Aus dem Leben des Petrus
ID
hw012
Langue
DE
Durée totale
03:22:42
Nombre
3
Références bibliques
inconnu
Description
Entscheidende Begegnungen im Leben des Petrus
Transcription automatique:
…
Wir lesen heute Abend zunächst Gottes Wort aus Johannes 1 Vers 40. Andreas, der Bruder
des Simon Petrus, war einer von den Zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm
nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm,
wir haben den Messias gefunden, was verdolmetscht ist Christus. Und er führte ihn zu Jesu. Jesus
blickte ihn an und sprach, du bist Simon, der Sohn Jonas. Du wirst Kephas heißen,
was verdolmetscht wird Stein. Eine nächste Stelle lesen wir aus dem Lukas Evangelium,
dem fünften Kapitel. Vers 1 folgende, es geschah aber, als die Volksmenge auf ihn andrängte,
um das Wort Gottes zu hören, dass er an dem See Genezareth stand. Und er sah zwei Schiffe am See
stehen, die Fischer, aber waren aus denselben getreten und wuschen ihre Netze. Er aber stieg
in eines der Schiffe, welche Simon gehörte und bat ihn, ein wenig vom Lande hinaus zu fahren.
Und er setzte sich und lehrte die Volksmengen vom Schiffe aus. Als er aber aufhörte zu reden,
sprach er zu Simon, fahre hinaus auf die Tiefe und lasst eure Netze zu einem Fange hinab.
Und Simon antwortete und sprach zu ihm, Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht
und nichts gefangen, aber auf dein Wort hin will ich das Netz hinablassen. Und als sie dies getan
hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische und ihr Netz riss. Und sie winkten ihren Genossen
in dem anderen Schiffe, dass sie kämen und ihnen hülfen. Und sie kamen und sie füllten
beide Schiffe, sodass sie sanken. Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder
und sprach, geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Denn Entsetzen hat ihn
erfasst und alle, die bei ihm waren, über den Fang der Fische, den sie getan hatten. Gleicherweise
aber auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Genossen von Simon waren.
Und Jesus sprach zu Simon, fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen. Und als sie
die Schiffe ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten ihm nach. Soweit Gottes Wort
heute Abend. Ihr lieben Geschwister, wir wollen uns ja an diesen drei Abenden so ein wenig mit
Petrus beschäftigen. Nun könnten wir sagen, Petrus, den kennen wir alle. Und ich gehe einfach mal
davon aus, dass wir sicherlich manches von Petrus kennen. Und doch ist es so, wie es übrigens immer
mit Gottes Wort ist, wenn er uns mit diesem lebendigen Wort beschäftigt, wird uns auch das
Altbekannte immer wieder neu. Wir können dieses Wort nicht ausschöpfen und es tut unserem Herzen
und unserem Glaubensleben gut, wenn wir dieses Wort immer wieder zu uns reden lassen. Auch wenn
es altbekannt ist, ihr lieben, wir müssen es lesen, wie zum ersten Mal als wir Kenntnis von
diesen Dingen genommen haben. Dass das Wort wieder redet, dass der Geist Gottes unsere Herzen dadurch
bewegen kann, wenn er uns auch mit solchen Personen wie Petrus beschäftigt, von dem wir sehr sehr viel
lernen können. Ein Mensch, der selbst in der Nachfolge des Herrn viel gelernt hat, der sein
Leben lang gelernt hat, von dem dürfen wir wiederum lernen und der Herr möchte schenken, dass wir ein
offenes Herz haben für das, was er im Leben dieses Petrus wirken konnte. Nun haben wir diesen ersten
Abend überschrieben entscheidende Begegnungen. Und ich denke, dass wir übereins sind, dass an
diesen beiden Stellen tatsächlich sehr sehr entscheidende Begegnungen des Petrus mit dem
Herrn Jesus stattgefunden haben. Oder wir könnten umgekehrt sagen, dass der Herr Jesus hier den
Petrus trifft und das wird zu einer bedeutsamen Begegnung an beiden Stellen. Nun haben wir zunächst
aus dem Johannesevangelium gelesen. Das ist übrigens eine herrliche Stelle hier, wo wir
spüren, wie ein Mensch Christus erlebt und ihn dann bezeugt, das ist nämlich Johannes der Täufer,
dem das Herz aufgeht, weil er Christus sieht. Ein wunderbares Zeugnis ablegt. Ich kann das jetzt
nicht alles im Einzelnen entfalten. Und das findet seinen Höhepunkt, dass er sagt, siehe das
Lamm Gottes. Das ist der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist, in dem der Glaube die Herrlichkeit
als eines Eingeborenen vom Vater sehen konnte. Und diese Person, den Sohn Gottes, hat Gott selbst
auf diese Erde gesandt, damit er Opfer werden kann. Das Lamm Gottes, die ganze Heilsgeschichte Gottes
nach dem Sündenfall redet von diesem einen Opfer, von dem Lamm Gottes. Und nun steht es,
Johannes ist da an dem Jordan und er sagt in seiner Verkündigung zu den Zuhörern und die
waren in Scharen gekommen, mit welchen Erwartungen, das wollen wir mal dahingestellt sein lassen,
Johannes war eine Sensation damals in Jerusalem. Eine andere Stelle sagt, ganz Jerusalem kam
hinaus zu ihm. Und dann sagt er, mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. Den hättest du
nicht unterscheiden können, den Herr Jesus, von denen, die da standen. Ein wirklicher Mensch war
mitten unter ihnen und doch war es Gott, gepriesen in Ewigkeit, der als Fleisch gewordenes Wort hier
mitten unter Menschen stand. Und dann sagt der Johannes, das ist das Lamm Gottes. Wenn es überhaupt
Heilsgeschichte gibt, dann in dieser Person. Das ist dein und mein Heiland, das Lamm Gottes, das
für uns auf Golgatha gestorben ist. Und er sucht Menschen zu gewinnen und ich denke, dass alle,
die heute Abend hier sind, ihn als den Heiland, das wahre Opfer Lamm Gottes im Glauben angenommen
haben, dass sie ihn lieben. Und jetzt dürfen wir feststellen, dass der Herr Jesus seinerseits
Erwartungen hat an unser Leben. Er sucht uns und hier in Johannes 1 findet solch eine Begegnung
statt. Aber es ist etwas anders als zum Beispiel bei Philippus, den findet der Herr Jesus. Hier
heißt es, dass der Andreas, der hat das von Johannes dem Täufer gehört, der findet dann seinen eigenen
Bruder Petrus. Das ist übrigens ein Abschnitt, wo es nur ums Finden geht und wo es ein Finden gibt,
da gibt es auch ein Suchen. Der Heiland sucht und die sich von ihm haben finden lassen, die finden
wieder andere, denen sie diese Botschaft weiter sagen können. Und wir sehen, wie das ganz organisch
zugeht. Der Andreas, der schwirrt nicht hinaus aufs Missionsgebiet, irgendwie tausende von
Kilometern weg, sondern der sagt das erstmal da, wo der erste Bereich seiner Verantwortung ist. Der
sagt das seinem eigenen Bruder. Ihr Lieben, wir haben vor der Haustür, vielleicht sogar im Hause,
die allerersten Aufgaben, wo wir den Herrn als Heiland, als das Lamm Gottes bezeugen können.
Andreas zeigt uns hier, wie organisch und natürlich das geht. Er findet seinen eigenen Bruder, der hat
die Botschaft noch nicht gehört, aber er soll sie hören. Und dann sagt er ihm das, wir haben den
Messias gefunden. Wir dürfen das dem Andreas nicht verdenken, dass seine, sein Zeugnis nicht so hoch
geht, wie das, was Johannes der Täufer gesprochen hat, was der Herr selbst auch hier entfaltet. Für
sie war es der erwartete Messias. Natürlich war das, aber in Johannes 1 wird er als mehr geoffenbart.
Aber hier finden wir Menschen und dazu gehört der Andreas und dazu gehört auch unser Petrus,
die den Herrn Jesus erst einmal im Glauben als den verheißen Messias annehmen. Es ist ja eine Sache
für sich, ihr Lieben, wenn wir mal in der Schrift nachforschen, wird der kommende Messias als das
Ersehnte der Weiber und als das Ersehnte der Nationen vorgestellt. Ich glaube, Daniel nennt
es das Ersehnte der Weiber, der Frauen. Das meint, dass hier irgendwann einmal die Wahrheit aus dem
Garten Eden wahr werden würde, dass der Same des Weibes kommen würde als Erretter, als Heiland,
im wahrsten Sinne des Wortes. Und darauf wartete man. Das war die Sehnsucht, ob die Menschen es
nun in ihrem Herzen verwirklichten oder nicht. Wenn die Sehnsucht nach Heil und nach Erlösung,
nach Einlösung der Heilszusagen Gottes irgendwo da war, dann erfüllten sie sich eben in dieser
Person. Haggai nennt das einmal das Ersehnte der Nationen. Da finden wir diesen Gedanken wieder.
Bloß, wenn wir damals in Israel gefragt hätten, sehnst du nicht dich nach dieser Person? Dann
hätte man vielleicht gesagt, nach dem Messias, ja. Aber dieser Jesus, der hier mitten unter uns
steht, den konnte nur der Glaube erfassen. Und das waren tatsächlich wenige. In Jerusalem war
zum Beispiel dieser alte Simeon, dem der Herr dieses Geschenk macht. Herr, nun entlässt du deinen
Knecht in Frieden. Er war alt, er spürte, deine Zeit des Dienstes für Gott, die geht im Ende zu,
dein Leben geht im Ende zu. Aber dann hat Gott ihm diese Begegnung geschenkt und sagt, Herr,
nun entlässt du deinen Knecht in Frieden. Meine Augen haben dein Heil gesehen. Das war der Herr
Jesus. Und dann diese Anna, diese fromme Frau, die Jahrzehnte ihres Lebens ihr Leben gewidmet
hatte im Hause Gottes, die erlebt das. Und dann redet sie diese Botschaft, diese Erfahrung zu
allen, die auf den Trost Israels warteten. Es gab solche, auch wenn es wenige waren. Ich frage mich,
wie zum Beispiel Philippus und Petrus diesen weiten Weg zurückgelegt haben Richtung Süden.
Da war im Herzen diese tiefe Sehnsucht, finden wir ihn. Und dann dürfen sie die Botschaft hören,
ihr Lieben, wo ein suchendes Herz ist, das verlangt danach, die Verheißung Gottes zu sehen.
Das lässt Gott nicht einfach so stehen. Und er schenkt ihnen diese Begegnung. Und dann führt
der Andreas den Petrus zu dem Herrn Jesus. Und es ist immer schön, ihr Lieben, wenn wir sehen,
wie der Herr Jesus die Begegnungen gestaltet, wie er sich verhält. Das können die unterschiedlichsten
Begegnungen sein. Das können Augenblicke tiefster Not sein. Wie begegnet der Herr Jesus dann Menschen?
Ich denke mal an diese Frau, die ihren, die Witwe, die ihren einzigen Sohn zu Grabe trug.
Und der Herr Jesus mit dem Zug des Lebens. Er ist der Lebensfürst, der begegnet dem Zug des Todes.
Zerstörte, erstorbene Hoffnungen, Jämmerlichkeit. Und was sagt er dann? Habt ihr schon mal das erste
Wort bedacht, was der Jesus dieser Frau sagt, in dieser wohl ersten Begegnung mit ihr? Er sagt
einfach Weib, weine nicht. Eben so kann nur der Herr Jesus reden. Weib, weine nicht. Warum kann
nur er so reden? Ihr Lieben, weil der beste und erste Trost das Empfinden sein soll, dass er da
ist. Der Sohn Gottes, der in sich das Leben ist und die Auferstehung ist. Und dann zeigt er etwas
von sich. So gestaltet der Jesus Begegnungen. Hier die mit Petrus, da schaut er ihn an, er blickt
ihn an. Und ihr Lieben, wir wissen ganz genau, das ist nicht der einzige Blick, den der Herr Jesus auf
den Petrus richtet. Als das Leben des Herrn auf dieser Erde vor seinem Ende steht und er unsägliches
erduldet, da trifft den Petrus noch mal so ein Blick des Herrn. Wir merken sein Leben ist gewissermaßen,
was er mit dem Herrn zu Lebzeiten des Herrn geführt hat, eingerahmt von solchen Blicken des Herrn.
Hier ist der, der das Herz bis in die Tiefe kennt. Der Brea Brief sagt einmal, vor dem wir bloßen
aufgedeckt sind. So sieht er uns auch jetzt, ihr Lieben. Der sieht, was in unserem Herzen ist an
Bedürfnissen. Ob wir eine neue Begegnung mit dem Herrn Jesus haben wollen. Ob unser Herz noch
vibrieren kann, wenn wir mit dem Sohn Gottes und seinem heiligen Wort in Berührung kommen. Er sieht,
was in dem Herz des Petrus drin ist. Sieht vielleicht seine aufrichtige jüdische Erwartung. Ich möchte
auch den Messias erleben. Gott hat so unendlich Großes durch diesen Messias verheißen. Ich möchte
ihn kennenlernen. Und dann hat er die Botschaft von Andreas gehört. Jetzt steht er vor ihm und
der Heiland schaut ihn an. Und was tut der Herr dann? Du bist Simon, aber du sollst Petrus heißen.
Das ist schon merkwürdig, dass der Herr Jesus sozusagen in der ersten Begegnung ohne große
Gespräche, die werden uns hier nicht mitgeteilt, dem Simon einen neuen Namen gibt. Nun können wir
sagen, das Geben von neuen Namen ist immer mit einer gewissen Autorität verbunden. Man billigt
sich das Recht zu, dass man über eine andere Person in einem bestimmten Maße verfügen kann
und dann einen neuen Namen gibt. Ich will das mal nachweisen, wo es zum Teil missbräuchlich betrieben
wurde. Wenn beispielsweise Nebuchadnezzar Daniel und seinen Freunden neue Namen gibt, dann war das
die Allure eines orientalischen Diktators, der einfach dadurch zeigen will, diese Staatssklaven,
die sind so sehr in meiner Macht, sind so sehr meiner Autorität unterstellt, dass ich einfach
neue Namen geben kann. Und zwar Namen, die mir behagen, die meinen Vorstellungen, meinen
Erwartungen entsprechen. Und wir wissen, dass alle neuen Namen dort mit den Götzen Babylons in
Verbindung stehen. Gott gibt das Recht, den Menschen generell, im Blick auf die Kreatur
nach der Schöpfung. Sie sollten Namen geben. Aber da überträgt Gott das Recht und zwar ein
beschriebenes und eingegrenztes Recht, wovon Adam und Eva Gebrauch machen sollten. Da sehen wir
wieder eine hervorgehobene Stellung, die das Recht bekommt, Namen zu geben. Und wenn es um den
Herrn Jesus, den Sohn Gottes geht, dann bekommt er das Recht nicht, wie Adam. Er maßt es sich auch
nicht an, wie Nebuchadnezzar. Er hat es einfach, weil er Gott ist, weil er der Schöpfer ist und
weil er als der, der allwissend ist und die Herzen offen beurteilt. Er sieht den Petrus und sagt zu
dem Simon, du sollst hinfort Petrus heißen. Das war ein neuer Name und das sollte ein neues Leben
sein mit dem Herrn Jesus. Wir wissen nicht, wie der Petrus innerlich darauf reagiert hat, dass er
vielleicht da gestanden hat, was soll das denn jetzt? Petrus, Stein zu deutsch, Kephas auf Aramäisch,
warum soll ich jetzt Stein heißen? Petrus. Aber ich bin überzeugt, das später erfahren. Als der
Geist Gottes ihn gebrauchen konnte, diesen Petrus, dann hat er seinen Brief geschrieben, dann hat er
von diesem geistlichen Haus gesprochen, was Christus bilden würde aus lebendigen Steinen. Erste Petrus
2. Da hat er begriffen, warum der Jesus ihn Petrus nennt. Er sollte ein lebendiger Stein sein, den
der Herr gebrauchen würde, um einmal dieses geistliche Haus zu schaffen und mit welch einer
Freude, einer zusätzlichen Freude wird er dann zurückgedacht haben an die Augenblicke, als er
sozusagen unter die Autorität des Heilandes, der Sohn des Gottes gestellt wurde. Dass wir den nie
vergessen haben, trotz aller Schwachstellen in seinem Leben, er ist ein Mann, der unter der
Autorität des Sohnes Gottes steht. Wir werden jetzt bei der zweiten Begebenheit sehen, was der
Herr Jesus darüber hinaus vor hat mit dem Petrus. Petrus soll mehr erfahren, wer diese Person ist,
an die er glauben darf und damit sind wir bei dieser Begebenheit in Lukas 5. Das ist die zweite
entscheidende Begegnung am Anfang des Lebens mit dem Herrn. Wir lesen da in Lukas 5, es geschah aber,
als die Volksmenge auf ihn andrängt, um das Wort Gottes zu hören, das am See Genezareth stand.
Das ist ein schönes Wort, was hier steht. Der Sohn Gottes predigt Evangelium und die
Volksmenge drängen, ihr Lieben, das muss doch dem Herr wohlgetan haben, dass Menschen nach diesem
Wort verlangten, obwohl der Herr auch wusste, dass viele aus nicht lauteren Herzensregungen
und Motiven da waren. Vielleicht war das für manche etwas sensationelles, wie übrigens Golgatha
für viele auch eine bloße Sensation war und deshalb waren sie gekommen. In den Evangelien
steht davon, dass sie es als Schauspiel betrachteten. Ebenso bitter, der Sohn Gottes stirbt,
hier der Sohn Gottes tritt auf und verkündigt Evangelium, gute Botschaft und für manchen ist
das ein Schauspiel und ist es nur geblieben, mehr nicht. Aber da waren dann doch wieder welche,
die ihr Herz auftraten, dieses Wort glaubten und das was mich hier so freut, ihr Lieben,
der Herr Jesus hat geredet, ob eine ungläubige Masse da war, die nicht hören wollten und nur
wenige hörten und glaubten oder ob es wenige waren. Der Herr hat auch mit einer Person gesprochen,
hat sie viel, viel Zeit gegönnt, da am Brunnen von Sicher. Die Menge war für ihn nicht der Punkt,
sondern er suchte immer, immer wieder den Einzelnen, dem er das Evangelium sagen wollte,
um den er sich kümmerte. Ob nun viele Einzelne da waren, eine Volksmenge oder ob es wenige
waren. Der Jesus hat Evangelium, hat das Wort Gottes geredet, er hat das Evangelium vom Reiche
Gottes verkündigt, so heißt es hier und wenn wir daran denken, was der Herr einmal selbst an
Erklärung sagt über das Reich Gottes, dann sagt er, das Reich Gottes ist mitten unter euch,
das heißt in seiner sittlichen Kraft war das Reich Gottes in der Person des Herrn Jesus vertreten,
anwesend. Und wer das Evangelium des Reiches glaubte, der würde Buße tun, der würde an ihn
glauben. Bloß wir wissen, ihr Lieben, wie das Echo war. Wir kennen den Dienst Johannes des Täufers,
der sagt, das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Hier steht der Herr selbst und er predigt das
Wort und wir können hier, wenn wir den Gedanken einmal verwenden wollen, zwei markante Punkte
feststellen oder Charakterzüge, wie der Herr Jesus Wort Gottes gepredigt hat. Und das darf auch für
uns verbindlich sein, weil das Evangelium diese beiden Züge hat. Wir lesen das aus Lukas 4 heraus
und da finden wir ja sozusagen fundamentale Aussagen, die der Herr trifft im Blick auf das
Evangelium des Reiches. Ich greife mal auf Vers 18 zurück, der Geist des Herrn ist auf mir,
weil er mich gesalbt hat, armen gute Botschaft zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen
Befreiung auszurufen und Blinden das Gesicht, Zerschlagenen in Freiheit hinzusenden, auszurufen,
das angenehme Ja des Herrn. Das ist ein Prophetenwort und hier steht der Herr und sagt,
das ist jetzt vor euren Ohren erfüllt. Ich bin da und mit mir ist das angenehme Ja des Herrn erst
einmal da beziehungsweise möglich geworden. Und wenn er so redet, macht er diese zwei Züge deutlich,
auf die ich zu sprechen kommen will. Er redet einmal in Vers 22 in Worten der Gnade. Die
Zuhörer verwundern sich über die Worte der Gnade. Dann heißt es in diesem gleichen Kapitel in Vers
25, da redet der Herr wieder und da sagt er in Wahrheit, aber sage ich euch und da kommt die
Aussage seiner Rede. Wir finden also, dass er in Gnade und in Wahrheit redet und das ist ein
besonderer Zug, ihr Lieben. Die Menschen verkürzen gerne oft auf Gnade und verstehen darunter
menschliche Gnade. Die hat Christus nie gepredigt. Ich will das mal eben deutlich machen. Wenn
Menschen von Gnade reden, greifen wir mal einen konkreten Fall raus, da wird ein Mörder, der zum
Tode verurteilt war, begnadigt. Dann wird die verdiente Strafe nicht ausgeführt. Das ist das
konkrete Erscheinungsbild, wenn Gnade, menschliche Gnade ausgeübt wird. Sie geht auf Kosten der
Gerechtigkeit, aber niemals die Gnade Gottes. Römer 5 spricht davon, dass die Gnade herrsche
durch Gerechtigkeit. Warum kann heute Gnade durch Gerechtigkeit herrschen? Das heißt auf der
Grundlage von Wahrheit auch verkündet werden, weil Christus für unsere Sünden gelitten hat auf
Golgatha. Da ist einer, der hat bezahlt, was Gott gefordert hatte. Er hat das Lösegeld gegeben,
was ich nicht zahlen konnte, ihr Lieben. Das ist dort auf Golgatha geschehen und eine Schuld lässt
Gott sich nicht zweimal bezahlen in der gleichen Sache. Deshalb wenn wir in Buße und Glauben zum
Kreuze kommen, dann finden wir die begnadigende Barmherzigkeit Gottes, aber auf der Grundlage
von Gerechtigkeit, absoluter Gerechtigkeit. Das heißt, wir haben Gnade und Wahrheit in eins.
Wahrheit, die sich zur Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes bekennt und sie hell
aufleuchten lässt, auch wenn sie Gnade predigt und übt. Das sind Wesenszüge des Herrn, in dem
laut Johannes 1 Gnade und Wahrheit geworden waren und so predigt er auch die Botschaft und so dürfen
auch wir sie heute weitergeben. Gnade und Wahrheit. Jetzt kriegt der Herr Jesus so etwas Schwierigkeiten,
wie soll er die Menschen alle erreichen? Und da findet diese erste Berührung mit Petrus statt.
