Die Erlösung
ID
fu003
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:39:25
Anzahl
3
Bibelstellen
Drei Vorträge zu dem Thema "Erlösung" aus der Sicht der Bibel.
Beschreibung
Die Erlösungsgeschichte des Gläubigen anhand von markanten Vorbildern im Alten Testament erklärt.
Automatisches Transkript:
…
Ja, ich begrüße euch und sie auch alle ganz herzlich zu dieser kleinen Vortragsreihe,
wenn der Herr das so will, an drei Abenden, an denen wir gewissermaßen das Volk Israel
begleiten möchten auf ihrem Weg der Befreiung aus dem Land Ägypten heraus
bis hinein in das verheißene Land Kanaan.
Und wie schon angekündigt in der Einladung, möchten wir aus dieser langen Geschichte
und detailreichen Geschichte drei wesentliche markante Punkte herausgreifen.
Das Passar, der Zug durch das Rote Meer und der Zug durch den Jordan
und immer in Verbindung des Alten mit dem Neuen Testament sehen,
dass diese drei markanten Begebenheiten Bilder sind,
Vorbilder, Vorausbilder auf das Werk des Herrn Jesus, das er am Kreuz vollbracht hat.
Und zwar, das ist eigentlich der Hauptaspekt dieses Werkes, wenn wir uns so damit beschäftigen,
dieses Werk als für uns Menschen geschehen, weil Gott uns Menschen befreien und erlösen
und uns letzten Endes für sich haben wollte.
Heute Abend ist unser Thema das Passar und dazu lesen wir einen Teil des Kapitels 12
aus dem zweiten Buch Mose zusammen.
Wir lesen aus dem zweiten Buch Mose, Kapitel 12, Abvers 1.
Und der Herr redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach,
Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein,
er soll euch der erste sein von den Monaten des Jahres.
Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprecht, am zehnten dieses Monats,
da nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus.
Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist für ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar,
der Nächste an seinem Haus, nach der Zahl der Seelen.
Jeden sollt ihr nach dem Maß seines Essens rechnen auf das Lamm.
Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig.
Von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen.
Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis zum vierzehnten Tag dieses Monats.
Und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden.
Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Pfosten und an den Türsturz tun,
an den Häusern, in denen sie es essen.
Und sie sollen in dieser Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer und ungesäuertes Brot,
mit bitteren Kräutern sollen sie es essen.
Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten,
seinen Kopf samt seinen Beinen und samt seinem Eingeweide.
Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen.
Und was davon bis zum Morgen übrig bleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen.
Und so sollt ihr es essen, eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand.
Und ihr sollt es essen in Eile.
Es ist das Passat des Herrn.
Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen
und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen, vom Menschen bis zum Vieh.
Und ich werde gerecht üben an allen Göttern Ägyptens, ich der Herr.
Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid.
Und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen.
Und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.
Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn als Fest dem Herrn feiern.
Als ewige Satzung bei euren Geschlechtern sollt ihr ihn feiern.
Soweit wollen wir für heute Abend das Wort Gottes lesen.
Gott tut zu Anfang dieses Kapitels etwas höchst Interessantes.
Das haben wir in den Versen 1 und besonders 2 gelesen,
dass Gott gewissermaßen den Kalender, den die Israeliten an der Wand hängen hatten,
den Kalender ihres normalen Jahresablaufes mittendrin abschneidet
und sagt, jetzt fängt mitten im Jahr ein neues Jahr an.
Wir fangen jetzt neu an zu zählen.
Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein.
Er soll euch der erste sein von den Monaten des Jahres.
Eine interessante Maßnahme Gottes für Israel, die wir aber ohne weiteres und gut verstehen,
wenn wir diese Geschichte eben nicht isoliert nur im Alten Testament betrachten,
sondern wenn wir die, das kann man ohne weiteres sagen, die wahre, eigentliche Bedeutung aus dem Neuen Testament entnehmen.
Ich denke, wir kennen alle diese Verse aus 1. Korinther 5,
wo wir einen ganz eindeutigen Hinweis bekommen,
was wir unter diesem Passa Lam und dem Passa Fest zu verstehen haben.
Wo Paulus schreibt, dass unser Passa Christus geschlachtet worden ist.
Das heißt, was wir hier vor uns haben, ist der Herr Jesus.
Ist der Herr Jesus, diese einzigartige Person in Verbindung mit dem Werk,
das er am Kreuz vollbracht hat, in Verbindung mit seinem geschlachtet werden.
Und da haben wir hier gleich am Anfang dieses Kapitels den sehr einfachen und sehr grundlegenden Gedanken,
dass das Leben eines Menschen erst mit Jesus anfängt.
Dass alles, was vorher gewesen ist, gewissermaßen keinen Wert hat.
Nicht nur gewissermaßen, sondern es hat definitiv in Gottes Augen keinen Wert.
Gott fängt erst dann an, unser Leben zu zählen, in dem Augenblick,
wo wir diese Verbindung aufnehmen mit dem Lam Gottes, mit dem Herrn Jesus.
Das ist die ganz einfache Bedeutung dessen, dass Gott den Kalender abschneidet und neu anfängt zu zählen.
Das wirkliche Leben von uns allen, ich hoffe, das hat schon angefangen bei jedem von uns.
Das hat angefangen in dem Augenblick, wo wir das Blut des Passalames,
das Blut des Herrn Jesus auf uns, auf unseren sündigen Zustand angewandt haben
und wo wir dadurch befreit wurden von dem Gericht Gottes, das wir wegen unserer Sünde verdient hatten.
Wenn wir dann eine kleine Struktur dieser verlesenen Verse machen wollen, ganz einfach,
dann haben wir ab Vers 3 bis Vers 6, ich sage das mal in Anführungsstrichen, die Person des Lammes,
weil es eben in erster Linie, in der wahren Bedeutung, nicht um ein Tier geht,
sondern um unseren Herrn, der unser Heiland geworden ist.
Die Person des Lammes, Vers 3 bis Vers 6.
Dann haben wir Vers 7 und Vers 12 und 13, die Anwendung des Blutes des Passalames
und dazwischen eingeschoben in den Versen 8 bis 11, das Essen der Israeliten von dem Fleisch des Passalames.
Das ist also der Ablauf der Gedanken, den wir in diesen Versen haben.
In den Versen 3 bis 6 haben wir eine Beschreibung des Lammes, das die Israeliten schlachten mussten,
dessen Blut sie an ihre Türpfosten streichen und dessen Fleisch sie essen mussten.
Eine Beschreibung, die uns nicht viel sagen würde, wenn wir nicht im Hintergrund
dieses Schafes oder dieser Ziege den Herrn Jesus sehen würden.
Eine Beschreibung, die aber gerade deswegen für jeden Gläubigen von großer Schönheit ist.
In Vers 3 beauftragt Gott Mose, den Israeliten zu sagen,
am zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus.
Das ist sehr entscheidend, dass nicht nur in diesem Vers, sondern in diesem ganzen Kapitel
und in der ganzen Heiligen Schrift immer die Rede ist von einem Lamm.
In der Realität waren das natürlich, ich weiß nicht wie viele, vielleicht tausende von Lämmern,
die an diesem Tag geschlachtet wurden.
Aber Gott sah ein einziges Lamm.
Es gibt nur ein Lamm, durch das wir Menschen vom Gericht Gottes befreit werden können.
Und das ist das Lamm Gottes, auf das niemand deutlicher hinweist als der Apostel Johannes.
Und zwar sowohl in seinem Evangelium, wie auch hinterher in der Offenbarung.
Das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt.
Dieses Lamm musste am zehnten dieses jetzt ersten Monats des neuen Jahres,
der neuen Zählung genommen werden.
Es musste herausgenommen werden aus der Herde, die jeder Israelit ganz selbstverständlich zu Hause hatte.
Und das ist ein Gedanke, den wir im Neuen Testament wiederfinden,
wenn wir das gerade mal aufschlagen wollen, in den bekannten Versen in 1. Petrus 1,
wo wir ebenfalls Zeitangaben haben.
1. Petrus 1, Vers 18, ab da ist die Rede von unserer Erlösungsgeschichte,
dass wir erlöst worden sind, Vers 19, mit dem kostbaren Blut Christi,
als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken, der zwar zuvor erkannt ist,
vor Grundlegung der Welt.
Das ist gewissermaßen der zehnte Tag oder dessen eigentliche geistliche Bedeutung.
Das redet von der Zeit, ja, als eigentlich noch keine Zeit da war.
Es gab keine Uhren, es gab keinen, der die Zeit gemessen hätte.
Das war die Ewigkeit vor der Zeit.
Als nur Gott da war.
Er hat sein Lamm zuvor erkannt.
Es gibt eine ganze Reihe von Bibelstellen im Neuen Testament,
die dieses kurze Wort zuvor gebrauchen,
und wo es hinweist auf die Ewigkeit vor der Zeit, vor der Schöpfung.
Hier haben wir etwas von den Dingen, die damals geschahen.
Dass Gott seinen Sohn als sein Lamm erkannte vor Grundlegung der Welt.
Und dann hat, wir wissen nicht wie lange, es gibt keine Zeitangabe,
dann hat Gott selbst und Gott alleine dieses Lamm vor Augen gehabt.
Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der Heilige Geist,
sie waren von Ewigkeit her da.
Der Vater sah den Sohn und wusste, dass einmal der Tag kommen würde,
von dem wir dann in unserem Kapitel im sechsten Vers gelesen haben,
nämlich der vierzehnte Tag dieses Monats.
Dass einmal die Zeit kommen würde, wo dieses Lamm nicht nur zuvor erkannt sein würde,
sondern wo es dann geschlachtet werden würde.
Und davon redet dann der nächste Vers in 1. Petrus 1, nein, das Ende von Vers 20,
dass er offenbart worden ist, am Ende der Zeiten, um euretwillen.
Das ist ein sehr schöner Gedanke hier, dass alles, was wir hier vor uns haben,
um unseretwillen geschehen ist.
Dass das eine direkte Beziehung zu uns hier und zu uns heute hat.
Gott hat den Herrn Jesus zuvor erkannt, weil ein Lamm nötig war,
um uns von unseren Sünden zu reinigen durch sein Blut
und um uns dadurch von dem gerechten Gericht Gottes zu befreien.
Der zehnte Tag in der, in Anführungsstrichen, vergangenen Ewigkeit,
als Gott sein Lamm zuvor erkannt hat.
Der vierzehnte Tag, ja, vier Tage Differenz.
Man kann es vielleicht verbinden mit den 4000 Jahren Menschheitsgeschichte,
die seit der Schöpfung vergangen waren, bis der Herr Jesus auf die Erde kam,
bis dieses Lamm Gottes offenbart wurde, das heißt, öffentlich auftrat
und er dann am Kreuz dieses Werk vollbrachte.
In Vers 5 haben wir eine nähere Beschreibung des Lammes.
Es sollte ein Lamm ohne Fehl sein.
In der Geschichte des Passerlammes haben wir den großen Gedanken,
dass dieses Lamm sterben musste, ich habe das schon gesagt,
wegen der Sünde des Volkes, wegen der Sünde in Ägypten,
um bestimmte Menschen, die das Blut anwenden würden,
auf ihre Häuser und damit auf ihre Herzen zu verschonen von dem Gericht Gottes.
Dazu war ein Lamm ohne Fehl nötig.
Dazu war es erforderlich, dass einer starb, dass einer das Gericht trug,
der keinen Fehler hatte, im Gegensatz zu allen Menschen,
definitiv allen Menschen, die sich in Ägypten aufhielten.
Für uns der Herr Jesus, der einzige Mensch, der ohne Fehl,
und da fügt natürlich das Neue Testament hinzu, ohne Fehl und ohne Flecken war,
ohne Fehl, das heißt ohne substanzielle Mängel,
und ohne Flecken, das heißt auch ohne optische Mängel.
Der Herr Jesus erfüllt die Vorbilder des Alten Testamentes nicht nur,
sondern er alleine ist vollkommen.
Das haben wir oft, dass die Wirklichkeit im Neuen Testament hinausgeht,
weit hinausgeht, über das, was im Alten Testament vorbildlich angekündigt werden konnte.
Der Herr Jesus war der einzige Mensch, der ohne Sünde war,
und der deshalb imstande war, das Problem unserer Sünde zu lösen.
Das ist eine ganz klare Sache.
Jemand, der selbst gesündigt hat, hat selbst Strafe verdient.
Der kann die Strafe nicht für einen anderen auf sich nehmen.
Es musste einer kommen, der die Strafe auf sich nehmen konnte,
weil er selbst sie nicht verdient hatte.
Der Herr Jesus, das Lamm ohne Fehl und ohne Flecken.
Es sollte ein Männliches sein, das redet von Kraft.
Der Herr Jesus ist nicht willenlos hingeschlachtet worden,
sondern er hat gesagt, siehe, ich komme, um deinen Willen, O Gott, zu tun.
Es sollte einjährig sein, ich bin kein großer Experte für Schafe,
aber ich habe mir sagen lassen, dass ein Lamm im Alter von einem Jahr
das beste, das zarteste Fleisch hat.
Das sehen wir bei dem Herrn Jesus auch, dass er ein Mensch war
mit einer gewissen Zartheit, mit zarten Empfindungen,
dass er wohl Kraft hatte, innere Kraft, mit der er seinen Weg ging,
dass er aber auch zugleich ein zartes Inneres hatte.
Ein Gewissen, das bei ihm nicht durch die Sünde abgebrüht war,
wie das in stärkerem oder schwächerem Maß bei uns allen der Fall ist.
Er hatte ein Herz, das nicht durch die Sünde beeinflusst war,
sondern ein absolut zartes Empfinden.
Das sehen wir immer, wenn der Herr Jesus mit Menschen zu tun hat,
aber auch in der Art und Weise, wie er mit seinem Vater im Himmel Gemeinschaft hat.
Ein Mensch mit vollkommenen Empfindungen.
Und dann haben wir eine Anweisung, die wir interessanterweise oft überlesen.
Es konnte nämlich ein Lamm von den Schafen oder von den Ziegen sein.
Wir denken gemeinhin, wenn von einem Lamm die Rede ist,
an einen Lamm von den Schafen.
Das finden die Kinder schon süß, so ein kleines Lamm.
Das war aber nur die eine Möglichkeit.
Es konnte von den Schafen oder von den Ziegen sein.
Und beides hat seine Bedeutung.
Gott nimmt ja hier, das wird uns auch die drei Tage begleiten,
Bilder aus der Natur, sichtbare Dinge,
um uns unsichtbare geistliche Wahrheiten zu vermitteln.
In diesem Fall nimmt Gott einfach die bekannten Eigenschaften dieser beiden Tiere,
Schafe oder Ziegen.
Wir haben jetzt in unserer Gesellschaft kaum noch so eine direkte Beziehung zu diesen Tieren.
Aber so viel wissen wir schon noch, dass ein Schaf einen Hirten braucht.
Dass ein Schaf ein relativ unselbstständiges Tier ist,
ein schutzbedürftiges Tier,
auch eins, das Schutz und das Leitung und Autorität über sich akzeptiert.
Ein Schaf ist ein Herdentier.
Ein Schaf im Allgemeinen lässt sich leiten.
Und das ist hier für uns ein Hinweis darauf,
dass der Herr Jesus als Mensch, als er seinen Weg über die Erde ging,
sich dem Willen Gottes unterworfen hat.
Dass er die Autorität seines Vaters im Himmel vollkommen akzeptierte,
dass er den Willen seines Vaters vollkommen erfüllte.
Das war sein höchstes Ziel im Leben, dass er in den Dingen seines Vaters war.
Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?
Oder bei der Hochzeit zu Kana, da tadelte seine Mutter mit dem Hinweis darauf,
dass seine Stunde noch nicht gekommen war.
Die Stunde, wo der Vater ihn handeln hieß.
Der Herr Jesus hat sich vollkommen dem Willen seines Vaters unterworfen.
Aber die andere Seite ist genauso wahr, dass der Herr Jesus auch das Vorbild der Ziege erfüllt.
Eine Ziege ist fast sprichwörtlich bekannt für ihren Eigenwillen,
für ihre Selbstständigkeit, dafür, dass sie ganz gut mal eine Strecke weit alleine klarkommt,
dass sie sich ihren Weg selbst suchen kann.
Wird anderswo auch, wenn es um uns geht, als ein Sinnbild für Eigenwillen benutzt.
Das ist ja die Art und Weise, wie unser Wille sich oft bei uns auswirkt,
dass er sich dem Willen Gottes widersetzt,
dass wir uns verirren, indem wir unseren eigenen Wegen nachgehen.
Der Herr Jesus hatte auch einen eigenen Willen, aber es war niemals Eigenwille im negativen Sinne bei ihm.
Der Herr Jesus hatte einen Willen.
Das sehen wir auch sehr deutlich in den Evangelien.
Wenn wir denken an Johannes 10, bekannte Verse,
wo wir diese beiden Seiten eigentlich ganz direkt zusammenfinden.
Johannes 10, Vers 17.
Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wiedernehme.
Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst.
Und es lohnt sich an dieser Stelle mal auf die Anmerkung zu achten in der Elberfelder Übersetzung.
Dieses sein Leben lassen kann man auch übersetzen mit sein Leben hinlegen, darlegen.
Das ist diese Aktivität des Willens des Herrn Jesus,
dass er so seinen Weg gegangen ist, geradeaus in einer festen Überzeugung in Bezug auf den Willen Gottes
und dass er willentlich sein Leben für uns verlorene und sündige Menschen hingelegt hat,
hingelegt, dargelegt auf den Altar, zu dem sein Kreuz wurde, als er daran hing.
Ich lese diesen Vers Johannes 10, Vers 18 noch weiter.
Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen.
Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.
Gewalt einerseits, Gebot andererseits.
Gewalt, der Charakter der Ziege im Leben und im Opfer des Herrn Jesus
und das Gebot des Vaters, das der Herr akzeptierte und erfüllte.
Das ist der Charakter des Schafes.
Man kann auch noch einen anderen Gedanken mit diesem Schaf und der Ziege verbinden,
dass wir nämlich in dem Schaf die Fähigkeit zum Opfer
und in der Ziege die Bereitschaft zum Opfer sehen.
Es ist interessant, dass wir im Alten wie im Neuen Testament jeweils einen Mann finden,
einen Gläubigen, der die Bereitschaft hatte, sich selbst zum Opfer für andere,
nämlich für Israel zu geben.
Das ist im Alten Testament Mose, der zu Gott einmal sagt,
lösche mich doch aus deinem Buch zugunsten Israels.
Und im Neuen Testament ist das Paulus, der sagt,
er hätte gewünscht durch einen Fluch von Christus entfernt zu sein
für seine Brüder, dem Fleischnacht, das heißt für die Juden.
Das waren zwei Menschen, die aus reinem Herzen heraus bereit waren zum Opfer,
aber die nicht fähig dazu waren, weil sie eben kein Lamm ohne Fehl waren,
sondern weil sie Menschen mit Sünde waren, wie jeder von uns.
Zwei Menschen, die sich Gott zum Opfer anboten,
aber er konnte diese Opfer nicht annehmen, weil sie eben selbst Sünder waren,
im Gegensatz zu dem Mann Jesus.
Er war bereit, Charakter der Ziege,
und er war fähig, das Opfer für uns zu werden,
das Gott fordern musste, der Charakter des Schafes.
Und dieses Lamm von den Schafen oder von den Ziegen,
das sollten die Israeliten in Verwahrung haben bis zum 14. Tag dieses Monats.
In Verwahrung haben, herausgenommen aus der Herde, vor den Augen der Familie.
Vier Tage lang sahen sie das Tier.
Und immer in der Gewissheit, es dauert nicht mehr lange,
dann muss dieses Tier sterben.
Es muss für uns sterben.
Prophetisch gesehen war es während dieser Zeit,
war der Herr Jesus während dieser Zeit nur vor den Augen Gottes.
Kein Mensch kannte den Herrn Jesus als das Lamm Gottes,
bis er auf die Erde kam und erst recht,
bis er als das Lamm Gottes am Kreuz starb.
Aber für uns haben wir hier den praktischen Gedanken,
dass Gott gerne möchte, dass sein Lamm für uns, ich sag mal, Profil gewinnt.
Dass wir mit ihm beschäftigt sind, dass wir ihn vor Augen haben
in dieser ganzen langen Zeit, in der nur Gott ihn gesehen hat.
Wir dürfen etwas darüber wissen, dass der Herr Jesus
im Herzen und vor den Augen Gottes war,
lange bevor irgendein Mensch geschaffen oder geboren wurde.
Und dann, Vers 6, zweite Hälfte,
sollte die ganze Versammlung der Gemeinde Israel
es schlachten zwischen den zwei Abenden.
