Die Botschaft des Propheten Habakuk
ID
ks001
Langue
DE
Durée totale
03:30:40
Nombre
3
Références bibliques
Habakuk 1-3
Description
Kap. 1: Habakuk, der fragende Prophet
Kap. 2: Habakuk, der glaubende Prophet
Kap. 3: Habakuk, der frohlockende Prophet
Transcription automatique:
…
Liebe Geschwister, liebe Freunde, ich grüße euch herzlich zu den drei Vortragsabenden, die hier heute nun beginnen sollen.
Ich möchte an diesen Abenden etwas sagen und denke, dass wir alle das auch in unseren Herzen tragen,
dass wir einmal gemeinsam über ein Buch nachdenken, des Alten Testamentes, über den Propheten Habakuk.
Vielleicht ein wenig unbekannt, umso wichtiger, dass wir das einmal tun.
Ich habe das Thema, man muss ja ein klein wenig überlegen, wie man so etwas auch bringt,
für mich formuliert die Botschaft des Propheten Habakuk, was macht sie uns heute zu sagen haben.
Wir wollen mit der Hilfe des Herrn heute Abend das erste Kapitel, das ich unter die Überschrift gestellt habe, behandeln.
Habakuk, der fragende Prophet.
Ihr werdet merken, wie berechtigt das ist, dass man diesen Aspekt herausstellt.
Wenn wir morgen noch hier sind, möchte ich das Thema behandeln in Kapitel 2, der glaubende Prophet.
Und schließlich am Sonntag soll es sein, der frohlockende Prophet, Kapitel 3.
Man könnte auch einfach sagen, das ist der glückliche Prophet.
Das ist die große Linie natürlich, wenn ich das wie eine Art Überschrift jetzt gerade andeute.
Die große Linie, die uns eben doch immerhin, wie soll ich sagen, die Spur immer auch zeigt,
um die es letztlich hier geht, in diesem, wie ich glaube, nicht immer ganz bekannten Buch des Alten Testamentes.
Ich lese also heute Abend das erste Kapitel vor.
Erster Kapitel im Propheten Habakuk.
Der Ausspruch, welchen Habakuk der Prophet geschaut hat.
Wie lange, Jehova, habe ich gerufen, und du hörst nicht?
Ich schreie zu dir, Gewalttat, und du rettest nicht.
Warum lässt du mich unheilt sehen?
Und schaust Mühsal an, und Verwüstung und Gewalttat sind vor mir,
und Streit entsteht, und Hader erhebt sich.
Darum wird das Gesetz kraftlos, und das Recht kommt nimmermehr hervor.
Denn der Gesetzlose umzingelt den Gerechten, darum kommt das Recht verdreht hervor.
Sehet unter den Nationen, und schaut, und erstaunet, staunet, denn ich wirke ein Werk in euren Tagen.
Ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt würde.
Denn siehe, ich erwecke die Kaldäer, das grimmige und ungestüme Volk,
welches die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören.
Es ist schrecklich und furchtbar.
Sein Recht und seine Hoheit gehen von ihm aus,
und schneller als Pardel sind seine Rosse und rascher als Abendwölfe,
und seine Reiter kommen von Ferne, fliegen herbei wie ein Adler, der zum Fraße eilt.
Sie kommen zur Gewalttat allesamt, das Streben ihrer Angesichter ist vorwärtsgerichtet,
und Gefangene rafft es zusammen wie Sand.
Es spottet der Könige, und Fürsten sind ihm ein Gelächter.
Es lacht jeder Festung, es schüttet Erde auf und nimmt sie ein.
Dann fährt es daher wie der Wind und zieht weiter und verfuldet sich.
Diese seine Kraft ist sein Gott.
Bist du nicht von Alters her, Jehova, mein Gott, mein Heiliger?
Wir werden nicht sterben.
Jehova zum Gericht hast du es gesetzt, und, o Fels, zur Züchtigung es bestellt.
Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und mühsal vermagst du nicht anzuschauen.
Warum schaust du Räubern zu, schweigst, wenn der Gesetzlose den verschlingt,
der gerechter ist als er, und machst die Menschen wie die Fische des Meeres,
wie das Gewürm, das kein Nersche hat?
Er hebt sie allen mit der Angel herauf, er zieht sie herbei mit seinem Garne,
mit seinem Netze, und sammelt sie in sein Garn.
Darum freut er sich und jubelt, darum opfert er seinem Netze und räuchert seinem Garne,
denn durch sie ist sein Teil fett und seine Speise feist.
Soll er deshalb sein Netz ausleeren und beständig darauf ausgehen,
Nationen schonungslos hinzumorden?
Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen
und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird,
und was ich erwidern soll auf meine Klage. Bis dahin.
Wir haben also einen interessanten Abschnitt der Schrift vor uns.
Ein Abschnitt der Schrift ist natürlich nicht so ganz bekannt,
und darin macht sicherlich auch der Reiz für uns liegen, ihn einmal kennenzulernen,
vielleicht auch, dass wir ihn kennenlernen mit dem Gedanken, was wir daraus lernen können.
Die Schrift spricht uns ja immer an.
Und ich habe das Thema genannt, Habakuk ein fragender Prophet.
Ein Mann, der in einer Zeit von, ich möchte das mal ganz modern sagen,
internationaler Krisen lebt, und einer ganz großen Korruption in seinem eigenen Volk.
Das ist der Hintergrund.
Und da wird er ein ganz nachdenklicher Mann.
Und da stellt er Fragen, ist euch aufgefallen, dass dieses Warum da immer eine Rolle spielt?
Warum, warum, warum?
So Fragen, die uns auch so sehr eigentlich auf den Körper zugeschnitten sind.
Da fragt er, warum Unterdrückung, warum Ungerechtigkeit, warum das, warum Leid?
Warum geht es den einen gut und den anderen schlecht,
und das besonders den gottlosen gut und den gottesfürchtigen schlecht?
Das sind ganz aktuelle Fragen.
Im Grunde auch Fragen, die zeitlos sind.
Warum schafft Gott keine Ordnung?
So fragen wir ja.
Deswegen ist das auch gerade so interessant, dass wir einmal auf dem Hintergrund
dieses Buches aus dem Alten Testament diesen Fragen nachgehen.
Nicht, dass man zu jedem etwas sagen will, das möchte ich auch nicht,
aber einfach, das ist die Linie und das ist sozusagen der Sinn, den wir immer wieder dort finden.
Ein Mann, der beunruhigt ist über die Wege Gottes.
Und ich meine, dass es auch ein interessanter Prophet sei für einen jungen Gläubigen,
für einen jungen Mann, für eine junge Frau.
Und ich habe den Eindruck, dass dieser Habakuk, ich kann das nicht beweisen,
aber dass er auch ein Mann war der jüngeren Generation, der war aufgewühlt.
Und so gibt es sicherlich auch heute viele junge Christen,
die aufgewühlt sind über das, was sich bei den Gläubigen so abspielt.
Das kann man ja auch verstehen.
Dort zerbricht was und hier zerbricht was.
Und dort wird man enttäuscht, aber man selbst enttäuscht ja auch.
Das ist etwas, was wir vielleicht auch immer bedenken wollen.
Den Finger nur auf den anderen zeigen und auch auf sich selbst zeigen.
Ich meine, das sei eine Fingerrichtung, die man gerade als jüngerer Mensch auch nie vergessen darf.
Ich habe den Eindruck jedenfalls, dass dieser Habakuk ein Mann ist, der uns einiges zu sagen hat.
Und besonders, wenn man, liebe Geschwister, den allerletzten Vers noch einmal bedenkt, den ich gelesen habe,
auf die Warte treten, auf das Warten, auf das Achten, was Gott konkret mir zu sagen hat.
Darüber lässt sich sicherlich auch, ich denke, manches sagen, wenn wir uns in die Gegenwart des Herrn stellen.
Ich meine auch, dass es ein Buch sei, und da gibt es sicherlich vieles in der Schrift,
was für angefochtene Leute wichtig ist.
Wenn wir uns vorstellen, dass wir alle vielleicht mehr oder weniger schon einmal die Vorstellung haben,
ach, ich habe mir Gott ganz anders vorgestellt.
Er muss doch da irgendwie eingreifen, nichts von dem.
Also das ist der Gesichtspunkt der Anfechtung, auch dass wir Gottes Führung nicht begreifen.
Das kommt auch hier im Grunde diesem Propheten zum Ausdruck.
Also nach meiner Auffassung, und ihr werdet, denke ich, das mit mir teilen,
wenn wir vielleicht ein wenig darüber nachgedacht haben werden, bis zum Sonntagabend,
dass hier wirklich vieles berührt wird, was unsere geistliche Existenz angeht.
Und was wir wirklich immer wieder auch bedenken wollen vor dem Herrn.
Vielleicht gibt es auch manche, die die Wirklichkeit des Teufels erfahren unter den Christen.
Auch da dürfen wir dann, denke ich, den Blick uns dafür öffnen lassen,
dass die Wirklichkeit Gottes auch da ist.
Dass sie manchmal hindurch scheint.
Hier gibt es etwas in diesem Propheten, das ihn ganz besonders beeindruckt hat.
Das war diese massive Feindschaft durch die Chaldea oder Babylonier.
Und Gott benutzt gerade diese Leute, um mit seinem Volke zu reden.
Mit einem Wort, und das ist, wenn man so will, das, was ich gerne mit der Hilfe des Herrn sagen möchte,
in diesen Abenden, dass wir gemeinsam einmal versuchen, über diesen Propheten
oder besser über sein Buch nachzudenken.
Dazu ist es sicherlich auch sinnvoll, dass wir alle den Text lesen und immer auch wieder zur Hand nehmen.
Dieser Habakkuk gehört in die Reihe der kleinen Propheten.
Wir wissen, dass es deren zwölf gibt, und er nimmt den Platz acht unter ihnen ein.
Er ist der achte dieser kleinen Propheten.
Wenn ich hier etwas sagen möchte, dann, das werdet ihr verstehen,
kann das sicherlich kaum mehr sein als ein Versuch.
Gottes Wort zu erklären, ist immer eine anspruchsvolle Angelegenheit.
Den kommen alle wir Menschen dabei zu kurz. Wir fühlen immer wieder, dass wir ins Stümpehafte abgleiten.
Ich meine auch gerade bei solch einem interessanten Buch wie diesem Buch,
fühlt man besonders, dass unsere Worte oft ärmlich sind und nicht das eigentlich ausdrücken,
was der Herr vielleicht dem einen oder anderen sogar sagen will.
Und das wollen wir immer bedenken.
Man kann mich mit Recht fragen, vielleicht tut ihr das auch, warum willst du denn über Habakkuk gerade etwas sagen?
Das ist doch so ein unbekannter Mann. Habe ich noch nie gelesen vielleicht.
Die viele Gläubige und besonders auch viele treue Bibelleser,
waren immer wieder beeindruckt von der Lektüre dieses kurzen Propheten.
Er hat einen besonderen Stil, das interessiert uns natürlich weniger
und vielleicht macht den einen oder anderen das in dem Zusammenhang auch mal interessieren.
Ihr habt von alle von den berühmten Qumran-Funden gehört, 1947 in den Höhlen am Toten Meer.
Ein ganz besonderer Fund in der Reihe dieser Funde ist ein Kommentar zu dem Propheten Habakkuk.
Deswegen ist der Prophet Habakkuk auch für denjenigen, der sich für Altes, für Archäologisches interessiert, recht interessant.
Das erwähne ich nur ganz, ganz am Rande. Mich interessiert das heute Abend nicht, euch auch nicht.
Ich erwähne das nur, der Prophet Habakkuk ist einfach ein Prophet, über den lohnt es sich nachzudenken.
Und ist ein Prophet einer Endzeit. Warum?
Man kann fast sagen, ein bisschen vielleicht überspitzt ausgedrückt,
Nebukadnezzar stand schon vor den Toren Jerusalems.
Das ist der Kerl der Herren. Und dann tritt er sozusagen kurz vorher auf.
Das Ende des Königreiches Joda stand unmittelbar bevor.
Die Parallele liegt auf der Hand. Auch wir wollen aus dem Propheten vielleicht ersehen,
dass auch wir mit manchem konfrontiert werden, was in unsere Zeit, in die Endzeit, liebe Geschwister.
Wir leben deswegen in einer großartigen Zeit, in einer furchtbaren Zeit einerseits, aber andererseits in einer großartigen Zeit.
Es hat noch nie Menschen gegeben, Gläubige gegeben, die in einer solch großartigen Zeit lebten.
Die erleben sozusagen, wie Gottes Prophetie, denken wir an Israel, buchstäblich sich erfüllt hat.
Wir alle stehen unter dem starken Eindruck, aus mancherlei Gründen, dass der Herr kommt.
Daran dachte Habakuk überhaupt. Ich konnte auch nicht denken. Aber wir können daran denken.
Und das ist gerade interessant, dass wir uns dann vielleicht mit einem Buch auch beschäftigen,
das vergleichsweise auch in eine Endzeit hineingehört und deswegen uns auch vieles sagt.
Ja, dieser Habakuk selbst ist ein Mann, ich möchte eigentlich sagen,
das darf ich vorwegnehmen, was in Kapitel 3, Vers 18 ganz am Schluss steht.
Er ist ein frohlockender Mann gewesen, seht ihr, und das möchte ich auch eigentlich in diesen Abenden etwas vermitteln.
Dass er ein Mann war, der trotz seiner großen Nöte ein frohlockender Mann war.
Dass er das geblieben ist und dass er das vor allen Dingen durch alle Sorgen hindurch erst einmal geworden ist.
Das Wort sagt uns hier, der Ausspruch, welchen Habakuk der Prophet geschaut hat.
Die Schrift spricht enorm wenig über diesen Mann. Seinen Namen und die Tatsache, dass er Prophet war.
Das findet man bei manchen dieser kleinen Propheten ganz ähnlich.
Da wird der Name genannt, da wird gesagt, dass er Prophet war. Agai, Sakhaia, nicht mehr.
Wir haben Mühe, selbst seinen Namen zu verdeutschen.
Luther hat ihn verdeutscht und seit der Zeit übernimmt das jeder.
Habakuk hieß so Umarmung oder der Umarmmehr, seine schöne Bezeichnung.
Das darf man sich so vorstellen, dass dieser Habakuk sein Volk umarmt.
Das ist der Bezug für uns heute.
So können wir vieles daraus lernen und lesen von diesem Mann, mit dieser Zielrichtung sein Volk zu umarmen.
Andere meinen, ich kann das nicht beurteilen, ob das richtig ist, Habakuk sein Pflanzenname.
Das ist oft im Hebräischen nicht immer einfach zu entscheiden.
Ein Mann jedenfalls, der ein Prophet war und über den nicht viel mehr gesagt wird als seine Botschaft.
Und das ist für uns Christen ja auch nicht immer so ganz einfach, dass über unsere Person nichts zu sagen ist.
Wir haben eine Botschaft, wir haben etwas zu sagen.
Die Person tritt völlig in den Hintergrund.
Das kann man schon ganz zu Anfang aufnehmen von diesem Mann.
Ein Mann, der zu Gott spricht, dieser Prophet Habakuk, und der zu Gott spricht über das Volk.
Ich komme gleich noch ein bisschen genauer darauf zurück, warum das so interessant ist an dieser Stelle.
Manche meinen, weil er zum Schluss ein interessantes, fast ein psalmartiges Lied von sich gibt, er sei ein Levit gewesen.
Andere Bibelerklärer stellen das eher in Abrede wiederum.
Wir können die Frage auch offen lassen.
Er ist jedenfalls ein Mann gewesen, dem der Herr dieses besondere Buch, dieses besondere Kapitel in die Feder diktiert hat.
Und ich möchte, das werdet ihr ja verstehen, wenn ich das tue, kurz die Struktur, die Einteilung erwähnen.
Der Prophet Habakuk und Gott führen zwei große Unterredungen.
Habakuk auf der einen Seite und Gott auf der anderen Seite.
Und das dritte Kapitel ist dann ganz ausgefüllt durch eine Art Psalm.
Und wenn wir das vergleichen, das wird sicherlich nötig sein,
wir haben in den Versen Kapitel 1 bis 4 die Sprache des Propheten.
Wir haben dann in den Versen 5 bis 11 die Sprache Gottes.
Und dann fängt der Prophet wieder an zu sprechen von 1 Vers 12 bis zum Kapitel 2 Vers 1, soweit ich gelesen habe.
Und dann redet Gott, gibt eine Antwort während in dem ganzen zweiten Kapitel.
Deswegen spricht man eine Unterhaltung zwischen Gott und seinen Propheten.
Eine interessante Sache. Eine wirklich interessante Sache.
Und dann haben wir, das ist vielleicht auch interessant, darüber hinaus interessant,
vielleicht eine der ganz ganz wenigen Stellen im Alten Testament, liebe Geschwister, die vom Glauben sprechen.
Hier wird in Kapitel 2, da muss ich etwas vorgreifen, 2 Vers 4 eine Stelle genannt,
die dreimal im Neuen Testament vorkommt.
Der Apostel Paulus bringt sie dreimal, so wichtig ist ihm das.
Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Und das ist der Mann, der das hier gesagt hat, dieser Habakuk, von dem wir hier lesen.
Eine zweite Stelle, die ich eben schon in Kapitel 1 vorgelesen habe.
Kapitel 1, Vers 5 taucht auch auf in der Rede des Apostels Paulus in der Apostelgeschichte.
Wir haben also einen Propheten vor uns, der im Neuen Testament wiederholt zitiert wird.
Da sollten wir aufmerken, unsere eigene Schalten und merken, wie wichtig dieser Prophet ist.
Ein Prophet der Endzeit.
Wir werden morgen, wenn der Herr das erlaubt, zum zweiten Kapitel kommen,
und dann feststellen, dass Gott mehrfach sagt, fünfmal, wehe, wehe, wehe, wehe, wehe.
Und das ist das, was er zu sagen hat.
Und das wollen wir auch bedenken, weil wir dort einer Macht begegnen,
die ausgesprochen antigöttlich und gegen Gott war.
Wir wissen, dass das auch in unserer Zeit keine fremde Sprache ist.
Eine große Rolle spielen die Chaldean.
Das ist diese Macht, von der hier ab Vers 5 geredet wird, was ich vorgelesen habe.
Die Chaldean, das waren die Imperialisten der damaligen Zeit, die führten Eroberungskriege.
Das begann unter Nebukadnezar.
Und ein Opfer dieses Eroberungskrieges war dann auch der Staat Juda.
Und Gottes Wort macht uns klar, wie schlimm diese Chaldea waren.
Wenn wir uns fragen, was ist denn das Ziel dieses ganzen Propheten, liebe Geschwister,
ich denke etwas ähnliches, was auch Gottes Ziel mit uns ist.
Wir sollen vom Fragen, vom vielleicht kritischen Fragen, vom skeptischen Fragen,
dahin geführt werden, zu einem gläubigen, frohlockenden Bejahen der Wege Gottes.
Und das ist das Ende dieses, meine ich, sehr, sehr lesenswerten Propheten.
Die drei letzten Verse bilden den, nach meiner Überzeugung, den moralischen Höhepunkt.
Nicht nur, weil sie am Ende stehen, sondern weil sie auch inhaltlich da sind.
Ich aber, ich will den Jehova frohlocken, das ist fast Christentum.
Natürlich mit den Worten des Alten Testamentes und der Herr Jesus war noch lange nicht geboren.
Aber wenn wir das übertragen in unsere Zeit, übertragen auch in unser geistliches Verständnis,
dann ist das berechtigt zu sagen, das ist fast Christentum.
Und das macht den Propheten eben so sehr interessant.
Erlaubt, dass ich vielleicht jetzt auf einiges eingehe.
Ich möchte nicht alles behandeln.
Ich möchte gewisse Schwerpunkte setzen, in denen wir auch, denke ich,
uns in irgendeiner Form angesprochen fühlen sollen.
Schwerpunkte setzen, die dann unser Herz auch erreichen.
Der Prophet Habakkuk, denke ich, ist ein besonderer Prophet.
Ich habe in der Überschrift gesagt, er ist der fragende Prophet.
Aber dieser fragende Prophet Habakkuk ist ein besonderer Prophet.
Und darum geht es mir im Moment, um das klar zu machen.
Ein besonderer Prophet. Wisst ihr überhaupt?
Darf ich mal so einfach fragen, was ein Prophet ist?
Könnt ihr jetzt vielleicht einem Fremden, der hier sitzen mag, oder einem Fremden, der uns nachher fragt,
erklären, was ist ein Prophet im biblischen Sinne?
Kann man das? Oder müssen wir die Achsen zucken?
Ein Prophet ist ein Mann, der, ich möchte das einfach so einmal sagen,
in einem doppelten Sinne in der Schrift genannt wird.
Er spricht von Gott aus zu den Menschen.
Das ist an sich die typische Haltung des Propheten.
Und auf der anderen Seite haben wir auch die umgekehrte Richtung.
Er spricht gewissermaßen als der Beauftragte von Menschen zu Gott.
Und beides findet sich in der Schrift.
Und wenn man die vielen Aussagen der Propheten darüber einmal nachsieht,
dann finden sich immer wieder Mitteilungen, die er sagen muss,
der Prophet gezielt auf das Gewissen, oft in harten, unmissverständlichen, deutlichen Worten.
In einer prophetischen Klarheit sondergleichen.
Das kann man fast immer wieder feststellen.
Aber dieser Prophet ist eben auch, das möchte ich nicht vergessen, ein Mann der Fürbitte.
Und das berührt sich so etwas mit dem, wie unser Habakkuk hier auftritt.
Wir haben hier in diesem Propheten Habakkuk eine interessante Besonderheit.
Die Besonderheit, die einfach die ist, dass der Prophet mit Gott spricht.
Normalerweise spricht der Prophet von Gott geschickt zum Volk.
Aber das tut der Prophet Habakkuk nicht.
Und das ist eine außerordentliche Seltenheit und gerade die Besonderheit dieses Mannes.
Und deswegen ist es allein schon interessant aufzumerken auf seine Botschaft.
Er spricht in Abweichung von der Regel nicht zum Volk, sondern zu Gott selbst.
Es ist eine Art Dialog zwischen Gott und den Propheten.
Und das macht das so sehr, sehr interessant.
Er wendet sich nicht an Israel, an Jude, er spricht nicht zu den Nationen,
er spricht in seiner Botschaft immer wieder zu Gott.
Er redet mit Gott über das Volk.
Das kann man so durch feststellen.
In der Form des Gebetes.
Dieser Prophet Habakkuk ist ein betender Mann.
Wir fühlen schon da, wie viele Parallelen sich da auftun.
Ein Mann, der natürlich mit einem zerrissenen Herzen, mit Fragen in seinem Herzen vor Gott ist.
Aber er betet.
Das ist auch für uns vielleicht ganz praktisch schon die Frage, kennen wir das?
Dieses Reden mit Gott, dieses Fragen an ihn richten,
dass wir einfach im Gebet liegen für sein Volk.
Ich spreche nicht jetzt allgemein.
Wir alle sind Christen, wir alle sind Gläubige, wir sind durchweg bekehrt,
wir kennen unseren Gott als unseren Vater und haben Anliegen in Fülle.
Aber das Problem hier ist doch mehr, dass er vor Gott liegt und das Volk Gottes vor Gott bringt.
