Zielorientiertes Christenleben
ID
eab004
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:03:53
Anzahl
3
Bibelstellen
1.Thessalonicher 1-3
Beschreibung
3 Vorträge:- 1. Thessalonicher 1
- 1. Thessalonicher 2
- 1. Thessalonicher 3
Automatisches Transkript:
…
Erstens, dass wir als Christen ein Ziel vor Augen haben und das Zweite, dass wir auf dieses Ziel hin leben.
Und diese beiden Punkte, das Ziel auf der einen Seite und das Leben zu diesem Ziel hin,
das finden wir eigentlich sehr schön in dem ersten Thessalonicher Brief beschrieben.
Die Thessalonicher hatten ein Ziel vor Augen, nämlich, dass der Herr Jesus wiederkommen würde.
Der Herr Jesus Christus war ihre Hoffnung, das war ihr Ziel und auf dieses Ziel hin lebten sie jetzt im Dienst für Gott.
Wir wollen heute Abend das erste Kapitel aus dem ersten Thessalonicher Brief lesen,
aber bevor wir das tun, wollen wir zunächst einige Verse aus Apostelgeschichte 17 dazu lesen.
Apostelgeschichte 17, Abvers 1
Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war.
Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften,
indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste,
und dass dieser der Jesus, den ich euch verkündige, der Christus ist.
Und etliche von ihnen glaubten und gesellten sich zu Paulus und Silas und von den anbetenden Griechen eine große Menge und der vornehmsten Frauen, nicht wenige.
Die Juden aber wurden voll Leides und nahmen etliche böse Männer vom Gassenpöbel zu sich,
machten einen Volksauflauf und brachten die Stadt in Aufruhr,
und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie unter das Volk zu führen.
Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und riefen,
Diese, welche den Erdkreis aufgewiegelt haben, sind auch hierher gekommen, welche Jason beherbergt hat.
Und diese alle handeln wieder die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, dass ein anderer König sei, Jesus.
Sie beunruhigten aber die Volksmenge und die Obersten der Stadt, als sie dies hörten.
Und nachdem sie von Jason und den übrigen Bürgschaft genommen hatten, entließen sie dieselben.
Und dann aus dem ersten Thessalonicherbrief, Kapitel 1
Paulus und Silvanus und Timotheus, der Versammlung der Thessalonicher in Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, Gnade euch und Friede!
Wir danken Gott alle Zeit für euch alle, indem wir euer Erwähnen in unseren Gebeten unablässig eingedenk eures Werkes des Glaubens
und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus vor unserem Gott und Vater,
wissend von Gott geliebte Brüder eurer Auserwählung.
Denn unser Evangelium war nicht bei euch im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit,
wie ihr wisset, was wir unter euch waren um euretwillen.
Denn ihr seid unsere Nachahmer geworden und des Herrn, indem ihr das Wort aufgenommen habt in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes,
sodass ihr allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaia zu Vorbildern geworden seid.
Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen nicht allein in Mazedonien und in Achaia,
sondern an jedem Ort ist euer Glaube an Gott ausgebreitet worden,
sodass wir nicht nötig haben, etwas zu sagen, denn sie selbst verkündigen von uns,
welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt,
dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten,
den er aus den Toten auferweckt hat, Jesum, der uns errettet von dem kommenden Zorn.
Soweit Gottes Wort.
Der erste Thessalonicher Brief nimmt unter den Briefen des Neuen Testamentes
und unter den Briefen des Apostels Paulus einen ganz besonderen Platz ein.
Und das aus zwei Gründen.
Zunächst ist es wohl so, dass dieser Brief der erste Brief gewesen ist, den der Apostel Paulus geschrieben hat.
Wir wissen ja, dass der größte Teil der Briefe des Neuen Testamentes aus der Feder des Apostels Paulus ist.
Und hier haben wir sozusagen seinen Erstlingsbrief vor uns.
Und das merkt man auch, wenn man diesen Brief liest.
Wir haben hier nicht so tiefgehende Wahrheiten, wie wir in anderen Briefen finden,
aber wir haben hier Unterweisung für unser praktisches Christenleben auf dem Weg zum Ziel hin.
Das zweite, was diesen Brief eigentlich einen besonderen Brief macht, ist die Tatsache,
dass dieser Brief an ganz junge Gläubige geschrieben worden ist.
Diese Thessalonicher, an die der Apostel Paulus schrieb, waren noch nicht sehr lange, vielleicht einige Monate,
ein Eigentum des Herrn Jesus und sie hatten auch noch relativ wenig Belehrung empfangen.
Wir haben aus Apostelgeschichte 17 gelesen, wie der Apostel Paulus in Thessalonich war
und wir haben dort gefunden, dass er sich an drei Sabbaten mit ihnen unterredete.
Er ist also irgendwie eine Zeitperiode zwischen gut zwei Wochen und knapp vier Wochen bei den Thessalonichern gewesen
und hat sie unterwiesen.
Und obwohl diese Thessalonicher noch sehr jung im Glauben waren, sehen wir doch,
dass der Apostel Paulus ihnen ein ganz hervorragendes Zeugnis ausstellen kann.
Dieser Brief atmet eigentlich, wenn man ihn liest, so die Frische des Glaubenslebens eines jungen Gläubigen.
Eine Frische im Glaubensleben auf dem Weg zum Ziel hin, von der wir sicherlich alle viel lernen können.
Und gerade das erste Kapitel zeigt uns, welch ein wunderbares Zeugnis der Apostel Paulus diesen Gläubigen ausstellen konnte.
Ein Zeugnis, wo wir sicherlich sagen müssen, das könnte von uns so kaum gesagt werden.
Nun, wenn wir diesen Brief in der richtigen Weise verstehen wollen, dann ist es gut, wenn wir uns ein wenig kurz mit dem Hintergrund des Briefes und der Briefempfänger beschäftigen.
Das ist eigentlich immer gut, wenn wir das tun, wenn wir einen Brief im Neuen Testament lesen,
dass wir zunächst einmal uns die Frage stellen, wer waren denn die Empfänger, in welchen Umständen haben sie sich befunden
und was war der Anlass, warum der Brief geschrieben wurde.
In vielen Fällen können wir diese Fragen beantworten und dann hilft uns das weiter.
In manchen Fällen wissen wir natürlich auch nicht so viele Einzelheiten.
Aber hier bei den Thessalonichern können wir sehr gut den Hintergrund erkennen und wir haben das in Apostelgeschichte 17 gelesen.
Nun, hier in Apostelgeschichte 17 sind wir auf der zweiten Missionsreise des Apostels Paulus.
Und wir wissen, dass ihn diese zweite Missionsreise zum ersten Mal überhaupt auf unserem Kontinent nach Europa geführt hat.
In Kapitel 16 sehen wir, wie der Apostel Paulus unter der Leitung des Heiligen Geistes so Richtung Nordwesten Kleinasiens zog,
wie er dann von Troas aus übersetzte und nach Philippi kam, die erste europäische Stadt, in der das Evangelium verkündigt wurde.
Und wir kennen die Geschichte gut, wie der Apostel Paulus in Philippi behandelt wurde,
wie es ihm sehr schlecht erging, wie er ins Gefängnis kam und wie er dann von Philippi aus weiterging nach Thessalonich.
Das war vielleicht eine Distanz von 150 Kilometern, die zu Fuß zurückgelegt wurden, hier durch Amphipolis und Apollonia
und dann kamen sie nach Thessalonich.
Thessalonich war zu der damaligen Zeit, als der Apostel Paulus diese Stadt besuchte, eine recht große Stadt.
Man nimmt an, dass diese Stadt etwa 200.000 Einwohner gehabt hat.
Es war eine römische Niederlassung, eine selbstständige Stadt, die an einer Handelsstraße lag, die von Rom nach Kleinasien führte.
Eine bedeutende Stadt, in der viele Menschen wohnten und in der auch offensichtlich eine ganze Reihe von Juden lebten,
denn wir haben gelesen, dass es dort eine Synagoge der Juden gab.
Nun, wir haben dann gelesen, wie es dem Apostel Paulus hier in Thessalonich ergangen ist,
wie er das Wort verkündigt hat an drei Sabbaten und wie er dann durch die Verfolgung, die entstand, weiterziehen musste, weiter Richtung Süden.
Nun, wenn wir sehen, was der Apostel Paulus den Thessalonichern hier in Apostelgeschichte 17 als Botschaft verkündigt hat,
dann hilft uns das ein ganzes Stückchen weiter, die Briefe an die Thessalonicher zu verstehen.
Wenn wir das so im Zusammenhang lesen in Apostelgeschichte 17, dann finden wir eigentlich zwei wichtige Kernpunkte,
die die Botschaft des Apostels Paulus beinhalteten.
Das erste haben wir in Vers 3, Apostelgeschichte 17, wo wir lesen, dass Paulus ihnen aus den Schriften eröffnete und darlegte,
dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste und dass dieser Jesus, den ich euch verkündige, der Christus ist.
Die Schriften, das war das alte Testament, was damals den Juden zur Verfügung stand, worin sie lasen,
und aus diesen Schriften heraus erklärt der Apostel Paulus seinen Zuhörern, dass der Herr Jesus der Christus ist,
der Mann Gottes, der gesalbte Gottes, aber dass er ein Christus ist, der leiden und aus den Toten auferstehen musste.
Es fällt uns vielleicht auf, dass hier nicht steht, dass der Christus sterben und aus den Toten auferstehen musste,
sondern hier steht, er musste leiden und aus den Toten auferstehen.
Natürlich ist es wichtig, dass der Herr Jesus sterben musste. Das finden wir an anderen Stellen.
Aber hier liegt die Betonung darauf, dass der Apostel Paulus einen leidenden Christus verkündigte.
Und dieser Gedanke an Leiden, an Drangsale, an Schwierigkeiten, der zieht sich eigentlich durch beide Thessalonicher Briefe.
Wir haben das in Kapitel 1 schon gelesen, dass sie das Wort aufgenommen hatten in vieler Drangsa.
Und deshalb stellte Apostel Paulus ihnen den Herrn Jesus vor als den leidenden Christus, als den, der durch Leiden zur Herrlichkeit ging.
Er musste leiden, aber er ist auferstanden.
Der Jesus war auf dieser Erde und ist immer noch der Verworfene.
Und der Apostel Paulus zeigt hier den Thessalonichern, dass ein Leben in der Nachfolge des Herrn Jesus
bedeutet, dass wir einem zwar auferstandenen und lebenden Herrn nachfolgen,
aber einem Herrn nachfolgen, der hier auf dieser Erde gelitten hat.
Der hier auf dieser Erde durch Leiden gehen musste, durch den Tod gehen musste, auferstanden ist und dann zur Herrlichkeit ging.
Das ist der Jesus, den ich euch verkündige. Er ist der Christus.
Er verbindet sie also mit einem lebenden, aber hier auf der Erde verworfenen Christus.
Das ist der erste wichtige Punkt der Belehrung, den wir hier in Apostelgeschichte 17 finden.
Den zweiten Punkt, auf den ich hinweisen möchte, finden wir in Vers 7.
Da sehen wir, dass die Feinde des Apostels Paulus selbst sicherlich ungewollt einen ganz wichtigen Punkt erwähnen,
den der Apostel Paulus gepredigt hatte.
Diese alle, heißt es dort, handeln wieder die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, dass ein anderer König sei, Jesus.
Sie hatten wohl zugehört, was der Apostel Paulus gepredigt hatte und er hatte den Thessalonichern den Herrn Jesus als den König gepredigt.
Als den König seines Reiches. Jetzt ein verworfener König, aber ein König, der wiederkommen würde, um sein Reich hier auf dieser Erde in Macht und Herrlichkeit aufzurichten.
Diesen König, diesen Herrn, hatte der Apostel Paulus den Thessalonichern verkündigt.
Auf der einen Seite ein verworfener, ein leidender Christus, aber auf der anderen Seite ein König, der ein Reich hat.
Jetzt ein verworfener König, aber bald in der Zukunft ein König, der in Macht und Herrlichkeit auf dieser Erde sein Reich aufrichten würde, um hier zu herrschen.
Wir sehen, wie diese beiden Gedanken miteinander verbunden sind.
Der Herr Jesus ist durch Leiden zur Herrlichkeit gegangen und er wird bald in Herrlichkeit als König hier auf dieser Erde erscheinen, um in Macht und Herrlichkeit zu regieren.
Und der Weg der Christen, der Weg derer, die diesem Jesus nachfolgen, könnte das ein anderer Weg sein, als der Weg, den der Herr Jesus gegangen ist.
Es ist ein Weg, der durch Leiden zur Herrlichkeit geht.
Und diese beiden Punkte finden wir in dem ersten Thessalonicher Brief immer wieder.
Wir sehen die Schwierigkeiten und Probleme und Drangsale, Verfolgungen, durch die die Thessalonicher gingen, auf der einen Seite.
Aber wir sehen auf der anderen Seite, dass sie diesen Augenblick, wo der Herr Jesus als König seines Reiches hier auf der Erde in Macht und Herrlichkeit erscheinen würde, ganz fest im Auge hatten.
Sie warteten täglich auf diese Erscheinung des Herrn Jesus, um hier auf dieser Erde sein Reich in Macht und Herrlichkeit zu gründen.
Sie hatten sich bekehrt, so haben wir es am Ende von Kapitel 1 gelesen, um Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten.
Die Thessalonicher lebten in der täglichen Erwartung des Herrn Jesus. Und sie lebten so sehr in dieser Erwartung des Erscheinens des Herrn Jesus auf dieser Erde, dass sie nun durch eine Tatsache, durch ein Geschehen in ihrer Mitte sehr beunruhigt waren.
Da waren solche in ihrer Mitte, von ihren Brüdern und Schwestern, die heimgerufen worden waren. Die starben.
Und nun kam die Frage bei den Thessalonichern auf, ja was ist denn mit denen, die jetzt von uns gestorben sind, die heimgegangen sind, wenn der Herr Jesus kommt, um sein Reich in Herrlichkeit zu gründen auf dieser Erde.
Was passiert denn dann mit denen? Sie warteten so sehr darauf, dass der Herr Jesus sichtbar erscheinen würde, dass sie nun beunruhigt waren.
Was ist denn nun mit denen, die in der Zwischenzeit heimgehen? Und das ist der Grund, warum der Apostel Paulus ihnen diesen ersten Brief schreibt.
Er sagt in Kapitel 4, wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unkundig seid.
Das war der eigentliche Grund in Kapitel 4, Vers 13, warum der Apostel Paulus ihnen diesen Brief schrieb.
Nun, der Apostel Paulus war in der Zwischenzeit von Thessalonich aus weitergezogen. Er war weitergegangen nach Berör.
Und von dort hatte er Timotheus und Silas zurückgelassen, war dann nach Athen vorausgegangen, weiter nach Süden.
Athen lag in der Provinz Achalia, die wir ja auch in Kapitel 1 gefunden haben, während Thessalonich in Mazedonien liegt.
Von Athen aus hatte der Apostel Paulus dann Timotheus und Silas zurückgeschickt nach Thessalonich, um zu sehen, wie es diesen jungen Gläubigen ergangen war.
Paulus war dann weitergezogen von Athen aus weiter südlich nach Korinth. Und dort in Korinth hat er dann den Timotheus wieder getroffen und den Silas.
Und dann hatte offensichtlich Timotheus und Silas dem Apostel Paulus diese Frage der Thessalonicher vorgelegt, was denn nun mit den entschlafenen Gläubigen sein würde.
Und dann hat der Apostel Paulus dort in Korinth, wo er ja anderthalb Jahre gewesen ist, zum ersten Mal Feder und Papier ergriffen
und hat den Thessalonichern, seinen geliebten Brüdern, diesen ersten Brief geschrieben, indem er ihnen ihre Frage beantwortete.
Aber das Schöne ist, dass der Apostel Paulus nicht nur einfach diese Frage beantwortet, was denn mit den entschlafenen Gläubigen passieren würde,
sondern er gibt ihnen darüber hinaus weitergehende Belehrungen.
Und das ist eigentlich ein Grundsatz, der auch für uns immer wieder Gültigkeit hat.
Wenn wir Fragen haben, wenn uns etwas aus Gottes Wort nicht klar ist, und wir bitten Gott um Beantwortung, um Hilfe,
dann zeigt er uns in der Regel viel mehr als das, was wir eigentlich wissen wollten.
Der Apostel Paulus erklärt ihnen hier, dass die entschlafenen Gläubigen nicht im Nachteil wären.
Er erklärt ihnen, dass der Herr Jesus, bevor er in Macht und Herrlichkeit als König auf dieser Erde erscheinen wird,
kommt, um die Seinen, die Lebenden und die Entschlafenen zunächst zu sich zu entrücken
und dann mit allen seinen Heiligen auf dieser Erde zu erscheinen.
Aber wir müssen bis Kapitel 4 warten, bis uns das ausführlich erklärt wird.
Nun, wir haben heute Abend das erste Kapitel gelesen und dieses erste Kapitel zeigt uns in ganz besonderer Weise das Zeugnis,
dass der Apostel Paulus diesen Thessalonikern ausstellen konnte.
In Kapitel 2, was wir so Gott will morgen ein wenig näher besehen wollen,
sehen wir dann mehr das Beispiel des Apostels Paulus vor uns, obwohl wir das auch hier schon finden werden.
Nun, Paulus verbindet sich in seinem Grußwort mit seinen Brüdern Silvanus und Timotheus.
Der Silvanus, das ist der Silas, den wir des Öfteren im Neuen Testament begegnen,
der auch später ein Mitarbeiter des Apostels Petrus war,
und Timotheus, den wir auch aus vielen Stellen kennen, diesen jüngeren Brüder,
der dem Apostel Paulus geholfen hat und der mit dem Apostel Paulus diente.
Er sagt hier einfach Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessaloniker in Gott dem Vater.
Er stellt sich hier nicht als Apostel vor.
Es gibt eine Reihe von Briefen, wo der Apostel Paulus sich einfach Paulus nennt
und es gibt andere Briefe, wo er sich als Apostel vorstellt.
Und wenn wir an den Galaterbrief denken, dann sehen wir, dass er sogar sehr betont, dass er ein von Gott berufener Apostel war.
Warum diese Unterschiede?
Nun, wenn wir die Briefe sehen, wo Paulus sich als Apostel vorstellt, dann finden wir,
dass das entweder Briefe sind, wo er uns grundlegende Wahrheiten mitteilt,
neue Offenbarungen, die er von Seiten Gottes bekommen hatte,
oder dass es Briefe sind, wo der Apostel Paulus mit sehr deutlichen Worten auf Missstände hinweisen muss.
Beides finden wir hier nicht und deshalb weist der Apostel Paulus auch nicht auf sein Apostelamt hin.
Er redet die Thessaloniker an als Versammlung der Thessaloniker in Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus.
Diesen Gruß finden wir in ähnlicher Form nur noch im 2. Thessalonikerbrief.
Der Versammlung der Thessaloniker in Gott dem Vater.
Es ist hier nicht die Versammlung Gottes in Thessalonich, sondern es ist die Versammlung der Thessaloniker in Gott.
