Das Buch Ruth
ID
hz011
Idioma
DE
Duración
03:36:45
Cantidad
3
Pasajes de la biblia
Ruth
Descripción
1. Vortrag: Die Wiederherstellung Noomis2. Vortrag: Die erstaunliche Entwicklung der Ruth
3. Vortrag: Die herrliche Gnade des Boas
Transcripción automática:
…
Bevor wir beginnen, darf ich ganz herzliche Grüße ausrichten von den
Geschwistern in Esslingen.
Sie haben mir extra Grüße an euch mitgegeben.
Jetzt weiß ich ja nicht, jetzt kann es sein, ich schneide ein heißes Eisen an.
Im Dillkreis, da gibt es so Wanderversammlungen.
Da sind die Versammlungsräume immer viel größer als die Anzahl der Geschwister, die
sich da versammeln, weil an manchen Sonntagen kommen dann aus den Nachbarversammlungen die
Geschwister dazu.
Aber wenn die Geschwister alleine sind, dann füllen die den Raum bei Weitem nicht.
Es sind viele, viele leere Plätze da und das ist bei euch auch so.
Da war es also auch so, ich war da eingeladen und dann saßen alle Schwestern ganz hinten
auf den letzten Bänken.
Dann habe ich gedacht, ich komme mir vor wie im Physikunterricht früher in der Schule.
Da saßen die auch immer so, die Mädchen, immer in der letzten Reihe, bloß nicht vorne.
Ich weiß nicht, wie ihr das handhabt, aber ich würde mich freuen, ihr würdet morgen,
wenn da die Plätze weiter so frei sind, ein bisschen weiter vorne sitzen, sonst brauche
ich ein Fernglas, Bettina.
So, wir wollen etwas, wie ja schon gesagt wurde, aus dem Buche Ruth betrachten.
Und wir lesen zuerst aus dem ersten Kapitel.
Ich lese, trotzdem wir heute Abend Naomi vor uns haben möchten, von Anfang an, und es
geschah in den Tagen, als die Richter richteten, da entstand eine Hungersnot im Land.
Und ein Mann von Bethlehem-Judah zog hin, um sich in den Gebieten von Moab aufzuhalten,
er und seine Frau und seine beiden Söhne.
Und der Name des Mannes war Elimelech, und der Name seiner Frau Naomi und die Name seiner
beiden Söhne, Machlon und Kilion, Ephratitha aus Bethlehem-Judah, und sie kamen in die
Gebiete von Moab und blieben dort.
Und Elimelech, der Mann Naomi, starb, und sie blieb mit ihren beiden Söhnen übrig.
Und sie nahmen sich moabitische Frauen, der Name der einen war Opa, der Name der anderen
Ruth, und sie wohnten dort etwa zehn Jahre.
Da starben auch die beiden, Machlon und Kilion, und die Frau blieb von ihren beiden Söhnen
und von ihrem Mann allein übrig.
Und sie machte sich auf, sie und ihre Schwiegertöchter, und kehrte aus den Gebieten von Moab zurück,
denn sie hatte im Gebiet von Moab gehört, dass der Herr sich seinem Volk zugewandt habe,
um ihnen Brot zu geben.
Und Naomi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr zurück, meine Tochter, sollte ich dir
nicht Ruhe suchen, dass es dir wohl gehe, und nun ist nicht Boaz, bei dessen Mägden
du gewesen bist, unser Verwandter, siehe, erworfelt diese Nacht auf der Gerstentenne.
So bade dich und salbe dich und lege deine Kleider an und gehe zur Tenne hinab.
Lass dich nicht von dem Mann bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.
Und es geschehe, wenn er sich niederlegt, so merke dir den Ort, wo er sich hinlegt,
und gehe und decke zu seinen Füßen auf und lege dich hin.
Er aber wird dir mitteilen, was du tun sollst.
Und sie sprach zu ihr alles, was du sagst, will ich tun.
Und noch etwas aus Kapitel 4, Vers 16. Und Naomi nahm das Kind und legte es auf ihren
Schoß und wurde seine Wärterin, und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, in dem
sie sprachen, ein Sohn ist der Naomi geboren, und sie gaben ihm den Namen Obed, er ist der
Vater Isais des Vaters Daphis.
Soweit Gottes Wort.
Ihr mögt entschuldigen, ich hatte eine Operation an meinem Gaumen und da ist im Moment ein
bisschen schwierig mit dem Sprechen, ihr merkt das vielleicht, aber ich hoffe es geht.
Ich werde verstanden, ich selbst habe ein bisschen mehr Mühe damit.
Das Buch Ruth ist ein ganz besonderes Buch.
Ich war ein junger Mann, ja noch gar kein Mann, ein Jugendlicher, so in eurem Alter,
da kam damals das Buch von Bruder Heikopp heraus zur Ruhe gebracht.
Das war eigentlich so die erste richtige Betrachtung, die ich gelesen habe.
Ganz ausführlich natürlich, nur diese Auslegung von Bruder Heikopp ist sehr besonders, weil
er in Ruth, Philadelphia sieht, das ist also nicht die eigentliche Auslegung, sondern es
ist eine Anwendung auf die Versammlung, die sehr hochinteressant ist.
Die eigentliche Auslegung ist sicher, dass Ruth ein Bild des Überrestes Israels ist.
Es ist ein durch und durch, ein Buch auf jüdischem Boden und Ruth ist ein Bild des
Überrestes, der keine Anrechte mehr hat, der sie alle verloren hat und dem dann die
ganze Gnade des Herrn Jesus entgegengebracht werden wird in der Zukunft noch.
Aber ich möchte nicht prophetisch über dieses Buch sprechen, ich möchte auch nicht diese
spezielle Anwendung machen, die Bruder Heikopp gemacht hat auf die Versammlung, sondern ich
möchte mehr praktisch darüber sprechen, was hat uns persönlich dieses Buch jedem
Einzelnen von uns zu sagen.
Ich weiß, als ich noch Lehrer war, durfte damals den Schülerbibelkreis betreuen an
unserer Schule, da war noch Samstag Schule, 14-tägig und dann haben wir ein Jahr lang
das Buch Ruth gemacht, jede 14 Tage ein bisschen weiter und das mit diesen jungen Leuten, die
aus kirchlichen Kreisen kamen, denen gingen einfach die Augen auf, was so ein altes Buch
da beinhaltet.
Geschwister, das was wir gelesen haben, das ist ein Buch, das ist mehr als 3000 Jahre
alt.
Das ist mehr als 3000 Jahre alt.
David hat etwa 1000 vor Christus gelebt, das war der Enkel, der Urenkel von der Ruth.
Also das Buch mehr als 3000 Jahre alt.
Hier finden wir natürlich Gebräuche, die hinter dem Text stehen, ich meine zum Beispiel
diese ganzen Verordnungen bezüglich des Lösers, die uns eigenartig in unserer heutigen Zeit
erscheinen.
Wir müssen sie kennen, um dieses Buch zu verstehen, aber diese Dinge sind nicht mehr
eins zu eins in unsere heutige Zeit zu übertragen.
Wenn wir gelesen haben, in Kapitel 3, was die Naomi der Ruth rät, also wenn das heute
eine Mutter ihrer Tochter rät, dann würde sie ausgeschlossen werden, Entschuldigung.
Das geht doch überhaupt nicht, also wir müssen da aufpassen, trotzdem ist diese Geschichte
ganz sauber, ganz sauber, moralisch einwandfrei und trotzdem, dieser Rat, den sie gibt, den
könnte heute keine Mutter mehr ihrer Tochter geben, das könnte man nicht machen, so muss
man sehr vorsichtig sein, solche Dinge zu übertragen.
Als ich mich die letzten Wochen, Monate wieder mit diesem Buch mal etwas mehr beschäftigte,
ist mir aufgefallen, dass zu Anfang jedes Kapitels immer eine Person die Initiative
ergreift.
Das heißt, etwas auslöst durch sein Handeln, was dann Folgen hat.
Nun in Kapitel 1 ist das ganz klar, wir hatten die ersten Verse gelesen, der Mann, der hier
eine Entscheidung trifft und etwas in die Wege leitet, ist dieser Elimelech.
Er trifft die Entscheidung Bethlehem zu verlassen und nach Moab zu gehen, mit allen Konsequenzen
die daraus kommen.
So wird Kapitel 1 eingeleitet.
Kapitel 2, wir wollen das nur einmal kurz im Überblick sehen, Kapitel 2, da wird ganz
kurz im ersten Vers etwas berichtet, hochinteressant, dass das nicht in Kapitel 1 steht, sondern
in Kapitel 2 zu Beginn.
Aber dann, wer die Initiative ergreift, hier in Kapitel 2, ist eindeutig Ruth, denn sie
sagt, und Ruth, die Moabiterin, sprach zu Naomi, lass mich doch aufs Feld gehen und
unter den Ehren lesen hinter dem Herr, in dessen Auge ich Gnade finden werde.
Also, die Initiative hier geht eindeutig im zweiten Kapitel von Ruth aus.
Sie fragt zwar als Abhängige ihre Schwiegermutter, ob sie das tun darf, aber sie ist doch die,
die die Initiative ergreift.
In Kapitel 3, das hatten wir ja gelesen, ist es Naomi, und Naomi, ihre Schwiegermutter,
sprach zu ihr, meine Tochter, da hatten wir den ersten Abschnitt gelesen und wir sehen,
wie sie ganz klare Anweisungen an ihre Schwiegertochter gibt, das und das und das und das sollte sie
tun.
Die Initiative geht hier, in Bezug auf das, was dann passiert in Kapitel 3, eindeutig
von Naomi aus.
Und in Kapitel 4, und Boaz ging zum Tor hinauf und setzte sich dort, und siehe, der Blutsverwandte
ging vorüber, von dem Boaz geredet hatte, da sprach er, komm her, setz dich hierher,
du und der und der, und er kam herzu und setzte sich, auch ganz klar.
Hier geht die Initiative, in Kapitel 4, von Boaz aus.
Was handelt, und das hat auch Konsequenzen, hat auch Folgen für das ganze Kapitel.
Es ist sehr schön zu sehen, dass am Anfang jedes Kapitels immer eine andere Person aktiv
wird und die Handlungen, die diese Person dann vollzieht, hat Folgen.
Dieses Buch Ruth steht ja ganz deutlich zwischen dem Buch der Richter und dem ersten Buch Samuel.
Es ist eine Art Bindeglied.
Der erste Vers des Buches Ruth klingt ein beim Buch der Richter, keine Frage, und es
geschah in den Tagen, als die Richter richteten.
Die ganze Begebenheit findet also statt in der Zeit der Richter, und der erste Vers macht
diesen Anknüpfungsbund, diese Anknüpfung an das vorherige Buch, und die letzten Verse,
die wir gelesen haben, oder haben nicht die allerletzten gelesen, aber der Vers 17, am
Ende haben wir den Namen Dafiz gelesen, das ist auch noch der letzte Name des letzten
Verses, wo wir das Geschlechtsregister finden, von Peretz, dem Sohn Judas, an bis auf Dafiz.
Dafiz ist dann der letzte Name, und da ist es klar, geht es weiter ins Buch Samuel, denn
das erste Buch Samuel zeigt uns, wie Dafiz auf den Thron kommt.
So ist dieses Buch also wirklich ein Bindeglied zwischen diesen beiden weitaus längeren Büchern
Richter und dem ersten Buch Samuel.
Als die Richter richteten, nun was das für eine Zeit war, das sagt uns der letzte Vers
vom Buch der Richter, es war eine Zeit, in der es noch keinen König in Israel gab, und
sie war dadurch gekennzeichnet, dass jeder Tat, was recht war, in seinen Augen.
Es fehlte also an Führung, nicht, dass eine solche Führung unbedingt durch einen König
ausgeübt werden muss, ich denke nicht, dass wir einen solchen Satz, ein jeder Tat, was
recht war, in seinen Augen, einfach auch auf die Zeit von Mose anwenden können.
Mose war ein Mann, der große Autorität hatte, auch in der Wüste, der das Volk leitete,
auch in den Tagen Josuas, denke ich, war das noch so, dass obwohl kein direkter König
da war, das Volk doch einen so deutlichen Führer hatte, und noch nicht die Zeit war
das jeder Tat, was recht war, in seinen Augen.
Aber die Richter, und da wird uns auch gezeigt im Buch der Richter, wie die moralische Kraft
der Richter mit der Zeit abgenommen hat, der letzte Richter, von dem uns berichtet wird,
ist Simson, und ihm fehlte es eindeutig an moralischer Autorität, die hatte er nicht
aufgrund seines Lebens, und wenn diese Männer keine Vorbilder mehr waren, diese Richter,
was sollte man dann vom Volk erwarten, und das führte dann dazu, dass es so ausgedrückt
wird, dass jeder Tat, was recht war, in seinen Augen.
Nun war also eine Hungersnot in Israel entstanden, Gott hatte gesagt, ich will euch in ein Land
bringen, wir wollen das einmal lesen in 5. Mose 8, Vers 7, denn der Herr dein Gott bringt
dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Talebene
und im Gebirge entspringen, ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen
und Granatbäumen, ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig, ein Land, in dem
du nicht in Düftigkeit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts mangeln wird, und
so weiter, in ein solches Land wollte Gott sein Volk bringen, da ist nichts von Hungersnot
die Rede, sondern eindeutig, in dem es dir an nichts mangeln wird, in dem du dein Brot
nicht in Düftigkeit essen wirst, und jetzt war Hungersnot da, wie kommt das?
Nun, dann müssen wir sehen, was Gott am Ende der Wüstenreise auf den beiden Bergen hat
verkündigen lassen, den Segen, falls das Volk in den Geboten Gottes bleibt, und den
Fluch, falls es nicht in den Geboten Gottes bleibt, und bei diesem Fluch war ein Aspekt,
dass Gott die, ja, Dürre geben würde, Vergilben, Kornbrand und ähnliche Dinge, das heißt,
dass das Volk Israel nicht mehr die volle Ernte haben würde, dass Hunger sein würde,
das war eine der Zuchtmaßnahmen Gottes, falls das Volk von seinen Geboten abwich, also diese
Hungersnot war nicht zufällig, sondern sie war ein Reden Gottes zu dem Volk, weil sie
abgewichen waren von seinen Geboten, weil jeder tat, was recht war, in seinen Augen.
Nun sehen wir noch, in wo dieser Mann genau herkam, dieser Eli Melik, er kam aus Bethlehem
Judah, Bethlehem, das ist ja ein hebräisches Wort, und das hat eine wunderschöne Bedeutung,
Bethlehem heißt Haus des Brotes, Beth heißt Haus und Lechem ist das Brot, Haus des Brotes,
muss wohl ursprünglich eine sehr fruchtbare Gegend gewesen sein, so dass dieser Ort diesen
Namen bekam, da muss es also Getreide normalerweise die Fülle gegeben haben, aber diese Hungersnot
hatte das ganze Land Israel ergriffen und auch den Ort Bethlehem, dessen Name eigentlich
davon spricht, wie fruchtbar dieses Land normalerweise war.
Jetzt ist auffällig, wenn man das Buch der Richter liest, das hat ja zwei Teile das Buch
der Richter, wir finden zuerst die Geschichte der Richter, und ich sagte vorhin, Simson
ist dann der Letzte, von dem gesprochen wird, und dann haben wir noch zwei Begebenheiten
im Buch der Richter, die zeitlich nicht in der Zeit Simsons liegen, die liegen viel früher,
das kann man an den Namen sehen, die dort auftreten, aber diese beiden großen Begebenheiten,
die schildern eben zwei große Sünden in dem Volk in der damaligen Zeit, und da wollen
wir einmal etwas sehen aus Richter Kapitel, das fängt ja mit Richter 17 an, bis Richter
16 haben wir also die einzelnen Richter in ihrer Abfolge bis zu Simson hin, und jetzt
Kapitel 17 ist also dieser zweite Teil des Buches der Richter, der zeitlich nicht chronologisch
ist, und da finden wir, dass da ein Mann, Micha, ein Götzenbild baut, und dann lesen
wir in Vers 7 von Kapitel 17, und es war ein Jüngling aus Bethlehem-Judah, vom Geschlecht
Judah, der war ein Levit und hielt sich dort auf, und der Mann zog aus der Stadt, aus Bethlehem-Judah,
um sich aufzuhalten, wo er es treffen würde, und als er seines Weges zog, kam er in das
Gebirge Ephraim zum Hause Micha, und der stellte ihn dann an als Priester für sein Götzenbild,
ein Mann aus Bethlehem-Judah, da war es also ein Mann, ein Levit, der in Bethlehem-Judah
gewohnt hat, der dann ein Götzenpriester wurde, und dieses Götzenbild wurde dann später
zum Fallstrick für das ganze Volk, wenn man die Geschichte weiterliest, das ist das eine,
und dann lesen wir mal aus Kapitel 19 von Richter, und es geschah in jenen Tagen, als
kein König in Israel war, dass sich ein levitischer Mann an der äußersten Seite des Gebirges
Ephraim aufhielt, und er nahm sich eine Frau, eine Nebenfrau aus Bethlehem-Judah, und seine
Frau hurte neben ihm.
Die zweite Sünde, Hurerei, erst Götzendienst, der Priester, der diesen Götzendienst ausübte,
ein Levit aus Bethlehem-Judah, dann hier ein Mann, der eine Frau heiratet, als Nebenfrau,
die hatten ja damals viel Ehe teilweise, aber sie ganz normal heiratete, und dann hat sie
Hurerei neben ihrem Mann herbetrieben, eine Frau aus Bethlehem-Judah.
Das ist erschütternd, wenn man das liest, und dann war Hungersnot in Bethlehem-Judah.
Es ist also schon augenscheinlich, dass diese Stadt mit zwei großen Sünden, die am Ende
des Buches der Richter, in diesem zweiten Teil, erwähnt werden, mit dieser Stadt zusammenhängt,
mit Bethlehem-Judah.
So wundert es uns nicht, dass auch in Bethlehem-Judah Hungersnot war.
Und jetzt sehen wir, dieser Mann, das war eben auch ein Mann, der tat, was recht war
in seinen Augen, obwohl er einen Namen hatte, Eli-Melech, mein Gott ist König, heißt das.
Mein Gott ist König, an sich ein wunderschöner Name.
Aber sein Leben stand, oder diese Entscheidung, die er hier traf, stand überhaupt nicht im
Einklang mit dem Namen, den er trug.
Mein Gott ist König.
Es war kein König in Israel, aber wenn Gott König war, reichte das ja.
Er hätte nur auf Gott hören müssen.
Aber ganz sicher hat Gott ihm nicht gesagt, geh nach Moab.
Dazu musste er ja, wenn er von Bethlehem kam, oder aus Bethlehem war, musste er wieder
über den Jordan zurück, wo einst das Volk Israel über den Jordan ins Land kam, musste
er jetzt über den Jordan wieder auf das Westufer des Jordan, nach Moab.
Moab, drei Dinge möchte ich davon, vier, da könnte man Verschiedenes sagen, entstanden
Moab durch Inzest, Moab war der Sohn Lotz, den seine Töchter mit ihrem Vater gezeugt
haben, als sie ihn betrunken gemacht haben, nachdem Sodom und Gomorra untergegangen war.
Nun da kann das Volk letzten Endes nichts dafür, aber es hatte einen sehr unschönen
Beginn dieses Volk.
Aber dann als das Volk Israel aus Ägypten aus der Wüste hochkam und ziemlich ermattet
war, da heißt es dann, dass die Moabiter ihnen nicht entgegen gekommen sind, mit Brot
und mit Wasser.
Sie haben kein Mitleid gehabt mit diesem Volke Israel, dann haben sie noch mehr getan, sie
haben an den Biliam gedungen, um das Volk zu verfluchen, Gott hat das verhindert, Biliam
konnte das nicht tun, er musste das Volk segnen, aber Biliam hatte dann den Moabitern einen
Rat gegeben, was sie tun könnten, dass sie das Volk einladen sollten zu ihren Götzenfesten
und dass sie ihre jungen Mädchen mal ein bisschen da ins Lager schicken sollten und
so verführten sie das Volk Israel in den ebenen Moabs zum Götzendienst und zur Hurerei.
Und wir hatten gesehen, diese beiden Dinge hingen auch mit Bethlehem Judah zusammen,
Ende des Buches der Richter, Götzendienst, Hurerei.
Diese Sünden, die sich durch die ganze Bibel ziehen, von Anfang bis Ende, sehr schütternd.
Kinder, hütet euch vor den Götzen, sagt Johannes, natürlich in einem abstrakten Sinn,
meint er jetzt nicht ein Standbild aus Holz und Stein, sondern Götzen, wie wir sie heute
haben, Kinder, hütet euch davor.
Und wie viel in den Briefen des Neuen Testaments über Hurerei steht, ist erschütternd, ist
erschütternd, dass sowas im Epheserbrief stehen muss.
Das steht aber dort, da steht das, in einem Brief, der so hohe Segnungen vorschickt, da
steht das.
Eine Gefahr, bis in unsere Tage, diese beiden Dinge.
Und wie gesagt, jetzt begibt er sich in dieses Gebiet, dieses Volkes, das das Volk Israel
einst verführt hat, zum Götzendienst und zur Hurerei.
Und dann möchte ich noch etwas lesen aus dem Propheten Jeremia, in Bezug auf dieses
Volk Moab.
Ich hoffe, ich finde die Stelle, ja, Jeremia 48, ich meine jetzt den Vers 11, sorglos
war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen Häfen, und wurde nicht ausgelehrt
von Fass zu Fass, und in die Gefangenschaft ist es nie gezogen, daher ist ihm sein Geschmack
geblieben und sein Geruch nicht verändert.
Eine Charakterisierung des Geistes Gottes von diesem Volk.
