon
dass wir, wenn wir uns dem Herrn übergeben
wohl die Dinge
die herrlichen Wahrheiten und das hoffe ich ein wenig in diesen beiden Abenden
zu betrachten
verwirklichen können
die uns durch den
heiligen Geist
im Worte Gottes
vorgestellt sind
die wir, wozu wir dadurch dass wir von neuem geboren sind so viele den Herrn
Jesus
angenommen haben
und dadurch dass wir den heiligen Geist empfangen haben
die Befähigung haben
und von dem Herrn
täglich dafür die Kraft empfangen können
wenn wir sie nur in Empfang nehmen
und das schreibt Paulus hier
er war in Rom wahrscheinlich im Gefängnis
und schreibt deshalb hier
nicht als ein Apostel
es gibt keinen anderen Brief den der Apostel so anfängt
wie diesen
Paulus
ein Gefangener
Christi Jesu
er schreibt zwar auch im Epheser Brief
und im Philippa Brief und im Kolosser Brief
deutlich davon
dass er ein Gefangener war
denn diese Briefe sind auch alle aus dem Gefängnis geschickt worden
aber er hat in keinem
den Gruß damit begonnen
dass er ein Gefangener war. Was war er?
er schreibt
an anderen Stellen
Paulus der Apostel
und das war er
er war Apostel Jesu Christi
und das bedeutete
das ist etwas was es heute über, was heute
kein Mensch mehr von sich behaupten kann
auch wenn es solche gibt die es tun
wer es heute tut
tut es fälschlicherweise
heute kann kein Mensch
für sich beanspruchen in diesem Sinne Apostel Jesu Christi zu sein
das waren die von dem Herrn genannten
er und benannten
und sie mussten dafür
bestimmte Voraussetzungen haben
sie mussten den Herrn
gesehen haben
das war die Hauptvoraussetzung
nun könnte jemand sagen, Paulus hatte ihn doch nicht gesehen, doch
er war ihm zu diesem Zweck extra besonders
erschienen
so dass auch Paulus
den Herrn Jesus
gesehen hatte
mit eigenen Augen
aber das schreibt er hier nicht. Seine Autorität die damit verbunden war dass
er ein Apostel war, das wird hier nicht erwähnt
und er schreibt auch nicht dass er ein Sklave Jesu Christi war, wie er es an
manchen anderen Briefen schrieb, dass er ein Knecht Christi war der
nicht wie wir das eben gesungen haben
die Ehre und die Macht suchte
sondern sich dessen bewusst war dass es
dass die Tatsache ein Sklave, ein Knecht
Christi zu sein
mehr wert war
als König
als Reichtum
König zu sein
und Reichtum und Macht zu besitzen
aber er stellt sich hier vor ganz
einfach
als ein Bruder
unter Brüdern
er sagt ja
auch später
zu Philemon immer wieder
er nennt ihn sein, indem er ihn seinen Bruder
nennt
dass er sich mit ihm auf eine, er der Apostel
auf eine Stufe stellte
Gefangener Christi Jesu, das war er, er war nicht aus
Gründen
die in seiner Handlungsweise oder in seinem Tun und Lassen
gelegen hatten
ins Gefängnis gekommen sondern nur einzig und allein
um des Zeugnisses
des Herrn Jesus Willen
und deshalb war er
ein Gefangener Christi Jesu
aber er schreibt diesen Brief
wie gesagt nicht jetzt in seiner
amtlichen Autorität
und Stellung als Apostel
sondern als Gefangener Christi Jesu
er sagt damit
gleichsam
Sieh mal Philemon
das ist jetzt meine Lage
ich habe keine Möglichkeiten
irgendwelche Autorität geltend zu machen
aber du siehst, dass ich Gefangener bin
und ich schreibe dir hier aus Rom
zusammen mit dem Timotheus
und das zeigt uns doch, dass er den Timotheus, der übrigens auch
in manchen anderen Briefen mit als
Absender fungiert, beziehungsweise der Absender steht ja bei diesen Briefen
in der damaligen Zeit immer an erster Stelle. Das erste was erwähnt wird
ist anders als heute
der Absender und erst als zweites
kommt der Empfänger
Timotheus war
von dem Augenblick an, wo der Apostel ihn in Apostelgeschichte 16
mit auf die Reisen nahm
ein ständiger und wir können wohl sagen der treueste
obwohl noch jugendliche
Begleiter des Apostels Paulus
und dass er ihn mit hier dazu zieht
obwohl er noch
recht jung war
auch damals als er diesen Brief schrieb
das zeigt, dass es nun doch, wenn ich auch sage, dass es eine
private Angelegenheit war
dass es aber nicht etwas war
wo der Philemon oder der Apostel
auch ihr privates Urteil drüber haben konnten
und das ist etwas
da geht es eigentlich schon los
da sagen wir, ja Augenblick mal, was ich hier in meiner Familie mache
das geht doch keinem Bruder etwas an
das ist doch meine Sache, da bin ich doch alleine für verantwortlich
ob das wohl so ist?
dass der Satz ist als solcher
nicht falsch
wenn ich sage
ich bin für das verantwortlich was in meinem Hause geschieht
und was ich tue
auch wenn ich noch kein Haus habe
aber es ist wie so oft nur die halbe Wahrheit
es gibt noch eine andere Seite, die muss man ergänzen, um die ganze Wahrheit zu
haben
und das heißt
dass ich durchaus nicht unabhängig von anderen dastehe
und es gibt durchaus keine Sache
von der ich sagen kann, dass ein Bruder, eine Schwester davon nicht betroffen ist
das gibt es nicht
das heißt nicht, dass ich nun jede Sache mit jedem Bruder besprechen muss
aber zu denken, dass es Dinge gibt
für mich als ein Glied am Leibe Christi
und da geht schon die Praxis los
wo wir selber abweichen von dem, was Gottes Wort uns vorstellt
sobald wir meinen, dass es Dinge gäbe, die nur mich ganz alleine betreffen
dann zeige ich
dass ich von meiner Stellung
die der Herr Jesus mir gegeben hat
noch nicht viel verstanden habe
und dadurch, dass Paulus hier schreibt und Timotheus
sagt er, wenn es auch lieber Philemon
um eine Sache geht
von der du vielleicht meinst, dass sie nur dich betrifft
und deinen Sklaven
der war ja sowieso nichts wert in der damaligen Zeit
dann möchte ich dir doch sagen
dass es nicht so ist
es ist auch, was ich dir schreibe, nicht meine eigene persönliche Meinung
sondern es ist ein Bruder
den ich sehr schätze
den ich seit vielen Jahren als Mitarbeiter bei mir habe
bei mir und wir beide schreiben dir das
das liegt in diesen Worten enthalten
aber dann nennt er ihn
Philemon den Geliebten
welch ein Wort
und welch eine Liebe
welch ein Blick in das Herz des Apostels lässt uns das tun
wenn wir hier sehen, dass er schreibt
Philemon dem Geliebten
es war sicherlich so, dass Philemon ein guter
Bekannter
und ein guter Freund von ihm war
wir sehen, dass er die Versammlung in seinem Hause hatte
und so könnte es gut sein, dass Paulus auch schon bei ihm
von seiner Gastfreundschaft
Gebrauch gemacht hat
und sie genossen hat
aber das wäre, wenn das so gewesen wäre, dann wäre das nicht der Grund
weshalb hier Paulus schreibt
der Geliebte
dem Geliebten
sondern der Grund
der liegt woanders
und der liegt da
und das möchte der Herr uns auch zeigen
dass Philemon
mit der gleichen Liebe
von dem Herrn Jesus
von Gott dem Vater
geliebt wurde wie Paulus
und dass jeder Bruder mit dem ich
ob ich ihn kenne oder nicht kenne
ob ich mit ihm befreundet bin
oder ob ich vielleicht überhaupt kaum Berührungspunkte mit ihm habe
dass ich mir immer, wenn ich ihn sehe
dessen bewusst sein darf
dass er Geliebter, ein Geliebter Gottes ist
und wie wenig geht uns das
wie wenig
beempfinden und verwirklichen wir auch solche
einfachsten Dinge
des täglichen christlichen Lebens
wenn wir zusammenkommen, wenn wir uns sehen auf der Straße
ist uns das schon mal durch den Kopf gegangen
da kommt ein Geliebter des Herrn
und deshalb ist das auch mein Geliebter, wenn ich dieses Wort
dieses heilige Wort der Liebe Gottes
die ausgegossen ist
in unsere Herzen
auch einmal anwenden darf
auf unsere Liebe, denn so tut es das Wort Gottes ja auch
untereinander
wie mit welcher Brille
betrachten wir
doch leider oft
unsere Geschwister
Philemon dem Geliebten
so sah Paulus
seinen
Freund, seinen Bruder
in Christo
als einen Geliebten des Herrn
und deshalb war es auch ein Geliebter von ihm
deshalb war es auch einer
den er lieb haben konnte
nicht weil er so sympathisch war, das steht überhaupt nicht zur Debatte
obwohl es durchaus
so sein konnte
aber das steht gar nicht hier zur Debatte
dass Paulus den Philemon
auch liebte, weil er so ein
netter Bruder war, so ein
gewinnender Bruder war, der einen so
mitreichenden Charakter hatte, das war nicht der Grund
sondern er liebte ihn
weil er wusste, dass er von dem Herrn geliebt war
er liebte ihn, weil er wusste
dass der Herr Jesus für ihn
den gleichen Preis bezahlt hatte
wie für sich selber
wie für Paulus selber
das war der Grund
weshalb er schreiben konnte, der Geliebte
und er sah ihn mit dem
aus dem richtigen
Gesichtspunkt
tun wir das auch?
Seien wir mal ehrlich
wie kommt es, sagt Jakobus, dass Neid und Streit
und solche Dinge unter euch sind?
gibt es irgendwo eine Versammlung
wo diese Dinge nicht da sind?
ach weil wir uns nicht
mit den Augen des Herrn
betrachten, da fängt es oft an
das ist nicht das Einzige, aber das ist oft der Ursprung
aber Paulus lebt es uns hier vor
er schreibt Philemon
dem Geliebten
aber dann sagt er als nächstes, und unser Mitarbeiter
das war das Nächste
das war das Zweite
und das war gewiss auch ein zusätzlicher Grund
ihn Geliebter zu nennen
jemand der ein Herz für den Herrn hat
jemand der sieht
dass er
und es auslebt
dass er für den Herrn
sein Leben weihen möchte
der gibt sicherlich einen besonderen Grund
zur Liebe
aber das sehen wir, das ist nicht
der Charakter oder die angenehme Wesensart, die den Apostel dazu brachte
zu sagen
Philemon
du bist mein Geliebter
sondern es war die Tatsache
dass der Philemon
im Werke des Herrn mitarbeitete
dass er die gleichen Interessen hatte
es werden am Ende des Briefes ja auch noch einige genannt, wir haben das gelesen
Vers 24
Markus, Aristarchus, Demas, Lukas
meine Mitarbeiter
das waren sicherlich nicht alles Leute
Männer
die in gleicher Weise wie Paulus
entweder das Evangelium verkündigt haben
oder
das Wort Gottes
ausgelegt haben
oder
sich mit einzelnen Seelen unbedingt beschäftigt haben
die Mitarbeit
im Werke des Herrn, die beschränkt sich nicht darauf
dass man nun eine
besonders
im Lichte der Öffentlichkeit stehende und ersichtliche Gabe hat
der Gedanke ist oftmals so da bei uns, dass nur jemand
ein Mitarbeiter am Werke des Herrn ist
von dem man auch sieht
dass er nun öffentlich aktiv ist
ach das wäre ein
armseliges Werk des Herrn
wenn nur die die man öffentlich sieht
wirklich Mitarbeiter am Werke des Herrn wären
und all die vielen tausende die zum Beispiel ihre Knie täglich
für das Werk des Herrn
beugen
und dafür beten
nicht zu diesen Mitarbeitern gehörten
und all die vielen die ihre Häuser
und ihre sonstigen Möglichkeiten
bereitstellen
um dem Werk des Herrn Unterstützung zu geben
ohne dass
einer das davon sieht
denn der Herr sagt ja gerade
dass die Linke
nicht wissen soll
was die Rechte tun
ach wie klein wäre dann und wie schwach
wäre dann das Werk des Herrn
wenn nur solche die man tätig sieht
wirklich Mitarbeiter sind
ich glaube dass die wichtigste Arbeit
ganz egal
um welchen Zweig
des Werkes es sich handelt
ob es sich hier um einen Dienst vor Gläubigen handelt
ob es sich um das Evangelium handelt
oder was es auch sein macht
das ist
ein schwaches Zeichen wäre
wenn nicht
die gleiche oder mehr Zeit
damit verbracht würde
dass Brüder und Schwestern auf den Knien sind
um dieses Werk
sichtbar getan wird durch den unsichtbaren Dienst
mitarbeitend
zu unterstützen
unserem Mitarbeiter
was Philemon gemacht hat
wird gleich ein wenig
mehr erläutert
in dem ersten Teil dieses Briefes bis Versieben
wird uns ja vorgestellt
die Person des Philemon
und das ist die eine Seite die wir bei unserer Betrachtung vor Augen haben
möchten
indem wir sehen
wie in dem Philemon die ganze
ja man kann wohl sagen Fülle der Gnade Gottes
sich in einem Menschen
wie du und wie ich
verwirklicht
und der Herr dadurch verherrlicht
und die seinen
gesegnet werden
da sehen wir dass Gott in so einem Mann wie Philemon
der vielleicht
da in Kolosse
als ein wohlhabender
gut betuchter Mann bekannt war
der ein großes Haus hatte, denn er hatte ja die Versammlung in seinem Hause
der auch wohlhabend war, weil er
mindestens ja nun diesen einen Sklaven
der ihm weggelaufen war hatte
und es ist, wenn wir uns in die damalige Zeit versetzen
ich glaube dass in Athen
ungefähr zu der damaligen Zeit
ein Viertel
freie Bevölkerung war
und drei Viertel waren Sklaven
so sahen die Verhältnisse damals aus
aus jedem Krieg wurden
massenhaft die Gefangenen mitgebracht und die wurden dann als Beute
verteilt
und auf den Sklavenmärkten verkauft
das waren damals
die Hausgeräte
wie wir heute durch den Druck in den Stecker
in Betätigung setzen
das war die billige
kostenlose Arbeitskraft
die nur das Essen brauchte und sonst nichts
insofern war das ganz gang und gäbe
dass in einem Hause mehrere Sklaven waren
so sah der Philemon nach außen aus vielleicht ein
anständiger Mensch
so wie die Menschen sahen
aber was er wirklich war
das wird uns hier vorgestellt
und so ist es auch bei uns
möchte es denn so sein dass wir
noch nur nach außen hin
Menschen sind die ohne Anstoß ihren Weg gehen
aber darin sich das Christentum erschöpft
Ach Paulus
der lässt uns hier einen Blick tun
in das Leben eines Mannes wie wir alle sind
und der uns doch zeigt
dass er sein Leben
ganz für den Herrn hingab
ohne dass er irgendwie
in irgendeinem anderen Briefe lesen wir nichts mehr von ihm
von Onesimus
ja da lesen wir noch mal
im Kolosserbrief
aber von Philemon nicht
und doch lesen wir, sehen wir hier in diesem Briefe
dass er ein Mann war, ein Christ war
dessen ganzes Herz
für den Herrn da war
und der so ein
Werkzeug
in seiner Hand
sein konnte
weil er bereit war
sich ihm auszuliefern
sich ihm ganz zu übergeben
und das ist eigentlich
die Lehre
von der wir in dem Epheser-Kolosser-Philippa-Brief
gerade in den Briefen in denen uns die hohen und herrlichen Wahrheiten
vorgestellt werden
da lesen wir all diese Dinge
die Philemon getan hat
er hat verwirklicht
das alte ist vergangen
siehe alles ist neu geworden
er hat es verwirklicht
dass er den alten Menschen mit seinen Leidenschaften und Lüsten
ausgezogen hatte
und den neuen Menschen angezogen hatte
der erneuert wird
nach dem Bilde dessen
der ihn geschaffen hatte
das hat er alles verwirklicht
und deshalb kann der Apostel mit solch
wunderbaren Worten von ihm sprechen
aber er spricht ja nicht von ihm alleine
er spricht auch von
Appia
der Schwester
das war sicherlich
so wie seit alters her angenommen wird die Frau des Philemon
und als Hausfrau, sonst werden eigentlich wenig
Frauen erwähnt außer dem einen Brief des Johannes
in dem er gar an eine Frau richtet
wird sonst wenig von den Schwestern gesprochen weil ihr Dienst auch nicht
in der Öffentlichkeit hervortritt
es ist nicht ihr Platz
in der Öffentlichkeit
eine hervorragende Stellung
einzunehmen
das lehrt uns das ganze Wort Gottes
aber sie wird hier doch erwähnt
aber Paulus sagt hier nicht
die geliebte Schwester
er sagt nicht einmal die liebe Schwester was ja an sich
ein ziemlich nichtsagender Ausdruck ist
denn ob jemand lieb ist das kann ich ja auf Anhieb
gar nicht feststellen das muss ich ja doch erstmal
kann ich ja nur durch
Erfahrung feststellen
und das würde in
dem Verhältnis hier
zwischen Paulus
und den Geschwistern ganz