Und ich denke, das weist uns darauf hin, dass wir hier nicht so sehr den Gedanken haben
an die Versammlung nach den Ratschlüssen Gottes, so wie wir sie im Epheserbrief finden oder im Kolosserbrief finden,
sondern dass der Apostel Paulus oder der Geist Gottes uns hier sagen will,
dass diese Versammlung die Summe der Gläubigen in Thessalonich war
und dass sie gemeinsam jetzt eine ganz wunderbare und neue Beziehung kannten, die sie vorher nicht hatte.
Es geht hier um die Beziehung dieser Gemeinschaft von Gläubigen, dieser Versammlung von Gläubigen in Thessalonich.
Und das war eine zweifache Beziehung.
Erstens eine Beziehung zu Gott dem Vater und zweitens eine Beziehung zu dem Herrn Jesus Christus.
Wir haben hier eigentlich eine Anspielung sowohl auf den Dienst von Paulus in dem Gedanken der Versammlung
als auch eine Anspielung auf den Dienst von Johannes, wenn wir an die Beziehung zu Gott dem Vater denken
und wir haben eine Anspielung auf den Dienst von Petrus, wenn wir an den Herrn Jesus Christus denken.
Paulus war die Wahrheit von der Versammlung von der Kirche oder Gemeinde Gottes anvertraut.
Johannes spricht uns von der Familie Gottes und daran erinnert Paulus hier, es ist eine Versammlung in Gott dem Vater.
Ist das nicht auch ein wunderbarer Gedanke für uns heute, dass wir, so wie wir zusammengestellt sind,
persönlich aber auch gemeinsam eine lebendige Beziehung haben zu Gott als unserem Vater.
Wir kennen Gott als Gott, den Allmächtigen, als den, der alles kann, der Allmächtige, der Allwissende und der Allgegenwärtige,
den Schöpfer von Himmel und Erde, aber wir kennen diesen großen und gewaltigen Gott als unseren Vater, der uns lieb hat.
Wenn Gott uns vorgestellt wird als der Schöpfer, als Gott, dann sehen wir seine Macht,
aber wenn er uns vorgestellt wird als Vater, dann sehen wir seine Liebe zu uns.
Und diese Beziehung zu einem liebenden Vater im Himmel, die hat jeder, der aus Gott geboren ist.
Der Apostel Johannes schreibt in Johannes 2, ich schreibe euch Kindlein, weil ihr den Vater erkannt habt.
Das ist eine Sechnung, eine Beziehung eines jeden Kindes Gottes, sei es noch so jung im Glauben, Gott als liebenden Vater zu kennen.
Aber dann gibt es eine Beziehung zu dem Herrn Jesus Christus.
Das lässt uns daran denken, was der Apostel Petrus in seinem Brief schreibt, dass er uns den Herrn Jesus vorstellt als den Herrn.
Schon in Apostelgeschichte 2 ist es Petrus, der zu den Juden sagt, Gott hat ihn zum Herrn und zum Christus gemacht.
Liebe Freunde, es ist etwas Herrliches daran zu denken, dass wir den Herrn Jesus als unseren Heiland kennen.
Das ist eine glückliche Beziehung.
Und ich bete zu dem Herrn Jesus, dass jeder, der hier ist heute Abend, diese Beziehung zu dem Herrn Jesus als Heiland kennt.
Und dafür dürfen wir dem Herrn Jesus jeden Tag danken.
Aber damit geben wir uns nicht zufrieden.
Wir haben nicht nur eine Beziehung zu ihm als unserem Heiland, sondern er ist auch unser Herr.
Er ist derjenige, der über unser Leben zu sagen hat.
In Römer 10 weist der Apostel Paulus darauf hin, dass wir den Herrn Jesus als Herrn bekennen.
Und das ist eine Voraussetzung dazu, dass wir errettet werden.
Wir haben also diese doppelte Beziehung.
Wir kennen Gott als unseren Vater, der uns liebt.
Aber wir kennen auch den Herrn Jesus Christus als Herrn.
Es ist Jesus Christus.
Der Erniedrigte, der hier auf der Erde war.
Der gesalbte Gottes, jetzt im Himmel, zur rechten Gottes.
Er ist unser Herr, der über unser Leben zu sagen hat.
Gnade euch und Friede.
Der Segenswunsch des Apostels Paulus.
Unsere Stellung ist in Gott dem Vater und in dem Herrn Jesus Christus.
Unsere technische Sechnung ist Gnade und Friede.
Die Gnade rahmt unser ganzes christliches Leben ein.
Wenn wir an die Vergangenheit denken, sagt der Apostel Paulus in Titus 2.
Die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Sie bietet das Heil allen Menschen an, diese Gnade Gottes.
Wenn wir an die Gegenwart denken, dann sagt Gott zu dem Apostel Paulus.
Meine Gnade genügt dir.
Wenn wir an die Zukunft denken, dann lesen wir im 1. Petrusbrief,
dass wir völlig hoffen sollen auf die Gnade, die uns gebracht wird bei der Offenbarung des Herrn Jesus Christus.
Ob wir nach hinten sehen, ob wir um uns herum sehen oder ob wir nach vorne sehen.
Es ist immer die Gnade, die uns umgibt.
Und dieses Bewusstsein der Gnade, das ist es, was uns hier gewünscht wird.
Und so ist es auch mit dem Frieden.
Wir haben Frieden mit Gott, das ist eine Sache.
Aber der Friede Gottes, den zu genießen, der Friede Gottes, der ruhig ist in allen Umständen,
das ist der Segenswunsch, den wir hier haben.
Wir danken Gott aller Zeit für euch alle, indem wir euer erwähnen in unseren Gebeten.
Wenn wir das Leben des Apostels Paulus betrachten, dann sehen wir, dass Paulus ein vielbeschäftigter Mann gewesen ist.
Paulus hat viel gereist, er hat gepredigt, er hat geschrieben, er hat sich unterhalten mit Menschen,
persönliche Seelsorge betrieben.
Aber wir finden immer wieder in seinen Briefen, dass der Apostel Paulus ein Mann des Gebetes gewesen ist.
Der hat viel gebetet.
Und hier sagt er, wir danken Gott aller Zeit für euch alle.
Der Apostel Paulus hat viele Bitten gehabt für die Gläubigen.
Viele Bitten sind uns auch niedergeschrieben in Gottes Wort.
Zu unserer Belehrung geschrieben.
Aber der Apostel Paulus hat über die vielen Bitten, die er hatte, nie das Danken vergessen.
Wir danken Gott für euch alle.
Ist das nicht auch etwas für uns, Gott zu danken für unsere Mitgeschwister?
Es ist leicht, sich zu beklagen über seine Mitgeschwister.
Dieses zu sehen, was nicht schön ist, das zu sehen, was nicht schön ist,
sich hierüber zu beschweren, das ist relativ einfach.
Aber zu danken für unsere Geschwister, das ist ein ganz glückliches Teil.
Mal wirklich bewusst zu überlegen, wenn ich an meinen Bruder denke, an meine Schwester denke,
vielleicht gerade an die, die ich nicht so gut leiden mag,
was kann ich hier finden, wo ich für danken kann?
Wenn es irgendeine Tugend gibt, wenn es irgendein Lob gibt,
sagt der Apostel Paulus in Philippa 4, dieses erwäget.
Wir sind so leicht und viel mit Negativen beschäftigt.
Mal überlegen, wofür kann ich danken, was Gott in meinem Bruder, in meiner Schwester bewirkt hat.
Dann werden wir unsere Geschwister sicherlich plötzlich in einem ganz anderen Licht sehen.
Indem wir euer erwähnen in unseren Gebeten,
darin liegt sicher, dass der Apostel Paulus auch Bitten gehabt hat für die Thessalonicher.
Aber dann sagt er unablässig ein Gedenk eures Werkes des Glaubens
und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus
vor unserem Gott und Vater.
Hier finden wir jetzt drei Kennzeichen der Thessalonicher,
die wir als innere Kennzeichen bezeichnen könnten.
Kennzeichen, die ihr neues Leben charakterisieren.
Nämlich Glaube, Liebe und Hoffnung.
Und diese drei Kennzeichen des christlichen Lebens finden wir ja oft im Neuen Testament beieinander erwähnt.
Ich möchte nur an 1. Korinther 13 erinnern.
Vielleicht die bekannteste Stelle, wo wir diese drei Stücke finden.
Aber hier lesen wir nicht einfach von Glaube, Liebe und Hoffnung,
sondern hier sehen wir, wie sich diese drei Dinge auch äußerten.
Nämlich wir lesen von Werken des Glaubens, von Bemühung der Liebe und von Ausharren der Hoffnung.
Der Glaube ist das Vertrauen und die Zuversicht, die wir auf Gott haben.
Der Glaube richtet sich auf Gott, aber der Glaube richtet sich auch auf eine unsichtbare Welt.
Der Glaube steht, in Gottes Wort, im Gegensatz zum Schauen.
Das, was wir sehen, das brauchen wir nicht zu glauben.
Wir glauben die Dinge, die unsichtbar sind.
Aber der Glaube macht die unsichtbaren Dinge zu einer Realität, zu einer Wirklichkeit.
Stellen wir uns einen Bagger vor, der auf einem Grundstück steht.
Und das Grundstück ist durch eine hohe Mauer von dem nächsten Grundstück unterteilt.
Und der Bagger greift mit seinem Arm jetzt über diese Mauer und nimmt das Erdreich von der anderen Seite und holt es herüber.
Mit einem solchen Greifarm möchte ich mal den Glauben vergleichen.
Er greift in die unsichtbare Welt hinein, in das, was Gott uns in seinem Wort sagt,
und nimmt es und macht es sich zum gegenwärtigen Besitz.
Aber Glauben zu haben ist eine Sache.
Aber von Glauben zu reden ist eine Sache.
Den Glauben zu beweisen ist eine andere Sache.
Und deshalb lesen wir hier von Werken des Glaubens.
Werke sind ein Ergebnis des Glaubens.
In Jakobus 2 lesen wir, dass der Glaube ohne Werke tot ist.
Werke sind ein Ergebnis, eine Folge des Glaubens.
Es ist nicht umgekehrt. Wir tun nicht Werke, um den Glauben zu bekommen,
sondern wir tun Werke, weil wir den Glauben bekommen haben.
Das wird uns ganz deutlich in Epheser 2 vorgestellt,
wo wir lesen, dass wir errettet sind, nicht aus Werken,
sondern errettet sind aus Glauben.
Und dann heißt es, wir sind Gottes Werk, geschaffen zu guten Werken,
die Gott so vorbereitet hat, dass wir in ihnen wandeln sollen.
Also, Werke sind ein Ergebnis des Glaubens. Sie beweisen unseren Glauben.
Das zweite, Bemühung der Liebe.
Der Glaube verbindet uns mit Gott. Die Liebe verbindet uns auch mit Gott.
Aber die Liebe verbindet uns auch.
Und ich denke, das ist hier der Gedanke mit unseren Mitgeschwistern.
Liebe, Bruderliebe, ist auch ein Beweis,
dass wir vom Tod in das Leben übergegangen sind.
Und hier lesen wir von der Bemühung der Liebe.
Dieses Wort Bemühung, was hier gebraucht wird,
bedeutet eine wirkliche Anstrengung, sich bis zur Erschöpfung verausgaben.
Solche Bemühung der Liebe für unsere Geschwister.
In dieser Welt heißt es, jeder ist sich selbst der Nächste,
aber doch nicht meine Geschwister.
Aber hier heißt es Bemühung der Liebe.
Wir dürfen uns um unsere Geschwister bemühen
und die Triebfeder dazu darf die Liebe sein.
Und das Ausharren der Hoffnung.
Die Hoffnung richtet sich auf den Herrn Jesus Christus,
der wiederkommen wird.
Der Glaube richtet sich auf Gott.
Die Liebe verbindet uns mit den Mitgeschwistern.
Und die Hoffnung richtet sich auf den Herrn Jesus.
Und in dieser Hoffnung sollen wir ausharren.
Man kann auch Hoffnung haben, ohne auszuharren.
Aber es sollte hier ein Ausharren der Hoffnung sein.
Und in den Umständen, in denen die Thessalonicher sich befanden,
hatten sie dieses Ausharren wirklich nötig.
Und später lesen wir, dass der Apostel Paulus bittet,
dass Gott sie hinführen möge zu dem Ausharren des Christus.
Der Herr Jesus hart auch aus, er wartet nämlich, dass er kommen kann,
um die Seinen Heim zu holen.
Nun wir haben hier eine junge Versammlung, eine junge Gemeinde von Gläubigen,
die durch diese Dinge Glaube, Liebe und Hoffnung gekennzeichnet wird.
Wenn wir ab Offenbarung 2 aufschlagen, dann finden wir einen Brief
an eine Versammlung gerichtet, die schon lange bestand.
Eine Versammlung, in der viele Wahrheiten bekannt waren.
Eine Versammlung, der ja die höchsten Wahrheiten im Neuen Testament geoffenbart wurden.
Die Versammlung der Epheser.
Und dort schreibt der Apostel Johannes, geleitet durch den Heiligen Geist,
wohl von Werken, er schreibt auch von Bemühung und er schreibt auch von Ausharren.
Aber Glaube, Liebe und Hoffnung suchen wir da in Offenbarung 2 vergeblich.
Nach außen hin sah alles noch gut aus.
Aber die inneren Motive bei den Ephesern waren nicht mehr die richtigen.
Und der Herr Jesus muss dieser Versammlung sagen, ich habe wider dich,
dass du deine erste Liebe verlassen hast.
Hier das Gegenteil. Junge Gläubige, jung im Glauben,
aber dass sie gehört hatten, was sie gelernt hatten, setzten sie im täglichen Leben um.
Und das war der Grund, warum der Apostel Paulus dann sagen kann,
Wissen von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung.
Wie konnte der Apostel Paulus denn wissen, dass diese Gläubigen auserwählt waren?
Hatte er Einsicht in das Buch des Lebens und bevor er nach Thessalonik ging,
konnte er nachgucken, wer auserwählt war und wer nicht auserwählt war.
Oh nein, das konnte der Apostel Paulus nicht.
Er wusste um ihre Auserwählung, weil die Früchte in ihrem Leben sichtbar wurden.
Warum wissen wir so oft heute nicht, ob jemand wirklich errettet ist oder nicht?
Ist das nicht der Grund, weil man es nicht richtig sieht?
Hier bei den Thessalonikern konnte man es richtig sehen.
Kann man es an mir, kann man es an dir richtig sehen, dass wir Auserwählte sind, dass wir dem Herrn Jesus angehören?
Denn unser Evangelium war nicht bei euch im Wort allein,
sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit,
wie ihr wisset, was wir unter euch waren, um eurer Willen.
Jetzt schreibt der Apostel Paulus kurz darüber, wie sein Evangelium bei den Thessalonikern war und was es bewirkt hat.
Es war nicht im Wort allein.
Natürlich, wenn das Evangelium gebracht wird, dann wird es zunächst durch Worte gebracht.
Das ist klar. Entweder wir lesen es oder wir hören es.
Das Evangelium wird durch Worte gebracht, aber es bewirkt etwas.
Es bewirkt nämlich Kraft als erstes.
Ich schäme mich des Evangeliums nicht, sagt der Apostel Paulus in Römer 1,
denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.
Es ist im Heiligen Geist.
Der Heilige Geist wirkt, wenn das Wort gebracht wird, ein Werk im Herzen eines Menschen.
Und wenn ein Mensch sich dem Wort unterwirft, empfängt er den Heiligen Geist.
Und es ist in großer Gewissheit.
Wenn wir das Evangelium annehmen, das Wort hören und aufnehmen,
dann verursacht das bei uns keine Unsicherheit, keine Ungewissheit.
Wir stehen nicht so auf einem wackeligen Brett auf dem Wasser,
sondern Gott stellt uns auf einen festen Boden.
Er gibt uns Gewissheit.
Den Korinthern schreibt der Apostel Paulus im 15. Kapitel, dass sie durch das Evangelium stehen.
Das Evangelium gibt uns eine feste Stellung in Gott.
Aber dann sagt der Apostel Paulus, wie ihr wisset, was wir unter euch waren, um euretwillen.
Er sagt hier nicht, ihr wisst, was wir unter euch geredet haben,
sondern er sagt, ihr wisst, was wir unter euch waren.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der uns im Kapitel 2 morgen noch ausführlicher beschäftigen wird.
Es ist bei dem Diener, bei dem, der das Evangelium bringt, nicht nur eine Frage dessen, was er sagt,
sondern es ist eine Frage dessen, wie er sich verhält.
Wir predigen nicht nur durch unsere Worte, sondern wir predigen durch unser Verhalten.
Und ich möchte sagen, wir predigen sogar in erster Linie durch unser Verhalten
und dann predigen wir durch unsere Worte.
Bei dem Herrn Jesus war das auch so.
In Apostelgeschichte 1 lesen wir von dem Herrn Jesus von dem, was er anfing sowohl zu tun als auch zu lehren.
Nicht zu lehren und zu tun, sondern zu tun und zu lehren.
Wir predigen in erster Linie durch unser Verhalten, in zweiter Linie natürlich auch durch unsere Worte.
Aber wenn diese beiden Dinge nicht im Gleichklang miteinander sind, dann ist etwas schief.
In Philippa 4 sagt der Apostel Paulus auch den Philippen, dass sie etwas an ihm gesehen hatten.
Sie hatten etwas gehört, aber sie hatten auch etwas gesehen.
Und darin sollten sie seine Nachahmer sein.
Aber wir sehen, dass das im Leben des Herrn Jesus auch zueinander gepasst hat.
Der Herr Jesus ist durch tiefe Leiden gegangen, durch Drangsal gegangen hier auf der Erde.
Aber er hat doch in seinem Inneren immer eine tiefe Freude gehabt.
In tiefster Not und in tiefster Drangsal konnte er doch sagen, ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde.
Und wir finden hier Drangsal und Freude als zwei Kennzeichen des Reiches Gottes, so wie wir es heute erleben.
Das Reich Gottes ist für uns heute gekennzeichnet dadurch, dass wir mit dem Herrn Jesus verworfen sind.
Er ist verworfen als König und wir als seine Nachfolger sind auch mit ihm verworfen.
Auch wenn wir heute von dieser Drangsal nur wenig verspüren.
Und doch sagt der Apostel Paulus zu Timotheus, dass alle die gottselig leben werden, verfolgt werden.
In der einen oder anderen Weise, aber gleichzeitig dürfen wir auch die Freude des Heiligen Geistes genießen.
Wir dürfen uns in dem Herrn Jesus freuen, heute schon.
Freude wird ein Kennzeichen des Reiches Gottes in der Zukunft sein.
Aber wir dürfen diese Freude in dem gleichen Reich, wo wir mit dem Herrn Jesus verworfen sind, heute schon genießen.
Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sagt der Apostel Paulus den Römern, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.
Aber dann haben wir hier in diesen Versen 6, 7 und 8 drei weitere Kennzeichen der Thessalonicher.
Jetzt keine inneren Kennzeichen mehr, sondern jetzt haben wir drei äußere Kennzeichen.
Erstes Kennzeichen, ihr seid Nachahmer geworden. Zweites Kennzeichen, ihr seid Vorbilder geworden.
