Der Titusbrief
ID
bw002
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:27:18
Anzahl
3
Bibelstellen
Titus 1-3
Beschreibung
1. Vortrag: Die Auserwählten Gottes (Kapitel 1)
2. Vortrag: Die Gnade unterweist uns (Kapitel 2)
3. Vortrag: Die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes (Kapitel 3)
Automatisches Transkript:
…
Ich freue mich, dass ich noch einmal bei euch sein darf.
Wir möchten versuchen, uns an diesen Abenden mit dem Brief an Titus zu beschäftigen und
lesen dazu heute das erste Kapitel.
Titus 1, Abvers 1 Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der
auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist,
in der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor
ewigen Zeiten. Zu seiner Zeit aber hat er sein Wort offenbart durch die Predigt, die
mir anvertraut worden ist nach Befehl unseres Heiland Gottes.
Titus, meinem echten Kind nach unserem gemeinschaftlichen Glauben, Gnade und Friede von Gott dem Vater
und Christus Jesus, unserem Heiland. Deswegen ließ ich dich in Kreta zurück, damit du
das, was noch mangelte, in Ordnung bringen und in jeder Stadt Älteste anstellen möchtest.
Wie ich dir geboten hatte, wenn jemand untadelig ist, der Mann einer Frau, der gläubige Kinder
hat, die nicht eines ausschweifenden Lebens beschuldigt werden oder zügellos sind. Denn
der Aufseher muss untadelig sein als Gottesverwalter, nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, nicht
dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, sondern gastfrei,
das Gute liebend, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam, anhängend dem zuverlässigen
Wort, nach der Lehre, damit er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen,
als auch die widersprechenden zu überführen. Denn es gibt viele zügellose Schwätzer
und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung, denen man den Mund stopfen muss, die ganze
Häuser umkehren, indem sie schändlichen Gewinnes wegen lehren, was sich nicht geziemt.
Es hat einer von ihnen, ihr eigener Prophet, gesagt, Kreter sind immer Lügner, böse,
wilde Tiere, faule Bäuche. Dieses Zeugnis ist wahr, aus diesem Grund weise sie streng
zurecht, damit sie gesund seien im Glauben und nicht achten auf jüdische Fabeln und
Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein, den Befleckten
aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung als auch
ihr Gewissen. Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn und
sind abscheulich und ungehorsam und zu jedem guten Werk unbewehrt.
Soweit das Wort Gottes. Wenn wir uns diesem Brief in diesen drei Abenden versuchen zuzuwenden,
dann ist es nicht der Gedanke, dass wir alle Verse eines jeden Kapitels vor Augen haben.
Das hat ganz praktische Gründe, weil wir es einfach zeitlich überhaupt nicht schaffen
würden, uns intensiv dann mit den Einzelheiten zu beschäftigen. Der zweite Grund ist der,
dass ich den Schwerpunkt legen möchte auf die lehrmäßigen Abschnitte in jedem Kapitel.
Ich bin mir aber bewusst, dass, obwohl die anderen Dinge auch sehr wichtig sind, sie
aber deswegen auch immer wieder erwähnen oder streifen möchte. Zunächst ist es vielleicht
gut, wenn wir so einen Brief vor Augen haben und uns damit beschäftigen, zuerst einmal
zu schauen, was ist das überhaupt für ein Brief? Wer war Titus? Wer war der Apostel
Paulus? Das ist insofern sehr wichtig, dass wir deswegen auch dann schon Unterschiede
zu anderen Briefen erkennen und auch aus diesem Brief viel besser lernen können, wenn wir
sehen, was für eine Zeit es war, was für eine Aufgabe dem zugrunde liegt. Der Brief
ist an Titus gerichtet, es ist also ein Brief an eine einzelne Person und deswegen kann
man aus diesem Brief auch keine Schlüsse für Versammlungsentscheidungen z.B. ziehen.
Der Titus hat von Paulus die Autorität bekommen, in Kreta etwas in Ordnung zu bringen und deswegen
müssen wir auch in dieser persönlichen Schiene diesen Brief sehen. Davon hat Paulus nicht
so viele geschrieben, nur noch den ersten und zweiten Timotheusbrief. Und man nennt
diese Briefe auch die Pastoralbriefe oder die Hirtenbriefe. Titus war ein Grieche,
das heißt, er kam, wie wir, aus den Heiden. Paulus, wissen wir, war ein Jude. Das ist
deswegen wichtig, weil wir gleich über den gemeinschaftlichen Glauben von Titus und Paulus
nachdenken wollen. Eigentlich ein Wunder, was es sonst selten gibt auf dieser Erde,
dass zwei so ganz verschiedene Nationalitäten vom gemeinschaftlichen Glauben sprechen. Sein
Name bedeutet ehrwürdig und wir sehen, dass dieser Titus anscheinend eine starke Persönlichkeit
war. Wir wollen gleich dazu übergehen, uns mal anzuschauen, was der Titus alles gemacht
hat. Wenn wir sehen, dass er in Vers 4, glaube ich, davon spricht, meinem echten Kind, dann
scheint es so gewesen zu sein, dass Titus einmal rein vom Alter her ein Kind von Paulus
hätte sein können und auch durch ihn sehr wahrscheinlich zum Glauben gekommen ist. Timotheus
nennt der Apostel, wenn ich das richtig weiß, auch echtes Kind, aber sogar zusätzlich noch
geliebtes Kind. Wir sehen, dass Titus jung war, morgen Abend, wenn wir zum zweiten Kapitel
gehen und er dort für die jüngeren Männer ein Vorbild sein sollte und auch am Ende des
Kapitels, Vers 14, 15, dort in der Gegend steht, niemand verachte dich oder so und das
wurde auch Timotheus gesagt, von dem wir genau wissen, dass er jung war. Nun, was können
wir von ihm noch sagen? Wenn wir den zweiten Korintherbrief aufschlagen in Kapitel 8, dann
sehen wir, dass Titus fleißig war. Hier sind ja auch viele Jüngere und ich hoffe, dass
ihr alle fleißig seid. Das ist eine gute Voraussetzung, nicht nur in der Schule, sondern
auch im geistlichen Leben. Von nichts kommt nichts.
Jetzt ist etwas ganz besonderes vorliegend. Wenn wir Titus besehen wollen und seinen Weg,
finden wir seinen Namen nicht einmal in der Apostelgeschichte. Interessant, warum? Weil
er in der Apostelgeschichte schon sehr groß tätig war, also während der Zeit, wo die
Apostelgeschichte geschrieben wurde. Das erste, was Paulus mit ihm gemacht hat, finden wir
in Galater 2, entsprechend der Apostelgeschichte 15. Er hat Titus mitgenommen nach Jerusalem
zu diesem sogenannten Apostelkonzil, und zwar ohne ihn beschneiden zu lassen. Und das war
ja gerade das Thema, dass die Juden, die gläubig geworden waren, forderten, dass alle Christen
aus den Heiden sich auch beschneiden lassen sollten. Und Paulus nimmt diesen wahrscheinlich
jungen gläubigen Titus mit, um sozusagen ihn mitzunehmen und zu sagen, der braucht
nicht beschnitten werden. Alleine die Tatsache zeigt schon, dass Titus anscheinend schon
eine gewisse Stärke hatte, denn von Timotheus wissen wir, dass er in seiner Eigenschaft
wahrscheinlich etwas ruhiger, zurückhaltender war. Das ist Galater 2, wo das auftaucht.
Wenn wir seinen Weg dann weiter verfolgen wollen, müssen wir in den zweiten Korintherbrief
gehen, und da wird er sogar neunmal genannt. Wir wollen uns jetzt nicht damit verlieren,
andere Stellen nachzuschlagen, vielleicht gleich zwei, drei. Er hatte nämlich die Aufgabe,
als der Apostel Paulus den ersten Korintherbrief geschrieben hat, die Korinther zu besuchen,
als diese nicht einfachen Zustände dort herrschten. Und wir sehen, wenn an einer Stelle, da heißt
es ungefähr so, dass die Korinther, ich glaube durch ihn, Furcht oder so hatten. Das heißt,
er hatte wohl eine durchsetzungsstarke Fähigkeit, sodass gar diese Korinther, die doch einiges
an Unordnung in ihren Reihen hatten, auf ihn hörten. Wenn wir dann weitergehen, dann sehen
wir ihn auch, dass er eine recht einfache Aufgabe übernommen hat, indem er zum Beispiel
die Gabe, die in Mazedonien, glaube ich war es, gesammelt wurde, nach Jerusalem gebracht
hat. Am Ende von dem Leben des Apostel Paulus in 2. Theomotius 4, dem Abschiedsbrief des
Apostels, dem letzten Dokument, finden wir, dass er von Titus schreibt, dass er in Dalmatien
ist. Und aus dem Zusammenhang können wir erkennen, dass es anscheinend nicht war, um
sich von Paulus zu entfernen, sondern wahrscheinlich, um dort eine Aufgabe wahrzunehmen. Dalmatien
ist das heutige Kroatien mit dem Hauptort oder Bekanntenort Split. Dort wurde er hingesandt.
Er war also eine starke Persönlichkeit, er war eifrig und er hat bis zum Schluss, wie
nur wenige Geschwister, wie nur wenige Brüder, zum Apostel Paulus gehalten. Das sind wichtige
Eigenschaften auch für uns. Der Christ, der Gläubige, ist niemand, der springt von einer
Aufgabe zur anderen. Mal hier, mal da, mal nirgendwo. Sondern, wenn ich etwas erkannt
habe für den Herrn zu tun, dann ist die Fähigkeit gefragt, auch dabei zu bleiben. Stetigkeit
ist eigentlich etwas, was einen Gläubigen auszeichnen sollte. Dabei wollen wir nicht
vergessen, dass es Umstände gibt, auch mal etwas zu ändern. Das meine ich damit nicht.
Wenn wir dann zu dem vielleicht übergehen, dass wir einmal fragen, wer waren die Kreter,
dann finden wir etwas nicht so Schönes im gelesenen Abschnitt in Vers 12, dass es dort
heißt, dass diese Kreter immer Lügner, böse, wilde Tiere und faule Bäuche waren. Wenn
ich das jetzt mal für uns hier anwende, dann liegt es mir natürlich fern, irgendjemand
hier als wildes Tier oder faulen Bauch zu bezeichnen. Aber eins ist ganz wichtig. Die
gleiche Natur, die die Kreter hatten, ist auch unsere Natur. Wenn uns das nicht bewusst
ist, dann sind wir auf einer ganz gefährlichen Bahn. Noch einmal, ich sage hier zu niemandem
immer Lügner, fauler Bauch. Aber der Gläubige ist auch zu allem fähig, wenn er sich nicht
bewahren lässt. Das heißt, wir müssen nicht sündigen, aber wir können es noch. Und deswegen
spricht dieser Brief auch zu unseren Herzen. Wir hoffen, dass wir das in den nächsten
Abenden erkennen. Kreter ist eine große griechische Insel, die fünftgrößte im Mittelmeer zwischen
Syrien und Malta. Und Paulus hat sie einmal besucht auf der Schiffsreise. In Apostelgeschichte
7, 20, wenn ich mich richtig erinnere, wollte er dort bleiben, aber die anderen haben gesagt,
nein, wir wollen weiterreisen. Die Kreter, wie sind die zum Glauben gekommen? Es ist
interessant, in der Apostelgeschichte 2, also ganz am Anfang, finden wir, ich glaube in
Vers 11, schon eine ganze Gruppe erwähnt, die alle zum Fest nach Jerusalem gekommen
waren. Und da sind auch Kreter dabei. Das heißt, es könnte sein, dass bereits schon
zu diesem frühen Zeitpunkt auch welche dort mit dem Glauben an den Herrn Jesus konfrontiert
worden sind und mit dieser Botschaft zurückgegangen sind zu der Insel. Wir wissen es nicht genau.
Das ist auch nicht so wichtig. Damit kommen wir zu einem nächsten Punkt. Wann ist der
Brief geschrieben worden? Auch das ist ja nicht ganz unwichtig. Wir vermuten aufgrund
des Zusammenhangs, dass es nach der ersten Gefangenschaft von Paulus geschrieben worden
ist. Denn wenn wir einmal in Vers 5 lesen, dass er Paulus den Titus zurückließ auf
die Kreter, dann muss er in Freiheit gewesen sein. Ich kann nur jemanden zurücklassen,
wenn ich die Insel selbst besucht habe und frei bin. Er sagt dann auch am Ende des Briefes
in Kapitel 3, wenn du das alles erledigt hast, schlagen wir lieber auf, dann heißt es, ich
will in, ja, 3 Vers 12 in der Mitte, denn ich habe beschlossen nach Nikopolis zu kommen,
um dort zu überwintern. Also Paulus war ein freier Mann und deswegen vermutet man, dass
der Brief so ungefähr mit dem ersten Timotheus Brief geschrieben worden ist. Es gibt eine
zweite Variante, die auch nicht unwahrscheinlich ist, dass es sogar früher war, indem nämlich
das auf der dritten Missionsreise stattgefunden hat. Wir wollen uns da nicht so lange bei
aufhalten, aber es ist zumindest so, dass es ein Brief ist, der an einen Titus geschickt
wurde, der in Versammlungen auf Kreter tätig werden sollte, weil es da noch vieles gab,
was noch nicht geordnet war. Warum oder was ist das Thema dieses Briefes?
Der Anlass ist, Vers 5, da wollen wir jetzt einmal kurz uns mit aufhalten, er sollte was
noch mangelte in Ordnung bringen und in jeder Versammlung Älteste anstellen. Damit kommen
wir zu einem ganz, ganz wichtigen Thema, Älteste. Wenn ich euch jetzt fragen würde, wer ist
hier in Niederweitbach der Älteste, die Ältesten? Ist nicht so einfach, oder? Warum
ist das heute nicht so einfach? Weil es keine Autorität mehr gibt, Älteste offiziell
anzustellen. Denn Autorität kommt immer von oben. Gott hatte Paulus als Apostel gegeben
der Versammlung und dieser Apostel hat dem Titus die Autorität gegeben, auf Kreter in
den Versammlungen Älteste anzustellen. Diese Autorität haben wir heute nicht mehr. Es
gibt keine Apostel, die uns noch etwas weitergeben können an Autorität. Also gibt es wahrscheinlich
auch keine Ältesten mehr, oder? Eben nicht. Es gibt keine offiziellen Ältesten mehr,
aber es gibt Geschwister, Brüder, die die Kennzeichen von Ältesten haben können, haben
sollten und die sich in einem örtlichen Zeugnis moralische Autorität erwerben, um diese Aufgabe
auch heute noch auszuführen. Früher war das nicht möglich. Stellt euch mal vor, faule
Bäuche, immer Lügner, die kamen zum Glauben, hatten nicht ein Dokument des Neuen Testamentes
und sollten sich jetzt irgendwie zusammenfinden. Wir haben das komplette Neue Testament, haben
alles schriftlich und ich bin vorsichtig, ich möchte euch nicht persönlich ansprechen,
aber bei uns geht es manchmal schlimmer zu als auf Kreter. Noch einmal, die kamen aus
dem tiefsten Götzendienst, hatten nicht ein Dokument des Neuen Testamentes und brauchten
deswegen Autorität von oben, damit Ordnung kam. Wir haben alles und es geht manchmal
drunter und drüber. Und deswegen lesen wir heute diesen Brief, damit wir uns das mal
anschauen können. Älteste, da möchte ich noch zwei Kennzeichen zu sagen, gibt es gar
nicht so oft in der Bibel, also im Neuen Testament, eigentlich nur drei Stellen, hier Titus 1
und Apostelgeschichte 14 und Apostelgeschichte 20, wo von der Anstellung die Rede ist. Und
da gibt es zwei Kennzeichen. Ein Ältester ist immer örtlich tätig. Er hat seine Aufgabe
an einem Ort. Und Gottes Wort spricht dann niemals von einem Ältesten, sondern immer
in der Mehrzahl. Wenn wir diese beiden Kennzeichen uns einmal schon anschauen, dann sehen wir,
dass meistens das in solchen Kreisen, wo es Älteste offiziell angestellt gibt, schon
gar nicht mehr dem entspricht. Aber wir wollen heute nicht und an den Abenden auf andere
schauen, sondern auf uns und das ganz persönlich auf uns anwenden. Das heißt also, wir können
heute gar keine Ältesten mehr anstellen. Wir brauchen es auch nicht, weil wir jetzt
nämlich nachlesen können, wer in diesem Kreise des örtlichen Zeugnisses der Versammlung
einen Ältestendienst ausüben kann. Da steht hier, untadelig, nicht eigenmächtig, nicht
zornmütig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger. Es geht hier jetzt nicht um
Faust, sondern man kann auch mit dem Mund schlagen. Nicht schändlichem Gewinn nachgehend,
sondern gastfrei und so weiter. Also wir können das nachlesen. Jetzt gibt es nur ein Problem.
Meistens kennen die, die Ältestendienst empfangen dürfen, genau die Punkte und sagen,
ach, du kannst gar nicht kommen. Du bist nicht gastfrei. Ach, du auch nicht. Ich lese hier,
das hast du auch nicht. Wir müssen die Bibel jetzt mal anders lesen. Derjenige, der den
Wunsch hat und 1. Timotheus 3, Vers 1 sagt, wer einen Aufseherdienst ausüben möchte,
der begehrt ein gutes Werk, der liest hier die Verse mal genau. Und du, der du vielleicht
Ältestendienst empfangen darfst, nimmst einfach an, dass dieser, der kommen möchte oder
der eine Aufgabe ausüben möchte, das mit einem guten Herzen und einem guten Gewissen
tun möchte. Wir lesen die Bibel nämlich oft falsch rum. Die Männer lesen, ihr Frauen
seid unterwürfig. Und die Frauen lesen, ihr Männer liebet eure Frauen. Und wir müssen
mal umkehren. Jeder seine eigene Bibel lesen. Versteht ihr, wie ich das meine? Ich sage
das nicht zu euch, sondern zu mir als Erstes. Ist das nicht oft so? Also, es gibt Ältestendienst
und wir wollen ihn auch ausführen. Wir werden gleich zu den ersten vier Versen kommen, die
dann sehr wichtig sind. Nun noch kurz etwas zur Übersicht über diesen Brief. Wenn man
diesen Brief mit einem Satz erklären möchte, dann kann man sagen, die Glaubenswahrheit
oder auch Lehre darf nicht von der Glaubenspraxis getrennt werden, sondern das gehört Zahn
in Zahn zusammen. Und wir hoffen, dass wir dann das in den drei Kapiteln auch wiederfinden.