Und da kann man, meine ich, sehr sehr viel lernen.
Kennen wir die Not des Volkes Gottes und zweitens bringen wir sie vor Gott.
Das ist Habakkuk.
Und darin liegt eine ganz besondere Bedeutung auch für uns.
Wer heute als wacher Christ durchs Leben geht und nicht diese nöte Haut nachfühlt,
was soll man ihm noch sagen?
Aber wenn du sie fühlst, dann darfst du das auch tun, wie Habakkuk sie vor Gott zu bringen.
Das braucht kein Mensch zu hören.
Aber Gott hört das.
So wichtig der Austausch mit Brüdern ist, unter Geschwistern ist, der ist unverzichtbar sogar.
Aber noch wichtiger ist eben das, was wir hier, denke ich, an Habakkuk lesen, lernen,
dass wir die Not, die uns bewusst wird, die wir in jedem Augenblick wahrnehmen,
dass wir sie vor Gott bringen, vor den Herrn bringen.
Fragen wir uns, wo ist das im Neuen Testament zu finden?
Ich meine, wenn ich etwa solche Briefe bedenke, wie sie diese Endzeit behandeln,
etwa an den zweiten Timotheusbrief denke oder an den zweiten Petrusbrief, an den Judasbrief,
an manche anderen Stellen auch noch, dann fühlt man, da wird direkte Not unter den Gläubigen angesprochen.
Direkte Not unter den Gläubigen.
Da geht es, ich will mal jetzt ein bisschen modern werden, manchmal um falsche Weitherzigkeit.
Da geht es auch manchmal um falsche Geschlossenheit.
Und ihr seht, der Gegensatz kommt deswegen vor uns.
Es geht um die richtige Weite und es geht um die richtige Geschlossenheit.
Das ist das Thema oft dieser Bücher des Neuen Testamentes, die uns fast mit den gleichen Gefühlen konfrontieren,
wie das Buch Habakkuk im Alten Testament diesen Propheten.
Jetzt wir trauern darüber, dass so vieles daneben geht.
Und doch wollen wir uns auch ermuntern lassen und beflügeln lassen, die Nähe des Herrn zu suchen.
Das muss nicht vor den Augen anderer geschehen.
Ich habe den Eindruck, dass Habakkuk ein Mann war, der im Verborgenen gelebt hat.
Es wird nirgendwo gesagt, dass er das vor den Augen der anderen Israeliten getan hat.
Es ist ein Mann gewesen, der vor Gott lebte.
Und wie aktuell und wie wichtig ist das für uns.
Ein Mann, der vor Gott klagte.
Es ist nicht so, ich brauche das im Grunde ja nicht näher auszuführen, liebe Geschwister,
wenn wir etwa daran denken, dass man natürlich auch über die Nöte im Volke Gottes in verbaler Schärfe reden kann.
Man kann das und das und das ganz klipp und klar verurteilen, das ist falsch und das ist falsch.
Man kann von oben herunter dozieren und sagen, das ist falsch und das ist falsch und das ist falsch.
Das ist nicht Habakkuk.
Das ist meiner Überzeugung nach eine Regel, die verpufft im Winde.
Aber Habakkuk ist ein Mann, der sich die Not seines Volkes zu eigen macht und sie vor Gott bringt.
Er klagt niemanden an.
Er bringt keine verbalen Schärfen hinein.
Ich könnte mir denken, dass er, wenn er in unserer Zeit lebte, mit großer Deutlichkeit reden würde, aber auch mit großer Zartheit.
Wenn wir das doch könnten.
Er verklagt nicht seine Brüder.
Und selbst ein Mann wie Elia hat das nicht gekonnt.
Elia, dieser große Gläubige, dieser Mann, den der Herr Jesus würdigt, mit ihm auf dem heiligen Berge zu sein.
Aber er nahm das Wort wie der Israel.
Er trat auf wie der Israel.
Er war ein großer Beter, Elia, aber als es darum ging, er betete aber leider eben nicht für das Volk mehr.
Er war ein Mann, der sich sehr rechtfertigte und das Volk sehr verurteilte.
Und ich muss für mich gestehen, der Rühme ich Habakkuk, der Mann, der die Not sah und nicht in diesen Irrweg von Elia hinein,
der vor Gott stand und mit Gott sozusagen um das Volk gerungen hat und nicht das Volk verurteilt hat.
Das fände ich sehr, sehr interessant und sehr schön und auch sehr nachahmenswert, wenn wir dabei an uns selbst denken.
Man kann manchmal wirklich in eine Gefühlsregung hineingeraten, wie man sie bei Elia fand.
Aber vorzuziehen ist das, was ein Mann wie Habakkuk tat.
Keiner will die Größe von Elia verkleinern, wirklich nicht.
Aber wenn es um diese Fragen geht, meine ich, müssen wir das auch einmal erkennen.
Und dieser Mann Habakkuk klammerte sicherlich nicht seine eigene Schuld aus.
Er stürzte sich als einen prächtigen Menschen dorthin und das Volk, das verdonnerte er. Wir können sicher sein, dass er das nicht getan hat.
Ein Mann mit diesem geistlichen Niveau, mit diesem moralischen Niveau wird genau gewusst haben, was er auch für ein Mann war.
Er bagatellisiert nicht das Böse, sicherlich auch nicht bei sich selbst.
Ich wünschte mir diese Habakkuk-Haltung.
Ich wünsche sie euch auch, dass man, wenn man das Böse sieht, auch das Böse nennt.
Aber dass man auch das Geheimnis versteht, mit der Schuld des Volkes vor Gott zu treten, vor den Herrn zu treten, ohne dass das andere vielleicht erfahren.
Das war eigentlich etwas, was ich zu dem Stichwort Prophet sagen wollte.
Darf ich das noch einmal sagen, liebe Geschwister?
Der Prophet hat diese doppelte Bedeutung.
Ein Prophet, der von Gott aus kommt, mit massiven, klaren, vielfach anklagenden Worten zu dem Volk.
Aber der Prophet ist auch ein Mann, der vom Volke ausgeht, mit der Not des Volkes und vor Gott hintritt.
Beides macht den Propheten der Schrift aus.
Ich denke, wir wollen auch diese zweite Seite ganz besonders in unserem Herzen haben.
Ohne verbale Schärfen.
Dann haben wir in dem nächsten Teil, ich habe das hier vorgelesen, Fragen.
Ein Mann wie Habakkuk, so habe ich ja auch das erste Thema genannt, ist ein fragender Mann.
Ziemlich gut, meine ich, wenn man als Christ, vielleicht auch als junger Christ, Fragen hat.
Dass man nicht einfach so uninteressiert durchs Leben rennt, auch durchs christliche Leben, dass man Fragen hat.
Fragen, besonders auch an das eigene Herz und die eigene Seele natürlich.
Aber Fragen überhaupt, dass man versteht, das sagt der Herr.
Wie ist das bei mir? Wie ist das bei dir?
Und dieser Habakkuk, denke ich, war ein solcher fragender.
Wenn ihr nur in Vers 2 lest.
Wie lange habe ich gerufen und du hörst nicht.
Ich schreie zu dir Gewalttat und du rettest nicht.
Warum lässt du mich unheil sehen und schaust mühsal an.
Und so geht es dann weiter.
Oder wenn wir in dem zweiten Absatz ab Vers 12 diese mehreren Fragezeichen bedenken.
Da stellt er ja wieder Fragen.
Da erzählt er zum Beispiel auch eine weitere Warum-Frage in Vers 13, 2. Teil.
Warum schaust du Räubern zu, schweigst, wenn der Gesetzlose den verschlingt, der gerechter ist als er.
Dieses Phänomen, dass Gott angeblich schweigt, liebe Geschwister, das wir kennen.
Wir beten und beten und beten, es ändert sich nichts.
Das ist Habakkuks Problem.
Deswegen ist der so aktuell.
Und doch schweigt Gott eben nicht.
Wir müssen das lernen, genauso wie das auch Habakkuk lernte,
dass Gott ganz anders auf unsere Gebete, auf unsere Bitten reagiert, wie wir das meistens uns denken.
Wir haben also, vielleicht darf man das einfach mal sagen,
ich greife ein bisschen damit vor, seine Art Hauptgedanken hier bei den Fragen Habakkuks
Soll Böses ungestraft bleiben?
Ungerichtet bleiben?
Wie kann Gott das tun?
Wie kann Gott eine so unheilige böse Nation heranführen wie die Chaldea
und ein viel weniger böses Volk wie die Juden bestrafen?
Wie geht das überhaupt?
Ist das möglich?
Wie kann Gott so etwas tun?
Das sind die Fragen.
Vielleicht darf ich euch bieten, dass ihr auch diesen Propheten nochmal vielleicht aufmerksam lest.
Ich muss ja manches jetzt einfach ein klein wenig als bekannt voraussetzen,
was man durch schlichtes Lesen des Textes sofort begreift.
Warum hat der Gottesfürchtige Drangsal?
Warum geht es dem Bösen, dem Nicht-Gottesfürchtigen, dem Gottlosen so gut?
Das sind die Fragen von Habakkuk.
Und seht ihr, das ist auch deswegen so ungemein interessant.
Vielleicht darf ich auch hinzufügen,
ich glaube, dass dieser Prophet uns auch klar macht,
dass unser Glaube, ich greife mit ganzem Bewusstsein vor,
ich nehme so etwas, das Ergebnis schon vorweg.
Ich sage schon jetzt, was das Ergebnis ist, obwohl Habakkuk noch nicht so weit war.
Unser Glaube ist in der Lage, unlösliche Probleme doch zu lösen
und unlösbare Probleme doch in den Griff zu bekommen.
Das ist es eben.
Und das ist etwas, was wir uns sagen lassen wollen.
Gott hat eine Antwort.
Die größte Antwort in all diesen Dingen, das ist der Herr Jesus selbst.
Wir wissen, dass er das Sündenproblem beantwortet hat.
Perfekt.
Dann haben wir nicht mehr den Eindruck, dass Gott schweigt.
Obwohl das uns so scheint.
Es läuft alles dahin, das Böse dominiert, so meint man, Gott schweigt.
Wir können überzeugt sein, dass das letztlich nicht so ist.
Aber es ist einfach so, dass wir doch oft in der großen Not unserer Seelen das so sehen.
Gott ist kein unbeteiligter Zuschauer im Geschehen.
Er ist nicht jemand, der einfach an deinem aufgewühlten Herzen vorbeigeht.
Er ist jemand, der doch handelt, aber anders, als wir das meinen.
Und ich darf immer wieder sagen, das ist die Lektion von Habakuk.
Und daran sehen wir, wie äußerst aktuell dieser Prophet ist.
Dieser kleine Prophet mit seinem ganz exzellenten Hebräisch.
Ein Mann, der, ich möchte sagen, das vom sprachlichen her besehen würde,
würde entzückt sein über diese Feinheit der hebräischen Sprache, die gerade in diesem,
das ist nur am Rande gesagt, die gerade in diesem Propheten zum Ausdruck kommt.
Und wir sind entzückt über die Tiefe der Gedanken, die uns so aktuell sind.
Wir haben hier also Fragen, die er stellt und Gott gibt eine Antwort letztlich.
Es hat nur einmal eine Frage gegeben, auf die Gott keine Antwort gegeben hat.
Obwohl gerade sein Schweigen die Antwort schlechthin selbst war.
Wir wissen, dass der Herr Jesus gefragt hat, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Dass er keine Antwort bekam.
Und doch wissen wir, dass gerade das Schweigen Gottes, das richterliche Reden Gottes zugleich mit der Sünde war.
Gott schwieg und redete zugleich in einer furchtbar ernsten Form mit der Sünde.
Was sich im Kreuz von Golgatha einfach abgespielt hat.
Ich möchte das hier nur erwähnen, weil ich meine, das könnte man auch mit völliger Berechtigung sagen,
vielleicht das einzige Mal in den Wegen Gottes mit den Menschen, dass Gott geschwiegen hat.
Sonst schweigt Gott nicht, sonst redet er.
Das ist uns natürlich auch nicht immer so ganz geläufig und das ist ja auch unsere Not, liebe Geschwister.
Wie lange beten wir oft, es verändert sich gar nichts.
Ich komme gleich noch einmal darauf zu sprechen.
Kann man denn, wenn ich das hier so lese in Vers 2 und so weiter, kann man denn überhaupt Gott Fragen stellen?
Können wir kleinen Menschen Gott Fragen stellen?
Ist das überhaupt erlaubt?
Ist das nicht eine Anmaßung, wenn ich mich erdreiste, ihm eine Frage zu stellen?
Die Schrift ermuntert mich sogar dazu.
Wir wissen, dass bei vielen Kriegszügen von Israel und im Volke Gottes man vorher Gott befragte.
Durch einen Propheten oder in anderer Form.
Und Gott sagt sogar einmal an einer Stelle, die möchte ich doch mal eben vorlesen, in dem Köpfchen Jesaja Kapitel 8.
Jesaja 8 Vers 19
Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen?
Soll es für die Lebenden die Toten befragen?
Also Gott setzt das als selbstverständlich voraus, dass man ihn befragt.
Und wenn wir das Neue Testament lesen, ich habe den Eindruck, dass der Herr Jesus manchmal auf Fragen wartet.
Dass sein Herz traurig bleibt, weil die Jünger einfach in ihrer Blindheit keine Fragen hatten für ihren Herrn.
Mit einem Wort, wir dürfen fragen.
Und wir dürfen an unseren Herrn, an unseren Gott herantreten mit Fragen.
Aber wir müssen auch bedenken, und das führt uns wiederum ganz eng hier zu den Propheten zurück,
dass es Fragen gibt, die unpassend sind.
Wenn wir etwa an die rebellischen Fragen, die rebellische Haltung eines Hiob denken, dann wird das klar.
Wenn wir an die außerordentlich bösen, boshaften, schlimmen Fragen der Leute denken, zur Zeit von Malachi.
Zehnmal, glaube ich, kann man das lesen. Einige davon fallen besonders auf, dadurch, dass sie so schlimm sind.
Solche Fragen sind schlicht unpassend.
Darauf reagiert Gott nicht.
Wir haben eben doch, warum Fragen?
Jeder hat sie irgendwie in seinem Leben.
Ich denke, jeder von uns, der heute Abend hier ist, hat sie auch.
Wenn wir konfrontiert werden mit bestimmten Leiden oder mit bestimmten Unglücksfällen, dann kommt das, warum.
Ich habe vor ein paar Jahren von einem Fall gehört, ein junges Ehepaar, engagiert für den Herrn Jesus,
verunglückt tödlich auf der Hochzeitsreise. Warum?
Ich kenne selbst einen Fall, der mir sehr nahe gegangen ist, von einem jungen Mann von noch nicht 19 Jahren,
der notvoll an Krebs gestorben ist. Warum?
Und dann fragt man natürlich.
Und solch ein Fragen ist sicherlich auch legitim.
Aber wir müssen dieses Fragen vor den Herrn brennen.
Und das ist sicherlich die große Lehre, die wir immer ziehen wollen.
Aber geht es um solche Fragen, ich muss mich doch kritisch mich selbst einmal untersuchen hier,
wenn man das hier von Habakkuk liest.
Geht es um Fragen, die mich in meinem persönlichen Bereich betreffen?
Oder geht es nicht vielmehr um Fragen, die die Not im Volke Gottes betreffen?
Die Not im Volke Gottes.
Dazu brauche ich mich nicht sehr zu äußern.
Es war einfach keine moralische Kraft da, sich mit dem Bösen in dem Volk Gottes zu beschäftigen.
Und das führt ihn ja zu solchen Fragen.
Wie lange habe ich gerufen und du hörst nicht. Ich schreie zu dir gewaltert und du rätest nicht.
Man spürt förmlich, wie dieser Mann verzweifelt.
Und wir kennen sicherlich die meisten von uns ähnliche Situationen,
dass man in großer Not einfach keine Veränderung spürt.
Und doch ist Gott da. Und doch ist er da und lässt uns nicht im Stich.
Also wollen wir vielleicht ganz einfach aufnehmen, dass unser Gott kein Gott ist,
der irgendwie indifferent ist gegenüber solchen Nöten, wie wir sie haben.
Er ist einfach ein Gott, der anders empfindet, als wir empfinden.
Wir wollen hier etwas lernen, liebe Geschwister, was, glaube ich, sehr wichtig ist.
Gott züchtigt.
Züchtigung ist uns nicht lieb.
Wir entgehen ihr am liebsten.
Und doch tat das damals Gott, indem er Nebukadnezar schickte.
Hat er sein Volk so lieb, dass er es nicht zuließ,
dass sozusagen der Abwärtstrend immer weiter verfolgt wurde.
Er schickte Nebukadnezar mit seinen grausamen Heeresmassen, um einen Stopp zu setzen.
Gott züchtigte, indem er Nebukadnezar schickte.
Und das ist die Frage, ich glaube, das ist auch die Frage, die wir bei Habakuk gestellt bekommen.
Haben wir, hast du, einen Blick für Züchtigung Gottes.
Das bedeutet, haben wir auch den Blick dafür, für das, was dahinter steht, nämlich, dass Gott mich liebt.
Dass Gott etwas tut, was mir im Moment gar nicht passt.
Was mir Schmerzen zufügt, was doch etwas ist, was letztlich seine Liebe ist.
Ihr seht, der Gedanke der Züchtigung spielt in Vers 12 eine ganz eindeutige Rolle.
Gott handelt mit Söhnen und er züchtigt sie.
Einen ähnlichen Gedanken finden wir ja auch in dem Hebraierbrief.
Und dann bringt er auch über sein Volk oft solche ernsten Ereignisse.
Manchmal meint man dann, Gott schweigt.
Sein Reden ist die Form des Züchtigens.
Aber es kann auch sein, dass sein Reden Schweigen ist.
Dass Gott einfach mit seinem Volk oder mit dir und mir einen bestimmten Augenblick schweigt, dass er uns nicht zu sagen hat.
Warum? Weil wir ungehorsam sind.
Wenn Gott schweigt, ich möchte sagen scheinbar schweigt, dann gilt es für uns besonders aufzuwachen.
Und ich meine, das sagt uns eben auch dieser Prophet.
Gott ist kein schweigender Gott. Das meinen manche Leute.
Wir Christen wissen, dass es nicht so ist. Er redet. Das ist sein Wesen. Er ist das Wort.
Sein Wesen ist einfach sich zu artikulieren, sich irgendwie uns kundzutun.
Und er tut das vorzugsweise durch sein geschriebenes Wort.
Natürlich ist dann die Frage, wiederum haben wir ein Organ dafür.
Wenn wir uns klar machen, wir beten, wie mag denn Gott antworten?
Vielleicht ist es einmal wichtig, dass man bei dieser Gelegenheit auch darüber einmal nachdenkt.
Ich habe auch für mich den Eindruck, dass man vielfach meint, Gott antwortet überhaupt nicht.
Ist das richtig?
Gott antwortet sicher völlig anders, als ich das mir vorstelle.
Aber er antwortet doch.
Es gibt sicherlich auch viele Gebete oder besser Gebetserhörungen, die ich erst in der Ewigkeit kennen lerne.
Vielleicht habe ich gemeint, dass in der Zeit, das an Gottes Ohr in Ehrfurcht gesagt, vorbeigegangen sei.
Aber Gott ist jemand, der doch Gebet hört.
Man muss sich vielleicht doch die Fragen stellen, wie ist das mit dem kindlichen Glauben bei mir und bei dir.
Wie ist es auch mit Fragen, die vielleicht schon in der Bibel selbst beantwortet sind.
Man kann das hier und da einmal schon mal hören.
Dann betet jemand, vielleicht in völliger Aufrichtigkeit, ich möchte das nicht weiter beurteilen,
zu einem Punkt, wo man ihm sagen muss, das steht doch da beschrieben, lies es doch einmal.
Man braucht doch nicht mehr dafür zu beten.
Gott gibt mir doch seine Antwort sofort.
Oder ein besonderes Problem ist ja das Zeitproblem.
Wann ist die Zeit gekommen für Gottes Antwort?
Das macht uns ja besonderen Not.
Ich erinnere mich von dem großen Waisenhausvater Georg Müller in Brüssel einmal gelesen zu haben, aus dem 19. Jahrhundert,
dass er für jemanden gebetet hat bis zu seinem Tod, bis zu seinem Georg Müllers Tode, über 60 Jahre lang.
Und dann kam nach dem Heimgang dieses Mannes dann tatsächlich dieser Mann zum Glauben.
Das gibt es.
Das Problem der Zeit ist ein großes Problem.
Und ich meine auch, damit bin ich wieder bei Habakuk, vielleicht ist Gottes Schweigen eine Antwort.
Dass er mir zeigen will, irgendetwas ist bei mir nicht in Ordnung.
Oder er will mich irgendwie zum Nachdenken bringen.
Kurzum, es gibt sicherlich da manches, was der Herr uns bei solchen Fragen klar machen will.
Manchmal bin ich auch zu kurzsichtig.
Manchmal denke ich auch so, dass er liebe Brüder benutzen mag, um mir seine Gedankenkunde zu tun.
Er mag einen Bruder, eine Schwester benutzen, um mir in einer Frage Licht zu geben, die mich seit Jahren beschäftigt.
Dann brauche ich, dann sehe ich darin eine Gebetserhöhung.
Also was wir hier lernen wollen, ist, dass Gott oft eine ganz andere Antwort gibt, als sie ich erwartet habe.
Hier kam die Chaldea mit Feuer und Schwert.
Hier kam die Chaldea als Eroberer, als Imperialisten, zerstörten die Staatlichkeit Israels.
Und doch war das Gottes Antwort.
Gottes Züchtigung.
Wir sehen oft, wie blind wir sind über das Tun Gottes.
Und das macht uns dieser Prophet klar.
Er will uns die Augen öffnen für manches ganz besondere Handeln mit uns.
Vielleicht ist das etwas, was wir auch immer wieder zu lernen haben.
Diese besondere Sichtweise Gottes, dass er züchtigt, aber dass er in seinem Handeln doch oft unbegreiflich ist.
Meine lieben Geschwister, da können wir einen wichtigen Punkt lernen, der mich schon manches Mal beschäftigt hat.
Gott wünscht nicht, dass wir ihn begreifen, so gut das ist, so schön das ist.
Gott wünscht, dass wir ihm glauben.
Das ist Christentum.
Und das ist eine Kindeshaltung.
Gott wünscht nicht, wie man schon mal ein klein wenig lächerlich oder lachhaft gesagt hat,
Gott wünscht nicht, dass wir seine Oberregierungsräte sind, sondern dass wir seine Kinder sind.
Dass wir einfach das annehmen, was er uns sagt.
Er wünscht ein kindliches Glauben.
Das alles kann man mit diesem Tun von Habakkuk in Verbindung bringen.
Nicht um das Begreifen geht es der Wege Gottes, sondern um das Glauben der Wege Gottes.
Und dafür spricht Habakkuk auf Schritt und Tritt.
Natürlich gibt es Fragen und das ist nicht zu übersehen, ich tue das auch nicht.
Wir können sie nicht leuchten.
Ein geschätzter Mann Gottes des 19. Jahrhunderts hat einmal gesagt,
Jesus ist der Schlüssel zum Rätsel dieser Welt.
Es gibt Rätsel, die können Sie nicht lösen, aber es gibt den Schlüssel und das ist der Herr Jesus.