Drittes Kennzeichen, ihr seid Zeugen geworden, in dem das Wort erschollen ist.
Drei wichtige Kennzeichen wieder, die uns auf dem Weg zum Ziel hin charakterisieren dürfen.
Nachahmer geworden, ihr seid unsere Nachahmer geworden und des Herrn.
Damit fängt es an, es fängt nicht mit dem Zeugnis an, sondern es fängt damit an nachzuahmen.
Damit ist wieder unser Verhalten angesprochen.
Der Apostel Paulus konnte sagen, wenn ihr mich nachahmt, ahmt ihr den Herrn Jesus nach, weil Paulus den Herrn Jesus nachahmte.
So dürfen auch wir als erstes Nachahmer des Herrn Jesus sein.
Wenn wir ihn nachahmen wollen, müssen wir ihm nachfolgen und wir müssen ihn gut kennen.
Wir müssen uns mit dem Herrn Jesus beschäftigen, mit seinem Leben, seine Gesinnung soll in uns zu sehen sein.
Philippa 2, das ist das Innere und wir sollen in seinen Fußspuren nachfolgen.
1. Petrus 2, das ist mehr der äußere Gedanke.
Aber nachahmen können wir nur, wenn wir den Herrn Jesus kennen.
Wenn wir nachahmen, wenn wir den Herrn Jesus anschauen, mit ihm beschäftigt sind,
dann wird sein Bild in uns gestaltet werden und dann strahlt das wiederum ab.
Und wir werden zu Vorbildern für andere.
Und auch Vorbild sein hat es wieder zuerst mit unserem Verhalten zu tun.
Das fängt in der Familie an. Unsere Kinder sind da ganz scharfe Beobachter.
Die sagen uns sehr, sehr schnell, wenn wir mit unseren Worten, wir als Eltern mit unseren Worten über das hinausgehen, was wir ihnen vorleben.
Das decken die Kinder schonungslos auf und das ist auch manchmal gut, wenn wir das von unseren Kindern hören.
Aber das ist auch im Allgemeinen ein wichtiger Grundsatz.
Vorbilder sein, etwas vormachen, bevor wir etwas vorsagen.
Und das Reden ist viel einfacher als das Tun.
Aber dann das Dritte. Und der Apostel sagt hier, ihr seid allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaia zu Vorbildern geworden.
Das müssen wir uns mal vorstellen. Das waren große Gebiete.
Mazedonien im Norden, Achaia im Süden.
Und damals gab es noch kein Telefon, es gab keine Zeitung, es gab kein Radio oder sonst was, wo das verbreitet werden konnte,
sondern das ging von Mund zu Mund.
Und trotzdem hatte sich das in so kurzer Zeit über einen so großen Raum hin verbreitet, waren die Thessalonicher zu Vorbildern geworden.
Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein in Mazedonien und in Achaia, jetzt geht es noch weiter,
sondern an jedem Ort ist euer Glaube an Gott ausgebreitet worden, sodass wir nicht nötig haben, etwas zu sagen.
Das Zeugnis der Thessalonicher war dem Paulus eine Hilfe bei der Verkündigung des Evangeliums.
Ach, wie oft ist unser Verhalten ein Hindernis bei der Verkündigung der herrlichen Botschaft von der Gnade Gottes.
Hier war es anders. Das Wort des Herrn ist von euch aus erschollen.
Sie waren auch Zeugen, Nachahmer, Vorbilder und Zeugen.
Und dann in Vers 9, denn sie selbst verkündigen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch vor den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt.
Hier sehen wir jetzt, was von den Thessalonichern nach außen hin so deutlich sichtbar geworden war,
natürlich auf der einen Seite der Eingang des Apostels Paulus bei den Thessalonichern, wie sie ihn aufgenommen hatten,
aber auf der anderen Seite, wie sie sich bekehrt hatten von den Götzenbildern zu Gott.
Hier sehen wir sehr schön, was Bekehrung bedeutet.
Bekehrung bedeutet, dass man sich von etwas wegwendet und zu etwas hinwendet.
Hier heißt es, ihr habt euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt.
Wir Menschen sind von Natur aus immer in irgendeine Richtung hin orientiert.
Und der Mensch von Natur ist orientiert zu den Götzen hin.
Er ist orientiert zur Sünde hin. Er ist orientiert zum Tod hin.
Und von diesen Dingen wendet er sich weg. Er wendet sich von diesen Dingen weg und er wendet sich zu Gott.
Bekehrung ist also ein Wechsel unserer Orientierung.
Ist ein Wechsel unserer Stellung von etwas weg zu etwas hin.
Aber dieser Bekehrung, dieses äußerlichen Wechsels der Stellung geht etwas anderes voraus.
Und das ist die Buße. Und das finden wir an vielen Stellen, dass Buße und Bekehrung unbedingt zusammenhören.
In Apostelgeschichte 3 sagt Petrus den Juden, so tut nun Buße und bekehrt euch.
Wir wollen ein Vers noch lesen aus Apostelgeschichte 26, der uns das auch ganz deutlich macht.
Da wird auch gesagt, Apostelgeschichte 26, Vers 20.
Er verkündigte denen, die in Damaskus waren und in Jerusalem und in der ganzen Landschaft von Judäa und den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren.
Buße ist die innere Sinneswandlung. Bekehrung ist der äußere Wechsel der Stellung.
Wir kennen die Geschichte von dem verlorenen Sohn in Lukas 15 alle sehr gut und da finden wir diese beiden wichtigen Dinge in einer Geschichte illustriert.
Als er bei den Schweinen saß und in sich ging, da tat er Buße.
Das war sein innerer Wechsel, sein Denken darüber, dass er das selbst verschuldet hatte, dass er dort bei den Schweinen saß und dass er sich dann an seinen Vater erinnerte.
Er tat Buße, er ging in sich. Er schlug nicht um sich, sondern er schlug in sich.
Und dann machte er sich auf und ging zu seinem Vater hin.
Das war die Bekehrung. Diese beiden Dinge gehören zusammen.
Und hier in Apostelgeschichte 26 in Vers 18 sehen wir auch noch einmal diesen Wechsel der Stellung in der Bekehrung.
In Vers 18, auf dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht, von der Gewalt Satans zu Gott.
Bekehrung ist ein Wechsel unserer Orientierung von allem Alten weg zu dem Neuen hin.
Das war bei den Thessalonichern sichtbar geworden.
Sie lebten in der Orientierung hin zu den Götzenbildern.
Nun, Götzendienst war damals in der Tat sehr, sehr verbreitet.
Und man konnte das sehen, dass sie nun nicht mehr zu den Götzenbildern hin orientiert waren, sondern dass sie sich zu Gott hin orientierten.
Nun, heute gibt es keine Götzenbilder mehr in dem Sinn, wie es sie damals gab.
Aber wir können uns trotzdem die Frage stellen, ob das christliche Abendland Belgien, ob das christliche Abendland Deutschland nicht voll ist von allen möglichen anderen Götzen.
Ein Götze ist alles das, was uns wegzieht von Gott, ist alles das, was uns wichtiger ist als Gott und der Herr Jesus.
Und da gibt es eine Fülle von Dingen.
Der Sport kann so ein Götze sein, unsere Hobbys können so ein Götze sein, unser Beruf kann so ein Götze sein.
Dinge, die in sich alle nicht verkehrt sind.
Nicht, dass das missverstanden wird, aber das kann uns alles abziehen von Gott und dann wird es zu einem Götzen.
Sie hatten sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrt.
Das sah man. Sieht man das auch bei uns, wovon wir uns bekehrt haben und wohin wir uns bekehrt haben?
Die negative Seite ist, wovon wir uns bekehrt haben.
Sieht man das bei uns?
Aber die positive Seite ist, wohin wir uns bekehrt haben, nämlich zu Gott.
Und das sollte man auch sehen.
Und Gott wird uns hier vorgestellt als der lebendige und wahre Gott.
Die Götzen, sie sind tot und die Götzen sind auch eine Lüge.
Aber Gott ist allein der lebendige und der wahre Gott.
Es gibt nur einen wahren Gott und zu dem hin orientiert dürfen wir leben.
Und das darf in unserem Leben sichtbar werden.
Und jetzt sehen wir auch, warum sie sich bekehrt haben.
Und liebe Freunde, Bekehrung ist kein Selbstzweck.
Sondern Bekehrung hat einen Sinn.
Sie hatten sich bekehrt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten.
Zwei Gründe, die uns hier genannt werden, warum wir uns bekehrt haben.
Gott dienen auf der einen Seite und seinen Sohn erwarten auf der anderen Seite.
Das ist zielorientiertes Christenleben.
Das Wort, das hier gebraucht wird, für Gott zu dienen, das bedeutet, Gott sein Leben als Sklaven zur Verfügung zu stellen.
In diesem Sinn schreibt der Apostel Petrus in seinem zweiten Brief in Kapitel 2, dass von dem jemand überwältigt ist, dem ist er auch als Sklave unterworfen.
Das ist das gleiche Wort wie das, was hier für dienen gebraucht wird.
Und das gleiche Wort wird bei dem Mann Jesus benutzt in Philippa 2, wenn wir von ihm lesen, dass er Knechtsgestalt angenommen hat.
Und das zeigt uns, dass wir nicht uns bekehrt haben, um ab und zu mal Gott zu dienen, um ab und zu mal ein gutes Werk für Gott zu tun,
sondern wir haben uns bekehrt, um unser Leben Gott zur Verfügung zu stellen.
Unser ganzes Leben, unser ganzes Sein Gott zur Verfügung zu stellen.
In Römer 6 spricht der Apostel Paulus davon, dass wir ein Sklaven der Sünde waren, dass wir unser Leben der Sünde zur Verfügung gestellt haben.
Wir konnten gar nicht anders, aber jetzt dürfen wir unser Leben Gott als Sklaven zur Verfügung stellen.
Das ist christliche Freiheit, Gott das Leben zur Verfügung zu stellen, für ihn da zu sein.
Wir dürfen Gott dienen, ihm unser ganzes Leben hinlegen zur Verfügung zu stellen.
Denken wir da nicht an den Herrn Jesus, den vollkommenen, den wahrhaftigen Diener.
Denken wir nicht an ihn, wie er uns in 2. Mose 21 in diesem Bild vorgestellt wird, in diesem Bild des hebräischen Knechtes, der gesagt hatte,
ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen.
Und dann lesen wir, dass er ihm dienen soll auf ewig.
Das ist der Herr Jesus, der gedient hat aus Liebe, dessen Leben Gott in allem zur Verfügung stand.
Er nahm Knechtsgestalt an.
Wollen wir mehr sein als der Herr Jesus oder wollen wir ihm auch darin nachfolgen und Gott unser Leben zur Verfügung zu stellen.
Und dann seinen Sohn zu erwarten aus dem Himmel.
Auf der einen Seite Dienst, aber auf der anderen Seite nicht vergessen, dass unsere Zeit hier auf dieser Erde nur ein gewisses Zeitmaß hat.
Wir sind nicht unendlich hier auf der Erde, sondern wir haben eine lebendige Hoffnung, ja eine glückselige Hoffnung,
von der der Apostel Paulus Titus schreibt, dass wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Eine glückselige Erscheinung.
Liebe Geschwister, darauf dürfen wir uns freuen, dass der Herr Jesus wiederkommt.
In dieser freudigen Erwartung dürfen wir Gott dienen.
Und man kann diese beiden Punkte, Dienst für Gott und das Warten auf den Herrn Jesus, wie zwei Säulen, mit zwei Säulen vergleichen, auf denen unser Leben ruht.
Und diese beiden Säulen sollten in einem gleichen Maß vorhanden sein.
Wenn wir ein Brett über zwei Säulen legen und diese Säulen sind unterschiedlich groß, dann steht das Brett schief und dann kann man runterfallen.
So ist das auch in unserem Leben.
Es gibt diese beiden Säulen. Auf der einen Seite Gott dienen, auf der anderen Seite den Herrn Jesus erwarten.
Wenn das nicht im Gleichklang miteinander steht, dann ist die Gefahr groß, dass wir fallen.
Wenn wir den Dienst überbetonen und vergessen, dass der Herr Jesus bald wiederkommt, dann kann der Dienst sehr schnell zum Selbstzweck werden.
Dann dienen wir uns selbst und denken nicht mehr daran, dass der Herr Jesus bald wiederkommt.
Dann stehen wir selbst im Vordergrund und Mittelpunkt unseres Dienstes.
Das wird ganz schnell der Fall sein.
Wenn wir umgekehrt das Kommen des Herrn Jesus überbetonen und sagen, der Herr Jesus kommt.
Ich brauche ja für Gott nichts mehr zu tun. Er kommt so bald, dann lohnt es sich auch nicht noch für Gott zu arbeiten.
Dann ist das ganz genauso ungesund.
Von Luther wird berichtet, dass er gesagt haben soll, wenn ich wüsste, dass der Herr Jesus morgen wieder käme, dann würde ich trotzdem heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.
Das ist das, was wir hier finden.
Dieses Gleichgewicht, auf der einen Seite warten auf den Herrn Jesus, auf der anderen Seite Gott dienen.
Und dann wird uns noch zum Schluss gesagt, und damit wollen wir schließen für heute, wer denn derjenige ist, den wir aus dem Himmel erwarten.
Das steht hier auch nicht von ungefähr.
Es ist der Sohn Gottes, es ist Jesus, nein, es ist der aus den Toten Auferweckte und es ist Jesus.
Es ist der Sohn Gottes, den wir erwarten. Warum wird das hier wohl gesagt?
Seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten.
Und wenn wir den Herrn Jesus als den Sohn vor uns haben, dann sehen wir ihn als den Gegenstand der Liebe des Vaters vor uns.
Dieser Gegenstand der Liebe des Vaters, der ist es, den wir erwarten.
Ist er auch der Gegenstand unserer Liebe, so wie er der Gegenstand der Liebe des Vaters ist?
Es ist der aus den Toten Auferweckte, es ist derjenige, der lebt.
Jesus lebt, er hat gesiegt, so singen wir das in einem Lied.
Diesen Sieger von Golgatha, der ausgerufen hat, es ist vollbracht, den dürfen wir erwarten.
Diesen Sieger von Golgatha, diesen auferweckten Menschen, den erwarten wir.
Er ist der Sohn Gottes, oh ja, aber er ist auch der auferweckte Sohn des Menschen, den wir vom Himmel erwarten.
Und dann wird gesagt, Jesus.
Und das ist der Heiland, der am Kreuz für uns gestorben ist.
Jesus, das heißt, Erretter der Welt.
Oh, wir werden nicht nur den Sohn der Liebe des Vaters sehen.
Wir sehen nicht nur den verherrlichten Sohn des Menschen, wenn er kommt.
Sondern wir sehen auch den, der hier auf der Erde aus Jesus von Nazareth, aus der Erniedrigte, der Retter der Welt geworden ist.
Derjenige, der sein Leben am Kreuz von Golgatha aus Liebe zu dir und aus Liebe zu mir hingegeben hat.
Dort am Kreuz war es dieser Jesus, der ausrief, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Diesen Heiland, diesen von Gott gegebenen Heiland, den dürfen wir, wie wir an ihn glauben, aus dem Himmel erwarten.
Kennen wir alle diesen Jesus als unseren Heiland.
Diesen Sohn Gottes, diesen jetzt zur rechten Gottes verherrlichten Sohn des Menschen, ist er mein Heiland, ist er dein Heiland.
Er errettet uns von dem kommenden Zorn.
Es gibt einen Zorn Gottes, der in Ewigkeit über die Menschen, die nicht geglaubt haben, ausgegossen wird.
Es gibt einen Zorn Gottes, der in Verbindung stellt mit den Gerichten, die über diese Erde kommen, so wie sie uns in der Offenbarung beschrieben werden.
Dieser Zorn des Lammes, das ist sicherlich die erste Bedeutung hier in diesem Vers.
Vor diesem Zorn werden wir gerettet.
Aber ganz allgemein, der Herr Jesus ist derjenige, der uns retten kann von dem kommenden Zorn.
Oder Zorn Gottes, wenn er ausgegossen wird, ist er gerecht.
Gar keine Frage, Gott gießt seinen Zorn in Gerechtigkeit aus.
Und das wird etwas furchtbares sein.
Und der einzige, der uns retten kann von diesem kommenden Zorn, von diesem gerechten Zorn, oh, das ist der Herr Jesus.
Er ist der eine Mittler zwischen Gott und Menschen.
Gott ist einer, lesen wir in 1. Timotheus 2, und einer Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.
Wenn wir ihn aufgenommen haben in unserem Leben, wenn er unser Heiland geworden ist, dann dürfen wir, so wie die Thessalonicher, solche sein, die sich bekehrt haben, Gott zu dienen, um seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen dann heute Abend wieder aus dem 1. Thessalonicher Brief lesen.
Wir lesen noch einmal aus Kapitel 1 und zwar den 5. Vers und dann das 2. Kapitel.
1. Thessalonicher 1, Vers 5
Denn unser Evangelium war nicht bei euch im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit, wie ihr wisset, was wir unter euch waren, um euretwillen.
2. Vers 1 Denn ihr selbst wisset, Brüder, unseren Eingang bei euch, dass er nicht vergeblich war, sondern nachdem wir in Philippi zuvor gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, waren wir freimütig, in unserem Gott, das Evangelium Gottes, zu euch zu reden unter großem Kampf.
3. Vers 1 Denn unsere Ermahnung war nicht aus Betrug, noch aus Unreinigkeit, noch mit List, sondern so, wie wir von Gott bewährt worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden. Also reden wir nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.
4. Vers 1 Denn niemals sind wir mit einschmeichelnder Rede umhergegangen, wie ihr wisst, noch mit einem Vorwand für Habsucht. Gott ist Zeuge. Noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen, wiewohl wir als Christi Apostel euch zur Last sein konnten.
5. Vers 1 Sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine nährende Frau ihre eigenen Kinder pflegt. Also, da wir ein sehnliches Verlangen nach euch haben, gefiel es uns wohl, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart.
6. Vers 1 Denn ihr gedenket, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde, Nacht und Tag arbeitend. Um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt.
7. Vers 1 Ihr seid Zeugen, und Gott, wie göttlich und gerecht und untadelig wir gegen euch, die Glaubenden, waren, gleich wie ihr wisset, dass wir jeden Einzelnen von euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder, euch ermahnt und getröstet und euch bezeugt haben, dass ihr würdig wandeln solltet Gottes, der euch zu seinem eigenen Reich und seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
8. Vers 1 Darum danken wir auch Gott unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt.
9. Vers 1 Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die im Judäa sind, in Christo Jesu, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch jene von den Juden, die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen entgegen sind,
10. Vers 2 indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden, auf dass sie errettet werden, damit sie ihre Sünden alle Zeit voll machen. Aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.
11. Vers 3 Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns umso mehr befleißigt, euer Angesicht zu sehen, mit großem Verlangen. Deshalb wollten wir zu euch kommen, ich Paulus, nämlich einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert.
12. Vers 4 Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft, denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.
Soweit Gottes Wort für heute Abend.