Der Petrus erscheint hier als ein bereitwilliger Helfer, damit der Herr Jesus besser das Wort
verkünden kann. Schöner Zug, wenn der Jesus Menschen findet, die für ihn Hilfeleistungen
bringen, damit das Evangelium besser verkündigt werden kann. Und wenn wir das mal hier ableiten
wollen, ihr Lieben, es gibt manchmal ganz ganz praktische Hilfeleistungen, die dem Evangelium
dienen, dem Worte Gottes im weitesten Sinn. Sind wir da zur Stelle, dass der Herr auf unsere Dienste
zurückgreifen kann, so wie er dem Petrus sagt, gib mir doch mal dein Boot. Er bittet ihn und Petrus
gibt es ihm selbstverständlich. Damit wird das Fischerboot, mit dem Petrus vielleicht so manches
Netz eingezogen hat, zu einer Kanzel für den Herrn und dann redet er. Aber wir lesen aus diesem
Abschnitt heraus, dass der Herr mehr vorhat mit dem Petrus, als dass er nur ein bereitwilliger
Helfer gewissermaßen am Wegesrand ist. Der Herr will mehr, er will auch mit dir und mir mehr
erreichen. Er möchte, dass er unser ganzes Leben hat. Er hat eine Lebensaufgabe für den Petrus,
die er übrigens für uns alle auch hat. Die Hingabe unseres Lebens an ihn. Drum gehört dir unser
Leben, singen wir so oft, unser Lob nur dir allein. Selig ist sich dir ergeben, deinem Dienste sich
zu weihen. Eben das ist der Zielpunkt, den der Herr bei dieser Begebenheit verfolgt. Und wir
werden jetzt feststellen, nachdem der Herr gepredigt hat, er wieder aus dem Schiff gestiegen
ist, dann kommt er zu seinem besonderen Ziel mit Petrus. Er sagt dem Petrus, jetzt fahrt nochmal
raus und fangt mal Fische. So, wie wäre unsere Reaktion gewesen, anstelle von Petrus. Wir sind
ja alle zurückhaltend, weil wir wissen, es gibt ziemlich Ehrerbietung vor dem Herrn. Aber man
hätte es sich auch denken können und so ist mancher Leute Mentalität heute auch, dass wir gesagt
haben, du bist der Rabbi, das wird ja hier gesagt, er redet ihn so an, Meister, Rabbi, Lehrer heißt
das. Du kannst gut in der Synagoge predigen oder wenn es hier um diese Botschaft ging. Ich habe
mit innerer Spannung zugehört. Ein wunderbares Wort hast du geredet, aber wenn es jetzt um das
Fische fangen geht, dann lass das mal lieber meine Sache sein. Weißt du, ich bin alter, erfahrener
Fischhausmann, lass das mal meine Sache sein. Man kann doch bei hellem Tageslicht keine Fische
fangen. Da musste nachts rausfahren und wir sind die ganze Nacht draußen gewesen, haben nichts
gefangen. Und jetzt am Tag sausen die Fische sowieso ganz unten im See Genezareth rum. Wir
können keinen fangen. Das wäre so die Mentalität der Juden, die übrigens in dem Herr Jesus auch
nur den Zimmermannsohn gesehen haben, mehr nicht. Die hätten ihm gesagt, bleib du bei deiner Zimmerei,
wir entscheiden über die Angelegenheiten beim Fischen. Aber das macht der Petrus eben nicht.
Wir sehen hier, dass er schon einen Eindruck von dieser Person hat, die er Meister nennt. Und der
Petrus soll auch mehr lernen, als dass er nur seinen scheinbar gesunden Menschen- und Sachverstand
der Anweisung des Herrn unterstellt. Er soll mehr lernen, auch wenn Petrus das noch nicht weiß. Aber
er tut zunächst mal den ersten Schritt, ihr Lieben, und das ist ganz wichtig. Wenn der Herr uns so ein
bisschen Wege führen will, dann müssen wir nicht immer fragen, verstehe ich das? Manches verstehen
wir nicht. Da hängt uns unser scheinbar so kluger Verstand im Wege oder die Erfahrungen, die wir
gesammelt haben. Bloß wenn er es sagt, dann sollen wir erst mal den ersten Schritt tun. Den zweiten
zeigt er uns dann. Und vielleicht begreifen wir den zweiten Schritt, wenn wir den ersten getan
haben. Und der zweite Schritt ist, dass der Petrus in diesen Augenblicken das lernen sollte, was der
Herr ganz zentral für ihn vorhatte bei dieser Begebenheit. Wir kommen da gleich zu. Zunächst
noch mal zu seiner Reaktion. Er sagt dem Herrn alle seine sachlichen Überlegungen. Ihr Lieben,
dann kommt der schöne Wendepunkt. Dann sagt er, aber auf dein Wort, weil du es gesagt hast. Dann
räumt er alle seine Einwendungen, seine klugen Überlegungen weg. Und ich bin auch überzeugt,
er räumt seine Müdigkeit weg. So eine ganze Nacht unterwegs gewesen zu sein, das war keine Kleinigkeit.
Wir würden sagen, der hat einen Arbeitstag hinter sich und sollte jetzt noch direkt einen anhängen,
jedenfalls ein Stück davon. Das räumt er alles weg und sagt, Herr Jesus, auf dein Wort hin. Was
ist das für ein Glaubensgehorsam, der sagen kann, wieder alle eigene menschliche Überzeugung. Herr,
auf dein Wort hin. Du hast es gesagt und dann will ich es tun. Hast du heute diese Stimme des Herrn
gehört, dass er dir was sagen wollte? Wann haben wir zum letzten Mal diese Stimme des Herrn gehört,
der uns was sagen wollte, was wir tun sollten? Da haben wir vielleicht gesagt, Herr, jetzt habe
ich aber doch keine Zeit. Nein, wir haben das sachlich orientiert. Ich habe jetzt keine Zeit,
um ein evangelistisches Wort zu sagen. Ich habe gerade eine kompakte Arbeitswoche hinter mir.
Ich habe jetzt keine Zeit, zum Büchertisch zu gehen. Ich muss jetzt was anderes machen. Man
soll zwar, man soll zwar jeden Tag Gottes Wort lesen. Was heißt hier man soll? Und dann hast
du auf einmal wieder was anderes vor und merkt es nicht, wie der Herr sagt. Kümmer dich um Speise,
kümmer dich. Und wir haben nicht gesagt, Herr, auf dein Wort, geschweige denn aus eigenem Verlangen.
Kennen wir das ganz konkret, dass wir dann sagen, Herr, auf dein Wort. Und wir haben dieses Wort
vollständig in der Hand. Wir haben den Geist Gottes, der uns das erklärt, der uns auch die
Einzelheiten aus Gottes Wort in den verschiedenen konkreten Lebenssituationen deutlich in seinem
auffordernden Charakter lebendig machen will. Sagen wir dann, Herr, auf dein Wort, dann will
ich es tun. Petrus kennt diesen Glaubensgorsam und er fährt hinaus. Lieben, bevor wir weitergehen,
möchte ich vielleicht mal so für unsere Augen das Ziel ganz kurz stellen, damit wir das besser
verfolgen können. Der Herr will Petrus in den Dienst stellen. Er hat eine Lebensaufgabe für
ihn, wie er die auch für uns hat. Selbst wenn die ein wenig anders aussieht als bei Petrus. Aber er
hat eine Lebensaufgabe für uns. Und insofern ähnelt die sich der Aufgabe, die der Petrus kriegt,
wenn der Herr auch zu uns sagt, ihr werdet meine Zeugen sein. So, was soll denn der Petrus vorher,
vor dieser Beauftragung erleben? Dem der Petrus soll erstens zu einer notwendigen Selbsterkenntnis
kommen. Und diese Selbsterkenntnis, die gibt der Herr dem Petrus nicht, indem er ihn an sich
selbst scheitern lässt. Den Weg kann Gott auch beschreiben, dass wir an uns selbst an unserem
Versagen scheitern und merken, aus eigener Kraft kannst du nichts tun. Die Selbsterkenntnis bei
Petrus kommt über die Erkenntnis der überragenden Größe und Majestät des Sohnes Gottes, der hier
direkt vor ihm steht. Darüber kommt die. Eben die Sache mit dem Fischfang ist kein Glücksfall und
erst recht kein Zufall für den Petrus. Das ist ein Wunder. Hier wirkt Gott, hier wirkt der Herr
Jesus ein Wunder, das er gebraucht, um zu diesem Zweck zu kommen. Kein Glücksfall. Die Menschen
degradieren das Handeln Gottes oft zu solchen Glücksfällen. Da haben wir aber Glück gehabt.
Ich kenne solche Begebenheiten, wo Gott wirklich heute auch noch Wunder tut. Die kennst du auch.
Wie rasch ist danach der Verstand bereit zu sagen, ja da haben wir Glück gehabt, wo der Herr ein
Wunder gewirkt hat. Der Feind will uns dann ablenken von diesem Wunder wirken Gottes,
damit wir nicht entsprechend darauf reagieren und antworten, wie der Herr es sucht in diesen
Augenblicken. Hier tut der Herr Jesus etwas, wie er es schon immer mal getan hat. Er befiehlt hier
schlichtweg den Fischen an die Oberfläche ins Netz zu kommen. Kann kein Mensch. Deshalb ist es ja
auch ein Wunder. Zum Beispiel ist es genauso ein Wunder, dass damals zu Elias Zeiten die Raben,
den man verseucht haben, oder hättest du von einem Raben erwartet, dass er da Brot bringt,
diese gefräßigen Tiere. Gott hat sie gezähmt. Gott hat seine dirigierende Allmacht, die er auch
über die eigene Kreatur hat, sich so auswirken lassen, dass der Rabe tatsächlich gebracht hat.
Warum konnte der Esel beim Biliam reden auf einmal? Gott hat ihn dazu gelenkt,
dem Gott, der den Esel überhaupt geschaffen hat, der konnte ihn in diesem Augenblick doch
die Fähigkeit geben zu reden, wie er reden sollte. Gott kann auch machen, dass die Tiere,
die ja sehr wesentlich triebhaft leben, dass sie auf einmal gegen ihren eigenen Trieb angehen,
wie diese beiden säugenden Kühe von Bethsemes, als die Bundeslade wieder zurückgebracht werden
sollte nach Israel, dann hat man säugende Kühe genommen, die Kälber standen dahinten,
die Kühe haben gebrüllt im Geht, aber sie sind gegangen, hat Gott gemacht. Indem das Vieh auf
tausend Bergen gehört, der vermag auch über diese Kreatur zu bestimmen, der vermag auch der Löwen
Rachen zu stopfen bei dem Daniel und was es auch gibt. Das ist diese herrliche Macht des Sohnes
Gottes. Und hier ist der Petrus, der darf das erleben, wer hier vor ihm steht, das ist nicht
nur der, der eben das Wort Gottes gepredigt hat, als der den Johannes 1 als das Wort vorstellt,
von dem es dann heißt, das Wort war Fleisch und wohnte unter uns. Und dann hat dieses
fleischgewordene Wort auch wiederum Worte Gottes geredet, so hat er ihn eben erlebt.
Aber jetzt darf Petrus den erfahren und zwar direkt bei sich, er war gerade sozusagen aus
einem Boot an Land getreten, darf er den erfahren, von dem Kolosser 1 sagt, durch den und für den
alles geschaffen ist. Ich stelle mir das faszinierend vor, er hat ihn gerade mit dem Boot an
das Ufer gefahren, der Herr war ein, so schien es für alle dabei seien, ein Mensch seiner äußeren
Erscheinung nach wie alle anderen. Aber von diesem Menschen heißt es in Gottes Wort, dass durch ihn
und auch für ihn alles geschaffen ist. Hier war Schöpfer Himmels und der Erde da und die ganze
Schöpfung, die er selbst ins Dasein rief, durch das Wort seiner Allmacht, die war auch für ihn da,
zu seinem eigenen Preise, zur Verherrlichung dieses Sohnes Gottes. Eben dieser Preis, der
wird heute in den Himmeln gehört. Ich meine jetzt den konkreten Sternenhimmel. Die Himmel erzählen
die Herrlichkeit Gottes und die Ausdehnung verkünden seine Hände Werk. Das ist die Botschaft,
die ihn preist. Nicht gehört wird ihre Stimme, da fallen keine Worte, aber die reine Existenz
dieser faszinierenden Schöpfung, sie verherrlicht den Herrn Jesus und das ist genau die Person,
die da eben aus dem Boot gestiegen war. Welche Größe dieser herrlichen Person. Das ist übrigens
auch der, jetzt zitiere ich noch mal den Kolosserbrief, von dem es da heißt, dass die Fülle
der Gottheit leibhaftig in ihm wohnte. Eben das begreift unser Verstand nicht. Dass der,
ich wiederhole mich noch einmal, der gerade aus dem Boot gestiegen war, der dem Petrus gesagt hatte,
gib mir doch mal dein altes Fischerboot hier. Das war der, in dem die Fülle der Gottheit leibhaftig
wohnte. Und der jetzt einfach sagen konnte, den Fischen ein Befehl geben konnte, dass sie dorthin
zu schwimmen hatten, wo gerade das Fischernetz des Petrus vorbeizog. Wenn der Petrus hinterher
entsetzt niederfällt vor dem Herrn Jesus, dann ist das Entsetzen nicht, weil er auf einmal ein
volles Netz hat, wo es vorher leer war, sondern er ist innerlich wirklich, ich möchte fast sagen,
aus den Fugen geraten durch das, was an diesem Fang deutlich wird, welche eine Person er vor
sich hat. Wir wissen nicht, ob der Petrus gehört hat, was der Jesus seinerzeit in Johannes 1 mit
dem Nathanael besprochen hat. Da hatte er sich als Sohn des Menschen vorgestellt. Nun können
wir davon ausgehen, dass die Juden generell, und ich bin überzeugt auch Petrus, trotz seines
handwerklichen Berufes, ganz gut bewandert war in den Schriften. Es ist übrigens erstaunlich,
selbst wenn das nach Pfingsten ist, dass Petrus sich in der Schrift so gut auskennt. Er zitiert
zum Beispiel die Psalmen mehr als einmal oder greift in das alte Testament hinein, wenn er
etwas über den Sohn Gottes beweisen soll. Wenn Petrus die Psalmen kannte, hat er vielleicht auch
diesen zweiten Psalm gekannt, der von dieser universalen Herrschaft des Herrn Jesus als des
wahren Sohnes der Menschen redet. Und in diesem Psalm 8 wird übrigens auch gesagt, dass dieser
Menschensohn über die gesamte Schöpfung herrschen würde, die Luft, die Erde und das Meer. Wir finden
das ziemlich am Schluss. Vielleicht schlagen wir das mal eben auf in Psalm 8. Ich lese ab Vers 6.
Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände. Alles hast du unter seine Füße
gestellt. Und jetzt kommt es. Da wird die Kreatur auf der Erde genannt, Schafe und Rinder allesamt
und auch die Tiere des Feldes. Dann wird die Kreatur in den Lüften im Himmel genannt, das
Gevögel des Himmels. Und jetzt wird die Kreatur im Meer genannt und die Fische des Meeres, was die
Pfade der Meere durchwandert. Schöner Ausdruck dieser letzte, was die Pfade der Meere durchwandert,
als ob es da Wege gäbe. Und der Sohn des Menschen, der einmal öffentlich über das alles regieren wird,
öffentlich, der dirigiert sie jetzt schon in der Anwesenheit von Petrus, damit sie in das Netz
hineinkommen. Ihm wird eine herrliche Person. Und wenn wir noch mal auf diesen Punkt kommen,
das ist ja der Augenblick, wo Petrus vor der Größe und Majestät des Herrn zusammenbricht,
dann ist das übrigens genau solch ein Augenblick oder fast der gleiche Augenblick, wie Hiob ihn
erlebt. Hiob kommt von einem anderen Ausgangspunkt, das ist natürlich klar. Aber wenn der Hiob nicht
weiterkommt mit seinen Problemen, dann stellt sich Gott gewissermaßen vor den Hiob hin und sagt,
ich will dich jetzt mal was fragen, Hiob. Und dann fragt Gott ein paar Kapitel ab Kapitel 38,
den Hiob fragen, da geht er Schlag auf Schlag. Er sagt, warst du dabei, als die Erde gegründet
wurde? Kennst du das Siebengestirn? Kannst du die Sterne hervorkommen lassen? Weißt du die Zeit,
wann die Steinböcke kreisen? Da geht er durch die ganze Schöpfung und es ist faszinierend,
wie Gott da im Grunde alles einmal so aufstöbert, was an wunderbaren Dingen in der Schöpfung ist
und immer den Hiob fragt, kennst du das? Weißt du das? Kannst du das? Und dann sagt er, das bin
ich. Da entfaltet er diese wunderbare Schöpfermacht. Gott hat mehr als nur diese Schöpfermacht. Die
Macht der Liebe von Golgatha ist größer. Aber schon diese Schöpfermacht ist so erhebend,
so faszinierend, fesselnd im wahrsten Sinne des Wortes, dass Hiob zum Schluss da steht und sagt,
ich lege meine Hand auf meinen Mund. Vor diesem Gott will ich doch meinen Mund nicht mehr öffnen.
Und dann geht das so auf den Schluss zu, da sagt er, mit dem Gehör meines Ohres, da hatte ich von
dir gehört. Ich hatte eine Botschaft gehört, vielleicht genau wie der Petrus, der die Botschaft
gehört hatte. Hier ist der Messias da, aber nun, aber nun haben meine Augen dich gesehen. Und
deshalb wollte er sich verabscheuen in Staub und Asche. Warum? Weil jetzt der Hiob angesichts der
Größe Gottes, die er ihm geoffenbart hatte, sich so unendlich vorkam. Das ist übrigens genau der
Punkt, den auch Johannes der Täufer erlebt hatte. Als er die Größe des Herrn Jesus bezeugen durfte,
da war das für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass er sagte, er muss wachsen, ich aber abnehmen.
Wer bin ich? Und hier bricht der Petrus vor dem Herrn zusammen, er fällt auf die Knie unter dem
Eindruck dieser wunderbaren und majestätischen Größe des Herrn und sagt, geh von mir hinaus,
ich bin ein sündiger Mensch. Ich glaube nicht, dass das hier der Augenblick der Bekehrung von
Petrus war. Ich glaube, dass der Petrus schon in Johannes 1 den Herrn im Glauben als einer von
diesem erwartenden Überrest angenommen hat. Als der Jesaja in Jesaja 6 die Heiligkeit Gottes erlebt,
so eindrucksvoll, da sagt er über sich selbst, dass sein Mann unreiner Lippen ist. Der Jesaja
war vorher auch schon bekehrt, aber er kommt unter dem Eindruck der Heiligkeit und Größe Gottes zu
dem Eindruck, dass da kann kein Mensch rein sein. Er sieht sich, was er von Natur ist und so wird
sich Petrus auch gesehen haben. Petrus war in dem Augenblick noch nicht so weit wie zum Beispiel
Paulus, wenn er Römer 7 und Römer 8 geschrieben hat, aber dass Paulus auch merkte, aus deinem Fleisch,
dieser alten Natur, da kommt gar nichts Gutes hervor. Dieses Empfinden, das teilte Petrus,
egal wie deutlich er das in Worte fassen konnte, aber wir spüren hier, er vorurteilt sich selbst
angesichts der Größe und der herrlichen Person dieses Menschen, des Sohnes Gottes, der da vor
ihm stand. Als Petrus da dem Herrn zu Knien liegt, da hat der Herr gerade noch einmal Wahrheit und
Wirklichkeit über sich selbst geoffenbart. Wir haben eben über Wahrheit und Gnade geredet im
Blick auf die Botschaft. Jetzt können wir noch einmal über Wahrheit und Gnade reden, aber im
Handeln mit seinem Petrus. Dieser beeindruckende Blick auf die Größe Gottes, die anwesend war in
der Person des Herrn Jesus, ist dem Petrus tatsächlich Wirklichkeit und Wahrheit Gottes
begegnet. Das hat ihn zu Boden gebracht. Und was tut der Jesus sozusagen im gleichen Augenblick und
dennoch nacheinander? Er sagt zu diesem Petrus, Petrus fürchte dich nicht. Ich kann mir gut
vorstellen, dass die, der sich gefürchtet hat, genau wie Petrus sich mit Jakobus und Johannes
auf dem Berg der Verklärung später fürchtete, als er Gott reden hörte. Wir sind zu sehr vielleicht
gewöhnt, diese Dinge uns ins Gedächtnis zu rufen, als dass wir die Einzigartigkeit sehr bewusst
erleben. Petrus hat sie sehr bewusst erlebt und dann hat er sich gefürchtet. Und damit ist er
im Grunde in guter Gesellschaft. Wenn du mal in das Alte Testament reinhörst, wenn da ein Mensch
Gott oder dem Engel Jehovas begegnete, denken wir mal an Manoah oder an Gideon, die sagten,
jetzt müssen wir sterben. Nach dem alten Wort, kein Mensch kann Gott sehen und leben. Was
passierte mit dem Daniel, als er diese Schau von Gott hatte und er diese herrliche Prophetie
empfing? Da wurde sein Angesicht fahl, kreidebleich war der Mann, weil er Gott sah. Und das finden wir
beim Propheten Ezekiel nicht anders, wenn wir das mal so gezielt durchforschen in der Schrift. Und
wenn er zu Boden fällt und sich fürchtet, dann ist das eine ganz natürliche Reaktion eines Menschen,
der begreift, hier stehst du vor Gott. Und doch war dieser Gott in der Person eines Menschen hier
so nah vor ihm. Und dann sagt diese Person, unser Herr, Petrus, nur fürchte dich doch nicht. Und
dann sehen wir, wie der Herr in der Autorität seiner Wahrheit und Größe, aber auch in der
Herablassung seiner Gnade für den Petrus einen Ruf und eine Aufgabe hat. Wenn er sagt, fürchte
dich nicht, dann sagt er danach, du sollst hinfort Menschen fangen. Ich habe eine neue
Lebensbestimmung für dich, Petrus. Hinfort sollst du Menschen fangen, nicht mehr Fische. Das Fangen
blieb gleich, ihr Lieben, und auch in zwei völlig unterschiedlichen Bereichen und auch zu völlig
unterschiedlichen Zwecken. Die Fische, die wurden zum Tode gefangen und die Menschen sollten zum
Leben gefangen werden, weil sie gebunden werden sollten an den Sohn Gottes, der das ewige Leben
ist, durch den wir alle, ihr Lieben, die wir zum Glauben gekommen sind, ewiges Leben empfangen haben.