Das war das Ende dieses Lebens des Lammes.
Der Tod. Der Tod durch geschlachtet werden.
Nicht durch Altersschwäche, nicht durch einen Unfall,
sondern es musste definitiv geschlachtet werden.
Das heißt, der Tod durch gezielte Gewalteinwirkung.
Der Tod in einer harten Weise. Der Tod in Form eines Opfers.
Und daran eigentlich schließt sich das an,
was getan werden musste mit diesem geschlachteten Lamm
und was dann seine Wirkung damals auf Israel
und heute auf uns entfaltet.
Wir haben diese beiden großen Gedanken,
ich habe das schon erwähnt am Anfang,
dass zwei Dinge geschehen mussten, Vers 7, 12 und 13,
dass das Blut dieses Lammes an die Türpfosten
und an den Türsturz gestrichen werden musste
und zweitens, dass die Israeliten Vers 8 bis 11
von dem Fleisch dieses Lammes essen sollten.
Und beide Handlungen haben eine ganz bestimmte
und in Gottes Wort klar festgelegte geistliche Bedeutung für uns.
Vers 7, sie sollen von dem Blut nehmen
und es an die beiden Pfosten und an den Türsturz tun,
an den Häusern, in denen sie es essen.
Vers 12, ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen
und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen und so weiter.
Ich weise mal darauf hin, dass wenn Gott hier von seinem Gericht redet,
das war ja das Gericht über die Erstgeburt,
dann redet er aber hier nicht von den Ägyptern als Volk,
sondern, ich glaube dreimal wird das gesagt,
ja in Vers 12 haben wir das zweimal und in Vers 13 noch einmal,
er würde das Land Ägypten schlagen.
Es ist wichtig, das hier zu beachten,
dass Gott nicht die Ägypter als Volk sieht,
sondern das Land Ägypten.
Das heißt, alle Bewohner dieses Landes,
das schließt nämlich die Israeliten ein.
Sonst hätten wir ein Problem mit der vorbildlichen Bedeutung.
Aber Gott achtet sehr genau darauf, wie er sich ausdrückt.
Das Gericht kam über das Land Ägypten.
Das heißt, die Israeliten an sich als Menschen betrachtet
hatten das Gericht gerade so gut verdient wie die Ägypter auch.
Und vor diesem Gericht,
das die Folge, die verdiente Folge der Sünde war,
vor diesem Gericht wurden sie geschützt,
wurden die Israeliten geschützt durch das Blut des Lammers.
Sie sollen von dem Blut nehmen
und es an die beiden Pfosten und an den Türsturz tun.
Die beiden Pfosten seitlich und den Türsturz,
früher stand ja das Wort Oberschwelle,
das ist eigentlich der Gedanke, Versicherung gebrochen,
das Wort gerne Rundumschutz.
Rundumschutz gegen das Gericht Gottes.
Draußen ging der Würgeengel vorbei.
Der Engel Jehovas, der Gericht ausübte,
schonungsloses Gericht.
Die einzigen, die er verschonte,
das waren diejenigen, die sich in einem Haus befanden,
an dessen Türpfosten und Türsturz das Blut gestrichen worden war.
Der Engel sah das Blut und ging vorüber.
Da sagt Gott ausdrücklich in Vers 13,
das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern,
worin ihr seid, und sehe ich das Blut,
so werde ich an euch vorübergehen.
Jeder, der sich in einem solchen Haus befand,
das heißt übertragener auf uns,
jeder, der heutzutage das Blut des Lammes Gottes,
des Herrn Jesus auf sein Haus, auf sein Leben,
auf sein Herz anwendet,
der akzeptiert, dass ein Lamm sterben musste für ihn,
an dem geht Gott in seinem Gericht vorbei.
Und dieses Wort in Vers 13, an euch vorübergehen,
das hat dieser Sache seinen Namen gegeben.
Passar bedeutet nichts anderes als vorübergehen.
Diejenigen von euch, die Englisch können,
die kennen vielleicht den englischen Begriff.
Die Engländer sagen Passover zu dem Passar.
Das ist genau das Wort, Passover.
Das heißt vorübergehen.
Gott geht vorüber.
Wir Menschen sind von Natur aus unter dem Gericht Gottes.
Das wird zum Beispiel im letzten Vers von Johannes 3
einmal sehr deutlich ausgedrückt,
dass jeder, der nicht glaubt,
dass der Zorn Gottes auf ihm nicht auf ihn kommt,
sondern auf ihm bleibt.
Wir sind unter dem Zorn Gottes dadurch,
dass wir alle Sünder sind.
Die einzige Möglichkeit, diesem Gericht zu entfliehen,
besteht darin, das Blut des Passar Lammes auf uns anzuwenden.
Wir streichen es nicht, kein materielles Blut,
an materielle Türpfosten,
sondern wir haben es auf uns angewandt.
Ich formuliere das mal in der Vergangenheit,
weil ich hoffe, dass jeder von uns das getan hat.
Wir haben dieses Blut angewandt in dem Augenblick,
als wir erkannten, ich bin ein Sünder.
Ich habe das Gericht Gottes verdient.
Und nur der Herr Jesus kann mich davon retten.
Das ist ein sehr einfacher Gedanke.
Den kann ein Kind verstehen.
Ich habe mich als Kind bekehrt schon.
Und das ist die Botschaft,
die in jeder Sonntagsschule den Kindern nahegebracht wird.
In jeder Kinderstunde.
Dass wir Böses getan haben.
Dass wir dadurch Sünder sind.
Dass Gott Sünde nicht ertragen kann.
Dass er uns dafür verurteilen muss.
Dass man mit Sünde nicht in den Himmel kommen kann,
sondern verloren geht und in die Hölle kommt.
Und dass die einzige Möglichkeit,
von Sünden reingewaschen zu werden,
darin besteht, dass das Blut Jesus reinwäscht von aller Sünde.
Das Blut soll euch zum Zeichen sein
an den Häusern, worin ihr seid.
Und sehe ich das Blut,
so werde ich an euch vorübergehen.
Da sagt Gott zwei Dinge.
Und wir erkennen den Unterschied,
wenn wir mal betonen,
das Blut soll euch zum Zeichen sein.
Und sehe ich das Blut.
Wir haben einmal die Seite der Israeliten hier
und zum anderen die Seite Gottes.
Gott wollte gerne,
dass die Israeliten in ihren Häusern
sich dessen bewusst waren, dass das Blut draußen war.
Rein menschlich gesprochen konnten sie das
mit Sicherheit sowieso nicht vergessen.
Aber es sollte ihnen zu einem Zeichen sein.
Übrigens nicht nur in diesem Augenblick,
sondern das sollte es in der Erinnerung,
im Gedächtnis bleiben.
Das Blut soll euch zum Zeichen sein.
Aber ihre Sicherheit lag darin,
dass Gott sagt, sehe ich das Blut,
so werde ich an euch vorübergehen.
Sehe ich das Blut.
Er sagt nicht,
sehe ich eure innere Haltung dabei,
sehe ich euer Verhalten,
sehe ich euren Charakter,
sondern sehe ich das Blut.
Das ist der Gedanke der Sicherheit unseres Heils.
Diese Sicherheit beruht darauf,
dass Gott das Blut sieht.
Dieses Blut des Herrn Jesus
ist ja vor 2000 Jahren geflossen am Kreuz.
Da war keiner von uns dabei.
Da war noch nicht mal einer von uns überhaupt geboren.
Ein Ereignis, das längst vor uns geschehen ist,
ist ein wichtiger Gedanke,
auch im Blick auf die nächsten Abende,
dass wir hier das Werk vom Kreuz vor uns haben,
als etwas, das längst vor uns
und außerhalb von uns geschehen ist.
Es gibt auch ein Werk Gottes in uns,
in uns als Erlösten,
das er durch den Heiligen Geist tut.
Es gibt auch ein Werk,
das er durch uns tun möchte,
wenn wir an das Werk des Herrn denken,
in dem wir eifrig sein sollten.
Aber hier haben wir das Werk Gottes
für uns, außerhalb von uns geschehen,
längst vor unserer Zeit.
Ein Werk, für das wir gar nichts tun konnten.
Das steckt hier hinter dieser Aussage
sehe ich das Blut.
Gott sieht es.
Wie wir uns daran erinnern,
das schwankt sehr.
Wir haben viel zu wenig davon verstanden,
werden auf der Erde
auch nicht allzu viel davon verstehen.
Mit Sicherheit werden wir das Blut des Herrn Jesus
im Himmel viel besser wertschätzen.
Aber unsere Sicherheit beruht darin,
dass Gott sagt, ich sehe das Blut.
Und dann haben wir eine ganz klare Zusage,
so werde ich an euch vorübergehen.
Da ist kein Wenn.
Er sieht das Blut
und er geht an uns vorüber.
Das heißt, wir haben mit Gott als Richter
nichts zu tun.
Wer mein Wort hört
und glaubt dem, der mich gesandt hat,
der hat ewiges Leben
und kommt nicht in das Gericht,
sondern er ist aus dem Tod
in das Leben übergegangen.
Das ist die Sicherheit.
Aber Gott wollte eben doch,
dass sein Volk
sich daran erinnerte
und sich dessen bewusst war,
dass dieses Blut eben
vor seinen Augen da war.
Das ist die erste Hälfte dieses Verses.
Das Blut soll euch zum Zeichen sein.
Das ist die Seite der Gewissheit.
Im Deutschen haben wir ein kleines Problem
mit Gewissheit und Sicherheit,
weil wir die Begriffe oft nicht sauber trennen.
Wir sagen oft, ich bin mir sicher.
Korrekt wäre es zu sagen, ich bin gewiss.
Sicher, mal rein von der Definition her,
sicher ist eine Sache
und gewiss bin ich mir der Sache.
Ewig fest steht unser Heil in dir.
Das singen wir in einem Lied manchmal.
Das ist die Seite der Sicherheit,
dass unser Heil beruht
auf dem vollbrachten Werk,
auf dem vergossenen Blut des Herrn Jesus
am Kreuz.
Gott sieht es.
Unser Heil ist sicher.
Aber Gott möchte natürlich auch,
dass wir das wissen,
dass wir uns darüber freuen können,
dass wir uns richtig verstanden
darauf ausruhen,
dass wir darin Frieden finden,
dass wir mit einem Wort
Heilsgewissheit haben.
Im Englischen kann man oft sehr viel kürzer formulieren
als im Deutschen.
Da gibt es einen schönen kurzen Satz,
der lautet
Christ's blood makes us safe.
God's word makes us sure.
Das heißt auf Deutsch,
das Blut Christi gibt Sicherheit.
Gottes Wort gibt uns Gewissheit.
Deswegen ist es so wichtig,
dass wir auch ganz handfeste Stillen
aus Gottes Wort kennen,
um sie uns bei Bedarf
auch ins Gedächtnis rufen zu können,
die davon reden,
dass wir ewiges Leben haben.
Es ist sehr interessant in dieser Hinsicht
das Ende des Johannesevangeliums
und das Ende des ersten
Johannesbriefes zu vergleichen.
Vielleicht darf ich das doch mal eben kurz lesen,
weil das recht aufschlussreich ist.
In Johannes 20,
ja,
Johannes 20 lautet der letzte Vers.
Diese aber, das heißt die Zeichen
im Johannesevangelium,
sind geschrieben,
damit ihr glaubt,
dass Jesus der Christus ist,
der Sohn Gottes,
und damit ihr glaubend Leben habt
in seinem Namen.
Das heißt, wer die Botschaft
des Evangeliums annimmt,
wer sie glaubt,
der hat ewiges Leben.
Dazu dient das Johannesevangelium.
Aber dann schreibt derselbe Schreiber
am Ende seines ersten Briefes,
in 1. Johannes 5,
Vers 13,
weshalb er diesen Brief geschrieben hat,
natürlich die Absicht des Heiligen Geistes,
dies habe ich euch geschrieben,
damit ihr wisst,
dass ihr ewiges Leben habt.
Da geht es einen Schritt weiter.
Nicht nur glauben und Leben haben,
sondern auch wissen, dass man es hat.
Es gibt viele Menschen,
die haben ewiges Leben
und die wissen es nicht.
Oder sie haben keine Gewissheit darüber.
Manchmal freuen sie sich darüber
und dann kommen wieder Versuchungen
von Seiten der Welt,
Versuchungen von Seiten Satans,
die eigene Schwachheit kommt dazu
und dann ist es mit dem Wissen
schon wieder nicht mehr so weit her.
Dies habe ich euch geschrieben,
damit ihr wisst,
dass ihr ewiges Leben habt,
die ihr glaubt.
Wir sehen also,
dass das Blut des Lammes,
des Pasha-Lammes,
das Blut des Herrn Jesus,
die Grundlage für die Sicherheit
und für den Frieden
damals der Israeliten,
heute für unsere Sicherheit,
für unsere Gewissheit
und damit für unseren Frieden bildet.
Und es wird keine Plage zum Verderben
unter euch sein,
wenn ich das Land Ägypten schlage.
Das heißt, das Gericht,
was Gott einmal endgültig
über diese Welt bringen wird,
Ägypten ist ein Bild der Welt
in dem Charakter dessen,
was der ungläubige Mensch
aus dieser Welt gemacht hat.
Und wenn das Gericht kommt,
eh noch die Gerichte toben,
werden wir zu dir erhoben.
Das ist die Aussage eines Gläubigen,
der den Punkt verstanden hat.
Ich erwähne nur mal am Rande,
dass Gott sagt,
es wird keine Plage zum Verderben
unter euch sein.
Es kann sein,
dass Gott eine Plage zur Erziehung,
zur Züchtigung seines Volkes schickt,
aber definitiv keine Plage zum Verderben.
Das Zweite, was die Israeliten tun mussten,
haben wir in den Versen 8 bis 11 gelesen.
Und sie sollen in dieser Nacht
das Fleisch essen.
Jetzt schon mal der Hinweis,
dass die Anwendung des Blutes
eine absolut einmalige Sache war.
Das haben sie nur hier
beim ersten Passafest getan.
Nur hier beim Auszug aus Ägypten.
Das heißt, bei ihrer Erlösungsgeschichte,
als Gott sie herausführte aus Ägypten
als Sinnbild der Welt.
Aber alle weiteren Passafeste,
wir werden noch sehen,
dass sie dieses Passafest
immer wieder feiern sollten
und es auch in der Zukunft
noch feiern werden.
Was sie hier nach
bei den Wiederholungen taten,
das war das, was jetzt in den Versen
8 bis 11 vor uns kommt.
Nämlich das Essen von dem Fleisch
des Passalammes.
Sie sollten also nicht nur geschützt werden
vor dem Gericht Gottes,
sondern Gott wollte ihnen auch etwas geben.
Etwas, das sie fortan
durch ihre ganze Geschichte,
sagen wir übertragen auf uns,
durch unser ganzes Glaubensleben hindurch
begleiten soll.
Sie sollen in dieser Nacht
das Fleisch essen,
gebraten am Feuer.
Dieses Feuer begegnet uns oft
in symbolischer Bedeutung in Gottes Wort,
im Alten wie im Neuen Testament
und es redet in aller Regel vom Gericht.
Von dem Gericht Gottes,
in das der Herr Jesus
als das Lamm Gottes für uns gegangen ist.
Von diesem Fleisch
sollten sie essen.
Das sollten sie zu sich nehmen.
Davon sollten sie sich ernähren.
Das würde ihnen Kraft
für den Weg geben,
der durch die Wüste hindurch
vor ihnen lag.
Das ist genau der Gedanke,
auch in vorbildlicher Weise hier.
Dass Gott möchte,
dass wir uns von seinem Sohn ernähren.
Dass er als
vollkommener Mensch,
als das Fleisch des Lamm,
vor uns steht.
Dass wir ihn betrachten.
Dass wir ihn geistlicherweise zu uns nehmen,
indem wir von ihm lesen,
in Gottes Wort.
Uns über ihn unterhalten,
wenn wir uns als Gläubige treffen.
Über ihn nachdenken.
In dieser Weise essen wir
von dem Fleisch des Lammes,
gebraten am Feuer.
Dass wir nie vergessen,
dass es nur Nahrung für uns
werden konnte, dadurch,
dass er durch das Gericht Gottes
hindurch gegangen ist.
Das Fleisch,
gebraten am Feuer
und
ungesäuertes Brot.
Ein Gedanke, der
eigentlich noch
größere Bedeutung
erlangt, in dem Fest,
das ich unmittelbar anschloss,
an dieses Passafest,
ein Bild der ungesäuerten Brote.
Sie sollten
ungesäuertes
Brot essen.
Brot ist durchgängig,
ungesäuertes, Sauerteig,
vielmehr, Sauerteig,
ist in Gottes Wort durchgängig,
ohne jede Ausnahme,
ein Bild des Bösen,
ein Bild der Sünde.
Wir haben schon daran gedacht,
dass die Sünde in dem Herrn Jesus
überhaupt keinen Platz hatte.
Der erste Gedanke, den wir hier haben, ist,
sie sollten sich von ungesäuertem
Brot ernähren. Das heißt,
von dem Herrn Jesus als dem
vollkommenen Menschen, ihn betrachten,
wie sein Lebensweg
ohne jede Sünde war.
In erster Linie mal,
damit wir unsere Freude daran haben,
damit wir von ihm angezogen werden,
damit er groß wird
in unseren Augen.
Aber dann natürlich auch, damit er,
ich sag mal,
in Anführungsstrichen, abfärbt
auf uns. Damit wir
ein Leben führen, das ist dann
der Gedanke des
Festes der ungesäuerten Brote,
die folgenden sieben Tage,
damit auch wir ein Leben
führen in den Fußstapfen des
Herrn Jesus. Das heißt, damit so, wie
er vollkommen ungesäuert war,
ohne Sünde, damit
so auch wir einen Weg gehen
ohne Sünde.
Das heißt, dass wir von seiner
Einheit lernen
in dem Wissen, dass es bei uns
hier auf der Erde nie vollkommen sein wird.
Aber wir wollen ja wachsen im
Glaubensleben. Dafür
ist uns dieses Leben auch gegeben,
damit wir die Zeit
bis zum Kommen des Herrn noch nutzen,
um im Glauben
zu wachsen, um Fortschritte zu machen.
Und das heißt immer, dem Herrn Jesus
ähnlicher zu werden.
Mehr so zu werden
wie er.
Das ist überhaupt das höchste Ziel,
das Gott im Leben eines
Menschen hat. Dass er
in einem Menschen, in dir und
in mir, seinen Sohn
sehen kann. Dass wir
verwandelt werden, indem wir ihn
betrachten. Paulus schreibt das in 2.
Korinther 3, dass wir alle
mit aufgedecktem Angesicht die
Herrlichkeit des Herrn anschauen.
Und wenn wir das tun,
wir werden nicht aufgefordert,
irgendetwas krampfhaft zu tun in unserem
Leben, sondern dann werden
wir verwandelt werden. Das
wird so sein. Ich habe das Wort
abfärben gebraucht.
Dann wird der für
jeden Gläubigen anziehende Charakter
des Herrn Jesus einen
Reflex, eine Reflexion
in uns finden.
Wir werden angezogen werden von ihm.
Das wird in uns
den Wunsch wecken, ihm ähnlicher
zu werden. Und dann
werden wir verwandelt
werden.
Sie sollten ungesäuertes
Brot essen
und das sollten sie tun mit
bitteren Kräutern.
Es gibt in der
Christenheit eine Bewegung, die nennt sich die charismatische
Bewegung.
Die macht ein Riesengeschrei um Jesus
und um das Kreuz. Halleluja.
Aber hier sehen wir
in welcher Haltung wir an das Kreuz
denken sollten.
Natürlich mit Dankbarkeit,
mit Anbetung in unseren Herzen,
aber mit bitteren
Kräutern. Denn immerhin waren
wir es ja, die dem Herrn Jesus
diese Leiden eingebracht haben.
Immerhin waren
es ja unsere Sünden,
die
den Tod und die Leiden
des Passalamas, des
Lammes Gottes erforderlich machten.
Wenn wir nicht
in die Sünde gefallen wären, Adam und
Eva damals, wenn nicht jeder
von uns in seinem Leben
gesündigt hätte,
der Herr Jesus hätte ja
nicht leiden müssen.
Wir sind diejenigen,
die das Kreuz verschuldet haben.
Das ist ein Grund,
um uns in dieser Weise
an das Kreuz zu erinnern,
mit bitteren Kräutern.