Gott bezeichnet es als sorglos, Moab war ein sehr fruchtbares Gebiet, dort wurde auch
viel Wein angebaut und darum dieses Bild hier, Wein, der da eben, wenn er gekelchert wurde,
in einem Fass aufbewahrt wurde, wo sich dann Trübungen absetzten auf den Grund, dann hat
man das abgegossen, vorsichtig, sodass das nicht wieder aufgewirbelt wurde, und dann
kam es in ein neues Fass, und da waren wieder Niederschläge, die sich da abgesetzt haben,
ja und so wurde dann der Wein gereinigt praktisch von allen festen Bestandteilen, und wenn man
das eben nicht machte, ihn von dieser Hefe nicht trennte, dann war das eben kein guter
Wein.
Aber was Gott mit diesem Umschütten von Fass zu Fass meint, das kommt klar in dem Ausdruck,
es ist nie in Gefangenschaft geführt worden, das heißt es sind nie Übungen bei diesem
Volk gewesen, nie Schwierigkeiten, das hat so sorglos dahin gelebt.
Diese Übungen, die Gott in unser Leben schickt, in unser Leben als Gläubige, auch eine Hungersnot,
auch einmal Mangel in der Versammlung, die sollen ja etwas bewirken, sie sollen bewirken,
dass wir uns fragen, Herr, was ist los, warum ist Hungersnot, warum wird in der Versammlung
so wenig Nahrung, warum ist so wenig Nahrung da?
Ich sage das jetzt nicht von Hamburg, ich sage das allgemein jetzt, warum ist so wenig
Nahrung da?
Dann gibt es welche, hier kriegt man nichts, ich gehe woanders hin, da kriegt man mehr.
Das ist auch eine Lösung.
Diese Lösung hat Elie Melig angestrebt, einfach weggegangen, dieser Übung sich entzogen.
Was viel besser gewesen wäre, eine solche Frage hat Gideon gestellt, wir wollen uns
das mal anschauen.
In Richter 6, ich meine jetzt Vers 13, und Gideon sprach zu ihm, dem Engel des Herrn,
also zum Herrn selbst, bitte mein Herr, wenn der Herr mit uns ist, gemeint ist Jehova,
warum hat denn dies alles uns betroffen?
Und wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, in dem sie sprachen
und so weiter?
Also diese Frage, warum hat uns dies alles denn betroffen?
Was ist los?
Das ist doch, du sagst Gott ist mit uns, Gott hat ja natürlich, der Engel hat gesagt,
ich bin mit dir, aber das ist so schön bei Gideon, er hat das sofort mit dem Volk eins
gemacht, ging nicht darum, ich habe ihn bei mir und der Rest ist egal, nein, er wollte,
dass Gott bei seinem Volk ist und sagt, wenn du bei uns bist, warum sind wir in einem solchen
Zustand?
Ich verstehe das nicht, Gott hat doch Wunder getan und was unsere Väter und Großväter
erzählt haben, das ist was ganz anderes als das, was wir erleben.
Warum ist das so?
Seht ihr, so eine Frage hätte Elimelech stellen sollen, warum ist das so?
Warum haben wir im Haus des Brotes Hungersnot?
Warum?
Und wenn dieses Fragen ehrlich ist, dann hätte Gott das gesagt, dann hätte Gott gesagt,
schaut doch einmal, was aus eurer Stadt gekommen ist, ein Götzenpriester, eine Frau, die neben
ihrem Mann herhurt und der gesamte Zustand des Volkes, das ist der Grund, demütigt euch,
kehrt um, aber diese Frage hat Elimelech nicht gestellt, Elimelech wollte nur weg aus den
Schwierigkeiten, wurde zu einem Volk, das, was haben wir gelesen in Jeremia 48, das sorglos
ist, das keine Sorgen hat, keine Probleme.
Ja, in der Versammlung Gottes gibt es Probleme und ich merke das die letzten Jahre immer
mehr, wenn man einige Jahre, wenn so jetzt, wie wir sagen, vollzeitig im Dienst sein darf,
wenn einem die Versammlungen, die Geschwister kennenlernen, dann erfährt man auch mehr,
dann erzählen sie einem da was und da was und da was, Geschwister und manchmal denkt
man, ich kann es nicht mehr, manchmal denke ich, jetzt mache ich Urlaub, jetzt will ich
einfach alles vergessen, so viele Sorgen sind da, so viele Übungen, ihr habt auch welche
hier am Ort, so viel Nöte und dann, ach, wenn man nur sorglos sein könnte, nicht,
alles hinter sich lassen könnte und das war genau was Elimelech dachte, alles hinter mir
lassen, sorgenfrei leben, bei diesem Volk der Moabiter, da waren keine Übungen.
Nun, wenn man jetzt die Konsequenzen sieht, ich will da ja nicht bei Elimelech stehen
bleiben, wenn man die Konsequenzen sieht, dann kann man nur sagen, da ist ein Weg, der
einem Manne gerade erscheint, aber am Ende ist dann der Tod da, nicht, dieser Vers in
der Bibel, den gibt es ja und Elimelech ist ein super Beispiel dafür, nicht, das schien
ihm ein guter Ausweg zu sein und das war ein Weg des Todes, er starb als erster, später
seine beiden Söhne, aber wir wollten ja über Naomi sprechen, Naomi war die Frau, nun, hier
in diesem Fall müssen wir ja sagen, sie konnte ja nichts anderes als mit ihrem Mann mitgehen,
nicht, eine andere Möglichkeit hatte sie nicht, der Mann war hier der Führer, ist
auch von Gott so gesehen in der Ehe, das Haupt und er traf diese Entscheidung und er ging
und für sie gab es keinen anderen Weg als mitzugehen, aber jetzt dürfen wir das nicht
einfach übertragen, Geschwister, nehmen wir einmal an, in einer Ehe, da ist ein Ehepartner,
jetzt nehmen wir mal an, der Mann, der sagt, ich will diesen schmalen Weg nicht mehr gehen,
es ist mir alles zu eng, ich gehe woanders hin, muss dann die Frau einfach sagen, ich
gehe mit dir, muss sie das, wirklich, ich glaube nicht, ich sage nicht, dass dieser
Weg einfach ist für eine Frau, dann zu sagen, da wo du hin willst, da gehe ich nicht mit
hin, der Weg ist bei Leiben nicht einfach, aber ich glaube, dass in geistlichen Dingen
jeder, ich spreche von geistlichen Dingen, hier waren das äußere Dinge, die Frau konnte
nicht anders, aber in geistlichen Dingen ist jeder vor dem Herrn verantwortlich und jetzt
habe ich ein Wort an die Schwestern, liebe Schwestern, ich sehe das manchmal, nicht,
dass ihr mich nicht mehr einladet, aber ich sehe das manchmal in Häusern, da sehe ich
dann im Wohnzimmer einen Schrank, da scheint der Schrank des Bruders zu sein, da stehen
dann, hoffentlich, ist ja sehr oft, geistliche Auslegungen und dann gibt es ein anderes Fach
in dem Schrank, von oben bis unten, ach so, so schöne Zionsbücher und so christliche
Romane, alles voll und ich muss nicht fragen, wer hat was gelesen, das ist schon ziemlich
klar, wer was gelesen hat, nein, Geschwister, das meine ich durchaus ernst, ihr lieben
Schwestern, lest ihr auch Betrachtungen, studiert ihr auch das Wort oder sagt ihr,
das soll mein Mann tun, der muss das wissen, ich muss das nicht wissen, ich muss ja nicht
da vorne stehen, das ist verhängnisvoll, das ist absolut verhängnisvoll, wenn die
Schwestern meinen, das ist die Sache der Brüder, da ist jeder vor dem Herrn verantwortlich
und ich bin froh für jede Schwester, die auch mal am Bruder sagt, das hast du da gesagt,
das steht aber nicht in der Schrift, oh, ich bin dankbar für solche Schwestern, das sollen
sie nicht öffentlich sagen, das ist auch klar, das gehört sich nicht, aber wenn sie
es im Stillen mal sagen, du, was du da gesagt hast, die Aquila, nein, der Aquila und die
Priscilla, als sie dem Apollos den Weg Gottes genauer auslegten, da steht die Priscilla
zuerst, scheinbar war sie besser bewandert in der Schrift als ihr eigener Mann, da steht
sie an erster Stelle, das war eine Schwester, die die Lehre kannte, die sie so gut kannte,
dass sie mit ihrem Mann zusammen dem Apollos den Weg Gottes genauer auslegen konnte, also
ich möchte alle Schwestern bitten, sich nicht einfach an den Mann zu hängen im geistlichen
Dingen, sondern eigenständig, auch ein eigenständiges Gebetsleben zu haben, es ist gut, wenn der
Mann Priester im Haus ist und mit der Familie oder später, wenn die Kinder außer Haus
sind oder wenn keine Kinder da waren, mit der Frau zusammen zu beten, aber das hat nichts
damit zu tun, dass jeder auch noch selbst mit dem Herrn spricht, die Frau muss ein eigenständiges
Gebetsleben auch noch haben und der Mann auch. Ich habe manchmal erlebt, wie Schwestern,
wo der Mann dann heimgenommen wurde, plötzlich anfingen, ja, sie waren gar nicht mehr geübt,
selbst mit dem Herrn zu leben, sondern haben sich einfach nur immer an ihren Mann angelehnt,
das möchte ich hier aus dieser Stelle nochmal, hier ging es um äußere Dinge und Naomi blieb
nichts anderes übrig, als ihrem Mann zu folgen, aber wenn wir das geistlich übertragen, möchte
ich doch sagen, eine Frau muss ein eigenständiges, geistiges Leben haben und wenn ein Mann einen
falschen Weg geht, dann kann sie ihm sagen, darauf folge ich dir nicht, das ist nicht
einfach, das gebe ich zu, ist ganz, ganz schwer. Ich kenne auch Fälle, wo ein Ehepaar den
Platz des Zusammenkommens noch nicht kannte und dann ist oft so, ja natürlich, das Schönste
ist, wenn sie gemeinsam dann, wenn sie in Berührung gekommen sind mit den Grundsätzen
des Wortes Gottes, dann gemeinsam sagen, wir wollen gemeinsam diesen Weg gehen, aber wenn
der eine ihn jetzt schon erkannt hat und der andere sagt, nee, das will ich aber nicht,
soll dann der andere sagen, ich warte, bis du das auch verstehst oder gilt da doch nicht
dem Wort Gottes zu gehorchen und dann muss man vielleicht, ich weiß das aus einem Fall,
der ist dann alleine gegangen, da war es dann der Mann, der ist alleine gegangen und so
überzeugt, dass nach einem halben Jahr die Frau gesagt hat, ich sehe, du hast das gute
Teil erwählt, ich komme mit dir. Und wahrscheinlich, wenn er immer Rücksicht genommen hätte, wären
sie heute noch da an dem falschen Platz. Nein, da muss jeder für sich vor dem Herrn stehen
und Position beziehen. Das ist das Erste, was ich sagen möchte hier in Bezug auf Naomi,
wie gesagt, im Äußeren blieb ihr nichts anderes übrig, als dem Mann zu folgen. Jetzt
noch einmal zurück zu Elimelech, dem Haupt dieser Familie. Wir müssen uns als Männer
klar sein und als Familienväter, wenn wir welche sind, dass wenn wir einen falschen
Weg gehen, die Gefahr ganz groß ist, dass wir unsere ganze Familie mitziehen auf dem
falschen Weg. Die Gefahr ist riesengroß. Ich denke noch an ein anderes Beispiel, wo
das auch so katastrophal geendet hat. Als Jakob nach Sichem zog, als er aus Padan Aram
kam, Gott hatte ihm eigentlich gesagt, als er zurückkehren sollte, hatte Gott sich ihm
vorgestellt und hat gesagt, ich bin der Gott von Bethel. Und da hätte Jakob verstehen
müssen, wo er hinzugehen hat, aber er hat es nicht verstanden. Gott hat ihm auch nicht
gesagt, mach dich auf, zieh hinauf nach Bethel. Er hat nur gesagt, ich bin der Gott von Bethel.
Und dann ist er nach Sichem gegangen und wir wissen, was dort passiert ist. Seine Tochter
ist entehrt worden, seine Söhne sind zu Mördern geworden und Jakob war am Tiefpunkt seines
Lebens. Und dann sagt Gott, zieh hinauf nach Bethel. Zieh hinauf nach Bethel. Ja, Jakob
hatte nicht genauge, das war nicht jetzt in dem Maße, wollen wir mal sagen, gegen Gott
wie hier Elimelech, der aus dem Land Israel wegzog nach Moab. So schlimm war das nicht.
Sichem war immerhin im verheißenen Land damals, aber es war nicht der Ort, wo Gott ihn haben
wollte. Gott wollte ihn nach Bethel haben. Dieser falsche Weg von Jakob hatte verhängnisvolle
Folgen für seine ganze Familie. So müssen wir Männer uns sagen lassen, wenn wir einen
falschen Weg einschlagen, dann ziehen wir meistens unsere ganze Familie mit. Das ist
eine Riesenverantwortung. Nun, jetzt Naomi, Wiederherstellung. Wir sehen, ich möchte
mal das so anwenden, 4. Mose 19, das ist das Kapitel über das Opfer der roten jungen Kuh.
Diese Kuh wurde ja geschlachtet, auf die noch kein Joch gekommen war, wurde ganz verbrannt,
vollständig und diese Asche wurde genommen und in Wasser getan. Und dieses Aschenwasser,
nenne ich das mal, das wurde auf jemanden gesprengt, der eine Leiche berührt hat. Diese
Person war sieben Tage unrein und dieses Reinigungswasser, das musste auf sie gesprengt werden am dritten
Tag, zum ersten Mal, nachdem der Tod sie, die Leiche berührt hatte und am siebten Tag
dann noch einmal wurde dieses Wasser auf sie gesprengt. Und erst dann, am siebten Tag war
sie dann wieder ganz rein und konnte an allem wieder teilhaben, was Rechte eines Israeliten
waren. Bis dahin war sie unrein, durch diese Berührung mit der Leiche. Und ich möchte
einmal, bitte nicht lehrmäßig, aber so im Hinterkopf, Naomi, ich sag mal dreimal eine
Leiche berührt. Ihren Mann, ihre beiden Söhne, sie musste da irgendwie tätig werden auch,
nicht? Nach israelitischem Bild hat sie, war sie dreimal mit einem Toten in Berührung
gekommen. Und ich sehe bei Naomi, dass diese Wiederherstellung in Phasen geschieht. Die
ist nicht eine Wiederherstellung, Schalter rumgedreht und die Naomi ist wieder die Alte.
So einfach sind zehn Jahre Moab nicht vorbei. Zehn Jahre war sie dort. Das haben wir gelesen
in Vers, wo steht das mit den zehn Jahren? In Ende Vers 4, nicht? Ende Vers 4. Und sie
wohnten dort etwa zehn Jahre. So einfach sind zehn Jahre, nicht einfach in Schalter rum.
Diese Wiederherstellung der Naomi scheint mir in Stufen zu gehen. Das, was sie zurückbringt,
ist das, was wir lesen als Begründung in Vers 6. Sie kehrte zurück und jetzt kommt
es Mitte Vers 6. Denn sie hatte im Gebiet von Moab gehört, dass der Herr sich seinem
Volk zugewandt habe, um ihnen Brot zu geben. Also diese Nachricht, dass die Hungersnot
zu Ende ist im Land Israel. Diese Nachricht der Gnade, die war in ihr Ohr gedrungen. Und
das ließ sie zurückkehren. Ein Bruder Hamilton Smish vergleicht an dieses mit dem, was da
im Herzen des sogenannten verlorenen Sohnes war, der bei den Schweinen gelandet war und
selbst die Nahrung der Schweine wurde ihm verweigert. Wo er sagte, die Tagelöhne im
Haus meines Vaters, die haben Brot die Fülle. Die haben es gut. Da ist Segen da bei meinem
Vater. Da ist alles vorhanden. Und ich hier, und hier ist ganz ähnlich. Sie hört, dass
Gott seinem Volk wieder sich zugewandt hat, indem er Brot gegeben hatte. Dass diese Nachricht
der Zuwendung Gottes zu seinem Volk, brachte sie dazu nicht so sehr das Elend, sondern
die Gnade. Wenn sie das nicht gehört hätte, wenn sie das nicht gehört hätte, es wird
ja gesagt, denn sie hatte gehört, dann müssen wir eigentlich den Umkehrschluss ziehen, dann
wäre sie noch weiter da geblieben. Es war dieses, was sie gehört hatte, was sie veranlasste
zurückzukehren. Die Schwester, wenn wir uns weggewandt haben vom Herrn oder auf Abwege
gekommen sind, dann ist es immer etwas von Gott, was an unser Herz kommt, was uns dazu
bewegt, vielleicht bewegt zurückzukehren. Es kommt nie aus uns selbst. Es ist immer
etwas, was Gott bewirkt, das dann in unserem Herzen die Bereitschaft hervorruft zurückzukehren.
Das ist die Gnade Gottes. Das ist gut, dass sie zurückkehren will. Aber ich hatte das
ja nicht im Einzelnen gelesen, ich denke euch ist das bekannt, dass wir merken, so ganz
stimmt es mit der Naomi aber nicht, denn sie hält ja ihre Schwiegertöchter zurück,
die folgen ihr und dann bedrängt sie gleichsam, zweimal ihre Schwiegertöchter doch zurückzukehren.
Beim ersten Bedrängen fällt noch keine von beiden um. Sie weinen und hängen ihr an und
dann schildert sie die Dinge noch etwas drastischer. In den Versen meine ich jetzt elf und zwölf
und dreizehn. Und da bei diesen etwas eindringlicheren Vorstellungen, dass praktisch keine Hoffnung
für diese beiden jungen Frauen ist, da kehrt dann Opa um, Ruth aber hängt ihr an, lässt
sich nicht abschütteln. Aber was Ruth tut, dazu kommen wir ja morgen. Aber hier wie sie
eben ihre Schwiegertöchter den Rat gibt, bleibt hier zurück. Ich weiß nicht warum
sie das getan hat. Waren diese Gründe echt, die sie da vorgab? Vielleicht. Vielleicht.
Vielleicht war sie einfach rein menschlich besorgt, dass die, ich sage mal, wieder einen
Mann bekommen. Darum geht es ja hier. So argumentiert sie ja. Es ist interessant, man muss das nur
mal nebeneinander stellen. Kapitel 1, Vers 9. Der Herr gebe euch, dass ihr Ruhe findet,
jede im Haus ihres Mannes. Gemeint war, ihres Mannes in Moab. Das war gemeint. Und wenn
wir jetzt Kapitel 3 lesen. Meine Tochter, sollte ich dir nicht Ruhe suchen, dass es
dir wohlgehe? Das ist dasselbe Thema. Das ist immer noch dasselbe Thema. Aber ganz anders
jetzt. Jetzt denkt sie an einen Boas und nicht an einen Moabiter für die Ruth. Da denkt
sie jetzt ganz anders. Ich hatte den Eindruck, manchmal entschuldigt, wenn ich das so sage,
dafür ist niemand betroffen. Als Rumänien, sich Ceaușescu tot war, ermordet von seinem
Volk und der Weg zum Westen hin aufging und das Land noch sehr sehr arm war, da sind ja
manche dieser rumänischen Geschwister auch als Arbeitskräfte hier in den Westen gekommen,
auch junge Schwestern. Da habe ich manchmal gedacht, Mensch, so bei Gesprächen in den
Häusern dort, ja da ging es darum, vielleicht findest du einen Mann in Deutschland. Vielleicht
findest du einen Mann in Deutschland. Da ging es aber nicht darum, ob der gläubig
oder ungläubig ist. Da ging es nur darum, ein Mann aus Deutschland, der Geld hat und
dass die Tochter gut versorgt ist. Und das war in Häusern von gläubigen Geschwistern.
Da fingen plötzlich an die Grundsätze zu wanken, die man sonst festgehalten hat. Hauptsache
ein Mann und dann noch ein Mann aus dem Land, wo Wohlstand ist. Dann bist du gut versorgt.
In einigen Fällen ist das gerade so gekommen. Und nur Elend. Ist ja klar. Nur Elend! Ich
hoffe nicht, dass Eltern für ihre Kinder nur das materielle Wohl im Auge haben. Hauptsache
gut situiert. Hauptsache ein reicher Mann. Egal ob der geistlich ist. Hauptsache gut
versorgt. Ich möchte uns da als Eltern nie solche Interessen leiten. Und wollen wir nie
solche Interessen bei unseren Kindern wecken. Dass das etwas ist, wonach sie trachten. Und
die wesentlichen Dinge dabei liegen bleiben. Aber in diesem Zustand hier, wie gesagt, da
ist Naomi hier noch. Vielleicht, ich will noch einmal, es kann sein, sie hat rein menschlich
gedacht, ihr braucht Versorgung. Und natürlich, ich vermute einfach auch, dass Naomi im Hinterkopf
hatte, dass ein Moabiter nicht in die Versammlung Israels kommen sollte, bis ins zehnte Geschlecht
nicht. Das war ja mal gesagt worden von Gott. Und die hat gedacht, sie als Moabitin, die
hat doch in Israel keine Chance. Die will doch keiner. Sie, eine Moabitin, vielleicht
war es auch das. Oder war es noch was anderes? Dass sie sagte, wenn die jetzt mit mir kommen,
und dann sehen in Israel, was ein Leben jenseits des Jordan ist, dann werden die mich oft vielleicht
fragen, Mutter, wie hast du denn hier in Moab gelebt? Das stimmt ja überhaupt nicht überein
mit dem, was wir jetzt erfahren in eurem Land. Hat sich Naomi vielleicht auch geschämt,
dass sie dachte, dann sehen meine beiden Töchter, die bis jetzt an mir hochgucken. Denn klar,
die Naomi hatte schon noch als gläubige Israelitin sicher ein Verhalten, das weitaus besser war
als das der Moabiter. Und wurde deswegen wahrscheinlich geschätzt und geachtet von Ruth und Orpah.