Können wir uns da noch drüber so richtig freuen? Aber irgendwann sind wir ja auch mal gefangen
worden von solchen Menschenfischer, dass wir solche erleben durften. Und wenn es die Eltern
waren, ihr Lieben, ein wunderschöner Augenblick im Leben von Eltern, wenn sie die Kinder zu
Christus führen können, wenn da solche Menschenfischerdienste getan werden, um sie für
Christus zu gewinnen, immer wieder diese Botschaft von dem Heiland verkündigen. So hat der Herr uns
in die Welt hineingesandt, Menschenfischer zu sein. Ihr werdet meine Zeugen sein. Hier wechselt Petrus
gewissermaßen den Beruf. Damit wir das nicht missverstehen, hier musste da Petrus tatsächlich
den Beruf wechseln. Der ist nicht mehr ins Fischerboot gestiegen. Sie verließen ja alles,
heißt es hier, und folgten ihm nach. Und das wird uns in den anderen Evangelien zum Teil noch
deutlicher gesagt, dass sie alles verließen. Alsbald, sagt Markus, da hat er tatsächlich
seinen Beruf verlassen. Jetzt dürfen wir nicht meinen, wir könnten diese Aufgabe nur erfüllen,
wenn wir morgen die Kündigung einreichen und sagen, ich gehe woanders hin. Eben so geht das
heute nicht mehr. Das war damals auch nicht das Selbstverständliche. Worum es geht, ihr Lieben,
ist, dass wir unser Leben innerlich dem Herrn ausliefern. Dass wir uns öffnen für die neue
Lebensbestimmung, die der Herr Jesus für alle Erlösten hat, selbst wenn er die Aufgaben
unterschiedlich verteilt. Lass mich nur mal an das spätere Bild des einen Leibes erinnern,
da gibt es verschiedene Glieder. Wenn es um die Versorgung des einen Leibes geht,
hat da auch nicht jeder die gleiche Aufgabe. Paulus sagt, ihr seid nicht alle Hand. Manche
Leute wären gerne Hand und der Herr hat ihnen gesagt, du bist überhaupt nicht Hand. Vielleicht
bist du irgendetwas Verborgenes. Wir haben alle unsere Aufgaben, aber wir haben eine,
ihr Lieben, selbst wenn sie unterschiedlich sind. Und doch gibt es etwas, was uns alle
angehen sollte. Das ist die Unterstützung, das Mittragen, das Ausüben des Dienstes eines
Menschenfischers. Ich weiß, es gibt viele Christen, die können sich nicht öffentlich
hinstellen und das Evangelium predigen. Ich las mal einen Vers, wenn es dir schon nicht
gegeben ist, öffentlich Christus zu bezeugen in einer Botschaft, dann verhalte dich aber
doch so, dass die Menschen dich nach Christus fragen, weil sie nämlich durch dein Verhalten
etwas entdecken, was anders ist, was sie fragen lässt, warum tust du das? Ich habe einen
konkreten Fall von Geschwistern vor mir, wo Weltmenschen aus der Nachbarschaft, aus der
Straße fragten, wie können sie das tragen, als diese Kinder Gottes im Glauben eine schwere
Not getragen haben mit der Hilfe ihres Herrn. Da fragte die Welt nach ihrem Glauben. Wie
können sie das? Wenn wir solche sind, die die Tugenden Christi verkündigen, auch wenn
wir heute in einer Zeit leben, da geht es genau andersrum. Ich hörte jetzt noch von
einer jungen Schwester, die einen ungläubigen Chef hatte, die fast regelmäßig genötigt
wurde zum Lügen, die Unwahrheit zu sagen. Der Chef saß nebenan im Büro und sie muss
ihn verleugnen, ist leider nicht da, sollte sie sagen. So haarsträubend wie das ist,
es ist in der Welt oft genug Wirklichkeit, aber das ist auch die Welt. Wenn wir uns auch
in unserem Verhalten nach der Schrift orientieren, wenn wir die Tugenden Christi freudig, aber
auch genauso entschieden zeigen, werden wir Fragen auslösen und zwar Fragen nach unserem
Glauben. Und es ist leichter, das gestehe ich einfach mal zu, auf Fragen zu antworten,
als wenn wir sozusagen in die Offensive gehen, wenn wir diesen guten Kampf hinaustragen und
das Evangelium verkündigen. Wenn wir da stehen und auch Spott ernten müssen, aber das ist
die Aufgabe der Menschenfischer. Petrus hat es begriffen, er ist gegangen. Wir wissen,
dass am Ende des irdischen Lebens des Herrn noch eine zweite Aufgabe dazubekommen hat,
das sollte Hirte sein. Er hat beides wunderbar erfüllt in der Abhängigkeit von dem Herrn.
Menschenfischer und Herde in der Herde des Herrn. Das war seine Lebensbestimmung. Ich
will schließen mit einer Überlegung, die der Petrus auch mal gehabt hat. Und das steht
im 18. Kapitel dieses Evangeliums. Da war die Sache mit dem reichen Jüngling, der kam
da zum Herrn und wollte auch nachfolgen. Was muss ich tun? Und da legt der Herr den Finger
auf den kritischen Punkt im Leben dieses Mannes. Das war sein Bezug zum Materiellen. Und daran
ist er gescheitert, ging traurig weg. Und dann brach natürlich das Fragen der Jünger
auf. Aber wir sind doch gegangen. Was ist denn mit uns? Wir haben doch alles verlassen.
Und die Leute waren, ich will es mal ganz praktisch sagen, zum Teil verheiratet, Petrus
zumindest. Der hatte nämlich eine Schwiegermutter. Also auch aus den irdischen Beziehungen. Die
haben nicht ihre Frauen verlassen, ihre Familien. Aber die waren oft unterwegs, waren eben nicht
da, weil sie dem Herrn folgten. Deshalb haben sie nicht sozusagen die Vorbehalte angemeldet,
die wir in Lukas 9 finden, wo der Herr welche ruft. Und die haben alle einen Einwand. Lass
mich zuvor, haben sie gesagt. Das ist eine Prioritätenfrage. Was hat Vorrang? Petrus
und die anderen verlassen alles alsbald und folgen ihm nach. Und da sagen sie da dem Herrn,
was ist denn mit uns? Und da macht der Herr deutlich, dass sie schon einen besonderen
Lohn erfahren würden. Den Lohn Gottes. Bloß an dieser Stelle drängt sich mir die Frage
auf, wenn die Petrus, Jakobus, Johannes es so einfach geschafft haben, einen schwierigen
Lebensabschnitt zu, nein nicht zu meistern, aber eine Antwort auf den Ruf des Herrn zu
finden. Mitten aus dem Leben heraus, aus den konkreten Bedingungen. Die haben das Schiff
gelassen. Die haben ihren Vater zurückgelassen. Die sind gegangen. Warum haben die das gekonnt?
Warum ist der reiche junge Mann daran gescheitert? Warum Lukas 9 die anderen, die gesagt haben,
lass uns zuvor. Wir haben erst noch etwas Wichtigeres. Ist Nachfolge so schwer? Auf
der anderen Seite ist Nachfolge so einfach wie bei Petrus und Jakobus. Was ist es denn
nun? Hast du eine Antwort, ob Nachfolge schwer oder einfach für dich ist? Wenn der Herr
eine Lebensumstellung von dir wünscht, du kannst im Beruf bleiben, aber trotzdem kann
man sein Leben umstellen, indem man nämlich andere Prioritäten entwickelt und dann vielleicht
seine freie Zeit, auch seine geistigen, seine seelischen, seine körperlichen Kräfte anders einsetzt,
wie der Herr das will. Warum für den einen so leicht, den anderen so schwer? Gibt es
eine Antwort? Ihr Lieben, wenn wir den Petrus fragen würden, der sagt, ich habe eine Antwort,
ich habe eine Antwort. Und die Antwort gibt Petrus in einem wunderschönen Bekenntnis,
als nämlich wieder einmal so, ich will mal sagen, eine Krisenstimmung in der großen
Schar der nachfolgenden Jünger war. Da gab es nämlich auch Unechte, die sind einfach
mal mitgegangen. Und dann hatte Jesus in Johannes 6 klare Worte geredet, das liebte der Herr,
der Herr liebt immer klare Worte und zwar zur richtigen Zeit. Und dann gingen die einfach
weg. Und dann sagt er Jesus zu den Zwölfen, wollt ihr auch weggehen? Der Herr hat sie ziehen lassen.
Er überwältigt uns nicht, wenn er uns in die Nachfolge ruft, uns da sehen will. Er hat sie
ziehen lassen. Aber dann kommt der Petrus und da sehen wir diesen Mann wieder. Da sagt er, Herr,
zu wem sollen wir gehen? Im Grunde spürt man ihm eine gewisse Resignation ab, wenn der Herr
da sagt, wir haben doch gar kein anderes Ziel. Zu wem sollten wir gehen als zu dir? Denn du hast
Worte ewigen Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. Da
sehen wir noch einmal, was den Petrus immer und immer wieder gezogen hat in dieser Nachfolge,
ihn beim Herrn gehalten hat. Das ist dieser Eindruck von der Größe und Erhabenheit dieser Person. Es
ist der Sohn Gottes. Das durfte er hier erleben an den Ufern der Seesgenezareth. Und das, denke ich,
hat ihn sein Leben lang hindurch geführt, trotz der Schwächen und Tiefpunkte, dass er wusste,
das ist der Sohn Gottes. Du hast Worte ewigen Lebens. Wir haben erkannt und geglaubt, dass du
der Heilige Gottes bist. Wenn der Herr uns in seiner Nachfolge in die Jüngerschaft ruft,
das ist nämlich hier der Punkt, welchen Eindruck hat unser Herz von dieser Person,
die uns sehen will in der Nachfolge in der Jüngerschaft. Wir singen manches Mal,
lehr uns treue Jünger werden, dass wir diese Zeit, diese kurze Zeit auf Erden nützen für
die Ewigkeit. Wir möchten gerne treue Jünger des Herrn sein, die von ihm lernen, die es genauso
machen, wie er uns das gezeigt hat. Seine Gesinnung lernen, seine Ziele erkennen und übernehmen,
sein Handeln zu gestalten, so wie er es gemacht hat, die Tugenden Christi zu zeigen und auszuleben
als solche, die gut hingehört und gut gelernt haben. Lehr uns treue Jünger werden. Wo finden
wir die Kraft und wo finden wir auch den Ansporn? Da geht es nämlich ganz alleine darum, wie groß
der Jesus in unseren Herzen ist. Er will sich uns immer wieder zeigen. Das Wort ist voll davon,
aber hier geht es darum, welchen Eindruck gewinne ich von der Größe und Erhabenheit des Sohnes
Gottes. Wer ist der Sohn Gottes für mich ganz persönlich? Hier geht es nicht um die Frage,
wie stellt Gottes Wort ihn dar, sondern um die Frage, wie viel habe ich davon in mein Herz
übernommen, im Glauben erfasst, dass es in mir lebt, dass es mich bewegt auch zu solchen Schritten
der Nachfolge und der Jüngerschaft, das heißt eines Lebens für Christus und mit Christus. …
Transcription automatique:
…
Heute Abend aus dem Matthäus-Evangelium, eine erste Stelle aus dem 16. Kapitel.
Matthäus 16, Abvers 13 Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea
Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach, Wer sagen die Menschen, dass ich,
der Sohn des Menschen, sei? Sie aber sagten, etliche Johannes der Täufer, andere aber Elias
und andere wieder Jeremias oder einer der Propheten. Er spricht zu ihnen, ihr aber,
wer sagt ihr, dass ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach, Du bist der Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm, Glückselig bist
du, Simon, Barjona, denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater,
der in den Himmeln ist. Aber auch ich sage dir, dass du bist Petrus, und auf diesen Felsen will
ich meine Versammlung bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. Und ich werde dir
die Schlüssel des Reiches der Himmel geben, und was irgend du auf der Erde binden wirst,
wird in den Himmeln gebunden sein, und was irgend du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln
gelöst sein. Dann gebot er seinen Jüngern, dass sie niemand sagten, dass er der Christus sei.
Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse,
und von den ältesten und hohen Priestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet,
und am dritten Tage auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an ihn zu
strafen, indem er sagte, Gott behüte dich, Herr, dies wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte
sich um und sprach zu Petrus, geh hinter mich, Satan, du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest
nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist. Soweit Gottes Wort zunächst.
Ihr lieben Geschwister, wir dürfen uns auch heute Abend wieder mit Petrus beschäftigen,
einem Jünger des Herrn, und wir haben uns gestern damit befassen können, wie dieser Mensch so
mitten aus seiner beruflichen Arbeit heraus für den Herrn gewonnen wird, in seine Nachfolge berufen
wird. Ein Mensch, der erlebt hat, wer Christus ist, und dann unter diesem Eindruck stand,
welch eine Person das ist. Da wurde er ganz klein, unter dem Eindruck, welche Größe diese Person
ausstrahlt, der ihn dann anschließend beauftragt, folge mir nach. Und Petrus hat dieses Leben der
Nachfolge gerne gelebt. Er hat es bis zu seinem Ende gelebt, und wir wissen, dass sogar sein Tod
eine Verherrlichung Gottes war. Er hat also bis zum Schluss gelebt, für seinen Gott, für seinen
Herrn, der ihn dort berufen hatte. Nun wissen wir, wenn der Herr Jesus als der große Meister in die
Nachfolge und in die Jüngerschaft beruft, dann hat er etwas mit uns vor. Ein Meister und ein Schüler
bezeichnet ja ein Lernen und Lehrverhältnis. Die Jünger sollten dem Herrn nachfolgen, damit sie
von ihm lernen und damit er sie gebrauchen kann. Und in dieser Schule des Herrn stehen alle, die
ihm nachfolgen, die seine Jünger sein wollen. Und wenn ich noch einmal das in Erinnerung rufen darf,
was wir auch gestern vor uns hatten, das was wir so oft singen, lehr uns treue Jünger werden,
ihr Lieben, dann müssen wir einfach in die Schule des Herrn. Dann müssen wir gut lernen bei dem Herrn
Jesus. Und die Evangelien sagen uns einmal, was so der hohe Standard eines Jüngers ist. Da steht
einfach, es ist dem Jünger genug. Das heißt, daran hat Erfüllung, wenn er sei wie sein Meister. Und
da gibt es tatsächlich viel zu lernen. Heute Abend haben wir das Thema, dass Petrus naturell in der
Schule des Herrn. Und das ist vielleicht ein geläufiger Gedanke, wenn der Herr Jesus uns in
seine Nachfolge ruft, dann uniformiert er uns nicht zunächst einmal, dass wir gewissermaßen so Menschen
von der Stange werden. Alle gleich. Macht der Herr nicht. Der Petrus ist zunächst einmal der Petrus
geblieben. Und der Johannes ist der Johannes geblieben. Und den Jakobus hat er auch erst mal
so genommen, wie der Jakobus war. Und da gab es Jünger, von denen hören wir wenig. Vielleicht
waren sie von ihrem naturell her etwas zurückgezogener. Das wissen wir nicht. Die Schrift
schweigt darüber. Aber wir wissen zum Beispiel, dass Petrus eine sehr deutliche und markante
Persönlichkeit war. Wir werden da gleich nochmal drauf zurückkommen. Aber der Herr gebraucht sie
so, wie sie zunächst sind. Und doch nimmt er sie auch in ihren natürlichen Veranlagungen und
Eigenheiten in die Schule. Petrus musste mit seinem naturell, mit seiner Persönlichkeit auch in die
Schule des Herrn. Da musste er lernen. Und doch gebraucht der Herr den Petrus als Petrus und nicht
als irgendeinen anderen. Und das können wir sogar bis hin zu den schriftlichen Diensten sehen.
Petrus hat Briefe geschrieben. Paulus hat Briefe geschrieben. Johannes hat Briefe geschrieben. Und
wenn wir das mal vergleichen, haben sie trotz der Leitung des Geistes Gottes, wir haben ja hier
inspiriertes Wort vor uns, haben sie doch eine besondere Färbung und Prägung. Du kannst den
Petrus von dem Paulus unterscheiden. Bis hin zu solchen, ich sag mal, Kleinigkeiten, wie sie
Dinge veranschaulichen und deutlich machen. Der Petrus holt seine Bilder ganz woanders her,
als zum Beispiel der Paulus, der sehr weit in der Welt herumgekommen ist. Der hat Athen erlebt,
der hat später Rom erlebt, der hat viel von der, ich sag mal, damaligen weltläufigen Kultur
miterlebt. Und da greift er manches aus dem städtischen Leben raus, was die Leute damals
bewegte, woran er Dinge deutlich machen konnte. Petrus macht das ganz anders. Jeder hat auch so
sein Thema, so wie der Herr ihn bestimmt hat, worin die Eigenart auch mit hineinfließt. Aber
wie wir sie auch vor uns sehen, sie sind alle mit ihrer Eigenart in der Schule des Herrn gewesen.
Sie haben, wie Paulus das mal sagt, nicht auf Fleisch vertraut, haben nicht auf natürliche
Befähigung vertraut, sondern haben das in die Schule des Herrn gegeben. Gewissermaßen gesagt,
Herr, gebrauch mich so wie ich bin und so wie du mich haben willst, wie du mich formen willst.
Und so sind sie dann ihren Weg gegangen. Und so erleben wir auch die besondere Petrus-Persönlichkeit,
dass der Herr sie zum Teil gebrauchen kann, sie in seinen Dienst stellt und Petrus geht da völlig
mit. Dann haben wir aber auch Gelegenheiten, wo der Petrus in seinem naturell seiner Eigenart mit
den Vorstellungen des Herrn arg kollidiert. Da redet er aus sich heraus. Jetzt können wir gleich
mal zu solch einem besonderen Wesenszug, zu solch einem Persönlichkeitsmerkmal kommen, wie wir es
bei Petrus gerade ausgeprägt vorfinden. Das ist seine Spontanität. Petrus war ein sehr impulsiver
Mann. Petrus war sehr dynamisch, sehr beweglich. Es war eine kraftvolle Persönlichkeit. Das können
wir mehr als einmal nachweisen. Das war ein Mann, der oft zu Aktivitäten schritt, wo die anderen es
eben noch nicht hatten. Ein Mann, der redete, der ein Zeugnis ablegte, wo andere es eben noch nicht
hatten. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Diese natürliche Eigenart hat Petrus oft in den Dienst
des Herrn gestellt und der Herr hat sie benutzt. Und wir sehen, dass er seine Eigenart mit hinein
brachte in dieses wunderbare Verhältnis der Nachfolge, dass auf einmal sein Herz so lebendig,
so gefüllt war. Und dann können wir sagen, wenn das Herz voll ist, geht der Mund über und dann
sehen wir, wie Petrus der Erste ist, der dann ein Wort sagt, eben weil sein Herz zubereitet ist,
weil er das ganz in die Sache Gottes gestellt hat. Das war das Licht, die Lichtseiten seiner
Persönlichkeit in der Nachfolge. Aber dann merken wir auch, das Gleiche kann auch mal umkippen und
dann ist der Petrus vorschnell oder dann macht der Petrus Fleisch zu seinem Arm. Diese Redewendung
gebraucht die Schrift. Da sehen wir auf einmal Versagen, was gerade der Petrus zeigt, der so
spontan, so impulsiv ist. Wir sehen immer, wie der Herr das in der Schule gebraucht, um daran zu
arbeiten, dass er das Positive verstärkt, dass er es benutzt. Und dass er das Negative, wo der Petrus
Korrektur erfahren muss, das unterzieht er auch seiner Schule. Er lässt den Petrus da nicht einfach
stehen, sondern er hilft ihm und das tut er auf sehr unterschiedliche Weise. Wir wollen ein wenig
versuchen und ich darf schon sagen, wir werden das Thema in gewisser Weise auch morgen, so der
Herr es schenkt, fortsetzen. Allerdings mit dieser thematischen Begrenzung, dass wir ja über diese
beiden Kohlenfeuer reden wollen. Aber da setzt sich im Grunde dieses Thema fort, dass der Petrus
immer und immer noch in der Schule des Herrn bleibt, aber dass er da auch lernt. Ich möchte
so einige Begebenheiten aus der Schrift vorstellen, aus den Evangelien, wo die Dinge sehr nah
beieinander liegen, aber zeigen, dass Petrus dann unterschiedlich reagiert, sich unterschiedlich
verhält. Wir haben heute Abend zunächst hier aus Matthäus 16 zwei Abschnitte gelesen. Ihr merkt,
die liegen dicht beieinander. Einer folgt aus dem anderen. In dem ersten Abschnitt legt Petrus ein
herrliches Zeugnis von der Größe des Sohnes Gottes ab. Und wir würden fast sagen, im nächsten
Atemzug ist er ungewollt ein Ärgernis für den Herrn. Der gleiche Petrus. Und daran können wir
schon mal eine Tatsache uns ins Gedächtnis rufen, dass beide Erscheinungsweisen oft sehr rasch und
dicht nebeneinander liegen können. Wir können geistig reagieren und im nächsten Augenblick
schon versagen. Wir können im Gebet sein, uns in der Abhängigkeit üben. Und dann stehen wir auf
vom Gebet, beginnen vielleicht unsere berufliche Arbeit und fallen sofort bei der ersten Aktion
aus dieser Abhängigkeit von unserem Herrn, machen da wieder Fleisch zu unserem Arm. Wir sitzen
vielleicht unter der Verkündigung oder lesen morgens ein Wort über die Wesenszüge des Herrn oder
über die Frucht des Geistes, die er bei uns sehen will. Und kaum sind wir auf der Arbeit, da kommt
so ein vielleicht ein quengeliger Kollege, provoziert uns kurz und schon versagen wir. So rasch geht das.
Ihr Lieben, hier haben wir eine gute Lektion vor uns, wie wir selbst mit diesem Thema umgehen.