Jung im Glauben, sie hatten sich erst vor kurzem zu Gott bekehrt und mussten durch schwierige Prüfungen gehen, durch Drangsale gehen, weil sie von ihren eigenen Landsleuten Verfolgungen zu erdulden hatten.
Wir hatten im Kapitel 1 gesehen, dass sie das Wort aufgenommen hatten in vieler Drangsale. Und obwohl das so war, sehen wir doch, dass der Apostel Paulus diesen jungen Gläubigen, denen auch noch manche Belehrung fehlte, doch im ersten Kapitel ein sehr schönes Zeugnis ausstellen konnte.
Diese Gläubigen hatten eine Verbindung zu Gott, dem Vater. Sie hatten eine Verbindung zu Jesus Christus als ihrem Herrn.
Und die Früchte dieser Verbindung zu Gott dem Vater und zu dem Herrn Jesus Christus, die wurden in ihrem Leben sichtbar.
Wir haben uns mit diesen drei inneren Kennzeichen beschäftigt, die wir im ersten Kapitel gefunden haben. Die Werke des Glaubens, die Bemühung der Liebe und das Ausharren der Hoffnung.
Wir haben uns mit den äußeren Kennzeichen beschäftigt, nämlich dass sie Nachahmer des Herrn Jesus geworden waren, dass sie Vorbilder geworden waren für andere und dass sie dann auch Zeugen waren für das, was sie gehört und empfangen hatten.
Im Leben dieser Gläubigen war sichtbar geworden, und damit hatten wir gestern Abend geendet, dass sie sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrt hatten, dass sie diese Kehrtwendung vollzogen hatten,
mit dem Ergebnis, dass sie einerseits ihr Leben Gott als Sklaven zur Verfügung stellen wollten, Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten.
Diese beiden Säulen, auf denen unser christliches Leben ruht, einerseits Gott zu dienen und Gott zur Verfügung zu stellen und andererseits den Herrn Jesus aus den Himmeln zu erwarten.
Das ist zielorientiertes Christenleben und das sehen wir in Kapitel 1 am Beispiel der Thessalonicher.
In dem Kapitel, das wir heute Abend gelesen haben, finden wir überwiegend das Beispiel des Apostels Paulus, das Beispiel dieses großartigen Dieners.
Wir hatten das gestern Abend schon kurz gesehen in dem Vers 5, den wir noch einmal gelesen haben, dass der Apostel Paulus dort schon sagt, dass sie wussten, was wir unter euch waren.
Es ging nicht nur um die Botschaft, um die Predigt mit den Worten des Apostels Paulus, sondern es ging darum, was die Diener Gottes Paulus und seine Genossen unter den Thessalonichern gewesen sind.
Was sie gelebt haben. Das Evangelium wird nicht nur verkündigt, sondern das Evangelium wird in erster Linie ausgelebt.
Und das wird uns in diesem Kapitel hier vorgestellt. Der Apostel Paulus spricht hier von seinem Dienst unter den Thessalonichern.
Nun, der Apostel Paulus war sicherlich ein auserwähltes Werkzeug von Seiten Gottes, wie es kaum ein zweites gibt.
Kaum ein zweiter Diener hat eine solche Gabe gehabt, wie der Apostel Paulus.
Wenn wir die Abschiedsrede lesen, die der Apostel Paulus gehalten hat, den Ältesten von Ephesus gegenüber in Apostelgeschichte 20, dann sehen wir dort, dass der Dienst des Apostels Paulus in drei großen Bereichen bestand.
Und diese Bereiche finden wir hier in diesem Kapitel wieder. Der Apostel Paulus war zuerst Evangelist.
Er war jemand, der die Buße zu Gott predigte, der den Leuten von der Liebe Gottes erzählte, der das Evangelium, diese frohmachende Botschaft Gottes verkündigte.
Der Apostel Paulus war zweitens jemand, der als ein Hirte unter den Gläubigen arbeitete, der sich mit einzelnen Personen beschäftigte, um ihnen auf dem Glaubensweg zu helfen.
Das ist Hirtendienst. Und der Apostel Paulus war drittens jemand, der ein Lehrer war, der Unterricht gab, der Unterweisung gab, der die Lehre erklärte.
Er sagt dort in Apostelgeschichte 20, dass er ihnen den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hatte.
Das ist Lehrdienst, das ist Unterweisung. Und diese drei Merkmale finden wir hier in diesem Kapitel wieder.
In den ersten Versen steht der Apostel Paulus als Evangelist vor uns, als jemand, der die Botschaft verlorenen Menschen verkündigt, die Botschaft von der Gerechtigkeit und von der Liebe Gottes.
Dann sehen wir den Apostel Paulus hier in seinem Hirtendienst den Gläubigen gegenüber.
Und seine Liebe als Hirte wird uns hier vorgestellt in mütterlicher Liebe einerseits und in väterlicher Liebe andererseits.
Und dann finden wir den Apostel Paulus drittens hier auch als denjenigen, der etwas bezeugt, der Unterweisung gibt, der Unterricht gibt.
Er hatte den Gläubigen bezeugt, dass sie wandeln sollten, würdig des Gottes, der sie zu seinem eigenen Reiche und seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
So haben wir hier also das Beispiel des Apostels Paulus vor uns. Nun, wir könnten uns fragen, was sollen wir damit heute?
Wir sind nicht der Apostel Paulus und wir haben auch nicht eine solche Gabe.
Niemand von uns hat auch nur annähernd eine solche Gabe wie der Apostel Paulus. Nun, das stimmt.
Und trotzdem sagt der Apostel an mehreren Stellen im Neuen Testament, seid meine Nachahmer.
Wenn wir auch nicht solche Gaben haben, wie Paulus sie hatte, so haben wir doch Aufgaben, die in die gleiche Richtung gehen.
Haben wir nicht alle einen evangelistischen Auftrag?
Haben wir nicht alle einen Auftrag, den Menschen das Evangelium Gottes auf die eine oder andere Weise zu sagen?
Tue das Werk eines Evangelisten, wurde Timotheus gesagt, und das gilt auch uns.
Wir haben natürlich nicht alle die Gabe, die Geistesgabe eines Evangelisten, das ist etwas anders.
Aber den Auftrag, die Botschaft weiter zu sagen, die haben wir alle.
Haben wir nicht alle eine Aufgabe, einen Dienst als Hirten zu tun?
Und ich meine jetzt nicht nur die Brüder, ich denke auch an die Schwestern.
Wenn wir an unseren familiären Bereich denken, dann haben auch die Schwestern, die Mütter, eine Aufgabe, ihren Kindern Hirtendienst zu tun.
Oder wenn wir an junge Geschwister in den örtlichen Versammlungen oder Gemeinden denken, gibt es da nicht Aufgaben im Hirtendienst, die jeder von uns zu tun hat?
Und da können wir hier etwas lernen.
Und auch Unterweisung weiterzugeben ist eine Aufgabe, der wir uns alle so oder so gegenübergestellt sehen.
Jeder, der Kinder hat, hat die Aufgabe, die Kinder zu unterweisen, ihnen Unterricht zu geben.
Und so können wir von dem Beispiel, das uns der Apostel Paulus hier in diesem Kapitel gibt, sicherlich eine Menge lernen.
Denn ihr wisset, Brüder, unseren Eingang bei euch, so sagt er in Vers 1, dass er nicht vergeblich war, sondern nachdem wir in Philippi zuvor gelitten hatten und misshandelt worden waren,
wie ihr wisst, waren wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter großem Kampf.
Dieser Ausdruck, ihr selbst wisst, kommt in diesem Brief sehr häufig vor.
Der Apostel Paulus hat den Thessalonicher nicht irgendetwas vorgemacht, sondern er hat ihnen das gesagt, was sie selbst bezeugen konnten.
Er weist immer wieder auf das zurück, was sie wussten.
Nun, sie wussten, welchen Eingang der Apostel Paulus bei ihnen gehabt hatte.
Sie wussten, wie es ihm vorher in Philippi ergangen war und dort war es ihm sehr schlecht ergangen und wir können wohl annehmen,
dass man die Folgen der Schläge, die er dort im Gefängnis empfangen hatte, hier in Thessalonich wenige Tage später noch deutlich verspüren konnte.
Aber sein Eingang war trotzdem nicht vergeblich gewesen.
Gott hatte seinen Dienst gesegnet.
Und das ist eine Zusage, die Gott auch uns heute gibt.
Wirf dein Brot hin auf die Fläche des Wassers, lesen wir in Prediger 11, und nach vielen Tagen wirst du es finden.
Und Gott sagt auch, mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkommen.
Hier, der Eingang war nicht vergeblich, er war nicht leer, er war nicht ohne Ergebnis.
Manchmal lässt Gott uns das Ergebnis unserer Arbeit sehen, aber manchmal lässt er uns auch nicht sehen.
Wir haben die Aufgabe nach 1. Korinther 3 zu pflanzen und zu bewässern,
aber Gott ist es, der das Wachstum gibt.
Gott ist es, der die Frucht gibt.
Und mal lässt er uns die Frucht sehen und mal nicht.
Aber wir dürfen sicher sein, wenn wir pflanzen und begießen, dann wird Gott sechnen.
Nachdem wir in Philippi zuvor gelitten hatten und misshandelt worden waren,
wie ihr wisst, waren wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden, unter großem Kampf.
Obwohl es ihm in Philippi so schlecht ergangen war, hatte der Apostel Paulus doch Freimütigkeit gehabt,
in Thessalonich weiterzumachen.
Er hatte sich nicht entmutigen lassen durch die Schwierigkeiten,
und davon können wir sicherlich auch etwas lernen, vielleicht lassen wir uns durch Schwierigkeiten mutlos machen,
aber er sagt, wir waren freimütig in unserem Gott.
Es war keine Freimütigkeit in seiner eigenen Begeisterung,
darin können wir vielleicht freimütig sein, wenn wir uns für eine Sache begeistern,
fleischlich begeistern, aber wirkliche Freimütigkeit ist immer in Gott.
Er war freimütig in Gott, das Evangelium Gottes zu predigen.
Es ist übrigens auffallend, dass nirgendwo im Neuen Testament Freimütigkeit im negativen Sinn erwähnt wird.
Wenn Freimütigkeit erwähnt wird, dann heißt es immer, dass Freimütigkeit da war,
und es heißt nie, dass keine Freimütigkeit da war.
Wenn wir uns heute einmal fragen, dann gebrauchen wir diesen Ausdruck sehr häufig in einer negativen Weise,
dass wir sagen, wir haben keine Freimütigkeit dieses oder jenes zu tun.
Dieser Ausdruck ist nicht aus dem Wort Gottes.
Freimütigkeit im Neuen Testament, besonders in der Apostelgeschichte, wird immer im positiven Sinn gebraucht.
Nun, das Evangelium Gottes wurde geredet unter großem Kampf.
Was war das für ein Kampf, unter dem das Evangelium gepredigt wurde?
Nun, dass es kein Kampf mit Waffen war, mit menschlichen Waffen, das wissen wir sehr gut.
Obwohl die Kirchengeschichte uns auch zeigt, dass man versucht hat, religiöse Ideen mit Waffengewalt durchzusetzen.
Aber das kann niemals nach den Gedanken Gottes sein.
Dieser Kampf hier war auch kein Kampf, der sich in Wortgefechten äußerte, in Diskussionen äußerte.
Das ist auch kein Kampf, den wir ausfechten sollen.
Gottes Wort warnt uns ausdrücklich vor solchen Wortgefechten.
Nein, dieser Kampf kam deshalb zustande, weil Satan inneren Widerstand gegen die Botschaft des Apostels entgegenbrachte.
Wir haben das gestern Abend in Apostelgeschichte 17 gelesen, wie Satan dort in Thessalonik wirksam war, um die Botschaft des Apostels Paulus zu unterdrücken.
Und das war der Kampf, den er hatte.
Aber diesen Kampf, diesen inneren Kampf, diesen Widerstand gegen Satan oder diesen Widerstand, den Satan dem Evangelium gegenüber setzt, dem hat sich der Apostel Paulus nicht entzogen.
Er hat das Evangelium Gottes geredet unter großem Kampf.
Nun, dieser Ausdruck Evangelium wird in diesem Kapitel, in diesen Versen, die wir gelesen haben, viermal erwähnt.
Und ich möchte in Verbindung mit diesem Evangelium, mit dieser Botschaft, zwei Stellen aus dem Neuen Testament lesen.
Und zwar aus 1. Korinther 15, wollen wir die ersten Verse lesen.
1. Korinther 15, Vers 1.
Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch steht, durch welches ihr auch errettet werdet.
Vers 3. Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag.
Und aus dem Römerbrief, Kapitel 1, Vers 16.
Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl den Juden zuerst als auch dem Griechen.
Denn Gottes Gerechtigkeit wird im Evangelium geoffenbart, aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht, der Gerechte aber wird aus Glauben leben.
Diese beiden Stellen zeigen uns, was Evangelium ist.
Und ich möchte das an sieben Punkten ganz kurz aufzeigen, was uns diese beiden Stellen über das Evangelium, über die gute, über die frohmachende Botschaft Gottes zu sagen haben.
Das erste ist, dass der Ursprung des Evangeliums in Gott ist.
Es ist kein menschliches Evangelium, es ist das Evangelium Gottes.
Es kommt direkt von Gott.
Das zweite ist, dass das Wesen des Evangeliums Kraft ist.
Es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.
In diesem Wort Kraft liegt der Gedanke an Dynamit, an etwas das explodiert.
Und das Evangelium wirkt so, wenn ein Mensch es annimmt.
Da wird Kraft freigesetzt.
Das dritte ist, der Mittelpunkt des Evangeliums ist die herrliche Person des Herrn Jesus.
Sein Werk und seine Person.
Christus gestorben, Christus begraben und Christus auferweckt, haben wir in 1. Korinther 15 gefunden.
Das vierte ist die Reichweite des Evangeliums.
Sie bietet, das Evangelium bietet das Heil allen Menschen an.
Das heißt nicht, dass alle Menschen errettet werden.
Aber es heißt, dass das Evangelium allen Menschen angeboten wird, ohne Unterschied.
Es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.
Die Gnade Gottes ist erschienen, Heil bringen für alle Menschen.
Gott bietet das Heil allen an.
Es ist eine Frage an uns alle, ob wir dieses Heil annehmen oder nicht.
Und das fünfte ist das Ziel des Evangeliums.
Dieses Evangelium, wer es annimmt, es bringt uns das Heil.
Zum Heil jedem Glaubenden. Es bringt uns Errettung.
Das sechste ist der Inhalt des Evangeliums.
Der Inhalt des Evangeliums ist die Gerechtigkeit Gottes.
Ist, dass Gott gerecht ist, wenn er einen Sünder rechtfertigt, wenn er einen Sünder freispricht.
Und Gott ist deshalb gerecht, wenn er das tut, weil er den Herrn Jesus am Kreuz für die Sünden bestraft hat.
Und Gott straft keine Sünde zweimal.
Und dann haben wir als siebtes die Frage, wie dieses Evangelium angenommen wird.
Und das wird uns auch hier gesagt, es ist Gottes Gerechtigkeit darin geoffenbart, aus Glauben zu glauben, wie geschrieben steht.
Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.
Der Glaube ist die Hand, die das Heil ergreift, das Gott uns anbietet.
Dieses Evangelium hatte der Apostel Paulus mit Freimütigkeit verkündigt.
Oh, er war so überwältigt von dieser Botschaft, dass er diese Botschaft mit Freimütigkeit weitersagte,
trotz aller Widerstände, die sich ihm entgegensetzten.
Und in dieser gleichen Freimütigkeit dürfen auch wir das Wort vom Kreuz weitersagen.
Dann sehen wir in den Versen 3 bis 6, dass der Apostel Paulus zunächst beschreibt, was er nicht unter den Thessalonikern getan hat.
Offensichtlich gab es Menschen, die dem Apostel Paulus falsche Beweggründe in die Schuhe schieben wollten.
Und deshalb sagt er ihnen hier, was er nicht getan hatte.
Das Erste, seine Ermahnung, seine Predigt war nicht aus Betrug.
Betrug, das will heißen, dass er die Gläubigen nicht in die Irre geführt hat.
Das liegt in diesem Wort Betrug.
Seine Ermahnung war auch nicht aus Unreinigkeit, sondern das, was der Apostel Paulus sagte, führte zur Heiligkeit.
Er selber war heilig und abgesondert, rein.
Aber das, was er sagte, führte auch die Menschen nicht in Unreinigkeit, wie so manche menschliche Religion, sondern führte zur Heiligkeit.
Das Dritte war, dass seine Worte nicht aus List waren.
Er wollte niemanden betrügen.
Und das, was er sagte, war auch keine Fälschung, sondern es war die Wahrheit Gottes.
Das Vierte, er wollte nicht Menschen gefallen.
Welch eine große Gefahr ist das heute für uns, dass wir in dem, was wir sagen, Menschen gefallen wollen.
Gott ist es, der die Herzen trüft.
Er weiß, ob das, was wir sagen, Menschen gefallen soll oder ob wir vor Gott stehen, ob wir Aussprüche Gottes reden.
Und das Nächste ist eng damit verbunden, das Fünfte, nämlich eine einschmeichelnde Rede.
In 2. Timotheus 4 lesen wir von den Menschen unserer Tage, dass sie sich selbst Lehrer aufhäufen, die ihnen angenehme Worte sagen, die in den Ohren kitzeln.
Oh Gottes, Wort ist keine Botschaft, die immer angenehm für uns ist.
Das haben wir am liebsten, dass es so angenehm hin und her plätschert.
Wir lesen in Hesekiel, ich glaube in Kapitel 33, dass die Menschen da sagen, das Wort Gottes ist so, wie wenn einer schön auf einem Instrument spielt.
Es hört sich schön an, wir hören es uns an, aber wir tun es nicht.
Einschmeichelnde Rede.
Nein, Gottes Wort ist zu Zeiten so, dass es uns aufrüttelt.
Und wenn Gott uns ein solches Wort gibt, dann haben wir es auch zu sagen.
Das Sechste ist, dass er nicht kam mit einem Vorwand für Habsucht.
Auch das ist möglich, die Gottseligkeit ist für manche ein Mittel zum Gewinn.
Wir können das Wort Gottes verkündigen, mit dem Hintergedanken daraus einen Profit für uns zu ziehen.
Aber auch das sollte nicht sein.
Und das Letzte ist sicherlich das Gefährlichste.
Er sagt, noch suchten wir Ehre von Menschen.
Wir stehen vor unserem Gott und das was wir sagen, sagen wir vor unserem Gott.
Es ist Freimütigkeit in Gott.
Wir sollten nicht die Ehre von Menschen suchen.
Der Jesus hat selbst gesagt, wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden.
Nicht die Ehre von Menschen suchen in unserem Dienst, sondern in allem die Ehre Gottes suchen.
Dann haben wir noch eine Einzelheit in Vers 3, auf die ich kurz hinweisen möchte.
Da sagt der Apostel Paulus, sondern so wie wir von Gott bewährt worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden.
Hier sehen wir, man wird betraut mit einer Aufgabe, aber man wird auch bewährt für eine Aufgabe.
Der Apostel Paulus war mit dieser großartigen Aufgabe bewährt worden, betraut worden.