Aber nun würden ja ihre Schwiegertöchter den Vergleich machen können mit frommen Israelitinnen
die im Land geblieben waren. Ich weiß es nicht. Ich deute das mal nur so an, ob da bei Naomi
auch solche Gedanken waren. Warum sie sagte, das sollten sie besser mal nicht sehen, dass ich gar
nicht so fromm war, wie sie vielleicht mich immer angeguckt haben. Sei dahingestellt. Ich weiß es
nicht. Eine gewisse Wiederherstellung ist da, durch die Gnade Gottes, sie will zurück. Aber
dann kommen wir noch ganz kurz zu Anfang Kapitel drei. Und jetzt meine ich, hier ist der siebte
Tag der Reinigung. Hier ist Naomi wirklich wiederhergestellt. Das ist erstaunlich, was sie
dort am Anfang dieses Kapitels sagt. Höchst erstaunlich. Wie kommt das? Warum ist Naomi so
verändert hier? Sie hatte, darf ich das mal sagen, sieben Wochen lang das Getreide von den Feldern
des Boas gegessen. Das war es. Geistlich gesprochen. Versteht ihr? Geistlich übertragen. Sie kamen an
in Bethlehem zum Beginn der Gerstenernte. Das wird uns genannt am Ende von Kapitel eins. Sie
kamen dort an beim Beginn der Gerstenernte. Und dann lesen wir am Ende von Kapitel zwei in Vers 23
und so hielt sie sich zu den Mägden des Boas, um aufzulesen, bis die Gerstenernte und die
Weizenernte beendet war. Und diese gesamte Erntezeit ist etwa sieben Wochen. Woran können
wir das erkennen? Die Erntezeit fing an mit der Darbringung der Erstlingsgabe. Am Tag nach dem
Sabbat nach dem Passa. Passa war das erste jüdische Fest. Und dann kam die Darbringung
der Erstlingsgabe. Da wurde eine Gabe von Gerste, Gott dargebracht. Von der gerade geernteten Gerste.
Die erste Gabe, Gott dargebracht. Am Tag nach dem Sabbat nach dem Passa. Passa ist der Tod Christi.
Sabbat ist der Samstag. Und der Tag danach ist der Tag der Auferstehung des Herrn. Die Darbringung
der Erstlingsgabe ist Christus, der auferstandene Christus. Damit fing die Gerstenernte an. Und
dann kam die Weizenernte. Und am Ende der Weizenernte gab es wieder ein Opfer. Das war
das Opfer der Wochen. Da wurden zwei Webebrote, Gott dargebracht, aus Feinmehl, aus Weizenmehl. Aus
dem Weizen, der gerade geerntet worden war. Und darum sage ich, dass das war sieben Wochen nach
der Darbringung der Erstlingsgabe. Darum war wohl die gesamte Getreideerntezeit ein Zeitraum von
etwa sieben Wochen. Und alle diese sieben Wochen, eine vollkommene Zeit, hatte Naomi von der Gerste
und von dem Weizen, von den Feldern des Spoas gegessen. Ist es klar, was damit gemeint ist,
nicht? Sie hat sich wieder von dem guten Wort, für uns übertragen, von dem guten Wort Gottes
genähert und war gesund geworden. War wieder hergestellt jetzt. Und dann ist es ganz erstaunlich.
Ich möchte jetzt ganz kurz noch etwas zu Vers 2 sagen, von Kapitel 3. Also sie ist darum besorgt,
dass ihre Schwiegertochter nun Ruhe findet. Ach, noch mal ganz kurz etwas. Ich schiebe noch mal
was ein. Vier Kapitel. Erster Kapitel. Man könnte sagen, Nahrung suchen. Insofern war Hungersnot,
nicht? Elle Mellig suchte Nahrung, bloß am falschen Ort. Kapitel 2, Nahrung finden. Ganz
klar. Ruth liest Ehren auf, auf dem Feld des Spoas. Sie findet Nahrung. Kapitel 1, Nahrung
suchen. Kapitel 2, Nahrung finden. Kapitel 3, Ruhe suchen. Kapitel 4, Ruhe finden. Da wird die
Ruhe gefunden. Da kommt diese Verbindung zwischen Boas und Ruth. Aber hier in Kapitel 3 sollte ich
nicht Ruhe suchen für dich. Hier wird Ruhe gesucht. Und hier, wie gesagt, ergreift Naomi
die Initiative. Und dann Vers 2. Und nun ist nicht Boas, bei dessen Mägden du gewesen bist,
unser Verwandter? Siehe, er waffelt diese Nacht auf der Gerstentenne. Ein wunderbarer Satz. Wenn
wir das jetzt übertragen. Noch ein kleiner Einschub. Ich hatte vorhin gesagt, in Kapitel 1
wird Boas überhaupt nicht erwähnt. Den gab es doch die ganze Zeit. Mit keinem Wort wird er erwähnt.
Wir haben hier im ersten Kapitel den Weg Elle Melligs. Und das ist ein eigenwilliger Weg. Da
wird Boas nicht erwähnt. Obwohl er da ist. Aber es ist ein Weg an Boas vorbei. Boas ein Bild ist
sein Jesus, nicht? Aber im zweiten Kapitel, da kommt er gleich zu Anfang, wird er hier genannt,
obwohl er noch gar nichts tut. Aber es wird gesagt, er ist da. Da ist Boas da. Nachdem sie
zurückgekehrt waren. Und dann sehen wir, hatten wir ja gesagt, Ruth ergreift die Initiative. Und
dann heißt es schon, und sie kam zufällig auf das Feld des Boas. Zufällig. Das ist, wie Gott
Herzen lenkt, die die Schrift noch gar nicht so gut kennen. Die das selbst noch gar nicht beurteilen
können. Aber die Gottesflüchtig sind, die lenkt Gott und bewahrt sie und führt sie richtig. Wenn
nur die Herzen einfältig sind. Und das war bei Ruth so. Und da führte sie Gott genau auf das
richtige Feld. Nach außen war das Zufall. In Wirklichkeit war das Leitung Gottes. Er hatte
die Umstände so geleitet, dass sie auf dieses Feld kam. Aber es waren nicht nur Omi die gewesen,
die gesagt hat, du wir haben hier einen Verwandten an dem Ort und geh mal auf seine Felder. Hätte man
eigentlich denken können, dass Naomi das sagt. Da bist du sicher und ich kenne den Mann und der
ist freundlich. War er ja dann auch. Das hätte doch Naomi sagen können. Nichts. Kein Wort. Erst
als dann die Ruth kommt, kriegt die Naomi solche Augen. Die hat gedacht, das ist eine Weltmeisterin
mit dem Auflesen. Das gibt es doch nicht, was die nach Hause bringt. Das gab es auch normalerweise
nicht. Die Ruth hat sich ja selbst gedacht, irgendwie sind die Märkte nicht mehr so ganz
bei der Sache hier. Da liegt doch viel mehr als heute Morgen. Mittags hatte doch der Boaz gesagt,
zieht mal Ehren raus. Natürlich hat das die Ruth nicht merken sollen, dass da Ehren raus sind. Das
haben die schon heimlich gemacht. Da lagen doch plötzlich viel mehr Ehren als am Morgen. Und dann
kam sie mit so viel Heim. Bei wem bist du? Hast du aufgelesen? Wo bist du gewesen? Ja bei Boaz.
Ich will eine ganz kurze Begebenheit erzählen. Ein ehemaliger Schüler von mir kam zum Glauben.
Und dann berichtete er das seinen Eltern, dass er den Herrn Jesus gefunden hatte. Und dann hat
er mir das später erzählt. Hat sein Vater ihn erschüttert in sein Zimmer geholt und hat gesagt,
Sohn, ich freue mich so riesig. Wie, warum? Ich gehöre auch dem Herrn Jesus, aber das hast du nie
gewusst. Der war abgetaucht, der Vater. Über Jahre hinweg abgetaucht. Und die Bekehrung seines Sohnes
hat ihn zurechtgebracht, den Vater. Als der Sohn ihm erzählte, Papa, ich habe den Herrn Jesus
angenommen. Und gemeint, er erzählt dem Vater etwas, wovor der Vater gar nichts versteht. Da
hat der Vater gesagt, du, ich muss dir gestehen, ich gehöre auch dem Herrn Jesus, aber das konntest
du nicht wissen. So ähnlich habe ich hier fast bei den Eindruck, wo die Ruth sagt, ich war bei
Boaz. Und dann kommt bei ihr, ja das ist unser Verwandter. Aber hier jetzt in Vers 2, das ist
sehr schön. Da sagt sie also, Boaz, das hat sie vorher schon gesagt, ist ein Blutsverwandter von
uns. Sie weiß also, wer Boaz ist. Ja klar, Blutsverwandten kennt man ja. Sie weiß, wer
Boaz ist, aber noch mehr. Sie weiß, wo er ist, nämlich auf der Gerstentenne. Und drittens weiß
sie, was er tut. Er wurfelt. Oh, jetzt übertragen wir das mal geistlich. Ein älterer Gläubiger,
ein älterer Gläubiger, auch ein wiederhergestellter, zurechtgebrachter älterer Gläubiger, sollte den
Herrn kennen, gut kennen. Sollte wissen, wo er ist und sollte wissen, was er tut. Oh, das ist
wir. Das erste sagen wir ja noch, ist doch klar, ein Gläubiger sollte den Herrn kennen. Aber ich
sollte auch wissen, wo der Herr ist. Da sagen wir im Himmel, ja gut, das ist klar. Das ist keine
Schwierigkeit, das zu wissen. Aber wo ist er hier? Kennen wir den Platz, wo zwei oder drei versammelt
sind zu seinem Namen hin, wo er in der Mitte ist? Kennen wir diesen Platz, wo er ist? Wissen wir,
was der Herr tut? Das ist noch schwieriger. Das ist noch schwieriger. Hier, was tat er hier? Er
wurfelte. Das ist eine ganz bestimmte Tätigkeit mit dem Getreide. Da gibt es ja verschiedene
Tätigkeiten, was man mit Getreide machen kann. Man kann Getreide säen. Matthäus 13, der Jesus,
der Seemann. Man kann Getreide ernten. Man kann Getreide dreschen. Das war hier auch schon
geschehen. Das war schon gedroschen. Was er jetzt noch hier tat, war Wurfeln. Geschwister,
wissen wir, was der Herr immer gerade im örtlichen Zeugnis tut? Welchen Vorgang er gerade im Moment
tun möchte? Sollten wir Brüder, die wir am Wort dienten, eigentlich wissen? Was der Herr gerade
will in der Versammlung? Will er dreschen? Das ist ein harter Vorgang, ja? Oder will er Wurfeln?
Oder will er, dass gerade gesät wird, weil da Kinder von Gläubigen sind, die noch gar nicht
errettet sind? Will er, dass gesät wird, das Evangelium? Was tut der Herr gerade? Was will
er, dass gerade getan wird? Das muss ich wissen. Da müssen wir den Herren fragen, Herr, was machst
du gerade? Aber hier die Naomi, die weiß das. Die weiß, wer der Herr ist. Also übertrage mich. Sie
weiß, wo er ist und sie weiß, was er tut. Das ist schön. Und dann gibt sie ganz klare Anweisungen.
Das ist frappierend für mich. Sie sagt zu ihr nicht, ich meine, ich meine, du könntest dich mal
waschen. Was hätte ich eigentlich für angebracht? Vielleicht solltest du auch noch ein bisschen Öl
nehmen. Nein, nein, so redet Naomi nicht mit vielleicht und könntest du vielleicht. Meinst
sie nicht das? Wie reden wir mit Geschwistern? Wie wir, die wir älter sind, wie reden wir mit
Jüngeren? Können wir so konkret Ratschläge geben? Sagen, mach das, mach das. Nicht, dass die Jungen
nicht auch eigene Verantwortung haben. Man kann auch nicht alles bestimmen. Aber manchmal werden
wir gefragt. Und ich muss euch sagen, dann wird es mir immer ganz mulmig, wenn junge Geschwister
mich fragen, Horst, was soll ich tun? Dann denke ich immer, was habe ich jetzt für eine Verantwortung?
Was habe ich jetzt für eine Riesenverantwortung? Nicht für mich. Es geht ja nicht um mich,
geht um ihn. Und wenn ich ihm jetzt einen falschen Rat gebe, der zwar menschlich verständlich ist,
er vielleicht auch irgendwo in der Bibel noch seine Basis hat, aber ist es das genau, was der
Herr jetzt will? Ich bin gefragt worden. Was soll ich tun? Und dann merkt man, wie man Angst bekommt,
wie man Furcht bekommt, jetzt etwas zu sagen. Denn der junge Bruder oder die junge Schwester
vertraut einem und denkt, dieser ältere Bruder, der muss das doch wissen, ich will das so tun,
wie er sagt. Oh, dann haben wir eine Riesenverantwortung. Aber hier bei Naomi sehen
wir, die ist wirklich gesund. Die ist geistlich wiederhergestellt. Da ist kein vielleicht und
könnte sein, dass oder nichts. Bade dich, salbe dich, zieh dir neue Kleider an, geh hinab, warte,
bis er gegessen, getrunken hat, sich hingelegt hat, dann decke auf zu seinen Füßen und dann wird er
dir sagen, was du tun sollst. Das sind ja zack, zack, zack, zack, eins nach dem anderen. Ganz,
ganz klare Anweisungen. Und wisst ihr, was das Wunderbare ist? Die Ruth, die sagt, alles, was
du gesagt hast, will ich tun. Das lesen wir am Ende von Vers 5. Alles, was du sagst, will ich tun.
Dann lesen wir in Vers 6. Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem. Die hat also nicht nur
gesagt, das will ich tun und hat so was anderes getan. Nicht nur geredet, die hat auch getan. Die
hat es genau befürchtet. Und dann denke ich, die Ruth, die hat gedacht, gibt es das? Das ist ja
genauso, wie meine Schwiegermutter das gesagt hat. Die hat gesagt, ich soll mich da ein bisschen
verborgen halten und dann soll ich warten, bis er gegessen hat und getrunken hat und sich hingelegt
hat. Und sie stand da und beobachtete. Und der hörte mit der Arbeit auf. Der aß, der trank,
der legte sich hin. Ja, das alles hatte ihre Schwiegermutter gesagt. Was hat das für ein
Vertrauen bei der Ruth erzeugt? Es passierte genau so, wie es ihr die Schwiegermutter gesagt hat.
Nicht ein bisschen anders. Jetzt kann man sagen, das ist ja gar nicht schwierig. Also, wenn da
jemand eine schwere Arbeit getan hat, der ist danach hungrig und dann isst er und trinkt auch,
dann wird er noch müde und dann legt er sich hin. Das ist alles ganz normal. Will ich nicht ganz
ausschließen. Diese Vorgänge da, die könnte man menschlich auch erklären. Aber wir wollen das ja
geistlich sehen, Geschwister. Wir wollen das geistlich sehen. Und geistlich sehe ich hier,
dass die Naomi alles beschreibt, was da passieren würde. Und genau so passiert es. Und das muss
dieser jungen Ruth ein unwahrscheinliches Vertrauen gegeben haben in den Rat ihrer
Schwiegermutter. Die muss gedacht haben, ja, es passiert doch wirklich genau so, wie sie gesagt
hat. Darum war diese Naomi auch so sicher in ihren Anordnungen. So sicher! Ein wiederhergestellter
Gläubiger, der den Herrn kennt, der weiß, wie der Herr handelt und der das einem jungen Gläubigen
sagen kann. Und der junge Gläubige merkt dann die Erfahrung, es ist gerade so, wie der ältere
Gläubige mir das gesagt hat. Ich hoffe, dass bei manchen Ratschlägen, die ich jüngeren geben
durfte, das auch so war und nicht ganz anders. Dass die gesagt haben, na Herr Mensch, was der
Horst uns da für einen Rat gegeben hat, ist ganz anders gekommen, als der gedacht hat. Ist ganz anders
gekommen. Auf den frage ich nie mehr um Rat. Das ist ganz daneben gegangen. Tja, kann sein. Ich
weiß es nicht. Und wie froh ist man, wenn man dann hört, Horst, es ist alles so gekommen. Ich danke
dir für deinen guten Rat. Ich will gar nicht von mir sprechen. Ihr merkt das. Die Älteren unter euch,
können wir so raten? Die Eltern, jetzt meine ich nicht ältere, die Eltern, können sie so ihren
Kindern raten? Wie schön ist das, wenn jemand so wiederhergestellt ist. Das ist wirklich eine
wiederhergestellte Naomi. Und dann ganz zum Schluss, leider schon weit überschritten. Wir haben dann
gesehen, dass sie heiraten also, Ruth und Boaz. Und dann wird ein Kind geboren. Dieses Kind wird in
den Schoß von Naomi gelegt. Und die Nachbarn sagen, ein Sohn ist der Naomi geboren. Und dieser Sohn,
sie geben jetzt den Nachbarn den Namen. Eigenartiger Vorgang. Obed. Das heißt Diener oder Anbeter.
Das wird in Verbindung mit Naomi gebracht. Das Kind wird der Naomi in den Schoß gelegt. Ein Sohn
ist der Naomi geboren. Geschwister, wenn der Herr jemanden zurechtgebracht hat, dann kann er ihn
so weit bringen, den zurechtgebrachten Gläubigen, dass er wieder ein Diener des Herrn wird und ein
Anbeter. So möchte ich das mal hier übertragen. Ein Diener des Herrn und ein Anbeter. Ein zurecht
gebrachter Gläubiger. Aber wir müssen uns Mut machen lassen. Wir können falsche Wege gegangen
sein. Es gibt durch die Gnade des Herrn manchmal und solange man noch lebt, gibt es ein Zurück.
Gibt es die Möglichkeit zurückzukehren. Und es gibt sogar die Möglichkeit wieder, hier sehen wir
es, geistlich gesund zu werden. Sieben Wochen Getreide von den Feldern des Boas haben Naomi
geistlich wieder gesund gemacht. Und sie kann jetzt solchen Frischbekehrten wie der Ruth,
sag ich mal, eine große Hilfe sein. …
Transcripción automática:
…
Wir schlagen das Buch Ruth auf, das zweite Kapitel dieses Buches.
Ruth, Kapitel 2, ab Vers 1.
Und Naomi hatte einen Verwandten ihres Mannes, einen vermögenden Mann aus der Familie Elimelechs
und sein Name war Boaz.
Und Ruth, die Moabiterin, sprach zu Naomi, lass mich doch aufs Feld gehen und unter den
Ehren lesen hinter dem Herr, in dessen Auge ich Gnade finden werde.
Und sie sprach zu ihr, geh hin, meine Töchter, und sie ging hin und kam, und auf dem Feld
hinter den Schnittern her las sie auf, und sie traf zufällig auf das Feldstück des
Boaz, der aus der Familie Elimelechs war.
Und siehe, Boaz kam von Bethlehem und sprach zu den Schnittern, der Herr sei mit euch, und
sie sprachen zu ihm, der Herr segne dich, und Boaz sprach zu seinem Knecht, der über
die Schnitter bestellt war, wem gehört dieses Mädchen?
Und der Knecht, der über die Schnitter bestellt war, antwortete und sprach, es ist ein moabitisches
Mädchen, das mit Naomi aus den Gefilden von Moab zurückgekehrt ist, und sie sprach, lass
mich doch auflesen, und unter den Garben sammeln hinter den Schnittern her.
Und so ist sie gekommen und dageblieben von morgen an bis jetzt, was sie im Haus gesessen
hat ist wenig.
Und Boaz sprach zurück, hörst du, meine Tochter, geh nicht, um auf einem anderen Feld aufzulesen,
und geh auch nicht von hier weg, sondern halte dich hier zu meinen Mägden, deine Augen seien
auf das Feld gerichtet, das man schneidet, und geh hinter ihnen her, habe ich nicht den
Knaben geboten, dich nicht anzutasten, und wenn du durstig bist, so geh zu den Gefäßen
und trink von dem, was die Knaben schöpfen.
Da fiel sie auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder und sprach zu ihm, warum habe
ich Gnade gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, da ich doch eine Ausländerin
bin?
Und Boaz antwortete und sprach zu ihr, es ist mir alles genau berichtet worden, was
du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, und dass du deinen
Vater und deine Mutter und das Land deiner Geburt verlassen hast, und zu einem Volk gezogen
bist, das du früher nicht kanntest, der Herr vergelte dir dein Tun, und voll sei dein Lohn
von dem Herrn, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln Zuflucht zu suchen, du gekommen bist.
Und sie sprach, möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr, denn du hast mich
getröstet und hast zum Herzen deiner Magd geredet, und doch bin ich nicht wie eine deiner
Mägde.
Und zur Essenszeit sprach Boaz zu ihr, tritt hierher und iss vom Brot und tauche deinem
Bissen in den Essig.
Da setzte sie sich zur Seite der Schnitter und erreichte ihr geröstete Körner, und
sie aß und wurde satt und ließ übrig.
Sie stand auf, um aufzulesen, und Boaz gebot seinen Knaben und sprach, auch zwischen den
Garben mag sie auflesen, und ihr sollt sie nicht beschämen, und ihr sollt sogar aus
den Bündeln Ehren für sie herausziehen und sie liegen lassen, damit sie sie auflese,
und sollt sie nicht schelten.
Und sie las auf dem Felde auf bis zum Abend, und sie schlug aus, was sie aufgelesen hatte,
und es war etwa ein Efergerste.
Und sie nahm es auf und kam in die Stadt, und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen
hatte, und sie zog hervor und gab ihr, was sie übrig gelassen hatte, nachdem sie sich
gesättigt hatte.
Da sprach ihre Schwiegermutter zu ihr, Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet?