Vielleicht so, dass ich das auch nicht begreife, aber ich darf es doch im Glauben dann annehmen,
Herr, du hast einen Weg und den vertraue ich.
Jesus ist der Schlüssel zum Rätsel dieser Welt.
Und auch zu der berühmten Frage, die wir hier alle mehr oder weniger kennen,
wie kann Gott so etwas überhaupt zulassen.
Ich denke, dass das auch hier in dem Hintergrund von Habakkuk zu sehen ist.
Sehr alttestamentlich, das ausdrückt, was wir heute wie modern sagen,
Gott, wie kannst du das erlauben überhaupt.
Habakkuk drückt sich anders aus, aber das Problem ist ganz dasselbe.
Dann komme ich zu dem letzten Teil hier, oder vielleicht nicht zum letzten Teil,
sondern darf ich noch erinnern, in den Versen 1 bis 4, das hatte ich eben gesagt, spricht Habakkuk.
Er führt eine Sprache, die uns ein aufgewühltes Herz zeigt.
Und dann ab Vers 4 findet sich ein Absatz und wenn wir dann die Verse lesen von Vers 5 bis 11,
erkennen wir auf Anhieb, hier redet Gott.
Vers 5 schon.
Ich wirke ein Werk in euren Tagen, ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt würde.
Das ist eine Stelle, die der Apostel Paulus zitiert in Apostelgeschichte 13.
Die Leute damals waren genauso ungläubig wie die Juden damals in der Zeit des Apostels Paulus.
Der Herr erwartet einfach Glauben.
Und es ist hochinteressant, dass in diesem alttestamentlichen Propheten
der Glaube einen solchen Wert, wie man modern sagt, einen solchen Stellenwert einnimmt.
In einem alttestamentlichen Propheten.
Und nicht nur das, dass das Neue Testament das sogar an vier Stellen im Neuen Testament ausdrücklich betont.
Wir haben also einen sehr interessanten Propheten vor uns.
Wie gesagt, ab Vers 5 findet sich dann die Antwort Gottes.
Die Antwort Gottes, die zunächst darin besteht, dass er die Chaldea beschreibt.
Ein grimmiges, ein ungestümes Volk.
Man könnte sagen, Eroberer der Antike, grausame Eroberer.
Die Chaldea oder Babylonien waren schlimme Eroberer.
Gott benutze sie, um sein Volk zu strafen.
Fragt man sich auch, hattest du keinen anderen Weg, Gott?
Nein, er hatte keinen anderen Weg.
Da tauchen wieder Fragen auf.
Gott gibt einfach Wege, die wir nicht verstehen können.
Wenn wir bei dem Volk der Chaldea einen kleinen Augenblick stehen bleiben, ihr seht,
das waren Leute, die in ganz starker Masse unabhängig waren.
Die nichts von Gott wissen wollten.
Wenn ihr einmal Vers 7 lest, es ist schrecklich, dieses Volk.
Und furchtbar, sein Recht und seine Hoheit gehen von ihm aus.
Das ist das typisch menschliche Denken.
Er hält sich selbst für den Mittelpunkt alles Geschehens.
Recht und Hoheit gehen von ihm aus.
So denkt man auch heute.
Die Chaldea machten das schon damals.
Sie werden verglichen mit wilden Tieren.
Sie werden verglichen mit dem Adler.
Sie werden verglichen mit Leuten, die mit jeder Festung fertig werden.
Und dann kommt der Vers 11.
Dann fährt es daher wieder Wind und zieht weiter und verschuldet sich.
Das ist oft bei den Knechten Gottes so.
Das ist vielleicht auch oft bei uns so.
Gott braucht uns.
Er möchte uns brauchen, er braucht uns auch.
Und dann verlieren wir die Abhängigkeit.
Damit meine ich, dann werden wir übermütig.
Diese Chaldea wurden übermütig.
Sie vergaßen, dass sie nur ein Instrument in Gottes Hand waren.
Sie verschulden sich.
Und dann wurden sie an die Seite gesetzt.
Dann wurde die Rute an die Seite gesetzt und dem Feuer überliefert.
Das ist typisch für den Menschen, der sich übernimmt.
Der einfach nicht das mehr im Auge hat, was Gott eigentlich mit ihm will.
Er benutzt ihn, aber wenn er dann über diese Grenzen hinausschießt,
wenn er seine Grenzen nicht mehr kennt, dann setzt ihn Gott an die Seite.
Und das ist das Schicksal der Babylonier gewesen, von Nebukadnezar.
Das ist das Schicksal aller Machthaber in dieser Welt.
Immer und immer wieder gewesen.
Ich erwähne das nur, weil wir gerade hier eben in diesen Versen 5 bis 11
Gottes Sprache finden zu diesen Chaldean.
Und dann spricht ab Vers 12 bis Kapitel 2 Vers 1 einschließlich
wieder der Prophet, liebe Geschwister.
Er fragte, bist du nicht vor Alters, Herr Jehova, mein Gott, mein Heiliger.
Wir werden nicht sterben.
Ja, das ist an sich eine sehr schöne Rede hier.
Wir werden nicht sterben.
Darf ich einmal die Frage richten an jeden, der hier sitzt.
Könnte das auch deine Sprache sein.
Ich werde nicht sterben.
Damit meine ich natürlich, wenn du plötzlich weggerafft würdest,
dass du dann weißt, dass du in dem Augenblick sicher bist, wohin du gehst.
Zu dem Herrn Jesus, ins Paradies.
Dass die Frage des Sterbens eine Frage ist, die absolut geklärt ist.
Damals, wir finden das hier, der Prophet Habakkuk konnte das mit
seinem alttestamentlichen Verständnis so schon sagen.
Er wusste sicherlich bei weitem nicht so viel wie wir.
Aber das immerhin konnte er sagen für seine Zeit.
Wir werden nicht sterben.
Und er konnte das sagen, obwohl alles dagegen sprach.
Da waren die Hunderttausende der Babylonier.
Wie hätte konnte man dann noch sagen, wir werden nicht sterben.
Der Tod stand vor der Tür sozusagen.
Und dann sagt er, wir werden nicht sterben.
Aber sein Gott, den erwähnt er ja hier, Vers 12, bist du nicht.
Von Alters her, Jehova mein Gott, mein Heiliger.
Ich habe übrigens den Eindruck, dass die Sprache Habakkuks mit Gott
mit zu den schönsten Aussagen gehört, die die Gläubigen des
Alten Testamentes Gott gegenüber bringen.
Es gibt andere sehr schöne Aussagen auch.
Aber was er hier sagt, fällt auf.
Diese ganz persönliche Beziehung zu ihm.
Die Beziehung zwischen Habakkuk und Gott.
Bist du nicht von Alters her, Jehova mein Gott, mein Heiliger.
Ein Mann, der es verstand zu vertrauen.
Und er auch dann wusste, das seht ihr ja in dem Vers 12,
dass das nur zur Züchtigung geschah.
Nicht zur Vernichtung.
Wir wollen das auch festhalten heute.
Manches scheint uns fast Vernichtung zu sein.
Was Gott tut.
Und doch ist es Züchtigung.
Gott will nicht vernichten.
Gott liebt zu sehr.
Gott züchtigt aber.
Und gerade in der Züchtigung drückt sich ja seine Liebe aus.
Und das wollen wir immer wieder festhalten.
Und wenn manches auch noch so traurig aussieht, wir dürfen das so sehen,
wie das hier Habakkuk sieht,
zur Züchtigung, ich möchte hinzufügen, nur zur Züchtigung.
Und wenn es noch so schlimm sich im Einzelnen auswirken mag.
Das Vorrecht des Glaubens geht einfach dahin,
dass wir das so sehen dürfen.
Oh Gott, du handelst mit mir.
Du liebst mich.
Oh Gott, du handelst mit uns.
Du liebst uns.
Du gibst uns nicht auf.
Dein Wort sagt das.
Es ist der gleiche geblieben.
Auch heute noch.
Auch wenn vieles in unserer Zeit zerbricht.
Unwiederbringlich zerbricht.
Gott macht uns oft auch klar.
Unser Herr macht uns oft auch klar, was wir für Stümper sind.
Dass wir vieles in unseren Mund genommen haben
und nie, nie verwirklicht haben.
Dass wir nur Erben gewesen sind und nie Besitzer gewesen sind.
Wir kriegen das ganz hart heute gezeigt.
Darin sehe ich auch die große Gnade des Herrn,
dass er dir und mir vor seinem Kommen noch einmal klar machen will,
was wirklich Versammlung ist.
Darf ich die kleine Abweichung einmal machen?
Was wirklich Versammlung ist.
Dass wir nicht nur geerbt haben von unseren Vätern und dieses und jenes.
Wir wirklich begreifen, was er geschenkt hat.
Dann verstehen wir, was für ein wunderbarer Platz das ist zu seinen Füßen.
Was das ist, Matthäus 18, Vers 20.
Dann kriegt uns niemand mehr da weg.
Aber das geht eben oft nur durch den Weg der Züchtigung.
Ich habe den Eindruck, dass wir in dieser Züchtigung mittendrin stehen.
Ich komme noch einmal auf diese Übermerkung hier,
wir werden nicht sterben.
Darf ich jeden von euch fragen, könnte das auch deine Sprache sein?
Ich werde nicht sterben.
Ich werde zum Herrn gehen.
Wenn man dann weiter liest hier, ich habe den Eindruck,
dass der Prophet neue Schwierigkeiten sieht.
Vers 13, zunächst, du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen.
Wir Christen verstehen das.
Diese ungemeine Reinheit unseres Herrn, des heiligen Gottes.
Aber dann kommt eine neue Warum-Frage, Vers 13 in der Mitte.
Warum schaust du Räubern zu?
Schweigst, wenn der Gesetzlose den verschlingt, der gerechter ist als er.
Man hat den Eindruck, Habakuk hat doch gerade das Problem erkannt.
Vorher spricht er schon von Züchtigung.
Vorher spricht er schon von seinem Gott, von All das her.
Jetzt kommt er wieder darauf zu sprechen.
Warum ist das so?
Ist das nicht auch so bei uns?
Wir meinen manchmal, jetzt habe ich es gepackt.
Jetzt habe ich es begriffen.
Und dann kommt die neue Prüfung, die der Herr uns wiedergeben wird.
Ich sehe das auch hier.
Habakuk muss die sehr bittere Erfahrung machen,
dass Gott Werkzeuge benutzt, die schlimmer sind als das Volk Israel.
Gott benutzt oft Werkzeuge, geht Wege, die wir einfach kaum begreifen können.
Er benutzt die viel schlimmeren Babylonier, um die viel besseren Israeliten zu bestrafen.
Das kann man gar nicht verstehen.
Das sind Gottes Wege der Züchtigung.
Dann kann man verstehen, dass eine Frage aufkommt, warum schaust du Räubern zu?
Warum tust du das?
Immer wieder diese Frage, wenn ich sie modern formuliere, wie kann Gott das überhaupt zulassen?
Wir müssen damit fertig werden.
Ich denke, der Prophet ist auch damit fertig geworden, indem er sich klar macht, wie Gott handelt.
Du machst die Menschen wie die Fische des Meeres, das 14, wie das Gewürm, das keinen Herrscher hat und so weiter.
Wir müssen einfach damit vorlieb nehmen, dass Gott einfach anders handelt als wir
und dass in dieser Welt das Böse dominiert.
Nicht für immer, aber für eine Zeit.
Es kommt der Augenblick, wie die Schrift das sagt, in Offenbarung 10 oder 11,
dann ist das Geheimnis Gottes vollendet und dann zeigt sich, dass Gott derjenige ist,
der das Böse definitiv an die Seite rückt.
Dass er doch der Sieger ist.
Wir leben in einer Zeit, die eben noch nicht so weit gekommen ist.
Und das bedeutet andererseits auch, dass unser Glaube immer in Übungen gerät.
Wir formulieren das ja so.
Der Glaube kommt in ein Training hinein.
Der Glaube muss gestärkt werden und das geht nur, indem er irgendwie gefordert wird.
Die Forderung besteht darin, dass wir eben in einer bösen Umgebung leben.
Dass Gott das in seiner Weisheit noch zulässt.
Das bleibt ja nicht so.
Außerdem ist sicherlich auch wahr, wir lernen, wir erkennen stückweise.
Das hätte ein Mann wie Habakuk und wir Christen müssen uns das sicherlich anschließen,
sofort begreifen können.
Aber wir lernen das manchmal durch neue Kümmernisse, durch neue Züchtigungen,
durch neue Vorkommnisse ernster Art.
Wenn man sich das vorstellt, Gott benutzt solche bösen, absolut bösen Babylonier,
Krieger aus Babel, Nebukadnezzar und seine Leute und schlägt damit sein Volk.
Wie die Stille einmal sagt in Jeremia 12 oder 13, den Liebling seiner Seele.
Das ist ja nur drittrangig der Herr Jesus.
Das ist primär das Volk Israel.
Wir lesen das oft und meinen damit den Herrn, das ist auch richtig,
aber die Stelle genau, exakt verstanden meint, das ist Israel.
Gott schlägt den Liebling seiner Seele und dann können wir das natürlich gerne anwenden,
das tun wir ja auch, indem wir wissen, dass es einen ganz anderen Liebling seiner Seele gegeben hat,
den er dann ausschlagen musste.
Seht ihr, ich komme dann eigentlich zum Schluss.
Ich möchte nicht mehr viel mehr sagen.
Es ist ein äußerst interessantes Kapitel und ich darf euch nochmal sagen,
es ging mir nicht darum, Zeile für Zeile, Vers für Vers zu erklären.
Das ist, glaube ich, nicht nötig.
Es ging mir darum, schwerpunktmäßig bestimmte Grundsätze herauszustellen,
die ich hier sehe und ich meine, die auch heute nach wie vor gelten.
Und dann kommt auch der wichtige Vers 1 im zweiten Kapitel.
Ich meine, das ist ja auch einer der wichtigsten Verse hier im ganzen Buch.
Die Freude, von der ich eben sprach am Ende des Buches,
und hier diese Bereitschaft des Propheten zu lernen,
die Bereitschaft in die Nähe Gottes zu gehen,
seinen Blick revidieren zu lassen, seine Haltung revidieren zu lassen
und sozusagen mit Gottes Augen die Situation sehen.
Dann ändert sich alles.
Ich will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird,
was ich erwidern soll auf meine Klage.
Mir werden also, wenn der Herr das erlaubt,
dann noch über die beiden anderen Kapiteln noch uns Gedanken machen.
Vielleicht wollen wir das im Auge behalten,
dass der Heilige Geist, glaube ich, diesen Vers, Kapitel 2, Vers 4,
besonders wichtig erachtet im Neuen Testament.
Wenn das der Heilige Geist, dreimal kommt es vor,
einmal im Galaterbrief, einmal im Hebräerbrief
und noch an einer weiteren Stelle, das ist mir im Moment nicht gegenwärtig,
3, Römer 1, richtig, Dankeschön,
dreimal benutzt Gott diesen Vers, um das zu sagen.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Und dafür war dieser Habakkuk mit seinen vielen, vielen schweren Erlebnissen das Werkzeug,
um das damals schon auszusprechen.
Wollen wir, liebe Geschwister, uns auch,
ich denke, darf ich mir die Freiheit nehmen, das zu sagen,
einmal den inneren Ruck geben und diesen Propheten einmal neu und genau lesen. …
Transcription automatique:
…
Liebe Geschwister, wir wollen ja an diesen drei Abenden über die Botschaft des Propheten Habakkuk nachdenken.
Ich hatte das Thema ja, wie ihr euch erinnert, so formuliert,
die Botschaft des Propheten Habakkuk, was mag sie uns heute zu sagen haben.
Wir wollen heute speziell über Habakkuk etwas hören,
über Habakkuk, den glaubenden Propheten.
Damit meine ich die Grundlinie des Kapitels 2.
Ich lese deswegen Habakkuk 2 heute Abend vor.
Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll auf meine Klage.
Da antwortete mir Jehova und sprach, schreibe das Gesicht auf und grabe es in Tafeln ein, damit man es geläufig lesen könne.
Denn das Gesicht geht noch auf die bestimmte Zeit und strebt nach dem Ende hin und lügt nicht.
Wenn es verzieht, so harre sein, denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben.
Siehe, aufgeblasen, nicht aufrichtig ist in ihm seine Seele.
Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben und überdiest, der Wein ist treulos.
Der übermütige Mann, der bleibt nicht.
Er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol, und er ist wieder tot und wird nicht satt.
Und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker.
Werden nicht diese alle über ihn einen Spruch und eine Spottrede anheben, Rätsel auf ihn und man wird sagen, wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein ist, auf wie lange.
Und der Pfandlast auf sich ladet und werden nicht plötzlich aufstehen, die dich beißen und aufwachen, die dich fortscheuchen werden.
Und du wirst ihnen zur Beute werden, denn du, du hast viele Nationen beraubt.
Und so werden alle übrig gebliebenen Völker dich berauben, wegen des Blutes, der Menschen und der Gewalttat an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern.
Wehe dem, der bösen Gewinn macht für sein Haus, um sein Nest hochzusetzen, um sich zu retten aus der Hand des Unglücks.
Du hast Schande beratschlagt für dein Haus, die Vertilgung vieler Völker und hast dein Leben verschuldet.
Denn der Stein wird schreien aus der Mauer und der Sparren aus dem Holzwerk ihr ihm antworten.
Wehe dem, der Städte mit Blut baut und Städte mit Ungerechtigkeit gründet.
Siehe, ist es nicht von Jehova der Herrscharen, dass Völker fürs Feuer sich abmühen und Völkerschaften vergebens sich plagen?
Denn die Erde wird voll werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas, gleich wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
Wehe dem, der seinem Nächsten zu trinken gibt, indem du deinen Zorn beimischst und sie auch trunken machst, um ihre Blöße aufs Anzuschauen.
Du hast mit Schande dich gesättigt, anstatt mit Ehre.
Trinke auch du und zeige dein unbeschnitten sein.
Der Becher der Rechten Jehovas wird sich zu dir wenden und schimpflich ihr Schande über deine Herrlichkeit kommen.
Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken, die Zerstörung der Tiere, welche sie in Schrecken setzen.
Wegen des Blutes der Menschen und der Gewalttat an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern.
Was nützt ein geschnitztes Bild, das sein Bildner es geschnitzt hat?
Ein gegossenes Bild, welches Lügen lehrt, dass der Bildner seines Bildes darauf vertraut und stumme Götzen macht?
Wehe dem, der zum Holze spricht, wache auf.
Dem schweigenden Steine erwache.
Er soll zu lehren, siehe es mit Gold und Silber überzogen und gar kein Odem ist in seinem Innern.
Aber Jehova ist in seinem heiligen Palast.
Schweige vor ihm ganze Erde.
Bis dahin.
Wir wollen auch heute Abend versuchen, den Gedankengang, ich möchte sagen, nach Schwerpunkten zu erfassen
und gleichzeitig uns tatsächlich auch fragen, was die Botschaft uns sagt.
Das ist natürlich bei einem Propheten wie Habakkuk, einem prophetischen Buch wie diesem Buch, nicht immer ganz einfach.
Umso mehr als auch sicherlich Übersetzungsschwierigkeiten eine Rolle spielen.
Das werdet ihr gleich noch sehen an einigen Fällen, wo man tatsächlich auch anders übersetzen kann.
Ich komme auf das noch einmal zurück, was wir gestern hatten.
Also ich erinnere daran, gestern das Thema lautete Habakkuk, der betende Prophet.
Und wir wollen uns daran erinnern, dass er ein Mann war, der aufgewühlt war.
Der einfach kurz, in unserer Alterssprache gesagt, durcheinander war.
Er war nicht depressiv, das wäre Unfug.
Er war einfach ein Mann, der nicht zurecht kam.
Der sich seinen Gott im Grunde anders gedacht hatte.
Und so denken wir ja auch auf, wir denken uns oft Gott anders, als er tatsächlich mit uns handelt.
Und insofern ist das auch eine gute Lektion für immer.
Und das tut er dann, was wir auch tun würden, was wir auch in der Tat machen.
Wir beten, wir wenden uns an den Herrn im Gebet.
Und genau das macht auch Habakkuk.
Man hat den Eindruck, wenn man das liest, dass er ein Mann ist, dem das Wort warum besonders gut über die Lippen geht.
Das ist sein Problemwesen, warum, warum, warum.
Und das ist sicherlich etwas, was uns auch, ich möchte sagen, sehr, sehr berührt.
Wir haben ja auch x Warum-Fragen in unserem Leben.
Und das war bei Habakkuk nicht anders, umso mehr als er meinte,
und ich glaube, umso mehr auch als wir oft meinen, dass Gott überhaupt nicht antwortet, dass er schweigt.
Das ist das Problem von Habakkuk.
Und deswegen ist das so ungemein aktuell.
Das berührt uns ganz hautnah, liebe Geschwister.
Das, was er an Problemen hat und das auch, wie Gott ihm diese Probleme eigentlich auflöst.
Was Gott ihm sagt, was er tun soll.
Und er bekommt dann die Antwort, ich will das nicht alles jetzt wiederholen,
das Problem, die ich, darf ich das einmal mit Ehrfurcht sagen,
ich, der lebendige Gott, ich bringe über das Volk die Kaldär,
die Kaldär zum Gericht und zur Züchtigung.
Das ist meine Antwort, eine ungemein harte Antwort.
Und wir verstehen, dass das der Prophet, das haben wir ja auch gelesen, überhaupt nicht begreift.
Er meint, wie kannst du das tun, Gott, soll ich eine böse, grausame, gottlose Nation
über eine andere Nation bringen, die längst nicht so schlimm ist.
Und das versteht man.
Oder wir verstehen es auch nicht.
Und immer wieder, das ist die Frage, mit der wir zu tun haben.
Und ich möchte einfach, vielleicht, ich habe mir das selbst einmal die Fragen gestellt,
was sind die großen Probleme im Propheten Habakkuk gewesen.
Ich habe mir dazu eine Notiz einmal gemacht.
Der Hauptgedanke der Fragen Habakkuks ist einfach diese.
Soll Böses ungestraft, ungerichtet bleiben.
Das ist auch unser Problem.
Wir leben in einer Welt, wo das Böse dominiert.
Gar keine Frage, wir müssen die Augen verschließen, wenn wir das leuchten hören.
Das Böse dominiert.
Und dann fragt dieser Mann, soll das denn so weitergehen?
Soll Böses ungestraft, ungerichtet bleiben?
Wie kann ein heiliger Gott das tun?
Wie kann ein heiliger Gott unheilige Mittel, das ist etwa seine Idee gewesen, anwenden?
Da ist ein Volk, das den Anspruch erhebt Gottes Volk zu sein
und dieser Gott bringt ein noch schlimmeres Volk über diese Leute.
Wie kann das sein?
Wir stehen eben, das ist nicht etwa, ich möchte sagen, erfunden,
sondern wenn ihr das lest hier in Kapitel 1, Vers 4, 3, Vers 4 und Vers 13,
das steht dort.
Ich habe das vielleicht ein klein wenig anders jetzt formuliert.
Und wenn man das auf eine einfache Formel bringt,
wie kann Gott das erlauben, dass es den Gottesfürchtigen schlecht geht
und den Gottlosen so gut geht?
Und dann kommt die große Belehrung, liebe Geschwister.
