Bauen des Hauses Gottes in schwieriger Zeit (Haggai)
ID
eab007
Sprache
DE
Gesamtlänge
02:11:55
Anzahl
2
Bibelstellen
Haggai 1,1-15; Haggai 1,12-2,9+20-23
Beschreibung
Die Botschaft des Propheten Haggai ist mehr als 2500 Jahre alt, aber dennoch sehr aktuell für unsere Tage. Es ist eine Botschaft, die direkt in unser Herz geht und uns aufrütteln möchte, damit wir unsere Wege auf dieser Erde überprüfen und wenn nötig, ändern.
In diesen Vorträgen wird der historische Hintergrund zur Zeit Haggais einführend vorgestellt. Im weiteren Verlauf wird erläutert was unter dem Haus Gottes zu verstehen ist und was es heißt aktiv daran mitzuarbeiten. Der Vortrag ist ein Appell an den Zuhörer sein Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Die Botschaft Haggais ist Mut machend und will uns ermuntern mit Herzensentschluss und Engagement an Seinem Haus zu bauen.
Automatisches Transkript:
…
Liebe Freunde, es geht heute Abend und auch morgen Abend nicht um Menschenwort,
sondern es geht um Gottes Wort, es geht um Gottes Gedanken und wir wollen ein
wenig an diesen beiden Abenden in den Prophet Haggai hinein sehen, mit dem Ziel
etwas zu lernen über das Bauen am Haus Gottes in schwieriger Zeit. Das zentrale
Thema dieses kleinen Bibelbuches am Ende des Alten Testamentes ist ja das Bauen
des Hauses Gottes. Damals das Bauen des Tempels in Jerusalem, aber in der
geistlichen Anwendung und Belehrung für uns das Bauen am Haus Gottes, so wie es
uns im Neuen Testament vorgestellt wird. Und wir lesen heute Abend aus dem
Propheten Haggai, aus dem ersten Kapitel.
Haggai 1, ab Vers 1. Im zweiten Jahr des Königs Darius, im sechsten Monat, am
ersten Tag des Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai an
Zerubabel, den Sohn Shealtiel, den Stadthalter von Judah, und an Joshua,
den Sohn Jotsaddax, den Hohenpriester, indem er sprach. So spricht der Herr der
Heerscharen und sagt, dieses Volk spricht, die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit,
dass das Haus des Herrn gebaut werde. Und das Wort des Herrn erging durch den
Propheten Haggai, indem er sprach, ist es für euch selbst Zeit, in euren getäfelten
Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt. Und nun, so spricht der Herr
der Heerscharen, richtet euer Herz auf eure Wege. Ihr habt viel gesät und wenig
eingebracht. Ihr esst, aber nicht zur Sättigung. Ihr trinkt, aber nicht zur
Genüge. Ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm. Und der Lohnarbeiter erwirbt
Lohn für einen durchlöcherten Beutel. So spricht der Herr der Heerscharen,
richtet euer Herz auf eure Wege, steigt auf das Gebirge und bringt Holz herbei
und baut das Haus, so werde ich wohlgefallen daran haben und verherrlicht
werden, spricht der Herr. Ihr habt nach vielem ausgeschaut und siehe, es wurde
wenig und brachtet ihr es heim, so blies ich da rein. Weshalb das, spricht der Herr
der Heerscharen? Wegen meines Hauses, das wüst liegt, während ihr lauft, jeder für
sein eigenes Haus. Darum hat der Himmel den Tau über euch zurückgehalten und
die Erde ihren Ertrag zurückgehalten. Und ich habe eine Dürre gerufen über das
Land und über die Berge und über das Korn und über den Most und über das Öl
und über das, was der Erdboden hervorbringt und über die Menschen und
über das Vieh und über alle Arbeit der Hände. Und Zerubbabel, der Sohn Shealtiel
und Joshua, der Sohn Jotzaddax, der hohe Priester und der ganze Überrest des
Volkes, hörten auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes und auf die Worte des
Propheten Haggai, so wie der Herr, ihr Gott, ihn gesandt hatte. Und das Volk
fürchtete sich vor dem Herrn. Da sprach Haggai, der Bote des Herrn, Kraft der
Botschaft des Herrn, zum Volk und sagte, ich bin mit euch, spricht der Herr. Und der
Herr erweckte den Geist Zerubbabels, des Sohnes Shealtiels, des Stadthalters von
Judah und den Geist Josuas, des Sohnes Jotzaddax, des hohen Priesters und den
Geist des ganzen Überrestes des Volkes. Und sie kamen und arbeiteten am Haus des
Herrn, der Herrscherin, ihres Gottes, am 24. Tag des sechsten Monats im zweiten
Jahr des Königs Darius. Soweit Gottes Wort.
Die Botschaft dieses Propheten, den wir unter die kleinen Propheten einreihen, ist
eine sehr alte Botschaft. 2500 Jahre etwa alt und doch eine Botschaft, die sehr
aktuell ist. Eine Botschaft für unsere Zeit. Eine Botschaft für unsere Tage. Eine
Botschaft, die direkt ins Herz geht. Eine Botschaft, die aufrütteln will. Eine
Botschaft, die uns nachdenklich machen soll. Die uns helfen soll, unsere Wege zu
überprüfen und vielleicht das eine oder andere in unserem persönlichen und
gemeinschaftlichen Leben zu verändern. Gott schickte damals seinen Propheten,
den Haggai, zu seinem Volk, um das Volk wachzumachen, um das Volk aufzurütteln.
Und das Volk, zu dem Haggai damals sprach, hat das Wort Gottes angenommen. Hat
gehört, was Gott gesagt hat. Gott hatte gesagt, richtet euer Herz auf eure Wege.
Macht euch auf, baut das Haus. Und wir haben es gelesen, dass diejenigen, zu
denen Haggai sprach, hörten, was er sagte und dass sie ihr Leben änderten.
Nun, wenn wir den Propheten Haggai in der richtigen Weise für unsere Tage
verstehen wollen, wenn wir die richtigen geistlichen Anwendungen machen möchten
für uns, dann ist es notwendig, dass wir einleitend ein wenig darüber nachdenken,
in welcher Zeit der Prophet Haggai geweissagt hat, was der geschichtliche
Hintergrund seiner Weissagung ist. Und wir müssen ein Stückchen zurückgehen in der
Geschichte des irdischen Volkes Gottes, in der Geschichte des Volkes Israel. Wir
wissen, dass das Volk Israel durch die Sünde des König Salomos ein getrenntes
Volk war. Es gab die zwei Stämme, Judah und Benjamin und es gab die
zehn Stämme. Wir lesen das im Buch der Könige und im Buch der Chroniker. Und wir
finden dort, wie die zehn Stämme sehr schnell abwichen von Gott und wie sie
dann in die Gefangenschaft geführt wurden und wie sich ihre Spur dort zunächst
verliert. Die beiden Stämme, die übrig geblieben waren, Judah und Benjamin,
gingen auch Wege, die dem Herrn nicht gefallen konnten. Es war ein Auf und Ab
in der Geschichte dieser beiden Stämme. Aber schließlich musste Gott auch mit
diesen beiden Stämmen im Gericht handeln und sie wurden nach Babel
weggeführt ins Exil für 70 Jahre. Das hatte Gott bereits durch seinen
Propheten Jeremia angekündigt. Insgesamt zeigen uns die Bücher der
Chroniker und der Könige, dass es drei Wegführungen nach Babel gegeben hat. Die
erste unter dem König Jojakim, die zweite unter dem König Jojakin und die
dritte unter dem König Zedekiah. Und mit der ersten Wegführung nach Babel
begannen die 70 Jahre, die dann aufhörten, als der König Korus den Befehl gab, dass
das Volk Israel oder besser gesagt der Überrest aus Judah und Benjamin wieder
zurückziehen durfte nach Jerusalem. Zurückziehen durfte in ihre Heimat. Und
wir finden das in den Büchern Esra und Nehemiah beschrieben. Und wenn wir das
dort lesen, in den Büchern Esra und Nehemiah, dann finden wir, dass es drei
Rückkehrten aus Babel nach Jerusalem gab. Die erste nach 70 Jahren fand statt
unter den beiden Männern, die wir hier im Propheten Haggai wiederfinden, unter
Zerubabel, der Stadthalter war, aus dem Geschlecht der Könige und unter Joshua
dem Hohenpriester. Das war die erste Rückkehr. Dann gab es einige Jahre später
eine zweite Rückkehr unter Esra, dem Schriftgelehrten und es gab eine dritte
Rückkehr unter Nehemiah. Und diese drei Rückkehrten aus dem Exil hatten jeweils
einen ganz besonderen Schwerpunkt, einen ganz besonderen Kerngedanken. Bei der
ersten Rückkehr unter diesen beiden Männern hier, Zerubabel und Joshua, ging
es im Schwerpunkt darum, dass der Altar wieder aufgerichtet wurde an seiner
Stelle und dass das Haus Gottes gebaut wurde. Das wird uns heute und morgen
etwas näher beschäftigen. Bei der zweiten Rückkehr unter Esra steht ganz
besonders das Wort Gottes im Mittelpunkt, der Wert und die Wichtigkeit des Wortes
Gottes und bei der dritten Rückkehr unter Nehemiah geht es im Schwerpunkt
darum, dass die Mauern Jerusalems und die Tore wieder gebaut wurden. In all dem
liegt eine tiefe geistliche Bedeutung für uns. Wenn es hier bei Zerubabel und
Joshua um den Altar und um das Haus Gottes geht, dann erkennen wir, was für
einen Schwerpunkt Gott als erstes in unserem Leben setzt. Er möchte, dass wir
Anbeter sind. Davon spricht der Altar, der an seiner
Stelle aufgerichtet wurde und Gott möchte, dass sein Haus, wir werden gleich
sehen, was das für uns bedeutet, einen hohen Stellenwert in unserem Leben hat.
Dass wir Interesse für sein Haus haben. Bei Esra sehen wir die Wichtigkeit des
Wortes Gottes und wir haben das in unserem Lied heute Abend gesungen und
auch im Gebet gesagt, wie wichtig das Wort Gottes für uns ist, denn wenn das
Wort Gottes keine Gültigkeit mehr hätte, worauf sollte unser Glaube sich dann
abstützen, wenn nicht auf dieses Wort und wenn wir an die Mauern und an die Tore
denken, was wir besonders bei Nehemiah finden, da erkennen wir den Wert
gottgewollter Absonderung für unser Leben, persönlich, aber auch
gemeinschaftlich. Nun hier in dieser Rückkehr, die wir vor uns haben und auch
hier in unserem Buch, dem Propheten Haggai, geht es um das Haus Gottes. Die Juden, die
zurückgekehrt waren aus Babel, hatten sich aufgemacht, sie hatten den Altar
wieder an seiner Stätte aufgerichtet, sie waren wieder Anbeter Gottes. Wir
können das im Buch Esra in den ersten Kapiteln nachlesen und dann finden wir,
dass das Volk Gottes anfing, den Tempel wieder zu bauen.
Dieses Haus Gottes, der Tempel in Jerusalem, hatte einen hohen Stellenwert
für sie und sie hatten sich aufgemacht, dieses Haus Gottes wieder aufzubauen.
Sie hatten die Grundlage zu diesem Haus Gottes gelegt und hatten ein wunderbares
Freudenfest gefeiert, weil die Grundlage zum Haus Gottes gelegt war. Gott hatte ein
Werk an diesen Menschen getan. Aber dann sehen wir, und das können wir auch im
Buch Esra nachlesen, wie die Feinde des Volkes Gottes, die Feinde dieses
Überrestes sich aufmachten, um das Werk Gottes zu behindern. Und ihr lieben
Freunde, das ist etwas, was wir immer finden. Wenn Gott irgendwo wirksam ist,
wenn Gott ein Werk tut, wenn Gott eine Erweckung schenkt, wenn Gott einen
Neubruch wirkt, um diesen Ausdruck aus dem Propheten Hosea einmal zu gebrauchen,
dann wird der Widersacher Gottes immer versuchen, das Werk Gottes zu behindern.
Das können wir immer beobachten. Das finden wir in der Bibel und das zeigt
uns auch die Kirchengeschichte. Wo Gott wirkt, ist der Teufel nicht untätig. Und
als hier das Haus Gottes gebaut werden sollte, da wendet der Teufel seine beiden
bewährten Taktiken an. Taktik Nummer eins ist die List. Taktik Nummer zwei ist die
Gewalt. Zuerst kam der Teufel mit List. Da waren Feinde und die sagten zu den
Juden, lasst uns doch mit euch bauen. Das hörte sich gut an, das hörte sich
fromm an, wir wollen euch helfen zu bauen. Aber Gott hatte nicht den Völkern
um Jerusalem herum den Auftrag gegeben, das Haus Gottes zu bauen, sondern den
Juden. Und sie wollten bauen und sie erkannten diese List. Wir können das im
Buch Ezra nachlesen. Und dann kommt der Feind mit Gewaltandrohung. Die
Feinde drohen mit Druck, mit Widerstand. Und diese Taktik hatte Erfolg. Das Bauen
am Hause Gottes hörte auf. Wenn wir vielleicht einmal Ezra 4 aufschlagen.
Da lesen wir in Vers 24 und das ist jetzt die Klammer zu unserem Propheten.
Ezra 4 Vers 24. Damals hörte die Arbeit am Haus Gottes in Jerusalem auf und sie
unterblieb bis zum zweiten Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien.
Das waren etwa 14, 15, 16 Jahre in der die Arbeiten am Haus Gottes ruhten. Und dann
lesen wir weiter. Und Haggai der Prophet und Zacharia der Sohn Idos, die
Propheten weissagten den Juden, die in Judah und in Jerusalem waren, im Namen
des Gottes Israels, der über ihnen war. Da machten sich Zerubabel, der Sohn
Shealtiel und Jeshua, der Sohn Jotzadaks auf und fingen an das Haus Gottes in
Jerusalem zu bauen und mit ihnen die Propheten Gottes, die sie unterstützten.
Und dann lesen wir noch mal in Kapitel 6 Vers 14. Und die Ältesten der Juden
bauten und es gelang ihnen durch die Weissagung Haggais des Propheten und
Zacharias des Sohnes Idos. Und sie bauten und vollendeten nach dem Befehl des
Gottes Israels. Da sehen wir, wie Gott in diese Lethargie hinein, in diese Zeit
hinein, wo die Arbeiten am Haus Gottes ruhten, seine Propheten schickte. Und zwar
den Haggai, den wir hier vor uns haben und dann wenig später auch fast
zeitgleich auch den Zacharia. Diese Propheten weissagten im Auftrag Gottes
und sie ermutigten das Volk, den Bau am Haus Gottes wieder aufzunehmen. Und zwar
in einer Zeit, die für das Volk, für diesen Überrest sehr schwierig war.
Dieser Überrest war nicht das ganze Volk Gottes. Es war nur ein kleiner Teil. Es war
auch, waren auch nicht die kompletten Juden und die aus Benjamin. Die meisten
waren noch in Babel. Es war nur eine ganz geringe Zahl, die hier zurückgekehrt war.