unfassend gewesen sein
wenn er hier
eine Schwester
als die geliebte
Geschwister bezeichnet hat
wir finden den Ausdruck ein einziges Mal im ganzen Neuen Testament
und das ist
in Römer 16
da sagt Paulus es ist von der Schwester Persis
da sagt er ausdrücklich Persis die Geliebte
aber er sagt sofort dahinter
was der Grund war weshalb er
diese
als Mann
als Bruder diese Schwester
eine Geliebte nannte
die viel gearbeitet hat
im Herrn
das war der Grund weshalb er hier
ausnahmsweise
in Hinsicht auf eine Schwester
eine besondere
Zuneigung
zum Ausdruck brachte
welche eine
zart fühlende Art und Weise
in welcher der Apostel
sich äußerte
und das ist etwas
von dem auch wir
viel lernen können
aber dann
Archippus unser Mitkämpfer
der wird auch noch einmal erwähnt im Kolosserbrief
und das ist sehr bemerkenswert
was dazu gesagt wird zu diesem
bezüglich des Archippus
Kolosser
4 Vers 17
sagt Archippus
sieh auf den Dienst den du im Herrn empfangen hast
dass du ihn erfüllst
das wurde dem Archippus
der hier ein Mitstreiter
des Apostels genannt wird
gesagt
und oder Mitkämpfer wie es hier in unserer
Übersetzung heißt
das geht sicherlich noch weiter
als Mitarbeiter
denn ein Mitkämpfer
war jemand
musste jemand sein
der auch
in Schwierigkeiten
auf der Seite des Apostels stand
der bereit war und fähig war
mehr Energie aufzubringen
als manche andere
und Paulus schreibt ja manches Mal
davon wie er kämpfen musste
in dem Kampf des Evangeliums
wie er aber auch kämpfen musste
um Satan
der sich ihm entgegenstellte
zu widerstehen
und da brauchte er
und konnte dankbar schreiben
dass er einen gefunden hatte in Archippus Mitstreiter, Mitkämpfer
die mit ihm Seite an Seite kämpften
obwohl der Archippus tausende von Kilometern entfernt war
konnte er doch sagen
mein Mitkämpfer
denn Rom und Kolosse
nun da lag das ganze
fast das ganze Mittelmeer dazwischen
und schließlich der Versammlung die in deinem Hause ist
obwohl es ein ganz privater Brief war
wird trotzdem die Frau erwähnt
Archippus vielleicht als ein guter Bekannter oder Freund
und schließlich die Versammlung
denn das was Paulus schreiben wollte
ging ja auch die Versammlung an
denn jetzt es war ja gewissermaßen auch ein Empfehlungsbrief für den Onesimus
der jetzt
der weggelaufen war als ein Unbekehrter
aber jetzt zurückkam
als ein Bekehrter und nicht nur das
von dem Paulus sagen konnte
in Vers 11
dass er einst unnütz war jetzt aber
mir und dir und mir nützlich
so hatte sich das Blatt gewendet
und jetzt kam dieser Onesimus zurück
und die Leute
die dort in der, die Geschwister die dort in der Versammlung im Hause
des Philemon zusammen kamen
die haben sicher den Onesimus
vorher gekannt
und haben gesehen was das für ein
Nichtsnutz war, Paulus schreibt es ja
dass er vorher unnütz war jetzt aber nütz
dir und mir nützlich
das ist ein Wortspiel was auf die Bedeutung
nicht die Form, sondern die Bedeutung des Namens
anspielt
und jetzt kam der zurück
und insofern betraf das auch die Versammlung, obwohl es an sich
keine Versammlungssache war, die hier betrachtet besprochen wurde
sondern eine persönliche Sache
und dann wünschte er ihnen allen
Gnade und Friede von Gott
dem Vater und dem Herrn Jesus Christus
nun das sind die Grüße, die Anfangsgrüße die in jedem Briefe stehen
und man könnte sich wirklich fragen
und hoffentlich tun wir das auch
warum steht das eigentlich da
denn gerade die Tatsache dass etwas so oft da steht
oder dass etwas häufig mit uns
auf uns zukommt
lässt die Neigung aufkommen
dass wir da ganz leicht darüber hinweg gehen
Gnade und Friede
ganz kurz jeder von uns
steht ja in der Gnade durch das Werk des Herrn Jesus
die Gnade Gottes ist es, die sich uns zugewandt hat
die Gnade Gottes ist es, die
sich in dem Herrn Jesus geoffenbart worden ist
und durch die wir gerettet worden sind
aus Gnaden seid ihr errettet
und durch den Glauben stehen wir jetzt auch in dieser Gnade
durch Glauben sind wir jetzt umgeben von dieser Gnade
wie Paulus sagt in Römer 5
dass wir Zugang haben zu der Gnade Gottes
was ist Gnade?
Unverdiente Liebe
das ist Gnade
Liebe
die wir nicht verdient haben
und damit sind wir umgeben
ja wir stehen darin
wir stehen in dieser Gnade
und doch
auch hier wieder
sie wird aber den Menschen, den Gläubigen hier gewünscht
er wünscht ihnen diese Gnade von Gott
dem Vater und von dem Herrn Jesus Christus, warum?
weil wenn selbst
wenn wir und nachdem wir sie erfahren haben
wenn wir uns im Lichte des Herrn sehen
da müssen wir alle mehr oder weniger sagen wie wenig wir
in der Praxis
davon zum Ausdruck bringen
wie oft uns diese Gesinnung
die in dem Herrn Jesus war fehlt
und deshalb wünscht der Apostel den Gläubigen dort
und mit ihnen auch uns diese Gnade
und mit dem Frieden
ist es da nicht
genau so
jedes Kind Gottes hat den Frieden mit Gott
durch das Werk, durch den Glauben an den Herrn Jesus, da wir nun gerechtfertigt
worden sind
aus Glauben
so haben wir Frieden mit Gott, sagt Römer 5, Vers 1
ob wir ihn genießen, ist eine andere Sache
aber schon mit dem Frieden Gottes
dieser Ruhe, dieser tiefen Ruhe in unserem Herzen, mit der wir hier durch
Kampf und Leid gehen dürfen, wie wir so singen
wie sieht es damit aus, haben wir sie?
haben wir diese Ruhe, die wir in Lied 78 zum Ausdruck bringen
haben wir sie alle?
und mit süßer Ruhe im Herzen gehe ich hier durch Kampf und Leid
haben wir den Frieden Gottes?
sehen wir wie nötig das ist, dass Paulus den Gläubigen
Gnade und Friede wünscht
und selbst wenn wir innerlich den Frieden haben oder sagen wir es anders
wenn wir nicht innerlich
außer dem Frieden mit Gott
der ja unsere Stellung betrifft
unsere Gewissen betrifft
nicht auch den Frieden Gottes in unserem Herzen haben
der allen Verstand übersteigt und unsere Herzen
und unseren Sinn
bewahren soll in Christo Jesu
wenn wir den nicht haben
wie wollen wir denn dann
mit unseren Geschwistern
mit unseren Mitmenschen in Frieden leben?
wozu der Apostel uns in Römer 12 aufruft
wenn möglich
so viel an euch liegt
lebt mit allen Menschen in Frieden
Gnade und Friede
von Gott
unserem Vater
das brauchen wir wie das tägliche Brot, hat mal ein Bruder gesagt
diese Gnade und diesen Frieden
praktisch Tag für Tag
in unserem Leben brauchen wir
wie das tägliche Brot zum Leben
und dann ist das erste was er sagt ich danke
ich danke meinem Gott indem ich
alle Zeit Deiner erwähne in meinen Gebeten bevor wir jetzt zu Philemon kommen
dieser Gestalt
des Philemon die uns in diesem Brief
so mit wenigen Strichen
umrissen und vorgestellt wird aber so
dass wir einen wunderbaren Eindruck von ihr bekommen
sagt Paulus er ist immer was von sich selber
und das ist auch sehr beherzigenswert
nämlich dass er zunächst einmal
das tat was er auch bei dem Philemon
lobte
nämlich dass er das Gute anerkannte
er sagt ja in Vers 7
oder Vers 6
dass das bei dem Philemon
hervorkommen sollte
aber er macht es ihm vor
er anerkannte
oder wie es wörtlich heißt
er erkannte das Gute
aber dazu muss man es auch sehen
und dazu muss man es vielleicht manchmal suchen
und wie schnell sind wir bei der Hand
genau das Gegenteil zu machen
nicht das Gute anzuerkennen
sondern das Schlechte
und dann kommen wir nicht dazu
zu dem was Paulus hier tat bezüglich des Philemon
was uns hier aber auch als Vorbild vorgestellt wird
ich danke meinem Gott
alle Zeit
indem ich alle Zeit
deiner erwähne in meinen Gebeten
tausende von Kilometern
befanden sich
zwischen dem Apostel
und Philemon
und wie gut er ihn kannte, wir haben das ja schon kurz angeschnitten
das wissen wir nicht
aber welche eine Tatsache dass der große Apostel
der Nationen
an diesen Mann Philemon
alle Zeit
in seinen Gebeten dachte
und Gott für ihn dankte
in 1. Thessalonicher 1 lesen wir etwas ähnliches
der Paulus dankte oft
aber dass er
davon spricht dass er für die einzelnen Gläubigen betete
das lesen wir eigentlich nur hier
und im 1. Thessalonicher Brief
und doch wie zeigt das
seine Verbundenheit
und seine
Gemeinschaft
kurz seinen Glauben
die praktische Offenbarung seines Glaubens
in Verbindung mit einem Philemon
dass er täglich für ihn dankte, es hat mal jemand gesagt
über einen Bruder
für den man täglich dankt und für den man täglich bittet
da spricht man nicht so schnell
etwas negatives
und das ist sehr viel Wahrheit darin
und deswegen möchte der Herr uns das auch
als ein praktisches Vorbild geben
dass wir die Dinge
die Verbindung untereinander
in die wir gebracht sind als Glieder eines Leibes
auch praktisch
zum Ausdruck bringen indem wir zunächst einmal
füreinander beten
Paulus tat das
Paulus betete für Philemon
und er dankte
ihm dafür dass Philemon da war, wofür dankte er denn?
Das müssen wir uns einmal vorstellen
dass der Apostel Paulus
sich mit diesen Einzelheiten des Lebens eines Gläubigen
der hunderte von Kilometern von ihm entfernt war
dort in Kleinasien beschäftigte und jetzt genau sagte
wofür er dankte
nämlich für die Liebe
und für den Glauben
den er zu allen Gläubigen und zu dem Herrn Jesus
im Blick auf den Herrn Jesus hatte
so ähnlich, es ist etwas schwierig zu verstehen
da ich höre von deiner Liebe und dem Glauben
den du an den Herrn Jesus und zu allen Heiligen hast
wenn wir das verstehen wollen das ist eine
sprachliche Kunstfigur
hier dass der Apostel die Satzglieder über Kreuz stellt
hier müssen wir das erste Wort
die Liebe
das bezieht sich auf den dritten, den vierten Teil
die Liebe zu allen Heiligen
und der zweite Punkt der Glaube
das bezieht sich auf das dritte den du an den Herrn Jesus hast
so finden wir es auch
in dieser Reihenfolge wird es im Epheserbrief
Kapitel 1, Vers 15
auch geschrieben
da wird es
auseinander gehalten
Epheser 1, Vers 15
weshalb auch ich
nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus
der in euch ist
und der Liebe die ihr zu allen Heiligen habt
da sehen wir, der Glaube bezieht sich auf den Herrn Jesus
und die Liebe zu allen Heiligen
aber der Apostel wollte hier die beiden Worte
Glaube und Liebe zusammenhalten
ich höre von dem Glauben
oder von der Liebe
und dem Glauben
und dann hängt er die beiden nachfolgenden Lieder
hinten an, aber dann über Kreuz gestellt
die Liebe zu allen Heiligen, das war das erste
und da sehen wir
ich möchte das immer wieder erwähnen
dass hier die Wahrheit
des einen Leibes zum Ausdruck kommt
wir haben das eben schon gesehen, dass er ihn den Geliebten nannte
Philämon machte keine Auswahl, dass er nur bestimmte Gläubige
vor seinen Augen oder in seinem Herzen hatte
sondern er wusste
und er wusste es nicht nur, er praktizierte es auch
er verwirklichte es
in dem seine Liebe
allen Heiligen galt
wenn wir die Liebe zu den Kindern Gottes
vor Augen haben
dann besteht die große Gefahr, dass wir überhaupt nur die wenigen sehen mit denen
wir zusammen sind
mit denen Gott uns zusammengestört hat
in der heutigen Zerrissenheit
dass wir außer Acht lassen, dass der Leib Christi nicht nur aus den wenigen
Gläubigen besteht
mit denen wir in praktischer Gemeinschaft sind, sondern dass
alle wahren Kinder zu der Versammlung des lebendigen Gottes gehören
anders dürfen wir den Ausdruck Versammlung nie gebrauchen, weil wir sonst
immer in Gefahr kommen ihn in sektiererischer Weise zu gebrauchen
die Versammlung des lebendigen Gottes
ist immer in Gottes Wort und so muss es auch bei uns sein
im Blick auf alle wahren Gläubigen
und darauf bezieht sich das auch hier
nur sehen wir heute wie in der Zerrissenheit des Volkes Gottes
dass die Liebe zu allen Heiligen sich nicht
in gleicher Weise
und in unbeschränkter Art
erweisen kann
dass wir sehen, dass jemand, und das ist in der Familie genauso, dass die Liebe zu
einem ungehorsamen Kind
sich in einer anderen Weise zeigen wird
als zu einem Kind von dem der Vater sagen muss, dass es völlig seinen
Gedanken entspricht
und das müssen wir natürlich berücksichtigen
aber was trotzdem
wird uns hier vorgestellt
die Liebe zu allen Heiligen
und dann zweitens der Glaube an den Herrn Jesus
nun da ist sicherlich nicht der errettende Glaube bei der Bekehrung
gemeint
denn das war nicht etwas
was Paulus zum Dank hätte führen können, wenn er sagt, ich höre davon
das war ja etwas, was ein für allemal
ihn aus der Finsternis ins Licht gebracht hatte
und es ist auch nicht damit gemeint
die
Sache, die in 1. Korinther 13 der Apostel
nennt, wenn er sagt, wenn ich allen Glauben hätte, dass ich Berge versetze
von der er in Kapitel 12 sagt, dass es die Gabe des Glaubens ist
die manche Kinder Gottes von dem Herrn bekommen haben
dass sie ohne Rücksicht und ohne den Blick
auf äußerliche Schwierigkeiten
einfach auf den Herrn vertrauen und der Herr sich in einer Weise dazu bekennt
dass tatsächlich
geistlich gesprochen Berge versetzt worden sind
solche Gabe des Glaubens hat es gegeben und die gibt es immer, die gibt der Herr
immer wieder
das ist aber nicht gemeint
sondern hier ist gemeint
der Glaube
ich will einmal sagen, so wie wir den bei Abraham sehen
der Tag für Tag
nach oben blickte
und sagte, Herr
du musst jetzt sagen, wie es weitergeht
der nicht selbst in seinem Leben entschied, wie es zu geschehen hatte
der nicht sagte, wie Jakobus sagt, wohl an
morgen wollen wir in diese Stadt gehen und da selbst ein Jahr bleiben und so weiter
das ist nicht Glaube
Jakobus sagt das auch nicht, Tor sagt er
ihr wisst ja gar nicht
wie es am nächsten Tag aussehen wird
aber der Glaube
das ist die Abhängigkeit vom Herrn, das ist einfach
der Gehorsam
dem Worte Gottes gegenüber
der Gehorsam der Stimme Gottes gegenüber
und das Vertrauen
immer in Verbindung
mit dem Vertrauen darauf
dass er uns nie enttäuschen wird
und das sehen wir bei Abraham
Gehorsam
aber auch das Vertrauen auf den Herrn
die Frage kann ich mir und können wir uns alle stellen
wie sieht das damit aus
in unserem täglichen Leben
mit dem Gehorsam
gegenüber dem Herrn
aber auch mit dem Vertrauen, dass er uns nie
etwas schuldig bleiben wird
lasst uns nie denken, dass wir, wenn es sich um etwas handelt im Glauben
dass wir dem Herrn etwas bringen, wo wir Verlust durchleiden
wie schnell kommt so ein Gedanke auf, dann muss ich das aufgeben
Denk mir mal an Abraham
als Gott zu ihm sagte, geh aus deinem Vaterland
und aus deiner Verwandtschaft
und aus deines Vaters Hause
alles abgeschnitten
und was das für ein, dass Abraham ein
menschlich gesprochen sehr reicher
Mann war
und angesehener Mann dort war in Ur, da besteht überhaupt kein Zweifel
und dann lesen wir im Hebräerbrief, er zog aus und wusste nicht wohin er kam
aber er war Gehorsam
dieser Stimme Gottes
und er hatte auch das Vertrauen, dass Gott ihm nicht
im Stich lassen würde, dass Gott ihm nicht beschämen würde
und dass Gott ihm nicht schuldig bleiben würde
das Glaube
aber da müssen wir mal hinter uns, auch in unserem täglichen Leben, ihr Geschwister
mal auch etwas abschneiden können
und wenn wir erkennen, dass der Herr sagt, das passt nicht hierher
das passt nicht in meine Nachfolge
das gehört nicht in das Leben eines Christen hinein
dann mach es mal weg, tu es mal weg
und vertrau darauf, dass der Herr dich viel reicher dafür belohnen wird
