Familie Gottes
ID
eab054
Sprache
DE
Gesamtlänge
02:54:16
Anzahl
3
Bibelstellen
n.a.
Beschreibung
1. Vortrag: Kinder und Söhne Gottes
2. Vortrag: Als Geschwister einträchtig beieinander wohnen
3. Vortrag: Alt und Jung miteinander
Automatisches Transkript:
…
So, jetzt haben wir es. Ja, herzlich Willkommen. Ich freue mich, euch zu sehen heute Abend und wir haben ein Thema,
das uns, glaube ich, alle betrifft, nämlich Familie im Licht der Bibel und ich freue mich auch besonders,
dass wir eben wie eine echte Familie auch heute Abend im unterschiedlichen Alter hier zusammen sind.
Ich freue mich, die Älteren zu sehen. Ich freue mich, die Jüngeren und die Kinder hier zu sehen und auch die im mittleren Alter.
Ich denke, wir werden alle von diesen drei Vorträgen, wenn der Herr sie uns schenkt, profitieren können.
Ja, Familie im Licht der Bibel. Das heißt, es geht erstens um biblische Unterweisung
oder wir könnten auch sagen, es geht um himmlisches Licht für unseren Weg hier auf der Erde.
Familie Gottes, das sind wir zunächst mal hier auf dieser Erde und wir brauchen die biblische Unterweisung,
um das richtig zu verwirklichen und dann geht es natürlich um die Familie Gottes und da können wir an zwei Bereiche denken.
Einmal den geistlichen Bereich der Familie Gottes, zu der wir alle gehören, wenn wir Kinder Gottes sind
und dann können wir natürlich auch an die ganz normale irdische Familie denken,
so wie heute Abend hier auch Familien da sind, Eltern mit ihren Kindern.
Nun, die eine Beziehung, Eltern und Kinder, das ist eine Beziehung, die nur für diese Erde Gültigkeit hat.
Im Himmel gibt es keine Eltern und keine Kinder mehr, aber die Familie Gottes im geistlichen Bereich,
das ist natürlich etwas, was über diese Erde hinausgeht, denn auch im Vaterhaus, in unserer endgültigen Bestimmung,
wir werden das heute Abend am Ende noch etwas sehen, sind wir immer noch Familie Gottes,
sind wir immer noch Kinder und Söhne Gottes.
Das ist eine Beziehung, die für diese Erde Gültigkeit hat, aber die wir mitnehmen in den Himmeln.
Nun, wir wollen dieses Thema an den drei Vorträgen auch unter drei verschiedenen Gesichtspunkten ein wenig näher betrachten.
Wir wollen uns heute Abend fragen, was haben wir für eine vertikale Beziehung, muss das natürlich heißen,
eine vertikale Beziehung, eine Beziehung nach oben zu Gott, unserem Vater.
Was bedeutet es, Söhne und Kinder Gottes zu sein?
Dann haben wir morgen Nachmittag unsere horizontale Beziehung, also was bedeutet das,
dass wir als Glaubensgeschwister, als Brüder und Schwestern miteinander verbunden sind.
Und wir haben dann drittens morgen am späten Nachmittag die Frage,
was ist das denn mit dem unterschiedlichen Alter, Eltern und Kinder.
Da denken wir an unsere normalen Familien, jüdischen Familien, aber nicht nur das,
sondern wir wollen auch das Thema Ältere und Jüngere in der örtlichen Versammlung behandeln,
wo wir eben im unterschiedlichen Alter miteinander leben.
Alle drei Bereiche, also die horizontale Beziehung untereinander, die vertikale Beziehung nach oben
und auch Ältere und Jüngere, Eltern und Kinder, das hat alles etwas zu tun mit Gnade,
damit dass Gott uns etwas schenkt damit und es hat auch mit Verantwortung zu tun.
Nun heute Abend jetzt das Thema Kinder und Söhne Gottes, was bedeutet das?
Und wir machen zuerst so ein bisschen Theorie, aber wir werden dann sehr bald auch
in die Praxis des täglichen Lebens übergehen.
Ich möchte zunächst einmal drei Bibeltexte vorlesen, die zu diesem Thema wichtig sind.
Wir könnten jetzt sehr viele Stellen lesen, ich möchte mal diese drei auswählen.
Zuerst mal aus dem zweiten Korintherbrief, Kapitel 6, da schreibt Paulus in Vers 18,
Und ich werde euch zum Vater sein, das ist etwas, was Gott sagt, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein.
Das macht schon klar, dass sowohl Kindschaft als auch Sohnschaft uns natürlich alle betrifft.
Im Natürlichen ist das hier anders.
Wenn Eltern sagen, das sind meine Kinder, dann können das Jungen und Mädchen sein.
Wenn Eltern sagen, das sind meine Söhne, dann sind das notwendigerweise männliche Nachkommen.
Aber wenn wir über Kinder und Söhne Gottes nachdenken,
dann betrifft uns das alle Männer und Frauen, Brüder und Schwestern.
Wir sind alle Söhne Gottes.
Dann diesen bekannten Vers aus dem ersten Johannesbrief, Kapitel 3.
Da schreibt Johannes, seht, welche eine Liebe uns der Vater gegeben hat,
dass wir Kinder Gottes heißen sollen.
Da haben wir diesen Ausdruck, Kinder Gottes oder Kindschaft.
Und wir sind es, deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat, Geliebte,
jetzt sind wir Kinder Gottes, gegenwärtige Segnung,
und es ist noch nicht offenbar, was wir sein werden.
Wir wissen, dass wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden,
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.
Und dann aus dem Epheserbrief, da lesen wir nochmal etwas über Sohnschaft.
Gott hat uns auserwählt, in ihm, in Christus, vor Grundlegung der Welt,
dass wir heilig und untadelig sein vor ihm in Liebe
und hat uns zuvor bestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst,
nach dem Wohlgefallen seines Willens.
Zuerst einmal jetzt diese drei Bibelferse.
Wenn wir über Sohnschaft und Kindschaft nachdenken,
dann möchte ich gerne zunächst auf einen wichtigen Unterschied hinweisen,
in Bezug auf den Herrn Jesus.
Diese beiden Dinge, die wir heute Abend vor uns haben,
Sohnschaft und Kindschaft, Söhne Gottes zu sein, Töchter Gottes zu sein,
Kinder Gottes zu sein, sind gewaltige Segnungen und zeigen uns,
wie wunderbar unsere Stellung ist und wie großartig die Beziehung ist,
in die Gott uns gebracht hat.
Aber wenn wir den Herrn Jesus betrachten,
dann bleibt der Herr Jesus einzigartig und unvergleichlich.
Und das merken wir auch, wenn wir uns diese Begriffe anschauen.
Der Jesus zum Beispiel wird nie ein Kind Gottes genannt.
Seine Mutter Maria sagt einmal über ihn oder zu ihm Kind,
weil sie den Herrn Jesus gezeugt hat.
Aber Gott nennt den Herrn Jesus nie sein Kind.
Er ist und bleibt der ewige Sohn.
Wir sind Kinder, der Herr Jesus ist Sohn.
Und wenn wir an Sohn denken, dann fällt es uns auf,
dass wir Gläubigen im Neuen Testament nie Sohn Gottes in der Einzahl genannt werden,
sondern immer Söhne Gottes, während der Herr Jesus der Sohn Gottes ist.
Also selbst wenn wir uns mit einem solchen Thema beschäftigen,
wie Sohnschaft und Kindschaft, dann wollen wir nicht vergessen,
so groß und gewaltig das ist, was Gott uns geschenkt hat.
Der Herr Jesus bleibt einzigartig.
Er bleibt unvergleichlich, so wie Paulus das in Kolosser einschreibt.
Er muss in allem den Vorrang haben.
Nun, wenn wir an Sohnschaft und an Kindschaft denken,
dann denken wir natürlich an Gott als unseren Vater.
Wir haben das gelesen. Seht, welche eine Liebe uns der Vater gegeben hat.
Und dann müssen wir uns die Frage stellen, was bedeutet denn eigentlich der Begriff Vater?
Nun, wenn wir die Bibel aufschlagen, dann lernen wir,
dass der Begriff Vater in Bezug auf Gott mindestens zweierlei bedeuten kann.
Er kann bedeuten, dass Gott der Ursprung ist.
Und das haben wir zum Beispiel im Alten Testament.
Ich möchte mal diesen Vers lesen aus dem Propheten Malachi in Kapitel 2, Vers 10.
Da wird folgende Frage gestellt.
Malachi 2, Vers 10.
Haben wir nicht alle einen Vater?
Hat nicht ein Gott uns geschaffen?
Da sehen wir, Vater kann bedeuten, dass Gott der Ursprung ist.
Die Quelle von etwas. Das war auch im Alten Testament bekannt.
Und auch im Neuen Testament wird der Ausdruck Vater so gebraucht.
In dieser Stelle in Jakobus 1 lesen wir zum Beispiel, dass Gott der Vater der Lichter ist.
Das bedeutet, dass Gott der Ursprung von Licht ist.
Aber dann, und das ist jetzt typisch für das Neue Testament,
gibt es eine zweite Bedeutung von dem Wort Vater.
Und das ist nämlich Beziehung.
Er ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Und da wird sofort deutlich, dass Vater hier nicht Ursprung oder Quelle bedeuten kann,
denn der Herr Jesus hat keinen Anfang.
Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus spricht eindeutig von Beziehung.
Und dass wir Gott, den Vater, kennen, dass wir eine Beziehung zu ihm haben,
als Söhne des Vaters und als Kinder des Vaters, das ist eine typisch christliche Sechnung.
Die war im Alten Testament nicht bekannt.
Natürlich kennen wir Gott auch als unseren Schöpfer und so verehren wir auch.
Wir kennen Gott auch, so wie Israel ihn kannte, als Jehova, Yahweh, den Herrn oder den Unveränderlichen.
Das kennen wir auch.
Aber darüber hinaus kennen wir eben Gott als unseren Vater.
Und wir wollen jetzt aus Johannes 20 diesen ganz bekannten Vers lesen, wo der Jesus zu Maria sagt,
rühre mich nicht an, Kapitel 20, Vers 17 vom Johannes-Evangelium,
denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater, gehe aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen,
ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott.
Das ist dieses typisch christliche.
Der Gott des Herrn Jesus als Mensch ist unser Gott.
Der Vater des Herrn Jesus ist unser Vater.
Wir sind in eine Beziehung zu ihm gebracht.
Also wenn wir über Vater nachdenken heute Abend im christlichen Sinne,
dann bedeutet das, wir haben eine Beziehung zu ihm.
Und wenn wir über Sohnschaft und Kindschaft nachdenken,
dann sind das zwei Sechnungen, die untrennbar zusammengehören.
Das sind zwei Dinge, die kann man nicht voneinander trennen.
Wir unterscheiden diese beiden Begriffe, weil die Bibel das auch tut,
aber wir können sie nicht trennen.
Man kann nicht ein Kind Gottes sein und nicht zugleich ein Sohn des Vaters.
Das geht nicht.
Und man kann nicht ein Sohn des Vaters sein, ohne zugleich ein Kind Gottes zu sein.
Nochmal, beides gehört zusammen und trotzdem wird beides unterschieden.
Wenn wir über Kindschaft nachdenken, darüber nachdenken, dass wir Kinder Gottes sind,
dann denken wir daran, dass wir aus Gott geboren sind.
Kindschaft hat etwas mit Geburt zu tun.
Wenn wir an Söhne Gottes denken, dann denken wir daran, dass Gott uns als Söhne angenommen hat.
Sohnschaft hat nichts mit Geburt zu tun, sondern wir sind als Söhne von Gott angenommen.
Und wir wollen jetzt aus dem Epheserbrief einen Vers lesen, aus Kapitel 1, Vers 5.
Er hat uns zuvorbestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst.
Er hat uns zuvorbestimmt zur Sohnschaft meint, er hat uns zu Söhnen gestellt.
In anderen Sprachen steht für Sohnschaft das Wort Adoption.
Das zeigt uns, Gott hat uns in die Stellung von Söhnen gebracht.
Kindschaft ist also mehr eine Beziehung, weil wir aus Gott geboren sind.
Sohnschaft ist mehr eine Stellung, weil Gott uns dazu gemacht hat.
Kindschaft, ich habe das schon gesagt, setzt die neue Geburt voraus und natürlich den Glauben.
Wir müssen glauben und von Neuem geboren werden, dann sind wir Kinder Gottes.
Sohnschaft setzt auch Glauben voraus, aber dann den Besitz des Heiligen Geistes.
Nun, jeder von uns heute Abend, der sich bekehrt hat, der den Jesus als seinen Herr und Heiland angenommen hat,
der ist sowohl von Neuem geboren und damit ein Kind Gottes als auch ein Sohn Gottes, weil er den Heiligen Geist hat.
Wir haben beides. Wir haben gesehen, man kann das nicht voneinander trennen, aber wir unterscheiden das.
Einmal der Glaube und die neue Geburt, dann sind wir Kinder Gottes.
Einmal der Glaube und den Besitz des Heiligen Geistes, das macht uns zu Söhnen Gottes.
Nun, was ist der Unterschied zwischen einem Kind und einem Sohn?
Ich möchte das versuchen, mal an einem kleinen Beispiel deutlich zu machen.
Ich habe fünf Kinder, sind inzwischen alle erwachsen, aber die waren auch irgendwann mal kleine.
Und ich war öfter unterwegs, auch beruflich unterwegs, war mal eine Woche weg.
Wenn ich dann nach Hause kam, dann haben meine Kinder mich unterschiedlich begrüßt.
Die kleinen Kinder, vier, fünf, sechs Jahre alt, die kamen sofort auf mich zugelaufen,
haben den Papa begrüßt und haben sofort erzählt, was sie erlebt haben in der Woche, wo ich nicht da war.
Das ist typisch für ein Kind. Ein Kind kommt und erzählt, was ihm auf dem Herzen liegt, was für das Kind wichtig ist.
Das Kind liebt den Vater, freut sich, dass der Vater wieder da ist und erzählt, was es auf dem Herzen hat.
Wenn jetzt einer von meinen älteren Kindern, sagen wir 14, 15 Jahre alt, dann zu mir kam,
fiel die Begrüßung vielleicht etwas weniger stürmisch aus.
Und der 14, 15-Jährige hat sicherlich auch erzählt von dem, was er erlebt hat.
Aber irgendwann hat dann der 14, 15-Jährige die Frage gestellt,
sag mal Papa, wie ist es dir denn ergangen unterwegs, was hast du erlebt?
Hat alles geklappt? Hat das geschäftlich funktioniert?
Das heißt, der etwas Ältere interessiert sich für das, was dem Vater wichtig ist und spricht nicht nur von sich.
Und seht, das ist der Unterschied zwischen Kindschaft und Sohnschaft.
Ein Kind genießt die Nähe zum Vater und kommt mit allen Problemen zu ihm.
Und wir sind alle Kinder Gottes, wenn wir den Herrn Jesus angenommen haben, das heißt,
als Kinder dürfen wir mit allem, was uns auf dem Herzen liegt, zu unserem Vater kommen.
Das ist Kindschaft. Das ist Kindschaft für uns.
Alles, was dir und mir auf dem Herzen liegt, was uns bewegt, was uns beschäftigt,
was uns wichtig ist, was uns Sorgen macht, das dürfen wir bei unserem himmlischen Vater loswerden.
Aber wenn wir dann praktizieren, dass wir auch Söhne Gottes sind,
dann fragen wir uns auch mal, ja, was interessiert denn unseren himmlischen Vater?
Was ist ihm denn wichtig? Und was ist unserem himmlischen Vater wichtig?
Das Wichtigste für unseren himmlischen Vater, das ist sein Sohn.
Das heißt, wir interessieren uns für den Herrn Jesus und haben so Gemeinschaft mit unserem Vater.
Das ist praktizierte Sohnschaft.
Ich könnte es auch etwas anders ausdrücken, jetzt mal aus der Sicht Gottes.
Ein Kind spiegelt etwas wider von den Wesensmerkmalen der Eltern.
Hier sind ja auch eine ganze Reihe Eltern, die Kinder haben, vielleicht auch noch kleinere Kinder.
Und wisst ihr, wenn man uns Eltern mit unseren Kindern sieht und dann sagt irgendjemand immer,
das Kind, das kommt aber genau nach dem Vater oder das Kind, das kommt genau nach der Mutter,
dann freuen wir Eltern uns. Wir geben das vielleicht nicht so zu,
aber wir freuen uns, wenn jemand in unseren Kindern etwas von unseren Eigenschaften widersieht,
hoffentlich von den Positiven. Das ist Kindschaft.
So ist das auch mit Gott. Wir werden das gleich noch sehen.
Als seine Kinder spiegeln wir etwas von dem wider, der uns geboren hat.
Wir werden da gleich noch mal drauf zurückkommen.
Bei den Söhnen ist das etwas anderes. Wir haben das eben gesehen.
Sie teilen die Gedanken des Vaters, die er hat.
Sie haben Einsicht in die Gedanken des Vaters und auch darüber freut Gott sich.
Wisst ihr, wenn wir über Kindschaft und Sohnschaft nachdenken, auch heute Abend,
wir denken in erster Linie darüber nach, was das für uns bedeutet.
Aber hier sind wir an einem Punkt, wo wir auch mal darüber nachdenken,
was bedeutet das für unseren himmlischen Gott und Vater, dass er Kinder und Söhne hat.
Er möchte gerne Söhne haben, die Einsicht haben in seine Gedanken.
Er möchte Kinder haben, die etwas von seinen Wesensmerkmalen widerspiegeln.
Sohnschaft, wir haben das im Epheserbrief gelesen, ist etwas für Gott.
Er hat uns zuvor bestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus
und dann fügt Paulus dieses wichtige Wort hinzu, für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens.
Gott möchte Freude an seinen Söhnen haben und an seinen Töchtern.
Er möchte, dass wir die Gedanken Gottes über seinen Sohn teilen.
Und dann wollen wir mal diesen Vers aus dem Römerbrief lesen, aus Kapitel 8, Vers 29.
Denn welche er Gott zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt,
dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Das wird einmal im Himmel so sein, aber Gott möchte jetzt schon,
dass wir dem Bild seines Sohnes ähnlicher werden.
Das ist Sohnschaft für Gott.
Jetzt Kindschaft, ich habe gesagt, für Gott bedeutet Kindschaft,
dass wir die Wesensmerkmale Gottes widerspiegeln.
Nun, welche Wesensmerkmale hat Gott denn?
Johannes schreibt uns in seinem Brief, Gott ist Licht und Gott ist Liebe.
Und was sind wir als Kinder Gottes?
In Epheser 5, Vers 8 lesen wir, wir sind Kinder des Lichts.
Und in Epheser 5, Vers 1 lesen wir, wir sind Kinder der Liebe oder geliebte Kinder, heißt es dort.
Und damit sind ganz praktische Konsequenzen verbunden.
Kinder des Lichts wandeln im Licht, verhalten sich als Kinder des Lichts.
Gott ist Licht, ist heilig und gerecht und er möchte in unserem Leben etwas davon sehen,
dass er Licht ist, dass er heilig und gerecht ist.
Das ist unsere praktische Verantwortung.
Wir wollen vielleicht mal den ganzen Vers lesen in Epheser 5, Vers 8.
1, das ist der Kontrast, wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn,
wandelt als Kinder des Lichts.
Wandeln bedeutet, verhaltet euch als Kinder des Lichts.
Wartet euch so, wie es eurer Beziehung angemessen ist, dass ihr Kinder des Lichts seid.
Meidet das Böse, lebt in praktischer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Und wenn wir an die Liebe denken, in Epheser 5, Vers 1, da steht,
ihr seid nun nach Ammergottes als geliebte Kinder und wandelt in Liebe.
Das ist diese Aufforderung, die wir haben.
Wir sehen, wie praktisch das Thema ist.
Gott möchte, dass wir uns unserer Natur entsprechend verhalten.
Petrus schreibt, dass wir Teilhaber der göttlichen Natur sind.
Und die ist Licht und Liebe.
Und das wird in unserem täglichen Leben sichtbar werden.
Darüber hinaus schreibt Petrus, dass wir auch Kinder des Gehorsams sind.
Und auch das möchte Gott gerne in uns sehen.