Ihre Hilfsmittel waren sehr eingeschränkt. Sie verfügten nicht über
große finanzielle Mittel. Und doch wollten sie dieses Werk tun und
wollten das Haus Gottes bauen. Die Zeit, in der dieser Überrest, so wie er
hier genannt wird, lebte gleicht im Fielen unserer Zeit. Das Volk Gottes, so
wie wir es heute sehen, ist kein geeintes Volk mehr, so wie wir es vorgestellt
finden unter David und unter Salomo. Nein, das Volk Gottes ist ein zerstreutes
Volk. Kein einiges Volk mehr. Und doch auch in Zeiten von Niedergang, von
Gleichgültigkeit, von Verfall sehen wir, dass Gott immer noch seine Gedanken
über sein Haus hat und dass es Gott wichtig ist, dass dieses Haus Gottes
gebaut wird. Wenn wir die beiden Kapitel dieses Propheten einmal in
Zusammenhang lesen, dann werden wir feststellen, dass insgesamt acht Mal von
dem Haus Gottes die Rede ist. Vielleicht kann das jeder für sich einmal zu Hause
nachsuchen. Acht Mal ist von dem Haus Gottes die Rede. Einmal nennt Gott es mein
Haus. Ich glaube vier Mal heißt es dieses Haus oder drei Mal und dann heißt es
das Haus. Gott ist dieses Haus so wichtig. Das sehen wir in diesem kleinen
Propheten. Nun was bedeutet das Haus Gottes für uns? Und ich möchte auch das
noch einleitend vorausschicken. Die Einleitung wird deshalb etwas länger
ausfallen, aber es ist doch wichtig, dass wir auch darüber klare Gedanken haben.
Was bedeutet das Haus Gottes für uns? Im Alten Testament war das Haus Gottes ein
materielles Haus. Ein Haus, das mit Holz und Steinen gebaut wurde. Ein Haus, das
man mit den Augen sehen konnte, in das man hineingehen konnte. Es war die
Stiftshütte zunächst, die Gott seine Wohnung nannte in der Wüste und es war
später der Tempel, den Salomo gebaut hatte. Dieses Haus Gottes, in dem Gott bei
seinem Volk, damals bei dem irdischen Volk, wohnen wollte. Und auch in der
Zukunft wird es wieder ein materielles Haus Gottes, einen Tempel auf dieser Erde
geben. Im tausendjährigen Reich wird in Jerusalem wieder ein Tempel stehen, in
den man hineingehen kann, den man sehen kann. Nun, wenn wir ins Neue Testament
hineingehen, dann finden wir auch dort den Gedanken des Hauses Gottes.
Wir finden auch dort, dass von dem Bauen des Hauses Gottes die Rede ist. Aber im
Neuen Testament, liebe Freunde, ist dieses Haus kein materielles Haus. Es ist keine
Kirche, kein Gemeinderaum, kein Versammlungsraum, den man anfassen kann,
in den man hineingehen kann, sondern das Haus Gottes im Neuen Testament ist ein
geistliches Haus. Der Jesus selbst hat zuerst davon gesprochen, als er zu Petrus
sagte, auf diesen Felsen, auf Christus will ich meine Versammlung, meine Gemeinde,
wir können diese beiden Worte austauschen, je nachdem, mit welchem Wort
wir vertraut sind. Ich gebrauche mal den Ausdruck Versammlung, weil ich damit
groß geworden bin, aber ob wir Versammlung, Gemeinde oder Kirche sagen,
bleibt sich gleich, wenn wir das Richtige darunter verstehen, diese Ekklesia, die
Gott sich erworben hat. Auf diesen Felsen, sagt der Jesus, also will ich meine
Versammlung bauen. Und wir sehen, dass dieses Haus Gottes ein geistliches Haus
ist, das besteht aus allen Gläubigen. Wir können das in 1. Petrus 2
nachlesen, wo wir finden, dass lebendige Steine herzugebracht werden, damit dieses
Haus Gottes gebaut wird. Und in Epheser 2 wird dieses Haus eine Wohnstätte Gottes
genannt, eine Behausung Gottes im Geist. Also das, was im Alten Testament ein
materielles Haus war, ist im Neuen Testament ein geistliches Haus, das
besteht aus allen Kindern Gottes, aus allen wiedergeborenen Menschen, aus
solchen, die an den Jesus Christus geglaubt haben, die mit ihrer
Sünden schuld zu dem Herrn Jesus gekommen sind. Jeder gehört zu diesem
Haus Gottes. Und der große Gedanke, den Gott mit seinem Haus verbindet, im Alten
wie im Neuen Testament, ist der Gedanke, dass Gott in diesem Haus wohnen möchte.
Wohnen, das ist der große Gedanke, wenn wir an das Haus Gottes denken. Nun in
einem Haus, das wissen auch die Kinder, in einem Haus wohnt man. Das ist das
Wesentliche eines Hauses. Gott wohnt in diesem Haus. Nun, wenn wir das Neue
Testament lesen, dann werden wir in Verbindung mit dem Haus Gottes zwei große
Seiten finden. Die eine ist die Seite Gottes und dessen, was er tut, und die
andere ist die Seite des Menschen und was wir tun.
Der Jesus sagt, auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen. Das ist die
Seite Gottes, die göttliche Seite. Er baut, er fügt lebendige Steine in dieses
Haus ein und wenn der Jesus baut, dann ist alles vollkommen. Eine Wohnstätte
Gottes, eine Behausung Gottes im Geist. So wird dieses Haus gebaut. Lebendige
Steine werden eingefügt und der Jesus wohnt darin. Aber es gibt auch die Seite
des Menschen, die Seite unserer Verantwortung. Denn auch wir werden im
Neuen Testament als solche bezeichnet, die dieses Haus bauen.
Es ist also auf der einen Seite Gott, der baut und Gott kann nicht anders als
vollkommen bauen, aber es ist die andere Seite da, dass wir Menschen bauen.
Diese beiden Seiten darf man übrigens nie gegeneinander ausspielen.
Sie stehen nebeneinander und sind nebeneinander wahr und gültig. Hier in
unserem Propheten geht es um unsere Seite des Bauens am Haus Gottes. Nun was
bedeutet das denn für uns, das Haus Gottes zu bauen?
Ich möchte einmal an folgende Punkte erinnern.
Das erste, an das ich erinnern möchte, ist dieses, dass bauen am Haus Gottes
bedeutet, dass Menschen herzugebracht werden. Dass wir unserem Auftrag
nachkommen, in die ganze Welt zu gehen, um das Evangelium zu verkündigen.
Das ist die erste wichtige Seite des Bauens des Hauses Gottes, wenn es um uns
geht. Das wird uns in 1. Korinther 3 vorgestellt. Wo wir aufgefordert werden,
mit den richtigen Baumaterialien zu arbeiten. Wo wir mit anderen Worten
aufgefordert werden, darauf zu achten, welch ein Evangelium wir bringen. Das
Evangelium Gottes nämlich, das Evangelium Gottes über seinen Sohn, dass
Christus gestorben ist, dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist.
1. Korinther 15, das ist das Evangelium, was wir verkündigen. Wenn wir diese
Botschaft sagen, dann bauen wir, um im Sinne von 1. Korinther 3 zu sprechen,
mit Gold, mit Silber und mit köstlichen Steinen.
Die zweite Seite des Bauens am Haus Gottes für uns heute, ist diese, dass nicht
nur Menschen herbeigebracht werden, sondern dass Menschen auch eingefügt
werden, in diesen Bau. Dass gottgemäße Belehrung gegeben wird, damit wir unsere
Stellung, die wir in dem Herrn Jesus haben, auch richtig verstehen.
Paulus spricht davon in Kolosser 1, dass er jeden Menschen vollkommen in Christus
darstellen wollte. Eine dritte Seite, die ich vorstellen möchte, ist diese, das
Bauen am Haus Gottes für uns heute bedeutet, dass wir die Grundsätze, die
mit diesem Haus in Verbindung stehen, aufrechterhalten.
Wir haben im Gebet an den Vers aus 1. Timotheus 3 erinnert, wo wir lesen, dass
der Timotheus wissen sollte, wie man sich zu verhalten habe im Haus Gottes, welches
Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit ist. Es gibt in diesem Haus Gottes eine
Hausordnung und diese Hausordnung hat der Eigentümer des Hauses geschrieben.
Das ist die Hausordnung Gottes. Wisst ihr, in jedem Haus gibt es gewisse
Regeln, in jeder Familie gibt es gewisse Regeln und der Kopf der Familie legt
diese Regeln fest, nicht irgendjemand anders. Und im Haus Gottes legt Gott die
Regeln fest, nicht wir. Es ist nicht unser Haus, es ist nicht unsere
Versammlung, es ist nicht unsere Gemeinde, sondern es ist Gottes Haus.
Wir haben das gelesen hier, mein Haus in Vers 9, das Haus gehört dem Herrn, das
Haus gehört Gott und er legt die Hausordnung fest. Nun, ich möchte jetzt
nicht lange über diese Hausordnung sprechen, aber ich möchte einmal zeigen,
welche eine Überschrift diese Hausordnung Gottes hat. Diese Überschrift
ist mit einem Wort ausgedrückt und dieses eine Wort ist Heiligkeit.
Das ist die Überschrift über die Hausordnung Gottes. Psalm 93, Vers 5, ein
bekannter Vers, deinem Haus her geziemt Heiligkeit auf immer da. Heiligkeit ist
der große Grundsatz des Hauses Gottes und bauen am Haus Gottes bedeutet, dass
wir dieser Heiligkeit des Hauses Gottes Rechnung tragen, dass wir wissen, wie wir
uns zu verhalten haben in diesem Haus Gottes. Also noch einmal diese drei
Punkte kurz zusammengefasst. Bauen am Haus Gottes bedeutet für uns erstens
Menschen herbeizubringen, bedeutet zweitens diese Menschen vollkommenen
Christus darzustellen, gesunde Belehrung zu geben, damit wir unsere Stellung in
dem Herrn Jesus erkennen und bedeutet drittens, dass wir den Grundsätzen des
Hauses Gottes entsprechend leben und das bedeutet zuallererst, dass wir der
Heiligkeit Gottes Rechnung tragen. Hier war die Situation eingetreten, dass die
Zurückgekehrten aufgehört hatten, das Haus Gottes zu bauen.
Sie interessierten sich nicht mehr für das Haus Gottes, sondern sie interessierten
sich für andere Dinge und die Frage, die sich jetzt hier an dieser Stelle schon
für uns stellt, ist die Frage, wie ist das mit uns? Welch ein Interesse haben wir
du und ich an dem Haus Gottes? Interessiert uns das oder interessiert
uns das nicht? Wisst ihr, für Gott hat dieses Haus einen außerordentlichen Wert,
einen hohen Wert. Gott hat sich die Versammlung erworben durch das Blut
seines eigenen. Wisst ihr, was für einen Wert die Versammlung für Gott haben muss,
wenn er das Blut seines eigenen dafür gegeben hat? Und von dem Herrn Jesus
lesen wir, Christus hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie
hingegeben. Er ist gestorben für seine Versammlung. Wisst ihr, welch einen Wert
dieses Haus Gottes für den Herrn Jesus haben muss, wenn er sein Leben gegeben
hat? Wenn ich das Leben meines Sohnes für
irgendetwas hingebe, dann muss das wohl einen hohen Wert für mich haben. Und wenn
jemand bereit ist für etwas zu sterben, muss es wohl einen hohen Wert haben. Das
ist der Wert, den die Versammlung, das Haus Gottes in den Augen Gottes hat. Und
hier sind Menschen, die interessieren sich nicht dafür. Die sagen, Gott, dein
Haus interessiert mich nicht. Wir haben andere Interessen. Wie ist das bei uns, bei
dir, bei mir? Welchen Stellenwert hat das Haus Gottes, hat die Versammlung Gottes
in meinem Leben? Das ist zuerst eine persönliche Frage, aber es wird dann auch
eine gemeinschaftliche Frage. Aber das Schöne ist, dass Gott diese
Menschen, die hier gleichgültig waren dem Haus Gottes gegenüber, dass er sie
nicht gehen lässt. Nein, er schickt ihnen einen Propheten. Er schickt ihnen
jemand, der sie aufrüttelt. Und das ist ein Beweis der Liebe und der Treue Gottes,
dass er einen Propheten schickt. Im zweiten Jahre des Königs Darius, im
sechsten Monat, am ersten Tage des Monats, erging das Wort des Herrn durch den
Propheten Haggai an Zerubbabel, den Sohn Shealtiel, den Stadthalter von Judah und
an Joshua, den Sohn Jozardax, den hohen Priester. Gott gibt diesem beiden,
Zerubbabel und Joshua und damit dem ganzen Volk, seine Gedanken. Er macht ihnen
klar, dass sie abgewichen waren und dass sie zurückkehren sollten.
Er schickt ihnen einen Propheten. Immer dann, wenn Gott einen Propheten schickt,
dann ist dem Volk Gottes etwas schief gelaufen.
Er schickt einen Propheten, um das Volk Gottes wieder auf den richtigen Weg zu
bringen. Wir lesen es öfteren von Haggai als dem
Propheten Gottes, als dem Boten Gottes. Wisst ihr, so landläufig ist ja die
Meinung, ein Prophet, das ist so ein Visionär, das ist ein Seher, das ist
jemand, der zukünftige Dinge voraussagt. Aber im Sinne des Alten Testamentes und
übrigens auch des Neuen Testamentes, ist ein Prophet viel mehr als jemand, der
irgendwelche Zukunftsvisionen hat. Das mag durchaus sein, dass ein Prophet
zukünftige Dinge voraussagt, aber die Aufgabe eines Propheten ist viel mehr
als zukünftige Dinge vorauszusagen. Ein Prophet ist so viel wie jemand, der
etwas verkündigt, ist jemand, der für einen anderen spricht.
Der erste Prophet übrigens in der Bibel ist Abraham. Der ist der
erste, der Prophet genannt wird. Der zweite ist Aaron. Und diese beiden, Abraham
und Aaron, zeigen uns die beiden Seiten prophetischen Dienstes. Abraham sollte
für den König Abimelech zu Gott reden und Aaron sollte für Gott zum Pharao
reden. Da sehen wir, was prophetischer Dienst ist. Es kann sein, dass der Prophet
für das Volk zu Gott spricht. Und es kann sein, und das ist in den meisten Fällen
so, dass Gott durch einen Propheten zu dem Volk spricht. Wenn wir an Samuel
denken, dann finden wir bei Samuel beide Seiten ausgeprägt vorgestellt. Samuel hat
mehrfach für das Volk zu Gott gebetet, prophetischer Dienst, und er hat für Gott
im Auftrag Gottes zu dem Volk gesprochen. Prophetische Dienst. Propheten möchten
den schlechten Zustand des Volkes klar machen.
Propheten möchten warnen. Propheten möchten Gericht ankündigen.
Propheten möchten aber auch die Treuen ermuntern und ermutigen. Und Propheten
möchten vor allen Dingen auf den Herrn Jesus hinweisen.
Das tut übrigens auch Haggai, wenn auch in etwas verdeckter Form. Wir werden das
zu Gott bis morgen Abend sehen. Und im Neuen Testament haben Propheten die
gleiche Aufgabe. Prophetischen Dienst gibt es auch im Neuen Testament. Erste
Korinther 14, dort wird dieser Dienst, Dienst der Weissagung genannt. Aber
Weissagung ist nichts anderes als Prophezeiung. Und was tut derjenige, der
Weissagt? Vielleicht können wir einmal ganz kurz erste Korinther 14 aufschlagen.