Ich meine, der Kernpunkt der göttlichen Belehrung besteht darin,
dass wir begreifen, der Glaube bewältigt ungelöste und unlösbare Probleme.
Ich will das nochmal wiederholen.
Der Glaube bewältigt ungelöste und unlösbare Probleme.
Aber dafür ist eben unser Glaube nötig.
Das in Parra von Habakkuk war das, das Kommen dieser grausamen, imperialistischen,
mörderischen Nation der Kaldera.
In unserem Falle mag es etwas anders sein.
Und deswegen ist es auch sehr wichtig zu verstehen,
einfach mal wirklich grundsätzlich zu verstehen,
Gott wünscht gar nicht immer, dass wir ihn begreifen.
Das wäre wunderbar, wenn das ginge.
Aber wenn wir ihn Gott immer begriffen, dann wäre er kein Gott mehr,
dann wäre er ein Mensch wie wir.
Aber Gott wünscht, dass wir seine Wege glauben.
Und das ist auch ein wichtiger Punkt in dem Propheten Habakkuk,
dass wir nicht meinen, wir müssen alles begreifen können.
Nein, Gott sagt, du musst glauben, was ich an Wegen über dich bringe.
Und der Glaube ist immer ein Weg gewesen, auch in der Schrift
und auch in der Erfahrung der Gläubigen, um zu begreifen.
Wir begreifen nicht, um zu glauben, sondern wir glauben, um zu begreifen.
Das ist eine, meine ich so in drei Worten einmal gesagt,
die große Linie, die Gott uns, den Gläubigen des 21. Jahrhunderts befasst,
vor Augen führt, wenn wir Habakkuk lesen.
Und deswegen ist das auch so interessant.
Die Probleme sind und bleiben aktuell, zeitlos.
Und die Antworten Gottes sind und bleiben auch aktuell und zeitlos.
Ich möchte jetzt zu diesem zweiten Kapitel etwas sagen.
Das zweite Kapitel beginnt ja nun mit den interessanten Worten,
die wir gestern schon mal angesprochen hatten.
Auf meine Warte will ich treten und auf den Sturm mich stellen
und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird.
Man hat den Eindruck, das ist der Ort, an dem ein Mann wie Habakkuk still geworden ist.
Das ist der Ort und die Haltung, wo ein Mann wie Habakkuk nicht mehr fragt,
sondern hört und nicht mehr meint, Gott müsste reden,
sondern doch, er meint das wohl, aber dass er anfängt einfach mal still zu werden innerlich.
Wenn er auf die Warte geht.
Und dabei ist es ebenso ganz interessant, wenn wir das weiter bedenken.
Und wir wissen aus vielen Belehrungen der Schrift,
dass Stille sein und Vertrauen Stärke ist.
Dass das etwas ist, was uns eigentlich sehr vertraut ist,
eigentlich sehr viel mehr vertraut sein sollte, als es tatsächlich ist.
Aber es ist einfach so, dass wir das auch bei diesem Habakkuk einmal wieder lernen können.
Gott wünscht, dass wir seine Nähe suchen, um still zu sein.
Und dann kommt es später dahin, wenn wir morgen noch hier sind, möchte ich dann darüber etwas sagen,
dass dieser Habakkuk auch beten kann.
Er betet auch jetzt, aber er betet im dritten Kapitel in einer ganz anderen Form.
Da ist ein anderer Ton in diesem Gebet zu finden, als jetzt.
Kein Warum mehr.
Da merkt man, da ist ein Mann, der nur endet mit Freude und Jugend.
Ich möchte einige Punkte hier herausgreifen, die mir wichtig erscheinen.
Vielleicht wird ein anderer Leser auch andere Punkte erkennen.
Ich möchte einmal Folgendes dazu sagen.
Vers 2, und da antwortete mir Jehova und sprach,
schreibe das Gesicht auf und grabe es in Tafeln.
Wir haben hier einen großen biblischen Grundsatz, den wir kennen, der uns geläufig ist,
und den wir auch vollständig als gläubige Christen bejahen.
Das heißt, den Grundsatz der Inspiration.
Wenn man darüber nachdenkt, gerät man ins Staunen,
dass Gott vielhafte Menschen, wenn auch treue Menschen benutzt hat,
um seine ewigen Gedanken in eine menschliche Form zu bringen
und das auch eben in einer für uns Menschen verstehbaren Form auszudrücken.
Inspiration, dass Gott einen Menschen braucht, um seine Gedanken niederzulegen,
ist letztlich unerklärbar.
Es sei denn, man fügt einfach hinzu, Gott ist derjenige, der einen Menschen befähigt,
einen Menschen wie du und ich, bei allen Eigenheiten und Besonderheiten des jeweiligen Verfassers,
der doch fehlerfrei die göttlichen Gedanken zum Ausdruck bringen kann.
Das ist das, was in der ganzen Schrift festzustellen ist.
Eine unbedauerliche Tatsache, dass von hierher eigentlich Unglaube und,
ich möchte hinzufügen, Halbglaube das in Abrede gestellt hat.
Einfach, dass man die Möglichkeit bestreitet, dass Gott Menschen befähigt,
seine Gedanken fehlerfrei und ertungslos auszusprechen.
Wenn ich hier das lese, dann ist das ein Beispiel unter vielen,
dass Gott Menschen befähigt hat, das zu tun.
Mich beeindruckt das von ihm, dass Gott überhaupt mit uns redet,
in einer Form, die ich verstehen kann.
Er könnte sich doch, dieser große Gott und Schöpfe,
sozusagen auf sich selbst zurückziehen, braucht er gar nicht mit uns zu reden.
Dann wäre er immer noch der große Schöpfe.
Aber dass er sich herablässt, zu uns zu reden,
und nicht nur, dass er überhaupt redet, sondern dass er so redet, dass ich das verstehen kann.
Und nicht nur das, liebe Geschwister, dass er nicht nur geredet hat,
sondern dass er auch Anweisungen gegeben hat, das was er gesprochen hat,
in einer lesbaren Form niederzulegen.
Schrift genannt.
Wenn wir darüber nachdenken, dann meine ich, sei das auch ein Grund,
um Gott, unseren großen Gott, zu bewundern und ihn anzubeten.
Für dieses außerordentliche Geschenk der Schrift.
Die Zusammenfassung eigentlich seiner Worte.
Wie gesagt, wir haben hier ein Beispiel dafür,
dass Gott diesen Habakkuk befähigte, das Gesicht, die Vision aufzuschreiben.
Und in Tafeln einzuschreiben.
Wir haben heute keine Menschen mehr, die inspiriert sind.
Das ist einfach, wenn das jemand sagen würde, eine unerhörte Anmaßung.
Das Wort Gottes ist komplett.
Das Wort Gottes bedarf keiner Hinzufügungen mehr.
Das Wort Gottes, oder Gott braucht auch keine Menschen mehr,
die irgendwie noch als inspirierte Werkzeuge auftreten können.
Wenn sie den Anspruch erheben, ist das einfach falsch.
Wir wissen, dass der Apostel Paulus die Aufgabe hat,
dem Kolosse einschließbar, das Wort Gottes zu vollenden.
Das bedeutete einfach, dass es ihm geschenkt war,
den letzten großen Bereich dieses Kreises der Wahrheiten noch vorzubringen,
aufzuschreiben, niederzulegen.
Und seit derzeit ist der Kreis der göttlichen Wahrheiten absolut geschlossen.
Es gibt keine Möglichkeit mehr, göttliche Wahrheiten zu bringen.
Sie sind alle vorhanden.
Es ist eine Frage, ob wir sie alle kennen.
Vor allen Dingen so kennen, dass sie uns irgendwie erreichen.
Aber objektiv gesehen sind sie vorhanden.
Die Tatsache, dass Gott inspiriert hat,
ist in urchristlicher Zeit eigentlich schon abgeschlossen.
Und wir sind heute dankbar dafür,
dass wir dieses wunderbare Wort Gottes in Händen haben.
Dieses Wort, in dem Gott einfach seine Gedanken niedergelegt hat,
und das dann auf uns wirken darf.
Wir können eigentlich für dieses große Geschenk nicht dankbar genug sein.
Schreibe das Gesicht auf.
Damals als Habakkuk lebte, um etwas früher als 600 v. Chr. die Geburt,
war das noch nötig.
Und wir wissen das ja auch später,
dass auch in der urchristlichen Zeit Gott inspirierte,
um sein Wort letztlich zu vollenden.
Dann kommt mein zweiter Punkt in dem Vers 2.
Schreibe das Gesicht auf und grabe es in Tafeln ein,
damit man es geläufig lesen kann.
Und wir verstehen sehr gut,
dass das etwas ist, was eigentlich unsere Herzen trifft.
Das Wort Gottes, gekannt und gelesen von allen Menschen,
das Wort Gottes, das sozusagen seinen Weg jetzt findet auf unser Herz,
sozusagen auf die Tafeln unseres Herzens.
Ein uns im Grunde ja vertrauter Gedanke.
Gott versucht eben auch heute durch den Heiligen Geist
und durch die Bemühungen vieler Art uns im Herzen zu erreichen,
sozusagen sein Wort in unser Herz hineinzuschreiben.
Wie weit wir das erfahren, hängt auch, denke ich, von unserer Bereitwilligkeit ab,
ob wir wirklich wünschen, dass Gott in und auf unser Herz schreibt.
Und trotzdem muss ich an dieser Stelle etwas anderes noch sagen.
Wir haben in unseren deutschen Texten die Wendung,
damit man es geläufig lesen könne.
Das ist nicht die Wendung, die unsere englischen und französischen Brüder haben.
Unser geschätzter Bruder Darby, der ja die Übersetzung genau kannte,
übersetzt das etwas anders.
Das heißt interessanterweise,
dass schreibe das Gesicht auf und grabe es in Tafeln ein,
damit derjenige rennen kann, der es liest.
Ich will noch einmal sagen, damit derjenige rennen laufen kann, der es liest.
Der Vorgang ist klar, die Leute sollten lesen und dann sollen sie rennen.
Und ich meine, darin liegt auch eine sehr schöne geistliche Belehrung.
Ich lasse völlig offen, ich verstehe davon nichts,
welcher Text wirklich philologisch der richtige Text ist.
Aber es ist einfach so, dass unsere englischen und französischen Brüder das so lesen
und ich halte das für sehr schön, weil darin ein anderer geistlicher Gedanke zum Ausdruck kommt.
Das ist einfach so, dass wir, nachdem wir das Wort Gottes gelesen haben,
in die Lage versetzt werden, auch nach Hebräer 12, Vers 1,
etwa den vor uns liegenden Wettlauf zu laufen.
Das ist eine biblische Tatsache, an der wir nicht vorbei können.
Das ist ein schöner Punkt. Ich lese, um laufen zu können.
Und auch der andere Gedanke ist sicherlich wichtig, wenn ein Gläubiger es auf dem Herzen hat,
die Botschaft weiterzugeben, die Botschaft von dem Herrn Jesus weiterzugeben,
und dann ist das im Grunde das Gleiche.
Er hat das gelesen und beeilt sich nun, er läuft sozusagen, um sie weiterzugeben.
Ihr seht, das ist auch sicherlich ein sehr schöner und brauchbarer Gedanke.
Ich habe für mich so eine kleine Formel in mein Herz aufgenommen.
Lesen mobilisiert. Lesen macht mobil. Das Wort Gottes macht mobil, wenn ich es gelesen habe.
Das beflügelt uns einfach, irgendwie es weiterzugeben.
Es beflügelt uns persönlich, es beflügelt uns auch in der Weitergabe anderen gegenüber.
An dieser Text, wie gesagt, ist ein klein wenig in Vers 2, also in anderen Übersetzungen,
unterschiedlich zu lesen. Das bedeutet nicht, dass unser Titel unrichtig sei.
Ich meine, das ist ein drittes interessantes Verständnis dieser Stelle.
Wir dürfen das lesen, auch in dem Gedanken, der Herr gräbt auf mein Herz dieses Wort ein.
Dass man es geläufig lesen kann.
Dann komme ich zu dem Vers 3. Der Vers 3 drückt sehr stark aus die totale, die absolute Sicherheit dessen, was gesagt ist.
Ich will Vers 3 noch einmal lesen.
Das Gesicht geht noch auf die bestimmte Zeit und strebt nach dem Ende hin und lügt nicht.
Wir haben hier also den Gedanken, dass das, was Gott gesagt hat, Kapitel 1, über das Kommen der Chaldea absolut sicher ist.
Und dass das eintrifft. Eine Art Naherwartung.
Aber dann liest man auch, 2. Teil, was ich so gelesen habe, und es strebt nach dem Ende hin.
Fernerwartung.
Wenn wir etwas lesen von dem Herrn, dann ist an vielen Stellen sofort auch der Blick auf die Zukunft gerichtet.
Hier auf die nahe Zukunft und dann dahinterher sofort auf die ferne Zukunft.
Das ist auch interessant, dass das Wort Gottes in diesem Zusammenhang von dem kommenden Reich Gottes spricht.
Und dürfen wir als Christen das nicht anwenden auf das Kommen des Herrn überhaupt.
Das alte Testament differenziert natürlich nicht etwas zwischen dem Kommen des Herrn Jethos für uns und mit uns.
Jedenfalls kaum.
Vor allen Dingen nicht an dieser Stelle.
Aber ich meine der Gedanke überhaupt, dass ich einem Heiland angehöre, dass ich einem Gott angehöre, der mir sagt, ich komme.
Und wir wissen, dass Gott in der Person des Sohnes kommt. Er kommt wieder.
Und das ist hier auch gesagt.
Und das ist etwas, was uns glücklich machen darf.
Manchmal dann kommt eine Frage in unserem Herzen auf, vielleicht auch durch Umstände beeinflusst.
Herr, wann kommst du endlich?
Und dann könnte man mit dieser Stelle antworten, du weißt es doch, zur bestimmten Zeit.
Gott hat es in seiner Hand.
Wir können nämlich sein Kommen irgendwie zeitlich diktieren.
Das ist unmöglich.
Aber wir wissen, dass wir wirklich in einer Zeit leben, die, was diesen Punkt angeht, privilegiert ist.
Und dass wir einfach damit rechnen dürfen, aus mancherlei Überlegungen heraus, dass es wirklich der Augenblick ist, dass wir mit einem Mal den Herrn sehen.
Wir wollen nicht irgendwie in Spekulationen geraten, bestimmt nicht.
Aber es ist doch eine Zeit, die ganz besonders, sehr viel mehr als etwa unsere geschätzten Brüder das vor 150 Jahren erlebt haben,
die durch diesen Gedanken charakterisiert ist.
Leider zu wenig in unserem eigenen Herzen.
Der Herr kommt.
Und dann steht hier ein weiterer Satz, der ist auch außerordentlich interessant.
Wenn es verzieht, so Herr sein.
Denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben.
Und wir sehen also, dass der Heilige Geist die Möglichkeit des Verziehens nicht ausfließt.
Das bedeutet einfach, dass ein Verzug eintritt, eine Verzögerung eintritt.
Warum? Das weiß natürlich der Herr.
Aber diese Stelle hat deswegen so einen besonderen Reiz, liebe Geschwister, was im Neuen Testament zitiert wird.
In einer Form, die uns überrascht.
Und zwar, wir finden sie zitiert in der Stelle in Hebräer 10, Vers 37.
Da liest man, denn noch über ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen.
Das ist interessant, das ist in der, das mache ich bei dieser Gelegenheit einmal sagen,
Das Neue Testament zitiert diese Habakuk-Stelle in der Fassung der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes.
Die griechische Übersetzung des Alten Testamentes drückt sich so aus.
Und das ist sehr interessant, wenn wir das vergleichen mit der Habakuk-Stelle.
Das heißt also nicht mehr, denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben.
Sondern im Hebräer-Bericht im Neuen Testament heißt es, denn kommen wird er, er wird nicht ausbleiben.
Er kommt, das ist, das konzentriert sich, das verdichtet sich zu einer Person.
Das ist hier am Ende von Vers 3 in Propheten-Habakuk.
Das ist außerordentlich interessant.
Der Herr Jesus kommt, er ist der kommende, interessanter Auftrag im Neuen Testament.
Und er wird nicht ausbleiben.
Wir haben gar nicht mehr etwa in der Hebräer-Stelle diese leichte Einschränkung, wenn es verzieht zu Harrison.
Nein, der Herr Jesus kommt, er verzieht nicht.
Ich habe mich mit der Ausdrucksweise unter uns nie so ganz anspannen können, wenn man schon mal hört, wenn der Herr verzieht.
Das tut er gar nicht. Das ist eine unbiblische Ausdrucksweise.
Er kommt nicht in Verzug mit seinem Kommen.
Wir lesen das in einem Gleichnis, dass der Bräutigam verzog.
Aber das ist eben ein Gleichnis, das ist nicht die positive Aussage über das Kommen des Herrn.
Unser Herr verzieht nicht. Das steht geschrieben.
Deswegen sollten wir vielleicht auch diesen nicht ganz glücklichen Ausdruck,
wir verstehen was gemeint ist, ich bitte das nicht jetzt mit zu verstehen,
aber es ist glaube ich doch nicht ganz glücklich, wenn wir etwas sagen würden, wenn der Herr verzieht.
Er verzieht wirklich nicht.
Er bleibt aus Gründen vielleicht noch aus, die ich nicht übersehen kann.
Weil er nicht will, dass irgendjemand verloren geht.
Aber verziehen, das tut er nicht.
Dann komme ich zu den Versen 4 und 5,
die eigentlich, wie man das sagt, den Grundgedanken dieser Weissagung enthalten sollen.
Da ist jemand, der ist erfüllt mit Vermessenheit, mit Hochmut, mit Übermütigkeit
und da ist jemand, das ist der Kaldäer oder die kaldäische Nation, das ist Babel, die Armeenbabel
und dann ist jemand, der nennt die Schrift den Gerechten, der wird durch seinen Glauben leben.
Da fragt man sich auch, was können wir daraus lernen?
Was kann man echt auf solch einer Stelle profitieren, die hier steht?
Aber es ist nicht einfach auch der Gedanke ist, dass mir und dir selbst Erniedrigung gezielt,
dass wir in den Augen Gottes selbst auch klein sein wollen und klein bleiben wollen.
Das ist ja etwas, was der Herr Jesus auch deutlich sagt.
Und wenn uns das nicht gelingt, dann nimmt uns Gott in seine Schule.
Wenn wir nicht demütig sind, dann werden wir gedemütigt.
Deswegen ist es wichtig, dass wir auch da unseren Herrn bitten, dass er uns in seine Schule nimmt,
um uns seine Demut zu zeigen.
Er sagt ja davor, lernt von mir, damit wir nicht gedemütigt werden.
Es ist ein schmerzhafter Prozess, um dann doch das Ziel zu erreichen.
Aber der Prozess ist einfacher, wenn wir einfach von ihm lernen.
Wenn wir aber diesem schlimmen Urteil entgehen, was hier in dem Verse 4 ausgesprochen wird,
siehe aufgeblasen, nicht aufrichtig ist in ihm seine Seele.
Wir finden solche Leute im Neuen Testament.
Die Korinther waren aufgeblasene Leute, erste Korinther 5.
Und das ist etwas, was uns Menschen sehr liebt.
Dann kann man sich auch fragen, das ist etwas auffällig, wir haben den Vers 3 mit dem Kommen des Herrn
und dann plötzlich den Vers 4 in einem ganz anderen Sinn.
Was bedeutet das? Kann man nicht einen Übergangsgedanken oder eine Erklärung irgendwie finden?
Ich habe einmal gelesen, wenn Gott verzieht mit seinen Verheißungen,
wenn Gott einfach wartet, dann passiert dieses.
Der Gesetzlose wird übermütig.
Und der Gottesfürchtige lebt aus Glauben.
Und das können wir feststellen, wenn Gott zurückhält mit dem, was er gesagt hat,
dann führt das vielfach zum Übermord auf der einen Seite
und bei dem anderen, der, wenn man so sagen darf, seinen Gott ein wenig mehr kennt,
zu einem vertieften Glaubensleben.
Ob nicht das ein Grund sein mag, dass wir diese beiden Stellen so ganz nebeneinander finden.
Also ihr seht hier, wir laufen oder wir lesen, um laufen zu können.
Oder ich könnte einfach sagen, der Christ, der Gläubige, der Gottesfürchtige, er läuft, Vers 2.
Er wartet mit Geduld, Vers 3.
Und er lebt aus Glauben, Vers 4.
Das ist eine schöne, interessante Linie, die wir einfach in der Schrift an dieser Stelle haben.
Dann kommen wir an diesen Vers, der, man könnte sagen, ein zentrales Wort des Neuen Testamentes geworden ist
und sicherlich auch an dieser Stelle einen ganz besonderen Platz einnimmt.
Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben.
Dreimal im Neuen Testament zitiert, Römer 5, Vers 17, Galater 3 und auch in dieser Stelle in Hebräer 10, Vers 38.
Gott benutzt das, um uns das so deutlich zu sagen.
Und immer ist der Apostel Paulus derjenige, der das anführt.
Wenn man einmal davon ausgeht, dass er auch den Hebräerbrief geschrieben hat, davon dürfen wir ja wohl, glaube ich, ausgehen.
Und wenn wir das vergleichen, im Neuen Testament, das Schwergewicht dieser interessanten Stelle,
der Gerechte wird durch seinen Glauben leben, ist immer verschoben.
Im Römerbrief hat man den Eindruck, ruht es auf dem Gedanken Gerechtigkeit.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
In dem Galaterbrief würde man das ein wenig anders zu lesen haben, der Gerechte wird durch seinen Glauben leben.
Und im Hebräerbrief heißt es, der Gerechte wird durch seinen Glauben leben.
Immer der Ton ist unterschiedlich. Das ist hochinteressant.
Dass Gott einem das gleiche Wort nimmt und aus dem Zusammenhang ergibt sich dann,
dass er einen bestimmten Punkt aber betonen will, den er dort nicht betont.
Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben.
Das ist so eine sehr schöne Stelle.
Und vielleicht darf man das noch einmal hier sagen.
Man fragt sich manchmal nach den ganz großen Zusammenhängen bei solch einem schwierigen Buch wie dem Propheten Habakkuk.
Man könnte sich vorstellen, dass der Prophet Habakkuk, wenn ich das Kapitel 1 nochmal in Erinnerung rufen darf,
zu Gott gesagt hat, es gibt keine Gerechtigkeit mehr.
Und Gott sagt Habakkuk, es gibt doch Gerechtigkeit.
Ich schicke die Chaldean, die Chaldean sind die Bestrafung für das gottlose Volk Israel.
Und dass Habakkuk dann wieder sagt, ja, aber die Chaldean sind doch noch schlimmer als die Kinder Israel.
Das ist Kapitel 1, Vers 13, darüber haben wir bereits gesprochen.
Und dann sagt Gott, das ist so, aber der Gerechte, der wird aus Glauben leben.
Und das ist dasjenige, um das es eigentlich geht.
Der Gerechte, den hat Gott im Auge, der wird aus Glauben leben.
Diese außerordentlich schöne Stelle, die wir hier finden und das Neue Testament eben wie gesagt dreimal bringt.
Man hat den Eindruck, dass der Apostel Paulus, darf ich das so menschlich einmal sagen,
in diesem Propheten Habakkuk namentlich diese Stelle besonders geschätzt hat.