Und diese Qualitäten, diese Eigenschaften Gottes, die zeigen wir in einem Umfeld,
das dürfen wir auch nicht vergessen, in dem man Gott nicht kennt.
In einem verdrehten und verkehrten Geschlecht, wie Paulus das in Philippa 2 sagt,
in einem solchen Umfeld leben wir als Kinder des Lichts, als Kinder der Liebe,
als Kinder des Gehorsams.
In unserer Nachbarschaft, die wahrscheinlich ungläubig sind.
Auf der Arbeit mit unseren ungläubigen Arbeitskollegen und Kolleginnen.
In der Schule mit unseren ungläubigen Mitschülern und Mitschülerinnen.
Im Kontakt mit Behörden und, und, und.
Wir sind in dieser Welt, in einer gottfeindlichen Welt,
und da leben wir als unbescholtene Kinder Gottes,
so wie Paulus das im Philippa-Brief sagt.
Nun, was kennzeichnet denn unsere Beziehung zu unserem himmlischen Gott und Vater?
Petrus schreibt in seinem ersten Brief einen wichtigen Vers.
Wenn ihr den als Vater anruft, es ist Gott unser Vater,
der ohne Ansehen der Person richtet, nach eines jeden Werk so wandelt,
die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht.
Furcht meint Ehrfurcht.
Und das zeigt uns, dass unser Verhältnis zu Gott, unserem Vater, auf zwei Säulen ruht.
Nämlich einerseits Vertrauen und Nähe.
Wir rufen ihn an als Vater.
Wir haben das eben gesehen.
Als Kinder, mit allem, was uns auf dem Herzen liegt,
kommen wir zu unserem himmlischen Vater.
Wir kennen seine Nähe.
Wir haben Vertrauen zu ihm.
Wir kommen noch mal darauf zurück.
Aber auf der anderen Seite ist dieser Gott gleichzeitig der Gott,
der ohne Ansehen der Person richtet.
Das heißt, wir haben gleichzeitig Respekt vor ihm und leben in Gottesfurcht.
Wisst ihr, die meisten Menschen haben ein verzerrtes Gottesbild.
Es gibt viele Menschen, wenn wir sie fragen, wie stellst du dir Gott vor,
dann werden sie sagen, die einen werden sagen,
na ja, Gott, das ist irgendwie so ein gütiger, alter Mann, weißer Bart
und er drückt gerne ein Auge zu, wenn wir was tun, was nicht in Ordnung ist.
Das ist das eine Extrem.
Dann wird es andere geben, die werden sagen,
Gott, das ist ein heiliger und gerechter Gott,
da möchte ich möglichst nichts mehr zu tun haben.
Das sind die zwei Extreme.
Und von beidem, nein, so kann man es nicht ausdrücken.
Die Wahrheit liegt in der Mitte, so möchte ich es sagen.
Ja, Gott ist jemand, zu dem wir nahegebracht sind,
zu dem wir Vertrauen haben,
mit dem wir vertrauten Umgang pflegen als seine Kinder,
aber gleichzeitig ist Gott eben jemanden, den wir respektieren,
den wir anerkennen als Gott, der heilig und gerecht ist,
als Gott, der richtet ohne Ansehen der Person.
Das sind zwei Dinge, die zusammengehören.
Vertrauen und Nähe auf der einen Seite,
Respekt und Gottesfurcht auf der anderen Seite.
Übrigens, mal eine kleine Klammer auf,
das wird uns dann morgen nochmal etwas näher beschäftigen.
Das ist übrigens bei Eltern und Kindern nicht anders.
Natürliche Kinder, ihr Kinder, so wie ihr heute Abend hier seid,
ihr habt eure Eltern lieb.
Ihr habt Vertrauen zu euren Eltern, ihr seid euren Eltern ganz nah.
Und alles, was euch bewegt, könnt ihr mit euren Eltern teilen.
Das ist die eine Seite.
Aber die andere Seite ist genauso wahr,
dass Gott möchte, dass ihr eure Eltern als Eltern respektiert.
Ein Kind geht mit seinen Eltern nicht um wie mit seinesgleichen.
Es hat eine große Nähe zu seinen Eltern,
aber gleichzeitig soll es die Eltern respektieren.
Keine Angst haben, aber doch eine gewisse Ehrfurcht.
Und so ist es auch mit uns.
So, ich habe gesagt, etwas Theorie.
Ich hoffe, das war nicht so kompliziert.
Jetzt wird es einfach.
Jetzt wird es ganz praktisch.
Ich möchte gerne sieben Segnungen vorstellen,
ganz praktische Dinge, die wir als Kinder und Söhne Gottes genießen.
Und ich möchte jetzt nicht mehr unterscheiden zwischen Kindern und Söhnen.
Wir haben gesehen, wo der Unterschied liegt.
Wir haben es hoffentlich einigermaßen aufnehmen können.
Jetzt möchte ich gerne zeigen, was bedeutet das für uns.
Ganz praktisch für uns, dass wir Kinder Gottes,
dass wir Söhne Gottes sind,
dass wir den großen Gott, unseren Vater, nennen.
Und das Erste, was ich zeigen möchte, ist, dass wir geliebte Kinder sind.
Wir wissen uns von Gott geliebt.
Drei Verse, 1. Thessalonicher 1, Vers 4, da schreibt Paulus,
wissend von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung.
Das kommt mir jetzt auf diesen Satz an, von Gott geliebte Brüder.
Und wenn da Brüder steht, sind die Schwestern wieder einbegriffen.
Wir könnten da auch übersetzen von Gott geliebte Geschwister.
Johannes 16, dieser ganz bekannte Vers, wo der Herr Jesus seinen Jüngern sagt,
denn der Vater selbst hat euch lieb.
Seht ihr, wir sind von Gott geliebt.
Wir sind von dem Vater geliebt.
Gott ist der Vater.
Es ist nicht nur Gott, der uns liebt, es ist auch der Vater, der uns liebt.
Und in Johannes 17 sagt der Herr Jesus, damit die Welt erkenne,
dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
Moment.
Wir kennen den Vers gut.
Aber ist uns klar, was da steht?
Ist uns klar, was das beinhaltet, der Jesus sagt,
du hast sie, die Jünger, also uns, geliebt, wie du mich geliebt hast?
Das heißt, die gleiche Qualität und Intensität der Liebe,
die von Gott zu dem Herrn Jesus geht, von dem Vater zu dem Herrn Jesus,
die geht zu uns.
Das ist ungeheuer.
Wir überlesen diesen Satz schnell, weil wir ihn oft gehört haben.
Aber da steckt richtig etwas drin, an Substanz.
Überlegt das mal.
Der Vater liebt uns so, wie er den Sohn liebt.
Dass der Vater den Sohn, den Herrn Jesus liebt, das können wir gut verstehen.
Denn der Jesus hat seinem Gott nur Anlass gegeben, ihn zu lieben.
Der Jesus sagt, du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Diese Liebe des Vaters zum Sohn, die ist etwas,
was aus der Ewigkeit vor der Zeit herauskommt.
Immer war diese Liebe des Vaters zum Sohn da.
Und als der Jesus als Mensch hier auf der Erde gelebt hat,
hat er ihm neuen Anlass gegeben, ihn zu lieben.
Im Johannesevangelium, Kapitel 12, sagt der Herr Jesus,
Kapitel 10, darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse.
Da hat er ihm neuen Anlass gegeben, ihn zu lieben.
Ja, dass der Vater den Sohn liebt, das können wir gut verstehen.
Und übrigens, das erste Mal, wo das Wort Liebe in der Bibel vorkommt,
ist auch ganz interessant, spricht es uns von der Liebe des Vaters zu seinem Sohn.
Erste Mose 22, nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, sagt Gott zu Abraham.
Das ist das erste Mal, dass von Liebe die Rede ist, das ist interessant.
Gott spricht nicht bei Adam und Eva von Liebe,
obwohl die Liebe in der Ehe etwas ganz Wichtiges ist.
Das zweite Mal, dass Liebe erwähnt wird, ist dann tatsächlich in Bezug auf ein Ehepaar.
Isaac hatte Rebekah lieb.
Aber Gott verwahrt sich sozusagen dieses Wort bis Erste Mose 22,
um uns zu zeigen, die wichtigste Liebesbeziehung, die es gibt, ist vom Vater zum Sohn.
Aber jetzt zurück hier zu dieser gewaltigen Aussage.
So wie der Vater den Sohn liebt, liebt er uns.
Was lernen wir daraus?
Erstmal, dass das Gnade ist, dass wir geliebte Kinder sind.
Aber zweitens, dass der Vater seine Liebe zu uns nicht von unserem Verhalten abhängig macht.
Wenn Gott seine Liebe zu mir von meinem Verhalten abhängig machen würde,
dann wäre wenig Anlass da, mich lieb zu haben.
Aber Gott tut es nicht.
Und darin liegt auch ein praktischer Gedanke, den möchte ich auch mal eben einflechten.
Wenn wir uns untereinander so lieben sollen, wie Gott uns geliebt hat,
dann heißt das, dass wir in unserer Liebe, geschwisterliche Liebe zueinander,
Thema von morgen Nachmittag, auch keine Unterschiede machen dürfen,
weil der andere sich gut oder schlecht verhält.
Gott liebt uns unabhängig von unserem Verhalten.
Eine gewaltige Aussage.
Nun, Gott hat uns geliebt, Vergangenheit.
Gott liebt uns, Gegenwart.
Und Gott wird uns immer lieben.
Wenn wir an unsere Vergangenheit denken, da sagt Paulus im Epheserbrief, Kapitel 2,
Gott, der Reich ist an Barmherzigkeit wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat.
Viele Liebe steht da und Gott hat uns geliebt.
Wenn wir an die Gegenwart denken, der Vater selbst hat euch lieb, jeden Tag.
Und wenn wir an die Zukunft denken, dann sagt Paulus in Epheser 1, Vers 4,
dass wir auserwählt worden sind vor Grundlegung der Welt,
mit dem Ziel, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien, in Liebe.
Jetzt schon der Stellung nach, aber wenn wir im Vaterhaus sind, dann wird das vollkommen so sein.
Wir sind geliebt. Das ist die erste große Segnung, die wir tief ins Herz fassen wollen.
Es gibt Gläubige hier auf der Erde, die fühlen sich von keinem Menschen geliebt.
Ich hoffe nicht, dass so jemand heute Abend hier ist, aber das gibt es. Niemand hat mich lieb.
Vielleicht haben wir das schon mal gehört. Ob das jetzt so stimmt oder nicht, sei mal dahingestellt,
aber manche haben das Empfinden, niemand hat mich lieb.
Wenn das wirklich so wäre, dann gibt es immer noch einen, der dich trotzdem liebt,
der dich unveränderlich liebt und das ist Gott, unser Vater.
Die zweite Segnung, die ich gerne zeigen möchte, haben wir eben schon mal kurz angesprochen,
ist, dass wir als Kinder Vertrauen zu Gott haben.
Wir sagen, aber Vater. Das hat etwas mit Sohnschaft zu tun.
Römer 8, Vers 15, da ist der Geist der Sohnschaft, der sagt, aber Vater.
Galater 4, der Geist des Sohnes ruft, aber Vater.
Und dann diese Stelle, die wir eben aus 1. Petrus 1 gelesen haben, wir rufen ihn als Vater an.
Wir haben Nähe und Vertrauen zu unserem Vater.
Stellt euch ein kleines Kind vor. Ich denke, wir können uns alle in die Situation hineinversetzen.
Ein kleines Kind, zwei oder drei Jahre alt, steht auf einer Mauer und unten steht der Vater.
Und der Vater sagt, spring. Was macht das kleine Kind? Es wird keine Sekunde zögern.
Es springt. Es hat Vertrauen zu seinem Vater.
Ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren, das ist schon fast Jahrzehnte her,
wir waren im Urlaub an der Ostsee und ich hatte meinen dreijährigen Sohn mit ins Schlauchboot genommen
und wir waren so ein bisschen am Paddeln und dann wurde es so ein bisschen windig
und so ein ganz kleines bisschen wellig. War völlig ungefährlich, aber es wurde so ein kleines bisschen wellig.
Und dann habe ich zu meinem Sohn gesagt, sag mal, hast du keine Angst?
Nö, sagt der Papa, du bist doch bei mir.
Vertrauen. Papa, du bist doch bei mir. Warum soll ich Angst haben?
Das kleine Kind springt. Es hat Vertrauen.
Wenn die Kinder größer werden, dann wächst das Misstrauen.
Das ist eigentlich schade, aber das ist etwas Normales, weil wir unsere Kinder irgendwann mal enttäuschen
und dann kommt irgendwann die Frage, fängt der Papa mich wirklich auf, wenn ich runterspringe?
Wahrscheinlich ja, aber ich weiß es nicht genau. Aber das kleine Kind, das springt.
Und davon wollen wir lernen. Das ist das Vertrauen, was wir in unseren himmlischen Vater haben.
Ja, wir verstehen nicht alles, was der Vater tut, aber wir vertrauen ihm.
Dieser bekannte Vers in Römer 8, da sagt Paulus, wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.
Ich glaube, das können wir alle unterschreiben. Wir wissen das.
Es ist so. Aber verstehen wir das immer? Nein.
Das müssen wir auch nicht. Das müssen wir auch nicht.
Ich verstehe manches nicht, was Gott tut.
Lässt eine Mutter, ein Ehepaar, die Mutter drei kleine Kinder und der Vater nimmt die Mutter weg.
Der himmlische Vater nimmt die Mutter weg. Muss der Ehemann das verstehen, warum er das tut?
Natürlich muss er das nicht verstehen. Das kann er auch nicht verstehen.
Er wird viele Fragen haben. Gott, warum hast du das gemacht?
Da ist jemand, der hat sieben Kinder und verliert seinen Arbeitsplatz.
Muss er das verstehen? Nein, er muss es nicht verstehen.
Er darf fragen, warum, Vater, tust du das? Und trotzdem muss er das Vertrauen nicht verlieren.
Das ist Kindschaft. Das ist praktiziertes Vertrauen zu Gott.
Und es ist so gut, dass Paulus sagt, wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.
Und nicht, dass er schreibt, wir verstehen das.
Nein, wir wissen es. Es ist so. Aber verstehen tun wir es nicht.
Es kommt allerdings der Moment, wo diese Fragen, die wir haben, diese berechtigten Fragen, die wir haben, einmal eine Antwort finden.
Übrigens, es ist auch gar nicht verkehrt, wenn wir fragen, warum passiert das? Warum diese Prüfung?
Der Jesus hat selbst gefragt, warum? Wir dürfen diese Warum-Frage stellen.
Wir kriegen oft hier auf der Erde keine Antwort, aber einmal im Himmel, am Richterstuhl des Christus, da wird jede Frage beantwortet.
Da wird Gott auch die Frage beantworten, warum er die Mutter von drei Kindern im Alter von 35 Jahren zu sich genommen hat.
Diese Frage wird sich hier auf der Erde nie klären, aber im Himmel wird der Ehemann es verstehen.
Eine dritte Sechnung. Wir haben als Kinder und Söhne Gottes Zugang zum Vater.
Epheser 2, Vers 18, durch ihn, durch den Herrn Jesus, haben wir Zugang zu dem Vater.
Nun, das könnte sich ja noch relativ theoretisch anhören. Wir haben Zugang zu dem Vater.
Aber im Hebräerbrief, da wird es jetzt praktisch, da sagt der Schreiber, lasst uns hinzutreten und zwar mit Freimütigkeit zu dem Thron der Gnade,
damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.
Zugang zu haben ist eine Sache, tatsächlich zu kommen ist eine andere Sache.
Als ich heute Nachmittag hier angekommen bin, hat man mir den Schlüssel ausgehändigt von meinem Zimmer, Nummer 118.
Mit diesem Schlüssel habe ich Zugang zu Zimmer 118.
Aber es könnte sein, dass ich Zimmer 118 nie betrete.
Dann habe ich zwar den Schlüssel, aber ich bin nie in das Zimmer gegangen.
Das ist der Zugang. Aber ich muss den Schlüssel reinstecken, muss aufschließen, Tür aufmachen, reingehen,
dann bin ich tatsächlich in Zimmer 118 angekommen. Verstehen wir den Unterschied?
Der Zugang ist da, den Schlüssel haben wir, aber wir müssen ihn auch tatsächlich benutzen, um zu unserem Vater zu kommen.
Wie kommen wir denn zu unserem Vater? Wie kommen wir denn zu Gott im Gebet?
Das Gebet ist sozusagen die Tür, die wir aufmachen, um zu Gott zu kommen.
Und wir kommen zu Gott in Fürbitte. Mit unseren Bitten, die wir haben, kommen wir zu Gott.
Das, was uns auf dem Herzen liegt.
Ihr Kinder, was euch Probleme bereitet mit der Schule vielleicht, oder wenn ihr etwas älter werdet mit euren Eltern.
Kennt ihr das? Wenn man in die Pubertät kommt, dann werden ja die Eltern komisch.
Dann stellt man Fragen, damit gehen wir zu Gott. Fürbitte. Für uns selber, für andere, Fürbitte.
Aber Zugang zu Gott, nicht nur Fürbitte. Das wäre zu wenig, das wäre wieder egoistisch.
Nein, wir kommen auch mit Lob und Dank. Auch das tun wir.
Wir haben Freimütigkeit zum Eintritt in das Heiligtum und da kommen wir nicht nur zum Thron der Gnade,
wo wir unsere Bitten vortragen, sondern da kommen wir auch mit Lob und Dank für das, was Gott getan hat.
Auch das ist ein Privileg für Kinder und Söhne Gottes.
Und dann geht es noch einen Schritt weiter. Wir nahen unserem Gott und Vater in Anbetung.
In Johannes 4 sagt er Jesus zu der Frau am Jakobsbrunnen, der Vater sucht solche als seine Anbeter,
die ihn in Geist und Wahrheit anbeten. Und ihr lieben Geschwister, den Vater in Geist und Wahrheit anbeten,
das können nur Kinder Gottes, das können nur Söhne Gottes.
Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Lob und Dank und zwischen Anbetung?
Ich möchte es mal ganz einfach sagen. Lob und Dank bringen wir für das, was Gott getan hat.
Und Anbetung bringen wir für das, was Gott ist. Das ist ein Unterschied.
Normalerweise erkennen wir zuerst, was Gott getan hat. Er hat mich gerettet. Er hat seinen Sohn gegeben.
Und dann sagen wir Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe.
Das ist einer der Fälle, wo wir sagen Gott sei Dank. Nicht so dahingeworfen, wie viele Menschen das tun.
Nein, Gott sei Dank, das ist typisch christlich für seine unaussprechliche Gabe. Das ist Dank.
Gott hat den Herrn Jesus gegeben, dafür danken wir, dafür loben wir.
Aber Anbetung ist, dass wir Gott preisen für das, was er ist. Und das geht weiter.
Erst erkennen wir, was Gott getan hat, aber dann möchte er uns weiterführen, dass wir erkennen, wer er ist.
Und dann beten wir an. Also dritte Segnung. Zugang zu unserem himmlischen Vater in Fürbitte für uns und für andere.
In Lob und Dank für das, was Gott getan hat und in Anbetung für das, was Gott ist.
Ein Privileg der Kinder Gottes. Vierte Segnung. Wir haben Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater.
Wenn wir Zugang haben, dann kommen wir zu Gott und dann tun wir etwas. Fürbitte, Dank oder Anbetung.
Aber es kann auch sein, dass wir gar nichts tun. Dass wir einfach nur Gemeinschaft haben mit Gott.
Dass wir seine Gedanken über seinen Sohn teilen. 1. Johannes 1, Vers 3.
Da schreibt Johannes, was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns,
das meint mit den Aposteln, Gemeinschaft habt. Und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
Ja, und dann schreibt er etwas weiter in Vers 6, wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben und wandeln in der Finsternis,
so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Gemeinschaft mit dem Vater zu haben, setzt voraus, dass wir,
wie wir das vorhin gesehen haben, im Licht wandeln. Und deshalb sagt Johannes 1, Vers weiter, wenn wir aber in dem Licht wandeln,
wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft, nicht nur mit Gott, sondern auch untereinander.