Wer Weissagt, Vers 3, redet den Menschen zur Erbahnung, zur Ermahnung, zur Tröstung.
Und zwar im Auftrag Gottes. Zur Erbahnung, zur Erbauung, erstens, zur
Ermahnung, zweitens, zur Tröstung, drittens. Wenn wir Desinteresse zeigen am
Haus Gottes, dann kann es sein, dass Gott auch uns durch Dienst der Weissagung
aufrütteln möchte. Und Gott wendet sich hier zuerst an Zerubabel und an Joshua.
Er wendet sich an die beiden, die die Verantwortung trugen. Der eine trug die
politische Verantwortung, der andere trug die religiöse Verantwortung.
Zerubabel und Joshua. An diese beiden wendet sich Gott zuerst. Das ist auch ein
Prinzip im Handeln Gottes, dass er sich zuerst an die wendet, die Verantwortung
tragen. Wenn wir die sieben Sens schreiben in Offenbarung 2 und 3 aufmerksam
lesen, werden wir dort das gleiche Prinzip feststellen.
Gott wendet sich, der Herr wendet sich dort zunächst an den Engel der
Versammlung. Das sind die, die die Verantwortung tragen. Nun was hat Gott zu
sagen? Dieses Volk spricht, die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus
des Herrn gebaut werde. Wenn wir noch mal kurz zurückdenken an
das, was wir eingangs im Buch Ezra gesehen haben, dann haben wir dort
gefunden, dass das Volk aufgehört hatte zu bauen, wegen der Bedrohung der Feinde.
Die Feinde hatten gesprochen, hatten gedroht und das Volk hatte aufgehört zu
bauen. Hier sagt Gott, dieses Volk spricht, die
Zeit ist nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus des Herrn gebaut werde.
Gott sagt tiefer, als der Geschichtsschreiber es uns im Buch Ezra
vorstellt. Wenn wir nur das Buch Ezra hätten, dann würden wir sagen, die haben
aufgehört, weil die Feinde sie bedroht haben. Aber hier sehen wir, dass Gott sagt,
Achtung, ihr habt Zeit in euren getäfelten Häusern zu wohnen, ihr
sprecht, die Zeit ist nicht gekommen, dass das Haus des Herrn gebaut werde.
Die Feinde hatten gesprochen, das Volk hatte gesprochen, aber jetzt spricht Gott.
Gott ist ein Beurteiler der Gedanken und der Gesinnungen des Herzens, so lesen wir
es im Hebräerbrief. Er beurteilt Gedanken und Gesinnungen. Gott sieht tiefer. Gott
sieht nicht nur auf die Oberfläche, er bohrt uns in das Herz hinein. Gott sieht
unsere Motive. Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus des
Herrn gebaut wird. Ist vielleicht auch für uns die Zeit nicht gekommen, Interesse
zu haben für das Haus Gottes, Interesse zu haben an dem, was für Gott so wichtig
ist. Ist das vielleicht auch unsere Sprache, die Zeit ist nicht gekommen.
Es kann verschiedene Gründe geben, warum wir sagen, die Zeit ist nicht gekommen.
Die eine Richtung, in die wir denken können, ist vielleicht diese, dass wir
sagen, ich habe viel zu viel zu tun, ich habe überhaupt keine Zeit, an das Haus
Gottes zu denken. Ich bin den ganzen Tag im Stress, mein
Beruf, meine Familie, meine Freizeit, dieses, jenes, ich habe keine Zeit für das
Haus des Herrn. Das ist eine Möglichkeit zu sagen, die Zeit ist nicht gekommen.
Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass wir sagen, wir leben in der Zeit des
Endes, die Versammlung ist so zerstreut, es ist alles nur noch ein Trümmerfeld, es
lohnt sich nicht mehr, Interesse zu haben für das Haus Gottes. Es geht sowieso
alles dem Ende zu. Auch das könnte ein Grund sein, dass wir sagen, die Zeit ist
nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus des Herrn gebaut werde.
Ihr Lieben, der Prophet Haggai lehrt uns, dass das falsche, faule Entschuldigungen
sind. Zu sagen, ich habe keine Zeit und zu sagen, die Zeit ist so schwer, es lohnt
sich nicht mehr, es sind beides faule Entschuldigungen. Wenn wir ehrlich sind,
dann müssen wir sagen, wir finden für alles Zeit, für das wir Interesse haben.
Und zu sagen, die Zeit ist so schwer, es lohnt sich nicht mehr, das ist Resignation.
Das ist das, was Gott nicht möchte. Nein, es lohnt sich immer, auch in schwerer Zeit
Interesse zu haben für das Haus Gottes. Und das Wort des Herrn erging durch den
Propheten Haggai, indem er sprach, ist es für euch selbst Zeit, in euren getäfelten
Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt. Aha, hier sehen wir, wie der
Prophet im Auftrag Gottes den Finger auf den wunden Punkt legt. Sie hatten
Interesse, in ihren eigenen getäfelten Häusern zu wohnen.
Sie hatten andere Interessen. Ihre eigenen Häuser waren ihnen wichtiger
als das Haus Gottes. Wie ist das mit uns? Was ist uns wichtiger als das Haus Gottes?
Das können natürlich unsere eigenen Häuser sein. Das können aber auch
tausend andere Dinge sein. Mein Beruf kann mir viel wichtiger sein, als das
Haus Gottes. Meine Familie kann mir wichtiger sein, als das Haus Gottes. Meine
Hobbys können mir wichtiger sein, als das Haus Gottes. Das müssen, wie wir merken,
gar nicht böse Dinge sein, in sich böse Dinge. Dass wir unseren Beruf in Treue
ausüben, ist nach den Gedanken Gottes. Dass wir uns um unsere Familie kümmern,
ist nach den Gedanken Gottes. Und dass wir auch vielleicht gewisse
Freizeitaktivitäten haben, dass wir mal in Urlaub fahren, ist sicherlich nicht
gegen die Gedanken Gottes. Aber die Frage ist, wo liegt der Schwerpunkt meines
Lebens? Wo setze ich die Prioritäten? Ist es für euch selbst Zeit, in euren
getäfelten Häusern zu wohnen? Wisst ihr, das ist Eigenliebe. Das ist
Egoismus. Das ist, dass wir das suchen, was uns selbst interessiert und Gott
sagt, während dieses Haus wüst liegt. Ihr Lieben, es gibt so viel Arbeit am Haus
Gottes und wir lassen diese Arbeit am Haus Gottes liegen und gehen lieber
unseren eigenen Interessen nach. Was sagt der Jesus in der Werkpredigt? Trachtet
zuerst nach dem Reich Gottes. Das ist jetzt etwas weiter gefasst, aber dieses
Reich Gottes schließt das Haus Gottes sicherlich in sich ein. Trachtet zuerst
nach dem Haus Gottes. Wo habe ich meine Schwerpunkte liegen? Wo sind die
Prioritäten meines Lebens? In dem, was mich selbst interessiert? Ist es für euch
Selbstzeit? Oder liegen meine Prioritäten da, wo der Jesus seine Interessen hat?
Das ist hier die entscheidende Frage, die Gott durch den Propheten damals stellt
und die er uns heute Abend stellt. Und nun, so spricht der Herr der Heerscharen,
richtet euer Herz auf eure Wege. Zweimal sagt er das. Einmal hier in Vers 5 und
dann noch einmal in Vers 7. Richtet euer Herz auf eure Wege. Hier in Vers 5 will es
sagen, seht mal zurück. Und in Vers 7 will es sagen, seht mal nach vorn. Wisst ihr,
wir haben immer mal wieder nötig, mal stehen zu bleiben. Uns mal von Gott
anfassen zu lassen, stehen zu bleiben und mal rückwärts zu sehen, was haben wir
denn eigentlich gemacht? Das muss man nicht unbedingt am 31.12. eines
Jahres tun. Das kann man immer machen. Rückwärts sehen. Mal unsere Herzen auf
unsere Wege richten. Was haben wir denn gemacht? Wie war das denn so in den
letzten Wochen, Monaten, Jahren? Es gab ja hier mal eine Zeit, wo sie aktiv am
Haus Gottes gebaut hatten und dann haben sie aufgehört. Wie war das denn bei mir?
Vielleicht auch mal eine Zeit gehabt am Anfang in der Jugend oder vor Jahren, als
wir Interesse hatten, mit Begeisterung für die Sache unseres Herrn da waren, am
Haus Gottes gebaut haben und dann wurde das immer weniger. Ja, dann lass uns doch
mal unsere Herzen auf unsere Wege richten. Gott sagt, ihr habt viel gesät und wenig
eingebracht. Ihr esst aber nicht zur Sättigung, getrinkt aber nicht zur
Genüge. Ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm und der Lohnarbeiter erwirbt
Lohn für einen durchlöcherten Beutel. Fünf Dinge, die Gott seinem Volk hier
vorstellt, die passiert waren. Sie hatten viel gesät, aber wenig eingebracht.
Es kann sein, dass wir noch gewisse Aktivitäten äußerlich unternommen
haben, dass wir noch gesät haben, dass wir vielleicht sogar viel gesät haben,
dass gewisse, ein gewisser Aktionismus da gewesen ist, aber dass keine Ergebnisse
mehr da waren, dass keine Frucht mehr gesehen wurde. Ihr esst aber nicht zur
Sättigung. Wir lesen die Bibel jeden Morgen,
hoffentlich auch noch jeden Abend. Wir essen, wir gehen auch in die
Zusammenkünfte, aber wir werden nicht mehr satt. Wir haben keine Freude mehr an
Gottes Wort. Wir kennen doch solche Phasen in unserem Leben. Wir schlagen die Bibel
auf, wir lesen und wir empfangen nichts. Wir haben keine Freude mehr am Lesen der
Bibel. Wir empfinden nicht mehr die Notwendigkeit des Gebetes. Ja, wir essen
noch, aber es wird uns nicht mehr satt. Wir trinken noch, aber nicht zur Genüge.
Gottes Wort ist uns nicht mehr Erquickung und Labung. Er führt mich zu
frischen, an frische Auen, zu frischen Wassern, zu grünen Auen. Er erquickt meine
Seele. Psalm 23, das erfahren wir nicht mehr. Keine Erquickung mehr. Ihr trinkt
aber nicht zur Genüge. Ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm. Die Kleider
sprechen vom Zeugnis. Ja, nach außen sieht alles noch tadellos aus. Das Zeugnis ist
in Ordnung. Wir kleiden uns, aber von unserem Zeugnis geht keine Wärme mehr
aus. Es ist alles kalt geworden. Wir haben auch selber nichts mehr davon. Es ist nur
noch eine äußere Form, vielleicht nicht ganz so krass, aber
vielleicht ein bisschen auf dem Weg dahin. Und fünftens, der Lohnarbeiter
erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel. Das will sagen nichts. Was bleibt
von einem solchen Christenleben am Richterstuhl des Christus übrig?
Ein durchlöcherter Beutel? Da gehen wir aus. Ein Christ geht nicht verloren, aber
das darf nie billiger Trost sein. Aber was ist denn, wenn der Herr Jesus Lohn
geben möchte? Gehen wir dann leer aus? Der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen
durchlöcherten Beutel? So spricht der Herr der Heerscharen, jetzt wieder richtet
euer Herz auf eure Wege. Jetzt seht nach vorn, steigt auf das
Gebirge und bringt Holz herbei und baut das Haus, so werde ich Wohlgefallen
daran haben und verherrlicht werden. Ein herrlicher Vers, eine herrliche
Aufforderung, die Gott hier seinem Volk gibt. Richtet euer Herz auf eure Wege,
flücht euch diesen Neubruch, davon spricht der Prophet Jeremia, flücht euch einen
Neubruch, fangt neu an, hört auf mit der Lethargie, hört auf mit dem Desinteresse
am Haus Gottes, hört auf nur für eure eigenen Interessen zu laufen und in
euren Häusern zu wohnen, steigt auf das Gebirge und bringt Holz herbei und baut
das Haus. Drei Aufforderungen, steigt auf das Gebirge. Wisst ihr, was das bedeutet,
auf das Gebirge zu steigen? Das bedeutet, dass man sich etwas Mühe
macht, dass man auch etwas Schweiß braucht dabei. Auf das Gebirge zu steigen,
das ist anstrengend, das kostet Mühe. Bauen am Haus Gottes ist nicht zum
Nulltarif. Bauen am Haus Gottes, das kostet etwas, das kostet Mühe, das kostet
Einsatz, das kostet Zeit. Aber wollen wir diese Mühe, diese Zeit, diesen Einsatz
nicht gerne leisten? Von dem Herrn Jesus lesen wir, der Eifer um dein Haus hat
mich verzehrt. Das war das Interesse des Herrn Jesus am Haus Gottes, der Eifer um
dein Haus, sagt, der hat mich verzehrt. Wenn wir uns daran messen, dann dürften
wir keinen Satz mehr weiterreden. Ich jedenfalls nicht. Eifer um das Haus
Gottes, Einsatz um das Haus Gottes, steigt auf das Gebirge, macht euch doch mal
etwas Mühe. Ihr lieben jungen Freunde, macht euch die Mühe, euch für das Haus
Gottes zu interessieren, euch für die Wahrheit des Hauses Gottes zu
interessieren. Beschäftigt euch mal mit der Hausordnung dieses Hauses Gottes.
Macht euch die Mühe, hinauszugehen in die Welt, um Menschen herbeizubringen.
Macht euch die Mühe, mit Jungbekehrten, dass sie ihre Stellung in dem Herrn Jesus
verstehen. Ja, das kostet alles Mühe, das kostet Zeit. Steigt auf das Gebirge, aber
es lohnt sich, denn Gott verbindet eine herrliche, ein herrliches Versprechen
damit, ich werde wohlgefallen haben und daran verherrlicht werden. Steigt auf das
Gebirge, das ist das Erste, macht euch Mühe. Das Zweite, bringt Holz herbei.
Interessant, dass das hier steht. Sie sollten auf das Gebirge, das war der
Libanon, steigen und Holz herbeibringen. Wisst ihr, was das heißt? Das heißt, dass
das Haus, das hier gebaut werden sollte, aus den gleichen Materialien gebaut
werden sollte, wie das Haus, das Salomo gebaut hat. Denn Holz vom Libanon, das war
das, was unter anderem Salomo gebracht hat, um das Haus Gottes zu bauen. Und
daraus lernen wir, dass die Art und Weise, wie wir bauen, die Grundsätze, nach
denen wir heute das Haus Gottes bauen, die gleichen Grundsätze sind, die auch am
Anfang in der Apostelgeschichte Gültigkeit hatten. Wir bauen heute an
dem gleichen Haus, an dem die Apostel in der Apostelgeschichte bauten. Wir bauen
nach den gleichen Grundsätzen, wie die Apostel und die ersten Christen in der
Apostelgeschichte gebaut haben. Nicht nach anderen Grundsätzen. Es sind die
gleichen alten Grundsätze, nach denen wir bauen. Wir brauchen diese Grundsätze
nicht unserer Zeit anzupassen. Auch in Tagen von Verfall und Niedergang bauen
wir nach den gleichen Grundsätzen, wie am Anfang gebaut wurde, in der herrlichen
Zeit, von der uns die Apostelgeschichte berichtet. Bringt Holz herbei und baut das
Haus. Was das bedeutet, haben wir gesehen. Und dann gibt Gott diese herrliche
Zusage, so werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden. Liebe
Freunde, wenn wir am Haus Gottes bauen, dann haben wir das Wohlgefallen Gottes
auf unserer Seite. Ist das nicht der Mühe wert? Es war das Begehren des Herrn
Jesus, als er auf dieser Erde war, das Wohlgefallen seines Vaters auf sich zu
haben. Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust. So werde ich
Wohlgefallen haben. Wenn wir am Haus Gottes bauen, wenn uns das interessiert,
diese Versammlung des lebendigen Gottes, dann haben wir das Wohlgefallen Gottes
auf unserer Seite. Und mehr noch, ich werde verherrlicht werden.