Gesegnet sei, der dich beachtet hat.
Und sie teilte ihrer Schwiegermutter mit, bei wem sie gearbeitet hatte, und sprach,
Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boaz.
Da sprach Naomi zu ihrer Schwiegertochter, Gesegnet sei er von dem Herrn, dessen Güte
nicht abgelassen hat, von den Lebenden und von den Toten.
Und Naomi sprach zu ihr, Der Mann ist nah verwandt mit uns, er ist einer von unseren
Blutsverwandten.
Und Ruth, die Moabiterin, sprach, Er hat auch zu mir gesagt, Du sollst dich zu meinen Knechten
halten, bis sie meine ganze Ernte beendet haben.
Und Naomi sprach zu Ruth ihrer Schwiegertochter, Es ist gut, meine Tochter, dass du mit seinen
Mägden ausgehst, damit man dich nicht auf einem anderen Feld anfalle.
Und so hielt sie sich zu den Mägden des Boaz, um aufzulesen, bis die Gerstenernte und die
Weizenernte beendet waren, und sie wohnte bei ihrer Schwiegermutter.
Soweit Gottes Wort.
Das Thema für heute hieß ja das erstaunliche Wachstum der Ruth.
Und eigentlich ist das hier natürlich noch gar nicht beendet.
Wir hätten noch Teile von Kapitel 3 und auch noch ganz wenige Verse von Kapitel 4 lesen
müssen.
Aber vielleicht werde ich dazu auch noch etwas sagen.
Und eigentlich beginnt natürlich die Entwicklung von Ruth, ihre geistliche Entwicklung, schon
in Kapitel 1, wo sie eine klare Entscheidung trifft, anders als ihre Schwägerin Orpah,
die zurückkehrt nach Moab, hält sie, lässt sie sich nicht abschütteln von Naomi und
geht mit ihr nach Israel, und wir kennen alle sicher die Worte, die sie zu ihrer Schwiegermutter
sagt, die wir in den Versen Kapitel 1, Vers 16 und 17 finden.
Ich lese sie nochmal.
Dringe nicht in mich, dich zu verlassen und hinter dir weg umzukehren, denn wohin du
gehst, will ich gehen, und wo du weilst, will ich weilen.
Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott, wo du stirbst, will ich sterben
und dort will ich begraben werden.
So soll mir der Herr tun und so hinzufügen, nur der Tod soll scheiden zwischen mir und
dir.
Diese Worte hatte sie zu ihrer Schwiegermutter gesprochen und nach diesen Worten hat sie
auch dann gehandelt.
Das ist eine gewaltige Entscheidung, die diese junge, wahrscheinlich noch recht junge Frau,
aber sie war ja nun schon Witwe, getroffen hat.
Ich hoffe, dass im übertragenen Sinn jeder hier im Raum eine Entscheidung für Jesus
Christus getroffen hat.
Aber wir sehen, das war hier natürlich auch eine Entscheidung für das Volk Gottes.
Haben wir da auch eine Entscheidung getroffen, dass wir sagen können, dein Volk ist mein
Volk?
Nun, das Kapitel, was wir heute vor uns haben, das Kapitel 2, wo der Ernst-August Bremicke
hat ja ein Buch darüber geschrieben, die Ehrenleserin und das ist auch wirklich vielleicht
das Verb, was in diesem Kapitel am häufigsten vorkommt, ich habe mal nachgezählt, zwölf
Mal kommt das Wort Auflesen in diesem Kapitel vor.
Zum ersten Mal in Vers 2, wo sie sagt, lass mich doch aufs Feld gehen und unter den Ehren
lesen, hinter dem her, in dessen Auge ich Gnade finden werde.
Dann kommt es in Kapitel, in Vers 7, Vers 8 und dann können wir durchgehen.
Das letzte Mal kommt es dann in Vers 23 und so hielt sie sich bis zu den Mägden des Boas,
um aufzulesen, bis die Gerstenernte und die Weizenernte beendet waren.
Zwölf Mal in diesem Kapitel das Wort Auflesen.
Und wir hatten ja gestern so ganz kurze Überschriften über die einzelnen Kapitel gegeben und hatten
zum ersten Kapitel gesagt, Suche nach Nahrung.
Es war ja Hungersnot und Elimelech wich dieser Hungersnot aus nach Moab, aber statt Nahrung
fand er dort den Tod.
Aber hier in Kapitel 2 finden wir jemand, der Nahrung findet, das ist Ruth, sie findet
Nahrung für sich und ihre Schwiegermutter auf den Feldern des Boas.
Kapitel 3, ich will das nur wiederholen, waren einige gestern noch nicht da, Kapitel 3, Suche
nach Ruhe.
Das ist Naomi, die sagt, ich will Ruhe suchen für dich, gemeint ist Ruhe in einer Ehe und
dann haben wir in Kapitel 4, wie diese Ruhe gefunden wird.
Wir haben dort dann die Ehe zwischen Boas und Ruth.
Ich sagte gestern, dass dieses Buch etwa 3000 Jahre alt ist.
Wir wissen nicht genau, wer es geschrieben hat, steht nicht dabei, aber die Erwähnung
von David, eben ganz am Ende von Kapitel 4, wird er ja zweimal genannt, in Vers 17 als
der Urenkel von dieser Ruth und in Vers 22 macht klar, dass der Schreiber David gekannt
haben muss.
Viele Ausleger nehmen an, dass es Samuel war, der dieses Buch geschrieben hat, aber wir
genau wissen wir es nicht.
Und dann wäre das also ein Zeitgenosse von David gewesen und dann ist dieses Buch 3000
Jahre alt.
Ich hatte gestern mal erwähnt, dass in den Bücherschränken mancher Schwestern immer
so schöne Romane stehen.
Es war ein schöner Roman hier, oder?
Es ist uns schon mal aufgefallen, wie viel wörtliche Rede in diesem Buch vorkommt, wörtliche
Rede, was Ruth gesagt hat, was Boas gesagt hat, im ersten Kapitel, was Naomi gesagt hat,
was Orpah gesagt hat, was Ruth gesagt hat, hier im zweiten Kapitel, was Boas zu seinem
Knecht gesagt hat, was der Knecht zu Boas gesagt hat, was Boas zu Ruth sagt, was Ruth
zu Boas sagt, was Naomi zu Ruth sagt, was Ruth zu Naomi sagt und das geht durch die
ganze...
Wer war denn da, wer hat da eigentlich zugehört?
Der Schreiber, haben wir gerade gesagt, hat Jahrhunderte später gelebt.
Man könnte sagen, gut, also vieles von dem hat Ruth gehört, was ihre Schwiegermutter
mit ihr gesprochen hat, was Boas zu ihr gesagt hat, hat Ruth das so weitergegeben an Obed,
an ihren ersten Sohn und der das weitergegeben an Isai und der das weitergegeben an David
und irgendwie so, mündliche Tradition, nennt man das ja, mündlich tradiert, wir wissen
es nicht, kann sein, aber mich hat das neulich überrascht, das Buch ist ja so lebendig aufgrund
dieser Schilderung, dieser Reden, dass das lebt ja, aber der Schreiber Jahrhunderte später
und bitte, das ist ja kein erfundener Roman, oder, das ist Gottes Wort, können wir uns
über sowas einfach schon mal freuen, einfach freuen, dass Gott das kann, Jahrhunderte später
inspiriert, schreibt da einer auf, was der Boas zu seinem Knecht gesagt hat, der über
die Schnitter war, das hat wahrscheinlich doch niemand anders gehört als Boas und der Knecht,
vielleicht noch die Umstehenden ein bisschen, die anderen Knechte, aber Gott schreibt das
hier oder lässt das schreiben, das ist doch erstaunlich, nicht, wir haben das manchmal
in der Schrift, wir merken das manchmal gar nicht, da wird berichtet, was da in dem Synedrium
die Ankläger zu dem Herrn Jesus gesagt haben, wer war denn dabei, da wird berichtet, was
der Herr Jesus gebetet hat im Garten Gethsemane, er war aber einen Steinwurf weit entfernt
von den Jüngern, hat er so laut gebetet, dass die das gehört haben, ich glaube gar
nicht, aber der Geist Gottes hat das den Schreibern klar gemacht, was der Herr Jesus gebetet hat,
wir wissen das selbst Paulus, nicht, der hat nicht die Jünger gefragt in Jerusalem, jetzt
sag doch mal, was hat denn der Herr da auf dem Obersaal gesagt, nein, das hatte er durch
eine Offenbarung des Herrn erfahren, was dort auf dem Obersaal gesprochen worden war, als
der Herr das Mal einsetzte, das hatte er nicht erfragt von den Aposteln, sondern es war Offenbarung
Gottes an Paulus, was dort der Herr Jesus bei der Einsetzung des Males gesagt hat, ich
habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr in der
Nacht, in der er Brot nahm, dankte, ja, also da sehen wir, das ist Gottes Wort, das will
ich hier mal ganz deutlich machen, an so einem Sachverhalt werden wir manchmal gar nicht
merken, nicht, auch hier diese vielen wörtlichen Reden, die dieses Buch so lebendig machen.
Nun, jetzt wollen wir ein wenig nachdenken über Ruth, diese Ehrenleserin, wir haben
schon gesehen in Kapitel 1, eine klare Entscheidung, wir können da übrigens das erste Kapitel
mal so einen Tipp, wir können das mal untersuchen, Kapitel 1, Entscheidungen von verschiedenen
Personen, die erste Entscheidung, das hatten wir gestern gesehen, trifft Elimelech, eine
Verhängnisvolle Entscheidung, dann treffen die Söhne Entscheidungen, sie heiraten moabitische
Frauen, es sind auch Entscheidungen, wenn man jemand Ungläubiges heiratet, als Gläubiger,
ich setze die Söhne jetzt mal in diese Stellung als Israeliten, ich nenne sie mal Gläubige,
sie heiraten Moabiterinnen, auch Entscheidungen, dann kommt die Entscheidung von Noomi zurückzukehren,
auch eine Entscheidung, dann kommt die Entscheidung von Orpah, eine Verhängnisvolle Entscheidung,
in Moab zu bleiben und als letztes in Kapitel 1 kommt die Entscheidung von Ruth, sie sagt
ich gehe mit, ich gehe mit dir, lass mich nicht abschütteln.
Im ersten Kapitel, wie gesagt, verschiedene Personen treffen Entscheidungen, manche gute,
manche schlechte, so ist es auch in unserem Leben, wir müssen Entscheidungen treffen,
immer wieder, immer wieder und möge es sein, dass wir diese Entscheidungen mit dem Herrn
treffen.
Ich sagte schon, dass auch gestern, dass in jedem Kapitel hier am Anfang des Kapitels
eine Person Initiative ergreift, im ersten Kapitel war es Elimelech gewesen, diese nicht
gute Initiative, das Land Israel zu verlassen und nach Moab zu gehen, im zweiten Kapitel
haben wir gesehen, hier ist es Ruth, obwohl der erste Vers noch von Boaz handelt, es wird
einfach festgestellt, dass es ihn gab, dass er aus der Familie Elimelechs war und wie
sein Name war, wird einfach vorne an als erster Vers gestellt, ich möchte sagen als eine
Art Information, es gab diesen Mann.
Es ist interessant, dass diese Information nicht in Kapitel 1 steht, ich möchte fast
so sagen, wir haben Kapitel 1, den natürlichen, den ersten Menschen, der aus dem Segensbereich
Gottes weg geht, so wie Adam das auch gemacht hat und dann ist eigentlich alles zu Ende
und dann beginnt das zweite Kapitel und dann haben wir den zweiten Adam, da vorne gleich
am Anfang gesetzt, der in dem dann Rettung ist, der wird einfach mal vorgestellt, aber
dann in Vers 2 geht eigentlich die Handlung weiter, wir hatten gesehen, das Ende Kapitel
1, sie waren gerade, Gott hat das so geführt, dass sie beim Beginn der Gerstenernte nach
Bethlehem gekommen waren, aus den Gebieten von Moabs, ja und was jetzt tun?
Und vermutlich, das können wir nur erahnen, das steht nicht da, ich vermute das aber,
dass Naomi der Ruth vielleicht etwas aus dem Gesetz Mose erzählt hatte, was hier in Israel
möglich war für arme Leute, nämlich dass hier die Felder nicht radikal abgeerntet wurden,
dass hier nicht jede Ehre aufgelesen wurde von den Besitzern des Feldes, sodass nichts
übrig blieb, sondern dass hier Ehren, die abgefallen waren oder ein Hall mit einer Ehre,
der beim Binden der Garben nicht erfasst worden war, der blieb liegen und der Rand des Feldes,
stellen wir uns mal vor, da waren Bäume am Rand des Feldes, konnte ja so sein, so Bäume
und die haben ja mit der Sense gemäht, ja, da hatte natürlich der Knecht Angst, wenn
er da am Rand vom Feld war und seine Sense geschwungen hat und da stand gleich der Baum,
dass er mit der Sense nicht in den Baum rein haute, dann brach vielleicht das Sensenblatt,
aber da hat er ein bisschen Abstand gehabt und dann blieben, können wir uns einfach
vorstellen, so ein paar Halme am Rand stehen und dann sollten die nicht noch mit der Hand
abgerupft werden, die sollten stehen bleiben für den Armen, das war das Gesetz in Israel.
Ich will hier an dieser Stelle noch etwas anderes einschieben, das hängt mit der Löserschaft
zusammen, die wir dann später im Morgen vor allem mit Boaz betrachten wollen, was in Israel
nicht passieren konnte und das lag, ich sage mal, heute würde man sagen, an einer unwahrscheinlich
sozialen Gesetzgebung, das war das Gesetz Gottes.
Es konnte zwar in Israel für eine kurze Zeit eine gewisse Schere zwischen Arm und Reich
aufgehen, das konnte für eine gewisse Zeit sein, aber das ging nicht, wie es heute geht
im Materialismus, in unserer Gesellschaft, wo die Schere immer weiter aufgeht, immer
weiter, immer weiter, immer weiter, die einen werden immer reicher, immer reicher, immer
reicher, eine ganz kleine Zahl der Bevölkerung und die Masse wird immer ärmer, immer ärmer,
immer ärmer.
Das ist einfach so, das war in Israel nicht möglich.
Wenn jemand durch Misswirtschaft oder auch vielleicht durch eine gewisse Zucht Gottes
verarmte und seine Äcker verkaufte, verkaufen musste, um seine Familie zu ernähren, dann
musste schon sein nächster Verwandter die Äcker für den Bruder wieder zurückkaufen.
Das war Löserschaft, er musste die Äcker zurückerwerben und wenn der jetzt auch ganz
arm war, wenn da beide arm waren und er einfach das nicht konnte, was war dann denn?
Spätestens nach 49 Jahren, spätestens nach 49 Jahren, sieben mal sieben Jahre, kamen
alle Äcker zurück an ihren ursprünglichen Besitzer.
Das heißt, da konnte niemand auf Dauer seinen Besitz immer vergrößern, vergrößern, vergrößern,
indem er eben von solchen, die in Not geraten waren, die Äcker aufkaufte.
Nein, nach 49 Jahren, alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurück.
Alle Äcker kamen wieder an die Familien, die sie ursprünglich besessen haben.
Das war sozial.
Das war eine ganz wunderbare Gesetzgebung.
Nach spätestens 49 Jahren schloss sich die Schere wieder, die so aufgegangen sei, Gott,
sie schloss sich wieder.
Das ist so fremd unseren Gedanken heute, aber so ist Gott, das ist Gnade, das ist Gnade.
Könnte man viel von lernen, manche Politiker könnten da viel, viel von lernen.
Von diesen Strukturen, die Gott in seinem Volk vorgegeben hat, die sind wunderbar und
ich vermute, dass Naomi etwas davon erzählt hat.
Und das hat sie wohl jetzt veranlasst, diese Berichte von Naomi zu sagen, lass mich doch
aufs Feld gehen und unter den Ehren lesen, hinter dem Herr, in dessen Auge ich Gnade
finden werde.
Das wäre interessant, dass die Ruth nicht sagt, Mutter, ich gehe dann mal, nicht?
Ja, wohin?
Na ja, ich gehe auf Ehren auflesen.
So wäre das heute, nicht?
So ist das heute.
Und beachten wir, das war ja kein 16-jähriges Mädchen, nicht?
Diese Ruth war eine verheiratete Frau gewesen, die war Witwe schon, jung natürlich als Witwe,
aber die war schon verheiratet gewesen.
Und doch, sagt sie, möchte sie etwas tun, aber sie sagt einfach, ich mache das und tschüss
bis heute Abend, ich komme dann mal wieder.
Nein, sie bittet darum, dass sie das tun darf.
Kommt uns heute fremd vor, oder?
Ziemlich.
Müssen wir nur ehrlich sein.
Das ist eine Zeit, die vergangen ist.
Die Frage ist, ist das gut, dass die vergangen ist, oder ist unsere Zeit heute falsch?
Ist das richtig, oder ist es so richtig, wie wir es heute machen?
Ich werde das nachher noch an anderen Stellen aufzeigen, die Frage möge sich jeder selbst
beantworten.
Wir wissen, dass heute die Ehrerbietung vor den Älteren sehr rückläufig ist und da möchte
ich zumindest sagen, das ist nicht gut.
Natürlich müssen auch Eltern weise sein und können nicht über Kinder bis in alle
Zeit hinein bestimmen.
Das ist nicht einfach, Kinder in die Jugendliche dann immer mehr in die Freiheit zu entlassen.
Aber schön ist es trotzdem und ich habe festgestellt, je in meinem begrenzten Umfang, wo mir das
möglich war innerhalb meiner Familie, je mehr man den Kindern Eigenverantwortung stückweise
gibt, umso weniger rebellieren sie.
Das muss mit Vorsicht getan werden und mit Gebet, aber es muss getan werden.
Wir können nicht Kinder, Jugendliche und 20- und 25-Jährige behandeln wie 10-Jährige,
das geht einfach nicht.
Da braucht es Weisheit und ich habe das sicher auch nicht immer richtig gemacht.
Welche Eltern hätten das?
In allen Fällen, alle Kinder sind auch verschieden.
Dem einen kann man früher eine gewisse Selbstständigkeit zu billigen, dem anderen muss man vielleicht
etwas länger führen.
Aber diese Ehrerbietung hier dem Alter gegenüber, die finden wir.
Und dann sagt sie etwas Wunderbares.
Sie sagt nicht einfach, lass mich doch aufs Feld gehen und unter den Ehren lesen.
Punkt.
Da hätte auch ein Punkt stehen können.
Das war ja im Gesetz festgelegt, dass das eine Möglichkeit für den Armen ist, das
zu tun.
Da war also in gewisser Weise ein Recht für den Armen, dieses auszuüben, einfach die
Ehren aufzulesen.
Aber sie fügt hinzu, hinter dem Herr, in dessen Auge ich Gnade finden werde.
Irgendwie ist sich die Ruth bewusst, dass diese Gesetzgebung Gottes eine Gnade ist.
Und dass selbst ein Israelit, der jetzt einen Acker besaß und auf den sie jetzt ging, dass
es doch Gnade war.
Sie hat nicht gesagt, das ist mein gutes Recht als Arme, das steht mir zu, sondern sie hat
gesagt, hinter dem Herr, in dessen Auge ich Gnade finden werde.
Drei mal in diesem Kapitel kommt dieser Ausdruck, wir werden das sehen.
Sie sucht also jemanden, sie hat ein Verlangen, will ich einmal sagen, nach jemandem, in dessen
Auge sie Gnade finden würde.
Dann erlaubt das ihr die Schwiegermutter, geh hin, meine Tochter.
Könnt ihr auch mal nachlesen, sieben mal kommt das in diesem Buch, meine Tochter.
Fünf mal sagt es Naomi, zwei mal sagt es Boaz, meine Tochter.
Zum besonderen Ausdruck, ist ein Ausdruck von Zuneigung.
Wie ist das hier, unsere Schwestern, empfinden sie sich so vor dem Herrn, vor Gott, meine
Tochter?
Das ist was wunderbares, wenn Gott sowas zu uns sagt, meine Tochter, du gehörst mir
und du bist meine Tochter, du bist mein Sohn, wenn wir jetzt an die Brüder denken.
Wobei ich dazu sagen muss, das Wort Sohn in Einzahl wird nur auf den Herrn Jesus angewandt.
Wir sind Söhne Gottes, ja, aber wir werden das nie in Einzahl genannt.
In Einzahl ist dieses Wort reserviert für den Herrn Jesus.
Und sie ging hin und kam und auf dem Feld hinter den Schnittern her, las sie auf.
Hier wird was ausgelassen, das wir erst später erfahren.
Die ist also nicht einfach auf den Feld gegangen und hat da angefangen.
Später erfahren wir, wenn nämlich der Schnitter zu Boaz sagt, ich meine jetzt Vers 7, und
sie sprach, lass mich doch auflesen und unter den Garben sammeln, hinter den Schnittern
her.
Ach so.
Die hat also gefragt, als sie zu Hause weggegangen ist, darf ich das tun, hat sie ihre Schwiegermutter
gefragt und als sie auf dem Feld kam, da ist sie nicht einfach aufs Feld gestolpert und
hat da angefangen, das aufzulesen, da ist sie zu diesem Knecht gegangen.
Sie hat gemerkt, da ist jemand, der ist wohl hier so der Unterchef, das ist der hier, der
die Arbeiter beaufsichtigt und dann hat sie höflich gefragt bei ihm, ob sie da auflesen
darf.
Wiederum, eigentlich vom Gesetz her war das Recht da, aber sie fragt, das zeigt, welche
Gesinnung diese Ruth hatte, das ist sehr, sehr schön.
Ich weiß, dass es in manchen Versammlungen zum Beispiel schon Streit gegeben hat, ich
nehme nur ein Beispiel, greife ich mal raus.