Gemeinschaft. Ich möchte das nochmal illustrieren an einem kleinen Beispiel.
Der eine oder andere macht das vielleicht kennen. Da ist ein Bankier, der es weit gebracht hat, sitzt in einem großen Bankhaus,
in einem großen Büro und jeder, der zu diesem Bankier kommen möchte, der muss sich vorher anmelden, der muss bei der Sekretärin vorbei
und wenn er dann einen Termin hat, dann darf er reinkommen.
Eines Tages sitzt dieser Bankier in seinem Büro und ohne jede Voranmeldung geht die Tür auf.
Er guckt, seine sechsjährige Tochter, nun die darf natürlich kommen, die braucht keinen Termin,
die muss auch nicht vorher angemeldet werden, die kleine sechsjährige Tochter, die hat Zugang zu ihrem Vater, immer, die kommt.
Die setzt sich dahin, vor den Schreibtisch und schaut den Vater an.
Und der Vater schaut das Kind an. Und das Kind sagt nichts. Ganz ungewöhnlich.
Normalerweise hat ein sechsjähriges Kind ja irgendeinen Anlass zum Vater zu kommen, irgendeine Bitte.
Und nach einer Weile sagt der Vater, sag mal, warum kommst du? Was möchtest du von mir?
Dann sagt das kleine Kind zu dem Vater, Papa, ich möchte einfach nur bei dir sein.
Hey, der Papa hat sich mit Sicherheit gefreut. Ich möchte einfach nur bei dir sein.
Wisst ihr, das ist Gemeinschaft. Bei jemandem sein.
Vielleicht kennen wir das so auch aus dem täglichen Leben. Du machst irgendwo einen Trauerbesuch.
Nehmen wir das Beispiel von vorhin. Der Vater, der seine 35-jährige Frau verloren hat, drei Kinder.
Da gehst du hin und machst einen Trauerbesuch. Was willst du denn da sagen?
Was willst du denn da sagen? Willst du den Vers aus Römer 8 zitieren? Ich glaube nicht, in deiner Situation.
Das ist so eine typische Gelegenheit oder Situation, wo man vielleicht gar nichts sagt.
Da ist man einfach da. Da ist man einfach da. Da legt man vielleicht mal die Hand auf die Schulter oder auf den Arm.
Da empfindet man mit, aber da sagt man nichts. Das ist Gemeinschaft.
Und auch diese Art Gemeinschaft, die kennen wir, wenn wir an unseren himmlischen Vater denken.
Einfach mal nichts sagen. Nur mit ihm Gemeinschaft pflegen.
Das sind Situationen und Momente in unserem Leben, die wir als Kinder Gottes auch kennen dürfen.
Vierte Sechnung. Fünfte Sechnung, die typisch ist für Kinder und Söhne Gottes.
Wir haben den Trost Gottes. Zweite Korinther 1, Entschuldigung.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis.
Da haben wir übrigens die beiden Bedeutungen von Vater in einem Vers.
Er ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Das ist Beziehung und er ist der Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes.
Das ist Ursprung. Bei unserem himmlischen Vater finden wir Trost.
Es ist sehr selten, dass Gott sich mit einer Mutter vergleicht.
Aber wenn wir an Trost denken, dann tut er das doch wie einen, den seine Mutter tröstet, lesen wir im Alten Testament.
Ist natürlich unfug, wie man das heute in der feministischen Bewegung versucht, Gott als eine Frau darzustellen.
Gott ist keine Frau, Gott ist ein Vater, keine Mutter.
Aber es heißt dann doch einmal in diesem Propheten Jesaja wie einen, den seine Mutter tröstet.
Nicht ich tröste euch als Mutter, das steht da nicht, aber wie eine Mutter.
Nun, ihr könnt euch wahrscheinlich auch an eure Kindheit erinnern, wenn man sich wehgetan hat, wenn ein Schmerz da war.
Naja, dann geht man eher zur Mutter als zum Vater.
Es gibt auch Ausnahmen, aber meistens läuft man zur Mutter.
In solchen Situationen. Es gibt andere Situationen, da geht man zum Vater.
Aber wenn ein kleines Kind sich wehgetan hat oder wenn es irgendeinen anderen Schmerz hat, einen Seelenschmerz hat,
naja, dann geht man zur Mutter.
Das Beispiel gebraucht Gott oder das Bild gebraucht Gott. Er tröstet uns.
Erbarmung und Trost. Erbarmung ist Mitleid und Barmherzigkeit.
Trost ist Ermunterung und Zuspruch und das finden wir bei unserem himmlischen Vater.
Fünfte Segnung. Trost.
Sechste Segnung. Wir kennen die Zuwendung Gottes, der uns alles gibt, was wir nötig haben.
Paulus schreibt in Philippa 4, mein Gott wird euch alles Nötige geben nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit in Christus Jesus.
Unser Vater im Himmel, unser Gott, weiß, was wir brauchen und er weiß, was wir nicht brauchen.
Und er gibt uns das, was gut und nützlich für uns ist.
Das ist übrigens Liebe. Das werden wir morgen nochmal sehen.
Gott gibt uns das, was wir brauchen.
Und dann gibt er es nach seinem Reichtum. Das ist eine interessante Formulierung.
Gott gibt nicht aus seinem Reichtum, sondern nach seinem Reichtum.
Was ist der Unterschied?
Ein Mensch kann immer nur aus seinem Reichtum geben.
Stell dir vor, ich hätte jetzt hier zehn Euro-Stücke und ich würde den Kindern sagen,
kommt mal her, ihr bekommt alle einen Euro von mir.
Dann gebe ich aus meinem Besitz, wenn dann, weiß ich nicht, wie viele Kinder hier sind,
acht Kinder kommen, dann habe ich eben statt zehn Euro nur noch zwei Euro.
Die sind weg.
Das ist aus dem Reichtum geben.
Aber Gott gibt nicht aus seinem Reichtum, sondern er gibt nach seinem Reichtum.
Das heißt, wenn Gott etwas abgibt, hat er nicht wenige.
Du kannst aus einem großen Teich ein Glas Wasser rausnehmen,
dann ist in dem Teich zwar nicht sichtbar, aber doch etwas weniger drin.
Nämlich genau das eine Glas, was du rausgeholt hast.
Bei Gott ist das nicht so. Er gibt nach seinem Reichtum.
Und die siebte, Segnung.
Ja, ich sage bewusst Segnung.
Wir sind Gegenstände der Erziehung Gottes.
Ist das ein Segen?
Erziehung tut doch weh.
Ist das ein Segen?
Ja, es ist ein Segen.
Wenn Gott uns nicht erziehen würde, dann würde das bedeuten, wir sind ihm gleichgültig.
Dann lässt er uns laufen.
Das ist schlecht.
Nein, Gott erzieht uns.
Wir haben jetzt nicht mehr diese Zeit dafür.
Ihr könnt das vielleicht zu Hause mal nachlesen, diesen Text aus Hebräer 12, Vers 5 bis 11,
wo es um die väterliche Zucht geht.
Das wäre ein Thema für sich.
Gott erzieht uns.
Und da wird ausdrücklich gesagt, dass er uns erzieht, weil wir seine Söhne sind.
Auf dieser Grundlage der Beziehung, die wir zu ihm haben,
auf Grundlage dieser Stellung, in die wir gebracht sind, erzieht er uns.
Und er tut es, weil er uns lieb hat.
Und wenn Gott uns erzieht, auch das lernen wir in Hebräer 11, dann hat er immer ein Ziel damit.
Gott erzieht uns nicht willkürlich, sondern immer mit einem klaren Ziel vor Augen.
Und natürlich, auch da ist die Bibel ganz realistisch, für die Gegenwart ist Zucht kein Grund der Freude.
Und doch ist sie notwendig.
Und deshalb ist sie auch eine Segnung.
Übrigens, dieser Abschnitt in Hebräer 12 lässt sich sehr gut auch anwenden,
nicht erklären, anwenden, auf die Erziehung unserer Kinder.
Da gelten die gleichen Prinzipien.
Wir erziehen unsere Kinder auf der Basis der Beziehung, die wir zu ihnen haben.
Das Motiv muss immer Liebe sein.
Wir erziehen nicht willkürlich, sondern mit Ziel und wir sind uns als Eltern darüber bewusst,
dass Kinder nicht froh und glücklich sind, wenn sie von uns erzogen werden.
Jedenfalls nicht in dem Moment, wo sie die Erziehung dann spüren.
Ich komme zum Ende.
Kinder und Söhne Gottes sind auf dem Weg zur Heimat.
Vor uns liegt das Vaterhaus oder genauer gesagt das Haus des Vaters des Herrn Jesus.
Nun, ein Vaterhaus, das hat mit Familie zu tun.
Mein Vaterhaus, da denke ich an meine Eltern.
In Dankbarkeit, in Liebe, in Respekt denke ich an meine Eltern, wenn ich das Wort Vaterhaus höre.
Und ich denke, das wird vielen von euch, die ein Vaterhaus gehabt haben, ähnlicher gehen.
Es gibt ja auch Menschen, die haben kein Vaterhaus gehabt.
Aber wir assoziieren mit dem Begriff Vaterhaus Heimat, Eltern, Liebe, Beziehung.
Das sind, wenn das Vaterhaus gut war, Begriffe, die wir mit diesem Wort Vaterhaus assoziieren.
Und das ist, wenn wir hier an unsere Heimat, unsere himmlische Heimat denken, nicht anders.
Johannes 14, euer Herz werde nicht bestürzt, ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich.
In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt, denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen,
damit, wo ich bin, auch ihr seid.
Eine herrliche Aussicht.
Es fehlt uns jetzt die Zeit, hier auf die Einzelheiten einzugehen.
Das Haus des Vaters ist der ungeschaffene Himmel, ist der Wohnort, der ewige Wohnort Gottes, die Heimat des ewigen Lebens.
Das ist das Erste.
Das Zweite, in diesem Vaterhaus sind viele Wohnungen.
Die sind da immer gewesen.
Bildersprache.
Warum sagt der Jesus, das sind viele Wohnungen?
Er sagt uns das, um uns zu zeigen, dass es von Anfang an der Gedanke Gottes war,
dass in seinem Vaterhaus Menschen wohnen sollten.
Die Wohnungen waren immer da.
Gott hatte immer den Gedanken, dass einmal seine Kinder bei ihm wohnen sollten.
Dritter Gedanke, ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Die Stätte muss bereitet werden.
Die Wohnungen waren immer da.
Was bedeutet das, die Städte zu bereiten?
Wir können an Golgatha denken, aber auf Golgatha wurden wir eigentlich zubereitet für das Vaterhaus.
Die Städte bereitet hatte Jesus, indem er als Mensch nach vollbrachtem Werk in das Vaterhaus gegangen ist.
Das ist die Bedeutung von ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Der Jesus ist zurückgekehrt als erster Mensch ins Haus seines Vaters.
Und weil er als Mensch dort ist, wissen wir, dass wir als Menschen, als Söhne und Kinder Gottes auch einmal dort sein werden.
Und die vierte Aussage, ich komme wieder.
Das ist unsere christliche Hoffnung.
Unsere typisch christliche Hoffnung, der Jesus kommt wieder, um uns zu sich zu nehmen.
Und die fünfte Aussage, damit wo ich bin, auch ihr seid.
In aller Ewigkeit werden wir da sein, wo der Jesus ist.
Das ist im Haus des Vaters.
Er ist im Schoß des Vaters, in der unmittelbaren Nähe des Vaters.
Und da werden wir sein.
Das ist unsere Hoffnung als Kinder Gottes.
Eine gewaltige Zusage, die der Jesus uns gibt, eine gewaltige Aussage,
eine wunderbare, eine lebendige, eine glückselige, eine bessere Hoffnung.
In 1. Thessalonicher 4, wo der Apostel Paulus über die Entrückung spricht,
da sagt er ganz am Ende und so werden wir alle Zeit bei dem Herrn sein.
Ihr Lieben, wir sind Kinder Gottes.
Wir sind Kinder Gottes auf dem Weg zu unserer himmlischen Heimat.
Ist uns bewusst, wie groß dieser Segen für uns ist, Kinder und Söhne Gottes zu sein.
Wir haben uns heute Abend überwiegend mit dem Positiven beschäftigt, was das bedeutet.
Aber wir haben am Anfang auch ein wenig gesehen, welche Verantwortung das für uns beinhaltet.
Wir wollen dankbar sein, dass wir Kinder und Söhne Gottes sind.
Und wir wollen als Kinder und Söhne Gottes hier auf der Erde leben, zu seiner Ehre und zu seiner Freude. …
Automatisches Transkript:
…
Auch heute Nachmittag ein herzliches Willkommen.
Ich freue mich, dass ihr trotz des schönen Wetters den Weg hier nach Laubusch gefunden
habt.
Das Thema, das wir an diesen Abenden vor uns haben, ist ja die Familie Gottes und wir haben
gestern uns ein bisschen beschäftigt mit der vertikalen Beziehung, was es bedeutet,
dass wir als Kinder und Söhne mit Gott, unserem Vater, im Himmel verbunden sind.
Heute Nachmittag wollen wir uns jetzt mit dem Thema beschäftigen, als Glaubensgeschwister
einträchtig zusammenzuleben.
Das heißt, es geht jetzt nicht mehr um die vertikale Beziehung, sondern es geht mehr
um die horizontale Beziehung und wir können das, was wir jetzt heute Nachmittag vor uns
haben, anwenden auf unser geschwisterliches Zusammensein im Allgemeinen.
Wir können das aber auch anwenden auf unsere Ehen, wo wir auch miteinander leben und wohnen.
Und natürlich, wenn ich an die Kinder denke, die hier sind, ihr könnt das auch direkt
auf euer Zusammenleben mit euren leiblichen Geschwistern beziehen.
Das hat also eine ziemlich weite Anwendungsmöglichkeit.
Zunächst einmal möchte ich diesen Psalm vorlesen, Psalm 133 von David, ein bekannter
Psalm, ein Text aus dem Alten Testament und doch sehr lehrreich.
Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder oder Geschwister einträchtig beieinander
wohnen, wie das kostbare Öl auf dem Haupt, das herabfließt auf den Bart, auf den Bart
Arons, das herabfließt, auf den Saum seiner Kleide, wie der Tau des Hermon, der herabfällt
auf die Berge, zieh uns, denn dort hat der Herr den Segen verordnet, leben bis in Ewigkeit.
Als Glaubensgeschwister miteinander einträchtig wohnen, das ist gar nicht so einfach, wie
sich das anhört.
Ich weiß nicht, ob hier jemand ist, der den Bruder Patterson noch gekannt hat aus England,
der öfter nach Deutschland kam, der uns öfter auf den Konferenzen sehr zum Segen gedient
hat.
Er sprach immer Englisch und wurde übersetzt und er war bekannt dafür, dass er immer ein
paar sehr treffende Sätze oder Worte hatte und er hat einmal zu diesem Thema Folgendes
gesagt und ich zitiere das jetzt mal erst auf Englisch für diejenigen, die Englisch
können, weil sich das dann reimt und ich übersetze es dann auf Deutsch.
Er hat gesagt, to live above with those we love, that will be glory.
To live below with those we know, that is another story.
Auf Deutsch, welch ein Glück wird es sein, mit denen, die wir lieben, einmal im Himmel
zusammen zu leben.
Aber hier auf dieser Erde mit denen zusammenzuleben, die wir kennen, das ist eine ganz andere Geschichte
und ich glaube, er hat recht gehabt.
Es gibt vielleicht kaum etwas, was schwieriger ist als geschwisterliches Miteinander, so
wie sich Jesus sich das vorstellt und deshalb lohnt es sich einfach heute Nachmittag darüber
einmal ein wenig nachzudenken.
Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass die Bibel uns sehr deutlich im Neuen
Testament zeigt, dass es zwischen uns, Glaubensgeschwistern, unserer Stellung nach, also in Christus, keine
Unterschiede gibt, sehr wohl aber im täglichen Leben und miteinander hier auf dieser Erde.
Wenn wir die Versammlung Gottes betrachten, wenn wir unsere Stellung in Christus sehen,
dann gibt es tatsächlich keine Unterschiede.
Paulus sagt, in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, erster Grund
der zwölf, es seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie.
Und im Galaterbrief wird es noch deutlicher, in Kapitel 3, da ist nicht Jude noch Grieche,
nicht Sklave noch Freie, da ist nicht Mann und Frau, denn ihr seid alle eine in Christus
Jesus.
Die natürlichen Unterschiede, die Gott in diese Schöpfung gelegt hat und die wir hier
auf dieser Erde kennen, sind in unserer Stellung in Christus nicht vorhanden.
Oder im Kolosserbrief, Kapitel 3, schreibt Paulus über den neuen Menschen, da ist nicht
Grieche oder Jude, Beschneidung und Vorhaut, Barbar, Skythe, Sklave, Freie, sondern Christus,
alles und in allem.
Das müssen wir also gut unterscheiden, wenn es um unsere Stellung geht, dann gibt es keine
Unterschiede.
Wenn es um unsere Beziehungen geht, die wir auf dieser Erde, in dieser Schöpfung miteinander
haben, dann gibt es eine ganze Menge Unterschiede und bevor wir uns damit beschäftigen, wie
wir gut miteinander leben können, müssen wir uns diese Unterschiede einfach nochmal
ein wenig vor Augen halten.
Wenn wir uns mal die ersten Versammlungen und Gemeinden anschauen, die im Neuen Testament
beschrieben werden, dann sehen wir, dass dort Geschwister von ganz unterschiedlicher Art
zusammen waren.
Da gab es diese nationalen Unterschiede in vielen Versammlungen, nämlich Juden und Griechen.
Da gab es diese kulturellen Unterschiede, die gebildeten Griechen und die ungebildeten
Barbaren.
Da gab es religiöse Unterschiede, es gab Menschen, die kamen aus der Beschneidung,
aus dem Volk Israel, es waren andere, die kamen aus den Heiden, aus der Vorhaut.
Es gab soziale Unterschiede, Paulus spricht von Knechten und Herren, er spricht von Armen
und Reichen.
Es gab berufliche Unterschiede, es gab Freie und es gab Sklaven, natürlich gab es die
unterschiedlichen Geschlechter, es gab Männer und Frauen, es gab unterschiedliche Altersgruppen,
es gab Alte und Ältere, es gab Junge und Jüngere und Kinder und es gab auch unterschiedliche
geistliche Wachstumsgrade, Johannes spricht von Vätern in Christus, von Jünglingen und
von Kindern.
Also wir sehen, die ersten Versammlungen waren sehr bunt gemischt zusammengesetzt, vielleicht
bunter gemischt zusammengesetzt, als wir heute sind, aber auch heute bei uns gibt es deutliche
Unterschiede.
Wenn wir so eine örtliche Versammlung anschauen, ja erstmal jeder Mensch ist ein besonderes
Exemplar.
Jeder Mensch ist von Gott gemacht worden mit besonderen Charaktereigenschaften, mit besonderen
Ecken und mit besonderen Kanten oder auch mit Rundungen, je nachdem, aber da sind wir
alle unterschiedlich.
Wir haben Männer und Frauen, das hat Gott so gewollt, er hat uns als Männer und Frauen
geschaffen und auch da sind wir schon mal per se unterschiedlich, die eher emotionaleren
Frauen, die eher rationalen Männer, das finden wir in einer Versammlung zusammen, übrigens
auch in der Ehe.
Wir haben unterschiedliche Altersstrukturen, heute Nachmittag auch, von Kindern bis zu
älteren und alten Leuten, auch das macht den Unterschied aus und ja, diesen unterschiedlichen
Wachstumsgrad, den kennen wir auch, Väter, Jünglinge und Kinder in Christus, da sind
vielleicht Neubekehrte, die noch ganz jung im Glauben sind, müssen nicht jung im Alter
sein, aber jung im Glauben und da gibt es dann gereifte Gläubige, die vielleicht schon
60, 70 Jahre mit dem Herrn leben, ein gewaltiger Unterschied.
Es mag auch nationale Unterschiede geben und Besonderheiten, jede Nationalität bringt
auch wieder ihre Besonderheiten mit sich.
Es gibt die kulturellen Unterschiede, unsere Herkunft ist verschieden, unsere Erziehung
ist verschieden, unser Umfeld, in dem wir aufgewachsen sind, in dem wir leben, ist verschieden.
