Die letzten Stunden des Herrn Jesus (Lukas 22 und 23)
ID
js013
Idioma
DE
Duración
03:30:28
Cantidad
3
Pasajes de la biblia
Lukas 22-23
Descripción
Bibelstellen:
1. Vortrag: Lukas 22,1-38
2. Vortrag: Lukas 22,39-65
3. Vortrag: Lukas 22,66-23,47
Transcripción automática:
…
Es ist nicht schön, nach einem Tag der Arbeit und der Beschäftigung heute Abend hier sein zu können
und dann mit einem solchen Loblied, wenn ich es mal so nennen darf, beginnen dürfen.
Dankt unserem Gott und bringt ihm Ehre.
Haben unsere Herzen mitgesungen.
Wir haben wirklich so viel Grund, ihm zu danken für seine Freundlichkeiten. Ist es nicht so?
Vielleicht denkt jetzt jemand, ja, du weißt nicht, wie es um mich steht, du weißt nicht, wie es mir geht,
du weißt um meine Not nicht, du kennst meine Probleme nicht.
Das mag sein.
Aber darf ich dich einmal bitten, mal die Segnungen zu überdenken, das Gute, was Gott dir bis heute geschenkt hat.
Ist das nicht viel?
Trotz manchem Schmerzhaften?
Wir haben auch davon gesungen, dass er uns durch wunderbare Werke Heil und Erlösung gebracht hat.
Sind wir dafür noch dankbar?
Wann haben wir das letzte Mal ganz bewusst dafür gedankt?
Ich meine jetzt nicht so sehr vielleicht ein Gewohnheitsgebet und dann danken wir dir auch, dass du uns errettet hast.
Und das sagt man dann so wie guten Tag und guten Morgen.
Nein, sondern ganz bewusst, wir sind errettet worden vor einem furchtbaren, ewigen Getrenntsein von Gott.
Am Ort der Qual hätten wir sein müssen.
Wenn ihr nicht gekommen wäre, wenn ihr der Herr Jesus nicht für dich und für mich auf dem Kreuz von Golgatha sein Leben gelassen hätte.
Ist uns das noch etwas, was unsere Herzen auch dankbar macht?
Ich hoffe ja.
Mit derselben Hilfe möchte ich versuchen, in den nächsten drei Vorträgen, wenn wir sie denn noch erleben, hier auf dieser Erde,
wenn der Herr noch nicht gekommen ist, uns mit dem Herrn Jesus zu beschäftigen.
Und zwar mit den letzten Stunden seines Lebens vor dem Kreuz bis auf das Kreuz hin.
Gott hat uns in seiner Weisheit vier Evangelien gegeben.
Er hat es so gewollt, damit du und ich besser verstehen könnten, wer die Person des Herrn Jesus ist.
In zwei dieser Evangelien hat er uns etwas mitgeteilt, wie der Herr Jesus in diese Welt gekommen ist.
Aber in allen vier Evangelien berichtet uns Gott über das Leiden und das Sterben unseres Herrn und Heilandes.
Und ich denke, das hat uns doch etwas zu sagen, oder?
Gott wird uns doch nicht vier Berichte geben, die wir dann mal soeben an die Seite schieben.
Ich denke, diese vier Berichte, sie sind doch dafür da, dass wir uns damit beschäftigen.
Es ist heiliges Land.
Ist es nicht überall, wo wir die Bibel aufschlagen, Gottes heiliges Wort?
Aber gerade da, wenn wir den Herrn Jesus in Gethsemane sehen, dann werden wir etwas empfinden
von diesen heiligen, ernsten Momenten, Momente, die der Herr Jesus durchleben musste.
Und wir dürfen, Gott hat es so gewollt, wir dürfen noch einmal mitempfinden,
ein wenig, was er da in diesen Augenblicken größter Not durchlebt hat.
Gott lässt uns gleich noch einmal in die Finsternis des Gärten Gethsemane schauen,
wo er auf den Knien liegt, in ringendem Kampf, der Schweiß wie große Bluttropfen auf die Erde fällt.
Gott möchte gerne, dass wir ihn auch da sehen.
Als der Herr Jesus mit den drei Jüngern auf dem Berg der Verklärung war und Mose erschien
und Elia erschien, worüber haben sie gesprochen?
Sie haben davon gesprochen, welchen Ausgang, Exodus heißt es eigentlich,
welchen Ausgang der Herr Jesus in Jerusalem haben würde.
War da nicht auch sein Leiden mit eingeschlossen?
Und doch beschäftigen wir uns, meine ich schon mal, relativ wenig damit.
Warum eigentlich? Aus Scheu?
Sicher sollten wir immer Gottes Wort mit Respekt öffnen und darin lesen.
Und gerade das, was den Herrn Jesus betrifft in seinen Leiden, da ist sicherlich ein wenig Scheu angebracht,
denn wir wollen nicht in die Bundeslade schauen.
Ihr versteht das Bild. Aber das, was Gottes Wort uns mitteilt, ist geschrieben für dich und mich.
Wir wollen heute Abend beginnen mit Lukas Kapitel 22.
Ich würde relativ viel lesen, um des Zusammenhangs willen,
aber ich bin nicht in der Lage, auf jeden Vers dann einzugehen,
weil eigentlich die Zeit dafür zu kurz ist.
Und doch, es ist Gottes Wort und wir wollen es als solches jetzt auch zu uns reden lassen.
Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches Passa genannt wird.
Und die hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbrächten,
denn sie fürchteten das Volk.
Aber Satan fuhr in Judas, der Iskariot zubenannt ist, welcher aus der Zahl der Zwölfe war.
Und er ging hin und besprach sich mit den hohen Priestern und den Hauptleuten,
wie er ihm denselben überliefere.
Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben.
Und er versprach es und suchte eine Gelegenheit,
um ihm denselben zu überliefern ohne Volksauflauf.
Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passa geschlachtet werden musste.
Und er sannte Petrus und Johannes und sprach, geht hin und bereitet uns das Passa,
auf das wir es essen.
Sie aber sprachen zu ihm, wo willst du, dass wir es bereiten?
Er aber sprach zu ihnen, siehe, wenn ihr in die Stadt kommt,
wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt.
Folget ihm in das Haus, wo er hineingeht.
Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen, der Lehrer sagt dir,
wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passa essen mag?
Und jener wird euch einen großen mit Polstern belegten Obersaal zeigen,
da selbst bereitet.
Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte,
und sie bereiteten das Passa.
Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tisch und die zwölf Aposteln mit ihm.
Und er sprach zu ihnen, mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,
dieses Passa mit euch zu essen, ehe ich leide.
Denn ich sage euch, dass ich hierfort nicht mehr davon essen werde,
bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes.
Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach, nehmt diesen, teilt ihn unter euch.
Denn ich sage euch, dass ich nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde,
bis das Reich Gottes komme.
Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach,
dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird, dieses tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sagte,
dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Doch siehe, die Hand dessen, der mich überliefert, ist mit mir über Tisch.
Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es beschlossen ist,
wehe aber jenem Menschen, durch welchen er überliefert wird.
Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen,
wer es wohl von ihnen sein möchte, der dies tun werde.
Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen,
wer von ihnen für den Größten zu halten sei.
Er aber sprach zu ihnen, die Könige der Nationen herrschen über dieselben
und die Gewalt über sie üben, werden Wohltäter genannt.
Ihr aber nicht also, sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste
und der Leiter wie der Dienende.
Denn wer ist größer, der zu Tische liegende oder der Dienende,
nicht der zu Tische liegende, ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.
Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben, in meinen Versuchungen.
Und ich verordne euch gleich, wie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich,
auf das ihr esst und trinkt an meinem Tisch, in meinem Reich
und auf Thronen sitzt, richtend die zwölf Stämme Israels.
Der Herrame sprach, Simon, Simon, siehe, der Satan hat euer begehrt,
euch zu sichten wie den Weizen.
Ich aber habe für dich gebetet, auf das dein Glaube nicht aufhöre.
Und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.
Er aber sprach zu ihm, Herr, mit dir bin ich bereit auch ins Gefängnis
und in den Tod zu gehen.
Er aber sprach, ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen,
ehe du dreimal geleuchnet hast, dass du mich kennst.
Und er sprach zu ihnen, als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandale sandte,
mangelte euch wohl etwas?
Sie aber sagten nichts.
Er aber sprach nun zu ihnen, aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie
und gleicherweise eine Tasche.
Und wer keine hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert,
denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss.
Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden,
denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.
Sie aber sprachen, Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.
Er aber sprach zu ihnen, es ist genug.
Bis dahin wollen wir heute Abend aus dem Lukasevangelium lesen.
Anfangs sagte ich, dass Gott es so gewollt hat, dass wir vier Evangelien haben,
die uns den Herrn Jesus von unterschiedlichen Seiten aus vorstellen.
Es scheint mir so, als ob diese Person, dein und mein Heiland,
einfach so wunderbar, so groß ist, auch als er in der Erniedrigung hier auf dieser Erde war,
dass es nicht gereicht hätte, wenn nur ein Evangelist ihn beschrieben hätte.
Gott wollte, dass wir ihn von allen Seiten kennenlernen dürfen.
Lesen wir noch die Evangelien und dann sind wir aus diesem Alter schon raus.
Und lass uns immer mal wieder dorthin zurückkehren, die Evangelien zu lesen,
den Herrn Jesus dort zu finden, wie er hier auf dieser Erde gelebt hat.
Ihr Lieben, das ist voll von Ermunterung und auch voll von Belehrung.
Denn er hat uns ja Fußstapfen hinterlassen, in denen wir ihm folgen dürfen.
Das ist immer die Frage, wenn wir hier in dieser Welt leben, wem folgen wir?
Die Welt, sie ist da mit Einflüssen stärker, als sie da waren, als ich jung war.
Und so schrecklich alt bin ich noch nicht.
Was durch die Medien, durch die moderne Technik, sprich Internet,
und was es dann sonst noch alles gibt, auf uns einstürmt, wenn wir damit zu tun haben,
ist einfach gewaltig.
Und dieser Einfluss, der, sei es über die gedruckten Medien, oder die sichtbaren,
oder das Hören, auf uns einstürmt, will uns formen.
Formt uns auch im Gewissen, wenn wir nicht aufpassen.
Dann werden wir die Dinge, die die Welt für wichtig nimmt, auch wichtig nehmen.
Dann werden wir genauso, wie es die Werbung uns aufdiktiert,
ich glaube, ich hatte das vielleicht auch schon mal hier gesagt,
ich will mein Nogga jetzt.
Das ist ein Eis, Lange Nese machte da eine Werbung.
Ich will mein Yoga jetzt, oder Nogga jetzt.
Das heißt, ich will nicht warten. Ich will, was ich will, jetzt.
Ist das nicht so heute? Wir haben keine Zeit mehr.
Man muss es sofort haben, per Internet bestellt, am nächsten Morgen ist die Ware da.
In dieser Zeit leben wir.
Und wenn wir uns öffnen für die Dinge, die die Welt uns gleichsam entgegenschickt,
werden diese Dinge uns formen.
Haben wir ein Gegengewicht? Ja, haben wir. Hier.
Lassen wir uns noch durch Gottes Wort formen.
Das schönste Vorbild, das wir haben, ist der Herr Jesus.
Und es mag sein, dass du und ich auch schon mal gedacht haben, ja, so wie der kann ich nie werden.
Und dann sind wir vielleicht entmutigt.
Und sagen, naja, ich versuche halt mal so ein bisschen.
Ne, sollten wir nicht.
Natürlich können wir nicht werden wie er. Er war ohne Sünde.
Sie ist noch in uns, leider.
Aber was wir können ist, ihn anschauen und den Wunsch haben,
ja, Herr Jesus, so wie du, in dem Gehörsein, wie du gelebt hast,
helfe mir doch so, dir zu folgen und zu leben.
Das ist kein enges Leben. Das ist kein Leben unter der Knute.
Das ist Freiheit. Freiheit des Christus in unserem tagtäglichen Leben zu leben, ihr Lieben.
Das macht das Herz froh und glücklich.
Das macht das Herz wirklich ruhig.
Und dann sind die Dinge, die die Welt uns bietet, eigentlich gar nicht mehr so attraktiv.
Die Evangelisten widersprechen sich nicht.
Wenn sie auch unterschiedliche Dinge manchmal berichten.
Ich habe heute Abend nicht vor, eine Evangelienharmonie zu machen.
Sie in Übereinklang zu bringen.
Sondern ich möchte gerne bei dem verlesenen Abschnitt bleiben.
Ich wollte das nur zur Einleitung sagen, damit wir nicht entmutigt sind,
wenn wir so manches Mal finden, ja, aber Lukas sagt es so und Johannes sagt es gar nicht
und Matthäus sagt es wieder etwas anders. Ja, was ist denn nun richtig?
Nun, jedes ist richtig. Denn in Gottes Wort steht nichts Falsches.
Übrigens, ich möchte gerne noch einmal doch darauf hinweisen,
weil man heute leider auch von solchen hört, die wir mal geschätzt haben.
In Gottes Wort ist Wahrheit.
Hört sich nicht schlecht an, oder?
Ihr Lieben, es ist mordsgefährlich.
In Gottes Wort ist die Wahrheit.
Ist nicht Gottes Wort die Wahrheit?
Wenn wir da anfangen und sagen, ja, das ist eigentlich mehr so Überlieferung
und das ist vielleicht von irgendjemand mal später noch eingefügt worden.
Die Bibelkritik, wenn die einsetzt, ihr Lieben, verlieren wir das Fundament unter unseren Füßen
und schlussendlich auch die Sicherheit unseres Heils.
Denn sie begründet sich auf nichts anderes als auf die Schrift.
Und die Schrift übermittelt uns, so wie Gottes wollte,
inspirierte Schreiber getrieben durch den Geist Gottes,
übermittelt uns die Schrift das, was die Wahrheit ist.
Wollen wir dabei bleiben?
Wenn Gottes Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll denn dann noch der Glaube ruhen?
Aber ihr Lieben, wenn das hier oben nur alles verarbeitet wird, da kommen wir schnell dahin,
naja, ist nicht alles so ganz genau Gottes Wort.
Ist hier schon mal was eingeflossen und da vielleicht durch Tradition eingeflossen,
denn man findet ja immerhin noch alte Handschriften, wo das nicht drin ist
und ältere Handschriften, die haben es wieder.
Nein, ihr Lieben, wir wollen daran festhalten, dass wir Gottes Wort in Händen haben dürfen.
Es ist eine Übersetzung.
Der Urtext war inspiriert und unsere Bibel ist eine der wenigen,
die so dicht am Grundtext ist, wie nur irgend möglich, um noch verständlich zu bleiben.
Wir haben das Wort, auf das wir unser Leben bauen dürfen.
Lukas, der geliebte Arzt, der hat ein besonderes Vorrecht, wie ich finde.
Denn wer könnte besser als ein Arzt, den Jesus schildern, als den wahren Menschen.
Ich finde das so schön, dass Gott in seiner Güte auch die natürlichen Gegebenheiten nutzt für sich.
Deine Fähigkeiten hat Gott dir gegeben, damit er sie nutzen kann für sich.
Er kann nicht alles gebrauchen, was wir an Fähigkeiten haben,
aber er möchte vieles davon gebrauchen, dass wir es wirklich ihm unterstellen,
damit wir die Fähigkeiten, die er uns geschenkt hat, auch einsetzen zu seiner Ehre und zum Guten, auch für sein Volk.
Haben wir schon darüber nachgedacht, dass vielleicht hier eine Gabe ist in diesem Raum, ich weiß es nicht,
die da brach liegt, weil man sich nicht traut oder nicht richtig weiß.
Hör mal, du hast eine Gabe bekommen, er möchte sie gerne benutzen.
Denkst du mal dran, dass vielleicht das, was er dir geschenkt hat, genau das ist, was jemand hier in Kassel vielleicht braucht.
Ein Wort der Ermunterung. Du hast es noch nie gesagt. Sprech es ruhig mal aus.
Geh eigentlich mal einen Weg, wenn er dir zeigt, wo du gehen sollst, um jemanden zu besuchen.
Es ist segensreich, sich gebrauchen zu lassen von ihm, dem Meister.
Lukas berichtet nicht chronologisch.
Deswegen dürfen wir uns nicht wundern, dass man in Lukas annehmen könnte,
dass Judas erst nach der Einsetzung des Abendmahls, des Mahles des Herrn, um besser zu sagen, fortgegangen ist.
Wir werden darüber dann gleich noch mit des Herrn Hilfe etwas sagen.
Wir haben gelesen ab Kapitel 22, und dann naht das Fest der ungesäuerten Brote
und dann wird angefügt, welches Passa genannt wird.
Eigentlich waren es zwei Feste, die aber so dicht zusammen waren,
dass sie im späteren Sprachgebrauch eigentlich zu einem Fest wurden.
So findet man es öfter auch in der Schrift, das Fest der ungesäuerten Brote.
Damit zusammenhängt aber immer das Passafest, das vorausgeht quasi.
Und direkt anschließend fort das Fest der ungesäuerten Brote.
Dieses Fest dauerte sieben Tage lang.
Was heißt das ungesäuerte Brote?
Das bedeutete, schon wenn das Passa gegessen werden musste, geschlachtet und gegessen werden musste,
hatte jeder jüdische Haushalt die Aufgabe, überall im Haus, überall, wo nur irgend möglich, zu suchen,
damit nur ja nichts Gesäuertes da ist.
Und dann wurde das Passa gegessen und anschließend das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert.
Wir wissen, ich sage jetzt nichts Neues, dass der Sauerteich ein Bild des Bösen ist.
Das Passafest, ich will nur noch einmal darauf zu sprechen kommen,
war für die Israeliten eigentlich das, ich denke mal, das größte Fest.
Es erinnerte sie immer wieder daran, wie sie einmal in Ägypten als Sklaven waren,
dann befreit wurden durch Gottes Macht und in dieser Nacht, als der Würgeengel durch Ägypten ging
und die Erstgeburt Ägyptens schlagen sollte, da waren sie verschont.
Warum? Weil sie Israeliten waren. Ja.
Weil sie abstammen von Abraham. Waren sie deswegen vor dem Würgeengel verschont?
Nein, ihr Lieben.
Sie waren verschont, weil jemand in dem Haus, wo es einen Erstgeborenen gab, sterben musste.
Kein Mensch. Gott hatte angeordnet, dass es ein Schaf sein sollte oder eine Ziege.
Das Blut musste genommen werden, an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten gestrichen werden.
Nicht innen. Nicht da, wo die Menschen sich aufhielten, sondern nach draußen.
Und Gott hatte gesagt, sehe ich, was?
Das Blut. So werde ich vorüber gehen.
Und ihr Lieben, es war das Blut des Namens, das die Israeliten bewahrte, dass der Würgeengel nicht in ihr Haus kam.
Darf ich einmal uns bitten, noch mal nach Ägypten zu gehen?
Es ist dunkel. Da sind die Häuser der Ägypter. Da sind die Häuser der Israeliten.
Und bei den Häusern der Israeliten, da ist das Blut angebracht.
Die Ägypter mögen sich vielleicht gefragt haben, die das gesehen haben, was soll das eigentlich?
Und dann sitzt die ganze Familie innen drin, im Haus, und sie feiern das Passafest.
Und da ist einer in einem der Häuser von den Israeliten, der zittert am ganzen Körper.
Der sagt, Vater, stimmt das denn wirklich?
Kommt der Würgeengel nicht herein? Hast du die Tür abgeschlossen?
Vater hätte gesagt, das brauche ich nicht abzuschließen.
Der Würgeengel kommt nicht herein. Ja, warum denn nicht?
Weil ich das Blut angebracht habe. Ja, aber Vater, ich sehe es nicht.
Es ist draußen. Ja, das muss der Würgeengel sehen.
Seht ihr das Blut, geht er vorbei.
In einem anderen Haus sitzt die ganze Familie oder liegt die ganze Familie in aller Ruhe,
bereit aber für den Aufbruch und feiert das Passa.
Und der Erstgeborene hat überhaupt keine Angst. Ist vollkommen ruhig.
Er isst von dem Passa und er freut sich darauf, bald Ägypten verlassen zu können.
Darf ich mal fragen, wer von den beiden Erstgeborenen war denn wohl am sichersten?
Wahrscheinlich der Letzte, oder?
Die waren alle beide gleich sicher. Absolut gleich sicher.
Das Blut war das Entscheidende.
Der Unterschied war, der eine glaubte es und der andere zweifelte.
Schau, ist es heute viel anders?
Gibt es nicht heute auch Kinder Gottes, die immer mal wieder zweifeln?
Bin ich denn wirklich errettet? Hat das Werk des Herrn Jesus für mich ausgereicht?
Ja, es hat ausgereicht.
Und dann ist einer, der genießt das.
Der Herr Jesus ist für mich gestorben.
Er hat gar keine Zweifel. Er ruht gleichsam in dem Werk des Herrn Jesus.
Und das wünsche ich dir und uns allen von ganzem Herzen, dass wir das können.
In dem Werk des Herrn Jesus ruhen und nicht in unseren Gefühlen,
sondern in ihm zur Ruhe zu kommen.
Das ist wirklich mit Frieden gepaart und auch mit Freude.
Nun an dieses Passafest, da erinnerten sich die Juden mit sehr viel Emotionen
und dann kam eben das Fest der ungesäuten Brote dazu.
Eine Erinnerung an das, was Gott für sein Volk in Ägypten getan hat.
Und jetzt lesen wir, dass die hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten,
wie sie ihn, und damit ist der Herr Jesus gemeint, umbrächten, denn sie fürchteten das Volk.
Hier sind keine Verbrecher, die zusammensitzen und überlegen, wie man jemanden töten kann.
Hier sitzt die geistliche Führung des Volkes Israel zusammen und sucht jetzt eine Möglichkeit,
wie sie den vom Vater Gesandten eigentlich ihren eigenen Messias umbringen könnten.
Schau mal, zu Hause wird jeder Schriftgelehrte und jeder von den Priestern darauf geachtet haben,
dass auch nicht ein Fetzchen von Sauerteich im Haus war.
Da haben sie ganz viel Mühe aufgewandt.