Ananias hatte zu ihm gesagt, dieser aber, oder Gott hatte zu Ananias gesagt, dieser aber ist mir ein auserwähltes Werkzeug.
Paulus hatte eine Berufung, eine Betrauung zu diesem Dienst, aber er wurde auch zu diesem Dienst bewährt.
Diese beiden Dinge, die gehen auch eng immer zusammen.
Auf der einen Seite eine Berufung zu einer Aufgabe, aber auf der anderen Seite auch die Bewährung zu einer Aufgabe.
Und wenn sich jemand in einer Aufgabe nicht bewährt, dann muss man wohl ein Fragezeichen machen, ob diese Aufgabe seine Berufung ist oder nicht.
Gott beruft, aber Gott bewährt auch. Er erprobt uns auch.
Der Apostel Paulus wurde lange erprobt, bevor er nun wirklich seinen öffentlichen Dienst begonnen hatte.
Nun ab Vers 7 sehen wir dann, wie der Apostel Paulus unter den Gläubigen gearbeitet hat.
Er sagt, wie wohl wir, wir suchten nicht Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen, obwohl wir als Christi Apostel euch zur Last sein konnten,
sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine nährende Frau ihre eigenen Kinder pflegt.
Hier vergleicht sich der Apostel Paulus mit einer nährenden Frau, mit einer Mutter.
Und später vergleicht er sich mit einem Vater in Vers 11, da sagt er, wie wir jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder euch ermahnt, getröstet und bezeugt haben.
Der Apostel Paulus hat beides getan. Einen mütterlichen Dienst, wenn wir es so nennen dürfen, mütterliche Liebe erwiesen und väterlichen Dienst getan.
Väterliche Liebe erwiesen.
Wenn ein kleines Kind zur Welt kommt, dann ist es eigentlich normal, dass die erste Bezugsperson zunächst die Mutter ist.
Wir als Väter können mit den kleinen Babys noch relativ wenig anfangen.
Natürlich, wir nehmen sie mal auf den Arm, wir wickeln sie mal, aber ansonsten ist doch die Pflege eines junggeborenen, eines neugeborenen Babys eigentlich Pflege einer Mutter.
Und so brauchen junge Gläubige, Kindlein im Glauben, solche die jung zum Glauben gekommen sind, brauchen mütterliche Pflege, brauchen mütterliche Liebe.
Nicht nur von den Schwestern einer Versammlung oder Gemeinde, sondern auch natürlich von den Brüdern.
Der Apostel Paulus spricht ja selber hier und vergleicht sich mit einer solchen Mutter.
Und später, wenn das Kind größer wird, dann braucht es nicht nur die Liebe und Pflege der Mutter, sondern dann braucht es auch die Zucht und die Unterweisung des Vaters.
Nun, wenn die Kinder etwas größer geworden sind und sie haben sich wehgetan und da ist irgendwas passiert, wo läuft man dann eigentlich normalerweise als Kind zuerst hin?
Dann läuft man eigentlich zur Mutter, wenn man sich wehgetan hat oder wenn man nachts merkt, man ist krank, man hat Fieber.
Wenn man eine Frage hat, wenn man etwas wissen möchte, wenn man Unterweisung haben möchte als Kind, wenn einem irgendetwas unklar ist, dann ist der normale Weg, dass man zum Vater geht.
Und so finden wir das auch hier.
Für die Mutter werden eigentlich hier drei Dinge gesagt, nämlich das erste, oder für den mütterlichen Dienst, dass sie zart ist, zweitens, dass sie nährt und drittens, dass sie pflegt.
Von dem Vater werden auch drei Dinge gesagt, er ermahnt, er tröstet und er bezeugt.
Mütterliche Liebe ist zart, sie ist nährend und sie pflegt.
Zart sein, das heißt mild sein.
Und haben wir diese Milde im Umgang untereinander nicht alle immer wieder nötig?
Ganz besonders, wenn es um junge Gläubige geht, aber auch generell, wenn wir miteinander umgehen, haben wir diese Zartheit, diese Milde nicht so nötig.
Wie oft sind wir hart gegeneinander?
Gibt es Streit, weil wir hart gegeneinander sind?
Ein Knechtesherrn soll mild sein, wird dem Timotheus gesagt.
Diese Milde, diese Zartheit im Umgang miteinander, würde die nicht manches Problem unter uns lösen, wenn wir sie mehr finden würden?
Das Nähren ist das zweite, was erwähnt wird.
Ein Junggeborener muss genährt werden, er muss geistliche Nahrung bekommen.
Dem Petrus wurde gesagt, als erstes Weide, meine Lämmlein.
Wir müssen Nahrung geben, damit Wachstum da sein kann.
Und das dritte, das ist Pflege.
Das Wort, was hier gebraucht wird im Griechischen, das hat den Gedanken daran, dass wir Nestwärme geben.
Ist das nicht auch eine Aufgabe, Nestwärme zu geben?
Mangelt es nicht auch daran, oft so im geschwisterlichen Miteinander, dass wir kalt sind, nicht nur hart gegeneinander, sondern dass wir auch kalt sind?
Wir sollen einander Nestwärme geben.
Von dem Herrn Jesus wird gesagt in Epheser 5, dass er seine Versammlung nährt und dass er sie pflegt.
Die beiden Worte, die wir hier wiederfinden, der Herr Jesus tut das.
Er nährt und er pflegt, er gibt uns Nestwärme.
Und die dürfen wir uns gegenseitig auch geben.
Von den Vätern wird hier gesagt, dass er ermahnt, dass er tröstet und dass er bezeugt.
An anderen Stellen finden wir, dass auch die Aufgabe des Vaters darin besteht, zu züchtigen.
Zücht brauchen wir dann, wenn wir uns vom richtigen Weg entfernt haben.
Das war hier bei den Thessalonichern nicht notwendig, weil sie auf dem richtigen Weg gingen.
Aber doch hatten sie diese drei Dinge nötig, ermahnt zu werden, getröstet zu werden und es musste ihnen etwas bezeugt werden.
Aber zunächst sehen wir in Vers 8, dass der Apostel Paulus sagt,
Also, da wir ein sehnliches Verlangen nach euch haben, gefiel es uns wohl, euch nicht allein das Evangelium Gottes,
sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart.
Der Apostel Paulus gibt das Motiv an für sein Verhalten und sagt, weil ihr uns lieb geworden wart.
Und das ist das wahre Motiv für Hirtendienst, den wir untereinander tun dürfen.
Dass wir uns gegenseitig lieb haben.
Wenn diese Liebe, diese Bemühung der Liebe, wie wir sie gestern Abend gefunden haben, nicht mehr da ist,
dann wird auch der Dienst und die Hilfestellung untereinander nicht mehr gefunden werden.
Und der Apostel Paulus geht hier so weit und sagt,
Wir haben euch nicht nur das Evangelium Gottes verkündigt, sondern auch waren wir bereit, euch unser eigenes Leben mitzuteilen.
Und wenn der Apostel Paulus das hier sagt, dann war das nicht einfach eine Redewendung oder eine Floskel,
sondern das war dem Apostel Paulus ernst gemeint.
Ist das nicht auch mütterliche Liebe?
Würde nicht eine Mutter ihr Leben für ihre Kinder hergeben, wenn die Kinder in Gefahr sind?
Das würde man einer Mutter am allerersten zutrauen.
Wir finden das schon in der Tierwelt, dass ein Muttertier durchaus bereit ist, das Leben für ihre Jungen herzugeben.
Ich erinnere mich an eine Geschichte, die mal jemand erzählt hat,
dass da eine Henne war mit ihren kleinen Küken und dass dann ein Feuer kam auf den Bauernhof, wo sie waren.
Und dann hat diese Henne die Küken unter sich genommen.
Das Feuer ging über den Bauernhof weg und später fand man die Henne tot.
Und als man sie hoch hob, da waren darunter die lebenden Küken.
Dieses Muttertier hatte das Leben hergegeben für ihre Kleinen.
Das ist das, was der Apostel Paulus hier sagt. Er war dazu bereit.
Wie gesagt, das war keine leere Redewendung, sondern dem Apostel Paulus war das ernst gemeint.
So weit ging die Hirtenliebe des Apostels Paulus zu seinen Geschwistern.
Daran können wir uns alle nicht messen. Wie meilenweit sind wir davon entfernt.
Denn ihr gedenkt, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde, Nacht und Tag arbeitend,
um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt.
Immer wieder sehen wir hier das Verhalten des Apostels auf der einen Seite
und die Predigt des Apostels auf der anderen Seite.
Der Apostel Paulus hat nicht das Wort gepredigt und ansonsten die Füße hochgelegt
und sich von den Thessalonichen bedienen lassen. So kann man das Evangelium Gottes nicht verkündigen.
Ihr Missionare, die ihr heute Abend hier seid, ihr könnt das wahrscheinlich am allerbesten bestätigen.
So geht das nicht. So nimmt niemand das Wort ab.
Nein, der Apostel Paulus hat es ausgelebt. Nacht und Tag arbeitend,
um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium verkündigt.
Das war die Weise, wie der Apostel Paulus es tat.
Und er ruft Zeugen an. Er sagt, ihr seid Zeugen und Gott.
Gott war sein Zeuge, aber auch die Thessalonicher waren seine Zeugen,
dass sein Verhalten erstens göttlich war, zweitens gerecht und drittens untadelig.
Göttlich, das steht in der Fußnote, rein und heilig.
Gott gegenüber brauchte sich der Apostel Paulus keinen Vorwurf zu machen.
Er war gerecht, den Menschen gegenüber brauchte er sich auch keinen Vorwurf zu machen.
Und er war untadelig gegenüber sich selbst. Auch da brauchte er sich keinen Vorwurf zu machen.
Göttlich, gerecht und untadelig war er gegen die Glaubenden.
Und dann den Vers, den wir schon kurz gesehen haben, wie ihr wisst,
wie wir jeden Einzelnen von euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder,
euch ermahnt und getröstet und euch bezeugt haben.
Hier sehen wir auch, dass Hirtendienst in erster Linie ein persönlicher Dienst ist.
Wir sollten das nicht überlesen, denn am Anfang dieses Verses, einen, jeden Einzelnen von euch.
Es ist relativ leicht, so wie heute Abend, einen Vortrag zu halten.
Das brauchen wir sicherlich auch, gar keine Frage.
Aber das, was viel schwieriger ist, ist das, was im Verborgenen geschieht,
ist das Gespräch mit den Einzelnen. Und das hat der Apostel Paulus getan.
Er hat das Evangelium gepredigt, sicherlich in der Öffentlichkeit.
Er hat die Gläubigen unterwiesen. Er tat das zum Beispiel in der Synagoge, in der Öffentlichkeit.
Aber hier sehen wir, dass er auch im Einzelnen, im Verborgenen mit jedem Einzelnen gesprochen hat
und diesen väterlichen Dienst getan hat.
Dieses Ermahnen, dieses Hinweisen auf den richtigen Weg,
dieses Trösten, das Kräftigen, das Mutmachen, wenn man mutlos geworden ist.
Und dann kommt die Unterweisung.
Und diese Unterweisung, die wir hier dann in Vers 12 finden,
ist eine ganz wichtige und auch eine aktuelle Unterweisung für uns heute.
Der Apostel Paulus hatte bezeugt, dass ihr wandeln sollt,
würdig des Gottes, der euch zu seinem eigenen Reich und seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
Das war der Inhalt der Unterweisung des Apostels Paulus.
Würdig zu wandeln des Gottes, der sie berufen hatte zu seinem eigenen Reich und zu seiner eigenen Herrlichkeit.
Nun, würdig zu wandeln, was bedeutet das?
Zunächst, was ist das überhaupt, wandeln?
Dieses Wort, was für wandeln benutzt wird, das bedeutet, umherzugehen.
Nun, der Wandel, und dieses Wort wird ja im Neuen Testament oft gebraucht,
der Wandel beschreibt unser Verhalten, beschreibt das von uns, was man nach außen hin sieht.
Unsere Gesinnung ist mehr das, was in unserem Inneren ist.
Und der Wandel, das ist das, was man nach außen hin sieht.
Es ist unser Verhalten in dieser Welt.
Unser Verhalten, das zum einen unsere Mitgeschwister sehen,
aber das auch zum anderen die verlorenen Menschen, das die Welt um uns herum sieht.
Und dieses Verhalten, dieser Wandel sollte würdig sein.
Er sollte eine Würde haben, aber er sollte eine Würde haben,
einer ganz bestimmten Sache auch entsprechend zu sein.
Und wir finden das dreimal im Neuen Testament,
dass wir einer bestimmten Sache gegenüber würdig sein sollten, uns würdig verhalten sollen.
In Kolosser 1 werden wir aufgefordert, würdig des Herrn zu wandeln.
Und das passt in den Kolosserbrief, weil uns der Kolosserbrief die Herrlichkeit des Herrn Jesus vorstellt.
Seine wunderbare Größe wird uns ganz besonders in Kapitel 1 beschrieben.
Und dann wird uns gesagt, dieses Herrn sollt ihr euch würdig verhalten.
Dann haben wir diesen Ausdruck im Epheserbrief, im vierten Kapitel,
wo gesagt wird, wandelt würdig eurer Berufung, womit ihr berufen worden seid.
Und das passt gut in den Epheserbrief, denn der Epheserbrief beschreibt uns diese Berufung ganz besonders in Kapitel 2.
Berufen zu einem Leib, berufen zu einem neuen Menschen, berufen zu einer Familie Gottes,
berufen zu einem Tempel, berufen zu einer Behausung Gottes im Geist.
Das finden wir in Epheser 2. Und dann wird gesagt, dieser Berufung entsprechend sollte auch euer Weg sein.
Und hier haben wir das dritte, dass wir würdig wandeln sollten des Gottes,
der uns zu seinem eigenen Reich und zu seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
Wir sollten also in Übereinstimmung mit dieser Berufung wandeln,
der Berufung zum Reich Gottes und der Berufung zu der Herrlichkeit Gottes.
Nun, was ist das für eine Berufung zu dem Reich Gottes?
Was haben wir heute mit dem Reich Gottes zu tun?
Nun, was bedeutet das überhaupt, das Reich Gottes?
Wir haben das gestern schon ganz kurz gesehen.
Das Reich Gottes bedeutet, dass Gott es im Herzen hat, die Regierung über alles,
was im Himmel und auf dieser Erde ist, unter die Füße des verherrlichten Sohnes des Menschen zu stellen.
Reich oder Königreich Gottes bedeutet, dass Gott einen Mann hat, seinen König, den Herrn Jesus,
den Gesalbten, der einmal hier auf dieser Erde in Macht und in Herrlichkeit regieren wird.
Und dann wird es in diesem Reich, was in der Zukunft einmal aufgerichtet wird,
Untertanen geben, die diesem Herrn unterworfen sind.
Aber dieses Reich Gottes besteht heute schon, aber nicht öffentlich in einer sichtbaren Weise,
in Macht und Herrlichkeit, sondern dieses Reich Gottes besteht heute in einer geheimnisvollen,
in einer verborgenen Form.
Der Herr Jesus, wir haben das gestern gesehen, ist jetzt der verworfene König.
Und wir, die ihm nachfolgen, sind mit ihm verworfen.
Aber wir, die wir jetzt seine Verwerfung teilen und ihm, dem verworfenen König, nachfolgen,
wir erkennen jetzt schon in unserem Leben seine Rechte an.
Wir erkennen seine Autorität in unserem Leben an.
Und das ist es, was hier gesagt wird, würdig des Gottes zu wandeln, der uns zu seinem eigenen Reich beruft.
Wir wandeln dann würdig dieses Gottes. Wir verhalten uns ihm entsprechend,
wenn wir die Rechte des Herrn Jesus in unserem Leben heute schon anerkennen.
Nicht nur, dass er unser Heiland ist, sondern dass er auch unser Herr ist.
Und wir sind nicht nur zu diesem Reich berufen, sondern wir sind auch zu der Herrlichkeit Gottes berufen.
Und das sollte auch in unserem Leben sichtbar werden.
Auf dieser Höhe dieser Berufung dürfen wir uns verhalten.
Wir sind zu seiner Herrlichkeit berufen. Petrus sagt, dass wir zu der ewigen Herrlichkeit berufen sind.
Aber in Verbindung mit dem Reich Gottes, was wir vorher gefunden haben,
dürfen wir hier vielleicht auch an die Herrlichkeit Gottes in diesem Reich, in dem tausendjährigen Reich, denken.
Und wir finden das in Offenbarung 21, wo von den Gläubigen gesagt wird,
da werden sie im Bilde der himmlischen Stadt Jerusalem gesehen und da wird von ihnen gesagt,
die Herrlichkeit Gottes wurde in dieser Stadt oder wird in dieser Stadt,
wird in den Gläubigen, wird in der Versammlung oder Gemeinde Gottes gesehen im tausendjährigen Reich.
Aber sollte das nicht heute schon in unserem Leben gesehen werden?
Wir sehen heute die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.
Aber wenn wir diese Herrlichkeit Gottes im Angesicht des Herrn Jesus anschauen,
wenn wir uns damit beschäftigen, dann werden wir in sein Bild verwandelt.
Dann wird die Herrlichkeit Gottes heute schon in uns gesehen werden.
Welch eine gewaltige Berufung.
Und da ist es klar, wenn wir würdig dieser Berufung wandeln, dass die Herrlichkeit Gottes in uns heute schon abgestrahlt wird,
dass das weit mehr ist, als nur damit zufrieden zu sein, ein Eigentum des Herrn Jesus zu sein.
Das geht unendlich weiter.
Ein solches Verhalten ist ein Verhalten würdig des Gottes, der uns zu seinem eigenen Reich und zu seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
Dann sagt er in Vers 13 und darum danken wir auch Gott unablässig,
dass als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt,
sondern wie es wahrhaftig ist als Gotteswort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt.
In Kapitel 1 hatten wir die äußeren Umstände gesehen, unter denen sie das Wort Gottes angenommen hat.
Nämlich mit großer Drangsal einerseits und mit Freude des Heiligen Geistes andererseits.
Aber hier wird uns gezeigt, wie das Wort Gottes bei ihnen innerlich aufgenommen wurde.
Und da werden drei Dinge genannt.
Erstens, sie haben das Wort Gottes empfangen.
Zweitens, sie haben es aufgenommen.
Und drittens, es wirkte in ihnen.
Das sind drei Punkte, die auch für uns heute von großer Wichtigkeit sind.
Das erste ist natürlich, dass wir das Wort Gottes empfangen.
Dass wir es hören, dass wir es lesen.
Aber das zweite ist, dass wir es dann auch aufnehmen.
Empfangen und aufnehmen ist hier sicherlich nicht bedeutungsgleich.
Empfangen ist noch mehr ein äußerlicher Vorgang.
Wir hören es oder wir lesen es, wir nehmen es mit unseren Augen, empfangen es mit unseren Augen.
Aber das Aufnehmen ist dann schon das Verinnerlichen des Wortes Gottes.
Ist das Aufnehmen nicht in unserem Kopf, sondern das Aufnehmen in unser Herz.
Und das ist wichtig. Wir können das Wort Gottes jeden Tag hören und lesen und können es doch nicht aufnehmen.