Das heißt, dann wird etwas von Gottes Größe, von Gottes Macht, von Gottes
Herrlichkeit gesehen. Da wo Gott wohnt, da offenbart Gott sich. Und da wird etwas
von seiner Herrlichkeit gesehen. Als das erste Haus gebaut wurde unter Salomo und
eingeweiht wurde, da erfüllte die Herrlichkeit Gottes dieses Haus in einer
Weise, dass die Priester ihren Dienst nicht mehr tun konnten.
So erfüllte die Herrlichkeit das Haus Gottes. Aber hier sagt Gott diesem
schwachen Überrest, wenn ihr baut, ich werde verherrlicht werden. Und auch heute
noch, wenn wir bauen, dann wird etwas von Gottes Herrlichkeit sichtbar.
Dann richtet Gott noch einmal den Blick zurück und sagt, ihr habt nach vielem
ausgeschaut und siehe, es wurde wenig und brachtet ihr es heim.
So blies ich da rein. Weshalb das spricht der Herr der Herrscharen? Wegen meines
Hauses das Wüst liegt, während ihr lauft, jeder für sein eigenes Haus. Jetzt
lernen wir, dass nicht nur wie in Vers 6 gewisse Ergebnisse nicht mehr da waren.
Da hatte Gott gesagt, ihr habt gesät und wenig eingebracht, ihr esst aber nicht
zur Sättigung, ihr trinkt aber nicht zur Genüge.
Jetzt geht es noch weiter. Jetzt sehen wir, dass die Hand Gottes sich sogar
aktiv gegen das Volk richtete. Ihr habt ausgeschaut und es wurde wenig und
brachtet ihr es heim. So blies ich da rein. Und mehr noch dann in Vers 10.
Darum hat der Himmel den Tau über euch zurückgehalten und die Erde ihren Ertrag.
Und ich habe eine Dürre gerufen über das Land und über die Berge und über
das Korn und über den Most und über das Öl und über das, was der Erdboden
hervorbringt und über die Menschen und über das Vieh und über alle Arbeit der
Hände. Gott war gegen das Volk. Sie hatten Gott nicht auf ihrer Seite,
sondern sie hatten ihren Gott gegen sie. Er musste das ablehnen, was sie taten.
Er hat es verachtet. Er blies da rein. Das bedeutet, er verachtet es. Und wir
lernen im Neuen Testament, dass Gott Züchtigung bringt, aber nicht mit dem
Ziel, uns zu vernichten, sondern mit dem Ziel, uns wieder auf den richtigen Weg
zu bringen.
Weshalb das, spricht der Herr der Heerscharen. Weshalb das? Gott stellt hier
eine Frage. Wir würden vielleicht sagen, es ist eine rhetorische Frage, aber es
ist mehr als das. Nein, wenn Gott sagt, weshalb das, dann möchte er, dass das
Volk in sich selbst hineinhorchte. Wenn Gott Fragen stellt, dann tut er das ja
nie, weil er etwas nicht weiß. Das ist klar. Wenn wir eine Frage stellen, dann
kann es ja sein, dass wir eine Frage stellen, weil wir etwas nicht wissen.
Aber wenn der Lehrer euch in der Schule eine Frage stellt, dann fragt er ja nicht,
weil der Lehrer das nicht weiß, sondern er möchte wissen, ob ihr das wisst. Und so
ist es auch, wenn Gott uns fragt. Dann fragt er nicht, weil er es nicht weiß,
sondern er möchte mal gucken, ob wir es wissen. Warum das? Wir sollen mal
nachdenken. Warum funktioniert es in unserem Leben nicht mehr? Warum ist die
Hand Gottes vielleicht gegen uns? Weshalb das? Und er gibt die Antwort, wegen
meines Hauses. Hier nennt er es sein Haus. Wegen meines Hauses, das Wüst liegt,
während ihr lauft ein jeder für sein eigenes Haus.
Es schmerzt Gott, wenn wir sein Haus desinteressiert an der Seite liegen
lassen und für unsere eigenen Häuser laufen. In Vers 4 hatten wir gesehen, dass
sie in ihren eigenen Häusern wohnten. Und hier sagt Gott, ihr lauft für euer
eigenes Haus. Noch mal die Frage an mich, an dich.
Wofür laufen wir eigentlich? Wofür rennen wir uns die Hacken ab? Wofür
machen wir uns Mühe? Paulus lief auch einen Lauf. Oh ja, das Ziel anschauend
jage ich, sagt der Apostel Paulus in Philippa 3, hin zu dem Kampfpreis der
Berufung. Paulus wusste wofür er lief und wofür er jagte. Wofür laufen wir?
Wofür jagen wir? Karriere? Geld? Ansehen? Ruhm? Ehre? Macht? Einfluss? Wofür laufen
wir? Was sind die Ziele unseres Lebens? Ihr lauft für euer eigenes Haus, während
mein Haus wüst liegt. Nein, Gott möchte das nicht. Ein ernster Appell, den Gott
hier an sein Volk richtet. Jetzt kommt etwas Wunderbares in Vers 12.
Vielleicht dürfen wir die Verse 12 und 13 noch, in Vers 12 noch kurz betrachten.
In Vers 12 kommt eine wunderbare Wende. Da lesen wir, Serubabel, der Sohn
Shealtiels und Josua, der Sohn Jotzadax, der hohe Priester und der ganze Überrest
des Volkes, hörten auf die Stimme ihres Herrn, ihres Gottes und auf die Worte des
Propheten Haggai, so wie der Herr, ihr Gott, ihn gesandt hatte.
Die Botschaft Gottes ging ins Zentrum, ins Schwarze, mitten hinein und sie haben
gehört. Wie oft war das in der Geschichte des Volkes Israel andersherum. Wie oft
hat Gott gesprochen und sie haben nicht gehört. Aber hier haben wir ein
mutmachendes Beispiel dafür, dass Gottes Wort lebendig und wirksam ist, dass
Gottes Wort in uns den Glaubenden wirkt. So wurde es den Thessalonikern gesagt.
Ihr habt das Wort Gottes angenommen, so wie es tatsächlich ist, wie es in euch
den Glaubenden wirkt. Und dieses Wort, das da gebraucht wird für wirken, das
bedeutet Kraft entfalten. Das ist wie eine Explosion, dass Gott etwas, das Wort
Gottes etwas freisetzt, etwas bewegt. Hier war Gottes Wort wie eine Bombe. Da war
nichts mehr wie vorher. Zerubabel hört, Josua hört, der ganze Überrest des
Volkes hört. Und es war nicht nur ein akustisches Hören mit den Ohren, sondern
es war ein Hören mit dem Herzen. Salomon sagt in den Sprüchen, bringe
dein Herz her zur Unterweisung. Nicht nur die Ohren, sondern wir sollen unsere
Herzen zur Unterweisung bringen. Natürlich hören wir über unsere Ohren,
aber wir können viel hören. Die Frage ist, was passiert mit unseren Herzen?
Hören wir mit den Herzen? In Ezekiel 33 haben wir dieses ernste Wort, wo Gott
seinem Volk sagt, ihr kommt durch den Propheten Ezekiel, ihr kommt scharenweise
um das Wort des Propheten zu hören. Er ist euch wie ein liebliches Lied, wie
einer, der eine schöne Stimme hat, der gut spielen kann.
Alles wunderbar und prima. Ihr hört, was euer Prophet sagt, aber ihr tut es nicht.
Euer Herz geht eurem Gewinn nach. Ihr hört das und findet das auch schön, aber
ihr tut nach wie vor das, was ihr wollt. Wie hören wir Gottes Wort? Wie gehen wir
in eine Predigt oder aus einer Predigt heraus? Sagen wir, das war eine gute
Predigt und dann ist alles wieder so wie vorher? Oder sind wir bereit, unsere
Herzen zur Unterweisung zu bringen? Zu hören, was Gott sagt. Hier heißt es,
Zerubabel hörte, Joshua hörte und der ganze Überrest hörte auf die Stimme des
Herrn ihres Gottes. Sie hörten mit dem Herzen. Zuerst die beiden Verantwortlichen
und dann heißt es der ganze Überrest. In Vers 2 hatte Gott gesagt, dieses Volk
spricht. Das drückte etwas Distanz aus. Dieses Volk spricht, aber hier nennt Gott
das Volk nicht mehr dieses Volk, sondern er sagt der ganze Überrest. Wenn Gott
von einem Überrest spricht, dann bedeutet das einerseits, dass die Masse
abgewichen ist. Das ist etwas trauriges, aber ein Überrest bedeutet, dass doch
welche da sind, die es mit dem Wort Gottes ernst nehmen und das ist etwas
Schönes. Ein Überrest. So nennt Gott hier sein Volk. Sie hörten auf die Stimme des
Herrn ihres Gottes, aber dann fügt der Heilige Geist hinzu und auf die Worte
des Propheten Haggai. Warum wird das eigentlich gesagt? Ich denke, das wird
gesagt, um uns zu zeigen, dass dieser Überrest anerkannte, dass die Worte
Haggais Worte Gottes waren. Wisst ihr, Gott spricht ja auf unterschiedliche Weise zu
uns. Es kann sein, dass wir in der Bibel lesen, dann spricht Gott direkt zu uns
und dass wir etwas erkennen, was in unserem Leben schiefläuft und dann ist
es gut, wenn wir auf das Wort Gottes hören. Es kann aber auch sein, dass Gott
einen Menschen benutzt, um uns etwas zu sagen und dann wird die Sache schon
schwieriger. Wisst ihr, wenn Gott etwas direkt zu mir
sagt, dann gibt es eigentlich keine Ausrede mehr, dann gibt es keine
Möglichkeit, dann trifft Gott. Aber wenn ein Mensch mir etwas sagt, immer Auftrag
Gottes wohlgemerkt, ein Prophet, ein Dienst der Weissagung, dann sind wir doch
sehr leicht geneigt zu sagen, naja, wenn der das sagt, dann der hat ja auch seinen
Fehler, dann muss ich nicht so hören. Der soll das gerade sagen, der soll mal vor
seiner eigenen Haustür kehren, natürlich soll er das, aber wenn Gott
einen Menschen benutzt, einen Bruder, eine Schwester, meine Frau, meine Kinder, meine
Eltern, um mir etwas zu sagen, dann sollten wir hören. Hier lesen wir das
ausdrücklich. Sie hörten auf die Stimme Gottes und auf die Worte des Propheten
Haggai, so wie der Herr ihr Gott ihnen gesandt hatte. Sie akzeptierten, dass
Haggai eine Botschaft Gottes für sie hatte und das Volk fürchtete sich vor
dem Herrn. Hatte Gott denn gesagt, sie sollten sich vor ihm fürchten?
Hatte Gott nicht gesagt, steigt auf das Gebirge und bringt Holz herbei und
baut das Haus? Natürlich hatte Gott das gesagt, aber hier heißt es, sie hörten
und sie fürchteten sich vor dem Herrn. Das hatte Gott doch gar nicht gesagt.
Und doch wird es hier gesagt, bevor sie nun das taten, tatsächlich taten, was Gott
gesagt hatte, wir werden, so Gott will morgen dann da weitermachen, bevor sie
das taten, war Gottesfurcht in ihren Herzen.
Da hatte Gott nichts von gesagt und doch war diese Gottesfurcht hier absolut
angebracht. Sie war absolut am Platz. Das erste Ergebnis, wenn Gottes Wort uns
trifft, wenn Gott ins Schwarze trifft in meinem Leben, dann ist das erste
Ergebnis doch immer Gottesfurcht. Was heißt das eigentlich Gottesfurcht?
Das ist so ein Ausdruck, den wir oft gebrauchen vielleicht, aber haben wir eine
richtige Vorstellung, was Gottesfurcht ist? Gottesfurcht ist nicht, dass wir
Angst haben vor Gott, sondern Gottesfurcht bedeutet Ehrfurcht vor Gott.
Bedeutet Ehrerbietung Gott gegenüber und das geht in zwei Richtungen.
Wenn wir Ehrfurcht vor Gott haben, dann werden wir selbst ganz klein und dann
wird Gott ganz groß. Gottesfurcht bedeutet, dass wir uns selbst im Licht
Gottes richtig einschätzen, nämlich dass wir nicht sind und dass wir die Größe
Gottes ebenfalls im Lichte seines Wortes richtig einschätzen, nämlich dass Gott
alles ist. Und wenn wir ganz klein sind und Gott ganz groß ist, dann haben wir
die richtige Einstellung Gott gegenüber. Dann ist Ehrfurcht in unseren Herzen
vor diesem Gott. Keine Angst, aber Ehrfurcht. Im Buch der Sprüche wird, wenn
ich richtig gezählt habe, 14 mal von der Furcht des Herrn gesprochen. Das ist auch
mal eine Übung für zu Hause, diese 14 Stellen rauszusuchen. Es ist ein reicher
Segen damit verbunden, was wir dort in den Sprüchen alles über Gottesfurcht
lesen. Gottesfurcht ist ein erstes Ergebnis, wenn wir auf Gottes Wort hören.
Und diese Gottesfurcht, diese Ehrerbietung Gott gegenüber, die brauchen
wir, um das umzusetzen, was Gott uns in seinem Wort sagt. Und bevor dann, wir
werden das morgen Abend dann, so Gott will sehen, bevor dann das Volk anfängt zu
bauen, bevor sie kommen und arbeiten am Haus des Herrn der Heerscharen, kommt Gott
noch einmal mit einer wunderbaren Botschaft zu ihnen. Insgesamt enthält
dieser Prophet fünf Botschaften Gottes. Die erste, die haben wir jetzt heute
Abend miteinander gelesen. Es war und ist eine sehr ernste Botschaft. Und wir
sollten jetzt auch nicht nach Hause gehen und dem ausweichen, was Gott uns
hier in diesem Kapitel, in dieser Botschaft Haggais zu sagen hat. Er meint
jeden Einzelnen von uns. Er meint uns persönlich.
Er meint uns aber auch gemeinsam. Wir haben das gesehen. Er spricht Zerubabel
und Joshua persönlich an und er redet dann von dem ganzen Überrest. Das ist
kollektiv. So spricht Gott uns an. So hat er uns heute Abend angesprochen. Mich in
erster Linie und dich auch und uns alle. Und wir wollen uns mit dieser Frage
nach Hause gehen, wie setzen wir unsere Priorität. Welche einen Stellenwert hat
das Haus Gottes für mich. Welche ein Interesse habe ich an dem, was in den
Augen Gottes so wichtig und wertvoll ist. Seine Versammlung, dieses Haus Gottes,
Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. Ist die Zeit gekommen, das Haus des Herrn zu
bauen? Wollen wir lieber in unseren eigenen getäfelten Häusern wohnen,
unseren Interessen nachgehen, während das Haus des Herrn wüst liegt? Wollen wir
laufen für unser eigenes Haus und das Haus Gottes achtlos links liegen lassen?