und das hatte Paulus gehört, er hatte gehört von dem Glauben an den Herrn Jesus
der bei Philemon Tag für Tag sichtbar wurde
und von der Liebe, die er zu allen Heiligen hatte
und das erfüllte ihn mit Freude und Dankbarkeit
aber das erweckte in ihm auch gleichzeitig den Wunsch, dass
die Gemeinschaft
des Glaubens des Philemon
wirksam werden möchte
in der Anerkennung alles Guten
welches in uns ist
gegen Christum Jesum
welch eine Bitte, jetzt sehen wir wieder einen Blick in das Herz des Paulus hinein
dass er nicht den Philemon
ja er lobte ihn in einer Hinsicht
aber das war kein menschliches Lob
er sagt, ich danke Gott dafür
ich danke Gott, dass es bei dir so ist
das ist etwas anderes, als wenn ich einem auf die Schulter klopfe und sage, das hast du aber gut gemacht
wenn ich sage, ich danke Gott
dass du das getan hast, dass er das in dir bewirkt hat
das ist geistliche Sprache
das ist eine geistliche Verbindung untereinander
oder Darwin hatte einmal gesagt, es gibt nichts schlimmeres für einen Gläubigen
als Lob
wenn es menschliches Lob ist, ist es auch so, dann ist es
eine schädliche Sache
weil das das Fleisch anspricht
aber wenn ich sage, ich danke Gott
wenn ich an dich denke
das würde keinen Menschen zum Hochmut bringen, keinen Christen, keinen Bruder
zum Hochmut bringen, sondern das würde ihn
auch auf die Knie bringen und dann sind wir in der richtigen Stellung
so war die Bitte des Apostels hier, dass die Gemeinschaft des Glaubens
er hatte die Liebe gezeigt
er hatte den Glauben an den Herrn Jesus gezeigt
und Paulus hatte davon gehört
und damit war ja
die Gemeinschaft
das Kennzeichen
der Christen angesprochen
wir könnten ja über jedes Wort hier fast einen Abend sagen, allein das Wort
Gemeinschaft
von der hier steht, dass Paulus wollte, dass die Gemeinschaft des Glaubens
wirksam werden möchte
im Blick auf andere
was wissen wir heute noch, ihr Leben
und das meine ich so ernst
wenn es vielleicht auch manchem etwas eigenartig klingt, aber was wissen wir
heute noch
von der Gemeinschaft der Heiligen, ihr Leben
lesen wir mal Apostelgeschichte 2 Vers 42 bis 47
und sehen wir mal was da Gottes Wort von Gemeinschaft sagt
wenn wir das verstehen
dann wissen wir was Gottes Wort
unter Gemeinschaft versteht
da heißt es, dass sie alle beisammen waren
die kannten nichts Herrlicheres
als mit anderen Gläubigen und möglichst mit allen und damals in Jerusalem
am Anfang
da waren es ja alle
da befand sich ja in diesen ersten Monaten
so kann man wohl sagen, die ganze Versammlung praktisch an einem Ort
bis sie ausgebreitet wurde
in die ganzen Länder, aber in den ersten Wochen
war ja die ganze Versammlung noch in Jerusalem, von da aus nahmen sie ja ihren Ausgang
und das erste war, dass sie immer täglich beisammen waren
diese Christen, die ersten Christen
die ersten, die zu dem Leibe Christi hinzugefügt waren
die kannten nichts Höheres
als mit Gläubigen zusammen zu sein
Frage, wie ist das bei mir?
wie ist das bei uns?
das nächste war, dass sie immer einmütig beieinander waren
das war das
das erste war nur die äußerliche Seite
aber jetzt kam, dass sie auch einmütig waren
Apostelgeschichte 2, Vers 46
einmütig eines Sinnes
sie hatten nämlich nur ein Gedanken
sie hatten nur ein Gesprächsthema
sie hatten nur ein Ziel ihr Leben und das war der Herr Jesus
Frage
wie sieht das bei uns aus?
deshalb habe ich gesagt, was wissen wir heute noch von wahrer christlicher
Gemeinschaft
wir können das sagen und wir denken dann
Sonntag morgens, wenn wir hier zum Brotbrechen zusammenkommen
das Brot, das wir brechen
ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus
ja das ist der erhabenste Ausdruck
von dieser Gemeinschaft, in die wir gebracht worden sind
aber wenn das das einzige wäre
und ist es nicht manchmal so
dass das das einzige Mal in der Woche ist, wo wir noch wirklich Gemeinschaft
miteinander haben
und sonst geht jeder seinen Weg
und jeder hat seine eigenen Ziele
und am Sonntagmorgen
dann treffen wir uns
und das was eigentlich
der höchste, innigste und erhabenste Ausdruck einer ständigen
Gemeinschaft sein sollte
das wird dann zu dem
zu dem einzigen, was uns noch zusammenhält. Ist es nicht so?
Kann es nicht dahin kommen?
Und ist es nicht teilweise schon dahin gekommen, ihr Lieben?
Ach deswegen
was verstehen und was praktizieren wir heute
von dieser Gemeinschaft
die ja nicht
eine Gemeinschaft
eines Taubenzüchtervereins ist
wo man sich zusammengeschlossen hat
aus einem gemeinsamen Interesse
sondern wo wir zusammen gefügt worden sind
weil der Herr Jesus uns alle
alle erkauft hat
mit seinem Blute
weil er uns durch einen Geist zu einem Leibe getauft hat
und weil wir gebracht sind dadurch in die Gemeinschaft
die höchste Gemeinschaft
die es überhaupt nur gibt
mit dem Vater
und mit seinem Sohne Jesus Christus
und der Apostel Johannes fügt hinzu und dieses schreibe ich euch
auf das eure Freude völlig sei
das wird das was das Glück
die Glückseligkeit
die Wolle und Freude des Vaters
und des Sohnes
von aller Ewigkeit war
diese Gemeinschaft
die in der Liebe untereinander zum Ausdruck kam
so sagt der Herr du hast mich geliebt
vor Grundlegung der Welt
das ist das Teil was der Vater uns
gegeben hat aber nicht erst dann wenn wir dort sein werden
wo nichts mehr uns stört und hindert
und uns auseinanderzieht
und uns zur Erde zurückzieht
da wird alles sein Ende finden
und da werden wir diese Freude tatsächlich
nicht nur völlig sondern auch ungestört und ungehindert haben
aber das soll doch nicht erst dann der Fall sein
es soll doch jetzt schon sein
ach dieses Wort Gemeinschaft
möchte der Herr uns schenken dass wir da ein wenig mal drüber nachdenken
was das
nach Gottes Gedanken
für uns bedeuten soll
und was davon in der Praxis geworden ist
was davon noch übrig ist
ist das nicht eine ernste Sache
aber er sagt hier dass diese Gemeinschaft des Glaubens wirksam wird
worin
dass wir auch aufeinander achten in der Anerkennung
alles Guten
das in uns ist
gegen Christ und Jesu
und hier ist vielleicht der allererste kleine Hinweis
des Apostels
auf das eigentliche Anliegen seines Briefes
er kommt ja erst
einige Verse später darauf zu sprechen
aber er sagt hier dass das die Bitte und der Wunsch
seines Herzens war
dass die
Gemeinschaft die er bei Philemon überhaupt nicht in Frage stellte
die war vorhanden das erkennt er ja an
aber er sagt ich möchte doch
es ist mein Wunsch und ich denke dass dieser Vers hier, Vers 6, dass die
Gemeinschaft
deines Glaubens wirksam werde
sich bezieht
auf den ersten Satz Vers 4
indem ich
ich danke meinem Gott
indem ich alle Zeit Deiner erwähne
in meinen Gebeten
darauf bezieht sich das dass die Gemeinschaft
der seines Glaubens wirksam werde
in der Anerkennung
alles Guten
es war das Gegenstand
der Gegenstand des Gebetes des Paulus
aber diese Gemeinschaft
und das meine ich das wenn ich eben sagte
dass wir uns nicht aus irdischen Interessen zusammengestellt haben
selber zusammengefügt haben, nein es ist die
Wirksamkeit
die Grundlage ist das Werk des Herrn Jesus
und die Wirksamkeit des Heiligen Geistes die uns zusammengestellt hat
und die jetzt uns
doch suchen lässt nach dem was
er bewirkt hat
und das ist doch das
was wir in dieser Anerkennung
alles Guten sehen
das in uns ist gegen Christum Jesum
dass wir ineinander nicht die Fehler suchen
natürlich müssen wir vor dem Herrn unserer Verantwortung entsprechen
aber wenn es um die Gemeinschaft geht
dann merken wir doch sicherlich
dass wenn ich die Fehler eines anderen
ich spreche nicht von
Sünden die unter der Zucht der Versammlung stehen, das ist eine andere Sache
aber die persönlichen Schwächen
die persönlichen Fehler
auch vielleicht Charaktereigenschaften
die ja durchaus nicht immer etwas Gutes sind
denn das was vom alten Menschen ist
da kann man wohl nicht viel Gutes von erwarten
aber das sollen wir auch gar nicht suchen, sondern hier steht dass das
genau das Gegenteil der Fall sein sollte
dass wir in dem Bruder, in der Schwester
das Gute erkennen und anerkennen sollten
auch da wieder
prüfen wir uns mal
wie es da aussieht
man kommt sich manchmal, manchmal hat man den Eindruck, dass jemand sich
besonders geistlich vorkommt, wenn er möglichst viele Fehler von einem
anderen aufzählen kann, um dadurch zu zeigen welch ein scharfes
Urteilsvermögen er hat
aber von Gemeinschaft des Glaubens ist dann nicht viel Rede mehr
wenn wir so übereinander sprechen
ach wie einfach
sind die Belehrungen des Wortes und doch wie ernst
dass wir uns einfach einmal fragen
ja ich möchte jetzt doch mal mich daran erfreuen und auch die Gemeinschaft
des Glaubens mit meinem Bruder darin zum Ausdruck bringen
dass ich einmal suche, was hat denn dieser Bruder alles für Gutes
anstatt dass ich suche, was ist denn da alles wohl verkehrt dran
möchten wir nicht in dieses Gegenteil, wovon Paulus gar nicht spricht
der Kritik, sondern in den Fußstapfen des Apostels leben
wandeln, wo es heißt, dass wir die Anerkennung alles Guten suchen sollen
denn es ist ja in uns
gegen Christum
es steht hier nicht, dass es durch den Herrn bewirkt ist, das ist es auch
und es steht auch nicht, dass es für ihn ist
und das ist es sicher auch, denn jedes Gute hat ja den Herrn Jesus
als Ziel, aber hier wird es sehr allgemein gesagt
dass eigentlich alles, was aus dem neuen Menschen hervorkommt
ja als Gegenstand und als Ziel den Herrn Jesus hat
wenn ich mich selbst in den Mittelpunkt stelle
und mich selbst als das Ziel
meines Handelns betrachte
dann ist das überhaupt nicht etwas Gutes
dann ist das nicht etwas, was der Herr gewirkt hat, denn der wird nicht mich
sondern immer sich selber
in den Vordergrund gestellt wissen, so wie Johannes der Täufer es sagte
er muss wachsen und ich muss abnehmen
das ist das Gute gegen ihn, dass wir selber zurücktreten
und dass er vor den Blicken steht, ob das auch im Dienst ist
was hilft ein Dienst, der noch so
herrlich
durchdacht ist
der noch so klar
ausgesprochen
und noch so
bewegend mit bewegenden Worten gesagt wird
wenn er nicht
zum Ziel hat
dass unser Herz für den Herrn Jesus
erwärmt wird
ihr Lieben, dann ist das eine schallende Zimbel
und ein tönendes Erd, das klingt
und wie leicht kommen wir dahin
und es ist doch, wenn wir rausgehen, alles vergessen, es war schön
aber es hat uns nicht
das Herz erwärmt, es hat uns nicht näher zum Herrn gebracht
und das möchte er doch
das möchte auch das Ziel jedes Dienstes sein, dass das Gute uns
darin zum Ausdruck kommt
oder dass darin zum Ausdruck kommt, dass das Gute
gegen Christus ist, dass es uns auch alle näher
zu dem Herrn
unserem Heiland
hinzieht
und dann sagt er zum Schluss
bei der Vorhebung
dieser Eigenschaften
des Philemon
der wirklich ein Gläubiger war
an dem wir uns alle ein Vorbild nehmen können, obwohl wir es nicht den Menschen
nachahmen sollen, sondern dem Herrn
dann sagt er, denn wir haben große Freude
und großen Trost durch deine Liebe
weil die Herzen
der Heiligen
durch dich Bruder
erquickt worden sind
ich habe am Anfang gesagt, dass bei der Tatsache, dass Paulus den Philemon
seinen Mitarbeiter nennt
nicht sehr viel gesagt wird
darüber
worin denn nun seine Mitarbeit bestand
ein wenig haben wir gesehen
aber das Schönste, was von seiner Mitarbeit gesagt wird
das ist eigentlich
das Resultat
manche Leute arbeiten viel
und man sieht hinterher gar nicht, was sie gemacht haben
man kann gar nicht feststellen, was sie nun eigentlich getan haben
immer am wühlen, aber es kommt nichts dabei heraus
aber was hier im Geistlichen gesehen
was uns hier vorgestellt wird
da geht es gar nicht
darum, was getan wird
und da geht es nicht darum, wie das getan wird
sondern da geht es dem Paulus darum und darum geht es dem Herrn auch
was dabei herauskommt
was das Ergebnis ist
und ich glaube es gibt
abgesehen
davon, dass der Name des Herrn verherrlicht wird
dass sein Name groß gemacht wird und
in unseren Herzen größer wird
das ist natürlich untrennbar miteinander verbunden
aber abgesehen davon
gibt es nichts schöneres als wenn man sagen kann
jemand hat die Herzen der Heiligen erquickt
er frischt
er freut
nach einer langen Wanderung in der Hitze des Tages
ein Glas frisches Wasser ist eine Erquickung
und so möchte der Herr, dass wir auch
von diesem Philemon lernen
uns mal zu fragen, wie kann ich denn das Herz
des Bruders, der Schwester erquicken
sehen wir, da brauchen wir keine Rednergabe zu
um einen Bruder, eine Schwester zu erquicken
da brauche ich keine Evangelistengabe zu und keine Hirtengabe
da brauche ich nur
und das möchte der Herr uns schenken
wie er es dem Philemon geschenkt hat
ein Herz
was den Wunsch hat
ihm zu dienen
was den Wunsch hat
die Liebe zu den Heiligen zu praktizieren
was den Wunsch hat
nicht in meiner Ecke zu sitzen
sondern mich zu fragen
was hat der Herr mir für eine Aufgabe gegeben
und wenn ich diese Aufgabe erfülle
dann werden immer die Herzen der Heiligen
erquickt werden
es besteht immer die Gefahr, dass ich mehr tue
als ich soll
und dann ist es fraglich, ob das dann noch zur Erquickung dient
und es besteht auch die Gefahr
dass ich weniger tue. Lesen wir mal die Stellen
die von den Gliedern des Leibes sprechen
1. Korinther 12
Römer 12
Epheser 4
da lesen wir von dem Leibe und seinen Gliedern
und da sehen wir immer
wie wichtig es ist, dass wir da, wo der Herr uns hingestellt hat
das tun, was er uns
an Möglichkeiten gegeben hat
das ausnutzen, das benutzen
damit die Herzen
der Heiligen
erquickt werden
und das kann ein Junge
ein junger Bruder
der gerade zum Glauben gekommen ist
ein junges Mädchen
die gerade den Herrn Jesus, das gerade
den Herrn Jesus angenommen hat
das kann in gleicher Weise
die Herzen, das Herz
der Geschwister erquicken
wie ein alter Bruder, eine alte Schwester
die vielleicht wenig
ihr ganzes Leben lang dem Herrn gedient haben in Treue
und jetzt nicht mehr so
die Kräfte und die Fähigkeit haben
aber das
können wir alle
und das möchte der Herr uns schenken
dass wir das mitnehmen, wenn wir von dem ganzen Abend
nichts mit nach Hause nehmen, dann möchte ich, dass der Herr uns das
ganz tief ins Herz eindrückt
dass wir diesen Vers nicht vergessen
dass wir, der uns hier zu hier gelassen hat
dass wir die Herzen der Heiligen
erquicken
dass das
das Ziel unseres
unseres Zusammenlebens als Glieder
eines Leibes ist
natürlich gibt es noch andere Dinge
das Zeugnis
aber wenn es um den
Leib geht
dass der Herr uns geben möchte
dass wir hier sind
um einander zu erquicken
um einander zu fördern
damit der Leib wächst
zur Ehre des Herrn
das möchte er uns schenken, dass wir das
ganz tief in unser Herz eingraben
dass wir wie Philemon es tat
danach trachten
die Herzen der Heiligen
zu erquicken …
Transcripción automática:
…
Der Brief an Philemon, Vers 8
Deshalb,
obgleich ich große Freimütigkeit in Christo habe,
dir zu gebieten, was sich geziemt,
so bitte ich doch vielmehr um der Liebe willen,
da ich nun ein solcher bin, wie Paulus, der Alte,
jetzt aber auch ein Gefangener Jesu Christi.