Es mag auch religiöse Unterschiede geben von der Herkunft her und natürlich die sozialen
Unterschiede gibt es auch.
Also wir sind auch heute in den örtlichen Versammlungen und Gemeinden eine ganz bunt
gemischte Truppe, aber das Schöne ist ja, dass das nicht schlimm ist, das macht das
Leben eigentlich interessant, aber diese Unterschiede setzen voraus, dass wir Verständnis füreinander
haben, dass wir nicht meinen, jeder muss so sein, wie ich bin, nein, wir müssen Verständnis
haben dafür, dass wir eben unterschiedlich sind und dass diese Unterschiede existieren.
Es ist wichtig, dass wir Rücksicht nehmen aufeinander, ohne gegenseitige Rücksichtnahme
wird es nicht gehen und dass wir uns auch gegenseitig eine Hilfestellung sind und dabei
ist es wichtig, dass die Schnelleren sich den Langsamen anfassen und die Starken sich
den Schwachen anpassen und nicht umgekehrt.
Wisst ihr, ich habe einen Enkel zu Hause, der ist zwölf Jahre alt oder elf Jahre alt
und der kommt schon mal zum Schachspiel zu seinem Opa und sagt, der Opa, lasst uns mal
Schach spielen und der spielt schon ganz gut Schach, aber der Opa spielt natürlich ein
bisschen besser Schach, das ist auch normal, so wenn ich jetzt mit meinem Enkelsohn spiele
und ich gebe immer Vollgas, dann wird der Enkel nach kurzer Zeit frustriert aufgeben
und keine Freude mehr daran haben, mit seinem Opa Schach zu spielen, also muss ich versuchen,
mich seinem Spielniveau etwas anzupassen, er darf auch mal gewinnen, er darf auch mal
verlieren, aber er darf nicht merken, dass ich viel besser Schach spiele als er.
Ich passe mich seinem Stil zu spielen an, geht mit einem kleinen Kind spazieren.
Ein kleines vierjähriges Kind an eurer Hand geht nicht euer Tempo, der könnte dem oft
genug sagen, jetzt komm mal mit und lauf mal so schnell wie Papa oder Mama, das wird nicht
funktionieren, vielleicht mal ein ganz kurzes Stück, aber nein, das Tempo gibt das Kind
dann vor, der Schwächere gibt das Tempo vor und Paulus macht das ja auch im Römerbrief
deutlich, dass die Stärkeren sich den Schwächeren anpassen sollen.
Das heißt nicht, dass wir die Schwächeren, die langsam nicht auch mitziehen, das heißt
das nicht, aber diejenigen, die eben schneller sind, die erfahrener sind, die stärker sind
im Glauben, müssen sich anpassen, das wird einfach nicht anders funktionieren.
Nun manche denken, anders zu sein wäre schlechter, aber das ist es nicht.
Anders zu sein ist doch nicht schlechter, es ist anders.
Anders zu sein ist belebend, anders zu sein ist auch eine Herausforderung.
Diese Herausforderungen, die tun uns manchmal ganz gut, die beleben uns, wir kennen das
in der Ehe, die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau und die Unterschiedlichkeit jedes
Einzelnen in der Ehe macht doch eigentlich eine Ehe erst interessant.
Ja, ist eine Herausforderung, wir müssen uns anpassen, auch da, wir müssen aufeinander
zugehen, aber die Vielfalt, die Gott gegeben hat, ist etwas Schönes und wisst ihr, das
macht das Neue Testament auch sehr deutlich, Gott möchte nicht Uniformität, Uniformität
ist nie nach Gottes Gedanken, dass alle das Gleiche tun, dass es keine Unterschiede gibt,
dass alles gleich gemacht wird, nein, das ist nicht Gottes Gedanke, Gottes Gedanke ist
eine wunderbare Vielfalt, die aber zur Einheit führt und eine Einheit, die sich in einer
großen Vielfalt offenbart.
Das Wichtige für uns ist, dass bei aller Vielfalt, bei aller Unterschiedlichkeit, so
wie wir zusammengestellt sind, dass die Richtung stimmt und dass wir in die gleiche Richtung
laufen.
Und ich möchte jetzt zuerst einmal, und jetzt wird das schon sehr praktisch werden,
einen Text aus dem Philippabrief vorlesen, wo es um unser Miteinander geht und da lernen
wir, dass die Grundhaltung und die Richtung stimmen muss.
Vers 2, da schreibt Paulus ab Vers 2, erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid,
dieselbe Liebe habt, einmütig seid, eines Sinnes seid, nichts aus Streitsucht oder eitlem
Ruhm tut, sondern in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst.
Dass ein jeder nicht auf das Seine sieht, sondern ein jeder auch auf das der anderen.
Eigentlich könnten wir unseren Nachmittag auf diesen Text beschränken, da würden wir
schon sehr, sehr viel lernen über ein gutes Miteinander.
Wisst ihr, die Philippa war auch so eine Versammlung, wo es ganz, ganz unterschiedliche Menschen
gab und die Philippa waren so ein bisschen in der Gefahr, dass sie nicht so ganz an einem
Strang zogen.
Obwohl diese Versammlung in einem sehr guten geistlichen Zustand war und der Apostel Paulus
ihnen ein sehr, sehr gutes Zeugnis ausstellt, er sah so eine ganz leichte Gefahr, gerade
in diesem Punkt und deshalb schreibt er öfter darüber, unter anderem eben in diesem Vers.
Ich möchte jetzt nicht zu sehr auf die Einzelheiten hier eingehen, das soll einfach mal so eine
Grundeinstimmung sein und uns zeigen, dass die Richtung stimmen muss, gleichgesinnt zu
sein.
Es sind ja sieben Punkte, die Paulus hier erwähnt, das erste gleichgesinnt zu sein,
das bedeutet, dass man die gleiche Denkrichtung und die gleiche Denkweise hat.
Bei aller Unterschiedlichkeit, die von Gott gegeben ist und die gut ist, die Denkrichtung,
die Denkweise, die grundsätzliche Ausrichtung, die muss stimmen.
Das zweite, dieselbe Liebe habend, das bedeutet, dass wir einander lieben sollen, wie der Jesus
uns liebt und wir haben das gestern Abend kurz gesehen, dass wir in der Liebe keine
Unterschiede machen.
Natürlich sind wir uns vielleicht unterschiedlich sympathisch, das ist auch normal so, den einen
mag ich vielleicht etwas mehr als den anderen, aber das hat nichts mit meiner Liebe zu tun
oder soll nichts mit meiner Liebe zu tun haben.
Wir sollen in der Liebe keine Unterschiede machen.
Die Liebe gilt allen gleichermaßen.
Ich weiß, das ist zum Beispiel für Eltern durchaus eine Herausforderung, wenn sie mehrere
Kinder haben, keine Unterschiede in der Liebe zu machen und es ist auch im geschwisterlichen
Miteinander nicht ganz einfach, keine Lieblingsgeschwister zu haben, sondern allen Geschwistern die gleiche
Liebe zuteilwerden zu lassen.
Nochmal, das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit Freundschaft zu tun.
Ich kann nicht mit allen Geschwistern Freundschaft pflegen, aber die Liebe muss unterschiedslos
allen Geschwistern gelten.
Drittens sagt Paulus, sie sollen einmütig sein.
Das bedeutet wörtlich übersetzt, Seele an Seele.
Das zeigt, dass da eine Übereinstimmung der Herzen sein muss.
Das ist nicht nur etwas Äußerliches, diese Grundhaltung, sondern es ist etwas, was von
Herzen kommen muss.
Kinder Gottes sind von Herzen miteinander verbunden.
Das ist nicht wie in einem weltlichen Verein, wo man miteinander verbunden ist, weil man
ein gleiches Interesse hat, sondern hier geht es wirklich im geschwisterlichen Miteinander
um eine Herzensverbindung.
Dann viertens sagt Paulus, eines Sinnes, das ist ähnlich wie gleichgesinnt, aber zeigt
uns, dass es eben nur eine einzige Denkweise gibt, dass es nur ein einziges Ziel ist, auf
das wir ausgerichtet sind und der Zusammenhang des Abschnittes macht uns klar, es geht um
die Denkweise des Herrn Jesus, um die Gesinnung des Herrn Jesus, Gesinnung, das bedeutet Denkweise,
so zu denken, wie er denkt und auf ihn ausgerichtet zu sein.
Fünftens schreibt Paulus, keine Streitsucht und kein eitler Ruhm.
Ihr Kinder, kennt ihr das, Streitsucht, da sucht einer Streit mit seinen Geschwistern.
Ich hatte auch Geschwister, das heißt, konkreter gesagt, nur eine einzige Schwester, aber das
hat schon gereicht zum Streiten und je mehr da sind, je größer ist das Streitpotenzial.
Kinder tragen ihren Streit dann offener aus, wir Erwachsenen machen das dann oft etwas
subtiler, sodass man das nicht mehr so deutlich sieht, aber dieses Thema Streitsucht und damit
verbunden auch eitler Ruhm, weil man Recht haben möchte, weil man egoistisch ist, das
kennen wir als Erwachsene auch, wenn wir es auch vielleicht nicht nach außen hin so zur
Schau tragen.
Sechstens, Demut, Demut bedeutet nicht, dass man schlecht von sich denkt, sonst hätte
der Herr Jesus nicht sagen können, dass er demütig ist, denn der Jesus hat natürlich
nicht schlecht von sich gedacht.
Demut bedeutet, nicht an sich zu denken und das ist etwas sehr, sehr Schwieriges, das
ist etwas, was uns Menschen von Natur aus völlig entgegen ist, nicht an uns zu denken,
sondern bescheiden zu sein und das siebte, nicht den eigenen Vorteil zu suchen, nicht
stolz, nicht hochmütig zu sein, sondern an den Nutzen des anderen zu denken.
Ihr Lieben, wenn wir alleine diesen Vers beachten, dann würden unsere Ehen viel besser funktionieren,
dann würde das geschwisterliche Miteinander in den Familien viel besser funktionieren
und auch das geschwisterliche Miteinander in den Versammlungen.
Es ist eigentlich einfach, aber eigentlich, in der Theorie ist es einfach und in der Praxis,
das wissen wir alle, ist es sehr, sehr schwierig.
Ich möchte das Ganze mal vergleichen mit einem Orchester.
Wisst ihr, in einem Orchester sind Menschen zusammen, die sehr unterschiedliche Fähigkeiten
haben, sind Menschen zusammen, die unterschiedliche Instrumente spielen, sind Menschen zusammen,
die unterschiedliche Noten vor sich haben, unterschiedliche Melodien spielen, je nach
Instrument, das sie spielen und doch funktioniert das Ganze.
Ein gut eingeübtes Orchester ist etwas für die Ohren, ist ein Ohrenschmaus, obwohl so
viele unterschiedliche Instrumente, Töne, Melodien, Menschen da etwas zusammenfabrizieren,
es hört sich wunderbar an.
Warum?
Weil da ein Dirigent da ist, der den Takt vorgibt, der einübt und der dann auch, wenn
das Stück vorgetragen wird, die Aufmerksamkeit der Musiker auf sich zieht.
Sie achten auf ihren Dirigenten.
Da tut nicht jeder, was er möchte und spielt gerade das, was ihm Freude macht, es würde
sich grausig anhören, wenn da jeder machen würde, was er wollte, nein, jeder achtet
auf den Dirigenten und dann funktioniert das Ganze.
Und wisst ihr, so funktioniert geschwisterliches Miteinander.
Wir haben unsere Unterschiede, unsere Unterschiedlichkeiten, die wir mitbringen, auch unsere unterschiedlichen
Fähigkeiten, unsere unterschiedlichen Aufgaben, jeder an seinem Platz, aber das kann alles
wunderbar miteinander harmonieren, wenn wir einerlei gesinnt sind, wenn wir auf unseren
Herrn schauen, derjenige, der vorgibt, wie wir uns zu verhalten haben.
An diesem Beispiel können wir das sehr schön illustrieren, was der Apostel Paulus da in
Philippa 2 schreibt.
Petrus schreibt das ähnlich, er sagt, endlich aber, 1.
Petrus 3, Vers 8, endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voller brüderlicher Liebe, barmherzig,
demütig und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheldwort mit Scheldwort, sondern im
Gegenteil, segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt.
Auch das ist wieder wie so ein Grundgesetz für das gute Miteinander und wieder können
wir das beziehen auf unsere Ehen, auf unsere natürlichen Familien und auch auf die Familie
Gottes.
Auch hier sind es wieder sieben Punkte, Petrus schreibt genau, wie Paulus als erstes gleichgesinnt,
das ist diese Gesinnung, diese Denkart, die der Herr Jesus hatte, eben nicht an sich zu
denken, nicht egoistisch zu sein, sondern an den Nutzen des Anderen zu denken.
Als zweites schreibt Petrus, seid mitleidig, habt Verständnis und zeigt Wohlwollen, das
ist damit gemeint, seid mitfühlend, das tut dem Anderen gut, wenn wir mitfühlen, in der
Ehe mit unserem Ehepartner mitfühlen, der vielleicht gerade ein Problem hat, ihr Kinder
mit euren Geschwistern, wenn ihr merkt, meine Schwester hat ein Problem, mitfühlen, Mitleid
haben und auch im geschwisterlichen Miteinander generell, wenn wir spüren, da braucht jemand
Mitleid, dann sollten wir es ihm geben, sei es durch ein Wort, sei es durch eine Geste,
sei es einfach nur durch Anwesenheit, voll brüderlicher Liebe, nicht nur einfach Bruderliebe,
sondern Petrus sagt voll brüderlicher Liebe, das ist sein dritter Punkt, diese Bruderliebe,
diese Zuneigung, die wir zueinander haben und die entwickeln wir dann, wenn wir uns
Mühe geben, in dem Anderen das zu sehen, was der Herr in ihm gewirkt hat.
Wisst ihr, die Liebe, die göttliche Liebe, die Agape, die liebt, ohne dass der Andere
uns einen Anlass gibt, ihn zu lieben und das ist sicherlich die ganz hohe Schule, aber
auch die Bruderliebe, diese Zuneigung, die ist wichtig, denn die sieht in dem Anderen
etwas, was Gott in ihm gewirkt hat.
Wisst ihr, wir sind so oft mit den Dingen beschäftigt bei unseren Geschwistern, die
nicht gut sind und damit halten wir uns auf, darüber regen wir uns vielleicht auf, daran
haken wir uns fest, aber die Bruderliebe, die tut das Gegenteil, die sucht in dem Bruder
und in der Schwester das, was der Herr in ihr gewirkt hat und darüber freuen wir uns.
Viertens schreibt Petrus von Barmherzigkeit, Barmherzigkeit bedeutet, dass man ein Herz
hat für die Not des Anderen, das ist ähnlich wie dieses Thema Mitleid zu haben, wenn der
Andere in Not ist, dass wir dafür ein Herz haben, das ist so, wie wir das von dem Herrn
Jesus lesen in den Evangelien, dass er innerlich bewegt wurde.
Dann spricht auch Petrus als fünftes von der Demut, von dem Kleindenken, von dem Nichthochmütigsein,
den Hochmut und das steckt in uns Menschen drin, ist das Gegenteil von Demut.
Nicht Böses mit Bösem vergelten, Böses in Tat und Wort, das spricht wieder besonders,
nein nicht besonders, aber das spricht auch unsere Kinder an, nicht Böses mit Bösem
vergelten oder Scheldwort mit Scheldwort, wenn mir jemand etwas Böses tut, lasse ich
mir das gefallen, lasse ich mir das nicht gefallen, kann mich gut an meine eigene Kindheit
erinnern, ich habe mir das selten gefallen lassen, wenn mir jemand etwas Böses tat,
ich habe es heimgezahlt, auch da Kinder machen das wieder ziemlich offen, wenn ein Kind geschlagen
wird, schlägt es zurück, wir Erwachsenen sind da wieder etwas vorsichtiger oder machen
es etwas vorsichtiger, aber wir machen das trotzdem.
Petrus fordert uns dazu auf, das nicht zu tun und das siebte, was Petrus hier sagt,
segnet.
Was bedeutet segnen?
Segnen bedeutet gut von anderen zu reden oder anderen Gutes zu tun, das Wort klingt
ja so etwas komisch für uns, segnen, aber das bedeutet ganz einfach gut reden oder anderen
Gutes tun.
Sagt man, wie oft reden wir schlecht von anderen, von unseren Geschwistern und wie oft reden
wir gut.
Wir halten uns, ich habe das schon gesagt, so oft auch in dem, was wir übereinander
sagen bei den schlechten Dingen auf.
Hast du schon gehört, was der wieder gemacht hat, hast du schon gehört, was die wieder
gemacht hat und dann kommt meistens etwas Schlechtes.
Segnen bedeutet gut von anderen reden, das Positive erwähnen, anderen Gutes tun und
nicht Schlechtes zu tun.
Das ist ja ein Programm für unser Miteinander, das in sich schon fast ein komplettes Programm
ist.
Ich möchte jetzt als nächstes, nachdem wir so ein bisschen die Grundhaltung gesehen
haben, nochmal darauf aufmerksam machen, dass wir die Unterschiede wirklich beachten, die
da sind.
Zuerst mal die Unterschiede in der geistlichen Reife.
Da sind Kinder, da sind junge Männer oder junge Frauen und da sind Väter im Glauben.
Es ist schön, wenn man in örtliche Versammlungen kommt, wo diese unterschiedlichen Gruppen
auch tatsächlich da sind.
Es gibt ganz kleine Versammlungen, da ist das nicht der Fall, aber in den meisten Versammlungen
ist das so.
Da sind die Kinder im Glauben, das müssen jetzt nicht die natürlichen Kinder sein,
die sind es sicherlich auch, aber junge Gläubige und da werden wir aufgefordert, sie zu hüten.
Zu hüten bedeutet, das kann man im Deutschen schlecht sagen, aber das Wort hüten bedeutet
eigentlich behirten, das heißt Hirtendienst tun, weiden, nähren, schützen.
Das ist unsere Aufgabe, die wir im Glauben ein bisschen länger auf dem Weg sind.
Die Jungen zu weiden, zu nähren, zu schützen, tun wir das?
Dann haben wir die jungen Leute, die Jünglinge, wie Johannes sagt, die Jünglinge sind durch
Energie und Eifer gekennzeichnet, durch Kraft im Kampf und es ist gut, wenn wir als örtliche
Versammlungen uns die Energie der Jugend zunutze machen, die haben oft viel mehr Kraft und
Nachhaltigkeit, als wir Älteren das haben, viel mehr Energie und das dürfen wir nutzen.
Und dann haben wir die Väter und die Mütter, die im Glauben gereiften Geschwister und das
große Plus der älteren Generation ist ihre Erfahrung, sie können anderen helfen, sie
können anderen Vorbild sein, wisst ihr, die Älteren brauchen die Jüngeren und wir Älteren
sollten nicht denken, wir brauchen die Jüngeren nicht, nein, wir brauchen euch, aber die Jüngeren
sollten auch nicht denken, wir brauchen die Älteren nicht, die Ewiggestrigen, nein,
ihr braucht sie auch.
Miteinander, das ist der entscheidende Punkt und die Stärken der jeweiligen Gruppe zu
nutzen, das gibt ein gutes Miteinander.
Ja, zweitens, es gibt auch Unterschiede in der Verantwortung in einer örtlichen Versammlung
in der Familie Gottes, da gibt es einmal diejenigen, die führen oder die den Hirtendienst
tun oder die den Dienst der Ältesten tun, das ist die eine Gruppe, die Führungsverantwortung
haben, die die Leiterschaft praktizieren, das ist ein biblisches Prinzip, das ist im
Neuen Testament eindeutig hinterlegt, das gibt es und das soll auch praktiziert werden,
die Führer, gedenkt eurer Führer, die Ältesten, die Hirten, davon lesen wir mehrfach im Neuen
Testament und dann gibt es solche, das ist die zweite Gruppe, die geführt werden.