In dem Gedanken
an unsere Schuld,
an unsere Sünde,
die Unreinheit unserer Sünde
und die Bitterkeit
dieses Kelches, den der
Herr Jesus deswegen,
aus diesem Grunde, durch uns
verursacht und veranlasst,
trinken musste.
Das sind die bitteren
Kräuter.
Ihr sollt nichts roh
davon essen.
Natürlicherweise kommt man nicht auf den Gedanken,
das Fleisch roh zu essen.
Aber es wird extra gesagt,
weil es erstaunlich viele Menschen gibt,
die versuchen, das Fleisch roh zu essen.
Geistlich betrachtet.
Das bedeutet,
lebendes Fleisch zu essen.
Das bedeutet, sich ernähren zu wollen
von einem lebenden
Christus.
Das heißt,
den Herrn Jesus als Vorbild
nehmen wollen, in seinem
vollkommenen Leben
und das Kreuz nicht auf sich
beziehen. Das Blut nicht
auf sein Leben anwenden.
Das ist diese Haltung von
ungezählten Christen, mit denen wir
jeden Tag zu tun haben. Die akzeptieren
alle und vertreten manchmal auch ganz
wortreich, dass Jesus ein guter
Mensch war.
Dass er ein tolles Leben
geführt hat. Ein vorbildliches Leben.
Kann man manchmal in der Zeitung lesen,
von solchen Leuten,
die Jesus als einen
vorbildlichen, guten Menschen hinstellen,
gut von ihm reden können
und
in gewissen Grenzen auch so sein wollen
wie er. Aber die nie auf den
Gedanken kommen, dass
bevor man das Leben des
Herrn Jesus auf sich anwenden und
sich davon ernähren kann, man
zuerst am Kreuz gewesen sein
muss. Dass der
Weg zu einem
Leben in den Fußstapfen des
Herrn Jesus zuerst über das
Kreuz von Golgatha führt.
Das ist der Gedanke, den wir hier haben in dieser
Anweisung. Ihr sollt nichts roh
davon essen.
Und das müssen wir manchmal auch
unseren Mitmenschen sagen,
wenn wir Unterhaltungen mit ihnen haben.
Man kriegt da manchmal
von christlichen Menschen Komplimente.
Sie sehen, dass wir
auch den Wunsch haben, ein christliches Leben
zu führen. Aber
das ist jetzt mal nicht so schwierig
für den natürlichen Menschen, sich
an der Seite mit einem
vorbildlichen, tollen
Menschen mit guten Grundsätzen
zu stellen und insofern
ein bisschen die Nähe zum Herrn Jesus zu suchen.
Aber vorher muss man am
Kreuz gewesen sein. Vorher muss man
akzeptieren, dass man
den Tod und das Gericht verdient hat.
Dass der Herr Jesus für mich
leiden und für mich sterben
musste. Wenn wir das tun,
dann genießen wir, dann essen
wir das Fleisch, aber
nicht roh.
Und keineswegs im Wasser gekocht.
Wasser
ist ein Bild der Reinigung.
Wir haben hier den Gedanken
der Reinigung
ohne Gericht.
Wasser, das gekocht wird, das wird nicht direkt
dem
Feuer ausgesetzt.
Wir sind gereinigt.
Das ist wahr. Das ist die
moralische
Wirkung des Kreuzes.
Aber das Kreuz umfasste
zu diesem Zweck
das Gericht
Gottes. Das ist der Gedanke,
den wir hier haben. Es dürfte nicht
im Wasser
gekocht sein. Es kann
nur Reinigung des Menschen
geben von seinen Sünden,
dadurch, dass der Herr Jesus
direkt im Feuer
des Gerichtes Gottes
war. Und nachdem
er dorthin durchgegangen ist,
ist er für uns
Nahrung geworden und dadurch
sind wir gereinigt
worden.
Und was davon bis zum
Morgen übrig bleibt,
sollt ihr mit Feuer verbrennen.
Es ist klar, dass wir
keine Nahrung
verbrennen sollen,
aber in diesem Falle war das eine klare
Anweisung, wenn sie
es nicht schafften, an diesem Tag,
an diesem Abend, in dieser Nacht,
das ganze Fleisch,
was durch das Schlachten
nun vorhanden war,
aufzuessen, dann durften
sie in diesem Falle nicht sagen, wir essen das
morgen noch. An sich
wäre das gegangen, so schlecht wird
das Fleisch nicht. Schlecht, das hätte man am
nächsten Morgen noch essen können. Aber
das hätte Folgendes bedeutet, sie hätten
das Fleisch gegessen
an einem anderen Tag
als der Tag,
an dem es geschlachtet worden war.
Und
wir sehen hier, dass die Israeliten
sich
zusammensetzten
als Familien im Haus.
Da stand
ein Teller mit dem Fleisch
auf dem Tisch. Sie setzten
sich zusammen, sie hatten Gemeinschaft
um das geschlachtete Lamm,
sie ernährten sich zusammen
davon.
Der Gedanke der Gemeinschaft ist
sehr wichtig.
Und jetzt hätten sie, wenn sie am nächsten Tag
etwas davon gegessen hätten,
Gemeinschaft gehabt,
aber ohne direkten Zusammenhang
mit dem Sterben des Lammes,
mit dem Geschlachtetwerden des Lammes.
Das ist ein Bild von
Gemeinschaft, die nicht
beruht auf dem
Kreuz von Golgatha.
Das ist
zum Beispiel dann der Fall, wenn wir
als Gläubige Gemeinschaft haben
mit Ungläubigen.
Ich sage extra Gemeinschaft, nicht gelegentliche
Kontakte, nicht zusammenarbeiten
in der Firma oder
zusammen in der Schule sitzen,
sondern wirklich Gemeinschaft haben.
Es gibt keine Gemeinschaft
zwischen einem Gläubigen
und einem Ungläubigen, weil dann die gemeinsame
Grundlage fehlt, weil das Fleisch
in der Mitte fehlt.
Gemeinschaft kann nur die Grundlage
des vollbrachten Werkes
des Herrn Jesus haben.
Das kann übrigens auch bei uns als Gläubigen
der Fall sein, wenn wir mal eine Anwendung machen dürfen,
wenn wir nämlich zusammenkommen,
na ich sage mal, wie die Welt.
Wenn wir uns treffen,
wenn wir feiern,
dann ist das ähnlich, wie die Welt das tut.
Das kann man leider manchmal erleben,
dass auch Feiern von Gläubigen
aus Ofern,
aus Arten,
und dass man sich hinterher fragt, wo ist denn hier noch
die gemeinsame Grundlage sichtbar?
Das heißt,
auch unsere Feiern
oder wenn wir uns treffen,
wenn wir einen Besuch machen,
wenn wir uns gegenseitig in den Häusern besuchen,
dann sollte immer dieser Gedanke
ich sage mal,
die Grundlage bilden.
Wir müssen nicht immer darüber reden, den ganzen Abend,
wir reden zu wenig aber darüber,
aber er sollte eine bewusste
Grundlage bilden.
Was uns zusammenführt, das ist nicht Sympathie,
das sind nicht gemeinsame Interessen,
das ist nicht irgendeine Vereinszugehörigkeit,
sondern
das ist die Tatsache,
dass wir in der Mitte das Lamm haben,
das geschlachtete Lamm,
dass wir uns von ihm ernähren,
dass unsere ganze Kraft für den Weg
des Glaubens, auch die Kraft
für unsere Gemeinschaft nur daher
kommt, dass wir den Herrn Jesus
Christus kennen und
ihn als geschlachtet.
Wir haben also
hier in dem
Essen von dem Fleisch
des geschlachteten Lammes
den Gedanken, dass diese Tätigkeit
die Grundlage
der Gemeinschaft
der Israeliten war.
Vers 11
So sollt ihr es essen,
eure Lenden
gegürtet. Die Lenden gegürtet,
das ist mit einem Wort Wachsamkeit.
Das
tat man dann, wenn man
im Altertum aufpassen musste.
Manche von euch werden vielleicht
morgen Nachmittag hier sein, wenn wir
zusammen ein paar Diyas aus Indien
sehen wollen. Da habe ich auch ein paar Fotos
dabei von
indischen Männern in ihrer traditionellen
Tracht. Die tragen einen Doti,
eine Hose, das ist ein weites Tuch,
das zusammengeschlungen wird
und wenn die
indischen Männer etwas tun müssen,
arbeiten müssen, aufpassen müssen,
etwas bewachen müssen,
dann schlingen sie das zusammen, sodass
es nicht herumflattert. Das ist ein Bild
der Wachsamkeit. Die Lenden
gegürtet, bereit
zur Arbeit, bereit
zum Abmarsch.
Und eure
Schuhe an euren
Füßen, das ist die
Bereitschaft zu marschieren.
Die Bereitschaft
zur Pilgerschaft.
Wir sehen hier also,
in welcher Haltung wir unseren
Weg des Glaubens gehen sollten.
In der
Bewusstsein der Grundlage,
dass der Herr Jesus am
Kreuz gelitten hat
und gestorben ist.
Dann als solche, die wachsam sind,
jederzeit bereit zum
Dienst, jederzeit auch bereit
dem Feind
entgegenzutreten und für Gott,
wenn es sein muss, zu
kämpfen, bereit auch
zu wandern.
Ein Christ ist einer, der sich
nicht in die Ecke verkriecht und
wartet, bis der Herr kommt, sondern der
diese Zeit nutzt,
indem er
die Schuhe an den
Füßen hat, der nicht mühsam seine
Schuhe suchen muss, wenn er
aufgerufen wird, irgendwo hin zu
gehen, sondern
der die Schuhe an den Füßen hat
und auf der
Pilgerschaft ist.
Das ist ein Gedanke, der uns, glaube
ich, ein bisschen in den Hintergrund geraten
ist im Allgemeinen, dass wir
Leute sind, die hier keine
bleibende Städte haben.
Dass wir Leute sind, die
hier ihr Bürgerrecht
nicht haben. Unser Bürgertum
fließt in den Himmel. Das heißt,
solange wir noch hier sind, haben wir
die Schuhe an den Füßen und sind
unterwegs, unterwegs
als Pilger, als
Fremdlinge.
Und
euren Stab
in eurer Hand, auf den Stab
stützt man sich.
Christen sind auch Leute,
die wissen, dass sie aus sich selbst
heraus nicht feststehen
können, die einen Stab
brauchen, um sich darauf
zu stützen.
Das ist der Gedanke der
Abhängigkeit.
Das kann man schon bei
kleinen Kindern beobachten, dass die
schon ganz schnell lernen zu sagen, ich kann das.
Gerade in den letzten Jahren
ist in Amerika sehr dieser
Slogan propagiert worden, we can.
Der Christ
sagt, ich kann schon,
aber alles in dem, der mich
kräftigt.
Das ist unser Stab,
auf den wir uns stützen. Die Kraft
aus der Höhe, der Herr
selbst.
Und ihr sollt es essen
in Eile,
nicht in Gemütlichkeit,
nicht hier niedergelassen, sondern
auf dem Weg zu unserem Ziel,
dem wir uns eilend
nähern. Es ist das
Passa des
Herrn.
Und damit kommen wir auch
jetzt zum Abschluss.
Ich habe den 14. Vers noch dazu
gelesen, weil er das Thema eigentlich
sehr schön abrundet.
Dieser Tag soll euch
zum Gedächtnis sein.
Das heißt, die
Israeliten werden hier definitiv
aufgerufen, sich immer wieder
an diesen Tag zu erinnern.
An diesen Tag, an dem ihr
Auszug aus Ägypten begann.
Das war gewissermaßen der Startschuss,
wo diese
Trennung zwischen den Israeliten
und den Ägyptern stattfand,
im Land Ägypten,
alle Menschen zusammen betrachtet.
Aber auf einmal wurde eine Gruppe
ausgesondert, die war dadurch
gekennzeichnet, dass sie das Blut
an ihre Türpfosten gestrichen
hatte. Einmal, die
sich unter den
Schutz des Blutes,
des Lammes gestellt hat.
Ihnen war es zu einem Zeichen,
weil sie wussten, Gott
sieht das Blut und er
als Richter geht an uns
vorüber. Gewissheit
und Sicherheit. Und sie waren
zweitens dadurch gekennzeichnet,
dass sie in den Häusern zusammensaßen,
dass sie Gemeinschaft hatten
und in dieser Gemeinschaft auch ihren
Weg begannen. Die Gemeinschaft,
die sich drehte um
und die beruhte auf
der Erinnerung
an den Tod, an das
geschlachtet werden, eben
dieses Lammes, das durch sein Blut
sie schützte. Dieser
Tag soll euch zum Gedächtnis sein
und ihr sollt ihn als Fest
dem Herrn
feiern. Das heißt in der Dankbarkeit
dem Gegenüber, der
ihnen damals diese Anordnungen
und uns heute das
Lamm gegeben hat.
Als ewige Satzung
bei euren Geschlechtern
sollt ihr ihn feiern.
Bei euren Geschlechtern oder
bei euren Generationen.
Das heißt Gott wollte gerne,
dass die Erinnerung an diesen
Tag
mit Israel
gehen sollte.
Nicht nur in dieser Generation,
sondern die Erinnerung davon
sollte weitergegeben werden.
Weitergegeben an die nächste
Generation. Es sollte immer wieder
davon geredet werden. Wenn die Kinder
danach fragten, waren die Väter
und die Mütter aufgerufen,
eine qualifizierte Antwort geben zu können.
So ist es auch für uns wichtig,
dass in jeder Generation von Gläubigen
wieder geredet wird
von dem, was das
Lamm Gottes auf dem Kreuz
von Golgatha getan hat.
Dass wir dadurch geschützt sind vor dem Gericht
Gottes, das wir auch verdient hatten.
Dass wir dadurch
Gemeinschaft
haben als Gläubige.
Und dass wir dadurch
auch auf den Weg gebracht worden sind.
Weiter geht es hier noch nicht.
Wir befinden uns jetzt hier inmitten eines Volkes,
hier in 2. Mose 12,
das sich jetzt in Bewegung setzt.
Das das Land noch nicht erreicht hat.
Aber das ist der Startpunkt.
Das ist der erste Monat
unseres Lebens.
Mir jedenfalls geht das so,
je länger man den Weg
mit dem Herrn Jesus geht,
umso lieber eigentlich erinnert man sich
zurück an diesen Augenblick
als ich
ganz persönlich, das ist eine ganz persönliche Sache,
das getan habe,
als ich den Herrn Jesus
als meinen Heiland angenommen habe.
Ich habe erst viel später verstanden,
was das bedeutet, dass der Herr Jesus
das Lamm Gottes ist. Gott hat es gegeben.
Das Blut ist vor ihm.
Aber ich gehöre durch Gnade
zu denen, denen dieses
Blut zugute gekommen
ist, die dadurch geschützt
sind.
Ich hoffe sehr, dass das jeder von uns
sagen kann, dass wir alle zusammen
auf diesem Weg sind,
den Israel hier begonnen hat.
Ich lade euch herzlich ein,
auch für morgen und übermorgen,
wenn der Herr uns das noch schenkt,
damit wir diesen Gedanken dann fortsetzen
und auch ein bisschen gemeinsam
beten können. …
Automatisches Transkript:
…
Diejenigen, die heute Nachmittag noch nicht hier waren, begrüße ich jetzt ganz herzlich
zu diesem zweiten Abend unserer kurzen Vortragsreihe über die Erlösungsgeschichte des Volkes Israel,
bei der wir uns vorgenommen haben anhand von drei markanten Stationen zu sehen, ja alttestamentlich
in einem Bild zu sehen, was durch das Kreuz von Golgatha für uns heute geschehen ist.
Das Passa, das haben wir gestern Abend gesehen, dass es davon redet, dass der Herr Jesus Christus
für uns gelitten hat und für uns gestorben ist, um uns zu befreien von dem Gericht, das
wir verdient hatten wegen unserer Sünde.
Heute Abend kommen wir zu dem Thema des Zuges durch das Rote Meer und so Gott will, morgen
Abend zu dem Zug der Israeliten durch den Jordan.
Wir wollen dann heute Abend etwas lesen aus den Kapiteln 14 und 15 des zweiten Buches
Mose.
Wir lesen aus 2. Mose 14, Abvers 1
Und der Herr redete zu Mose und sprach, Sprich zu den Kindern Israel, dass sie umkehren und
sich lagern vor Pi-Hachiroth, zwischen Migdol und dem Meer, vor Baal-Zephon, ihm gegenüber
sollt ihr euch am Meer lagern.
Und der Pharao wird von den Kindern Israel sagen, verwirrt, irren sie im Land umher,
die Wüste hat sie umschlossen.
Und ich will das Herz des Pharaos verhärten, sodass er ihnen nachjagt.
Und ich will mich verherrlichen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, und die
Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
Und sie taten so.
Und es wurde dem König von Ägypten berichtet, dass das Volk geflohen sei.
Da verwandelte sich das Herz des Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk.
Und sie sprachen, Was haben wir da getan, dass wir Israel aus unserem Dienst haben ziehen
lassen?
Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich.
Und er nahm 600 auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens und Wagen Kämpfer auf jedem
von ihnen.
Und der Herr verhärtete das Herz des Pharaos, des Königs von Ägypten, und er jagte den
Kindern Israel nach.
Und die Kinder Israel zogen aus mit erhobener Hand.
Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Pferde, Wagen des Pharaos und seine Reiter und seine
Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten bei Pihachiroth vor
Baal-Zephon.
Und als der Pharao näherkam, da erhoben die Kinder Israel ihre Augen, und siehe, die Ägypter
zogen hinter ihnen her.
Und die Kinder Israel fürchteten sich sehr und schrien zu dem Herrn.
Und sie sprachen zu Mose, hast du uns darum, weil in Ägypten keine Gräber waren, weggeholt,
damit wir in der Wüste sterben?
Was hast du uns da getan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast?
Ist dies nicht das Wort, das wir in Ägypten zu dir geredet haben, indem wir sprachen,
lass ab von uns, dass wir den Ägyptern dienen?
Denn es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.
Und Mose sprach zum Volk, fürchtet euch nicht.
Steht und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute verschaffen wird.
Denn die Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr fortan nicht mehr sehen in Ewigkeit.
Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr werdet still sein.
Dann aus Kapitel 15, Abvers 1 Damals sangen Mose und die Kinder Israel
dem Herrn dieses Lied und sprachen so, Singen will ich dem Herrn, denn hoch erhaben
ist er.
Das Pferd und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt.
Meine Stärke und mein Gesang ist ja, denn er ist mir zur Rettung geworden.
Dieser ist mein Gott, und ich will ihn verherrlichen, meines Vaters Gott, und ich will ihn erheben.
Der Herr ist ein Kriegsmann, Herr ist sein Name.
Die Wagen des Pharaos und seine Heeresmacht hat er ins Meer gestürzt, und die Auserlesenen
seiner Wagenkämpfer sind versunken im Schilfmeer.
Die Fluten bedeckten sie, sie sind hinuntergefahren in die Tiefen wie ein Stein.
Dein rechter Herr ist herrlich in Macht, dein rechter Herr hat zerschmettert den Feind.
Und in der Größe deiner Hoheit hast du niedergerissen, die sich gegen dich erhoben.
Du ließest deine Zahnglut los, sie hat sie verzehrt wie Stoppeln.
Und durch den Hauch deiner Nase türmten sich die Wasser, es standen die Strömungen wie
ein Damm, es gerannen die Fluten im Herzen des Meeres.
Der Feind sprach, ich will nachjagen, einholen, Beute teilen, meine Gier soll sich sättigen
an ihnen, ich will mein Schwert ziehen, meine Hand soll sie vertilgen.
Du hauchtest mit deinem Odem, das Meer bedeckte sie, sie sanken unter wie Blei in die gewaltigen
Wasser.
Wer ist dir gleich unter den Göttern, Herr?
Wer ist dir gleich herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, wundertuend?
Du strecktest deine Rechte aus, die Erde verschlang sie.
Du hast durch deine Güte geleitet, das Volk, das du erlöst hast, hast es durch deine Stärke
geführt zu deiner heiligen Wohnung.
Die Völker hörten es, sie bebten.
Angst ergriff die Bewohner Philisteas, da wurden bestürzt die Fürsten Edoms, die starken
Moabs, sie ergriff Beben, alle Bewohner Canaans verzagten.
Schrecken und Furcht überfiel sie, wegen der Größe deines Armes verstummten sie gleich
einem Stein, bis hindurch zog dein Volk, Herr, bis hindurch zog das Volk, das du erworben
hast.
Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, die Städte, die du,
Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet
haben.
Der Herr wird König sein, immer und ewig.
Denn die Pferde des Pharaos mit seinen Wagen und mit seinen Reitern sind ins Meer gekommen,
und der Herr hat die Wasser des Meeres über sie zurückgeführt, und die Kinder Israel
gingen auf dem Trockenen mitten durchs Meer.