Und dann möchte ich noch etwas sagen, vielleicht ein klein wenig mehr, eine kleine Bemerkung an einen Schriftforscher unter uns.
Ich denke, wir wollen das alle sein, aber vielleicht ist es der eine oder andere besonders.
Wenn man diese Habakkuk-Stelle hier in Kapitel 2, Vers 4 also vergleicht mit der Stelle in dem Hebräerbrief, liebe Geschwister.
Ich meine damit die Stelle, also das ist der Vers 38 im Hebräerbrief,
der Gerechte aber wird aus Glauben leben und wenn jemand sich zurückzieht,
so wird meine Seele kein Wohlbefallen an ihm haben.
Das ist, das müssen wir auch einmal zur Kenntnis nehmen, die Wendung,
wie das der Heilige Geist im Neuen Testament auswirkt.
Also Habakkuk 2, Vers 4 wird im Neuen Testament mit Hebräer 10, Vers 38 wiedergedeckt.
Das ist auch die griechische Übersetzung oder die Übersetzung des Alten Testamentes in das griechische,
die der Heilige Geist hier im Hebräerbrief benutzt.
Dann fällt einem auf, dass der Verszeit über den Glauben hier im Hebräerbrief zuerst steht
und in der Habakkuk-Stelle zuletzt steht.
Das ist auffällig.
Man sieht auch da, wie Gott mit Kraft seiner Souveränität, wenn er inspiriert,
bestimmte Betonungen setzt und deutlich einmal das macht und einmal das macht,
obwohl der Text im Grunde der gleiche ist.
Wir haben also einen Kontrast, so könnte man sagen, hier einmal zwischen dem in der Hebräer-Stelle,
zwischen dem Glauben oder zwischen dem Gerechten, der glaubt und demjenigen, der sich zurückzieht.
Wenn wir das hier vergleichen in der Habakkuk-Stelle,
da gibt es einen Kontrast eigentlich zwischen dem Übermütigen und dem, der durch seinen Glauben lebt.
Ich habe auch das ausdrücklich erwähnt, liebe Geschwister, für den Schriftforscher.
Ich möchte hier vielleicht ein bisschen anregen, dass das der ein oder andere mal tut.
Diese Stellen sind hochinteressant, auch deswegen, wenn wir sie verknüpfen mit dem Gedanken,
wie Gott oft Stellen aus dem Alten Testament im Neuen Testament wiedergibt,
welche einem neuen Licht sie dann plötzlich auftauchen.
Ja, ich komme dann zu dem Vers 4, Vers 5 ist es.
Der Wein ist treulos.
Mit einem Wort dort ist von den Kalderen gesprochen, dort ist von Babel gesprochen.
Und wenn wir hier auf der einen Seite etwas von dem reichen Glaubensleben lesen,
ich sage das mal so, das ist ja gemeint,
dann lesen wir auf der anderen Seite von dem Unechten.
Der Wein ist tückisch.
Der Wein als das Symbol der falschen Freude.
Wir wissen, dass das eine Sache ist, die bei den vier Jünglingen da in Babylon eine Rolle gespielt hat.
Wie man sie verführt hat mit dem Wein des Königs.
Und sie haben gesagt, nein.
Und wir lesen auch im Propheten Daniel von der besonderen Bedeutung des Weines gerade in Babel.
Der König Belsatzer schmeckte den Wein.
Und dann wurde bei dem großen Fest, und dann wurde er sündig.
Dann ließ er die goldenen Geräte aus dem Tempel hereinführen.
Der Wein ist tückisch.
Der Wein spielt eben auch eine ganz besondere Rolle,
das muss man einmal historisch sagen, in den Berichten der Bibel über Babel.
Das findet sich an dieser Stelle ausdrücklich.
Der Wein berauscht.
Und das war etwas, was man bei den Babyloniern ganz besonders findet und fand.
Sie berauschten sich an sich selbst.
Sie waren Leute, die sich selbst eigentlich viel zu wichtig nahmen.
Und Gott, das liest man auch in den Propheten, bringt dann sehr bald auch die babylonische Herrschaft zu Ende.
Das ist interessant, wenn wir hier und da einige Punkte herausgreifen aus diesem Propheten Habakkuk.
Es ist immer wieder interessant, wie sehr sie dann doch auch zu uns sprechen.
So ein uraltes Buch, mit einem poetischen Hebräisch ausgestattet,
das spricht zu uns, wie wir in einer supermodernen Zeit sprechen.
Ich meine auch, vielleicht darf ich das ein klein wenig so einmal sehen.
Wir haben noch etwas hier.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Der Gedanke, der uns so vertraut ist, die Gläubigen sind Leute, die kennen das Leben, das der Herr Jesus gibt.
Leben in Überflut.
Und auf der anderen Seite, Vers 5 und folgende, da liest man etwas fast von dem Gegenteil.
Da liest man etwas, wie der Übermut in den Tod hineinführt.
Immer wieder liest man etwas von diesen bösen Dingen, die Babel gebracht hat.
Wir leben und er todt.
Ich weise ein ganz kleines bisschen von der Linie jetzt ab, das weiß ich wohl.
Aber ich denke, dass wir das durchaus vertreten können, wenn wir das einmal geistlich verstehen.
Darf ich mir die Frage erlauben, ich kenne euch ja vielleicht nur wenige,
ist jeder sozusagen in seinem Herzen, weißt du was das ist, wenn ich hier von Leben und Tod rede?
Ich kann mir vorstellen, dass vielleicht der eine oder andere hier sitzt,
vielleicht jemand aus der jüngeren Generation, an dem das alles vorbeigeht, was ich hier erzähle.
Wenn man den Herrn Jesus kennt, dann merkt man auch, dann weiß man, das ist etwas, was mich berührt.
Leben und Tod. Der Tod liegt hinter mir, das Leben habe ich jetzt.
Aber eine ernste Frage, dass die Kinder der Gläubigen unter uns wirklich erfahren,
was Leben ist in dem Herrn Jesus.
Sonst erwartet sie diesen ewigen Tod.
Wollen wir das mit ganzem Ernst auch bedenken.
Man kann nicht als Kind von Gläubigen Sonntag für Sonntag in die Versammlungsräume kommen
und dann meinen, das wäre genug.
Das Heil kann man nicht ersitzen, die Errettung im Himmel kann man nicht ersitzen,
dadurch, dass man, wie wir das oft so nennen, seinen Platz reinimmt. Das gibt es nicht.
Das bedeutet, dass wir eine ganz bewusste Entscheidung treffen für den Herrn Jesus,
um mit den Sünden zu reden.
Das ist für uns, die meisten von uns, denke ich, eine Wahrheit, die wir kennen,
die uns vertraut ist, die uns nichts Neues bringt.
Aber wir müssen es nicht immer wieder betonen.
Auch die Kinder der Gläubigen müssen umkehren.
Die Kinder der Gläubigen bewegen sich in einem verlorenen Bereich und kommen in die Hölle,
wenn sie nicht umgehen.
Das gilt für einen Erwachsenen natürlich umso mehr.
Man kann auch als Erwachsene in die Nähe der Christen suchen
und doch so verloren sein, wie man etwas verloren gehen kann.
Ich komme jetzt zu dem zweiten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapitel...
Ich komme jetzt zu dem dritten Teil, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Ich komme jetzt zu den dritten Teilen, wie ich meine, von Kapiteln...
Die Sprache der Nationen, die unterjucht worden sind ...
Von den Babyloniern, die dann eine Schwierigkeit
Von den Babyloniern, die dann eine Schwierigkeit
Spott und Spruch Rede anheben ...
Und aus dieser Spott und Spruch Rede geht dann hervor,
Und aus dieser Spott und Spruch Rede geht dann hervor,
was da rausgelaufen ist ...
Ihr seht, das war auch intéressant, in Vers sechs ...
Sucht die Spruch und Spruch Rede anheben,
Sucht die Spruch und Spruch Rede anheben,
Sucht die Spruch und Spruch Rede anheben,
Rätselfrage und man wird sagen ...
Sophia hat viel aufgesprochen,
Der Prophet kündigt jetzt also, so könnte man sagen,
das endgültige Gericht an über die Kaldäer.
Gott hat die Rote gebraucht, die Rote, das sind die Kaldäer,
und jetzt wird die Rote ins Feuer geworfen.
Jetzt hat die Rote ihren Zweck erfüllt.
Historisch gesehen sind die Kaldäer übermütig geworden,
sind über das Maß hinausgegangen, das Gott ihnen gesetzt hatte,
und jetzt werden sie selbst dem Gericht unterworfen.
Eine Tatsache, die wir auch in diesem Propheten einfach finden.
Und dann kommt es, diese Weherufe,
der Besiegten der unterworfenen Nationen.
Les einmal vor, wehe dem Vers sechs,
zweiter Teil, der aufhäuft, was nicht sein ist.
Auf sie lange.
Das ist, was wir hier finden, eigentlich die endgültige Antwort
auf das zweite Warum unseres Propheten in Kapitel 1, Vers 13.
Warum ist das so? Gott sagt, jetzt ist auch die Zeit gekommen für die Kaldäer.
Dann lesen wir von den einzelnen Weherufen,
wenn man das hier vergleicht,
eine Schreckensherrschaft,
Raubgier, Unersättlichkeit, Aggression.
Oder bei dem zweiten Wehe, dann ist es auch Blutrausch, findet man da.
Bei dem zweiten Wehe ist es die Vermessenheit, die Selbstüberhebung, das Streben nach Gewinn.
Bei dem dritten Wehe finden wir etwas, was in der Schrift auch wichtig ist,
dass da Leute waren, die Städte mit Blut bauten.
Und dann sehr schön, einen klaren Hinweis auf die Zukunft,
denn die Erde wird voll sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas,
gleich wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
Dann haben wir das weitere Wehe,
da findet sich Trunkenheit und Schamlosigkeit,
und schließlich bei dem fünften Wehe, der Götz den Wehen.
Und dem Bibelleser fällt auf, dass das immer in der gleichen Struktur vorläuft.
Da wird das Wehe gebracht, Wehe das und Wehe das,
denn dann kommt die göttliche Begründung.
Das fällt nur bei dem fünften Wehe etwas aus dieser Regel heraus.
Wir finden dort etwas Wehe, der zum Holze spricht,
und dann kommt kein göttliches Denn, sondern ein göttliches Aber.
Aber Jehova ist in seinem heiligen Palast.
Ich habe das mit Absicht mal so kurz dargestellt.
Wir wollen versuchen, auch darüber uns ein paar Gedanken zu machen.
Und ich meine, liebe Geschwister, wir wollen jetzt nicht innerlich uns abschotten.
Ach, das sind die Kaldäer, wir sind ja die gläubigen Christen,
bei uns kann das gar nicht passieren.
Mitnichten.
Wenn wir so kurzes Wort lesen, können wir die ganze Bibel zumachen.
Nun meinen wir nicht, wir wären besser als die Kaldäer.
Wenn man vieles liest, was die Schrift sagt von meinem Herzen, von deinem Herzen,
dann ist da kein Grund für sich irgendetwas einzubilden.
Da wollen wir durchaus die ganzen harten Worte, die hier stehen, auch auf uns einmal anwenden.
Und nicht uns, wie gesagt, abschotten.
Ach, das waren damals die Kaldäer, das ist nicht mehr so.
Mitnichten.
Wir wollen deswegen versuchen, das auch geistlich oder im übertragenen Sinne
einfach versuchen, das zu verstehen.
Darauf etwas für uns abzuleiten.
Wenn ich hier lese, bei dem ersten Wehe,
Wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein.
Auf wie lange?
Dann ist das schon eine interessante Sache.
Die unterworfenen Nationen, die stellen diese Frage, auf wie lange soll das sein?
Und wenn wir vergleichen, was der Prophet fragte, in Kapitel 1,
das ist wieder eine ähnliche Frage.
Wie lange, Jehova, habe ich gerufen? Und du hörst nicht.
Eine interessante Sache in der Schrift, dass solche Fragen öfter auftreten.
Eine besondere Eigentümlichkeit, eine Begabung auch des israelitischen Propheten gewesen,
dass er wusste, bis wann, dass Gott ihm klar gemacht hat,
das was er bringt über das Volk, ist nur eine Züchtigung für eine begrenzte Zeit.
Bis dahin und nicht weiter.
Und das ist der Gedanke, den wir hier auch einmal überlegen wollen.
Wie lange?
Ich meine, für unsere Herzen sicherlich zu bedenken,
Gott setzt eine Grenze.
Gott setzt eine Grenze, damals im Text, für die Ungerechtigkeit der Kinder Israel.
Da war einmal Schluss.
Und Gott setzt eine Grenze für diese grausame Behandlung durch die Chaldea.
Da war einmal Schluss.
Und Gott setzt auch eine Grenze in der Gnadenzeit.
Da ist einmal Schluss.
Und das wollen wir lernen oder neu uns sagen lassen.
Und Gott ist von unendlicher Geduld.
Aber seine Gnade ist auch bezogen auf sein absolutes Wesen unendlich.
Aber in deinem und meinem Leben, wenn wir umgekehrt sind,
kommt die Gnadenzeit zu Ende.
Das kann sehr schnell sein.
Und wir wissen, wenn die Gläubigen entdrückt sind, ist sie auch objektiv zu Ende.
Von bestimmten Ausnahmen abgesehen, über die die Schrift etwas sagt.
Aber Gott ist ein Gott, der auch ein Ende kennt.
Und das, meine ich, wollen wir an dieser Stelle uns einmal sagen lassen.
Gott kennt Grenzen.
Auch wenn wir vielleicht uns hinwegsetzen über sein Wort, wie auch aus Kinder Gottes.
Das sieht er eine Zeit lang an.
Und dann ernten wir das, was wir gesät haben.
Das, meine ich, kann man bei so einer schlichten Frage in diesem Zusammenhang einmal lernen.
Und dann komme ich zum zweiten Wehen.
Das zweite Wehen, das spricht Wehe dem, der Bösen Gewinn macht für sein Haus,
um sein Nest hochzusetzen, um sich zu retten und so weiter.
Und das ist jemand, der, wenn man das auf einen Einzelnen beziehen würde,
nur Interesse hat für sich selbst, für sein Haus.
Meinen, sein Haus bewahren zu können durch alle die Wechselfälle des Lebens.
Das ist eine bekannte Absicht auch vieler großer Dynastien in der Weltgeschichte,
dass sie, wenn auch Umgrundsfälle kamen oder die Reiche zu endigen,
dass ihre Dynastie doch weiter bestehen blieb.
Eine durchaus verständliche und auch nachweisbare Haltung.
Dass sie ihr Nest, ihr Haus hochsetzen wollten, um sich zu retten aus der Hand des Umgrunds.
So schlag ich Stellung.
Aber ich möchte das eigentlich in einem anderen Sinn auch verstehen.
Diese Leute hatten das Bedürfnis, an ihr Haus zu denken.
Gibt es auch bei uns ein Bedürfnis, an ein Haus zu denken?
Die Schrift verurteilt sehr deutlich, wenn wir für unser eigenes Haus laufen
und alles mögliche tun, um es noch schöner zu machen.
Ich denke dabei weniger an das Haus im Sinne von Familie.
Das Interesse für das Haus im Sinne von Familie ist legitim.
Wir sollen bedacht sein, dass unser Haus gerettet wird, wir Väter und wir Mütter.
Aber wenn ich hier etwas von Haus lese, meine ich, sollten wir auch an das Haus Gottes denken.
Gibt es da Interesse bei uns?
Oder marschieren wir nur in die Zusammenkünfte, lassen uns segnen und gehen wieder nach Hause?
Ist das genug? Ist das Interesse für das Haus Gottes?
Oder erwartet der Herr, dass wir uns auch einsetzen?
Und dass man einmal auf den Gedanken kommt, der Herr wünscht auch,
dass ich nicht nur persönlich ein Christentum führe,
sondern dass ich auch mich mit meinen Geschwistern verbunden fühle
und auch Verantwortung sehe und praktiziere inmitten der Heiligen.
Für die Versammlung, für das Haus Gottes.
Wir haben in der Schrift ja immer diese beiden Aspekte unseres Christentums.
Dass wir den persönlichen Aspekt kennen, persönliche Treue, Hingabe und was man da auch nennen mag.
Aber das andere ist auch da.
Wir sind auch Gläubige, die verknüpft, verbunden, verschmolzen sind sozusagen mit anderen Gläubigen.
Dass wir da auch gemeinsame Aufgaben haben, diese gemeinsamen Aufgaben,
die sich schlicht in dem einen Wort ausdrücken, Haus Gottes.
Darauf auf unser Interesse zu richten.
Ich könnte mir vorstellen, das ist ein Gedanke, der mir kommt,
wenn wir bei dem Herrn sind, vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen müssen,
dass er vielleicht mich fragt, hast du Interesse gezeigt für meine Versammlung?
Hast du das geliebt, was ich so liebe?
Ich könnte mir vorstellen, wenn ich mich da noch schämen könnte, dann würde ich mich schämen.
Ich meine, da Interesse zu haben für das Haus,
die Versammlung, die das Neue Testament darstellt, zu lieben, liebe Geschwister,
das ist sehr viel mehr, als nur in die Versammlung, in die Zusammenkünfte zu gehen.
Das ist sehr viel mehr, um nur ein Glaubensleben nicht besonderer Art zu füllen.
Das ist sehr viel mehr, als einfach nur so dahin zu legen als Christ.
Dazu gehört einfach auch ein echtes Interesse für das, was der Herr darüber sagt.
Und auch notfalls ein echter Einsatz für diese Liebe.
Dann komme ich zu dem nächsten Punkt.
Wehe dem, der Städte mit Blut baut.
Das ist auch eine Aussage, die einen sehr beeindrucken kann.
Wehe dem, der Städte mit Blut baut.
Und das hat man, Interesse habe ich, aber ich stelle mal dazu auf,
den Propheten Micha fast wörtlich.
Im Propheten Micha Kapitel 3 Vers 10
Gott spricht zu den Häupten des Hauses Jakob und zu den Fürsten,
die ihr Zion mit Blut baut und Jerusalem mit Unrecht.
Wenn wir uns das vorstellen, Zion mit Blut zu bauen.
Das ist nicht etwa nur eine einmalige Aussage an dieser Stelle.
Wehe dem, der Städte mit Blut baut.
Man hat den Eindruck, die Chaldea waren ja nun im Grunde nichts anderes als Babylonien.
Dass das schon die Tendenz von vornherein war.
Ich erinnere an 1. Mose 11, Turm baut zu Babel.
Wir wissen auch, dass Nebuchadnezzar ein großer Mann war, aus dem er ging.
Dass er Bauten liebte und dass er auf seinen Mauern einher spazierte und sich selbst dabei berauschte.
Seine Eigentümlichkeit, dass Despoten und Diktatoren immer auf ihrer Linie liegen.
Seine Tatsache, die man ohne Schwierigkeiten belegen kann,
dass Adolf Hitler in der Reichskanzlei eingeschlossen war von den russischen Truppen.
Dass er da noch Architekten empfing, um über den Neubau der großdeutschen Städte nach dem Endsieg zu gehen.
So verblendet kann man sein, diese Idee zu bauen.
Auf jeden Fall etwas zu hinterlassen, was den eigenen Tod überdauert.
Hier liest man also von denen, die Städte mit Blut bauen.
Und wir Christen, das ist ja ein Gedanke, der uns ja auch kostbar ist.
Wir kennen die Stadt, die Grundlagen hat.
Deren Schöpfer und Baumeister Gott selbst ist.
Diese Metropole des tausendjährigen Reiches.
Diese großartige Stadt, die wir noch sicherlich dann näher kennenlernen werden.
Die Gott baut.
Nicht eine Stadt, die in diesem Sinne auf Blut gebaut ist.
Aber eine Stadt, in der die Bewohner alle Leute sind, die eine Grundlage auf dem Blute haben.
Gerettet durch das Blut.
Und dann haben wir hier, das ist auch in dem vierten Weg zu finden,
die Erde wird voll sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas,
gleich wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
Was bedeutet das?
Ich meine einfach, das ist die Herrlichkeit deines und meines Heilandes.
Wir wissen, dass der Herr Jesus der Mann schlechthin war, der niedrig war.
Den man beleidigt hat, in jeder Hinsicht.
Alles andere kannte und hatte als Herrlichkeit auf dieser Erde.
Und jetzt ist er derjenige, wie wir das hier finden, der verherrlichte ist.
Dass alles nur sozusagen um ihn Herrlichkeit atmet.
Er ist gekrönt mit Ehre und Herrlichkeit.
Auf seinem Haupte, das gekrönt ist mit vielen Diademen, fehlt keine Herrlichkeit.
Und ganz bestimmt nicht in der Zeit, wenn sich das verwirklichen wird, was wir hier sagen.
Die Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas.
Also nicht nur der Gedanke, dass er Herrlichkeit besitzt,
sondern auch der Gedanke, dass man das versteht.
Und das wollen wir auch in unser Herz aufnehmen.
Wenn ich an meinen Heiland denke, wenn du an deinen Heiland denkst,
dann ist es ein glücklich machender Gedanke, eine Erkenntnis, dass er Herrlich ist.
Dass er groß ist.
Dass er derjenige ist, der wirklich gekrönt ist mit Ehre und Herrlichkeit.
Dass Gott ihn so erhoben hat.
Der nächste Abschnitt spricht dann von dem weiteren Wehe.
Ich möchte das nur kurz erwähnen.
Man hat den Eindruck, dass wir da wiederum sehr aktuell in unserer Gegenwart leben.
Da ist Schamlosigkeit genannt und da ist Trunkenheit genannt.
Und das ist ja etwas, was so ungemein modern ist bei uns.
Darüber braucht man kein Wort der Erklärung eigentlich zu sagen.
Das kann man gewiss auch in einem übertragenen Sinne verstehen.
Aber ich möchte einfach diesen ganz wörtlichen Sinn auch hier anführen.
Und dann kommt das letzte Weg.
Übrigens, wenn ihr beachtet, liebe Geschwister,
das Ende von Vers 17 ist identisch mit dem Ende von dem Vers 8.
Diese merkwürdige Wendung wegen des Blutes der Menschen und der Gewalttat an Land und Stadt
und an allen ihren Bewohnern.
Die Leute damals, die Kaldären.
Und so ist ja einfach der Mensch.
Die sind einfach blutdürstig.
Man hat die Gier nach Blut.
Und das wird sicherlich noch schlimmer sein, wenn der Antichrist sein Wesen treibt.
Und wenn der Teufel auf diese Erde geworfen sein wird, wie die Offenbarung das sagt.
Wir sehen in allem immer wieder auch unser eigenes Bild.
Darf ich das noch einmal sagen?
Schotten wir uns nicht etwa ab und sagen, ja, das waren die Kaldäre.
Wenn wir Römer 3 lesen und viele andere Stellen in der Schrift,
dann sehen wir, dass auch unsere Herzen zu allen diesen fähig sind.
Das ist einfach so.
Wollen wir uns da nicht in irgendeiner Form ein religiöses Mäntelchen rumhängen.
Das letzte Wehe, das hat, wie ihr hier seht,
mir den Götzendienst im Auge.
Diese kardinal Sünde des Menschen.
Ich habe mich oft gefragt, warum erträgt Gott gerade den Götzendienst?