Nun ist hat nicht jeder das gleiche Temperament und das gleiche naturell wie der Petrus, aber du
kennst doch deins, ich kenne meins und wir müssen alle damit in die Schule des Herrn, damit wir
brauchbar werden für ihn. Und wenn wir das einmal sehen, was hier geschieht, ihr Lieben, dann ist es
tatsächlich so, dass der Petrus erst mal zu einem wunderbaren Zeugnis gebraucht wird. Der äußere
Rahmen ist, dass der Herr da in Caesarea Philippi ist. Ich will über die Orte, den Ort nicht sagen,
wir müssen uns ohnehin so ein wenig beschränken, weil wir einige Beispiele vor uns haben. Aber dann
stellt der Jesus die Frage, was sagen die Menschen, will ich sein? Ich bin übrigens überzeugt, der
Jesus wusste das. Der wusste, was die Menschen über ihn dachten. Aber wir werden auch sehen,
dass er das sozusagen als Vorspann benutzt, um zu der eigentlichen Frage zu kommen. Wer sagt ihr
denn, dass ich sei? Aber erst mal, was sagen die Menschen? Und dann erleben wir, ich will das nur
mal kurz erwähnen, dass die zurückgebrachten Meinungen alle sehr edel von dem Herrn dachten.
Deine sagt, das ist der Elias, der Jeremias, irgendeiner der Propheten, sie hatten gute
Meinungen von dem Herrn, bloß sie hatten allesamt den einen Fehler, sie trafen nicht zu. Natürlich
war der Herr Jesus der Prophet, nicht ein Prophet und noch weniger Jeremias. Er hatte zwar einen
Vorläufer, wenn wir an 5. Mose 18 denken, ein Prophet gleich mir. In Johannes 1 fragen sie,
Johannes den Teufel, bist du der Prophet? Das war er sehr wohl, aber da war nicht nachgefragt
worden. Ein Prophet, nein der Herr lässt sich nicht einfach einreihen in die Menge der Propheten. Er
war der Prophet. Wir sehen also gute Meinung, aber alles greift nicht, trifft nicht zu. Und dann
fragt der Jesus, was denkt ihr denn? Was ist eure Meinung über meine Person, dass ich, der Sohn
des Menschen, so wie ich hier als wahrhaftiger Mensch vor euch stehe, wer bin ich in euren Augen?
In was hättest du gesagt? Natürlich haben wir jetzt das ganze Wort Gottes offenbar vor uns.
Wir können wunderbare Antworten geben, aber hier sollte die Antwort des Herzens entscheiden. Was
sagt das Herz der Jünger über Christus, den Sohn des Menschen? Und lasst mich mal sagen, was die
Jünger nicht tun, was der Petrus erst recht nicht tut. Wozu wir aber als Menschen oft neigen. Wir
gucken uns dann so die verschiedenen Meinungen an, die da sind und dann besteht die erste Gefahr,
dass wir uns einer Mehrheitsmeinung anschließen. Und dann glauben wir, dass das richtig sein müsste.
Wahrheit bei der Menge ist nie der Gedanke von Gottes Wort gewesen. Geistliche Entscheidungen sind
nie einfach, weil sie in der Menge getroffen werden, die richtigen. Das sind in den wenigsten Fällen
Mehrheitsentscheidungen. Ja, wonach richtet man sich sonst häufig? Hier hätte man sagen können,
da sieht man doch, wird alles kontrovers beurteilt, so heißt das heute. Kontrovers beurteilt, wie
sollen wir uns da eine richtige Meinung bilden? Die sagen doch aus guten Gründen, Prophet,
Jeremia, Ilija sind doch alles gute Meinungen. Aber sie kommen nicht überein. Wo soll ich meine
Position bestimmen? Das ist nicht nur eine Frage, wenn es um die Person des Herrn geht. Das ist eine
Frage, wenn es meine Beziehungen betrifft, die ich zum Worte Gottes habe, zu seinem Worte. Wenn
er uns einen Weg zeigt, welches ist der rechte Weg? Für mich persönlich, für meine Familie,
was ist der rechte Weg, wenn wir als Versammlung zusammenkommen? Auch in einer Zeit, wo so viele
Meinungen da sind, können wir uns dann zurückziehen, sagen, das wird kontrovers beurteilt,
kann man nicht wissen, wir laufen irgendwo hin und her? Oder suchen wir nach Mehrheitsentscheidungen?
Oder wer es am lautesten vorträgt? All das machen die Jünger nicht und Petrus erst recht. Wir leben
so, wie wir uns auf Gott und sein heiliges Wort zurückziehen müssen, ganz allein. Und in einer
ehrlichen, offenen Bindung an dieses Wort fragen, was sagt das Wort oder was sagt uns Gott? Kommen
wir nie zu dieser rechten Entscheidung. Und ich bin überzeugt, wenn Petrus jetzt die Initiative
ergreift, ist er innerlich, dieser spontane, kraftvolle Mann, offen für das, was Gott sagen
will. Petrus hat eine Glaubenszubereitung, Petrus hat bisher von Christus gelernt, er liebt ihn,
dem er bislang folgen durfte, seit jener Stunde, wo der Herr ihn angeschaut hat, tief ins Herz
geblickt hat, hat da was erkannt in dem Petrus und gesagt, du bist Petrus. Und er erinnert sich
vielleicht auch noch an die Begebenheit dort, anlässlich dieses Fischzuges, wo den Herrn in
seiner herrlichen Größe gesehen hat. Im Herzen hat er immer noch die Botschaft von Andreas,
seinem Bruder, wir haben den Christus gefunden, er war Christus. Aber jetzt kommt noch einmal die
Frage und wir sehen, dass er aus tiefer Liebe zu dem Herrn hier zubereitet ist und dann wird
er tatsächlich der Sprecher und ich glaube auch nicht ohne Grund. Wer so innerlich aufgeschlossen
ist und sich gebrauchen lässt, wird zu einem Kanal göttlicher Offenbarung wird und das ist hier der
Fall. Das haben wir heute in dem Maße nicht mehr, weil wir das Wort Gottes abgeschlossen und
vollständig vor uns haben. Aber hier gebraucht Gott diesen Petrus in dieser seiner Eigenart,
in dieser Situation, um ein wunderbares Zeugnis über Christus abzulegen. Das ist eine ganz
markante und besondere Stelle hier und es erfreut einen so, dass er gerade den Petrus,
diesen Mann dazu gebrauchen kann, es zu sagen. Wir wollen versuchen uns mal schrittweise diesem
Bekenntnis zu nähern, worin es seine besondere Bedeutung hat. Petrus sagt, du bist Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes. Christus heißt ja nichts anderes als Messias. Das eine ist griechisch,
das andere hebräisch. Das hat er ja von seinem Bruder gehört. Wir haben den Messias, den Christus
gefunden. Das war der Christus, von dem ja all die Propheten redeten, der Rettung und Heil für sein
Volk bringen sollte. Grat Matthäus entfaltet das, der den König vorstellt, diesen Messias,
den von Gott gesandten, Emmanuel würde er sein. Gott mit uns, er würde sein Volk retten von ihren
Sünden. Das war der lang ersehnte Messias und wir hatten sie auf ihn gewartet. Da waren die Leute,
die auf den Toast Israels warteten, zu denen hatte die Prophetin Anna die Botschaft gebracht.
Jetzt hatte sie auch Petrus und Andreas erreicht und sie stehen dazu. Wir haben den Messias
gefunden. Jeder fromme Jude wusste, dass natürlich dieser Messias auch der Sohn Gottes war und zwar
in einer besonderen Weise. Jetzt müssen wir so ein wenig differenzieren, wie die Schrift das
übrigens auch tut, im Blick auf den Sohn Gottes. Was sie wahrscheinlich alle erlebt hatten war,
dass der Herr Jesus, dieser Messias in Bethlehem geboren worden war. Sie kannten die Mutter,
das war Maria. Vielleicht hatten sie auch etwas über die näheren Umstände gehört,
aber darauf mussten sie sich nicht verlassen. Darüber hatte Gott gesprochen, dass er diesen
Sohn Gottes, der als wahrer Mensch in dieser Welt erscheinen würde, als von einer Frau geboren,
würde er als Sohn Gottes hier sein. Dann gingen die Gedanken zurück zu Psalm 2. Da wird von dem
Herrn Jesus, von dem Messias gesagt, du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Genau das bezieht
sich auf die Menschwerdung des Herrn Jesus, als aus einer Frau geboren, aber als Sohn Gottes geboren.
Das war etwas Besonderes, aber das war nichts Neues. So kannten ihn alle frommen Juden. Übrigens,
die Schreiber des Neuen Testamentes greifen zeitweilig darauf zurück. Wenn wir den Anfang
des Hebräerbriefes haben, der ist ja an Juden gerichtet, die den Herrn Jesus als ihren Heiland
erkannt hatten, da wird in Kapitel 1 auch dieser Vers aus Psalm 2 gesehen und das ist völlig übereins
mit der Ankündigung des Herrn Jesus vor Maria, wo in Lukas 1, Vers 35 steht, das aus dir Geborene
wird Sohn Gottes genannt werden. Das ist Sohn Gottes, wie Psalm 2 uns das vorstellt. War nicht
neu, aber Petrus betont es noch einmal, das bewegte schon sein Herz, dass jetzt der gegenwärtig war,
von dem Psalm 2 aussagt, er wird König über Zion sein, Reich Gottes aufrichten. Gestern haben wir
gehört, dass er dieses Evangelium des Reiches gepredigt hat. Welch eine Person stand da und
das bezeugte er. Und jetzt geht er noch einen Schritt weiter und dieser eine Schritt weiter
wird durch ein einziges Wort gekennzeichnet. Petrus sagt, du bist der Sohn des lebendigen Gottes. Das
war neu. Der lebendige Gott. Wenn der Herr Jesus Sohn des lebendigen Gottes ist, dann ist er erstens
Gott, dann ist er so wie Gott von Ewigkeit war, auch von Ewigkeit Leben ist. Wir denken an Johannes
1. Ist der Herr Jesus Sohn dieses ewigen und lebendigen Gottes, der Leben in sich hat, kein
gegebenes Leben, sondern Leben in sich hat. Johannes 1 sagt, in ihm war Leben und als solches
ist er Licht der Menschen geworden. Aber in ihm war Wesens eigen Leben, wie er übrigens auch
Wesens eigen Licht ist. Nicht geworden ist, dass nichts übertragen worden ist über Menschen,
sondern er war Licht und er war Leben. Und er wird hier gesehen als der Sohn dieses lebendigen Gottes,
der ewige Sohn des ewigen Gottes mit einem Leben, was ewig gültig ist, was unüberwindbar ist. Und
das ist hier sehr bedeutsam. Das war jetzt die Botschaft, die Petrus von dem Herrn Jesus abliegt,
dieses Zeugnis. Und der Jesus sagt Petrus glückselig bist du. Wir hätten diese Glückseligkeit heute
so ein bisschen anders formuliert, aber das tut ja mal nichts zur Sache. Es geht doch um die
Angelegenheit, dass der Herr sagt, glückselig Petrus bist du und er nennt ihn bei seinem
natürlichen Namen. Und dann sagt er aber, das haben wir Fleisch und Blut, nicht offenbart? Das hast
du nicht sozusagen durch eine gute Kombination aus den Schriften abgeleitet? Das hat nicht dein
fabelhaftes Erinnerungsvermögen zu Wege gebracht? Dein kluger Geist war hier nicht tätig? Nein,
überhaupt nichts aus deiner Natur, sondern Gott hat es dir geoffenbart. Gott, der Vater, hat diesem
Petrus, dem Jünger des Herrn, der so offen war für seinen Meister, der ihn so liebte, der so tief
beeindruckt in der Nachfolge stand, dem hatte der Vater etwas gesagt, wer sein Sohn ist, dass es
nämlich der Sohn des lebendigen Gottes ist. Und jetzt tut der Jesus was. Und jetzt sehen wir wie
in der Schule des Herrn. Wenn der Herr etwas gebrauchen konnte, lässt er in der Regel ein
Niederstehen, sondern er führt ihn weiter. Und zwar weiter auf dieser wunderbaren hohen Ebene,
und dann sagt er, jetzt werde ich dir etwas sagen. Und dann wiederholt er sich, du bist Petrus. Und
ich bin überzeugt, dass diese Wiederholung keine einfache Wiederholung war, sondern sie wird jetzt
in einen neuen Zusammenhang gestellt, du bist Petrus. Und dieser neue Zusammenhang würde dem
Petrus noch deutlicher machen, was es mit diesem neuen Namen auf sich hat. Er sagt, du bist Petrus
und auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen. Ein wunderbares Gedankengut, das der Herr
hier entfaltet, nachdem sein Name, dieser herrliche Name vorgestellt worden ist. Er sagt, auf diesen
Felsen werde ich meine Versammlung bauen. Lieben, erst einmal der Gedanke, der Herr Jesus spricht
davon, dass er die Versammlung bauen wird, als Haus Gottes. Und zwar aus lebendigen Steinen,
so muss Petrus hinterher erklären, in seinem ersten Brief, aus lebendigen Steinen, da würde
Christus ein Haus bauen und er allein, von der Stadt Hebräer Elf, ich darf das nur mal einfügen,
wird gesagt, deren Schöpfer und Baumeister Gott ist. Da ist kein Mensch daran beteiligt, an diesem
Haus zu bauen. Der Versammlung Gottes dieses Hauses oder des Tempels, Behausung Gottes im Geist, sagt
Epheser 2, das würde völlig alleine machen. In diesem Hause Gottes, was der Herr baut, sind nur,
nur lebendige Steine. Das ist was ganz anderes als das große Haus, von dem leider Paulus dem
Timotheus schreiben muss. Was ganz anderes. Hier gibt es nur lebendige Steine. Ich darf einfach
der Absicherung vielleicht mal sagen, wenn es um das Bauen am Hause Gottes geht, wird das auch mal
aus einer anderen Perspektive betrachtet, nämlich aus der Perspektive der Verantwortlichkeit des
Menschen. Das lesen wir in 1. Korinther 3, wo da sogar hinter welche waren, die Holz, Heu, Stroh bauen
wollten und völlig versagten, weil sie nicht begriffen hatten, was Haus Gottes ist. Aber auch
da sagt Paulus, einen anderen Grund kann niemand legen, der gelegt ist. Das ist nämlich Christus.
Und jetzt kommen wir zum Inhalt dieser Bemerkung, die der Herr Jesus macht. Auf diesen Felsen werde
ich meine Versammlung bauen. Ihr wisst wahrscheinlich alle, dass dieser Vers gründlich
missverstanden ist. Ich war einmal im Petersdom in Rom, im Vatikan und wenn man da in die Kuppel
hochschaut, dann sieht man in großen Lettern, ein Buchstabe ist drei Meter groß, sieht man diesen
Spruch auf Latein und auf Griechisch. Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine
Versammlung bauen. Wir wissen, was diese Kirche dafür ein Irrtum abgeleitet hat, als ob Petrus
das Fundament der Kirche Christi sei. Nein, das steht hier nicht. Petrus ist auch nur der Stein
und eben nicht der Felsen. Der Fels ist Christus. Der Herr sagt im Grunde, auf das, was du da gerade
gesagt hast, auf dieses Bekenntnis, will ich die Versammlung bauen. Und zwar meint dieses
Bekenntnis Christus als den Sohn des lebendigen Gottes, der Sohn des Menschen gewesen ist. Sohn
des lebendigen Gottes. Auf dieses Fundament würde Christus seine Versammlung, dieses wunderbare
geistliche Haus bauen. Das Schöne ist, dass dieses Fundament der Versammlung des lebendigen Gottes,
die der Herr Jesus erstmalig hier erwähnt, nur in grundsätzlichen Anmerkungen, die weiteren
Erklärungen, Christus und die Versammlung, das hat er dem Paulus überlassen. Das sollte er zu
seiner Zeit offenbaren und entfalten, was es auf sich hat mit dem Geheimnis Christus und die
Versammlung. Und doch gibt der Herr Jesus hier schon diese grundlegenden, fundamentalen Hinweise.
Und wie diese Versammlung auf den Felsen Christus, den Sohn des lebendigen Gottes,
gegründet ist, würde auch diese Versammlung mit all ihren lebendigen Steinen unüberwindbar sein
für das Hades Pforten. Das meint hier für die Macht, die Satan im Tode hat. Die würden diese
Versammlung nicht überwältigen können. Erleben die Versammlung des lebendigen Gottes, wozu wir
gehören, als lebendige Steine. Wir sind unter der Macht des Todes weggerückt. Satan als dieser
Feind, der die Macht des Todes gehabt hat, ist seit Golgatha geschlagen, überwunden. Hebräer 2
hat den zunichte gemacht, der die Macht des Todes hat. Das ist den Teufel. So dass wir jetzt
erleben, verbunden mit diesem Todesüberwinder Christus, weil in ihm ein unüberwältigbares
Leben war, ein unauflösliches Leben, haben wir ebenfalls mit ihm und in ihm ein unauflösbares
Leben als Versammlung Gottes. Das Auferstehungsleben Christi besitzt du, das darf ich besitzen. Insofern
merken wir auch, dass die Versammlung von der Christus hier redet, nicht irgendwie eine
Haushaltung oder eine Einrichtung ist im zeitlich irdischen Rahmen, sondern dass sie weit darüber
hinaus geht. Sie hat Ewigkeitsbedeutung. Das macht uns die Schrift später auch noch deutlich. Und
dieses wunderbare Zeugnis, das sagt der Herr dem Petrus, dem Mann, der so ein offenes, weites und
lasst uns ruhig sagen, impulsives Herz für den Herrn Jesus gehabt hat. Dass er bereit war, sich von
dem Vater diese Botschaft über seinen Sohn geben zu lassen. Und dann hat der Sohn ihm dieses
Zeugnis über seine Versammlung gegeben. Abschließend möchte ich sagen, dass der Jesus den Gedanken des
Reiches auch angesichts der Versammlung, die kommen sollte, nicht ad acta legt. Der Jesus wird
auch auf dieser Erde seine Gedanken, das heißt Gottes Gedanken, vollständig zu Ende führen. Das
Reich Gottes wird einmal auch in seiner prachtvollen Weise entfaltet werden. Wir denken an das
Tausendjägereich. Aber auch jetzt schon ist Reich Gottes. Zwar in seiner verborgenen Weise. Die
Schrift belehrt uns darüber. Der König ist verworfen. Er war hier mitten unter ihnen. Aber die
Menschen haben ihn verworfen. Sie wollten nicht, wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.
Und doch lässt Gott nicht los von diesem Gedanken. Und Petrus bekommt außerdem die Schlüssel zu
diesem Reiche. Ich sage sehr deutlich, nicht zur Versammlung des lebendigen Gottes, sondern zu
diesem Reiche. Ich darf nur sagen, dass er sie gebraucht an ganz wesentlichen Stellen. Wenn er
in der Apostelgeschichte zum Beispiel diese Tür, wo er die Schlüssel gebraucht, öffnet für die
Juden. Denken wir an seine Botschaft in Kapitel 2. Dass er sie öffnet für die Nationen. Denken
wir daran, wie er dem Cornelius, diesem Römer begegnet. Einem Heiden, der gottesfürchtig ist,
aber der die Botschaft noch hören soll. Wo dann Petrus dasteht und sagt, für wahr jetzt begreife
ich, dass Gott nicht nur das jüdische Volk anschaut, sondern dass das Heil bis zu den
Nationen hingelangt ist und er ihnen auch die Gabe des Heiligen Geistes gegeben hat.
Petrus bekommt diese Aufgabe. Er bekommt Verwaltungsaufgaben vom Sohne Gottes übertragen,
die der Petrus in einer ergreifenden und wiederum so für ihn typischen entschiedenen Weise ausgeführt
hat. Was wir jetzt denken, wenn wir den Mann gerade so erlebt haben, mit vollem Verständnis
für das, was gerade geschehen ist. Wir hätten doch gesagt, dem Mann kann so schnell nichts
passieren. Was hat der für eine klare Meinung, einen festen Standpunkt. Der Mann hat ein Fundament
und das hatte Petrus auch. Er hatte auch Liebe zu seinem Herrn, dass er das mit Leben füllen konnte,
was er hier sagt. Und doch sehen wir, ihr Lieben, dass das Fleisch dann auf einmal doch wieder
tätig ist. Dann wird er zu einem ungewollten Ärgernis. Ich möchte mal den Finger darauf
legen, wie der Herr damit umgeht. Wir wissen ja, der Herr hatte gesagt, dass er sterben müsste,
nachdem er vieles erdulden musste von den Juden, dass er aber dann am dritten Tag auferstehen
würde. Vielleicht war der Petrus noch bei dem Reichsgedanken, hat gesagt, dann werden wir doch
mit dir mitregieren. Vielleicht sind wir dann einflussreiche Personen hier, Schlüssel des
Reiches. Und jetzt redet der Jesus vom Sterben. Das passt doch nicht zusammen. Und jetzt fängt
er an, natürlich zu reagieren. Natürlich. Und kommt zu den falschen Ergebnissen. Ich will mal
sagen, der Petrus hat das hier gut gemeint, aber das gut Gemeinte ist ja leider nicht immer das
Gute. Petrus hat vieles gut gemeint, bis zu dem Schwertstreich, den hat er auch gut gemeint und
doch war es nicht gut. Der Herr muss ihn hier korrigieren. Hier sehen wir die Schattenseiten
des Petrus. Und wie macht der Herr das? Ich will nur mal so ein bisschen die besondere Art hier
herausweisen, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Der Herr sagt nicht, Petrus, hör mal, das muss ein
bisschen anders verstehen. Ich werde doch gehen, ich werde doch leiden, ich werde doch sterben.
Der Herr sagt auf einmal, weiche hinter mich, sagt er. Jetzt würden wir sagen, das ist aber doch ein
bisschen arg hart. Aber was der Herr tut, ist richtig. Und darüber steht uns kein Urteil zu.
Wir können übrigens fragen, warum hat vielleicht der Herr so reagiert? Ist das vielleicht eine
besondere, vielleicht eine typische Vorgehensweise des Herrn, wenn er Jünger in seine Schule nimmt?
Ich glaube es fast. Was ist nämlich hier das Besondere? Der Herr Jesus erklärt nicht, er
entfaltet den Irrtum des Petrus nicht, sondern er kommt sofort auf den entscheidenden Anfangspunkt,
auf die Quelle zu sprechen, aus der die ganze Meinung herausgekommen ist. Das, was der Petrus
gesagt hat, hatte doch einen Ursprung. Das hatte eine Quelle. Und der Jesus zieht gewissermaßen einen
großen Bogen. Keine Diskussion, keine Erklärung im Detail, sondern zur Bewertung der Quelle. Aus
welcher Quelle kam das, was du gesagt hast? Und da sagt der Herr, weiche hinter mich, sagt er.