Dann ist irgendwo hier so eine Schranke, dass das Wort Gottes nicht in unser Herz hineinkommen kann.
Aber Aufnehmen heißt in unserem Herzen aufnehmen.
Aber wenn wir das Wort Gottes in unserem Herzen aufnehmen, dann muss es auch eine Wirkung in unserem Leben hervorbringen.
Das ist das dritte. Es wirkt in uns, den Glaubenden.
Das Wort Gottes setzt Kraft frei, es setzt Energie frei in unserem Leben.
Wenn wir Gottes Wort lesen, wenn wir Gottes Wort aufnehmen, dann hat es auch in unserem Leben eigentlich eine Wirkung.
Das ist eine ganz natürliche Abfolge.
Das wird nach außen hin sichtbar, dass das Wort Gottes in uns wirkt.
Aber sie hatten das Wort der Kunde Gottes empfangen und sie hatten es nicht als Menschenwort aufgenommen,
sondern wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort.
Damals natürlich durch die Botschaft und durch die Predigt des Apostels Paulus.
Aber wir dürfen heute Gott dankbar sein, dass Gott durch sein Wort direkt zu uns redet.
Das was wir hier in der Hand haben, das ist nicht Menschenwort, sondern das ist Gottes Wort.
Und das ist eine Wahrheit, die heute von vielen, auch von Theologen angegriffen wird, dass man sagt, das ist nicht Gottes Wort.
Da ist vielleicht Gottes Wort drin, zwischen diesen beiden Deckeln, aber das ist nicht Gottes Wort, das ist Menschenwort.
Die Thessalonicher hatten das schnell begriffen, ohne theologische Ausbildung.
Die hatten das ganz schnell begriffen, dass das kein Menschenwort war, was der Apostel Paulus ihnen brachte,
sondern dass das Gottes Wort war.
Ich möchte dazu zwei Stellen lesen, einer aus dem 2. Timotheus Brief, Kapitel 3, Vers 16.
Ein ganz bekannter Vers, wo wir lesen, 2. Timotheus 3, Vers 16, wo es heißt,
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
auf das der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.
Und dann noch ein Vers aus dem 2. Petrus Brief, Kapitel 1, Vers 20.
Indem ihr zuerst dieses wisset, dass keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist,
denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht,
sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist.
Und ich möchte zum Abschluss für heute Abend in Verbindung mit diesen beiden Stellen
noch einmal auf einige Punkte hinweisen, die doch in Verbindung mit der Tatsache,
dass wir Gottes Wort in Händen haben, für uns so wichtig sind.
Das erste ist, dass es Gottes Wort ist.
Gott hat geredet. Es ist nicht Menschenwort, was wir in Händen haben, sondern es ist Gottes Wort.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben, ist Gott gehaucht.
Gott ist der Ursprung seines Wortes. Er hat uns sein Wort gegeben.
Gott ist also der Ursprung. Das ist das Erste.
Das Zweite ist, dass Gott menschliche Kanäle benutzt hat, um uns sein Wort mitzuteilen.
Heilige Männer Gottes redeten. Ja, getrieben vom Heiligen Geist, aber es waren heilige Männer Gottes.
Die Bibel ist nicht als ein fertiges Ganzes vom Himmel gefallen, so wie das vom Koran behauptet wird.
Nein, Gott hat in einzelnen Menschen gewirkt. Ganz unterschiedliche Menschen waren es,
in denen Gott wirkte, um uns sein Wort zu geben.
Das waren Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Bildung.
Da waren einfache Menschen dabei, Hirten, Fischer.
Da waren Staatsmänner dabei, Kriegshelden dabei.
Da waren Theologen dabei. Da waren ganz unterschiedliche Menschen.
Aber Gott hat durch diese Menschen gesprochen.
Und das Dritte, wenn Gott durch diese Menschen sprach, dann tat er es unter der Wirkung des Heiligen Geistes.
Heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist.
Der Heilige Geist war involviert darin, uns das Wort Gottes zu geben.
Unter seiner Leitung haben diese Menschen das aufgeschrieben, was Gott ihnen sagte.
Das Vierte ist, dass das Wort Gottes etwas Allumfassendes ist.
Das heißt, das Ganze, was wir hier haben, ist Gottes Wort.
Die Bibel enthält nicht Gottes Wort, sondern die Bibel ist Gottes Wort.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben.
Und ich kann nicht heute hergehen und sagen, aber das, was der Apostel Paulus den Korinthern geschrieben hat,
das galt damals, das gilt aber heute nicht mehr.
Das kann ich doch nicht machen.
Es ist Gottes Wort, und zwar alles.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben.
Da kann ich nicht sagen, das war aber persönliche Meinung des Apostels Paulus.
Das ist für uns heute nicht mehr bindend.
Oder andere Schriftstellen, die einem nicht gefallen, dass man die einfach raus tut und sagt,
das ist aber nicht von Gott, sondern das ist von Menschen.
Und das Fünfte ist, dass das Wort Gottes, so wie er es uns gegeben hat,
auch Wort für Wort von ihm eingegeben ist.
Wir nennen das die wörtliche Eingebung des Wortes Gottes.
Es kommt tatsächlich auf jedes Wort an.
Natürlich in dem Grundtext, in dem griechischen oder hebräischen Grundtext.
Eine Übersetzung, so wie wir sie in Händen haben, ist natürlich immer schon eine gewisse Abschwächung.
Deshalb ist es auch wichtig, eine möglichst gute Übersetzung zu benutzen.
Aber wenn wir auf den Grundtext gehen, dann ist Wort für Wort von Gott die Schrift eingegeben worden.
Nicht nur die Gedanken sind von Gott, sondern auch die Worte sind von Gott.
Und in 1. Korinther, ich glaube im 2. Kapitel wird uns das ganz deutlich gesagt, dass es Worte Gottes sind.
Und das Sechste, auf das ich nochmal hinweisen möchte, ist das, was wir hier in 1. Thessalonicher 2 gefunden haben,
dass das Wort auch in uns eine Wirkung hervorbringt.
Wir haben es in 2. Timotheus 3, Vers 16 gelesen, wozu das Wort Gottes alles Nütze ist.
Und hier im 1. Thessalonicher Brief haben wir gefunden, dass es in den Gläubigen wirkt.
Und jetzt wollen wir uns alle zum Abschluss diese Frage noch einmal für uns persönlich vorlegen.
Wie wirkt das Wort Gottes in meinem Leben?
Oder die erste Frage, habe ich Gottes Wort überhaupt schon aufgenommen?
Denn das ist eigentlich die Voraussetzung.
Einmal, wenn ich daran denke, dass ich als ein verlorener Sünder vor Gott stehe,
dann muss ich das Wort nicht nur hören, sondern dann muss ich das Wort Gottes aufnehmen.
Dieses Evangelium Gottes, das uns errettet.
Dann bewirkt es in mir diese Errettung.
Aber wenn ich Gottes Wort so aufgenommen habe und bin, errettet, so wie es die Thessalonicher hier waren,
er sagt ja, es wirkt in euch, den Glaubenden,
dann fragen wir uns, wie empfangen wir Gottes Wort?
Wie lesen wir es? Wie hören wir es? Wie oft? Wie viel?
Wie nehmen wir es innerlich auf? Bleibt es im Kopf hängen oder geht es in unser Herz hinein?
Und dann die dritte Frage, wie wirkt es in unserem Leben?
Das Wort Gottes wird ja oft mit einem Samenkorn verglichen, das gesät wird.
Ein Samenkorn wird gesät, damit es Frucht bringt.
Das ist das Ziel des Wirkens des Wortes Gottes in unserem Leben,
dass Frucht daraus hervorgeht.
Bei den Thessalonichern war das so.
Da ging Frucht aus dem hervor, was sie aufgenommen hatten.
Und diese Frucht, die sucht Gott bei mir, die sucht er bei dir.
Wir dürfen Gottes Wort empfangen.
Wir dürfen es aufnehmen und es darf in uns wirken.
Es darf in uns Energie freisetzen.
Wir wollen dann für heute Abend an dieser Stelle abbrechen
und wollen dann morgen Nachmittag den Rest dieses Kapitels
und dann so der Herr will auch Kapitel 3 noch ein wenig näher miteinander besehen. …
Automatisches Transkript:
…
1. Thessalonicher 2, Abvers 14
3 Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die in Judäa sind, in Christo Jesu, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt wie auch jene von den Juden, die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen entgegen sind, indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden,
auch dass sie errettet werden, damit sie ihre Sünden alle Zeit voll machen, aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.
4 Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns umso mehr befleißigt, euer Angesicht zu sehen, mit großem Verlangen.
5 Deshalb wollten wir zu euch kommen, ich, Paulus, nämlich einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert.
6 Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft, denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.
7 Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes, in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten, eures Glaubens halber, auf dass niemand wankend werde in diesen Drangsalen.
8 Denn ihr selbst wisset, dass wir dazu gesetzt sind, denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch vorher, dass wir Drangsale haben würden, wie es auch geschehen ist, und ihr wisset.
9 Darum auch, da ich es nicht länger aushalten konnte, sandte ich, um euren Glauben zu erfahren, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich gewesen sei.
10 Da jetzt aber Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe verkündigt hat, und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt, in dem euch sehr verlangt, uns zu sehen, gleich wie auch uns euch.
11 Deswegen, Brüder, sind wir in all unserer Not und Drangsal über euch getröstet worden durch euren Glauben. Denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.
12 Denn was für Dank können wir Gott für euch vergelten über all der Freude, womit wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott, indem wir Nacht und Tag über die Maßen flehen, dass wir euer Angesicht sehen und vollenden mögen, was an eurem Glauben mangelt.
13 Unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus richte unseren Weg zu euch. Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle, gleich wie auch wir gegen euch sind, um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.
Soweit Gottes Wort
Und das Beispiel dieser jungen Gläubigen steht für uns heute richtungsweisend vor uns.
Ein zielorientiertes Christenleben zu führen, den Herrn Jesus aus den Himmeln zu erwarten und gleichzeitig Gott zu dienen.
Gestern Abend haben wir ganz besonders das Beispiel des Apostels Paulus gesehen, der als wirklicher Diener Gottes inmitten dieser jungen Gläubigen gearbeitet hatte.
Der einen evangelistischen Dienst tat, der einen Hirtendienst tat, in dem er mit mütterlicher und väterlicher Liebe gearbeitet hat und der auch einen Dienst der Belehrung und der Unterweisung getan hat.
In den Abschnitten, die wir heute gelesen haben, sehen wir ganz besonders die äußeren Umstände, unter denen die Thessalonicher das Wort Gottes angenommen hatten.
Der letzte Vers, den wir gestern Abend hatten, der Vers 13, hat uns gezeigt, in welcher inneren Haltung sie das Wort Gottes aufgenommen hatten. Nämlich so, wie es wahrhaftig ist Gottes Wort, das in uns, den Glaubenden wirkt.
Aber jetzt, ab Vers 14, spricht der Apostel Paulus von den äußeren Umständen, in denen diese jungen Gläubigen das Wort aufgenommen hatten.
Wir haben das auch schon am ersten Abend in Apostelgeschichte 17 gesehen, wie der Apostel Paulus diese Gläubigen mit einem leidenden und verworfenen Christus verbunden hat.
Und wir haben in Kapitel 3 heute Nachmittag gelesen, dass er ihnen vorher schon gesagt hatte, dass Drangsale auf sie warten würden.
Diese jungen Gläubigen befanden sich also in einer schwierigen äußeren Situation, in dem sie von außen bedrängt wurden.
Und wir haben uns gestern an das Reich Gottes erinnert, zu dem wir berufen sind und dessen wir würdig wandern sollen.
Nun ein Kennzeichen dieses Reiches Gottes ist eben dieses, dass wir durch Schwierigkeiten und durch Verfolgung, durch Verwerfung gehen, die der Herr Jesus auch geteilt hat.
In Apostelgeschichte 14 finden wir einen Ausspruch des Apostels Paulus, dass er den Gläubigen sagte, dass sie durch viele Trübsale in das Reich Gottes hineingehen würden.
Das Reich Gottes, das einmal in Macht und Herrlichkeit aufgerichtet wird, wird erreicht auf einem Weg, der durch Trübsal geht.
Nun, wenn wir das auf uns heute anwenden wollen, dann könnten wir natürlich sagen, diese Art von Verfolgungen, diese Art von Drangsalen, wie die Thessalonicher sie damals hatten, die kennen wir heute nicht mehr.
Wir werden nicht unseres Glaubens willen in diesem Sinne verfolgt.
Aber ich denke doch, dass wir das anwenden können auf uns, denn wir können unter Verfolgung und Drangsal nicht nur äußeren Druck verstehen, so wie es damals bei den Thessalonichern war,
sondern wir können an alle Arten von Schwierigkeiten denken, die auf unserem Glaubensleben aufkommen können.
Auch unser Weg als Christen heute ist nicht ein gemütlicher Spaziergang, sondern er ist verbunden mit Schwierigkeiten und mit Mühen.
Es ist nicht immer ein Wandeln auf sonnigen Höhen, sondern es geht auch durch Schwierigkeiten und Prüfungen.
Nun, in Vers 14, wo wir heute Nachmittag begonnen haben, sehen wir, dass der Apostel Paulus die Situation der Thessalonicher vergleicht mit der Situation der Versammlungen in Judäa.
Und er versucht sie zu ermuntern, indem er ihnen sagt, seht mal das, was mit euch passiert jetzt, diesen Weg, den ihr geht, das ist eigentlich nichts anderes als das, was auch den Versammlungen, den Gläubigen in Judäa passiert.
Und das ist immer etwas Schönes, in welchen Umständen wir auch sein mögen.
Wir sind erstens nicht alleine, weil der Herr Jesus bei uns ist, aber zweitens dürfen wir eigentlich immer daran denken, dass es andere Geschwister gibt, die in ähnlichen Prüfungen und in ähnlichen Erprobungen sind.
Denn Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die in Judäa sind, in Christo Jesu.
Das waren Versammlungen, wie die Versammlung in Thessalonich, in Christo Jesu, haben wir im ersten Kapitel gefunden.
Und das, was die Thessalonicher von ihren Landsleuten, also von den Heiden, erlitten hatten, das hatten auch die Gläubigen in Judäa von ihren Landsleuten, von den Juden, erlitten.
Nun, wenn wir hier von den Versammlungen Gottes lesen, dann dürfen wir uns vielleicht daran erinnern, dass wir im Neuen Testament diesen Ausdruck Versammlung oder Gemeinde oder Kirche in verschiedenen Bedeutungen finden.
Auf der höchsten Ebene sehen wir in der Versammlung Gottes alle Gläubigen zusammengefasst, die von Pfingsten an gelebt haben bis zu dem Augenblick, wo der Herr Jesus wiederkommt.
So sehen wir die Versammlung nach den Ratschlüssen Gottes, nach dem Ratschluss Gottes, so wie sie uns zum Beispiel im Epheserbrief vorgestellt wird.
Die Versammlung, die Christus geliebt und für die er sich selbst hingegeben hat.
Dann finden wir den Ausdruck Versammlung in einer zweiten Bedeutung und dann sind darunter alle Gläubigen zu verstehen, die in einem bestimmten Augenblick auf dieser ganzen Erde leben.
Diese bilden zusammen einen Leib und Christus ist das verherrlichte Haupt. Alle Gläubigen auf der Erde sind, weil sie mit dem Herrn Jesus aus ihrem Haupt verbunden sind, auch untereinander verbunden.
Und dann haben wir die dritte Bedeutung, dass wir Versammlung Gottes auch auf einer örtlichen Ebene sehen, dass es die Versammlung Gottes an einem bestimmten Ort gibt.
Und das ist der Gedanke, den wir hier vor uns haben. Es sind Versammlungen in Judäa, es ist die Versammlung der Thessalonicher in Gott dem Vater.
Wir haben die Versammlung Gottes in Korinth, also die Versammlung Gottes an einem bestimmten Ort.
Nun diese Versammlungen, so wie wir sie heute auch kennen an den unterschiedlichen Orten, sind miteinander verbunden.
Sie sind örtlich immer ein Ausdruck des Ganzen, aber sie sind miteinander verbunden.
Das Wort Gottes kennt keine unabhängigen Versammlungen, die für sich alleine Entscheidungen treffen könnten, Entscheidungen anerkennen könnten.
Sondern die Versammlungen Gottes sind miteinander verbunden.
Nun zurück zu der Situation der Thessalonicher.
Der Apostel Paulus erinnert sie jetzt in Vers 15 daran, was die Juden gemacht hatten.
Sie hatten sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet, hatten uns durch Verfolgung weggetrieben,
Gott nicht gefallen und sind allen Menschen entgegen, indem sie uns wehren zu den Nationen zu reden.
Das sind schwerwiegende Vorwürfe, die der Apostel Paulus hier den Juden macht und vorneweg steht, dass sie den Herrn Jesus getötet haben.
Sie hatten den Herrn Jesus verworfen und damit hatten sie auch alle verworfen, die diesem Herrn nachfolgen wollten.
Ob es die Propheten waren, ob es die Apostel waren, der Herr Jesus ist verworfen und dann kann es gar nicht anders sein,
als dass die, die dem Herrn Jesus nachfolgen, ebenfalls verworfen werden.
Aber diese Juden hatten nicht nur den Herrn Jesus verworfen, hatten nicht nur das Heil abgelehnt, das ihnen angeboten wurde,
sondern es ging sogar noch weiter.
Sie wollten den Aposteln wehren, zu den Nationen zu reden, damit diese errettet würden.
Sie selbst wollten das Geschenk Gottes, dieses große Heil, das er ihnen anbot, nicht haben.
Aber sie wurden auch neidisch, als sie merkten, dass die Apostel dann zu den Nationen gingen.
Sie wollten die Apostel daran hindern.
Und beim Lesen der Apostelgeschichte wird uns das immer wieder auffallen, wie die Juden immer wieder voll neid wurden,
wenn die Apostel und auch Paulus, wenn sie hergingen und das Evangelium den Nationen verkündigten.
Wir wollen dazu eine Stelle lesen aus Apostelgeschichte 22, wo wir das sehr deutlich finden.
Da sehen wir, wie der Apostel Paulus sich zu verantworten hatte vor den jüdischen Theologen.
Und dann lesen wir, wie er seinen Lebensbericht gibt.
Und dann haben wir in Vers 21, dass Gott zu ihm sprach, gehe hin, denn ich werde dich weit weg zu den Nationen senden.
Und dann heißt es, sie hörten ihm aber bis zu diesem Wort zu und erhoben ihre Stimme und sagten, hinweg von der Erde mit einem solchen.
Bis zu diesem Augenblick hörten sie Paulus zu, aber als er davon sprach, dass Gott ihn zu den Nationen senden würde,
da war das Maß voll und da wollten sie nicht mehr weiter hören.
Und Gott sagt hier, dass sie ihre Sünden alle Zeit voll machen, aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.
Dieser Zorn Gottes, der schon ausgegossen ist über dieses Volk der Juden,
aber er wird in der Zukunft in einem Vollmaß ausgegossen werden.