Oder wollen wir es tun, wie Zerubabel, wie Joshua und der ganze Überrest. Sie hörten
auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes und auf die Worte des Propheten Haggai. Und
das Volk fürchtete sich vor dem Herrn. Wenn das das Ergebnis dieses Abends ist,
dann hat Gott sicherlich in unserem Leben viel bewirkt. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen aus dem Propheten Haggai, Kapitel 1, wir hatten gestern Abend bis einschließlich
Vers 12 betrachtet, aber wir lesen des Zusammenhangs halber noch einmal den zwölften Vers mit.
Haggai 1, Abvers 12 Und Zerubabel, der Sohn Shealtiel, und Josua, der Sohn Jotzaddax,
der hohe Priester und der ganze Überrest des Volkes, hörten auf die Stimme des Herrn
ihres Gottes und auf die Worte des Propheten Haggai, so wie der Herr ihr Gott ihn gesandt
hatte.
Und das Volk fürchtete sich vor dem Herrn.
Da sprach Haggai, der Bote des Herrn, Kraft der Botschaft des Herrn zum Volk, und sagte,
Ich bin mit euch, spricht der Herr.
Und der Herr erweckte den Geist Zerubabels, des Sohnes Shealtiel, des Stadthalters von
Judah, und den Geist Josuas, des Sohnes Jotzaddax, des hohen Priesters, und den Geist des ganzen
Überrestes des Volkes.
Und sie kamen und arbeiteten am Haus des Herrn, der Heerscharen ihres Gottes, am 24.
Tag des sechsten Monats, im zweiten Jahr des Königs Darius.
Im siebten Monat, am 21.
des Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai, indem er sprach, Rede
doch zu Zerubabel, dem Sohn Shealtiel, dem Stadthalter von Judah, und zu Josua, dem Sohn
Jotzaddax, dem hohen Priester, und zum Überrest des Volkes, und sprich, Wer ist unter euch
übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat?
Und wie seht ihr es jetzt?
Ist es nicht wie nichts in euren Augen?
Und nun, sei stark, Zerubabel, spricht der Herr, und sei stark, Josua, Sohn Jotzaddax,
du hoher Priester, und seid stark, alles Volk des Landes, spricht der Herr, und arbeitet,
denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen.
Das Wort, das ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten zogt, und mein Geist
bestehen in eurer Mitte, fürchtet euch nicht, denn so spricht der Herr der Heerscharen,
noch einmal eine kurze Zeit ist es, da werde ich den Himmel erschüttern, und die Erde,
und das Meer, und das Trockene, und ich werde alle Nationen erschüttern, und das Ersehnte
aller Nationen wird kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht
der Herr der Heerscharen, mein ist das Silber, und mein das Gold, spricht der Herr der Heerscharen,
die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein, als die erste, spricht der
Herr der Heerscharen, und an diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der Herr der Heerscharen.
Und dann lesen wir noch Abvers 20, und das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Haggai,
am 24. des Monats, in dem er sprach, Rede zu Zerubabel, dem Stadthalter von Juda, und
sprich, ich werde den Himmel und die Erde erschüttern, und ich werde den Thron der
Königreiche umstürzen, und die Macht der Königreiche der Nationen vernichten, und
ich werde die Streitwagen umstürzen, und die, die darauf fahren, und die Pferde und
ihre Reiter sollen hinfallen, jeder durchs Schwert des anderen, an jenem Tag, spricht
der Herr der Heerscharen, werde ich dich nehmen, Zerubabel, Sohn Shealtiels, meinen Knecht,
spricht der Herr, und werde dich wie einen Siegelring machen, denn ich habe dich erwählt,
spricht der Herr der Heerscharen, soweit Gottes Wort.
Das zentrale Thema dieser Botschaft, die Gott durch den Propheten Haggai an sein Volk
damals richtete, ist das Bauen am Haus Gottes.
Das hatten wir gestern Abend vor uns.
Damals war es das Haus Gottes, der Tempel in Jerusalem, der nach dem 70-jährigen Exil
in Babel wieder aufgebaut werden sollte, und in der Anwendung auf uns ist es das geistliche
Haus, die Versammlung Gottes, die Wohnstätte Gottes im Geist, ein geistliches Haus heute
und kein materielles mehr.
Gott sprach durch den Propheten Haggai zu seinem Volk, zu den Juden, die zurückgekehrt
waren aus Babel in einer Zeit, als sich Gleichgültigkeit, Lethargie und Desinteresse für das Haus Gottes
breitgemacht hatten.
Sie hatten aufgehört zu bauen an diesem Haus, das sie angefangen hatten zu bauen, als sie
aus Babel zurückgekehrt waren.
Wenn wir das Buch Ezra lesen, das den geschichtlichen Hintergrund zu diesem Propheten bildet, dann
gewinnen wir den Eindruck, dass sie aufgehört hatten, weil die Feinde sie bedrohten.
Aber wenn wir den Propheten Haggai lesen, dann sehen wir, dass die Arbeit am Haus Gottes
deshalb aufgehört hatte, weil diese Juden ihren eigenen Interessen nachgingen.
Sie zogen es vor, in ihren eigenen getäfelten Häusern zu wohnen, das heißt, sie zogen
es vor, die Ruhe zu genießen und sie zogen es vor, für ihre eigenen Häuser zu laufen.
Das heißt, ihre Interessen galten anderen Dingen, nicht unbedingt bösen Dingen, aber
doch anderen Dingen und das Haus Gottes schien für sie nicht mehr wichtig und interessant
zu sein.
Seine Prioritäten hatten sich verschoben und so schickt Gott ihnen den Propheten Haggai
und dieser Prophet Haggai hat zunächst eine aufrüttelnde Botschaft für dieses Volk.
Das ist die Botschaft, die wir gestern Abend betrachtet haben.
Zweimal sagt er dem Überrest, richtet euer Herz auf eure Wege.
Sie sollten rückwärts sehen, was aus ihnen geworden war, seit sie aufgehört hatten,
das Haus Gottes zu bauen, sie sollten sich aber auch nach vorne hin orientieren und sollten
wieder kommen, sollten Holz holen und das Haus Gottes bauen.
Insgesamt hat der Prophet Haggai fünf Botschaften an die Juden.
Die erste haben wir gestern betrachtet, in Kapitel 1, in den ersten großen Absatz und
diese Botschaft ist, wie gesagt, eine aufrüttelnde Botschaft, eine Botschaft, die ins Herz geht,
eine sehr ernste Botschaft und diese Botschaft fordert auch uns auf, unser Leben zu überprüfen,
unsere Prioritäten zu überprüfen.
Welchen Stellenwert hat die Versammlung Gottes, die er sich erworben hat durch das Blut seines
eigenen für uns?
Diese Frage haben wir uns gestern Abend gestellt.
Wir haben dann gesehen in Vers 12, dass die Botschaft Gottes durch Haggai ihr Ziel erreicht
hat.
Und dieser zwölfte Vers, wo wir lesen, dass Zerubabel, dass Josua und der ganze Überrest
hörten auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes und auf die Worte des Propheten Haggai.
Dieser Vers ist ein mutmachender Vers, ist ein wunderschöner Vers, denn wie oft finden
wir es anders?
Wie oft hat Gott zu seinem Volk geredet und sie haben nicht gehört, aber hier haben sie
gehört.
Hier haben sie ihr Herz auf ihre Wege gerichtet, hier haben sie einen Neuanfang gewacht.
Das Schöne ist, dass Wege von Gläubigen nie eine Einbahnstraße sind.
Es gibt immer einen Weg zurück, es gibt immer die Möglichkeit zu einer Neuorientierung.
Es gibt immer die Möglichkeit einen Neubruch zu pflügen und das finden wir jetzt hier.
Sie hörten auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes und sie fürchteten sich vor dem Herrn.
Die erste Reaktion auf den Gehorsam Gottes Wort gegenüber ist Gottes Furcht, ist Ehrfurcht,
Ehrerbietung vor Gott.
Und bevor sie nun jetzt anfangen an dem Haus Gottes zu bauen, schickt Gott den Propheten
Haggai mit einer zweiten Botschaft zu diesem Volk.
Das Einzige, was sie bisher getan hatten, aber das war nicht wenig, war, dass sie gehört
hatten und dass sie Gottes Furcht bewiesen, aber sie hatten noch keinerlei Aktivitäten
in Gang gesetzt und trotzdem kommt Gott zu ihnen, in Vers 13, da sprach Haggai der Bote
des Herrn, Kraft der Botschaft des Herrn zum Volk und sagte, ich bin mit euch spricht der
Herr.
Eine ganz kurze Botschaft, eine Botschaft, die nur aus vier Worten besteht, wirklich
eine Kurzpredigt, vier Worte in der deutschen Übersetzung, mehr nicht, aber diese vier
Worte waren genau das, was diese Juden in dieser Situation brauchten und erkennen wir
nicht darin, wie gut unser Gott ist.
Er hatte die Reaktion in den Herzen gesehen.
Wisst ihr, Gottes Furcht ist zuerst etwas, was sich im Herzen entwickelt.
Natürlich sieht man das auch nach außen dann, aber hier war es eine Änderung im Herzen.
Das hatte Gott, der Herzenskündige, wahrgenommen und er kommt mit dieser mutmachenden Kurzbotschaft
zu ihnen, ich bin mit euch.
War das nicht das, was sie jetzt brauchten am Anfang, bevor sie anfingen, die Arbeit
am Haus Gottes wieder aufzunehmen?
Ich bin mit euch, die Zusage, dass ihr Gott ihnen helfen wollte.
Haggai richtet diese Botschaft aus, aber es heißt ausdrücklich Kraft der Botschaft
des Herrn.
Haggai wusste, dass er im Auftrag Gottes sprach und das Volk erkannte, dass es das Wort Gottes
war, das sich zu ihnen richtete.
Ich bin mit euch.
Wir finden diesen Ausdruck, diese Zusage unseres Herrn im Alten wie im Neuen Testament.
Wir finden sie in unterschiedlicher Ausprägung.
Manchmal richtet Gott diese Worte an einzelne Personen und sagt, ich bin mit dir, aber wir
haben auch Ausdrücke wie hier, ich bin mit euch.
Das ist eine Zusage Gottes, die wir erstens persönlich nehmen dürfen, ich bin mit dir,
die uns aber auch zweitens gemeinschaftlich gilt, ich bin mit euch.
Und dann finden wir diese Zusage auch noch in einer kleinen Abwandlung.
Es gibt Stellen, da sagt Gott, ich bin bei dir und ich bin bei euch, aber hier heißt
es, ich bin mit euch.
Ich denke, es liegt ein kleiner Unterschied darin, wenn Gott sagt, ich bin bei dir oder
bei euch und ich bin mit euch oder mit dir.
Wenn er sagt, ich bin bei euch, dann ist das die Zusage seiner Gegenwart.
Wenn er sagt, ich bin mit euch, dann ist das die Zusage seiner Hilfe.
Und es gibt Situationen in unserem Leben, da brauchen wir einfach Beistand, da brauchen
wir einfach die Tatsache, dass der Herr Jesus bei uns ist.
Aber es gibt auch Situationen in unserem Leben, da brauchen wir seine aktive Hilfe und dann
freuen wir uns, dass er uns sagt, ich bin mit euch, mit euch, um euch zu helfen.
Es gibt auch in unserem natürlichen Miteinander, geschwisterlichen Miteinander, Situationen,
da brauchen wir einfach nur jemanden, der bei uns ist.
Nehmen wir eine Situation, wo jemand in Trauer ist.
Dann genügt es oft, wenn nur jemand bei uns ist, ohne etwas zu sagen, ohne etwas zu tun.
Er ist einfach da und die Gegenwart ist schon ein großer Segen.
Aber es gibt auch Situationen, da brauchen wir aktive Hilfe, da brauchen wir jemanden,
der mit uns ist und hier sagt Gott, ich bin mit euch.
Und wer ist das denn, der hier das sagt, ich bin mit euch.
Es ist der Herr, es ist Jehova, es ist der, der sich nicht verändert.
Wir wissen, dass dieser Name, der hier in dem überarbeiteten Text mit Herr wiedergegeben
ist, in dem nicht überarbeiteten Text mit Jehova wiedergegeben wird und Jehova oder
Yahweh bedeutet der sich nicht verändernde.
Ich bin, der ich bin.
Der Fels der Ewigkeiten, im Propheten Malachi, ganz am Ende des Alten Testamentes sagt Gott
noch einmal zu seinem Volk, ich Jehova, ich der Herr, verändere mich nicht.
Und im Neuen Testament, Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.
Der ist es, der hier die Zusage gibt, ich bin mit euch.
Der Unwandelbare, der, der sich nie verändert.
Wenn wir das jetzt in unsere Zeit hinein übertragen, wenn wir ein wenig am Haus Gottes
arbeiten dürfen, wenn wir ein wenig Interesse zeigen für die Versammlung des lebendigen
Gottes, dann dürfen wir die Zusage unseres Herrn auf unserer Seite haben, ich bin mit
euch.
Das ist nicht etwas Geringes, das ist etwas Großartiges.
Und diese Zusage seiner Hilfe ist eine gegenwärtige Zusage.
Er sagt, ich bin mit euch.
Er sagt nicht, ich war mit euren Vätern oder ich werde einmal mit euren Nachfahren
sein, sondern er sagt, ich bin mit euch.
Jetzt in der Gegenwart, jetzt wo ihr anfangt wieder am Haus Gottes zu bauen, bin ich mit
euch, um euch zu helfen.
Ihr seid vielleicht nur wenige, eure Hilfsquellen sind gering, eure Feinde sind immer noch da.
Aber ich bin mit euch, habt Mut, baut am Haus Gottes.
Wir haben gestern gesehen, wie er sagt, dass er Wohlgefallen daran haben würde und verherrlicht
würde, wenn sie genau das tun würden.
Das ist die Zusage Gottes, bevor sie auch nur einen Finger gekrümmt haben.
Und dann tut Gott ein weiteres.
Er gibt ihnen nicht nur die Zusage, ich bin mit euch, sondern wir lesen in Vers 14, der
Herr erweckte den Geist Zerubabels, des Sohnes Shealtiel, des Landpflegers von Judah und
den Geist Josuas, des Sohnes Jotzadaks, des Hohenpriesters und den Geist des gesamten
Überrestes des Volkes.
Wer erweckte ihren Geist?
Der Herr hat das bewirkt.
Es waren nicht sie selbst, sondern es war der Herr, der ihren Geist erweckte.
Aber dann heißt es in Vers 14 weiter, und sie kamen und arbeiteten am Haus des Herrn.
Hier haben wir wieder zwei Seiten, wir haben das gestern Abend in einem anderen Zusammenhang
auch schon einmal gesehen, hier haben wir wiederum zwei Seiten, die Seite Gottes und
seines souveränen Handelns, er erweckte ihren Geist und die Seite der Verantwortung der
Menschen, sie kamen und arbeiteten.