Das erste Kapitel zeigt uns die gegenseitige Beziehung der geistlichen Führer oder auch
Ältesten zu denen, die geführt werden. Also das Verhältnis der Gläubigen untereinander.
Und da könnte man, wenn man es ein kurzes Wort sagt, sagen, eine geordnete Herde. Er
sollte ja das in Ordnung bringen, was noch mangelte. Im zweiten Kapitel, Morgenabend,
können wir sehen, dass es um das persönliche Verhalten der Gläubigen in irdischen Beziehungen
geht. Ältere Männer, ältere Frauen, junge Frauen, junge Männer, Sklaven, alle werden
angesprochen. Und da können wir sagen, in diesen irdischen Beziehungen soll es eine
gesunde Herde sein. Und im dritten Kapitel, so der Herr will, am Sonntagabend, werden
wir sehen, dass der Gläubige sich auch in dieser Welt bewegt. Und in dieser Welt soll
er sich auch richtig verhalten. Und da könnte man sagen, eine praktische Herde.
Wenn wir zu den Ältesten schon etwas gesagt haben, dann vielleicht noch diesen Nachtrag.
Es kommen eigentlich zwei Ausdrücke in Bezug auf die Ältesten vor. Das ist der Aufseher
oder eben das Wort Ältester. Das wird in den Kirchen getrennt, in zwei verschiedenen
Aufgaben. Aber wir sehen hier in dem Abschnitt, dass das wechselweise vorkommt und dass das
eine falsche Trennung ist. Der Aufseher, griechisch Presbyteros, zeigt uns mehr, nein, der Älteste
ist Presbyteros, Entschuldigung, der Älteste ist griechisch Presbyteros, also Presbyter.
Das zeigt mehr an, welchen Charakter die Person haben soll. Der Aufseher oder Episkopos,
Bischof, wie wir das heute kennen, zeigt mehr den Charakter, welche Tätigkeit damit in
Verbindung steht. Und ich möchte noch zwei Stellen vor unsere Herzen stellen, die zeigen,
was die Aufgabe heute ist in Bezug auf diese Person. Erste Korinther 16 sagt, Vers 15 und
16. Ich lese des Zusammenhangs beide Verse. Ich ermahne euch aber, Brüder, ihr kennt
das Haus des Stephanas, dass es der Erstling von Achaia ist und dass sie sich selbst den
Heiligen zum Dienst verordnet haben, dass auch ihr euch solchen unterordnet und jedem,
der mitwirkt und arbeitet. Der Charakter eines Ältesten ist also, sich anderen zum Dienst
verordnen. Die zweite Stelle ist 1. Thessalonicher 5, und da sehen wir, dass es auch schon zu
Beginn der Versammlung nicht in jedem Ort Älteste gab. Dort heißt es in Kapitel 5,
Vers 12, wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die erkennt, die unter euch arbeiten,
das wird als erstes genannt, und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, und dass
ihr sie über die Maßen in Liebe achtet, um ihres Werkes willen seid in Frieden untereinander.
Diese beiden Stellen machen deutlich, dass es auch heute geistliche Führerschaft gibt,
aber noch einmal in einer gottgemäßen Weise. Wir wollen dann zu den ersten vier Versen
kommen und auch im morgigen Tag, wenn der Herr es schenkt, noch etwas über die Schlüsselwörter
dieses Briefes sagen, um die Einleitung nicht zu lang werden zu lassen. Warum beginnt der
Brief nicht mit Vers 5, sondern es sind jetzt auf einmal vier Verse vorgeschaltet? Wenn
ihr die anderen Briefe alle mal vergleicht vom Apostel Paulus, dann sind die Grußworte
höchstens zwei Verse lang. Es kommt ja nicht auf die Verszählung an, aber es ist ganz
anders der Beginn eines Briefes. Ist also auch entscheidend. Warum macht der Apostel
Paulus das, beziehungsweise warum schreibt der Titus das? Er möchte mit diesen ersten
vier Versen uns zunächst einmal vorstellen, welch eine kostbare Herde es ist. Ich mache
einen einfachen Vergleich. Wenn ich euch beauftragen würde, auf diese Kiste hier aufzupassen,
dann würdet ihr die vielleicht achtlos irgendwo im Keller verstauen und denken, naja, wenn
er die wiederhaben will, kram ich die aus dem Keller hervor. Wenn ich jetzt aber sage,
in dieser Kiste, macht ihr auf, sind Juwelen drin und erkläre euch, wie wertvoll die sind,
welche Geschichte die haben, wie alt die sind, wie viele Generationen die schon weitergegeben
worden sind und, und, und. Würdet ihr die dann immer noch in den Keller werfen? So ist
das jetzt auch hier. Der Wert eines Gläubigen können wir nicht hoch genug einschätzen
in Gottes Augen. Und wenn wir geistliche Führerschaft im Jahr 2013 auch noch haben, dann muss ich
mir als erstes bewusst werden, mit wem habe ich es denn überhaupt zu tun. Mit denen, mit
denen wir es zu tun haben, das sind Auserwählte Gottes. Wenn uns das nicht bewusst ist, dann
geht etwas Wichtiges verloren. Es sind sieben Punkte, die wir jetzt vorstellen
möchten gleich. Und einmal ist es der Wert der Auserwählten, der uns vorgestellt wird,
ihre Kennzeichen. Und zweitens ist es auch eine Bestätigung der Apostelschaft des Apostelpaulos.
Aber interessanterweise fängt der Brief nicht mit dem an wie sonst, dass der Apostel sich
so nennt, sondern er sagt Paulus Knecht Gottes. Und man könnte sogar noch besser lesen Paulus
Knecht, Sklave Gottes. Was bedeutet Sklave? Früher war der Sklave eine Sache. Da konnte
man machen, was man wollte mit. Wenn man keine Lust mehr auf einen Sklaven hatte, dann ging
man auf den Sklavenmarkt und hat ihn verkauft. Und die Frage geht an uns alle, bin ich Sklave
Gottes? Bin ich Gott total unterworfen oder nicht?
Das ist eine ganz, ganz wichtige Voraussetzung, wenn ich eine Aufgabe unter den Geschwistern
ausführen möchte. Der Jesus sagt in Matthäus 20, Vers 27,
Wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein.
Den ersten Teil hätten wir alle gerne noch mitgelesen. Der Erste sein, ist doch gut,
oder? Der soll euer Knecht sein, euer Sklave sein.
Wollen wir das nicht vergessen. Egal welche Aufgabe der Herr uns zugegeben hat, wir sind
Sklaven, total Gott unterworfen. Der Apostel Paulus spricht nur hier in diesem
Brief so von Knecht Gottes. In keinem anderen Brief stellt er sich so vor. Es gibt das noch
im Judasbrief, im Jakobusbrief und auch am Anfang der Offenbarung. Aber das sind eben
Briefe von anderen Personen. Dann geht er weiter und sagt, aber Apostel
Jesu Christi. Das hört sich jetzt für uns so ein bisschen
so an in der deutschen Sprache. Wir müssen immer genau lesen.
Ich bin Knecht, aber Klassensprecher. So ist es eben nicht genau gemeint.
Man kann besser übersetzen, und auch Apostel. Also dieses aber ist nicht so wie wir das
so kennen. Ich war früh im Bett, aber, und dann kommt sofort eine Einschränkung, sondern
und auch. Der Apostel Paulus hatte eben neben seiner
totalen Unterwerfung als Knecht Gottes eine Autorität bekommen, weil er auch Apostel
war. Und jetzt folgen diese sieben Punkte, die
wir nacheinander durchgehen möchten. Die Apostelschaft des Apostels Paulus war
entsprechend oder nach dem Glauben der auserwählten Gottes.
Also dieses nach könnten wir auch lesen mit in Übereinstimmung mit oder entsprechend.
Wir sehen, dass Gott etwas gibt und hat ein Ziel damit.
Wenn er dir eine Fähigkeit oder eine Gabe gegeben hat, dann nicht um der Fähigkeit
oder der Gabe willen, sondern um sie zu einem Ziel einzusetzen und zu gebrauchen.
Also wenn du vielleicht sagst, also Vokabeln lernen, das geht bei mir zack zack, ja dann
herzlichen Glückwunsch. Aber Gott hat dir die Fähigkeit gegeben,
um sie jetzt auch einzusetzen und nicht um zu sagen, ich bin der Beste in Französisch.
Und so ist das in geistlichen Dingen auch. Wenn der Herr es dir geschenkt hat, dass du
vielleicht eine Aufgabe hast, dich zum Beispiel mit alten Geschwistern zu beschäftigen und
sie zu besuchen, ja dann führ sie auch aus und sag nicht, also das liegt mir so gut,
aber ich tue es nicht. So ist es eben.
Jetzt kommt als erstes dieser Ausdruck der auserwählten Gottes vor uns.
Jeder, der sich zum Herrn Jesus bekehrt, ist von Gott auserwählt.
Sagt dir das was? Lässt das dein Herz höher schlagen?
Bewusst zu sein, Gott hat dich und mich ausgewählt. Uns faule Bäuche und die Kennzeichen, die
wir da haben, ausgewählt. Wir lesen das vielleicht so drüber, weil
wir das schon hundertmal gelesen haben. Ausgewählt von Gott.
Vielleicht ein ernstes Wort an jemanden, wenn noch jemand hier ist, der sagt, was bedeutet
das? Ihr sprecht da heute Abend über so viele Sachen,
das sagt mir überhaupt nichts. Jeder Mensch ist ein Sünder und hat den
Herrn Jesus absolut nötig und das Werk, was der Jesus auf Golgatha vollbracht hat, für
meine Schuld, für deine Schuld und Sünde. Und diese Schuld, diese Sünde zu bekennen,
liegt auf deiner Seite. Und dann darfst du zum Kreuz gehen und dieses
Werk des Herrn Jesus im Glauben annehmen. Und dann gehörst du zu dieser Gesellschaft.
Und wir werden sehen, was das für eine Gesellschaft ist.
Es sind auserwählte Gottes und sie haben einen Glauben.
Das ist der erste Punkt. Glauben, oder wir können auch sagen, Glaubensvertrauen.
Es geht hier also nicht so sehr um die Glaubenswahrheit als erstes, sondern um das Glaubensvertrauen.
Ein einfaches Beispiel, ich habe den Glauben in die Medizin noch nicht verloren.
Dann vertraue ich also der Medizin. Und so hat der Gläubige auch ein Glaubensvertrauen
und dann kommen wir jetzt sofort zum zweiten Punkt und da heißt es, dieser Glaube der
auserwählten Gottes ist entsprechend der Erkenntnis der Wahrheit.
Da sehen wir jetzt ganz deutlich, Glaubenswahrheit und Glaubenspraxis müssen übereinstimmen.
Ich darf das nochmal an einem Beispiel klarmachen. Es gibt viele Gläubige leider, die haben
keine Heilsgewissheit. Wir sprechen über keinen Gläubigen deswegen
schlecht, aber ihr Glaubensvertrauen ist dadurch stark eingeschränkt.
Die gehen vielleicht jeden Abend schlafen, in der Sorge, bin ich wirklich ewig gerettet.
Ich habe vor kurzem mit solch einem Bruder gesprochen, der gesagt hat, das war schrecklich.
Jeden Abend habe ich mit meiner Frau vor dem Schlafengehen nochmal alles durchgesprochen.
Gibt es nichts, was nicht irgendwie noch hinderlich im Weg steht, weil wir jeden Abend
Angst hatten, wenn wir nicht alles ausgeräumt haben und der Herr kommt in der Nacht, gehe
ich verloren. Ist das nicht schrecklich?
Hier war das Glaubensvertrauen da, aber nicht entsprechend der Wahrheit und deswegen wollen
wir uns eben auch mit der Wahrheit beschäftigen. Das ist auch im täglichen Leben so. Man fängt
nicht als erstes mit dem Autofahren an, wenn man einen Führerschein haben möchte, sondern
man fängt erst mal mit der Theorie an. Weil wenn man nämlich noch nie im Auto gesessen
hat, dann dreht man als erstes am Schlüssel und dann macht es einmal bumms und dann sitzt
man vor dem Zaun. Ach, man muss erst in die Kupplung treten. Wir schmunzeln, aber so im
Glaubensleben machen wir das. Erstmal starten und dann schauen, wie die Sache läuft.
Der Glaube, das Glaubensvertrauen ist immer gepaart mit einer Wahrheit, die dem Glaubensvertrauen
zugrunde liegt. Wollen wir doch mehr uns bemühen, auch die Dinge, die Gott uns vorstellt in
seinem Wort anzunehmen, aufzusaugen. Wir sehen, wenn das nicht der Fall ist, dass es dann
manchmal schwierig wird. Ich denke an Petrus, wo der Jesus gesagt hat, du kannst mir jetzt
nicht folgen. Und da sagt der Petrus, natürlich, ich bin sogar bereit, mit dir bis in den Tod
zu gehen. Und von wem wird er verraten? Von einer Magd. Kennen wir das nicht in unserem
Leben, dass wir denken, ach. Und das ist genau dann das Problem, dann lernen wir durch Erfahrung
und das kann schmerzhaft sein. Also, die auserwählten Gottes haben als erstes ein Glaubensvertrauen
und dieses Glaubensvertrauen ist gekennzeichnet, entspricht der Glaubenswahrheit als Grundlage.
Wenn wir diese Punkte in Bezug auf den Apostel Paulus anschauen, dann könnten wir auch sagen,
der Apostelschaft ist entsprechend des Glaubens derjenigen, für die er Apostel war und auch
entsprechend der Wahrheit. Aber, es ist ein praktischer Brief und deswegen kommen wir
beim dritten Punkt jetzt dazu, dass diese Wahrheit nach der oder entsprechend der Gottseligkeit
ist. Keine Angst, ihr bekommt keine Hausaufgaben, aber schreibt mir doch mal auf, was Gottseligkeit
bedeutet. Das ist ein ziemlich altes Wort. Ich glaube, es steht sogar ein Kringel da
dran, da könnte man sogar dann Hilfe in Anspruch nehmen, im Anhang. Wenn wir Gottseligkeit
ein wenig uns anschauen möchten, dann sollten wir einmal 1. Timotheus 3, Vers 16 lesen.
Anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit. Du sollst, du sollst, du sollst, mindestens
das. Steht da gar nicht. Nach dem Doppelpunkt kommt er, der geoffenbart worden ist im Fleisch
und so weiter. Einige Punkte über die Person des Herrn Jesus. Gotteselig leben lernst du
im Anschauen der Person des Herrn Jesus. Jetzt sagst du ja trotzdem, weiß ich jetzt
nicht so richtig, wie Gottseligkeit erklären soll. Man könnte auch sagen, es ist die richtige
Frömmigkeit. Da haben wir das Problem, dass die meisten von uns gar nicht mehr wissen,
was Fromm ist. Und jetzt machen wir es ganz einfach. Gottselig leben oder selig glücklich
in Gott leben kannst du, wenn du Gott in alle deine Lebensfragen hinein nimmst. Vielleicht
sagst du, das ist ja immer noch nicht so einfach. Dann mache ich es an einem Beispiel klar. Ich
habe ja gehört, dass auch einige hier verlobt sind oder manche erinnern sich vielleicht
auch glücklich an die Zeit. Auf einmal tritt eine Person in mein Leben. Und was mache ich
jetzt? Ich bringe diese Person, meinen Verlobten, meine Verlobte, in alles hinein. Ist ja logisch,
oder? Wenn ich jetzt an den Samstag denke, dann denke ich nicht, oh, machst du erstmal
lange ausschlafen und dann das und das und das, sondern denkt man, wie viel Zeit haben
wir vielleicht möglich gemeinsam zu verbringen und so weiter. Und genau das ist Gottseligkeit
in Bezug auf Gott. Gott in alles hineinbringen. Es gibt das eine Extrem, dass man jetzt sagt,
okay, wenn ich morgen früh aufstehe, muss ich also Gott in alles hineinbringen, muss
ich also fragen, soll ich mit dem rechten oder mit dem linken Bein aufstehen? Das wäre
in gewisser Weise übertrieben. Aber wir wollen es uns auch nicht zu einfach machen und sagen,
okay, gut, also Arbeitsstelle, heiraten, da frage ich mal Wohnungssuche, machen wir so
einen Fünf-Punkte-Katalog, ja, bei den Punkten, da frage ich Gott. Das wäre zu einfach. Was
soll ich tun, Herr? Das sollte die Frage für dein und mein Leben sein. Brauche ich den
zwanzigsten Rock oder die Hose? Kann ich vielleicht auch mal früher aufstehen und eine Minute
länger die Bibel lesen? Könnte ich vielleicht mal die Schwester X, den Bruder Y besuchen
oder mal fragen, gibt es Schnee zu fegen? Du bist schon etwas älter geworden und so
weiter. Gott in dein und mein Leben hineinbringen, das ist gottselig, glücklich in Gott leben.
Wir sehen also, Glaubensvertrauen ist basiert auf der Glaubenswahrheit und soll meinem Leben
in Verbindung mit Gott, gottselig entsprechen oder in Übereinstimmung sein.
Kommen wir zum vierten Punkt. Vers 2, in, oder wie die Anmerkung sagt, aufgrund der
Hoffnung des ewigen Lebens. Wir sind jetzt gerade bei Vers 2 und wir sehen, wie intensiv
diese Verse sind. Das wunderbare an Gottes Wort ist nämlich, dass es wörtlich, Wort
für Wort inspiriert ist. Und wir müssen nicht nur anschauen, was Gott uns sagt, sondern
auch, wie er es uns sagt. Und er sagt jetzt viertens, dieses, was wir gerade besprochen
haben, basiert oder ist aufgrund einer Hoffnung so. Wieder möchte ich nicht, dass er aufzeigt,
aber wer hat heute daran gedacht, der Jesus kommt wieder? Seien wir mal ganz ehrlich.
Vielleicht sagen viele, ja, habe ich daran gedacht. Hast du dich gefreut? Hast du ihn
erwartet? Hast du wirklich gedacht, das passiert heute? Der Gläubige hat eine Hoffnung. Wir
leben hier in der Erwartung einer Sache. Wir haben da morgen Abend noch zu kommen, in dem
wir erwarten, die glückselige Hoffnung und Erscheinung unseres heilandes Jesus Christus.
Erwarten. Nicht, Huch, seid ihr schon da? Ich habe doch gar nicht mit euch gerechnet.