Ich bitte dich für mein Kind,
das ich gezeugt habe in den Banden, Onesimus,
der dir einst unnütz war,
jetzt aber dir und mir nützlich ist,
den ich zu dir zurückgesandt habe,
ihn, das ist mein Herz,
welchen ich bei mir behalten wollte,
auf das er statt deiner mir diene in den Banden des Evangeliums,
aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun,
auf das deine Wohltat nicht wie gezwungen,
sondern freiwillig sei,
denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit von dir getrennt gewesen,
auf das du ihn für immer besitzen möchtest,
nicht länger als einen Sklaven,
sondern mehr als einen Sklaven, als einen geliebten Bruder,
besonders für mich,
wie viel mehr aber für dich,
sowohl im Fleische als im Herrn.
Wenn du mich nun für deinen Genossen hältst,
so nimm ihn auf wie mich.
Wenn er dir aber irgendein Unrecht getan hat,
oder dir etwas schuldig ist,
so rechne dies mir an.
Ich, Paul, habe es mit meiner Hand geschrieben,
ich will bezahlen,
dass ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldig bist.
Ja, Bruder, ich möchte gerne Nutzen an dir haben im Herrn.
Erquicke mein Herz in Christo.
Da ich deinem Gehorsam vertraue,
so habe ich dir geschrieben,
indem ich weiß, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage.
Zugleich aber,
bereite mir auch eine Herberge,
denn ich hoffe, dass ich durch eure Gebete euch werde geschenkt werden.
Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo Jesu,
Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
sei mit eurem Geist, soweit Gottes Wort.
Wir haben uns bereits am gestrigen Abend mit den ersten sieben Versen dieses
vor uns liegenden kurzen Briefes
aus dem Neuen Testament beschäftigt.
Der Grund, weshalb
Gottes Geist diesen Brief
in der Heiligen Schrift aufgenommen hat,
so haben wir gesehen,
ist, dass er uns durch einen praktischen
Vorfall
im Leben von einigen Gläubigen
eine tiefgehende Unterweisung geben will,
die zwar an anderer Stelle
auch rein durch die Mitteilung der Gedanken Gottes, der Lehre uns vorgestellt wird,
aber die uns hier
am Beispiel,
ja man könnte sagen, am lebendigen Beispiel vorgestellt wird.
Denn wie oft hat man es nicht gehört,
dass Christentum und seine Gedanken sind ideale Gedanken.
Nur, wer kann das denn in die Praxis umsetzen?
Wie oft hat man diesen Satz schon gehört?
Und liebe Freunde, liebe Geschwister,
hier in diesem Brief, in dem Gottes Geist
im Neuen Testament
hat niederschreiben lassen,
da haben wir einen
schriftlichen Beweis aus der damaligen Zeit,
dass es möglich war
und Gott sei Dank auch möglich ist,
dass seine Gedanken,
die so herrlich und wunderbar sind,
dass sie auch das,
dass sie das ganze menschliche Leben verändern.
Nicht langsam und nicht nur ein wenig,
sondern ganz und gar.
Dass das wirklich Gedanken sind,
die in der Praxis
verwirklicht werden können
und dazu führen, dass ein Leben wirklich ganz neu
und völlig anders wird.
Wir haben das an dem Beispiel
der Person des Briefempfängers,
des Adressaten Philemon gesehen.
Dass da wirklich ein Mensch war,
ein Glied am Leibe Christi,
wiedergeboren, von neuem geboren durch den Geist Gottes
und jetzt auch beseelt von der Liebe zu dem Herrn Jesus
und zu allen Heiligen.
Dass das sich auswirkte in seinem Leben
in einer Weise,
wie wir das gestern betrachten durften,
dass das Ergebnis war,
dass andere Menschen
durch diesen Mann,
durch diesen Bruder des Paulus Philemon,
nicht natürlich ein leiblicher Bruder,
sondern ein Bruder im Herrn, ein Bruder in Christo,
dass da durch ihn
die Herzen anderer Menschen
erquickt worden waren.
Und ich glaube, wenn wir das noch einmal unterstreichen dürfen,
dass es unter Menschen nichts Schöneres geben kann,
als wenn man voneinander oder von einem sagen kann,
dass es sein Wunsch, sein Bestreben ist,
die Herzen anderer Menschen,
die Herzen seiner Geschwister zu erquicken,
zu erfrischen, zu beleben,
dass sie mehr und mehr erfüllt sind von dem Glauben,
der uns alleine hier auf Erden Kraft und Freude
und für die Ewigkeit die Seligkeit gibt.
Und nun kommen wir
eigentlich jetzt in dem gelesenen Abschnitt, Abvers 8,
zu dem eigentlichen Thema.
Aber bevor wir zu dem eigentlichen
Thema dieses Briefes kommen,
müssen wir doch ein wenig,
so darf ich das mal sagen,
zwischen den Zeilen lesen.
Und uns noch einmal, wir haben das gestern bereits ganz kurz getan,
vergegenwärtigen,
was war denn hier eigentlich passiert?
Was war denn der Anlass dieses Briefes?
Und das müssen wir ein wenig zwischen den Zeilen lesen,
denn es wird uns nur andeutungsweise,
aber doch so klar gesagt,
dass wir es ruhig so tun dürfen,
wie ich es jetzt tun möchte,
nämlich ein wenig unsere Gedanken
in die Zeit und in die Umstände zurückgehen lassen,
in der Paulus diesen Brief an seinen Freund und Bruder Philemon schrieb,
und zwar wegen
des Sklaven Onesimus.
Was war passiert?
Wir haben gesehen, was Philemon, dieser Sklavenbesitzer, für ein Mann war.
Und ich möchte noch mal kurz wiederholen, dass in der Heiligen Schrift,
im Neuen Testament besser gesagt,
nirgendwo steht,
dass die damaligen Sklavenbesitzer ihre Sklaven, wenn sie zum Glauben kamen,
nach Hause schicken sollten, oder besser gesagt,
in die Freiheit entlassen sollten.
Sicherlich war die Sklaverei und ist die Sklaverei,
genauso wie die Vielweiberei, die Polygamie,
etwas, was niemals nach Gottes Gedanken
war und ist.
Und doch finden wir,
dass Gottes Wort diese Dinge
nicht einfach als gegeben hinnimmt,
aber doch sie so darstellt,
dass sie nicht dem Menschen sagt, von vornherein, das muss geändert werden.
Das heißt nicht, dass Gott damit einverstanden war. In beiden Fällen
ist die Sünde
und der Eigenwille des Menschen die Ursache.
Aber, und das ist etwas ganz Wichtiges, gerade für unsere heutige Zeit,
der christliche Glaube ist nicht eine Sache, die die Welt verändert
und die Umstände in dieser Welt, in der Satan, der Gott
dieses Zeitlaufs und der Fürst dieser Welt
das Regiment in Händen hat, nein,
der christliche Glaube ist etwas, was die Herzen verändert.
Das ist die Sache.
Und das ist dasjenige, was uns in der heutigen Zeit
so große Probleme, vielleicht auch manchen Gläubigen Probleme macht.
Dass er meinte, er müsste mit seinem Christentum
in die Speichen, in das Räderwerk dieser Welt eingreifen.
Aber das kannst du vergeblich suchen.
Da steht nur, dass du ein Licht in dieser Welt sein sollst.
Und wenn wir das mehr wären, dann würde sicherlich auch ein Einfluss
in diese Finsternis hineingehen. Stellen wir uns einmal vor,
dass wir alle, die wir durch Gottes Gnade wirklich
von Neuem geboren sind,
die wir, die wir einst Finsternis waren, jetzt
Licht in dem Herrn sind.
Und dass dieses Licht wirklich da, wo wir stehen, da wo wir wohnen,
Haus an Haus,
strahlen würde, ungehindert.
Was würde das für ein Licht sein? Ist das nicht für uns
etwas Beschämendes, dass es so wenig der Fall ist?
Aber niemals ist Christentum mit Revolution gleichzusetzen.
Die einzige Revolution, die stattfindet,
ist im Herzen des Menschen.
Wenn man das Wort, was so missbraucht wird, überhaupt darauf angeht,
kann es keine Umwälzung geben.
Und wir werden ein wenig davon heute Abend sehen dürfen.
Denn ohne diese Umwälzung in deinem Leben
wirst du niemals glücklich und zufrieden
und ein Kind Gottes werden können.
Es sei denn, sagt der Jesus zu einem der
gelehrtesten Männer
in dem Volke Israel vor ungefähr 2000 Jahren.
Es sei denn, dass ihr von Neuem geboren werdet,
so werdet ihr das Reich Gottes nicht sehen.
Das ist es, worauf es ankam.
So nun zurück,
Philemon war ein Mann, der Sklaven hatte.
Er war ein Christ.
Und ich bin sicher, dass er die Dinge, die ihm als Herrn über Sklaven
geschrieben wurden, kannte.
Wenn nicht, dann hat er sie
mit dem wahrscheinlich mit gleicher Post überbrachten Brief
an die Kolosser empfangen und sich daran gehalten.
Da heißt es nämlich in Kolosser 3
unter anderem, auch gibt es noch andere Stellen,
in denen die Sklavenbesitzer und um solche Dinge es ja hier
angesprochen werden.
Kolosser 4 Vers 1
Das ist ein Punkt, der auch heute sicherlich für jemanden,
heute gibt es ja keine Sklavenbesitzer mehr in unseren Breiten Gott sei Dank,
darf man sagen.
Das ist auch ein großes Vorrecht, dass wir nicht hier nur Herren und Sklaven
haben, sondern dass wir in einer freiheitlichen Atmosphäre leben und da
unsere Arbeit tun dürfen.
Da heißt es in Kolosser 4 Vers 1
Ihr Herren, gewähret euren Knechten, was recht und billig ist.
Da ihr wisst, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt.
Das ist das
und ich bin sicher, sonst hätte Paulus dem Philemon nicht so schreiben können,
dass Philemon
sich danach verhalten hat.
Hier lesen wir bezeichnenderweise nicht
Ihr Herren, erweiset euren Sklaven Gütigkeit und Gnade und Liebe.
Sondern hier steht, gewähret euren Knechten, was recht und billig ist.
Das ist dasjenige, was oftmals die Verhältnisse auf der Erde,
in denen wir stehen, auch als gläubige Arbeitnehmer und Arbeitgeber,
müssen wir ja heute sagen, denn es ist ja nicht mehr Herr und Sklave,
in dem Sinne, die Verhältnisse sind heute nicht mehr so.
Aber das gilt auch heute noch.
Ihr Herren, gewähret euren Knechten, was recht und billig ist.
Wenn ihr das nicht tut,
dann könnt ihr nicht erwarten, dass eure Knechte sich so verhalten,
wie sie es tun sollten, nach euren Gedanken.
Den Knechten wird aufgesagt, dass sie den Herren unterwürfig sein sollten,
den Gläubigen.
Aber hier geht es ja um Philemon.
Und ich bin sicher, dass er sich an diese Sache gehalten hatte.
Dass er nicht
andere Dinge mehr erwartete
von seinen Sklaven,
als er zu erwarten hatte und als er erwarten durfte.
Aber dass er ihnen auch nicht das vorenthielt,
was recht und billig war.
Das geht nicht nach dem Maßstab der Gnade und Liebe,
sondern nach dem Maßstab nach Rechtmäßigkeit und Verdienst.
Und das ist ein sehr wichtiger Punkt,
den auch wir als Gläubige, so viele der Herr errettet hat,
in unserem irdischen Leben immer berücksichtigen müssen.
Und ich bin sicher, wie gesagt, dass Philemon das getan hat.
Sonst hätte Paulus nicht so zu ihm schreiben können.
Sonst hätte er ihm irgendeine Ermahnung in dieser Hinsicht
erteilen müssen.
Denn was war passiert?
Diesem Philemon
war einer seiner Sklaven, nämlich dieser Onesimus,
weggelaufen.
Dem passte das nicht mehr.
Und wenn Philemon ein gläubiger Christ war,
war das Onesimus nicht. Er war ein ungläubiger Mann.
Und das können wir uns vorstellen, dass er, wenn wir uns in die damalige
Situation versetzen,
entweder
während eines Krieges gefangen genommen worden war
und
von den Siegern in ihr Heimatland
verschleppt worden war und dort auf dem Sklavenmarkt
als Sklave meistbietend verkauft worden war.
Oder er war vielleicht in der Sklaverei als
Kind von bereits
in der Sklaverei
sich befindlichen Eltern
geboren worden und so in diese Knechtschaft, in diese
Leibeigenschaft,
die nichts anderes beinhaltete, als dass man
ein Besitz war, eine Sache, eine lebendige Sache, die sich im Besitz
eines anderen befand.
Die über ihr eigenes Leben nichts zu sagen hatte.
Wo alle Rechte in der Hand
des Besitzers waren.
Wir wissen es nicht. Jedenfalls
war er
als Mensch in diesem Lose.
Und wir können uns vorstellen, dass das ein Lose ist,
mit dem nur wenig Menschen sich zufrieden geben.
Und dass ein Mensch, der
noch kein neues Leben hat,
mit seinen Verhältnissen unzufrieden ist,
liebe Zuhörer, liebe Freunde, liebe Geschwister,
wer könnte das nicht
aus seinem eigenen Leben bestätigen,
wie schnell sich Unzufriedenheit
mit dem Lose,
in das Gott einen jeden Menschen
hineingestellt hat,
sich einschleicht.