Wisst ihr, wenn der Herr unseren Geist erweckt, dann ist das seine Gnade, aber dann müssen
wir doch eine Antwort geben und kommen und uns für das Haus Gottes interessieren und
daran arbeiten.
Aber wenn wir es tun, wenn wir kommen und arbeiten, dann brauchen wir uns nichts darauf
einzubilden, dann ist es die Gnade des Herrn, der unseren Geist erweckt.
Und es ist sehr schön, dass es immer wieder hier heißt, den Geist oder die Person Zerubabels
wird genannt, die Person Josuas wird genannt und der ganze Überrest des Volkes.
Gott arbeitete und wirkte an Einzelnen und er wirkte an der Gesamtheit und sie kamen
alle zusammen und arbeiteten.
Die Propheten, wir haben das im Buch Esra gestern gelesen, Zacharia und Haggai arbeiteten
mit, der politische Führer Zerubabel arbeitete mit, der geistliche Führer Joshua arbeitete
mit.
Das ganze Volk, der ganze Überrest, sie alle arbeiteten mit.
Sie arbeiteten an ein und derselben Sache.
Ist das nicht etwas wunderbares?
Sie waren alle eines Sinnes die Arbeit am Haus Gottes wieder aufzunehmen.
Sie kamen und arbeiteten am Haus des Herrn und in der Fußnote heißt es, sie nahmen den
Bau wieder in Angriff, der unter Korus begonnen war.
Sie setzten die unterbrochene Arbeit fort und sie taten es gemeinsam.
Wir haben gestern ein wenig beleuchtet, was es bedeutet am Haus Gottes zu arbeiten für
uns heute.
Und ich möchte nur drei Punkte ganz kurz in Erinnerung rufen, was es für uns heute
ganz praktisch bedeutet am Haus Gottes zu arbeiten.
Das bedeutet erstens, dass wir Menschen herbeibringen, dass wir das Evangelium in die Welt hinaustragen,
damit lebendige Steine hinzugebracht werden können, um eingebaut zu werden in dieses
Haus Gottes.
Das bedeutet zweitens, dass wir, wie der Apostel Paulus es in Kolosser 1 sagt, jeden Menschen
vollkommen in Christus darstellen, dass wir durch das Vermitteln der gesunden Lehre anderen
vermitteln, welch eine Stellung wir in Christus heute haben und bauen am Haus Gottes, bedeutet
drittens, dass wir die Grundsätze des Hauses Gottes, so wie Gott sie uns in seinem Wort
gegeben hat, die Hausordnung sozusagen des Hauses Gottes, dass wir sie akzeptieren und
dass wir sie umsetzen, dass wir besonders der Heiligkeit des Hauses Gottes Rechnung
tragen.
Denn die Hausordnung Gottes ist überschrieben mit dem Wort Heiligkeit, das sahen wir gestern
Abend.
Deinem Haus hergeziemt, Heiligkeit auf immer da.
Damit du wissest, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes, das Pfeiler und Grundfeste
der Wahrheit ist.
1.
Timotheus 3.
Das bedeutet, arbeiten am Haus Gottes für uns heute.
Hier heißt es, sie kamen und arbeiteten.
Sie kamen.
Wenn man am Haus Gottes arbeiten möchte, dann muss man kommen, dann muss man sich bewegen,
dann muss man Energie freisetzen.
Das kann man nicht machen, indem man immer nur zu Hause sitzen bleibt und nie etwas tut.
Nein, da muss man kommen.
Christentum ist Bewegung.
Geht hinaus, sagte Herr Jesus, geht hinaus.
Wir warten nicht, dass jemand zu uns kommt, sondern wir gehen.
Und hier heißt es, sie kamen und sie arbeiteten und sie taten es zusammen.
In einer Zeit von Verfall und Niedergang waren hier einige, die es gemeinsam am Herzen hatten,
am Haus Gottes zu bauen.
Wisst ihr, diese Bauenden haben miteinander gearbeitet.
Die haben nicht nebeneinander gearbeitet und die haben schon gar nicht gegeneinander gearbeitet.
Die haben auch nicht an verschiedenen Häusern gearbeitet, sondern die waren eines Sinnes
an diesem einen Haus Gottes zu bauen.
Müssen wir nicht, wenn wir in unsere Zeit hineinsehen, den Eindruck haben, dass wir
oft bestenfalls nebeneinander herbauen, dass wir aber vielleicht manchmal sogar gegeneinander
bauen oder dass man den Eindruck hat, wir bauen für verschiedene Häuser.
Nein, es gibt auch heute nur ein Haus Gottes und Gott möchte, dass wir zusammen gemeinsam
an diesem Haus bauen.
Wie oft lesen wir in den Briefen davon, dass Menschen Mitarbeiter genannt werden.
Mitarbeiter, das heißt gemeinsames Bauen.
Natürlich sind wir jeder persönlich unserem Herrn verantwortlich für das, was wir tun,
aber doch dürfen wir miteinander bauen.
Sie kamen und arbeiteten am Haus des Herrn der Herrscherin, ihres Gottes und dann wird
gesagt am 24. Tag des 6. Monats im 2. Jahr des Königs Darius.
Hier wird eine ganz konkrete Zeitangabe gegeben.
Nun warum das genau hier der 24. Tag der 6. Monat und das 2. Jahr des Königs Darius war,
das weiß ich auch nicht, aber was wir doch erkennen an dieser Zeitangabe, die Gott uns
gibt, ist dieses, dass Gott genau Notiz genommen hat, an welchem Tage sie wieder angefangen
hatten zu arbeiten.
Taggenau hatte Gott Notiz genommen davon, was sie getan haben und ich denke, wir dürfen
die Anwendung machen für uns, dass auch Gott in unserem Leben taggenau Notiz davon nimmt,
wann wir am Haus Gottes arbeiten, wann wir uns um seine Interessen bemühen, um das,
was Gott so wertvoll ist, um seine Versammlung.
Natürlich können wir das ausweiten, wann wir überhaupt Interesse an dem Werk unseres
Herrn zeigen, wann wir Mitarbeiter sind im Werk des Herrn.
Gott nimmt taggenau davon Notiz.
Stellen wir uns vor, ich sage das jetzt in menschlich fassbaren Worten, dass es im Himmel
einen großen Terminkalender gibt, wo ein Terminbuch und jeder Tag hat eine Seite und
Gott trägt an jedem Tag ein, was wir an seinem Haus gearbeitet haben.
Wenn wir dieses Buch jeder für uns durchblättern würden, müssten wir dann nicht feststellen,
dass es da sehr viele leere Seiten geben würde?
Wie viele Einträge wären in diesem Buch?
Hier sehen wir Gott nimmt taggenau Notiz und es war an diesem Tage, dass sie wieder anfingen
am Haus Gottes zu arbeiten.
Dann kommen wir zu Kapitel 2 und da sehen wir, dass kurze Zeit später das Wort des
Herrn wiederum erging durch den Propheten Haggai, in dem er sprach, rede doch zu Zerubabel,
dem Sohn Scherthils, dem Stadthalter von Judah und zu Joshua, dem Sohn Jotzaddax, dem Hohen
Priester und zu dem Überrest des Volkes und sprich.
Jetzt beginnt die dritte Botschaft Gottes an den Überrest.
Sie hatten angefangen zu bauen und nun bestand sicherlich die Gefahr, dass sie nach kurzer
Zeit des Wiederbeginns doch leicht mutlos werden könnten.
Denn die Umstände hatten sich ja für sie nicht verändert.
Es waren immer noch relativ wenig Juden dort in Jerusalem, die diese Arbeit auf sich genommen
hatten.
Die Arbeit, die vor ihnen stand, war keine kleine Arbeit.
Die Feinde waren immer noch da mit ihrer Bedrohung.
Die Hilfsquellen, die diesen Juden zur Verfügung standen, auch ihre finanziellen Mittel, waren
eingeschränkt.
Die Gefahr war also da, dass sie mutlos werden könnten.
Und deshalb kommt Gott jetzt in seiner Gnade mit einer dritten Botschaft, mit einer längeren
Botschaft zu seinem Volk, um ihnen noch einmal Mut zu machen, die Arbeit am Haus Gottes fortzusetzen
und zu vollenden.
Und wieder spricht er den Zerubabel an, den Joshua an und den Überrest des Volkes.
Und wenn wir diese dritte Botschaft im Zusammenhang lesen, sie geht bis Vers 9, dann erkennen
wir eine dreifache Blickrichtung.
Gott tut drei Dinge hier in dieser Botschaft.
Erstens, er richtet die Augen dieses Überrestes zurück.
Er erinnert sie daran, wie das Haus Gottes unter Salomo gebaut wurde.
Sie sollten einmal zurücksehen, sie sollten sich erinnern an die frühere Herrlichkeit
des Hauses Gottes.
Das finden wir in Vers 3.
Dann sehen wir in den Versen 4 und 5, wie Gott ihre Blicke in die Gegenwart richtet.
Sie sollten sich darüber im Klaren sein, welche Hilfsquellen ihnen gegenwärtig zur
Verfügung standen.
Und diese Hilfsquellen waren wiederum dreierlei.
Erste Hilfsquelle, ich bin mit euch, das heißt die Gegenwart und Hilfe des Herrn.
Die zweite Hilfsquelle, das Wort Gottes und die dritte Hilfsquelle, der Geist Gottes.
Dann in den Versen 6 bis 9 sehen wir, wie Gott dann drittens den Blick dieses Überrestes
in die Zukunft richtet, nach vorne.
Er erinnert sie an das, was einmal geschehen würde mit diesem Haus, das sie nun in Begriff
standen zu bauen, dass nämlich die Herrlichkeit Gottes dieses Haus erfüllen würde.
Also ein dreifacher Blickwinkel, eine Blickrichtung rückwärts, eine Blickrichtung in die Gegenwart
und eine Blickrichtung in die Zukunft.
Wir haben das öfter im Wort Gottes, dass wir diese dreifache Blickrichtung haben und
ich denke, es ist auch für uns wichtig, dass wir uns diese dreifache Blickrichtung aneignen.
Es ist gut und nützlich, dass wir zurückdenken an vergangene Tage, wie das Haus Gottes in
der Vergangenheit gebaut wurde.
Es ist wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind, welche Hilfsquellen uns heute zur Verfügung
stehen zum Bauen am Haus Gottes, aber es ist auch wichtig, dass wir diese Ausrichtung in
die Zukunft haben, auf den Zeitpunkt hin, wo der Herr Jesus sich selbst seine Versammlung
verherrlicht darstellen wird.
Nun der Blick zurück, wer ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner
früheren Herrlichkeit gesehen hat und wie seht ihr es jetzt?
Ist es nicht wie nichts in euren Augen?
Wenn wir sorgfältig lesen, dann stellen wir fest, dass Gott nicht sagt, wer ist unter
euch übrig geblieben, der den Tempel Salomos in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat.
Das steht hier nicht, sondern der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen
hat.
Wir haben uns gestern daran erinnert, dass Gott in Kapitel 1, Vers 9 das Haus mein Haus
nennt, aber hier nennt er es dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit.
Das war ohne Zweifel die Herrlichkeit, die den Tempel Salomos erfüllt hatte und zwar
in einer Art und Weise, dass die Priester nicht mal mehr stehen konnten, um ihren Dienst
zu tun, aber Gott ermuntert hier das Volk, indem er ihnen sagt, passt mal auf das Haus,
was ihr jetzt baut, was viel kleiner ist als das Haus Salomos, was viel unscheinbarer sein
wird als das Haus Salomos.
Es ist doch nichts anderes als dieses Haus, es ist das gleiche Haus.
Es hat immer nur einen Tempel Gottes gegeben, verschiedene Gebäude im Alten Testament hat
ein Tempel unter Salomo gegeben, es hat diesen Tempel gegeben, es hat einen Tempel unter
Herodes gegeben, es wird einen Tempel geben in der Drangsatzzeit, es wird einen Tempel
im tausendjährigen Reich geben, aber Gott spricht immer von diesem Haus, von meinem
Haus, sein Haus.
Nun, wenn wir unser Bauen am Haus Gottes vergleichen mit dem, was in vergangenen Tagen war, dann
müssen wir auch sagen, ist es nicht wie nichts in unseren Augen, wenn wir das wenige, was
wir am Haus Gottes heute arbeiten, vergleichen mit dem Bauen am Haus Gottes, so wie es uns
in der Apostelgeschichte berichtet wird, dann wissen wir sehr wohl, das hält überhaupt
keinen Vergleich stand.
Es ist wie nichts in unseren Augen, was wir tun im Vergleich zu dem, was in den ersten
Tagen gebaut wurde.
Wo sind denn die Zeiten, wo durch eine Predigt 5.000 Menschen zum Glauben kamen, müssen
wir nicht heute sagen, es sind 5.000 Predigten nötig, damit einer zum Glauben kommt, jetzt
mal etwas übertrieben gesagt, aber 5.000 durch eine Predigt, die hinzugetan wurden
zum Haus Gottes, das war das Bauen des Hauses Gottes in den ersten Jahrzehnten des christlichen
Zeugnisses.
Damit können wir uns nicht vergleichen, wenn wir 150, 200 Jahre zurückdenken, an das,
was unsere Vorväter getan haben, denen Gott die Wahrheit über die Versammlung Gottes
wieder ans Herz gelegt hat, wenn wir deren Bauen am Haus Gottes vergleichen mit dem,
was wir tun, müssen wir dann nicht wieder sagen, es ist wie nichts in unseren Augen
und doch möchte Gott uns ermuntern, es ist das gleiche Haus, an dem wir bauen, es ist
kein anderes Haus, der Apostel Paulus hat an diesem Haus gebaut, der Apostel Petrus
hat an diesem Haus gebaut, der Apostel Johannes hat an diesem Haus gebaut, unsere Vorväter
haben an diesem gleichen Haus gebaut und wir arbeiten immer noch daran, es ist dieses Haus,
damit möchte Gott uns Mut machen, sicherlich wenn wir das Haus Gottes aus unserer Sicht
sehen, unter unserer Verantwortung, dann ist es ein Trümmerhaus geworden, das haben wir
daraus gemacht, ein Trümmerfeld und doch möchte Gott uns motivieren zu bauen, wer
unter euch ist übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen
hat und wie seht ihr es jetzt, ist es nicht wie nichts in euren Augen, wie war das denn
wenige Jahre vorher im Buch Ezra Kapitel 3, als das Fundament zu diesem Haus gelegt wurde,
wisst ihr da waren einige, die hatten den Tempel Salomos noch gesehen und als die das
Fundament sahen, dieses kleine Fundament, fingen sie an zu weinen, da waren sie traurig
und die anderen, die das nicht gesehen hatten, die freuten sich, die jubelten und wir lesen
da im Buch Ezra, dass man den Schall des Jubels nicht unterscheiden konnte von dem Schall
des Weinens und wir könnten uns die Frage stellen, was war denn angebracht, das Weinen
oder das die Freude, als das Fundament gelegt wurde, was war richtig, wer hatte Recht, die,
die weinten oder die, die sich freuten, wer hatte Recht, beide hatten Recht, beide hatten
Recht, wenn wir unser Bauen am Haus Gottes ansehen, dann haben wir auf der einen Seite
Grund zum Weinen, weil wir wissen, dass das, was wir tun, keinen Vergleich standhält
mit dem, was Generationen vor uns geschehen ist, aber auf der anderen Seite dürfen wir
uns doch freuen, über alles, was auch im bescheidenen Maße heute am Haus Gottes getan
werden darf. Dann kommt der Blickrichtung in die Gegenwart
und nun sei stark, Sero Babel, spricht der Herr, sei stark, Josua, Sohn Jotzadax, du
hoher Priester und seid stark, alles Volk des Landes, spricht der Herr und arbeitet,
denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen, das Wort, das ich mit euch eingegangen
bin, als ihr aus Ägypten zogt und mein Geist bestehen, in eurer Mitte fürchtet euch nicht.