Ist das nicht so in unserem Leben? In der Hoffnung des ewigen Lebens. Jetzt habe ich
ein Problem. Ich dachte, ich hätte schon ewiges Leben. Jetzt steht hier, ich hoffe
darauf, auf das ewige Leben. Wir sehen, so müssen wir die Bibel lesen, um tiefer einzudringen.
Die Hoffnung des ewigen Lebens ist bei Paulus etwas zukünftiges und bei Johannes ist es
etwas, was wir heute schon besitzen. Das ewige Leben ist die Person des Herrn Jesus selbst
und Johannes schreibt in Kapitel 3, glaube ich, von Johannes Evangelium, wer den Sohn
hat, hat das Leben. Ja, aber hier steht doch Hoffnung des ewigen Lebens. Da gibt es eine
gute Begebenheit, ich glaube von F. B. Hohl. Der hat einmal ein Gewächshaus besucht und
da stand ein kleiner Kaktus. Und dann rief er seine Frau und sagt, du schau mal, dieser
kleine Kaktus, das ist die gleiche Art, die wir vor einigen Jahren, als wir Jamaika besucht
haben, ein ganzes Kakteenfeld gesehen haben, aber alle Pflanzen fast 6 Meter hoch. Jetzt
frage ich dich, dieser kleine Kaktus im Gewächshaus, war das die gleiche Art, wie dieses Kakteenfeld
auf Jamaika? Ja. Wir haben heute sozusagen das ewige Leben wie so ein kleiner Kaktus.
Aber wir erwarten die Hoffnung des ewigen Lebens 6 Meter hoch, fern von allem, was uns
hier stört. Das ist eine Erwartung, oder? Nicht mehr im Gewächshaus? 6 Meter hoch.
Und insofern ist das ewige Leben noch eine Hoffnung für uns. Niemals mehr krank, niemals
mehr Zahnschmerzen, niemals mehr Vokabeln lernen, keine Hausaufgaben mehr, keine Maschine
mehr waschen und so weiter. Natürlich besitzen wir das jetzt hier schon, aber das stört
doch, oder? Das stört gewaltig. Stell dir vor, heute Nacht hast du Zahnschmerzen. Da
freust du dich nicht über dein ewiges Leben. Kann ich dir schriftlich geben. So ist es.
Und deswegen gehen wir weiter, nicht weil wir uns auf die nächsten Zahnschmerzen freuen,
sondern weil sie einmal nicht mehr da sein werden. Die Menschen warten, ja, auf die nächste
Finanzkrise vielleicht. Wir haben eine Hoffnung. Sieht man das auch in unserem Leben? Kann
man das wirklich sehen? Aufgrund dieser Hoffnung gehen wir weiter.
Und jetzt kommt etwas ganz, ganz Wunderbares. Wer hat uns denn dieses ewige Leben gegeben?
Gott, der nicht lügen kann. Im Grundtext heißt es eigentlich, der nicht zur Lüge
fähige Gott. Mit dem sind wir verbunden. Bei mir ist es oft so, dass ich meinen Kindern
etwas verspreche und kann das gar nicht halten. Dann sage ich, morgen habe ich frei, da gehen
wir mal zusammen schwimmen. Oder ich weiß nicht was. Und dann kommt der nächste Morgen
und dann sage ich, tut mir leid, ich habe heute Morgen einen Anruf bekommen, geht nicht.
Ich muss da und da hin. Ach, Papa. Immer versprichst du was und nie hältst du das. Und wir sind
verbunden mit dem nicht zur Lüge fähige Gott. Was für eine absolute Sicherheit. Und
welch ein Gegensatz zu den Kretern. Immer Lügner. Gottes Wort ist sehr genau. Der schreibt
das vorne weg und zeigt dann den Kretern, wer sie waren. Warum hat er uns denn auserwählt?
Unfassbare Tatsache, oder? Der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten. Jetzt
kommen wir zu einem Höhepunkt in diesen Versen, der für uns fast nicht mehr zu greifen ist.
Du und ich, wir alle zusammen, waren in der Ewigkeit Thema zwischen göttlichen Personen.
Kannst du dir das vorstellen? Steht hier. Vor ewigen Zeiten hatte keiner von uns nur
irgendeine Existenz. Es war noch nicht mal die Schöpfung da. Und dann hat Gott der Vater
in dem Herrn Jesus dir das versprochen. Ist das nicht eine unfassbare Tatsache? Wie oft
haben wir diese Verse vielleicht schon gelesen und uns ist das gar nicht so richtig klar
geworden, oder? Vor ewigen Zeiten hat Gott in dem Herrn Jesus das, was uns jetzt beschäftigt,
verheißen. Wunderbare Tatsache. Damit kommen wir zum fünften Punkt. Vers 3, zu seiner
Zeit, aber hat er sein Wort offenbart. In der Anmerkung steht, zu seiner Zeit, zu seinen
Zeiten. Stellt euch das einmal vor. Ich verheiße etwas, also verspreche, und jetzt kommt die
Wartezeit. Ich denke jetzt an meine kleinste Tochter, der würde ich versprechen, du kriegst
bald von mir ein neues Fahrrad. Ich könnte mir vorstellen, dass sie, wenn ich zu Hause
wäre, morgen früh fragen würde, fahren wir los, um das Fahrrad zu kaufen? Sie würde
darauf warten, dass ich dieses Versprechen in die Tat umsetze. Jetzt schauen wir uns
einmal Gott an, der vor ewigen Zeiten das verheißen hat, und was hat er getan? Er hat
den Menschen geschaffen, in den Garten gesetzt, ins Paradies. Der Mensch ist in Sünde gefallen.
Er hat ihn aus dem Garten entfernt, und hat die Erde nach der Sintflut gereinigt, henoch
baut ein Weinberg, fällt auch wieder in Sünde. Er hat sich ein Volk auserwählt, das Volk
Israel, hat es zusammengeführt, hat ihm ein Gesetz gegeben, einen Gottesdienst, und wir
wissen genau, was mit ihm war. Er hat Propheten gesendet, früh mich aufmachend und sendend,
Könige. Er hat 400 Jahre geschwiegen. Dann sandte er, da er nur noch einen geliebten
Sohn hatte, ihn als den Letzten auf diese Erde. Und was haben wir mit ihm gemacht? Wir
haben ihn ans Kreuz gebracht, und dann wurde die Erde vernichtet. Nein, jetzt kommt seine
Zeit. Kannst du das verstehen? Jetzt, wo alles offenbar war, zu was du und ich fähig sind,
da kommt die Zeit Gottes. Ist das fassbar, dass Gott in diesen Tausenden von Jahren gewartet
hat, bis diese Zeitpunkt kam? Und er hat nichts von seinem Versprechen eingebüßt. Er hat
es wahrgemacht, was er vor ewigen Zeiten versprochen hat. Das ist etwas Wunderbares, was uns immer
wieder auf die Knie bringen sollte. Es ist nur Geschenk Gottes, dass wir gerade jetzt
in dieser Gnadenzeit leben dürfen. Dass wir gerade hier in diesem Elternhaus groß geworden
sind oder in diesem Ort, wo es überhaupt Christen gibt. Und dass wir zu dieser Gesellschaft
der Auserwählten Gottes gehören dürfen. Es ist, wir werden das am Sonntag sehen, null,
aber auch null ein Verdienst von dir selbst. Und deswegen gehen wir mit Ehrfurcht, mit
tiefem Dank über diese Punkte und fragen uns, warum bin ich überhaupt auserwählt? Nicht,
weil wir zweifeln, sondern um uns dankbar zu machen. Vor ewigen Zeiten versprochen,
aber zu seiner Zeit offenbart. Das ist der fünfte Punkt, dass Gott eben diesen bestimmten
Zeitpunkt auserwählt hat und damit diesem Apostel dieses auserlesende Gefäß gegeben
hat, weil es eben eine völlig neue Sache war, die Wahrheit über die Versammlung. Und wie
hat er das durchgeführt? Das ist der sechste Punkt. Durch die Predigt, die mir anvertraut
worden ist, nach Befehl unseres heilandes Gottes. Nicht die Versammlung lehrt, sondern
die Gaben, die Gott gegeben hat. Das ist etwas, was heute für uns vielleicht selbstverständlich
ist, aber in der Christenheit völlig verdreht wird. Da lehrt die Kirche. Und alles, was
sie lehrt, ist sogar höher einzuschätzen, als das, was das Wort Gottes lehrt. Aber hier
wird klar, dass Gott zu seiner Zeit das offenbart hat, durch Gefäße, nämlich den Apostel
Paulus und die anderen Apostel. Und das ist ihm anvertraut worden. Diese Apostel haben
wir heute nicht mehr, aber wir haben die Dokumente des Wortes Gottes inspiriert in der Hand.
Und dann haben wir noch ein wunderbares Wort gelesen, nach Befehl unseres heiland Gottes.
Es ist ganz interessant, in allen drei Abschnitten, die wir die Abende vor uns haben, kommt dieses
Wort heiland einmal in Bezug auf Gott vor und einmal in Bezug auf die Person des Herrn
Jesus. Wir haben gesagt, es geht um die Beziehung untereinander, um irdische Beziehungen, um
die Beziehung in dieser Welt. Da brauchen wir einen Heiland, einen Retter, einen Helfer,
um in diesen Beziehungen bestehen zu können. Und zwischen Gott und Heiland steht hier ein
Bindestrich. Wie ist derjenige, mit dem wir zu tun haben? Er ist Heiland. Und wer ist
das, der Heiland ist? Er ist Gott. Der große, ewige Gott ist mein Heiland, dem alles zu
Gebote steht, ist mein Retter, ist dein Retter. So hoffe ich. Ist das nicht etwas Großes?
Er möchte heilen, Heiland sein. Damit kommen wir zum letzten Punkt. Titus, meinem echten
Kind, Vers 4, nach oder entsprechend unserem gemeinschaftlichen Glauben. Wir können das
vielleicht nicht so nachvollziehen, was das für ein großartiges Wort ist. Ein Jude und
ein Heide sprechen von einem gemeinschaftlichen Glauben. Vorher hätte Paulus noch nicht einmal
dem Titus die Hand gegeben, geschweige denn, dass die beiden an einem Tisch zusammen gegessen
hätten. Und jetzt sprechen die beiden, jung und alt, von einem gemeinschaftlichen Glauben.
Ich weiß nicht, wer heute Abend hier der Älteste ist und wer heute Abend hier der
Jüngste ist. Ihr beide habt einen gemeinschaftlichen Glauben. Ich weiß nicht, wer von euch das
größte Gehalt hat und wer vielleicht am wenigsten verdient. Gemeinschaftlicher Glaube.
Ich weiß nicht, wer hier ein IQ von 100 hat und vielleicht ein anderer nicht so viel.
Es ist völlig egal. Bist du Millionär? Macht nichts. Bist du ganz arm? Macht nichts. Du
bist auserwählend. Du gehörst dazu, zu dem gemeinschaftlichen Glauben. Ist es auch die
Praxis unseres Lebens? Oder sortieren wir schon mal. Oh, der Anzug, der ist schon drei
Jahre alt. Das ist doch die Praxis, oder? Sagen wir doch mal ehrlich. Der fährt immer
das gleiche Auto und so weiter. Das sind unsere Probleme. Gemeinschaftlicher Glaube meint
keine Unterschiede zwischen Gläubigen. Keine. Wenn wir die machen, haben wir vergessen,
woher wir sind. Wozu kannst du denn etwas, dass du so viel Geld hast? Woher kommt denn
deine Intelligenz? Und so weiter. Ich sage nicht, dass wir jetzt faul sein können, weil
ich kann ja nichts dazu, ich bin so dumm geboren. Nein, nein, nein. So einfach nicht. Aber machen
wir doch keine Unterschiede, wo wir diejenigen sind, die die gleiche Natur haben wie die
Kreta. Sondern machen wir uns bewusst, es ist der gemeinschaftliche Glaube, der uns
verbindet. Ich bin mir heute noch, wundere ich mich noch, wir hatten in Dortmund einen
Professor. Und der war sich, heute über 90 Jahre alt, nie zu schade, nie, den Kleinsten
in der letzten Reihe zu begrüßen und mit ihm ein Wort zu wechseln. Ich habe da immer
drüber gestaunt. Der hat Aufsätze verfasst, der in der ganzen Welt herumgereist und seine
ganzen Dinge verbreitet. Und was hat er gemacht? Dem Kleinsten die Hand gegeben und gesagt,
wie geht's dir? Das ist gemeinschaftlicher Glaube. Und nicht Hasui. Ich sage das zu mir
zuerst. Aber das ist das, was uns hier gesagt werden soll. Wenn geistliche Führerschaft
in unserer Mitte noch gelebt werden soll, dann richtet sie sich danach aus, wie wir
gerade dieses in die Praxis umsetzen. Und willst du moralische Autorität bekommen,
dann kannst du nicht sagen, ich bin hier der Älteste, sondern dann heißt es dienen. Und
dazu steht der Heiland zur Verfügung. Der Heiland, der bereit war, den letzten Platz
einzunehmen. Und wie endet dieser Absatz?
Gnade und Friede von Gott, dem Vater und Jesus Christus, unserem Heiland. Um das in die Praxis
umzusetzen, brauchen wir Gnade und Friede. Das geht nicht so einfach. Aber sie steht
zur Verfügung. Nicht die Gnade ist das Problem, nicht der Frieden ist das Problem, sondern
mein Herz, dass dieser Sache im Weg steht. Willst du, dann gibt es Gnade. Aber sind wir
ehrlich, wir selbst stehen der Sache oft im Weg. Und hier sehen wir dann, dass auch hier
der Herr Jesus unser Heiland genannt wird. Noch eine Schönheit zum Abschluss. In jedem
der Abschnitte, die wir in diesen Abenden vor uns haben, spricht der Apostel Paulus
einmal von der Vergangenheit, von der Gegenwart und von der Zukunft. Das ist wieder etwas,
wo wir sehen können, dass wir nicht nur das Was betrachten, sondern auch wie er schreibt.
Heute Abend haben wir gesehen, vor ewigen Zeiten, Vergangenheit, vergangene Ewigkeit,
wenn wir das überhaupt sagen können, hat er zu seiner Zeit offenbart, um uns in der
Zukunft die Hoffnung des ewigen Lebens zu geben. Welch eine große Gnade, Vergebung
unserer Sünden zu kennen, um auserwählter Gottes zu sein. Das sollte uns tief dankbar
machen.
Vielen Dank. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen heute Abend das zweite Kapitel aus dem Brief an Titus lesen.
Titus 2, Abvers 1 Du aber rede, was der gesunden Leere geziemt,
Dass die alten Männer nüchtern seien, würdig, besonnen,
Gesund im Glauben, in der Liebe, im Ausharren, Die alten Frauen ebenso in ihrem Betragen,
Wie es dem heiligen Stand geziemt, Nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen
Von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten, Damit sie die jungen Frauen unterweisen,
Ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, Besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten
beschäftigt, gütig, Sich den eigenen Männern unterzuordnen,
Damit das Wort Gottes nicht verlästert werde.
Die jüngeren Männer ermahne ebenso, besonnen zu sein,
Indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst,
In der Leere Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Gesunde, nicht zu verurteilende Rede,
Damit der von der Gegenpartei beschämt wird, Da er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat.
Die Knechte ermahne, sich ihren eigenen Herren unterzuordnen,
In allem wohlgefällig zu sein, nicht widersprechend, nichts unterschlagend,
Sondern alle Gute treue erweisend, Damit sie die Leere, die unseres Heiland Gottes ist,
Zieren in allem.
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen,
Und unterweist uns, damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend,
Besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf,
Indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung
Der Herrlichkeit unseres großen Gottes und heilendes Jesus Christus,
Der sich selbst für uns hingegeben hat, Damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte
Und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, Das eifrig sei in guten Werken.
Dies rede, ermahne und überführe, Mit allem Nachdruck, lass niemand dich verachten.
Soweit das Wort Gottes.
Wir haben gestern Abend gesehen, dass der Titusbrief uns zeigt,
dass die christliche Lehre nicht von der Praxis getrennt werden darf,
sondern dass es dort eine unbedingte Übereinstimmung geben sollte, geben muss.
Wir haben außerdem gesagt, dass wir versuchen werden,
in diesem Brief nicht das Kapitel immer im Ganzen uns anzuschauen,
sondern Schwerpunkte gerade in dem lehrmäßigen Teil zu bilden.
Und wir haben gestern deswegen besonders die ersten vier Verse etwas näher angeschaut
und gesehen, dass wir im ersten Kapitel finden,
dass Gott eine Ordnung gegeben hat in der Herde, die einen Hirten hat,
und dass er denen, die für diese Ordnung sich verantwortlich fühlen,
zunächst einmal vorstellt, mit wem sie es überhaupt zu tun haben.
Es sind alles auserwählte Gottes.
Und für diese auserwählten Gottes hat er das erste Kennzeichen gegeben,
ihren Glauben, oder wir können auch sagen, das Glaubensvertrauen.
Wir wollen die Verse nicht alle wiederholen und nur noch einmal in Erinnerung rufen,
dass es auch heute geistliche Führerschaft gibt,
aber nicht durch offizielle Anstellung, sondern durch moralische Autorität.
Und diese moralische Autorität kann man nicht einfordern,
sondern muss man sich erwerben.
Und das, indem man versucht, die Kennzeichen zu verwirklichen,
die wir dann ab dem Vers 5 geschildert haben.
Also, gestern Abend war mehr das Thema, dass die Herde eine geordnete Herde ist,
und heute Abend geht es mehr um das Verhältnis der Gläubigen in irdischen Beziehungen.
Und da könnte man über das zweite Kapitel die Überschrift setzen,
eine gesunde Herde, gesund in den irdischen Beziehungen.
Und damit möchte ich noch kurz, das habe ich gestern schon angedeutet,
nachtragen, dass wir uns noch einige Schlüsselwörter dieses Briefes anschauen.
Wir haben gestern schon gesehen, dass in jedem Kapitel Gott als Heiland genannt wird
und der Herr Jesus als Heiland.
Und wir haben gesehen, dass das geradezu wunderbar ist,
dass Gott und der Herr Jesus sich in diesem Brief so vorstellen,
denn wir wissen, wie schwierig Ordnung ist, wie schwierig das Verhältnis untereinander sein kann,
und da stellt sich der Jesus nicht so sehr als Herr vor, sondern als Heiland,
als der, der heilen möchte, der retten möchte, der Kraft geben möchte,
damit wir in diesen Beziehungen bestehen können.