Soweit wollen wir für heute Abend das Wort Gottes lesen.
Wir haben uns gestern Abend daran erinnert, dass das gesamte Land Ägypten unter dem Gericht
Gottes stand wegen der Sünde, die dort begangen wurde, und wir haben uns dabei auch daran
erinnert, dass ausdrücklich von dem Land Ägypten gesprochen wird in 2.
Mose 12, weil dieses Gebiet sowohl die dort wohnenden Ägypter, wie auch die noch dort
wohnenden Israeliten umfasste, denn die standen prinzipiell genauso wegen ihrer Sünde, in
ihrer Schuld gegenüber Gott und vor Gott, wie die Ägypter auch.
Aber den Israeliten hatte Gott das Blut gegeben, das Blut dieses einen Lammes, das sie an ihre
Türpfosten und ihren Türstürz streichen sollten, streichen mussten, und dann wurden
sie gerettet.
Sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen.
Unser Passa Christus ist geschlachtet, und durch sein Blut sind wir reingewaschen von
unserer Sünde und sind dadurch befreit von dem Gericht Gottes, das wir verdient hatten.
Das ist der große Gedanke des Passa.
Es gab allerdings noch ein zweites Problem in dieser Situation, in der sich die Israeliten
befanden, und das war die Tatsache, dass die Ägypter nicht nur große Sünder waren, sondern
dass sie auch Macht ausübten über Gottes Volk, dass sie dieses Volk versklavt hatten,
eine feindliche Macht, die über sie herrschte, und mit dieser Macht war durch das Passa Lamm
und dessen Blut noch nicht gehandelt, noch nicht abgerechnet worden.
Das ist das Thema, was heute Abend hier in dem Zug durch das Rote Meer vor uns steht.
Die Israeliten, das haben wir gestern Abend gesehen, waren, nachdem sie das Blut angewandt
hatten an ihre Türen und nachdem sie auch von dem Fleisch des Passa Lammes gegessen
hatten, abmarschbereit.
Sie sollten es essen, in dieser marschbereiten Haltung, schon angezogen, die Schuhe an den
Füßen, den Stab in ihrer Hand.
Sie sollten es essen, in Eile, jetzt ging es los, jetzt begann für sie ihre Wanderung,
aber halt, sie konnten noch nicht los, da war noch die Handbremse angezogen.
Die Ägypter waren noch da, die waren zwar schwer getroffen durch das Gericht an der
Erstgeburt, durch den Tod, aber ihre Macht existierte noch, und die gaben sie so schnell
nicht auf.
Das ist die Lage, in der die Israeliten hier sind, wo sie sich aufmachen, um loszuziehen,
aber wo die Ägypter das genau beobachten.
Nun war das keine Überraschung, wir haben am Anfang gelesen, dass Gott, der Herr, das
Mose gegenüber schon angekündigt hatte, die Ägypter werden euch nicht ohne weiteres
ziehen lassen, und auch das war natürlich Gottes Absicht, auch das gehörte zu Gottes
Ratschluss, denn das kann man oft beobachten, dass Gott mehrere Ziele zugleich verfolgt
und dass er seine Wege so einrichtet, dass er in seinem Handeln so vorgeht, dass er alle
seine Ziele am Ende erreicht.
Wir Menschen müssen ja oft Kompromisse schließen, wir können nur das eine oder das andere tun,
aber Gott wollte hier sein Volk befreien und zugleich die Macht der Welt unter der Regierung
Satans ein für allemal brechen.
Das hat er im Vorbild getan, indem er dafür gesorgt hat, dass die Ägypter hinter den
Israeliten herstürmten, als sie loszogen und sie gewissermaßen einkesselten am Roten
Meer.
Wir haben das gelesen in Vers 9, dass die Ägypter ihnen nachjagten mit einer gewaltigen
Heeresmacht, wird vorher extra gesagt, dass er auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens
nahm.
Das war also wirklich die konzentrierte gesamte militärische Macht Ägyptens, die sich hier
gegen dieses ja doch eigentlich relativ kleine und durch die Sklaverei auch schwache Volk
richtete.
Sie erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten.
Und da sehen wir, dass die Israeliten Furcht bekamen, wie sie reagierten, so Gott willkommen
wir darauf etwas später noch einmal, das war nicht die Art und Weise, wie sie hätten reagieren
sollen.
Aber menschlich war das verständlich, Vers 10, 11 und 12, dass sie Furcht in ihren Herzen
hatten, angesichts dieser geballten Macht des Feindes, deren Gewalt sie ja erfahren
hatten.
Es standen ja leidvolle Erfahrungen hinter ihnen, sie wussten genau, was sie von diesen
Leuten zu erwarten hatten, die hatten sie nicht freiwillig ziehen lassen und sie wussten
ganz genau, wenn wir denen jetzt noch einmal in die Hände fallen, da bleibt von uns nicht
viel übrig.
Vielleicht unsere Arbeitskraft noch, aber die werden uns nach besten Kräften jetzt
zerstören.
Nun, ihr Vertrauen auf Gott war nicht allzu groß, aber Gott handelt.
Er lässt sich von diesem kleinen Glauben und dem fehlenden Vertrauen der Israeliten
nicht davon abhalten, seiner Weisheit, seiner Heiligkeit und seiner Macht gemäß zu handeln.
Das tut er in unserem Leben auch, wenn der Feind versucht uns einzuschüchtern, aber
die Macht Gottes ist immer auf Seiten derer, die ihm gehören, die er befreit, die er auch
am Ende in die Freiheit der Herrlichkeit führen wird.
Das gilt in der praktischen Anwendung für den gesamten Lebens- und Glaubensweg eines
Kindesgottes.
Wir müssen auf die Einzelheiten dieser Begebenheit in der historischen Reihenfolge nicht unbedingt
jetzt detailliert eingehen, werden wir auch nicht tun, das haben wir auch zum großen
Teil überschlagen.
Wir wollen uns eigentlich zunächst mit Kapitel 15 beschäftigen, mit diesem Lied, das die
Israeliten anstimmten, nachdem sie erfahren hatten, dass sie befreit worden waren von
der Macht des Feindes.
Ich sage noch einmal vorab, was wir auch gestern Abend schon gesehen haben, wir befinden uns
im Alten Testament hier und von daher haben wir eine durchgängig symbolische Sprache,
d.h. die Personen und Dinge, die hier genannt werden, sind nicht immer, man darf das nicht
zu weit ziehen, aber sind zum großen Teil Bilder, Symbole, mit denen Gott uns geistliche
Wahrheiten zeigt.
Und es wird ganz deutlich, die meisten von uns kennen das auch, dass Ägypten grundsätzlich
ein Bild der Welt ist, und zwar in dem Charakter, wie der ungläubige Mensch sich diese Welt
eingerichtet hat, ein Machtgefüge, wo der Ungläubige sich wohlfühlt, seinen Platz
hat, wo er seinen Profit und sein Vergnügen findet, aber über der ganzen Sache steht
der Pharao, ein Bild Satans.
Das ist er übrigens nicht immer, muss man aufpassen, es gibt mindestens eine Gelegenheit,
wo der Pharao auch mal ein Bild von Gott ist, aber in den meisten Fällen, wenn es um seine
Machtposition über Ägypten geht, dann ist er wie auch hier eindeutig ein Bild des Gottes
und des Fürsten dieser Welt, nämlich Satans.
Die Israeliten, das Volk, das Gott sich auserwählt und sich sogar gebildet hatte, in Ägypten
nämlich, ein Bild der Erlösten heute.
Wir haben dann dieses Rote Meer, ein Bild des Todes, schon in einer ganz einfachen vordergründigen
Bedeutung, wenn die Israeliten jetzt vor diesem Meer standen, ich weiß gar nicht, was das
für eine Ausabmessung hat, wie breit das Rote Meer ist, ich bin noch nie da gewesen,
aber wenn sie da reingezogen wären, und der Fluss war voll, das Rote Meer, dann wären
sie alle tot gewesen.
Den Ägyptern ist das passiert, ein ganz einfaches Bild des Todes, ein anderes Bild als das,
was wir gestern Abend vor uns hatten, in dem Bild des geschlachteten Lammers.
Hier haben wir den Gedanken, dass Gott sein Volk durch das Rote Meer führte, um sein
Volk zu befreien und um die Ägypter zu richten.
Das heißt für uns, er hat uns befreit durch den Tod des Herrn Jesus und er hat zugleich
Satan und seiner Macht ein Ende gemacht, er hat ihn definitiv entwaffnet.
In diesem Lied, das wir gesungen haben, haben wir einen Rückblick auf dieses Ereignis,
auf die Befreiungsgeschichte am Roten Meer, auf das, was da geschehen ist, aber schon
mit geistlicher Bewertung und zugleich einen Ausblick auf die Ziele, die Gott verfolgte
mit dieser Befreiung.
Wir haben in den ersten beiden Versen, ja Vers 1b und 2, eine Art Einleitung, die zugleich
eine Zusammenfassung des wesentlichen Inhaltes dieses Liedes ist.
Das kann man übrigens ganz oft beobachten in der biblischen Poesie, das ist recht bekannt
von den Psalmen her, dass sehr oft, ich will nicht gerade sagen immer, aber sehr oft der
erste Vers oder die ersten zwei, drei Verse eines Psalms den eigentlichen Inhalt des Psalmes
angeben.
Das ist eine ganz praktische Hilfestellung, wenn man auf den Anfang guckt, dann weiß
man oft, worum es in dem jeweiligen Psalm geht.
Und so ist das hier auch, wir haben hier die erste Poesie in der Bibel vor uns, soweit
ich es sehe.
Jedenfalls das erste Lied, das gesungen wurde, ein Lied von Menschen, die die Erlösung erlebt
haben.
Und es ist schon oft darauf hingewiesen worden, auch ungläubige Menschen haben Lieder, aber
das richtige Lied, das haben nur die, die die Erlösung erlebt haben.
Nur in deren Herzen kann der Geist Gottes ein Lob zur Ehre Gottes hervorbringen, das
den Gedanken Gottes entspricht und das er gerne annimmt.
In diesen beiden ersten Versen, da haben wir schon die zwei großen Seiten der Erlösung
und des Zuges durch das Rote Meer, die habe ich gerade schon erwähnt, nämlich in Vers
1, letzter Satz, das Pferd und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt, dass Gott also
einerseits die Macht des Feindes richtete dadurch und ihm die Macht weggenommen hat.
Ägypten als Land existierte hinterher noch, das Volk war noch da, aber ohne Führungsspitze.
Der Pharao lebte nicht mehr, sämtliche Soldaten Ägyptens waren nicht mehr da.
Das Land war politisch und militärisch absolut handlungsunfähig geworden, seine Macht existierte
definitiv nicht mehr.
Und in Vers 2, da haben wir die Seite der Israeliten, in dem sie sagen, er ist mir zur
Rettung geworden.
Das sind diese beiden großen Ziele, die wir während dieser ganzen Stunde immer wieder
vor uns sehen, dass Gott Satan die Macht genommen hat und das hat er getan durch das Kreuz
seines Sohnes, das werden wir noch sehen, und dass er das getan hat, andererseits um
sein Volk zu befreien.
Der erste Gedanke, der Sieg über den Feind, den haben wir dann näher ausgearbeitet in
den Versen 3 bis 12, während wir den zweiten Gedanken der Befreiung des Volkes Gottes anschließend
in den Versen 13 bis 17 haben, und die Verse 18 und 19 sind dann eine Art Zusammenfassung
am Ende, ein Schlussgedanke.
Also jetzt von Vers 3 bis Vers 12 haben wir die Tatsache, dass Gott abgerechnet hat mit
der Macht des Feindes.
Und in jedem dieser beiden Abschnitte haben wir jeweils wieder zwei große Gedanken, die
wir auch nicht in allen Einzelheiten hier betrachten wollen, sondern ein bisschen schwerpunktmäßig.
In Vers 3 bis 6 haben wir in erster Linie die Gewalt des Feindes.
Man kann das erkennen an einigen Ausdrücken, in dem in Vers 4 die Wagen des Pharaos und
seine Heeresmacht erwähnt werden, seine Wagenkämpfer, und dem wird gegenübergestellt in Vers 6,
dass die Rechte des Herrn herrlich ist in Macht, dass seine Rechte, das heißt seine
rechte Hand, sein rechter Arm den Feind zerschmittert hat.
Und ich gebe zu, dass wir heute als gläubige Christen manchmal ein kleines Problem haben
mit diesem Gedanken, dass der Feind Macht hat.
Ja, die meisten von euch waren vorhin da und haben die Bilder aus Indien gesehen.
Da wird einem das manchmal etwas deutlicher, dass Satan ein grausamer Herrscher ist, der
die Menschen versklavt, der die Menschen unter einer bösen und boshaften Macht hält und
sie niederdrückt und sie am Ende vernichten möchte.
Es fällt geradezu auf, wenn man durch Indien fährt und man sieht hier und da solche Götzenbilder,
dass die eigentlich immer einen harten und grausamen Gesichtsausdruck haben.
Der Teufel tritt hier bei uns in der Gesellschaft in der Regel etwas anders auf als Engel des
Lichts, als Schlange.
Er verführt die Menschen hier mehr durch die angenehmen Dinge des Lebens, was am Ende
in das gleiche Verderben führt wie im hinduistischen oder buddhistischen Götzendienst.
Aber da wird einem das deutlicher.
Oder wenn man denkt an eine bestimmte Göttin Kali, eine Göttin mit sieben Armen, aber
das sind alles Arme, die nicht geben, sondern Arme, die fordern von den Menschen.
Eine grausame Göttin, der immer schon in Indien Kinder geopfert wurden.
Das ist das Gesicht Satans, des gleichen Herrschers, der auch über die Welt, die ungläubige
Welt, hier bei uns herrscht, nur der sein Angesicht hier bei uns in einer anderen Form
zeigt.
Man kann ein bisschen was davon erleben, wenn ein Mensch versucht, nach dem Willen Gottes
zu leben.
Es gibt aufrichtige Menschen, die noch nicht erlöst, noch nicht wiedergeboren sind, die
aber doch erkennen, dass der Wille Gottes prinzipiell gut ist und die versuchen danach
zu leben.
Und die früher oder später feststellen müssen, das geht gar nicht, punktuell mal, aber nicht
grundsätzlich.
Es gibt eine Macht, die mich davon abhält.
Und ich sag das ein bisschen zwischen Klammern, das können wir in gewissem Umfang auch als
Gläubige manchmal erleben, wenn wir nämlich versuchen, aus eigener Kraft den Willen Gottes
zu tun.
Dann wird man immer erleben, und ich bin sicher, dass manche hier sind, die das bestätigen
können, man wird dann erleben, das geht gar nicht.
Wenn ich als Gläubiger aus meiner eigenen Kraft, im Prinzip wie ein Ungläubiger, versuche,
ein gutes Leben zu führen, die Frucht des Geistes zu zeigen, dem Vorbild des Herrn Jesus
nachzufolgen, das Wort Gottes zu tun im Gehorsam, das klappt von zwölf bis Mittag, nicht lange.
Da ist eine Macht, die dagegen ist.
Diese Macht ist für uns grundsätzlich gebrochen, aber der Feind an sich ist schon noch da.
Und das ist der Gedanke hier, dass der Feind mächtig ist, aber dass die Rechte des Herrn,
die rechte Hand, der rechte starke Arm des Herrn Jehovas gekommen ist und dieser Macht
des Feindes entgegengetreten ist, dass die Rechte des Herrn herrlich ist in Macht.
Das ist auch ein Gedanke, an den wir vielleicht gar nicht so oft denken, dass Gott auch dann,
wenn er in Macht handelt, sich verherrlicht, auch im Gericht.
Im Gericht zeigt Gott, wer er ist, zeigt er etwas von seiner Macht, die sich hier gegen
den Feind betätigt, die sich, das sehen wir später, zugunsten seines Volkes betätigt.
Also hier der Gedanke, dass die Rechte des Herrn herrlich ist in Macht.
Dann haben wir ab Vers 7 bis Vers 12 einen anderen Schwerpunkt, da haben wir nämlich
die Selbsterhebung des Feindes, seinen Stolz, da ist in Vers 7 die Rede davon, dass sie
sich gegen dich erhoben, das ist die Anmaßung des Feindes.
In Vers 9 sein Reden wird wörtlich zitiert, ich will nachjagen, einholen, Beute teilen,
meine Gier soll sich sättigen an ihnen, meine Hand soll sie vertilgen.
Das ist der Hochmut des Feindes, der ihn immer gekennzeichnet hat.
Der Teufel, wenn wir mal davon ausgehen, dass diese prophetischen Stellen von ihm reden,
dass er ein gesalbter Cherub war, also ein Wesen, ein Geschöpf aus der Engelwelt, von
hohem Rang und von großer Macht, die er als Cherub hatte, dass er sich gegen Gott erhoben
hat, dann ist das hier derselbe Charakter, der vor uns tritt.
Die Macht und Gewalt des Feindes, aber auch seine Anmaßung, seine Arroganz, seine Gier,
in der er sich gegen Gott und gegen sein Volk erhebt.
Und dem wird gegenübergestellt, dass Gott mit dem Hauch seiner Nase, Vers 8, gegen ihn
auftrat, in Vers 10, dass er mit seinem Odem hauchte, das ist ohne Zweifel auch ein poetisches
Stilmittel, das der Heilige Geist hier benutzt, dass er gerade dieser Arroganz und Anmaßung
des Feindes eigentlich etwas sehr Weiches entgegensetzt, den Odem, den Lebensatem Gottes.
Gott muss gegen diese Haltung des Feindes gar nicht einmal mit einem Hammer auftreten,
der Felsen zerschmeißt, sondern es haucht, reicht sein Hauch aus, sein Lebensodem, aber
hier ist es nicht der Odem, der Leben gibt, sondern der die Arroganz des Feindes vertilgt,
der seinem Handeln und seiner Macht ein Ende setzt.
Und markant ist hier der Ausdruck in Vers 11, dass Israel singt, wer ist dir gleich
herrlich in Heiligkeit, also im ersten großen Abschnitt herrlich in Macht, jetzt der Gedanke,
dass Gott ebenso auch herrlich ist in Heiligkeit, Heiligkeit im Gegensatz zu der Unheiligkeit
und der Gier und der Verdorbenheit des Feindes.
Gott verherrlicht sich, wenn er etwas von seiner Heiligkeit erkennen lässt, und diese
Heiligkeit, die hat auch genauso wieder diese beiden Seiten, er hat sich als heilig erwiesen,
indem er seinen Sohn am Kreuz hingegeben hat für uns, denn aufgrund dieses Opfers konnte
Gott, der heilig ist, uns Menschen, die wir von Natur aus unheilig, verunreinigt durch
die Sünde sind, annehmen und zu seinen Kindern machen.
Und in derselben Heiligkeit, in der er am Kreuz seinen Sohn gerichtet und uns befreit
hat, in derselben Heiligkeit wird eben dieser Sohn auch einmal Gericht ausüben.
Der Vater hat das ganze Gericht dem Sohn übergeben und er wird der ganzen Heiligkeit Gottes
gemäß auch die verschiedenen Etappen des Gerichtes in der Zukunft einmal absolvieren.
Und auch dadurch wird Gott seine Herrlichkeit in Heiligkeit demonstrieren.
Das ist ein Prinzip, das gehört auch in gewisser Hinsicht in unser Leben hinein, wenn wir da
mit untersehen müssen, dass Gott einmal Gericht übt.
Es ist nicht das typische Handeln in unserer Zeit, weil wir heute in der Zeit der Gnade
leben.
Aber es gibt doch Ereignisse, wo sich der Eindruck aufdrängt, dass Gott in einem bestimmten
Fall richten muss, dass er seine Heiligkeit betonen muss und für einen Gläubigen zeigt
sich auch darin etwas von der Herrlichkeit Gottes.
Auch dafür bewundern wir ihn.
Damit kommen wir zum zweiten Hauptteil dieses Liedes, von Vers 13 bis Vers 17, da haben
wir die Seite, die uns vielleicht gefühlsmäßig jedenfalls etwas näher liegt, nämlich unsere
Seite, der Nutzen, der Segen, den wir von dieser Geschichte haben.
Dass da ein Volk ist, das Gott in seiner Gnade, in seiner Souveränität auserwählt und sich
gebildet hat.
Die Israeliten an sich waren keine besseren Menschen als die Ägypter.
Die hatten kein Anrecht darauf, dass Gott sich so um sie kümmerte, dass er sie herausführte
aus dieser Sklaverei und dessen waren sich diese singende Volk hier sehr wohl bewusst.