Das sind die Hilfsquellen in der Gegenwart, die Gott seinem Volk jetzt vorstellt. Ich
bin mit euch, erstens, mein Wort besteht in eurer Mitte, zweitens und mein Geist besteht
in eurer Mitte, drittens. Aber diese drei Ermunterungen, diese drei Hilfsquellen, die Gott dem Volk
vorstellt, die werden eingeleitet durch die Worte, seid stark und sie werden abgeschlossen
durch die Worte, fürchtet euch nicht. Gott macht seinem Volk Mut, seid stark, spricht
der Herr und arbeitet. Wir brauchen Kraft zum Arbeiten und diese Kraft möchte der Herr
uns geben und wir brauchen Furchtlosigkeit zum Arbeiten und auch diese Furchtlosigkeit
möchte Gott uns schenken. Wie oft finden wir diese Aufforderung in Gottes Wort, stark
zu sein, im Alten wie im Neuen Testament. Ganz besonders ausgeprägt finden wir das
bei Joshua. Ich glaube es sind fünf Stellen, wo dem Joshua gesagt wird, sei stark, sei
stark und mutig. Daniel wird zweimal hintereinander gesagt, sei stark, sei stark. Auch eine außerordentliche
Stelle, ich glaube in Daniel 9 können wir das nachlesen. Im Neuen Testament wird Timotheus
aufgefordert, dass er stark sein soll. Du nun mein Kind, sei stark, wird ihm gesagt.
Timotheus war vielleicht ein etwas furchtsamerer Mensch und ihm wird gesagt, Gott hat uns
nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit,
einen Geist der Kraft. Seid stark, zum Arbeiten brauchen wir Kraft und diese Kraft möchte
unser Herr uns geben. Er möchte nicht, dass wir resignieren, dass wir sagen, es lohnt
sich nicht mehr. Wir leben in Tagen der Schwachheit. Ja, das tun wir. Wir leben auch in Tagen der
kleinen Kraft und doch möchte Gott, dass wir stark sind in dem Herrn. Sei stark und
mutig, fürchtet euch nicht. Auch in Tagen von Niedergang und von Verfall, in Tagen von
großer Schwachheit, von kleiner Kraft und doch der Herr möchte uns seine Kraft geben.
Sei stark und fürchtet euch nicht. Und dann kommen diese drei Hilfsquellen. Das erste,
die Gegenwart und die Hilfe unseres Herrn. Gott wiederholt das, was er in der zweiten
Botschaft schon einmal gesagt hat. Ich bin mit euch. Vergesst es nicht, ich bin mit euch.
Das ist die erste Hilfsquelle, dass wir seine Gegenwart und seine Hilfe haben. Die Zusage,
die Gott uns gibt, die Zusage, die der Herr uns gibt, ist die gleiche Zusage, die er
den ersten Christen gegeben hat. Es ist keine andere. Seine Gegenwart und seine Hilfe. Wenn
für die ersten Christen der Vers Gültigkeit hatte, wo zwei oder drei versammelt sind in
meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Die Gegenwart des Herrn, wenn wir zu seinem Namen
hin zusammenkommen, dann gilt die gleiche Zusage auch heute noch. Es ist die gleiche
Zusage, die vor 2000 Jahren Gültigkeit hatte. Die gleiche Zusage, die vor 150 Jahren Gültigkeit
hatte, die auch heute noch Gültigkeit hat. Ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen.
Ist das nicht etwas Großartiges, dass wir beim Bauen am Haus Gottes mit der Gegenwart
und mit der Hilfe unseres Herrn rechnen dürfen? Das zweite, das Wort, das ich mit euch eingegangen
bin, als ihr aus Ägypten sucht, besteht in eurer Mitte. Gott geht ganz an den Anfang
der Geschichte des Volkes Israel zurück. Das Wort, das ich mit euch eingegangen bin, als
ihr aus Ägypten sucht, das besteht in eurer Mitte. Was war das für ein Wort, das Gott
seinem Volk gegeben hatte, als sie aus Ägypten zogen? Gott hatte ihnen viele Worte gegeben
und es wird hier nicht spezifiziert, welches Wort Gott meint. Ich denke, wir dürfen daraus
lernen, dass Gott zu allen seinen Zusagen steht, die er uns gegeben hat. Aber dass es
die alten Zusagen Gottes sind, die von Anfang an bestehen, sein Wort. Aber wir dürfen es
natürlich auch jetzt weiter anwenden auf uns. Wir dürfen an das ganze inspirierte
Gotteswort denken, das wir in unseren Händen haben. Dieses Wort besteht in unserer Mitte.
Darauf dürfen wir uns abstützen. Sowohl was unseren persönlichen Lebenswandel als
Christ betrifft, als auch was das Bauen am Haus Gottes betrifft. Auch was seine Zusagen
bezüglich der Versammlung Gottes betrifft. Sein Wort bleibt bestehen. In Ewigkeit steht
dein Wort fest in den Himmel. Wir dürfen uns abstützen auf alle Zusagen, die Gott
uns in seinem Wort gegeben hat. Auch in Tagen von Verfall. Den Gläubigen in Philadelphia
wurde gesagt, du hast mein Wort bewahrt. Das Wort besteht in unserer Mitte. Bewahren wir
dieses Wort, stützen wir uns ab auf dieses Wort, sowohl was unseren persönlichen Glaubensweg
betrifft, als auch unseren gemeinschaftlichen Weg. Zinzendorf hat das so schön gedichtet,
wenn nicht mehr dein Wort soll gelten. Worauf soll der Glaube ruhen? Mir ist nicht um tausend
Welten, aber um dein Wort zu tun. Das Wort besteht in unserer Mitte. Ihr lieben Geschwister,
ihr lieben Freunde, wie dankbar dürfen wir sein, dass wir dieses Gotteswort in Händen
haben, dass wir uns darauf abstützen dürfen. Von Erstemose bis Offenbarung. Gottes Zusagen
haben Gültigkeit. Wir dürfen uns ganz fest darauf verlassen. Die dritte Hilfsquelle ist
der Geist Gottes. Es ist erstaunlich, dass Gott das hier im Alten Testament schon sagt,
mein Geist besteht in eurer Mitte. Obwohl der Heilige Geist in der Haushaltung des Alten
Testamentes in einer anderen Art und Weise wirkte als heute bei uns. Und doch war es
schon im Alten Testament so, dass der Geist Gottes wirkte in der Mitte des Volkes Israel.
Wir lesen das an verschiedenen Stellen sehr deutlich, dass es der Geist Gottes war, der
wirksam war. Aber heute ist der Geist Gottes nicht nur wirksam in unserer Mitte, sondern
er wohnt in unserer Mitte. Das ist ein Unterschied. Im Alten Testament war der Geist Gottes zwar
wirksam auf der Erde, aber er wohnte im Himmel. In der Zeit der Gnade, in der Haushaltung
der Gnade wohnt der Heilige Geist. Erstens in jedem Gläubigen. Zweitens wohnt er in
der Versammlung Gottes, Apostelgeschichte 2. Der Körper des Gläubigen ist ein Tempel
des Heiligen Geistes. Das ist die persönliche Innenwohnung des Heiligen Geistes. Aber er
auch die Versammlung Gottes, darin wohnt der Heilige Geist, aber er wirkt auch in unserer
Mitte. Wie gut, dass wir uns auch auf diese Zusage Gottes abstützen dürfen, dass der
Geist, der Heilige Geist, der Geist Gottes in unserer Mitte wohnt und wirkt. Wenn wir
zu seinem Namen zusammenkommen, dann möchte der Heilige Geist uns in den Zusammenkünften
leiten. Und dieser Leitung des Heiligen Geistes dürfen wir auch in letzten Tagen noch vertrauen.
Wir dürfen uns darauf verlassen, dass der Heilige Geist uns leiten möchte. Seine Wirksamkeit
ist nach wie vor da. Nun mögen wir uns fragen, warum wirkt denn der Heilige Geist heute nicht
mehr so mächtig wie in den ersten Tagen der Christenheit? Aber eigentlich ist diese Frage
falsch gestellt. Denn der Heilige Geist wirkt heute noch genauso mächtig wie in den ersten
Tagen. Wenn die Ergebnisse heute nicht mehr so sind wie in der ersten Zeit des christlichen
Zeugnisses, dann liegt das nicht daran, dass der Heilige Geist nicht mehr so wirken könnte,
sondern es liegt daran, dass wir uns verändert haben. Wir behindern den Heiligen Geist in
seiner Wirksamkeit. Stellen wir uns ein Rohr vor, durch das mit einer Pumpe Wasser gepumpt
wird. Wenn dieses Rohr neu ist, dann kann die Pumpe, die eine gewisse Kraft entwickelt,
eine bestimmte Menge Wasser durch dieses Rohr pumpen. Wenn aber das Rohr zunehmend verstopft
wird durch Erde, durch Dreck, durch Schmutz und so weiter und der Durchfluss des Wassers
immer geringer wird, dann kann die Pumpe mit der gleichen Kraft pumpen. Am Ende kommt immer
weniger Wasser heraus. Und wenn das Rohr ganz verstopft ist, kommt überhaupt kein Wasser
mehr raus, obwohl die Pumpe immer noch mit der gleichen Kraft pumpt. Verstehen wir, was
wir sagen möchten? Der Heilige Geist wirkt mit der gleichen Kraft. Aber wenn am Ende
nicht mehr das herauskommt, was am Anfang herauskam, dann liegt es daran, dass wir dem
Heiligen Geist in unserem Leben nicht mehr so Raum geben. Dass wir in unserem Leben so
manches haben sich ansammeln lassen, was das Rohr verstopft. Aber grundsätzlich dürfen
wir uns darauf verlassen, der Geist besteht in unserer Mitte. Seine Wirksamkeit ist nach
wie vor da und wenn wir dem Heiligen Geist Raum geben, wenn wir uns erfüllen lassen
mit Heiligem Geist, wie wir das im Neuen Testament lesen, dann wirkt der Geist auch heute noch.
Dann kommt in Vers 6 die dritte Sichtweise, die Sichtweise in die Zukunft. Gott erinnert
daran, noch einmal eine kurze Zeit ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die
Erde und das Meer und das Trockene. Und ich werde alle Nationen erschüttern und das Ersehnte
aller Nationen wird kommen und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen. Hier sehen
wir jetzt, wie der Prophet Haggai eine Weissagung in die Zukunft ausspricht. Wir haben uns gestern
daran erinnert, dass der Dienst eines Propheten nicht ausschließlich ist, zukünftige Dinge
vorauszusagen, sondern Herzen und Gewissen in das Licht Gottes zu stellen. Und bis hierhin
hat Haggai ausschließlich den Auftrag wahrgenommen, das Volk zu ermahnen und zu ermuntern. Aber
jetzt sehen wir, wie er eine Weissagung, eine Prophezeiung im eigentlichen Sinn ausspricht,
etwas sagt, was in die Zukunft geht. Er erinnert diesen Überrest daran, dass eine Zeit kommen
würde, wo Gott Himmel und Erde und Meer und Trockenes erschüttern würde und das Ersehnte
aller Nationen kommen sollte. Das ist eine zukünftige Zeit, die hier vor uns steht,
die auch für uns heute noch zukünftig ist. Es ist die Zeit des tausendjährigen Reiches
beziehungsweise die Phase, die dem tausendjährigen Reich unmittelbar bevorsteht, wenn Gott Himmel
und Erde erschüttern wird, wenn er Meer und Trockenes erschüttern wird. Das sind die Gerichte
die den Tag des Herrn einleiten, die dem tausendjährigen Reich vorausgehen. Gewaltige
Erschütterungen im Himmel, wenn der Satan aus dem Himmel geworfen wird, wird es eine
gewaltige Erschütterung im Himmel geben. Es wird gewaltige Erschütterungen hier auf
dieser Erde geben, wenn wir an die Mächte der Bosheit denken, die dann hier auf dieser
Erde wirksam sind, den Antichristen und das römische Tier, gewaltige Erschütterungen
wird es geben. Das Meer und das Trockene wird erschüttert werden. Das Meer erinnert uns
an die Nationen, die durch die Gerichte Gottes hindurch gehen, gewaltige Erschütterungen.
Das Trockene erinnert uns an das Volk Israel, das auch durch die große Drangsal gehen wird,
diese Drangsal Jakobs. Das sind gewaltige Erschütterungen, die dem tausendjährigen
Reich vorausgehen werden. Und dann sagt Gott, wird das Ersehnte aller Nationen kommen. Was
ist das? Dieses Ersehnte aller Nationen, das kommen wird. Ich zweifle nicht daran, dass
es ein Hinweis auf die Person unseres Herrn und Heilandes ist. Er ist derjenige, der auch
die Nationen hier auf dieser Erde in die Ruhe Gottes einführen wird. Nicht, dass die Nationen
alle den Herrn Jesus herbeisehnen werden. Das ist hier nicht der Gedanke. Subjektiv
gesehen werden sie das nämlich nicht. Aber objektiv aus der Sicht Gottes gesehen ist
der Herr Jesus der Einzige, der dem ganzen Wirrwarr hier auf dieser Erde, der ganzen
Ratlosigkeit ein Ende machen wird. Und in diesem Sinne ist er das Ersehnte aller Nationen.
In ihm wird nicht nur sein Volk Israel, sondern in ihm werden auch die Nationen Ruhe finden.