Ich möchte auch in die Brüderstunde, junger Bruder, die Brüderstunde ist doch offen für
alle, oder?
Die Zeuge, die meinen, ich habe doch das Recht da zu sein, nicht, und das ist jetzt nun verschieden,
in manchen Ländern ist das so, manchen Versammlungen auch, dass alle Männer, die das Brot brechen
auch quasi damit eingeladen sind zur Brüderstunde zu kommen.
Ich weiß das, dass es an manchen Orten so ist, ich weiß, dass es an manchen anderen
Orten anders gehandhabt wird, dass da die älteren Brüder sind und wenn sie den Eindruck
gewonnen haben von einem, der heranwächst, dass er wirklich geistlich ist, dann sprechen
sie untereinander und wenn alle Brüder den Eindruck haben, ja, wir würden uns alle freuen,
wenn der auch Mitverantwortung trägt, dann sprechen sie den jüngeren Bruder an und sagen,
wir würden uns freuen, wenn du auch kämst.
Die Schrift gibt uns da nicht direkte eine Handhabe, wie ob man das so oder so machen
soll.
Aber zu sagen, und ich habe das Recht und ich will da kommen, das zeigt eine Gesinnung,
die nicht schön ist.
Hier diese Gesinnung der Ruth, da war eigentlich ein Recht, das Gesetz hat das gesagt, dass
der Arme das tun kann und doch, weiß sie, es ist nur Gnade und bringt das auch bei dem
Knecht so vor, ach möchte uns das auch kennzeichnen, dass wir nicht unsere Rechte einfordern, sondern
dass wir vielleicht auch mal lernen, Bitte zu sagen.
Dann sehen wir, dann kommt Boas aufs Feld, ach dann heißt es noch in Vers 3 am Ende,
und sie traf zufällig auf das Feldstück des Boas, der aus der Familie Elimelechs war.
Elimelech heißt für mich natürlich menschlich scheinbar zufällig und Gott stand hinter
der Zähne.
Gott hat ihre Füße auf dieses Feld gelenkt.
Es ist manchmal erstaunlich, wie Gott junge Gläubige, die vielleicht das Wort Gottes
noch gar nicht ganz kennen, weil sie einfach noch so jung bekehrt sind, dass sie es noch
gar nicht die Zeit hatten, es ganz zu lesen und es ist ja nicht so, wenn wir es einmal
gelesen haben, dann können wir es schon ganz auswendig, vergessen ja auch manche Sachen
wieder.
Dann ist vielleicht noch über manches Unkenntnis da, aber wenn die Gesinnung eine solche ist
wie bei Ruth, dann lenkt Gott die Bahn eines solchen jungen Gläubigen.
Gott führt ihn, ohne dass er es mit der Schritt belegen kann, hier aufgrund der Stelle und
der Stelle mache ich das jetzt so oder so, sondern hier, diese Ruth wird durch die Gnade
Gottes auf das richtige Feld geführt.
Wir sehen dann, welche eine wunderbare Beziehung zwischen Boas und seinen Arbeitern bestand
in Vers 5 und wir können uns das so richtig vorstellen, also ich kann mir das jedenfalls
gut vorstellen.
Der Boas, ich war als Kind viel bei einem Bauern, auch noch zu einer Zeit, als es Knechte
und Mägde gab, wo noch die Gaben gebunden wurden, ich weiß noch, wie ich die mit der
Gabel hoch auf den Wagen getan habe, wo der Knecht die dann aufgestapelt hat, zum Dreschen
nach Hause gefahren, ja und dann kommt der Landwirt, der dem die Äcker gehört, kommt
dann irgendwann und der schaut dann über das Feld und beobachtet alle, die da auf
dem Feld sind.
Und dann war jetzt eine Person da, eine, die kannte er nicht, die hatte er noch nicht
gesehen und war klar, das war keine Magd von ihm, er wusste nicht, wer das ist, und dann
fragt er den Knecht, der über die Schnitte ist, wer ist dieses Mädchen?
Oder nein, das fragt er nicht, oder?
Was fragt er?
Seht ihr, ich habe das so gesagt, wie wir das heute sagen würden.
Wir würden doch heute sagen, wer ist dieses Mädchen?
So sagen wir.
Aber so hat er nicht gesagt.
Er hat gesagt, wem gehört dieses Mädchen?
Ganz eigenartig, nicht?
Seht ihr, es ist eine ganz andere Zeit.
Es ist die Zeit, noch, wo ein Mädchen entweder dem Vater gehörte oder dem Mann.
Fertig.
So einfach war das.
Eine Frau war in der damaligen Zeit, entschuldige den Ausdruck, fast keine eigenständige Persönlichkeit.
Sie war entweder Tochter ihres Vaters, wem gehört dieses Mädchen?
Dann hätte normalerweise die Antwort, sie ist die Tochter von dem und dem.
Oder es wäre gesagt worden, sie ist die Frau von dem und dem.
So wurden damals Frauen gesehen, entweder als Tochter des Vaters, solange sie unverheiratet
waren, oder als Ehefrau eines Mannes.
Ich möchte zumindest in der Weise an diesem Bild ein wenig festhalten.
Ihr jungen Brüder, wenn ihr mal um die Hand eines Mädchens anhaltet, oder muss man das
heute nicht mehr tun?
Versteht ihr, das steckt aber dahinter.
Wenn ich um die Hand eines Mädchens anhalte, dann ist es, weil ich anerkenne, sie gehört
noch ihren Eltern.
Und dann kann ich mir die nicht einfach nehmen und sagen, die gehört zu mir und die Eltern
haben da gar nichts zu sagen.
Das ist doch ein bisschen anders, die Bibel zeigt uns das hier.
Wie schön ist das, wenn junge Brüder das berücksichtigen.
Und wenn sie gottesfürchtig sind, dann kann ich euch auch sagen, in den meisten Fällen
freuen sich die Eltern, wenn sie kommen und um die Hand anhalten.
Das ist einfach ein schöner Brauch, der einfach dieses, was da so war, berücksichtigt.
Ich hoffe, wir nehmen die Dinge heute noch so ernst.
Wem gehört dieses Mädchen?
Und der Knecht, der über die Schnitter bestellt war, antwortete und sprach, es ist ein moabitisches
Mädchen.
Also natürlich er kannte den Vater nicht, sonst hätte er gesagt, das ist die Tochter
von dem und dem.
Aber das wusste er nicht, er wusste nur, sie ist eine Moabiterin und dass sie mit Naomi
gekommen war und das berichtet er.
Und dann berichtet er, was sie zu ihm, was sie ihm gebeten hatte.
Vers 7, wir haben da schon darauf eingegangen.
Und dann 7b, was sie getan hat, dass sie nämlich fleißig war.
Sie war demütig, das haben wir gesehen, dass sie ihre Schwiegermutter gefragt hat, ob sie
gehen darf.
Sie hatte auf dem Feld den Knecht über die Schnitter gefragt, darf ich hier auflesen.
Der hat nicht auf ihr Recht gepocht und sie war fleißig, hat sich kaum ausgeruht.
Jetzt wollen wir nochmal zurück erinnern, was sie gesagt hatte zu ihrer Schwiegermutter.
Sie hatte gesagt, lass mich doch Ehren auflesen auf dem Feld, hinter dem Herr, in dessen Auge
ich Gnade finden werde.
Dann hat Gott ihren Fuß auf die Felder des Boas gelenkt und genau das, was sie gesucht
hat, genau das hat sie gefunden.
Sie hat einen Mann gefunden, in dessen Auge sie Gnade gefunden hat, genau den hat sie
gefunden, den, den sie gesucht hat, den hat sie gefunden.
Der Boas hat seine Augen über das Feld und über alle, die dort waren, schweifen lassen
und sein Blick war hängen geblieben an dem bis dahin für ihn unbekannten jungen Frau.
Ich will mal so sagen, sie war eigentlich nicht unbekannt für ihn, er hatte schon von
ihr gehört.
Das können wir ganz klar entnehmen ab Vers 11, was er dann zu ihr sagt.
Es ist mir alles genau berichtet worden, das hatte ja gerade nicht der Knecht gesagt, das
heißt er hatte schon vorher von dieser Ruth gehört, aber vermutlich hatte er sie noch
nicht gesehen.
Was da im Ort passierte, das war ihm zugetragen worden, er wusste also, er hatte einige Informationen
über diese junge Frau schon bekommen, aber er hatte sie persönlich noch nicht gesehen
und jetzt sah er sie da auf dem Feld und sie war ihm unbekannt und jetzt brachte er diese
Person zusammen mit dem, was er gehört hatte.
Und dann sehen wir sofort, dass dieser Bericht von dem Knecht und vielleicht nicht nur der
Bericht der Knecht, mögen es auch noch andere Dinge gewesen sein, was er sonst von ihr schon
gehört hatte.
Sie hatte Gnade gefunden, das kommt da schon zum Ausdruck, um Boas Sprache zurück.
Dieser vermögende Mann wendet sich an diese Ausländerin, an diese Fremde, die so arm
ist, dass sie Ehren aufliest.
Hörst du meine Tochter, warum sagt er das?
Ich will das mal praktisch anwenden, Geschwister, die Ruth, die war ja hier beschäftigt mit
Ehren auflesen, was meint ihr, die hat vielleicht so ein bisschen gemerkt, dass der da auf sie
zukommt.
Jetzt könnte ich mir vorstellen, der stört mich jetzt hier, der hält mich ja nur von
der Arbeit ab.
Ich will auch hier Ehren auflesen, ich will heute Abend viel haben, wenn ich nach Hause
komme.
Hörst du meine Tochter, manchmal sind wir so beschäftigt, Geschwister, so beschäftigt.
Ich kenne das jedenfalls von mir, wenn man ein sehr aktiver Mensch ist, dann ist man
manchmal andauernd, macht man was und hört nicht mehr zu, da muss man nämlich mal stehen
bleiben.
Die konnte jetzt natürlich, das wäre ja unhöflich gewesen, ja reden mal, ich sammle
hier weiter auf, das hätte sie natürlich nicht gehört.
Ich habe hier aufzulesen, du kannst ja reden, das hat sie natürlich nicht gemacht, die
hat aufgehört mit dem Lesen, das musste sie auch.
Hörst du meine Tochter, ich möchte das mal einfach so anwenden, wir müssen manchmal
stillstehen, die Arbeit ist recht und dass sie fleißig war, ist recht, aber dann gibt
es auch Momente, da müssen wir stillstehen und hören, wenn der Herr, davon ist Boas
ja ein Bild, wenn der Herr etwas uns sagen will, jetzt musste sie aufhören.
Hörst du meine Tochter, in dem, was er ihr sagt in Vers 8 und 9 kommt viermal das Wort
Geh, viermal, zweimal Geh nicht und zweimal Geh.
Das heißt in Vers 8, geh nicht, um auf einem anderen Feld aufzulesen und geh auch nicht
von hier weg.
Und dann heißt es in Vers 9, geh hinter ihnen her, hinter den Schnittern und dann zweiter
Teil und wenn du durstig bist, so geh zu den Gefäßen und trinke.
Viermal Geh, zweimal Geh nicht und zweimal Geh.
Geschwister, lassen wir uns auch vom Herrn sagen, wohin wir nicht gehen sollen und wohin
wir gehen sollen.
Höre meine Tochter, so hat er das angefangen, höre meine Tochter, der Herr will uns, das
ist doch klar nicht, er will uns den Weg weisen, den wir gehen sollen und da gibt es Wege,
die sollen wir nicht gehen, da sagt er nein, da nicht hin und dann gibt es Wege, da sollen
wir gehen, da sagt er geh, aber um das zu erfahren, muss man stille stehen und da muss
der Herr reden und wir müssen hören.
Ich hoffe, dass wir Zeit haben, bei aller Betriebsamkeit zu hören und uns von dem Herrn
den Weg weisen zu lassen, das ist so wichtig, dass wir keine eigenen Wege gehen.
Sie, wenn sie dieses befeuchte, was Boas ihr sagte, dann gingen sie keine eigenen Wege.
Er hatte sie gesagt, wo sie nicht hingehen sollte und er hatte ihr gesagt, wohin sie
gehen sollte.
Ich will das jetzt gar nicht, man kann das jetzt kirchlich, wird das natürlich oft ausgelegt
auf ein anderes Feld, in andere christliche Gemeinschaften, das kann man so machen, aber
ich möchte das noch allgemeiner sagen, grundsätzlich der Herr möchte uns den Weg weisen und wir
möchten hören, wir sollen hören und er wird uns Wege sagen, da geh nicht und er wird
uns Wege sagen, da geh.
Fragen wir uns, wann haben wir das letzte Mal den Herrn so reden hören in unserem Leben?
Ist das schon Jahre her, dass uns der Herr einen Weg gewiesen hat?
Wenn das Jahre her ist, dann müssen wir uns manchmal fragen, Herr, habe ich einmal überhaupt
stille gestanden, um von dir das zu erfahren?
Vers 10, da fiel sie auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder.
Ich bin erst gestern darüber gestolpert und heute morgen noch einmal, das ist eigenartig.
Stellt euch das mal vor, sie fällt auf ihr Angesicht und beugt sich zur Erde nieder.
Mir kommt die Reihenfolge eigentlich komisch vor, ich würde ja sagen, ich beuge mich nieder
und dann falle ich noch auf mein Angesicht, wenn ich auf mein Angesicht gefallen bin,
bin ich ja schon ganz unten, ich kann es bis jetzt noch nicht so ganz zusammen reimen,
da fiel sie auf ihr Angesicht, aber das ist auch jetzt nicht so wesentlich, aber schon
eigenartig.
Sie fällt auf ihr Angesicht, das müssen wir uns mal vorstellen.
Sie stand, sie hatte sich ja gebügt, aber ich denke, dass sie, um die Ehren aufzulesen,
aber als er hier sprach, höre meine Tochter, da stand sie vor ihm, da stand sie, ich denke,
dass sie stand, dass sie nicht da irgendwie gebügt da war, aber als er zu Ende gesprochen
hat, diese Worte, geh nicht und geh, und diese Worte waren ja voller Gnade, dass er sagte,
bleib auf meinem Feld, ich trage Sorge für dich, ich habe dir schon Sorge getragen, habe
ich nicht den Knaben geboten, dich nicht anzutasten, haben wir gar nicht vorher gehört,
nicht, dass das berichtet wird, es war ja nur das Gespräch mit dem obersten Knecht
berichtet worden, aber der hatte, das sehen wir hier, der hätte noch was anderes getan,
der hatte gesagt, lass die Finger von dem Mädchen, hör die bitte nicht an, ob das
schon Liebe in seinem Herzen war, weiß ich nicht, oder ob es nur war, dass Erbarkeit
auf seinem Feld war, aber da sehen wir, wir müssen denken, welche Zeit es war, es war
die Zeit der Richter, wo jeder tat, was Recht war in seinen Augen, und wir wissen, wie die
Männer dort aus dieser Stadt des Stammes Benjamin, wie sie mit dieser einen Frau gehandelt
haben, die sie geschändet haben, einer nach dem anderen, bis sie tot war, solche Zustände
waren in Israel, solche schlimmen Zustände, und da sehen wir, wie Boas Sorge trägt, dass
auf seinem Feld aber solche Dinge nicht geschehen, und da hatte er diesen Knaben geboten, hat
gesagt, rührt sie ja nicht an, und da sehen wir seine ganze Fürsorge, darf ich das mal
übertragen sagen, da kommt jemand zum ersten Mal in die Zusammenkunft, die Person sieht
anders aus, wie vielleicht die Schwestern hier im Raum, weil sie nicht so aufgewachsen
ist wie wir, stürzen wir uns gleich auf sie, als Brüder, ich meine jetzt in dem Sinne,
die müssen wir jetzt mal zurechtstupfen, die müssen wir jetzt in unser Bild verwandeln,
machen wir es mal nur, denn war die das letzte Mal da, ist auch klar, nicht, mal erst Abstand,
nicht gleich rumzupfen an so einer Person, im übertragenen Sinne, ihr versteht das,
hier ging es um andere Dinge, wo er Sorge für trug, und das hatte sie festgestellt,
dass er sich um sie kümmerte, und dann fällt sie zu Boden auf ihr Angesicht, darf ich dich
mal fragen, bist du schon mal auf deinem Angesicht gelegen vor der Gnade des Herrn, bist du schon
mal auf deinem Angesicht gelegen, auf dem Boden, vor der Gnade des Herrn, wir fallen
nicht vor Menschen aufs Angesicht, nicht, das machen wir nicht, aber vor dem Herrn sind wir
da schon auf unserem Angesicht gelegen, jetzt nicht um ihn zu bieten, das meine ich jetzt nicht,
das tun wir hoffentlich auch, im Gebet vor ihm sein, auf dem Angesicht, ja, aber überwältigt
von der Gnade des Herrn, sind wir da schon auf dem Boden gesunken? Warum habe ich Gnade gefunden
in deinen Augen, dass du mich beachtest, da ich doch eine Ausländerin bin? In Vers 2 hatten wir
gesehen, sie suchte Gnade, sie suchte den, in dessen Auge sie Gnade finden würde, und hier
hatte sie Gnade gefunden, in den Augen des Wortes, warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen,
hast du das dem Herrn auch schon mal gesagt? Herr, warum hast du denn mich errettet? Also,
ich habe das unserem Gott und Vater schon ein paar mal gesagt, warum hast du mich auserwählt
vor Grundlegung der Welt, ich kapiere das nicht, ich hätte mich selbst nie auserwählt, hätte ich
nie getan, ich kenne mich ein bisschen, ich hätte mich nicht auserwählt, aber er hat mich auserwählt,
so sagt das Wort Gottes, auserwählt vor Grundlegung der Welt, warum, warum, was ist in mir? Das ist
ja diese Haltung, die hier nur rutschert, was bin ich, eine Ausländerin, und ich habe Gnade
gefunden in deinen Augen, geschließt, da haben wir das einmal Gott gesagt, warum habe ich Gnade
gefunden in deinen Augen? Wenn wir das vor Gott aussprechen, dann wird uns die Gnade größer,
dann sehen wir, dass es wirklich nur Gnade ist, dass es nicht unser Verdienst ist. Und jetzt,
wo er es antwortete, es ist mir alles genau berichtet worden, da sehen wir, er hatte also
Informationen vorher schon gehabt. Naomi ist zurückgekehrt, da ist eine junge Frau mitgekommen
und die hat das und das und das getan, das war ihm berichtet worden. Er wusste eben bloß noch
nicht, diese Geschichte mit einem Gesicht zu verbinden, aber jetzt wusste er es, die ist es
also. Und dann lobt er das und das Letzte, was er zu ihr sagt, dass sie Zuflucht genommen hat zu
den Flügeln Gottes selbst. Und dann sagt sie in Vers 13, möge ich Gnade finden in deinen Augen,
noch einmal, möge ich Gnade finden in deinen Augen. Sie hatte sie doch schon gefunden. Sie hatte sie
gesucht, das haben wir gesehen in Vers 2. Sie hatte sie gefunden, das haben wir gesehen in Vers 10.
Und jetzt sagt sie noch einmal, möge ich Gnade finden in deinen Augen. Vielleicht können wir
dazu sagen, ich ergänze da immer so ein Wort, möge ich weiterhin Gnade, vielleicht ist es das,
weiterhin Gnade finden in deinen Augen. Ich habe schon Gnade gefunden. Ich möchte weiter Gnade
finden in deinen Augen. Aber wir haben hier gesehen, diese Gnade, wenn es auch alles Gnade
war, so waren es doch Dinge bei der Ruth, die er lobend erwähnt. Und jetzt sagt sie gleichsam,
möge ich Gnade finden in deinen Augen. Ich könnte das auch so übersetzen, ich möchte mich weiter so
verhalten, dass ich auch weiterhin Gnade finde in deinen Augen. Ist das auch ein Bestreben von uns?
Herr Jesus, ich möchte so leben, dass ich weiter Gnade haben darf. Ich möchte so leben,
denn du hast mich getröstet und hast zum Herzen deiner Magd geredet.
Ich möchte der Herr uns schenken, vor allem in seelsorgerlichen Gesprächen,
dass wir zum Herzen reden können. Manchmal muss man zum Gewissen reden, das gibt es auch. Man kann
nicht immer nur zum Herzen reden, man muss auch zum Gewissen reden. Aber zum Gewissen kann man
eigentlich erst dann reden, wenn man das Herz erreicht hat. Das sehen wir sehr schön in Johannes
4. Diese Frau am Jakobsbrunnen, der Herr hat zuerst zu ihrem Herzen geredet. Und als sie dann sagte,
gib mir dieses Wasser. Da wo Verlangen in ihrem Herzen war, nach der Gabe Gottes, dann wo das geweckt
war in ihrem Herzen, dann sagt er, geh hin, hole deinen Mann. Und jetzt kommt die Sprache ans
Gewissen. Aber erst als zweites, zuerst das Herz erreichen. Und das muss auch immer der Versuch bei
jedem Hirtendienst sein. Zuerst das Herz erreichen, bevor man das Gewissen anspricht. Sonst blocken
die meisten Personen ab. Nun hier war nicht zum Gewissen zu reden, hier war nichts was gerichtet
werden musste, aber er hatte zu ihrem Herzen geredet. Und doch bin ich nicht wie eine deiner
Mägde. Das ist natürlich nicht hochmütig gemeint, ich bin eine freie Frau. Das meinen sie damit gar
nicht, sondern ich wollte sagen, deine Mägde stehen weit über mir. Ich bin eine arme Ehrenleserin.
Und die, die deine Mägde sind, das sind in meinen Augen hochgestellte Personen.