Und auch in diesem Abschnitt haben wir wieder zwei Hauptgedanken, das ist einmal in Vers
13, wo sie davon singen, dass Gott durch seine Güte geleitet hatte, das Volk, das er erlöst
hatte, dass er es durch seine Stärke geführt hatte zu seiner heiligen Wohnung und in Vers
17, ganz verwandter Gedanke, du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils
die Städte, die du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine
Hände bereitet haben.
Hier haben wir den großen Gedanken, dass Gott dieses Volk befreit hat, weil er es für
sich haben wollte und das ist immer das große Ziel der Erlösung, dass Gott Menschen geschaffen
hat, nicht damit sie die Zeit auf der Erde unter der Macht Satans und die Ewigkeit in
der Verdammnis verbringen, sondern weil er uns Menschen für sich haben wollte.
Er hat Israel auch nicht nur befreit aus der Macht der Ägypter, damit sie dann anschließend
gehen konnten, wohin sie wollten und tun konnten, was ihnen einfiel, sondern, das betont Gott
vorher schon ein paar Mal im Zusammenhang mit den Plagen über Ägypten, dass der Pharao
gesagt bekommt, lass mein Volk ziehen, mit der Begründung, dass sie mir ein Fest feiern.
Erst in der Wüste, später im Land.
Dass sie mir ein Fest feiern, das heißt, die Erlösung zielt darauf ab, dass Gott Menschen
haben wollte, die in Freiheit ihm dienen und ihn anbeten und die Gemeinschaft mit ihm
genießen.
Und das finden wir hier in zwei Schritten.
In Vers 13 reden sie davon, dass Gott sie erlöst hatte und sie durch seine Stärke
geführt hatte, sie formulieren hier schon in der Vergangenheit, sie betrachten das schon
als etwas Perfektes, etwas Geschehenes, etwas Abgeschlossenes, dass Gott sie geführt hatte
zu seiner heiligen Wohnung.
An diesem Punkt fing die eigentliche Reise der Israeliten an, die Wüstenreise.
Und die heilige Wohnung, von der sie hier reden, das ist zunächst einmal die Stiftshütte.
Das ist das Zelt der Zusammenkunft, dieser, ich sag mal, mobile Tempel, den man abbauen
und wieder aufbauen konnte, den die Israeliten durch die Wüste mit sich trugen.
Dahin waren sie geführt worden.
Das ist ja das zweite große Thema in diesem Buch, im zweiten Buch Mose, nach der Erlösungsgeschichte
haben wir dann den Bau und die Inbetriebnahme der Stiftshütte und die Einrichtung des Priesterdienstes
in der Stiftshütte.
Zu dieser heiligen Wohnung hatte Gott sein Volk geführt.
Er wollte also, dass sie unmittelbar, nachdem ihre Erlösung abgeschlossen war, ihm dienten.
Und die Wohnung Gottes, das Haus Gottes hat immer zwei große Gedanken, das gilt für
das Alte wie für das Neue Testament.
In diesem Haus wohnt Gott und offenbart Gott sich und da dürfen Menschen zu Gott kommen.
In englischen Betrachtungen kann man das schon mal unter den beiden prägnanten Wörtern
display und approach finden, God displays himself, Gott offenbart sich Menschen, im Haus Gottes
lernt man Gott kennen, weil er dort wohnt, das ist seine heilige Wohnung, seiner Natur
entsprechend und Menschen haben das Recht dort zu ihm zu kommen und Gemeinschaft mit
ihm zu haben.
Damals nur in Gestalt eines bestimmten Teiles des Volkes, nämlich der Priester, heute alle
Erlösten, die das Vorrecht haben, zu Gott zu nahen und als Priester ihren Platz im Heiligtum
einzunehmen.
Das alles finden wir schon in diesem Wüstenzelt, angepasst an die Verhältnisse in der Wüste
und deswegen auch von großer Bedeutung für uns, die wir noch auf dem Weg durch die Welt
als eine Wüste uns befinden.
Wir sind durch die Erlösung geführt worden zu der heiligen Wohnung Gottes, das gilt jetzt
schon.
Aber das ist nicht das Höchste, was Gott für sein Volk vorgesehen hat, sondern höher
noch ist Vers 17 und das formulieren jetzt die israelitischen Sänger in der Zukunftsform
im Futur.
Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, deines Erbteils, das
heißt des Erbteils Gottes, hier ist die Rede von dem Land, das Gott seinem Volk verheißen
hatte.
Er betrachtet es als sein Volk, als sein Land, als sein Erbteil und er würde es seinem Volk
zum Erbteil geben, die Städte, die du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, das war noch
etwas Zukünftiges und doch wird auch hier jetzt wieder grammatisch das Perfekt benutzt,
die Vergangenheitsform.
Es wird auch das schon als etwas betrachtet, was fest und sicher ist, wie das, was vergangen
ist, obwohl es buchstäblich noch Zukunft war, das finden wir öfter bei Dingen, die
sehr sicher sind in Gottes Wort, das der Heilige Geist dann in der Vergangenheitsform formuliert,
um auszudrücken, dass etwas eben ganz fest und sicher ist, so wie die Vergangenheit,
die sich nicht mehr ändern kann.
Die Städte, die du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine
Hände bereitet haben.
Das redet davon, im direkten Sinne, dass Gott eben in seinem Land, im verheißenen Land,
einen Platz für sein Volk haben würde, wo sie in Frieden ihn anbeten würden.
Einen Platz, wo die Mühen der Wüstenreise hinter ihnen liegen würden, wo das alles
vergessen sein würde, wo sie in Ruhe wohnen würden, nicht nur er wohnen, sondern wo auch
sie in Frieden bei ihm wohnen würden, seinen Platz, den er gerne mit ihnen teilen würde.
Das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet haben, das ist ein Platz, den hat Gott selbst
bereitet.
Das redet jetzt von dem Tempel in Jerusalem.
Das redet von dem Platz für Israel, eben ein Platz auf der Erde, geografisch fixierbar,
der Platz, an dem Jehova seinen Namen wohnen lassen wollte.
Und für uns, zu uns redet das davon, dass für uns auch noch etwas Besseres bevorsteht
als das, was wir hier auf der Erde, auf dem Weg durch die Wüste schon kennen dürfen.
Dass wir wissen, es gibt einmal einen endgültigen Ruheplatz für uns als die Erlösten Gottes
in dieser Zeit.
Das ist ein Platz, wie es hier heißt, den Gottes Hände bereitet haben.
Das ist der Ort für uns als gläubige Christen, letzten Endes, von dem der Herr Jesus in Johannes
14 redet, wo er von dem Haus seines Vaters redet und davon, dass er hingehen würde,
um uns dort eine Stätte zu bereiten.
Der Ort ist bereit, jetzt schon, weil Christus selbst da ist, weil er das Werk am Kreuz vollbracht
hat und weil er selbst schon hingegangen ist.
Deswegen ist auch für uns diese Stätte bereit und der größte Gedanke ist nicht, dass es
uns gut gehen wird im Himmel, sondern dass wir da Gott vollkommen loben und anbeten werden.
Das wird eigentlich die Höhe unserer Erlösung sein.
Es ist übrigens ganz interessant, ich komme nochmal kurz zurück, dass in Vers 2 ein Ausdruck
mit einer Anmerkung ist, jedenfalls in der überarbeiteten Elberfelder Übersetzung,
ich weiß nicht, ob sie in der alten schon stand, Vers 2, dass die Israeliten singen
in der zweiten Hälfte, dieser ist mein Gott und ich will ihn verherrlichen oder man könnte
auch übersetzen, ich will ihm eine Wohnung machen.
Wenn wir das so verstehen in dieser Übersetzungsvariante, dann hat Gott sich gefreut über diesen Gedanken,
dass dieses Volk ihm, Gott, eine Wohnung machen wollte, dass also im Herzen dieses
Volkes der Wunsch lebte, Gemeinschaft mit Gott zu haben.
Gott erfüllt diesen Wunsch nicht ganz direkt.
Er redet in Vers 13, das haben wir gesehen, von seiner heiligen Wohnung, das ist seine
Wohnung, nicht die Wohnung der Israeliten, obwohl sie buchstäblich durch die israelitischen
Handwerker angefertigt wurde, aber dann heißt es in Vers 17 ausdrücklich, dass Gott ein
Heiligtum bereitet haben würde.
Er hat sich gefreut über den Wunsch, dass sie ihm eine Wohnung machen wollten, aber
er sagt, am Ende werde ich euch dahin bringen, wo ich eine Stätte bereitet habe, wo ihr
mir in Frieden und in ewiger Ruhe dienen dürft.
Nun müssen wir sagen, letzten Endes hat Israel dieses Ziel bis heute nicht erreicht.
Sie haben die Ruhe im Land gar nicht lange genießen können, wesentlich durch ihre eigene
Untreue.
Sie wurden zerstreut.
Heute ist nur ein kläglicher Überrest aus den zwölf Stämmen in diesem Land, der noch
zum großen Teil im Unglauben, aber die Zeit wird kommen, wo dieses Gebet in beiden Teilen
völlig erfüllt werden wird, wo sich jeder Feind, der sich irgendwann gegen Israel erhoben
hat, auch der Antisemitismus, der auch in unserer Zeit immer wieder aufflackert, ein
für allemal zum Schweigen gebracht worden sein wird, weil Satan, der hinter dem allen
steckt, dann endgültig im Abgrund verschwunden sein wird und wo dieses gebeutelte Volk dann
in seine endgültige Ruhe gebracht werden wird, wo sie, Israel, diese Erlösung völlig
genießen werden.
Ich möchte an diesem Punkt mal einen kurzen Vergleich anstellen zwischen dem Passar und
dem Roten Meer.
Das sind zwei Dinge, wir haben das gesehen, die unmittelbar zusammenhängen, die zusammengehören,
die für uns sogar zwei Seiten ein und derselben Sache sind.
Beides redet für uns vom Kreuz von Golgatha, aber die zwei sehr klar unterscheidbare Seiten
bilden und das wird hier im Vorbild recht deutlich.
Wir haben uns gestern Abend daran erinnert, welche Wirkung das Blut an der Tür hatte.
Es brachte Gott nicht in die Häuser, sondern es bildete gewissermaßen eine Schranke zwischen
den Israeliten im Haus und dem richtenden Gott draußen.
Es schützte die Israeliten also vor dem berechtigten, heiligen Zorn Gottes.
Hier sehen wir, dass sie durch das Rote Meer hindurch zu Gott geführt wurden, dass sie
ihn jetzt als meinen Gott anreden, dass sie von seiner heiligen Wohnung reden, wo sie
ihn würden anbeten dürfen.
Das sind also zwei Seiten, die unbedingt zusammengehören, das eine schützt uns vor Gott in seiner richtenden
Heiligkeit und das andere führt uns auf ebenso gerechte Weise zu Gott, in die Gemeinschaft
mit ihm selbst und jetzt verstehen wir denke ich etwas besser, dass das Passa nur eine
unvollständige Erlösung gewesen wäre.
Man kann im Neuen Testament finden, dass die Erlösung, die Wahrheit der Erlösung eben
diese beiden Seiten hat, eine Erlösung durch Macht und eine Erlösung durch Blut.
Die Erlösung durch Blut, das ist das Passa, das kann man übrigens im Neuen Testament
oft oder öfter finden unter dem Begriff des Erkaufens, das ist der Preis, der bezahlt
werden musste, dass das Blut des Herrn Jesus fließen musste, damit wir erkauft wurden für
Gott, aber zunächst einmal schützt uns das Blut vor dem Gericht Gottes und dass andererseits
wir auch durch Macht erlöst worden sind, diese Erlösung hier, dieses Gericht über
die Ägypter am Roten Meer hatte einen ganz anderen Charakter als das Gericht in der Tötung
der Erstgeburt im Zusammenhang mit dem Passa.
Hier sehen wir, dass Gott mit seinem rechten starken Arm handelt, um dieses Volk zu sich
zu führen.
Das tut er nicht mehr durch Blut, das tut er durch Macht und das finden wir im Neuen
Testament mitunter in Verbindung mit dem Tätigkeitswort befreien, erkaufen und befreien, das sind
eigentlich diese beiden Schritte auch unsere Erlösung.
Das zusammen macht die Erlösung zu einer vollkommenen, zu einer abgeschlossenen Sache.
Erst dadurch sind wir wirklich aus der Macht des Feindes heraus, unter dem Gericht Gottes
hinweg zu Gott als unserem Gott geführt worden, zu unserem Gott, wir dürfen sogar sagen
zu Gott als unserem Vater.
Daran erkennen wir, dass die Bilder des Alten Testamentes die Höhe der christlichen Wahrheit
nie ganz erreichen können, wir haben mehr in dieser Hinsicht.
Das konnte hier nicht vorgebildet werden.
Erlösung durch Blut und Erlösung durch Macht.
Im Zusammenhang mit dem Passa sehen wir das, oder kann man in seinem Inneren das Geschrei
der Ägypter hören und auch die Israeliten selbst, sie aßen von dem Fleisch des Passalames,
aber mit bitteren Kräutern.
Aber hier, wie viel schöner, da haben wir das Lied der Erlösung.
Eines Volkes, das weiß, das Gericht ist vorbeigegangen, Gott richtet nicht mehr, und die Feinde, sie
sahen sie, tot am Ufer des Meeres biegen.
Das wird ausdrücklich in Vers 30 gesagt, Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres.
Diese beiden Seiten runden also den Gedanken der Erlösung eigentlich erst ab.
Nun haben wir uns bisher weitgehend beschäftigt hier mit der Geschichte Israels und haben
eigentlich diesen Horizont kaum verlassen, den Horizont des Volkes Israel, aber wir wollen
jetzt an die Seite denken, die uns ganz direkt betrifft.
Wir haben daran gedacht, dass diese Erlösung am Roten Meer ein Bild ist von Golgatha, ein
Bild davon, dass auch für uns der Feind überwunden ist, dass eine Macht zunichte gemacht ist
und dass wir befreit worden sind.
Das war eigentlich das definitive Zusammentreffen zwischen dem Herrn Jesus, in dem die Macht
Gottes auf die Erde gekommen war, und dieser feindlichen Macht Satans, unter der jeder
nicht wiedergeborene, nicht erlöste Mensch sich befindet, auch wir alle, solange wir
noch nicht errettet waren.
Ich habe mich vor einiger Zeit, unabhängig auch hiervon, mal eine Weile damit beschäftigt,
welche Begegnungen der Herr Jesus in seinem Leben auf der Erde mit Satan hatte.
Das ist vielleicht nicht das fröhlichste aller Themen, aber es ist sehr interessant,
sehr aufschlussreich.
Ich erinnere mich, dass vor längerer Zeit mal ein Bruder bei uns erwähnte, dass es
geradezu auffällig wäre, in den Evangelien, dass als der Herr Jesus auf die Erde kam,
dass es in Israel offensichtlich eine ausgeprägte Macht Satans gab, wenn man allein mal denkt
an die Besessenen, die der Herr Jesus geheilt hat, wo also offensichtlich der Teufel am
Werk war, wenn wir denken an die Gelegenheiten, wo er ausdrücklich erwähnt wird in seinem
Wirken, in seinem bösen Wirken, dann kann man nicht davon ausgehen, dass das in der
Geschichte Israels immer so war, sondern, ich sage das ein bisschen vorsichtig, es
scheint so zu sein, dass als der Herr Jesus auf die Erde kam, dass der Teufel da in Alarmstimmung
geriet.
Nun wissen wir nie so ganz genau, was der Teufel weiß, wir wissen nur, dass er nicht
allwissend ist, dass er von daher auch in unser Inneres an sich nicht hineinsehen kann,
aber dass der Teufel viel Erfahrung hat und viel erlebt hat mit uns Menschen, das wissen
wir schon.
Und dass der Teufel nichts vergisst und diese Erfahrungen auch auswerten kann, davon kann
man auch ausgehen.
Nun haben wir die erste Ankündigung dieses Zusammentreffens, dieser Konfrontation zwischen
dem Herrn Jesus und Satan schon ganz früh, die Stelle kennen wir, denke ich, alle in
1.
Mose 3, nämlich in dem Augenblick, als unsere Ur-Ur-Ur-Eltern in die Sünde gefallen waren,
Adam und Eva, da kommt Gott zu Adam und sagt zu ihm in Vers 15, Entschuldigung, er spricht
dazu der Schlange, und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen
deinem Samen und ihrem Samen, er wird dir den Kopf zermalmen und du wirst ihm die Ferse
zermalmen.
Damit war ganz klar ausgesprochen, dass es einmal einen Augenblick oder eine Zeit geben
würde, wo der Herr Jesus, der Same der Frau, ein Zusammentreffen haben würde mit Satan
und dieses Zusammentreffen würde am Ende mit dem Sieg Jesu und mit dem Unterliegen
Satans enden.
Und wir wollen diese Geschichte nur anhand von ein paar Punkten kurz verfolgen durch
das Leben des Herrn Jesus, finde ich.
Die erste Attacke Satans auf den Herrn Jesus, die geschah, als der Herr Jesus gerade geboren
worden war, müssen das jetzt nicht alle aufschlagen, das war der Kindermord in Bethlehem, eine
unglaublich grausame und unmenschliche Maßnahme, das Herodes wahrscheinlich tausende von Kindern
ermorden ließ, die allesamt unschuldig waren, an denen Herodes an sich auch überhaupt kein
Interesse hatte, mit dem einen Ziel ein einziges Baby zu erwischen, nämlich den Herrn Jesus.
Herodes alleine persönlich hatte eigentlich keinen Anlass, einen besonderen Hass auf Christus
zu haben.
Dahinter steckte Satan.
Satan in seiner ganzen Gewalt und in seiner ganzen Bosheit, das sind die beiden Aspekte,
die wir in dem Lied der Erlösung gefunden haben im ersten Teil.
Ihm war das egal, wenn dabei so und so viele Kinder umgebracht und Familien unglücklich
gemacht wurden.
Er wollte Christus töten.
Er wollte verhindern, wenn er schon nicht verhindern konnte, dass er geboren wurde,
aber dass er groß wurde, dass er aufwuchs und, das steckt bei allen Angriffen Satans
auf den Herrn Jesus im Hintergrund, er wollte Golgatha verhindern.
Man kann im Leben des Herrn Jesus zwei Arten von Angriffen Satans unterscheiden, einmal
direkte und indirekte Attacken, also Angriffe, wo man ihn sehr direkt erkennen kann, dass
er dahinter steckte oder selbst handelte, und andere, wo er das mehr versteckt hat durch
die Blume.
Das war mehr so ein versteckter Angriff.
Der Teufel selbst wird nicht erwähnt.
Man findet das auch später wieder, zum Beispiel in Lukas 4 am Ende, wo der Herr Jesus in Nazareth
war und wo man versuchte, ihn vom Berg hinab zu stürzen.
Der Hass der Juden, der Teufel wird nicht erwähnt dabei, aber warum sollte das passieren?
War der Herr Jesus so schädlich, so gefährlich?
Keineswegs.
Aber Satan wollte auf diese Weise verhindern, dass er selbst am Kreuz überwunden werden
würde.
Wenn der Herr Jesus da den Berg runtergefallen wäre und mit gebrochenem Genick liegen geblieben
wäre, oder andererseits, wenn er friedlich irgendwo im Bett gestorben wäre, den Angriff
gab es nämlich auch, diesen Versuch, dann wäre Golgatha nicht geschehen, dann wären
wir nicht befreit worden, dann wäre mit der Macht Satans kein Ende gekommen.
Das wollte der Satan dadurch erreichen, dass er den Herr Jesus vom Berg runter stürzen
ließ.
Hauptsache, der verschwand auf eine Weise, die ihm selbst Satan nicht schaden würde.
Es gibt einen ganz interessanten Angriff, da wird der Teufel allerdings erwähnt einmal,
und das ist in Matthäus 16, vielleicht schlagen wir das mal kurz auf.
Matthäus 16, da redet in Vers 21 der Herr Jesus davon, dass er nach Jerusalem hingehen
müsste, dass er von den obersten Juden vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt
werden müsste.
Da redet er vom Kreuz, ich sag mal ein bisschen zwischen Anführungsstrichen, das hat der
Teufel gehört.
Da kam er wieder in Alarmstimmung, und da gebraucht er Petrus, ganz interessante, ziemlich
traurige Stelle, weil es hier um einen Gläubigen geht, ganz klar, ein Gläubiger, Jünger des
Herrn Jesus, der in Vers 22 ihn beiseite nimmt und anfängt ihn zu tadeln, indem er sagt,
Gott behüte dich, Herr, dies wird dir nicht widerfahren.