Die Geschichtsschreiber sagen sogar, dass die Frauen mit Lampen oder mit Kerzen durch die Häuser gegangen sind,
auch in den letzten Ecken zu suchen, damit nur nichts Gesäuertes da ist.
Und, ihr Lieben, sie hatten das Äußere wohlgesäubert vom Sauerteich, vom Bösen, aber nicht die Herzen.
Überhaupt nicht.
In ihren Herzen ist das Böse.
Abgrundtief.
Die geistlichen Führer des Volkes beraten.
Nein, sie suchen.
Suchen tut man etwas, um etwas zu finden, um eine Lösung vielleicht auch zu finden.
Sie suchen, wie sie ihn umbrichten.
Sie haben keinen Grund.
Sie müssen ihn suchen.
In ihren Herzen, da gibt es einen Grund.
Nämlich Neid.
Das wird Pilatus feststellen, dass sie den Herrn Jesus aus Neid überliefert haben.
Aber diese Führer des Volkes, ihr Lieben, die auf den äußeren Buchstaben achteten, aber die innerlich finster und dunkel waren,
die sitzen zusammen und beratschlagen und suchen, wie sie ihn umbrichten.
Und dann steht da und sie fürchten das Volk.
Darf ich mal fragen, was das für geistliche Führer sind, die das Volk fürchten?
Was haben die für eine Beziehung zu dem Volk?
Nun, das hat ja mal jemand gesagt, nicht?
Das Volk, das das Gesetz nicht kennt, ist verflucht.
So dachten sie, die Schriftgelehrten.
So gab es keine Beziehung von dem Führer des Volkes zum Volk.
Sie fürchteten das Volk, weil, und das sagt uns Gottes Wort auch, und es ist auch, glaube ich, im Lukas Evangelium gesagt,
dass das Volk den Herrn Jesus eigentlich gern hörte.
Und sie fürchteten, wenn sie jetzt zu dem Passafest und dem Fest der ungesandten Brote den Herrn Jesus festnehmen,
es sind viele, viele Pilger in Jerusalem, man denkt, einige hunderttausend,
davon auch solche aus Galiläa, die den Herrn Jesus sehr gut kannten, das gibt eine Unruhe.
Wir müssen eine Lösung suchen, vielleicht nach dem Fest, so sagte es uns Markus, um ihn zu töten.
Denn eben dann kommt in Vers 3 etwas ganz Erschütterndes.
Es ist ein Aber, womit der Satz beginnt, und dann lesen wir, Satan fuhr, er geht wirklich hinein,
in Judas, der Iskariot zubenannt ist.
Dann ist nicht Punkt.
Eigentlich wird immer dazu gesagt, was er tun würde.
Aber hier wird gesagt, dass er von der Zahl der Zwölfe war.
Lieben ist das nicht erschütternd.
Er war von der Zahl der zwölf Jünger, die immer bei dem Herrn Jesus waren.
Er hat die Worte des Herrn Jesus gehört in den drei Jahren, wo er mit ihm gegangen war.
Ich bin davon überzeugt, dass auch Judas Wundertat, als der Jesus die Jünger ausschickte zu zweit,
da war Judas mit bei ihnen.
Ich bin davon zu fest überzeugt, dass auch Judas Wundertat,
ihr Lieben, er gehörte zu den Zwölfen, wird Apostel genannt.
Und?
Er war nicht von ihnen.
Nie und immer hat er sein Herz dem Herrn Jesus geöffnet.
In seinem Herzen war etwas anderes.
Johannes 12 sagt uns, dass er ein Dieb ist oder war.
Ein Dieb.
Und zwar der aus der Kasse das Eingelegte zu verwalten hatte
und dann immer etwas davon abkniff und dann für seine Tasche nahm.
Dieser Judas hat ein besetztes Herz.
Von Anfang an. Davon bin ich überzeugt.
Von Anfang an.
Er wollte nichts anderes als profitieren von dem Herrn Jesus.
Und als er sah, wie die Dinge anders liefen, als er hoffte,
dann kommt der Moment, wo Satan ungehindert Besitz nehmen kann von diesem Mann.
Und dieser, der zu den Zwölfen gerechnet war, der geht jetzt zu diesen dunklen Führern
und im Hintergrund ist der Fürst dieser Welt.
Ihr Lieben, der strickt die Dinge.
Da hat der willige Werkzeuger Judas.
Ein williges Werkzeug.
Die Führer des Volkes, die überlegen, was zu tun ist.
Was mögen sie sich gefreut haben, als einer aus dem intimsten Kreis dieses Jesus von Nazareth kam,
um ihm was zu tun, ihn zu überliefern.
Die vielen Sorgen, die sie sich gemacht haben, schienen auf einmal zu Ende zu sein.
Jetzt kam einer von den Zwölfen selbst und er verspricht,
dass er eine Gelegenheit suchen wird, um ihm denselben zu überliefern, ohne Volksauflauf.
Der Lieben, als der Judas zu ihnen kam, da lesen wir in Vers 5,
und sie waren erfreut. Das Wort heißt auch glücklich.
Sie waren erfreut und glücklich.
Ihr Problem hatte eine Lösung gefunden.
Der Jesus von Nazareth muss weg.
Was mag es für ein Heiland gewesen sein, der wusste, wo Judas hingegangen war,
oder einer von den Zwölfen als seinen Verräter kannte
und einen anderen als den, der ihn verleugnen würde mit einem Schwur.
Ich kenne diesen Menschen nicht.
Was mag das für deinen und meinen Heiland gewesen sein?
Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passa geschlachtet werden musste.
Lukas, der geliebte Arzt, hat das Vorrecht,
in Kapitel 2 dieses Evangeliums, den Jesus als einen zwölfjährigen Knaben zu schildern,
dass wir zum ersten Mal zum Passafest nach Jerusalem gingen.
Und da wusste er schon, nicht mehr lange, dann werde ich das Passa sein,
das Passalam sein, das geschlachtet werden muss.
Es musste jetzt geschlachtet werden.
Das Passalam, das sie essen würden, die Zwölf.
Mit dem Herrn Jesus. Die Zeit war jetzt gekommen.
Und der Sante Petrus und Johannes uns sprach,
geht hin und bereitet uns das Passa auf, dass wir es essen.
Liebe, gab es eine klarere Anweisung?
War nicht in diesem Satz der Wille des Herrn deutlich ausgedrückt?
Ich lese es noch einmal.
Der Sante Petrus und Johannes uns sprach, geht hin und bereitet uns das Passa auf, dass wir es essen.
Hätten jetzt nicht Petrus und Johannes sagen können,
na gut, wir gehen los, wir gehen in die Stadt.
Petrus, was meinst du, wo sollen wir hingehen?
Wir müssen doch irgendwo jetzt einen Raum finden, der groß genug ist für uns 13.
Hast du eine Idee? Wo gehen wir hin?
Vielleicht hätte einer der Jünger einen Ort gekannt. Einen Bekannten.
Einen netten Menschen, der einen Raum gehabt hätte, wo 13 Personen hinein gingen.
Ihr Lieben, der Jesus beauftragt sie damit, dieses Passafest jetzt zuzubereiten.
Sie konnten gehen. Haben sie es getan?
Haben sie es getan?
Nein, ihr Lieben, sie haben es nicht getan.
Was haben sie gemacht?
Sie aber sprachen zu ihm, wo willst du?
Ich kann das nicht genügend unterstreichen, dieses du.
Wo willst du, dass wir es bereiten?
Ihr Lieben, gibt es nicht einen so schönen Zug, auch in dem Herzen des spontanen Petrus,
dass er nicht einfach losstürmt, irgendwo eine Lokalität sucht,
wo das Passafest alle 13 hätten zusammen feiern können,
sondern dass er noch stehen bleibt und fragt, Herr, wo willst du?
Herr, wo willst du?
Wo willst du?
Wo willst du?
Ich möchte gleich noch darauf zurückkommen.
Er aber sprach zu ihnen, siehe, wenn ihr in die Stadt kommt,
wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt.
Folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht.
Ihr Lieben, sie brauchen nicht selbst suchen, von Haus zu Haus, erfragen, wo,
auch nicht nach ihren Empfindungen handeln.
Sie haben einen klaren Hinweis, wie die Lokalität gefunden werden kann,
wo der Jesus in der Mitte mit seinen Jüngern sein wird, um das Passafest zu feiern.
Ich sage noch einmal, in Jerusalem werden einige hunderttausend Menschen gewesen sein.
Da jetzt diesen Mann zu finden, wird das so ganz einfach gewesen sein?
Oder diesen Menschen, es ist ein Mann, weil es eine männliche Person ist,
wird das so leicht gewesen sein?
Nun, er trug einen Wasserkrug, das war ungewöhnlich.
Das war die Arbeit einer Frau.
Also ein ganz deutliches Zeichen hatte dieser Mann, er trug einen Wasserkrug.
Und ihr Lieben, für die Jünger ist es klar.
Sie gehen in die Stadt und als sie aber hingingen, Vers 13,
fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte, und sie bereiteten das Passa.
Sag mal, was sagt dein Herz jetzt?
Sagt dein Herz jetzt irgendetwas?
Da ist der Jesus einige Stunden vor seiner Festnahme,
einen Tag vielleicht vor seiner Kreuzigung.
Und ihr Lieben, er hat die Dinge gleichsam in der Hand.
Er weiß, was die Jünger finden werden und wie die Jünger es finden werden.
Er hat die Dinge in der Hand.
Er steht über allem.
Ihm darf unser Herz vertrauen.
Wenn er es sagt, dann ist es wahr.
Sie fanden es, so wie er es gesagt hatte.
Das wird immer so sein.
Wenn wir uns auf sein Wort stützen,
selbst wenn es vielleicht Zweifel zunächst mal geben mag,
wir werden immer finden, dass sein Wort wahr ist.
Nun möchte ich gerne etwas Praktisches dazu sagen.
Liebe, was uns allen weh tut, sind das nicht die Trennungen heute,
die oft nötig sind?
Warum?
Weil man nicht mehr fragt, wo willst du?
Ist das nicht so?
Ihr Lieben, da ist ein führender Bruder, der einen anderen Weg geht
und X laufen hinter ihm her.
Da ist irgendetwas Neues gekommen und schon sind so und so viele dabei,
ich gehe auch diesen Weg mit.
Ja, warum denn?
Ja, finde ich gut.
Mal ein bisschen anders.
Nicht hier so sitzen.
Wir können doch mal im Kreis sitzen.
Und mal sitzen die Schwestern mit vorne.
Da ist doch mal was los.
Diesen Weg will ich jetzt gehen.
Nicht so eng.
Ach, unsere Herzen haben nicht das, was Johannes und Petrus auszeichnet.
Wo willst du?
Es geht nicht darum, wo ich mich wohlfühle.
Es geht nicht darum, wo die sympathischsten Geschwister sind.
Es geht nicht darum, wo ich die aktivsten Geschwister finde.
Darum geht es doch nicht.
Da geht jemand weg in eine Gemeinschaft,
weil man gerne an der Arbeit der Gefangenenhilfe teilnimmt.
Das ist ja schön, diese Arbeit.
Aber hast du gefragt, Herr, willst du mich da haben?
In dieser Gemeinde haben?
Herr, wo willst du?
Aber bei dem Durcheinander heute, kann man denn überhaupt noch den Platz finden,
wo er will, in der Mitte der zwei oder drei zu sein,
die in seinem Namen, zu seinem Namen versammelt sind?
Kann man das denn heute noch finden?
Ihr Lieben, der Jesus gibt hier den Jüngern einen Hinweis.
Da ist ein Mann, ein Mensch, ein Mann, der trägt einen Wasserkrug.
Wir dürfen diesen Mann vielleicht doch als Bild des Heiligen Geistes sehen,
der einen Wasserkrug trägt.
Das ist nichts anderes als Gottes Wort.
Ihr Lieben, heute, in unserer Zeit,
wenn da vielleicht im Herzen Überlegungen sind, ich gehe auch weg,
sind zu wenig junge Leute noch da, ich gehe weg.
Da möchte ich dich herzlich bitten, dann bitte, bete einmal.
Herr Jesus, wo willst du?
Zeige mir das doch bitte.
Wird er nicht dann auch durch den Heiligen Geist und sein Wort,
wird er dir nicht dann den Weg zeigen?
Das heißt aber, dass der eigene Wille Null ist.
Petrus mochte vielleicht ein Obersaal im Auge haben.
Aber nein, es ging nicht darum, wo Petrus hin wollte,
es ging darum, wo willst du?
Auch heute ist dieser Ort noch zu finden, aufgrund der Tatsache,
dass sein Wort und sein Geist uns ihm zeigen möchte.
Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tisch
und die zwölf Apostel mit ihm.
Und er sprach zu ihnen, mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,
dieses Passa mit euch zu essen, ehe ich leide.
Mit Sehnsucht, das Wort heißt eigentlich starkes Verlangen.
Mit einem starken Verlangen hatte der Heiland sich gesehnt,
mit seinen Jüngern noch einmal zusammen zu sein,
um das Passa mit ihnen zu essen.
Und er sagt hier, ehe ich leide.
Und dieses Wort, ehe ich leide, sollte uns zum Nachdenken bringen.
Hatte der Jesus denn in seinem Leben bis dahin noch nie gelitten?
War er nicht der Mann, der Schmerzen und mit Leiden vertraut?
War es für ihn nicht etwas, was sicher sein Herz verletzte,
als er Worte der Gnade und der Wahrheit sprach
und man ihm einen Berg hin unterstoßen wollte?
Hatte er dann nicht gelitten?
Und ein andermal nahm er Steine, anstatt die ihn aufzunehmen,
nahm er Steine, um auf ihn zu werfen.
Hatte ihm das nicht geschmerzt?
Und war es nicht ein beständiger Schmerz für ihn,
von keinem wirklich verstanden zu werden?
Hast du das schon mal erlebt, wenn dich keiner mehr versteht?
Keiner mehr.
Du kannst reden, wie du willst, es scheint dich keiner mehr zu verstehen.
Nun, es kann an dir liegen, aber es lag nicht an dem Herrn Jesus.
Ihr Lieben, sie verstanden ihn alle nicht.
Wie offen er auch über seinen Weg nach Jerusalem sprach
und dem Kreuz, was kommen würde, und den Tod, sie verstanden nicht.
Gut, sie hatten den Heiligen Geist nicht.
Aber ihr Lieben, wollten sie verstehen?
Waren nicht gerade die Jünger ausgerichtet auf zwölf Throne?
Er ist der Messias.
Er wird die Römer aus dem Land jagen.
Und dann wird sein Reich aufgerichtet, zwölf Throne.
Die Mutter von Johannes.
War sie nicht gekommen und hatte gebeten,
für die beiden Söhne rechts und links einen Thron neben ihm zu haben?
Ihr Lieben, das waren ihre Gedanken.
Sie gingen so wenig auf das ein, was den Herrn Jesus betraf.
Und ich muss sagen, ist das nicht bei mir und bei dir ähnlich?
Ist es nicht leider so, dass wir oft so ganz egoistisch nur an uns denken?
Und ihr sagt, nachdem dieses Passamar vielleicht ein gewisses Ende gefunden hat
und er jetzt, übrigens der Wein, der Kelch, den er in Vers 17 nahm und dankte
und ihn dann herumgehen ließ, war nicht der Kelch des Mahles, des Herrn.
Das gehörte noch zum Passamfest.
Das wollen wir ganz deutlich unterscheiden.
Denn da nimmt er erst in Vers 19 Brot.
Tante brach und gab es ihnen und sprach,
dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird,
dieses tut zu meinem Gedächtnis.
Wie war es am letzten Sonntag in Remscheid, in Kassel, an anderen Orten?
Wir waren zusammen, das Brot zu brechen.
Hatten wir nicht manchmal Mühe, von uns wegzukommen
und wirklich in das einzugehen, in unseren Herzen, in seine Empfindungen,
das was ihn betraf, als den Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut?
Tut es doch zu meinem Gedächtnis, in Erinnerung an mich.
Schau, deswegen ist es auch gut, wenn wir uns hin und wieder
mit den Leiden des Herrn Jesus beschäftigen.
Darf ich dich einmal bitten,
vielleicht in der Woche einmal Jesaja 53 Stück für Stück zu lesen
und darüber nachzudenken.
Wirst du nicht mit anderen Empfindungen am kommenden Sonntagmorgen
in die Zusammenkünfte kommen, wo wir zusammen sind,
um seinen Tod zu verkündigen?
Wenn wir wirklich ein wenig unsere Herzen haben,
geöffnet für das, was sein Leiden betrifft.
Er hatte sich gesehnt, mit starker Sehnsucht.
Er spricht hier, denke ich, wenn er sagt,
ehe ich leide von den sühnenden Leiden,
die nur auf dem Kreuz von Golgatha
und besonders in den drei Stunden der Finsternis stattfanden.
Ich habe nicht mehr Zeit, jetzt auf Einzelheiten hier einzugehen.
Vielleicht noch eines.
Wenn ihr dann den Kelch nach dem Mahl nehmt,
dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut,
das für euch vergossen wird.
Für wen ist denn dieser Bund? Für die Versammlung?
Gibt es manchmal diese Meinung, der wäre für die Versammlung.
Aber schau mal, wenn es ein neuer Bund ist,
das heißt eigentlich einen frischen,
einen wirklich neuen, etwas, was besser ist,
kann er dann für die Versammlung sein?
Hatte die Versammlung denn einen alten?
Denn wenn etwas Neues kommt,
muss es ja etwas Altes gegeben haben, oder nicht?
Doch.
Wer hatte den alten Bund?
Mit wem war er geschlossen?
Mit Israel.
Nicht mit der Versammlung.
Die Versammlung hatte keinen alten Bund.
Sie existierte noch gar nicht.
Dieser neue Bund, lies mal nach,
Jeremiah 31, Abvers 31,
da kannst du etwas lesen von diesem Bund,
den er durch sein Blut auch für sein irdisches Volk gemacht hat.
Was ich eigentlich noch dazu sagen wollte, ist dies.
Man hört leider auch unter wirklich gläubigen, bekennenden Christen,
wirklich gläubigen Christen,
die sagen, ihr habt es aber arg mit dem Brechen des Brotes.
Das steht doch nur einmal in der Bibel.
Und dann macht ihr so eine Wichtigkeit darum?
Hast du es auch schon mal gehört?
Tut dann das nicht weh?
Schau mal, hätten wir bei dem Heimgang unserer Eltern dabei sein können,
ich konnte es nicht,
und wir hätten noch einmal die letzten Worte des Vaters oder der Mutter gehört,
die hätte sie auch nur einmal gesprochen,
wären diese Worte nicht in unseren Herzen geblieben bis heute.
Wären diese Worte nicht für uns unendlich wichtig?
Und die Worte, die er Jesus hier jetzt seinen Jüngern vor seinem Sterben sagt
und ihnen das Gedächtnis mal gibt,
meinst du nicht, das wäre von enormer Wichtigkeit, wenn ich das mal so sagen darf?
Sodass wir in der guten Linie liegen,
wenn wir am ersten Tag einer neuen Woche das Brot brechen,
so wie es dann damals auch die ersten Christen taten.
Ihr Lieben, es ist immer gesegnet, auf dem zu bleiben, was Gottes Wort uns sagt.
Jetzt wird berichtet, als ob vielleicht Judas noch da gewesen wäre,
aber Lukas formuliert öfter Dinge, die später geschehen, zu einem früheren Zeitpunkt.
Als das Mahl des Herrn eingesetzt wurde, war Judas nicht mehr da.
Da ging auch nicht die Hand über den Tisch,
sondern das Brot wurde herumgereicht und der Kelch auch.
Die Hand ging über den Tisch, als es darum ging, das Passamahl zu essen.
Das, was Lukas jetzt in Vers 21 mit teilt, das hat vorher stattgefunden.
Da war die Hand des Judas mit ihm über Tisch.
Der Jesus macht deutlich, was passieren wird und die Jünger fragen sich untereinander,
sie diskutieren, sie besprechen, kann das Wort auch bedeuten,
wer es wohl von ihnen sein möchte, der dieses tut.
Wir sind noch im Obersaal.
Der Jesus ist da, Judas, ob er noch da ist, weiß ich nicht, wenn wir jetzt Vers 24 lesen.
Dann möchte ich fragen, halten wir das für möglich, was da jetzt kommt?
Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen.
In diesen Augenblicken, wir wissen nicht genau wann, aber es wird im Obersaal gewesen sein.
Es entstand ein Streit unter ihnen.
Ja, weswegen streiten sie?
Noch über die Frage, wer den Herrn Jesus überliefert? Nein, nein.
Aber streiten sie?
Was meinst du, wenn wir nicht wüssten, was jetzt da steht?
Was meinst du, worüber sie streiten?
Der Streit ging darum, wer von ihnen für den Größten, für Größer steht in der Anmerkung, zu halten sei.
Wir wollen nicht über die Jünger richten.
Ich könnte mir vorstellen, wenn ich da gewesen wäre, ich hätte nicht anders gedacht.
Aber muss es für den Heiland nicht ein Schmerz gewesen sein?
Zu streiten, wer der Größere sei.
Ich habe noch nie gehört, dass man gestritten hat, wer der Geringste sei.
Hast du schon mal gehört?
Dass ich jemanden gestritten habe, ich will der Letzte sein.
Ich will der Diener sein.
Sagt einer, nein, ich will der Diener.
Hast du das mal miterlebt?
Ich noch nicht.
Jeder will der Größte sein.
Schau mal die Kinder an, die kaum zwischen rechts und links unterscheiden können.
Was ist die Tendenz?
Ich, ich bin der Chef.
Ich habe zu sagen.
Wenn wir da in diesen Spiegel hineinschauen, sehen wir uns selbst.
Ich sehe mich schon.
Lieben, in diesen Augenblicken haben die Jünger zu diskutieren, wer der Größte sei unter ihnen.
Darf ich mal ganz praktisch werden?
Wir werden das nie offen diskutieren.
Aber hier drin sind da nicht doch so Überlegungen?
Ich bin ein bisschen.
Ist es dir, lieber Bruder, am Sonntagmorgen vielleicht auch schon mal so gegangen wie mir?