Zwei weitere Schlüsselwörter, die wir heute Abend sehr oft gelesen haben,
sind gesund und besonnen.
Ich möchte versuchen, dazu etwas zu sagen.
Wir haben einige Male heute gelesen, einmal in Vers 1 direkt, von der gesunden Lehre,
von gesund im Glauben, und wenn ich richtig gezählt habe, kommt dieses Wort,
gesund, fünfmal in diesem Brief vor.
Was bedeutet nun gesund, in der Lehre, im Glauben und so weiter zu sein?
Man kann das mit einem Wort erklären, und zwar ist das ausgewogen.
Wir kennen das in der Nahrungsaufnahme auch, dass es wichtig ist, dass ich mich ausgewogen ernähre.
Wenn ich eine Sache überbetone,
wir haben heute am Tisch noch über die Cola gesprochen,
wo wir alle wissen, dass da viel Zucker drin ist,
aber es ist noch niemand davon gestorben, wenn er auch mal ein Glas Cola trinkt.
Wenn er aber nur Cola trinkt, dann ist das ungesund.
Und ganz so ist es auch im Christlichen.
Wenn ich zum Beispiel heute Abend nur über Gott als dem Richter sprechen würde,
dann wäre das nicht ausgewogen.
Es ist so, dass Gott Richter ist, aber er ist auch Heiland.
Wenn ich nur über das Kommen des Herrn für die Seinen sprechen würde,
und das der Erscheinung, wir kommen am Ende des Abschnittes dahin,
völlig außer Acht lassen würde, wären wir unausgewogen.
Ich versuche das gleich zu erklären.
Also, der erste Schlüssel dieses Briefes und auch für unser christliches Leben ist,
dass wir gesund sein sollen.
Und das meint eben ausgewogen.
Auch in den Beziehungen, in die Gott uns gestellt hat.
Es ist gut zum Beispiel seine Zeit für die Familie zu haben,
aber wenn ich jetzt sagen würde, ich hätte keine Zeit mehr im Beruf,
weil ich habe ja eine Familie, dann wäre das unausgewogen.
Und so weiter.
Damit kommen wir zum zweiten Schlüsselwort, und das ist das Schlüsselwort besonnen.
Wenn ihr einmal schaut, dann habt ihr alle wahrscheinlich auch diese Anmerkung 3
eines gesunden Sinnes.
Ich möchte versuchen, das aneinander einer Stelle klarzumachen,
die wir uns einmal aus den Sprüchen anschauen.
Aus dem achten Kapitel.
Dieses Wort kommt auch fünfmal in diesem Brief vor.
Und wir schlagen dazu auf, Sprüche 8, Vers 12.
Ich Weisheit bewohne die Klugheit und finde die Erkenntnis der Besonnenheit.
Und da gibt es eine Anmerkung Nummer 6 in meiner Bibel, und da heißt es
oder der Wohl durchdachten entschlüsse.
Besonnenheit ist ein Kennzeichen oder besser gesagt sollte ein Kennzeichen
des Gläubigen sein, in dem er in seinem Leben, in seinen Entscheidungen wohl durchdacht ist.
Also, um in der Elektriker Sprache zu sprechen, keine Kurzschlüsse.
Das meint natürlich nicht, dass es nicht auch Situationen gibt,
wo ich mal schnell eine Entscheidung treffen muss.
Das ist ja klar.
Ich kann jetzt nicht in irgendeiner Sache, wenn ich zum Beispiel auf der Arbeitsstelle
oder irgendwo bin und werde gefragt, so und so ist es, was machen wir jetzt?
Dann muss ich auch schon mal ad hoc eine Entscheidung treffen.
Aber grundsätzlich ist das Leben eines Christen dadurch geprägt,
dass es gesund ist in seinen Entscheidungen, in seinem Sinn und wohl durchdacht.
Auch da müssen wir dann aber ausgewogen sein.
Es gibt Leute, denen es schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen,
und es gibt andere Leute, denen fällt es leicht, eine Entscheidung zu treffen.
Wir machen es wieder ganz einfach.
Da möchte jemand ein neues Auto kaufen.
Einer braucht ein halbes Jahr dafür.
Und der andere, der fährt zum nächsten Autohändler und bestellt sich eins.
Jetzt kann natürlich der sein, der sagt, ich brauche ein halbes Jahr dafür,
weil du bist nicht gesund in deinem Sinn.
Du hast ja gar nicht darüber nachgedacht.
Und derjenige, der kurz das entscheidet, der sagt, also, dich verstehe ich nicht.
Du brauchst für alle Entscheidungen drei Jahre.
Wir sehen wieder, dass auch die eigene Konstitution, die Gott uns gegeben hat,
unterschiedlich ist und dass dieses Besonnen eben eine verschiedene Ausfärbung
in unserem Leben hat.
Aber ganz wichtig ist, dass wir grundsätzlich schon überdenken, was wir tun.
Ein nächstes Schlüsselwort ist, und da möchte ich dann morgen Abend
zum Ende hin versuchen, etwas zu sagen, gute Werke.
Warum morgen?
Weil wir dann besonders im dritten Kapitel beschäftigt sind
mit dem, was wir in dieser Welt zu tun haben.
Und da, denke ich, ist das vielleicht ganz passend, wenn wir das erwähnen.
Dieses Wort der guten Werke ist sehr passend für den Brief
und kommt sechsmal insgesamt vor.
Wenn wir uns jetzt diesem zweiten Kapitel zuwenden,
dann gibt es einen großen Unterschied zu Kapitel 1.
In Kapitel 1 war der lehrmäßige Teil, die ersten vier Verse, vorgeschaltet.
Und dann werden die Ältesten angesprochen.
Wir hatten gesagt, warum?
Weil gezeigt wird, guck einmal, wenn du geistliche Führerschaft
in dieser Herde tätigen möchtest, was es überhaupt für eine Herde ist.
Auch das ist ganz einfach.
Wenn ich zum Beispiel bei meinem Arbeitgeber eine Abteilung leiten soll,
was tue ich dann als erstes?
Dann frage ich, was sind das denn für Mitarbeiter?
Oh, den Job nehme ich nicht.
Das sind ja nur Chaoten.
Aber hier haben wir eben gesehen, nein, Achtung,
es sind auserwählte Gottes.
Jetzt ist es genau umgekehrt.
Jetzt finden wir erst den praktischen Teil,
und dann beginnt dieser elfte Vers, den wir wahrscheinlich
viele von uns auswendig kennen, mit
Denn die Gnade Gottes ist erschienen.
Da wird sozusagen das nachgeschaltet, warum wir uns so verhalten sollten.
Da gibt es zwei Gefahren, wenn wir jetzt so einem Kapitel uns nähern.
Oder grundsätzlich, sage ich einmal.
Man könnte einmal der Gefahr erliegen, dass wir an einer Stelle
Unterschiede machen, wo Gottes Wort keine Unterschiede macht.
Wir haben das gestern auch gesehen und von dem gemeinschaftlichen Glauben gesprochen.
Galater 2 sagt am Ende, ich glaube ab Vers 26 bis 28,
Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier,
da ist weder und so weiter.
Mann und Frau wird da genannt.
Das bedeutet, vor dem Herrn Jesus, vor Gott,
sind die Unterschiede der irdischen Dinge aufgehoben.
In der Versammlung, in der Herde Gottes kann man nicht sagen,
ja, also ich bin aber hier was Besseres.
Du bist ja nur.
Nein, gibt es nicht.
Trotzdem macht Gott in den irdischen Beziehungen,
nämlich hier in diesem Kapitel,
Unterschiede und darunter liegen wir gerade der Gefahr,
diese Unterschiede aufzuheben.
Also wir machen Unterschiede, wo Gott keine sieht
und wir machen keine Unterschiede, wo Gott Unterschiede sieht.
Und jetzt könnten sich ja viele hier zurücklehnen.
Also alle, die noch nicht erwachsen sind,
könnten ja heute Abend sagen, das ist ja super.
Alte Männer, alte Frauen, junge Frauen, junge Männer, Knechte.
Gehör ich nicht zu?
Ja, dann wollen wir mal hören, was die heute Abend zu sagen bekommen.
Ich bin ja nicht erwähnt.
Aber auch da vorsichtig, wenn wir einzelne Gruppen ansprechen,
dann ist das Wort natürlich grundsätzlich für alle auch wahr.
Es bedeutet ja nicht, wenn den Frauen, den Älteren gesagt hat,
nicht Sklavinnen von vielem Wein, dass wir dann sagen,
also junge Männer, kein Problem.
Da sieht man, das wäre völlig falsch.
Also alles ist für alle gesagt.
Und damit möchte ich noch, wir haben das auch im Lied
von der Lehre ja gesungen, etwas kurz sagen,
wie es hier beginnt.
Du aber rede, was der gesunden Lehre geziemt.
Dazu vielleicht zwei Punkte.
Die christliche Lehre ist gesund in sich selbst.
Aber dieser Lehre zu folgen, hat auch gesund machende Folgen.
Also wenn wir gesund sein wollen in irdischen Beziehungen,
ihr hier, wir an unserem Ort, dann brauchen wir diese Lehre.
Und ich möchte jetzt einmal sagen, dass wir manchmal mit der Lehre umgehen,
wie wenn der Arzt uns ein Medikament verschreibt.
Dann kommen wir nach Hause und was tun wir?
Wir lesen als erstes den Beipackzettel.
Den lesen wir fünfmal.
Und danach wissen wir genau, die Nebenwirkungen zweimal täglich
mit Wasser nach dem Frühstück oder nach der Mahlzeit einnehmen.
Und dann stellen wir das Medikament in den Schrank.
Und wundern uns, dass es gar nicht hilft.
Ihr habt vielleicht beim Lesen gedacht,
Mann, die Verse kenne ich doch.
Ja, ja, ich kenne die auch.
Und dann stellen wir sie wieder in den Schrank.
Und dann wundern wir uns, hat sich gar nichts geändert bei mir im Leben.
Warum?
Wir müssen die gesunde Lehre auch einnehmen.
Wir sprechen über die Kopfschmerztabletten und kennen alles.
Aber beim Einnehmen sagen wir, nee, lieber nicht.
Und so machen wir es leider oft mit der Lehre.
Also gesund machende Folgen hat es nur,
wenn wir dieser Lehre auch folgen in unserem praktischen Leben.
Und das ist schön, was Titus hier gesagt wird,
du aber rede.
Da steht nicht, du aber lehre.
Da könnte man ja sagen, das ist ja nur ein ganz kleiner,
minimaler Unterschied.
Ich glaube, dass es bedeutet,
dass Titus hier nicht nur von der Kanzel herab lehren sollte,
sondern reden hat für mich den Anschein,
dass ihm Titus gesagt wird, wie es der Apostel Paulus
in Apostelgeschichte 20 gemacht hat,
ich habe öffentlich und in den Häusern davon gesprochen.
Dass wir also wirklich auch diese Dinge
zum Gesprächsthema machen in unseren Häusern.
Es ist ganz einfach, hier mit einem schönen weißen Hemd zu sitzen
und die Krawatte passt auch noch dazu.
Und wenn ich dann nach Hause komme,
dann solltet ihr mich mal erleben.
Nein, nein, genau so soll es ja nicht sein.
Du aber rede öffentlich und in den Häusern.
Jetzt könnte man ja fragen,
warum fängt er denn mit den alten Männern an?
Und das ist jetzt wirklich ernst.
Ich bin überzeugt, wenn ich euch fragen würde,
ihr hättet woanders angefangen.
Oder nicht? Also ich zumindest.
Die alten Männer und die alten Frauen,
warum denn die zuerst?
Ich lese einmal eine Stelle aus dem Propheten Hezekiel dazu,
die nun wirklich zu unseren Herzen spricht.
Hezekiel, Kapitel 9.
In Hezekiel 9 ist es so, um den Zusammenhang zu zeigen,
dass große Not im Volk Israel ist
und dass in Vers 4 und 5 dann erklärt wird,
dass geschlagen werden soll.
Geht hinter ihm her, Vers 5, durch die Stadt und schlagt.
Euer Auge verschone nicht und erbarmt euch nicht.
Und dann heißt es sehr bezeichnend in Vers 6 im letzten Satz
Und sie fingen an bei den alten Männern, die vor dem Haus waren.
Normalerweise, wenn wir andere Stellen vergleichen,
fängt zum Beispiel der Kolosserbrief immer bei dem schwächeren Teil an.
Frauen, dann kommen die Männer und so weiter.
Weil es dort nicht um Verantwortung geht.
Aber im Titusbrief geht es um Verantwortung.
Und wenn es um Verantwortung hier vor Ort geht,
dann fängt es bei den alten Männern an.
Und nicht bei den Kindern.
Ist uns das bewusst?
Die alten Männer sind die, die Gott zuerst zur Rechenschaft zieht.
Und das spricht uns an, oder?
Wenn es also irgendeinen Zustand in zum Beispiel einer Familie gibt,
bei mir zu Hause sagen wir einmal,
dann sagt Gott niemals zu dem Kind,
warum ist das bei euch so, sondern geht er zu mir.
Und wo saß Abraham? Am Eingang des Zeltes.
Um die Dinge des Hauses zu überwachen.
Und deswegen beginnt er hier auch bei den alten Männern.
Ich möchte zu den Punkten gar nicht so viel sagen.
Erstens, weil es mir nicht zusteht, über alte Geschwister zu reden.
Ich bin noch nicht so alt.
Und zweitens, weil die Dinge hier einfach zu lesen sind,
aber schwer zu praktizieren.
Ich schleife oder streife nur das ein oder andere Mal,
weil wir ja besonders dann zu Vers 11 kommen möchten.
Es ist interessant, dass bei jeder Gruppe Besonnenheit gefragt ist.
Das fällt wirklich auf, dass das allen gesagt wird.
Bei den alten Männern und alten Frauen finden wir dann sogar in Vers 3,
dass es heißt, die alten Frauen ebenso.
Das heißt, die Kennzeichen, die für die alten Männer gesagt werden,
gelten auch für die alten Frauen.
Und ich möchte nur eine Sache herausnehmen,
und zwar besonders im Ausharren.
Ich glaube, dass das fast eines der schwierigsten Punkte ist,
wenn man älter wird.
Denn es ist ein besonderer Triumph des Teufels,
wenn er sieht, dass ein alter Bruder eine alte Schwester
am Ende ihres Glaubensweges noch einknickt.
Wir sehen das besonders in 2. Timotheus 4,
wo der Apostel Paulus kurz vor seinem Märtyrer-Tod steht
und wo er angegriffen wurde, wo er, glaube ich, sagt am Ende des Kapitels,
wie ein brüllender Löwe, ist der Teufel gegen ihn aufgetreten
und er hat standgehalten.
Und das ist etwas, was auch für jeden von uns gilt, natürlich.
Wir haben ja gesagt, alle Kennzeichen gelten für alle.
Aber auch gerade ein schönes Beispiel für die nachfolgenden Generationen,
wenn die alten Geschwister Ausharren beweisen.
Ausharren meint nicht Sturköpfigkeit in irgendeiner Sache,
sondern Ausharren meint in der Beziehung zum Herrn Jesus und zu Gott
trotz mancher widriger Umstände.
In Vers 3 haben wir noch einen schwierigen Punkt.
Da wird nämlich gesagt, wie es dem heiligen Stand geziemt.
Da gibt es eine Einmerkung, dem Heiligtum geziemt.
Vielleicht kann man Folgendes dazu sagen.
Unser Leben sollte in dem Bewusstsein geführt werden,
dass wir 24 Stunden am Tag im Heiligtum sind.
Eben kein Sonntagskrist, und in der Woche bin ich ganz anders,
sondern wie es dem heiligen Stand geziemt.
Und da denken wir sofort zurück ans erste Kapitel, was wir gesehen haben.
Welch eine Gesellschaft das ist, welche vornehmen Leute das sind.
Natürlich durch die Gnade, das weiß ich, das wissen wir alle.
Aber trotzdem müssen wir uns das immer wieder in Erinnerung rufen.
Auch da vielleicht einen Punkt, den ich herausziehen möchte,
und zwar nicht verleumderisch.
Es ist eines der bösesten Übel unserer Zeit,
und ich spreche nicht nur die alten Schwestern, sondern uns alle an,
dass wir schlecht über andere reden.
Oder?
Und auch gerade ihr Jüngeren, im Zeitalter von Handys und anderen Medien
ist eine Nachricht so schnell herum, zack, weiterleiten, zack, weiterleiten.
Ich habe nichts gegen Telefon, ich habe auch eins.
Aber wenn das Telefon nur noch dazu benutzt wird,
schlechte Nachrichten zu verbreiten,
dann wünschte ich euch einen Kabelbrand.
Das ist etwas, was uns sehr, sehr stark beschäftigt.
Wollen wir uns das sagen lassen und zu Herzen nehmen,
dass wir nicht verleumderisch sind?
Und oft entspricht das sogar der Wahrheit.
Aber es heißt nicht, dass ich immer alles, was ich weiß, weitergeben soll.
Sondern wenn mir etwas im Vertrauen erzählt worden ist,
dann sollte ich auch dieses Vertrauen nicht missbrauchen.
Und das wird hier gesagt, und wir wollen versuchen, das zu Herzen zu nehmen.
Jetzt kommt aber eine Aufgabe, die sehr schön ist.
Der Titus wird jetzt nicht aufgefordert, die jungen Frauen zu belehren.
Das ist hier sehr schön zu sehen, wie genau Gottes Wort ist.
Sondern die alten Schwestern, die alteren Frauen,
sollen Lehrerinnen des Guten sein, damit sie die jungen Frauen belehren.
Und ich frage euch, ist das eine Aufgabe, die hier in Niederwaidbach ausgeführt wird?
Das ist eine sehr, sehr wichtige Aufgabe.
Eine Aufgabe deshalb so wichtig, weil gerade ihr Älteren selbst erlebt habt,
wie es war, als ihr einmal zwei, drei, vier, vielleicht sogar mehr Kinder gehabt habt.
Und was das für eine Mutter bedeutet.
Und Lehrerinnen des Guten meint jetzt eben nicht, hinzugehen und zu sagen,
deine Kinder habe ich schon wieder dreimal ohne Jacke draußen gesehen,
die erkälten sich wieder.
Ist doch klar, dass ihr immer die Grippe im Haus habt.