Dies wird dir nicht widerfahren, was wollte er damit erreichen, tu dir das doch nicht
an.
Das war Fürsorge von Petrus, menschliche Fürsorge, aber in diesem Augenblick und gegenüber
dem Herrn Jesus, angestachelt durch Satan, wir können davon ausgehen, dass Petrus selbst
sich dessen nicht bewusst war, er war nicht auf der Höhe seines Glaubens, aber er wollte
im Prinzip den Herrn Jesus dazu verleiten, ich sag mal, einen friedlichen Tod im Bett
zu wählen, statt den Tod des Kreuzes.
Petrus war klar, was die Juden in Jerusalem mit ihm anstellen würden, er sagt das ja
ausdrücklich, dass er leiden würde müssen, dass er getötet würde und dass er dann wieder
aufstehen würde.
Das wäre ein Sieg Satans gewesen und der Herr Jesus, allwissend, ihm war das natürlich
klar.
Ihm war klar, dass hier Satan versuchte, ihn, Christus, von diesem Weg zum Kreuz hinauf
abzubiegen, ihn so ein bisschen in eine Ausfahrt zu jonglieren, damit er diesen Weg gerade
über das Kreuz nicht gehen sollte, er sollte gewissermaßen haarscharf neben dem Kreuz
vorbeigehen.
Und deswegen kommt diese sehr markante Antwort des Herrn Jesus in Vers 23, geh hinter mich
Satan, du bist mir ein Ärgernis, ein Ärgernis, das heißt ein Anstoß, wodurch jemand auf
einem Weg blockiert, gehindert, abgelenkt wird, da reicht so eine ganz kleine Ablenkung,
um dieses Ziel zu verfehlen.
Du bist mir ein Ärgernis, du willst mich auf meinem Weg zu Fall bringen, mich zur Seite
abbiegen, geh hinter mich Satan, warum sagt er nicht, lass das, Satan, man muss das mal
ganz buchstäblich nehmen, geh hinter mich Satan, denn in diesem Augenblick stand in
der Person von Petrus Satan vor ihm, der Herr Jesus war unterwegs zum Kreuz, geradeaus,
er folgte dem Willen Gottes, da stand Petrus, wollte ihn veranlassen, nach links oder nach
rechts abzubiegen, und da sagte er zu ihm, geh hinter mich, geh mir aus der Richtung
zum Kreuz, dass ich diesen Weg weitergehe.
Das war ein Angriff Satans, wird ausdrücklich erwähnt und interessanterweise, wie gesagt,
durch einen Gläubigen, der in diesem Augenblick geistlicherweise nicht wachsam war.
Ein erfolgloser Angriff, weil der Herr Jesus diese Position seiner vollkommenen Abhängigkeit
von dem Willen meines Gottes und Vaters nicht verließ.
Es gibt auch zwei Gelegenheiten im Leben des Herrn Jesus, wo er auf eine sehr direkte Weise
mit Satan zu tun hatte, das eine, ich habe das Kapitel schon erwähnt, Lukas 4, das ist
die Versuchung in der Wüste, wo ausdrücklich gesagt wird, dass der Herr Jesus, Lukas 4
1, durch den Geist in der Wüste 40 Tage umhergeführt und von dem Teufel versucht wurde, ich denke
die meisten von uns kennen die Geschichte einigermaßen, dass hier der Teufel kommt
zu dem Herrn Jesus und ihm Angebote macht, angenehme Angebote, angenehm für einen Menschen,
dass er einen Stein in Brot verwandeln sollte, dass er ihm alle Reiche der Welt übergeben
würde und das dritte Mal ist, er sollte sich von der Zinne des Tempels hinabwerfen, die
Engel würden ihn ja schon auffangen und ihn sicher geleiten.
Das heißt, da versucht der Teufel durch angenehme Dinge des Lebens, den Herrn Jesus zu versuchen,
zu versuchen nicht mehr den Willen seines Gottes und Vaters zu tun und auch damit wäre
Golgatha verhindert worden, wenn er auf diese Stimme gehört hätte.
Es war natürlich unmöglich, dass der Herr Jesus das tat.
Es war ein vollkommener Sieg, den der Herr Jesus hier über diese drei Versuchungen durch
Satan errungen hat, aber da sehen wir an diesem Punkt, das muss etwa zu Anfang des öffentlichen
Dienstes des Herrn Jesus gewesen sein, dass er gleich da versucht, die Wirksamkeit des
Herrn Jesus zu verhindern.
Und dann gibt es einen weiteren Punkt, wo auch Satan kam, obwohl er nicht mit Namen
erwähnt wird und das ist im Garten Gethsemane, das haben wir zum Beispiel in Lukas 23, wo
der Herr Jesus alleine war im Garten mit seinem Gott und Vater, wo er zu ihm betet, wir schlagen
das mal gerade auf aus Lukas 23, wo der Herr Jesus niederkniet, betet, Vers 41, und spricht
Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir weg, doch nicht mein Wille, sondern
der deine geschehe.
Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte, und als er in ringendem
Kampf war, betete er heftiger.
Der Herr Jesus redet hier etwas unvermittelt von dem Kelch, wir wissen, was der Kelch war,
die Leiden am Kreuz, und zwar diejenigen, die er von Seiten Gottes erduldet hat, nicht
das, was die Menschen ihm angetan haben, sondern, dass er drei Stunden lang von Gott verlassen
und gerichtet werden würde, wegen unserer Sünde, dass er selbst zur Sünde gemacht
werden würde und zu einem Fluch.
Das ist der Kelch, von dem der Herr Jesus hier redet.
Wer hielt ihm diesen Kelch denn vor?
Wir müssen davon ausgehen, dass es Satan war, der versuchte, das ist jetzt ein menschlicher
Ausdruck, den Herrn Jesus einzuschüchtern, zu erschrecken und ihn dadurch abzuhalten
davon, diesen Weg zum Kreuz, diesen Weg zum Sieg über Satan zu gehen.
Und da sagte der Herr Jesus, nicht mein Wille als Mensch, sondern der deine geschehe.
Mit diesem Wort war eigentlich der Weg entschieden.
Er hat nicht einen Augenblick in Zweifel gestanden, aber damit macht der Herr Jesus klar, dass
er dieser Stimme Satans nicht Gehör gab, sondern, dass für ihn einzig und allein der
Wille seines Vaters galt.
Als er in ringendem Kampf war, betete er heftiger, das heißt, je größer und je tiefer die Not
des Heilandes hier wurde, desto enger trieb ihn das in die Gemeinschaft mit seinem Vater.
Er betete heftiger und diese Begebenheit, die greift ja bekanntlich der Hebräerbrief
wieder auf, das ist eigentlich eine notwendige Ergänzung dazu, in Hebräer 5, Vers 7, wo
von diesen Augenblicken die Rede ist, dass der Herr Jesus in den Tagen seines Fleisches,
da er sowohl bitten als flehen dem, der ihn aus dem Tod zu erretten vermochte, mit starkem
Schreien und Tränen dargebracht hat, und so weiter, obwohl er Sohn war, an dem, was
er litt, den Gehorsam lernt.
Es ist hier entscheidend, dass der Herr Jesus gelitten hat.
Auf den Gedanken kommen wir gleich noch einmal kurz.
Wenn der Teufel zu dem Herrn Jesus kam, dann litt der Herr Jesus, das ist bei uns keineswegs
immer der Fall, bei dem natürlichen Menschen nie, der leidet nicht, wenn er versucht wird
durch den Teufel, sondern der gibt nach und wir als Gläubige tun das leider allzu oft
auch.
Der Herr Jesus hat gelitten, weil er in seiner Person, in seinem ganzen Wesen, auch als Mensch
heilig war.
Der Teufel ist zu dem Herrn Jesus gekommen durch angenehme Dinge in der Wüste, in dieser
Versuchung, Lukas 4, und er ist durch die Schrecken des Kreuzes vor ihn gekommen, um
ihn zu erschrecken, um ihn einzuschüchtern, beides, um ihn von dem Weg des Gehorsams
entsprechend dem Willen seines Vaters abzuhalten, und beide Strategien sind fehlgeschlagen.
Deswegen konnte der Herr Jesus in Johannes 14 auch sagen, der Fürst der Welt kommt,
hat er auf diese beiden wesentlichen Arten getan, und hat nichts in mir.
Bei uns in der Gegend gibt es das Wort Packende, dass man ein Packende findet, um etwas zu
bewirken, einen Hebel ansetzen kann, das ist der Gedanke hier, der Teufel hat bei dem Herrn
Jesus kein Packende gefunden, keinen Hebel ansetzen können, weder durch angenehme Dinge,
durch Versuchung, funktioniert bei uns immer ganz gut, noch durch Einschüchterung, durch
Schrecken, durch Leiden hat er den Herrn Jesus von diesem Weg abhalten können, an das Kreuz
zu gehen.
Der Herr Jesus ist diesen Weg gegangen, bis an das Kreuz, durch die Feindschaft der Menschen
hindurch, bis in die Stunden, wo Gott ihn richtete, wegen unserer Sünde, und bis in
den Tod hinein, den Tod, der Satan die Macht genommen hat.
Und davon redet ebenfalls der Hebräerbrief, damit kommen wir im Grunde auch dann zum Ende,
in Hebräer 2, die Verse möchte ich noch gerne lesen, Hebräer 2, Vers 14, na ich lese mal
schon Vers 13, den letzten Satz, siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat,
weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran
teilgenommen, damit er durch den Tod, den zunichte machte, der die Macht des Todes hat,
das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch
der Knechtschaft unterworfen waren, ich lese auch noch Vers 18, denn worin er selbst gelitten
hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden.
In den Versen 14 und 15 haben wir wieder diese beiden Seiten, die wir in 2.
Mose 15 in dem Lied der Erlösung gefunden haben.
Hier Vers 14, der Herr Jesus hat an unserem Menschsein teilgenommen, nur der kurze Hinweis,
er hat das in gleicher Weise getan, Anmerkung in der Elberfelder Übersetzung, in nahekommender
Weise, das ist eine gewisse Einschränkung, und die Einschränkung besteht in der Sünde,
in dieser Hinsicht ist der Herr Jesus uns eben nicht gleich geworden, hat er an unserem
Menschsein nicht teilgenommen, weil er ein Mensch ohne Sünde war.
Aber davon abgesehen, in gleicher Weise daran teilgenommen, geboren, wie die Evangelisten
das immer gern formulieren, um für uns zu sterben, damit er durch den Tod den zunichte
machte, denn nur als Mensch konnte der Herr Jesus sterben, als ewiger Sohn Gottes hatte
er ein Leben, das der Tod nicht beenden konnte.
Er musste also ein Leben annehmen, in ein Leben hineinkommen, das durch den Tod überhaupt
mal erst angreifbar war, dazu musste er Mensch werden, damit er durch den Tod den zunichte
machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, das ist eigentlich hier die neutestamentliche
Erklärung zum Roten Meer, das ist, wenn wir so wollen, eine Zusammenfassung des Hauptgedankens
des Roten Meeres und uns wird hier im Grunde in diesen beiden Versen eine fünfgliedrige
Kette vorgestellt, da ist der Teufel, der durch die Sünde, die hier nicht ausdrücklich
erwähnt wird, die Menschen in den Tod gebracht hat, das finden wir in 2.
Mose 3 des Tages, wo du von diesem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen issest, wirst
du sterben.
Der Teufel verführt die Menschen zur Sünde und hat sie damit dem ewigen Tod unterworfen.
Vor dem Tod hat jeder Mensch Furcht, nicht so sehr vor dem Tod als Sterben, sondern vor
dem ewigen Gericht, was danach droht.
Und diese Todesfurcht, dadurch ist der Mensch das ganze Leben hindurch der Knechtschaft
unterworfen.
Eine fünfgliedrige, furchtbare Kette, der wir Menschen nicht entkommen, wir stecken
drin und kommen nicht raus.
Und da ist der Herr Jesus gekommen und hat gewissermaßen das mittlere Glied dieser Kette
gepackt, den Tod, dieses Glied hat er zerbrochen und das hatte Auswirkungen nach beiden Seiten,
auf den Teufel, dem er die Macht genommen hat und auf die, die ihr ganzes Leben hindurch
der Knechtschaft unterworfen waren, die hat er befreit.
Das ist Vers 15.
Und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft
unterworfen waren.
Es ist in diesem Satz sehr entscheidend, dass dieser Sieg durch den Tod geschehen ist.
Es gibt viele Lieder, die das Kreuz feiern, manchmal auf eine etwas unnüchterne Art und
Weise.
Aber der Sieg am Kreuz ist geschehen durch Leiden und durch den Tod.
Das war nicht machbar durch ein Schöpferwort Gottes, so stark dieses Wort ist, das sehen
wir an allem, was Gott geschaffen hat.
Aber unsere Erlösung war nicht durch ein Schöpferwort Gottes zustande zu bringen,
sondern nur durch den Tod.
Und es gibt eine ganz interessante Stelle, wo der Herr Jesus davon redet, auf eine bildliche
Weise, in Matthäus 12, wir müssen im Moment ein bisschen hin und her springen, aber ich
glaube das schadet uns nicht.
In Matthäus 12, wo der Herr Jesus wieder mal einen Besessenen geheilt hatte und wo
die Juden das auf die bösestmögliche Art und Weise interpretiert hatten, indem sie
sagten, dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als durch den Fürsten der Dämonen.
Und dann sagt der Herr Jesus in Vers 29, Matthäus 12, Vers 29, Oder wie kann jemand
in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken
bindet?
Und dann wird er sein Haus berauben.
Das ist eine sehr bildliche Sprache, die der Herr Jesus hier verwendet, aber der Zusammenhang
macht klar, dass er von seiner Konfrontation mit Satan redet.
Das heißt letzten Endes von dem Kreuz von Golgatha, ich übersetze mal diese Bilder,
die hier gebraucht werden, das Haus des Starken, das war der Tod.
Da wird der Tod betrachtet wie ein, ich sag mal ein Gefängnis, ein Hochsicherheitsgefängnis,
Ausbruch unmöglich.
Der Tod, dem wir Menschen nicht entkommen.
Das Haus, über das dieser Pharao in seiner ganzen Gewalt und Grausamkeit herrscht.
Der Starke ist Satan, der Hausrat, das sind wir Menschen, die Menschen, die Gott doch
geschaffen hatte, weil er sie für sich haben wollte, nicht damit sie in diesem furchtbaren
Kerker ihr Leben verbringen und in der Verdammnis die Ewigkeit verbringen.
Und er selbst ist derjenige, der gekommen ist, der in das Haus des Starken eingedrungen
ist, nachdem er ihn gebunden hat.
Wie hat er ihn gebunden?
Im Wesentlichen durch diese beiden Gelegenheiten, die wir gesehen haben.
Dadurch, dass er seiner Versuchung nicht nachgegeben hat und sich durch ihn in Gethsemane nicht
erschrecken ließ.
Damit war klar geworden, Satans Macht hat ihre Grenze, hat ihr Ende gefunden an der
Person des menschgewordenen Sohnes Gottes.
Der Starke wurde gebunden, der Herr Jesus ist in das Haus des Starken eingedrungen.
Er konnte sich nicht vor die Tür stellen und mit lauter Stimme rufen, das wird er tun
bei unserer Entrückung.
Wir werden das hören, auch die entschlafenen Heiligen, aber unsere Erlösung war nicht
durch einen lauten Ruf zu bewerkstelligen.
Da musste der Herr Jesus in dieses furchtbare Gefängnis, in das Haus des Starken, eindringen.
Er musste durch den Tod den zunichte machen.
Das heißt, als der Herr Jesus starb, und dabei ist es wichtig, dass wir daran denken,
dass der Tod auf den Herrn Jesus kein Anrecht hatte.
Wir gehörten in dieses Haus durch die Sünde, der Herr Jesus nicht.
Dieses Haus war vor ihm verschlossen.
Er hätte nicht hineingehen müssen, er konnte nur freiwillig hineingehen, aber er hat das
getan.
Das sagt dieser Ausdruck, in das Haus des Starken eindringen.
Wir sind nicht eingedrungen, wir waren drin, aber er ist eingedrungen.
Die Freiwilligkeit, dieser Charakter der Ziege, haben wir gestern Abend gesehen.
Er wollte dort hineingehen, an diesen furchtbaren Ort des Todes.
Da ist er uns begegnet, an diesem Ort, wo wir uns befanden.
Er hat gewissermaßen diesen Kerker erbrochen, hat ihn geknackt.
Der Tresor ist geöffnet, und die, die darin gefangen lagen, die sind jetzt befreit.
Er hat den Hausrat geraubt, nachdem er den Starken gebunden hatte, dann wird er sein
Haus berauben.
Das ist der Sieg des Herrn Jesus über Satan.
Dadurch sind wir befreit, befreit von dieser furchtbaren Macht, unter der wir standen und
die wir erst recht erlebt hätten, wenn wir nicht durch Gottes Gnade zu den Erlösten
gehören dürften.
Ich habe in Hebräer 2 noch den Vers 18 mitgelesen, damit kommen wir dann auch zum Ende, worin
er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden,
weil das eine Brücke in unser praktisches Leben hinein ist.
Wir haben uns schon im Zusammenhang mit Gethsemane daran erinnert, dass als Satan zu dem Herrn
Jesus kam, der Herr Jesus gelitten hat, er war nicht in Versuchung nachzugeben, aber
er hat das empfunden, was das bedeutete, dass diese Macht da ist und dass wir Menschen ihr
hilflos ausgeliefert waren.
Das hat der Herr Jesus in seiner Seele absolut empfunden, auch das ganze Unheil, diese für
uns irreparablen Schäden auf der Erde und in der ganzen Schöpfung, die durch Satan
angerichtet wurden.
Als Satan zu dem Herrn Jesus kam, als er versucht wurde, da hat er gelitten.
Und hier haben wir diese praktische Seite, dass das auch eine Erfahrung ist, die der
Jesus als Mensch gemacht hat, die er mitgenommen hat in die Herrlichkeit des Himmels, wo er
jetzt ist.
Hier geht es jetzt nicht mehr um Golgatha, hier geht es um unser laufendes Leben, um
unser alltägliches Leben.
Da vermag er denen zu helfen, die eben leider manchmal nicht leiden, wenn sie versucht werden,
die auch versucht werden, auch als Gläubige, der Satan kommt schon noch immer wieder und
versucht uns zu verführen.
Für die Ewigkeit kann er uns nichts mehr anhaben, aber er kann uns auf dem Glaubensweg
schon noch zu Fall bringen, so dass unser Leben ein trauriges Fallen und Wiederaufstehen
wird.
Manchmal eine ganz traurige Kette, wie unser Leben so verläuft, in den Niederungen des
Lebens, während wir doch geistlich stark sein sollten.
Aber wir haben einen, der selbst diese Attacken Satans erlebt hat, der selbst versucht wurde,
der nicht in Gefahr war zu fallen, aber der doch gelitten hat darunter und der deswegen
verstehen kann, wie es uns als Gläubigen manches Mal ergeht.
Und da haben wir den Herrn Jesus als unseren großen, hohen Priester vor uns.
Er versteht uns und das ist eine von den schönen Stellen im Hebräerbrief, wo dieses
Wort er vermag gebraucht wird, haben wir mehrfach, er vermag, das ist die ganze Macht Gottes,
die in dem Herrn Jesus, den Seinen, zur Verfügung steht.
Er vermag denen zu helfen, das heißt diejenigen zu bewahren, die versucht werden.
Ein letzter Gedanke, wir haben uns am Anfang daran erinnert, dass die Israeliten murrten,
als sie dort am Roten Meer standen, hinter sich die Macht des Feindes, vor sich das Rote
Meer, keine Möglichkeit aus eigener Kraft da durchzukommen und dass sie dann die Angst
hatten, dass sie jetzt, wo sie losgelassen worden waren, in die Wüste, dass sie jetzt
noch auf dem Weg umkommen würden.
Sie hatten Angst, jetzt noch sterben zu müssen, das hätten sie lieber in Ägypten getan.
Das ist für uns heute das Bild von einem Gläubigen, der die Bedeutung des Passa verstanden
hat.
Der weiß, dass der Herr Jesus für seine Sünden gestorben ist, aber der Angst hat
vor der Macht Satans.
Es gibt manche Gläubige, die werden diese Angst nicht los, der Satan ist ja noch da,
der ist auch noch aktiv.