Wenn ein Lied vorgeschlagen wurde, das passte nicht so gut.
Und die Stelle, die ich dann gelesen habe, die passte dann.
War ich dann nicht doch ein bisschen größer?
War das nicht genau der gleiche Gedanke, den die Jünger da hatten, der dann doch auch in meinem Herzen war?
Schau, mit welch einer Liebe, der Jesus jetzt dieser,
diesem Herzen der Jünger versucht zu helfen, indem er ihnen zeigt, dass die Könige der Nationen herrschen.
Und dann sagt er in Vers 26, ihr aber nicht also.
Ihr doch nicht.
Lernt doch nicht von den Nationen.
Wir sind wieder am Anfang unserer Abendstunde.
Welt, Einfluss, lernen wir von ihm? Von der Welt?
Oder lernen wir von dem Herrn Jesus?
Ihr aber nicht also, sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste.
In der Anmerkung heißt es, der Größere, der Jüngere.
Der Jüngste, das war eigentlich der, der alles tun musste, was die Älteren nicht wollten.
Der Größte unter euch sei wie der Jüngste.
Bereit sein, das zu tun, was andere nicht tun wollen.
Denn wer ist größer als der zu Tisch liegende oder der Dienende?
Nicht der zu Tisch liegende?
Und schau, dann steht er wieder vor uns als das Vorbild.
Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.
Und jeder wusste mit Sicherheit, was gemeint war.
Sie waren in den Obersaal gekommen, da stand das Wasser, da lag das Handtuch.
Und hatte jemand die Idee, die Füße der Jünger zu waschen?
Ich bin davon überzeugt, dass Petrus das sehr wohl gesehen hat.
Auch Johannes, auch die anderen Jünger sind alle schön an dem Wasser vorbeimarschiert.
Obwohl sie wussten, dass es eigentlich üblich war, gerade zu solchen Festen,
dass die Jünger ihrem Meister auch die Füße wuschen.
Ich weiß wohl, dass dem Herr Jesus nicht die Füße gewaschen werden brauchen,
jetzt im lehrmäßigen Sinn, sondern er wird mit der kostbaren Narde gesalbt von der Maria.
Aber ihr Lieben, ganz praktisch wäre es damals hätte, dass die Jünger dem Meister die Füße wuschen.
Aber wenn der Gedanke da ist, ich bin doch größer,
sieht Johannes, Petrus, guckt vielleicht in die andere Ecke.
So haben sich alle hingelegt, zu Tisch gelegt und die Füße blieben schmutzig.
Dann stand plötzlich der Herr Jesus auf und er war in ihrer Mitte wie der Dehnende.
Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen.
Kannst du das verstehen? Hatten sie das wirklich getan?
Waren sie so treu gewesen? Er weiß, bald werden sie ihn alle verlassen.
Und doch sagt er, andere sind weggegangen gleichsam,
die es nicht ertragen konnten, meine Reden zu hören, die sind weggegangen,
aber ihr seid bei mir geblieben.
Schau mal, wir sehen gerne das Negative beim Anderen.
Und dann wird er herunter gemacht.
Der Herr Jesus sah ihre kleine Treue ihm gegenüber und er belohnt die Treue,
auch wenn sie noch so schwach ist.
Er belohnt die Treue seiner Jünger und er sagt, ihr aber seid es,
die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen, Erprobungen
und er gibt ihnen für das kommende Reich auf den Thronen zu sitzen,
richtend die zwölf Stämme Israels.
Und zu dem letzten Abschnitt zu kommen,
der Herr Jesus, übrigens haben wir das heute auch im Kalenderzettel gelesen,
vielleicht ihr auch, diese Begebenheit, der Herr sprach zu dem Simon Petrus,
indem er ihn anredete, Simon, Simon.
Zweimal, Martha, Martha, Samuel, Samuel und andere.
Im Kalender ist ja eine fortlaufende Serie der doppelten Anreden.
Ihr Lieben, hätte jetzt eigentlich bei dem Petrus nicht etwas klingeln müssen?
Simon, nein er ist doch Petrus, er war doch ein Stein.
Simon, das war sein alter Name.
Der Jesus adressiert sich jetzt an sein Herz und an sein Gewissen.
Siehe, der Satan hat, darf ich aufmerksam machen,
euer Begehrt, euch zu sichten wie den Weizen.
Zunächst spricht der Herr Jesus den Petrus persönlich an mit Simon.
Simon, Simon, siehe, der Satan hat euer,
jetzt macht ihr diesen Kreis größer,
über die elf verbliebenen Jünger,
indem er sagt, Satan hat begehrt.
Das Wort heißt eigentlich, hat sich erbeten.
Satan hat sich erbeten, euch zu sichten.
Was ist das, Weizen sichten?
Hast du schon mal darüber nachgedacht, was das ist, sichten?
Ich habe mal versucht, das aus dem Grundtext heraus zu finden, in Wörterbüchern,
und dann heißt es eigentlich auch sieben.
Es ist ein Sieben des Weizens.
Wenn ein Weizen gesiebt wird, dann liegt der nicht so ganz ruhig da in dem Sieb,
dann geht das hin und her.
Dann wird das geschaukelt.
Satan hat sich erbeten, euch, ich sage jetzt mal, zu sieben wie den Weizen.
Die Jünger werden das verstanden haben.
Sie haben oft gesehen, wie das Korn gesiebt wird.
Gesiebt wurde das mit dem Ziel, dass Unreinigkeiten herauskamen
und das gute Korn übrig blieb.
Aber Satan macht das nicht mit diesem Ziel.
Satan begehrt, hat gefragt gleichsam,
darf ich mal meine Hand an die Jünger legen?
Ich will sie mal durcheinander bringen.
Mal gucken, was dabei rauskommt.
Denken wir an Hiob.
Und dann fügt der Herr hinzu.
Aber ich habe für euch, für dich, für dich gebetet.
Und was würden wir jetzt erwarten?
Ich habe für dich gebetet, dass du nicht in die Versuchung kommst.
Ihr Lieben, der Herr hat den Daniel nicht vor der Löwengrube bewahrt.
Er hat die drei Freunde nicht vor dem Feuerofen bewahrt.
Aber sowohl in der Löwengrube wie auch im Feuerofen war er und hat bewahrt.
Durch den Feuerofen hindurch.
Was waren den drei Männern?
Nur das, was sie gefesselt hatte, war verbrannt.
An ihren Kleidern roch man noch nicht einmal etwas von Feuer.
Ihr Lieben, er bewahrt uns nicht vor Erprobungen,
aber sehr wohl für die Zeit in den Erprobungen und nach den Erprobungen.
Er sagt, ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.
Ja, konnte der Glaube des Petrus denn aufhören?
Ihr Lieben, bist du schon einmal so gefallen wie der Petrus?
Immer vorne weg, dem er Jesus in Liebe angehängt,
ihm gesagt, er würde mit ihm in den Tod gehen.
Sein Leben wollte er für den Herrn Jesus doch geben.
Das war ehrlich gemeint.
Und dann würde es kommen, dass Petrus den Herrn Jesus mit einem Schwur verleugnen würde.
Kannst du dir vorstellen, wie es dem Petrus da war?
Das, wenn wir so Gott will, morgen Abend betrachten.
Oder morgen Nachmittag.
Ihr Lieben, kannst du dir vorstellen, wie das da war?
Siehst du, dass der Heiland für den Petrus betet,
nach der Erprobung, dass der Glaube des Petrus doch nicht aufhöre.
Und du bist du einst zurückgekehrt zur Stärke deiner Brüder.
Jetzt möchte ich gerne noch ein wenig das zusammenfassen für dich und mich.
Er kennt uns.
Er spricht den Petrus ja mit seinem Namen an.
Er kennt uns.
Und ihr Lieben, er weiß um die Dinge, die auf uns zukommen,
die wir überhaupt noch nicht sehen.
Nichts war zu sehen, dass Petrus den Herrn verleugnen würde.
Nichts, überhaupt nicht.
Er war ja noch bei ihnen.
Aber er weiß, da kommt jetzt eine Stunde.
Die wird für euch eine Stunde der Erprobung sein.
Petrus, weil ich weiß, was passieren wird, habe ich für dich gebetet.
Merkst du, was in diesem Geschehen,
eigentlich gleichsam versteckt zwischen den Zeilen steht,
als Ermunterung für dich und mich,
die wir noch hier auf dieser Erde sind,
die wir auch mit Erprobungen und mit Nöten und Schwierigkeiten,
mit Krankheiten manchmal zu tun haben.
Merkst du, was diese Begebenheit dir geben möchte und mir?
Der Jesus weiß darum, bevor es auftritt,
bevor die Diagnose gestellt ist, weiß er sie.
Und bevor wir erschüttert sind, hat er schon für uns gebetet.
Lieber, dieses Wort beten hier, ich habe gebetet,
das heißt eigentlich, ich habe gepflegt.
Ich habe Fürbitte getan.
Für dich, Petrus.
Für dich, liebe Schwester.
Für dich, lieber Bruder.
Für mich.
Petrus kann das alles nicht begreifen.
Er sagt, Herr, mit dir bin ich bereit,
auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.
Und ich denke, es war ehrlich.
Er kannte sich selbst nicht,
sein eigenes trügerisches Herz nicht.
Und er muss ihm sagen, Petrus,
der Herrn wird heute nicht krähen,
ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.
Schau, ob Dinge jetzt 24 Stunden später kommen,
ob sie 24 Wochen später kommen,
oder 24 Monate später kommen, er weiß darum.
Er weiß sogar, dass der Herrn nicht krähen wird,
bis Petrus ihn dreimal verleugnet hat.
Das weiß er und Petrus wird das erleben.
Und wir wollen mit der Hilfe des Herrn morgen
darüber ein wenig nachdenken,
was das auch an Ermunterung
vielleicht für das verwunderte Herz des Petrus gewesen sein mag,
als er zurückdachte an das,
was der Herr Jesus ihm im Voraus schon gesagt hatte,
nachdem die Tränen bitter bei Petrus geflossen waren.
Ich muss zum Schluss kommen.
Der letzte Abschnitt, wo der Herr Jesus davon spricht,
dass er sie ausgesandt hatte,
einmal ohne Börse und Tasche und Sandalen,
und die Frage jetzt stellt, hat euch etwas gemangelt?
So antworten sie, nichts.
Nein, es hatte ihnen nichts gemangelt,
weil, ganz praktisch, er noch da war,
zum Zweiten auch, wie ich denke,
weil die Bevölkerung sowohl dem Herrn Jesus
als auch den Jüngern gegenüber
im Großen und Ganzen sehr positiv eingestellt waren.
Wo sie hinkamen, da waren sie wahrscheinlich gern gesehene Gäste.
Sie hatten keinen Mangel.
Aber jetzt, jetzt würde sich die Sache ändern.
Jetzt würden Augenblicke kommen,
die es nötig hatten, gewappnet zu sein.
Er aber sprach nun zu ihnen,
jetzt wer eine Börse hat, der nehme sie,
und gleicherweise eine Tasche, und wer keine hat,
verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert,
denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht,
an mir erfüllt werden muss,
und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden.
Liebe Jünger, was jetzt kommt,
das habt ihr noch nicht erlebt.
Jetzt wird offene Feindschaft auch euch entgegenkommen,
und ihr müsst gewappnet sein.
Hatte der Jesus mit dem Schwertkauf wirklich gemeint,
sie sollten ein Schwert kaufen?
Ich glaube, alle Ausleger sagen nein.
Es ist bildlich gemeint gewesen,
sie sollten gewappnet sein für das, was kommt.
Es war bildlich so wie, wenn dein Auge dich ärgert,
reiß es aus.
Der Jesus hat auch nicht gesagt,
reiß dir wörtlich das Auge aus.
Wir sollen keine Selbstverstümmelung beitreiben,
aber wenn mein Auge mich zu Fall bringen will
durch das, was es gerne sehen möchte,
durch die Lust der Augen,
dann habe ich das gleichsam auszureißen,
Schluss zu machen.
Nein, ein klares Nein
in der Kraft seiner Gnade und des Geistes.
Sie sollten gewappnet sein für das, was kommen wird,
denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.
Er muss unter die Gesetzlosen gerechnet werden.
Was mag es gewesen sein für sein Herz?
Er, der Gerechte, unter die Gesetzlosen.
Es war sein Weg, um dich und mich zu erlösen.
Du hast durch wunderbare Werke Heil und Erlösung uns gebracht.
Wir waren hoffnungslos verloren,
in Welt und Sündenlust verstrickt.
Du hast uns für dich selbst erkoren,
des Feindes Macht und List entrückt.
Lieben, jetzt dürfen wir in unserem Glaubensleben
fest auf den uns gründen, der uns geliebt
und der sich selbst für uns dahin gegeben hat,
der die Dinge weiß, die auf uns zukommen,
bevor sie überhaupt sichtbar werden.
Und er betet, er verwendet sich für dich und mich.
Die Jünger kommen und bringen zwei Schwerter.
Sie haben wieder nicht verstanden.
Dann sagt der Heiland, es ist genug.
Wir wollen jetzt nicht mehr darüber reden.
Es ist genug.
Ach, ihr Jünger, ihr habt mich wieder nicht verstanden.
Aber nie hat der Herr eigentlich seine Jünger
in einer unschönen Weise kritisiert,
so wie wir das oft können, ich das kann.
Hat es nie getan.
Mit wie viel Geduld hat er sie umgeben,
auch gerade jetzt sie zuzubereiten für das,
was auf sie zukommen würde in wenigen Stunden.
Wenn nämlich ihr Lehrer, ihr Meister,
ja, ich darf auch sagen, ihr Herr,
gefangen genommen werden würde.
Und mit des Herrn Hilfe, wenn er noch nicht gekommen ist,
wollen wir uns da morgen mit beschäftigen. …
Transcripción automática:
…
Wir dürfen heute Abend oder heute Nachmittag noch einmal zusammen sein, um mit unserem Gegenstand fortzufahren.
Wir haben gestern Abend beginnen dürfen mit Lukas 22, ab Vers 1 und hatten gelesen bis Vers 38.
Wir haben darüber ein wenig nachgedacht, was dort bei den hohen Priestern und Schriftgelehrten geschah,
diesen Führern des Volkes, die eigentlich den Herrn Jesus aufgrund der Schriften des Alten Testamentes
und aufgrund der Taten und aufgrund seiner Reden, die er gehalten hat, hätten sie ihn erkennen können,
erkennen müssen als den Messias. Aber sie haben es nicht getan.
Liebe, sie wollten es auch nicht. Aus Neid haben sie jetzt einen Plan.
Sie möchten ihn umbringen, aber sie möchten es tun, ohne einen Volksauflauf zu haben.
Und in dieser Situation hinein hat der Fürst dieser Welt ein fertiges Werkzeug in seiner Hand.
Und das ist einer, der zu den Zwölfen gezählt wurde.
Man muss das dem Herrn Jesus geschmerzt haben, haben wir gestern Abend darüber nachgedacht,
dass einer aus diesem intimsten Kreis es ist, der ihn für 30 Silberlinge verkaufen wird.
Das war übrigens auch der Preis, wenn ein Ochse einen Sklaven zu Tode gebracht hatte,
dann mussten 30 Silberlinge gezahlt werden. So viel Wert hatte der Jesus in den Augen und im Herzen des Judas.
Wie sieht das bei dir mit mir aus? Welchen Wert hatte der Jesus für dich und mich, für unsere Herzen?
Wir nennen uns nach seinem Namen. Wir dürfen gerettet sein durch sein Werk.
Auf dem Kreuz von Golgatha vollbracht das Erlösungswerk.
Wir leben in ihm, haben wir ein ganz sicheres Heil.
Aber was bedeutet seine Person für dich und für mich?
Wir haben dann gesehen, wie der Herr Jesus Johannes und Petrus schickt in die Stadt Jerusalem,
in der mehrere hunderttausend Pilger wohl gewesen sein werden,
um das Passafest und das Fest der ungesäuerten Brote dort zu feiern
und wie die beiden den Auftrag von dem Herrn bekommen und sie doch nicht einfach losgehen.
Sie eine Frage haben, eine Frage, die eigentlich auch in unseren Herzen zu finden sein sollte,
wenn wir vielleicht mal Zweifel haben.
Wo willst du? Wo willst du, dass wir es bereiten?
Dieses Passafest, wo willst du, Herr?
Nicht was wir wollen, nicht was wir meinen, nicht was wir für richtig und passend finden.
Mein Herr, wo willst du? Wo willst du übertragen für uns heute?
Wo willst du, Herr Jesus, dass wir zusammenkommen zu deinem Namen?
Auf welcher Basis? Wie willst du es denn auch uns heute noch wieder deutlich machen?
Wo willst du, Herr?
Da, wo Geschwister sind, die ich so ganz sympathisch finde,
da, wo Geschwister sind, die sich für das Missionswerk ganz besonders einsetzen,
ist es da, wo er will?
Oder ist es da, wo er wirklich alle Rechte hat, wo er in der Mitte der Seinen,
die im Glauben zusammenkommen, auf der Grundlage dieses Wortes, das er gesagt hat,
da wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.
Wir können das auch heute noch in Gottes Wort nachvollziehen, wo er will,
indem wir diesen Mann gesehen haben, der einen Wasserkrug trug, und dem sollten sie folgen.
Wir haben gedacht, es könnte ein Bild des Heiligen Geistes sein, der uns das Wort öffnet.
Und, ihr Lieben, dann finden wir mit Sicherheit den Platz, den der Jesus uns schenken möchte.
Wenn ich sage, wir finden ihn, vielleicht ist jemand hier in diesem Raum,
ich hoffe, die meisten sind überzeugt, warum sie hier sind,
aber vielleicht ist jemand hier in diesem Raum, der ist gar nicht überzeugt,
der auch denken mag, warum kann ich denn nicht dahin gehen und dorthin gehen,
der Herr segnet doch auch da, ja, das tut er.
Er ist nicht so kleinlich, wie wir manches Mal denken.
Nein, er segnet da, aber ist es da der Platz, wo er möchte, dass wir zusammenkommen?
Haben wir diese Frage? Wenn du sie hast, dann bitte ihn doch,
dass er dir durch sein Wort und die Wirksamkeit seines Geistes diesen Platz zeigt.
Ich kann mir in unserer Zeit manches einfach nicht erklären.
Wie ist es möglich, dass Brüder, die 40 Jahre für diesen Platz standen,
der für sie kostbar war, zu dem Herrn Jesus zusammen zu kommen, getrennt von aller Art des Bösen,
dieser Platz, der war ihnen wertvoll, so dachte man, aber auf einmal gar nicht mehr.
Auf einmal von heute auf morgen kann man das alles aufgeben.
Wie ist das zu verstehen? Begreifst du das?
Ich habe Probleme damit, es einfach zu begreifen.
Es ist unsere Frage, Herr, wo willst du?
Er wird uns Antwort geben. Die Jünger, als sie hingingen, fanden es, so wie er gesagt hatte.
Dann kommt die Stunde und sie liegen zu Tisch, sie feiern das Passat,
auf das der Herr Jesus mit Sehnsucht gewartet hatte.
Dieses letzte Passat, die Erfüllung gleichsam aller Vorbilder des Passats eingeschlossen.
Und dann gibt der Herr Jesus seinen Jüngern das Gedächtnis mal.
Und dann haben wir gestern Abend noch gesehen,
noch im Obersaal seiend, haben die Jünger miteinander gestritten.
Ihr Lieben, das hat damals angefangen und ich muss sagen, es hat bis heute noch nicht aufgehört,
dass solche Streitereien unter uns sind. Es hat noch nicht aufgehört.
Wer ist denn wohl der Größte? Und wenn es dann nicht geht, wie ich will, dann gehe ich eben.
Dann ziehe ich mein Trüppchen hinter mir her. Haben wir das nicht schon erlebt?
Treue Brüder, wie wir dachten, die uns jahrelang am Wort gedient haben,
die uns immer wieder auf den Weg hingewiesen haben, standen plötzlich irgendwo in der Kritik
und anstatt in Demut das zu ertragen, rebelliert man und geht weg.
Zieht einige nach sich. Ist das nicht traurig?
Wer ist der Größte? Ist das nicht in unseren Herzen?
Oh, dass wir auf unsere Herzen Acht geben, dass wenn es hochkommt,
wir es im Tod halten, unter das Gericht bringen.
Nein, wir wollen ihn vor unseren Blicken haben, nicht einen großen Bruder.
Nein, ihn. Er war in der Mitte der Seinen wie der Dienende.
Kann es dann einen Chef unter uns geben?
Wo hätten wir seine Gesinnung?
Wir haben dann gestern Abend noch sehen dürfen, wie der Herr Jesus den Simon darauf vorbereitet,
was passieren würde. Noch sah Simon überhaupt nichts, Petrus.
Noch war der Herr Jesus bei ihnen. Noch schien alles gut.
Aber bevor es eintrat, da hatte der Herr Jesus schon gewusst, was passieren würde.
Und hat uns das nicht gestern Abend ein wenig Trost in unsere Herzen gegeben,
dass der Herr Jesus es weiß und dass er für uns betet, bevor die Dinge überhaupt eintreten,
die vielleicht in unserem Leben einmal zugelassen werden, um unseren Glauben zu erproben.
Er lässt es zu. Aber, ihr Lieben, er lässt uns nicht allein. Er betet.
Wir wollen heute Abend lesen in Lukas 22, Abvers 39.
Ich lese wieder relativ viel des Zusammenhangswege, möchte ich eben den ganzen Text bis zum Ende des Kapitels lesen.
Lukas 22, Abvers 39.
Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Ölberg.
Es folgten ihm aber auch die Jünger. Als er aber an den Ort gekommen war,
sprach er zu ihnen, betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete und sprach,
Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst, doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.
Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte.
Und als er in ringendem Kampf war, betete er heftiger.
Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.
Und er stand auf vom Gebet, kam zu den Jüngern und fand sie eingeschlafen vor Traurigkeit.
Und er sprach zu ihnen, was schlaft ihr? Steht auf und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Während er noch redete, siehe, da kam eine Volksmenge und der, welcher Judas genannt war,
einer der Zwölfe, ging vor ihnen her und nahte Jesu, um ihn zu küssen.