Oder Unzufriedenheit mit dem Lose,
in das man sich durch sein eigenes Verhalten
hineinbegeben hat.
Wie viele Menschen
in dieser Welt leiden unter den Folgen ihres Tuns,
für das sie selbst verantwortlich sind.
Und sind dann unzufrieden mit dem.
Wer kennt denn nicht solche Fälle,
wie sie hier bei Onesimus uns allen gut verständlich
vor Augen stehen.
Und eines Tages, da stand es ihm, wie wir sagen, bis zum Halse.
Und dann hat er Reiß ausgenommen.
Dann hat er gesagt, so mache ich das nicht mehr weiter.
Ich ziehe ab.
Aber nicht alleine das.
Er meinte von dem Wut seines Herrn, der ja nun nach seiner Ansicht
reichlich,
vielleicht wie nach seiner Meinung, zu Unrecht gesegnet war,
wie das auch heute vielfach der Fall ist.
Wir kennen uns in dieser Situation des Onesimus.
Da können manche von uns, die hier sind heute Abend,
sich glaube ich ganz gut hineinversetzen.
Und sie haben es vielleicht schon zu sehr getan.
Er dachte von dem Reichtum, da muss ein wenig mehr Gerechtigkeit da sein.
Da muss etwas Verteilung da sein,
dass ich auch etwas bekomme.
Und er hat etwas mitgehen lassen.
So müssen wir es aus den Worten des Apostels Paulus entnehmen.
Und dann hat er Reiß ausgenommen.
Aber er wusste genau, in dem damaligen Reiche,
da waren nach,
so wenn ich mich recht erinnere, in den Städten,
wenn da ein Viertel der Bevölkerung freie Leute waren,
und drei Viertel der Bevölkerung Sklaven waren,
dann kommen wir der Wahrheit den damaligen Umständen ziemlich nahe.
Wie gesagt, die Sklaven waren damals das, was wir heute
als unsere Haushaltsmaschinen bezeichnen,
wo wir nur den Stecker in die Steckdose stecken
oder den Knopf umdrehen.
Das machten damals die Sklaven.
Und es gab eine extra Polizei in der damaligen Zeit,
die nichts anderes zu tun hatte,
als nur entlaufende Sklaven aufzugreifen
und sie entweder ihren rechtmäßigen Besitzern wieder zurückzugeben
oder sie, wenn sie nicht auffindbar war,
von Waren von Neuem zu verkaufen
oder sonst wie gerechtlich mit ihnen zu verfahren.
Er konnte sich nicht in der Nähe von Ephesus
im kleinen Asien dort aufhalten.
Das war unmöglich.
Er musste sehen, dass er weit, weit weg kam.
Und das tat er auch.
Er sah zu, dass er in die größte damalige Stadt,
die es überhaupt gab, die Hauptstadt des Römischen Reiches,
in diesem Gewimmel von Nationen und Völkern und Menschen
untertauchen konnte und suchte die Richtung in Rom.
Wie mancher ist heute in der gleichen Lage,
dass er meinte, er müsste dem Umständen,
in denen er sich befindet, entfliehen
und irgendwo, wo es besser ist,
wo er irgendwo in einem Traumland nicht war,
meinetwegen in Amerika oder Kanada oder Australien,
sein Glück suchen und hinter sich alle Brücken abbrechen,
weil er einfach mit dem Leben hier nicht fertig wird.
Meinst du, dass es da besser wäre?
Das hat das Onesimus sicher auch gedacht.
Er hat sicher auch gedacht, wenn ich einmal in Rom bin,
dann fängt für mich ein neues Leben an.
Und er wollte damit, und ich bin auch sicher,
obwohl das auch wieder zwischen den Zeilen gelesen ist,
dass der Philemon seinem Knecht Onesimus manches Mal gesagt hat,
Onesimus, dir fehlt noch etwas.
Was denn?
Dir fehlt noch der Friede im Herzen.
Dir fehlt noch der Glaube an den Herrn Jesus.
Das mag er manches Mal gehört haben.
Und vielleicht ist er auch davor weggelaufen.
Das kann es auch geben.
Man kann auch vor der Stimme Gottes weglaufen.
Aber wie gesagt, das ist jetzt ein wenig zwischen den Zeilen gelesen.
Aber eins ist klar, und das zeigt sich hier in diesem Brief ganz deutlich.
Man kann vor Gott nicht weglaufen.
Vielleicht ist einer hier, der das denkt.
Der denkt, ich breche alle Brücken hinter mir ab.
Er hat es vielleicht getan.
Ich kenne manche, die das getan haben und meinten,
alles hinter sich abzubrechen und ein neues Leben anzufangen.
Aber kein besseres Leben.
Das Leben, was Onesimus führte, glauben wir, dass das besser war,
als das, was er bei seinem Herrn Philemon führte?
Wo er Tag für Tag seine Arbeit tun musste?
Vielleicht keine schöne Arbeit.
Müssen wir ja alle.
Kommen immer mal Tage, wo die Arbeit uns nicht gefällt.
Kann man doch nicht einfach alles hinter sich abbrechen
und alles stehen und liegen lassen und weglaufen
und meinen, man könnte etwas Neues anfangen?
Kommen manchmal solche Gedanken in einem auf.
Aber sie sind nicht richtig.
Und vielleicht hat er auch immer sein Essen und Trinken bekommen.
Ihm fehlte, vielleicht so menschlich gesehen, gar nicht so viel.
Und doch war diese Unruhe da.
So geht es nicht weiter.
Und dann lief er weg.
Aber man kann Gott nicht aus der Schule laufen.
Kein Mensch kann das.
Gottes Augen durchlaufen die ganze Erde und das ist ja das Gewaltige,
was wir unter anderem auch in diesem Brief sehen.
Gottes Augen durchlaufen die ganze Erde.
Sie sahen den Philemon, sie sahen seinen Knecht Onesimus,
sie sahen, wie er dort die Sache, das Geld oder was es war,
in die Tasche steckte und als er sich aus dem Stau gemachte.
Sie sahen ihn auf dem ganzen Wege per Schiff oder wie es war, nach Rom
und sie sahen ihn auch, als er in Rom war und sich dort in die Menge eintauchte
und meinte so, jetzt ist der Punkt der Sicherheit erreicht.
Jetzt wird mich keiner mehr finden hier in dieser Stadt.
Eine Stadt, die damals schon Hunderttausende, wenn nicht Millionen Einwohner hatte.
Da wird mich niemand mehr finden und hier fängt ein neues Leben an.
Und doch war einer da, der ihn sah.
Das ist keine Fantasie, wir werden das mal sehen.
Ich sage das, um jedem von uns, der heute Abend hier ist, deutlich zu machen,
dass Gott dich auch sieht.
So wie du da stehst, genau wie der Onesimus.
Man kann vor Gott nicht weglaufen.
Der Psalmist aus dem Alten Testament, David, sagt das einmal in wunderbaren Worten,
die ich einmal vorlesen möchte.
In Psalm 139, da sagt er
in Vers 1
Jehova, Herr, du hast mich erforscht und erkannt.
Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen.
Du verstehst meine Gedanken von Ferne.
Du sichtest mein Wandeln und mein Liegen.
Und bist vertraut mit allen meinen Wegen.
Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge.
Siehe, Jehova,
du weißt es ganz.
Von hinten und von vorn hast du mich eingeengt
und auf mich gelegt deine Hand.
Kenntnis zu wunderbar für mich zu hoch, ich vermag sie nicht zu erfassen.
Wohin sollte ich gehen vor deinem Geiste?
Und wohin fliehen vor deinem Angesicht?
Führe ich auf zum Himmel.
Du bist da.
Und betete ich mir in dem Sheol, das ist die Unterwelt, die Totenwelt.
Siehe, du bist da.
Nähme ich Flügel der Morgenröte,
ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres.
Auch da selbst
würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.
Seht ihr, das hat ein Mann geschrieben, der Gott kannte.
Der vielleicht auch manches Mal den Gedanken hatte wegzulaufen, ein David war nicht vollkommen.
Aber er wusste und hat es durch den Geist Gottes beschrieben, so wie es ist.
Wir können vor Gott nicht weglaufen.
Und wenn einer jemals solch einen Gedanken haben sollte,
vielleicht ist einer da, der das sogar denkt.
Bewusst tut man es vielleicht gar nicht oft, nicht immer, aber unbewusst.
Dann lass dir sagen, du kannst nicht weglaufen.
Denn Philemon, der Onesimus, Entschuldigung, der kam dort zusammen mit einem,
von dem wir hier in diesem Briefejahr schon gelesen haben, dem Schreiber des Briefes, mit Paulus.
Und Paulus, das war selber so einer, der laufen, der weggelaufen war.
Einer der lief, auch vor Gott weg.
Und er das meinte sogar, darin offenbaren zu müssen, dass er sagte,
der Angriff ist die beste Verteidigung.
Der später von sich sagen musste, dass er der größte der Sünder war.
Dass er ein Verfolger der Heiligen, ein Verfolger der Gläubigen war.
Aber auch er konnte nicht tun und lassen, was er wollte.
Das war einer, der gegen die Gläubigen war, der nicht vor ihnen weglief, sondern sie angriff.
Und jeder Mensch in Westeuropa kennt die Geschichte, wie aus Saulus ein Paulus wurde.
Eines Tages, da war auch der Punkt bei Saulus gekommen, wo Gott sagte, halt,
keinen Schritt weiter, so kannst du nicht weitergehen.
Seht ihr, das ist Gott.
Wir müssen nicht denken, wir könnten so gehen, wie wir wollen.
Gott lässt uns manchmal an einer sehr, sehr langen Leine laufen.
Aber eines Tages kommt der Punkt, wo er zieht und die Leine stramm ist.
Und dann können wir nichts mehr machen.
Dann sind wir da, wo wir stehen.
Und wie Paulus, wie bei Saulus war es so, dass er das Licht sah, das den Glanz der Sonne übertraf.
Bis dahin war eigentlich alles nur Finsternis für ihn gewesen.
Auch wenn er meinte, vielleicht hier und da mal einen Schimmer von Morgenröte zu sehen.
Aber es war alles Finsternis für ihn her.
Selbst wenn er vielleicht gewollt hätte, wie David, möchte nur Finsternis um mich sein.
Ja, Gottes Gegenwart, die war da und es war ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf.
Die Sonne ist für uns ja das hellste Licht, was wir uns vorstellen können hier auf der Erde.
Das strahlendste Licht, was unser ganzes Leben ermöglicht.
Aber hier geht es, da sehen wir, dass es hier um ein Licht geht, was über dem Licht der Natur ist.
Das ist das Licht des Herrn Jesus.
Das leuchtete damals in dieser Nacht oder an diesem Mittag in das Leben des Apostels Paulus hinein,
der damals noch Saulus hieß und da fiel er vor Damaskus auf die Knie und sagte, wer bist du Herr?
Das war die erste Frage, die in dem Leben, die aus dem Munde des Saulus hervorkam,
als er dort auf den Knien auf der Erde lag.
Und die zweite Frage war, was soll ich tun?
Und dann hat Gott ihm durch dann die Person des Herrn Jesus, den er dort sah, vorgestellt, was er tun sollte.
Und er war zum Glauben gekommen und er konnte aus eigener Erfahrung sagen,
dass er so ein Mensch war, der aus der Schule Gottes weglaufen wollte.
Und jetzt kam dieser Onesimus, wie, das wissen wir nicht.
Vielleicht hat er sich in Rom nochmal was zu Schulden kommen lassen.
Wir wissen es nicht, denn Paulus war hier im Gefängnis.
Er hatte nach einem langen Leben des Dienstes endlich das Ziel erreicht,
was der Herr Jesus ihm schon am Anfang gesagt hatte.
Dieser ist mir ein auserwähltes Gefäß, der meinen Namen auch vor Könige und Hohe,
solche, die in Hoheit sind, tragen muss.
Und jetzt war der Augenblick, dass er vor dem Kaiser in Rom stehen sollte,
aber nicht als Freier, sondern als Gefangener.
Wie Onesimus da in das Gefängnis zu Paulus gekommen war, das wissen wir nicht.
Aber Gott führte ihn dahin und sagte, so Onesimus,
jetzt ist der Augenblick gekommen, wo dein Umherirren, dein Zickzacklauf sein Ende findet.
Ach, wenn wir, die wir durch Gottes Gnade, und das ist es ja alleine,
zurückblicken, auf unser Leben einmal denken, an den Augenblick, wo der Herr uns gefunden hat,
ist das nicht oftmals so gewesen, dass wir versucht haben, wegzulaufen?
Auch und gerade solche junge Leute, die in Familien aufgewachsen sind,
wo sie von Kindesbeinen an mit dem Wort Gottes und dem Wunsch der Eltern konfrontiert waren,
sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn aufzuerziehen,
ist es nicht da, gerade bei solchen, aber nicht nur, auch bei vielen anderen, der Wunsch, wegzulaufen.
Vielleicht sagt der Herr, die heute Abend auch,
jetzt ist dein Punkt gekommen, wo ich da die Leine, die ich bisher locker gelassen habe, stramm ziehe.
Denn an mir kommst du doch nicht vorbei.
Das ist es ja, an Gott, an den Herrn Jesus, kommt keiner vorbei.
Wir möchten uns das vielleicht einbilden und denken,
und meinen, wenn das Leben vorbei ist, dann ist auch diese Frage zu Ende.
Aber dann steht sie ja erstmal mit unausweichlicher Konsequenz vor uns.
Es ist dem Menschen einmal gesetzt zu sterben, aber damit ist es nicht aus.
Da kommt kein Punkt danach, da kommt nur ein Komma,
und dann heißt es, danach aber das Gericht.
Und deshalb die Aufforderung und das, was wir hier im Leben des Onesimus sehen,
dass wir uns in diesem Leben entscheiden,
dass wir uns in diesem Leben ziehen lassen von dem Herrn, so wie er es getan hat,
und durch das die Gnade des Herrn Jesus, und das ist es ganz alleine,
und die Mitwirkung des Paulus, denn er war es, der ihn gezeugt hatte in den Banken,
zum Glauben gekommen war und zum Frieden mit Gott.
Welch ein Teil ist das, und wie gesagt, das ist das Höchste,
was wir hier auf Erden erreichen können als Menschen.
Alles andere vergeht, aber der Friede mit Gott, den dieser Sklave Onesimus bekam,
den sein Herr Philemon hatte, und den auch ein Paulus hatte,
und den, so möchte ich hoffen, auch alle wir, die wir hier sind, haben,
und wenn wir ihn nicht haben, dann ist es mein Wunsch und Pflegen,
dass wir heute ihn noch bekommen.
Das ist das Größte und Herrlichste, was ein Mensch auf dieser Erde bekommen kann.
Dann erst kann er hier auf Erden den Dingen und den Problemen in der rechten Weise begegnen,
aber dann hat er auch ein Ziel und einen Sinn und einen Inhalt für sein Leben für alle Ewigkeit.
Und so kam dieser Onesimus zum Glauben an den Herrn Jesus.
Er wurde ein Kind Gottes.
Wodurch wurde er das? Ganz einfach, dadurch, dass er erkannte, dass sein ganzes Leben bis dahin
Sinn, Ziel und zwecklos war.
Und dass er erkannte, dass es nicht nur das war, sondern dass es auch böse war.
Dass es böse war, nicht weil er nur ständig unmoralische Taten begangen hatte,
nein, dass es böse deshalb war, weil er sich fern und abgewandt von Gott befand.
Das ist das Böse.
Jemand mag ein, wie wir sagen, moralisch noch so anständiges Leben führen,
wenn er es tut ohne Gott, dann ist es ein verlorenes Leben.
Dann ist es ein Leben, was ohne Ziel und ohne Sinn ist.
Denn Gott wird keine seiner Taten in der Ewigkeit vor dem Throne,
dem Gerichtsthrone anerkennen können.
Er wird sagen, deine Werke bestehen vor meinem heiligen Maßstab,
auf der Waage des Heiligtums Gottes nicht.
Du bist bewogen und zu leicht befunden.
Und deshalb die Notwendigkeit der Umkehr.
Deshalb die Notwendigkeit
zum Glauben an das Werk des Herrn Jesus zu kommen, der für uns, der für Onesimus,
der für Paulus, für Lehmann und auch für jeden einzelnen von uns sein Leben gegeben hat.