Lehrerinnen des Guten meint eben nicht lehren, sondern vormachen, wie es richtig ist.
Und vorbeigehen und sagen, soll ich dir mal helfen?
Ich merke, bei euch ist richtig Trubel.
Eure Kinder waren schon wieder krank und vielleicht kann ich euch irgendwas tun.
Soll ich euch mal ein Essen vorbeibringen?
Und es geht gar nicht immer nur um unseren Bauch,
sondern vielleicht auch mal fragen, kannst du überhaupt noch nachts schlafen?
Du hast ein stillendes Kind, du hast eins gerade eingeschult und so weiter.
Lehrerinnen des Guten.
Und dann öffnet sich für dich, der du vielleicht die eine oder andere Aufgabe
nicht mehr ausüben kannst, weil sie vorbei ist, ein weites Feld.
Ich erinnere mich an eine alte Schwester, die immer zu uns kam
und dann mal drei, vier, fünf Tage blieb.
Am Ende war alles gestopft.
Die hat mit uns Lieder gesungen, die hat mit uns gespielt und dann fuhr die wieder.
Sowas kann es heute auch noch geben.
Oder muss man dann mit 60 auf einmal wieder arbeiten gehen?
Also ich möchte keinem zu nahe treten, wenn es vielleicht nötig ist.
Das wird durchaus auch einmal der Fall sein.
Aber kann ich vielleicht auch meine Zeit und meine Kraft dahin investieren,
heute die jungen Frauen zu unterstützen?
Wenn wir zu den jungen Frauen kommen, dann möchte ich auch sehr vorsichtig sein.
Weil ich weiß, dass eine Frau, die heute bereit ist, zu Hause zu bleiben
und dann die Aufgabe als Mutter zu übernehmen,
in unserer Gesellschaft noch viel weniger wert ist als vor einigen Jahren.
Aber trotzdem möchte ich euch ermuntern, für diese Aufgabe bereit zu sein.
Gesunde Versammlungen bedingen gesunde Familien.
Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wichtig es ist für Kinder,
wenn die Mama zu Hause ist.
Aber ihr habt auch bei dieser ganzen Plackerei eine Gefahr,
die ich versuchen möchte vorzustellen.
Es beginnt nicht mit häuslichen Arbeiten beschäftigt.
Damit beginnt es nicht.
Dieser Punkt, wenn ich richtig gezählt habe, kommt erst als fünftes.
Ich selber bin auch ein relativ ordentlicher Mensch.
Das heißt, ich habe meinen Schreibtisch auch gerne aufgeräumt.
Also ich spreche jetzt nicht davon, dass es gut ist, wenn bei euch Chaos herrscht.
Aber wenn alles blitzeblank ist, aber dafür die ersten Punkte nicht verwirklicht sind,
dann wünsche ich doch, dass bei euch mal lieber durcheinander herrscht.
Versteht ihr, wie ich das meine?
Und dann noch einen letzten Punkt, bevor wir weitergehen.
Es beginnt auch nicht damit, die Kinder zu lieben,
sondern als erstes ihre Männer zu lieben.
Und da vielleicht noch eine Besonderheit.
Normalerweise wird das ja gar nicht den Frauen gesagt,
sondern ganz oft uns Männern.
Wir sollen unsere Frauen lieben.
Epheser, ich glaube, 5 steht sogar dreimal in einem Abschnitt.
Aber da steht das Wort Agapao.
Wir sollen unsere Frauen so lieben, wie Christus die Versammlung geliebt hat.
Das sind mal Hausaufgaben für die nächsten 40 Jahre.
Und die Ehe kann gar nicht lange genug dauern,
als dass wir überhaupt annähernd in die richtige Richtung arbeiten.
Aber hier steht das Wort nicht.
Hier steht, die Frauen sollen ihre Männer lieben, und da steht Phileo.
Das meint, bei dem Mann etwas entdecken,
was für mich liebenswert anziehend ist.
Und ich möchte einer Gefahr eben dadurch vorbeugen.
Wenn du dich einmal für einen Ehemann entschieden hast,
dann suche bitte an ihm das, was liebenswert ist,
und nicht das, was dich stört.
Ja, der andere, der ist praktisch veranlagt.
Meiner, der kann auch nicht mal eine Bohrmaschine in der Hand nehmen.
Wenn ich den hätte, ja, dann wäre es ja auch einfach.
Und so weiter, und so weiter.
Das ist eine große Gefahr, weil du damit nie glücklich wirst.
Das ist in allen anderen Beziehungen übrigens auch so.
Es wird immer eine bessere Arbeitsstelle geben.
Aber fang doch mal an aufzuschreiben, was dankbar ist,
dass du das und das und das hast.
Und so auch mit deinem Ehepartner.
Und dann das eben zu tun, was hier gesagt wird.
Wenn wir zu den Männern kommen, den Jüngeren,
dann ist es vielleicht interessant, dass er mit einem Punkt auskommt.
Er schreibt nur, die jungen Männer besonnen.
Das ist schon verwunderlich, aber ich kann euch sagen,
das ist das Wichtigste für einen jungen Bruder.
Ich weiß das von mir und ich muss mich selber immer noch zurückhalten.
Da denkt man, da hat man was gesehen in Gottes Wort
und man findet einen Missstand irgendwo und sagt,
also da muss ich was ändern, aber sofort.
Und dann kommen die alten Brüder und sagen,
mal langsam, mal langsam, machen doch hier nicht.
Was? Das kann doch nicht sein.
Das dauert ein halbes Jahr, bis wir was entschieden haben.
Aber das ist genau die Art und Weise, besonnen zu sein.
Wohl durch das.
Und jetzt rede ich wieder nicht der Dinge hinein,
dass man dann sagt, ja, wir können gar nicht entscheiden,
wir müssen ja besonnen sein.
Es gibt natürlich auch Situationen, wo ich nicht drei Jahre warten kann
und wo ich vielleicht auch in einer Woche eine Entscheidung herbeiführen muss.
Aber grundsätzlich sind wir jungen Geschwister nicht geduldig.
Und das sollten wir lernen.
Aber dann sollte Titus selbst Vorbild sein.
Und er sagt hier drei Dinge für ihn, Titus,
in der Lehre Unverwältigkeit erstens, würdigem Ernst und gesunder,
nicht zu verurteilender Rede.
Wenn ein junger Bruder etwas sagt, dann ist das leider so,
dass das sehr viel genauer unter die Lupe genommen wird,
als wenn das ein älterer Bruder sagt.
Warum?
Weil er natürlich noch nicht das geistliche Gewicht besitzt.
Und deswegen ist es so wichtig, dass wir Jüngeren, dass ihr Jüngeren,
gefestigt seid in den Dingen des Herrn, in seiner Lehre.
Die sollte also unverfälscht sein, damit man eben nichts dagegen sagen kann.
Und deswegen ist es ganz wichtig, wenn ihr euch mit der richtigen Nahrung beschäftigt.
Das ist wirklich, ich beobachte das leider mit etwas Sorge,
dass man manchmal in den Bücherschränken Dinge findet,
die für meine Begriffe nicht dahin gehören.
Fangt bitte nicht sofort mit irgendwelcher schwieriger Literatur an,
wo vielleicht sogar manche wissen, da ist irgendwas nicht so ganz in Ordnung.
Und man denkt, ich muss prüfen, ob das überhaupt so ist.
Wir müssen eben nicht alle Lehren wissen, sondern nur die Lehree.
Und ich sage euch, man kann nicht durch schmutziges Wasser schwimmen,
ohne auch schmutzig zu werden.
Zweitens, würdiger Ernst.
Es ist gut, wenn wir auch mal etwas plastisch erklären
und vielleicht auch bei einem guten Beispiel schmunzeln.
Aber eine Weitergabe von biblischen Dingen ist keine Show.
Und deswegen werden die Jüngeren gerade dazu ermahnt,
einen würdigen Ernst mitzubringen.
Das meint jetzt nicht, dass wir eine Sprache in unseren Gebeten und Reden haben,
die 150 Jahre alt ist.
Wir sollten schon die Worte ausdrücken, die wir auch wirklich selbst verstanden haben
und das unsere Sprache prägt.
Aber es sollte eben würdig sein.
Und nicht zu verurteilende Rede.
Und jetzt kommt etwas Interessantes.
Auf einmal ist von der Gegenpartei die Rede,
damit der von der Gegenpartei beschämt wird.
Es gibt eben leider viele, viele Widersacher in dieser Welt.
Und die warten förmlich darauf, sich auf etwas zu stürzen,
was falsch gewesen sein könnte.
Und deswegen sollten wir bemüht sein, ihnen diese Möglichkeit überhaupt nicht zu geben.
Einen Vers vielleicht dazu, der das ganz gut erklärt,
aus 2. Korinther, Kapitel 11.
Dort heißt es...
2. Korinther 11, Vers 12
Was ich aber tue, werde ich auch tun,
und das meine ich jetzt,
damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die eine Gelegenheit wollen,
damit sie in dem, worin sie sich rühmen, befunden werden, wie auch wir.
Es gibt welche, die eine Gelegenheit wollen,
und denen schneiden wir sie gerade ab,
indem wir uns versuchen, richtig zu verhalten.
Aber jetzt geht es weiter,
da er, also der von der Gegenpartei, nichts Schlechtes über uns zu sagen hat.
Das ist jetzt wieder sehr interessant.
Es waren ja einzelne Personengruppen angesprochen,
und auf einmal heißt es uns.
Es ist nun mal so, dass das, was ein Gläubiger tut,
oft von den anderen für alle Gläubige übernommen wird.
Da wird gesagt, die Gläubigen sind so, die Christen sind so,
und dann fragt man, wie kommst du denn da drauf?
Ja, ich habe einen Nachbarn, der ist so,
und das ist jetzt mein Maßstab.
Hören wir das nicht oft,
dass gesagt wird, so und so sind die,
und es ist eigentlich deswegen, weil einer sich fehlverhalten hat.
Und das ist wirklich sehr, sehr schade.
Hoffentlich kann der Herr uns dabei helfen,
dass das nicht der Fall ist.
Dann kommen wir zu den Knechten.
Da wollen wir nicht lange bei stehen bleiben,
weil es auch eigentlich recht einfach ist, zu lesen,
aber schwer, es als Arbeitnehmer angewandt heute
in die Praxis umzusetzen.
Es kommt aber etwas sehr, sehr Schönes
am Ende dieses Abschnittes vor, in Vers 10.
Durch unser Verhalten sollen wir die Lehre,
die unseres Heiland Gottes ist, zieren in alle.
Die Lehre ist wie eine Theorie,
und dadurch, dass wir uns verhalten,
wie diese Theorie sagt, schmücken wir diese Theorie aus,
zieren wir sie.
Ich möchte es an einem einfachen Beispiel machen.
Stellt euch mal vor, in der Schule würdet ihr theoretisch
einen Versuch nach dem anderen im Chemieunterricht beschreiben.
Der Lehrer erzählt euch, wie wunderbar das ist,
wenn man Magnesium in ein Reagenzlass tut,
und dann müsst ihr das seitenweise aufschreiben.
Und niemals macht der Lehrer einen Versuch praktisch vor.
Dann würdet ihr niemals gerne Chemieunterricht haben.
Aber der spannende Moment ist ja gerade,
wenn er beschreibt zum Beispiel,
nimm ein Glas Wasser, tu Wasser rein,
leg ein Blatt da drauf und dreh es um,
und es kommt gar kein Wasser raus.
Da wollen wir doch mal ausprobieren.
Dann wird der theoretische Unterricht im Chemie
auf einmal richtig ausgeschmückt.
Und du kommst nach Hause, zumindest ist es mir mal so gegangen,
und dann will man das der Mama zeigen.
Ich habe heute gelernt, das funktioniert so und so.
Und dann muss man natürlich aufpassen,
es passiert auch schon mal ein Malheur.
Ich habe mal eine Sprudelflasche in den Gefrierschrank getan
und dann gar nicht mehr daran gedacht,
dass ich da reingetan habe, und die ist natürlich kaputt gegangen.
Das kann natürlich auch passieren.
Aber ihr versteht, was ich meine.
Es ist eine Lehre, die die Menschen heute gar nicht mehr kennen,
aber die wir durch unser Verhalten ausschmücken dürfen.
Wie so ein Haus.
Wenn ein Mann wohnt, ist alles blank,
und dann zieht eine Frau mit ein,
und dann ist es auf einmal gemütlich.
Das ist genau gemeint.
Ausschmücken.
Und jetzt kommt die wunderbare Begründung.
Denn die Gnade Gottes ist erschienen.
Dieses Kapitel kennen wir oft erst ab diesem elften Vers.
Aber so wichtig ist, die vorgeschalteten Verse
vor Augen zu haben, in welchem Zusammenhang uns das gesagt wird.
Die Gnade Gottes ist erschienen.
Und wann und wie?
Die Gnade Gottes ist eine Person.
Wenn wir in irdischen Beziehungen gesund werden möchten,
dann brauchen wir Gnade Gottes.
Dann brauchen wir Christus in unserem Leben.
Jetzt lesen wir hier,
die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Da sehen wir die Seite aus Sicht der Menschen.
Die Gnade Gottes steht für alle zur Verfügung.
Gestern hatten wir den Blick von oben auf die Auserwählten Gottes.
Und Gott sieht eben sein Volk.
Aber grundsätzlich steht das Angebot der Gnade Gottes heilbringend
für alle Menschen zur Verfügung.
Ich stelle mir so vor, bei diesem Wort erschienen,
das kommt morgen auch nochmal vor uns, wie so ein Sonnenaufgang.
Zu der bestimmten Zeit erschien die Gnade Gottes.
Und dann geht dieser Vers weiter und unterweist uns.
Das sind jetzt die Gläubigen.
Die Menschen machen das heute oft umgekehrt.
Die sagen auch, man muss die Bergpredigt umsetzen,
man muss das und das tun und dann wird es bestimmt gehen.
Aber die lesen den ersten Teil nicht.
Erst einmal ist die Gnade Gottes allen Menschen erschienen,
damit sie zum Glauben an Gott kommen.
Und wenn das der Fall ist, dann unterweist diese Gnade
der Jesus selbst uns.
Es scheint so richtig ein Gegensatz zu sein zum Gesetz.
Johannes 1, ich glaube Vers 17, durch Mose wurde das Gesetz gegeben,
aber die Gnade ist durch, ich glaube, Jesus Christus geworden, steht da.
Ein Gesetz hilft nicht, um gesunde Beziehungen zu haben.
Noch einmal, ein Gesetz hilft nicht.
Stellt euch mal vor, ich würde mit meiner Frau ein Gesetz machen.
Wenn du immer abwäschst, dann.
Wenn du immer pünktlich beim Frühstück bist, dann.
Das ist eine Liebe.
Und so ist es eben auch in der Beziehung,
in irdischen Beziehungen als Gläubiger.
Ein Gesetz tötet, aber die Gnade Gottes ist erschienen,
heilbringend für alle Menschen und diese Gnade unterweist uns.
Und jetzt finden wir eigentlich in einem Vers noch einmal alles zusammengefasst,
was wir gerade in den einzelnen Gruppen hatten.
Wir kommen dazu, jetzt sieben Punkte kurz anzuschneiden.
Erstens, damit wir die Gottlosigkeit und zweitens die weltlichen Begierden verleugnen,
drittens besonnen und viertens gerecht und fünftens gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf,
in dem wir erwarten, sechstens die glückselige Hoffnung
und siebtens Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und heilandes Jesus Christus.
Die ersten beiden Punkte haben ihren Beginn in der Vergangenheit
und haben Auswirkungen bis heute.
Die Punkte drei bis fünf zeigen uns die Gegenwart
und die Punkte sechs und sieben leuchten in die Zukunft.
Woher? Wozu? Wohin?
Wir beginnen in der Vergangenheit, indem es heißt,
die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend.
Das bedeutet, dieses Wort verleugnend kann man auch übersetzen mit nicht kennend.
Das meint eben, grundsätzlich haben wir bei der Bekehrung,
dass alleine dadurch, dass wir uns bekehrt haben, diese Dinge verleugnet.
Aber damit hat ein Prozess begonnen, wo das immer tagtäglich der Fall sein soll.
Aber der Schreiber, der Apostel Paulus, spricht hier eben nicht,
ob wir das praktisch auch wirklich verleglichen,
sondern sagt, das ist grundsätzlich wahr für einen Gläubigen.
Auch da ein ganz einfaches Beispiel.
Mit einer Eheschließung hast du dich entschieden, nicht mehr Junggeselle zu sein.
Grundsätzlich.
Ob du jetzt immer in deinem Eheleben ein guter Ehemann bist
und nicht vielleicht manchmal wieder Junggeselle, das steht da nicht.
Aber grundsätzlich ist das wahr, weil du einfach durch die Eheschließung das gesagt hast.
Und so ist das auch im Glauben.
Aber das schmückt er jetzt für die Gegenwart auch aus,
indem er nämlich uns etwas gibt, was wir tun sollen.
Das macht Gott immer so.
Wenn wir einem Kind ein Auto wegnehmen, weil es uns zu gefährlich ist,
dass es damit spielt, weil es vielleicht ein Modellauto ist,
was dann kaputt gehen könnte, dann ist es gut,
wenn ich was anderes in der Hand habe, um ihm das zu geben.
Dann lässt er das andere auch viel besser los.
Und so sagt er jetzt hier, indem wir besonnen,
gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf.
Besonnen meint im Blick auf uns selbst,
gerecht im Blick auf andere
und gottselig im Blick auf Gott.
Also ich selbst soll in meiner Art und Weise besonnen sein,
gerecht gegenüber anderen und gottselig gegenüber Gott.
Wir haben gestern gesagt, was gottselig ist.
Gottselig bedeutet alles mit Gott gemeinsam tun.
Und wir sehen dann, wenn das unsere tägliche Praxis ist,
dass die Gnade Gottes uns in eine neue Beziehung führt
und diese Gnade Gottes hält uns auch in diesen Beziehungen aufrecht.
Wir sehen, dass also alles geprägt ist
durch die Person des Herrn Jesus und durch seine Gnade.
Wenn also eine gesunde Beziehung vorliegt,
dann ist das nicht dein Verdienst, sondern reine Gnade.
Und diese Dinge, die wir gerade kurz angeschnitten haben,
sollen geprägt sein, indem wir erwarten.
Das ist das Ziel.
Und wisst ihr, was das bedeutet, erwarten?
Das ist eine aktive Sache.