Jesus aber sprach zu ihm, Judas, überlieferst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss?
Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was es werden würde, sprachen sie zu ihm,
Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
Und einer aus ihnen schlug den Knecht des hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
Jesus aber antwortete und sprach, lasst es soweit.
Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
Jesus aber sprach zu den hohen Priestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten,
die wider ihn gekommen waren, seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber?
Mit Schwertern und Stöcken?
Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt,
aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.
Sie ergriffen ihn aber und führten ihn hin und brachten ihn in das Haus des hohen Priesters.
Petrus aber folgte von Ferne.
Als sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten,
setzte sich Petrus in ihre Mitte.
Es sah ihn aber eine gewisse Magd bei dem Feuersitzen und blickte ihn unverwandt an
und sprach, auch dieser war mit ihm.
Er aber verleugnete ihn und sagte, Frau, ich kenne ihn nicht.
Und kurz danach sah ihn ein anderer und sprach, auch du bist einer von ihnen.
Petrus aber sprach, Mensch, ich bin's nicht.
Und nach Verlauf von etwa einer Stunde behauptete ein anderer und sagte,
in Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer.
Petrus aber sprach, Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.
Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn.
Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an.
Und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte,
wenn dir der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Und die Männer, die ihn festhielten, verspotteten und schlugen ihn.
Und als sie ihn verhüllt hatten, fragten sie ihn und sagten,
Weissage, wer ist es, der dich schlug?
Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn.
Und als es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes,
sowohl hoher Priester als Schriftgelehrte, und führten ihn hin in ihr Synedrium und sagten,
Wenn du der Christus bist, so sage es uns.
Er aber sprach zu ihnen, wenn ich es euch sagte, so würdet ihr nicht glauben.
Wenn ich aber fragen würde, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen.
Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes.
Und sie sprachen aber alle, du bist also Gottes Sohn?
Er aber sprach zu ihnen, ihr sagt, dass ich es bin.
Sie aber sprachen, was bedürfen wir noch Zeugnis?
Denn wir selbst haben es aus seinem Mund gehört.
Bis hierhin wollen wir heute Abend aus Gottes Wort lesen.
Wir haben heute Abend auch mit einem Loblied beginnen dürfen und haben uns gleichsam aufgefordert,
den Herrn Jesus zu loben und ihn zu preisen und an Betung ihm zu bringen.
Und haben an seine Liebe gedacht, die ihn getrieben hat, zu sterben für unsere Sünden.
Und wenn wir heute Abend noch einmal mit dem Herrn Jesus beschäftigt sind,
mit seiner Gefangennahme, bzw. erst sein Kampf im Garten Gethsemane am Ölberg und dann seine Gefangennahme,
dann wollen wir daran denken, dass es der Jesus aus Liebe zu dir und zu mir tat,
dass er diesen Weg der Leiden ging bis hin zum Kreuz.
Natürlich tat er es auch aus Liebe zu seinem Gott und Vater.
Und das war vielleicht das erste Motiv, das war seine Speise,
den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hatte und sein Werk zu vollbringen.
Aber er hat auch an dich und an mich gedacht.
Und ich möchte heute Abend wünschen für mich, für dich, für uns alle,
dass wir in unseren Herzen einmal das ganz festhalten,
wenn wir den Herrn Jesus gleich im Garten Gethsemane sehen, es geschah um meinet Willen.
Und wenn wir darüber sprechen, dann wirklich mit heiligem Ernst.
Gleichsam unsere Schuhe von unseren Füßen ausziehend,
um mit dem beschäftigt zu sein, was Gott, der heilige Geist, uns hat mitteilen wollen,
was dort in der Dunkelheit am Ölberg geschah.
Zunächst haben wir gesehen, dass er sich der Gewohnheit nach an den Ölberg begab.
Es ist Donnerstagabend, nun wahrscheinlich schon spät in der Nacht.
Sie hatten das Passafest gefeiert.
Der Herr hatte das Abendmahl, das Mahl des Herrn gegeben.
Sie haben dann irgendwann noch ein Loblied gesungen.
Und das war so in der damaligen Zeit, dass man die Psalme 113 bis 118,
vielleicht kannst du die zu Hause einmal lesen, während das Passafest sang.
Und die letzten Lieder, die gesungen wurden, waren dann die beiden letzten Psalmen
von 117 bis 118, die sogenannten Halel-Psalme.
Der Herr Jesus hat sie gesungen.
Und als sie ein Loblied gesungen hatten, sagt uns ein anderer Schreiber,
ich glaube es ist ein Markus, sind sie hinausgegangen,
den Obersaal verlassen, durch die dunklen Straßen Jerusalems,
ihr Lieben, es gab keine elektrische Beleuchtung,
durch das Kidron-Tal hinunter, den Ölberg hinauf.
Und der Jesus ging an den Ort, an den er sich der Gewohnheit nach oft begeben hatte.
Judas kannte diesen Ort und er würde da hinkommen.
Und damit mein Heiland weiß, dass Judas genau da hinkommen wird,
wäre es ihm nicht ein kleines gewesen, an einen anderen Ort zu gehen?
Und Judas wäre gekommen mit der ganzen Schar und er hätte ihn nicht gefunden.
Aber nein, der Jesus ging an diesen Ort, an den er aus Gewohnheit gerne hinging,
wahrscheinlich um zu beten und Judas kannte den Ort.
Der wollte sich nicht vor dem Judas verstecken und vor denen, die kamen,
nein, er wollte sich selbst für dich und mich auch in ihre Hände geben.
Darf ich jetzt noch etwas Praktisches sagen?
Man hört des Öfteren, ach, das sind Gewohnheiten,
das sind doch nur Gewohnheiten, die wir da haben.
Tradition.
Und dabei kommt die Gewohnheit nicht gut weg.
Sind wirklich alle Gewohnheiten schlecht?
Ich glaube nicht.
Wenn der Jesus Gewohnheiten hatte,
nämlich zum Gebet an einen bestimmten Ort zu gehen, war das schlecht?
Wenn wir aus Gewohnheit in die Zusammenkünfte kommen und mehr wäre nicht da,
nur einfach Gewohnheit, es ist Sonntag, es ist Mittwoch, wir gehen zur Versammlung.
Ihr Lieben, wäre das schlecht?
Irgendwo vielleicht ja.
Denn wir sollten niemals aus einer leeren Gewohnheit irgendetwas tun,
sondern die Gewohnheit sollte wirklich einen Inhalt haben.
Wir gehen aus Gewohnheit am Mittwochabend zu den Zusammenkünften der Gläubigen
mit dem Bewusstsein, der Jesus will in unserer Mitte sein.
Hast du das beim letzten Mittwochabend gedacht?
Hast du das am letzten Sonntag gedacht?
Wir gehen zur Versammlung, wie man so sagt.
Wir gehen zu der Zusammenkunft der Gläubigen, weil der Herr Jesus dort ist.
Haben wir das gehabt?
Oder sind wir einfach nur gegangen, weil wir ja am letzten Sonntag schon waren
und seit den Eltern geht man regelmäßig in die Zusammenkünfte.
Ihr Lieben, leere Gewohnheiten sind sicher nicht gut.
Aber Gewohnheiten, die einen Inhalt haben, die sind gut.
Die sollten wir haben.
Lies einmal nach, wie oft wir etwas finden,
wo Gewohnheit einen positiven Ton hat.
Hier, denke ich, ist es ein positiver Ton.
Der Jesus hat eine Gewohnheit, an einen Ort zu gehen, ich denke, um zu beten.
Hast du auch die Gewohnheit?
Am Morgen, bevor du zur Arbeit gehst, auf den Knien zu sein,
mit dem Herrn Jesus zu sprechen, sein Wort zu dir reden zu lassen.
Hast du die Gewohnheit?
Das ist eine gute Gewohnheit, eine gesegnete Gewohnheit.
Tu sie.
Fülle sie aus, deine gute Gewohnheit,
indem du wirklich mit ganzem Herzen versuchst, sein Wort zu lesen,
es zu verstehen, was er dir zu sagen hat,
und mit ihm zu reden im Gebet.
Es ist eine gesegnete Gewohnheit.
Leere Gewohnheiten, das sage ich noch einmal, die sind nicht gut.
Habe ich das hier schon einmal gesagt?
Da geht jemand auch aus Gewohnheit, denke ich, in die Versammlung.
Das interessiert ihn alles gar nicht so sehr.
Dann kratzt er in eine Versammlungsbank, ich habe das mit meinen eigenen Augen gesehen,
da hinein, hier stirbt ein Held vor langer Weile.
Ich hoffe, der Held lebt noch.
Aber er ist aus Gewohnheit dahin gegangen, ohne inneres Engagement,
ohne wirklich im Herzen etwas zu haben.
Da ist er vor langer Weile fast gestorben.
Nein, das ist nicht gut.
Das wäre keine gute Gewohnheit.
Die Gewohnheit sollte einen Inhalt haben, und dieser Inhalt ist der Jesus.
Hast du diese Gewohnheit, auch an einem bestimmten Ort,
in deinem Haus, in deiner Wohnung, im Gebet zu sein, alleine mit dem Herrn Jesus?
Ich denke, wir brauchen es heute mehr denn je.
Sie kommen jetzt zu dem Ölberg.
Man weiß, dass um diese Zeit Vollmond war.
Und trotzdem war natürlich im Garten kein künstliches Licht.
Oder dort auf dem Ölberg.
Sie sind dort, die Elf, mit dem Herrn Jesus.
Und dann, ihr Lieben, dann sehen wir noch einmal in das Herz des Herrn Jesus.
Als sie dort ankommen, und er weiß, was jetzt bald passieren wird,
da denkt er nicht zuerst an sich selbst, sondern er denkt an seine Jünger.
Er sagt ihnen, als sie dort angekommen waren, betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Schau, er weiß, was die Jünger erwartet.
Er weiß, wie es den Jüngern schwer werden wird, die Dinge zu verstehen.
Er weiß darum.
Und deswegen sagt er ihnen, betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Ihr Lieben, das ist ein Wort, das gilt auch uns heute.
Man muss nur einmal durch eine größere Stadt gehen.
Gibt es da nicht viele Dinge, die uns in Versuchung bringen können?
Du kannst zu Hause an deinem Computer sitzen.
Bist alleine, niemand ist da.
Du hast einen Anschluss am Internet.
Gibt es da nicht viele Versuchungen?
Gibt es da nicht diese Bilder, die da immer so blinken,
wo man dann mal anklicken darf oder soll, um sich unsaubere Dinge anzusehen?
Wie schnell ist man auf so einer Seite?
Niemand ist da. Man ist alleine.
Man hat am Morgen nicht gebetet.
Man hat schon gedacht, Jesus wird seine gute Hand über mich halten.
Man hatte keine Zeit zum Gebet am Morgen, denn Frühstück musste noch ganz schnell sein
und damit man pünktlich kommt, wird nicht mehr gebetet.
Das kann warten, vielleicht haben wir gedacht.
Vielleicht hole ich es heute Abend nach.
Hatten es aber nicht getan.
Dann sitzen wir vor dem Computer.
Und dann kommt die Versuchung.
Dann kommt sie.
Und wenn wir nicht gebetet haben, dann fallen wir.
Nicht nur die Jungen, auch wir die Älteren.
Wir fallen.
Wie schnell ist man auf einer okkulten Seite?
Wie schnell?
Von einer christlichen Seite vielleicht, wo noch alles gut sein mag,
gibt es irgendeinen Link und dann klickt man da drauf und ist bei Teufelsanbetern gelandet.
Liebe, es ist erschreckend, dass es unter uns okkulte Probleme gibt.
Wo Geschwister nicht gewacht haben.
Wo sie nicht gebetet haben.
Wo sie gedacht haben, vielleicht bin ich stark genug.
Ich will nur mein Leben ausprobieren.
Mehr will ich ja gar nicht.
Nur mal gucken, was das ist.
Und wenn man dem Teufel in dieser Beziehung den kleinen Finger reicht,
dann nimmt er die ganze Hand und hat er die ganze Hand.
Dann möchte er dich ganz haben.
Du bleibst gegen Gottes.
Aber deine ganze Freude im Herrn ist weg.
Das Wort Gottes hat für dich keinen Geschmack mehr.
Die Lieder der Gläubigen, sie sagen dir nichts mehr.
Auf deiner Seele liegt ein Dunkel aus dem Okkulten.
Satan möchte, dass du die Freude am Herrn nicht mehr hast.
Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Können wir es wagen in unserer Zeit, jung und alt,
am Morgen einfach so aus dem Haus zu gehen, ohne gebetet zu haben?
Herr, bewahre mich an diesem Tag.
Ich kann mich selbst nicht bewahren.
Aber du musst es tun.
Halte deine Hand über mir.
Sehen wir das noch so?
Oder haben wir andere Gewohnheiten?
Er weiß, was auf die Jünger zukommt.
Er gibt ihnen den Rat.
Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Dann zieht er sich zurück, einen Steinwurf weit.
Sehr liebe Nun, möchte ich in aller Ehrfurcht etwas über diese Szene,
die uns der Heilige Geist hier im Lukas-Evangelium schildert, etwas sagen.
Mit dem Bewusstsein, es ist heiliges Land.
Dort kniet der Jesus alleine.
Die Jünger sind zurückgeblieben.
Es ist dunkel, der Vollmond mag geschienen haben.
Wie oft mag der Jesus an diesem Ort gekommen sein
und in einer Stille und in einem friedvollen Herzen dort mit seinem Vater geredet haben.
Aber jetzt ist es anders.
Gott, der Heilige Geist hat gewollt, dass wir 2000 Jahre fast zurückschauen können,
was dort in dem finsteren Garten Gethsemane geschehen ist, dort am Ölberg.
Er wollte, dass wir bis heute wissen, was den Herrn Jesus dort bewegte auf den Knien,
zu seinem Vater rufend, wenn du diesen Kelch, nicht irgendeinen,
diesen Kelch, dieser Kelch, der vor ihm stand.
Ja, was war das denn für ein Kelch?
War das ein richtiger materieller Kelch?
Nein, das war kein materieller Kelch.
Es war ein Kelch.
Schau nach, in Jesaja, Propheten Jesaja und an anderen Stellen,
kannst du etwas finden von dem Kelch des Zornes Gottes.
Dieser Kelch, der vor dem Herrn Jesus, vor seiner heiligen Seele stand,
war gefüllt, gleichsam mit dem Zorn Gottes.
Aber warum?
Lach da nicht auf den Knien der, der das Zeugnis aus dem Himmel vom Vater hatte,
dies ist mein geliebter Sohn, ihn hört.
Dies ist mein Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen gefunden habe.
Ist es nicht der gleiche?
Oh doch, es ist der gleiche.
Aber warum jetzt dieses angstvolle Beten auf den Knien,
dass der Schweiß wie große Blutstropfen hinwegfließt, auf die Erde tropft.
Warum?
Warum dieser Kelch, der vor ihm stand, warum?
Warum kommt er in den ringenden Kampf und er betet heftiger,
ernsthafter, noch beharrlicher, warum?
War es nur, ich sag das jetzt in Anführungsstrichen,
weil die Leiden des Kreuzes vor ihm standen?
Oh nein, oh nein ihr Lieben, das war es nicht.
Was war es dann?
Er wusste, was geschehen würde.
Ich möchte gerne, dass wir das vielleicht innerlich ein wenig versuchen mitzuvollziehen.
Er hat in seinem Leben nichts mit der Sünde zu tun.
In ihm war keine Sünde, kein Atom von Sünde.
Und er hat nie eine Sünde getan.
Und jetzt sollte er zur Sünde gemacht werden.
Jetzt sollte er auf dem Kreuz von Golgotha in den drei Stunden der Finsternis Sündenträger werden.
Weißt du, was das für ihn bedeutete?
Haben wir jemals schon mit unserem Herzen mal darüber nachgedacht,
was es für ihn den Heiligen, den Vollkommenen, den Fleckenlosen war,
mit dem beladen zu werden, was ich getan habe, worüber ich mich schäme?
Was ich dir nicht sagen möchte aus meinem Leben?
Dinge, über die ich traurig bin?
Und das sollte auf ihn gelegt werden, dieser Schmutz der Sünde.
Nicht umsonst lesen wir in dem Psalm, dass er versunken ist im tiefen Schlamm
und kein Grund war da.
Das sind deine, meine Sünden.
Und das stand vor ihm, dort im Gartengezimmer.
Und er aber nicht das allein.
Er wusste, dass das beinhalten würde, wenn er der Sündenträger werden würde,
dass sein Gott, auf den er sein ganzes Leben vertraut hat, von Mutterschoß an,
dass sein Gott sich von ihm wegwenden würde.
Und, ihr Lieben, das konnte seine heilige Seele doch nicht wünschen.
Wenn du diesen Kelch, dieser Kelch, der dann noch gefüllt ist mit deinem Zorn,
wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst, ist das ungehorsam?
Nein.
Jetzt kommt ein Gedankenstrich und kein Punkt.
Und dann fügt der treue Herr dieser Heiland, dein und mein Heiland,
ihr fügt hinzu, doch nicht mein Wille, sondern dir deine Geschehe.
Siehst du ihn? In voller Bereitschaft.
Vater, wenn es nicht geht.
Und es ging nicht.
Ihr Lieben, der allmächtige Gott, das ist für mich immer anbetungswürdig,
der allmächtige Gott hatte keine andere Möglichkeit,
dich und mich zu retten, als seinen Sohn zur Sünde zu machen
und ihn auf dem Kreuz von Golgatha dafür zu strafen,
was du und ich getan, was wir verdient hatten, sollte auf ihn kommen.
Die Strafe zu unserem Frieden, sie lag auf ihm.
Ihr Lieben, der allmächtige Gott sah keinen anderen Weg.
Merkst du, was Sünder ist in seinen Augen?
Dafür muss sein Sohn leiden, sein Sohn sterben.
Wie war das im Garten Eden?
Da gab es ein einziges Gebot,
nicht von dem Baum der Erkenntnis zu essen.
Und?
Hat Eva in ringendem Kampf gelegen, als Satan kam und sie verführte?
Oh nein!
Sie sah und die Frucht war schön.
Sie begehrte, sie nahm, sie aß.
Ihr Lieben, nichts von Not.
Denken wir an uns selbst, an dich und mich.
Haben wir mit inneren Kämpfen zu tun gehabt, bevor wir sündigten?
Hat uns die Sünde nicht fortgelockt und gezogen
und wir sind nachgelaufen so manches Mal?
Wollten wir unsere Lust befriedigen vielleicht?
Wir sind einfach hinterhergelaufen und haben gesündigt ohne Kampf.
Einfach so, leichtfertig.
Aber nicht unser Herr und Heiland im Garten Gizemane,
der weiß jetzt, er muss zur Sünde gemacht werden.
Ihr Lieben, das bedeutete für ihn unsagbare Not.
Nicht mein Wille, sondern der Deiner geschehe.
Dürfen wir das vielleicht auch einmal ganz praktisch für unser Leben übertragen?
Sind wir bereit, in Lebenssituationen, die uns nicht gefallen, zu sagen,
Vater, nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe.
Wie viel gesegneter, wie viel friedvoller wäre unser Leben,
wenn wir in dieser Bereitschaft unserem Gott und Vater gegenüber
immer wieder wünschen würden, nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe.
Bist du verliebt? Ich will mal ganz praktisch werden.
Bist du verliebt? Vielleicht in einen jungen Mann, der gar nicht gläubig ist.
Vielleicht denkst du, ich kann ihn bekehren.
Ich muss dir sagen, du hast keinerlei Verheißung in Gottes Wort.
Wenn du solch einen Schritt tust, keinerlei Verheißung.
Und wenn es der netteste Knabe wäre, den es gibt.
Du hast keine Verheißung.
Möchtest du Sehnenaugens ins Unglück laufen?
Oder möchtest du sagen, Vater, dein Wille geschehe.
Und was ist sein Wille?
Heiraten nur im Herrn, nur einem Gläubigen oder eine Gläubige.
Sind wir bereit?
Lieben, warum gehen heute so viele Ehen kaputt?
Warum?
Ein Bruder hat einmal, ich will den Namen jetzt nicht nennen, aber ihr kennt ihn auch gut,
hat einmal gesagt, das ist wie eine Seuche in unserer Mitte, die Eheprobleme.
Warum?
Oh, ich kann nicht alle analysieren, aber man hat doch einen gewissen Eindruck.
Wie viele Ehen sind geschlossen worden ohne Gebet?
Ohne zu fragen, was ist dein Wille?
Man fand sich einfach nett, anziehend.
Ja, das ist er doch.
Ja, und dann, ja nun, dann war man zwar erst 21, die Eltern hatten noch so manche Bedenken,
aber man hat doch durchgedrückt, was man wollte.
Ja, und dann kam es soweit.
Ja, dann wurde geheiratet.
Und dann war alles eitel Sonnenschein.
Eitel Sonnenschein, Honeymoon.
Und als der vorbei war, als man merkte, der andere hatte doch Fehler.
Och, die hat man gar nicht gesehen vorher.
Als man dann merkte, dass es gar nicht so alles eitel Sonnenschein war in dem Zusammenleben.
Ihr Lieben, da ging es los im Herzen.
Da wurde verglichen.
Der ist aber doch noch netter.
Oder die ist aber doch noch netter.
Und wenn wir anfangen zu vergleichen, dann kommen wir auf eine gefährliche Bahn.
Wenn wir diesen Gedanken nachhängen, ihr Lieben, dann werden sie zur Tat.
Und dann passiert es, dass eine gestandene Mutter vier Kinder zu Hause lässt
und geht mit einem ehemaligen Schulkameraden los und lässt Mann und Kinder zu Hause.
Jahrelang hat sie auf der Versammlungsbank gesessen, hat Gottes Wort gehört.
Ihr Lieben, wie ist das möglich?
Und das ist keine Einzelheit.
Es geschieht mehr und mehr.
In einer Gegend im Siegerland sagte mir, oder im Dillkreis besser gesagt,
sagte mir jemand, wir kennen alleine hier in dieser Gegend sieben Ehen, die kaputt sind.
Nicht in der Welt.