Nun, die einen müssen bereit sein, die Führungsverantwortung zu übernehmen und die anderen müssen bereit
sein, sich führen zu lassen und manchmal hapert es an beidem, manchmal hapert es daran,
dass die Älteren nicht bereit sind, die Führungsverantwortung zu übernehmen und dass andere, die anderen
nicht bereit sind, diese Führungsverantwortung der Älteren zu akzeptieren, aber für ein
gesundes Miteinander gehört es, dass wir gegenseitig die Bereitschaft haben, unsere
Verantwortung zu tragen und dass wir jederweils den anderen akzeptieren.
Übrigens in unseren natürlichen Familien, wir werden das in dem zweiten Vortrag noch
sehen, ist es nicht anders, da sind die Eltern, die die Führungsverantwortung haben und da
sind die Kinder, die geführt werden.
Zu führen und geführt zu werden ist kein Zwang, sondern ist ein Vorrecht, aber es ist
auch eine Verantwortung, denn diejenigen, die die Führung haben, die die Leidenschaft
praktizieren, können auch falsch führen und diejenigen, die folgen, können auch in
eine falsche Richtung führen, deshalb liegt darin auch eine Verantwortung.
Als nächsten Punkt würde ich uns gerne einmal die Frage stellen, welchen Wert haben meine
Geschwister eigentlich für mich?
Mit welchen Augen sehe ich sie?
Welchen Blickwinkel habe ich auf meine Geschwister?
Nun, die Bibel im Neuen Testament zeigt uns, dass wir alle Gegenstände der Liebe Gottes
sind.
In 1.
Thessalonicher 4 nennt Paulus die Thessalonicher von Gott geliebte Brüder oder Geschwister.
Das wollen wir nicht vergessen, das nehme ich für mich gerne in Anspruch, aber lasst
es uns nicht vergessen, für meinen Bruder und für meine Schwester rechts und links
neben mir gilt das genauso.
Wir haben das gestern Abend gesehen, wir sind Gegenstände der Liebe des Vaters.
Der Vater selbst hat euch lieb, nicht nur mich, die anderen ganz genauso.
Wir sind Gegenstände der Liebe unseres Herrn.
Nochmal Paulus an die Thessalonicher im 2.
Brief vom Herrn geliebte Brüder oder Geschwister.
Und in Römer 14 spricht Paulus von dem Bruder, für den Christus gestorben ist.
Wisst ihr, der gleiche Preis, der für mich bezahlt worden ist, der ist auch für meinen
Bruder und für meine Schwester bezahlt.
Jeder Gläubige ist mit dem gleichen Preis erkauft worden, mit dem kostbaren Blut Christi
als eines Lammes ohne Fehl.
Das heißt, jeder Glaubende hat einen hohen Wert für Gott erkauft durch das Blut des
Herrn Jesus.
Das ist ein Blickwinkel, den wir mehr auf unsere Geschwister haben sollten.
In Kolosser 3, Vers 12 nennt Paulus uns Auserwählte, Heilige und Geliebte.
Das sind wir ganz individuell, nicht gemeinschaftlich, nicht die Versammlung ist gemeint, sondern
die einzelnen Gläubigen, auserwählt, heilig, geliebt.
Wenn wir unsere Geschwister so sehen, dann werden wir, glaube ich, manches, was wir heute
so miteinander tun, was wir übereinander sagen, tunlichst unterlassen.
Unsere Glaubensgeschwister, mein Bruder, meine Schwester, hat einen hohen Wert für
Gott, einen hohen Wert für den Herrn Jesus und außerdem jeder von uns besitzt den Heiligen
Geist.
Jetzt möchte ich, wie wir das auch gestern Abend gemacht haben, noch ein paar ganz konkrete
Hinweise geben aus dem Neuen Testament, wo die Briefeschreiber darauf hinweisen, dass
wir etwas füreinander, miteinander, gegenseitig tun sollen.
Das sind so ein paar Verse, die wir uns noch in Erinnerung rufen wollen.
Als erstes einander lieben.
Petrus schreibt in Kapitel 1, Vers 22, da ihr eure Seelen gereinigt habt durch den Gehorsam
gegen die Wahrheit zur ungeheuchelten Bruderliebe, so liebt einander mit Inbrunst aus reinem
Herzen.
Ich habe eben schon etwas gesagt zu diesen beiden Begriffen Bruderliebe und Liebe.
Die Bruderliebe, die sieht in dem anderen das, was Gott gewirkt hat und die Liebe sieht
in dem anderen einen Gegenstand der göttlichen Liebe.
Und in diesem Vers verbindet Paulus beides miteinander.
Wir haben unsere Seelen gereinigt zur ungeheuchelten Bruderliebe und dann folgt die Aufforderung,
wir sollen einander lieben mit Inbrunst, mit Eifer und zwar aus einem reinen Herzen, nicht
aus einem falschen Herzen, sondern aus einem reinen Herzen, so wie Gott uns geliebt hat.
Die Liebe zueinander ist ein Kennzeichen des neuen Lebens.
Wir wollen diesen Vers mal eben lesen aus dem ersten Johannesbrief, Kapitel 5, Vers 1.
Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren, und jeder, der
den liebt, der geboren hat, liebt auch den, der aus ihm geboren ist.
Also, wenn wir neues Leben haben und aus Gott geboren sind, dann ist es nur zu natürlich,
dass wir alle lieben, die das gleiche Leben haben.
Die Liebe zueinander ist dann ein Beweis auch dafür, dass wir Gott lieben.
1.
Johannes 4, Vers 20, wenn jemand sagt, ich liebe Gott und hasse seinen Bruder, der ist
ein Lügner.
Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann er Gott lieben, den
er nicht gesehen hat?
Und Liebe ist ein Auftrag des Herrn Jesus.
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, Johannes 13 und Johannes 15.
Es ist der seltene Fall, dass der Herr Jesus uns ein Gebot gibt, dieses neue Gebot, aber
das gibt der Herr Jesus uns, einander zu lieben.
Nun, über diese Liebe könnte man sehr viel sagen, das können wir jetzt nicht tun.
Ich möchte nur daran erinnern, dass Johannes uns auffordert, in Tat und Wahrheit zu lieben.
Bisher ist es leicht gesagt, ich liebe dich, aber wir sollen das in Tat und Wahrheit tun.
Nun, wenn wir mal an unsere Ehen denken, diejenigen, die verheiratet sind, es ist schon
gut, wenn wir uns als Ehepartner immer mal wieder sagen, dass wir uns lieben.
Ich sage das mal besonders den Ehemännern, unsere Frauen, die hören das gerne, die wollen
das auch gerne hören.
Und es ist gut, wenn wir es ab und zu sagen, nicht inflationär, aber wenn wir es ab und
zu sagen.
Aber es genügt nicht, dass wir es sagen, wir sollen es sagen, aber wir sollen es auch
in Tat und Wahrheit tun.
Das ist der entscheidende Punkt.
Ich kann meiner Frau hundertmal sagen, ich liebe dich, aber wenn ich es nie unter Beweis
stelle, wird sie irgendwann sagen, hör auf, das stimmt ja nicht.
Wichtig ist, dass wir Liebe zeigen in unseren Handlungen, die wahrhaftig sind.
Nun, wir haben gerade in Johannes 4 gelesen, Liebe und Hass stehen einander gegenüber.
Aber es gibt noch ein anderes Gegenstück zur Liebe, und das ist die Gleichgültigkeit.
Nun wisst ihr, Glaubensgeschwister zu hassen, das geht ja schon sehr weit, und ich glaube
nicht, dass einer hier ist, der wirklich sagen würde, ich hasse meinen Bruder, ich hasse
meine Schwester.
Das mag in einer bestimmten Situation uns mal rausrutschen, aber das darf eigentlich
überhaupt nicht sein, und das ist auch sicherlich die Ausnahme.
Aber das Gegenstück zur Liebe ist eben nicht nur Hass, sondern das Gegenstück zur Liebe
ist auch Gleichgültigkeit.
Und wisst ihr, da wird das Thema natürlich schon deutlich aktueller, da ist uns das schon
deutlich näher.
Wie gleichgültig oder wie wichtig ist mir denn mein Bruder, meine Schwester, oder wenn
wir nochmal an die Ehe denken, mein Ehepartner, ist mir das egal, dann ist es kein Ausdruck
von Liebe.
Aber habe ich ein lebhaftes Interesse an dem Ergehen des Anderen, an dem, was ihn bewegt,
was ihm vielleicht gerade Sorge macht, das wäre ein Beweis von Liebe.
Ja, und Liebe ist bereit, sich dem Anderen zu geben, wir haben das gestern Abend schon
gesehen.
Das entscheidende Zeichen der göttlichen Liebe ist, dass sie gibt, das ist der entscheidende
Punkt.
Nicht, dass sie empfängt, sondern dass sie gibt.
Liebe ist ein besonderes Geschenk.
Warum ist Liebe ein besonderes Geschenk?
Weil Liebe das einzige Geschenk ist, das eigentlich immer zurückkommt.
Normalerweise, wenn man etwas verschenkt, dann ist man es los, das kommt nie wieder,
das ist weg.
Aber wenn man Liebe verschenkt, die kommt fast immer zurück.
Haben wir das nicht schon oft erlebt?
Auch als Ehepartner erlebt?
Auch im geschwisterlichen Miteinander erlebt?
Wenn wir jemandem Liebe schenken, wenn wir jemandem Zeit schenken, wenn wir jemandem
Interesse schenken, wenn wir jemandem Zuwendung schenken, das kommt in aller Regel zurück.
Von Goethe gibt es einen kleinen Vers, den kann man hier mal anwenden.
Er hat gesagt, willst du glücklich sein im Leben, dann trage bei zu anderer Glück, denn
die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.
Ich übertrage das mal auf die Liebe.
Die Liebe, die wir geben, die kommt ins eigene Herz zurück.
Es ist ein Geschenk, das wiederkommt.
Zweiter Hinweis, im Hebräer Brief schreibt der Schreiber, lasst uns aufeinander, da haben
wir wieder dieses Wort, aufeinander acht haben zur Anreizung, zur Liebe und zu guten Werken.
Aufeinander acht haben, das meint natürlich nicht, dass wir hintereinander herspionieren,
das tun wir nicht, das gehört sich nicht.
Auch in der Ehe spioniert der Mann nicht hinter der Frau und die Frau nicht hinter dem Mann
her und auch im geschwisterlichen Miteinander, nein, wir spionieren nicht hintereinander
her, aber wir haben ein herzliches Interesse aneinander und das Motiv ist wieder die Liebe.
Wir reizen uns an zur Liebe, das ist jetzt hier eine innere Haltung und wir reizen uns
an zu guten Werken, zu einer äußeren Aktivität.
Ein wichtiger Punkt, dass wir ein Auge aufeinander haben und dass wir uns positiv Mut machen
zur Liebe und auch zu guten Werken, dass wir uns in diesem Sinne gegenseitig ermutigen.
Dritter Hinweis aus dem ersten Thessalonicher Brief, da schreibt Paulus, deshalb ermuntert
einander, wieder dieses Wort, einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut.
Das Wort ermuntern, das bedeutet ermahnen oder trösten, eigentlich wörtlich übersetzt
heißt das, dass man jemand an die Seite ruft, um ihm zu Herzen zu reden, das ist positiv,
das ist etwas, was unser geschwisterliches Miteinander kennzeichnen darf, dass wir uns
gegenseitig zum Herzen reden, dass wir uns gegenseitig Mut machen, gegenseitig trösten,
aber auch gegenseitig ermahnen, wenn es nötig ist und Erbauen ist das, was zum geistlichen
Wachstum beiträgt, auch eine Aufgabe für jeden von uns, dafür zu sorgen, dass es unserem
Bruder, unserer Schwester geistlich gut geht, dass etwas aufgebaut wird, dass da etwas wächst,
auch wenn wir an unsere Kinder denken, dass unsere Kinder geistliche Fortschritte machen.
Seid in Frieden untereinander, ein vierter Punkt, diese Aufforderung zum Frieden, auch
das, wir wissen das, ist ein hoch aktuelles Thema, wir haben eben über Streit gesprochen,
Streit auch unter Kindern, mit den eigenen Geschwistern und hier wird es positiv ausgedrückt,
seid in Frieden untereinander. Ich höre meine Oma noch, wie sie zu uns Enkelkindern sagt,
nu vertragt euch doch, so kann man das ganz einfach ausdrücken, vertragt euch doch, aber
in Frieden zusammen zu sein, geht noch ein bisschen weiter und müsste man uns Erwachsenen
das nicht auch manchmal sagen, nu vertragt euch doch. Wie viel Streit gibt es, wie viele
Ungereimtheiten gibt es, auch unnötigen Streit, über Dinge, über die man nicht streiten
braucht. Vertragt euch doch, seid in Frieden zusammen. Und es ist interessant, wenn wir
mal so ein paar Verse aufsuchen, hier sind mal nur einige, die über Frieden sprechen,
das ist interessant. In den Sprüchen gibt es einen Satz, der heißt, bei denen aber
die Frieden planen, ist Freude. Ich kann mich an einen Bruder erinnern, der ist längst
beim Herrn, der war beruflich in hoher Verantwortung und der hatte auf seinem Schreibtisch diesen
Vers stehen, bei denen die Frieden planen, ist Freude. Das war ein, ja geschäftlich
ein Stratege dieser Bruder, aber er hatte diesen Leitvers, Frieden planen und er hat
uns als Jüngere das oft gesagt. Frieden kann man planen. Strebe aber nach Frieden, sagt
Paulus dem Timotheus in 2. Timotheus 2. Strebe nach Frieden, das ist etwas Erstrebenswertes,
nicht irgendwie etwas, was man auch machen kann, sondern etwas, für das es sich lohnt,
auch etwas einzusetzen. Ihr Kinder in der Schule, ihr strebt nach etwas, nach einem
Abschluss oder nach einem Berufsabschluss, man strebt danach irgendwann den Führerschein
zu haben, das sind Dinge, für die setzen wir etwas ein, weil sie uns wichtig sind.
Das ist bei dem Frieden auch nicht anders. Und dann sagt Petrus, ersuche den Frieden
und jage ihm nach. Oh, der Friede kann schnell verschwunden sein, er hat Beine, er kann schnell
weglaufen und dann müssen wir hinterherlaufen, jage dem Frieden nach. Das ist nicht etwas,
was wir mal so nebenbei machen können, sondern Frieden zu haben, Frieden zu behalten, das
ist etwas, das kostet Einsatz und Energie. Das fängt bei euch Kindern an, wenn ihr
mit euren Geschwistern zusammen seid, das ist bei uns, die wir verheiratet sind, ein
durchaus wichtiger Punkt und im geschwisterlichen Miteinander auch. Jakobus schreibt diesen
herrlichen Satz, die Frucht der Gerechtigkeit, in Frieden aber wird denen gesät, die Friedenstiften.
Und der Jesus sagt, glückselig, die Friedensstifte. Kennt ihr das? Da haben sich zwei Geschwister
zerstritten. Wo sind die Friedensstifte? Da lebt ein Ehepaar in Streit. Wo sind die Friedensstifte?
Da sind zwei Versammlungen aneinander geraten. Das gibt es leider auch. Wo sind die Friedensstifte?
Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden, aber wird denen gesät, die Friedenstiften. Wie
oft war ich kein Friedensstifter, wo ich einer hätte sein können. Wir gießen manchmal
noch Öl ins Feuer, anstatt dass wir helfen, das Feuer zu löschen. Ein fünfter Punkt,
einer trage die Lasten des anderen und so erfüllt das Gesetz des Christus. Einer trage
die Lasten des anderen. Auch ein wichtiger Punkt. Ja, wenn man die Lasten des anderen
nicht kennt, dann kann man sie natürlich auch nicht tragen. Das setzt das voraus. Aber
wenn man sie erkennt und mitträgt, dann ist das eine große Hilfe. Im Alten Testament,
im Buch der Prediger lesen wir, zwei sind besser daran als eine. Denn wenn sie fallen,
so richtet der eine seinen Genossen auf. Wer aber dem Einzelnen der fällt, ohne dass
ein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten. Haben wir das nicht alle schon erlebt? Dass
wir am Boden waren und dann hat uns jemand hochgeholfen. Denken wir an den Mann in Lukas
10, der unter die Räuber gefallen war. Da kam der Samariter. Wir sagen, der Herr Jesus,
und das ist er natürlich auch, aber das ist auch für uns geschrieben, dass wir denen
helfen, die am Boden liegen. Jetzt ein ganz wichtiger Vers, ein sechster Hinweis, einander
ertragen und vergeben. Paulus schreibt den Kolossern, einander ertragen und euch gegenseitig
vergeben, wenn einer Klage hat gegen den anderen, wie auch der Christus euch vergeben hat, so
auch ihr. Und im Epheserbrief lesen wir so etwas Ähnliches. Da spricht Paulus vom Ertragen
und vom Vergeben. Und das sind zwei verschiedene Dinge. Ertragen müssen wir die Schwächen,
vergeben müssen wir die Sünden. Es gibt Schwächen im Leben unserer Glaubensgeschwister, die
müssen wir schlichtweg ertragen. Aber es gibt Sünden, die müssen bekannt und dann
vergeben werden. Und manchmal verwechseln wir das so ein bisschen miteinander. Schwächen,
das sind natürliche Schwachheiten, die wir haben. Wisst ihr, das kann sein, dass man
verheiratet ist und dann stellt man fest, der eine, der geht abends um 9 Uhr ans Bett
und ist müde, der kann da nicht mehr. Und der andere, der wird um 9 Uhr abends erst
mal richtig wach. Das ist eine Schwäche, die muss man tragen. Da kann man nicht viel
dran machen. Das muss man tragen. Aber Sünden müssen vergeben werden. Jetzt habe ich da
etwas hingeschrieben, das wundert euch vielleicht, das Emma-Prinzip beachten. Was ist denn das?
Das Emma-Prinzip. Ich habe neulich ein Buch in die Hand bekommen, ich lese immer gerne
mal neue Bücher und gerade zum Thema so Ehe und Familie hat mich das immer besonders
interessiert und da gab es ein Buch, das hieß das Emma-Prinzip für glückliche Ehen. Und
das hat mich interessiert und das heißt ganz einfach, Emma, einer muss mal anfangen. Einer
muss mal anfangen. Kennt ihr das? Wenn man Streit gehabt hat, wenn man Schwierigkeiten
miteinander gehabt hat, ja, einer muss mal anfangen. Wer muss denn anfangen? Ja, ist
klar, der andere, oder? Der andere muss anfangen. Der hat doch den Streit angefangen, also muss
er auch anfangen, ihn zu schlichten. Ich nicht. Nun, natürlich, es geht andersrum. Der Jesus
erklärt das da in Matthäus 5 und in Matthäus 18 und da sagt er, hör mal, wenn du merkst,
dein Bruder hat was gegen dich, du hast was gemacht, was nicht in Ordnung war, dann geh
hin und versöhne dich. Du, der du das gemacht hast, geh hin und versöhne dich. Aber dann
sagt der Jesus auch, wenn du was gegen deinen Bruder hast und dein Bruder hat sich versündigt,
dann warte nicht, bis der kommt, dann geh du auch hin. In beiden Fällen, egal ob ich
etwas getan habe oder der andere, sagt der Herr Jesus, mir, geh hin. Immer, einer muss
mal anfangen, der eine, das bin immer ich. Und ich weiß, wie schwer das ist, gerade
auch in der Ehe. Ich weiß, wie schwierig das ist und ich weiß auch, wie oft ich das
nicht getan habe. Aber auch im geschwisterlichen Miteinander, wenn etwas vorgefallen ist,
es muss geregelt werden, es muss geklärt werden. Und ich muss anfangen. Nicht auf den
anderen warten, sondern selber den Anfang machen. Und als letzten Punkt, füreinander
beten. Jakobus schreibt, der Zusammenhang ist ein etwas anderer, aber ich nehme das
mal ausnahmsweise aus dem Zusammenhang, betet füreinander. Es ist wichtig, dass wir miteinander
beten, aber es ist wichtig, dass wir füreinander beten. Das betrifft unsere Ehen, das betrifft
unsere Familien, das betrifft unser geschwisterliches Miteinander. Füreinander beten. Ich habe
neulich gehört von einem Bruder, der ist heimgegangen und der war in einer Versammlung,
ich denke mal, da waren so 120, 150 Geschwister. Und dann habe ich gehört im Nachhinein, ich
habe den Bruder sehr gut gekannt, dann habe ich im Nachhinein gehört, dass dieser Bruder
jeden Tag im Gebet, er wohnte in einem kleinen Dorf, Straße für Straße im Gebet durch
das Dorf gegangen ist und für alle Gläubigen gebetet hat, die er kannte. Nicht nur die,
mit denen er sich versammelte, da waren auch noch ein paar andere Gläubige in dem Dorf.