Er ist der lebendige Gott, warum erträgt er ihn?
Wir haben inzwischen 5 oder 6 Milliarden Menschen auf der Erde.
Und es gibt vielleicht nur christliche Bekenner etwa in Höhe von einer oder etwas über einer Milliarde.
Warum erträgt er den Götzendienst? Warum so viele Leute?
Gott ist nicht ein Gott, der Menschen vernichten will einfach.
Er wartet darauf, dass auch solche zu Buse kommen.
Aber es ist eine interessante Tatsache, dass das einfach so ist.
Dass der lebendige Gott es erträgt in seiner unverständlichen und unermesslichen Liebe und Gnade,
dass so viele Götzendienste sind.
Und auch da müssen wir sagen, das bleibt nicht so.
Das hat eine Grenze eines Tages.
Gott wird das nicht weiter dürfen.
Aber zur Zeit ist das die Situation unserer Zeit.
Wir haben hier also, das ist auch sehr interessant, sehr plastisch gefiltert,
wenn die Götzendiener sozusagen zu dem Holz sprechen,
wache auf und zu dem schweigenden Steine erwache.
Tja, was passiert? Überhaupt nichts.
Oder zu Gold und Silber.
Aber wenn es sich um den lebendigen Gott handelt,
dann gibt es ein Schweigen auf der ganzen Linie.
Dann redet nicht mehr der Mensch, dann schweigt er.
Er schweigt, um wieder reden zu können.
Das ist ja das Großartige, wenn Gott zu uns spricht,
durch sein Wort oder durch was auch immer,
dann wünscht er auch, dass wir zu ihm sprechen.
Es gibt eben auch Augenblicke, wenn Gott redet,
dann wünscht er, dass ich schweige.
Und ich meine, das sei so ein Augenblick hier,
was auch Herrn Habakkuk sehr deutlich verstanden hat.
Er tritt auf die Warte, um Gott zu hören.
Und dann schweigt er seinerseits.
Vorher hatte er viel geredet.
Aber jetzt schweigt er nur.
Er schweigt, um Gott zu hören.
Und dann im dritten Kapitel finden wir dann einen ganz anderen Ton bei dem Propheten.
Wie er in einer Form spricht, wie ein Psalm.
Aber Jehova ist in seinem heiligen Palast.
Ich weiß nicht, was man darunter genau versteht.
Ich habe gelesen, dass manche Schriftausleger darunter schlicht den Tempel verstehen.
Ich habe den Eindruck, dass das nicht ganz stimmt.
Ich meine, vielmehr wird wohl auch in anderen Übersetzungen so wiedergegeben,
in seinem heiligen Tempel.
Aber dass doch da wohl die Bildhaftigkeit und die Parallele zum Himmel gemeint ist,
da wo Gott wohnt.
Das ist im Grunde sein heiliger Palast.
Aber darüber kann man sicherlich auch geteilter Meinung sein.
Jedenfalls die Vorstellung, Gott in seinem heiligen Palast,
die bringt jeden zum Schweigen.
Wenn das geschehen ist bei Gott, wenn er uns dahin gebracht hat,
dann geschieht das nicht um uns zu vernichten,
sondern dann geschieht es darin, dass wir dann unser Herz öffnen
und zu ihm kommen mit einem glücklichen Herzen.
Das ist das Thema, wie ich meine, des dritten Kapitels.
Dieser Habakkuk, der sich entwickelt von einem betenden Propheten
zu einem glaubenden Propheten und dann zu einem glücklichen Propheten. …
Transcription automatique:
…
Liebe Geschwister, heute an unserem letzten Vortragsabend wollen wir das Kapitel Habakkuk Kapitel 3 lesen.
Das Thema lautet dieses Abends Habakkuk, der frohlockende Prophet.
Und das ist die Linie, wie ich meine, diesem dritten Kapitel.
Das dritte Kapitel, fangen wir jetzt mit Vers 1 an, Gebet Habakkuks des Propheten nach Schigonoth.
Jehova, ich habe deine Kunde vernommen, ich fürchte mich.
Jehova, belebe dein Werk inmitten der Jahre, inmitten der Jahre mache es kund, im Zorn Gedenke des Erbarmens.
Gott kommt von Theman her, und der Heilige vom Gebirge Paran, Selan.
Und er seine Pracht, und bedeckt die Himmel, und die Erde ist voll seines Ruhmes.
Und es entsteht ein Glanz wie das Sonnenlicht, Strahlen sind zu seinen Seiten, und da selbst ist die Hülle seiner Macht.
Vor ihm her geht die Pest, die Seuche zieht aus seinen Füßen nach.
Er stand und machte die Erde schwanken, er schaute und machte aufbeben die Nationen.
Und es zerbarsten die Berge der Vorzeit, senkten sich die ewigen Hügel.
Seine Wege sind die Wege Voraltes.
Unter Trübsal sah ich die Zelte Kushans, es zittert in die Zeltbehänge des Landes Midian.
Ist Jehova wieder die Ströme entbrannt?
Ist etwa dein Zorn wieder die Ströme, dein Grimm wieder das Meer, das du einherziehst auf deinen Rossen, deinen Wagen des Heils?
Entblößt, entblößt ist dein Bogen.
Zuchtroten, geschoren durch dein Wort Seeler, zu Strömen spaltest du die Erde.
Es sahen dich, es zitterten die Berge, eine Wasserflut fuhr daher, die Tiefe ließ ihre Stimme erschallen, zur Höhe erhob sie ihre Hände.
Sonne und Mond trat in ihre Wohnung, beim Lichte deiner Pfeile, welche daherschossen, beim Glanze deines blitzenden Sperels.
Im Grimme durchschreitest du die Erde, im Zorn stampfest du die Nationen.
Du zogest aus zum Heile deines Volkes, zum Heile deines Gesalbten.
Du zerschmettertest das Haupt vom Hause des Gesetzlosen, entblößend den Grund bis zum Halse Seeler.
Du durchbohrtest mit seinen eigenen Spießen die Häupter seiner Scharen, welche heranstürmten mich zu zerstäuben, deren Vorlocken war, den Elenden im Verborgenen zu verschlingen.
Du betratest das Wasser mit deinen Rossen, den Schwall großer, das Meer mit deinen Rossen, den Schwall großer Wasser.
Ich vernahm es, und es zitterte mein Leib, weil der Stimme bebte meine Lippen.
Morschheit drang in meine Gebeine, und wo ich stand, erzitterte ich, der ich ruhen werde, am Tage der Drang sah, wenn derjenige gegen das Volk heranzieht, der es angreifen wird.
Denn der Feigenbaum wird nicht blühen, und kein Ertrag wird an den Reben sein.
Es trügt die Frucht des Olivenbaums, und die Getreidefelder tragen keine Speise.
Aus der Hürde ist verschwunden das Kleinvieh, und kein Rind ist in den Ställen.
Ich aber, ich will den Jehova froh locken, will jubeln in dem Gott meines Hals.
Jehova, der Herr, ist meine Kraft, und macht meine Füße denen dahin, denen gleich, und lässt mich einher schreiten auf meinen Höhen.
Dem Vorsänger mit meinem Saitenspiel.
Wir befinden uns also jetzt in dem dritten und letzten Kapitel dieses uns nicht so ganz geläufigen Propheten Habakuk.
Ein Kapitel, das fast den Stil eines Psalms hat.
Und das macht es auch so interessant, auf der anderen Seite wollen wir uns auch fragen, was wir aus diesem Kapitel für uns praktisch lernen können.
Ich möchte allerdings noch einmal auf den Vers zurückkommen, hier in Kapitel 2, Vers 4.
Einfach auf diesen Satz hier, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Dieser zentrale Satz im Propheten Habakuk.
Man hat den Propheten deswegen, gerade wegen dieses Satzes, im Unterschied zu allen anderen Propheten des alten Testamentes, den Propheten Glaubens genannt.
Sicherlich auch mit einer gewissen Berechtigung, wenn man bedenkt, dass der Apostel Paulus gerade diesen Vers, wie wir bereits gestern bedacht haben, dreimal zitiert.
Dieser Mann, der man könnte sagen fast in die Nähe von Skepsis und von überaus starker Kritik geraten ist, das ist der Prophet des Glaubens.
Und das ist sehr interessant, weil das ist ja auch, meine ich, manchmal der Werdegang von uns Gläubigen.
Menschen, die vielleicht in dieser Richtung anfällig sind, zur Skepsis, zur Kritik, zum rationalen Denken, die müssen besonders geführt werden, zu einem glücklichen Christentum.
Davon ist Habakuk ein Beispiel.
Und deswegen ist es auch interessant hier, dass wir vielleicht noch ein paar Sekunden stehen bleiben bei diesem Satz hier der Gerechte, weil wir durch seinen Glauben leben.
Wir wollen uns erinnern, dass der Heilige Geist, wenn man das so sagen darf, im Neuen Testament, Römer 1, Vers 17,
ich werde das nur kurz die Fundstellen nochmal nennen, das ist dann Galater 3, Vers 11, glaube ich, und schließlich in Hebräer 10, Vers 38.
Und dass der Heilige Geist immer den Ton auf eine andere Stelle in diesem Zellen legt.
Das heißt, er will also uns, die Gläubigen, die Leser der Schrift, immer wieder auf einen besonderen Punkt hinweisen.
Ich möchte ganz einfach fragen, jeder der heute Abend hier ist, kann der solch einen Vers, kannst du solch einen Vers völlig unterschreiben?
Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Dahinter muss, meine ich, eine persönliche Geschichte stehen, eine persönliche Erfahrung.
Sonst kann man das nicht unterschreiben.
Das muss einfach etwas sein, was erlebt worden ist, grundsätzlich.
Ich spreche nicht von der Dimension, von der Tiefe des Ganzen, das mag sicherlich unterfüglich sein.
Aber einfach grundsätzlich muss jemand wissen, der solch einen Vers legt, ist das auch wahr für mich?
Bin ich ein solcher Gerechter und habe ich das erfahren, dass der Glaube für mich Leben brachte?
Wenn wir von gerecht hier lesen, dann bedeutet das in der Sprache des Neuen Testamentes natürlich sowas ähnliches wie gerechtfertigt.
Sagt uns das etwas, wenn ich frage, was ist gerechtfertigt sein überhaupt?
Der Römerbrief bringt ja diese Beziehung, da wir nun gerechtfertigt sind aus Glauben.
Und das ist genau die Beziehung, die es hier eigentlich auch geht.
Haben wir Frieden mit Gott.
Was ist gerechtfertigt sein?
Das ist doch nichts anderes als einfach durch Gott den göttlichen Richter für gerecht erklärt worden zu sein.
Wir sind Leute, die für gerecht erklärt worden sind, aufgrund des Glaubens an den Herrn Jesus.
Und das ist interessant, da ich das Wort jetzt einmal gebracht habe, gerechtfertigt, liebe Geschwister.
Was lesen wir denn sonst darüber?
Ich meine drei wichtige Punkte, die ich auch kurz erwähnen will.
Wir sind gerechtfertigt aus Glauben.
Das ist der Weg, mit dem ich mir, mit dem du dir diese Rechtfertigung aneignen kannst.
Und dann liest man auf der anderen Seite, dass wir gerechtfertigt sind durch seine Gnade.
Das ist natürlich das große Tun Gottes immer, dass alles das, was er tut mit uns und was er geschehen lässt an uns, Akt seiner Gnade ist.
Er handelt an uns. Das ist Gnade.
Wenn er seinen Sohn geschickt hat, wenn er uns überhaupt die Heilsbotschaft verkündigen lässt,
wenn er es erlaubt, dass wir sie erfassen dürfen, das ist das alles Gnade.
Diese Sicht der Dinge von ihm aus.
Aber dann gibt es eine dritte Sicht der Dinge, das will ich auch kurz andeuten.
Wir lesen ab, dass wir gerechtfertigt worden sind, dass wir die Gnade bekommen haben durch das Blut in Römer 5.
Das ist die objektive Grundlage, das Blut, auf dem alles läuft.
Deswegen kann Gott gnädig sein und deswegen sind wir in der Lage auch die Hand zu reichen, die Glaubenshand, damit wir das ergreifen können, was Gott uns schenken will.
Das ist der Hintergrund, meine ich, von dieser Stelle, wenn wir sie als Christen, mit Leuten, die das Neue Testament lesen,
wenn wir sie verstehen wollen, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Und wollen wir ganz einfach an jeder von uns sich noch einmal fragen, ob das wirklich uns anspricht.
Oder ob das wirklich auch mit einer persönlichen Erfahrung verbunden ist.
Ich wiederhole, das ist sicherlich von der Quantität, das heißt ja von der Tiefe des Ganzen unterschiedlich.
Aber das Grundsatz hier muss sein.
Grundsätzlich, denke ich, hat jeder Christ eine solche Erfahrung gemacht,
wobei sicherlich dann offen bleiben muss, wie tief solche Erfahrung war.
Und dieser Mann, dieser Habakuk, ist wirklich der Prophet des Glaubens.
Und jetzt sind wir an das dritte Kapitel gekommen.
Ich meine, man müsste, es fängt ja hier an, Gebet Habakuks des Propheten Nachshidjonot.
Habakuks Unterredungen mit Gott sind zu Ende.
Ich darf euch erinnern, wir haben das bedacht am ersten Tage.
Die große Struktur des Propheten Habakuk besteht darin, dass zwei große Unterredungen Habakuk mit Gott dort zu finden sind.
Habakuk beginnt das Gespräch, eine Art Dialog.
Und Gott antwortet in den Versen 1, Kapitel 1, Vers 5 bis 11.
Und dann nimmt Habakuk zum zweiten Mal das Wort.
Kapitel 1, Vers 12 bis Kapitel 2, Vers 1.
Und dann beantwortet Gott zum zweiten Mal im ganzen Kapitel 2.
Und dann ist die Sache zu Ende.
Dann findet sich Kapitel 3, Gebet Habakuks.
Das ist ein Einschnitt.
Und darüber wollen wir auch nachdenken.
Ein Einschnitt, deswegen kann man sich fragen, wieso jetzt dieser glaubende Prophet,
dieser Mann, der ein fragender Prophet ist und war, das wird er wohl geblieben sein,
aber er war zusätzlich ein glaubender Prophet und er wird, wie wir das hier in diesem Kapitel gelesen haben,
darüber hinaus ein frohlockender Prophet, ein glücklicher Mann.
Und das ist so interessant und schön für uns.
Wenn ich hier lese, Gebet Habakuks, dann kann man sich natürlich fragen,
wer hat er denn im ersten Kapitel nicht gebetet?
Wenn wir das lesen, warum schweigst du?
Ist das nicht eine Rede, die er unmittelbar an Gott richtet?
Etwas, was wir auch ein Gebet nennen könnten?
Hat er vorher sich nicht an Gott gewandt?
Aber ihr seht, das ist sicherlich etwas anderes gewesen, wenn man das hier liest.
Ich brauche das nicht alles noch einmal jetzt vorzulesen.
Hier ist ein aufgewühlter Mensch.
Ein Mann, der zutiefst innerlich beunruhigt ist.
Er rechnet mit Gott und erfährt Gott nicht.
Er hat sich Gott ganz anders vorgestellt.
Er hat sich Gott vorgestellt als jemand, der antwortet und Gott schweigt.
So meint er wenigstens.
Er meint, dieser Habakuk, Gott schweigt.
Und das ist ja auch unser ganz aktuelles Problem.
Wir beten, wir alle, und denken doch manches Mal,
ich lasse durchaus offen, ob das nicht ein Denken im Unglauben ist,
aber wir denken es.
Wir denken, Gott lässt ja alles beim Alten.
Und deswegen ist das so ungemein aktuell, was dieser Prophet sagt.
Wir sollten wirklich uns die Mühe machen, liebe Geschwister,
ihn auch mal mit Aufmerksamkeit zu lesen,
vielleicht auch gerade nach diesen Vorträgen.
Also Habakuk selbst ist innerlich aufgewühlt.
Er weiß, er redet zu Gott und bekommt keine Antwort.
Und dann antwortet Gott doch und sagt, ich schicke die Kaldär.
Ich bringe ein schlimmes Übel über das Land.
Und da ist Habakuk noch trauriger, noch mehr durch einander.
Und dann schließlich erfährt er im zweiten Kapitel,
dass Gott auch das Gericht über die Kaldär bringt.
Gott wirft die Rute, das sind die Kaldär schließlich, auch ins Feuer.
Aber das sind alles Erfahrungen, die unser Prophet macht,
die ihn nicht zur Ruhe bringen.
Und doch kommt er zur Ruhe.
Und das, meine ich, ist der Ansatzpunkt hier, wenn wir das hier bedenken wollen.
Dieser Mann, dieser Habakuk geht auf die Warte.
Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt,
ein einschneidender Punkt in der ganzen Entwicklung.
Kapitel 2, Vers 1.
Ein einschneidender Punkt, dass er dahin kommt,
ich will hören, was Gott sagt.
Und dass er dann am Ende von Kapitel 2,
ich möchte sagen, das ist wiederum ein einschneidender Punkt,
begreift, erfasst, ich muss still sein.
Ich habe überhaupt nichts mehr zu melden.
Ich kann nur hören auf das, was Gott sagt.
Dann kommt er diesen Schritt dahin, dass er nicht mehr meint,
er müsste immer reden und er müsste Gott fragen.
Nein, dann fängt er an, endlich still zu sein und zuzureden.
Und das ist der Werdegang dieses Mannes.
Und deswegen ist das auch immer wieder interessant.
Er lernt, still zu werden.
Er lernt, seinerzeit zu schweigen.
Er lernt, still zu werden.
Er lernt, zu schweigen, unbefähigt zu sein zum Beten.
Und das ist wichtig.
Wir können nur zu unserem Herrn beten,
wenn wir auch diese innere Stille haben zum Beten.
Wenn unser Herz unruhig ist, dann hat man,
wir wissen das alle aus mancherlei Erfahrung,
dann haben wir weder Muße, noch die richtige innere Haltung zum Beten.
Habakuk hat das erfahren.
Und das ist, so könnte man auch wiederum jetzt sagen,
sicherlich auch eine einfache Vorbereitung, um zum Glück zu kommen.
Vom Fragen zum Glauben zum Glück.
Es ist gut, wenn wir Christen, auch Leute, sind die Fragen.
Wir müssen nicht skeptische oder ungläubige Fragen stellen.
Aber es ist wirklich gut, wenn wir fragen, dass wir nachdenken.
Dafür mag Habakuk auch ein Beispiel sein,
nicht für einen Christen, der einfach so in den Tag hineinläuft,
gar keine Gedanken sich macht, der nachdenkt, liebe Geschwister.
Das ist wichtig.
Wir sind oft Leute einfach, die in den Tag hineinlaufen und gar keine Gedanken haben.
Und dann wundern wir oft, wenn wir von Schwachheit reden.
Klagen wir über Schwachheit.
Wir haben uns ja vorher überhaupt nicht um Kraft Gottes gekümmert.
Also dieser Habakuk, ich meine das, um das noch einmal zu sagen,
er war auf der Warte.
Er wartete auf das, sozusagen, das war ein Wachtturm damals,
dass Gott zu ihm sprach.
Und dann begriff er schließlich auch, was Gott das getan hatte,
dass er still zu sein hatte.
Und das ist dann der Augenblick, wo Habakuk wirklich beten kann.
Dann ist der Boden bereitet für ein wahres Gebet.
Der Boden zubereitet für dieses Kapitel 3, was wir dann gelesen haben,
was natürlich auch inhaltlich gesehen eine nicht ganz einfache Materie ist.
Wir wollen auch da versuchen, einige Punkte,
die uns unmittelbar ansprechen, zu erkennen
und im Übrigen vielleicht bei der großen Linie zu bleiben.
Ich denke auch gerade daran, wenn ich erwähnt habe, Habakuk wurde still.
Der Herr Jesus spricht in der Berchpredigt von dem Kämmerlein,
von der Kammer, in die wir zu gehen haben.
Das ist ja die Örtlichkeit, in der wir das praktizieren dürfen,
lernen dürfen, das Stillsein.
Und das ist sozusagen dann auch der Ort, der Platz,
wo wir dann mit Kraft gestärkt werden können.
Das ist nicht einfach.
Ich habe bei mir selbst einen ganz konkreten Fall da im Auge,
wenn man in einer furchtbaren Last und Sorge gequält ist,
dann ist das im Moment ungemein schwer, still zu werden.
Das kann man sich zwar innerlich kommandieren,
du musst still werden vor dem Herrn.
Aber bis man dann dahin kommt, das ist nicht einfach.
Wenn wir wirklich uns dazu durchringen,
und deswegen kann ich auch verstehen,
dass das bei Habakuk nicht so ganz schnell war,
dass wir wirklich dahin kommen und sagen,
ich lasse das endlich bei dir her.
Ich muss still jetzt werden.
Ich denke, jeder von uns hat Ähnliches erfahren.
Das Gebet, wenn ich das jetzt einmal versuche,
darauf hin zu untersuchen, meine ich,
sei nur der zweite Vers.
Das Übrige, was man hier liest,
sind eigentlich wichtige Gedanken, Aussagen,
die entweder Habakuk von Gott oder noch mehr zu Gott macht.
Aber ein Gebet in dem Sinne, dass er bittet,
das ist nur, soweit ich sehe, in Vers 2 zu finden.
Und deswegen ist es vielleicht auch interessant,
dass wir bei diesem Vers 2 ein klein wenig stehen bleiben.
Fikjonot, nicht die Fußnote, erklärt uns das,
bedeutet wahrscheinlich in bewegten Rhythmen.
Wir haben das noch einmal als Überschrift über den Psalm 7 stehen,
ein klein wenig in anderen Worten,
auch in bewegten Rhythmen.
Andere Übersetzer des Hebräischen meinen,
ganz im Gegenteil, dass das ein Klagelied sei.
Vielleicht, wenn man dieses dritte Kapitel liest,
hat man mehr den Eindruck, dass es etwas ist,
was letztlich in eine glückliche Seite hinweist.
Nun, wir brauchen das sprachliche Problem nicht zu lösen.
Was wir hier finden, ist einfach ein Gebet dieses Mannes.
Und wenn wir das kurz einmal aufgliedern,
was steht in dem dritten Kapitel?
Es ist auch immer gut, darf ich mit die Bemerkung erlauben,
liebe Geschwister, wenn wir einen Text der Bibel gelesen haben,
dass wir schlicht uns fragen, was habe ich überhaupt gelesen?
Nicht einfach losstürzen und zu fragen,
was habe ich für mein Herz?
Nein, dass man sauber fragt, ist ja Gottes Wort,
deswegen ist es doch berechtigt zu fragen,
was will mir Gott denn eigentlich sagen?
Was steht im Text?
Dann komme ich weiter.
Das ist eine saubere Schriftlektüre,
eine saubere Schriftverständnis,
dass ich verstehe, was der Herr mir eigentlich sagen will
und oft muss ich leider bekennen,
dass ich es gar nicht verstehe.
Und dann darf ich ihn bitten, mir etwas zu sagen.
Aber dass ich einfach mich beuge unter das Wort
und sage, Herr, zeig mir doch,
was du mir gerade an dieser Stelle sagen willst,
dass ich nicht in eine Einbahnstraße gerate,
nur weil ich etwas meine zu sehen,
dass ich klar sehe, was der Herr mir sagen will.