Der Zorn ist völlig, das heißt bis zum Ende über sie gekommen, bis zum Äußersten.
Das ist der gleiche Ausdruck, den wir in Johannes 13 finden, wo es von dem Herrn Jesus heißt,
da er die Seinigen, die in der Welt waren, liebte, liebte er sie bis ans Ende oder bis aufs Äußerste.
Das ist der gleiche Ausdruck, den wir hier finden, dass der Zorn völlig über sie gekommen ist, bis zum Äußersten.
Nun dann sagt der Apostel in Vers 17, wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren,
dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns umso mehr befleißigt, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen.
Hier sehen wir wieder die ganze Liebe des Apostels Paulus zu den Thessalonichern.
Und er benutzt nicht umsonst den Ausdruck, wir waren verwaist von euch.
Wir haben uns gestern an diese mütterlichen und an diese väterlichen Gefühle erinnert.
Für den Apostel Paulus waren die Thessalonicher wie seine Kinder und er fühlte sich verwaist von ihnen.
Wie eine Mutter die Trennung von ihren Kindern empfindet, wenn sie nicht bei ihren Kindern ist,
so fühlte der Apostel Paulus die Trennung von seinen Thessalonichern.
Aber er war getrennt, nur dem Angesicht, nicht dem Herzen nach.
Ist das nicht etwas Wunderschönes?
Auch wenn wir uns dem Angesicht nach oft nicht sehen können, so sind wir doch dem Herzen nach, im Herzen miteinander verbunden.
Da ist ein Band der Zuneigung, und davon sprechen die Herzen, der inneren Zuneigung zueinander als Geschwister.
Man lernt sich kennen, man sieht sich nicht, aber man ist doch im Herzen, in den Zuneigungen, in der Liebe miteinander verbunden.
Deshalb wollten wir zu euch kommen, ich Paulus, nämlich einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert.
Wir sind vielleicht erstaunt, so etwas in dem inspirierten Wort Gottes zu lesen, der Satan hat uns verhindert.
Wir würden wohl gut verstehen, wenn es heißt, dass der Heilige Geist sie verhindert hatte,
so wie wir das in der Apostelgeschichte lesen, dass der Heilige Geist sie daran hinderte, das Wort in Asien zu lesen.
Aber der Satan hatte sie gehindert.
Nun, der Satan kann natürlich nichts tun ohne den Willen Gottes, das ist völlig klar.
Aber wir müssen lernen zu unterscheiden, und dazu brauchen wir geistliches Unterscheidungsvermögen,
ob Gott direkt in unseren Weg tritt und etwas verhindert, oder ob Gott es dem Satan erlaubt, etwas zu verhindern.
Wenn wir auf einem falschen Weg sind, dann können wir wohl davon ausgehen, dass Gott sich uns in den Weg stellt
und sagt, stopp, hier geht es nicht weiter.
Dann greift Gott direkt ein.
Aber das, was der Apostel Paulus hier im Herzen hatte, die Thessalonicher zu sehen, das war nicht verkehrt.
Seine Beweggründe waren gut, waren aufrichtig, waren rein, das war nicht gegen den Willen Gottes.
Aber Gott erlaubte es dem Satan, den Apostel Paulus daran zu hindern.
Und so kann es auch in unserem Leben sein, dass Gott dem Satan erlaubt, in unserem Leben etwas zu verhindern,
was wir uns vorgenommen haben.
Wir sehen das in etwas anderer Bedeutung, aber doch im Leben Hiobs, wo Gott auch dem Satan erlaubt hat,
dem Widersacher erlaubte, den Hiob anzugreifen.
Es war eine Prüfung von Seiten Gottes, aber sie wurde durch Satan ausgeführt
und Gott hatte dem Satan gestattet, das bei dem Hiob zu machen.
Und dann spricht der Apostel Paulus in den letzten beiden Versen dieses Abschnittes noch einmal wieder von dem Kommen des Herrn Jesus.
Dieses Kommen des Herrn Jesus finden wir in jedem Kapitel des ersten Thessalonicher Briefes.
In jedem Kapitel wird von dem Kommen des Herrn Jesus gesprochen.
Am Ende des ersten Kapitels hatten wir gesehen, dass das Kommen des Sohnes, des Vaters aus dem Himmel unser Leben jetzt bestimmen soll.
Dass es Kennzeichnen, Charakterisieren für unser Leben ist.
Hier am Ende des zweiten Kapitels, wo der Apostel Paulus über seinen Dienst gesprochen hat,
wird es verbunden mit dem Lohn, den wir empfangen werden bei der Erscheinung, bei der Ankunft des Herrn Jesus.
Für treuen Dienst wird es Lohn geben und von diesem Lohn spricht der Apostel Paulus hier.
Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft.
Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.
Nun auch hier könnten wir fragen, wie kann der Apostel Paulus das sagen?
Wer ist unsere Hoffnung und Freude und Krone des Ruhmes?
Ist das nicht der Herr Jesus?
Natürlich ist der Herr Jesus unsere Hoffnung.
Das ist überhaupt keine Frage.
Er ist unsere Freude.
Das ist auch keine Frage.
Wir warten auf ihn.
Aber in Verbindung mit seiner Ankunft hier auf dieser Erde wird der Herr Jesus Lohn geben für treuen Dienst.
Und auch auf diesen Lohn dürfen wir uns freuen.
Die Arbeit eines Dieners ist nicht vergeblich.
Der Herr Jesus wird das alles belohnen.
Und wir sehen hier, dass er von der Hoffnung, von der Freude und von der Krone spricht.
Die Krone lässt uns einerseits an eine Siegerkrone denken, mit der ein Sieger im Altertum gekrönt wurde im sportlichen Wettstreit.
Aber die Krone lässt uns auch an Regierung denken.
Und das verbindet diesen Gedanken hier mit dem Gedanken, den wir gestern hatten an das Reich Gottes, wo der Herr Jesus als König regieren und herrschen wird.
Aber es heißt, dass die Seinen mit ihm herrschen werden.
Und der Lohn, den wir bekommen, wird darin bestehen und wird darin gesehen werden, dass wir mit dem Herrn Jesus über diese Erde herrschen werden.
In Lukas 19 haben wir ein Gleichnis vom Reich Gottes.
Und in diesem Gleichnis spricht der Herr Jesus vom Lohn für die Knechte.
Und dieser Lohn besteht darin, dass sie über fünf Städte oder über zehn Städte regieren werden.
Da wird es einen Unterschied im Lohn geben.
Wo du guter und treuer Knecht, sagt der Herr Jesus, über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen.
Aber dieser Lohn, das sehen wir in diesem Gleichnis in Lukas 19 sehr deutlich, er fällt unterschiedlich aus.
Wenn wir an unsere Stellung im Vaterhaus denken, wo wir bei Gott dem Vater und bei dem Sohn sein werden, dann wird es keine Unterschiede geben.
Aber wenn wir an die Offenbarung des Herrn Jesus in seinem Reich denken, wo wir mit ihm geoffenbart werden,
wenn er kommen wird mit allen seinen Heiligen, wie wir in Kapitel 3 Vers 13 gelesen haben, dann wird es Unterschiede geben.
Petrus spricht im zweiten Brief von einem reichlichen Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.
In diesem Reich wird es einen reichlichen Eingang geben, wenn es Lohn gibt.
Und es kann auch einen sparsamen Eingang geben, wenn es keinen Lohn gibt.
Einen ähnlichen Gedanken haben wir auch in 1. Korinther 3, wo es darum geht, wie wir bauen.
Und da gibt es solche, die bauen mit Materialien, die vergehen werden, die im Feuer verbrennen.
Derjenige, der gläubig ist, wird gerettet werden, aber sein Werk kann verbrennen.
Und die Frage stellt sich für uns, die praktische Frage, was sind wir jetzt auf dieser Erde für den Herrn Jesus?
Welchen Lohn wird er uns geben können?
Werden wir einen reichlichen Eingang in dieses Reich haben bei der Ankunft des Herrn Jesus?
Oder wird es ein sparsamer Eingang sein?
Der Herr Jesus möchte so gerne Lohn geben, Lohn für die Treue, die wir ihm hier auf dieser Erde entgegengebracht haben.
Und der Apostel Paulus sah seinen Lohn in dem, was die Thessalonicher in ihrem Leben auslebt.
Und das war für ihn Hoffnung, Freude oder Krone.
So verbindet er hier das Kommen des Herrn Jesus, die Ankunft des Herrn Jesus mit dem Lohn, der ausgezahlt wird.
Ausgeteilt wird dieser Lohn am Richterstuhl des Christus.
Gesehen wird dieser Lohn, wenn der Herr Jesus mit allen seinen Heiligen hier auf dieser Erde erscheint, um sein Reich in Macht und Herrlichkeit zu gründen.
Dann in Kapitel 3 kommt der Apostel Paulus wieder auf sein Verhältnis zu den Thessalonichern zu sprechen.
Und auch dieses Kapitel atmet wieder die ganze Liebe, die der Apostel Paulus zu seinen Freunden in Thessalonich hatte.
In 1. Korinther 13 hatte der Apostel Paulus den Korinthern geschrieben, die Liebe sucht nicht das ihrige.
Wenn wir die ersten Verse von Kapitel 3 hier lesen, dann finden wir das wohl bestätigt.
Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns in Athen, alleingelassen zu werden.
Und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes, in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten, eures Glaubens halber.
Ach, der Apostel Paulus hätte den Timotheus gut gebrauchen können.
Der Timotheus war ihm nützlich, war ihm eine Hilfe, aber er zog es vor, in Athen alleingelassen zu werden, weil er sah, dass die Thessalonicher den Timotheus so nötig hatten.
Weil er die Thessalonicher so liebte und wissen wollte, wie es ihnen ergangen war.
Die Liebe sucht nicht das ihrige, sondern das des Anderen.
Das war für den Apostel Paulus keine theoretische Aussage, sondern das hatte er in seinem Leben unter Beweis gestellt.
Und dieser Timotheus wird hier genannt, er ist unser Bruder und er ist ein Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus.
Wir kennen ja die Person des Timotheus relativ gut.
Der Apostel Paulus konnte diesem jüngeren Mitarbeiter ein wirklich schönes Zeugnis ausstellen.
Wir wollen einmal kurz aus dem Philippabrief dazu einige Verse lesen, wo wir sehen, welch ein Verhältnis Paulus zu diesem Mann hatte und welch ein Zeugnis er ihm ausstellte.
Philippa 2, Vers 19
Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus Timotheus bald zu euch zu senden, auf das auch ich gutes Mutes sei, wenn ich eure Umstände weiß.
Denn ich habe niemand gleichgesinnt, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird.
Denn alle suchen das ihrige, nicht das, was Christi Jesu ist.
Ihr kennet aber seine Bewährung, dass er wie ein Kind dem Vater mit mir gedient hat an dem Evangelium.
Das war Timotheus.
Und wir sehen, dass der Apostel Paulus dem Timotheus unterschiedliche Aufgaben, spezielle Aufgaben gegeben hat.
Hier in diesem Abschnitt sehen wir, dass der Timotheus einen Dienst der Ermunterung tat.
In Korinth tat der Timotheus einen Dienst der Korrektur und der Erinnerung.
Das finden wir in 1. Korinther 4.
In Ephesus sollte Timotheus einen Dienst der Auferbauung tun.
Davon lesen wir im 1. Timotheusbrief.
Und am Ende des Lebens des Apostels Paulus sehen wir den Timotheus in Rom im Gefängnis, dass er einen Dienst der Ermunterung tat.
Ein brauchbarer Mann, der hier Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus genannt wird.
Ist das nicht auch eine Aufgabe für uns?
Ganz persönlich, da wo Gott uns hinstellt, Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus zu sein.
Wir haben uns gestern ein wenig mit diesem herrlichen Evangelium, mit dieser Botschaft Gottes an die Menschen beschäftigt.
Und hier finden wir jemanden, der ein Mitarbeiter in diesem Evangelium war.
Mitarbeiten, das heißt mit anderen zusammen an etwas arbeiten.
Nicht alleine arbeiten, mitarbeiten, gemeinsam arbeiten.
So dürfen das auch wir in dem Evangelium des Christus tun.
Und der Timotheus sollte hier zweierlei tun, er sollte befestigen und er sollte trösten.
Das sind zwei Dinge, die wir auch für uns persönlich nötig haben, dass sie an uns getan werden.
Wir haben immer wieder nötig befestigt zu werden in der Wahrheit, dass wir feststehen in dem Herrn, feststehen in der Wahrheit.
Aber wir haben es auch immer wieder nötig getröstet zu werden.
Wenn wir mutlos sind, wenn wir schwach sind, dann brauchen wir Trost und Ermunterung.
Wir brauchen beides einerseits, aber wir dürfen uns andererseits auch vom Herrn gebrauchen lassen, anderen Geschwistern diese Dinge mitzuteilen.
Und dann wird hier gesagt, er soll euch befestigen und trösten eures Glaubens halber.
Wenn wir dieses kurze Kapitel lesen, dann fällt uns auf, dass wir fünfmal vom Glauben hier lesen.
In Vers 2, in Vers 5, Vers 6, Vers 7 und in Vers 10.
Fünfmal wird in diesen wenigen Versen der Glaube erwähnt.
Und wir wollen uns vielleicht mal kurz die Frage stellen, was ist denn im Neuen Testament unter Glauben zu verstehen?
Was bedeutet Glauben?
Nun Glauben kann eine unterschiedliche Bedeutung haben.
Und ich möchte drei Aspekte des Glaubens nennen, die wir im Neuen Testament finden.
Gestern gesehen, dass wir gerettet werden, gerechtfertigt werden aus Glauben zu Glauben.
Der Glaube ist wie eine Hand, die das ergreift im Vertrauen, was Gott uns anbietet, die das Heil ergreift.
Wir werden gerettet durch den Glauben.
Das Mittel, durch das wir errettet werden, durch das wir das annehmen, was Gott uns anbietet.
In diesem Sinn lesen wir zunächst vom Glauben.
Als zweites ist Glauben auch eine Aktivität.
Und dann können wir Glauben übersetzen mit Vertrauen oder mit Treue.
So wird es auch an manchen Stellen übersetzt.
Glauben ist das Vertrauen in die Aussagen und in die Zusagen, die Gott uns gibt.
Und dann verbindet uns der Glaube, so wie wir es am ersten Abend im Kapitel 1 gesehen haben, mit der unsichtbaren Welt.
Glaube steht dem Schauen gegenüber.
Etwas Sichtbares brauchen wir nicht zu glauben.
Aber unsichtbare Dinge werden geglaubt.
Und so vertraut der Glaube auf die Zusagen Gottes und macht sie sich zu einem gegenwärtigen Besitz.
Das ist die zweite Bedeutung von Glauben.
Aber drittens ist Glaube nicht nur eine Glaubensenergie, sondern Glaube kann auch das bedeuten, was man glaubt.
In diesem Sinn schreibt zum Beispiel Judas, dass wir kämpfen sollen für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben.
Das ist nicht die Glaubensaktivität, sondern das ist das, was geglaubt wird.
Es ist das Glaubensgut, wie es genannt wird.
Wie zum Beispiel zu Timotheus gesagt wird, dass er das anvertraute Gut bewahren soll.
Das ist das Glaubensgut, das was geglaubt wird.
Nun hier in diesen Versen geht es um das Glaubensvertrauen, um diese Glaubensaktivität.
Und Paulus wollte sehen, wie es um den Glauben der Thessalonicher, um dieses Vertrauen bestellt war.
Timotheus sollte sie befestigen und trösten, eures Glaubens halber, auf das niemand wankend werde in diesen Drangsalen.
Diese Prüfungen, die Gott ihnen auferlegte, konnten entweder ihrem Glauben Schaden zufügen, oder sie konnten ihren Glauben kräftigen.
Das ist so ähnlich, wie wenn man unter eine kalte Dusche geht.
Wenn man gesund ist, dann tut es gut, unter eine kalte Dusche zu gehen.
Das tut uns gut, es schadet uns nichts.
Aber wenn wir Fieber haben, wenn wir Grippe haben, dann werden wir es tunlichst unterlassen, unter eine kalte Dusche zu gehen.
Dann schadet uns eine kalte Dusche.
Und so wollte der Apostel Paulus hier den Gesundheitszustand der Thessalonicher prüfen und sehen,
ob die Prüfungen ihrem Glauben geschadet haben, oder ob sie ihrem Glauben gut getan haben.
Wir könnten ein anderes Beispiel benutzen, ein anderes Beispiel nehmen,
wenn ich ein Auto habe, und je mehr ich dieses Auto fahre, je mehr ich damit fahre, umso mehr wird das Auto abgenutzt.
Und irgendwann kann ich es nicht mehr gebrauchen.
Wenn ich meine Muskeln nehme, dann ist es genau umgekehrt.
Je mehr ich meine Muskeln in Übung halte, je mehr ich meine Muskeln gebrauche, umso kräftiger werden sie.
Und so ist das mit den Prüfungen und Probungen.
Sie können entweder unseren Glauben schädigen, unseren Glauben abnehmen lassen,
wenn wir innerlich nicht gesund und gut stehen, oder sie können unseren Glauben kräftigen und stärken.
Und das wollte der Apostel Paulus wissen, und deshalb hatte er Timotheus gesandt, um zu sehen, wie es mit ihrem Glauben bestellt war.
Dann sagt er in Vers 3,
Denn ihr selbst wisst, dass wir dazu gesetzt sind, denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch vorher, dass wir Drangsaler haben würden, wie es auch geschehen ist, und ihr wisset.
Nun, der Apostel Paulus erinnert sich nochmal daran, dass er ihnen nichts vorgemacht hatte.
Er hatte nicht den Thessalonikern das Wort Gottes so verkündigt, dass er gesagt hatte,
wenn ihr den Herrn Jesus annehmt, dann wird alles herrlich und schön sein, dann gibt es keine Probleme und keine Schwierigkeiten mehr, dann wird alles glatt laufen in eurem Leben.
Sondern er hatte den Thessalonikern vorher schon gesagt, bei der Verkündigung der Botschaft,
dass die Annahme dieser Botschaft zwar Freude im Heiligen Geist bringen würde, auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite auch Trübsal.
Und davon können wir sicherlich auch etwas lernen, wenn wir die Botschaft weitergeben.
Die Botschaft Gottes an den Menschen ist eben nicht nur eine Botschaft, wo wir von schönen und herrlichen Dingen reden, das tun wir auch in allererster Linie.
Wir reden von der Gerechtigkeit Gottes, von der Liebe Gottes, aber wir sollten den Menschen auch nichts vormachen.
Der Apostel Paulus hat das nicht getan. Er hat von vornherein gesagt, was die Thessaloniker erwarten würden.
Dann in Vers 5, darum auch, da ich es nicht länger aushalten konnte, sandte ich, um euren Glauben zu erfahren,
ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich gewesen ist.
Nun, Gott erprobt, er probte damals den Glauben der Thessaloniker durch Drangsale, aber er erprobt und er prüft auch unseren Glauben.
Und es ist leicht, über diesen Glauben zu sprechen, aber wenn dieser Glaube von Gott erprobt wird, dann sieht das schon völlig anders aus.