Da ist das gang und gäbe. Da heiratet man ja gar nicht mehr.
Nein, unter uns.
Wie ist das möglich?
Und ich kann nur sagen, wenn es kriselt, dann geht auf die Knie.
Dann redet mit ihm über das, was euch nicht mehr zusammengebracht hat in den letzten Wochen und Monaten.
Sprecht darüber. Mit ihm im Gebet und sprecht auch miteinander darüber.
Und ihr werdet Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.
Nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe.
Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte.
Darüber könnte man jetzt manches spekulieren, manches nachsinnen.
Ich möchte das nicht tun.
Ich denke, dass die meisten Ausleger es auch so sagen.
Dieser Engel vom Himmel hatte keine Stärkung für die Seele des Herrn Jesus.
Ein Engel kann den Herrn Jesus nicht stärken in seiner Seele.
Er wird ihm irgendeine körperliche Stärkung gebracht haben.
Was? Wissen wir nicht.
Er wurde gestärkt.
Und dann ist er in ringendem Kampf.
Das ist eigentlich ein Wort, und wir haben das in unserer gängigen Sprache übernommen, Agonie.
Und das heißt eigentlich Todeskampf.
Und das hatte damals aber nicht in erster Linie diesen Gedanken, dieses Wort Agonia.
Das war eine tiefe Bedrängnis.
Eine große Not wurde damit ausgedrückt.
Später kam hinzu, dass es auch gebraucht wurde, eben im Todeskampf.
Aber das ist hier für den Herrn Jesus eigentlich nicht der Gedanke.
Er ist in ringendem Kampf.
Es ist da eine Qual. Es ist ein Kampf da.
Mit großer Not verbunden.
Vor ihm steht das Kreuz, die Sünden dein und meine, das Verlassen sein von Gott
und sein Gericht, das ihn treffen musste.
Er betete heftiger.
Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.
Euer Lieben, denken wir noch einmal zurück an Eden,
als die Sünde in die Welt gekommen waren,
als der Fluch ausgesprochen wurde über den Erdboden,
dann wurde gesagt dem Menschen, dass er im Schweiße seines Angesichts sein Brot essen wird
und dass die Erde Dornen und Diskel produzieren würde.
Und ihr Lieben, hier liegt der vollkommene Mensch,
gehorsam in seiner Hingabe an seinen Vater,
hier liegt er auf den Knien im heftigen, ringendem Gebet und Kampf.
Und der Schweiß rinnt wie große Blutstropfen auf die Erde.
Und ein wenig später, einige Stunden später,
wird man ihm, den Heiligen, ein Zeichen des Fluches auf sein heiliges Haupt setzen,
die Dornenkrone.
Was hat er für dich, für mich durchstanden?
Er steht auf vom Gebet, kommt zu den Jüngern und er fand sie eingeschlafen vor Traurigkeit.
Er hatte nicht gesagt, betet für mich.
Er hatte gesagt, betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt.
Und jetzt findet er sie eingeschlafen vor Traurigkeit.
Ihr Lieben, ich möchte jetzt wieder einmal praktisch für uns etwas sagen.
Ist es nicht möglich, auch heute in unserer Zeit,
dass der ein oder andere einschläft, geistlich einschläft vor Traurigkeit,
wenn man um sich schaut?
Dort ist eine Krise in einer Versammlung.
Dort steht eine nächste Trennung bevor.
Dort gibt es Probleme.
Hier gibt es Probleme.
Ach, man hätte Grund und Ursache, ganz traurig zu werden.
Und wenn wir dieser Traurigkeit nachhängen,
wenn wir den Jesus aus unserem Blickwinkel verlieren,
ihr Lieben, dann schlürfen wir geistlich ein vor Traurigkeit.
Dann kommt so eine Resignation in unser Herz hinein.
Es hat doch alles gar keinen Zweck, oder?
Kennst du das auch?
Lohnt es sich denn?
Da sagt jemand, ach, die Vorträge.
Da hört man Vorträge über Gottes Wort.
Es geht hier rein und dann wieder raus.
Hat doch keinen Zweck.
Eingeschlafen vor Traurigkeit.
Es lohnt sich nicht.
Wie wenig sind wir geworden?
Es lohnt sich doch nicht.
Eingeschlafen vor Traurigkeit.
Oh nein, aufwachen, aufwachen und beten.
Jesus sagt es jetzt noch einmal den Jüngern.
Was schlaft ihr?
Was schlaft ihr?
Die Zeit, in der wir heute sind, ist nicht die Zeit des Schlafens.
Wache auf, der du schläfst.
Stehe auf aus dem Tod, sagt Apostel Paulus im Epheserbrief.
Oh ihr Lieben, es ist deine Zeit zum Aufwachen, geistlich Aufwachen.
Der Teufel stirbt mit aller Macht und aller Kraft.
Und das Zeugnis der Versammlung, wenn er könnte, ganz zu zerstören.
Wir müssen wachen und beten.
Mehr denn je.
Nicht schlafen.
Nicht schlafen vor Traurigkeit.
Oh ihr Lieben, ist Paulus uns da nicht auch ein Vorbild?
Alle in Asien haben mich verlassen.
Weißt du, was das bedeutet?
Sein Herzblut hing gleichsam an den Gläubigen in Asien.
Alle haben ihn verlassen.
Keiner steht hinter ihm.
Aber der Herr stand mir bei.
Die Lieben, das ist auch heute noch so.
Der Herr ist noch bei uns.
Er verlässt uns nicht.
Und wenn wir zu ihm kommen, mit ihm rechnen, er wird sich zu uns bekennen.
Nur aufwachen.
Nicht in der Traurigkeit eingeschlafen den Glaubensweg weitergehen.
Nein, nein, aufwachen.
Es ist Zeit zu ernstem Gebet.
Steht auf, betet, auf dass ihr nicht in Versuchung kommt.
Noch einmal für dich und für mich, ist das nicht eine Aufforderung,
die wir nötig haben, für unsere Tage, für unsere Zeit,
aufzuwachen, nicht zu schlafen und zu beten,
damit wir nicht in Versuchung kommen.
Während ihr noch redete, siehe, da kam eine Volksmenge.
Und das waren also nicht 20 Leute nur.
Ich glaube, es ist in Johannes, wo wir lesen, dass die Schar kam.
Die Schar, da steht im Grundtext Kohorte.
Und eine Kohorte war der zehnte Teil einer Legion.
Und eine Legion hatte 6000 Soldaten.
So hätte eine Kohorte 600 gehabt.
Ich weiß nicht, ob Pilatus alle 600 Soldaten einer Kohorte
an diesem Abend freistellt, um diesen Jesus gefangen zu nehmen.
Das weiß ich nicht.
Aber aus dieser Schar heraus, der römischen Soldaten,
war eine gute Anzahl mitgekommen mit dem Anführer Judas.
Die römischen Soldaten mit Schwertern.
Und dann kamen sie, die große Volksmenge,
und es kamen mit ihnen auch die Hauptleute, die dabei waren.
Das sind die Leviten vielleicht, die über die Tempelwache
etwas zu sagen hatten.
Und dann sind sie gekommen in einer großen Anzahl
und vorneweg ein Führer.
Einer, von dem Gottes Wort jetzt widersagt,
dass er von den Zwölfen war.
Er war vor einigen Stunden noch im Obersaal gewesen.
Dann war er hinausgegangen in die Finsternis.
Und ihr Lieben, dieser Judas hat nie wieder das Licht gesehen.
Weder das Licht des Tages, noch ein göttliches Licht in der Zukunft.
Er ist gegangen an den äußersten Ort der Finsternis,
im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn als er den Herrn Jesus verraten hatte,
als er sah, was es alles werden würde,
da ist er hingegangen und hat sich selbst getötet,
ihr Lieben, bevor der Morgen anbrach.
Dieser Judas hat nie wieder das Licht des Tages gesehen.
Einer von den Zwölfen kommt.
Er hat die Seite gewechselt.
Vor wenigen Augenblicken war er noch im Obersaal.
Schien er wirklich zu den Zwölfen zu gehören.
Aber jetzt, jetzt ist es klar, er war keiner von ihnen.
Nein, er hatte niemals in seinem Herzen
den Herrn Jesus als Herrn und Heiland gesehen.
Vielleicht als seinen Rabbi.
Vielleicht als den zukünftigen Messias.
Ich weiß es nicht.
Aber niemals hat er ihn wirklich auf- und angenommen.
Nein, niemals.
Geldliebe war in seinem Herzen.
Ich habe gestern Abend darüber nichts gesagt,
als die hohen Priester und die Schriftgelehrten sich freuten,
dass der Judas den Herrn Jesus überliefern würde.
Ihr Lieben, dann wurde das Geschäft geregelt.
Wie denn? Mit Geld.
Sie versprachen ihm, Geld zu geben.
Ihr Lieben, Geld regiert auch heute noch die Welt.
Der letzte Irakkrieg, der hat das so deutlich gezeigt.
Da wurden plötzlich auf der ganzen Welt die Botschafter
von den Vereinigten Staaten von Amerika und auch von England,
die wurden plötzlich aktiv
und haben versucht mit großen Versprechungen
auch in den Ländern der dritten Welt Stimmen zu erhaschen,
damit im UNO-Sicherheitsrat für den Krieg gestimmt wurde.
Ich habe das gelesen, in einer kamerunischen Zeitung,
dass der Botschafter von den Vereinigten Staaten von Amerika
versucht hat, mit großen Versprechungen Kamerun dahin zu bekommen,
Ja zu stimmen.
Ihr Lieben, Geld regiert die Welt.
Und diese 30 Silberlinge, die waren diesem Judas genug,
um den Meister zu verraten.
Aber wie kommt er?
Er kommt zu ihm, vor den anderen hergehend
und meinte Jesu, um ihn zu küssen.
Ich habe einmal nachgeschaut, was das Wort Kuss im Grundtext eigentlich bedeutet
und es hat mich erschüttert.
Das ist das Wort, das eigentlich für Liebhaben gebraucht wird.
Wir wissen, dass für Liebe einmal das Wort Agape existiert,
das sagen wir gerne dazu, das ist die göttliche Liebe, die höhere Liebe
und das Liebhaben ist eigentlich eine Liebe,
die basiert auf vielleicht Gegenseitigkeit,
auf Sympathie vielleicht, auf Emotionen.
Das ist Filio.
Sie Lieben, Kuss steht im Grundtext mit dem Wort Filio.
Der Judas kommt zu dem Herrn Jesus mit dem Zeichen des Liebhabens.
Verstehst du das?
Mit dem Zeichen des Liebhabens.
So kommt dieser Mann, der drei Jahre die Worte des Herrn Jesus gehört,
seine Taten gesehen, sein ganzes Leben vor sich hatte,
dieser Mann kommt mit dem Zeichen der Liebe, um den Herrn Jesus zu verraten.
Wir hören ihn zu Judas sagen,
Judas, überlieferst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss?
Judas, du, der du drei Jahre bei mir warst, Judas,
du kommst mit dem Zeichen der Liebe zu mir
und hast schon 30 Silberlinge in deiner Tasche, die klimpern
und du verrätst mich mit dem Zeichen der Liebe, Judas?
Oh ja, dieser Judas, ihr Lieben, steht heute sogar in der Welt
für den hässlichsten und gemeinsten Verrat.
Es hat viele Menschen auf dieser Erde gegeben, die Böses getan haben.
Denken wir an Adolf Hitler, an Josef Stalin, ihr Lieben,
aber es gibt heute noch Kinder, die Adolf heißen
und es gibt auch Kinder, die Josef heißen.
Aber ich habe noch nie ein Kind gesehen
und noch nie von einem Kind gehört, das Judas heißt.
Der Judas zieht alles in den Schmutz, alles.
Sein eigener Name bedeutet Preis.
Preis, wem? Gott? Judas ist ein Verräter.
Er zieht seinen eigenen Namen in den Schmutz.
Und als Maria den Herrn Jesus salbte, da war das für den Judas Verschwendung.
Und das Zeichen der Liebe ist für ihn zum Zeichen des Verrates geworden.
Lieber dieser Judas zieht alles, alles, was noch irgendwie wert und edel war,
zieht er in den Schmutz und das für 30 Silberlinge.
Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was es werden würde,
sprachen sie zu ihm, Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
Vor dieser großen Schar, sie mit ihren zwei Schwertern,
diese Kurzschwerter, die sie hatten, in Beisein von römischen Soldaten.
Ach, was sollte das?
Aber zeigt es nicht doch auch etwas in ihren Herzen,
dass sie doch zu dem Herrn Jesus stehen,
diese seine Jünger, die sicherlich sehr schwach sind,
im Verstehen von dem, was Gott jetzt vorhat
und wozu der Herr Jesus in diese Welt gekommen ist.
Sie wollen ihn mit ihrem Schwert verteidigen,
ihn gleichsam davor aufhalten,
den Kelch aus der Hand des Vaters, den er angenommen hat,
auch zu leeren auf dem Kreuz von Golgatha.
Dann einer, wir wissen, dass es Petrus ist, der wartet gar nicht auf eine Antwort
und er schlägt einfach zu mit dem Schwert.
Und was tut er?
Hat er auf das Ohr des Malchus gezielt?
Ich glaube nicht.
Ich denke, Petrus hätte schon gerne diesem Knecht da den Kopf gespalten,
wenn es getroffen hätte.
Ach, Petrus!
Er hieb dem Knecht des Hohenpriesters das rechte Ohr ab.
Dr. Lukas sagt uns das so eingehend
in seinem Übereifer,
in seiner Unwissenheit versucht Petrus,
für seinen Meister da zu sein.
Ach, Petrus, wie fehlt dir die Einsicht?
Jesus aber antwortete und sprach, lasst es so weit.
Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
Das ist dein und mein Heiland.
Er heilt das abgeschlagene Ohr eines seiner Feinde,
der gekommen war, um ihn gefangen zu nehmen.
Da siehst du göttliche Liebe.
Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten,
die wieder hingekommen waren.
Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken?
Da waren sie gekommen.
Schwerter hatten sie dabei, Stöcke hatten sie dabei,
Laternen hatten sie dabei, Fackeln hatten sie dabei.
Sie kamen zu wem?
Zu dem sanftmütigsten Mann,
zu dem Mann, der voller Demut war,
zu dem, der in seinem Leben nur Gutes getan hatte,
der niemals etwas Schlechtes getan hatte.
Sie kamen zu ihm, als sei er ein Verbrecher.
Er hat es empfunden.
Ihr kommt zu mir wie gegen einen Räuber.
Das Wort Räuber bedeutet wirklich,
dass man mit Gewalt etwas sich aneignet.
Sie kamen nicht zu ihm wie zu einem Dieb,
der heimlich irgendwo stiehlt.
Nein, sie kamen zu ihm wie zu einem Räuber,
als ob er einer wäre, der mit Raub und Gewalt zu tun hatte.
Ihr Lieben, was muss es für das Herz des Heilandes gewesen sein?
Mit wie viel Liebe hat er sie umgeben?
Wie war er immer für sie da?
Wie hatten so viele seine Güte geschmeckt?
Und sie kommen gegen ihn, als sei er ein Räuber.
Kleine Kinder hat er auf dem Arm,
die die Mütter brachten, damit er sie segnete.
Und ich bin davon überzeugt, nicht ein Kind hat geweint.
Diese Kinder wussten, das ist kein Böser.
Nicht die Kinder merken das sehr schnell,
ob einer lieb zu ihnen ist oder nicht.
Aber die Führer des Volkes, sie haben ihn nicht erkannt.
Nein, sie sind von Neid blind.
Und der Jesus wird jetzt sagen,
aber dies ist eure Stunde.
Und die Gewalt, die Amtsgewalt und die Herrschaftsgewalt,
heißt dieses Wort der Finsternis.
Ich weiß nicht, ob wir uns vorstellen können, was das bedeutet.
Dass jetzt gleichsam die Gewalt der Finsternis freien Lauf bekommt,
um ihn um das Kreuz zu schlagen.
Es ist die Gewalt der Finsternis und es ist eure Stunde.
Jetzt seid ihr frei mit mir das zu tun,
was in euren Herzen ist.
Haben sie es nicht getan?
Sie ergriffen ihn aber und führten ihn hin
und brachten ihn in das Haus des Hohen Priesters.
Es ist Donnerstagnacht, wir wissen nicht, vielleicht gegen Mitternacht
und sie führen ihn in das Haus des Hohen Priesters.
Wir wissen, dass er zunächst zu Annas kam, dann zu Kaiaphas.
Liebe, das waren ganz illegale Verhöre, die da stattfanden,
denn es durften keine Gerichtsverhöre
erstens in den Palast des Hohen Priesters durchgeführt werden,
zweitens durften sie nicht in der Nacht durchgeführt werden.
Es musste Tag sein.
Das, was man mit dem Herrn Jesus jetzt tut, ist alles völlig illegal,
nach geltendem Recht.
Lukas berichtet uns nichts weiter jetzt von diesem Verhör,
sondern er fokussiert jetzt auf Petrus, der von Ferne folgt.
Und was jetzt uns über Petrus gesagt wird, ihr Lieben,
möchte ich mit äußerster Vorsicht und in wirklicher Demut versuchen,
einmal vor unsere Herzen zu stellen,
denn Gott, der heilige Geist, hat gewollt, ihr Lieben,
dass du und ich etwa 2000 Jahre später noch miterleben könnten,
wie einer der treuesten, darf ich das wohl so sagen,
der treueste unter den Jüngern fällt.
Gottes Wort verbirgt es uns nicht.
Gottes Wort zeigt es uns, warum Petrus, dieser Feurige, dieser Eifrige,
dieser hingebungsvolle Jünger, warum er fällt.
Haben wir dann Recht, da mal so eben drüber wegzugehen?
Naja, das ist Petrus, typisch.
Kann mir nicht passieren.
Haben wir gestern Abend im Gebet dran gedacht, kann mir nicht passieren?
Ist mir schon passiert, oder dir nicht?
Vielleicht habe ich nicht mit Worten so geredet wie Petrus,
ich kenne ihn nicht, aber in meinem Verhalten.
Hat es vielleicht in meinem Verhalten Augenblicke gegeben,
wo die Menschen dieser Welt nichts von dem Herrn Jesus an mir sahen,
wo ich gleichsam gesagt habe, ich kenne ihn nicht?
Oh, wir wollen uns nicht über Petrus stellen.
Wir wollen das, was jetzt geschieht, zu unseren Herzen reden lassen,
als eine Warnung, als auch eine wirkliche Notwendigkeit in der Aufforderung,
betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt.
Petrus folgte von Ferne, darüber ist viel gesagt worden.
Von Ferne folgen, was das für Gefahren hat und so weiter.
Ihr Lieben, war das gut, dass Petrus von Ferne folgte?
Ganz sicherlich nicht.
War es überhaupt gut, dass er folgte?
Ich sage nein, es war nicht gut.
Der Herr Jesus hatte in Johannes 13 dem Petrus gesagt,
du kannst mir jetzt nicht folgen, aber Petrus wollte.
Er war bereit mit ihm bis ins Gefängnis, ja bis in den Tod zu gehen.
Ihr Lieben, Petrus ist auf einem Weg, ich sage es mit zitterndem Herzen,
eigentlich des Eigenwillens.
Johannes hatte ihn mit dorthin gebracht.
Von Johannes lesen wir nichts.
Er hat keine Probleme bekommen dort im Palast des Hohen Priesters,
aber Petrus wohl, weil Petrus dorthin ging, weil er wollte.
Folge mir jetzt nicht nach. Du kannst mir jetzt nicht folgen, Petrus.
Doch, doch, kann ich schon.
Hast du auch schon mal so gedacht?
Gegen Gottes Wort etwas tun zu können und dann nicht zu Schaden zu kommen?
Ihr Lieben, das geht nicht.
Wenn wir mit Feuer spielen, werden wir uns verbrennen.
Du kannst nicht mit Feuer, mit der Sünde, mit Okkultem,
mit was auch immer aus dieser Welt spielen und denken,
es kann mir nichts anhaben.
Achtung, Vorsicht.
Es sieht alles ganz friedlich aus.
Da im Hof, da wird jetzt mitten im Hof ein Feuer angezündet.
Und dann sitzen sie zusammen und dann kommt Petrus.
Ihr Lieben, dann kommt Petrus und er setzt sich wohin?
Mitten rein, mitten unter die Feinde des Herrn.
Petrus ist mittendrin.
Waren wir auch schon mal mittendrin?
Vielleicht am Schulhof oder am Arbeitsplatz,
wo gelästert wurde, wo Böses geredet wurde über Gott und heilige Dinge
und wir waren mittendrin dabei.
Haben vielleicht nichts dazu gesagt, haben aber mitgelacht vielleicht.
Mittendrin dabei.
Ihr Lieben, das kann nicht ohne Schaden für uns abgehen.
Mittendrin dabei.
So manche junge Leute glauben, sie könnten in die Disco gehen,
ohne dass etwas passiert.
Und dann passiert es, dass am Sonntagmorgen junge Gläubige,
ich weiß nicht ob sie es sind, aber sie geben es vor,
in die Versammlung kommen und sie sind betrunken.
Ihr Lieben, das ist keine Geschichte von gestern.
Das passiert heute.
Mittendrin war man.
So toll hat man gefeiert, nicht?
Ströme von Alkohol sind geflossen.
Bis zum Sonntagmorgen war das nicht abgebaut.
Dann geht man doch in die Versammlung.
Mittendrin bedeutet mitten in den Gefahren.
Jetzt sieht ihr eine gewisse Markt bei dem Feuer.
Jetzt haben wir zweimal hintereinander das Wort im deutschen Feuer.
Im Grundtext sind es zwei verschiedene Worte.
Das erste Wort heißt wirklich etwas was brennt, bedeutet Feuer.
Das zweite Wort ist ein ganz anderes Wort und es bedeutet mehr Leuchten.
Das Feuer wirft ein Licht.
Und dieses Licht des Feuers fällt auf das Gesicht des Petrus.
Und deswegen sieht die Markt, die ihn da sitzen sieht,
mittendrin, der war doch auch mit diesem Jesus.
Auch dieser war mit ihm.
Ja Petrus, jetzt kommt es drauf an.