Erwarten ist etwas, da dürfen wir sogar mal ungeduldig sein.
Ich erinnere mich gut, als wir noch kleine Kinder waren
und unsere Eltern gesagt haben, um 15 Uhr kommt der Besuch.
Dann haben wir schon um halb drei auf der Fensterbank gestanden,
weil man konnte bei uns nicht so gut weit schauen,
und haben geguckt, ob das Auto mit den Geschwistern kommt,
die uns besuchen.
Das ist Erwarten.
Und wenn es um auch viertel vor drei ging,
dann haben wir schon gefragt, kommen die heute später?
Und dann hat die Mama gesagt, ich habe doch gesagt,
die kommen erst um drei.
Ja, vielleicht kommen die ja früher.
So dürfen wir erwarten.
Das meint eben nicht, das Unheil auf sich zukommen lassen,
sondern erwarten.
Und was?
Die glückselige Hoffnung und die Erscheinung.
Jetzt kommen wir nochmal zurück zu dem, was wir gesagt haben,
dass es gesund sein soll.
Die Hoffnung ist etwas für unsere Herzen.
Hoffnung des Wiederkommens des Herrn Jesus
hat mit unserer Verantwortung null zu tun.
Das ist die große Barmherzigkeit, Judas,
ich glaube, Vers 21, 22.
Dass der Jesus uns am Ende zu sich nimmt.
Eine wunderbare Sache.
Aber wenn er unsere Herzen anspricht,
erinnert er uns auch an unsere Verantwortung
und sagt, wir sollen auch die Erscheinung lieben.
Was passiert denn bei der Erscheinung?
Natürlich zuerst wird der Jesus da offenbar.
Aber es ist auch eine Ansprache an unser Gewissen,
weil dann auch offenbar wird,
was auf dieser Erde in Beziehung zum Herrn Jesus gelebt worden ist.
In Bezug auf dieses Kapitel ganz einfach.
Stellt euch einmal vor,
die Erscheinung des Herrn Jesus kommt.
Ich darf durch Gottes Gnade auf der Seite des Herrn Jesus stehen
und meine Arbeitskollegen sagen alle, was?
Dieser ekelige Kollege, der hat uns doch immer getriezt ohne Ende.
Oder wie bitte?
Die haben sich doch zu Hause immer gestritten.
Da ging es doch so hoch her.
Da habe ich doch nie geglaubt, dass das mal welche sind,
die in den Himmel kommen.
Versteht ihr, wie ich das meine?
Glückselige Hoffnung ist eine Ansprache an unsere Herzen.
Wunderbar.
Aber es wird auch eine Erscheinung geben.
Das ist eine Ansprache an unsere Gewissen,
dass wir in dieser Zeit zur Ehre des Herrn Jesus leben.
Jetzt kommt eine große Besonderheit vor uns.
Und zwar finden wir an nicht vielen Stellen,
dass der Herr Jesus in so enger Verbindung als Gott und Mensch
vor unsere Blicke kommt.
Hier eingebunden mit einem Artikel.
Es heißt hier von unserem großen Gott und Heiland Jesus Christus.
Nebenbei bemerkt, dürft ihr euch einmal beschäftigen
mit dem, was alles in Bezug auf die Person des Herrn Jesus groß gesagt wird.
Ich glaube, unser großer, hoher Priester.
Dann in Lukas 1 ist es, ich kann jetzt leider die ganzen Stellen
aufgrund der Zeit nicht noch einmal nachschlagen.
Ich glaube, großer Priester, großer Hirte.
Also wirklich vier oder fünf Stellen,
die in Bezug auf den Herrn Jesus mit groß gesandt werden.
Und das griechische Wort kennt ihr Kinder ganz bestimmt.
Das ist mega.
Natürlich hat diese Bedeutung früher nicht so existiert wie heute.
Da ist sie ja inflationär.
Alles ist ja mega, giga und so weiter.
Aber wir können uns das gut daran vorstellen,
in Bezug auf die Person unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Ich möchte nur kurz zwei Stellen aufschlagen,
wo das noch einmal vorkommt, weil es eben eine Besonderheit ist.
Und zwar einmal in Bezug auf, wenn ich das jetzt finde,
ich glaube zweite Korinther ist das.
Nein, zweite Thessalonicher 1, Entschuldigung.
Zweite Thessalonicher 1, ja, Vers 12 am Ende.
Nach der Gnade unseres Gottes und Herrn Jesus Christus.
Das Des ist im Urtext überhaupt nicht vorhanden.
Und zweitens aus dem ersten Petrusbrief,
Kapitel 1, Vers 2, glaube ich, auch noch einmal.
Nein, zweite Petrus 1, entschuldigt.
Zweite Petrus 1, Vers 1, unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Nur an diesen drei Stellen kommt das so eng zusammen,
vor der Jesus, die erschienene Gnade, Gott und Mensch in einer Person.
Ein unfassbares Ereignis, dass der Jesus, der ewige Gott, Mensch geworden ist.
Daran dürfen, daran sollten wir uns niemals gewöhnen.
Wir können es nicht verstehen, aber es ist eine wunderbare Tatsache.
Wenn wir also gesehen haben, was wir verleugnen sollen,
was wir üben sollen, nämlich Gottseligkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit,
und was wir erwarten sollen, dann finden wir in Vers 14 jetzt die große Motivation dazu.
Er spricht jetzt nämlich auf einmal davon,
dass dieser große Gott und Heiland Jesus Christus sich selbst für uns gegeben hat.
Sich selbst für uns gegeben hat.
Ich weiß, diesen Satz haben wir bestimmt schon wie oft gelesen,
aber was sagt der eigentlich aus?
Sich selbst für uns gegeben hat.
Berührt das noch dein Herz?
Hat das noch einen Anklang? Galater 2 zum Beispiel.
Der sich selbst, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
Dieses Wort selbst könnte man ja auch weglassen, der sich für uns gegeben hat.
Aber es wird betont, sich selbst und für uns.
Wir haben uns gestern erinnert, die Kreter waren immer Lügner, faule Bäuche,
und gesagt, dass die gleiche Natur in uns ist.
Für uns gegeben hat.
Dieses Wort gegeben kommt in Bezug auf die Leiden und das Hingeben des Herrn Jesus,
ich glaube, 65 mal vor in Gottes Wort.
Er übergab den Geist.
Übergab. Und immer wieder.
Das sollte einen Anklang in unseren Herzen finden.
Aber, wenn Gott etwas tut, dann hat er ein Ziel damit.
Ich möchte euch Frauen nicht zu nahe treten,
aber manchmal ist es ja so, dass ihr schon mal etwas einkauft
und wisst noch gar nicht, wozu ihr das mal benutzen wollt.
Aber es war gerade so schön und dann nehmt ihr das mit.
Aber das ist bei Gott anders.
Bei Gott hat er immer, wenn er handelt, ein Ziel mit einer Sache.
Damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte,
sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte
und drittens, dass Eifrig sei in guten Werken.
Dieses Eigentumsvolk scheint einen Anklang zu haben
im Alten Testament, wo in 2. Mose 19, am Anfang Vers 5 oder 6,
heißt, dass Gott sich Israel als sein Eigentumsvolk genommen hat.
Oder, ich glaube, 1. Petrus 2 Vers 9 heißt,
ein Volk zum Besitztum.
Welch ein Name.
Wir haben gesehen in den letzten Jahren,
wie Herrscher meinten, ein Volk zu besitzen
und ehe sie sich versahen, waren sie gar nicht mehr Herrscher.
Aber Gott hat dem Herrn Jesus ein Eigentumsvolk gegeben
und irgendwann wird er wie ein Magnet
alle Gläubigen wie so Eisenspäne zu sich emporheben.
Dann sind wir weg.
Sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte.
Und jetzt kommt unsere Seite.
Drittens, dass Eifrig sei in guten Werken.
Fanatismus ist ja heute nichts, was die Menschen gerne hören.
Aber hier steht im Grundtext dieses Wort,
dass fanatisch sei in guten Werken.
Wir sind oft fanatisch, wenn es um unsere eigene Person geht.
Aber wir sollen fanatisch sein, also eifrig eine Vehemenz haben,
in guten Werken.
Und damit schließt dieses Kapitel,
in dem der Titus noch einmal aufgefordert wird,
dieses zu reden, zu ermahnen und zu überführen
mit allem Nachdruck.
Warum wird das hier noch einmal so erwähnt?
Der Herr Jesus kennt unsere Herzen.
Und wenn wir einen Nutzen haben wollen aus diesen Dingen,
dann ist es eben jetzt wichtig, dass wir mit Nachdruck darauf achten,
auch davon etwas in die Praxis umzusetzen.
Stellt euch einmal vor, wir alle würden heute nach Hause gehen
und würden jetzt fanatisch sein, meinen Teil,
den ich dazu beitragen kann, in die Tat umzusetzen.
Ich freue mich dann auf das nächste Familientreffen.
Ich freue mich dann auf die nächste Brüderstunde.
Ich freue mich dann auf das nächste Fest, was hier ausgerichtet wird.
Und alle tragen wie fanatisch die Bänke hier raus.
Und der nächste fragt, was soll ich denn noch tun?
Meint ihr nicht, das hätte heilsame Wirkung?
Deswegen, mit allem Nachdruck, wollen wir versuchen,
das in die Tat umzusetzen.
Denn die Gnade Gottes ist erschienen,
der Jesus hat uns gerettet für Zeit und Ewigkeit.
Ist das nicht eine Motivation?
Amen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen heute Abend das dritte Kapitel des Briefes an Titus lesen.
Titus 3, Abvers 1 Erinnere sie daran, Obrigkeiten und Gewalten
untertan zu sein, Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werk bereit zu sein,
Niemand zu lästern, nicht streitsüchtig zu sein, milde,
alle Sanftmut zu erweisen gegen alle Menschen.
Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, irregehend,
dienten mancherlei Begierden und Vergnügungen, führten unser Leben in Bosheit und Neid,
verhasst und einanderhassend. Als aber die Güte und die Menschenliebe
unseres Heilandgottes erschien, errettete er uns nicht aus Werken,
die in Gerechtigkeit vollbracht wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit.
Durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes,
den er reichlich über uns ausgegossen hat, durch Jesus Christus, unseren Heiland,
damit wir gerechtfertigt durch seine Gnade erben würden nach der Hoffnung des ewigen
Lebens. Das Wort ist gewiss.
Und ich will, dass du auf diesen Dingen fest bestehst, damit die, die Gott geglaubt haben,
Sorge tragen, gute Werke zu betreiben. Dies ist gut und nützlich für die Menschen.
Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister und Zenkereien und Streitigkeiten
über das Gesetz vermeide, denn sie sind unnütz und wertlos.
Einen sektiererischen Menschen weise ab nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung,
da du weißt, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt, wobei er durch sich selbst verurteilt
ist. Wenn ich Artemas oder Tychikus zu dir senden
werde, so befleißige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen, denn ich habe beschlossen, dort
zu überwintern. Zenas, dem Gesetzgelehrten und Apollos gibt
mit Sorgfalt das Geleit, damit ihnen nichts mangle.
Lass aber auch die unseren Lernen für die notwendigen Bedürfnisse, gute Werke zu betreiben,
damit sie nicht fruchtleer seien. Es grüßen dich alle, die bei mir sind, grüße
die, die uns lieben im Glauben, die Gnade sei mit euch allen.
Die Liedstrophe hat uns eigentlich schon in gewisser Weise die Überschrift gegeben
für diesen Abend. Wandeln dir zum Ruhm als dein Eigentum. Wir haben gesehen in den vergangenen
Abenden, dass wir einmal in Kapitel 1 vorgestellt bekommen haben, welch eine auserwählte Gruppe
Gott in seiner Gnade geschenkt hat, die von geistlichen Führern geführt werden darf.
Es sind solche, die vor der Zeit auserwählt worden sind in der Ewigkeit und das werden
wir auch heute sehen, die für die Ewigkeit bestimmt sind.
Gestern haben wir gesehen in Kapitel 2, dass Gott die irdischen Verhältnisse der Gläubigen
nicht verändert. Wir sind immer noch verheiratet, wir sind immer noch Knechte oder Sklaven in
dieser Welt. Er ändert nicht die Verhältnisse, sondern er ändert die Herzen. Gott will keine
Revolution auf der Straße, sondern eine Revolution in mir und das heilt in irdischen Beziehungen.
Aber wir befinden uns eben jetzt auch in dieser Welt und die Welt liest nicht mehr die Bibel,
also die Welt, da sieht man wieder, nur das nebenbei bemerkt, das Wort wird eben benutzt
in verschiedener Bedeutung. Einmal ist der Kosmos gemeint, die Schöpfung, aber wenn
ich sage die Welt, dann versteht ihr, also hat Gott die Welt geliebt, die Menschen, die
sehen uns. Und ich möchte ein Vers über dieses Kapitel noch als Überschrift setzen
aus dem zweiten Korintherbrief. Es ist nicht ganz das gleiche, was Gott uns dort sagt,
wir müssen immer wieder den Zusammenhang beachten, aber es gibt doch eine Richtung
vor. 2. Korinther 3, da spricht Paulus über die Korinther in Vers 2 und sagt, ihr seid
unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen. Von
euch ist offenbar, dass ihr ein Brief Christi seid, angefertigt durch uns im Dienst, geschrieben
nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln,
sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Wir sind Briefe Christi. Und wir wollen uns
jetzt versuchen, das einmal hier anzuschauen. Der Schwerpunkt wird dann sein, und damit
darf ich schon anmerken, dass wir zum schwierigsten Vers dieses Briefes kommen, dem fünften Vers
und sechsten und siebten Vers, aber wir wollen uns zunächst einmal die ersten vier anschauen.
Wir haben schon gesagt, dass jedes Kapitel eben immer auch einen lehrmäßigen Teil hat,
und vielleicht ist es noch gut zu ergänzen, dass dieser lehrmäßige Teil jeweils nicht
da ist, um uns die Lehre an sich auszubreiten, sondern um sie direkt zu verbinden mit der
Praxis. Und das ist natürlich manchmal nicht so leicht, weil gerade die lehrmäßigen Verse
absolut kurz sind. Es ist eigentlich immer wieder eine wunderbare Sache, dass Gott sich,
wenn wir die Wörter mal zählen würden, ich vielleicht 20, 25 Wörter, ein Spektrum
öffnet, wo wir eigentlich Stunden brauchen, um das mal so ein bisschen auseinander zu
dröseln. Aber vorneweg geschickt sind jetzt vier Verse, die wir uns einmal etwas anschauen
wollen. Die ersten beiden Verse zeigen uns, was wir heute tun sollen. Ein Bruder hat es
genannt, die Orientierungsmarken des Gläubigen in dieser Welt. Der dritte Vers zeigt dann
zurück auf das, was wir einst waren. Und der vierte Vers lässt dann die Sonne der
Güte und Menschenliebe unseres Heilandgottes erstrahlen. Die ersten beiden Verse haben
sieben Punkte, der dritte Vers hat sieben Punkte, und dann folgen im lehrmäßigen Teil
auch wieder sieben Punkte. Ich liebe das nicht wegen der Zahl sieben, sondern weil wir dann
uns gut orientieren können, wo sind wir gerade, und das auch dann schön Schritt für Schritt,
so hoffe ich, entwickeln können. Der dritte Vers ist so ein wenig ein schwarzes
Tuch eines Juweliers. Wenn man Ringe aussucht, dann legt der Juwelier ein schwarzes Tuch auf
den Tisch. Und dann holt er die goldenen Ringe heraus. Warum? Weil vor diesem schwarzen Hintergrund
das Gold viel besser zum Vorschein kommt. Und so ist das auch hier in diesem Abschnitt.
Er malt uns zuerst einmal ein Bild, wer wir waren, und dann müssen wir alle schlucken,
und dann öffnet sich das Panorama der Liebe Gottes. Aber die ersten beiden Verse zeigen
uns jetzt, wer wir heute sein sollen oder wie wir uns verhalten dürfen. Ich möchte
mich gar nicht so lange dabei aufhalten, weil das eigentlich völlig klar ist. Und ich hatte
das in den vergangenen Abenden schon gesagt, das Problem liegt nicht im Verständnis des
Textes, sondern in der Umsetzung Tag aus, Tag ein. Da beginnt es zunächst einmal, dass
er sagt, erinnere sie daran. Ein Wort, was in der Bibel sehr oft vorkommt. Und wenn ich
jemanden erinnere, dann muss er vorher es schon gewusst haben. Ich kann nicht jemanden
an etwas erinnern, wenn er überhaupt noch nicht Bescheid weiß über die Sache. Wir sehen
also, dass das etwas ist, was Gottes Wort immer wieder tut. Wir schlagen zum Beispiel
den zweiten Petrusbrief aus, und im ersten Kapitel steht, glaube ich, fünfmal, ich will
euch an diese Dinge erinnern. Und deswegen ist es gar nicht schlecht, wenn wir diese
Dinge immer einmal wieder auffrischen. Vokabeln muss man auch immer wiederholen, sonst vergisst
man sie. Woran denn? Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein. Der Gläubige reformiert
nicht die Welt, sondern unterstellt sich den Gegebenheiten da, wo er zu Hause ist. Es geht
nicht darum, Apostelgeschichte 5, ich glaube Vers 29 sagt, man muss Gott mehr gehorchen
als dem Menschen. Das ist klar, aber wir leben in einem Land, wo noch die meisten Dinge dem
Gläubigen ermöglichen, untertan zu sein. Und das ist ganz praktisch so. Wenn wir dieses
Lokal verlassen und wieder ins Auto steigen, dann sieht man, ob das wirklich so ist. Und
ich spreche mich zuerst an. Deswegen will ich auch gar nicht so viel dazu sagen, weil
jeder hat vielleicht nicht das gleiche Problem. Vielleicht sagt jemand, ja, mit dem Autofahren
habe ich eigentlich keine Probleme. Aber ich kann mir vorstellen, dann hast du andere.
Das Untertan sein ist mehr eine gewisse Passivität und das zweite, gehorsam zu leisten, ist mehr
aktiv etwas tun. Ich kann ja auch meine Hände in den Schoß legen und das ist eigentlich
nicht die Weise, wie Gott uns hier auf dieser Erde haben möchte. Denn wir sind ja ein Brief,
der gelesen wird. Und gelesen werden kann er nur, wenn sich sozusagen darin etwas bewegt.