Dann Vers 14, und zur Essenszeit sprach Boaz zu ihr, tritt hierher und isst vom Brote und taucht
deinen Bissen in den Essig. Bruder Heikopp macht hier eine Anwendung, eine praktische Anwendung auf
das Mahl des Herrn, wo der Herr Jesus uns ja auch Brot gibt und Wein. Hatte gehört von jemandem aus
eurer Mitte, dass am Sonntag jemand vorgeschlagen wird zum Brotbrechen hier. Hat mich sehr gefreut.
Das ist der Wunsch des Herrn Jesus, dies tut zu meinem Gedächtnis. Ich sagte das gestern Abend
schon im Haus von Borns. Ich war in einer Versammlung gewesen, wo öffentliche Vorträge
waren, also die man in öffentlichen Gebäuden gemacht hatte. Da fiel mir ein junger Mann auf,
also ich meine jetzt für mann, Ende 20, der hat mir unwahrscheinlich mitgeholfen da in dem Raum,
dass alles richtig schön bestuhlt war und ich hatte geguckt, ob das Mikrofon richtig tut und
so weiter. Und er war mir ganz, ganz behilflich und er hat auch gesagt, wie es ihn freut, dass
die Vorträge öffentlich sind und dass da hoffentlich doch viele kommen und man merkt,
er war so mit ganzem Herzen dabei. Und dann nach dem Vortrag abends stellte er mir seine
Frau vor. Er war jung verheiratet und das war auch so eine Schwester, wo man richtig Freude
daran hatte. Ein junges Ehepaar, das für den Herrn Jesus leben möchte. Dann am Sonntagmorgen,
ich dachte, ich gucke nicht richtig, weil sie mir so aufgefallen war, habe ich sie auch manchmal so
ein bisschen in den Augenschein genommen und da ging Brot und Wein an ihnen vorbei. Habe ich
gedacht, das hatte ich nun gar nicht erwartet, überhaupt nicht. Aber was ist denn das? Die kamen
mir so vor, ja als mittendrin stehend. Und dann durfte ich, genau über dieses Kapitel habe ich
damals Sonntagnachmittags gesprochen. Dann habe ich gesagt, was ich beobachtete da am Sonntagmorgen,
habe keinen Namen genannt. Dann habe ich gesagt, stellt euch doch mal Folgendes vor, ihr wärt mit
dem Herrn Jesus im Obersaal gewesen und der Herr Jesus sagt, dies tut zu meinem Gedächtnis. Dann
geht das Brot rum, Petrus, Johannes, Thomas, so und jetzt bist du dran. Und dann machst du so,
oder es wird an dir vorbeigereicht, oder du nimmst es nicht. Dann habe ich gesagt,
das hätte kein Kind Gottes, der dort mit dem Herrn Jesus auf dem Obersaal gewesen wäre, gewagt. Das
hätte keiner gewagt, das vorbeigehen zu lassen. Das hätte keiner fertiggebracht. Wie hätte der
Herr dich angeguckt? Kannst du diesen Blick standhalten, des Herrn? So müssen wir uns das
vorstellen, Geschwister, so ist das, der Jesus sagt, dies tut. Ich hoffe, dass ich zu den Herzen
sprechen kann. An sich ist das ganz einfach, es ist der letzte Wunsch des Herrn. Und eigentlich
ist es fast selbstverständlich, dass wir dem Herrn diesen Wunsch erfüllen. Dann sehen wir noch,
ich möchte auch noch auf etwas hinweisen. In Vers 8 hatten wir gesehen, dass der Herr Jesus gesagt
hatte, geh nicht, geh nicht, geh, geh. Es gibt also Wege, die wir zu gehen haben. Wir sollen mit
dem Herrn wandeln, auf seinen Wegen. Aber hier sagt er, Boas, tritt herzu. Ach ja, das gibt es
auch. Es gibt Wege, die wir zu gehen haben und es gibt Orte, wo wir hinzutreten sollen. Hinzutreten,
denken wir da nicht an Hebräer 10? Wir haben Freimütigkeit zum Eintritt ins Heiligtum. Dann
lesen wir noch was. Da setzte sie sich zur Seite der Schnitter. Das ist hingesetzt. Sie hatte Wege
zu gehen. Das sollten die Wege sein, die Boas ihr wies. Wege, die sie nicht gehen sollte. Wege,
die sie gehen sollte. Sie hatte einen Platz, wo sie hinzutreten sollte. Und dann hatte sie einen
Ort, wo sie hinsitzen sollte. Man war einfach nur über diese Verben nachdenken. Gehen, hinzutreten,
hinsitzen. Möchte alles bei uns gefunden werden. Das Wandeln mit dem Herrn, das Hinzutreten ins
Allerheiligste und das Sitzen. Bei dem Sitzen denken wir vielleicht an Maria von Bethanien,
zu seinen Füßen. In Ruhe sein. Ich finde das immer so großartig, wenn das, als David die
Bundeslade nach Jerusalem gebracht hatte. Der Tempel war noch nicht gebaut, aber endlich hatte
er sie an dem Ort seiner Regierung. Dann hat er ein Zelt für sie aufgeschlagen. Und dann heißt es
uns, dass er sich hinsetzte vor die Lade. Da in dieses Zelt hat er sich hingesetzt. Und dann hat
er Gott etwas gesagt von der Gnade, die er erfahren hatte. Da wurde er ganz ruhig vor Gott. Er musste
zwar sagen, und doch ist mein Haus nicht also vor dir. Aber die Gnade Gottes, die hat er angeguckt.
Haben wir auch solche Zeiten, wo wir hinsitzen und die Gnade Gottes vor uns steht. Und dann
sehen wir, dass er aus seiner Hand selbst noch ihr geröstete Körner gibt. Wie zeigte er hier
seine Aufmerksamkeit. Dann steht sie auf, um aufzulesen.
Sie hat wieder weitergearbeitet. Sie blieb fleißig. Diese, sagen wir, besondere Zuwendung vom Boas hat
sie jetzt nicht gesagt, also mir kann ja nichts mehr passieren. Der ist ja nun für mich. Jetzt
kann ich mich ausruhen. Jetzt ist alles in Ordnung. Nein, sie blieb weiter, diese fleißige
Ehrenleserin. Und dann sehen wir, was Boas tut. Er lässt sie an diesem Nachmittag, will ich mal
sagen, noch mehr finden, als sie am Morgen gefunden hat. Und das merkt dann auch die Schwiegermutter.
Dann möchte ich noch ganz kurz etwas sagen, entschuldigt, zu Kapitel 3. Wir hatten gestern
gesehen, das haben wir an Naomi betrachtet, wie sie ihr Befehle gab, ganz klare Befehle,
was sie zu tun habe. Und dann sehen wir, dass sie gesagt hat in Vers 5, alles was du sagst,
will ich tun. Auch eine sehr schöne Haltung. Sie erkannte, dass dieser Rat gut war und sie tat
das. Oder sagte, dass sie es tun wollte. Dann hatten wir in Vers 6 gesehen, sie tat auch. Sie
hat nicht nur gesagt, ich will das tun, sie hat es dann auch wirklich getan. Sie hat dann die
Beobachtung gemacht, dass alles so eintrat, wie ihre Schwiegermutter das ihr vorhergesagt hatte
und am Ende hat sie sich niedergelegt und zu seinen Füßen aufgedeckt. Nur manche von uns
sind vertraut mit diesem Bild, aber vielleicht die Jüngeren nicht. Boas, der nachdem er gegessen
und getrunken hat, Boas ist ein Bild des Herrn Jesus. Und das Essen und Trinken, jetzt müssen
wir es auf den Herrn Jesus anwenden, der Jesus, der gesagt hat, dass es seine Speise ist, den Willen
dessen zu tun, der ihn gesandt hat. Das ist das Leben des Herrn Jesus. Dann der Getreidehaufen,
vielleicht war das ein Bild dieser vor ihm liegenden Freude. Aber dann hatte Herr Jesus das
Kreuz erduldet und ist gestorben. Und davon ist jetzt Boas, der da an diesem Getreidehaufen schläft,
sich hinlegt und schläft. Das ist ein Bild des Todes Christi. Und das Ergebnis dieses Todes ist
dieser, ein Ergebnis ist dieser Getreidehaufen, die Frucht der Mühsal seiner Seele. Aber Boas
schläft dort. Ein Bild des Todes des Herrn Jesus. Und jetzt kommt diese Rut und deckt zu seinen
Füßen auf und legt sich auch dorthin und schläft auch. Jetzt ist es klar wohl, was das bedeutet.
Das ist Römer 6. Wir sind mit Christus gestorben. Ganz wichtige Wahrheit. Verstehen wir, was das
heißt? Wir sind mit Christus gestorben. Ich denke erst in den letzten Jahren vermehrt immer wieder
darüber nach. Ich war so glücklich über dieses Buch, Geistliches Wachstum, was jetzt Arendt
Remmers geschrieben hat, wo er auch über diese Thematik sehr viel schreibt. Ich weiß noch,
wie dein Bruder glücklich war, dass wir jetzt in Süddeutschland den Römerbrief betrachten.
Er fragte mich damals, was sollen wir als nächstes machen? Was meinst du zum Römerbrief? Dass wir
den jungen Geschwistern nochmal diese Grundwahrheiten mitgeben. Mit Christus gestorben.
Wir behandeln jetzt in Süddeutschland den Römerbrief. Und mit Christus gestorben. Ich will
nur ganz kurz das noch sagen. Wenn man stirbt, jetzt im menschlichen Bereich, dann werden damit
Verbindungen gelöst durch den Tod. Wenn wir jetzt an Römer 7 denken, wenn der Mann stirbt und die
Frau alleine zurückbleibt, dann ist diese Ehe zu Ende. Durch den Tod des einen Partners hat die
Ehe aufgehört und der andere ist dann frei, sich wieder zu verheiraten. Die Ehe ist durch den Tod
des einen Lebenspartners beendet. Ein anderes Ende kennt Gott eigentlich nicht. Was das? Nach
Gottes Gedanken ist das so. So und jetzt, also der Tod beendet Beziehungen. Nun aber was, wenn ich
mit Christus gestorben bin, wem bin ich denn gestorben? Wem? Die Schrift sagt das ganz deutlich.
Ich bin der Sünde gestorben. Römer 6. Ich bin der Sünde gestorben. Früher, bevor ich bekehrt war,
war ich und die Sünde so, so miteinander verknüpft. Aber jetzt bin ich gestorben,
aufgeritten. Die Verbindung ist nicht mehr. Ich stehe nicht mehr unter der Macht der Sünde. Nein,
ich bin der Sünde gestorben. Nicht nur das. Römer 7. Ich bin dem Gesetz gestorben. Das
Gesetz gilt nicht mehr für mich. Ich meine jetzt auch das Gesetz vom Sinai nicht,
also und so kein Jude. Aber nein, ich stehe nicht unter Gesetz. Ich stehe unter Gnade und unter der
Leitung des Geistes Gottes und nicht unter der Leitung des Gesetzes. Ich bin dem Gesetz gestorben.
Kolosser 2. Ich bin den Elementen der Welt gestorben. Ich bin der Welterzeuger gestorben.
Ich bin der Welt gekreuzigt, sagt Paulus Galatasarix. Der Welt gekreuzigt. Ist uns das klar,
dass wir all dem Alten gestorben sind, als ich mich die letzte Zeit viel damit beschäftigt habe,
für mich selbst innerlich. Geschwister, das ist was Gewaltiges, was hier im Bild zum Ausdruck
kommt, dass sich die Ruth da niederlegt und zu Füßen von Boaz, der sich auch niedergelegt hat.
Christus ist gestorben. Ich mit ihm. Damit ist alle Beziehung zu dem Alten, zur Sünde,
zum Gesetz, zu den Elementen der Welt, zu der Welt als solche eigentlich beendet. Wenn wir
das nur mehr verstehen würden und das dann ausleben würden. Wir gehören zu einer ganz
anderen Welt. Das hat jetzt was mit Auferweckung zu tun. Wir sind nicht nur gestorben, wir sind
dem Alten gestorben, aber wir sind dann auferweckt worden, das ist Kolosserbrief,
nicht? In eine völlig neue Beziehung hinein und in der sollen wir jetzt leben. In der sollen wir
leben. Und ich möchte das vor allem den Jüngeren ins Herz meistern, aber vielleicht nicht nur den
Jüngeren, aber uns Älteren auch noch einmal, dass wir das verwirklichen, was Ruth hier im
Bilde getan hat. Welch ein Wachstum bei ihr. Wir sehen am Ende dieses Kapitels 2, 3, da bringt
sie sechs Maßgerste nach Hause. Wird nicht genau gesagt, was das genau für ein Maß war,
ob das ein Ev oder ein Goma war. Auf jeden Fall musste er ihr den, er hatte das ja in dem Umhang,
musste er ihr das auf die Schulter heben. Also so ganz leicht war das nicht, was sie da mit
nach Hause brach. Aber nur sechs, nicht sieben. Das war noch nicht die Erfüllung. Es waren sechs
Maß. Ich denke das siebte Maß ist Boas selbst. Das ist Kapitel 4 dann. Da wird ihr das siebte,
das letzte volle Maß gegeben. In der Person des Boas selbst. In der tiefen innigen Vereinigung
mit ihm. Auch möchten wir vor allem von der Gesinnung dieser Ruth lernen. Eine Gesinnung
der Demut. Eine Gesinnung des Fleißes. Eine Gesinnung, die die Gnade, die ihr zuteil geworden
war, wirklich schätzte und würdigte. Auch eine Gesinnung, das haben wir dann vor allem Kapitel
3 gesehen, des Gehorsams. Dass sie diesem Ratschlägen der Schwiegermutter ganz schlicht
gehorcht hat. Möchten wir auch so das Kennzeichen des Gehorsams gegenüber dem Herrn zeigen haben
und dann werden auch wir Gesegnete sein. …
Transcripción automática:
…
Wir wollen noch einmal RUT 3 aufschlagen und dort noch einen Abschnitt lesen und dann
zu RUT 4 übergehen.
Wir lesen RUT 3, Vers 9, wir hatten den gestern schon gelesen, aber ich möchte ihn noch einmal
lesen.
Und sie sprach, ich bin RUT deinem Magd, so breite deine Flügel aus über deinem Magd,
denn du bist ein Blutsverwandter.
Und er sprach, gesegnet seist du von dem Herrn, meine Tochter, du hast deine letzte Güte
noch besser erwiesen als die erste, indem du nicht den Jünglingen nachgegangen bist,
sei es armen oder reichen.
Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht, alles was du sagst, werde ich dir tun, denn
das ganze Tor meines Volkes weiß, dass du eine tüchtige Frau bist.
Und nun, ich bin wirklich ein Blutsverwandter, doch ist auch ein näherer Blutsverwandter
da als ich, bleibe diese Nacht hier und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich lösen
will, gut, so mag er lösen, wenn er aber keine Lust hat dich zu lösen, so werde ich
dich lösen.
So wahr der Herr lebt, bleibe bis zum Morgen liegen.
Kapitel 4
Und Boaz ging zum Tor hinauf und setzte sich dort.
Und siehe, der Blutsverwandte ging vorüber, von dem Boaz geredet hatte.
Da sprach er, komm her, setz dich hierher, du, der und der.
Und er kam hinzu, herzu und setzte sich.
Und er nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach, setzt euch hierher.
Und sie setzten sich.
Und er sprach zu dem Blutsverwandten Noomi, die aus den Gebieten von Moab zurückgekehrt
ist, verkauft das Feldstück, das unserem Bruder Elimelech gehörte.
So habe ich nun gedacht, ich wollte es deinem Ohr eröffnen und dir sagen, kaufe es vor
den Einwohnern und vor den Ältesten meines Volkes.
Wenn du lösen willst, löse, und wenn du nicht lösen willst, so teile es mir mit,
dass ich es wisse, denn da ist niemand außer dir zum Lösen und ich komme nach dir.
Und er sprach, ich will lösen.
Da sprach Boaz an dem Tag, da du das Feld aus der Hand Noomis kaufst, hast du es auch
von Ruth, der Moabiterin, der Frau des Verstorbenen, gekauft, um dem Namen des Verstorbenen auf
seinem Erbteil zu erwecken.
Da sprach der Blutsverwandte, ich kann nicht für mich lösen, dass ich mein Erbteil nicht
verderbe.
Löse du für dich, was ich lösen sollte, denn ich kann nicht lösen.
Dies aber geschah früher in Israel bei einer Lösung und bei einem Tausch, um jede Sache
zu bestätigen.
Der eine zog seinen Schuh aus und gab ihm den anderen, und das war die Art der Bezeugung
in Israel.
Und der Blutsverwandte sprach zu Boaz, kaufe für dich, und er zog seinen Schuh aus.
Da sprach Boaz zu den Ältesten und zu allem Volk, ihr seid heute Zeugen, dass ich aus
der Hand Noomis alles gekauft habe, was Elimelech und alles, was Kilion und Machlon gehörte,
und auch Ruth, die Moabiterin, die Frau Machlons, habe ich mir zur Frau gekauft, um den Namen
des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erwecken, damit nicht der Name des Verstorbenen ausgerottet
werde unter seinen Brüdern und aus dem Tor seines Ortes.
Ihr seid heute Zeugen, und alles Volk, das im Tor war, und die Ältesten sprachen, wir
sind Zeugen.
Der Herr mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und wie Lea, und die beide
das Haus Israel erbaut haben, und werde mächtig in Ephrata und stifte einen Namen in Bethlehem.
Und von den Nachkommen, die der Herr dir von dieser jungen Frau geben wird, werde dein
Haus wie das Haus des Perets, den Tamer, dem Juder, geboren hat.
Und Boaz nahm Ruth, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein, und der Herr verlieh
ihr Schwangerschaft, und sie gebar einen Sohn.
Soweit das Wort Gottes.
Wir wollten uns ja in dieser letzten Zusammenkunft, in dieser Reihe der drei Zusammenkünfte,
nun mit der Person von Boaz beschäftigen.
Wir hatten uns der ersten Zusammenkunft mit Noomi beschäftigt, gestern mit Ruth, und
heute möchten wir uns mit Boaz beschäftigen.
Wir hatten uns auch die vergangenen Tage schon ein wenig mit ihm beschäftigt, denn
auch schon in Kapitel 2, wo wir die Ruth gesehen haben, da trat ja Boaz auf und hat
in Güte zu ihr geredet, und wir fanden dort schon, wie er der Ruth eine große Aufmerksamkeit
zugewandt hatte.
Wir wollen heute ganz besonders etwas betrachten, was es denn hier auf sich hat, mit dieser
Löserschaft.
Wir haben das ja gelesen, das ist auch wieder hier etwas, was im jüdischen Gesetz verankert
ist, was uns heute relativ unbekannt ist, heute keinen Gebrauch mehr hat in unserer
Gesellschaft, aber damals im Judentum eine ganz wichtige Rolle spielte.
Die Aufgaben oder die Pflichten eines Blutsverwandten oder eines sogenannten Lösers, das Wort
wird entweder übersetzt mit Blutsverwandter oder Löser.
Zum ersten Mal finden wir dieses Wort, glaube ich, in dem Kapitel 2, in Vers 20, wo Naomi
zu der Ruth in Bezug auf Boaz sagt, der Mann ist nahverwandt mit uns, er ist einer von
unseren Blutsverwandten, und da haben wir eine kleine Anmerkung, da steht noch kleine
1, und dann sehen wir unten eigentlich Löser.
Also dieser Blutsverwandte oder Löser, der etwas erlösen musste oder die Pflicht hatte,
das ist etwas ganz Besonderes unter dem Gesetz gewesen.
Soweit ich das verstehe, konnte ein Löser zu vier verschiedenen Pflichten herangezogen
werden.
Wir finden diese Pflichten des Lösers in drei Kapiteln in der Thora, in dem Gesetz,
zuerst in 3. Mose 25, dann in 4. Mose 35 und dann in 5. Mose 25, man kann sich das eigentlich
immer gut merken, das sind immer Fünferzahlen, 25, 35, 25, in diesen Kapiteln finden wir
das.
Wenn wir das einmal aufschlagen, 3. Mose 25, da haben wir zum ersten Mal etwas, lesen wir
etwas von dieser Löserschaft, da haben wir in Vers 25, 3. Mose 25, Vers 25,
Wenn dein Bruder verarmt und von seinem Eigentum verkauft, so soll sein Löser, sein nächster
Verwandter kommen und das Verkaufte seines Bruders lösen.
Dann in dem gleichen Kapitel, Vers 47, Und wenn die Hand eines Fremden oder eines
Beisassen bei dir etwas erwirbt und dein Bruder bei ihm verarmt und sich dem Fremden, dem
Beisassen bei dir oder einem Abkömmling aus der Familie des Fremden verkauft, so soll
nachdem er sich verkauft hat, Lösungsrecht für ihn sein, einer von seinen Brüdern soll
ihn lösen.
Also das sind die ersten beiden Pflichten eines nahen Blutsverwandten, einmal das er
verkauften Besitz zurück erwirbt für diese Familie, für seinen Bruder und wenn die Armut
so groß geworden war, dass allein der Verkauf seines Besitzes nicht ausreichte, um die Schulden,
die er gemacht hatte zu bezahlen und er sich selbst gleichsam verkaufen musste als Person,
als Knecht bei einem Fremden dann arbeiten musste, dann war die Pflicht des Lösers auch
ihn selbst aus dieser Knechtschaft wieder herauszulösen.
Dann wollen wir einmal lesen, was wir denn in vierte Mose 35 haben.
Da haben wir in Vers 16, wenn jemand in Israel einen Mord beging, dann war, lesen wir in
Vers 19, Kapitel 35, Vers 19, der Bluträcher, da haben wir wieder eine Anmerkung, das heißt
eigentlich Löser, das ist der nächste Verwandte, der soll den Mörder töten, wenn er ihn antrifft,
soll er ihn töten.
Das war eine weitere Pflicht eines Blutsverwandten, er sollte der Bluträcher sein.