Er starb für uns.
Und das hat Onesimus einfach angenommen.
Und wurde dadurch ein glückliches Kind Gottes.
Und jetzt hätte er sagen können,
es ist ja alles ok, es ist ja alles in Ordnung, jetzt bin ich in einem,
in einer Linie mit Philemon,
in einer Linie mit dem Paulus.
Und jetzt wunderbar ein neues Leben fängt an, das alte ist vergangen,
siehe alles ist neu geworden. So war es.
Und doch kam jetzt erstmal das wahre Licht in sein Leben hinein.
Jetzt sah er erstmal richtig, nachdem er zum Glauben gekommen war,
was er alles vorher
sich und anderen eingebrockt hatte.
Und jetzt sah er plötzlich, dass das Weglaufen von seinem Herrn etwas war,
was ein schreiendes Unrecht war,
was so nicht stehen bleiben konnte.
Und jetzt sah er auch,
dass er, dass er seinem Herrn dort etwas hatte mitgehen lassen,
weggenommen hatte,
dass das nicht einfach so stehen bleiben konnte.
Und wir sehen die Tiefe seiner Bekehrung, die Tiefe des Werkes Gottes darin,
dass er das alles vor Paulus bekannte.
Denn Paulus konnte ja ohne weiteres nicht wissen, was das für ein Mann war,
der dort zu ihm kam.
Denn da stand ihm ja nicht auf der Stirn geschrieben, Onesimus,
der Sklave des Philemon, entlaufener Knecht
und gleichzeitig
so und so viele Dinge oder so und so viel Geld mitgenommen.
Aber wir sehen, dass das Werk Gottes in seinem Herzen tief war,
dass er das vor Paulus
bekannt hat.
Dass er das loswerden musste.
Dass er sagte, Paulus, hier sind noch Dinge, die sind nicht geordnet in meinem Leben.
Selbst wenn ich jetzt an den Herrn Jesus glaube.
Und das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Das ist Dinge, dass wenn der Herr Jesus uns wirklich von die neue Geburt,
das neue Leben geschenkt hat,
dass wir dann auch
so durch das in das Licht gekommen sind,
dass wir auch willig
und fähig sind,
diese Dinge, die ungeordnet in unserem Leben sein mögen,
nach unserer Bekehrung
in gottgemäßer Weise in Ordnung zu bringen.
Und so hat er das bekannt.
Und was hat Paulus dann getan?
Das Ergebnis davon sehen wir hier.
Wenn er nach dem Gesetz vorgegangen wäre im Alten Testament, in 5. Mose 23,
da heißt es,
wenn sich ein Knecht von einem Herrn zu dir flüchtet,
dann sollst du ihn keineswegs seinem Herrn ausliefern.
Sondern er soll ihn bei dir lassen,
oder da, wo er sich, den Ort, den er sich erwähnen wird,
um da selbst zu wohnen.
Er sollte also nach dem alten Gesetz im Volke Israel
geschützt werden vor der gerechten Strafe,
die er von seinem
rechtmäßigen Besitzer zu erwarten hatte.
Und wir sehen darin eigentlich
einen Strahl von Gnade.
Das ist ein Strahl der Gnade, der durch das Gesetz hindurch
strahlte in das Leben der damaligen Menschen.
Und jetzt im Zeitalter der Gnade,
da wird anders gehandelt.
Da wird das, was im Alten Testament Gnade war, das wird jetzt beiseite gesetzt.
Und es wird menschlich gesprochen,
aber auch nur menschlich gesprochen,
härter gehandelt als unter dem Gesetz.
Menschlich gesehen,
und da sehen wir was Gott in der Seele eines Menschen bewirken kann.
Dass da wirklich ein neues Leben da ist,
dass das alte vergangen ist
und dass alles neu geworden ist.
Dass das, was nach dem Alten Testament, nach dem Gesetz von Sinai
verboten war,
weil man vor den
Unrecht,
sagen wir mal, vor den
unkontrollierten
Reaktionen des Herrn, wenn er seinen Knecht wieder erscheinen sah,
den Knecht schützen wollte.
Das wird jetzt im Zeitalter der Gnade
zur normalen Begegnung.
Der Knecht soll keine Angst haben vor seinem Herrn,
der ein Gläubiger ist.
Sondern er kann zu ihm hingehen und kann
seine Sünde vor ihm bekennen.
Und das hat Paulus dem Onesimus gesagt.
Jetzt musst du zurück
zu deinem Herrn.
Was macht der Onesimus gedacht haben?
Ich, der ich dem solch ein Unrecht getan habe, jetzt muss ich dahin zurück.
Und jetzt musst du den Onphilemon
um Vergebung bitten, dass du weggelaufen bist.
Und dann musst du dem das, was du ihm entwendet hast, zurückgeben.
Ja, ich habe es doch gar nicht mehr.
Mach dir keine Sorge, sagt Paulus.
Ich werde dafür gerade stehen.
Welch ein Bild
der Gnade
sehen wir hier vor unseren Augen.
Und Onesimus,
das zeigt uns das Werk in seiner Seele, sagt ich dir.
Da sagt Paulus,
wenn du das so sagst, ich sehe das auch.
Es muss alles in Ordnung kommen.
Es darf nicht ein Schatten mehr inzwischen
mir und meinem Herrn sein.
Ich werde jetzt ein
Knecht, ein Sklave sein,
der seine Aufgaben so erfüllt,
wie es für einen gläubigen Sklaven sich gehört.
Und da hat er sicherlich von Paulus die Unterweisung bekommen.
Und er wusste, dass Philemon sich auch entsprechend
seiner Stellung als ein christlicher Herr verhalten würde.
Und es sollte jetzt
alles geordnet sein.
Ach, wenn wir heute in unser Leben
auch als Gläubige hineinschauen,
haben wir da auch diesen Wunsch,
diese Freudigkeit
untereinander
als Kinder Gottes
alles in einer solchen
offenen und freien
und vertrauensvollen Weise
in Ordnung zu bringen.
Wie manches liegt
ist es nicht so.
Und möchte der Herr uns Gnade geben, dass wir das auch aus diesem Brief lernen.
Denn das ist das Ziel, der Zweck
dieses Briefes.
Uns an diesem praktischen Beispiel,
wo wir sehen, dass Männer so gehandelt haben, wie Gott es von ihnen erwartete.
Dass wir da sehen,
wie wir handeln sollen
und dürfen
zu unserer eigenen Freude und zur Ehre des Herrn.
Und auch zu einem Zeugnis
hier in dieser Welt.
Und dann hat Paulus
einen Brief geschickt
an Philemon und den haben wir vor uns.
Und er sagt jetzt nicht zu Philemon, ich befehle dir, ich bin der Apostel
und du weißt ja, dass ich eine besondere Autorität von Gott habe, die hatte er.
Nein, er sagt
deshalb, obgleich ich große Freimütigkeit
in Christo habe, dir zu gebieten, was ich gezwungen habe, die hatte er.
Denn er hatte als Apostel
damals eine einmalige Stellung, die nie wieder in dieser Weise
ein Mensch, ein Gläubiger bekommen hatte.
Und er sagte, ich hätte durchaus
nicht nur das Recht,
das hatte er sowieso,
sondern auch die innere Freiheit, die innere Freimütigkeit
von diesem Recht Gebrauch zu machen.
Um den Philemon zu dem
ihm
Geziehenen den Gehorsam zu bringen.
Ach, sagt Paulus,
obwohl ich diese Freimütigkeit hätte,
dir das zu gebieten, was ich geziehen,
was ich geziehen für einen Christen
in deiner Stellung.
Und das ist dasjenige, was uns hier vorgestellt wird, dass
wir sehen,
was ich geziehen,
das ist vielleicht für die ganz Jungen unter uns ein etwas altertümliches Wort,
das heißt einfach,
was sich gehört.
Es ist ein
etwas überhobener Ausdruck
für den Begriff,
das was sich gehört.
Und da sagt Paulus, was gehört sich denn für einen Christen?
Sehen wir,
wie wir manchmal so schief liegen, wenn wir sagen,
ja muss ich das denn tun?
Darf ich das denn nicht mehr tun?
Frag mal lieber anders herum,
was gehört sich denn für einen Christen? Was geziemt sich denn für einen Christen?
Was ist denn wohl das,
was der Herr Jesus
am liebsten bei dir und bei mir sehen möchte?
Das ist es,
was sich geziemt.
Und das hätte Paulus ihm schreiben können und hätte gesagt, so ist es.
Aber er tat es nicht durch den,
indem er auf seinen Gehorsam pochte,
oder besser gesagt,
indem er auf seiner eigenen Autorität bestand,
obwohl er sie hatte.
Sondern er tat etwas anderes,
er sagt, ich bitte
vielmehr um der Liebe willen.
Das war dasjenige, und das ist auch heute dasjenige,
was unser Handeln als Kinder Gottes
bestimmen kann und soll.
Dass wir um der Liebe willen handeln. Hier wird nicht gesagt, um deiner Liebe zu mir willen.
Und es wird auch nicht gesagt, ich bitte um meiner Liebe zu dir willen,
weil ich dir nicht wehtun möchte.
Und hier wird auch nicht gesagt, um deiner Liebe zu dem Herrn Jesus
oder um der Liebe des Herrn Jesus zu uns willen,
sondern hier wird, er sagt einfach,
um der Liebe willen.
Das heißt doch mit anderen Worten, egal von welcher Seite du es betrachtest,
die Liebe
wird immer
unsere Herzen
zueinander bringen.
Ist das nicht so?
Die Liebe führt immer die Herzen zueinander.
Und das war es doch, was Paulus erreichen wollte.
Und ist das auch dasjenige, was wir erreichen möchten, beieinander?
Dass unsere Herzen zueinander geführt werden,
anstatt dass sie auseinander gebracht werden?
Denn hier war es doch so,
äußerlich gesehen
gab es doch keinen größeren Unterschied
auf sozialem Gebiet
als einen Herrn und einen Sklaven.
Und gerade diese Sache, die wird erwähnt in Kolosser 3,
da wird gesagt, wenn der alte Mensch ausgezogen ist und der neue angezogen ist,
haben wir schon mal darüber nachgedacht, was das bedeutet,
dass wir den alten Menschen mit seinen Handlungen
ausgezogen
und den neuen angezogen haben,
dass wenn wir das tun, und die sagen, was ist der neue Mensch?
Das sind die Charakterzüge des Herrn Jesus Christus.
Das ist der neue Mensch,
den er dort auf Golgatha
für uns geschaffen hat.
Und da wird gesagt, wo nicht ist Jude und Grieche?
Und das sind die größten
nationalen und religiösen Unterschiede, die es überhaupt
man sich vorstellen kann, zwischen Jude und Heide.
Und die nächste Sache ist, dass gesagt wird, da ist nichts Sklave und nichts Freier.
Da ist kein Philemon und kein Onesimus mehr,
sondern Christus, alles und in allem.
Das ist das, was Gottes Wahrheit ist.
Und hier sehen wir, wie das in die Praxis umgesetzt wurde.
Hier sehen wir, dass das tatsächlich Wirklichkeit war.
Dass Paulus sagen konnte,
Philemon, dein Sklave ist dir weggelaufen.
Und jetzt kommt dein Bruder wieder zurück.
Und jetzt geht es darum, den anzunehmen.
Philemon hätte jedes Recht gehabt, und man könnte noch lange darüber sprechen,
den Onesimus zu bestrafen.
Das Recht dazu hätte er gehabt, auch als Christ.
Denn es war ja eine unrechtmäßige Handlung.
Und der Onesimus war sein rechtmäßiges Eigentum.
Das war keine Anmaßung.
Aber hier kam einer als Bruder zurück,
und der Apostel wollte sie zueinander führen und sagte,
deshalb bitte ich dich um der Liebe, Billen,
weil ich nun ein solcher bin wie Paulus der Alte,
aber jetzt auch ein Gefangener Jesu Christi.
Damit hatte er angefangen, Gefangener Jesu Christi.
Und er zeigt seine ganze eigene Schwäche und Hinfälligkeit und sagt,
Philemon, ich bin hier im Gefängnis.
Wenn du äußerlich mich betrachtest, dann könntest du sagen,
Paulus, von dir brauche ich ja nichts mehr anzunehmen.
Du kannst ja doch nichts mehr machen.
Du bist ja gefangen. Früher, als du noch aktiv warst,
da musste man ja Angst vor dir haben.
Aber jetzt bist du weit vom Schuss.
All diese Gedanken, die können im Herzen auch von Gläubigen aufkommen.
Und deshalb sagt er ganz bewusst hier, ich bin jetzt alt.
Paulus sowieso, ein kleiner Mann.
Ich bin alt, bin außerdem im Gefängnis.
Deswegen,
wenn du wolltest, dann könntest du machen, was du wolltest,
aber ich weiß, dass du es nicht tun wirst,
weil in deinem Herzen der Herr Jesus ein Werk vollbracht hat,
was wirksam wird.
Und das soll sich darin zeigen,
dass du diesen Onesimus aufhörst.
Er appelliert erst an sein Herz
und sagt dann im zweiten Satz, Vers 10,
ich bitte dich, nochmals, ich bitte dich
für mein Kind,
das ich gezeugt habe in den Banken.
Das war natürlich Onesimus,
nicht sein natürliches Kind,
sondern es war ein geistliches Kind,
so wie er von Titus
und von Timotheus auch sagt,
dass es seine Kinder waren,
weil er als der Ältere
geistlich über ihnen stand, denn Timotheus war wahrscheinlich nicht durch das Werk,
jedenfalls es ist nicht sicher,
durch das Werk des Apostel Paulus
zum Glauben gekommen.
Aber hier bei Philemon war es so.
Und deshalb sagt er auch,
dass ich gezeugt habe
in den Banken,
so wie er es, um das als Parallelstelle,
die erklärend wirkend mithelfen kann,
anzuführen,
in 1. Korinther 4, Vers 15 auch gesagt wird.
Da heißt es,
1. Korinther 4, Vers 15
Denn wenn ihr 10.000 Zuchtmeister in Christo hättet,
sind doch nicht
viele Väter.
Denn in Christo Jesu
habe ich euch gezeugt
durch das Evangelium.
Da sehen wir, was Paulus meint,
wenn er hier sagt,
Onesimus,
den ich gezeugt habe in den Banken.
Er war ja in Ketten
ein Gefangener in Rom.
Aber er hatte so, dadurch, dass er den Samen
des Evangeliums ausgestreut hatte
und so
gewirkt hatte,
dass es dazu führte,
dass der Philemon, der Onesimus
von neuem geboren wurde.
Denn es ist ja eine Geburt, die stattfindet,
wenn jemand zu dem Herrn Jesus kommt.
Das ist nicht eine allmähliche
etappenweise Veränderung,
in der man an sich selber wirken soll.
Nein, wie ich sagte am Anfang, es sei denn,
dass ihr von neuem geboren werdet.
Und hier zu dieser neuen Geburt,
da war Paulus
durch das Ausstreuen des Samens des Evangeliums
der Vater
geworden, so dass er mit Recht sagen konnte,
dass mein Kind,
das ich gezeugt habe
in den Banken
und jetzt erst, nachdem er
von seiner eigenen Liebe zu Onesimus gesprochen hatte,
davon, dass dieser jetzt zum Glauben kam,
denn das wusste Philemon ja noch gar nicht, das war ja seine
wahrscheinlich doch die erste Mitteilung von dieser Tatsache.
Jetzt erst am Schluss sagt er Onesimus.
Und jetzt erfährt
Philemon erst im zehnten, im elften Vers,
also mitten in diesem Briefe,
um wen es eigentlich geht.
Welch eine Liebe, welch eine Mühe gab sich der Apostel Paulus
um dieser einen Seele willen,
dass er solch einen Brief schrieb,
um sie zu ihrem Herrn, dem Philemon, in das rechte Verhältnis zu stellen.
Er war dir einst unnütz,
ob sich das auch schon auf seinen Dienst bei Philemon bezog,
oder ob es
dadurch darauf sich bezieht,
dass er nun ihm weggelaufen war.
In jedem Falle war er früher, wie wir sagen,
so heute ein Nichtsnutz gewesen.
Aber das war vorbei.
Da sehen wir auch die radikale Umkehr.
Das Alte ist vergangen.