Kann er uns denn nicht mehr schaden für die Ewigkeit, kann das nicht passieren, dass
ich doch noch immer wieder durch Sünde in meinem Leben, wohin der Teufel mich verführt,
dass ich dadurch von dem Herrn Jesus abfalle, dass ich das Heil wieder verliere, dass ich
das Leben, was der Herr mir gegeben hat, wieder verlieren kann, dass ich insofern auf dem
Weg durch die Wüste noch zu sterben habe.
Das finden wir da vorgebildet.
Und auch in dieser Hinsicht ist das wichtig, dass wir das rote Meer verstehen.
Denn dadurch sehen wir, dass der Herr Jesus auch das zweite Problem ebenso vollkommen
gelöst hat, wie das Problem unserer Sünde.
Dass er auch mit der Macht Satans abgerechnet hat, sie ist noch nicht ganz beiseite geschoben.
Aber er hat ihm seine Waffen abgenommen.
Er selbst ist noch da, der Teufel, aber seine Waffen musste er bereits abgeben.
Für die Ewigkeit kann Satan keinem Gläubigen mehr helfen.
Und in diesem Sinne müssen wir dieses schöne und bekannte Wort verstehen, das Mose dann
dem Volk sagt, steht und seht die Rettung des Herrn.
Er wird für euch streiten und ihr werdet stille sein.
Das ist das stille Sein eines Gläubigen, der weiß, dass durch das Kreuz, durch den
Tod des Herrn Jesus für ihn das Problem der Sünde gelöst ist.
Kein Gericht mehr droht, du gingst in den Tod.
Dass aber auch wir auf der Seite Gottes stehen, dass wir zu Gott gebracht worden sind durch
den Herrn Jesus, durch seinen Tod am Kreuz.
Er hat die befreit, die bis dahin das ganze Leben der Knechtschaft unterworfen waren.
Befreit, befreit, um jetzt dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, um ihm in seiner
Wohnung zu begegnen, hier schon auf der Erde Gemeinschaft mit ihm zu haben und bald in
der Herrlichkeit des Himmels an seiner heiligen Stätte bei ihm zu sein.
Dann werden wir die ganzen herrlichen Ergebnisse der Erlösung und die ganze Erlösung in ihrer
eigentlichen Schönheit im Rückblick betrachten und denjenigen preisen, der diese Erlösung
bewirkt hat. …
Automatisches Transkript:
…
Ja, ich begrüße euch ganz herzlich zu diesem dritten und damit letzten Abend unserer kurzen
Vortragsreihe unter der Überschrift Drei Bilder von Golgatha, wo wir anhand der Befreiungsgeschichte
des Volkes Israel im Alten Testament, die wir etwas nachgezeichnet haben, anhand von
drei markanten Stationen sehen, wie unsere eigene Befreiungsgeschichte vor sich gegangen
ist.
Und gerade heute Abend kommen wir zu dem Gedanken, dass in einer gewissen Hinsicht diese Geschichte
noch nicht ganz abgeschlossen ist.
Wir wollen dazu heute Abend aus dem Buch Joshua etwas lesen, und zwar aus den Kapiteln
drei und vier aus dem Buch Joshua, Kapitel drei, ab Vers eins.
Da machte sich Joshua frühmorgens auf, und sie brachen auf von Sittim und kamen an den
Jordan, er und alle Kinder Israel, und sie übernachteten dort, ehe sie hinüberzogen.
Und es geschah am Ende von drei Tagen, da gingen die Vorsteher mitten durchs Lager,
und sie geboten dem Volk und sprachen, Sobald ihr die Lade des Bundes, des Herrn, eures
Gottes seht, und die Priester, die Leviten sie tragen, so sollt ihr von eurem Ort aufbrechen
und ihr nachfolgen.
Doch zwischen euch und ihr soll eine Entfernung von etwa zweitausend Ellen an Maß sein.
Ihr sollt ihr nicht nahe kommen, damit ihr den Weg wisst, auf dem ihr gehen sollt, denn
ihr seid den Weg früher nicht gezogen.
Und Joshua sprach zum Volk, Heiligt euch, denn morgen wird der Herr in eurer Mitte Wunder
tun.
Und Joshua sprach zu den Priestern und sagte, Nehmt die Lade des Bundes auf und zieht vor
dem Volk hinüber.
Und sie nahmen die Lade des Bundes auf und zogen vor dem Volk her.
Und es geschah, als das Volk aus seinen Zelten aufbrach, um über den Jordan zu ziehen, als
die Priester die Lade des Bundes vor dem Volk hertrugen, und sobald die Träger der Lade
an den Jordan kamen und die Füße der Priester, die die Lade trugen, in den Rand des Wassers
tauchten, der Jordan aber ist voll über alle seine Ufer, die ganze Zeit der Ernte hindurch,
da blieben die von oben herabfließenden Wasser stehen.
Sie richteten sich auf wie ein Damm, sehr fern, bei Adam, der Stadt, die seitwärts
von Zaretan liegt.
Und die zum Meer der Ebene, dem Salzmeer hinabfließenden Wasser, wurden völlig abgeschnitten.
Und das Volk zog hindurch Jericho gegenüber.
Und die Priester, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, standen festen Fußes auf
dem Trockenen in der Mitte des Jordan, und ganz Israel zog auf dem Trockenen hinüber,
bis die ganze Nation vollends über den Jordan gegangen war.
Und es geschah, als die ganze Nation vollends über den Jordan gezogen war, da sprach der
Herr zu Joshua und sagte, Nehmt euch aus dem Volk zwölf Männer, je einen Mann aus
einem Stamm, und gebetet ihnen und sprecht, hebt euch von hier zwölf Steine auf, aus
der Mitte des Jordan, von dem Standort, wo die Füße der Priester festgestanden haben,
und bringt sie mit euch hinüber und legt sie im Nachtlager nieder, wo ihr diese Nacht
übernachten werdet.
Und Joshua rief die zwölf Männer, die er aus den Kindern Israel bestellt hatte, je
einen Mann aus einem Stamm.
Und Joshua sprach zu ihnen, Geht hinüber vor die Lade des Herrn, eures Gottes, in die
Mitte des Jordan, und hebt euch jeder einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der
Stämme der Kinder Israel, damit dies ein Zeichen unter euch sei.
Wenn eure Kinder künftig fragen und sprechen, was bedeuten euch diese Steine, so sollt ihr
zu ihnen sagen, Weil die Wasser des Jordan vor der Lade des Bundes des Herrn abgeschnitten
wurden.
Als sie durch den Jordan ging, wurden die Wasser des Jordan abgeschnitten.
Und diese Steine sollen für die Kinder Israel zum Gedächtnis sein in Ewigkeit.
Und die Kinder Israel taten so, wie Joshua geboten hatte, und hoben zwölf Steine aus
der Mitte des Jordan auf, so wie der Herr zu Joshua geredet hatte, nach der Zahl der
Stämme der Kinder Israel.
Und sie brachten sie mit sich in das Nachtlager hinüber und legten sie dort nieder.
Und zwölf Steine richtete Joshua auf in der Mitte des Jordan, an der Stelle, wo die Füße
der Priester gestanden hatten, die die Lade des Bundes trugen, und sie sind dort bis auf
diesen Tag.
Und die Priester, die die Lade trugen, blieben in der Mitte des Jordan stehen, bis alles
vollendet war, was der Herr Joshua geboten hatte, dass er zum Volk reden sollte, nach
allem, was Mose Joshua geboten hatte.
Und das Volk eilte und zog hinüber.
Und es geschah, als das ganze Volk vollends hinübergezogen war, da zogen die Lade des
Herrn und die Priester angesichts des Volkes hinüber.
Soweit wollen wir für heute Abend das Wort Gottes lesen.
Am ersten Abend haben wir uns mit 2.
Mose 12 beschäftigt, mit dem Passer-Lamm, das die Israeliten aufgerufen waren zu schlachten.
Wir haben uns daran erinnert, dass sie zwei Dinge tun mussten mit dem geschlachteten Lamm,
das ein Bild des Herrn Jesus ist.
Sie mussten das Blut an ihre Türpfosten und an den Türsturz streichen und wurden dadurch
vor dem Gericht Gottes geschützt.
Das Blut stand zwischen den Israeliten im Innern ihres Hauses und Gott, der draußen
im Gericht vorbeiging.
Und im Innern des Hauses saßen sie zusammen an einem Tisch und aßen von dem Fleisch des
geschlachteten Lammes.
Das Fleisch dieses geschlachteten Lammes als Grundlage der Gemeinschaft der Gläubigen.
Ein Bild für uns davon, dass der Herr Jesus für uns gestorben ist, um uns durch sein
Blut, das am Kreuz vergossen wurde, zu befreien von dem Gericht Gottes, das wir verdient hatten.
Wir haben dann gestern Abend anhand von 2.
Mose 14 und 15 den Zug der Israeliten durch das Rote Meer hindurch betrachtet und haben
dabei gesehen, dass diese Etappe in der Befreiungsgeschichte Israels davon redet, dass der Herr Jesus auch
für uns gestorben ist, um uns von der Macht des Feindes, der Macht Satans und damit letzten
Endes auch von der Macht des Todes zu befreien.
Und wenn wir heute zu dieser dritten großen Etappe kommen, dem Zug durch den Jordan, dann
haben wir gestern Abend einen Gedanken eigentlich überschlagen in diesem Lied der Erlösung
in 2.
Mose 15, den ich gerne mit dem heutigen Abend verbinden möchte, weil er eigentlich die
Verbindung zwischen dem Roten Meer und dem Jordan sehr deutlich macht.
Wenn wir noch einmal kurz 2. Mose 15 aufschlagen wollen, dann haben wir uns in diesem Kapitel
ab Vers 13 bis Vers 17 daran erinnert, dass Gott dieses Volk befreit hatte aus Ägypten,
weil er sie für sich haben wollte, weil er Gemeinschaft mit ihnen haben wollte, weil
sie ihm ein Fest feiern sollten.
Gott wollte sich mit seinem Volk gemeinsam freuen und wir haben uns anhand von Vers 13
daran erinnert, dass sie schon in der Wüste geführt wurden zu der heiligen Wohnung Gottes,
das heißt damals zu der Stiftshütte, die sie in der Wüste bauten und durch die Wüste
mit sich trugen.
Allerdings, wenn man genau hinguckt, wird die Wüste selbst in diesem Lied der Erlösung
überhaupt nicht erwähnt.
Diese Wohnung ja, aber die Wüstenumstände und diese ganze lange Zeit, durch die Israel
hindurchziehen musste, die wurde in diesem Lied nicht erwähnt, sondern wir haben das
gestern Abend betrachtet, es wird anschließend direkt davon gesprochen, einmal von den Feinden,
von den Kanaanitern, von den Edomitern und so weiter, aber dann auch von der heiligen
Städte, die Gott für sich und das heißt auch zur Gemeinschaft mit seinem Volk im Land
bereiten würde.
Das heißt, die Wüste wird in diesem Lied im Prinzip übersprungen.
Und das ist jetzt ein sehr entscheidender Gedanke, den wir gut verstehen müssen, dass
für Israel der Zug durch die Wüste nicht zu dem Ratschluss Gottes gehörte.
Das heißt, im Prinzip hätte nach dem Zug durch das Rote Meer sofort der Einzug in das
Land Kanaan geschehen können.
Wenn man sich das auf der Landkarte ansieht, wird das auch ziemlich deutlich.
Ich denke, dass wir alle mehr oder weniger so ein bisschen die Landkarte vor Augen haben.
Die Israeliten kamen ja aus dem Südwesten, aus Ägypten heraus, zogen über das Rote
Meer hinweg oder hindurch vielmehr.
Dann kam die Sinai-Halbinsel, so ein dreieckiges Gebilde, am unteren Ende, an der Kante des
Mittelmeeres und dann hätten sie im Prinzip direkt so um die Kante dieses Mittelmeeres
herum in das verheißene Land in Kanaan einziehen können.
Das wäre an sich eine relativ kurze Strecke gewesen und seinem Ratschluss nach hätte
Gott dieses Volk auch direkt so geführt.
Nun müssen wir verstehen, was der Ratschluss Gottes ist.
Das ist das, was er sich vorgesetzt hat in seinem Herzen, bevor er noch anfängt zu handeln.
Das ist sein großer Plan, wir sprechen oft von Ratschluss, Gottes Wort tut das auch,
in anderen Sprachen ist das schon mal mit dem Wort Plan übersetzt, den Gott also vorher
gemacht hat und nachdem er mit uns Menschen handelt.
Und in dieser Hinsicht ist Gott souverän, das heißt, da tut er rein und ausschließlich
das, was in seinem Herzen er sich vorgesetzt hat, unbeeinflusst von dem Handeln von uns
Menschen.
Aber es gibt doch noch eine andere Komponente in dem Handeln Gottes mit Menschen und das
ist das, was Gottes Wort oft seine Wege nennt.
Und die Wüste für Israel war nicht Bestandteil des Ratschlusses Gottes, deswegen singen
die Israeliten ganz zu Recht direkt nach dem Roten Meer von der heiligen Stätte Gottes
im Land.
Aber in den Wegen Gottes hat er sie durch die Wüste geführt, nicht dass das eine Überraschung
für ihn gewesen wäre, er wusste es natürlich vorher, aber das ist etwas, wo er das Handeln
und die Treue beziehungsweise Untreue der Israeliten in seinem Handeln berücksichtigt
hat.
Und der gleiche Gedanke trifft zu auf uns, auch in Bezug auf uns, die wir Gläubige der
Gnadenzeit sind, die wir zur Versammlung gehören, nicht zu Israel, hat Gott einen Ratschluss
gefasst, einen Ratschluss, der im Neuen Testament mehrfach mit dieser Zeitangabe gekennzeichnet
wird, vor Grundlegung der Welt, im Unterschied zu dem Ratschluss Gottes für Israel.
Gott hat also vor der Schöpfung einen Plan gemacht für unsere Erlösung und nach diesem
Plan kann er jeden, den er erlöst, im Prinzip sofort nach der Erlösung, nach der Errettung,
nach der Bekehrung eines Menschen aufnehmen, zu sich in die Herrlichkeit des Himmels.
Ein Beispiel dafür haben wir in dem Räuber am Kreuz.
Dieser Mann hat keinen Weg mehr durch die Wüste zurückgelegt, sondern der wurde am
Kreuz errettet.
Streng genommen war er noch kein Gläubiger der Gnadenzeit, weil die, ich sag mal ganz
kurz danach es anfing, aber das war ein Mann, der in den letzten Augenblicken seines Lebens
glaubte und der unmittelbar gesagt bekam durch den Heiland selbst, heute wirst du mit mir
im Paradies sein.
An der Geschichte dieses Mannes fehlt überhaupt nichts.
Der Ratschluss Gottes in Bezug auf ihn, der ist erfüllt worden, aber er hatte keine Wüstenreise
zurückzulegen.
Das gibt es heute auch, als ich im November in Rumänien war und da die Versammlungen
und die Geschwister besucht habe, habe ich mich erkundigt nach einem alten Mann, den
ich gekannt hatte, der Vater eines Bruders in einer Versammlung und fragte, was macht
denn euer Vater?
Ich wusste, dass er ungläubig gewesen war und da strahlten die Gesichter der Kinder
und sie sagten, der hat sich einen Monat vor seinem Tod bekehrt, auf den letzten Drücker.
Aber sie haben mir die Geschichte erzählt, es war eine wirkliche Umkehr dieses alten
Mannes gewesen, der hat also die letzten Tage seiner Wüstenreise im Bett verbracht, da
waren keine großen Abenteuer mehr dabei, der musste nicht mehr viel lernen, der war
einen Monat später am Ziel in unserem verheißenen Land, der ist jetzt im Himmel.
Aber wie gesagt, in den Wegen Gottes ist es die Regel, dass derjenige, der die Erlösung
kennenlernt, der sie erfährt, erlebt, noch eine kürzere oder längere Strecke durch
die Wüste zu gehen hat und dabei seine Erfahrungen macht.
So, die Wüstenreise der Israeliten zerfällt in zwei Teile, ich will doch nochmal kurz
2.
Mose 19 aufschlagen, da wird das nämlich recht deutlich und wir brauchen das auch
für unser Thema heute Abend.
Aus 2. Mose 19, das ist das Kapitel, wo Mose auf den Berg gerufen wird und Gott gibt ihm
das Gesetz.
Und da sehen wir ganz deutlich, dass es einen Einschnitt gibt in der Geschichte der Israeliten
durch die Wüste.
Sie sind also losgezogen, wir befinden uns hier ja nach dem Zug durch das Rote Meer und
da lesen wir in Vers 4, dass Gott zu Israel sagt, ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern
getan habe, wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe und
wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und so weiter werdet, so sollt ihr mein Eigentum
sein aus allen Völkern.
Das heißt, die Sprache Gottes in diesem Abschnitt der Wüstenreise war reine Gnade, bevor das
Gesetz gegeben wurde.
Und dann sehen wir, dass Gott das Gesetz gibt, die zwei steinernen Tafeln, auf die mit Gottes
eigener Hand die 10 Gebote geschrieben wurden und dann macht Israel einen kapitalen Fehler,
das finden wir auch in diesem Kapitel, gleich im nächsten Abschnitt in Vers 8, nämlich
nachdem Mose dem Volk die Worte Gottes vorgelegt hatte, da antwortete das ganze Volk insgesamt
und sprach, alles was der Herr geredet hat, wollen wir tun.
Und gleich anschließend wird gesagt, dass Mose diese Worte des Volkes quittierte, dass
er sie zu Gott zurückbrachte und dass sie damit für gültig erklärt wurden.
Gott hatte diese Worte des Volkes gehört.
Der Fehler lag darin, dass sie gesagt hat, was Jehova geredet hat, wollen wir tun.
Sie haben nicht gesagt, wenn Gott in seiner Gnade uns hilft, wenn er uns die Kraft gibt,
sondern wir wollen, we can, das war der Fehler.
Das war ein Versprechen des natürlichen Menschen und das Ergebnis war, in diesem Abschnitt
sehen wir das später, dass direkt im nächsten Vers, in Vers 9, Gott redet vom Dunkel des
Gewölks, von Gericht, in Vers 12, von einer Grenze um das Volk herum, von einer Warnung,
behütet euch auf den Berg zu steigen, was den Berg berührt, soll gewiss getötet werden.
Das ist dieser Einschnitt, der die Wüstenreise in zwei Teile teilt.
Ab jetzt galt das Gesetz und es wurde sofort deutlich durch Gottes Worte, was die Folge
des Gesetzes für den natürlichen Menschen sein würde, nämlich, dass Gott sich verhüllen
würde, dass er sich in Dunkel hüllen würde und dass das Ergebnis Gericht sein würde,
weil, das lernen wir spätestens im Neuen Testament, kein Mensch, definitiv keiner außer
dem Herrn Jesus, imstande war, das Gesetz zu halten.
Nun hatte natürlich dieser zweite Teil der Wüstenreise seinen Sinn und Zweck, wir lesen
das später in 5. Mose 8 zum Beispiel, dass Gott das Gesetz gegeben hat und dass Gott
die Israeliten durch diesen Teil der Wüste gehen ließ, um zu erkennen, was in ihren
Herzen war.
Das heißt, sie selbst mussten sich kennenlernen und sie mussten gleichzeitig auch Gott kennenlernen
und das sind zwei Seiten, die auch auf unser Leben zutreffen.
Gott hat uns noch eine Zeit auf der Erde gelassen, bis der Herr Jesus kommt, um uns zu sich zu
rufen oder auch bis zum heutigen Tage noch bis Gläubige noch Heim zu gehen haben.
Und ein Zweck Gottes dabei ist, dass wir uns selbst kennenlernen durch Erfahrung und dass
wir auch Gott durch Erfahrung kennenlernen.
Und was die Israeliten dabei lernen mussten, das war, dass Gott zwar alles getan hatte,
damit sie in das Land kommen konnten, er hatte sie befreit.
Er hatte auch durch das Lied der Israeliten selbst schon angekündigt, dass er einen Platz
der Gemeinschaft mit ihm für sie haben würde, aber dass sie, was ihre Seite anging, nicht
im richtigen Zustand waren, um in das Land hineinzukommen.
Das finden wir symbolisiert in dem Jordan.
Wieder ein Fluss, wie das Rote Meer schon, Wasser, das eine tödliche Wirkung gehabt hätte,
wenn die Israeliten einfach hineingestürmt wären, ohne das Handeln Gottes abzuwarten,
sie wären alle umgekommen, ein Bild des Todes.
Aber was jetzt in dem Jordan im Gegensatz zum Roten Meer vor uns kommt, ist nicht mehr
die Wahrheit, dass der Herr Jesus für uns gestorben ist, um uns zu befreien, sondern
dass wir mit Christus gestorben sind.