Und dann heißt es, zu jedem guten Werk bereit zu sein. Wir wollen im achten Vers uns ganz
am Ende diesen guten Werken noch einmal gesondert zuwenden. Jetzt kommt eine gar nicht so einfache
Sache. Niemand zu lästern. Niemand. Ihr merkt schon, das ist schwierig. Und ich gebe zu,
ich lache auch gerne, aber sind wir doch in gewisser Weise vorsichtig, wie wir über andere
Menschen reden. Niemand zu lästern. Es ist so interessant, wenn wir einmal kurz hier
schauen, wie ausschließlich Gott spricht, zu jedem guten Werk bereit, niemand zu lästern,
alle Sanftmut gegen alle Menschen. Da sehen wir, das ist eigentlich nichts für unsere
Herzen, weil wir werden es nie erreichen. Jedes gute Werk, niemand zu lästern, alle
Sanftmut, also alle mögliche Sanftmut zu allen möglichen Menschen. Warum gibt uns
Gott das denn? Könnte er nicht die Hürde so ein wenig tiefer setzen, damit wir endlich
mal schaffen, drüber zu springen? Was ist denn das Ergebnis, wenn wir es geschafft
haben? Das. Es würde nur unser Fleisch in uns wachrufen und sagen, ich habe es geschafft.
Aber wir sehen gleich im vierten Vers oder ab dem vierten Vers, Gott gibt uns einen Maßstab,
um unseren Blick von uns wegzuwenden auf das, was von Gott kommt. Das gibt Kraft. Nicht
streitsüchtig zu sein. Der erste Korintherbrief sagt bei den Korinthern in Kapitel sechs,
dass es eine ganz fatale Situation dort war, dass sie sogar ihr Recht gegenseitig vor weltlichen
Richtern erstritten haben. Und ich weiß, dass das gar nicht so weit weg liegt. Leider. Also
wir müssen nicht immer so weit suchen. Und es gibt Nachbarn, Arbeitskollegen, die sind
schon echt eine Herausforderung für mich. Für dich vielleicht auch. Und da juckt es
einem ja förmlich in den Fingern, nochmal die eine oder andere Sache liegen zu lassen
und zu wissen, der Kollege kommt gleich vorbei und der wird sich wieder richtig aufregen
darüber. Nicht streitsüchtig zu sein. Das ist nicht einfach. Wir singen einem Lied,
ich weiß nicht, ob ihr das schon mal mitgesungen habt, und wenn ich alles herverliere für
dich, es wäre ja kein, wie bitte? Es wäre kein Verlust für mich. Also ich singe das
Lied immer etwas vorsichtig. Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn ich auf einmal vielleicht
nach Hause komme und mein Haus ist niedergebrannt. Also ich hänge nicht an dem Haus, aber es
wäre doch schön irgendwie heute Nacht noch ein Bett zu finden, oder? Wir sehen, wie praktisch
das ist. Dann kommt die Milde. Die Milde ist etwas, was der Jesus uns auch vorgelebt hat,
wenn er sagt in Matthäus 11, kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und
ich will euch Ruhe geben. Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
Milde. Es ist vielleicht auch gerade etwas, der für die Älteren gegenüber den Jüngeren.
Milde zu sein und vor allen Dingen milde zu bleiben. Man tendiert leicht dazu, dann hart
zu werden, wenn eigene Dinge nicht mehr so funktionieren, wie man sich das gewünscht
hat. Aber der Herr möchte, dass wir milde sind. Alle Sanftmut zu erweisen gegen alle
Menschen. Hier möchte ich noch einmal wiederholen, was ich gesagt habe. Gegen alle möglichen
Menschen. Das meint jetzt nicht, dass wir z. B. im Zug sitzen und den Zug einmal von
Abteilung A bis E durchlaufen und sagen, guten Tag, guten Tag. Ich muss ja zu allen
sanftmütig sein, die hier im Zug sitzen. Sondern es meint eben, keine Gruppe der Menschheit
ausschließen und z. B. zu sagen, also mit, ich weiß nicht, Kroaten habe ich nichts am
Hut oder irgendetwas. Nein, gerade das nicht. Gegen alle möglichen Menschen.
Und jetzt kommt die Begründung im Vers 3 und 4. Das war der siebte Punkt in dem ersten
Teil. Es kommt jetzt vor uns, dass Gott sagt, denn einst waren wir. Und ich möchte in einer
Klammer fragen, und sind es jetzt noch? Oder nicht? Wenn ihr das mal so lest, ist das alles
weg? Einst? Oder werden wir nicht den einen oder anderen Punkt finden, wo wir sagen, das
liegt gar nicht so einst fern, sondern das ist manchmal noch ganz schön allgegenwärtig.
Wir wollen uns das anschauen. Denn einst waren auch wir unverständig. Der Mensch ohne Gott
ist dumm. Auch wenn er vielleicht Professor ist. Oder was auch immer er für eine Intelligenz
hat. Sonst könnten wir mit den Auswüchsen unserer Zeit gar nicht umgehen. Oder? Wenn
uns weisgemacht wird, dass die Evolutionstheorie mittlerweile erwiesen ist. Das reden ja keine
Dummköpfe. Das reden hochintelligente Menschen. Und so weiter und so weiter. Aber wir wollen
uns damit nicht aushalten, sondern daran denken, das sind wir. Wir waren nicht anders. Und
wenn wir vielleicht in einem anderen Land geboren wären, hätte sich mit uns noch nichts
geändert, weil wir das Evangelium vielleicht gar nicht gehört hätten. Es ist also absolut
Gnade, dass wir überhaupt von einem Einst und Jetzt sprechen können. Wir kommen dazu,
dass es überhaupt nicht unser Verdienst ist. Ich möchte zwei Verse dazu vorstellen. Zuerst
aus dem Epheserbrief einen Vers, die uns das zeigen. Aus dem vierten Kapitel. Epheser
vier Vers achtzehn. Verfinstert am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit,
die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens. Und der zweite Vers zeigt dann, was
uns von diesen Dingen gelöst hat. Das war Epheser vier Vers achtzehn. Und dann kommen
wir zum ersten Johannesbrief, Kapitel fünf, der zwanzigste Vers. Wir wissen aber, dass
der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen.
Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige
Gott und das ewige Leben. Wir waren unverständlich in Bezug auf uns selbst, wer wir sind, und
in Bezug auf Gott. Und das hat der Jesus gelöst, indem er uns Gott offenbart hat. Zweitens
waren wir ungehorsam. Der Römerbrief spricht in Kapitel fünf davon, dass wir Feinde waren.
Der Mensch von Geburt aus ist unverständlich und ungehorsam. Der erste Schritt zum Gehorsam
ist das Erkennen seiner Sünden und die Bekehrung. Ansonsten ist alles von Ungehorsam geprägt.
Drittens sagt er uns irregehend, man könnte auch übersetzen desorientiert. Wir sehen
das, wir singen das in einem Lied, ich bin durch die Welt gegangen. Sie suchen, was sie
nicht finden. Und da ist der Mensch sehr erfinderisch. Der eine schmeißt sich in die Arbeit, der
nächste in Yoga und ich weiß nicht was alles. Aber er wird nicht zur Ruhe kommen, weil er
keine Orientierung hat, was über den Tod hinausgeht. Diese ersten drei Dinge, die wir
jetzt vor uns hatten, stehen in Beziehung zu Gott. Unverständlich in Bezug auf Gott,
ungehorsam in Bezug auf Gott, desorientiert in Bezug auf Gott. Der vierte Punkt, der jetzt
vor uns kommt, dient in mancherlei Begierden und Vergnügungen, ist in Bezug auf uns selbst.
Freiheit versprechend und die Menschen finden sich in tiefer Gebundenheit wieder. Ich selbst
habe beruflich damit zu tun und es ist manchmal erschütternd, wovon die Menschen abhängig
werden können. Und noch einmal, einst waren wir, möchte der Herr Gnade schenken, dass
wir uns nicht auch abhängig machen von irgendwelchen Dingen. Es ist nicht immer nur Drogen, Alkohol
oder so etwas, es ist oft viel subtiler. Auch der Computer oder die Spiele oder was auch
immer kann uns abhängig machen. Die Punkte fünf bis sieben, die dann vor uns kommen,
sind in Beziehung zu anderen oder stehen in Beziehung zu anderen Menschen. Führten unser
Leben in Bosheit und Neid und das geht glaube ich fast am meisten unter die Haut. Wir müssten
das T glaube ich am besten weglassen, wenn wir manchmal in unsere Mitte schauen. Führen
unser Leben in Bosheit, aber das ist nicht so Vordergrund, in Neid. Oder? Ich habe das
gelesen von einem Bruder, der gesagt hat, ein alter Bruder, der viele Jahre dem Herrn
vollzeitlich gedient hat und ein jünger Bruder wollte diese Aufgabe auch wahrnehmen und da
hat er gesagt, es gibt nirgendwo so viel Neid wie unter den dienenden Brüdern. Poch. Erschütternd.
Und ich möchte nicht nur die dienenden Brüder ansprechen, sondern uns alle. Die haben schon
wieder das neu. Müssen wir nachziehen. Die haben schon wieder. Müssen wir nachziehen.
Ja wenn, dann muss man auch richtig funken. Sind wir nicht so? Führten unser Leben in
Bosheit und Neid. Und jetzt, zum Schluss hin, wird es richtig dunkel. Verhasst Nummer sechs
und einanderhassend. Das meint, wenn wir dieses Verhasst uns einfach mal anders formulieren,
würde man sagen, das ist eine Sorte, die Menschen, die kann man einfach nicht mögen.
Und die sind sogar so schlimm, die hassen sich noch untereinander. So malt Gott das
Bild des natürlichen Menschen. Aber wie wunderbar, dass er mit diesen Versen nicht ändert. Jetzt
kommt ein als aber. Und wir haben am ersten Abend gesehen, wie dunkel das ist, was der
Mensch zustande gebracht hat in den tausenden Jahren, bevor der Jesus auf diese Erde gekommen
ist. Im Garten Eden, auf der gereinigten Erde, untergesetzt, beim Schweigen Gottes. Dann
kam der Jesus. Und wenn wir hinüberschauen in die Zukunft, dann haben sie den Messias,
der in Sanftmut und Milde auf diese Erde gekommen ist, ans Kreuz gebracht. Und wenn der Jesus
einmal tausend Jahre Frieden auf diese Erde bringt, werden sie ihn am Ende auch wieder
verwerfen. Das ist der Mensch. Aber auf einmal steht hier als aber die Güte und die Menschenliebe
unseres Heilandgottes erschienen. Zunächst einmal eine Kleinigkeit für alle, die jetzt
denken, hier ist doch eigentlich ein Fehler. Wenn zwei Dinge genannt werden, dann muss
es doch auch im Verb eine Mehrzahl geben. Als aber die Güte und die Menschenliebe erschienen.
Oder? Da sehen wir wieder die Genauigkeit von Gottes Wort. Erstmal wird mit zwei Artikeln
immer etwas erreicht. Ein Artikel bedeutet immer, dass im Griechischen eine besondere
Betonung auf dieser Sache liegt. Gott will uns also zwei Dinge besonders zeigen. Die
Güte und die Menschenliebe. Aber sie erschienen nicht, sondern sie erschienen in der Person
des Herrn Jesus. Also alles richtig. Können wir die Bibelkritiker gleich wieder nach
Hause schicken. Aber was bedeutet Menschenliebe? Das ist jetzt wieder eine wundervolle Sache
in Gottes Wort. Wir haben uns gestern schon erinnert, dass wir in Johannes 3 finden, dass
Gott den Menschen liebt und da steht göttliche Liebe vor uns. Aber hier steht das Wort nicht.
Hier steht das Wort Menschenliebe, Menschenfreundlichkeit, Philanthropia. Wir kennen das. Ein Philanthrop,
einer der gütig mit Menschen umgeht und z.B. eine Stiftung gründet. Und wir müssten
doch jetzt fast erschrecken, oder? Verhasst, untereinanderhassend, sieben Punkte hatten
wir. Und jetzt erscheint die Güte und die Menschenliebe. Gott hat, obwohl das unser
Bild ist, trotzdem etwas in dem Menschen gefunden, was liebenswert war. Und hat deswegen seinen
Sohn gegeben. Also es ist jetzt nicht die göttliche Liebe, Johannes 3, sondern es ist
die Sphileo, die Liebe, die in dem Anderen etwas findet und jetzt diese Liebe erweist.
Und das ist der Maßstab für dein und mein Leben. Die Güte und die Menschenliebe unseres
Heiland Gottes. Etwas zu sehen, was liebenswert ist an dem Anderen, auch wenn er in der Gosse
liegt. Auch wenn er mir schon zum hundertsten Mal sein Blätterwald in meinem Garten ausgeschüttet
hat. Und so weiter und so weiter. Da erweist sich dann, ob wir wirklich etwas aus diesen
Versen mitgenommen haben. Denn wir waren nicht anders. Die gleiche Natur, die in meinem Arbeitskollegen
und in meinem Nachbarn ist, ist immer noch in mir, bis wir diese Erde verlassen. Aber
wie wunderbar, dass diese Güte und Menschenliebe Gottes erschien. In der Person des Herrn Jesus.
Jedes Wort ist hier einfach kostbar. Unseres Heiland Gottes. Er gehört sozusagen uns.
Dir und mir persönlich. Und was hat er getan? Damit kommen wir zu den nächsten sieben Punkten.
Er rettete er uns erstens nicht aus Werken. Die Anmerkung ist sehr, sehr wichtig. Dort
steht Anmerkung 5 auf dem Grundsatz von. Stellt euch einmal vor, Gott hätte uns retten wollen
auf dem Grundsatz der Werke. Wo wären wir geblieben? Jeder von uns. Jeder. Nicht auf
dem Grundsatz der Werke. Das Gesetz hat das vollkommen klar gemacht. Dass es keine Möglichkeit
gibt auf dem Grundsatz von Werken. Ich mache es einfach an einem Beispiel klar. Das Gesetz
sagt, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Und wir hatten ja eben das Beispiel
des brennenden Hauses. Stell dir vor, du fährst in dein Dorf hinein und siehst in deiner Straße
brennt es. Was ist dein erster Gedanke? Hoffentlich mein Haus, damit die anderen noch ihre Wohnung
behalten. Das ist den Nächsten lieben wie dich selbst. Und unser Gedanke ist, hoffentlich
nicht meins. Wir werden es niemals, niemals auf dem Grundsatz von Werken schaffen. Und
ich sage das auch in dem Bewusstsein, weil der Gläubige, gerade Kinder aus gläubigem
Elternhaus es oftmals auf diesem Weg versuchen. Zu sagen, ich muss doch mal schaffen, einen
Tag nicht zu sündigen. Du musst gar nichts. Wie? Ja, auf dem Grundsatz von Werken schaffst
du es nicht. Du musst deine Blicke zur Güte und Menschenliebe Gottes hinwenden. Du musst
dich mit dem En Jesu beschäftigen. Weg von ich, von mir, von meinen Werken. Nicht aus
Werken, die in Gerechtigkeit wir vollbracht, wir getan hatten, sondern, das ist der zweite
Punkt, sondern nach seiner Barmherzigkeit. Dieses Wort Barmherzigkeit setzt sich aus
zwei Worten zusammen. Und man kann es ganz einfach erklären, Gott hatte ein Herz für
mein Elend. Herz und Elend. Weil er eben gesehen hat, was wir für Menschen waren. Wie wunderbar,
dass dieses Herz unser Elend gesehen hat und tätig geworden ist. Und damit brauchen wir
jetzt etwas Konzentration und ich hoffe, dass ich die selbst habe, um uns jetzt die nächsten
drei Ausdrücke etwas näher zu bringen. Es ist jetzt der Weg, der uns geschildert
wird, wie diese Barmherzigkeit sich erwiesen hat an dir und an mir. Es sind drei Punkte
und sie passen auch gut in die Reihenfolge. Drittens, Waschung, der Wiedergeburt, Erneuerung
des Heiligen Geistes, vierter Punkt, den er, den Heiligen Geist, reichlich über uns ausgegossen
hat. Und wir wollen uns versuchen jetzt etwas dem zu nähern. Der Jesus hat auf Golgatha
ein Werk außerhalb von uns, für uns getan. Außerhalb von uns, für uns getan. Aber das
ist in gewisser Weise nicht ausreichend. Damit meine ich nicht, dass das Werk des Herrn Jesus
nicht vollkommen wäre, bei weitem nicht, sondern es musste auch etwas mit uns geschehen.
Und das sind jetzt die Ausdrücke, die hier vor uns kommen. Und das Problem ist oft, wenn
wir einen Ausdruck haben, dass wir dann sofort alles heranziehen, wo der so ähnlich auch
einmal vorkommt. Und da möchte ich in Bezug auf die Wiedergeburt etwas verwarnen. Wir
können Titus 3 und Johannes 3 nicht miteinander vergleichen, sondern müssen uns jetzt einmal
anschauen. Dieses Wort Wiedergeburt kommt nur noch einmal vor, und zwar in Matthäus 19.
Matthäus 19, Vers 28. Da geht es darum, dass die Jünger gesagt haben, wir sind dir nachgefolgt
und haben alles verlassen. Und da sagt er zu ihnen, wahrlich, ich sage euch, die ihr,
die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet, in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen
auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme
Israels richten. In der Wiedergeburt, die Franzosen und ich glaube auch die Engländer
schreiben in ihrer Bibelübersetzung, in der Regeneration. Ich möchte nicht so lange dabei
stehen bleiben, aber es ist ein Wunder Gottes, dass er mit dieser gefallenen Schöpfung auch
einmal zum Ziel kommt, in dem nämlich in den tausend Jahren des Friedensreiches einmal
Gerechtigkeit herrschen wird. Die Menschen haben ja Angst, dass der Sprit nicht mehr
für die nächsten fünfzig Jahre reicht. Aber Gott wird einmal tausend Jahre noch schenken
auf dieser Erde und deswegen können wir ganz ruhig sein. Es wird möglich sein. Nur du
und ich, wir erleben diese Regeneration nicht auf dieser Erde, sondern wir wissen, dass
wir schon im Himmel sind. Wir erfahren diese Regeneration nämlich nicht leiblich im tausendjährigen
Reich, aber was wir heute schon haben, ist die Waschung der Sache. Und diese Waschung
ist ein äußerer Positions- oder Stellungswechsel, den wir vollzogen haben, als wir zum Glauben
gekommen sind. Also, wir haben nicht die Regeneration vor uns, nicht die Wiedergeburt, sondern die
Waschung desselben. Was bedeutet das? Es kommt eine Steuererhöhung ins Haus geflattert und
wir reagieren überhaupt nicht. Stimmt's? Wir müssen uns wieder ertappen. Einst waren
wir, stimmt schon wieder nicht mehr. Nein, unsere Kollegen sagen auch, die Gebühren
sind wieder erhöht worden und wir richtig mit da rein. Unverschämt, diese Regierung,
hat noch versprochen, die Beiträge zu senken und jetzt, wir haben einen Positionswechsel
gehabt. Wir leben hier auf der Erde, als wenn das Reich schon gekommen ist. Wir sind Ausländer.