Das macht uns in allem ernst deutlich, auch wenn es sehr pointiert formuliert worden ist,
dass eine Quelle ja nichts Süßes und Bitteres zugleich spulen kann. Entweder solch eine Quelle
oder solch eine Quelle. Entweder werden wir vom Geist Gottes geleitet oder wir leiten uns selbst.
Unsere alte Natur leitet uns, vielleicht unser Fleisch leitet uns. Entweder oder.
Der Jesus sagt dem Petrus gewissermaßen, du hast dich durch dein natürliches Denken,
durch das Fleisch leiten lassen und du weißt doch, wer der Inspirator dessen ist. Weiche
hinter mich, Satan. Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst auf das, was der Menschen ist.
Vielleicht war das der Gedanke, etwas werden zu wollen im Reich, möglichst jetzt. Aber du
sinnst nicht auf das, was Gottes ist. Gottes Wege und Gottes Pläne mit dem Herrn waren schon anders.
Aber das hatte Petrus in diesem Augenblick nicht begriffen. Und der Herr korrigiert ihn auf diese
Weise. Lass mich mal vorab sagen, es gibt andere Gelegenheiten, die wir nicht berühren werden an
diesen Abenden, weil die Zeit einfach nicht reicht. Da erklärt der Jesus sehr geduldig
und sehr langmütig alles, was der Petrus falsch sagt. Denk nochmal an die Fußwaschung. Herr,
du willst meine Füße waschen? Missbilligung des Handelns des Herrn. Dann noch schärfer,
er lehnt glatt ab mitnichten. Der Herr muss sagen, hast du wieder gut gemeint. Aber lass mich doch
mal tun, ihr Lieben, zuwarten können. Der Herr erklärt ihm das. Er sagt ihm auch, du verstehst
nicht alles sofort Petrus. Lass es jetzt erst mal geschehen. Übernimm das doch einmal, weil ich es
sage und nicht, weil du es verstehst. Und dann die dritte Sache bei der Fußwaschung. Als er dann
verstanden hat, dass es eine besondere Bedeutung hatte, da wollte auf einmal nicht nur die Füße
gewaschen bekommen, sondern da wollte ganz gewaschen werden. Da überzieht er das wieder
zur anderen Seite. Und dann hätte er die Fußwaschung ihrer besonderen Bedeutung beraubt.
Herr Jesus erklärt es ihm wieder. Petrus muss das so verstehen. Du schießt wieder übers Ziel raus,
Petrus. Komm zurück zu dem, was ich gesagt habe. Da erklärt er es. Da macht er es ganz anders.
Und wir werden gleich beim nächsten Beispiel sehen, wie der Herr Jesus wieder eine andere
Methode anwendet, um auf seinen Petrus einzugehen. Wir kommen nämlich jetzt zu einer Begebenheit,
wo es um Fragen in der Jüngerschaft geht. Wo wir wieder sehen, dass Petrus einen besonderen Bezug
zu diesem Thema hat. Und wir lesen das in Matthäus 17 ab Vers 24. Ich will das nicht alles lesen. Es
geht da um diese Begebenheit, wo die Steuereintreiber kommen und interessanterweise den Petrus fragen,
Hör mal, zahlt dein Meister eigentlich Steuern? Da wird eine Frage gestellt, die wird an Petrus
herangetragen. Ich darf mal die zweite Frage nennen. Die wird eben nicht an Petrus herangetragen.
Und der Herr Jesus schließt da übrigens auch nicht eine Frage an, durch die Petrus korrigiert wird.
Sondern bei diesem zweiten Fall des Fragens, da fragt er Petrus den Herrn. Das ist umgekehrt.
Aber da muss der Petrus nicht korrigiert werden durch die Frage des Herrn, sondern da will er
was wissen. Da zeigt Petrus diese gute Seite der Lernwilligkeit. Wir wissen, dass in diesem
18. Kapitel die Frage aufgeworfen ist, was ist denn, wenn ein Bruder gegen mich sündigt oder gegen
dich? Dann wird das erklärt. Und der Herr Jesus kommt mit diesen Erklärungen zum gewissen Schlusspunkt.
Und jetzt merken wir auf einmal, der Petrus bleibt da nicht bei stehen. Der macht sich Gedanken
darüber. Das ist immer gut, wenn wir uns Gedanken machen. Wir sollen ihn fragen. Ihr Lieben, man
lernt sehr, sehr gut durch Fragen. Und Fragen verraten oft, welches Verständnis ich habe.
Fragen gehören zur Jüngerschaft. Da sollen wir fragen, was Gottes Wort sagt. Aber diese guten
Fragen, nicht das allerwählte Hinterfragen, sondern das Fragen des Lernen Wollens. Herr,
ich möchte dein Wort verstehen. Ich möchte dich mehr verstehen. Ich möchte die Arbeit besser
verstehen, ob du mich gebrauchen willst, wo du mich gebrauchen willst, wie du mich gebrauchen
willst. Herr, ich will das verstehen. Zeig es mir bitte. Und dieses Fragen hat der Petrus,
ich meine fast wie kein anderer, praktiziert. An der anderen Stelle hat der Jesus die Gleichnisse
erzählt. Petrus ist der Sprecher und sagt, Herr, deute uns diese Gleichnisse. Ein nächstes Mal
hat der Herr wieder ein Gleichnis gesagt. Da sehen wir den Petrus und sagt, Herr, ist das Gleichnis
für alle oder ist das für uns? Das hat er nicht verstanden. Also fragt er den Herrn. An der
richtigen Stelle fragt er den Lehrer. Und wer ist ein Lehrer wie er? Ihr Lieben, lasst wir viel,
viel fragen. Gottes Wort bietet Anlass zu vielem guten Fragen. Dass wir manches Fragen auf den
Knien tun. Herr, zeig es mir. Ich möchte es gerne wissen. Ich darf besonders an junge Leute
appellieren. Wenn ihr Fragen habt, auch was ist euer persönlicher Lebensweg? Es gibt manche
gravierende Entscheidungen. Manche. Ihr wisst, woran wir alle denken. Also typische Standard
Entscheidungen, die aber so bedeutsam fürs ganze Leben sind, dass wir da den Herrn fragen. Was ist
dein Wille, Herr? Wenn es um den Weg geht, den ich im Glauben gehen möchte, so wie es in der
Apostelgeschichte immer heißt, da waren welche, die waren des Weges. Bin ich auf diesem Weg,
den Gottes Wort beschreibt? Bin ich da? Herr, zeige es mir. Aber dieses redliche Fragen vor
dem Angesicht des Herrn. Und er wird dich nicht ohne Antwort lassen. Das hat der Frager Petrus
erlebt. Und hier wird das Thema nach der Vergebung gestellt. Wie oft soll ich meinen Bruder vergeben?
Gerade hast du davon gesprochen, wie man umgehen soll, wenn ein Bruder gegen dich gesündigt hat.
Aber wie oft sollen wir ihn denn vergeben? Lassen wir mal bei diesem Punkt bleiben. Ich will das
auch nicht weiter entfalten, aber doch mal zumindest anleuchten, welche gute Antwort zu
diesem wichtigen Thema der Petrus erhält. Wir hätten vielleicht gesagt zweimal. Vielleicht in
einer Sache nur einmal. Denn der Wiederholungsfall würde ja zeigen, dass das ein ganz hart gesottener
ist. Da brauchen wir so schnell nicht ein zweites Mal zu vergeben. Wenn er sich immer was Neues
leistet oder ich hinterher von so und so vielen Brüdern oder Schwestern umgeben bin, der eine
tut mir das, der andere tut mir das. Soll ich dann immer vergeben? Soll ich immer vergeben? Wie oft
eigentlich? Das Vergeben ist genauso wichtig, wie es uns oft schwerfällt. Weil wir immer Genugtuung
haben wollen. Und Genugtuung haben ist was anderes als vergeben. Wir haben unser Ehrgefühl. Darauf
beharren wir oft. Dann wird da eingefordert, er muss um Vergebung bitten. Dann sind wir ja bereit,
ganz großzügig erklären wir das. Aber erst soll er sozusagen, wie der Volksmund sagt, zu Kreuze
kriechen. Wir reden hier nicht, und Gottes Wort tut es auch nicht, was die Seite dessen betrifft,
der um Vergebung zu bitten hat. Sondern hier geht es um uns, die wir vergeben sollen. Muss der Bruder
erst zu Kreuze kriechen? Völlig am Boden zerknirscht sein? Die Geschichte kenne ich ja
zum Beispiel, wie da ein Kaiser zum Papst gegangen ist, der ihn in Kirchenbannen gesteckt hat. Dann
musste der arme Heinrich da tagelang in der Winterskälte um das Schloss bei Odeburg bei
Canossa wandern, bis der Papst sich endlich mal bereit erklärte, ihm zu vergeben. Ich glaube,
das war kein guter Stil. Eben der Herr zeigt uns das anders. Er sagt erstens, wir sollen sieben
mal siebzig, das heißt immer, vergeben. Immer. Und dann greife ich zu diesem Thema mal eine Stelle
aus dem Kolosserbrief heraus. Da wird gesagt, wenn es um das Leben der Auserwählten, der Heiligen
geht, dass sie vergeben sollen, nicht weil Christus uns vergeben hat. Das wäre ja schon
was Großes. Sondern wie auch der Christus uns vergeben hat, können wir das. Petrus wird hier
mit einer Lektion konfrontiert, wie das Rechte vergeben stattfinden soll. Sieben mal siebzig
unermüdlich Vergebung erteilen, wenn der Bruder kommt und um Vergebung bittet, die Bereitschaft
haben und dann wieder Christus euch vergeben hat. In dem anschließenden Gleichnis macht der Herr das
deutlicher. Wir wollen es nicht mehr berühren. Aber da bekommt dieser Frager, dieser Fragende,
dieser interessierte, dieser aufgeschlossene Jünger Petrus gute Antworten von dem Herrn. Das ist der
Weg geistlichen Wachstums. Das darf ich ruhig auch mal unseren jungen Geschwistern sagen. Mit guten
Fragen zum Herrn kommen, an sein Wort herangehen, aber dann auch die guten Antworten. Nicht die ich
mir wünsche, sondern die Gott mir gibt. Und jetzt kommt das Problematische. Auch wieder mit einer
Frage verbunden. Wie ist das mit den Steuern? Haben wir eben schon angeschnitten? Da Petrus sagt,
ja ja, mein Herr zahlt Steuern. Ich habe so den Eindruck, dass er den Herrn da auf die Stufe eines
guten jüdischen Bürgers ziehen wollte. Dass der Eindruck erweckt wird, unser Meister macht alles
akkurat, ohne jede Beanstandung. Natürlich, wenn Steuern gefordert werden, zahlt er Steuern. So,
das war die Aussage von Petrus. Hat er natürlich daneben gegriffen. Wieder gut gemeint, aber es war
nicht gut. Jetzt müssen wir mal sehen, wie der Herr Jesus mit diesem Fehler von Petrus umgeht.
Er sagt nicht noch einmal weiche hinter mich, sondern jetzt macht der Jesus das als guter
Lehrer wieder ganz anders. Er sagt Petrus, und zwar macht er das im Haus, nicht in der
Öffentlichkeit. Und er kommt gewissermaßen dem Petrus zuvor. Das steht hier im Text. Er
kommt ihm zuvor und dann stellt er ihm eine Frage. Sag mal, von wem erheben die Könige der Welt
eigentlich Steuern? Von ihren Söhnen, die ihm nahestehen oder von den Fremden? Das war ein
einfaches Thema. Natürlich sagt er Petrus, von den Fremden, ist doch klar, doch nicht von eigenen
Leuten. Warum war es denn so schwer gefallen, dass er sagte, ja, der Herr Jesus, der zahlt Steuern und
nicht zu einer anderen Antwort gekommen ist. Er hatte doch erlebt, dieser ist Christus, der Sohn
des lebendigen Gottes. Dazwischen lag das Ereignis auf dem Berg Tabo, dem Berg der Verklärung, wo
der Himmel sich öffnete. Der Vater sprach, dieser ist mein geliebter Sohn. Muss der Steuern zahlen,
wenn er in dieses Haus Gottes kommt, in dem ihn sein Volk schon immer angebetet hat? Und als er
seinerzeit als Jehova des Alten Bundes dieses Haus besuchte, erstmalig in es einzog, da konnte
die Priester nicht hineingehen, weil die Herrlichkeit Gottes dieses Haus erfüllte. Und
jetzt stehen die gleichen jüdischen Führer da und verlangen Steuern von dem Sohne Gottes,
der als wahrer Sohn des Menschen je ist. Warum ist Petrus nicht zu einer anderen Antwort gekommen?
Er kannte doch den Sohn Gottes. Der Herr macht das durch diese einfache Vergleichsfrage deutlich.
Petrus, zahlen die Söhne Steuern? Da muss der Petrus natürlich sagen nein. Das Ergebnis dieser
Frage ist noch gar nicht mal das interessanteste, sondern die Art und Weise, wie der Herrgottes
hier vorgeht. Wir haben den Eindruck, er erniedrigt sich, dieser Erhabene erniedrigt sich so sehr,
damit er diesen Menschen der Welt kein Ärgernis gibt und sagt, ich zahle die Steuern. Haben wir
gut gehört? Der Sohn des lebendigen Gottes, Schöpfer Himmels und der Erde, der König,
der verheißene Messias zahlt hier die Steuern, weil die Menschen in ihrer Verblendung die
Steuern fordern und er will ihnen kein Ärgernis geben. Er sagt, ich zahle. Dieser Erhabene,
wie sehr erniedrigt er sich, indem er sich bereit erklärt, Steuern zu zahlen. Wie tief.
Eine Lektion in Sachen Erniedrigung, Demut. Und dann fügt der Jesus noch eine Lektion der Liebe,
der Wertschätzung bei. Dann sagt er, Petrus, wir bezahlen. Und dann kommt das nächste Wunder,
wo der Herr Jesus aus seiner Schöpferallmacht heraus wieder handelt, ähnlich wie bei dem
Fischzucht und sagt, geh, fang den Fisch, im Maul hat der ein Stater. Das war genauso viel,
wie Petrus und der Herr an Steuern bezahlen wollten. Ein Stater sind zwei Doppeldrachmen.
Da leuchtet wieder seine Schöpferallmacht auf, bei der gleichen Person, die eben gesagt hat,
ich zahle Steuern. Aber warum will der Herr diesen Stater haben? Warum nicht nur die Doppeldrachme,
ein Stück, einmal Steuern, sondern er sagt, zahl das für dich und für mich. Da steht diese herrliche
Person und mir kommt es fast so vor, als ob er den Arm um seinen Petrus legt und sagt, komm,
ich und du, wir zahlen jetzt Steuern. Der ewige Sohn Gottes legt seine Hand auf seinen Petrus und
sagt, komm, wir zahlen Steuern. So verbindet sich der Herr in seiner tiefen Erniedrigung und doch
ist er der Erhabene mit seinen Jüngern, die ein Herz von Liebe für ihn haben und doch mal falsch
gehandelt haben, wieder mal falsch gehandelt haben. So korrigiert der Herr, so nimmt er in
seine Schule. Jetzt kommt der dritte Schritt und das soll für heute der letzte sein und ich denke,
das Erlebnis, was Petrus mit dem Herrn auf dem Meer hat, bei dieser stürmischen Überfahrt,
kennen wir alle. Und lasst uns unter Gebet auch heute Abend das entgegennehmen, was Gottes Wort
uns über dieses Erlebnis sagt, damit es Neubelebung für unseren Glauben ist. Wir lesen das ja in
Matthäus 14. Ich bleibe extra im Matthäus Evangelium, weil diese Begebenheit in Matthäus
allein dieses besondere Verhalten des Petrus schildert, dass er nämlich aus dem Schiff heraus
steigt. Und bei dieser Begebenheit sehen wir, wie im Leben dieses Mannes der große Glaube und der
Kleinglaube so ganz dicht beieinander liegen. Großer Glaube und Kleinglaube. Ich sage es schon
mal vorweg, der Petrus kommt bei dieser Aktion häufig bei uns zu schlecht weg. Wir sehen da
nur den Kleinglauben, wie er versinkt und dann ruft, Herr rette mich. Das Bild von Petrus haben
wir. Aber was wir vielleicht zu schnell übersehen, dass er auch mal erste Schritte genommen hat über
das Wasser. Die hat Petrus genommen. Der ist im Glauben aus dem Boot rausgestiegen. Das war der
große Glauben. Aber dann, wissen wir, kam diese Wandlung, das auf die Welle sah und dann sank er
und der Herr musste ihm sagen, Kleingläubiger, warum zweifelst du? Das hat er aber nur über
diesen zweiten Teil gesagt, wo er das zeigte, nicht zum Anfang. Da hat er gesagt, komm. Wir
kennen ja die Gesamtsituation. Etwas, was uns schon so oft getröstet hat, was uns immer wieder auch
heute Abend ermutigen darf. Wenn wir das praktisch betrachten, in der praktischen Bedeutung für uns,
wir sind auch auf einer Überfahrt. Der Herr Jesus hat uns vorausgeschickt. Sie sollten
vorauffahren. Damit sagt er, ihr werdet an das Ziel kommen und weil wir ihm vorausfahren sollten,
sagt er, wird es auch ein Wiedersehen da am anderen Ufer geben. Ich schaue jetzt mal ganz
weit nach vorne, ihr Lieben. Ihr kennt das Lied, am anderen Ufer, da gibt es kein Leid. Am anderen
Ufer, da gibt es nur Freude. Am anderen Ufer, da werden wir den Herrn treffen. Auf dieses Ufer
leben wir zu. Da fahren wir mit unserem Lebensschiff über dieses Meer, was so oft stürmisch ist, wo so
oft die Wellen hochgehen. Vielleicht gehen sie bei dir im Augenblick auch hoch. Vielleicht gehen
sie hoch. Vielleicht bist du auch in dieser vierten Nacht wachend Situation, wo du wartest und wartest
und kämpfst. Die Sorgen lassen nicht nach. Die Bedrängnisse werden nicht weniger. Du weißt nicht,
wie du weiterkommen sollst. Aber lass dir Mut machen. Tu es genauso wie die Jünger. Rudere
weiter. Sie sind gerudert. Sie haben die Ruder nicht einfach schlapp hängen lassen. Sie hatten
das Ziel vor Augen und die Anweisung des Herrn, fahrt voraus. Dieses Rudern des Glaubens haltet
an, damit das Schiff auf Kurs bleibt zum anderen Ufer. Und dann dürfen wir wissen, wenn auch diese
Zeit bis zur vierten Nacht wachend mit so viel Übung und Mühe gefüllt ist. Er ist auf diesem
Berge. Da wollte er sein, um zu beten. Und Markus sagt, er sah sie beim Rudern notleiden, in welch
ein Trost. Der Herr sieht uns beim Rudern notleiden, wenn die Verhältnisse denn da sind. Das entgeht
ihm nicht. Dafür liebt er uns zu sehr, als dass er es einfach ignorieren sollte und wollte. Er
sieht uns. Und das ist der, der auf dem Berge betet. Lass mich mal sagen, der hohen Priesterlich für
uns tätig ist. Das tut er für dich und für mich. Dann kommt er über diese tausenden Fluten. Ich
freue mich, dass es in dem Neuen Testament zwei Begebenheiten gibt, wo der Herr sich seine Jünger
auf diesem tobenden Meer annimmt. Bei der ersten Begebenheit nehmen sie ihn mit im Boot und er
schläft auf dem Kopfkissen. Da gehen die Wellen hoch und er schläft immer noch, ihr Lieben. Dieser
wahrhaftige Mensch, der auch in diesen Nöten und Drang sein absolutes Vertrauen hat. Und das ist
sein Frieden. Bewahr mich Gott, denn ich traue auf dich. Psalm 16. Da kommt dieser wahre Mensch,
Jesus Christus, in den Blick, der auf Gott traute. So sehen wir ihn in dem Boot, als er auf dem
Kopfkissen schläft. Aber er war im Boot, der Jünger, der Seinen. Und die haben die Not blank
erlebt. Liegt dir nichts daran, sagen sie. Und dann steht der Herr auf, hebt er die Hand, der
da gerade noch geschlafen hat, menschlichen Bedürfnissen nachgekommen ist. Er hebt die Hand
und sagt Schweig, Verstumme. Und alsbald war eine große Stille. Das vermag der Herr. Und da ist der
Herr im Boot bei den Seinen. Er ist da. Auch wenn du nur die Not siehst, wie die Wellen dich
vernichten wollen. Und vielleicht kein Verständnis im Augenblick hast, dass der Herr da nicht eingreift,
dann lass das doch deinen Trost sein, dass er da ist. Siehe, ich bin bei euch alle Tage. Auch wenn
du durchs finstere Tal gehst, bin ich bei dir. Ich bin bei dir. Und bei dieser Gelegenheit,
ihr Lieben, da lässt er sie schon fahren. Aber dann kommt er wandelnd auf dem See. Wenn diese
tobenden Wellen die Umstände des Lebens, die bedrängenden, notvollen Umstände darstellen,
geht der Herr Jesus oben drüber. Souverän geht er über diese Dinge. Er steht darüber,
ihr Lieben. Er steht wirklich darüber. Den Herrn fechten diese Dinge nicht an. Er steht darüber.
Aber er kommt sozusagen auf diesen Umständen zu uns, die wir bedrängt sind. Und was tut er dann?
Selbst wenn es in der vierten Nachtwache ist. Selbst wenn sie schon 25 oder 30 Stadien gerudert
sind, wie Johannes sagt, dann sagt er, seid gutes Mutes. Ich bin's. Fürchtet euch nicht.
Dann kommt er zu uns in die Not hinein, in die Bedrängnis. Aber er zeigt uns, dass er der ist,
der über allem steht, der nicht angefochten werden kann durch unsere Bedrängnisse. Und als solcher
spricht er dann zu dir und zu mir. Sei doch guten Mutes. Ich bin's. Ich bin doch bei dir jetzt.
Mich fechten deine Übungen doch nicht an. Ich bin größer. Der Helfer ist größer als jede Not.
Er hat es unter seinen Füßen. Fürchtet euch nicht. Und das ist in der Tat geeignet,
unsere Herzen in Frieden sein zu lassen. Und was ist jetzt das Besondere von Petrus?