Jetzt kommt es drauf an, Petrus!
Denkst du an die Worte, die der Jesus dir noch im Obersaal gesagt hat?
Mittendrin, das sind Feinde.
Mittendrin jetzt auf einmal konfrontiert zu werden, du warst auch mit ihm.
Petrus, du hast gerade noch das Schwert in der Hand gehalten.
Petrus, Achtung!
Hast du gebetet, dass du nicht in Versuchung kommst?
Oh, da kommt er schon aus Petrus herausgeschossen.
Er verleugnete ihn und sagte, Frau, ich kenne ihn nicht.
Petrus, wie kannst du so etwas sagen?
Mitten unter den Feinden kriegt man Angst.
Als der Abraham von Ur in Chaldea bis in das verheißene Land kam,
ihr Lieben, hatte er nicht fünf Minuten, wie mir scheint, Angst gehabt.
Aber als er auf dem eigenen Weg nach Ägypten war, da bekommt Abraham Angst.
Der Pharao könnte ihn töten wegen der Schönheit seiner Frau Sarais Willen.
Siehst du, auf eigenen Wegen kriegt man Angst.
Petrus hat Angst.
Er sagt, ich kenne ihn nicht.
Etwas später kommt wieder einer und Petrus antwortet, ich bin es nicht.
Und noch einmal einer zum dritten Mal.
Und Petrus antwortete in Vers 60, ich weiß nicht, was du sagst.
Und alsbald krähte der Hahn.
Ihr Lieben, unser Heiland ist dort gebunden im Palast des Hohen Priesters.
Man stellt ihm Fragen, man schlägt ihn, wie wir gleich lesen werden.
Er wird missachtend behandelt.
Und in all dem, als der Hahn gekräht hat, dreht er sich um und sucht den Petrus.
Und der liebe Petrus, der weiß, als der Hahn gekräht hatte, was er getan hat.
Er läuft nicht weg.
Petrus schaut nicht nach unten.
Er schaut nach oben und sieht den Blick des Heilandes.
Wie war wohl dieser Blick?
Vollzaun.
Donnerblitze kamen aus den Augen des Herrn heraus, als er Petrus anschautete,
der ihn so jämmerlich, da und schmählich verleuchtet hatte.
Waren das die Augen des Herrn Jesus?
Nein.
Ich bin davon überzeugt, die hätten Petrus auch nicht zum bitterlichen Weinen gebracht.
Aber dieser Blick der Augen des Herrn Jesus, voller Liebe, die Petrus sah,
die zu Petrus ins Herz hinein gingen, die brachten ihn dahin, sich zu erinnern
und die brachten ihn dahin, hinaus zu gehen.
Und draußen fängt er an zu weinen.
Es hat keinen Zweck, am Feuer der Feinde zu bleiben und da zu weinen,
seine eigene Niederlage zu beweinen.
Nein, ihr Lieben, weg davon.
Weg von den Feuern dieser Welt und hinaus gehen.
Und da, da ist dann der Ort, wo man bitterlich über sich selbst weinen kann.
Der Blick der Liebe des Herrn Jesus hat Petrus Herz getroffen.
Er geht hinaus, er weint bitterlich, das heißt mit großem, großem Schmerz.
Wenn du und ich versagt haben und wir haben Trauer und Tränen,
dann gibt es Hoffnung, dann gibt es Vergebung, dann gibt es Wiederherstellung.
Das, was der Jesus an diesem Abend zu Simon, Simon, Simon gesagt hatte,
ihr Lieben, das ist eingetreten, genau wie er es vorhergesagt hat.
Und dieses Krähen des Sahnes konnte für Petrus auch ein Signal der Hoffnung sein.
Denn dann würde auch das, was der Jesus weiter gesagt hat, eintreten,
nämlich sein Glaube würde nicht aufhören und er würde zurückkehren
und seine Brüder stärken.
Aber erst wird bitterlich gefeint.
Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft!
Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft!
Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft!
Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft! …
Transcripción automática:
…
Wir dürfen heute Abend noch einmal zusammen sein und ich hoffe, dass unser
Herr sowohl den Redenden als auch die Zuhörenden noch einmal mit Gnaden
begegnet, damit wir Kraft haben, auch an diesem Abend noch
Gottes Wort miteinander zu lesen und mit der Hilfe des Herrn darüber nachzudenken.
Wir haben begonnen am ersten Abend damit, dass das Fest der ungesäuerten Brote, das
Passafest nahte. Wir haben gesehen, dass die Führer des Volkes das Böse, was in
ihren Herzen war, nicht weggetan haben, sondern sie planten und schmiedeten
Pläne, so will ich sagen, den Herrn Jesus umzubringen und dann gab es da ein
williges Werkzeug in der Hand Satans, nämlich Judas Iskariot. Ich möchte das
alles nicht wiederholen, aber vielleicht doch einige kurze Punkte anreißen, damit
wir alle wissen, was wir gesehen haben. Wir haben festgestellt, dass der Herr
Jesus dann seinen Jüngern Johannes und Petrus den Auftrag gab, das Passa vorzubereiten
und sie sind nicht einfach gegangen, sondern sie hatten eine Frage auf dem
Herzen, wo willst du? Wo willst du? Und diese Frage, ihr Liebende, ist heute noch ganz
aktuell. Man würde jetzt sagen total aktuell, nicht? Das ist so der Ausdruck
unserer Zeit. Das ist ganz aktuell. Nicht wo will ich, nicht wo wollen meine
Gefühle, sondern wo willst du, dass wir zusammenkommen? Und er hat uns Hilfen
gegeben durch seinen heiligen Geist und durch sein Wort. Dann als die Stunde
gekommen war, der Jesus hatte sich mit Sehnsucht danach gesehen, das letzte
Passa mit seinen Jüngern zu feiern und dann hat er ihnen das Mal des Herrn, wie
wir es nennen, eingesetzt, zur Erinnerung an ihn selbst. Tut dies zu meinem
Gedächtnis. Und ich denke, das sollten wir immer wieder, nicht nur die Brüder,
sondern auch die Schwestern, sich ins Gedächtnis rufen, wenn wir am Sonntag
morgen zusammen sein dürfen, um das Brot zu brechen, dann wollen wir es tun zu
seinem Gedächtnis. Und dann sind die Schwestern auch mit eingeschlossen, nicht
nur die Brüder. Wohl sagen die Schwestern kein Gebet und sprechen nicht laut
irgendetwas, aber sie singen mit und sie haben Empfindungen in ihren Herzen, die
der heilige Geist gerne nehmen möchte und einen Bruder es aussprechen lassen
möchte. Ihr lieben Schwestern, ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die
Qualität einer Stunde am Sonntagmorgen auch von euch abhängig ist. Versteht ihr?
Wir haben gesehen, dass die Jünger einen Streit untereinander haben, nicht wer der
geringste ist, sondern wer der größte unter ihnen sei. Können wir das verstehen?
In dieser Situation dort im Obersaal streiten sie, wer der größte, der
wichtigste, der herausragendste sei. Ihr lieben, das ist mein Herz, das ist unser
Herz. Wir denken an uns. So haben es die Jünger damals auch getan. Sie hatte nicht
die geringste Antenne dafür, was auf den Herrn Jesus zukommen würde, welche Leiden
ihn erwarteten. Da haben wir gesehen, dass der Herr Jesus den Petrus auf eine Sache
vorbereitet, indem er sagt, Simon, Simon, siehe der Satan hat euer Begehr zu
sichten wie den Weizen. Und bevor das überhaupt geschah, hatte der Herr Jesus schon
für Petrus gebetet. Und das sollte auch unsere Herzen ermuntern, wenn wir in
Versuchungen oder besser gesagt in Erprobungen kommen. Dieses Wort
Versuchen hat ja diese zwei Bedeutungen. Diese Erprobung in einen Test des
Glaubens hineinkommen, ihr Lieben, dann hat der Herr Jesus es schon vorher
gewusst. Das kommt für ihn nicht überraschend. Und er hat schon für dich
und mich gebetet.
Gestern Abend haben wir den Herrn Jesus begleiten dürfen auf seinem Weg zum
Ölberg. Lukas sagt nicht, wo er genau ist, aber
wir wissen aus anderen Evangelien, dass er in den Garten Gezemane hineingeht, aus
der Gewohnheit heraus. Und Judas wusste, dass der Jesus nach dort gehen würde.
Und in diesem Garten Gezemane trennt sich der Herr für einige Schritte von
einigen Schritten von seinen Jüngern und fällt auf die Knie und betet. Und wir
haben gestern Abend, ich hoffe mit Ehrfurcht darüber nachgedacht, was es
für ihn war, in diesen Augenblicken zu seinem Vater zu beten.
Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst, nicht irgendein Kelch
haben wir gesagt, sondern dieser Kelch, der Kelch, der auf ihn wartete, gefüllt
mit dem Zorn Gottes. Aber worüber? Über deine und meine Sünden. Und der Heilige
und der Unschuldige liegt auf den Knien und sieht vor sich, ihr Lieben, das Kreuz
und was ihn gleichsam schreckt, das sind nicht die Nägel, die man durch seine
Hände und durch seine Füße treiben wird. Das ist nicht der Spott der Menschen.
Das, was ihn bestürzt, was ihn in diesen tiefen, schweren Kampf hineinimmt, in
diese Agonie haben wir gestern Abend dieses Wort gefunden, in diesem heftig
ringenden Kampf, ihr Lieben. Das ist die Tatsache, dass der Heilige, der Reine, der
Fleckenlose mit dem, was in meinem Leben an Schmutz und Sünde war, auf sich nehmen
muss, auf dem Kreuz in den drei Stunden der Finsternis und muss darüber Gottes
Zorn verspüren. Darf ich dich noch einmal bitten, lieber
gläubiger Bruder, Schwester, Freund, hast du noch einen Augenblick vielleicht mal
Zeit zu überlegen, was in deinem Leben an Sünden war?
Wir wissen sie nicht alle, aber alle haben auf ihn gelegen. Aber die, die wir
wissen, schämen wir uns nicht deswegen, finden wir nicht, ja wir hätten sie am
liebsten ungeschehen gemacht. Aber das geht nicht mehr. Und alles das, was uns schrecklich ist,
worüber wir uns schämen, der Schmutz, unsere Gedanken und Taten, ihr Lieben,
das musste auf den Reinen und Heiligen gelegt werden. Und das konnte er nicht
wünschen. Und doch, er sagt, nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.
Dann haben wir gesehen, wie Judas kam, der vor wenigen Stunden noch mit den Zwölfern
und dem Tischschlag und das Pasa mit den anderen Jüngern gegessen hat. Jetzt hat
er die Seiten gewechselt, jetzt wird klar, wer er ist. Er hat drei Jahre mit den
Jüngern gelebt, er wird Apostel genannt und immer wieder haben wir den Zusatz
gefunden, einer von den Zwölfen. Äußerlich gehört er dazu, als Bekenner
gehört er dazu, aber von dem Neuheit des Lebens, da wusste dieser Judas überhaupt
nichts. Er hatte keine innere Beziehung zu Jesus Christus als seinen Herrn und
seinen Heiland. Er mag ihn vielleicht gesehen haben als seinen Meister, als
seinen Rabbi, als seinen Lehrer, aber nicht mehr. Und dieser Judas hat die
Seiten gewechselt und er führt die ganze Menge der Menschen an, die kommen, den
Herrn Jesus gefangen zu nehmen, in einer Art und Weise, die sicherlich sein Herz
sehr verletzt und geschmerzt hat, sodass er ihnen sagt, seid ihr ausgezogen wie
gegen einen Räuber, der dir so viel Gutes getan hat, dem niemand eine Sünde hat
zeigen können in seinem Leben, der nie ein falsches Wort gesprochen hat, der
voller Sanftmut und Demut, aber auch voller Klarheit war. Zu ihm kommt man wie
zu einem Räuber. Das ist einer, der mit Gewalt raubt und sie kommen zu ihm mit
Schwertern und Stöcken. Aber es war ihre Stunde und die Gewalt der Finsternis.
Dann durften wir gestern Abend kurz etwas miterleben, was Gott nicht
verborgen hat. Der Fall des Petrus, dieses Eifrigen,
ich denke auch treuen Jüngers. Wir wollen uns nicht über ihn stellen, aber dieser
Petrus, der hätte nicht folgen sollen, er folgte von fern, kommt in den Hof, in den
Palast des hohen Priesters und da wird ein Feuer gemacht. Andere Evangelisten
sagen uns, dass es kalt geworden war und dann setzte sich Petrus mitten hinein, so
sagt Gottes Wort, in ihre Mitte, in die Mitte der Feinde des Herrn Jesus. Da
finden wir Petrus. Was machst du denn da, Petrus?
Er ist kalt, er war kalt. In jeder Beziehung, denke ich. Es war ihm kalt.
Sein Meister litt in den Verhören vor dem Synedrium und er ist kalt. Er ist bei
diesem Feuer, aber er wird erkannt. Dreimal wird er gefragt, dreimal verleugnet
er seinen Herrn und dann passiert genau das, was der Jesus vorhergesagt hat, dass
der Hahn dann krähen würde, wenn er ihn dreimal verleugnet hätte und die Liebe
genau zu diesem Zeitpunkt kräht der Hahn. Siehst du, auch diese Dinge hat er, dein
und mein Herr und Heiland, in seiner Hand, dass der Hahn dann kräht, wenn er will.
Und der Herr selbst im Verhör dreht sich um und sucht die Augen seines Jüngers
Petrus. Er weiß, was geschehen ist, dass der Hahn kräht und die Liebe dann liegt,
dann schaut er nicht nach unten, dann schaut er nicht in sich hinein und
denkt, welch ein unnützer Mensch bin ich? Und wäre den Weg des Judas gegangen?
Nein, seine Augen suchen auch den Meister und die Blicke treffen sich und dann
geht Petrus hinaus und er weint bitterlich. O ihr Lieben, wenn es eine
Sünde in unserem Leben gibt, einen Fall, es gibt Hoffnung. Da wo Tränen fließen,
da wo Buße ist, gibt es Hoffnung. Für Petrus war der Hahnenschrei gleichsam
eine Ankündigung eines neuen Tages. Alles das, was der Herr Jesus ihm gesagt
hatte, er habe für ihn gebetet, dass sein Glaube nicht aufhöre und wenn er einst
zurückgekehrt sein würde, dann solle er seine Brüder stärken. Alles das ist
eigentlich auch in diesem Hahnenschrei mit eingeschlossen.
Es ist geschehen, wie er gesagt hat und alles andere wird auch geschehen, was er
der Jesus vorhergesagt hat. Aber es geht für Petrus über einen Weg der bitteren,
bitteren Tränen. Dann haben wir gestern Abend noch gesehen, wie dort im Palast
des Hohen Priesters der Herr Jesus festgehalten wird, verspottet wird,
geschlagen wird. Was ist das für ein Gericht? Was ist das für ein Gericht, wo
man einen Angeklagten so behandelt? Wo ist der Hohe Priester, der einschreitet
und sagt, nein, er ist nicht da. Oder doch? Doch, er ist da. Aber er ist damit einverstanden.
Er ist einverstanden, dass man diesen Jesus so behandelt. Wir lesen heute Abend
weiter in Kapitel 22 des Lukas Evangeliums, ab Vers 66. Das haben wir
gestern Abend nicht mehr berührt. Ich möchte es heute aber dann noch kurz
berühren. Lukas 22, ab Vers 66. Auch heute Abend werden wir viel aus Gottes Wort
lesen. Es ist Gottes Wort, deswegen wollen wir es mit unseren Herzen auch aufnehmen.
Lukas 22, Vers 66. Und als es Tag wurde, versammelte sich die ältesten Schaft des
Volkes, sowohl hoher Priester als Schriftgelehrte, und führten ihn in ihr
Synedrium und sagten, wenn du der Christus bist, so sag es uns.
Er aber sprach zu ihnen, wenn ich es euch sagte, so würdet ihr mir nicht glauben.
Wenn ich aber fragen würde, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich
loslassen. Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der
Macht Gottes. Sie aber sprachen alle, du bist also Gottes Sohn.
Er aber sprach zu ihnen, ihr sagt, dass ich es bin.
Sie aber sprachen, was bedürfen wir noch Zeugnis, denn wir selbst haben es aus
seinem Mund gehört. Und die ganze Menge derselben stand auf und sie führten ihn
zu Pilatus. Sie fingen aber an ihn zu verklagen, indem sie sagten, diesen haben
wir befunden als einen, der unsere Nation verführt und wehrt, dem Kaiser Steuer
zu geben, indem er sagt, dass er selbst Christus ein König sei.
Pilatus aber fragte ihn und sprach, bist du der König der Juden?
Er aber antwortete ihm und sprach, du sagst es. Pilatus aber sprach zu den
hohen Priestern und den Volksmengen, ich finde keine Schuld an diesem Menschen.
Sie aber bestanden darauf und sagten, er wiegelt das Volk auf, indem er durch ganz
Judäa hin lehrt, anfangend von Galiläa bis hierher.
Als aber Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläa sei.
Und als er erfahren hatte, dass er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn
zu Herodes, der auch selbst in jenen Tagen zu Jerusalem war.
Als aber Herodes Jesum sah, freute er sich sehr, denn er wünschte schon seit
langer Zeit, ihn zu sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte und er hoffte,
irgendein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen.
Er befragte ihn aber mit vielen Worten, er aber antwortete ihm nichts.
Die hohen Priester und die Schriftgelehrten standen aber auf und
verklagten ihn heftig. Als aber Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn
geringschätzig behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein glänzendes Gewand
um und sandte ihn zu Pilatus zurück. Pilatus und Herodes aber wurden
an selbigem Tag Freunde miteinander, denn vorher waren sie gegeneinander in
Feindschaft. Als aber Pilatus die hohen Priester und die Obersten und das Volk
zusammengerufen hatte, sprach er zu ihnen, ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht,
als mache er das Volk abwendig und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und habe
an diesen Menschen keine Schuld gefunden, betreffs dessen ihr ihn anklagt. Aber
auch Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt und siehe, nichts
Todeswürdiges ist von ihm getan. Ich will ihn nun züchtigen und losgeben.
Er musste ihnen aber notwendig auf dem Fest einen losgeben.
Die ganze Menge schrie aber zugleich und sagte, hinweg mit diesem, gib uns aber den
Barabbas los. Derselbe war wegen eines gewissen Aufruhrs, der in der Stadt
geschehen war und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen.
Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesum losgeben wollte.
Sie aber schrien dagegen und sagten, kreuzige, kreuzige ihn.
Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen, was hat dieser denn Böses getan?
Ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden,
ich will ihn nun züchtigen und losgeben. Sie aber lagen ihm an mit großem
Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt würde und ihr und der
Hohenpriester Geschrei nahm überhand. Pilatus aber urteilte, dass ihre
Forderung geschehe. Er gab aber den los, der eines Aufruhrs und Mordes wegen ins
Gefängnis geworfen war, welchen sie forderten. Jesum aber übergab er ihrem
Willen. Und als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von
Kirene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, um es Jesu nachzutragen.
Es folgte ihm aber eine große Menge Volks und Frauen, welche wehklagten und
ihn bejammerten. Jesus wandte sich aber zu ihnen und sprach, Töchter Jerusalems,
weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder,
denn siehe Tage kommen, an welchen man sagen wird, glückselig die Unfruchtbaren
und die Leiber, die nicht geboren und die Brüste, die nicht gesäugt haben.
Dann werden sie anheben, zu den Bergen zu sagen, fallet auf uns und zu den Hügeln
und bedecket uns. Denn wenn man dies tut an dem grünen Holz, was wird an dem Dürren
geschehen? Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm
hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, der Schedelstätte genannt
wird, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zu rechten, den
anderen zu linken. Jesus aber sprach, Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
was sie tun. Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los darüber und
das Volk stand und sah zu. Es höhnten aber auch die obersten mit denselben und
sagten, anderer hat er gerettet. Er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist,
der Auserwählte Gottes. Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie
herzutraten, ihm Essig brachten und sagten, wenn du der König der Juden bist, so
rette dich selbst. Es war aber auch eine Überschrift über
ihm geschrieben in griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben,
dieser ist der König der Juden. Einer aber, der gehängten Übeltäter, lästerte ihn
und sagte, bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns. Der andere aber
antwortete und strafte ihn und sprach, auch du fürchtest Gott nicht, da du in
demselben Gericht bist. Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere
Taten wert sind. Dieser aber hat nichts Ungeziehmendes getan. Und er sprach zu
Jesu, Gedenke meiner Herr, wenn du in deinem Reiche kommst. Und Jesus sprach zu
ihm, wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Es war aber um die sechste Stunde und es kam eine Finsternis über das ganze Land
bis zur neunten Stunde und die Sonne ward verfinstert und der Vorhang des
Tempels riss mitten in zwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach, Vater,
in deine Hände übergebe ich meinen Geist. Und als er dies gesagt hatte,
verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was geschah, verherrlichte er Gott und
sagte, fürwahr, dieser Mensch war gerecht. Bis dahin wollen wir heute Abend Gottes
Wort lesen.
Wir haben gestern Abend schon betont, dass es illegal war, den Herrn Jesus in den
Palast des Hohen Priesters zu bringen, um ihn da schon zu verhören. Er hat drei
Verhöre von der religiösen Seite her über sich ergehen lassen
müssen. Das erste Mal bei Annas, dem Schwiegervater des Kajafas, anschließend
bei Kajafas selbst und dann zum dritten Mal auch hier, wie wir es in unserem
Abschnitt heute gelesen haben, am Morgen noch einmal vom Synedrium.
Es war illegal, den Herrn Jesus in den Palast des Hohen Priesters zu befragen.