Das Reich hat einen himmlischen Charakter angenommen, es ist das Reich der Himmel. Es
ist sozusagen versteckt für die Menschen. Aber sie können an uns sehen, dass wir schon
regeneriert sind, dass wir einen Positionswechsel vollzogen haben. Indem sie sich wundern, dass
wir schön fein säuberlich unsere Steuererklärung pünktlich abgeben. Indem wir, wenn irgendwas
erhoben wird, sagen, das tun wir. Und gerade das ist Brief Christi. Aber hier geht es nicht
um die Praxis, sondern um den Grundsatz. Dann doch schämen. Also, wir haben die Waschung,
die äußere Veränderung unserer Position auf dieser Erde, die einmal für die ganze Erde
Wahrheit wird im tausendjährigen Reich. Nur noch eine Stelle dazu aus Apostelgeschichte
3, die sehr ähnlich ist, die uns das dann auch zeigt. In Vers 21 heißt es, denn freilich
den, den Herrn Jesus, der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung
aller Dinge. Das kommt einmal, aber wir sind sozusagen heute schon äußerlich wiederhergestellt,
indem wir, zurückgreifend auf Vers 1 und 2, diese Dinge untertan zu sein, gehorsam
zu leisten und so weiter, in die Praxis umsetzen. Jetzt sagst du, ja, wie soll ich das denn
schaffen? Damit kommen wir zum vierten Punkt, durch
die Erneuerung des heiligen Geistes. Wenn die Waschung der Wiedergeburt das Äußere
ist, was sich verändert, die äußere Veränderung, tut Gott jetzt auch ein Werk in mir, nämlich
die Erneuerung des heiligen Geistes. Wird der heilige Geist jetzt erneuert? Könnte
man im Zusammenhang lesen, aber es wird klar, es ist der heilige Geist, der in uns etwas
erneuert hat. Und das ist sozusagen die Bekehrung. Also Gott hat nicht nur unsere äußere Position
verändert, sondern er hat uns mit der Erneuerung durch den heiligen Geist auch das ewige Leben
gegeben, um in diesen Dingen auch zu leben. Also die Kraftquelle gegeben, damit die Fähigkeit
da ist, diese Dinge auch zu verwirklichen. Also die äußere Seite, Waschung der Wiedergeburt,
ist mehr die objektive Seite und die Erneuerung des heiligen Geistes ist die Seite in mir,
die subjektive Seite. Und dann sagt er, den er reichlich über uns ausgegossen hat. Diesen
sechsten Vers können wir besser in Klammern setzen, weil der Fluss des Satzes eigentlich
nicht weitergeht, sondern das in einer gewissen Weise eine Einschaltung ist. Ich fasse das
noch einmal zusammen. Der Christ ist durch die Erneuerung des heiligen Geistes ein ganz
neuer Mensch geworden. Und jetzt lebt er auf einem ganz neuen Terrain oder Bereich durch
die Waschung der Wiedergeburt. In der Kraft des heiligen Geistes. Ich hoffe, dass dieser
Satz das verständlich macht. Der Christ ist ein ganz neuer Mensch geworden durch die Erneuerung
des heiligen Geistes und lebt jetzt auf einem ganz neuen Bereich, Terrain, in einer neuen
Position durch die Waschung der Wiedergeburt und hat die Kraft bekommen durch den heiligen
Geist. Das ist eine ganz besondere Sache. Wir leben, könnte man auch sagen, im Zeitalter
des heiligen Geistes. Der heilige Geist wohnt in dir und in mir. Ich weiß nicht, ob wir
immer daran denken. Man könnte es jetzt gleich negativ formulieren und sagen, überall wo
du hingehst, muss der heilige Geist auch mit. Man könnte es aber auch positiv formulieren,
wenn du morgen wieder in die Schule gehst und bist ein Kind Gottes, dann hast du eine
göttliche Person mit dabei. Ist das nicht wunderbar? Im Zeitalter des Gesetzes war so,
Gott war im Himmel und der Mensch hier weit entfernt auf der Erde. Und jetzt, im Zeitalter
des Christentums, ist ein Mensch im Himmel und Gott, der heilige Geist, wohnt in der
Versammlung und in jedem Gläubigen. Müssen wir uns nicht schämen, dass das oft nicht
sichtbar wird? Nur noch ein Wort, was wir gerade überlesen haben. Dehnen den heiligen
Geist, den er spärlich über uns ausgegossen hat. So sind wir. Wir gießen unsere Blumen
so spärlich, bis sie dann endlich vertrocknet sind. Aber Gott sagt, den er reichlich über
uns ausgegossen hat. Wir haben es überhaupt nicht verdient, das haben wir gesehen. Und
doch gibt Gott reichlich. Johannes 3, ich glaube Vers 34, Gott gibt den Geist nicht
nach Maß. Stellt euch mal vor, wir würden den Geist so kriegen, wie wir es verdient
hätten. Ach du liebe Zeit. Römer 5 sagt, die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere
Herzen. Wenn du ein Glas zu Hause umschüttest, dann gibt es schon Ärger. Aber Gott hat sozusagen
das ganze Fass genommen und hat es über dir ausgeschüttet. Und wenn du etwas ausgießt,
dann kannst du es nicht wieder zurückholen. Dann ist es sozusagen gegeben. Und wie? Durch
Jesus Christus, unseren Heiland. Wir haben jetzt auch wieder gesehen, wie schon in den
vergangenen Abenden, dass es einmal in diesem Abschnitt wieder vorkommt, Heiland Gott und
Jesus Christus, unseren Heiland. Kapitel 1, Kapitel 2, Kapitel 3. Ganz passend zu dem
Brief. Auch die Waschung der Wiedergeburt, ganz passend zu dem Brief. Es geht eben um
den Gläubigen in dieser Welt. Und da brauchen wir die Position des zukünftigen Reiches
jetzt schon vorweggenommen. Damit kommen wir zum sechsten Punkt. Damit wir gerechtfertigt
durch seine Gnade. Wir wollen uns jetzt kurz etwas mit der Rechtfertigung beschäftigen.
Eine Tatsache, an die wir uns leider manchmal gewöhnen, aber die zu groß ist, als dass
wir uns daran gewöhnen dürften. Ich möchte nur ganz kurz versuchen, einige Stellen dazu
vorzustellen. Und zwar als erstes die Grundlage der Rechtfertigung in Römer 5. Dort finden
wir in Römer 5, Vers 9, die Grundlage unserer Rechtfertigung. 5, Vers 9, vielmehr nun, da
wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind. Die wunderbare Grundlage unserer Rechtfertigung
ist das Blut des Herrn Jesus. Wir können in diesem Kapitel bleiben, auf dieser Seite und
gehen zu Kapitel 4, Vers 25. Dort heißt es, dass der Herr Jesus am Ende um unserer Rechtfertigung
wegen auferweckt worden ist. Der Beweis, dass du und ich gerechtfertigt worden sind, ist
die Auferweckung des Herrn Jesus. Kein Mensch könnte von Rechtfertigung sprechen, wenn
wir nicht wüssten, dass der Jesus auferweckt ist. Wir könnten hoffen, dass das Werk des
Herrn Jesus auf Golgatha ausreichend ist, wenn wir überhaupt davon Kenntnis erlangt hätten,
aber die Auferweckung ist der Beweis, dass Gott das Werk angenommen hat. Dann finden
wir hier in dem Titus 3 sozusagen die Quelle, die auch noch einmal in Römer 3, Vers 24
so formuliert wird, und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade. Die Rechtfertigung hat
die Quelle in der Gnade Gottes. Dann gehen wir zu Römer 5, Vers 1 und sehen die Hand
der Rechtfertigung. Dort heißt es, da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben
oder auf dem Grundsatz von Glauben. Also die Rechtfertigung ist grundlegend zustande gekommen
durch das Blut, bewiesen durch die Auferweckung, hat die Gnade zur Quelle, und jetzt müssen
wir nur noch die Hand ausstrecken, nämlich glauben, um diese Rechtfertigung in Anspruch
zu nehmen. Und Rechtfertigung bedeutet, Gott sieht dich und mich so, als wenn du niemals
einen bösen Gedanken, eine böse Tat oder dergleichen getan hast. Unfassbar. Und damit
kommen wir zur letzten Stelle, Römer 8. Römer 8 sagt dann noch, das ist der Höhepunkt
überhaupt dieser acht Kapitel des Römerbriefes. Man müsste eigentlich, wenn man Römer 8,
Abvers 31 liest, zuerst einmal die ersten acht Kapitel lesen. Ich kann euch das nur
mal empfehlen. Ich war selbst erschrocken, als ich vor kurzem in Bremen mit den Geschwistern
dort den Römerbrief mir angeschaut habe, kam eine jungbekehrte Frau aus der Welt, errettet,
verheiratet und ein junges Kind und sagte, ich bin dankbar, dass der Herr mir geholfen
hat, dass ich gestern Abend, bevor ich wusste, wir sprechen morgen über den Römerbrief,
mir den noch einmal ganz durchgelesen habe. Boah, ich war beschämt. Ich wüsste nicht,
dass ich den Römerbrief einmal an einem Abend mal ganz durchgelesen hätte. Ich war echt
beschämt. Aber wenn wir das tun, dann wird jetzt dieser Vers, der hier vor uns kommt,
uns wirklich zu Boden werfen. Wir lesen das ja oft, zurecht auch mittwochs abends, ich
will das gar nicht kritisieren, wir können natürlich jetzt schlecht mittwochs abends
anfangen und erstmal alle acht Kapitel lesen, aber empfehlen wir uns einmal die Schrift
zu lesen, das Wort Gottes. Und dann heißt es als Höhepunkt, Vers 34, Gott ist es, der
rechtfertigt, wer ist es, der verdamme. Das ist die höchste Instanz. Ich weiß nicht,
wo hier das nächste Amtsgericht ist, vielleicht in Gießen oder in Wetzlar oder in Dillenburg
und dann geht es weiter. Landgericht, Oberlandesgericht, Bundesgerichtshof und irgendwann kannst du
nur noch vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. Und wenn du da Recht bekommen hast,
dann ist fertig. Und Gott sagt uns jetzt, brauchst du gar nicht. In der höchsten Instanz
sind wir gerechtfertigt. Wer ist der verdamme? Gibt uns das nicht ewige Sicherheit? Der Teufel
kommt und macht dich zweifeln und sagt, du, schon wieder gesündigt? Mit dir ist doch
gar nichts anzufangen. Glaubst du wirklich, dass du das Heil besitzt? Gott ist es, der
rechtfertigt. Wie wunderbar. Damit kommen wir zurück zu unserem Abschnitt und zum siebten
Punkt. Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Erben würden nach der Hoffnung
des ewigen Lebens. Manchmal wartet man ja sein ganzes Leben vergeblich auf den reichen
Onkel aus Amerika und der stirbt einfach nicht. Aber den brauchen wir auch nicht. Wir sind
Erben der Ewigkeit. Und jetzt kommen wir nochmal zurück zum ersten Abend. Da haben wir gesagt,
dass wir jetzt schon ewiges Leben haben und der Bruder hatte das verglichen mit dem Kaktus
im Gewächshaus. Durch die Erneuerung des Heiligen Geistes sind wir jetzt zwar immer
noch hier in unserem Gewächshaus, aber eigentlich ist das gar nicht unser Lebensbereich. Wir
sind Erben in Jamaika, wo die Kakteen sechs Meter hoch wachsen. Unsere Hoffnung geht über
diese Zeit hinaus. Über das, was diese Wüstenreise bestimmt, weit hinaus. Unser Erbe ist ewig.
Unsere Hoffnung hat mit Zeit und Tränen und Trauer und Schmerz und Tod nichts zu tun.
Hoffnung unserer Herzen sei uns nicht mehr fern, heller Morgenstern. Wir besitzen das
ewige Leben schon, aber wir können es erst vollkommen genießen, wenn wir nicht nur innerlich
erneuert sind, sondern, wie der Römerbrief in Kapitel 8 sagt, er auch unsere sterblichen
Leiber mit seinem Leib gleichförmig machen wird. Dann sind wir nicht nur von der Macht
der Sünde befreit, sondern von ihrer Gegenwart. Was wird sein, führest du mich droben ein.
Warten würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Und das ist eine Hoffnung nicht so
wie, ich hoffe, dass das Wetter gleich so ist, dass ich nach Hause fahren kann, sondern
das Wort ist gewiss. Es ist wunderbar, dass Gott uns das jetzt noch nachschaltet. Er möchte
keinen Zweifel in deinem Herzen, in meinem Herzen. Zweifel ist eigentlich immer vom Teufel.
Es sei denn, du bist wirklich noch nicht errettet. Dann ist Zweifel sogar gar nicht schlecht.
Aber ein Gläubiger, der angegriffen wird vom Teufel, der zeigt eigentlich dadurch,
dass er überhaupt in Zweifel kommt, dass er ihr Leben hat. Denn der Teufel will nämlich,
dass die Ungläubigen nicht zweifeln. Dann würde er sie ja geradezu in die Arme Gottes
treiben. Das Wort ist gewiss und ich will, dass du
auf diesen Dingen festbestehst. Ist uns klar geworden, warum dieser Nachdruck so wichtig
ist. Sind wir nicht oft beschäftigt mit dem, was wir mal waren und was alles so ist und
wie schwer das ist, sein täglich Brot zu verdienen und so weiter und so weiter. Ich
schließe mich da überhaupt nicht aus. Nicht, dass ihr denkt, das wäre für mich Schnee
von gestern. Nein. Aber wollen wir uns nicht ermuntern, auf diesen Dingen fest zu bestehen.
Jeder Tag bringt uns einen Schritt näher zur Ewigkeit. Was einmal gewesen ist, kommt nicht
wieder. Und irgendwann, vielleicht heute kommen wir vom Glauben zum Schauen. Aber bis dahin
wollen wir uns jetzt zum Schluss noch kurz mit den guten Werken beschäftigen. Er sagt
jetzt, damit die, die geglaubt haben, Sorge tragen, gute Werke zu betreiben. Es geht hier
jetzt nicht an Gott zu glauben. Auch das ist wichtig. Man kann übrigens nur an Gott glauben.
Wenn ein Mensch sagt, glaubt an mich, ist das Anmaßung und ganz große Sünde. Aber
hier geht es jetzt Gott glauben und das meint seinem Wort. Und ich möchte jetzt in Bezug
auf die guten Werke noch drei Stellen vorstellen. Und zwar als erstes aus dem Hebräerbrief
Kapitel 10. Gott hat uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit so viel geschenkt. Und er möchte
jetzt, dass wir auch von diesem großen Geschenk in unserem Leben etwas zeigen. Und er sagt
in Hebräer 10 Vers 24 Lasst uns aufeinander acht haben zur Anreizung, zur Liebe und zu
guten Werken. Die guten Werke sollten als Triebfeder die Liebe haben. Und wir finden dann in der
zweiten Stelle in Epheser 2, dass Gott in seiner Gnade schon vorgesorgt hat, indem er
uns sagt, Epheser 2 Vers 10 Denn wir sind sein Werk geschaffen in Christus Jesus zu
guten Werken, damit wir etwas zu rühmen haben, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in
ihnen wandeln sollen. Gute Werke, wenn wir sie tun dürfen, sind von Gott zuvor bereitet
worden. Und wir gehen noch einmal, entschuldigt, dass ihr etwas blättern müsst, in den Hebräerbrief
in Kapitel 13 finden wir dann das Ziel guter Werke. Hebräer 13 Vers 21 Vollende euch in
jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut. Die Triebfeder ist die Liebe, die Quelle
ist Gott, der sie zuvor bereitet hat, und das Ziel der guten Werke ist, dass wir seinen
Willen tun. Jetzt ist natürlich die Frage, hier steht
ja, dass, wenn wir zurückgehen zu unserem Vers, dass diese guten Werke nützlich für
die Menschen sind. Es ist eben absolut wichtig, dass wir gute Werke betreiben, damit die Menschen
eben sehen, wo es einen gläubigen Menschen ausmacht. Aber, vorsichtig, damit ist noch
keine Frucht für Gott gebracht. Ich kann sehr viele gute Werke tun und habe doch keine
Frucht für Gott. Warum? Frucht für Gott kommt nur hervor, wenn die Beweggründe auch
stimmen. Wir finden das im Kolosserbrief, da heißt
es in Kapitel 1, Vers 10, in jedem guten Werk fruchtbringend. Gott möchte natürlich,
dass wir gute Werke betreiben, die auch aus guten Beweggründen zustande kommen. Aber
wir müssen natürlich leider bekennen, dass wir manchmal auch sehr eigennützig sind,
gute Werke zu betreiben. Da wundert sich die Mutter auf einmal, warum das Kind so gerne
in der Küche helfen möchte. Und dann nach einer halben Stunde sagt das Kind, ja, ich
wollte dir noch das eine sagen. Und dann weiß man, warum gute Werke betrieben worden sind.
Man wollte gut Wetter machen. Und vielleicht denkt ihr jetzt, jetzt sind wir Kinder schon
wieder dran und wir Menschen Erwachsenen, wir machen das noch viel feiner. Wir machen
das nämlich so, indem die anderen das gar nicht mitbekommen. Aber das gleiche Fleisch
ist auch in mir und in jedem, der hier sitzt. Gute Werke zu betreiben.
Wir sind am Ende dieses Titusbriefes angekommen und unser Gebet und unser Wunsch ist, dass
der Herr Jesus hilft, dass das einen Nutzen hat für unseren Weg, den wir noch zu gehen
haben. Wie endet der Brief? Wollen wir uns diesen letzten Satz noch einmal zu Herzen
nehmen? Um das zu tun, was der Apostel Paulus Titus aufgeschrieben hat, sagt er, die Gnade
sei mit euch allen. Wenn irgendetwas zum Nutzen ist aus diesen Vorträgen für unser
Leben, dann ist das nur Gnade. …