Er ist jeden Tag in Gedanken durch das Dorf gegangen, Straße für Straße und hat für
die Gläubigen gebetet. Ich habe innerlich meinen Hut gezogen. Ja, der Bruder war älter,
der war Rentner, der hatte Zeit, aber das ist eine faule Ausrede, ich weiß das. Ich
fand das sehr, sehr beeindruckend. Betet füreinander. Wie es der Prävention oder Vorsorge sagen
wir, ist besser als Nachsorge. Und wenn wir mehr füreinander beten würden, dann würde
es manches Problem, was es tatsächlich gibt, gar nicht erst geben. Das vorsorgliche Gebet
würde manches verhindern. Aber auch wenn dann was passiert ist, füreinander beten.
Denken wir an Paulus. Was war Paulus für ein Diener Gottes? Und doch hat er immer wieder
Zeit gefunden zum Gebet. Fürbitte und Dank für die Geschwister. Nicht nur Fürbitte,
sondern auch Dank für die Glaubensgeschwister. Wir dürfen füreinander beten und danken
in unseren Ehen, Familien, für unsere Freunde, für die Geschwister in der örtlichen Versammlung.
Ich schließe mit diesem Text aus Kolosser 3. Auch darüber hätten wir heute Nachmittag
nachdenken können, weil er auch genau unser Thema hier behandelt. Zieht nun an als auserwählte
Gottes, als Heilige und Geliebte. Herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut,
einander ertragend und euch gegenseitig vergebend, wenn einer Klage gegen den anderen hat, wie
auch der Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Zu diesem allen aber zieht die Liebe
an, die das Band der Vollkommenheit ist, und der Friede des Christus regier in euren Herzen
und seid dankbar. Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr euch in
aller Weisheit gegenseitig lehrt und ermahnt, mit Psalmen, Loblieden und geistlichen Lieden,
laut singend in euren Herzen. Eine schöne Zusammenfassung dessen, was wir heute Nachmittag
miteinander betrachtet haben. …
Automatisches Transkript:
…
So, wir kommen zum Endspurt, zum Letzten unserer drei Vorträge und das Thema, das wir jetzt noch
miteinander behandeln wollen, ist das Thema Alt und Jung im Miteinander. Wie kann das gut gehen?
Wir haben uns ja in dem zweiten Vortrag heute Nachmittag so ein bisschen mit den horizontalen
Beziehungen im geschwisterlichen Miteinander beschäftigt und haben gesehen, dass es eben
zwischen uns Geschwistern, so wie Gott uns zusammengestellt hat, große Unterschiede gibt
und eine ganz besondere Herausforderung ist dieses Thema Alt und Jung im Miteinander. Dieses Thema
Generationenwechsel, das ist ja in vielen Bereichen unserer Gesellschaft ein Problem und auch im Volk
Gottes ist das eine besondere Herausforderung. Deshalb ist es gut, mal zu schauen, was sagt
uns denn die Bibel darüber? Wie können in einer Familie Alt und Jung zusammenleben? Und ich möchte
das ganz bewusst jetzt auf zwei Füße stellen heute Nachmittag. Wir wollen jetzt einmal denken
an eine natürliche Familie. Ich meine damit Eltern und Kinder, Kinder und Eltern. Das betrifft ja hier
einige von uns, die wir da sind heute Nachmittag. Aber wir wollen auch wieder daran denken, dass
wir auch in der Familie Gottes zusammengestellt sind, normalerweise mit Älteren und mit Jüngeren
oder sagen wir es jetzt etwas anders mit Erwachsenen und mit Kindern. Kinder haben in dieser Welt im
Allgemeinen keinen besonders hohen Stellenwert mehr. Das muss man leider sagen. Ich habe vor
einiger Zeit eine Statistik gelesen, da wurden berufstätige Frauen gefragt, die keine Kinder
hatten, warum sie keine Kinder hatten. Also berufstätige Frauen, kinderlos, wurden gefragt,
warum sie keine Kinder haben. Und die Mehrzahl dieser befragten Frauen, ich weiß jetzt nicht
mehr genau, wie hoch der Prozentsatz war, aber es war die deutliche Mehrheit dieser Frauen,
hat angegeben, keine Kinder, deshalb, weil Kinder Karrierehemmer sind. Also die Karriere stören.
Ich glaube, das ist ein bisschen symptomatisch für unsere Gesellschaft. Natürlich gibt es auch
viele Menschen, die Kinder mögen, aber im Allgemeinen empfindet man Kinder doch leicht
als störend. Und für unseren Herrn ist das natürlich etwas völlig anderes. Unser Herr
liebt Kinder. Unser Herr hat gesagt, lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht. In den
Augen Gottes haben Kinder einen hohen Stellenwert. Und wir wollen mal zu Beginn einen Vers lesen aus
dem 1. Buch Mose, Kapitel 33. Für mich ein besonders mutmachender Vers für uns alle. In
1. Mose 33, da kommt Jakob nach seinem langen Irrweg zurück und trifft auf Esau. Und dann
stellt der Esau in Vers 5 folgende Frage. Er erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und
sprach zu seinem Bruder Jakob, wer sind diese bei dir? Und er, Jakob, sprach, die Kinder, die Gott
deinem Knecht aus Gnade gegeben hat. Kinder sind eine besondere Gnade Gottes. Und ich denke, die
Eltern hier, die Kinder haben, die werden das bestätigen. Kinder sind eine besondere Gnade
Gottes. Und wenn Gott uns Kinder geschenkt hat in unseren Ehen, dann ist das wirklich etwas,
wofür wir sehr dankbar sein sollten. Nun wissen wir, dass es auch Ehepaare gibt, die keine Kinder
haben. Ich weiß nicht, ob solche Ehepaare heute hier sind, die keine Kinder bekommen. Das ist
eine besondere Prüfung, die Gott schenkt. Warum er das tut, ist eine der Fragen, die wir hier auf
dieser Erde nicht beantworten können. Aber es ist nicht einfach, verheiratet zu sein, Kinder haben
zu wollen und dann keine Kinder zu bekommen. Aber wenn Gott uns Kinder schenkt, ist es eine
Gnade. Aber wir wollen jetzt, wie gesagt, nicht nur an unsere Ehen denken, an unsere natürlichen
Familien, sondern wir wollen auch mal an unsere örtlichen Versammlungen und Gemeinden denken. Und
da gilt dieser Satz auch, Kinder sind eine besondere Gnade. Es ist immer etwas Erfrischendes,
etwas Erfreuliches, auch so wie heute Nachmittag, irgendwo zu sein, wo Kinder anwesend sind. Wir
sind eine Familie und da gehören einfach auch die Kinder dazu. Und jede Versammlung, die Kinder hat,
kann sich darüber freuen. Es ist eine Gnade. Kinder sind kein Störfaktor in der Versammlung,
auch wenn sie sich vielleicht mal melden, wenn sie noch kleiner sind. Es ist kein Störfaktor.
Nein, Kinder sind eine Gnade, Kinder sind eine Freude für uns alle. Aber ja, wenn Gott uns eine
Gnade schenkt, wenn Gott uns etwas in die Hand gibt, verbindet er das auch mit Verantwortung.
Wir als Eltern haben Verantwortung für unsere Kinder, als Großeltern in einem gewissen Sinne
auch für unsere Enkelkinder. Aber als ältere Geschwister einer örtlichen Versammlung haben
wir auch alle Verantwortung für unsere Kinder und für unsere jungen Leute. Insofern betrifft
uns das Thema sicherlich auch schon alle. Nach Gottes Gedanken gehören Junge und Alte
zusammen. Ich habe eben über Generationswechsel, Generationsübergang gesprochen. Wir könnten das
vergleichen mit der Staffelstabübergabe bei einem Staffellauf. Das gehört zusammen. Gott möchte,
dass die Wahrheit von einer Generation zur anderen weitergegeben wird, dass wir als Familie,
Ältere und Jüngere zusammen sind. Als das Volk Israel aus Ägypten auszog, da hat der
Pharao genau diese Taktik unter anderem angewandt und hat gesagt, pass mal auf,
die Alten, die können gehen, aber die Jungen, die möchte ich hier behalten. Und dann hat
Mose gesagt, 2. Mose 10, Vers 9, mit unseren Jungen und mit unseren Alten wollen wir ziehen,
mit unseren Söhnen und mit unseren Töchtern, denn wir haben ein Fest des Herrn. Das ist eine
schöne Antwort. Das ist etwas, was wir auch in unseren Herzen heute sagen wollen, mit den Alten
und den Jungen oder mit den Jungen und den Alten, mit den Söhnen und den Töchtern. Dieses Prinzip,
du und dein Haus, das finden wir mehrfach in der Bibel und es ist ein göttliches Prinzip. Gott
möchte Häuser retten. Gott möchte Häuser segnen und Gott möchte Häuser, die ihm dienen. Wir denken
an Joshua, der gesagt hat, ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen. Wir denken an Noah,
dessen ganze Familie Gott retten wollte. Wir denken an den Gefängniswärter von Philippi,
du und dein Haus. Das ist das Grundprinzip, das wir mehrfach in der Bibel finden, die Älteren
und die Jüngeren. Nun müssen wir ganz realistisch sehen, sowohl als Eltern von Kindern und Großeltern,
aber auch als ältere Geschwister in einer örtlichen Versammlung, dass wir uns an dieser
Stelle durchaus in einem Spannungsfeld bewegen. Denn da gibt es zwei Kräfte, zwei Mächte,
die an unseren Kindern ziehen. Da ist einmal Gott, der die Kinder für sich haben möchte,
da ist unser Herr, der sagt, lass die Kinder zu mir kommen. Aber da ist auch der Teufel,
der natürlich versucht, unsere Kinder für sich zu gewinnen. Wir haben vielleicht den Satz schon
mal gehört, wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Es ist ein bisschen schwierig rauszufinden,
wer diesen Satz wirklich geprägt hat. Ich glaube, es war Napoleon Bonaparte, aber ich bin mir nicht
ganz sicher, es spielt auch keine Rolle. Aber viele Politiker haben das gesagt, haben das erkannt.
Und der Pharao wusste das eben auch. Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Das ist völlig normal. Da
war mal ein Evangelist, der hatte irgendwo das Evangelium gepredigt und dann hatten sich einige
bekehrt. Zwei Kinder hatten sich bekehrt und ein Erwachsener. Zwei Kinder, ein Erwachsener. Und
dann wurde der Evangelist später gefragt, sag mal, wie viele Leute haben sich bei dieser
Evangelisation bekehrt. Nun, zwei plus eins macht drei. Aber dieser Evangelist, er hatte ziemlich
viel Humor, der hat gesagt, zweieinhalb Menschen haben sich bekehrt. Zweieinhalb. Wieso zweieinhalb,
wurde er gefragt. Ja, sagt er, das ist ganz einfach. Die Kinder, die zählen voll. Die Erwachsenen,
die sich bekehrt haben, die zählen nur noch halb. Die haben nur noch das halbe Leben für den Herrn
zur Verfügung, die Kinder haben das ganze Leben für den Herrn zur Verfügung. Deshalb zweieinhalb.
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Da sehen wir die Perspektive auf Kinder. Ein Kind, das den
Herrn Jesus annimmt, hat ein ganzes Leben für den Herrn Jesus. Nun, es ist nie zu spät, den Herrn
Jesus anzunehmen. Man kann ihn auch noch mit 80 und noch älter annehmen, auch das haben wir erlebt.
Aber das Leben ist dann doch weitgehend verloren. Aber ihr Kinder, wenn ihr den Herrn Jesus angenommen
habt, ihr habt das ganze Leben vor euch für den Herrn Jesus. Wir, das bedeutet Eltern mit ihren
Kindern. Wir, das bedeutet die Geschwister einer örtlichen Versammlung mit den Kindern und den
jungen Leuten. Das ist das Prinzip der Bibel. Wir wollen jetzt zunächst einen Abschnitt lesen aus
dem Markus-Evangelium, wo der Herr Jesus selber über Kinder spricht. Ich habe schon etwas zitiert
aus dieser Begebenheit, aus Markus Kapitel 10. Markus 10, Vers 13. Und sie brachten Kinder zu
ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber verwiesen es ihnen. Als aber Jesus es sah, wurde
er unwillig und sprach zu ihnen, lasst die Kinder zu mir kommen, weht ihnen nicht, denn solcher ist
das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch, wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein
Kind, wird nicht dort hineinkommen. Und er nahm sie in die Arme, legte die Hände auf sie und
segnete sie. Das ist eine wunderbare Begebenheit da im Markus-Evangelium. Wir kennen sie gut. Da
waren Menschen, die die Kinder zu dem Herrn Jesus brachten. Übrigens steht da nicht, dass das die
Mütter gewesen sind. Wir singen das ja in einem Lied. Sie da kommen auch noch Frauen, bringen
ihre Kinder her, aber in der Bibel steht das so nicht. Das ist dichterische Freiheit, das ist in
Ordnung. Aber wenn wir den Bibeltext lesen, dann heißt es einfach, sie brachten Kinder zu ihm. Das
sind wir alle. Eltern, Großeltern, ältere Geschwister. Wir können unsere Kinder zu dem
Herrn Jesus bringen. Und dieser Abschnitt gibt uns mindestens vier wichtige Grundsätze über das,
was der Herr Jesus über unsere Kinder sagt oder empfindet. Der erste Pfeiler, den wir hier finden,
ist, dass der Herr Jesus Kinder lieb hat. Das ist ganz wichtig, dass wir das uns tief ins Herz
prägen. Der Jesus hat unsere Kinder lieb. Er gibt ihnen Schutz, Geborgenheit und Segen. Er nimmt sie
in die Arme. Das ist Geborgenheit. Er legt die Hände auf sie. Das ist Schutz. Und dann segnet
er sie. Das hat der Jesus damals mit den Kindern getan. Das tut er heute mit unseren Kindern. Der
zweite Grundpfeiler in diesem Abschnitt ist, dass der Herr Jesus die Kinder retten möchte. Lass die
Kinder zu mir kommen. Er möchte, dass die Kinder den Herrn Jesus als ihren Herrn und Heiland annehmen.
Und das ist vielleicht das wichtigste Ziel. Nein, nicht vielleicht. Das ist das wichtigste Ziel,
wenn wir an unsere Kinder denken. Sowohl als Eltern, Großeltern, aber auch als Geschwister,
dass der Herr Jesus die Kinder retten möchte. Wir können unsere Kinder nicht retten. Wir würden es
gerne tun, aber das können wir nicht. Aber wir können dazu beitragen, dass sie den Herrn Jesus
als ihren Heiland annehmen. Der dritte wichtige Pfeiler, den wir in diesem Abschnitt finden,
ist, dass der Herr Jesus uns, den Erwachsenen, eine Verantwortung auflegt. Denn er sagt,
lasst die Kinder zu mir kommen. Wehrt ihnen nicht. Offensichtlich ist es möglich, dass wir Kinder
daran hindern, zu dem Herrn Jesus zu kommen. Und genau das sollen wir nicht tun. Ist es denn denkbar,
dass wir als Erwachsene Kinder daran hindern, den Herrn Jesus anzunehmen? Wenn wir mal einen
Augenblick darüber nachdenken, müssen wir leider sagen, ja. Das ist immer dann möglich,
wenn wir Erwachsenen so ein schlechtes Beispiel geben. Wenn wir Erwachsenen so leben,
dass die Kinder keine Freude daran haben, den Herrn Jesus anzunehmen, dann behindern wir unsere
Kinder, den Herrn Jesus anzunehmen. Wisst ihr, unsere Kinder oder Kinder im Allgemeinen beobachten
uns Erwachsene sehr aufmerksam. Wir sollten das nicht unterschätzen. Und Kinder merken sehr schnell,
ob wir als Erwachsene authentisch sind, ob wir echt sind oder ob wir schauspielen. Und wenn wir
schauspielen, dann ist das eine Möglichkeit, unsere Kinder zu behindern. Der Jesus sagt ausdrücklich
hier, lasst sie kommen. Sorgt dafür, dass die Kinder zu mir kommen. Wehrt ihnen nicht. Und ein
vierter Grundpfeiler, den wir in diesem Abschnitt finden, ist, dass der Herr unsere Kinder bewahrt.
Wir leben in einer komplizierten und schwierigen Zeit und es ist bestimmt nicht einfach, in unserer
Zeit heute, in unserem Zeitgeist geprägt von Gender Mainstreaming Kinder zu erziehen. Ich beneide die
jungen Eltern mit Kindern nicht. Einerseits nicht. Es ist schwierig. Und doch ist es möglich. Und doch
ist es möglich. Denn der Herr Jesus ist derjenige, der unsere Kinder bewahrt. Was wir nicht können
als Eltern, das kann der Herr Jesus. Ich denke an das Beispiel von Amram und Jokowert im Alten
Testament, die Eltern Moses. Die Zeit, in der die lebt, die war noch schwieriger als unsere Zeit.
Die war noch schwieriger, als der Pharao gesagt hat, jedes männliche Kind, das geboren wird, das
muss sterben. Und Amram und Jokowert hatten zwei Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Wir würden
sagen, alles perfekt. Müssen sie denn noch ein drittes Kind kriegen in einer so schwierigen Zeit?
Und Hebräer 11 zeigt uns, dass sie es aus Glauben getan haben. Aus Glauben getan haben. Ein drittes
Kind wurde geboren. Und das Kind wurde bewahrt. Wie und wo wurde das Kind bewahrt? In diesem
Kästchen im Schilfmeer. Das Kästchen spricht von dem Herrn Jesus. Das Schilfmeer spricht von
dieser Welt. Wenn wir unsere Kinder dem Herrn Jesus anbefehlen, dann kann der Herr Jesus auch
in unserer komplizierten Zeit noch Kinder bewahren. Und er wird es tun. Und ich freue mich über Eltern,
die heute noch den Mut haben, christliche Eltern, die heute noch den Mut haben, Kinder zu bekommen,
Kinder für den Herrn zu erziehen. Ja, es ist eine große Verantwortung. Es ist schon eine
Herausforderung. Das ist überhaupt keine Frage. Aber der Jesus wird uns dabei helfen.
Das Neue Testament spricht über Ältere und über Jüngere. Wenn wir mal an 1. Petrus 5 denken,
dann sagt Petrus dort, ihr Jüngeren ordnet euch den Älteren unter. Das ist dieses Prinzip von
Unterordnung und Gehorsam. Aber dann sagt er auch, alle aber seid gegeneinander, da haben wir noch
mal das, was wir in dem zweiten Vortrag hatten, seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt. Alle
aber, Ältere und Jüngere, gegeneinander mit Demut, nicht an sich selbst denken, sondern an andere
denken, fest umhüllt. Denn Gott widersteht dem Hochmütigen, dem Demütigen, aber gibt er Gnade.