Der Petrus sagt, Herr, wenn du es bist, befiehl mir zu dir zu kommen. Wenn du es bist. Gewissermaßen
auf dein Wort nur hin, Herr Jesus. Nur wenn du es bist, dann befiehl du mir. Ich will nichts
aus eigenen Kräften, aus eigenen Entschlüssen tun. Aber dann befiehl mir zu dir zu kommen.
Welches Verlangen hat Petrus, bei dem Herrn zu sein? Auch in dieser Situation. Und dann sagt
der Herr nur dieses eine Wort, komm. Und das ist für mich so erstaunlich, ihr Lieben,
dass der Herr erst sagt, komm. Dass er das seinem Petrus gewissermaßen zutraut. Und dass der Petrus
den Bootsrand tatsächlich übersteigt. Wir müssen uns das ganz realistisch vorstellen. Und den ersten
Schritt in das tosende Meer tut er ihm. Wo jeder vernünftige Menschengedanke sagen würde, unmöglich
Petrus, was machst du? Da geht Petrus. Petrus ist außerhalb des Schiffes gewesen. Was gab
ihm die Rechtfertigung zu diesem Schritt? Dass der Herr gesagt hat, komm, komm. Aber komm zu mir.
Und auf diesem Weg zu ihm hin, das wird betont hier in Gottes Wort, darin fand Petrus die Kraft,
das zu tun, ohne zu versinken. Petrus geht gewissermaßen auch über den Umständen. Die
Wellen sind nach wie vor da. Deine Bedrängnisse werden nach wie vor da sein. Aber sie werden
dich nicht mehr anfichten. Du wirst sie gewissermaßen auch unter den Füßen haben. Du wirst zu innerer
Ruhe kommen. Warum? Weil Christus gesagt hat, komm, komm zu mir. Und dein Herz zu Christus hinzieht,
in den Mut und der Zuversicht des Glaubens. Deshalb gehst du. Das ist schon großer Glaube.
Und dann kommt auf einmal dieser Blick zur Seite. Schade, nicht? Aber ich verstehe,
dass Petrus da auf die Wellen geguckt hat. Vielleicht hätte ich noch schon viel früher
geguckt. Vielleicht wäre ich überhaupt nicht ausgestiegen. Du vielleicht auch nicht. Die im
Boot blieben, haben vom Herrn keinen Tadel bekommen. Aber sie haben auch nicht die Erfahrung gemacht,
auf dem Wasser gehen zu können, zu Christus hin. Die haben auch nicht den Ruf gehört,
komm. Die haben nicht die Erfahrung gemacht, über den Umständen zu sein. Das ist nicht leicht.
Aber Petrus hat die Erfahrung gemacht. Und dann hat ihn doch die Furcht eingeholt. Wir
wollen keinen moralischen Zeigefinger heben, weil wir zu sehr unser eigenes Spiegelbild darin sehen.
Aber dann fing er auf einmal an zu sinken. Jetzt sagt mir doch mal, wann war die Chance größer,
dass da Petrus unterging? Auf dem glatten Wasser oder auf den Wellen? Ich finde diese
Frage unerheblich. Du gehst beides Male unter, wenn du deinem natürlichen Denken folgst. Aber
der Glaube konnte und dann konnte er nicht, weil er irritiert wurde. Da hat er auf diese Wellen
geschaut. Da hat die Not ihn wieder eingeholt. Ich glaube, wir kennen alle etwas davon. Wenn
unser Glaubensvertrauen zum Herrn auf einmal dann doch wieder schwach wird. Gestern war es noch so
und heute ist es ganz anders. Heute schauen wir drauf. Dann fangen wir an zu sinken. Was macht
dann der Petrus? Und dann sehen wir auf einmal, dass der Glaube wieder da ist. Der ruft nicht zu
seinen Jüngern, zu seinen Jüngerkollegen, die da im Boot sind, rettet mich, sondern sagt, Herr,
rette du mich. Und wir singen so schön in einem Liede, er lässt die Seinen nicht versinken,
eh senkt er selber mit. Und dann ist die Hand des Herrn da. Die Hand des Herrn, die den Glauben
belohnt und den, der in Anfechtung gekommen ist, stärkt und stützt und ihm hilft. Der Herr sagt
ihm zwar, Kleingläubiger, warum zweifelst du? Aber er hilft ihm. Er hilft dem Schwachen Siegen.
Und jetzt dürfen wir uns mal einen Gedanken machen. Ich gebe euch keine Antwort. Wie ist
der Petrus mit dem Herrn wohl ins Boot gekommen? Wie ist er wohl ins Boot gekommen? Für mich kommt
nur eine Lösung in Frage. Wer an der Hand des Herrn ist und diese Nähe zum Herrn erlebt,
wie der Herr ihn fasst und hält, der später auf Golgatha seine Hände ausbreiten würde,
um am Kreuz für mich und dich zu sterben, sagt mir mal, wie dann der schwache Glaubende den
Weg ins Boot findet. Eben das ist Petrus und sein Herr. Oder das ist der Herr und sein Petrus. Wie
der Herr ihn so richtig in die Schule nimmt, aber es gut, unendlich gut mit dem Petrus meint und
wie der Petrus Lebenserfahrung machen kann. Und ich meine jetzt geistliche Lebenserfahrung,
die einen Jünger, einen Diener tauglicher werden lässt für den Dienst des Herrn in der Nachfolge
ihm nach, ihr Lieben. Und das mag auch heute noch uns zur Ermutigung sein, dass wir uns diese Schule
und diese Hilfen des Herrn gefallen lassen, um brauchbarer, treuerer Jünger des Herrn zu werden. …
Transcription automatique:
…
Wir lesen heute Abend zunächst Gottes Wort aus dem Matthäusevangelium aus
Kapitel 26, Vers 31 folgende. Da spricht Jesus zu ihnen, ihr werdet euch heute
alle in dieser Nacht an mir ärgern, denn es steht geschrieben, ich werde den
Hirten schlagen und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.
Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach
Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm, wenn sich alle an dir
ärgern werden, ich werde mich niemals ärgern.
Jesus sprach zu ihm wahrlich, ich sage dir, dass du in dieser Nacht, ehe der Hahn
kräht, mich dreimal verleugnen wirst. Petrus spricht zu ihm, selbst wenn ich
mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen.
Gleicherweise sprachen auch alle Jünger. Dann kommt Jesus mit ihnen an einen Ort
genannt Gethsemane und er spricht zu den Jüngern, setzt euch hier bis ich
hingegangen bin und dort gebetet habe. Und er nahm den Petrus und die zwei
Söhne des Zibedeus mit und fing an betrübt und beängstigt zu werden. Dann
spricht er zu ihnen, meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tode, bleibet hier und
wachet mit mir. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und
betete und sprach, mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir
vorüber, doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und er spricht zu Petrus,
also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen, wachet und betet, auf
dass ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber
schwach. Vers 50, Jesus aber spricht zu ihm, Judas, Freund, wozu bist du gekommen?
Dann traten sie ja zu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. Und sie,
einer von denen, die mit Jesu waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert
und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Vers 750,
die aber Jesum ergriffen hatten, führten ihn hinweg zu Kaiaphas, dem Hohenpriester,
wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.
Petrus aber folgte ihm von Ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters und ging
hinein und setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen. Vers 69, Petrus aber
saß draußen im Hofe. Es trat eine Magd zu ihm und sprach, auch du warst mit
Jesu, dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach, ich weiß nicht, was du
sagst. Als er aber in das Tor hinausgegangen war, sah ihn eine andere und sie spricht
zu denen, die da selbst waren. Auch dieser war mit Jesu, dem Nazaräer
und wiederum leugnete er mit einem Eide, ich kenne den Menschen nicht. Kurz
nachher aber traten die da stehenden herzu und sprachen zu Petrus, wahrhaftig,
auch du bist eine von ihnen, denn auch deine Sprache macht dich offenbar. Da fing
er an sich zu verwünschen und zu schwören, ich kenne den Menschen nicht.
Und alsbald krähte der Hahn und Petrus gedachte des Wortes, das zu ihm gesagt
hatte, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus
und weinte bitterlich. Soweit zunächst Gottes Wort.
Ihr lieben Geschwister, wir sind sicherlich alle beeindruckt von dem
Schleier, der über diesen Bericht liegt. Und es redet immer neu, wenn wir dieses
Gottes Wort lesen zu unseren Herzen, was der Herr ertragen hat, als er nach
Golgatha ging. Auch auf dieser letzten Strecke, dass er dann auch noch dieses
Erlebnis mit seinem Petrus, im Grunde auch mit allen Jüngern machen musste.
Denn Petrus war zum Teil hier auch der Sprecher.
Wir haben uns gestern damit beschäftigt, dass der Herr Jesus den Petrus mit seinem
ihm eigenen Naturell in die Schule genommen hat. Und das ist etwas ganz
Normales, dass ein Jünger Jesus sich die Schule des Herrn gefallen lassen muss.
Und wir haben uns auch daran erinnert, dass Petrus sicherlich eine sehr markante
Jünger Persönlichkeit war. Wir kennen alle seinen impulsiven Charakter, sein
Temperament, sein kraftvolles Auftreten, den Mann der oft Initiative ergreift,
wo es andere eben noch nicht tun. Wir müssen einfach mal daraufhin die
Schrift untersuchen, wo Petrus redet, wo Petrus handelt und die anderen es eben
noch nicht tun. Und wir haben gestern auch sehen dürfen, wie er das so in die
Schule des Herrn bringt. Der Herr das eine, sozusagen die Lichtseiten dieses
Naturells gebraucht. Und wie er sich darin, der Petrus zeigt, als ein
zubereitetes Werkzeug für Gott, durch das Gott gute und große Dinge tun kann.
Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Da steht ja Petrus, Gott macht ihn
zu einem Kanal, durch das er dieses wunderbare Zeugnis reden kann. Oder in
einer Krisensituation, wo es um Entscheidungen geht. Wollt ihr auch weg
gehen? Petrus sagt zu, wem sollen wir gehen?
Du hast Worte ewigen Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der heilige
Gottes bist. Das ist Petrus, dieser impulsive Mann, der sich einspannen lässt
in die Dinge Gottes und wo Gott auch sein Naturell gebrauchen kann. Auf der
anderen Seite, Petrus muss lernen, dass er eben auch auf seine Vorzüge nicht
vertraut, nicht baut. Aber er muss auch lernen, dass das Schatten in seinem
Verhalten ist. Und wie der Herr ihm das so auf die verschiedensten Weisen zeigt,
hat uns gestern beschäftigt. Wir müssen heute einfach ein wenig
Fortsetzung da machen. Und wir haben das Thema ja heute Abend, die Erlebnisse der
beiden Kohlenfeuer. Wir könnten auch sagen, dass Petrus sich ja hier vom
Kohlenfeuer der Welt bewegt zum Kohlenfeuer des Herrn. Und diese beiden
sind diametral entgegengesetzt. Aber beide hat Petrus erlebt, sehr intensiv sogar.
Und wenn wir uns mit diesen Kohlenfeuern beschäftigen, ich habe extra den Text von
Matthäus ausgewählt, obwohl da der Begriff des Kohlenfeuers nicht steht, den
finden wir in Johannes 18. Lukas redet davon, dass sie ein Feuer machten.
Markus und Matthäus reden da nicht gesondert, aber sie erwähnen diese
Gelegenheit, alle vier Evangelisten. Und dann merken wir auf einmal das da, wo im
Grunde dieser extreme Fall kommt, wo wir diese Erschütterung im Leben des Petrus
feststellen, wo er seinen Herrn so intensiv verleuchtet. Eine Sache, die wir
nie geglaubt hätten, die hat natürlich eine Vorgeschichte.
Nichts kommt auch im Leben eines Christen aus heiterem Himmel. In der
Regel hat das alles seine Vorgeschichte. Selbst wenn es zu solch einem Fall kommt,
gibt es Entwicklungen dahin. Und wenn wir uns heute Abend so ein wenig mit dem
Petrus beschäftigen, dann wollen wir uns vielleicht vor einem hüten.
Wir haben rasch so unsere moralischen Kategorien und da wird alles Verhalten
so schön einsortiert. Dann sind wir fertig und sagen, das haben wir ja schon
immer gewusst, dieser Fall des Petrus, der war auch schlimm und stehen in einer
gewissen Distanz dazu. Das ist nicht die Absicht Gottes, wenn er uns damit
beschäftigt. Dann, so glaube ich jedenfalls, hätte Gott auch in der
Schrift darüber geschwiegen, aber er will uns etwas zeigen, ihr Lieben, wozu das
Fleisch fähig ist. Und das Fleisch von Petrus ist das gleiche Fleisch, was in
uns steckt. Die gleiche Möglichkeit des Versagens ist in unserem Leben.
Vielleicht sind die konkreten Gegebenheiten, das Bedingungsgefüge
anders, sicherlich. Wir leben in einer anderen Zeit. Der Jesus ist nicht mehr konkret auf
der Erde. Wir sind auch nicht vor Golgatha. Aber das ist nicht die entscheidende
Belehrung, sondern wie unser Herz zu Christus steht, in den Lebensbedingungen,
in die Gott uns jeweils hineingestellt hat, dass wir dann lernen, dass wir
einmal lernen, was in unserem Herzen ist. Und die Selbsterkenntnis ist der
nachgewiesener Weise einer der schwierigsten Lektionen, die wir lernen
müssen. Selbsterkenntnis. Ihr Lieben, wir verbarrikadieren uns so oft hinter unserer
eigenen Selbstzufriedenheit. Dieser Mangel an Selbsterkenntnis muss sich
nicht immer so spektakulär äußern wie bei Petrus. Das kann auch viel einfacher
zugehen. Und doch ist es ein Punkt, an dem der Herr arbeitet, dass wir zur
Erkenntnis unserer selbst kommen und zwar vor seinem Angesicht.
Wir wissen ja noch, warum zum Beispiel Gott sein irdisches Volk diese 40 Jahre
durch die Wüste geführt hat. Gott sagte sie einmal, dass du wissest, was in deinem
Herzen ist. Das muss mal raus. Du sollst dich kennenlernen, was in dir steckt.
Aber das ist nur die eine Seite. Dann sollten sie auch sehen, was in Gott ist.
Und ihr Lieben, wenn wir manchmal über das erschrecken, was in uns ist, so ist es
zum Jubeln und zum Freuen, was wir dann in Gott sehen. Und das ist auch hier bei
dem Petrus. Ihr Lieben, es ist genauso erhebend, wenn wir sehen, wie der Herr mit
seinem Petrus umgeht. Es ist tief beeindruckend, wenn wir sehen, wie der Herr
den Weg des Petrus verfolgt, wie er auf der einen Seite mitleidet und immer noch
ein Auge und Herz für den Petrus hat und wie er sich dann um diesen Mann kümmert,
bis er ihn wieder da hat, dass er ihm sagen kann, folge mir nach Petrus. Ich
habe noch eine Aufgabe für dich. Wo das Herz des Petrus wieder frei wurde für
seinen Heiland, für seinen Herrn und er dann ein Leben geführt hat, wir haben
uns gestern schon daran erinnert, dass damit endete mit diesem krönenden
Schlusspunkt, dass er selbst durch seinen Tod Gott verherrlicht hat. Das hatte der
Herr Jesus ihm schon gesagt. Und ebenso wollen wir uns ein wenig mit
diesen beiden Kohlenfeuern beschäftigen und auch mit der Entwicklung dazu.
Vielleicht ist es eine bekannte Tatsache, dass wir so diesen Abwärtsgang des
Petrus bis zu diesem tiefen Fall am Kohlenfeuer in sieben Etappen verfolgen
können. Übrigens können wir aus sieben Schritten feststellen, wie es dann wieder
zu der Wiederherstellung, der völligen Wiederherstellung kommt. Wir wollen das
so ein wenig einbeziehen, das auch so ein bisschen nach der uns zur Verfügung
stehenden Zeit ausrichten, aber möchte der Herr Schenken, ihr Lieben, dass wir
innerlich mitverfolgen, wie es zu dem Punkt gekommen ist. Die Ursachenforschung
in unserem Leben, dass wir nach den Ursachen fragen, nach den Wurzeln, hat
oft eine sehr große Bedeutung. Denn wenn wir die Wurzeln, die Ursachen nicht
kennen, dann können wir sie auch nicht bereinigen.
Es hat im alten Testament mal ein Mann gegeben, das war der Simson, der hat
das Unkraut gerade über der Erdoberfläche abgeschnitten.
Dann saß die Unkrautpflänze nicht mehr, aber die Wurzeln des Unkrauts, die
blieben drin und dann dauerte es nicht lange, da sprießte das Unkraut wieder,
dann war das nächste Malheur beim Simson wieder da. So sollen wir nicht
damit umgehen, sondern wir sollen den Dingen auf den Grund gehen, wo sitzen die
Wurzeln in unserem Leben, damit wir es vor dem Herrn ordnen und bereinigen
können. Mit Wurzeln meine ich unter anderem, wo sind Gesinnungen bei mir,
Gesinnungen, Einstellungen, Haltungen, Dispositionen, die mich einfach anfällig
machen für die eine oder andere Sache. Wo gehen meine Interessenströmungen hin,
ein Thema für junge Leute, die meinen das Leben ist noch weit offen, Entfaltung,
Selbstentfaltung, das moderne Schlagwort unserer Zeit und dann merkt man auf
einmal nicht, dass da Wurzeln keimen, die irgendwo zu einem Flänzchen hinschießen.
Der sagt uns, dass wir da sehr sorgsam beobachten sollen. Und wenn wir
den Bericht mal verfolgen, dann haben wir hier, als der Herr diese letzte Nacht
begeht, haben wir einen Hinweis, wenn er sagt, ihr werdet euch alle an mir ärgern,
dann sagt er Petrus, wenn sich alle an dir ärgern werden, ich werde mich niemals
ärgern. Und dann geht das weiter, selbst wenn ich mit dir sterben müsste, werde
ich dich nicht verleugnen. Und der Herr hatte gerade gesagt, du wirst mich, wenn
der Hahn kräht, schon dreimal verleugnet haben.
Da steht der Petrus vor dem Herrn und sagt, mit nicht, Herr, ich doch nicht.
Vielleicht mag das irgendeinem passieren, vielleicht hat er dann um sich geguckt,
vielleicht dem oder dem Jünger, ich weiß es nicht, Herr, aber mir passiert das nicht.
Das erste, was wir hier feststellen, ist, dass Petrus sich über seine Mitjünger
erhebt. Wir kennen das Problem der Überheblichkeit und zwar Überheblichkeit
in geistlichen Dingen. Mir passiert das nicht, das mag anderen vielleicht
passieren. Die sind nicht so gegründet, die sind nicht so fest eingebunden, die
sind nicht so unterwiesen, haben nicht solche Kenntnis in Gottes Wort, wobei nie
gesagt ist, dass Kenntnis vor einem Fall bewahrt, nie vor einem Fall bewahrt nur
die Abhängigkeit von unserem Herrn, ihr Lieben, dass wir nahe bei ihm sind, dass
wir, wie wir gestern gehört haben, die Hand des Herrn gewissermaßen fassen, dass
er sie genommen hat und wir uns da bei ihm lassen.
Und da steht er, überhebt sich so über seine Mitjünger, mir kann das nicht
passieren. Wenn er sich so ein wenig überhebt,
dann merken wir auf einmal, da ist dieses Selbstvertrauen da, denn dieses Urteil
schöpft er ja irgendwo her. Er muss ja eine Motivation haben, warum er sagt, ich
werde mich nicht an dir ärgern, auch wenn die anderen das tun, dass er ein
gewisses Selbstvertrauen hat, ein Selbstvertrauen in die, in seine Liebe
zum Herrn Jesus, in seine Festigkeit der Beziehung, wie er sie einschätzt. Und
dann merken wir auf einmal, dass wir an unserer eigenen Selbsteinschätzung und
unserem Selbstvertrauen scheitern, wie Petrus. Und ich bin überzeugt, dass der
Herr das sogar manchmal zulässt, dass wir an diesem Selbstvertrauen scheitern, um
uns zu zeigen, was nicht gut ist in unserem Leben.
Ich weiß, die Welt predigt Selbstvertrauen. Du musst überall
Selbstvertrauen zeigen. Vielleicht ist das in manchen Belangen des
irdischen Lebens notwendig. Darüber will ich mir kein Urteil erlauben.
Aber ihr Lieben, vor dem Herrn und den geistlichen Dingen habe ich in der Bibel
noch nie von Selbstvertrauen gelesen. Da habe ich sehr wohl von Demut und einer
Beziehung in Abhängigkeit gelesen, so wie der Herr Jesus uns das vorgelebt hat.
Das war ein Leben zur Ehre des Herrn. Das war ein Leben ohne Fehler, ohne
Versagen, weil die enge Bindung an ihm da war. Und ihr Lieben, wenn wir so
selbstüberheblich sind, selbstsicher sind, Selbstvertrauen haben, dann erkennen wir
auf einmal auch keine Warnsignale. Wir würden uns ja sonst fragen, nimmt der
Petrus das Wort des Herrn überhaupt nicht ernst, was er sagt. Du wirst mich
verleugnen. Der Herr Jesus hatte Klartext gesprochen. Petrus, du, kein anderer, du
wirst mich verleugnen, dreimal sogar. Wie geht der Petrus mit dieser Warnung des
Herrn um? Er hat sich offensichtlich in diesem Selbstvertrauen gewappnet, dass
das Wort des Herrn noch nicht einmal Herz und Gewissen trifft.
Ihr Lieben, merken wir diesen Mechanismus von Selbstvertrauen, von Selbstzufriedenheit,
dass er uns oft wappnet und das Wort des Herrn uns nicht im Gewissen treffen kann.
Dann sagen wir, ja, es ist Gottes Wort im Allgemeinen, es steht da, es ist vorhanden,
aber es betrifft mich nicht. Und dann ist schon die Weiche falsch gestellt.
Und dann kommt der nächste Punkt, der zweite Schritt, den finden wir in Gethsemane.
Ich habe extra den ganzen Bericht gelesen. Wir wissen, was Gethsemane ist, ihr
Lieben. Wir kennen auch so ein wenig die Atmosphäre von Gethsemane.