Nun, warum sagt Gott das hier seinem Volk? Er sagt es ihnen als Ermunterung. Sie waren
doch jetzt abhängig, menschlich gesprochen, abhängig von der Gnade eines fremdländischen
Herrschers des Königs Darius. Sie waren kein freies Volk. Aber Gott erinnert sie daran,
dass der Tag kommen würde, wo er vom Himmel aus eingreifen würde durch diese gewaltigen
Erschütterungen. Er wollte sie daran erinnern, dass er die Dinge unter Kontrolle hat. Und
dann fügt er hinzu. Ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen. Das ist der Tempel
im tausendjährigen Reich, den Gott mit Herrlichkeit füllen wird. Aber Gott sagt hier wieder,
ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen. Und er fügt hinzu, die letzte Herrlichkeit
dieses Hauses wird größer sein als die erste. Nicht die Herrlichkeit des letzten Hauses
wird größer sein als die Herrlichkeit des ersten Hauses. Nein, Gott sagt, die letzte
Herrlichkeit dieses Hauses, nämlich dieses Hauses, das ihr jetzt baut, wird größer
sein als die erste. Als die Herrlichkeit unter Salomo. Nun wir können im Propheten Ezekiel
nachlesen in den Kapiteln 9, 10 und 11, wie die Herrlichkeit Gottes den Tempel Salomos
verlassen hat. Wie sie zögerlich aus diesem Haus weg geht. Das ist interessant und ergreifend
diese drei Kapitel Ezekiel 9 bis 11 zu lesen, kann man zu Hause einmal nachlesen. Sieben
Mal ist in diesen drei Kapiteln von der Herrlichkeit, die dieses Haus erfüllt hatte, die Rede und
wie diese Herrlichkeit sich langsam zurückgezogen hat. Aber dieser gleiche Prophet Ezekiel bekam
dann auch zu Gesicht, wie die Herrlichkeit wieder in das Haus zurückkehren würde. Vielleicht
schlagen wir einmal auf, Ezekiel 43, Vers 1. Und er führte mich zum Tor, dem Tor, das
nach Osten sah. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her. Dort
war sie in Kapitel 11 entwichen in diese Richtung. Und die Rauschen war wie das Rauschen großer
Wasser. Und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Vers 4. Und die Herrlichkeit
des Herrn kam in das Haus, den Weg des Tores, das nach Osten gerichtet war. Und der Geist
hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof. Und siehe, die Herrlichkeit des Herrn
erfüllte das Haus. Und auch Kapitel 44, Vers 4. Und er brachte mich auf den Weg des Nordtores
vor das Haus. Und ich sah und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn. Das
wird Wirklichkeit werden im tausendjährigen Reich. Aber Gott möchte hier den Überrest
ermutigen. Er sagt ihnen, passt doch mal auf, die letzte Herrlichkeit dieses Hauses, das
ihr jetzt baut, die wird einmal größer sein als die erste. Und die erste Herrlichkeit
war gewaltig groß. Aber die letzte Herrlichkeit würde größer sein. War das nicht eine Ermunterung
für diesen Überrest, die hier dieses kleine unscheinbare Haus Gottes bauen würden? Es
gab gewaltige Bauwerke damals auf der Erde, die unendlich größer waren in den Augen
der Menschen als dieses kleine Haus, das hier gebaut würde. Aber von diesem Haus wird gesagt,
ich werde es mit Herrlichkeit erfüllen. Was hat uns das zu sagen? Können wir das auch
auf uns anwenden? Ich denke, wir können es auf uns anwenden. Wir wollen einmal das Buch
der Offenbarung aufschlagen. Offenbarung 21. Da sehen wir die Versammlung in einer zukünftigen
Zeit der Herrlichkeit. Vers 10. Und er führte mich im Geist weg auf einen großen und hohen
Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem. Das ist die Versammlung des lebendigen Gottes
hier im Bild einer Stadt gesehen, herniederkommend aus dem Himmel von Gott. Und sie hatte die
Herrlichkeit Gottes. Die Versammlung hat die Herrlichkeit Gottes. Wenn wir die Versammlung
heute sehen, wenn wir das Haus Gottes heute sehen, dann ist von der Herrlichkeit Gottes
nur wenig zu sehen. Wir haben, ich sage es noch einmal, einen Trümmerhaufen daraus gemacht.
Wenn wir die Sache von unserer Verantwortung aussehen. Aber der Augenblick wird kommen,
wo diese Versammlung die Herrlichkeit Gottes hat. Das ist hier im tausendjährigen Reich
die himmlische Sicht des Reiches. Da ist die Versammlung Träger der Herrlichkeit Gottes.
Und wenn wir an die Ewigkeit denken, dann lesen wir in Epheser 5. Christus wird sich
selbst die Versammlung darstellen, wie denn verherrlicht. Er wird sich selbst die Versammlung
verherrlicht darstellen, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe. Wie
viel Flecken heute, wie viel Runzeln heute, wie trauern wir über die Zerrissenheit im Volke Gottes?
Das müssen wir sagen. Das müssen wir auch tun. Wir müssen Empfindungen darüber haben. Aber wir
sollten nie vergessen, Christus wird sich selbst diese Versammlung einmal verherrlicht darstellen,
die nicht Flecken oder Runzeln oder irgendetwas dergleichen habe. Heilig, rein, tadellos,
die Herrlichkeit Gottes abstrahlend wird die Versammlung einmal für Christus dastehen. Er
wird sich selbst für sich die Versammlung verherrlicht darstellen. Das ist die Versammlung,
an der wir heute in aller Bescheidenheit bauen dürfen. Unbeachtet von den Menschen,
unbeachtet von vielen, die sich Christ nennen. Wir dürfen an diesem Haus bauen mit der Aussicht,
dass die Herrlichkeit Gottes diese Versammlung einmal erfüllen wird und dass Christus sich
selbst die Versammlung verherrlicht darstellen wird. Und dann heißt es noch hier, an diesem
Ort will ich Frieden geben, spricht der Herr der Heerscharen. An diesem Ort? Das war der Ort,
den Gott sich erwählt hatte, um seinen Namen da selbst wohnen zu lassen. Wie oft spricht
er im fünften Buch Mose von diesem Ort? Das ist Jerusalem. Wisst ihr, Jerusalem bedeutet zu
deutsch Gründung des Friedens. Das ist die Absicht, das ist der Plan Gottes mit dieser Stadt Jerusalem.
Gründung des Friedens und im tausendjährigen Friedensreich wird Jerusalem eine Stadt des
Friedens sein. An diesem Ort will ich Frieden geben. Wenn wir heute in den Nahen Osten sehen,
wenn wir uns mit der Geschichte der Stadt Jerusalem beschäftigen, dann gibt es wohl
keine Stadt, an der sich so viele Konflikte und Auseinandersetzungen entzündet haben,
wie an der Stadt Jerusalem. Es gibt viele Menschen, die beten für den Frieden in Jerusalem. Aber
Jerusalem wird ein Zankapfel bleiben, bis das tausendjährige Reich kommt. Bis der kommt,
der in 1. Mose 49 Shiloh genannt wird. Bis Shiloh kommt, das bedeutet der Friedenbringende.
Jerusalem Gründung des Friedens. Dann wird in Jerusalem Frieden sein. Gerechtigkeit und Frieden
werden herrschen. Das Reich Gottes, sagt Paulus in Römerbrief Kapitel glaube 14, ist nicht Essen
und Trinken, sondern unter anderem Frieden. Dass wir dann auf dieser Erde Wirklichkeit werden. An
diesem Ort will ich Frieden geben. Wie wunderbar, wenn wir jetzt noch einmal wieder die Anwendung
auf uns machen, wenn Christus sich die Versammlung verherrlicht darstellen wird, dann wird es auch
da Frieden geben. Wenn wir in unsere Zeit hinein sehen, wie wir uns als Kinder Gottes verhalten,
als solche, die Steine sind im Haus Gottes, als solche, die zum Leib Christi gehören, wieviel
Streit, wieviel Uneinigkeit, wieviel Zerrissenheit. Von Frieden unter Kinder Gottes können wir kaum
reden. Das ist traurig. Das muss uns schmerzen, denn es schmerzt auch unseren Herrn. Kein Friede,
nein, wieviel Streit, wieviel Uneinigkeit. Und wir wollen nicht auf die anderen sehen,
wir wollen auf uns selbst sehen. Aber dann kommt dieser Augenblick, an diesem Ort will
ich Frieden geben. Wisst ihr, wenn Christus die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellt,
dann gibt es keine Spaltung mehr, dann gibt es keine Trennung mehr, dann gibt es keine 125 Wege
mehr. Nein, da sind wir alle vereint bei dem Herrn Jesus. Ihr Lieben, bei aller Traurigkeit über
den Zustand im Volk Gottes, darf uns dieser Gedanke nicht doch Freude ins Herz geben. Der
Augenblick wird auch für uns kommen, wo es heißt, an diesem Ort will ich Frieden geben. In völliger
Harmonie, in Einmütigkeit werden wir vor dem Herrn Jesus sein. Wird er sich selbst die Versammlung
verherrlicht darstellen? Stellen wir uns das vor, die ganze Wandbreite der Gläubigen,
einer neben dem anderen, alle in Frieden vor dem Herrn und jeder Gläubige strahlt die Erlöser
Herrlichkeit seines Herrn wieder. Ist das nicht ein herrlicher Ausblick in die Zukunft, der auch
uns Mut machen darf? Und dann sagt er, das haben wir jetzt überlesen, aber ich möchte es jetzt
erwähnen in Vers 8, eigentlich wie eine Unterbrechung. Mein ist das Silber und mein das
Gold, spricht der Herr der Herrscherin. Wisst ihr, für die Leute hier damals war das, was sie ja
verwendeten an Baumaterialien, an Silber und Gold, abhängig von der Gunst der heidnischen Herrscher.
Sie hatten doch selber nichts. Das, was sie verbauten an Gold und Silber, das gehörte den
Heiden, das gehörte doch ihnen nicht. Aber Gott sagt, ihr Lieben denkt daran, es gehört mir. Mein
ist das Silber und mein ist das Gold. Es ist nicht die Gnade der heidnischen Herrscher, die euch das
gegeben hat, sondern ich bin es. Mein ist das Silber und mein ist das Gold. Aber was bedeutet
das für uns in der Anwendung? Silber spricht von Erlösung und Gold spricht von göttlicher
Gerechtigkeit. Wenn der Herr Jesus uns sagt, mein ist das Silber und mein ist das Gold, dann dürfen
wir vielleicht eine vorsichtige Linie zu 2. Timotheus 2 ziehen, wo der Herr Jesus sagt, wo
Paulus sagt, der Herr kennt, die sein sind. Wisst ihr, das Haus Gottes im 2. Timotheusbrief ist ein
großes Haus geworden. In diesem großen Haus sind viele Gefäße, goldene und silberne, solche,
die Leben aus Gott haben und hölzerne und irdene, solche, die kein Leben aus Gott haben. Aber es
gibt goldene und silberne Gefäße, die sind so mit Stauf überzogen, dass man sie nicht mehr
identifizieren kann. Wir können heute in vielen Fällen nicht beurteilen, ob jemand erlöst ist,
ob er mit christlicher Gerechtigkeit bekleidet ist, das können wir nicht beurteilen. Aber wir
dürfen uns abstützen auf diese Zusage hier, dass der Herr sagt, mein ist das Silber und mein ist
das Gold. Ich kenne die meinen. Der Herr kennt, die sein sind. Und wir dürfen uns freuen auf
den Augenblick, wo es sonnenklar wird, wer dem Herrn Jesus angehört und wer nicht.
So endet diese Botschaft, diese dritte Botschaft mit einem wunderbaren Ausblick in die Zukunft.
Dann folgt in den Versen 10 bis 19, die wir nicht gelesen haben, eine vierte Botschaft des
Propheten Haggai. Es ist eine sehr ernste Botschaft, die er noch einmal an das Volk
richtet. Darüber möchte ich aber jetzt nichts sagen. Ich möchte nur noch ganz kurz an das Ende
erinnern. Ab Vers 20 haben wir die fünfte und letzte Botschaft, wo das Wort des Herrn noch
einmal zu Haggai ergeht. Und diese Botschaft trägt jetzt einen ganz anderen Charakter als
alle anderen. Sie ist ganz persönlich an Zerubabel gerichtet, an den Stadthalter von
Judah, an diesen Mann aus dem königlichen Samen. Und Gott erinnert hier diesen Zerubabel noch einmal
daran, was er alles tun würde, wie er die Königreiche umstürzen würde, wie er die
Streitwagen umstürzen wird und was Gott alles tun wird. Und dann richtet er ein ganz persönliches
Wort in Vers 23 an Zerubabel und sagt, an jenem Tag spricht der Herr der Heerscharen, werde ich
dich nehmen, Zerubabel, Sohn Shealtiels, meinen Knecht, spricht der Herr, und werde dich wie
einen Siegelring machen, denn ich habe dich erwählt, spricht der Herr der Heerscharen.
Wir haben gestern ganz kurz erwähnt, dass es die vornehmste Aufgabe eines Propheten ist,
auf die Person des Herrn Jesus hinzuweisen. Wir haben eben in dem Ausdruck, dass er Sehnte aller
Nationen schon gesehen, wie Haggai einen Hinweis gibt auf den Herrn Jesus. Aber hier haben wir einen
ganz deutlichen Hinweis. In der Person Zerubabels sehen wir ein ganz schwaches Bild, einen Hinweis
auf den Herrn Jesus, so wie wir in Joshua übrigens auch einen Hinweis auf den Herrn Jesus haben. Wenn
wir Zacharia 3 lesen, da finden wir diesen Joshua wieder, ein wunderbares Bild dort von dem Herrn
Jesus in der zweiten Hälfte von Zacharia 3. Aber hier, Zerubabel, Gott nennt ihn meinen Knecht,
meinen Knecht. Und das ist ein Hinweis auf den Herrn Jesus, den wahren Knecht Gottes. Und er sagt
hier, ich habe dich erwählt. Hat Gott sich nicht den Herrn Jesus als Knecht erwählt?
Psalm 89, Vers 21. Ich habe David gefunden, meinen Knecht. Mit meinem heiligen Öl habe ich ihn
gesalbt. Vers 20. Hilfe habe ich auf einen Mächtigen gelegt. Ich habe einen Auserwählten
erhöht aus dem Volk. Das wurde wahr, als der Jesus am Jordan getauft wurde. Da haben wir seine
Auserwählung als Knecht Gottes. Zerubabel, mein Knecht. Ein Hinweis auf den Herrn Jesus, den wahren
Knecht und Diener Gottes. Aber hier sagt er, ich werde dich wie einen Siegelring machen. Wisst ihr,
der Siegelring spricht davon, dass Herrschergewalt übergeben wurde. Josef bekam von dem Pharao einen
Siegelring. Und dieser Siegelring legitimierte ihn, die Herrschaft im Lande Ägypten auszuüben. Und so
wird der Herr Jesus, der einst als wahrer Knecht auf dieser Erde war, im tausendjährigen Reich die
Herrschaft antreten. Die Herrschaft, die Gott ihm gibt. Das ist der Ausblick, den wir hier in diesem
Buch finden. Ein mutmachender Ausblick für den Überrest, dass schlussendlich Gott alles in der
Hand hält. Und vielleicht ist uns das aufgefallen beim Lesen gestern und heute. Wie oft nennt Gott
sich in diesem Buch, in diesem kleinen Propheten, Herr der Heerscharen. Es gibt einen, der Herr der
Heerscharen ist. Das ist unser Gott. Das ist unser Herr. Und wenn wir an uns heute denken, an die
Versammlung des lebendigen Gottes, dann ist es der Herr Jesus, der das Haupt dieser Versammlung ist.
Dann ist es der Herr Jesus, der der Eckstein dieses Hauses ist. Nachdem sich in der Zukunft
einmal alles ausrichten wird. Nachdem sich aber auch heute in unseren Tagen schon alles ausrichten
darf. Nun, wir wollen jetzt zum Ende kommen. Ihr Lieben, wir haben gestern eine eher ernste
Botschaft vor unseren Augen gehabt. Einen Appell Gottes an unsere Herzen. Wir haben heute eine eher
mutmachende Botschaft vor unseren Augen gehabt. Wir haben beides nötig. Unser Gott gibt uns das
so, wie wir das brauchen. Aber möchten wir uns doch durch diese beiden Abende, auch durch den
heutigen Abend, alle motivieren lassen. Da, wo der Herr uns hingestellt hat, an seinem Haus zu
arbeiten. Das zu tun, woran der Herr Jesus Freude findet. Steigt auf das Gebirge, bringt Holz herbei,
baut das Haus, so werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden. …