Gerichtsverhandlungen hatten dann im Tempel stattzufinden, wo eigentlich in
den Tempelgebäuden, wo auch das Synedrium wohl tagte, diese 70 Ältesten des
Volkes, die von dem Hohen Priester präsidiert wurden. Sie haben den Herrn
Jesus geschlagen. Wir haben gerade schon daran gedacht. Sie haben lästern gegen
ihn gesprochen und sie wissen eines, wenn sie ihn umbringen wollen, dann müssen
sie zu Pilatus, den römischen Landpfleger, denn sie, die Juden, hatten kein Recht,
eine Todesstrafe auszuführen. Und sie wissen genau, wenn wir mit dieser
nächtlichen Verhandlung zu Pilatus kommen, wird er uns abweisen. Deswegen
rufen sie am frühen Morgen noch einmal die ganze Ältestenschaft des Volkes,
sowohl Hohepriester als Schriftgelehrte, zusammen und sie führen ihn jetzt in ihr
Synedrium. Jetzt geben sie ihrer Gerichtsverhandlung noch einen kleinen
legalen Touch. Kenner sagen, aus dieser Zeit gab es wohl auch Überlieferungen
von Geschichtsschreibern, dass bei den großen Festen der Juden, wie das
Passachfest und auch das Fest der ungesäuerten Brote, was sofort hinterher
kam, durfte es keine Gerichtsverhandlung geben mit einem Blick auf eine
Todesstrafe. Das zweite, es durfte niemals am gleichen Tag ein zum Tode
Verurteilter exekutiert werden. Man musste wenigstens 24 Stunden warten und
in diesen 24 Stunden sollte gesucht werden, ob es irgendwie jemanden gäbe,
der etwas zur Entlastung des zum Tode Verurteilten nach vorne bringen konnte.
Auch das hat man dem Herrn Jesus, dem einzigen Gerechten, den einzig reinen
Menschen, dem Menschen, an dem Gott zu jedem Augenblick mit Wohlgefahren auf
ihn sehen konnte, sowohl auf seine Gedanken, wie auf seine Worte, wie auf
seine Wege, wie auf seine Handlungen, wie auf sein Schweigen. Immer war er in
heiliger Harmonie mit seinem Gott und Vater. Und ihr Lieben, ihm gibt man
nicht das Recht, nach Gesetz und Ordnung behandelt zu werden. Nein, man ist eilig,
ihn hinweg zu bringen. Das war das ganze Planen der Schriftgelehrten und der
Hohenpriester. Wir müssen ihn umbringen. Und hätte Judas nicht sich von Satan
benutzen lassen, sie hätten es getan, ein wenig später vielleicht. Aber Gott hatte
gesagt, nein, nicht später. Er muss auf dem Fest die Erfüllung dessen sein, was
zuvor geschrieben war. Er muss auf dem Fest sterben.
Da haben wir zwei Seiten. Die Seite des Menschen in seiner Verantwortung, die
wird ihm nie abgenommen und die Seite Gottes in seiner Vorhersehung.
Es sind zwei, darf man sagen, wie Eisenbahnschienen, die parallel
nebeneinander laufen. Ihr Lieben, wir werden hier, denke ich, auf dieser Erde
wohl seltenst die beiden Dinge zusammenbringen können.
Aber in der Ewigkeit, da werden wir sehen, wie menschliche Verantwortung und
Gottes Vorhersehung in Erfüllung gingen und wie sie von ihm gedacht waren.
Sie sind also im Synedrium jetzt angekommen am frühen Morgen. Sie fragen,
wenn du der Christus bist, so sage es uns. Und der Jesus, er sagt, wenn ich es euch
sagte, so würdet ihr nicht glauben. Wenn ich euch aber fragte, so würdet ihr mir
nicht antworten, noch mich loslassen. Von nun an aber wird der Sohn des Menschen
sitzen, zu Rechten der Macht Gottes.
Hier hat er, gleichsam von sich aus, auf die Frage geantwortet, positiv.
Er hat das gute Bekenntnis abgelegt. Er, der treue Zeuge, versteckt sich nicht.
Obwohl er weiß, was diese Aussage für ihn bedeuten wird. Ich denke jetzt nicht
an die Aussagen in Matthäus, in Markus oder Johannes, sondern nur, wir wollen
hierbei bleiben. Er weiß, was das für ihn bedeutet.
Denn sie kannten Daniel 7 und sie wussten, dass der Sohn des Menschen, dort
von Daniel beschrieben, Gott selbst war. Deswegen schießt es gleich aus ihnen
hervor, du bist also der Sohn Gottes. Ja und sie werden vor Pilatus sagen, laut
dem Johannesevangelium, dass er gelästert hat, dass er sich selbst zu
Gottes Sohn gemacht hat. Und die Lieben, das ist absolut nicht wahr. Nie hat er
sich zu Gottes Sohn gemacht, sondern er war Gottes Sohn, soweit man zurückdenken
kann. In der ganzen Ewigkeit war er eins mit dem Vater und Sohn Gottes. Was er
gemacht hat, wozu er sich selbst gemacht hat und im Gehorsam Gottes gegenüber,
das ist, dass er Mensch geworden ist. Das hat er getan.
Aber Sohn Gottes war er immer. Er spricht absolut die Wahrheit und sie
stellen, wie gesagt, die Frage, du bist also der Sohn Gottes.
Er aber sprach zu ihnen, ihr sagt, dass ich es bin.
Diese Redewendung wird manchmal, gerade auch in der Welt, der Kritiker falsch
verstanden. Der Josef Augstein, der Herausgeber des Spiegels, ein
wirklicher Feind des Christentums, hat einmal geschrieben, Jesus habe nie
behauptet, Sohn Gottes zu sein. Wenn man ihm das sagte, dann hat er
geantwortet, ihr sagt, dass ich es bin. Und der arme Mann verstand es nicht
anders als, naja, das sagt ja ihr, dass ich es bin. Ich behaupte das ja nicht von
mir. So verstehen wir, dass heute, in der damaligen Zeit, war es eine komplett
normale Redenswendung, dass wenn einer etwas sagt, du bist das, der andere sagt,
ja, du hast es gesagt. Es ist so, wie du gesagt hast. Es ist so, wie du gesagt hast.
So bestätigte er Jesus, dass er der Sohn Gottes ist, wissend, dass das sein
Todesurteil bedeutet. Und sie sagen sofort, was bedürfen wir noch Zeugen oder noch
Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Mund gehört. Aus seinem Mund hat
er sich selbst verurteilt. So meinen sie. Oh ihr Lieben, da sind wir an einem
kritischen Punkt. Denken wir einmal darüber nach. Da steht, der wahrhaftige
Sohn Gottes Mensch geworden. Es sagt nichts anderes als die Wahrheit. Und die
Richter, die religiösen Führer des Volkes bezichtigen ihn gleichsam der
Lästerung. Und sie aufgrund seiner wahrhaftigen Aussage sagen sie, du bist
schuld. Hier wird die Wahrheit schuldig gesprochen von Leuten, die es hätten
besser wissen müssen. Hätten sie doch mehr über Daniel 7 nachgedacht und über
andere Stellen. Hätten sie ihn nicht erkennen müssen.
Oh ihr Lieben, da steht er schuldig, weil er die Wahrheit gesagt hat.
Sie wissen aber ganz genau, und das macht eigentlich dieses Böse auch aus, in den
Herzen der Führer des Volkes, dass sie mit dieser Anklage bei Pilatus nicht
durchkommen. Das wissen sie ganz genau. Jetzt sind alle
zusammengerufen, die ganze Menge, und sich führen ihn zu Pilatus. Er muss
vielleicht vorher informiert gewesen sein, denn es wird wahrscheinlich noch
sehr früh am Freitagmorgen sein, als die große Volksmenge mit dem Gefangenen
Jesus dorthin kam. Dass Pilatus überhaupt in Jerusalem war, der normalerweise
residierte er in Caesarea, das hatte mit dem Passafest zu tun. Die Römer
fürchteten immer einen Aufruhr an diesem Fest des nationalen Gedenkens der
Befreiung aus Ägypten. Deswegen denke ich auch, war Herodes mit einigen
Soldaten aus Galiläa, dem Distrikt Galiläa, gekommen, um auch in Jerusalem
zu sein. Falls es eine Unruhe gäbe, hätten sie sofort Soldaten gehabt, diese
Unruhe niederzuschlagen. Pilatus ist bereit, trotz des hohen
Festtages des Passas und der ungesäuerten Drohte, ist bereit, sie zu
empfangen. Und dann kommen sie. Das sind keine Straßenjongens, die da
kommen. Das sind keine gedungenen Verbrecher, die da kommen, um den Herrn
Jesus vor dem Pilatus zu verklagen. Das sind die nobelsten Leute Israels
gleichsam, die Elite, die geistlichen Führer mit dem hohen Priester. Sie
kommen, sie kommen zu Pilatus und sie verklagen ihn jetzt einer völlig
anderen Sache. Sie kommen zu Pilatus und sagen, diesen haben wir befunden als
einen, der unsere Nation verführt, sie vom rechten Weg abbringt, heißt dieses
Wort verführen auch. Wir haben ihn erfunden als einen, der
unsere Nation vom rechten Weg abbringt. Naja, bis dahin konnte ja Pilatus noch
ruhig sein. Das ging ihm noch nicht mal so sehr viel an. Aber was dann kam, das
das zeigt, wie teuflisch diese Männer sind. Was dann kam, ist und wehrt, dem
Kaiser Steuern zu geben. Da musste Pilatus gut zuhören.
Da ist einer, der der Nation der Juden, die sowieso als rebellisch
angesehen wurden von den Römern, der wehrt, die Steuern zu geben. Stimmte das
denn? Lesen wir doch einmal nach. Es ist in Kapitel 20. Da kommen sie in Vers 23
mit Arglis zu ihm. Sie wollen ihn versuchen und sie haben gefragt, ob es
denn recht sei. Ist es denn erlaubt, dem Kaiser Steuern zu geben, in Vers 22?
Er antwortet in Vers 24, zeigt mir einen den nah. Wessen Bild und Überschrift hat
er? Sie aber antworteten und sprachen des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen, gebt
daher dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Sie wussten, dass
das Gegenteil wahr war. Sie hatten doch gleichsam diese Leute geschickt, um den
Herrn Jesus da in eine Situation hineinzubringen, um ihn zu verklagen.
Er hat nicht gewehrt, dem Kaiser Steuern zu geben und ich denke auch Pilatus hat
es gewusst, denn es gab nicht einen Einbruch in seine Steuereinnahme.
Ich bin auch davon überzeugt, dass er genau wusste, was der Jesus tat, denn als
Landpfleger der Römer, da wird er auch seine Spione, seine Nachrichtenleute
überall gehabt haben, die ihm hätten gesagt, da ist einer in Galilea, der macht
Unruhe. Wir sehen das bei Herodes, der schon viel von dem Herrn Jesus gehört
hatte, dem hatte man auch zugetragen von dem Herrn Jesus. Pilatus, er scheint nicht
zu reagieren. Dann setzen sie noch einen drauf, nicht nur, dass er die Nation
verführt, nicht nur, dass er wehrt, hindert, dem Kaiser Steuern zu geben, indem
er sagt, und jetzt kommen sie so mit einem Nachsatz, dass er selbst Christus
ein König sei. Ja, jetzt war Pilatus eigentlich gefordert. Wenn es so ist, dass
er die Nation verführt, wenn es so ist, dass er keine Steuernabgabe der Nation
der Juden an Rom akzeptiert, wenn es so ist, dass er ein König ist, dann ist
Pilatus gefordert, als Vertreter Roms jetzt einzuschreiten.
Pilatus, ich denke, war schon ein Menschenkenner. Er hatte gesehen, die
Person, die neben ihm war. Wie mag der Herr Jesus ausgesehen haben?
Man hat ihn am Abend gefangen genommen, man hat seine Hände gefesselt, man hat
ihn ins Gesicht geschlagen mit der Faust, man hat ihm ins Gesicht gespiehen vor
dem hohen religiösen Gericht. Waren diese Spuren noch in seinem Gesicht zu sehen?
Ich denke, er hat nichts mehr gegessen, seitdem er den Obersaal verlassen hat,
ob ihm irgendjemand etwas zu trinken gegeben hat.
Nichts wird davon berichtet. Der Jesus steht still und stumm. Pilatus dreht sich
zu ihm um und sagt, bist du der König der Juden? Das Du ist etwas gesperrt,
gedruckt, das ist eigentlich zu unterstreichen. Bist du der König der
Juden? Du, du, dieser sanftmütige, stille Mann, bist du ein Rebell gegen Rom?
Der Jesus antwortet positiv, du sagst es, ich bin es.
Der Pilatus wusste genau, dass die Juden den Herrn Jesus aus Neid überliefert
hatten und sie hätten nie, nie einen Rebellen in seine Hände gespielt, wenn
er König der Juden sein wollte. Sie hätten ihn unterstützt, sie wollten
doch frei werden von dieser Plage der römischen Herrschaft. Wie kommen sie
jetzt auf einmal und sind so gerecht dem Gesetz Roms auch gleichsam unterworfen?
Da ist einer, der von sich selbst behauptet, König zu sein.
Pilatus, den musst du in deine Macht bringen und ihn hinrichten.
Ein König, ein Rebell gegen Rom, gegen den Kaiser, der kann doch nicht leben.
Aber Pilatus sieht weiter. Du, bist du der König der Juden?
Ja, du sagst es. Pilatus ist davon überzeugt, dass dieser sanfte und stille
Mann kein Rebell ist. Er dreht sich gleichsam zu den hohen Priestern herum
und zu den Volksmengen und sagt, ich finde keine Schuld an dieser Menschen.
Der oberste Richter Roms in Israel spricht diesen frei.
Er findet keine Schuld. Ja, Pilatus, jetzt wäre es doch den Augenblick gekommen, wo
du sagst, Schluss mit dem Schauspiel. Aus! Hier ist ein Mann, den ihr anklagt und ich
finde keine Schuld an ihm. Ich sehe ihn nicht als Rebell. Ich sehe
ihn nicht als einer, der wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben.
Schluss! Aber nein, nein, Pilatus ist nicht so von diesem Kaliber.
Nein, wisst ihr, das Hemd ist ihm viel näher als die Jacke.
Er weiß, so einfach kommt er nicht davon. Er kennt seine Pappenheimer, das
Synedrium, mit dem hat er schon manches Sträußlein ausgefochten.
Er weiß schon, so kommt er nicht vorbei. Sie bestehen darauf und sagen, er wiegelt
das Volk auf. Auch das ist wieder ein Grund, wo Pilatus mit seiner römischen
Herrschaft eingreifen muss, wenn einer das Volk aufwiegelt. Anstiften, einen
Aufruhr zu machen, bedeutet das doch. Und dass er dann durch ganz Judäa hin lehrt,
anfangend von Galiläa bis hierhin, Pilatus, begreifst du nicht, von da hinten
Galiläa im Norden bis hier nach Jerusalem, durch ganz Judäa hindurch,
lehrt er diese Dinge. Er lehrt gleichsam Aufruhr gegen Rom und Pilatus hatte
davon nichts gehört. Er wusste wohl sehr wohl, dass das so
nicht stimmte. Dieser arme Mann, der eigentlich die ganze Autorität Roms
vertrat, ist einer Zwickmühle. Er möchte ihn freigeben.
Er kann nicht. Das Volk steht da. Das Volk, das fürchtet er.
Das Volk fürchtet er. Aber er hat einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont
gesehen. Er hat gehört, dass dieser aus Galiläa wohl käme. In Galiläa auch
gelehrt hat. Und er fragt, ob er aus Galiläa sei. Und dann stimmte es. Und er
war damit aus dem Herrschafts- oder der Gewalt- oder Gerichtsbarkeit des Herodes.
Pilatus sieht einen Silberstreifen am Himmel für sich selbst.
Ich werde ihn jetzt zu Herodes schicken, soll der mal sehen, wie er klarkommt.
Der Jesus wird nun zu Herodes gebracht. Er wird eben auch drei weltliche
Gerichtsverfahren über sich ergehen lassen. Das erste Mal, wir haben es gesehen,
bei Pilatus. Das zweite Mal bei Herodes und dann noch ein drittes Mal bei Pilatus.
Aber jetzt wird er zu Herodes gebracht, der eben auch in diesen Tagen in
Jerusalem war. Und dann lesen wir etwas Interessantes. In Vers 8, als aber Herodes
Jesum sah, freute er sich sehr. Das Wort heißt auch, er freute sich außerordentlich
heftig. Ach, ist da ein Mensch, ein Mensch, der sich freut, Jesus Christus zu sehen.
Ist da ein Mensch, der ein Verlangen in seinem Herzen hat nach Wahrheit.
Herodes freut sich auf den Herrn Jesus.
Ihr Lieben, so war er nicht. Wir wollen nie vergessen, dass er der
Mörder von Johannes dem Täufer war. Und dieser Herodes freut sich sehr
außerordentlich und heftig, denn er wünschte schon seit langer Zeit, ihn zu
sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte. Und nun kommt es. Und er hoffte,
irgendein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen.
Seine Hoffnung war, dass dieser Jesus von Nazareth,
dass dieser ein Wunder tun würde, etwas Außergewöhnliches, was kein Mensch tun kann.
Diese Hoffnung hatte der Mann Herodes in seinem Herzen.
Nicht die Wahrheit kennenzulernen, nicht die Person des Sohnes Gottes
kennenzulernen, nicht seine Liebe zu verspüren. Nein, ich möchte ein Zeichen sehen.
Etwas, was extraordinär ist, was kein Mensch tun kann.
Wird er es tun in meiner Gegenwart?
Er befragt ihn mit vielen Worten. Dann ist mein Heiland, wahrscheinlich noch gefesselt,
steht still und stumm dort. Ihr Lieben, wir lesen in diesem Wort,
er antwortete ihm nichts. Keinen Ton. Die Neugier auf irgendetwas Extraordinäres
wird nicht von der Wahrheit gestellt. Ich denke, dass dieser Herr Herodes die
Zeit der Gnade verpasst hat, indem er den treuen Zeugen Johannes, den Täufer, hat
hinrichten lassen, weil er ein Versprechen gemacht hat auf einem
Geburtstag, auf seinem Geburtstag. Und er war nicht Manns genug, diese
Entscheidung zurückzunehmen, als dieses Mädchen kam mit dem Wunsch ihrer Mutter.
Ich möchte das Haupt Johannes des Täufers. Er war nicht Manns genug, dieser
Herodes zu sagen. Nein, du hast die Hälfte meines Reiches zu wählen, aber nicht das
Leben eines Menschen. Aber nein, dieser Mann, er wird zum Mörder. Und dieser Mann,
der nichts anderes hat, als eine Neugier etwas Extraordinäres zu sehen, bekommt
von dem Herrn Jesus keine Antwort. Jetzt wird deutlich, was in seinem Herzen ist.
Die hohen Priester, die schriftgelehrten, standen auf und verklagten ihn heftig, in
starker Art und Weise. Und jetzt kommt Herr Herodes heraus mit dem, was er von
Jesus hält. Als aber Herr Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig,
mit Verachtung behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein glänzendes Gewand
um und sandte ihn zu Pilatus zurück. Kenner dieser Szene und der damaligen
Gewohnheiten sagen, dass es wohl ein weißes Gewand war, das gleichsam glänzte
und das trugen Menschen, die nach einem öffentlichen Amt strebten.
Siehst du dieser Spott, den Herodes dem Herrn Jesus antut, mit einem glänzenden
Gewand, als ob der Herr Jesus jetzt ein öffentliches Amt bekleiden wollte.
Er muss sein Herz gelitten haben.
In Vers 12 lesen wir Pilatus und Herodes aber wurden am selbigen Tag Freunde
miteinander, denn vorher waren sie gegeneinander in Feindschaft. Ist das
nicht bitter?
Herodes hat es wohl positiv angenommen und aufgenommen, dass Pilatus, sein alter
Feind, einen Gefangenen zu ihm schickte. Da fühlte sich sicherlich Herodes sehr
geehrt. Aber er machte es nicht so, dass er jetzt die Gerichtsbarkeit übernahm.
Nein, er schickt den Gefangenen mit diesem glänzenden Kleid zurück zu Pilatus und
Pilatus, er hätte ihn sicherlich lieber bei Herodes gelassen.
Aber Pilatus sieht doch, dieser Herodes ist wahrscheinlich doch nicht so ein
Böser, wie ich denke. Er respektiert mich, denn er schickt mir meinen Gefangenen
wieder zurück. Und ihr Lieben, über diesen Jesus von Nazareth, den beide
verächtlich behandelten und noch behandeln werden Pilatus, darüber werden
sie Freunde.
Pilatus ruft jetzt hohe Priester und die Obersten und das Volk zusammen und
er versucht noch einmal, den Herrn Jesus freizulassen, indem er ihnen sagt, ihr
habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abwendig und siehe, ich
habe ihn vor euch verhört. Und jetzt sagt er ein zweites Mal, und habe an
diesem Menschen keine Schuld gefunden, betrefft ihr ihn anklagt, aber auch
Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt und siehe, nichts Todeswürdiges
ist von ihm getan. Herr Pilatus, was du da sagst, das ist doch wohl Grund genug,
diesen Jesus von Nazareth freizugeben, oder nicht?
Pilatus, welches Recht vertrittst du denn? Oh, der Gerechte, ihr Lieben, muss solch
eine ungerechte Behandlung über sich ergehen lassen. Und der Jesus, er wehrt
sich nicht. Still und stumm ist er, wie ein Schaf vor seinen Scherern, in voller
Ruhe, in vollem Vertrauen auf seinen Gott, in völliger Hingabe an ihn, um
gehorsam zu sein, um das Werk der Erlösung für dich und mich zu
vollbringen. Ihr Lieben, lässt er das über sich ergehen und verteidigt sich nicht.
Ich will ihn nun züchtigen und losgeben. Ich weiß nicht, was wir unter züchtigen
verstehen, aber das Wort bedeutet eigentlich mit schlägen, geißeln oder
auspeitschen. Pilatus, einen Unschuldigen, zweimal hast du schon seine Unschuld
bezeugt, einen Unschuldigen willst du diese furchtbare Geißelung unterziehen?
Die Geißeln bestanden aus einem Stock und am Ende des Stockes waren mehrere
Lederriemen befestigt und am Ende dieser Lederriemen waren scharfe Metallstücke
oder Knochenstücke. Und ihr Lieben, wer damit geißelt wurde, konnte sterben an
den Folgen der Geißelung. Und nicht umsonst, ich glaube es ist Psalm 129, lesen wir
gleichsam vom Herrn Jesus prophetisch gesagt, Flüger haben auf meinem Rücken
geflücht, haben lang gezogen ihre Furchen. Das hat die Geißelung, die Pilatus dann
später dem Herrn Jesus doch noch zukommen lässt, bewirkt. Einen Unschuldigen mit
einer solch schrecklichen Strafe zu bestrafen. Pilatus, wo ist dein
Rechtsempfinden?