Und die letzte Aufgabe oder die letzte Pflicht finden wir in fünfte Mose 25 und sie spielt
jetzt eine besondere Rolle, fünfte Mose 25, Vers 5, Wenn Brüder beieinander wohnen und
einer von ihnen stirbt und hat keinen Sohn, so soll die Frau des Verstorbenen nicht auswärts
eines fremden Mannes Ehefrau werden, ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau
nehmen und ihr die Schwagerpflicht leisten und es soll geschehen, der Erstgeborene, den
sie gebiert, soll nach dem Namen seines verstorbenen Bruders genannt werden, damit dessen Namen
nicht ausgelöscht werde aus Israel.
Ich lese absichtlich ein wenig weiter, wenn aber der Mann keine Lust hat, seine Schwägerin
zu nehmen, so soll seine Schwägerin ins Tor hinaufgehen zu den Ältesten und sprechen,
mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen in Israel zu erwecken, er will
mir die Schwagerpflicht nicht leisten und die Ältesten seiner Stadt sollen ihn rufen
und mit ihm reden und besteht er darauf und spricht, ich habe keine Lust, sie zu nehmen,
so soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten und ihm den Schuh
von seinem Fuß ausziehen und ihm ins Angesicht speien und sie soll antworten und sprechen,
so soll dem Mann getan werden, der das Haus seines Bruders nicht bauen will und sein Name
soll in Israel das Haus des Barfüßigen heißen.
Das war die vierte und letzte Pflicht eines nahen Blutsverbanden, wobei ich sagen möchte,
bei dieser vierten Pflicht war ursprünglich vom Gesetz, bestand diese Pflicht nur von
dem direkten Bruder.
Das haben wir gelesen, das war der Schwager, das war also der Bruder, der leibliche Bruder
des verstorbenen Mannes, weiter ging das Gesetz nicht, es scheint aber so und das müssen
wir aus dem Buch Ruth entnehmen, dass diese gesetzliche Vorschrift später in der Praxis
ausgeweitet wurde.
Das also, wenn dann jetzt kein Bruder da war, es konnte ja sein, das war eben nur ein Mann
geboren worden in der Familie, es war nur einer da, der hatte keinen Bruder mehr, dann
scheint es so gewesen zu sein, dass man zwar nicht als Verpflichtung direkt, denn wir haben
gesehen, dass der nächste Verwandte sagte, nein danke, ich kann doch nicht, aber doch
als eine Möglichkeit es ansah, dass ein näherer Verwandter, das musste aber wohl scheinbar
nicht mehr der Bruder sein, diese Pflicht dann erfüllte.
Aber ursprünglich im Gesetz war diese letzte Verpflichtung nur dem direkten Bruder, für
den direkten Bruder bestand sie, wurde wohl aber ausgeweitet in Fällen, wenn kein Bruder
da war.
Also vier Dinge und in einer gewissen Weise können wir prophetisch sagen, dass der Herr
Jesus in Bezug auf das irdische Volk Israel allen vier Verpflichtungen nachkommt.
Das Volk Israel hat sein Land verloren aufgrund ihrer Untreue und das, weil sie den Messias
verworfen haben, haben sie auch das Land verloren.
Der Herr Jesus sorgt dafür, dass sie dieses Land zurückbekommen.
Das Volk Israel war jahrhundertelang in Knechtschaft unter den anderen Völkern und wird das in
einer gewissen Weise in Zukunft auch noch sein.
Der Herr Jesus wird sie auch aus dieser Knechtschaft, der Unterdrückung durch andere Völker erlösen.
Die anderen Völker werden sich vergehen an dem Volke Israel, indem sie es, gleichsam
Teile dieser Bevölkerung, zu Tode bringen.
Der Herr Jesus wird als der Blutrecher auftreten.
Wir sehen das dann ganz besonders, wenn er kommt, um den Antichristen zu besiegen, wenn
er kommt, um den Assyrer zu besiegen, diesen Feind aus dem Norden, dann tritt der Herr
Jesus als Blutrecher seines Volkes auf.
Und dann wird der Herr Jesus als der Messias seines Volkes sich mit seinem Volk vermählen,
bewissen in bildlicher Weise und dann wird er gleichsam auch der vierten Pflicht nachkommen.
Der Herr Jesus wird in Bezug auf das Volk Israel allen vier Pflichten eines Lösers
nachkommen.
Dann möchte ich außer den vier Verpflichtungen, die ein Löser hatte, noch auf etwas hinweisen.
Ein Löser, das hatten wir gesehen, ist ein Blutsverwandter.
Er musste also, das war eine Voraussetzung für einen Löser, er musste ein Verwandter sein.
Ein Verwandter der Familie, wo diese Not aufgetreten war, wo etwa ein Acker verkauft worden war
oder wo einer in Knechtschaft geraten war oder wo jemand umgebracht worden war oder
wo eben jemand verstorben war und noch kein Sohn gezeugt worden war, in allen Fällen
war eine Notwendigkeit, um hier helfen zu können, dass eine solche Person verwandt
sein musste mit denen, die da in Not gekommen sind.
Er musste ein Blutsverwandter sein.
Zweitens bestand noch eine Notwendigkeit, er musste ausreichend reich sein, um dieser
Verpflichtung nachzukommen.
Wenn der Blutsverwandte selbst bettelarm war, was ja auch mal sein konnte, dann war er
zwar Blutsverwandt, aber er hatte nicht die finanziellen Möglichkeiten, um dieser Verpflichtung
nachzukommen.
Wenn das größere Ländereien waren, die sein Bruder oder sein naher Verwandter verkauft
hatte in seiner Not und er selbst hatte nicht genügend auf dem Konto, sag ich mal, um diese
Acker zu erwerben, dann konnte er dieser Pflicht nicht nachkommen.
Er war nicht ausreichend reich genug.
Das war die zweite Voraussetzung.
Er musste genügend finanzielle Möglichkeiten haben, um dieser Verpflichtung nachkommen zu können.
Und das dritte war, er musste auch Lust dazu haben, er musste bereit sein.
Wir haben hier gesehen, dass dieser nähere Blutsverwandte durchaus bereit war, er war
Blutsverwandt, er hatte auch genug Geld, um den Acker zu kaufen, das war nicht das Problem.
Der hatte genug Geld, der war auch bereit, den Acker zu kaufen, aber jetzt scheint noch
etwas der Fall zu sein, das können wir auch nur aus dieser Stelle schließen.
Jetzt konnte nicht ein Blutsverwandter sagen, also gut, diese eine Verpflichtung, der komme
ich nach, was mache ich, den Acker zurückkaufen, das mache ich, aber die andere Verpflichtung,
die ihr als Löser habt, nein danke, also entweder oder scheint das hier so gewesen
zu sein.
Man als Löser auftrat und gleichzeitig, sagen wir, mehrere Aufgaben auf den Löser
warteten, so scheint das hier zu sein, dann konnte der Löser sich nicht die Aufgabe aussuchen
und sagen, die nehme ich wahr, aber die andere, die will ich nicht wahrnehmen.
Das sehen wir hier, der eine war durchaus bereit, den Acker zu erwerben, aber als er
dann hörte, da ist noch ein Haken hinten dran, ich sage das mal so, der musste auch
die Ruth heiraten, da hat er gesagt, nein, nein, nein, das mache ich nicht.
Also dazu war er nicht willig, den Acker zu kaufen, dazu war er bereit, aber Ruth als
Frau zu nehmen, dazu war er nicht bereit.
Ein Löser musste verwandt sein, ein Löser musste ausreichend reich sein, ein Löser
musste willig sein, dieser Löserpflicht nachzukommen.
Und wenn wir jetzt an den Herrn Jesus denken, wir haben gesehen, er hat alle vier Löserpflichten
in Bezug auf das Volk Israel, wird er wahrnehmen und den Preis hat er schon längst gezahlt
auf Golgatha.
Aber er hat auch alle diese Eigenschaften, die ein Blutsverwandter hat, der Herr Jesus
ist verwandt geworden, das war er nicht immer.
Ich möchte dazu eine Stelle lesen aus Hebräer 2.
Hebräer 2, Vers 14 Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches
teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen.
Der Herr Jesus ist uns in einer gewissen Weise verwandt geworden.
Der Herr Jesus war nicht immer Mensch, er war von Ewigkeit her Gott, aber wenn er der
Erlöser werden wollte, und das sollte er nach den Gedanken Gottes werden für uns Menschen,
der Erlöser, dann musste er uns verwandt werden, dann musste er, weil wir Fleisch und
Blut haben, dann musste er in ähnlicher, in nahekommender Weise Fleisch und Blut annehmen.
Er musste Mensch werden.
Und Geschwister, bedenken wir, dass der Herr Jesus nicht Mensch geworden ist, nur, ich
sage einmal, nur für diese 33 Jahre, die er hier gelebt hat.
Nein, er ist Mensch geworden, damals, als er geboren wurde von einer Jungfrau, von Maria,
er ist Mensch geworden, um ewig Mensch zu bleiben.
Und dabei hat er nicht seine Gottheit abgelegt, seit dem Moment, wo der Herr Jesus Mensch
geworden ist, ist er wahrer Gott und wahrer Mensch.
Aber er musste Mensch werden, nur so konnte er uns erlösen.
Gott kann sein Leben nicht geben, er versteht das recht, was ich damit meine, Gott kann
nicht sterben, aber der Mensch Jesus Christus, der konnte sein Leben geben, er musste Mensch
werden.
Aber noch einmal, er ist es nicht nur geworden für diese 33 Jahre, er ist Mensch geworden,
um es ewig zu bleiben.
Und ich muss auch sagen, das macht für uns den Himmel aus.
Wenn wir sonst in den Himmel kommen, wir kommen ja da hin, wenn wir an den Herrn Jesus glauben,
dann wäre in einer gewissen Weise der Himmel für uns, na ich sage nicht leer, die Engel
wären da, aber Gott würden wir nie sehen, wirklich.
Gott wohnt in einem unzugänglichen Licht, Gott als Gott in seiner Absolutheit bleibt
in aller Ewigkeit für einen Menschen unsichtbar.
Aber Gott geoffenbart im Fleisch, Gott der Mensch geworden ist, der bleibt sichtbar und
wir werden im Himmel Gott sehen in dem Herrn Jesus, das wird genau so sein, wie das hier
auf der Erde war, wo die Jünger sagen, zeige uns den Vater, da geht es jetzt um den Vater,
nicht um Gott im Allgemeinen und er sagt, so lange bin ich bei euch und du hast mich
nicht erkannt, wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
Ja, dieser Mensch Jesus Christus, in ihm werden wir Gott sehen und noch einmal, nur weil er
Mensch bleibt, werden wir im Himmel Gott sehen, in dem Menschen Jesus Christus.
Darum sagte ich, das macht für uns den Himmel aus, dass der Herr Jesus ewig Mensch bleibt
und mit ihm als Menschen sind wir aufs Innigste verbunden.
Gott bleibt immer für sich, mit Gott hätten wir als Gott als solchem in seiner Absolutheit
hätten wir nicht so verbunden werden können, aber mit dem Gott, der Mensch wurde, sind
wir aufs Innigste verbunden.
Ja, so innig, dass dieser Vers dort im Epheserbrief zitiert wird, ich aber sage es in Bezug auf
Christus und die Versammlung, ein Fleisch, Fleisch von meinem Fleisch und Gebein von
meinem Gein, dies Geheimnis ist groß, ich aber sage es in Bezug auf Christus und die
Versammlung.
Also das war das Erste, der Löser musste Blutsverwandt sein und das bedeutet im übertragenen
Sinn in Bezug auf die Person des Herrn Jesus, dass er Mensch geworden ist, aus lauter Gnaden.
Geschwister, und ist das nicht etwas Großartiges?
Der erste Mensch, dem war vom Teufel, von der Schlange eingeredet worden, dass wenn
er von dieser Frucht esse, er sein würde wie Gott und dann aß er davon, aber er wurde
nicht wie Gott, er bekam eins, ja, Erkennen Gutes und Böses, diese Fähigkeit besaß
der Mensch vorher nicht, er besaß sie durch das Essen von dieser Frucht, aber wenn er
die Fähigkeit besaß Gutes und Böses zu erkennen, dann war eine Tragik, er konnte das Gute nicht
tun, er tat das Böse.
Erkenntnis des Guten und Bösen war da, aber nicht die Kraft das Gute zu tun und damit
war das ein Dilemma geworden, ein unendliches Dilemma, aber das kam hervor aus diesem Bestreben
sein zu wollen wie Gott, aber Gott hat einen ganz anderen Weg gesehen, um uns nahe zu kommen,
nicht dass wir Gott werden, nein Gott wurde Mensch, oh welch Erbarmen, um uns nahe zu
kommen, das war der Weg, den Gott gewählt hatte.
Wir hatten heute Morgen, als wir zusammen waren, um das Brot zu brechen und dann wurde
öfter von dem Ratschluss Gottes gesprochen, ich habe das in den Gebeten der Brüder von
mehreren gehört und dann wurde das immer bezogen auf das Kreuz, das das Kreuz der Ratschluss
Gottes war.
Ich wäre gerne ein bisschen weiter gegangen, der Ratschluss Gottes ist nicht das Kreuz
als solches, der Ratschluss Gottes ist, den finden wir im Epheserbrief, Christus als Haupt
über alles, das ist der Ratschluss Gottes und die Versammlung als seine Braut daneben,
das ist der Ratschluss Gottes, bloß um diesen Ratschluss zu verwirklichen, da war das Kreuz
notwendig, das ist richtig, aber der Ratschluss gibt es eigentlich in diesem Ziel, der Jesus
als Haupt, als Mensch über alles auf der Erde und im Himmel, alles seinen Füßen unterworfen,
das ist der Ratschluss Gottes und da sind wir ganz eng eingebunden.
Aber noch einmal, dazu musste er Mensch werden, das Zweite, der Löser musste ausreichend
vermögend sein, um diese Löserschaft dann auch durchführen zu können, der Herr Jesus,
der ist reich gewesen, unendlich reich, einmal heißt das Vieh auf tausend Bergen, alles
ist mein, das Gold und das Silber, alles ist mein, natürlich gehört ihm als Gott alles,
aber dann wissen wir, das sagt uns der Korintherbrief, dass er um unsere Willen arm geworden ist
und wir denken an jenes Gleichnis in Matthäus 13 von einem Kaufmann, der kostbare Perlen
suchte und als er eine, eine sehr kostbare Perle gefunden hat, da ging er hin und verkaufte
alles, was er hatte, um jene Perle zu erwerben und der Herr Jesus, er hat alles hingegeben.
Ach, ich möchte noch eins, Entschuldigung, ich trage das nach, wenn der Herr Jesus Mensch
wurde, diese Stelle wurde heute Morgen auch erwähnt, Philippa 2, dann hat er sich dabei
erniedrigt, das ist eine unendliche Erniedrigung, da lesen wir, als der Mensch wird, dass er
sich dabei zu nichts gemacht hat, das ist für mich ein Wort, das sehr eindrücklich
ist und das auch in seiner praktischen Anwendung, denn bedenken wir, diese wunderbare Stelle
dort in Philippa 2, wird uns eigentlich vorgestellt, in einem ganz praktischen Zusammenhang, dass
wir die Gesinnung haben sollen, die auch in dem Herrn Jesus war, diese Gesinnung sei in
euch, die auch in Christo Jesu war und diese Gesinnung kommt darin zum Ausdruck, seine
große Demut, dass er, der es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein, er war Gott,
sich zu nichts gemacht hat, willst du wissen, was du bist, was ein Mensch ist, gegenüber
Gott nichts, nichts, das steht da, als Gott Mensch wurde, hat er sich zu nichts gemacht,
so groß ist der Abstand zwischen Gott und dem Menschen, nichts ist der Mensch im Vergleich
zu Gott nichts, weniger geht nicht als nichts, aber schauen wir an der Stelle doch, dann
hat er sich nämlich erniedrigt bis zum Tod am Kreuz, ist ja an sich logisch nicht möglich,
wenn ich mich zu nichts gemacht habe, wie soll ich dann noch mich erniedrigen, aber
so wird es dort einfach geschrieben, aber bedenken wir, wenn wir glauben Geschwister
etwas zu sein, wenn wir auf unser Recht pochen, dann lasst uns daran denken, dass als der
Herr Jesus Mensch wurde, er sich zu nichts gemacht hat, wir sind Kinder Gottes, so weit
wir an den Herrn Jesus glauben, das ist ein unendlich hohes Vorrecht, aber das was wir
in uns selbst sind, ist einfach nichts, nichts, möchten wir das immer bedenken, er hat sich
zu nichts gemacht, das noch als Nachtrag zu dem, dass er Mensch wurde, aber dann wie gesagt,
er musste auch ausreichend reich sein, aber es hat ihn seinen ganzen Reichtum gekostet,
er hat, wenn ich das so sagen darf, zuerst einmal die himmlische Herrlichkeit in einem
gewissen Sinn verlassen, in einem gewissen Sinn, als er Mensch wurde, natürlich blieb
er stets der, der im Schoß des Vaters ist, nicht war, ist, aber er hat doch in einem
gewissen Weise die himmlische Herrlichkeit verlassen, aber dann war er immer noch hier
auf der Erde der Messias, er war immer noch der Messias, und was lesen wir dort in Daniel,
nach 69 Wochen, er würde nichts haben, er würde nichts haben, steht dort, ja das hat
er auch dran gegeben, in Psalm 102 heißt es, du hast mich empor gehoben und hast mich
niedergeworfen, auch als Messias hat er für den Moment alles seine Anrechte aufgegeben.
Wir sehen diese Wende sehr deutlich, Matthäus 16, wo der Herr sagt, dass sie nicht mehr
sagen sollten, dass er der Messias ist, bis dahin hatten sie ihn so in Israel verkündigt,
so hat ihn Johannes verkündigt, als den König Israels, und auch die Jünger, die er zu zweit
und zu zweit ausgesandt hat, hatten den Herrn Jesus so bezeugt, als den Messias seines Volkes,
das war er auch, aber dann dort in Matthäus 16, da sagt er, sie sollen das nicht mehr
sagen, er hat auch das aufgegeben, und am Ende, Geschwister, das wissen wir, da hat
er sein Leben gegeben, gleichsam das letzte, was er noch hatte, seine Kleider war er auch
schon beräumt, äußerlich, hatten sie ihm ausgezogen, und dann das letzte, was er noch
besaß, das war sein Leben, das hat er auch noch hingegeben, ja noch, eigentlich noch
ein bisschen mehr, er hat sich selbst gegeben, sich selbst, ganz und gar, für dich und für
mich.
Wir wissen, dass diese Hingabe des Lebens des Herrn Jesus, er hat sich für die Versammlung
hingegeben, wird einmal gesagt, er hat sich für uns hingegeben, und Paulus sagt im Galaterbrief,
der mich geliebt, und sich selbst für mich hingegeben hat, und Geschwister, ich habe
dann immer so den Gedanken gehabt, wenn ich der einzige Mensch auf der Erde wäre, bin
ich ja nicht, Gott sei Dank nicht, aber wenn ich das wäre, dann hätte der Herr Jesus,
dann wäre er gekommen, und hätte sich für mich hingegeben, so sehe ich das, wenn ich
ganz alleine wäre, dann wäre er dennoch gekommen, und hätte sich für mich hingegeben,
so verstehe ich immer diese Stelle, wenn Paulus sagt, der mich geliebt, und sich selbst für
mich hingegeben hat, da bist du und ich ganz persönlich gemeint, und ich bin überzeugt,
als der Herr Jesus starb, da hat er an jeden hier im Raum gedacht, der sein Eigentum jetzt
ist, und hat ganz bewusst für dich sein Leben hingelegt, er hat ja auch deine Sünden getragen,
alle deine Sünden, und das war nicht so, entschuldige ich Geschwister, ein großes Aufwaschen,
pauschal, ich denke, dass Gott jede einzelne Sünde bestraft, jede einzelne, und der Herr
Jesus ist für jede einzelne Sünde, die wir getan haben, hat er die Strafe getragen, das
tat er für dich und für mich, er, der so reich war, ja, und er war willig, das zu tun,
er war willig, das zu tun.
Nun, haben wir also gesehen, was waren die Aufgaben des Lösers, vier an der Zahl, die
haben aber, wo man sah, vor allem für Israel eine Bedeutung, wir haben gesehen, welche
Voraussetzungen ein Löser mit sich bringen musste, Blutsverwand, ausreichend reich, um
den Lösungsvorgang einzuleiten, und drittens, und das war letzten Endes entscheidend auch,
wenn eine der Eigenschaften fehlte, konnte er ja nicht Löser sein, er musste wollen,
er musste willig sein.
Und dann hatte aber, jetzt kommen wir zurück hier zu diesem Vorwil, zu Boaz, die Ruth hatte
sich ihm anvertraut, sie hatte gesagt, breite deine Flügel aus, Vers 9, über deine Magd,
denn du bist ein Blutsverwandter, sie drückt das ja in sehr bildlicher Sprache aus, aber
das heißt, übersetzt einfach, nimm mich bitte zur Frau, das bedeutet das.
Es ist sehr schön, dass sie das in diesen Worten ausdrückt, denn da nimmt sie Worte,
die sie vor kurzer Zeit aus dem Mund von Boaz selbst gehört hat, Boaz hatte nämlich zu
ihr gesagt in Vers 12 von Kapitel 2, der Herr vergelte dir dein Tun und voll sei dein Lohn
von dem Herrn, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln Zuflucht zu suchen, du gekommen bist,
und jetzt nimmt sie Zuflucht zu den Flügeln von Boaz und sagt, unter deine Flügel will
ich mich begeben.
Vielleicht darf ich da diesen Vers einmal in Erinnerung bringen, es ist in keinem anderen
das Heil und kein anderer Name den Menschen gegeben unter dem Himmel, in dem er errettet
werden muss, als allein der Name des Herrn Jesus.