Das gilt natürlich jetzt in erster Linie für das geschwisterliche Miteinander. Das können wir aber
auch wieder übertragen auf unsere natürlichen Familien. Wir sehen, das Thema hat immer diese
beiden Dimensionen, Eltern, Kinder, aber auch Ältere und Jüngere, Kinder in einer örtlichen
Versammlung. Jetzt möchte ich gerne einen Text lesen aus dem Alten Testament. Und zwar möchte
ich gerne als Beispiel Abraham und Isaac vorstellen. Und vielleicht seid ihr jetzt überrascht, wir
werden 1. Mose 22 miteinander lesen und wir wollen das auf unser Thema heute Nachmittag einmal
anwenden. Wir lesen einige Verse aus 1. Mose 22, ein Kapitel, das wir sehr gut kennen und das wir
vielleicht unter diesem Gesichtspunkt noch nie gesehen haben. 1. Mose 22, Vers 2. Und Gott sprach,
nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaac, und zieh ihn in das Land Moria
und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. Und Abraham stand
frühmorgens auf und sattelte seinen Esel und nahm mit sich zwei von seinen Knaben und Isaac seinen
Sohn. Und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und zog an den Ort, den Gott
ihm gesagt hatte. Am dritten Tag da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von fern. Und Abraham
sprach zu seinen Knaben, bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich aber und der Knabe wollen bis dorthin
gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren. Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und
legte es auf Isaac, seinen Sohn. Und in seiner Hand nahm er das Feuer und das Messer, und sie
gingen beide miteinander. Isaac sprach zu seinem Vater Abraham und sagte, mein Vater. Und er sprach,
hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach, siehe das Feuer und das Holz, wo aber ist das Schaf zum
Brandopfer? Und Abraham sprach, Gott wird sicher sehen, das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn. Und
sie gingen beide miteinander. Und sie kamen an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte. Und Abraham
baute dort den Altar und schichtete das Holz. Und er band seinen Sohn Isaac und legte ihn auf den
Altar, oben auf das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen
Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmelssohn und sprach Abraham, Abraham. Und
er sprach, siehe hier bin ich. Und er sprach, strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben und
tu ihm gar nichts. Denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen,
mir nicht vorenthalten hast. Soweit dem Bibeltext. Wenn wir an 1. Mose 22 denken,
dann müssen wir beachten, dass wir drei Scheinwerfer auf diesen Abschnitt richten können.
Wir sind alle damit vertraut, dass dieses Kapitel, diese Verse, die wir gerade gelesen haben,
eine prophetische Bedeutung haben. Das ist natürlich die erste und wichtigste Bedeutung
dieses Abschnitts. Wir denken daran, dass der Herr Jesus das Lamm Gottes ist, das Gott ausersehen
hat, vor Grundlegung der Welt. So wie Petrus sagt, zuvor erkannt, vor Grundlegung der Welt
und offenbar geworden am Ende der Zeit. Das ist völlig klar. Das ist die erste und wichtigste
Lektion, die wir aus 1. Mose 22 entnehmen können. Ein Hinweis darauf, dass der Herr Jesus die Gabe
Gottes des Vaters ist und sich als Brandopfer gegeben hat auf Golgatha. Dann haben wir zweitens,
wenn wir 1. Mose 22 lesen, eine vorbildliche Bedeutung in der Hinsicht, dass wir dort sehen,
wie ein Glaubensheld geprüft wird, wie der Glaube eines Mannes geprüft wird, der über
einen exzellenten Glauben verfügte. Gott prüfte Abraham und das zeigt uns 1. Mose 22. Aber dann
hat 1. Mose 22 eine ganz praktische Bedeutung. Wir sehen dort, wie ein Vater etwas mit seinem
Sohn tut. Wir sehen dort einen Älteren zusammen mit einem Jüngeren und das ist genau unser Thema.
Nun war Isaac kein kleines Kind mehr in 1. Mose 22, aber er war doch ein Sohn. Er war ein Jüngerer
und Abraham war ein Älterer und hier geht ein Älterer mit einem Jüngeren, hier geht ein Vater
mit seinem Sohn und deshalb können wir dieses Kapitel praktisch anwenden auf unser Thema,
Eltern, Kinder, Ältere, Jüngere und wir werden eine ganze Reihe von praktischen Lektionen finden.
Ich möchte insgesamt zehn praktische Lektionen aus diesem Kapitel ableiten. Das Erste und das
ist vielleicht das Wichtigste ist, dass der Abraham seinem Sohn ein gutes Vorbild war.
Isaac hat bei seinem Vater sehr viele wichtige Dinge gelernt. Abraham war Gottgehorsam. Er
bekam diesen Auftrag und er hat ihn ausgeführt und das war kein einfacher Auftrag. Es war ein
schwerer Auftrag. Es war ein sehr schwerer Auftrag. Ihr lieben Väter, stellt euch vor,
uns würde ein solcher Auftrag gegeben. Das müssen wir uns einmal ganz praktisch vorstellen. Gott
käme und würde sagen, gib mir deinen Sohn, gib mir deine Tochter. Für die Mütter gilt das genauso.
Das muss das Herz vom Abraham zerrissen haben, auch wenn er den Glauben hatte, dass Gott ihn
aus den Toten aufwecken würde. Aber das muss trotzdem den Abraham schockiert haben, dass
Gott mit dieser Aufforderung an ihn kam. Aber er war gehorsam und das hat der Isaac gesehen.
Abraham war ein Vorbild im Vertrauen auf seinen Gott. Das ganze Kapitel zeigt nichts davon,
dass der Abraham irgendwie unsicher gewesen wäre, dass er irgendwie nervös gewesen wäre, sondern er
hat seinem Gott vertraut. Wir haben uns am ersten Abend daran erinnert, dass ein Kind Gottes durch
Vertrauen gekennzeichnet ist. Ihr erinnert euch an das kleine Kind, was in die Arme seines Vaters
sprengt. Ohne Frage. Abraham hatte ein solches Vertrauen. Abraham hatte eine Hingabe an seinen
Gott und auch das hat Isaac gesehen. Und Gott bestätigt ihm nachher, wir haben das gelesen,
ich weiß, dass du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast. Das war Abrahams
Hingabe an Gott und das hat Isaac gesehen. Abraham war ein Vorbild als jemand, der Gottesdienst
übte. Isaac war vertraut damit, dass sein Vater Opfer darbrachte. Er stellt ja diese Frage,
Vater, guck mal, da ist das Holz, da ist das Feuer, alles ist da, wo ist das Schaf? Isaac wusste,
was Abraham vorhatte, dass er ein Opfer bringen wollte. Er wusste nicht, dass er das Opfer sein
würde, aber er war vertraut damit, dass sein Vater Gott Opfer brachte. Abraham ein Vorbild.
Es ist für uns als Erwachsene von außerordentlicher Wichtigkeit, dass wir für unsere Kinder und für
unsere jungen Leute Vorbild sind und zwar ein gutes Vorbild. Das ist der Punkt. Das ist von
außerordentlicher Bedeutung, dass wir als Eltern unseren Kindern ein gutes Vorbild sind, dass wir
als Ältere in den örtlichen Versammlungen unseren jungen Leuten, unseren Kindern ein Vorbild sind.
Und Vorbild zu sein bedeutet, etwas vorzumachen und voranzugehen. Was sehen unsere jungen Leute
an uns? Setzen wir ihnen in diesen Punkten, die wir hier exemplarisch bei Abraham gefunden haben,
wirklich ein Vorbild? Gehorsam, Vertrauen, Hingabe, Gottesdienst. Die Kinder, ich habe
das gesagt, beobachten uns, sie beobachten unser Leben. Ein schönes Beispiel im Neuen Testament,
das ist eine besondere Ermutigung für Mütter und Großmütter. Da ist dieser Timotheus,
der offensichtlich einen Vater hatte, der wahrscheinlich kein Christ war. Jedenfalls
ist die Rede von seiner Mutter und seiner Großmutter. Und Paulus bestätigt diesen Frauen
zwei Dinge. In 2. Timotheus 1 spricht er von dem echten Glauben in der Mutter und der
Großmutter. Echter, authentischer Glaube. Und im Kapitel 3 des zweiten Briefes, da schreibt
Paulus, dass Timotheus von Kind auf mit den heiligen Schriften vertraut war. Das war damals
das alte Testament. Das heißt, in der Familie von Timotheus bei seiner Mutter und bei seiner
Großmutter waren authentischer, echter Glaube zu Hause und diese Familie war geprägt vom Wort
Gottes. Vorbildlich waren diese beiden Schwestern. Und sie haben dem Timotheus damit ein Beispiel
gegeben, sie haben ihm etwas vorgelebt und diese beiden Dinge, Glaube und das Wort Gottes,
spielten im Leben von Timotheus eine große Rolle. Wir glauben nicht, vielleicht doch,
aber wahrscheinlich nicht, welch einen Einfluss unser Verhalten als Eltern und als Ältere
auf unsere Kinder haben. Ich habe mal gehört, dass jemand zu Eltern gesagt hat, liebe Eltern,
glaubt doch nicht, dass eure Kinder das tun, was ihr sagt. Das tun sie auch nicht. Sie
tun das, was wir ihnen vorleben. Das kennen wir alle. Die Kinder tun nicht, was wir sagen,
die tun das, was wir ihnen vorleben. Wenn wir ihnen etwas sagen, was wir nicht selber
mit allen Schwächen natürlich, die wir haben, praktizieren, dann kommt da eine Schieflage
auf. Natürlich, unsere Kinder wissen auch, dass wir nicht perfekt und nicht vollkommen
sind. Das ist auch nicht der Punkt, das ist auch nicht die Frage und wir sollten als Eltern
auch gar nicht versuchen, unseren Kindern vorzumachen, wir wären perfekt. Wir sind
es nämlich nicht. Das können wir unseren Kindern gegenüber ruhig zugeben, aber die
Grundhaltung, die muss stimmen. Ein Leben mit Gott prägt unsere Kinder. Dass unsere
Kinder und junge Leute natürlich selbst entscheiden müssen, den Herrn Jesus anzunehmen und ihm
zu folgen, das ist eine andere Sache. Das ist natürlich wahr, aber damit können wir
uns als Eltern und Ältere nicht rausreden, kein gutes Vorbild zu sein. Ein ganz elementarer
Punkt in der Erziehung von jungen Leuten ist das Vorbild. Nochmal, das gilt für uns als
Eltern, auch als Großeltern, aber es gilt auch in den örtlichen Versammlungen. Wenn
wir unsere Kinder anhalten, die Zusammenkünfte zu besuchen, um nur mal ein Beispiel zu geben,
und wir selber fehlen andauernd, dann brauchen wir unseren Kindern nicht mehr sagen, geht
regelmäßig in die Zusammenkünfte. Die Kinder werden sagen, du gehst ja selber nicht regelmäßig.
Das ist nochmal so ein Beispiel, wo wir alle, auch als Geschwister, Verantwortung haben,
die Kinder beobachten, dass die wissen genau, wer regelmäßig kommt und wer nicht regelmäßig
kommt, da können wir uns mal ziemlich sicher sein. Und dementsprechend prägt das unsere
Kinder. Also das erste und vielleicht das entscheidendste im Leben Abrahams Vorbild.
Ein zweiter Punkt, der uns auffällt, wenn wir so diese Geschichte lesen, ist, dass es
dem Abraham gelungen ist, eine Atmosphäre der Liebe zu schaffen. Gott attestiert dem
Abraham ausdrücklich, nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast. Abraham
hatte seinen Sohn lieb. Wir haben uns in einem der Vorträge daran erinnert, dass das natürlich
zuerst von der Liebe Gottes zu seinem Sohn spricht, aber es ist auch die natürliche
Liebe eines Vaters zu seinem Sohn. Wir Eltern sollen unsere Kinder lieben, die Väter sollen
die Kinder lieben und auch die Mütter sollen die Kinder lieben. In Titus 2 werden die Mütter
ausdrücklich aufgefordert, die Kinder zu lieben. Das erscheint uns vielleicht selbstverständlich
zu sein, aber so selbstverständlich ist es nun auch wieder nicht, dass wir unsere eigenen
Kinder lieben, aber dass wir auch die Kinder lieben, die in den örtlichen Zusammenkünften
sind, dass wir sie als Geschwister lieben. Und wir müssen uns nochmal die Frage stellen,
wir haben sie schon wiederholt gestellt an diesem Wochenende, was ist denn Liebe? Und
Liebe, so möchte ich es jetzt hier mal sagen, im Blick auf unsere Kinder, ist, dass wir
den Kindern geben, was ihnen gut und nützlich ist. Lieben hat ja mit Opferbereitschaft
zu tun, das haben wir gesehen, aber diese Opferbereitschaft betrifft eben, dass wir
den Kindern geben, was ihnen gut und nützlich ist. Und das ist ja genau das, was Gott auch
mit uns tut. Wisst ihr, es gibt Eltern, die verwöhnen ihre Kinder. Die tun alles, was
ihre Kinder wollen. Und das ist für die Kinder nicht gut, wenn Kinder alles bekommen, was
sie wollen. Stellt euch mal vor, Gott würde uns alles geben, was wir uns so wünschen.
Wie manches törichte Gebet haben wir schon gesprochen, wie manchen törichten Wunsch
haben wir schon geäußert und glücklicherweise hat Gott den dann auch nicht erhört. Gott
weiß, was uns gut tut, was nützlich ist für uns und das gibt er uns und das wollen wir
als Eltern auch tun. Liebe bedeutet nicht die Kinder zu verwöhnen, nicht den Kindern
jedes Steinchen aus dem Weg zu räumen, sondern Kinder zu lieben bedeutet ein Auge zu haben
dafür, was ist denn diesem Kind gut und nützlich. Und da jedes Kind individuell anders ist,
wird das auch bei jedem Kind etwas anders sein. Die Liebe ist immer die gleiche, aber
die Art und Weise, die Ausdrucksform der Liebe, die wird sich unterscheiden. Liebe bedeutet
auch Opferbereitschaft. Wisst ihr, Kinder zu haben, das bekommt man nicht zum Nulltarif.
Und wenn man Kinder hat, dann muss man auch daran denken, dass sie nicht immer klein sind.
Kinder werden auch mal größer und Kinder werden auch mal komplizierter. Kinder kosten
viel Zeit. Kleine Kinder kosten oft den Müttern Zeit. Ich habe hohen Respekt für jede Mutter,
die Kinder großgezogen hat, wie viele schlaflose Nächte, wie viele Stunden, die eine Mutter
investiert für ihre Kinder. Aber es betrifft auch uns Väter. Wir dürfen durchaus auch
helfen, wenn die Kinder kleiner sind, aber dann, wenn sie größer sind, werden die Kinder
auch uns Väter fordern. Sie fordern unsere Zeit, zu Recht. Sie fordern unser Interesse,
ja und nicht zuletzt, Kinder großzuziehen, kostet auch eine Menge Geld. Es gibt schlaue
Leute, die das ausgerechnet haben, was ein Kind kostet, bis es dann in die Selbstständigkeit
entlassen wird. Ich habe das vergessen, aber es ist eine ziemlich hohe Summe gewesen. Kinder
kosten etwas, Zeit und Interesse vor allen Dingen. Das Materielle kommt dazu. Wer Kinder
großgezogen hat, erwachsene Kinder, der weiß, gerade so in der Zeit der Pubertät, dann kosten
Kinder eine Menge, Menge Zeit. Stunden, die man zubringt mit seinen Kindern. Opferbereitschaft,
das erfordert das. Aber wir wollen jetzt wieder auch etwas weiter denken in die örtlichen
Versammlungen hinein. Sind wir bereit, auch Zeit für unsere Kinder und für unsere jungen
Leute zu investieren? Wenn Sie Fragen haben, die vielleicht Ihre Eltern nicht beantworten
können oder Kinder sind da, junge Leute, die keine Eltern haben, keinen Vater haben,
das gibt es auch, sind wir Brüder, auch wir Schwestern, aber sind wir bereit, uns zu interessieren
für unsere jungen Leute, mit ihnen zu sprechen, ihre Probleme anzuhören, versuchen, ihnen
zu helfen? Es ist gut investierte Zeit und gut investiertes Interesse. Natürlich, es
gibt dabei zwei Gefahren, die sollten wir auch nicht übersehen. Es ist möglich, dass
wir Kinder zu sehr in den Mittelpunkt stellen, dass sich alles nur um die Kinder dreht, das
ist auch nicht gut. Und die andere Gefahr, das ist das entgegengesetzte Extrem, ist,
dass wir Kinder nicht beachten. Kinder sind natürlich nicht der Mittelpunkt der Welt,
auch nicht der örtlichen Versammlung, aber sie sind doch wichtig. Und wir müssen aufpassen,
dass wir das richtige Gleichgewicht haben zwischen wirklichem, echten Interesse an unseren
Kindern, Zeit, die wir ihnen geben und der anderen Gefahr, dass wir Kinder überhaupt
nicht beachten. Natürlich, es ist klar, der eine hat eher eine Affinität zu Kindern und
jungen Leuten als der andere, aber er sollte uns doch dieses kennzeichnen. Etwas Drittes,
was auffällt, wenn wir so diese Geschichte von Abraham und Isaac lesen, ist, dass der
Abraham eine Atmosphäre des Vertrauens geschaffen hat. Nicht nur eine Atmosphäre der Liebe,
sondern auch eine Atmosphäre des Vertrauens. Der Isaac hatte ein riesengroßes Vertrauen
in seinen Vater Abraham und er hatte in keinster Weise Misstrauen. Der Isaac hat eigentlich
eine Frage nur gestellt auf dem Weg und dann hat er nicht mehr gefragt. Er hat gefragt,
Vater, wo ist das Schaf zum Brandopfer? Das war seine Frage und dann hat Abraham ihm diese
Antwort gegeben, Gott wird sicher sehen, das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn. Aber als
sie dann nach Moriah kamen und der Abraham seinen Sohn gebunden hat, zumindest in dem
biblischen Bericht, lesen wir überhaupt nicht, dass der Isaac Fragen gestellt hat. Er hat
nicht protestiert. Er hat nicht gesagt, Vater, was machst du denn da? Das kannst du nicht
machen. Nichts lesen wir davon. Was sich da wirklich abgespielt hat zwischen den beiden,
das wissen wir nicht, aber der Bericht ist so verfasst, dass Isaac nicht protestiert,
dass Isaac keine Fragen stellt. Natürlich, wir denken an die Hingabe des Herrn Jesus
dabei, aber wenn wir das mal ganz praktisch anwenden, dann hat der Isaac, er muss ein
enormes Vertrauen in seinen Vater gehabt haben. Und das Vertrauen, das muss vorher gewachsen
sein. Das ist nicht anders denkbar. Sowohl in die Worte Abrahams, als auch in die Handlungen
Abrahams hatte Isaac Vertrauen. Und wir wollen uns einfach diese Frage stellen, als Eltern,
als Großeltern, auch als Geschwister. Haben unsere jungen Leute Vertrauen in das, was
wir ihnen sagen? Haben sie Vertrauen in unsere Handlungen, auch wenn sie sie vielleicht nicht
verstehen? Wir können von einem Kind, von einem Jugendlichen nicht erwarten, dass er
immer alles versteht, was wir sagen und tun. Und wir müssen auch nicht alles erklären.
Je älter die Kinder werden, je mehr müssen wir erklären, das ist keine Frage. Aber wir
müssen nicht alles erklären. Aber es ist unsere Aufgabe, dass wir eine solche Atmosphäre
schaffen, dass Kinder uns vertrauen. Und wisst ihr, Vertrauen kann man nicht fordern. Vertrauen
muss man sich erwerben. Als Eltern können wir Gehorsam fordern. Das können wir fordern,
das Recht haben wir, die Autorität haben wir. Auch als Ältere können wir Gehorsam
fordern. Wenn wir das tun müssen, ist es eigentlich schon immer eine schlechte Sache,
aber wir können es fordern. Es ist eine Pflicht der Jüngeren, den Älteren zu gehorchen.
Es ist eine Pflicht der Kinder, ihren Eltern zu gehorchen. Aber Vertrauen kann man nicht
fordern. Vertrauen muss man sich erwerben. Und das geht nicht von heute auf morgen. Wir
haben, glaube ich, gestern gesehen, dass kleine Kinder ein Grundvertrauen haben, das Gott
ihnen gibt. Aber dieses Vertrauen, das müssen wir als Eltern und als Ältere kultivieren.