Und wir wollen dazu eine Stelle lesen aus dem ersten Petrusbrief, Kapitel 1, Vers 6.
Worin ihr, Frau Locket, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen oder Erprobungen,
auf dass die Bewährung eures Glaubens, viel köstlicher als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird,
erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi.
Hier wird uns gesagt, dass diese Erprobungen von Gottes erstens nur eine kleine Zeit sind.
Gott misst das Zeitmaß der Erprobungen und er schenkt uns und gibt uns nicht mehr, als wir tragen können.
Und das zweite, er gibt diese Prüfungen dann, wenn es nötig ist.
Aber er gibt diese Prüfungen auch, diese Erprobungen des Glaubens, auch mit einem klaren Ziel.
Er möchte, dass die Bewährung des Glaubens köstlicher sei als die des Goldes und dann soll das erfunden werden,
zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi.
Auch hier wird das verbunden mit dem Kommen des Herrn, mit der Offenbarung des Herrn Jesus.
Dann wird gesehen werden, ob unser Glaube bewährt ist oder ob unser Glaube nicht bewährt ist.
Der Jesus selbst hat schon gesagt, in dieser Welt, in der Welt habt ihr Drangsaal, in Johannes 16,
aber seid gutes Mutes, ich habe die Welt überwunden.
Schwierigkeiten und Probleme sind etwas Normales im christlichen Leben.
Gott möchte damit unseren Glauben prüfen.
Es kann natürlich auch sein, dass Gott uns Prüfungen und Übungen schickt, um uns auf den richtigen Weg zurück zu bringen.
Wenn wir Fehler gemacht haben, wenn wir eigene Wege gegangen sind, dann kann Gott uns natürlich auch Prüfungen und Übungen schicken.
Er kann uns auch Prüfungen und Übungen schicken, um uns zu warnen, wenn wir vielleicht in Gefahr sind, einen falschen Weg zu gehen.
Das ist auch wahr, aber hier geht es um Prüfungen, die dazu dienen, unseren Glauben zu bewähren.
Dann Vers 6, da jetzt aber Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe verkündigt habt,
und dass ihr uns alle Zeit in gutem Andenken habt, in dem euch sehr verlangt, uns zu sehen, gleich wie auch uns.
Deswegen, Brüder, sind wir in all unserer Not und Drangsaal über euch getröstet worden, durch euren Glauben.
Timotheus hatte Botschaft gebracht von dem Glauben und von der Liebe der Thessalonicher.
Wir haben gesehen, der Glaube richtet sich zu Gott und die Liebe richtet sich zu den Gläubigen.
Das waren die Bemühungen der Liebe, die wir im ersten Kapitel gefunden haben. Und beides konnte Timotheus bestätigen.
Die Thessalonicher hatten einen lebendigen Glauben, ein Vertrauen zu Gott, aber sie hatten auch Liebe untereinander.
Und beides kann der Apostel Paulus ihnen bestätigen. Gute Botschaft von ihrem Glauben.
Und dann sagt er in Vers 7, wir sind in all unserer Not und Drangsaal über euch getröstet worden, durch euren Glauben.
Auf der einen Seite sehen wir, der Apostel Paulus wollte die Thessalonicher trösten.
Wir haben das gestern gesehen, in Kapitel 2, Vers 11, wie ein Vater seine eigenen Kinder ermahnt und tröstet.
Er brachte ihnen Trost, aber er wurde umgekehrt durch die Thessalonicher getröstet.
Da gab es eine wechselseitige Beziehung, Trost durch den Glauben, der in dem anderen ist.
Einen ähnlichen Gedanken haben wir in Römer 1, das wollen wir auch kurz lesen.
Römer 1, Vers 11, da sagt Paulus zu den Römern, den mich verlangt sehr, euch zu sehen, auf das ich euch etwas geistliche Gnaden gabe, mitteile, um euch zu befestigen.
Das ist aber mit euch getröstet zu werden in eurer Mitte, ein jeder durch den Glauben, der in dem anderen ist, sowohl eurem als meinen.
Ist das nicht etwas schönes? Wir dürfen uns gegenseitig trösten und stärken durch den Glauben, den wir in dem anderen finden.
Christenleben ist keine Einsiedlerangelegenheit. Wir können nicht sagen, ich habe eine persönliche Beziehung zu dem Herrn Jesus und mehr brauche ich nicht.
Natürlich ist das herrlich, eine Beziehung zu dem Herrn Jesus zu haben, aber wir haben auch eine Beziehung zu unseren Mitgeschwistern.
Eine wechselseitige, gegenseitige Beziehung. Wir dürfen uns gegenseitig ermuntern, wir dürfen uns gegenseitig trösten, wir dürfen uns gegenseitig freuen in dem Glauben, den wir in dem anderen finden.
Ich habe mal eine Geschichte gelesen, ich glaube sie war von Spurgeon, aber ich bin mir nicht mehr ganz sicher.
Da war ein Mann, der nicht mehr die Zusammenkünfte der Gläubigen besuchen wollte, weil er sagte, ich habe das nicht nötig.
Ich lese Gottes Wort zu Hause. Ich brauche keine Kontakte mit meinen Mitgeschwistern. Ich komme alleine gut klar.
Und dann hat Spurgeon diesen Mann, ich glaube es war Spurgeon, diesen Mann besucht.
Und dann saßen sie am Kaminfeuer, wo das Feuer brannte und schweigend saßen sie davor, die Zange, womit man das Holz ins Feuer legte.
Und dann nahm er einen Holzscheit heraus und legte diesen Holzscheit an die Seite, ohne dabei etwas zu sagen.
Und was passierte ist uns klar, es dauerte nicht sehr lange, da brannte das Feuer im Kamin weiter, aber dieser einzeln liegende Holzscheit, er ging aus.
Und dieser Mann, ohne dass Spurgeon ein Wort gesagt hatte, hatte diese Lektion gut verstanden.
Er hat gesagt, ich komme wieder in die Zusammenkünfte.
Man kann als Christ nicht alleine leben. Wir brauchen uns untereinander.
Der Apostel Paulus brauchte die Thessalonicher, diese jungen Gläubigen. Er wollte durch ihren Glauben getröstet werden.
Nicht nur sie brauchten ihn, sondern er brauchte sie auch.
Deswegen, Brüder, sind wir in all unserer Not und Drangsal über euch getröstet worden durch euren Glauben.
Und der Apostel Paulus ging auch durch Drangsal und Not.
In 2. Korinther 11 beschreibt er uns sehr, sehr deutlich, wie seine Drangsal und seine Not war.
Das, was den Thessalonichern passierte, das ist auch dem Apostel Paulus passiert, vielleicht sogar in noch schlimmerer Weise.
Denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.
Jetzt leben wir, man könnte das auch übersetzen, jetzt leben wir auf.
Jetzt sind wir neu erfrischt, haben neuen Lebensmut, wenn ihr feststeht im Herrn.
So weit ging das bei dem Apostel Paulus, dass er dadurch neuen Lebensmut bekam, dass die Thessalonicher im Herrn feststanden.
Denn was für Dank können wir Gott für euch vergelten über all der Freude, womit wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott.
Das ist noch einmal ein Gedanke, den wir am ersten Abend in Kapitel 1 schon gefunden haben,
dass der Apostel Paulus etwas zu danken hatte für die Thessalonicher und dass er sich freuen konnte über die Thessalonicher.
Wenn wir an uns denken, gerade in unseren Tagen, dann müssen wir sagen, wie viel wird negativ und schlecht übereinander gesprochen.
Hast du schon gehört, was der Bruder gesagt und getan hat? Hast du schon gehört, was die Schwester gemacht hat?
Wie oft hören wir diese Worte? Negative Dinge, die wir übereinander verbreiten.
Hier finden wir zwei andere Dinge, danken füreinander und sich freuen übereinander.
Wenn wir etwas Schlechtes über einen Bruder oder eine Schwester denken, dann sollten wir diesen Gedanken wegtun und uns vom Herrn zeigen lassen.
Was es denn in diesem Bruder oder in dieser Schwester gibt, worüber wir uns freuen können.
Ich erinnere noch einmal an Philippa 4, wo der Apostel Paulus den Philippan sagt,
wenn es irgendeine Tugend, wenn es irgendein Lob gibt, dieses erwäget.
Lass das Negative weg, denk da nicht drüber nach, dieses erwäget, wenn es irgendein Lob und wenn es irgendeine Tugend gibt.
Wie wichtig ist das gerade für uns heute.
Danken füreinander, sich freuen füreinander und das dürfen wir im Gebet vor dem Herrn Jesus tun.
Aber der Apostel Paulus hat nicht nur sich gefreut und gedankt, sondern in Vers 10 sagt er,
indem wir Nacht und Tag über die Maßen flehen, dass wir euer Angesicht sehen und vollenden mögen, was an eurem Glauben mangelt.
Er hat nicht nur gedankt, sondern er hat auch gebeten und sein Wunsch war, zu den Thessalonichern zu kommen,
um das zu vollenden, was an ihrem Glauben mangelte.
Nun hier haben wir jetzt den Ausdruck Glauben in der dritten Bedeutung,
dass es das Glaubensgut ist, das was geglaubt wird.
Denn im Glaubensvertrauen hatten die Thessalonicher wohl offensichtlich keinen Mangel.
Das Glaubensvertrauen, das war vorhanden.
Aber in dem Glaubensgut, in dem was sie glaubten, da gab es noch etwas zu vollenden.
Da fehlte noch manches bei den Thessalonichern und das wollte der Apostel Paulus gerne vollenden.
Wir sehen, dass die Thessalonicher in ihrem praktischen Leben ein herrliches Zeugnis waren für ihren Gott.
Ein herrliches Zeugnis für das Evangelium waren.
Aber es gab doch noch etwas in ihrem Glauben, in ihrem Glaubensgut, was ihnen mangelte.
Viele Belehrungen kannten sie überhaupt noch nicht.
Wenn wir an uns heute denken, dann müssen wir sagen, es ist umgekehrt.
Wir haben viel Belehrung, wir kennen das Wort Gottes, haben es vollständig in Händen.
Bei uns mangelt es häufig an dem praktischen Glauben, am Glaubensvertrauen.
Bei den Thessalonichern war es umgekehrt.
Und der Apostel Paulus wollte deshalb gerne wieder zu ihnen kommen, um ihnen noch weitere Belehrungen zu geben.
Aber auch in diesem Brief gibt er schon weitergehende Belehrungen,
nämlich ganz besonders in Verbindung mit dem Kommen des Herrn.
Und dann sagt er, unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus,
richte unseren Weg zu euch.
Der Satan hatte ihn verhindert, zu den Thessalonichern zu gehen,
aber sein Gebet war jetzt zu Gott, dem Vater und zu dem Herrn Jesus,
damit sein Weg zu ihnen gerichtet würde.
Wenn wir das so geschichtlich nachlesen, dann können wir annehmen,
dass es etwa fünf Jahre gedauert hat, bis der Herr Jesus, bis Gott diesen Wunsch des Apostels Paulus erhört hatte.
Es hat lange gedauert, bis zu seiner dritten Missionsreise, bis er wieder zu den Thessalonichern kam.
Und wir können daraus sicherlich lernen, dass der Apostel Paulus warten konnte, bis Gott eine Tür öffnete.
Wir beten manchmal für eine geöffnete Tür in der einen oder anderen Sache,
und wenn das dann nicht vorangeht, dann werden wir ungeduldig.
Wenn Gott uns dann warten lässt, dann werden wir ungeduldig,
dann können wir nicht warten, dann versuchen wir selber die Türen aufzumachen.
Und wenn wir das tun, dann geht es in aller Regel schief.
Wir brauchen Geduld, wir sollen warten, bis Gott uns Türen öffnet.
Und dann haben wir in diesem Vers auch eine bemerkenswerte Andeutung auf die Tatsache,
dass der Herr Jesus Gott ist.
Es heißt hier unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus,
und dann steht das Verb richten in der Einzahl.
Wir würden erwartet haben, dass das hier in der Zweizahl, in der Mehrzahl stehen würde,
aber es steht in der Einzahl.
Es ist der Gott und Vater, es ist der Herr Jesus, aber die beiden sind eins.
Unser Gott und Vater und der Herr Jesus Christus richte unseren Weg zu euch.
So haben wir hier schon in dem ersten Brief des Apostels Paulus überhaupt einen Hinweis,
einen deutlichen Hinweis auf die Gottheit des Herrn Jesus, wie wir das nachher ganz deutlich
in den Schriften des Apostels Johannes finden.
Und dann denkt der Apostel Paulus auch hier am Ende des dritten Kapitels noch einmal an die Ankunft des Herrn Jesus.
Und er denkt an die Ankunft des Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen,
also an das Kommen des Herrn Jesus auf diese Erde.
Und im Hinblick auf dieses Kommen richtet er jetzt zwei Ermahnungen an die Thessalonicher,
die wir zum Abschluss noch kurz besehen wollen.
Zwei wichtige Ermahnungen, die eine nämlich,
euch mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle.
Und das zweite, unsere Herzen sollen tadellos in Heiligkeit befestigt sein vor unserem Gott und Vater.
Liebe auf der einen Seite, Heiligkeit auf der anderen Seite,
das sind die beiden großen praktischen Ermahnungen,
die uns in diesen Schlussversen des dritten Kapitels gegeben werden,
die wir dann in den ersten Versen des vierten Kapitels bis Vers zwölf weiter ausgeführt finden.
Aber diese beiden Dinge auf der einen Seite,
Liebe gegeneinander und gegen alle und auf der anderen Seite die Herzen in Heiligkeit zu befestigen.
Liebe und Heiligkeit, Liebe und Licht, könnten wir sagen,
sind zwei Dinge, die immer miteinander gehen.
Völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander,
obwohl Bemühung der Liebe da war.
Und der Apostel Paulus ihnen im Kapitel vier Vers neun sagen konnte,
was aber die Bruderliebe betrifft, so haben wir nicht nötig, dass wir euch schreiben.
Trotzdem sagt er ihnen, der Herr mache euch völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander.
Wenn es etwas gibt, wo wir auf dieser Erde nie zu einem Vollmaß kommen werden,
dann ist es darin, uns untereinander zu lieben.
Das ist ein Wachstumsprozess, der immer weiter geht bis zu dem Augenblick,
wo wir bei dem Herrn Jesus sein werden.
Es ist eine Liebe gegeneinander, eine Liebe also unter den Gläubigen,
aber es ist auch eine Liebe gegen alle und damit sind sicherlich alle Menschen gemeint.
Es ist auch eine Liebe, die wir ausstrahlen sollen den Menschen gegenüber.
Von Gott lesen wir von der Güte und Menschenliebe unseres Heiland Gottes.
In Titus 2, als aber die Güte und Menschenliebe unseres Heiland Gottes erschien.
Gott hat Menschenliebe und diese Liebe gegen alle dürfen auch wir haben, weil Gott sie hat.
Auch darin dürfen wir Nachahmer Gottes sein.
Und dann das zweite, unsere Herzen sollen tadellos in Heiligkeit befestigt werden.
Es geht um unsere Herzen, es geht um unsere Zuneigungen zu dem Herrn Jesus
und die sollten in Heiligkeit sein.
Nun, wir wissen, dass Heiligkeit auf der einen Seite eine Stellung ist, in die wir gebracht sind.
Wir sind geheiligt durch das ein für allemal geschehene Opfer des Herrn Jesus.
Wir sind geheiligt, das ist eine Stellung, aber Heiligkeit oder Heiligung
wird uns auch als ein Wachstumsprozess vorgestellt in Worte Gottes.
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel.
Das ist praktische Heiligkeit.
Und praktische Heiligkeit bedeutet, dass wir uns wegwenden von allem Bösen.
Das ist die negative Seite und hinwenden zu Gott.
Das ist die praktische Seite und die positive Seite der Heiligung.
Heiligung ist nicht nur ab, sondern von etwas, das gehört dazu.
Aber Heiligung ist, und ich möchte sogar sagen in erster Linie, eine Hinwendung zu.
Es geht immer von etwas weg zu etwas hin.
Wie wir das bei der Bekehrung auch gesehen haben, so auch bei der praktischen Heiligung.
Wir trennen uns von dem Bösen, aber bei gleichzeitiger Hinwendung an Gott.
Unsere Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater.
Am ersten Abend haben wir uns daran erinnert, dass es ein liebliches Verhältnis ist,
dass wir haben die Versammlung der Thessalonicher in Gott dem Vater.
Da denken wir an die Liebe Gottes zu uns.
Aber hier wird das verbunden mit der praktischen Heiligkeit vor unserem Gott und Vater.
Wir leben vor den Augen unseres Gottes und Vaters, der uns liebt, aber der auch heilig ist.
Und der bei uns diese Heiligkeit hervorrufen möchte, die bei ihm gefunden wird.
Befestigt eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater,
bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.
Wenn wir mit dem Herrn Jesus auf diese Erde kommen, mit allen Heiligen, wenn er kommt mit allen Heiligen,
wird es dann noch eine Frage von Streit untereinander geben?
Ganz bestimmt nicht.
Wird es dann noch eine Frage von praktischer Heiligkeit geben?
Ganz sicherlich nicht.
Wenn wir mit ihm kommen, dann wird dieses Band der Liebe da sein, das uns alle verbindet.
Dann werden wir in Heiligkeit erscheinen.
Aber diese Wesenszüge, die dann bei uns gefunden werden, die möchte der Geist Gottes jetzt schon in unserem Leben in uns bewirken.
Im Hinblick darauf, dass wir dann, wenn wir mit dem Herrn Jesus erscheinen, so miteinander verbunden sind
und es keine Frage praktischer Heiligung mehr geben wird.
Unter diesem Aspekt sollten wir unser Leben heute schon so führen, dass das bei uns schon sichtbar wird.
Die Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.
Es geht darum, wenn er auf diese Erde kommt, um hier verherrlicht zu werden.
Das, was der Apostel dann in Kapitel 4 und 5 ausführlicher erklärt.
Aber schließen wir mit den letzten Worten hier, mit allen seinen Heiligen.
Das sind wir jetzt schon, seine Heiligen.
Das ist unsere Stellung.
Das sollte unsere praktische Haltung auch sein.
Aber wir sind seine Heiligen.
Wir gehören dem Herrn Jesus an.
Wir sind die seinen.
Ist das nicht noch ein schöner Gedanke am Abschluss dieses Kapitels, den wir so mitnehmen dürfen?
Wir sind seine Heiligen.
Wir gehören dem Herrn Jesus an.
Wir werden bald mit ihm erscheinen, hier in Herrlichkeit.
Aber bis zu diesem Augenblick sollten wir uns so verhalten, wie es sich gehört für seine Heiligen.
Bis zu diesem Augenblick dürfen wir ein zielorientiertes Christenleben führen.
So wie wir es am ersten Abend gesehen haben.
Dieses Ziel, hier wird es uns beschrieben, dass die Ankunft des Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.
Im Hinblick auf dieses Ziel dürfen wir unseren Weg gehen zur Freude des Herrn Jesus.
Zur Freude unserer Mitgeschwister und auch zum Heil für eine verlorene Welt.
Ein Zeugnis sein, so wie die Thessalonicher es gewesen sind. …