Siehe, alles ist neu geworden.
Jetzt aber
dir und mir nützlich.
Jetzt war er nicht mehr nur
kein Nichtsnutz mehr, ein unnützer Bursche,
sondern er war jetzt sogar zweinützlich.
Er war dem Apostel Paulus schon längst nützlich geworden.
Wir sehen das ja im Vers
13, nicht wahr?
Den ich bei mir behalten wollte,
auf dass er statt deiner mir diene
in den Banden des Evangeliums.
In dieser kurzen Zeit, von der wir ja nicht wissen, wie lange sie dauerte,
hatte sich also
erstens ganz klar herausgestellt,
dass der Onesimus
dem Apostel ein nützlicher Diener war.
Aber nicht nur, dass er ihm äußerlich diente, sondern aus diesen Worten
müssen wir doch wohl entnehmen, dass er auch
gerade im Evangelium mitwirkte und tätig war.
Und für Paulus,
so wie er das damals auch den Philippern schrieb,
dass obwohl er nun gebunden war,
die anderen Brüder Freimütigkeit hatten, um umso mehr das Evangelium zu
verkündigen,
so dass letzten Endes
seine Gefangenschaft
umso mehr zum Segen wirkte.
Und so hätte Paulus ihn gut gebrauchen können.
Aber wir sehen, dass hier auch der Apostel Paulus von seiner Autorität
keinen Gebrauch macht.
Sondern er sorgte erst einmal dafür,
dass dieser Knecht,
dieser Sklave,
auch in der Praxis
bewies, das was er bei ihm schon bewiesen hatte,
nämlich dass ein neues Leben da war,
dass er es auch bei seinem Herrn tat,
dass er die alten Dinge
in Ordnung brachte.
Und das musste für ihn ja doch menschlich gesprochen
ein Gang nach Canossa sein.
Wenn er jetzt da in die Familie kam
und alle ihn kannten
und er dort
als wiedergeborener Christ kam,
was mochte in seinem Herzen
für Gefühle, für Gedanken sein,
wenn er dort hinkam.
Aber er tat es.
Und wenn er nach seinen menschlichen Gefühlen gehandelt hätte,
ist das nicht manchem von uns schon so gegangen, dann hätte er gekniffen.
Dann hätte er gesagt, ein Paus, das kann nicht.
Ist das nicht schon manchmal so gegangen, dass man etwas klar erkannt hat,
richtig, so muss es gemacht werden
und wir haben es nicht getan.
Dann gibt es keinen Wachstum.
Dann gibt es keinen Fortschritt im Glauben.
Dann drehen wir uns so lange im Kreise, bis wir das getan haben.
Ist das nicht vielleicht der Grund,
die Scham, die Angst vor Menschen, auch vor Gläubigen,
dass unsere Ehre,
ach was ist unsere Ehre denn, was hat denn so ein Sklave für eine Ehre,
was haben wir denn für eine Ehre vor Menschen,
dass wir nicht bereit sind uns einmal zu beugen.
Aber der Onesimus tat das.
Und ihm war das nicht gleichgültig,
was die anderen dachten, nein.
Er hat darauf vertraut,
dass der Herr, der in ihm bewirkte, dass er ihm gehorchte
und das tat, was der Herr von ihm erwartete.
Er hat darauf vertraut, dass er bei den anderen
die Liebe und die Gnade finden würde,
die er bei dem Herrn schon erfahren hatte.
Und wir sehen, dass Philemon ihn gewiss nicht enttäuscht hat.
Denn das was Paulus von Philemon schreibt,
das ist ein so herrliches Bild von einem Gläubigen,
dass wir auch erkennen dürfen,
dass er den Onesimus in der rechten Weise empfangen hat.
Aber da gehörte doch Glaube zu bei dem Onesimus.
Dass er diesen Schritt tat,
dass er bereit war das als richtig Erkannte nun auch einfach zu tun
und zu sagen, jawohl Paulus,
ich nehme das Schiff nach Milet
und dann weiter zu Fuß nach Kolossee.
Ich fahre hin und bringe das in Ordnung.
Und dann gab Paulus in diesem Brief mit,
welch ein Bild von einer, von der Wirksamkeit Gottes in Herzen
ach, die wir auch gerne so haben möchten und offenbaren möchten
und wo wir doch so weit, so weit oft hinter zurückbleiben,
weil es uns einfach an Vertrauen auf den Herrn fehlt.
Weil wir einfach nicht das Vertrauen haben,
das zu tun, was der Herr uns klar macht
und zu sagen, Herr, du wirst uns schon hindurch helfen.
Das hat Onesimus getan.
Und er konnte bei Paulus erkennen,
dass Paulus so handelte und er konnte auch vertrauen,
dass Philemon ihn entsprechend aufnahm.
Aber wir sehen hier, dass
Paulus sagt, ohne deinen Willen, Vers 14,
wollte ich nichts tun,
auf das deine Wohltat nicht wie gezwungen,
sondern freiwillig sei.
Paulus wollte also diesen
Onesimus
gerne bei sich behalten.
Und wenn er im Brief an die Kolosse,
Kapitel 4,
Vers 9 sagt,
mit Onesimus,
dem treuen und geliebten Bruder, der von euch ist,
dann sehen wir,
dass er doch
in der wahrscheinlich doch relativ kurzen Zeit, wo er ihn als wiedergeborenen
Christen kannte, doch diese beiden Prädikate verleihen konnte.
Ein treuer und geliebter Bruder war,
an dem er in seiner Gefangenschaft großen Nutzen hatte
und auf den er ungerne verzichten wollte.
Und er hätte jetzt sagen können, Philemon,
lass ihn hier, ich brauche den.
Such dir einen neuen Sklaven, du hast ja die Mittel dazu,
ich brauche den Onesimus hier.
Welche eine
Einstellung, welche eine Haltung auch bei diesem
großen Apostel der Nationen,
dass er ihn zurückschickte
und sagte,
wenn es möglich ist,
dann möchte ich, dass er statt deiner
an sich müsstest du mir dienen. Du hast es auch getan.
Und du müsstest es eigentlich
auch weiter tun,
statt deiner.
Aber lass ihn,
schick ihn, dann ist er ein Ersatz für dich.
Aber er hat das nicht aus Autorität
einfach beschlossen und ihm den Philemon vor vollendete Tatsachen gestellt,
sondern ihm diese Bitte vorgelegt.
Ohne deinen Willen, sagt er,
wollte ich nichts tun.
Auf dass deine Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei.
Wenn du ihn zurückschicken würdest
und mir als Diener ihn zur Verfügung stellst,
das wäre das Schönste,
was ich erwarten kann.
Und das war auch die Erwartung des Apostels Paulus.
Aber welch ein Geist in ihm,
welch eine Einstellung in seinem Herzen,
dass er dieses
als eine Wohltat von seinem Bruder erwartete.
Welch ein
Eingehen aufeinander
und wie kurz angebunden, gerade auch wenn es sich um solche Dinge handelt,
nicht wahr,
welch eine
manchmal Rechthaberei oder
welche Ansprüche werden manchmal gestellt,
wo wir vielmehr in Liebe
und in Landmut
und im Warten aufeinander vorangehen sollten.
Welch ein Verhältnis
zwischen diesen beiden Männern.
Und dann sagt er, denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit von dir getrennt
gewesen, auf dass du ihn für immer besitzen mögest.
Nicht länger als einen Sklaven,
sondern mehr als einen Sklaven,
als einen geliebten Bruder.
Besonders für mich
wie viel mehr, aber für dich
sowohl im Fleische als im Herrn.
Manche haben in diesem Satz
die Anspielung darauf gesehen,
dass Paulus erwartete,
dass Philemon
den Onesimus
ganz und gar freilassen würde.
Das wird nicht klar zum Ausdruck gebracht und doch
könnte es gut sein,
dass Paulus diesen Gedanken eben
nicht
allgemein, sondern speziell für die Tatsache, wegen der Tatsache,
dass er eine Gabe vom Herrn hatte,
erwartete.
Denn wenn er ein Sklave war,
war er doch in mancher Hinsicht gebunden.
Aber wenn er frei war, konnte er auch seine
Freiheit benutzen.
Aber wir sehen, dass Paulus das mit
keinem Worte erwähnt.
Außer,
vielleicht könnte man das hier sehen,
weil er sagt, vielleicht ist er deshalb von dir getrennt gewesen.
Denn das ist nicht nur um die Bekehrung ging,
das liegt wohl darin zu sehen,
dass sonst ja jeder Sklave sagen könnte, nun,
dann kann ja jeder Sklave von seinem Herrn
weglaufen
und wenn es dann zum Heile geht, dann kann er sagen, ja, es war ja gut, dass ich
weggelaufen bin.
Das war doch sicherlich
nicht der Gedanke des Apostels Paulus hier.
Aber er sagt doch,
dass er
ihn so, wie er ihn jetzt zurück empfangen
so würde,
dass es ein ganz
anderer Mensch war,
als wir von ihm weggegangen waren.
Er war gelaufen
als ein Unnützer
und man kann sagen,
ich möchte nicht das Wort Verbrecher gebrauchen,
aber es war doch
ein jemand,
der mit sämtlichen
einschlägigen Gesetzen in Konflikt geraten war.
Und er kam zurück
als ein neuer Mensch,
der gerade die Dinge, die er vorher
im Unrecht
missachtet hatte,
die er jetzt in Ordnung bringen wollte.
Und er kam zurück als ein geliebter Bruder.
Und insofern hatte er jetzt
ein doppeltes Verhältnis zu Philemon.
Er war nicht nur mehr ein Sklave,
und das ist im Fleische,
sondern er war ein Bruder
im Herrn.
Das ist hier der Gedanke, wenn es zum Schluss heißt, sowohl im Fleische,
das bezog sich auf die
Sklavenstellung, die er jetzt in der rechten Weise einnehmen würde.
Hatte er doch vorher nicht getan.
In keiner Weise hatte er sich dem
entsprechend verhalten,
wie es der Herr von einem Sklaven erwarten könnte.
Denn er kannte den Herrn ja nicht.
Aber so wie er zurückkam,
wollte er
sicherlich den Gedanken des Herrn entsprechen.
Aber er kam auch zurück als ein Bruder,
der jetzt ein Glied am Leibe Christi war.
Und gerade diese Dinge,
da ist weder Sklave noch Freier.
Ich sagte vorhin, dass das
wohl der größte soziale Unterschied ist, den es gibt.
Und wenn wir das so lesen, sagen wir, ja wunderbar.
Aber ihr Lieben, ich sagte auch,
dass es heute keine Sklaverei mehr gibt.
Aber es gibt noch soziale Unterschiede.
In der Welt jedenfalls.
Auch bei uns.
Haben wir hier das Beispiel,
dass es diese nicht mehr geben sollte.
Dass die vor Gott hinweg getan sind.
Die Verhältnisse Herr und Knecht,
wir sehen das ja, das bleibt
in seiner irdischen Beziehung bestehen.
Aber in der Versammlung,
da war der Onesimus,
wir sehen das ja hier, ein treuer
und geliebter Bruder.
Der wahrscheinlich sogar eine Gabe vom Herrn hatte,
um das Evangelium zu verkündigen.
Und da saß nicht in der Versammlung
der Herr Philemon
und der Sklave Onesimus.
Nein, da saßen zwei Brüder in Christus.
Und wenn diese Unterschiede, die wir hier sehen,
dass sie durch Gottes Gnade
durch das neue Leben beseitigt waren.
Und wie gesagt, es gab keinen größeren Unterschied
als den zwischen einem freien und einem
vielleicht sogar dem viel gleichgeachteten Leib eigenen.
Und doch heißt es, da ist weder Sklave noch Freier,
sondern Christus alles und in allem.
Wie schwer fällt es uns oft,
unter den Gläubigen
viel geringere soziale Unterschiede zu überbrücken.
Es ist traurig, dass wir das überhaupt sagen müssen, aber es ist so.
Es ist einfach zu sagen,
da ist weder Sklave noch Freier,
da ist weder Jude noch Grieche,
aber wenn es darum geht zu sagen, da ist weder Schweizer noch Deutscher,
da ist weder Holländer noch Deutscher,
dann geht uns das schon viel eher ans Herz und dann sagen wir, ja Augenblick mal,
das ist aber doch ein Unterschied. Nein.
Wir sehen, dass wir manchmal sogar geneigt sind,
die Wahrheit gar nicht mehr auf uns anzuwenden.
Dass wir die Dinge, die damals bestanden, die viel krasser waren,
denn ein Unterschied wie zwischen einem Juden und einem Griechen
oder einem Barbaren und einem Griechen,
das war so ein gewaltiger Unterschied,
bei dem der Unterschied zwischen mitteleuropäischen Völkern
oder sonstigen Völkern heute ganz und gar ins Wasser fällt.
Und doch haben wir heute Schwierigkeiten,
noch und noch uns mit diesen viel geringeren Unterschieden
nicht auseinanderzusetzen, sondern darüber hinwegzukommen,
sie in Christo als nicht mehr vorhanden zu betrachten.
Ach möchte der Herr uns das auch zeigen,
an diesem Beispiel Onesimus und Philemon,
die am nächsten Sonntag, nachdem der Onesimus zurückkam,
beide wahrscheinlich doch wohl im Hause des Philemon,
denn dort war ja die Versammlung, hier in seinem Hause,
zusammen am Tisch ihres gemeinsamen Herrn,
das Brot brachen als Glieder eines Leibes,
als beide als geliebte Brüder und beide als treue Brüder,
denn beide waren es, Paul nennt sie beide so.
Welch ein Bild ist das und nochmals,
der ganze Sinn dieses Briefes ist, um uns zu zeigen,
wie die Wahrheit in diesen Gläubigen,
in diesen Personen verwirklicht wurde
und dass der Herr uns hier damit zeigt,
so kann es auch und so sollte es auch durch seine Gnade bei uns sein.
Wenn du mich nun für deinen Genossen hältst,
welche Ausdrucksweise wendet Paulus an?
So nimm ihn auf wie mich.
Ach ja, wenn Paulus gekommen wäre zum Philemon,
wie hätte er ihn wohl empfangen?
Wenn Paulus gesagt hätte,
Philemon, ich komme bald, er schrieb ja auch hier,
bereite mir eine Herberge.
Wie macht das Zimmer wohl ausgesehen haben,
was der Philemon für den Paulus bereitet hatte?
Nimm ihn auf wie mich.
Es wird von Gunadabi erzählt, dass er einmal
in einem Lande außerhalb von England
ein wenig Zeit hatte zwischen zwei Reisen
und einen Besuch bei einem Bruder machen wollte,
bei einem sehr wohlhabenden Bruder machen wollte.
Und er klingelte und das Hausmädchen machte auf
und fragte, wen darf ich melden?
Dann sagte Gunadabi, bitte melden Sie einen Bruder in Christo.
Und dann ging das Mädchen, schaute natürlich etwas erstaunt
und dann ging das Mädchen rauf zu ihrem Herrn
und meldete das entsprechend
und kam dann zurück mit der Frage,
mein Chef möchte doch gerne Ihren Namen wissen.
Dann sagte er, nein, sagen Sie ihm, ein Bruder in Christo ist hier.
Und dann ging sie wieder rauf und kam dann nach einiger Zeit
wieder zurück mit dem Bescheid,
es ist leider im Augenblick nicht möglich,
mein Chef hat keine Zeit.
Und Gunadabi ging dann mit dem Zug weiter
und schrieb dann im Zug einen Brief an den Bruder
und sagte, lieber Bruder, es tut mir leid,
dass du, als ich vor einigen Tagen oder vor einigen Stunden bei dir anklopfte,
keine Zeit für mich hattest.
Hoffe, dass es das nächste Mal doch besser gehen wird.
Und schickte den Brief an diesen Bruder
und bekam dann einen sehr erstaunten, fast entrüsteten Brief,
ja, wenn ich das gewusst hätte, dass Sie, Bruder Dabi, da sind,
dann hätte ich natürlich die Zeit gehabt.
Nimm ihn auf, wie mich sagt Philemon, sagt Paulus hier.
Ach, wie können wir auch da so leicht Unterschiede machen
zwischen unseren Brüdern.
Paulus sagt, nimm ihn auf, wie mich, so wie du mich aufnehmen würdest,
so nimm auch diesen, deinen Sklaven auf.