Und dieses Vertrauen, das kann man sehr leicht zerstören. Wie wird das Vertrauen von Eltern
zu ihren Kindern zerstört? Wie wird das Vertrauen von Älteren zu Jüngeren zerstört? Es wird
zum Beispiel zerstört, wenn die Kinder merken, dass wir Erwachsenen nicht dazu stehen, was
wir gesagt haben. Dass wir Wortbruch begehen. Das schürt Misstrauen. Wenn wir anders handeln,
als wir reden, das hatten wir eben schon mal, das schürt Misstrauen. Deshalb müssen
wir sehr gut aufpassen als Eltern und als Ältere, dass wir zu dem stehen, was wir gesagt
haben. Und dass wir zwischen unseren Handlungen und zwischen unseren Taten nicht einen zu
großen Unterschied aufkommen lassen. Ich weiß, dass das schwierig ist und ich weiß aus
eigener Erfahrung, wie oft man in diesem Punkt Fehler gemacht hat. Vertrauen wächst übrigens
auch dadurch, dass wir Eltern und Ältere auch einmal einen Fehler zugeben. Ist das
eine Schande, wenn Eltern sich bei ihren Kindern entschuldigen, weil sie sich falsch verhalten
haben? Ich sage nein. Ich kann mich erinnern an einen Bruder, der einmal gesagt hat, als
ich Kind. Er ist von seinem Vater gestraft worden und er ist sehr zu Unrecht gestraft
worden. Und das hat der Vater realisiert. Da ist der Vater zu seinem Sohn gegangen und
hat sich bei seinem Sohn entschuldigt. Und er hat der Sohn später gesagt, mein Vater
war mir nie größer, als in diesem Augenblick, wo er sich bei mir entschuldigt hat. Nobody
is perfect, sagen die Engländer. Das sind wir auch nicht. Und ich weiß, wie viele Fehler
ich bei meinen Kindern gemacht habe. Es ist keine Schande, wenn wir als Eltern sagen,
mein liebes Kind, da habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe mich falsch verhalten, es
tut mir leid. Das schafft Vertrauen. Aber wenn die Kinder merken, die Eltern haben was
falsch gemacht und sie vertuschen es dann auch noch, das schürt das Misstrauen. Und
das ist übrigens auch in den örtlichen Versammlungen nicht anders. Ich habe das vor vielen Jahren
einmal erlebt, ich möchte keine Details sagen, da hat sich ein älterer Bruder, den wir
durchaus zu den führenden Brüdern zählen, einer der Führer in einer örtlichen Versammlung,
einem älteren Kind, einem jungen Jugendlichen gegenüber, sehr unschön verhalten, öffentlich.
Und dann ist ihm das bewusst geworden. Und dann hat er das öffentlich korrigiert. Das
war auch wirkliche Größe. Ein vierter Punkt, den wir sehen, Abraham
hatte in dieser Szene in 1. Mose 22 ein klares Ziel vor Augen. Er hatte einen Auftrag von
Gott bekommen und er wollte nach Moria gehen und dort opfern. Nun, Abraham wusste, wen
er opfern sollte, Isaac wusste das nicht. Wir bleiben aber jetzt mal bei dem Ziel stehen,
was Abraham ja auch klar formuliert an seine Knechte, ich aber und der Knabe wollen bis
dorthin gehen und dann zu euch zurückkehren. Abraham glaubte an die Auferstehung, deshalb
konnte er das so sagen. Aber jetzt mir geht es darum, dass Abraham ein Ziel hatte und
es ist wichtig, dass wir als Eltern und Eltere auch ein klares Ziel haben. Wohin führen
wir eigentlich unsere Kinder? Abraham ging mit Isaac nach Moria, um Gott anzubeten.
Wir wollen uns einfach die Frage stellen, wo führen wir denn unsere Kinder hin? Wir
sind Vorbild, wir gehen voraus, Eltern und Eltere in den Versammlungen. Wohin führen
wir unsere Kinder? Wir haben eigentlich nur diese zwei Optionen. Wir können sie in die
Welt führen oder wir können sie zu unserem Herrn führen. Ja, auch christliche Eltern
können ihre Kinder in die Welt führen. Ich habe ein Ehepaar, ein Elternpaar vor Augen,
die haben gesagt, wir machen mit unseren Kindern alles, was unsere Kinder machen wollen. Die
waren schon ein bisschen größer, die Kinder. Überall, wo die Kinder hingehen wollen, lassen
wir sie hingehen. Wir gehen mit oder wir gehen nicht mit, wir lassen sie überall hingehen.
Das Endergebnis, das kann man sich leicht vorstellen, wo das hingeführt hat. Wir können
tatsächlich unsere Kinder in die Welt führen, durch falsches Verhalten. Aber das wollen
wir nicht. Wir wollen doch dieses Ziel vor Augen haben, dass die Kinder zu dem Herrn
Jesus kommen. Lass die Kinder zu mir kommen, ihn anzunehmen als Heiland und dann auch als
Herrn. Nochmal ein mutmachendes Beispiel für Frauen. Samuel hatte eine Mutter, er hatte
Eltern, er hatte auch einen Vater, aber die Mutter hatte diesen Herzensentschluss gefasst.
Der Knabe Samuel, der soll nach Silo kommen, zu dem Haus des Herrn, zu dem Priester und
er soll dort bleiben. Die hatte eine klare Perspektive, ein klares Ziel vor Augen, diese
Mutter Hannah. Und sie war bereit, ihren Sohn an Gott abzutreten. Die hat den Samuel lieb
gehabt, die hat an dem Samuel gehangen, aber sie war bereit, den Samuel als Diener Gottes
abzugeben. Das ist eigentlich das Größte, was wir für unsere Kinder wünschen könnten,
dass sie einmal dem Herrn dienen. Und diesem Generalziel sollten wir alles andere auch
unterstellen. Auch die Erziehung unserer Kinder. Natürlich müssen wir unsere Kinder in vielen
normalen Dingen des täglichen Lebens erziehen. Wir sagen heute, Sozialkompetenz müssen die
Kinder erwerben. Das ist ja völlig klar. Die müssen etwas lernen in der Schule. Ihr
Kinder, ihr müsst lernen, wie man sich benimmt. Ihr müsst lernen, was Pünktlichkeit bedeutet,
was Freundlichkeit bedeutet, was Hilfsbereitschaft bedeutet. Das sind alles Tugenden, die ihr
braucht. Völlig klar. Und wir Eltern sind verantwortlich dafür, dass die Kinder das
lernen. Aber das alleine ist nicht entscheidend. Es gibt Eltern, die sagen, das Wichtigste
ist, dass meine Kinder es mal besser haben als ich. Es ist gut, wenn wir den Wunsch haben,
dass unsere Kinder es mal besser haben als wir. Das ist ja nicht verkehrt. Aber zu sagen,
das ist das Wichtigste, da stimmt etwas nicht. Nein, das ist nicht das Wichtigste. Das Wichtigste
ist, dass unsere Kinder dem Herrn Jesus folgen und dem Herrn Jesus dienen. Das können wir
auch von Abraham lernen. Ein nächster Punkt, ein fünfter Punkt, den wir hier sehr deutlich
in dieser Geschichte lernen, ist, dass wir unsere Kinder fordern sollen, ohne sie zu
überfordern. Wisst ihr, der Abraham, der hat dem Isaac das Holz aufgelegt. Das musste
Isaac tragen. Aber das Feuer und das Messer, das hat er in seine Hand genommen. Und in
Moriah hat er nicht gesagt, Isaac, pass mal auf, du bist jünger, du baust jetzt mal den
Altar und dann lege ich dich da drauf. Er hat den Altar selbst gebaut. Abraham wusste,
was er seinem Sohn zumuten konnte und was er ihm nicht zumuten konnte. Er hat ihn herausgefordert,
ja, das Holz hat er auf ihn gelegt, die Last musste Isaac tragen. Aber er hat ihn nicht
überfordert. Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt für uns als Eltern,
Großeltern und auch als Ältere, dass wir unsere Kinder, unsere jungen Leute fordern,
aber dass wir sie nicht überfordern. Es gibt Eltern, die räumen ihren Kindern jedes kleine
Steinchen aus dem Weg. Das ist auch nicht gut. Dann werden Kinder verwöhnt, sie werden
lebensuntauchlich. Und es gibt Eltern, die überfordern ihre Kinder restlos. Was wir
berücksichtigen müssen, ist natürlich das Alter unserer Kinder. Je nachdem, wie alt
sie sind, können wir sie unterschiedlich belasten oder auch nicht belasten. Die Art
der Kinder muss berücksichtigt werden. Jedes Kind hat seine eigene Art, sein eigenes Wesen.
Zum einen kann man etwas mehr auflegen als dem anderen. Wir müssen auch das Umfeld beachten,
in dem Kinder leben. Und je nachdem müssen wir dann richtig dosieren, fordern, aber nicht
überfordern. Das gilt für die Herausforderungen des täglichen Lebens, aber das gilt natürlich
auch im geistlichen Bereich. Und ich wende es jetzt mal an auf unser Versammlungsleben.
Junge Leute müssen an Aufgaben und Dienste herangeführt werden, aber dabei wollen wir
sie nicht überfordern. Wir hatten vor zwei Wochen in St. Witt auf der Konferenz das Thema
von Gideon. Da waren diese Könige besiegt und sollten getötet werden. Und dann sagt
der Gideon zu seinem Erstgeborenen, mach du das mal. Da hat er gesagt, das kann ich nicht.
Da hat Gideon es selber gemacht. Das war so ein Fall von überfordern. Das war eine Aufgabe,
zwei Könige zu töten. Das konnte der junge Mann nicht. Kann ich gut verstehen. Das hätte
Gideon von vornherein selber machen müssen. Er hat es dann selbst gemacht, aber er hat
seinen Sohn überfordert. Wir können auch in unseren Zusammenkünften unsere jungen
Leute überfordern. Wir können ihnen zu viel auflegen, aber wir können sie auch unterfordern.
Beide Gefahren sind ganz realistisch da. Wir haben eben über Generationenwechsel gesprochen,
Übergabe vom Staffelstab. Das ist gerade in unseren Zusammenkünften durchaus eine
Herausforderung. Sind wir Älteren bereit, uns mal ein bisschen zurückzunehmen und ein
bisschen Raum für unsere Jüngeren zu lassen? Das ist auch eine Frage. Aber wir können
auch nicht als Ältere völlig schweigen und sagen, die Jüngeren sollen das jetzt machen.
Auch da ist ein gutes Augenmaß erforderlich und jede einzelne Versammlungssituation muss
natürlich unterschiedlich bedacht werden. Es macht einen Unterschied, ob eine Versammlung
aus 10 Geschwistern besteht oder aus 100 Geschwistern besteht. Das ist auch keine Frage. Aber ich
möchte uns einfach nur dafür sensibilisieren, dass wir dafür ein Auge haben. Ein sechster
Punkt, ein ganz wichtiger Punkt ist, dass Abraham für seinen Sohn präsent war. Und
ich möchte einen Vers lesen aus dem Propheten Ezekiel, Kapitel 34. Da sagt Gott, er sagt
es zu seinem Volk, aber wir wollen das jetzt auf unser Thema anwenden. Ezekiel 34, Vers
11, so spricht der Herr, Herr siehe, ich bin da und ich will nach meinen Schafen fragen
und mich ihrer annehmen. In dieser Aussage, ich bin da, ich will nach meinen Schafen fragen
und mich ihrer annehmen, liegen drei wichtige Dinge. Die Gegenwart, siehe, ich bin da. Das
Interesse, ich will nach meinen Schafen fragen. Und die Hilfe, ich will mich ihrer annehmen.
Es ist wichtig, dass wir als Eltern und Ältere für unsere Kinder und jungen Leute da sind.
Wir können natürlich nicht dauernd präsent sein wie der Jesus, aber wenn sie uns brauchen,
dann ist es wichtig, dass wir da sind. Wir brauchen Interesse an unseren Kindern und
jungen Leuten. Und dieses Interesse können wir am besten wecken, wenn wir sie fragen.
Und unsere Kinder und unsere jungen Leute brauchen unsere Hilfe. Siehe, ich bin da,
ich will nach meinen Schafen fragen, ich will nach meinen Kindern, nach meinen jungen Leuten
fragen und ich will ihnen helfen. Ich will mich ihrer annehmen. Häuser und Versammlungen
müssen ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten sein. Wir haben mal einen Satz gelesen,
ich kriege ihn nicht mehr ganz genau zusammen, aber der hieß sinngemäß so. Die Häuser
der Eltern müssen eine Zufluchtsstätte sein, wo Kinder immer gerne hinkommen, sei es nach
einem Sieg, sei es nach einer Niederlage. Ein Kind hat eine Fünf geschrieben in der
Klassenarbeit. Soll vorkommen. Ich habe das öfter fabriziert. So, wie geht man denn dann
nach Hause? Wie empfangen wir unsere Kinder, wenn sie mit einer Fünf nach Hause kommen?
Klar, ein Unterschied, ob das Faulheit war oder Unfähigkeit, das ist schon klar,
das ist ein Unterschied. Aber ich nehme jetzt mal das Beispiel, das Kind hat sich wirklich
bemüht, hat gelernt und es ist trotzdem eine Fünf geworden. Sowas kann passieren.
Kommen unsere Kinder dann in einen sicheren Hafen oder müssen sie befürchten, dass da
irgendjemand austickt zu Hause? Das ist mal so ein Beispiel dafür. Es ist wichtig, dass
Kinder und junge Leute sich gut verstanden und aufgenommen wissen, auch in einer örtlichen
Versammlung. Zeit geht voran, ich muss mich etwas beeilen. Ein nächster Punkt, ein wichtiger
Punkt, gemeinsame Wege, gemeinsames Handeln. Wir haben das gesehen, ich und mein Haus und
wir haben hier sehr schön, wie Abraham und Isaak miteinander gehen. Wir kennen diesen
Satz, sie gingen beide miteinander. Wir denken ja wieder an den Vater und den Sohn, an Gott,
seinen Vater und seinen Sohn, aber jetzt hier in der Anwendung auf uns gemeinsame Wege gehen,
etwas zusammen tun. Ein wichtiger Punkt. Die Bibel zeigt uns mehrere Beispiele, wie Ältere
und Jüngere zusammengegangen sind. Mos, Joshua, Elia, Elisa, Paulus, Timotheus, da haben wir
auch diese generationenübergreifende Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her. Es ist wichtig,
dass wir als Eltern und Großeltern etwas mit unseren Kindern zusammen machen, gemeinsame
Wege gehen. Können wir nicht immer tun, aber immer mal wieder. Es ist wichtig, dass wir
das in unseren örtlichen Versammlungen tun. In gegenseitiger Rücksicht und Nachsicht,
das hatten wir heute Nachmittag im ersten Vortrag, mit der Bereitschaft voneinander
zu lernen, in beide Richtungen, mit der Bereitschaft Aufgaben gemeinsam zu tun, Aufgaben abzugeben,
Aufgaben zu übernehmen. Ein achter Punkt. Abraham und Isaac haben zusammen geredet.
Kommunikation. Es ist überaus wichtig, dass wir miteinander reden. Sprachlosigkeit, hat
mal jemand gesagt, ist der Tod für Ehe und Familie. Und das ist so. Dieses Thema Miteinander
reden ist extrem wichtig. Das ist generell wichtig. Malachi 3, da unterredeten sich Miteinander,
da haben wir nochmal so ein Miteinander, die den Herrn fürchten. Aber das gilt eben auch
für unsere Kinder, für unsere jungen Leute. Wir müssen mit unseren Kindern und Jugendlichen
in den Familien, in den Versammlungen im Gespräch sein. Wir müssen wissen, was unsere jungen
Leute bewegt. Es gibt Fragen aus dem täglichen Leben heraus. Es gibt Fragen zu biblischen
Themen. Es gibt Fragen zu ganz aktuellen Situationen. Medien, Freundschaft, Sexualität, wir könnten
andere Dinge nennen, die unsere jungen Leute je nach Alter unterschiedlich bewegen, wo
wir als Eltern darüber reden. Nun gibt es Kinder, die fragen ihre Eltern und dann können
wir antworten. Es gibt Kinder, die fragen nicht. Kinder sind unterschiedlich. Es gibt
Kinder, die fragen nicht. Dann müssen wir als Eltern Fragen provozieren. Das kann man
als Eltern. Fragen hervorrufen und lasst uns bitte Folgendes unbedingt bedenken. Wenn wir
die Fragen unserer Kinder und jungen Leute nicht beantworten, dann holen sie sich die
Antworten woanders. Und ob uns das immer so gut gefällt, das möchte ich sehr bezweifeln.
Es gibt Kinder, die holen sich die Antwort auf ihre Fragen im Internet. Und da wird nicht
viel Gutes bei auskommen. Wir Älteren, Eltern, Großeltern und auch die Geschwister in den
Versammlungen, wir sind dafür verantwortlich, unseren Kindern die Fragen so zu beantworten,
dass sie biblisch fundiert beantwortet sind. Ja, Gehorsam. Das ist der neunte Punkt, den
wir lernen. Isaak gehorchte, ohne zu verstehen. Er tat es, wie ich nicht zweifle, weil er
seinen Vater liebte. Es gibt den Gehorsam eines Knechtes, der gehorcht und der nicht
unbedingt weiß, warum er jetzt das oder jenes tun soll. Es gibt den Gehorsam eines Sohnes,
das finden wir besonders bei dem Herrn Jesus, der hat den Vater geliebt und das getan, was
der Vater ihm geboten hatte. Er hatte Einsicht in die Gedanken. Je nach Kind und je nach
Situation wird das bei uns auch so sein. Wisst ihr, einem dreijährigen Kind, dem sage ich,
pack nicht auf die Herdplatte. Das muss das Kind nicht verstehen, es muss es auch nicht
ausprobieren, was das bedeutet. Es soll gehorchen lernen. Aber wenn ich einem Sechzehnjährigen
sage, bitte nicht mit einer ungläubigen Freundin ankommen, dann muss ich ihm das schon erklären,
warum. Das soll er verstehen, das muss er auch verstehen. Das ist nur mal so ein bisschen
zu zeigen, Gehorsam und Gehorsam, das ist schon ein Unterschied. Aber es ist wichtig
und jetzt möchte ich euch Kinder, euch junge Leute ansprechen, das ist ein eindeutiges
Gebot der Bibel, ihr Kinder gehorcht euren Eltern und es ist eine Aufforderung, ein Gebot
mit einer Zusage Gottes. Könnt ihr mir Feserbrief nachlesen. Gehorsam ist etwas Verpflichtendes
und denkt nicht, wenn ihr erwachsen wäret, müsstet ihr nicht mehr gehorchen. Gehorsam
ist eine Lektion fürs ganze Leben. Ich weiß nicht, wer hier der Älteste ist, Christoph,
du wahrscheinlich, ich kann es nicht genau sagen, aber wenn du dich in dein Auto setzt
und nach Hause fährst, dann bist du der Straßenverkehrsordnung unterworfen und musst das tun, was da auf
den Schildern steht. Gehorsam ist eine Lektion fürs ganze Leben und je früher wir sie lernen,
umso besser. Ich komme zum letzten Punkt. Abraham hat Gott den ersten Platz gegeben.
Er hätte seinen Sohn geopfert und das hat Isaak gesehen. Abraham gab dem Herrn Jesus
den ersten Platz und das ist vielleicht nächst im Vorbild, das war der erste Punkt, der wichtigste
Punkt, dass Kinder merken, es gibt im Leben meiner Eltern etwas, das ist das Wichtigste
und das ist der Herr. Ich ermahne euch nun, Brüder, schreibt Paulus, durch die Erbarmung
Gottes eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer,
was euer vernünftiger Dienst ist. Das hat Isaak gelernt. Ich aber und mein Haus, wir
wollen dem Herrn dienen, das hat Isaak auch gelernt. Eltern und ältere Geschwister erleben
das vor und sind, und damit sind wir wieder beim ersten Punkt, ein Beispiel für Kinder
und für junge Leute. Eine Fülle von Lektionen, die wir auch heute Nachmittag nochmal gehört
haben. Ihr habt gemerkt, wir haben einiges nur streifen können. Das Thema ist einfach zu ausgiebig.
Familie Gottes im Licht der Bibel, das war das Thema, das wir miteinander behandelt haben.
Wir haben gesehen, was es bedeutet, einen Vater im Himmel zu haben, Kinder Gottes und
Söhne Gottes zu sein. Wir haben ein wenig gesehen, was es bedeutet, dass wir untereinander
als Geschwister horizontal miteinander verbunden sind und wir haben jetzt gesehen, was das
bedeutet, als Ältere und Jüngere miteinander zu leben. Familie ist eine tolle Einrichtung,
ist eine tolle Erfindung von Gott. Es lohnt sich, in jeder dieser drei Beziehungen, die
wir betrachtet haben, dieses Leben als Familie wirklich mit Leben auch zu erfüllen, zu unserem
eigenen Nutzen und Segen. Ich danke euch für eure Geduld. …