Ich bin betrübt und beängstigt, sagt der Herr. Meine Seele ist sehr betrübt,
wiederholt er. Wir wissen, dass er auf sein Angesicht fiel, dass er den ringenden
Kampf kannte. Lukas berichtet uns darüber. Dass sein Schweiß wurde wie große
Blutstropfen, in welch einem Seelenkampf der Herr da gelitten hat. Meine Seele ist
sehr betrübt, beängstigt. Ihr Lieben, haben wir eine Ahnung, was auf ihn dazu
kam, als die Leiden der Vorempfindungen über ihn kamen in Gethsemane. Und er doch
dann zu dem Punkt kommt und sagt, doch nicht mein Wille, sondern der Deine
geschehe. Weshalb hatte der Herr diese drei Jünger mitgenommen nach Gethsemane?
Weshalb? Also der wahre Mensch wollte er diese seine geliebten Jünger, von denen
er einmal sagte, ihr seid die mit mir ausgeharrt haben. Ihr seid die mit mir
ausgeharrt haben. Wisst ihr übrigens, wann das war? Da
sagte Lukas, da steht zwei Verse vorher, glaube ich, sie stritten, wer der größte
wäre und zwei Verse hinter steht, glaube ich, der Satan hat euer begehrt. Und da
sagt der Jesus, ihr seid die mit mir ausgeharrt haben.
Wie hat der Jesus alles hoch anerkannt, was für ihn war in ihrem Leben und sagt
das dann. Und jetzt nimmt er diese drei, die auch auf dem Berg der Verklärung mit
ihm waren, in den Garten Gethsemane. Er sucht ihr nah sein. Er sucht als der
wahre Mensch ihr Mitgefühl. Und was tun Petrus und die zwei? Sie schlafen ein.
Dann kommt der Herr Jesus von diesem ringenden Kampf, wo er beengt ist. Und dann
sagt er, nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen.
Markus Evangelium sagt er dem Simon direkt, Simon schläfst du?
Ich versuche mir diese Atmosphäre vorzustellen.
Ich stehe unter dem Eindruck, dass ich eben nicht ganz begreifen kann, was in
Gethsemane geschah. So tief. Golgatha war nur noch tiefer, noch umfassender.
Aber was hier in Gethsemane auf den Herrn zukam und dass er dann die Nähe seiner
Jünger suchte und sie schliefen. Ihr Lieben, wir können ganz dicht dran an einem
besonderen geistlichen Augenblick sein und können doch schlafen. In gewissermaßen
verschlafen, dass das was der Herr sucht in dem Augenblick bei uns nicht da ist,
weil wir schlafen. Dies ist ein körperlicher Schlaf.
Ich weiß nicht, ob Petrus irgendwann, die Schrift schweigt ja dazu, Gründe der
Erklärung gegeben hat. Natürlich waren die erschöpft.
Einmal steht vor Traurigkeit eingeschlafen. Aber hätte gerade diese
Traurigkeit aus einem Mitempfinden nicht zu erhöhter Wachsamkeit führen sollen?
Ihr Lieben, wir kennen auch Augenblicke des Schlafens, geistlichen Schlafens und
ich schicke voraus, solche Leute können im normalen Leben hell wach sein, dass du
überhaupt kein Atom von Schläfrigkeit bei ihnen feststellst. Die meistern das Leben,
die sind aktiv bis hinten vor, aber im geistlichen schlafen sie und das
typische des Schlafens ist, du verlierst völlig den Blick für die Realität, für
die Wirklichkeit des Lebens. Du schläfst ja, du bekommst das alles nicht mit.
Du wirst unsensibel, empfindungslos. Warum? Warum schläft man in den Dinge des
Herrn? Warum hat zum Beispiel dieser Eutychus da bei dem Paulus geschlafen?
Der Obersaal war voll, da waren viele viele Menschen. Die hatten vielleicht
einen langen Tag hinter sich und dann saß dieser Eutychus im Fenster, da hat er
dem Paulus zugehört, was der Paulus redete. Aber wisst ihr, was der auch konnte?
Gerade weil er im Fenster saß, konnte er auch mal eben gucken, was da draußen auf der
Straße los war. Der konnte mal hier gucken und der konnte mal da gucken und
es ist für mich aufschlussreich, als der Mann eingeschlafen war, wisst ihr, zu
welcher Seite er da rausgefallen ist. Der ist nicht in den Saal gefallen, sondern
nach draußen. Wenn wir schlafen, dann kann das häufig daran liegen, dass wir so
doppelorientiert sind, dass wir einmal an den Dingen des Herrn Interesse zeigen
können, dass wir an den Dingen der Welt, des irdischen Lebens Interesse zeigen
können, dass auf einmal irgendwo so diese Interessenströme nicht mehr hin und her
gehen, Sonntag und Alltag, dass die Interessenströme auf einmal einseitig
kanalisiert werden, dass wir immer mehr und mehr Interesse an anderen Dingen
gewinnen und erleben, das ist der sicherste Weg, um geistlich einzuschlafen,
unsensibel, unempfindsam zu werden, weil die Wachheit, die geistliche Wachheit,
eine Sache der bewussten Gemeinschaft mit ihm ist, mit Christus.
Wenn wir schlafen, dann programmieren wir fast Gefahren vor.
Paulus sagt in Thessalonikon, ihr seid vom Tag, ihr seid nicht von der Nacht.
Wenn ein Christ schläft, ist das was komplett Unnatürliches, das sagt Paulus
damit. Als solche, die vom Tag sind, wollen wir auch wachen und als solche wollen wir
unser Leben führen, dass wir sehr wach und sehr bewusst die Dinge des Herrn
verstehen, wie er uns ansprechen will, was er sucht und nicht das, was Petrus hier
zeigt. Wo der Herr Mitempfinden suchte, schläft er mit seinen beiden anderen
daran. Dann das dritte, der Herr knüpft sofort hier eine Hilfestellung an.
Der Herr liegt nicht nur bloß, die Wurzeln bloß, sondern er gibt auch Hilfe,
er sagt wachet und betet Petrus, wachet und betet.
Eben diese Zusammenstellung dieser beiden Dinge hat außerordentliche
Bedeutung. Wir haben uns gerade darüber unterhalten, ein wenig wie das mit dem
Wachen ist, aber wie kann ich denn nur recht wachen, ihr Lieben? Empfindsam
bleiben für die Dinge des Herrn, indem ich die Mahnung des Herrn sehr ernst
nehme, indem ich wache und bete. Ihr Lieben, das Beten ist so der konkrete
Ausdruck unserer Abhängigkeit von ihm. Wache und bete, dass ihr eben nicht in
Versuchung kommt. Ihr Lieben, ich weiß, die Situation ist oft vollgestopft von
Versuchung. Da sind Anknüpfungspunkte in uns, da sind
Anknüpfungspunkte in unserem Fleisch, da sind Anknüpfungspunkte, die von außen
kommen, aus unserer normalen Lebenswelt, zum Beispiel den vielen Dingen, die wir
täglich tun müssen, die können Anknüpfungspunkt sein, dass wir
einschlafen, dass wir gesetzten Versuchungen erliegen.
Die Welt ist da und die Welt lockt uns mit tausend Dingen und Farben. Auch da ist
ein enormes Potenzial an Versuchungen, an Impulsen, die auf uns eindringen.
Wie wollen wir denn da als Christen fertig werden? Von innen heraus
Anknüpfungspunkte, von außen heraus ein ganzer Strauß von Anknüpfungspunkte. Wie
wollen wir denn da standhalten? Das können wir nur, wenn wir diese Dinge im
Gebet vor dem Herrn ausbreiten. Herr, du siehst das und das, du kennst meine
momentane Lebenswelt, dass wir ihm das bringen, dass wir ihm vielleicht auch
unsere Schwächen sagen. Die kennen wir, wir kennen unsere Schwächen.
Wir kennen auch unsere Anfälligkeiten, wo der Feind oft genug schon eingehakt
hat, die kennen wir, ihr Lieben. Wachet und betet, sagt der Jesus. Bringt diese
Anfälligkeiten, bringen wir diese Schwachstellen, die wir haben, doch im
Gebet vor den Herrn, dass wir sagen, Herr, ich möchte, dass aus dieser
Schwachstelle ein starker Punkt wird, dass das beseitigt wird. Im alten
Testament wird einmal gesagt, hütet euch, dass ihr nicht diesen Ort vernachlässigt.
Da wo der Feind immer einbrechen wollte, hütet euch. Wie kann ich mich hüten?
Indem ich Zuflucht zu Gott suche, der meine Burg, mein Fels, meine Zuversicht
ist. Dann können wir Überwinder sein, wenn die Versuchungen kommen.
Wir können fragen, wenn Petrus nicht gewacht hat, hat er denn dann gebetet?
Wir wollen das einfach mal als offene Frage stehen lassen, die wir gleichzeitig
an uns selbst richten. Das Wachen und Beten ist so außerordentlich wichtig,
täglich. Dann kommt der vierte Punkt, der vierte Schritt. Sie griffen Jesus.
Das ist ein Punkt, da hat man die Formulierung schnell gelesen, aber haben
wir auch gemerkt, was da gesagt wird, wenn der Sohn Gottes gegriffen wird, wenn
Menschenhand den Sohn Gottes greift und führen ihn in den Hof des hohen Priesters.
Sie führen. Wir verstehen gut, wenn der Herr Jesus dann mal sagt, das ist eure
Stunde und die Gewalt der Finsternis. Was war mit den Jüngern geschehen?
Sie waren geflohen, geflohen und jetzt kommen zwei zurück.
Das ist einmal der Petrus und zum anderen Mal ist das ein Jünger, der wird
der andere Jünger genannt. Es mag sein, dass es Johannes war.
Johannes 18 berichtet uns näher, dass diese beiden zum Hofe des hohen Priesters
kommen. Zunächst bleiben sie an der Tür stehen und dann geht es weiter in den
Hof hinein und dieser Weg, der wird hier beschrieben, Petrus aber folgte von Ferne.
War das nun gut oder war das problematisch? Von Ferne folgen?
War die Liebe nicht so groß, dass sie unmittelbar folgen konnte?
Ich will die Frage für mich nicht entscheiden, weil wir wahrscheinlich alle
auch versagt hätten, aber lasst mich das mal verallgemeinern. Wenn wir von Ferne
folgen, ist das ein Punkt, den Petrus übrigens gelernt hat und er nennt in
seinem ersten Brief die Alternative dazu. Da steht nämlich seinen Fußspuren
folgend, das ist nicht von Ferne. Wenn du sozusagen im Sande des Orients den
Fußspuren eines anderen folgen willst, dann musst du schon ziemlich nah dabei
sein, sonst kommt der Wüstenwind und dann bläst er einmal über die Fußspuren,
dann erkennst du nichts mehr. Wenn das eine sichere Wegweisung für uns sein
soll, müssen wir nah den Fußspuren folgen, unmittelbar nach ihm gehen.
Petrus hat das gelernt, nahe zu folgen. Den Fußspuren des Herrn, das sagt der
Jünger, der hier von Ferne folgt. Und wenn wir von Ferne folgen, dass man in
diesem geistlich übertragenen Sinne sehen, was kann da alles zwischen uns und
den Herren kommen. Wenn der Schritt langsamer wird, wenn
ab und zu Warten da ist, einfach nicht das unmittelbare Nachfolgen, was kann der
Feind da nicht alles zwischen schieben. Übrigens handeln wir uns da ohnehin eine
gewisse Gefahr ein, was gute Führung und Leitung betrifft.
Es gibt eine Übersetzung von Psalm 32 und zwar die Luther Übersetzung, die hat
mir früher immer sehr gut gefallen und man fand sie gerade bei älteren Leuten
häufig auf großen Holztafeln, oft im Schlafzimmer.
Ich will dich mit meinen Augen leiten, stand da drauf. Fand ich immer sehr schön
die Übersetzung, finde ich heute auch noch schön. Ich will dich mit meinen Augen leiten.
Hier steht es, mein Auge auf dich richtend will ich dir raten.
Ich will jetzt nicht um die Übersetzung streiten, aber eins ist sicher, mein
Auge auf dich richtend will ich dir raten oder ich will dich mit meinen
Augen leiten. Wann können wir Nutzen haben von solch einer Leitung durch Gott?
Dann müssen wir unsere Augen auch auf ihn richten, da müssen wir sehr sehr nah
bei ihm sein, wenn wir seine Weisung, seine Wegführung erkennen und befolgen
wollen. Diese Führung gerät nicht, wenn wir von
Ferne folgen. Er will uns nahe bei sich haben, dass wir
seinen Blick als weisendes Element in unserem Leben erkennen und danach leben,
dass wir eben nicht uns bewegen wie Ross und dieses, dieser störrische Esel, dem
du sozusagen nur mit Gewalt nahen musst, wie der Herr dann als Alternative in
diesem Psalm sagt. Ihr Lieben, von Ferne folgen wird Gefahren.
Und dann ist der sechste Schritt, dass er tatsächlich jetzt in den Hof des
Hohenpriesters kommt und sich an diesem Kohlenfeuer niedersetzt.
Lukas sagt, er setzt sich mitten unter die Diener.
Johannes sagt über das die gleiche Stelle, dass sie da ein Kohlenfeuer
gemacht haben und die Diener und Knechte lassen sich da nieder und Petrus auch.
Warum? Um sich zu wärmen steht da. Ihr Lieben, wenn wir das mal verallgemeinern
und die geistliche Sprache hier heraushören, dann ist das Kohlenfeuer
der Welt etwas, was dem Menschen Wärme verspricht. Und wenn der Mensch dieser
Welt, der Mensch ohne Christus, diese scheinbar wärmenden Kohlenfeuer an den
Erfüllung finden möchte, den Unwill abstoßen möchte, Wärme finden möchte,
wenn er da ist, dann ist das eine Eigengesetzmäßigkeit.
Die Welt hat ihre eigenen Kohlenfeuer, aber wenn ein Christ, ein Kind Gottes, sich
an den Kohlenfeuern der Welt Wärme erhofft und hingeht und sich mitten unter
sie setzt, die dort sind, dann wird er schließlich bitterlich weinend in der
Kälte stehen gelassen. Das sagt uns die Begebenheit hier.
Petrus konnte da nicht bleiben. Das was er da erlebt hat an diesem
Kohlenfeuer, das brachte ihn dazu, dass er bitterlich weinte, dass er in der Kälte
stand wieder und nicht nur die Kälte der orientalischen Nacht, sondern das war
noch eine ganz andere Kälte, in der er dann bitterlich weinte. Dieses Kohlenfeuer
der Welt war ihm zum Verhängnis geworden.
Die Wärme dieses Kohlenfeuers ist eine trügerische Wärme.
Wir sprechen jetzt eine sinnbildliche Sprache.
Wir bleiben nicht beim Konkreten, denn die Lektion ist über die sinnbildliche
Bedeutung dieses Kohlenfeuers zu lernen, was es uns signalisiert.
Wir leben an diesem Kohlenfeuer der Welt. Wer es aufsucht, da müssen wir uns viele
Fragen gefallen lassen. Das zeigt uns dieses Exempel hier.
Die Welt fragt und wir müssen antworten und dann werden wir auf einmal feststellen,
ich will mal so ein Generalmerkmal nennen, dass es hier eine Eigendynamik
gibt, der du dich hinterher überhaupt nicht mehr entziehen kannst.
Du kannst nicht mehr regeln, welche Fragen sie dich fragen.
Du kannst die Zuchtzwänge der Situation nicht mehr bestimmen und du wirst
schließlich Opfer. Die Eigendynamik treibt immer mehr fort, du kannst sie
nicht mehr steuern. Übrigens genauso wie Lodt die
Eigendynamik in Sodom nicht mehr steuern konnte schließlich, als auf den
entscheidenden Punkt zuging, da konnte er zwar sagen, tut nicht meine Brüder, aber
da half alles nichts mehr. Er glaubte die Situation zu beherrschen und wurde doch
Opfer. Das wiederholt sich beispielsweise bei
dieser jungen Frau, Jakobs Tochter, der Diener vor sich hin.
Die ist auch sozusagen an ein solches Kohlenfeuer herangegangen, hat da Wärme
gesucht, Wärme für Emotionen. Sie wollte mal die Lebensweise der
Töchter dieser heiligen Stadt sehen und sie sah und sah und dann wendet sich die
Sache, dann wurde sie gesehen, sie wurde gesehen und dann wurde sie Opfer einer
amoralischen Verstrickung. Da konnte sie auch den Kurs nicht mehr
bestimmen. Die Eigendynamik griff und dann wurde sie Opfer. An diesem
Kohlenfeuer der Welt greift die Eigendynamik nach Petrus und er
versagt. Die Welt stellt Fragen, immer wieder Fragen. Lass mich mal so moderne
Fragen der Leute nennen, die am Kohlenfeuer der Welt zu Hause sind.
Warum machst du das eigentlich? Du bist einer, die diesem Jesus nachfolgen will.
Du bist einer. Da merken wir den Unterton und dann stehen wir allein in einer
fremden Umgebung, wo wir an sich nicht hingehören.
Dann kommt auf einmal das Verleugnen. Ich greife mal von hinten aus, die Reihenfolge,
wie die Schritte hier uns berichtet werden, ist in den Evangelien
unterschiedlich. Ja, es ist einmal deine Sprache macht dich doch offenbar.
Es gab offensichtlich Erkennungszeichen für die Nachfolge des Petrus, dass er ein
Nachfolger Jesu war. Äußere Erkennungszeichen. Hast du die auch noch?
Dass man äußerlich an deinem Verhalten irgendwie erkennt, dass du ein jünger
Jesu bist, dass du dennoch identifizierbar bist, auch am falschen Ort.
Aber das münzt die Welt dann falsch aus. Was, du? Du erlaubst dir sowas noch?
Das ist doch abgestanden. Heute gelten doch andere Regeln, in
unserer emanzipationsfreudigen Zeit. Und dann wird die Frage gestellt, du warst
doch auch mit ihnen. Da wird die Gemeinschaft der jünger Jesu
geleuchnet. Nein, ich kenne die nicht. Weißt du, du gehst doch auch in
diese Gemeinde, heißt es da. Gehst du nicht da zu den Frommen?
Dann stellen wir uns unwissend, dann werden wir verunsichert. Wollen wir uns jetzt bloß
stellen hier? Wir merken, die Welt fiebert dem entgegen.
Wir wissen, wer hinter solchen Fragen steht, wem es daran gelegen ist, das
Versagen bei den Christen einkehrt. Und dann geht es zum Kern, dass die Person
des Herrn verleuchtet wird. Ich kenne ihn nicht. Ich kenne ihn nicht.
Der Herr hat das alles miterlebt. Der stand nicht weit weg.
Dann krähte der Hahn. Aber das Versagen war vollständig.
Wir wollen jetzt nicht in irgendeiner moralischen Überheblichkeit vor Petrus
stehen, weil die Gefahr bei uns auch nur zu deutlich ist. Und sie liegt auch akut
in unserer Zeit, in unseren Lebensverhältnissen, in dem Gepräge
unserer Zeit liegen diese Provokationen, die von dem Kohlenfeuer der Welt ausgehen,
die Gefahren, die damit verbunden sind, die wollen wir nicht ignorieren.
Sonst sind wir die schnellsten und ersten Opfer.
Was geschieht jetzt? Wir haben den Eindruck, tiefer kann es nicht gehen.
Und das Ganze findet unmittelbar in der Nähe zum Herrn statt, in dem gleichen
Hof des Hohen Priesters, wo der Herr Jesus, wir können das nachlesen, wo er
geschlagen wird. Wo er geschlagen wird, verhöhnt, verspottet wird.
Und wenn wir uns jetzt damit beschäftigen, was der Heiland tut, dann
ist das übrigens der allererste Schritt, durch den Petrus Hilfe wird.
Wir schlagen hierzu mal Lukas auf, wie er uns die Dinge schildert, weil es in
einer besonders geeigneten Weise tut.
Wir würden jetzt fragen, was ist denn die erste Hilfsmaßnahme, die wir in Lukas 22
finden? Wie stellt sich denn der Herr zu diesem Petrus? Was hätten wir denn getan,
wenn uns so etwas passiert wäre? Wir hätten gesagt, das ist der eklatanteste
Vertrauensbruch, den wir uns vorstellen können. Das geht so tief, das geht bis
zum Letzten, das ist irreparabel. So urteilen wir als Menschen, aber so
urteilt der Herr nicht. Der Herr Jesus zeigt, dass er in dieser
Sache ein Herz voller Heiligkeit und Gerechtigkeit hat, aber dass der Herr auch
ein Herz voller Erbarmen und voller Liebe hat und dass er seinen Petrus nicht
fallen lässt. Dass er ihm wieder aufhilft, ihn zurechtbringt, aber unter Wahrung
seiner heiligen Ansprüche und unter Betätigung seiner ganzen Liebe für
diesen Mann. Er tut es eben auf göttliche Weise.
Wir lesen in Lukas 22, Vers 31, Satan hat euer Begehrt, euch zu sichten wie den
Weizen, so spricht er dort den Simon an. Zweimal Simon, Simon der Alte. Und dann
sagt der Jesus, ich aber. Er hat ihm klar gesagt, was Satan tun würde und wir
merken hier, der Weg der Wiederherstellung oder wie sie
beschrieben wird, knüpft an den gleichen Punkte an, wo der Fall zu beobachten ist,
die gleiche Stelle. Simon, Simon, der Satan hat euer Begehrt, euch zu sichten wie den
Weizen. Und da kommt die Warnung, du wirst mich verleugnen. Und dann setzt der
Jesus dieses aber des Heilandes entgegen. Ich habe für dich gebetet, dass dein
Glaube nicht aufhöre. Als erstes steht das Gebet des Herrn für seinen Petrus da,
eben das wollen wir festhalten, noch bevor der Fall da ist.
Es stimmt nachdenklich, dass der Herr Jesus den Fall nicht verhindert hat.
Manchmal müssen wir unser eigenes Versagen selber entdecken.
Das führt durch tiefe Übungen, auch über tiefe Unehrung des Herrn Jesus.