Wenn ich unter die Flügel Gottes kommen will, dann muss ich unter die Flügel, jetzt hier
von Boaz, unter die Flügel von dem Herrn Jesus kommen.
Es gibt keinen anderen Weg zu Gott, zur Errettung, als zu dem Herrn Jesus zu kommen.
Er ist der Löser, nicht Gott im Allgemeinen, er, der Herr Jesus, ist der Löser, zu ihm
muss ich kommen.
Und da kommt jetzt hier in dieser Geschichte dieser Ruth mit dieser Bitte, und es ist nicht
so, dass jetzt menschlich gesprochen, jetzt in dieser Geschichte, der Boaz jetzt entrüstet
ist und sagt, was fällt dir denn ein?
Wir müssen denken, sie war eine Moabiterin, eine Ausländerin, und er war eine ganz arme
Frau, die überhaupt nichts besaß, und er war der vermögende Mann in Bethlehem, der
reich war, und da bittet sie ihn, dass er sie zur Frau nehme.
Da hätte man denken können, er würde das entrüstet zurückweisen, aber gar nicht, überhaupt
nicht, alles, was er bisher zu ihr gesprochen hatte, was Zuneigung bei ihr erweckt hatte,
was Glauben bei ihr erweckt hatte, alles das wollte er wirklich befriedigen.
Noch ganz kurz Vers 10, wenn er hier davon spricht, dass sie ihre letzte Güte besser
erwiesen hat als die erste, dann ist mit der ersten Güte das gemeint, was er in Kapitel
2 Vers 11 und 12 gesagt hatte zu ihr.
Es ist mir alles wohlberichtet worden, was du getan hast, das war die erste Güte gewesen.
Aber was er jetzt tat, diese letzte Güte, die bestand darin, dass sie sich ihm anvertraut
hat, dass sie diese Bitte vorgetragen hat, und er sagte, das ist noch viel besser, das
ist noch viel besser, und dass du nicht Jünglinge nachgegangen bist, nicht Reichen und Armen.
Darf ich das mal praktisch anwenden, Geschwister, wir können manchmal Rat von Brüdern oder
Schwestern einholen, das ist eine praktische Anwendung, wir können uns an sie wenden,
aber hast du dich in der Not, die du hast, auch schon mal an den Herrn Jesus gewandt?
Da sollten wir eigentlich zuerst Hilfe suchen bei ihm, noch einmal nicht, dass wir uns auch
mal um Rat an Geschwister wenden dürfen, aber wenn wir das nur tun, immer uns an Geschwister
wenden und nicht an den Herrn, dann ist das nicht in Ordnung.
Der Herr erwartet, dass wir zu ihm kommen, mit dem, und wie viel schöner ist das, wie
schön das auch sein mag, von Geschwistern Hilfe zu bekommen, das ist schön, und einen
guten Rat von Geschwistern zu bekommen, das ist schön, aber einen Rat vom Herrn selbst
zu bekommen, Entschuldigung, das ist einfach noch schöner, das ist einfach noch schöner,
wenn der Herr selbst einem Hilfe gibt, ja und dann hatte er gesagt, auf etwas aufmerksam
gemacht, da hatte selbst Naomi nicht von gesprochen, obwohl Naomi wahrscheinlich das auch wusste,
sie kannte ja die Verwandtschaftsverhältnisse ihres Mannes, da bin ich von überzeugt, aber
das hatte Naomi nicht gesagt, sie hatte gesagt, wende dich an Boas, aber Boas spricht jetzt
davon, dass da noch ein Blutsverwandter, ein Löser ist, der in einem näheren Verwandtschaftsgrad
zu dem Verstorbenen Elimelech und seinen beiden Söhnen stand, als er selbst, und er sagt,
ich kann den nicht übergehen, ich darf das, der hat das erste Recht als Löser hier aufzutreten
und ich muss ihn davon informieren, sagt er aber als Trost und wenn der nicht will, ich
tue es auf jeden Fall, ich tue es auf jeden Fall, jetzt war die natürlich ein bisschen,
ich denke, dass in ihrem Herzen zu, jetzt menschlich gesprochen, war schon Zuneigung
zu Boas da und die hat sich ja gedacht, hoffentlich will der andere nicht, hoffentlich will der
andere nicht, den kenne ich noch gar nicht, aber den da, den kenne ich schon und den möchte
ich gerne haben, da war ja schon eine Herzensbeziehung da, nur das wird hier nicht zum Ausdruck gebracht,
ich kann mir das nur so menschlich vorstellen. Nun, und dann haben wir ja in Kapitel 4 gelesen,
wie Boas nun handelt. Er steht an dem Morgen, nachdem Ruth, ich will jetzt über die Auslegung
dieses Teils, dass Ruth da weg geht und so will ich nicht sprechen, er steht jedenfalls
auf da, von der Tenne, wo er geschlafen hat und er begibt sich sofort zum Tor der Stadt.
Damals gab es ja noch kein Rathaus, die Dinge in einem so kleinen Ort, die wurden geregelt
im Stadttor. Dort traf man sich, um solche Dinge zu besprechen und das führte Gott dann
auch so, dass dieser nähere Blutsverwandte gerade da auch in der Gegend war, dem Boas
gleichsam über den Weg lief und er hielt ihn dann gleich fest und sagt, komm setz dich
hierher du und der und der und dann noch zehn andere Männer, ältere reife Personen der
Stadt, vielleicht so eine Art Stadtrat, auch herzurief. Und dann legt er dem näheren Blutsverwandten
die Sachlage vor, aber erst einen Teil der Sachlage, nur diesen Teil der Sachlage mit
dem Acker. Und der denkt, so ein schöner Acker, ich habe ein bisschen Geld flüssig,
den kann ich ja schon mal gebrauchen, also ja ja, will ich haben den Acker. Ja und dann,
ja ja, nicht nur den Acker, da ist da auch noch die Ruth. Und dann springt er ab, ich
sag das mal so menschlich, dann sagt er, ich kann nicht lösen. Löse du für dich,
was ich lösen sollte. Darum sagte ich, scheinbar ging es nicht, nur einen Teil der Löserschaft
eine Pflicht zu nehmen und die andere nicht. Scheinbar war es dann doch so, dass man allen
Verpflichtungen nachkommen musste und sich nicht, ich sag mal, die Rosinen rauspicken
konnte. Das andere wollte man da nicht. Vielleicht war dieser Mann schon verheiratet, von Boas
wissen wir das nicht. Auf jeden Fall war er nicht bereit, Ruth zur Frau zu nehmen. Nun,
das war so damals diese Geflogenheiten, die sich auf das Gesetz stützten. Aber was hat
das geistlich zu sagen? Wir haben immer gesagt, Boas, das ist ein Bild vom Herrn Jesus. Und
wovon ist jetzt dieser nähere Löser, dieser nähere Blutsverwandte, wovon ist das denn
ein Bild, der also gesagt hat, ich kann nicht lösen, kann ich. Ruth zur Frau, unmöglich,
kann ich nicht. Dieser nähere Blutsverwandte kann kein Bild vom Herrn Jesus sein, wenn
Boas ein Bild vom Herrn Jesus ist. Nein, dieser nähere Blutsverwandte ist ein Bild des Gesetzes.
Bedenken wir im Gottes Wort in der Art und Weise, wie Gott mit dem Menschen gehandelt
hat, vor allem mit seinem irdischen Volk, mit Israel, war zuerst das Gesetz und dann
die Gnade. Erst Gesetz und dann Gnade. Der nähere, der erste Löser, das Gesetz. Wozu
hat Gott das, ja, wozu war das Gesetz gegeben? Scheinbar, scheinbar. Und das hatte Gott auch
gesagt, wer das Gesetz hält, wird leben. Es war scheinbar zum Leben gegeben, das Gesetz.
Und das Gesetz hat, ich sage theoretisch auch diese Wirkung, nur theoretisch. Wer das Gesetz
hält, wird leben. Aber das Problem sind wir. Wir können das Gesetz nicht halten. Und so
erwies sich das Gesetz, das zum Leben gegeben war, zum Tode. Kein Mensch kann das Gesetz
Gottes halten. Keiner. Hier ist keiner im Raum, der das Gesetz Gottes in allem gehalten hat.
Wenn Paulus sagt, was das Gesetz betrifft, tadellos, dann bin ich manchmal erstaunt darüber,
dass er das sagt. Tadellos! Aber Geschwister, da meint er sicher solche Gesetze, du sollst
nicht töten, du sollst nicht stehlen und so weiter. Das hatte Paulus, hat er keinen
umgebracht? Naja, so kann man ein bisschen anders sehen, nicht? Hat er eingestimmt in
die Tötung von Stephanus, nicht? War das ein Mord? War das kein Mord? Gut, aber er hatte
nicht einfach einen Menschen umgebracht. Das können wir wohl sicher sagen. Er hat auch
nicht gestohlen. Das glaube ich auch nicht. Das hat Paulus nicht getan. Aber wisst ihr,
es gibt ein Gesetz, ich glaube da hat jeder Mensch dagegen verstoßen. Jeder, auch Paulus.
Du sollst nicht begehren. Denn das Begehren ist ja noch ein innerlicher Vorgang. Das Begehren,
das ist da drin. Wer eine Frau anschaut, ihrer zu begehren, hat die Ehe gebrochen, in seinem
Herzen. Ich weiß nicht, wie viele Männer jetzt hier die Hand strecken können und sagen,
habe ich noch nie, noch nie getan. Oder dein Nachbar hat ein wunderschönes Haus und du
wohnst zur Miete in einem Block und sagst dir, so ein Haus, das würde ich gerne haben
von meinem Mann. Begehrt hast du es. Begehrt. Und Gott sagt, du sollst nicht begehren. Nein,
dieses etwas haben wollen, was einem anderen gehört, eine Frau, die einem anderen gehört,
besitzt, der anderen gehört. Du sollst nicht begehren. Wer von uns hat dagegen noch nichts
verstoßen? Und gibt es hier einen im Raum, der sagen kann, ich habe noch nie gelogen
in meinem Leben? Also ich könnte euch einige Lügen aufzählen in meinem Leben. Noch nie
gelogen? Ja, Notlüge doch, das schon, aber nur Notlügen. Damit verniedlicht der Mensch
das nicht und spricht von Notlügen. Gott sagt, du sollst nicht lügen. Ist hier einer
im Raum, der noch nie gelogen hat in seinem Leben? Nein, wir haben alle, hier ist keiner
im Raum, der das alles im Gesetz gehalten hat. Und darum ist hier keiner im Raum, der
vor Gott bestehen kann, so wie er ist. Wir sind alle verloren, wenn die Grundlage nur
das Gesetz wäre. Alle verloren, jeder hier im Raum. Und wenn er noch so fromm ist und
wenn er sich noch so bemüht, da ist Gottes Wort sagt, das sagt Gott. Da ist keiner, der
Gutes tut. Auch nicht einer. Und dann willst du sagen, aber ich doch. Wagt das mal vor
Gott. Gott sagt, da ist keiner. Und du sagst, ich bin die einzige Ausnahme? Da musst du
sehr mutig sein. Gott wird dir einmal zeigen, dass du keine Ausnahme warst. Du bist auch
einer von denen, der nichts Gutes tut. Ja, das Gesetz fordert vom Menschen, das und das
und das sollst du tun. Der Mensch bemüht sich und schafft es nicht. Das Gesetz kann
nicht lösen. Kann nicht erlösen. Wir sehen so viele Beispiele in der Schrift. Ich möchte
zwei nennen, wo der Mensch da Bemühungen macht und die reichen nicht aus. Als der Mensch
gesündigt hatte, Adam und Eva, das erste Menschenpaar, das einzige Gebot, was Gott
gegeben hat, übertreten hat. Das einzige. Du sollst nicht essen von der Frucht, von
dem Baum in der Mitte des Gartens. Haben sie beide getan. Dann haben sie erkannt, dass
sie nackt waren. Nackt vor Gott. Und auch voreinander nackt. Und haben sich geschämt.
Da kam die Scham auf, die hatten sie vorher gar nicht gekannt. Die hatten vorher auch
nichts angehabt, haben sich aber nicht geschämt. Aber jetzt war die Sünde da und da war Schamgefühl
da. Was haben sie dann gemacht? Wir wissen es, sie haben Blätter genommen. Vom Baum
abgepflückt und irgendwie miteinander verbunden und haben sich damit mit Blättern bekleidet.
Dieses zeigt, was der Mensch versucht. Er versucht notdürftig seinen verlorenen Zustand
zu kaschieren. Zu bedecken. Aber vor Gott reicht das nicht. Vor Gott reicht das nicht.
Dann als Gott ruft, da versteckt sich Adam. Und dann sagt er, ich hatte Angst, denn ich
bin nackt. Er war doch bekleidet. Er hatte doch ein Kleider an aus Blättern. Adam hat
genau gewusst, vor Gott reicht das nicht. Und dann sehen wir das wunderbare. Gott bekleidet
Adam und Eva mit Fellen von Tieren. Was für mich sehr interessant ist, dass Gott nicht
zu Adam sagt, jetzt fertige dir mal einen Bogen an und gucke mal da hinten das Tier,
das erledige, das töte mal, dann zieh dem das Fell ab und dann bezieht euch damit mal
an. Das hat Gott nicht gesagt. Hätte er sagen können, dann hätten sie zum Schluss auch
Fellkleider gehabt. Aber hat Gott nicht gesagt. Gott hat alles selbst gemacht. Gott hat sie
bekleidet. Adam und Eva haben gar nichts dazu getan. Gar nichts. Hat Gott alles gemacht.
Und so können wir vor Gott nur stehen. Bestehen. Nicht in dem, was wir tun. Du kannst nicht
eine Sünde in deinem Leben ungeschehen machen. Und zehn gute Taten wirken nicht eine Sünde
auf. Gott sagt, die eine Sünde. Deswegen gehst du verloren. Nein, das Gesetz kann uns
nicht erlösen. Wir sehen das gleiche bei der nächsten Generation, bei den ersten geborenen
Menschen wieder. Da haben wir Cain und Abel. Beide wollen Gott ein Opfer bringen. Cain
bringt die Frucht vom Erdboden. Er war Ackerbauer. Er hatte gearbeitet. Der Boden war ja verflucht
um des Menschenwillen, wegen seiner Sünde. Gornen und Disteln sollte er bringen. Der
musste schwer arbeiten, um da endlich das Getreide oder was es auch war, Gott zu bringen.
Er hat säen müssen. Er hat das Unkraut wegnehmen müssen. Er hat viele Arbeitsvorgänge tun
müssen im Schweiße seines Angesichts, um das Gott zu opfern. Und dann sehen wir, Gott
hat das nicht angeguckt. Gott konnte das nicht annehmen. Das waren eigene Anstrengungen.
Ich will vor Gott bestehen aufgrund meiner Anstrengungen. Gott konnte das nicht akzeptieren.
Aber der Abel, der brachte einfach opferte Tiere. Und Abel verstand, wenn ich vor Gott
bestehen will, dann nur auf der Grundlage des Todes eines anderen. Dieses Tier, was
Abel geopfert hat, oder die Tiere, sind ein Vorbild von dem Herrn Jesus. Wir können nur
vor Gott bestehen in dem, was der Herr Jesus getan hat. Dieser zweite Löser, dann haben
wir gesehen in Vers 7, Kapitel 4, nachdem also der nähere Löser gesagt hat, ich kann
nicht. Ich möchte noch einen Vers dazu lesen, Entschuldigung, aus Römer 8, als Resümee
dieses, wo der eine sagt, ich kann nicht, ich kann nicht lösen. Das Gesetz kann den
Menschen nicht erlösen. Und Pilgerfahrten und Bußübungen können den Menschen nicht
erlösen. Alles, was der Mensch tut, reicht nicht. Da lesen wir in Römer 8, Vers 3, denn
das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem
er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend
die Sünde im Fleische verurteilte. Ein ganz einfacher Vers, aber dem Gesetz war es nicht
möglich den Menschen zu erlösen. Unmöglich. Warum? Weil es durch das Fleisch, das heißt
durch uns, was wir tun, kraftlos war. Wir haben das Gesetz gebrochen, wir haben es nicht
gehalten und damit das Leben nicht erreicht und werden es nicht erreichen. Auf diesem
Weg? Nein! Und dann tat Gott alles. Tat Gott! Alles musste Gott tun, indem er seinen eigenen
Sohn sandte. Und er ist für gestorben für uns. Und Gott hat die Sünde verurteilt in
dem Herrn Jesus. Das hat mich heute Morgen so tief betroffen gemacht. Er zur Sünde gemacht.
Geschwister, das ist viel, viel mehr, entschuldigt, unsere Sünde tragen, da kann man immer noch
sagen, das ist er noch nicht selbst. Da nimmt er was auf sich, aber das, ja, aber zur Sünde
gemacht, das ist nicht nur, dass er etwas auf die Schulter nimmt, sondern dass er selbst
zu etwas wird. So steht das da. Zur Sünde gemacht. Und so hat Gott die Sünde in Fleische
gerichtet. Etwas, was wir letzten Endes, glaube ich, nicht erfassen können. Nur so konnte
uns Rettung werden. Und dann haben wir gesehen, gab es damals einen Brauch. Ich habe dann
geguckt mit der Konkordanz, wo gibt es denn sowas mit Schuh ausziehen. Und die einzige
Stelle, die ich gefunden habe, die war die eine. Und das Interessante ist ja, dass das
mit dieser irgendwie zusammen doch hängt. Damals war es, wenn jemand unwillig war, die
Schwagerpflicht zu leisten, dann hat die Schwägerin dem den Schuh ausziehen können und hat ihm
ins Gesicht gespuckt. Beachten wir das Geschah hier nicht. Warum? Das war kein Schwager.
Machlon und Killion waren die beiden einzigen Söhne von Eli Melech. Nur diese zwei, die
waren beide gestorben. Also wenn jetzt der Machlon, sagen wir mal, die Ruth geheiratet
hätte und der Killion, der hätte niemanden geheiratet und wäre am Leben geblieben, dann
wäre der Killion, hätte er diese Aufgabe gehabt. Und wenn er ihr nicht nachgekommen
wäre, dann hätte die Ruth ihm den Schuh ausziehen können und ihm ins Angesicht spucken
können. Das ist diese Stelle dort. Aber wie gesagt, hier war kein Schwager mehr. Das waren
weiter entfernte Blutsverwandte. Und darum kam dieses Gesetz hier nicht zur Anwendung,
dass sie ihm den Schuh aussucht. Aber interessant ist doch, ist irgendwas mit dem Schuh hier,
nicht? Ich erkläre es so, mit einem Schuh, da treten wir auf etwas und auf etwas treten
heißt Besitzansprüche geltend machen, nicht? Und wenn man den Schuh aussucht, dann sagt
man damit, ich trete meine Besitzansprüche ab. Und er hatte, dieser nähere Löser hatte,
das erste Recht, diesen Acker zu kaufen. Und er sagt, ich verzichte und brachte das damit
zum Ausdruck, dass er seinen Schuh aussucht und sagt, ich gebe mein Recht ab. Kaufe du
für dich. Und das hatte Boaz ja vorab schon gesagt. Wenn der andere Löser nicht lösen
wollte, er würde es tun. Er liebte Ruth. Und er nahm sie dann zur Frau und zeugte mit
ihr ein Kind. Und das hatten wir schon am ersten Abend gesehen, den Obed, diesen Diener,
diesen Anbeter. Ach, Geschwister, ich wollte heute vor allem Boaz vor uns stellen, als
Bild des Herrn Jesus. Er, der uns erlöst hat. Er, der Gott war und Mensch wurde. Er,
der alles verkauft hat, arm geworden ist. Und der das alles freiwillig getan hat, aus
lauter Liebe. Und eins wollte ich auch ganz deutlich sagen. Einen anderen Weg der Erlösung
gibt es nicht. Man kann sich nicht selbst erlösen. So wie sich Münchhausen nicht selbst
aus dem Sumpf rausziehen konnte, man kann sich nicht selbst erlösen. Nicht durch Bußübungen,
nicht durch Sprechen von Gebeten, nicht durch Spenden, nicht durch Kirchgang. Kein einziges
auch nicht durch eine Taufe als Kind, auch nicht durch eine christliche Beerdigung, auch
nicht durch eine letzte Ölung oder irgend so etwas. Davon lesen wir in der Schrift überhaupt
nichts. Das sind alles Erfindungen des Menschen, letzten Endes um Geld zu machen, um Profit
daraus zu ziehen. Nein, der Mensch kann sich selbst nicht erlösen. Und das Gesetz, das
Halten des Gesetzes, das schafft kein Mensch. Römer heißt es, dass sie allesamt abgewichen
sind und nicht die Herrlichkeit Gottes erreichen. Alle nicht. Nein, wir müssen erlöst werden
und nur einer ist der Erlöser. Der, der für uns gestorben ist. Und es gibt nur eine Möglichkeit
zu diesem Erlöser zu kommen und zu sagen, ich bin ein verlorener Sünder. Rette mich!
Und das will er dann gerne tun. So wie die Ruth sich dem Boas anvertraut hat, breite
deine Flügel aus über deine Macht. So muss jeder Mensch zu dem Herrn Jesus kommen und
sagen, Herr Jesus, ich bin verloren, aber du bist für mich gestorben. Ich bringe dir
meine ganze Schuld und nun rette mich. Und dann tut er das gerne. Dann tut er das gerne.
Wir, die wir den Herrn Jesus kennen als unseren Heiland, wollen wir daran denken, dass er
alles hingegeben hat. Alles für uns. Und wollen wir dann nicht in unseren Herzen sagen, für
dich nur darf mein Leben sein. Ich hoffe, dass das die Antwort unserer Herzen ist. …