Er ist nämlich nicht, weil er, bin ich dadurch besser,
dass ich der Apostel, der große Apostel bin,
sondern wir sind beide mit dem gleichen Preis erkauft.
Wir sind beide Glieder am Leibe Christi
und deshalb haben wir beide deine Liebe in gleicher Weise verdient.
Wir dürfen niemals die Liebe Gottes,
die wir ausgegossen ist in unsere Herzen
und die wir zueinander haben dürfen,
verwechseln mit menschlicher Sympathie
oder Ehrerbietung gegenüber einer irdischen Stellung.
Das sind Dinge, die Gottes Wort innerhalb der Versammlung nicht kennt.
Das macht hier auf Erden seinen Platz haben
und hat es sicherlich auch, aber nicht in den Beziehungen
der Geschwister in der Versammlung.
Wenn du mich nun für deinen Genossen hältst,
nicht, wenn du mich nun für den Apostel Paulus hältst,
denke dran, wer ich bin, nein, für deinen Genossen,
der gemeinsam mit dir im gleichen Joch steht,
dann nimm ihn auf, wie mich.
Wenn er dir aber irgendein Unrecht getan hat
oder dir etwas schuldig ist, so rechne dies mir an.
Ich, Paulus, habe es mit meiner Hand geschrieben,
ich will bezahlen,
dass ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldig bist.
Das war das, was ich eben sagte, wo Paulus zu Enesimus gesagt hatte,
das musst du bezahlen, aber woher sollte er es denn bezahlen?
Da sehen wir auch wieder auf der einen Seite die Rechtmäßigkeit,
dass Paulus auf der Rechtmäßigkeit beharrte,
aber wenn er dann sah, dass er es nicht konnte,
dann kam doch die Gnade hervor und sagte,
ich werde es bezahlen.
Aber bezahlt hat er das doch nicht,
denn er sagt ja,
Philemon, du hast ein so großes Schuldkonto bei mir,
das ist wie die Buchführung,
du hast ein so großes Schuldkonto bei mir,
du schuldest mir so viel,
nämlich dich selber.
Wie viel habe ich für dich getan?
Wenn wir denken, was er in der Nachbarstadt Ephesus getan hatte,
wo er sagt, dass er drei Jahre Nacht und Tag nicht aufgehört hatte,
einen jeden mit Tränen zu ermahnen,
glauben wir, dass er den Dienst nicht auch bei Philemon getan hatte?
Vielleicht war Philemon auch durch seinen Dienst zum Glauben gekommen,
da sagt er, du schuldest dich mir selber.
Und deshalb kannst du das von diesem Schuldkonto,
was du bei mir hast,
da kannst du diese finanziellen Schulden mal abstreichen.
Und da war Paulus sicher, dass dann immer noch so viel übrig blieb,
dass er sagen konnte, du schuldest dich mir selber.
Solch eine Liebe, solch eine Zuneigung war zwischen diesen Brüdern da,
dass man sich gegenseitig bei dem anderen in der Schuld sah.
Und das ist ja auch das, was uns geschrieben wird im Römer 12,
sei niemand etwas schuldig,
sondern als nur einander zu leben.
Das ist die schönste und herrlichste
und auch nie abzuzahlende Schuld, die wir haben dürfen.
Aber alle anderen Schulden, ihr Lieben,
ich will das jetzt nur als eine kleine Fußnote dazu nennen,
alle anderen Schulden sind Gott und seinem Wort ein Gräuel.
Und wie leben wir in einer Zeit des Schuldenmachens?
Ich weiß, dass die Banken und alle Institute,
auch die Kaufhäuser uns gerade dazu verlocken,
aber kann es nicht sein,
dass wir auch mal bis hierhin im Elend dadurch stecken?
Und wie manchem ist es so gegangen,
manchem Gläubigen und das ist kein Zeugnis vor der Welt.
Damit sind wir kein Licht in dieser Welt,
wenn wir uns in dieser Welt so verstricken,
dass wir vor lauter Schulden nicht mehr wissen,
wie wir Luft schnappen sollen.
Sei niemand etwas schuldig, als nur einander zu leben.
Das haben unsere Väter und Vorväter sehr genau beachtet,
möchten wir es auch mehr tun.
Welch ein Zeugnis wäre es und warum?
Der Herr kann heute kommen,
der kann aber auch heute mich von meiner Frau wegnehmen
und meine Frau alleine zurücklassen.
Und was ist dann, wenn ich in dieser Welt
einen Haufen Schulden gemacht hätte?
Dann hätte meine Frau die Last damit
und könnte es vielleicht nicht bezahlen.
Wäre das ein Zeugnis in dieser Welt?
Das war nur eine ganz kleine Fußnote.
Sei niemand etwas schuldig, als nur einander zu lieben.
Das ist eine herrliche Schuld.
Und so sagt Paulus zu Philemon,
du selbst schuldest dich mir.
Ich habe so viel für dich getan.
Das sagt er zwar nicht, aber das steckt darin.
Aber er sagt, du schuldest dich mir.
Und dann, ja Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben,
erquicke mein Herz in Christo.
Er hatte ihm schon bescheinigt in Vers 7,
dass er gehört hatte, dass er die Herzen anderer erquickt hatte.
Und nun sagt er zu ihm, nun tu das auch bei mir.
Du weißt, wodurch du es tun kannst.
Und das ist auch so ein ganz praktischer Hinweis,
wie manches Mal und in wie mancher Situation wissen wir,
wodurch wir einem Bruder, einer Schwester
eine kleine oder große oder sehr große Freude machen.
Das weiß man.
Man kennt sich ja.
Gerade wenn man so an einem Ort zusammen ist.
Und das zu tun, das erquickt das Herz.
Etwas zu tun, wodurch man weiß, dass das Herz erfreut wird.
Möchte der Herr uns das auch schenken.
Und ich möchte das nochmal sagen, bei diesem zweiten Male hier,
dass wenn wir auch von dem vielen, was hier gesagt worden ist,
nicht alles mitnehmen, aber dass wir das mitnehmen.
Dass es unser Wunsch sein möchte,
die Herzen der Gläubigen zu erquicken.
Und das nochmal, das kann jeder, das kann der Kleinste
und der Jüngste und das kann der Älteste versuchen,
einander die Herzen der Gläubigen zu erquicken,
zu erfrischen, zu beleben, sie mit mehr Freude im Herrn zu erfüllen.
Das fehlt uns so.
Das brauchen wir alle.
Und jeder ist dankbar für einen solchen Dienst.
Da wird man immer dankbar für sein.
Natürlich das Wort der Ermahnung hat seinen Platz.
Und Paulus sagt, er trage das Wort der Ermahnung.
Aber wie viel Ermahnungen könnten gespart werden,
wenn mehr Erquickung da wäre.
Erquicke mein Herz in Christo.
Denn ich, da ich deinem Gehorsam vertraue,
so habe ich dir geschrieben, indem ich weiß,
dass du auch mehr tun wirst, als ich sage.
Noch einmal kommt er hier auf den Gehorsam zurück.
Und wir haben am Anfang schon gesehen,
dass es eigentlich zwei Linien gibt.
Die eine ist die der Autorität.
Und die hat in vieler Hinsicht ja ihren Platz.
Eltern und Kinder.
Mich war die Oberigkeit.
Das sind Autoritäten, denen man einfach Gehorsam schuldet.
Und wenn man das nicht tut, dann weiß man,
auch als Kind, dass man sich schuldig macht.
Wenn ich den Eltern nicht behorche.
Denn das ist ihr Platz nach dem Gedanken des Herrn.
Und so konnte Paulus als Apostel auch Gehorsam fordern.
Das wäre ganz rechtes gewesen.
Aber er tat es nicht.
Er wollte durch die Liebe das Herz des Philemon erreichen.
Aber das Ergebnis war doch dasselbe.
Das Ergebnis war auch Gehorsam.
Aber es war ein Gehorsam, der aus Liebe geschah.
Der nicht unter einem Zwang oder unter einer Forderung geschah.
Denn dann hätte es ein rein äußerliches Befolgen sein können.
Das mochte äußerlich ganz gut aussehen. Gut, Paulus, wenn du das so sagst,
dann will ich das mal tun.
Aber das wollte Paulus nicht.
Paulus wollte, dass Philemon mit ganzem Herzen
hinter dem stand, was er wollte.
Was Paulus erwartete.
Und deshalb sagt er um der Liebe willen.
Hat an alle Seiten seiner Liebe appelliert.
Und er sagte, ich vertraue auf deinen Gehorsam,
dass du sogar noch, und da sehen wir was aus Liebe geschieht,
dass du sogar noch mehr tun wirst, als ich sage.
Erzwungener Gehorsam, wir wissen das alle.
Der führt oft dazu, dass man gerade das aller aller nötigste tut, was gefordert wird.
Man zwackt hier noch ein bisschen ab, das braucht ja nicht zu sein.
Aber das ist nicht, was der Herr von uns erwartet.
Das ist nicht, was der Herr von uns sehen möchte.
Sondern er möchte diesen Gehorsam sehen, wie bei einem Philemon,
dass wir mehr tun, als uns gesagt wird.
Das möchte der Herr doch bei uns auch bewirken,
dass das dabei herauskommt und hervorkommt.
Indem ich weiß, dass du mehr tun wirst, als ich sage.
Und dann kommen die Schlussworte zugleich.
Bereite mir auch eine Herberge, denn ich hoffe,
dass ich durch eure Gebete euch werde geschenkt werden.
Er befand sich ja wohl in der ersten Gefangenschaft in Rom.
Und so viel wir entnehmen können aus dem Zusammenhang,
nicht direkt aus den Worten Gottes, aber aus dem Zusammenhängen,
wie sie uns geschildert werden im Neuen Testament,
ist er ja dann auch bald freigelassen worden.
Und konnte noch einmal eine Reise von Rom dort nach Kleinasien machen,
wobei er dann noch einige Besuche machte,
wurde dann aber bald zum zweiten Mal und damit endgültig gefangen genommen
und hat dann kurz darauf, auch wie er im zweiten Timotheusbrief schreibt,
den Tod als Märtyrer erlitten.
Aber hier hoffte er, wie auch in Philippa 1 schreibt er ja auch,
oder Philippa 2, dass er bald freigelassen werden würde.
Philippa 2, Vers 24
Ich vertraue aber im Herrn, dass auch ich selbst bald kommen werde.
Und dieser Brief ist auch um die gleiche Zeit aus der Gefangenschaft geschrieben worden.
Auch da bezieht er sich ja darauf,
dass seine Bande in Rom dazu geführt hatten,
dass andere Freimütigkeit gewannen.
Und er erwähnt ja sogar die aus des Kaisers Hause.
Und so hoffte er, dass er bald zu ihnen kommen würde.
Und dann zum Schluss die Grüße seiner Begleiter.
Epaphras, mein Mitgefangener.
Er wird im Kolosserbrief genannt, einer von ihnen.
Er war einer der Kolosser.
Kapitel 4
Kolosser 4
Da heißt es in Vers 12, es grüßt euch Epaphras,
der von euch ist ein Knecht Christi Jesu.
Aber in Kolosser 1 wird er in Vers 7
genannt als derjenige, von dem auch die Kolosser gelernt hatten.
So dass wir daraus wohl annehmen können, dass er
irgendwann und irgendwo außerhalb
von Kolosse zum Glauben kam, denn Paulus war nie in Kolosse gewesen.
Und dass durch ihn die Versammlung in Kolosse entstanden war.
Aber jetzt war er mit den Aposteln zusammen im Gefängnis.
Er harte dort mit ihm aus, wie wenige andere.
Zum Beispiel Markus.
Das ist auch ein Bild, was wir hier haben. Jeder Mann ist wieder ein Bild für sich.
Markus war ein
ungetreuer Diener gewesen.
Der aber durch das Herrn Gnade wieder zurecht gekommen war.
Aristarchus war ein Begleiter des Apostels.
So wie wir in Apostelgeschichte 27, denke ich, lesen.
Der aus Thessalonik stammte, aus der Stadt Thessalonik.
Ihm manches Mal begleitet hatte und bis nach Rom
in die Gefangenschaft. Als die
letzte Schiffsfahrt von Caesarea
nach Rom begonnen wurde, diese schwierige Fahrt,
da war Aristarchus mit auf dem Schiff.
Und war jetzt auch mit in Rom.
Demas,
auch wieder so einer,
von dem das letzte, hier steht nur Demas,
von dem das letzte Wort, was wir hören ist,
Demas hat mich verlassen.
Da er den jetzigen Zeitlauf lieb gewonnen hatte.
Er hatte einen guten, vielversprechenden Anfang gemacht.
Aber er war
von dem Zeitlauf dieser Welt,
von dem Satan, der Gott ist,
so beeinflusst worden,
dass er ihn lieb gewonnen hatte
und den Apostel Paulus verließ.
Wie mancher gleicht einem solchen Demas.
Lasst uns doch
gewarnt sein
vor dem Blicken
links und rechts
in diese Welt hinein.
Lasst uns
das, was hier der Apostel uns vorstellt, tun.
Dem Herrn Jesus
treu nachfordern.
Und dann zum Schluss Lukas,
der dann als letzter
seiner Mitarbeiter genannt wird.
Lukas war,
wie wir alle wissen, der Verfasser der Apostelgeschichte
und auch des Lukasevangeliums,
der geliebte Arzt,
der den Apostel auf vielen Reisen begleitete
und auch in der letzten Gefangenschaft
der Einzige war, der bei ihm war.
Lukas ist allein bei mir, sagt der Apostel.
Und er war einer seiner Mitarbeiter,
zu denen auch Philemon gehörte.
Wir wissen nicht, was Lukas sonst getan hat.
Er hat die beiden Bücher geschrieben,
die jetzt im Neuen Testament sind.
Aber was er sonst getan hat,
darüber wird uns wenig gesagt.
Aber er wird doch als ein Mitarbeiter bezeichnet.
Und so möchte der Herr uns auch alle sehen.
Als Mitarbeiter am Reiche Gottes.
Als Mitarbeiter im Werke des Herrn.
So wie er den Korinthern schreibt,
seid fest alle Zeit unbeweglich,
alle Zeit überströmend in dem Werke des Herrn.
Da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.
Es ist noch eine ganz kurze Zeit,
das ist keine Frage,
das Kommen des Herrn steht vor der Tür.
Und es ist noch eine kurze Zeit,
wo wir überhaupt noch mitarbeiten können.
Und möchte diese kurze Betrachtung,
dieser kurze Brief
und die Betrachtung über diesen kurzen Brief
doch dazu beitragen, ihr Lieben,
dass wir sehen, dass wir schon dadurch,
dass wir einander erquicken,
Mitarbeiter sind.
Aber wenn wir unsere Hände in den Schoß legen
oder wenn wir gar wie ein Demas
mit der Welt liebäugeln, ihr Lieben,
dann sind wir keine Hilfe,
sondern ein Hindernis.
Es gibt nur die zwei Dinge.
Entweder bin ich eine Hilfe,
es gibt keine Neutralität,
oder ich bin ein Hindernis.
Lass uns einmal in allem Ernst fragen,
was bin ich?
Was ist mein Leben
für die Versammlung Gottes hier auf dieser Erde?
Was ist mein Leben für den Herrn?
Ist es ein Leben,
das für ihn da ist,
oder ein Leben, das für mich da ist?
Im ersten Fall eine Hilfe,
im letzten Fall ein Hindernis.
Und das möchte der Herr uns doch schenken,
dass wir das,
dass wir davor bewahrt bleiben,
sondern dass wir die kurze Zeit hier auf der Erde
so sind, so leben,
dass wir gestärkt durch seine Gnade
und getrieben durch seine Liebe
füreinander und für ihn da sind,
damit wir das, was er uns geschenkt hat,
nicht nur als eine,
und ich sage nochmal wie gestern Abend,
als für uns für eine Theorie betrachten,
die man gar nicht in die Praxis umsetzen kann,
sondern sehen,
dass an diesem Beispiel unter anderem,
es gibt noch manche andere,
aber an diesem besonders
uns klar gemacht wird,
dass es, wenn wir uns
ganz in die Arme des Herrn werfen,
möglich ist,
zu unserem Segen und zu seiner Freude,
dass wir seine Wahrheit
hier in unserem Leben auf Erden
verwirklichen.
Und dazu möchte er uns die Kraft geben. …