Aber dennoch betet der Jesus für uns. Seine Hände sind gumm, auch jetzt ihr
Lieben, beim Vater, wo er hohenpriesterlich dient, sich für uns verwendet, weil er uns
sieht, wie wir, ich greife das Bild der Wüstenwanderung auf, denn daher stammt
auch das Bild des Hohenpriesters, weil er sieht, wie wir da diesen vielen, vielen
Erprobungen unterstellt sind. Und der Herr bittet und betet für uns, damit unser
Glaube eben nicht aufhört. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie kann der
Glaube aufhören? Es hat einen gegeben in einer ähnlichen
Situation, in einer fast zeitgleichen Situation, der hatte noch nie Glauben, aber
der ist auch da nicht zum Glauben gekommen. Und Satan hat es zu verhindern
gewusst, dass er spätestens dann zum Glauben an den Sohn Gottes durchgedrungen
ist. Das ist Judas. Der Feind vor der oder bei der Versuchung hält uns
gewissermaßen ein Fernglas vor, aber er macht das vor der Versuchung, dass es uns
falschrum vorhält. Guckt mal falschrum durch ein Fernglas, wird alles ganz klein,
ganz klein. Vorher verharmlost der Feind. Das ist nicht so schlimm, das ist nicht so
schlimm. Denkt mal an die 30 Silbersekel. Da ist es noch warm am Kohlenförder,
da kannst du ruhig mal hin. Das ist nicht so schlimm. Du hast doch die Courage da
zur rechten Zeit nein zu sagen oder ja zu sagen.
Geh ruhig mal. Ist nicht so problematisch. Bist doch ein gestandener Mann. Geh doch
mal hin. Ihr verharmlost vorher. Und was macht er hinterher?
Da lässt er dich richtig durchs Fernglas gucken. Da vergrößert er die Sache, indem
er sagt, das ist so schlimm. Das kann nicht mehr vergeben werden.
Du bist sowieso ein Versager. Du bist ein Versager. Du bist gar nicht mehr fähig,
dass du wieder auf die normale Spur kommst. Er will dir den Weg der Buße, den
Weg der Zurechtbringung verbauen.
Der Herr hat für Petrus gebetet, dass dein Glaube an mich selbst, sagt der Herr, nicht
aufhört. Petrus, auch wenn du fällst, das sagt der
Herr hier deutlich, dann soll dein Glaube dennoch nicht aufhören, der danach
verlangt, dass du wieder in Ordnung kommst mit deinem Herrn. Und dann sagt
er, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.
Er sagt hier dreierlei im Grunde. Er sagt, du wirst abweichen von dem klaren Weg,
denn sonst müsst ihr nicht zurückkehren. Zweitens, du wirst aber zurückkehren.
Er signalisiert hier dem Petrus gewissermaßen, dass sein Glaube, der ihm
geschenkt worden war, für den der Herr gebeten hatte, dass er stark genug sein
würde, um den Weg der Wiederherstellung zu beschreiben.
Nicht aus uns selbst, ihr Lieben, das ist Gnade, wenn der Herr uns diese
Glaubenskraft dann erhält und fördert. Er sagt, bist du dann einst auf diesem Weg
zurückgekehrt, dann stärke deine Brüder. Jetzt fragt man natürlich wieder, wie
soll denn der Petrus dann seine Brüder stärken? Es gibt Gelegenheiten, wo wir
aus eigenen Erfahrungen schöpfen können, wenn wir Brüdern und Schwestern helfen
wollen und können. Und wenn es die Erfahrung des eigenen Versagens ist, wenn
wir selbst erlebt haben, dann fällt vielleicht der Hirtendienst
einfacher. Ein gutes Wort zur rechten Zeit, um die Seele zu treffen, ihr aufzuhelfen,
damit sie wieder zu Christus kommt. Nicht Selbstzweck, sondern Hilfe, Zubereitung,
dann stärke deine Brüder. Dann kommen wir zu der nächsten Stelle und dann gehen
wir wieder mitten in den Hof des Hohen Priesters. Der Hahn hat gerade gekräht, was tut
der Herr? Der Herr wandte sich um und blickte Petrus an.
Ihr Lieben, in dem nächsten Vers, das war Vers 61, in Vers 63 und 64 steht, ich lese
das einfach mal dazu, und die Männer, die ihn festhielten, der Herr ist festgehalten
worden. Man glaubte einen üblichen Gefangenen vor sich zu haben, sonst
standen da nur Verbrecher, die zwei, die am Kreuze zur rechten und zur linken
sein würden. Der Barabbas, der stand da, der im Aufruhr einen Mord begangen hatte,
die musste man festhalten. Hier hält man den Sohn Gottes fest.
Was macht man mit ihm? Verspottet ihn, er ist das Gespött oder wie Psalm 69 sagt
das Seitenspiel der Zicher. Und schlugen ihn. Das hat man in dem Augenblick gemacht
und in der Atmosphäre, wo alles aufgestachelt war durch Satan, dieses ist
eure Stunde und die Gewalt der Finsternis, sagt der Herr, über diese Augenblicke
da wendet sich der Herr um und hat ein Herz und einen Blick für seinen Petrus.
Mich wundert manchmal, wozu der Herr noch Kraft und Gelegenheit und Aufmerksamkeit
gehabt hat. Hättet ihr gedacht, dass da als am Kreuze hing, er sich noch um seine
Mutter gekümmert hat und hat sie dem Johannes angefohlen, vom Kreuz herunter,
aus diesen unsäglichen Schmerzen heraus, in der Erwartung, dass die drei Stunden
der Finsternis kommen würde, dass er sich noch um solche Regularien, nein es
waren keine Regularien, seine Mutter lag ihm sehr am Herzen, dass ihm die
Vollkommenheit des Heilandes, dass er sich da noch kümmert. Wir hätten vielleicht
die Kraft dazu nicht gehabt, dass wir gesagt hätten, uns steht jetzt anderes
näher, das hätte man doch vorher machen können, aber er kümmert sich um seinen
Petrus. Der Blick des Heilandes, des leidenden Heilandes, der trifft den
Petrus so tief, dass er sich an das Wort des Herrn erinnert und er dann bitterlich
weint. Wenn wir in solch einer vergleichbaren Situation sind, wendet
sich der Herr auch um zu uns. Er will uns auch anschauen.
Er möchte uns ins Angesicht schauen, als ob er sagen wollte, da ist es geschehen,
was nicht geschehen darf. Da ist etwas geschehen, wo wir Schuld unserem
Heiland gegenüber auf uns geladen haben, wenn wir uns in die Welt verlieren, wenn
wir etwas tun, was ihn betrübt, wo wir sein Wort einfach leichtfertig ignorieren,
wo er uns klare Maßgaben gegeben hat, wir überspringen das einfach, wo unser
Herz auf einmal eine ganz andere Sprache redet und das Unglück dann da ist, dass
der Herr uns anschaut und zur Besinnung bringen will, dass uns dann vielleicht an
ein gegebenes Wort hier erinnert. Wir haben vielleicht tausendmal die Bibel
schon gelesen, gewisse Stellen haben wir vielleicht schon oft gelesen, aber sie
haben uns nie getroffen, aber jetzt, jetzt treffen sie uns dann. Hat uns schon mal
das Wort getroffen, habt nicht liebt die Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die
Liebe des Vaters nicht in ihm. Hat uns nicht getroffen. Oder haben wir die
falsche Definition von Welt, dass wir sagen, die Gefahr, die ist so weit weg.
Was ist denn Welt? Was heißt denn die Welt lieben? Der Welt den Vorzug geben?
Hat uns dieses Wort schon einmal getroffen, was wir schon so oft gelesen
haben, weil es aktuell wird für uns, weil der Herr es an uns richtet. Das ist
übrigens die Arbeit oder so verrichtet das Schwert des Geistes seine Arbeit,
wovon Epheser 6 sagt, welches ist Gottes Wort. Damit ist nicht gemeint, dass das
Schwert des Geistes die Bibel ist, sondern das Gottes Wort, mit dem gerade
sozusagen dieser Schwertstreich geführt werden muss, damit Herz und Gewissen
getroffen werden. Gott hat da ein Wort oder das andere Wort, was er benutzen
will, was in unsere Herzen und Gewissen dringen lassen will. Und wir spüren, hier
hat das Wort des Herrn eine völlig andere Wirkung als vor dem Geschehen.
Wir erinnern uns, da hatte sich Petrus in seiner Selbstsicherheit gewappnet. Das
kann mir schon nicht passieren. Ich greife nochmal unseren Zusammenhang auf.
Ich werde die Welt nicht lieben, ich werde mich da nicht verlieren.
Jetzt ist es passiert. Jetzt trifft ihn das Wort, das gleiche Wort, ganz anders.
Es erreicht sein Gewissen, es erreicht sein Herz. Dann kommt diese Reaktion des
Herzens, weil er spürt, damit hast du Christus verletzt und dann weint er
bitterlich. Eben damit haben wir mit diesem Weinen und dieser Erinnerung an
das Wort den dritten Schritt, den Petrus auf diesem Weg der Wiederherstellung tut.
Der vierte Schritt wird uns in Markus 16 mitgeteilt. Ich will den eben zitieren.
Und zwar findet der nach der Auferstehung des Herrn statt. Wir lesen das in
Markus 16 Vers 7. Da sagen die Engel, wir können das ja mal eben aufschlagen,
Markus 16 Vers 7. Aber geht hin, saget seinen Jüngern und Petrus, dass er vor
euch hingeht nach Galiläa, so wie er euch gesagt hat. Der Herr Jesus hatte das
angekündigt, damit wird deutlich, dass er sein gegebenes Wort wahr machen wird.
Aber das entscheidende, liebe, worauf es hier ankommt, ist, dass der Engel selbst
unter Anweisung nicht einfach pauschal die Jünger meint, dass er zu den Frauen
nicht sagt, sagt es einfach seinen Jüngern, sondern dass der Nachsatz kommt
und Petrus, und Petrus, ich versuche, ich versuche einfach mich in das
Herz des Herrn hinein zu versetzen. Der Herr ist in Auferstehung hier und wir
wissen, was das für ihn bedeutet. Und sogleich an diesem ersten Tage lässt er
seinem Petrus eine Botschaft zukommen, sagt es Petrus, den anderen natürlich
auch, aber sagt es Petrus, weil der Herr weiß, da geht etwas vor in dem Mann, der
da bitterlich weinend weggegangen war, der seine Sache mit mir noch nicht in
Ordnung gebracht hat, da geht etwas vor. Und ihr Lieben, im Herzen des Herrn ging
übrigens auch etwas vor. Ihn verlangte danach, den Petrus wieder zurechtzubringen,
wie ihn heute verlangt, jedes verirrte Kind Gottes wieder zurechtzubringen.
Ihn verlangt danach. Das ist eben sein Herz, das in der Gnade, der
wiederherstellenden Gnade, uns zugewandt ist. Und dann finden wir den nächsten
Schritt dann in Lukas 24, das ist der fünfte Schritt, Vers 34.
Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen. Eine ähnliche
Aussage finden wir noch in 1. Korinther 15, da wird gesagt, und er ist dem Kephas,
das heißt Simon, erschienen. Ihr Lieben, es wundert uns vielleicht, dass das hier an
sich die entscheidende Stelle gewesen ist, aber nur ein Satz gesagt wird. Hier
wird nur gesagt, er ist Kephas, er ist Petrus erschienen, mehr nicht. Ich bin
überzeugt, bei dieser Begegnung zwischen dem Herrn und dem Petrus ganz allein hat
die eigentliche Wiederherstellung zwischen Petrus und dem Herrn stattgefunden.
Da hat Herr Jesus seine Hirtenbemühungen getätigt, am Gewissen und am Herzen
dieses Mannes. Vorher war ja dieser schleppende Gang des Petrus zum Grabe
gewesen, wo die Last auf seinem Gewissen noch lag. Und dann hat der Herr sich mit
dem Petrus getroffen und wir dürfen sicher sein, dass er ihn da zurecht
gebracht hat. Übrigens ein Muster für guten Hirtendienst. Guter Hirtendienst
geschieht erst mal ganz allein mit dem Betreffenden. Da ist kein Publikum
anwesend, da wird auch nicht darüber gesprochen.
Das ist ein ganz persönlicher Dienst, der die eine Aufgabe hat, der Seele
zurechtzuhelfen, damit sie wieder zu Christus kommt, damit sie wieder in
Ordnung kommt. Das hat der Herr hier aller Wahrscheinlichkeit nachgetan.
Denn das Folgeverhalten des Petrus zeigt, dass er als ein Mann auftritt, der schon
ein entlastetes Gewissen hat. Wir kommen jetzt zu den Begebenheiten von
Johannes 21, wo dann die letzten Schritte erfolgen. Johannes 21
Wir lesen ab Vers 9, als sie nun ans Land ausstiegen, sahen sie ein
Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen,
bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus
hinaus und zog das Netz voll großer Fische, 153, auf das Land und wie wohl
ihrer so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen, kommet her,
frühstücket. Und an diesem Kohlenfeuer kommt dann nach dem Frühstück diese
öffentliche, bekannte Zurechtbringung des Petrus. Aber jetzt sind wir erst mal bei
diesem zweiten Kohlenfeuer. Das ist nicht mehr das Kohlenfeuer der Welt, wo die
Wärmung sich als Illusion entpuppt, weil wir hinterher bitterlich weinend in der
Kälte stehen gelassen werden, sondern hier wärmt der Herr durch sein
Kohlenfeuer. Wir leben in seiner Gegenwart, ist immer Atmosphäre, wo immer der Herr
auftritt, Gemeinschaft mit uns sucht, ist Atmosphäre. Das ist die Wärme dieses
geistlichen Kohlenfeuers, was der Herr entfacht hat, worauf der Herr übrigens
Speise für uns hat. Es ist schon merkwürdig, dass der Jesus die Jünger
zuvor gefragt hatte, habt ihr was zu essen? Habt ihr was zu essen? Und dann
mussten die Jünger eingestehen, wir haben nichts, wir sind nämlich sozusagen
unter eigener Flagge gefahren und dann haben sie nichts gefangen. Und dann hat
der Herr sie geschickt, Dienst unter seiner Beauftragung und dann war wieder
dieser volle Fang da, ihr Lieben. Und dann ist der Fang am Ufer, sie haben etwas, der
Herr hatte ja gefragt, habt ihr etwas zu essen? Und dann kommen sie und sollen
frühstücken. Das heißt, die Zeit des Essens ist offensichtlich da und da sehen
sie, der Herr hat Brot und Fisch und auf dem Feuer ist schon alles da. Das war
übrigens die erste Lektion hier. Wir sollen den jeden Dienst in Abhängigkeit
vom Herrn tun. Er will uns in seiner Arbeit gebrauchen.
Das müssen wir klar festhalten. Aber er ist nicht auf unseren Dienst und unsere
Arbeit angewiesen. Das zeigt er ja. Er hat es schon. Und er hat dann die Speise, die
er seinen, ich bin überzeugt, durchfrorenen, durchnächtigen, erschöpften Jüngern
gibt. Der Petrus war vorher noch ins Wasser gesprungen, einfach weil es ihn
zum Herrn trieb. Und so sitzt er hier durchnässt, sitzen sie alle um das
Kohlenfeuer. Und was erleben sie dann? Der Herr reicht ihnen Speise, seine Speise.
Und wir dürfen eine besondere Aufmerksamkeit darauf legen, dass es die
durchgrabenen Hände, die Hände mit den Nägelmalen sind, mit denen der Herr diese
Speise reicht. Die hatte er ihnen vorher, als er durch die verschlossenen Türen
gegangen war, schon gezeigt. Seht meine Hände! Ich bin der, der vom Kreuze über
das Grab zur Auferstehung gekommen ist. Und als der Lebendige stehe ich vor euch.
Und er gibt jetzt als Auferstandener den seinen gute Speise. Er kümmert sich auch
um den Petrus nicht im erschöpften Zustand. Das können wir übrigens mal von
Elia lernen. Als der unter dem Ginsterstrauch zurechtgebracht werden
musste, hat Gott erst mal dafür gesorgt, dass der Mann körperliche und seelische
nervliche Stärkung kriegte. Und dann hat er dann aufgeweckt und hat gesagt, Petrus du
musst noch ein bisschen mehr essen. Da hat er erst mal dafür gesorgt.
Da sind wir Fürsorge des Herrn. Aber nach diesem Frühstück, ihr Lieben, da kommt
diese öffentliche Zurechtbringung des Petrus. Wir fragen, warum ist nicht bei
dem stillen Gespräch schon alles in Ordnung gekommen?
Zwischen dem Herrn und dem Petrus sicherlich. Aber diese überhebliche Weise,
dass der Petrus den Herrn mehr liebte als die anderen, das war ja doch öffentlich
gefallen. Es war eine öffentliche Schuld, ein
öffentliches Versagen. Da hat er seine Brüder in Misskredit gestellt. Und was
tut der Herr eben auf seine Weise, und wir sollten immer seine Weise im Auge
behalten, er stellt diese Liebe des Petrus öffentlich mal in Frage. Und zwar
in einem guten Sinne. Die erste Frage, Petrus liebst du mich mehr als diese?
Stehst du noch zu dem alten Wort mehr als diese? Liebst du mich mehr?
Petrus hat immer dieselbe Antwort. Beim zweiten Mal sagt der Herr, liebst du mich?
Nicht mehr im Vergleich. Liebst du mich? Liebst du mich wirklich?
Petrus antwortet wieder auf seine Weise, wir kennen das. Du weißt, dass ich dich
lieb habe. Dann nimmt er diese schwächere Form. Dann fragt der Herr noch ein
drittes Mal, warum? Jetzt greift er die Redeweise des Petrus auf, diese schwächere
Form, und fragt dann noch mal, hast du mich lieb, Petrus? Du hast mir dreimal
gesagt, dass du mich lieb hast. Ich habe gefragt, ob du mich liebst, ob du mich
mehr liebst. Jetzt frage ich dich, ob du mich lieb hast.
Eben dann lässt er Petrus gewissermaßen die Schultern sinken.
Er kommt gewissermaßen zum Ergebnis, Herr, es geht doch nicht mehr darum, wie ich
meine Liebe zu dir einschätze. Du weißt doch alles.
Herr, du weißt es. Es geht doch um dein Urteil, wie du mich siehst, wie du meine
Liebe in meinem Herzen beurteilst. Aber du weißt doch, dass ich dich lieb habe,
Herr. Mehr kann er offensichtlich nicht sagen. Und das, was gesagt werden musste,
das ist gesagt worden. Wir können die Art und Weise des Herrn
bewundern, wie er sehr prägnant und klar zum Ziele kommt.
Er tut nicht mehr, als nötig ist. Aber das, was nötig ist, das tut er. Heiligkeit
und Liebe bestimmen den Vorgang. Nichts wird irgendwie geschmälert. Und dann
kommt er zu seinem Ziel. Er hat drei Aufträge an seinen Petrus.
Hier wird der Petrus, der Menschenfischer war, zum Hirten der Herde des guten
Hirten. Der gute Hirte würde immer weiterhin Hirte bleiben.
Aber unter ihm würden in dieser Herde auch andere Hirten sein, die es genau so
machen sollten wie er. Das hat Petrus gut verstanden.
Wir müssen einmal seine Briefe nachlesen, wie er das getan hat, darin gelebt hat,
selber über Hirtenart gesprochen hat, um es weiter zu reichen an andere, damit sie
ja die Herde des Herrn gut versorgen würden. Das redet dieser Brief bis in
unsere Zeit, bis heute, bis hierhin.
Dann soll er die ganze Herde hüten, die Lämmlein und die Schafe.
Er soll ihnen jede Hirtentätigkeit angedeihen lassen, das Hüten und das
Weiden. Das heißt, das Abwehren von Schaden, das
Bewahren von Schaden. Und das ist heute sehr ernst zu nehmen, wo geistlicher
Schaden dem Einzelnen oder der ganzen Herde drohen, sollen die Hirten sie
abwenden, sollen hüten, sollen vorangehen. Aber sie sollen auch Weiden, Nahrung
bringen, damit es der Herde wohl geht. Das hat Petrus verstanden.
Darf ich mal eine Frage stellen, hätten wir dem Petrus so beauftragt, nach diesem
tiefen Fall? Wir wollen das stehen lassen und das bewundern, was die Gnade des
Herrn tut und wie sie es getan hat. Wir lesen nicht, dass Petrus rückfällig
geworden ist. Die Gnade hat ihn gehalten, aber sie hat ihn gehalten als einen Mann,
den der Schule des Herrn gelernt hat. Und dann scheint es so, als habe er alles
wirklich gelernt. Und wie so oft ist, da bleibt noch so ein kleiner Punkt übrig.
Das hängt so ein bisschen hinten nach. Dann sind die beiden wieder zusammen,
Petrus und Johannes. Der Herr hatte gesagt, folge mir nach, Petrus, folge mir nach.
Übrigens braucht er die abermalige Aufforderung, während der Jünger, den
Jesus liebt, der in diesem tiefen Bewusstsein stand, der Herr liebt mich.
Der folgte einfach. Der brauchte die Aufforderung nicht. Und dann sieht Petrus,
wie Johannes ihm auch folgt. Und dann kommt der alte Petrus wieder. Was soll
aber dieser? Diese raschen, vielleicht unüberlegten Fragen. Der Herr sagt
gewissermaßen, Petrus, leg das doch ab. Leg das doch ab. Wenn der bleibt, bis ich
komme, folge du mir nach, Petrus. Das ist eine Sache zwischen uns beiden und das
musst du verstehen. Wenn ich mit dir rede, dann nimm das auf, was ich dir sage.
So müssen wir übrigens mit Gottes Wort umgehen. Wenn ihr uns persönlich meint,
dass wir es auch persönlich nehmen, folge du mir nach. Und ihr Lieben, ich darf das
noch einmal sagen, Petrus ist nachgefolgt. Mit welch einer Entschiedenheit und
Hingabe stand er dafür seinen Herrn ein. Was mich fast am meisten bewundert aus
den nächsten Schritten, die er dann in der Apostelgeschichte tut, dass er dann so
vor dieses Volk der Juden hintritt, dass der Mann, der kurz vorher den Herrn
verleuchtet hat, der hält den Juden diese Schuld vor. In welch einer moralischen
Kraft muss er da geredet haben, wenn er sagt, den ihr verleuchtet habt.
Welche moralische Kraft, welche Wiederherstellung, welch ein Herz für den
Herrn. Möchte der Jesus schenken, dass wir aus dem Leben dieses Petrus auch lernen.
Dass wir das lernen, was der Herr Jesus uns an diesen Abenden sozusagen vor die
Füße oder ins Herz gegeben hat. Dass er sagt, das ist mein Thema für euch. Und
vielleicht lernt jeder mit seinen eigenen Akzenten aus den eigenen
Bedürfnissen heraus. Aber ich denke, wir haben alle eine Menge zu lernen zur Ehre
unseres Herrn, um treue Jünger zu werden, dass wir diese Zeit, diese kurze Zeit auf
Erden nützen für die Ewigkeit. …