Das steht unser Heiland.
Wo sind die Leute, die 5.000 Männer plus Frauen plus Kinder, die vielleicht 15.000
Menschen, die von ihm das Brot und den Fisch gegessen hatten, die er vermiert
hatte? Wo sind sie? Wo sind die, die er angerührt hatte, die aussätzlich waren
und rein wurden? Wo sind die, die er geheilt hat? Wo sind sie denn?
Oh ja, er schaut nach Mitleid aus und da ist keines. Und nach Tröster und er
findet keine. Seine Jünger haben ihn verlassen.
Petrus ihn verleugnet. Judas ihn verkauft. Allein steht er da. Kein Mitleid,
keinen Tröster. Die ganze Menge seines Volkes, für die er gekommen war, die seine
Güte und die Güte Gottes geschmeckt haben. Die ganze Menge schrie aber
zugleich und sagte, hinweg mit diesem Vernichten, heißt es eigentlich, beseitige
diesen, vernichte ihn. Diesen da, der neben dir steht, den wollen wir nicht. Und dann
fügen sie etwas hinzu. Mag es nicht das Herz deines und meines
Heilandes gebrochen haben? Hinweg mit diesem, vernichte diesen, gib uns den Barabbas los.
Weißt du was Barabbas heißt? Sohn des Vaters. Da steht er, Jesus, als Sohn des
himmlischen Vaters vor seinem Volk. Und das Volk wählt Barabbas. Nicht den vom
Himmel gekommenen wollen wir, der von unten ist. Er ist auch Sohn des Vaters, aber welches
Vaters? Der Teufel war ein Menschenmörder und ist ein Menschenmörder von Anfang an.
Der Vater der Lüge. Diesen Barabbas, den wollen wir. Wir lieben, bis heute muss eine
Entscheidung getroffen werden, für oder gegen Jesus Christus. Natürlich entscheidet
man sich nicht für Barabbas. Wenn du gleichgültig bleibst dem Herrn Jesus
gegenüber, hast du dich auch gegen ihn entschieden. Was war mit diesem Barabbas?
Der war im Gefängnis. Der hatte nämlich einen Aufruhr angezettelt. Wirklich, das
war Fakt. Das war bestätigt. Dem Herrn Jesus, dem wollen sie es anhängen. Er würde das
Volk aufwiegeln. Sie konnten keinen einzigen Beweis liefern. Aber da war einer,
der hat einen Aufruhr begangen. Und nicht nur das. Der hat auch gemordet. Der, der
Tote zum Leben erweckt hat. Der so viel Gutes tat. Ihr Lieben, den will man nicht.
Vernicht ihn. Weg mit diesem. Aber wen wir wollen, das ist ein Aufrührer und ein
Mörder. Den wollen wir. Zu dem passen wir nämlich. Zu dem anderen nicht. Der bringt
Licht in unser Herz. Und das wollen wir nicht, weil unsere Werke böse sind.
Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesum losgeben wollte. Du armer Pilatus!
Du stehst da als ein schwacher Mann, als ein schwacher Richter und hast die ganze
Weltmacht rum hinter dir. Pilatus, was ist das mit dir?
Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesus losgeben wollte, ihn loslassen
wollte, ihn freigeben wollte. Sie aber schrien dagegen. Verstehst du die Worte
aus Johannes 1? Dass er in das Seinige kam, dass die Welt ihn nicht erkannte, das ist
verständlich. Aber dass er in das Seinige kam und die Seinigen nahmen ihn nicht auf
und hier wollen sie ihn weg haben. Und sie wollen einen Mörder und einen
Aufrührer dafür haben. Was muss es ihn geschmerzt haben? Sein Volk.
Wer hatte da gesessen, hat auf Jerusalem geblickt und hat geweint.
Wie oft habe ich versucht, dich zu sein, wie eine Henne ihre Küchlein, aber du
hast nicht gewollt. Nein, sie haben nicht gewollt und sie wollten ihn nicht.
Kreuzige, kreuzige ihn. Nur ganz kurz, die Kreuzigung ist eine der brutalsten
Hinrichtungsarten, die es gibt. Sie ist nicht von den Römern entdeckt
worden, sondern die Perser haben sie zuerst genutzt und dann die Römer.
Es war eine so schreckliche Hinrichtungsart, dass es per Dekret
verboten war, einen römischen Bürger zu kreuzigen. Nur Ausländer und davon
Verbrecher. Die schlimmsten Verbrecher, die wurden ans Kreuz genagelt.
Das war ein Leiden auf dem Kreuz. Nicht nur, dass Hände und Füße mit rauen
Nägeln durchbohrt waren, sie hingen dort in der Sonne des Tages und in der Kälte
der Nacht. Es dauerte drei bis vier Tage normalerweise bis ein gekreuzigter
Sterb. Sie sterben meist dadurch, dass sie nicht mehr Kraft hatten, sich mit den
Füßen nach oben zu drücken, um zu atmen. Wenn sie so hingen, sie sackten nach
unten durch und dann konnten sie nicht atmen.
Der ganze Kreislauf kam durcheinander. Es waren schreckliche körperliche Leiden.
Dahinter steht der Gedanke,
ein Schuldiger, ein Mörder, ein Verbrecher muss für seine Tat leiden.
Kopf ab, ist kein Leiden. Der spürt nichts mehr.
Ist zwar tot, aber er spürt nichts mehr.
Der Gedanke der Römer war, sie müssen leiden, bis sie sterben. Leiden, so lang
wie möglich.
Die beiden mitgekreuzigten Verbrecher, das werden wir nachher noch sehen,
sie starben,
weil man ihnen die Beine gebrochen hatte.
Man sagt schon mal, dadurch kamen Embolien auf, aber das war nicht der
Hauptgrund.
Sie konnten sich dann nicht mehr nach oben stützen.
Sie erstickten.
Nur die schlimmsten Verbrecher kamen ans Kreuz.
Und dieser Mann, der in seinen 33 Jahren Leben
nur Gutes getan hat,
den wünscht sein Volk
ans Kreuz.
Aber mal ganz ehrlich,
wenn du und ich
damals da gewesen wären,
ich will nur für mich sprechen,
ich hätte auch geschrien,
hinweg mit diesem.
Davon bin ich überzeugt.
Er sprach zum dritten Mal, was hat dieser denn Böses getan?
Was für ein seltsames Gericht.
Ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden. Ich will ihn züchtigen, das
heißt geißeln und losgeben.
Sie aber lagen ihm an mit großem Geschrei
und forderten, dass er gekreuzigt würde.
Mit großem Geschrei
fordern sie die Kreuzigung
des einen
reinen Heiligen,
des Gerechten,
dessen, der nur Gutes getan hat.
Dann lesen wir, dass ihr und der hohem Priestergeschrei überhand nahm.
Was muss das für ein Getöse gewesen sein?
An diesem Freitagmorgen
vor Pilatus.
Pilatus aber urteilte
und jetzt kommt der Feige.
In diesem Augenblick
vergisst er ganz Rom,
vergisst er seine ganze Macht, sieht nun sich selbst.
Er will seine Haut retten, will nichts mit dem Pöbel des Volkes zu tun haben,
das vielleicht einen Aufruhr herbeiführen würde,
wenn er Jesum freigebe.
Er urteilt jetzt,
dass ihre Forderung geschehe.
Man hat gesagt,
der größte Justizirrtum
aller Zeiten hat da stattgefunden.
Ist es so?
Er gab aber den los,
der eines Aufruhrs
und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen war,
welchen sie forderten.
Sie forderten.
Und er gibt nach.
Jesum aber übergab er ihrem Willen.
Die nächsten Verse kann ich nicht mehr
im Einzelnen eingehen.
Es ist kein Simon Petrus mehr da, der ihm helfen kann.
Da nehmen die römischen Soldaten einen anderen Simon.
Wir lieben Gott
hat seine Simons.
Und dieser andere Simon von Kirene, der muss jetzt das Kreuz des Herrn Jesus tragen.
Man denkt schon mal, er sei zu schwach gewesen.
War er das wirklich?
Ich denke, es steht etwas anderes dahinter. Es war damals üblich,
dass diejenigen, die
Kreuzigung verurteilt waren und hingerichtet werden sollten,
mit dem Kreuz auf dem Rücken
und einer Anklageschrift vorne runterhängend
durch ganz Jerusalem zu gehen hatten, bis nach Golgatha,
wo man sie kreuzigte,
um ein abschreckendes Beispiel zu sein.
Ich denke, dass
Gott darüber wachte,
dass das dem Herrn Jesus nicht geschah.
Er ging nach Johannes ein Stück,
sein Kreuz sich selbst tragend, ja,
aber nicht die ganze Wegstrecke, als sei er
ein Schuldiger.
Nein, er war kein Schuldiger.
Es sind mit ihm zwei Übeltäter,
die mit ihm hingerichtet werden.
Wäre der dritte
Barabbas gewesen?
Kannst du dir Barabbas vorstellen, wenn er an diesem Tag hätte auch
hingerichtet werden sollen?
Da kommt jemand in seine Zelle, schließt die Zelle auf
und er denkt, jetzt geht es ans Kreuz.
Dann sagt man ihm,
geh, wie geh?
Du bist frei.
Wie frei?
Du bist frei.
Du kannst gehen.
Ja, ans Kreuz. Nein, nicht ans Kreuz. Du bist ein freier Mann.
Ja, wieso das?
Ein anderer
hat deine Stelle eingenommen.
Ein anderer
wird für dich ans Kreuz gehen.
Schau, du und ich von Natur aus sind wir alle schuldig.
Schuldig vor Gott.
Aber der heilige und gerechte Gott, der auch Liebe ist, wollte nicht des Sünders
tot. Er wollte dich und mich erretten.
Deswegen ist ein anderer
dort am Kreuz von Golgatha hingerichtet worden,
nämlich der Sohn Gottes, der heilige und gerechte,
das Lamm Gottes.
Ein anderer, ihr Lieben, hat meine Strafe getragen,
hat meine Sünden auf sich genommen und wurde von Gott verlassen und dafür
gestraft. Ein anderer. Deswegen darf ich frei ausgehen.
Wie groß muss seine Liebe für dich und mich sein?
Wusste er nicht, welche elenden Leute wir waren?
Er hatte doch nichts Liebenswertes in mir zu sehen.
Und wie oft habe ich ihm nach meiner Bekehrung noch traurig machen müssen?
Wie oft habe ich nach meiner Bekehrung noch
ihn verunehrt durch Sünde,
durch Oberflächlichkeit, durch Gleichgültigkeit. Und doch ist er für mich
ans Kreuz gegangen.
Hast du, habe ich, eine Antwort auf diese Liebe in unserem Herzen?
Könnte es sein, dass der Jesus heute Abend von dir und mir eine neue Hingabe
gerne möchte?
Herr Jesus, wenn du so für mich gelitten hast, ich möchte dir doch mein Leben zur
Verfügung stellen.
Ich habe in der letzten Zeit zu viel für mich gelebt.
Ich möchte doch für dich da sein.
Noch darfst du es tun.
Noch dürfen wir es tun.
Sie kommen an den Ort, der Schädelstätte genannt wird. Kreuzigen sie da selbst
ihn
und die Übeltäter.
Liebe Geschwister,
das ist das erste Mal,
dass die Menschen ihm
einen ersten Platz einräumen.
Man kreuzigt ihn
als den Ersten.
Man erhöht ihn
als den Ersten
auf das Kreuz.
So ob sie sagen wollten, der da.
Das ist der Schlimmste.
Die zwei anderen Übeltäter werden auch mit gekreuzigt.
Ich möchte nicht unsere Fantasie anregen, aber können wir uns vorstellen, was das
Schmerzen waren,
wenn nicht maschinell hergestellte Nägel, sondern rau
geschmiedete Nägel
durch Hände und Füße getrieben wurden?
So hängt da noch mein Heiland
jetzt dort auf dem Kreuz von Golgatha.
Die beiden anderen Kreuze werden auch aufgerichtet.
Und dann öffnet
unser Heiland den Mund.
Was wird er sagen?
Vater, bitte sende die zwölf Legionen Engel, nimm mich herab vom Kreuz.
Zwölf Legionen.
So hat er das den Petrus gesagt, könnte er vom Vater haben.
72.000
Engel.
Ein einziger wäre mächtig gewesen, das ganze Geschehen zu vernichten.
Kommt das aus dem Mund
des Heilands?
Nein, Vater, Vater,
welch eine Anrede.
Vater,
dein Wille geschehe.
Das hat er gesagt.
Und jetzt praktiziert er, was er gelehrt hat.
Liebet eure Feinde.
Vater,
vergeb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Sie hätten es wissen können.
Ich kann mich jetzt nicht mehr lange darüber verbreiten.
Sie hätten es wissen können.
Und dieses Gebet ist nicht für eine Vergebung für die Ewigkeit, sondern für
die Zeit.
Das Gericht Gottes kam nicht sofort nach Golgatha. Es dauerte noch bis ins Jahr
70.
Aber dazwischen hat Gott immer wieder an dieses Volk appelliert.
Und dieses Gebet des Herrn Jesus, denke ich,
hat auch eine positive Antwort gefunden
am Pfingsttag,
als 3000 Menschen
an ihn glaubten, auf die Predigt des Petrus.
Sie verteilen seine Kleider und werfen das Los darüber.
Das sind die römischen Soldaten.
Das ist auch heute noch so.
Seine Person will man nicht.
Aber das, was vielleicht an Positiven im Christentum zu finden ist, das will man
gern. Die Kleider, die möchte man.
Darf ich das mal so bildlich sagen?
Nicht ihn,
aber ein bisschen christliche Form.
Nicht christlich heiraten
oder konfirmiert werden.
Christlich heiraten und dann auch natürlich christlich beerdigt werden.
Das will man.
Aber Jesus Christus, nein!
Ihr Lieben, wenn hier noch jemand ist, der ihn nicht als Heiland hat, es nutzt dir
nichts, wenn du christlich beerdigt bist
und du hast Christus nicht in deinem Leben gehabt. Es nutzt dir nichts.
Überhaupt nicht.
Und selbst wenn der Pfarrer hundert Mal sagt, er ist im Himmel, du bist es nicht.
Hast du nicht den Herrn Jesus als deinen Heiland, gehst du verloren mit allen
christlichen Sakramenten.
Es nutzt nichts, seine Kleider nur zu haben, nur das Äußere.
Du brauchst ihn.
Hast du ihn?
Heute ist noch Gnadenzeit.
Die Obersten stehen da, sie spotten, sie lästern.
Das Volk steht da, die Kriegsknechte, auch sie spotten mit.
Der Huhn hat mein Herz gebrochen.
Wir waren nicht gefühllos,
wo er empfand
vollkommen
viel mehr als wir empfinden können.
Und wie weh tut uns Spott und Huhn, nicht wahr?
Wie bitter ist das, wenn man uns nicht will.
Doch kam aus seinem Mund,
Vater vergib ihnen.
Einer der gehängten Übeltäter, Matthäus sagt das, alle beide zunächst gelästert
haben.
Einer lästert immer noch, bist du nicht der Christus?
Rette dich selbst und uns.
Schon vorher hatten sie gesagt, andere hat er errettet.
Er rette sich selbst.
Und sie wissen, er hat andere errettet. Sie wissen es.
Es ist Fakt, es ist bekannt.
Und trotzdem
wollen sie ihn nicht.
Und jetzt spotten sie, er rette sich selbst.
Der verurteilte Übeltäter
sagt, bist du nicht der Christus?
Rette dich selbst und uns.
Was wäre das für ein Spektakel, wenn plötzlich drei vom Kreuz herunterstiegen?
Oh nein.
Nein, er will keine zwei Übeltäter nur retten.
Und sich selbst
ist gekommen, um sein Leben zu geben als Lösegeld für dich und mich.
Er will nicht sich selbst retten.
Er will dich.
Er wollte mich.
Deswegen hängt er dort.
Der andere, bei dem hat es eine Wende gegeben.
Er straft jetzt diesen Hingerichteten.
Stellen wir uns vor, einer da außen,
der andere da links,
der Jesus in der Mitte. Jetzt sprechen die beiden da miteinander.
Der Jesus schweigt still.
Der eine, er straft den anderen und sagt, auch du fürchtest Gott nicht,
da du in demselben Gericht bist.
Und wir zwar mit Recht.
Liebe Freunde, liebe Geschwister, hier kommt einer zur Bekehrung.
Der denkt plötzlich anders über Gott
und sich selbst.
Der sieht in dem Herrn Jesus einen Unschuldigen,
der nichts Ungeziehmendes getan hat. Das heißt,
nicht nur, dass er nichts Böses getan hat, was das Kreuz hätte verdient. Nein,
in seinem ganzen Leben hat er nichts Böses, nichts Verkehrtes,
nichts Unstatthaftes getan.
Und trotzdem hängt er dort.
Und er bricht über sich selbst den Stab,
indem er sagt,
wir empfangen,
was unsere Taten wert sind.
Bist du auch schon einmal da gewesen?
Dass du eingesehen hast, dass du schuldig bist?
Oh, ich wünsche dir von ganzem Herzen,
dass du deine Schuld heute Abend siehst
und dass du sie zu ihm bringst.
Verurteile dich selbst.
Du bist schuldig,
aber er ist bereit,
dich zu retten.
Dann sieht dieser Mann
hinter dem Kreuz
und der Daunenkrone ein zukünftiges Reich.
Gedenke meiner Herr,
wenn du in deinem Reich hier kommst.
Welch ein Lichtstrahl
für den Herrn Jesus.
Einer
in den letzten Minuten
seines Lebens kommt zu ihm.
Im Glauben sieht er ihn als den König,
als den, der in einem Reich kommen würde.
Was wird die Antwort des Herrn Jesus sein?
Es ist zu spät.
Du kannst nicht mehr getauft werden.
Du kannst keine guten Werke mehr tun.
Da kommt einer im Bekenntnis seiner Schuld,
bittet gleichsam und Gnade
und der Jesus sagt wahrlich, das heißt eigentlich Amen.
So ist es. Ich sage dir,
heute
wirst du
mit mir im Paradies sein.
Welch ein Wort für diesen
sich bekehrenden Verbrecher.
Welch ein Wort.
Nicht in tausend Jahren.
Nein, heute schon
wirst du mit mir im Paradies sein. Dein Leid wird hier bleiben,
zerschonten in die Erde gelegt werden,
aber deine Seele und dein Geist werden zu mir kommen,
denn ich bin vor dir
gestorben.
Denn ich gebe mein Leben freiwillig.
Niemand nimmt es von mir.
Ich gebe es freiwillig nach des Vaters Gebot
und dann werde ich da sein
und werde dich,
du ehemaliger Verbrecher,
werde dich im Paradies empfangen.
Heute
wirst du mit mir im Paradies sein.
Wenn jemand so zu dem Herrn Jesus kommt, im Bekenntnis seiner Schuld, im Glauben
an ihn
und er müsste
eine Stunde, eine Sekunde später sterben,
er würde aufwachen
im Paradies.
Und was macht das Paradies aus, dass es ein Paradies ist?
Es ist nicht mehr Eden.
Nein, es ist viel schöner.
Christus ist dort.
Und bei Christus zu sein ist weit besser.
Die sechste Stunde kommt mit ihr
die Finsternis über das ganze Land und in diesen drei Stunden hat Gott
gleichsam den Vorhang
über Golgatha gelegt,
damit niemand
jetzt den Leidenden
sehen kann.
Denn jetzt
ist es nicht mehr der Menschenmund,
der sein Herz verletzt.
Jetzt
richtet ihn Gott.
Wofür?
Was hast du verschuldet? Was legt man dir zu Last?
So singen wir in einem Lied.
Keine eigene Sünde,
aber meine.
Sie lagen auf ihm.
Und Gott gefiel es,
ihn zu zerschlagen.
Kannst du das verstehen?
Im Verlassen sein von Gott,
von ihm zerschlagen zu werden,
damit du und ich
nie ins Gericht kämen,
damit du und ich
nie in das Gottverlassen sein der Hölle kämen,
sondern immer
Gemeinschaft mit Gott
haben könnten.
Ja, noch mehr.
Wissen dürfen, aus Grund des vollbrachten Werkes des Herrn Jesus,
aufgrund seiner eigenen Worte, die er gesprochen hat,
wenn er wiederkommt, um uns zu sich zu nehmen,
ihr Lieben,
dann werden wir nicht mehr ins Paradies gehen.
Dann gehen wir ins Vaterhaus.
Dort sind die Wohnungen schon bereit.
Er kann übrigens heute noch kommen.
Er kann wirklich heute noch kommen.
Heute könnte er noch kommen und wir gingen ihm entgegen,
um bei ihm zu sein,
für immer
im Haus des Vaters.
Aber er,
er musste auf dem Kreuz,
in drei Stunden der Finsternis ausrufen,
Eloi, Eloi, lama sabachthani,
mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Du und ich
sind die Antwort,
weil Gott, der Heilige und Gerechte,
keine Gemeinschaft mit seinem Sohn, der mit meinen Sünden beladen war, haben
konnte.
Er schlug ihn,
damit er mich
begnadigen konnte.
Jesus rief mit lauter Stimme,
als das alles zu Ende war, Vater,
in deine Hände
übergebe ich meinen Geist.
Und als er dies gesagt hatte,
verschied er.
Er gab sein Leben freiwillig.
Dieses Verscheiden heißt
ausatmen.
Der, der den Menschen Adam
das Leben einatmete,
er hauchte es aus
auf Golgatha.
Für dich, für mich.
Welch eine Liebe.
Ich möchte schließen
mit dem bekannten Vers aus Offenbarung 1.
Dem, der uns liebt
und uns von unseren Sünden gewaschen hat
in seinem Blut
und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern,
seinem Gott und Vater.
Ihm sei die Herrlichkeit
und die Macht
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Zaios. …