Also hier an dieser Stelle denke ich,
es fällt auf, dass die Übersetzer,
ich vermute in Anlehnung auch an den hebräischen Urtext,
eine Vierteilung vorgesehen haben in diesem Kapitel.
Ihr seht hier nach Vers 2 einen Bindestrich.
Und dann kommt ein ganz großer Abschnitt
und dann nach Vers 15 ist wieder ein Bindestrich.
Wir haben also damit schon eine gewisse Einteilung in Abschnitte.
Und nach Vers 17 ist unserem deutschen Text wieder ein Bindestrich.
Und dann haben wir hier die letzten drei Verse,
ich meine, eine Art Höhepunkt für sich stehen.
Vier Abschnitte also,
in die dieses Kapitel letztlich eingeteilt ist.
Vier Abschnitte dieses Gebetes.
Und das mag auch interessant sein,
wenn wir kurz, das darf ich allgemein sagen, bedenken,
der Prophet blickt zurück, so scheint es zumindest,
um eine Ermunterung, um eine Stütze zu haben für die Zukunft.
Er blickt zurück, wenn ihr ganz kurz das zur Kenntnis nehmt,
in den Versen etwa 3, Gott kommt von Theman her
und alles, was man dort liest, er blickt zurück
auf die einstige Eroberung von Kanaan durch die Kinder Israel.
Er blickt zurück, um etwas zu haben für die Zukunft, die auf ihn zukommt.
Der blickt zurück, um Kraft zu haben für die Zukunft.
Das scheint mir ein ganz wichtiger Gedanke in diesem Kapitel zu sein.
Wir wollen versuchen, etwas davon zu erfassen.
Ich meine, Punkt Vers 2 enthält folgende kurze, wichtige Aussagen.
Erstens, ich habe deine Kunde vernommen.
Zweitens, ich fürchte mich.
Drittens, Jehova belebe mich inmitten der Jahre.
Und viertens, im Zorngedenke des Erbarmens.
Und das ist für sich gesehen schon ein interessantes Thema
oder mehrere Punkte dieser Art.
Ich habe deine Kunde vernommen.
Wenn wir uns das einmal noch klar machen, das ist etwas ganz anderes,
als was im ersten Kapitel stand.
Da machte Habakuk sozusagen Gott den Vorwurf, warum redest du nicht?
Jetzt mit einem Mal dreht sich die Sache vollständig um.
Jetzt merkt Habakuk, ich habe zu hören.
Ich habe zu hören, was du sagst.
Die Sache geht genau anders herum.
Man begreift endlich, dass Gott redet und geredet hat
und dass es an ihm, an Habakuk liegt, zu hören und nicht zu fragen.
Das ist ja oft so bei uns Menschen, dass wir das Wort nehmen wie der Gott,
wo wir eigentlich still sein sollten, um nur zu hören und zuzuhören.
Ich frage mich, wenn ich das hier so lese,
ob er nicht erschrocken war, dieser Habakuk.
Gott hatte jetzt zu ihm geredet in einer sicherlich auffälligen Weise,
hatte mit ihm gesprochen, wie das nicht so sehr oft im Alten Testament zu finden ist.
Und ob er sich nicht gefragt hat oder gesagt hat, hätte ich doch geschwiegen.
Ich hätte doch meinen Mund gehalten.
Wir sehen daraus, dass auch Tuheiten der Männer Gottes dazu dienen können,
um uns zu belehren.
Er hat jetzt jedenfalls gelernt, dass es an ihm liegt, zu hören.
Und das ist sicherlich auch für uns wichtig, dass wir das auch immer wieder lernen.
Wir sind diejenigen, die zu hören haben.
Wir sind diejenigen, die sich demütig vor Gott zu beugen haben.
Herr, sprich, denn dein Knecht will hören.
Ich habe deine Kunde vernommen.
Und man hat den Eindruck, dass er jetzt anfängt, Gottes Gedanken zu verstehen.
Und das ist auch eine Erfahrung, die wir machen.
Dann fängt man an, die Gedanken Gottes zu verstehen, mehr zu verstehen.
Wirklich auch zu denken, in Ehrfurcht gesagt, so wie Gott denkt.
Wirklich auf diese göttliche Linie einzuschwenken, was uns nicht immer einfach fällt.
Und dann das nächste, was er hier sagt,
Ich fürchte mich.
Das ist vielleicht eine sehr, sehr verständliche Reaktion.
Ich fürchte mich.
Wenn ich mir vorstelle, was er hier alle angehört hat,
dass er hören musste von dem schrecklichen Einfall dieser Kaldär,
dieser Nation ohne Erbarmen,
dieser ganz imperialistischen, grausamen Eroberermacht des Altertums.
Und wenn er weiterhören musste, dass Gott auch diese schlimme Macht seinerseits
wiederum mit Gericht überziehen würde.
Man kann verstehen, dass so etwas über seine Lippen kommt.
Ich fürchte mich.
Dieses göttliche Gericht.
Aber vielleicht, man könnte jetzt einfach sagen, was soll das?
Das war damals.
Vielleicht hat er auch eine Furcht gehabt, und das ist mir sehr wichtig geworden,
indem er anfing vor Gottes Wort zu zittern.
Das ist eine Furcht, die ganz wichtig ist, die man ja in der Schrift auch mehrfach findet,
dass wir zitternde werden vor seinem Wort.
Und in diesem Sinne anfangen uns zu fürchten.
Nicht sklavisch fürchten.
Nicht etwa fürchten um unser Heil, das ist gar nicht gemein.
Einfach, dass wir Gottes Wort ungemein ernst einmal nehmen.
Nicht einfach an ihm vorbeigehen.
Wenn wir uns das vorstellen, liebe Geschwister, ich darf ein klein wenig abschweifen,
wir kommen nun jede Woche hier zusammen, das ist ja überall so,
und hören immer wieder Gottes Wort, und immer wieder Gottes Wort.
Und wieviel mal an uns vorbeigehen.
Ich stelle oft fest bei mir selbst, wenn ich mich mittwochs frage,
worüber hat der Bruder sonntags gesprochen, dass ich das gar nicht mehr weiß.
Dass ich es langsam überlegen muss, rekonstruieren muss, was war noch Sonntag los.
So wenig hat mich Gottes Wort erreicht.
Das ist, glaube ich, eine Erfahrung, die nicht so ganz selten ist.
Dann kann man verstehen, dass er hier getroffen von dieser göttlichen Anrede sagt,
ich fürchte mich.
Ich fürchte mich, ich möchte doch wirklich eine solche Haltung haben vor deinem Wort,
die die Haltung eines Schitternden ist.
Dass du mich erreichen kannst.
Und ich bin auch davon überzeugt, ein Mann von einem geistlichen Format wie dieser Habakkuk
hat sich nicht ausgenommen von der Schuld seines Volkes.
Er wusste, ich bin ein Glied dieses Volkes, und ich bin mit integriert in die Schuld.
Ich kann mich nicht ausklammern.
Und das ist sicherlich auch wichtig, dass wir verstehen, was in unseren Herzen ist.
Dass wir nicht meinen, wir könnten uns von dem Bösen, von dem man so hört, einfach isolieren.
Oder meinen, das geht uns gar nichts an.
Wir sollen uns absondern, ohne Fragen.
Aber wenn wir unser Herz befragen, diese Quelle des Bösen,
dann wissen wir, dass wir auch zu allem und jedem fähig sind.
Wir haben jedenfalls Veranlassung in diesem Sinne, meine ich,
dass man durchaus verstehen kann, wenn er sagt, ich fürchte mich.
Wenn man sich in die Lage dieses Mannes versetzt, dass er solche göttlichen Offenbarungen bekommt,
dass Gott so zu ihm spricht, dann begreift man das.
Der Prophet Daniel hat ja Ähnliches erlebt.
Und dieser treue Mann Johannes, der Jünger, der Schreiber des Evangeliums,
hat auch das Ähnliche erlebt.
Der Herr Jesus begegnet ihm in Offenbarung 1 als der Richter.
Und dann kann Johannes nicht mehr.
Dann fällt er zu seinen Füßen wie tot.
Er, der den Herrn Jesus kannte wie kein anderer, der in seinem Schoß gelegen hat,
an seinem Herzen gelegen hat, der fällt zu seinen Füßen wie tot.
Wenn Gott mit uns so redet, wie er wirklich ist, dann würden auch wir verzehrt werden.
Dann können wir auch nicht mehr auf den Füßen stehen bleiben.
Dann fangen wir auch an zu zittern, liebe Geschwister.
Aber wir wollen festhalten, wir sind seine Kinder.
Wir sind sogar Söhne Gottes.
Wir sind gedeckt durch sein Blut des Blutes, Herrn Jesus.
Er wünscht nicht unsere Vernichtung, im Gegenteil.
Wenn er uns einmal zeigt, wie groß er ist, dann sehen wir auch sofort, wie klein wir sind und wie erbärmlich wir sind.
Und diese Erfahrung machte Habakuk, ich meine, an dieser Stelle.
Und dann lesen wir weiter in dem Vers 3.
Belebe mich inmitten der Jahre.
Das ist auch eine interessante Bitte.
Belebe mich inmitten der Jahre.
Man kann sich fragen, ist das auch Gebetsgegenstand für uns?
Das ist sicherlich die Sprache unserer Herzen.
Wir haben hier unter einer Liedwendung, die von dem Beleben spricht.
Das ist einfach ein Wunsch, den wir in dieser Richtung unserem Herrn gegenüber sagen.
Belebe uns.
Das wird sicherlich kaum noch, das kann ich mir nicht denken, zu einer großen Belebung im Sinne einer Erweckung kommen.
Das mag regional sein, das mag auch lokal sein, das mag in einem Gebiet sein, das mag auch in einem Ort sein.
Aber ob das solche gewaltigen Erweckungen sind, wie sie etwa im 19. Jahrhundert, Anfang des 20. Jahrhunderts waren, das halte ich persönlich für fraglich.
Das ist vorbei.
Aber die Bitte, belebe uns, die dürfen wir durchaus legitim an unseren Herrn richten.
Übrigens, wenn ich da regional sage, ich habe vor längerer Zeit einmal gelesen,
dass gerade als Folge dieser sogenannten Kulturrevolution in China, in den letzten 20 Jahren also,
dort Erweckungen, Bekehrungen gewesen sind von dem Ausmaß der Apostelgeschichte.
Also ich glaube, dass in China eine Unmasse von Gläubigen ist.
Wir haben kaum eine Vorstellung, wie groß es da Gott getan hat im Laufe der letzten Jahrzehnte.
Ich erwähne das in diesem Zusammenhang allerdings nur, aber die Belebung ist ein Punkt, wir wissen alle, wie wichtig das ist.
Wenn ich mir vorstelle, wir würden in diesem Raum mit einer Male zehn Leute kommen, die sich bekehrt haben.
Zehn Ungläubige, die sich bekehrt haben.
Dann ist eine Belebung da.
Das merkt man.
Dann ist etwas geschehen.
Und der Herr macht das auch tun in Einzelfällen.
Aber wenn ich mir vorstelle, dass hier in diesem Raum, nehmen wir an, heute Abend von uns, die wir hier sind,
würden zehn Geschwister sich sagen, so ab heute wollen wir noch länger jeden Tag beten.
Und noch länger die Schrift lesen und noch genauer die Schrift lesen.
Und uns vielleicht auch um ein wenig mehr unterhalten, dass diejenigen, die Jehova fürchteten, sich miteinander unterredeten.
Und wir wollen in der Hinsicht noch ernster sein.
Das ist auch Belebung. Das würde man merken hier.
Ich zweifle nicht daran.
In diesem Sinne können wir bestimmt auch den Herrn bitten, schenke uns doch solch eine Belebung unserer Herzen.
Dass wir herauskommen aus dieser gewohnten Lethargie, darf ich ein wenig überspitzt sagen, liebe Geschwister,
wenn wir nur unsere Plätze hier einnehmen, sonntags und in der Woche, das ist zu wenig.
Der Herr wünscht auch unsere Herzen, dass die für ihn da sind.
Nicht nur, dass wir einfach gewohnheitsmäßig hierher gehen.
Er wünscht mehr von uns.
Und was er mehr von uns wünscht, das müssen wir ihm fragen.
Aber er wünscht einfach unser Ganzes.
Wollen wir das bedenken, wenn man hier so etwas liest?
Belebe dein Werk inmitten der Tage.
Was heißt inmitten der Jahre?
Der Text sagt das sogar zweimal, inmitten der Jahre.
Ich meine, man könnte folgende Erklärung geben.
Der Anfang der Zeit, den der Prophet im Auge hatte, war sicherlich das Verlassen des Volkes,
oder das Weggehen des Volkes aus Ägypten, damals.
Und das Ende der Jahre, das ist sicherlich das, was wir schon berührt haben in Kapitel 2, Vers 3.
Wir lesen dort von der bestimmten Zeit und vor allen Dingen, wir lesen dort etwas, was nach dem Ende hin strebt.
Das Ende, mit unserem neutestamentlichen Verständnis, möchte ich sagen,
dass der Beginn des tausendjährigen Reiches, der Beginn des Reiches Gottes auf dieser Erde.
Aber wir haben das auch in Kapitel 2, Vers 14 schon angesprochen.
Die Erde wird voll sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas.
Das sind die beiden Eckpunkte, der Anfang und das Ende.
Und Habakuk fühlt sich in der Mitte.
Er könnte sagen, ich Habakuk und die Menschen mit mir, wir bilden diese Mitte.
Wir sind dazwischen, zwischen dem Anfang und dem Ende.
Und deswegen sagt er, inmitten der Jahre, jetzt wo ich lebe mit meinen Mitgläubigen,
mit meinen Mitbrüdern aus Israel, dann schenke uns doch Belebung.
Das dürfen wir auch tun.
Wir können es auch verstehen, als solche, die in diesem Sinne mittendrin sind,
die trotzdem aber bitten dürfen, schenke uns doch etwas, eine Belebung, oh Herr.
Dass wir doch treu bleiben, bis du kommst.
Vielleicht kann man auch, ich frage mich zumindest, eine andere Erklärung geben.
Ich habe auch schon mal gelesen, ich halte sie nicht für so ganz richtig,
aber ich möchte sie doch weitergeben.
Wenn wir uns selbst betrachten, uns Christen, uns Menschen,
dann gibt es einen Abstieg in unserem Leben, in unserem menschlichen Dasein,
den möchte man so nennen, die mittleren Jahre.
Das kann man nicht vielleicht rechnerisch unbedingt festlegen,
aber es sind eben Jahre, in denen die Jugend vorbei ist und das Alter noch nicht da ist.
Jahre, die oft die Jahre der größten Leistungsfähigkeit sind.
Jahre, in denen die Familie schon langsam groß geworden ist, die Kinder groß geworden sind.
Und ob nicht da auch eine Bitte liegen mag für uns, die Gläubigen,
dass es doch eine Belebung gibt, dass wir nicht in das Einerlei des Alltags so abgeleiten.
Wenn man älter wird, dann fühlt man, ich habe nicht mehr viel Zeit.
Wenn man jünger wird, dann steht man manchmal sehr stark unter dem Eindruck des neuen Lebens,
das man bekommen hat und dann kommt die schwierige Mittelzeit und dann geht alles im Schlendrian weiter.
Ich möchte das einfach nur mal euch sagen, vielleicht ist das auch eine Möglichkeit,
dass wir das Wort inmitten der Jahre interpretieren dürfen.
Praktisch ist das sehr.
Diese Tatsache, dass inmitten unserer Lebensjahre auch das Christen oft ein merkwürdiger Rückgang einsetzt,
ein Desinteresse ersten Ranges.
Wenn man etwa an einen Mann denkt wie Josia, der König Josia, dieser große König aus dem Hause David,
einer der beeindruckendsten Gestalten aus dem Hause David.
Er ist ein Mann gewesen, der in seiner Jugend Großes getan hat für den Herrn.
Das ist sehr interessant und sehr bewegend, das in der zweiten Chroniker 34 und 35 zu lesen.
Mit 8 Jahren fängt es an, mit 16 Jahren geht es vor, mit 25 Lebensjahren erreicht es den Höhepunkt.
Und dann kommt eine Stille, eine Funkstille, darf ich das mal so sagen, bis zum 39. Jahr und dann stirbt der Mann.
In den 13 Jahren hat Gott nichts mehr über ihn zu berichten.
Und dann stirbt er oder dann versagt dieser Mann gerade in einem Gebiet, das sein Leben lang sein Spezialgebiet war.
Ich meine damit, das Spezialgebiet des Königs Josia war, dass er treu zu Gottes Wort hielt und gehorsam war.
Und dann passiert die Prüfung und dann ist er gerade in der Prüfung nicht gehorsam und kippt um.
Gott lässt ihn sterben. Inmitten der Jahre versagt.
Vielleicht ist es ein Beispiel dafür, ein Beispiel ob das immer wieder zu uns reden sollte.
Dann haben wir hier dieses Wort auch, im Zorn Gedenke des Erbarmens. Was macht das heißen?
Vielleicht kann man das ein bisschen vergleichen mit der Geschichte des kanadäischen Weibes.
Die kommt ihrer Tochter wegen zu dem Herrn Jesus. Eine Frau, die von ihrer Herkunft her unter Gottes Zorn steht.
Von ihrer Herkunft her wohlgemerkt. Und dann erfährt sie doch das Erbarmen des Heilandes.
Immerhin wie dem auch sei, auch wir haben oft das Bedürfnis, ich habe auch schon einen von mir geschätzten Bruder so beten hören,
wenn er an die Not unserer Tage dachte, Herr Gedenke doch inmitten der Not, inmitten des Zornes, des Erbarmens,
inmitten der Züchtigung, gib uns doch dein Erbarmen wieder. Das ist eine sehr legitime Bitte.
Wir verstehen das auch.
Ich komme dann eigentlich zu dem zweiten Teil hier, den ich hier erwähnen möchte. Das ist das, was ab Vers 4 zu lesen ist.
An die Zeit denkt, als er das Volk Gottes aus Ägypten führte in das Land Kana an. Gott kommt, Vers 3, von Theman her, der Heilige vom Gebirge Paran, Sela.
Das kann man auch nachlesen im fünften Buch Mose. Da finden sich in der Tat solche geografischen Angaben, die fast damit übereinstimmen.
Mit einem Wort, was jetzt hier auf uns zukommt, liebe Geschwister, das ist ein Rückblick auf die Eroberung des Landes Kanaan durch die Kinder Israel,
geleitet durch ihren mächtigen Gott. Und das finde ich interessant.
Der Prophet Habakuk steht in Erwartung dieser grausamen Eroberung durch die Chaldea. Die kommen.
Und was tut er? Von Gott geleitet blickt er zurück auf die große Befreiung, die Gott schon einmal geleistet und gewährt hat.
Nun, er blickt zurück in den Anfang oder auf den Anfang. Sein Glaube erinnert sich an die Macht, die Gott früher schon gezeigt hat.
Das ist für ihn, glaube ich, darf man an dieser Stelle sagen, wahre Belebung. Ich möchte das einmal so aufdrücken.
In der Not der Gegenwart klammert sich Habakuks Glaube an Gottes Tun in der Vergangenheit.
In der Not der Gegenwart klammert sich Habakuks Glaube an die große göttliche Befreiung in der Vergangenheit.
Und das ist etwas, und das ist eigentlich nichts anderes als das, was wir im Neuen Testament,
besonders im ersten Johannesbrief finden, das Zurückkehren zum Anfang.
Nur in den Worten des Alten Testamentes. Das ist echte Belebung. Den Zusammenhang darf man auch hier sehen.
Das ist einfach auch für uns wichtig, zurückzukehren zu dem, was von Anfang oder was im Anfang war.
Und das findet man an mehreren Stellen im Alten Testament. Das ist auffällig.
Wenn solche Nöte auf das Volk zukommen oder auch irgendwelche Prüfungen, oft richtet Gott den Blick zurück auf die Zeit, als Moses das Volk aus dem Land der Ägypten in Sachsankana angeführt hat.
In der Not der Gegenwart lenkt Gott den Blick zurück auf die Größen, auf seine Größe, auf sein Tun in der Vergangenheit.
Er wünscht einfach, dass wir uns beleben oder dass wir Belebung erfahren, indem wir zurückkehren zu dem, was von Anfang war.
Ein äußerst wichtiger göttlicher Grundsatz. Eine Sache, die wir im Gehorsam tun können.
Eine Sache, die einfach natürlich unseren Glauben fordert.
Das ist etwas, was uns Gott dann oft beibringen muss, indem er uns züchtigt. Das, was hier geschah in Israel mit den Chaldeanen, war ja auch Züchtigung.
Züchtigung ist nach den Gedanken Gottes ein Akt der Liebe. Gott handelt mit uns als mit Söhnen und deswegen züchtigt er uns.
Wenn man das so sagt, liebe Geschwister, zurückzukehren vom Anfang, ich frage mich immer, ist das eigentlich haltbar, vertretbar, wenn ich etwa folgenden Vers lese.
Da gibt es im Buche Prediger eine Stelle, die doch einem etwas zu denken dabei gibt. In Prediger 7 Vers 10 liest man, sprich nicht, wie ist es, dass die früheren Tage besser waren als diese.
Denn nicht aus Leistheit fragst du danach. Bedeutet das, dass ich die Dinge nun so laufen lassen soll, wie sie nun einmal gehen?
Wenn wir einfach die Belehrung im Buche Prediger bedenken, dann verstehen wir das auch.
Ich kann mich erinnern als junger Mann, dass ich öfter die ältere Generation davon habe reden hören, dass sie davon sprachen, ja vor 1914, da war alles besser.
Das war wahrscheinlich auch so. Aber trotzdem ist das genau die Haltung, die Gottes Wort hier verurteilt.
Etwas, was nicht eigentlich Ausdruck von optimaler Weisheit ist, im Gegenteil.
Sondern wir lesen einfach, dass das nicht eine Sprache der Weisheit ist.
Aber wenn es sich um Geistliches handelt, wie wir das in der Bibel ja durchweg haben, dann ist das durchaus berechtigt, einfach zu dem zurückzukehren, was Gott von jeher gesagt hat.
Das ändert er ja nicht. Sein Wort bleibt in Ewigkeit und sein Wort bleibt auch in allen Fragen dasselbe.
Und deswegen ist es durchaus berechtigt, wenn er von uns erwartet, dass wir das festhalten, was im Anfang war. Und nicht irgendwie eigene Veränderungen einbauen.
Was bedeutet das für uns?
Ihr seht, ich bin jetzt an einer Stelle, wo es glaube ich auch berechtigt ist, etwas abzuschweifen. In einem bestimmt berechtigten Sinne auch.
Was bedeutet es für uns einfach, zurückzukehren zum Anfang? Oder wenn ich jetzt nochmal an Habakuk denke, zurückzuschauen in eine Zeit, als Gott Großes getan hat.
Was bedeutet das? Ich denke, das bedeutet einfach, dass ich zunächst zurückzuschauen habe auf die Erlösung, die ich erfahren habe.
Auf die große Befreiung, die er mir geschenkt hat, als er mir meine Sünden vergab.
Damit fängt es hier an. Dass das etwas ist, was in uns lebendig bleibt.
Wir Christen neigen auch manchmal dazu, dass das was früher mal in der Jugend vielleicht passiert ist, als wir zum Herrn kamen, dass das etwas ist, das war damals, das ist vorbei.
Und man vergisst fast sogar das Danken für diese Erlösung.
Das darf nie sein. Also ein Zurückkehren zu dem, was wirklich uns der Herr im Anfang geschenkt hat, schließt das auf jeden Fall ein.
Dass ich mir darüber klar werde, der Herr hat mich einst aus dem Klauen Satans erlöst, errettet und zu sich geführt.
Dass es bestimmt war. Aber da gehört natürlich dann auch zu, dass man, ich spreche ganz praktisch, dass wir einfach das was das Neue Testament uns sagt über unseren Christenstand, dass ich das insgesamt akzeptiere und mit der Hilfe des Herrn auch verwirklichen will.
Einfach wie das im Anfang war, als der Herr die Apostel befähigt hat, das alles niederzulegen, dass ich heute im 21. Jahrhundert mir das nach wie vor zu eigen machen darf.
Das ist zurückzukehren zum Anfang. Nicht was Neues zu machen.
Sondern zurückzukehren zum Anfang bedeutet an dem Alten festzuhalten.
Nicht in einem dickköpfigen Sinne, bitte versteht das nicht falsch, sondern einfach weil die Schrift das sagt. Weil der Heilige Geist uns hinlenkt auf diese Wege des Anfangs, weil es die Wege des Herrn sind.
Auch in unserer modernen Zeit.
Und dazu gehört bestimmt auch, dass ich immer wieder neu akzeptiere, was der Herr auch im Anfang über seine Versammlung gesagt hat.
Viele unserer teilweise nur uns mit Namen noch bekannten geschätzten Brüder aus dem 19. Jahrhundert haben dafür vieles geopfert.
Sie haben ihre Karriere geopfert, sie sind dafür ins Gefängnis gegangen, sie haben Einbußen jeder Art hingenommen, nur weil sie begriffen haben, das hat der Herr damals über seine Versammlung gesagt und das will ich auch heute festhalten.
Das haben sie getan.
Und das war für sie eben zurückkehren zum Anfang.
Und ihr seht, vielleicht müssen wir das auch heute tun.
In unserer Zeit des Zerbrechens, vielleicht ist auch da der Weg zur Belebung, wenn wir diesen Weg klar zurückgehen.
Dass wir verstehen, dass die Grundsätze des Herrn die gleichen geblieben sind.
Aber dass wir auch verstehen, dass wir vieles vielleicht noch nie wirklich verstanden haben.
Ich frage manchmal Geflüchte, wenn ich so darüber wie jetzt etwas sage und erlaubt, dass ich mir auch heute die Freiheit nehme, das zu tun.
Hast du schon mal je eine Betrachtung über die Versammlung geleistet oder noch nie geleistet?
Ich meine, das müsste man tun.
Wenn der Herr uns hineinführen will in die großen Dinge, die er sagt im Neuen Testament, auch zu diesem Punkt,
dann ist es das Mindeste, denke ich, dass ich diesen ganz ganz kleinen Einsatz einmal aufbringe und mal vielleicht zwei Stunden lang solch ein Buch lese.
Das kann ich ja auch mehrere Tage verteilen.
Aber dass ich wirklich ernst mache damit, dass ich das verstehe, dann habe ich was in der Hand.
Wenn der Sturm kommt, dann kippe ich nicht um.
Das Bedauerliche, dass das eben, ich glaube, eine Erfahrung unserer Zeit ist, dass wir meinten, wir hätten etwas und wir besaßen überhaupt nicht.
Und dann kam der Sturm.
Und jetzt macht uns der Herr durch vieles Ernste wieder klar, dass wir anfangen müssen, wieder etwas in die Hände zu bekommen, damit wir feststehen können.
Liebe Geschwister, ich erwähne das, das ist nach meinem Verständnis ein Anwendungsfall dafür, dass es Belebung gibt in der Zeit des Verfalls, indem ich zum Anfang zurückkehre.
Und das darüber belehrt uns Habakuk.
Ich möchte jetzt weiter gehen in den einzelnen Versen, wenigstens zu ein paar Versen noch was sagen.
Vers 3.
Vers 3 hatte ich schon kurz angesprochen.
Gott kommt von Timan her.
Und dann heißt es weiter, seine Pracht, am Schluss von Vers 3, bedeckt die Himmel und die Erde ist voll seines Ruhmes.
Und das ist die Zukunft. Wir freuen uns darauf, dass Gott, unser Gott, in der Person des Herrn Jesus, dieser Ruhmreiche sein wird.
Und dass er, unser Herr, das letzte Wort haben wird.
Und dass keiner ihm mehr diesen Ruhm streitig machen wird.
Das ist im Grunde gemeint, wenn wir das lesen.
Die Erde ist voll seines Ruhmes.
Wir dürfen auch als Gläubige gewissermaßen das Gott vorhalten im Glauben. Das hast du doch gesagt.
Ich sage, ich bitte dich darum, lass uns das doch erleben.
Wir dürfen gewissermaßen den Regenbogen, den Gott selbst geschenkt hat, vor seine Augen halten.
Das hast du doch selbst gesagt, oh Gott.
Tu das doch.
Das ist Glaube.
Das ist auch ein Glaube, der eben sich stützt auf das, was Gott früher gegeben hat und das anwendet in unserer Zeit der Not, unserer gegenwärtigen Zeit.
Das ganze Kapitel hier, manches ist natürlich, dass es nicht zu leuchten, einfach schwierig zu verstehen.
Wenn ich hier von Vers 4 ausgehe, es entsteht ein Glanz, wie das das Sonnenlicht, Strahlen sind zu seinen Seiten.
Und dasselbe ist die Hülle seiner Macht.
Ich möchte das einfach anwenden auf den Herrn Jesus.
Man kann manche dieser Aussagen sehr schwer direkt verstehen.
Das ist oft so im hebräischen Text und das ist noch mehr so, wenn dieser hebräische Text in hebräische Poesie gekleidet ist, wie das hier der Fall ist.
Wir wollen einfach uns klar machen, dass der Glanz Gottes, die Herrlichkeit Gottes, das Licht, das erschienen ist, sich für uns verkörpert, personifiziert hat in der Person des Herrn Jesus.
Ich bin das Licht der Welt.
Und dass darüber hinaus dieses Licht und seine Herrlichkeit verhüllt war.
Nur manches Mal, wenn wir an den Herrn denken in den Evangelien, dann blitzt so etwas seine Herrlichkeit heraus, aus seinem Gewande der Niedrigkeit.
Seine Herrlichkeit ist im Wesentlichen eine verhüllte, eine verschleierte Herrlichkeit, aber doch eine echte Herrlichkeit.
Und das macht uns auch glücklich, wie oft können wir das in der Schrift finden.
Und wenn ich dann den nächsten Vers lese hier.
Er stand auf, er stand und machte die Erde schwanken, er schaute und machte aufbeben die Nationen und so weiter.
Ich möchte das auch mit einem, wie ich meine, sehr schönen Wort verbinden aus Jesaja 54.
Ein Wort, das wir kennen und das uns hier wieder einmal ganz deutlich begegnet.
Jesaja 54, Vers 10.
Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird nicht von dir weichen.
Und mein Friedenswunsch nicht wanken, spricht Jehova, dein Erbarmer.
Das ist schön.
Das wollen wir festhalten, das ist die Erfahrung des Gläubigen zu allen Zeiten gewesen.
Eben auch dieses Gläubigen Habakkuk.
Seine Macht, die Macht unseres Herrn ist noch verhüllt, aber was wir in dem nächsten Vers gelesen haben,
seine Kraft ist stärker und wenn die Sonne erlöschen würde am Himmelszelt, wie wir in einem Lied das ja auch singen.
Der Vers 6 beschreibt jedenfalls ein gewaltiges Ereignis der Vergangenheit,
was sich sicherlich zugetragen hat, in der Zeit als Gott sein Volk irgendwie befreit hat.
Ich glaube, dass da manches passiert ist, was wir von seiner Größe her kaum ermessen können.
Was ein sehr schwieriger Vers ist und den man vielleicht auch nur,
da kann man vielleicht nur eine Vermutung äußern, das ist in Vers 8 geschrieben.
Ist Jehova wieder die Ströme entbrannt? Ist etwa dein Zorn wieder die Ströme?
Dein Grimm wieder das Meer, das du einherziehst auf deinen Rossen, auf den Waren des Heils?
Und der Text sagt doch, dass Gott kämpft, dass Gott mit Streitwagen, mit Streitrossen unterwegs ist.
Und dann fragt der Heilige Geist oder fragt Habakkuk, ist Jehova wieder die Ströme entbrannt, wieder das Meer?
Wenn wir uns das vorstellen, kann das denn sein? Was macht das bedeuten?
Vielleicht darf man diesen Gedanken dazu einmal äußern.
Gott ist sicherlich nicht gegen die Ströme und wenn man von Strömen hier liest, ist nach dem Zusammenhang bestimmt der Jordan gemeint.
Befreiung aus Ägypten, Einkehr in das Land Kanaan.
Wenn man hier vom Meer liest, ist sicherlich das Schilf wie das Rote Meer gemeint.
Beides ist aus Gottes Hand hervorgegangen.
Gott ist nicht gegen das, was er selbst geschaffen hat, absolut nicht.
Deswegen fragen wir uns, was macht das denn bedeuten?
Die Schrift, wie so oft, spricht in Bilder.
Deswegen liegt es an uns, dass wir uns fragen, was bedeuten diese Bilder?
Da kann man ohne Frage leicht in Fantasie geraten.
Aber wir können auch, gehalten durch ein ehrfürchtiges Forschen, hier und da deutlich erkennen, was die Schrift sagen will.
Das Rote Meer verhinderte, sollte zumindest Israel verhindern, Ägypten zu verlassen.
Und der Jordan verhinderte Israel in das Land Kanaan einzudrängen.
Und wenn das Volk Gottes durch das Meer gegangen wäre, ohne Gott,
wäre es ertrunken, wäre der Tod das Ergebnis gewesen.
Mit einem Wort, wir wollen an dieser Stelle, ich glaube das so verstehen, wenn Gott das uns so ausdrückt, dann spricht er von dem, von dem Jordan oder das Rote Meer und der Jordan sprechen.
Er spricht von dem, was das Rote Meer und der Jordan bedeuten.
Und ich habe gerade versucht zu erklären, es bedeutet Tod.
Und da haben wir sofort den Bezug zur biblischen Wahrheit.
Und wenn Gott gegen irgendetwas ist, in der ganzen Bibel, dann ist er gegen den Tod.
Und das ist der tiefste Sinn nach meiner Überzeugung an dieser Stelle.
Gott ist gegen den Tod.
Er hat den Tod, das Todesurteil eins eingeführt, als Strafe, wir wissen das, in dem Garten Eden, für die Übertretung, wenn es Gebot ist.
Aber schon ganz kurz vorher, noch ganz kurz nachher im Garten Eden, da spricht er schon davon, dass er jemanden senden würde, der die Macht des Todes wieder beseitigen würde.
Das ist auch interessant.
Er spricht solch ein ernstes Wort aus und zugleich gewährt er gewissermaßen schon wieder im Voraus die Gnade.
Also mit einem Wort, ich meine, dass es hier darum geht, dass Gott gegen den Tod ist.
Wenn das hier bildhaft ausgedrückt wird, er ist mit seinen Streitrossen, mit seinen Kampfwagen gegen das Meer und gegen die Ströme,
dann bedeutet das, Gott ist gegen das, wovon die Ströme und wovon das Meer spricht, nämlich gegen den Tod.
Und das ist absolut biblisch.
Wir lesen im Neuen Testament, dass der Herr Jesus den Tod zunichte gemacht hat.
Wir lesen im Neuen Testament, dass er Satan zertreten hat.
Also wir befinden uns durchaus, wenn man versucht das so zu erklären, auf neutestamentlichem Gebet.
Meistens, das wissen wir, wenn wir vom Jordan sprechen, liebe Geschwister, und auch vom Roten Meer, sehen wir die Dinge sozusagen aus einer anderen Perspektive.
Wenn wir vom Roten Meer sprechen, dann verbinden wir das immer mit der absolut richtigen Vorstellung, Christus ist für mich gestorben.
Ich habe gerichtlich meinen Tod dort gefunden.
Wenn wir an den Jordan denken, dann verbinden wir das immer mit der neutestamentlichen Vorstellung, ich bin mit Christus gestorben.
Jetzt darf ich eintreten in die himmlischen Segnungen.
Diese Stelle spricht aus der anderen Sicht heraus, diese Stelle spricht daraus, was Gott davon denkt.
Gott ist gegen den Tod.
Und wir sind, wenn wir diese noch einmal daran bedenken, wir sind diejenigen, die dann gewissermaßen mit Christus gestorben sind.
Das Bild ist im Grunde das gleiche, nur die Perspektive ist unterschiedlich.
Wobei ich ohne weiteres zugeben muss, vielleicht kann man auch den Vers 8 anders erklären.
Aber ich meine, es sei eine Erklärung, über die man durchaus sich einmal Gedanken machen sollte.
Vers 11 spricht dann von dem großen Ereignis, meine ich, als Gott zeigt, dass er Sonne und Mond geboten hat, wie man das liest.
In Joshua 10, ich will das auch mal aufschlagen, das ist auch ein Ereignis, das uns äußerst beeindruckt.
In einem Sinne, ich glaube das darf man ohne Übertreibung sagen, greift Gott in den Lauf der Natur ein.
Ein Physiker, vielleicht ein Naturwissenschaftler, wird das kaum abnehmen wollen, wenn er nicht ein Gläubiger ist.
Aber ich habe für mich nie Schwierigkeiten gehabt zu begreifen, wenn Gott Gott ist, dann kann er alles.
Das ist überhaupt kein Problem für ihn.
Wenn ich Gott reduziere auf meine kleine menschliche Ebene, dann kann er das nicht.
Wenn Gott Gott ist, kann er das alles.
Das ist überhaupt kein Problem.
In Joshua 10 lesen wir, dass wir die Stelle einmal vorlesen, wie Gott Joshua dann sagt.
Sonne stehe still zu gebühren.
10 Vers 12.
Und du monst im Tal Eicherland.
Man hat den Eindruck, dass das hier gemeint ist, in dem Kapitel Joshua 3, Vers 11.
Ich möchte noch kurz dann zum Ende kommen, Vers 13.
Wir haben in Vers 13 ein vielleicht anderes Motiv noch für Gottes Eingreifen.
Das Motiv bisher bestand darin, dass Gott züchtigte.
Dass Gott Gericht ausübte.
Wenn ich Vers 13 lese, dann sieht man auch, dass Gott zum Heil, zur Rettung, zum Guten, zu einem ausgesprochen positiven Ton eingegriffen hat.
Und Gott verbindet das ja meistens.
Wir wissen auch gerade, dass die Züchtigung ja etwas ist, was im Grunde zum Guten ist.
Zum Heil ist.
Dann haben wir noch einmal, wenn der Prophet dann wieder von sich spricht, in Vers 16, diese Ängstlichkeit dieses Mannes.
Er erzittert innerlich.
Wir verstehen das auch.
Wenn Gott so mit uns sprechen würde, wir würden das ganz genau so tun.
Erzittern.
Der Prophet Daniel, wie ich schon sagte, erlebte das und auch Johannes, der Schreiber der Offenbarung.
Ich meine, dass dann in Vers 16 vielleicht besser zu lesen sei, wie wir das in der Fußnote finden.
In der Mitte von Vers 16, der ich ruhen werde am Tag der Drangsal.
Ich glaube, dass die Fußnote-Übersetzung da die bessere ist.
Und dass ich ruhig erwarten soll den Tag der Drangsal.
Mit einem Wort.
Das ist wieder eine ganz christliche Überlegung.
Wenn ich meine Geschicke, alles das in die Hand des Herrn lege.
Und ich glaube, das hat Habakuk getan.
Dann darf ich ruhig erwarten, was da geschieht.
Und deswegen denke ich für mich zumindest, dass man den Vers 16 in diesem Sinne verstehen sollte.
Vers 17, da seht ihr das große materielle Notbestand.
Das wird im ganzen Buch Habakuk meines Wissens an keiner Stelle sonst noch gesagt.
Aber da war echte materielle Not.
Die Leute hungerten wahrscheinlich.
Feigenbaum, kein Ertrag der Reben, das bedeutet Weinstock.
Es trügt die Frucht des Olivenbaumes und so weiter.
Gibt das auch für uns etwas her, für eine geistliche Anwendung.
Und ich denke, dass man auch das einmal mit, vielleicht einmal darüber nachdenken soll, liebe Geschwister.
Wenn man an, ja ich will das in einem anderen Zusammenhang doch nochmal eben sagen.
Wir haben eine berühmte Stelle in der Bibel in Richter 9.
Da lesen wir von drei Bäumen, die alle von Israel sprechen und eine Bedeutung haben zum Volke Israel.
Das ist eine der wenigen Fabeln in der Schrift.
Eine Fabel, die aus dem Munde des Sohnes von Gideon stammt.
Richter 9.
Eine Fabel ist eine Geschichte mit einem nützlichen, lehrreichen, geistlichen Inhalt.
Wo Tiere oder Bäume sprechen wie Menschen.
Das ist der Sinn einer Fabel.
Eine künstliche Geschichte, Bäume oder Tiere sprechen wie Menschen.
Und darin liegt eine große Belehrung.
Und das kann man hier in dieser Fabel in Richter 9 feststellen.
Der Sohn Gideons Jotham spricht vom Olivenbaum, Vers 8.
Vom Feigenbaum in Vers 10.
Vom Weinstock in Vers 12.
Auch vom Dornstrauch.
Und Olivenbaum und Feigenbaum und Weinstock, das sind die Bäume, die immer eine Rolle spielen bei Israel.
Der Olivenbaum, wenn wir nachlesen würden gelegentlich in Römer 11, das ist der Gedanke des Vorrechtes.
Olivenbaum, Vorrecht.
Und wenn wir an den Feigenbaum denken, da ist der Gedanke des Bekenntnisses gemeint.
Wir lesen davon, dass der Feigenbaum schon ausgeschlagen ist in Matthäus 24 zum Beispiel.
Das kann man durchgängig in der ganzen Schrift feststellen.
Wir lesen dann von dem Weinstock von der Frucht.
Wir alle sollen Reben sein an diesem Weinstock.
Wir wissen, wie das der Herr Jesus in Johannes 15 sagt.
Und wenn wir diese kurze Erkenntnis benutzen hier bei dem Propheten Habaruk,
dann möchte ich sagen, ob wir nicht einfach sagen können, geistig gesehen,
wir versagen im Bekenntnis Olivenbaum.
Und wir haben keine Frucht mehr, Feigenbaum, ja, Weinstock.
Und da gibt es keine Vorrechte mehr.
Und dann gibt es das Getreidefeld nicht mehr, keine Nahrung mehr.
Dann gibt es keine Opfertiere mehr.
Ihr seht, der ganze religiöse Bereich in Israel liegt darunter.
Die Voraussetzungen waren nicht mehr da.
Und wie bietet sich da die Frage für uns an, wie das bei uns ist.
Unter der Not unserer Tage.
Ist da noch das da, was wirklich Gott befriedigen würde?
Bringen wir Frucht?
Kennen wir unsere Vorrechte?
Kennen wir wirklich das, was mit dem wahren Bekenntnis verbunden ist?
Wenn wir das einmal prüfen, auch mit vielen anderen Stellen im Neuen Testament,
dann müssen wir immer sagen, Herr, du weißt, wie traurig das alles ist bei uns.
Ihr seht, so aktuell und ich möchte fast sagen, so modern ist der Prophet Habakkuk.
Und da geht es nicht nur in Vers 17 um das rein Materielle.
Da geht es auch, wenn ich das als Christ lese, um geistliche Tatbestände.
Und dann, ich finde, das ist für mich der Höhepunkt dieses Propheten, dieses Buches.
Dann kommt das, was die letzten drei Verse sagen.
Dieser Habakkuk, er wendet sich ab von dem Traurigen, was er bisher sehen musste.
Auch von dem Traurigen, was er in Vers 17 in seinem Volk gesehen hat.
Dann spricht er von seinem ganz persönlichen Verhältnis zu seinem Gott.
Ich aber. Ich will ihn Jehova vorlocken.
Und er spricht davon, du bist mein Heil.
Nicht, wenn man sich das überlegt, mein Heil, meine Rettung.
Da, wo eigentlich in Israel alles zugrunde ging.
Wo das Gericht das Volk bedrohte.
Das Gericht hing wie ein Damoklesschwert, drohend über dem Volk.
Dann sagt er noch, du bist mein Heil, du bist meine Rettung.
Es kann so schlimm sein, wie es ist.
Du Gott bist mein Gott, du bist meine Rettung.
Oder wenn wir hier lesen, du bist meine Kraft.
Sicher so sagt er hier auch. Obwohl alle schwach werden.
Obwohl alles schwach wird. Obwohl alles versagt.
Wir reden sehr viel ja von der Schwachheit bei uns, auch mit Recht.
Aber es bleibt auch wahr, dass der Herr unsere Kraft bleibt.
Und das lernt man bei Habakkuk.
Wenn wir schließlich lesen, dass er aus seinen Höhen wandeln wird.
Auf seinen Höhen. Das sind die eigenen Höhen, die ihr da lesen könnt.
In dem Vers 3, Vers 19 von Habakkuk.
Das bedeutet doch einfach.
Wenn auch der allgemeine Weg der Gläubigen, der Christen, des Volkes Gottes bergab geht.
Ich darf auf der Höhe bleiben.
Und ich darf das verwirklichen, was die Schrift mir an tausend Stellen, ich übertreibe etwas.
Ihr versteht das, wenn ich das sage.
An vielen Stellen sagt, dass ich mich nähren darf von den Reichtümern des Christus.
Dass ich das für mich persönlich haben darf.
Das sind die Höhen des Glaubens, auf denen ich bleiben darf.
Obwohl alles bergab geht hier bei Habakkuk.
Obwohl alles in der Zeit von Habakkuk.
Obwohl alles auch in unserer Zeit bergab zu gehen scheint.
Wir dürfen persönlich auf den Höhen des Glaubens bleiben.
Ich denke, dass das auch eine ganz wichtige Lehre ist, dieses Buches.
Das klingt aus in einem Jubel eigentlich.
Ein Mann, der anfängt, man könnte sagen, auf seinem Angesicht zu liegen.
Der dann diesen Platz verlässt und auf die Warte geht.
Und der dann diesen Platz verlässt und auf seine Knie fällt in Kapitel 3.
Und der dann schließlich sein Herz erhebt und zu diesen Höhen hinaufsteigt, von denen wir gerade hier gelesen haben.
Vielleicht wollen wir alle mal versuchen, doch etwas noch über diesen Propheten nachzudenken.
Und auch den Herrn bitten, uns manches dazu klarzumachen.
Liebe Geschwister, ich bin am Ende damit eigentlich.
Darf ich um eines bitten vielleicht, dass wir das wirklich zu Herzen nehmen.
Und nicht vielleicht jetzt, ich kenne solche Gefühle durchaus,
ein Vortrag wieder abgehakt, war ganz interessant, was ich gehört habe über Habakkuk und alles vergessen.
Das ist glaube ich nicht der Weg des Herrn.
Wollen wir wirklich uns fragen, was der Herr uns und mir zu sagen hat. …