Wir kommen also heute Abend mit dem Jordan eigentlich zu der praktischeren Seite dieser
Wahrheit, die wir an den vergangenen beiden Abenden in einer grundsätzlichen Weise gesehen
haben.
Die Wahrheit des Passa und des Roten Meeres, die muss man verstanden haben.
Ein Werk, das längst vor uns geschehen ist am Kreuz, das abgeschlossen ist, das außerhalb
von uns geschehen ist, aber, das sehen wir heute Abend beim Jordan, ein Werk, das praktische
Auswirkungen haben soll auf unser Leben.
Denn der Herr Jesus ist nicht nur für uns gestorben, sondern, so sieht Gott das, und
wir sollten es auch sehen, wir sind auch mit dem Herrn Jesus, mit Christus gestorben, sodass
sein Tod eine ganz direkte Auswirkung auf unsere Haltung als Gläubige und unser Verhalten,
unseren Weg als Gläubige haben sollte.
Ich möchte für dieses Thema mal folgende Unterteilung vorschlagen, Gott möchte uns
in diesen beiden Kapiteln, die wir auszugsweise gelesen haben, Joshua 3 und 4, auf dreierlei
Weise ansprechen.
Er möchte erstens unser Verständnis ansprechen, und das tut er, wenn wir einfach den historischen
Ablauf dieses Zuges der Israeliten durch den Jordan betrachten, in Verbindung immer mit
dem Neuen Testament und die geistliche Wahrheit, die damit für uns verbunden ist, verstehen.
Dadurch wissen wir, was Gott am Kreuz getan hat in Bezug auf uns.
Zweitens möchte Gott aber auch unser Gewissen ansprechen, damit wir erkennen, wie wir zu
handeln haben, was Gottes Wille für unser Leben ist.
Das sehen wir besonders in Kapitel 4, den Versen 1 bis 8, wo wir die Steine, den Steinhaufen
am anderen Ufer des Jordan sehen, in Gilgal.
Und drittens möchte Gott auch unsere Herzen ansprechen, damit wir das, was wir tun sollen,
gerne tun.
Und das tut er in besonderer Weise durch den zweiten Steinhaufen, der im Jordan, im Wasser
schlussendlich zurückgelassen wurde.
Ja, jetzt nur mal kurz etwas zu dem Ablauf dieser Geschichte, wenn man das so hintereinander
wegliest, ist das vielleicht eine etwas verwirrende Geschichte.
An sich ist nicht so ganz viel dabei passiert.
Die Israeliten standen vor dem Jordan, sie kamen ja von Osten her, also praktisch von
außen herum an das Land heran, standen vor dem Jordan, damals gab es keine Brücken wie
heute, sie wussten also nicht, wie man darüber kommen sollte.
Durchmarschieren ging nicht, das hätte den Tod für sie bedeutet.
Das heißt, Gott musste ihnen helfen.
Und dann gibt Gott die Anweisung, dass die Priester, die die Bundeslade trugen, vorangehen
sollten.
Das war wichtig hier, dass sie vorangehen mussten.
Und sobald wie deren Füße an dem flachen Ufer in das Wasser des Meeres treten würden,
dann würden die Wasser oben abgeschnitten werden, bei einer Stadt namens Adam vers 16,
also im Norden wurde das Wasser, das nach Süden floss, abgeschnitten und floss dann
nach Süden weg und damit entstand eine große Fläche, durch die die Israeliten hindurchziehen
konnten.
Die Priester mit der Lade blieben dann in der Mitte dieses trocken gefallenen Flussbettes
stehen und dann kam das Volk zum Zug, das flanierte gewissermaßen an dieser Bundeslade
und den Priestern vorbei, trockenen Fußes, wird mehrfach betont, also auf sicherer Grundlage,
bis an das andere Ufer, bis sie also das verheißene, versprochene Land erreicht hatten.
So, und in diesem Augenblick sollten zwölf Männer, aus jedem Stamm eine, scheinbar noch
einmal zurückkehren und sollten in der Mitte des Jordan, zum einen einen Haufen errichten
aus Steinen, zwölf Steine und das gleiche nochmal am anderen Ufer des Meeres, das heißt
sie mussten dort Steine sammeln, auf die Schulter laden, mitnehmen an das kaneanseitige Ufer
und dort diesen anderen Haufen errichten, in der Nähe der Stadt Gilgal.
Anschließend waren auch die Priester dann erlaubt weiterzugehen mit der Bundeslade,
sie marschierten jetzt auch an das Ufer, in das verheißene Land hinein und dann konnte
das Wasser zurückkommen, der Fluss floss wieder über alle seine Ufer, es war alles
wieder wie vorher, aber Israel hatte sein Ziel erreicht.
Das ist im Prinzip der einfache Ablauf der Geschichte und ein ganz wesentlicher Gedanke
dabei ist die Verbindung zwischen dem Volk und der Bundeslade.
Das wird hier mehrfach betont, ich lese noch einmal Vers 17 und die Priester, die die Lade
des Bundes des Herrn trugen, standen festen Fußes auf dem Trocknen in der Mitte des Jordan
und ganz Israel zog auf dem Trocknen hinüber, bis die ganze Nation vollends über den Jordan
gegangen war.
Dieser Zug durch den Jordan hatte, das kann man sich leicht vorstellen, zwei Teile, zum
einen, dass die Israeliten hineinzogen und dass sie wieder hinauszogen.
Jetzt müssen wir verstehen, den meisten von uns wird der Gedanke sehr bekannt sein, dass
die Bundeslade ein Bild des Herrn Jesus ist.
Ich weiß nicht, ob ihr alle euch schon einmal ein bisschen damit beschäftigt habt mit der
Konstruktion dieser Bundeslade, das war eigentlich eine relativ einfache Truhe mit einem Deckel
darauf.
Wurde an Stangen getragen und die Truhe an sich ist ein Bild von der Person des Herrn
Jesus.
Sie wurde konstruiert aus Holz und überzogen mit Gold, ein Bild davon, dass der Herr Jesus
gilt, Gott ist, dass er aber Mensch geworden ist, der Herr Jesus ist Gott und Mensch in
einer Person.
Während der Deckel, der diese Lade abdeckte, der Sündeckel genannt wird, Versöhnungsdeckel
oder der Gnadenstuhl, man kann das unterschiedlich übersetzen, so findet man das im Römerbrief
und im Hebräerbrief.
Dieser Deckel redet nicht so sehr von der Person des Herrn Jesus, sondern von seinem
Werk.
Dass er sein Kommen auf die Erde gekrönt hat durch das Werk vom Kreuz und wir haben
hier das Bild, dass der Herr Jesus dem Volk Gottes, den Erlösten, den Befreiten vorangezogen
ist in den Tod, aber dass alle diejenigen, die erlöst sind, die ihm gehören, von Gott
als mit ihm verbunden betrachtet werden.
Sie mussten hinterherziehen, er ging voran, aber sie gingen denselben Weg, sie gingen
durch dasselbe trockengefallene Flussbett.
Es fiel aber erst trocken, als die Lade, als die Füße der Priester in das Wasser hineintauchten.
Ein Bild davon, dass der Tod für uns Erlöste seinen Schrecken verloren hat in dem Augenblick,
als der Herr Jesus freiwillig in den Tod ging.
Und die beiden großen Wahrheiten, die mit diesem Hineinziehen und Hinausziehen der Israeliten
verbunden sind, das sind die großen Wahrheiten, dass wir Gläubige mit Christus gestorben und
dass wir mit ihm lebendig gemacht und auferweckt worden sind.
Wir wollen dazu noch ein paar Verse aus dem Römerbrief lesen, und zwar aus Kapitel 6.
Was sollen wir nun sagen, sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme,
das sei ferne?
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?
Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen
Tod getauft worden sind?
So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus
aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in
Neuheit des Lebens wandeln.
Denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden
wir es auch in der seiner Auferstehung sein, da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch
mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht
mehr dienen.
Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden,
da wir wissen, dass Christus aus den Toten auferweckt nicht mehr stirbt, der Tod herrscht
nicht mehr über ihn.
Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben.
Was er aber lebt, lebt er Gott.
So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus.
Es geht uns im Augenblick also einfach mal darum, dass wir diese grundsätzliche Tatsache
verstehen, deswegen sage ich, Gott möchte unser Verständnis mit dieser Begebenheit
ansprechen, damit wir mal grundsätzlich kapieren, was in dieser Hinsicht am Kreuz
geschehen ist, dass jeder Gläubige mit dem Herrn Jesus gestorben ist, mit ihm verbunden
ist in seinem Tod, diesen Platz im Jordan teilt, aber der Herr Jesus ist nicht im Tod
geblieben, die Bundeslade ist nicht im Jordan geblieben, sondern sie ist wieder hinausgetragen
worden und so ist der Herr Jesus zurückgekehrt ins Leben, Gott hat ihn auferweckt durch die
Herrlichkeit des Vaters, das haben wir hier gelesen, der Vater hat seine ganze Herrlichkeit
demonstriert dadurch, dass er seinen Sohn aus den Toten auferweckte und Gott hat uns
mit dem Herrn Jesus lebendig gemacht.
Wir sind keine toten Menschen mehr, wir sind lebende Menschen vor Gott, mitlebendig gemacht,
mit auferweckt.
Das hat praktische Folgen, sehen wir gleich, aber es geht erstmal um die grundsätzliche
Tatsache, wir sind Menschen, die Gott als mit dem Herrn Jesus gestorben und mit ihm
auferweckt betrachtet.
Diese beiden Seiten haben wir mehrfach hier in diesem Abschnitt in Römer 6, z.B. in Vers
5, haben wir gelesen, wir sind mit ihm eins gemacht worden in der Gleichheit seines Todes,
so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein, da wir wissen, dass unser alter Mensch
mit gekreuzigt worden ist, eine grundsätzliche Tatsache, ebenso in Vers 7, wenn wir aber
mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.
Das sind immer diese beiden Seiten, hinein in den Jordan mit der Bundeslade, hinaus aus
dem Jordan mit der Bundeslade.
Nun gibt es drei Dinge, von denen das Neue Testament redet, worauf sich unser Gestorbensein
konkret bezieht.
Das erste haben wir hier in Römer 6 in Vers 2 gefunden, dass wir der Sünde gestorben
sind.
Das heißt hier nicht den Sünden, sondern der Sünde.
In dieser Hinsicht ist es hilfreich, wenn wir uns ein bisschen bewusst machen, wo wir
uns hier im Römerbrief befinden.
Der Römerbrief an sich beschreibt ja das Evangelium, hat nicht umsonst den ersten Platz
unter den Briefen, da haben wir das Fundamentale, was der ungläubige Mensch braucht, um errettet
zu werden.
Von Natur aus sind wir vor Gott ungerechte Menschen, Gott aber ist gerecht und heilig
und es gab zwei große Probleme an unserem ursprünglichen Zustand, das waren unsere
Sünden, die ungerechten Taten unseres Lebens und die Sünde, diese böse Wurzel, die die
Taten, die die üblen Früchte hervorbringt und in Bezug auf beides hat Gott seine Gerechtigkeit
erwiesen und mit beidem hat er an dem Kreuz seines Sohnes gehandelt.
In den Kapiteln 1 und 2 des Römerbriefes wird gezeigt, dass definitiv alle Menschen
vor Gott schuldig und ungerecht sind.
Und dann sehen wir in Kapitel 3 bis Kapitel 5, Vers 11, dass Gott am Kreuz seines Sohnes
in Gerechtigkeit gehandelt hat und dass er jetzt gerecht ist, indem er den Sünder rechtfertigt,
den der böse Taten vollbracht hat.
Gott hat damit gehandelt am Kreuz, indem dort Sündung geschehen ist, da wird auch der Sündeckel
erwähnt in Kapitel 3 und auf dieser Grundlage kann Gott Sünden vergeben.
Mit dem Problem der Sünde dieser üblen Wurzel, die in uns Menschen steckt, die Früchte kommen
ja nicht irgendwo her, die haben ja einen Grund und in dieser Hinsicht hat Gott auch
gehandelt am Kreuz, aber die Sünde an sich wird nicht vergeben, sondern sie hat Gott
unter sein Gericht gebracht, so dass wir auch in dieser Hinsicht gerechtfertigte Menschen
sind.
Das ist der Teil des Römerbriefes von Kapitel 5, Vers 12 bis Kapitel 7, vielleicht kommen
wir gleich noch kurz auf Kapitel 7 zu sprechen und dann sehen wir, nur um den Gedanken eben
abzurunden, in Kapitel 8, das ist ein sehr schönes Kapitel im Römerbrief, einen Gläubigen,
der das verstanden hat, dass Gott in Gerechtigkeit mit seinen Sünden und mit der Sünde, mit
der Wurzel der ganzen Sache gehandelt hat und dass er jetzt als ein wirklich befreiter
Mensch vor Gott steht, mit einem guten Gewissen und dass er so Gott dienen kann.
Kapitel 8 ist gewissermaßen der Höhepunkt dieser Wanderung durch den Römerbrief, vergleichbar
mit einer Wanderung, die man macht in den Bergen bis auf den Gipfel hinauf, wo man sich
dann freut, wenn man die ganze Landschaft in ihrer ganzen Schönheit vor sich ausgebreitet
sieht.
Das ist gewissermaßen die Landschaft dieser wunderbaren Rechtfertigung, die Gott dem Glaubenden
schenkt.
Hier befinden wir uns also in diesem Teil ab Kapitel 5, Vers 12 und wir haben gesehen
in Kapitel 6, Vers 2, dass wir der Sünde gestorben sind, dass wir also in Bezug auf
diese Wurzel, die in uns ist, die ist auch heute noch da, aber dass wir in dieser Hinsicht
gestorben sind, das heißt praktischerweise, darauf kommen wir noch, dass wir keinem Zwang
mehr unterliegen zu sündigen.
Wir sind in dieser Hinsicht tote Menschen, tote Menschen, das heißt nicht mehr ansprechbar,
nicht mehr motivierbar dadurch.
Wir müssen die üblen Früchte der Sünde, nämlich die Sünden, nicht mehr hervorbringen.
Der Ungläubige kann das nicht vermeiden, aber wir können das grundsätzlich schon.
Wir sind der Sünde gestorben.
Dann haben wir einen zweiten Gedanken, wenn wir kurz nach Galater 2 gehen wollen.
Wir müssen ein bisschen blättern heute Abend, wir müssen uns auch ein bisschen beeilen.
Galater 2, Vers 19, wo Paulus schreibt, denn ich bin durch das Gesetz, dem Gesetz gestorben,
damit ich Gott lebe.
Ich bin mit Christus gekreuzigt und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.
Das ist natürlich ein Gedanke, der sich besonders auf die Juden bezieht, auf Israel, die unter
dem Gesetz waren, dass dieses Gesetz für sie jetzt nicht mehr galt.
Warum?
Weil sie tote Menschen waren.
Für einen toten Menschen gilt das Gesetz nicht mehr und Paulus sagt, ich bin dem Gesetz
gestorben, nachdem der Herr Jesus das Gesetz erfüllt hatte.
Die praktische Anwendung auf uns bedeutet, dass auch für uns kein Gesetz mehr gilt.
Wir waren im Sinne des Gesetzes vom Sinai nie unter Gesetz, aber wir wissen, was die
Menschen, auch die Christen, für Gesetze eingeführt haben, die gelten definitiv nicht
für uns, sondern wir kennen die christliche Freiheit, weil wir für das Gesetz gestorben
sind und mit dem Herrn Jesus lebendig gemacht worden sind.
Dann haben wir einen weiteren Gedanken in dem Kolossebrief in Kapitel 2, Vers 20, wo
Paulus schreibt an die Gläubigen im Kolosse, wenn ihr mit Christus den Elementen der Welt
gestorben seid, was unterwerft ihr euch Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt?
Hier haben wir den dritten Aspekt, dass wir auch den Elementen der Welt gestorben sind.
Das heißt, für die Welt insgesamt, egal in welcher Form sie auftritt, im Kolosse speziell
gab es zwei weltliche Einflüsse, das war einmal durch die Philosophie und andererseits
auf religiösem Gebiet durch das Judentum, was versuchte durch die Hintertür wieder
ins Haus zu kommen, aber es ist ein Grundsatz, den wir hier haben, dass wir als Erlöste
den Elementen der Welt gestorben sind und Paulus selbst bringt das mal ziemlich auf
den Punkt in Galater 6, Vers 14, wo er recht energisch sich ausdrückt, von mir aber sei
es fern, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir
die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Wir sehen also, dass das Kreuz eine Grenze bildet, das Kreuz vorgebildet in dem Todesfluss
Jordan, das Kreuz steht zwischen uns und der Sünde, ich bin der Sünde gestorben, das
Kreuz steht auch zwischen uns und dem Gesetz, in welcher Form auch immer und das Kreuz steht
auch zwischen uns und der Welt.
Insofern müssen wir also betonen, dass wir, was diese Dinge angeht, tote Leute sind, aber
auch die andere Seite, wir haben sie schon die ganze Zeit immer erwähnt, ist ebenso
wahr, wir sind andererseits auch lebendige Leute, wir sind mit dem Herrn Jesus lebendig
gemacht worden und auferweckt worden und das ist sehr schön in dem Abschnitt in Römer
6, dass der Heilige Geist das immer gleich miteinander verbindet, dass er, wenn er von
unserem Mit-Christus-Gestorben-Sein redet, dass er immer wieder gleich darauf hinweist,
ihr seid ja nicht im Jordan geblieben, die Wasser des Jordan, ihr seid ja nicht darin
für immer begraben worden, sondern ihr seid an der anderen Seite mit Christus herausgekommen,
um jetzt in dem neuen Land ein neues Leben zu führen.
Wir kommen zurück zu unseren Abschnitten aus Joshua 3 und 4.
Wir haben in Kapitel 4, Vers 1 bis 8 gelesen von dieser Anweisung, dass die zwölf Männer
aus jedem Stamm einer zurückkehren sollten, solange das Wasser noch nicht zurückgekehrt
war und solange die Priester mit der Lade auf den Schultern noch in der Mitte des Jordan
standen und dass sie dort zwölf Steine sammeln sollten und Vers 3 am Ende bringt sie mit euch
hinüber und legt sie im Nachtlager nieder, wo ihr diese Nacht übernachten werdet.
Das wird eigentlich fortgesetzt, wir haben das nicht gelesen, im letzten Abschnitt dieses
Kapitels ab Vers 19, da wird in Vers 20 gesagt, dass diese zwölf Steine durch Joshua in Gilgal
aufgerichtet werden.
Durch das, was wir in diesen zwölf Steinen haben, redet Gott unser Gewissen an.
Das waren zwölf Steine, die zu einem Haufen aufgerichtet wurden, an der Seite, an der
die Israeliten ja fortan wohnen würden.
Das heißt, sie würden diesen Haufen immer vor Augen haben und das zieht sich überhaupt
durch diese zwei Kapitel sehr hindurch, dass das, was mit der Lade geschah, dass das einen
Eindruck auf Israel machen sollte.
Das haben wir schon gleich am Anfang in Vers 3 in den einleitenden Worten Gottes gelesen,
sobald ihr die Lade des Bundes des Herrn eures Gottes seht und die Priester, die Leviten
sie tragen, dann sollten sie aufbrechen.
Auch im Weiteren in Vers 5 werden sie angewiesen, heiligt euch, denn morgen wird der Herr in
eurer Mitte Wunder tun.
Wir sehen hinterher, dass zweimal Gott davon ausgeht, dass die Kinder Fragen stellen würden
zu dem Thema, dass die nächsten Generationen sich dafür interessieren würden.
Alles das weist uns darauf hin, dass wir hier einen sehr praktischen Aspekt haben,
dass Gott durch das Kreuz seines Sohnes Einfluss auf unser Leben als Gläubige nehmen möchte.
Und das kommt besonders zusammen in diesem Steinhaufen, der schließlich in Gilgal aufgerichtet
wurde und den die Israeliten immer wieder vor Augen haben sollten.
Wir haben auch hier wieder die negative Seite, negativ jetzt mal in Anführungsstrichen,
nicht im Sinne von schlecht, sondern im Sinne dessen, was Gott loswerden wollte in uns und
losgeworden ist durch den Tod.
Die Israeliten waren da in ihrem Nachtlager, schliefen das erste Mal in ihrer neuen und
in ihrer eigentlichen Heimat und da war dieser große Steinhaufen.
Israeliten, diese Männer werden nicht so kleine Kiesel genommen haben, sondern ordentliche
Wacker-Männer, dass man den Haufen auch gut sehen konnte, das war nämlich der Sinn dieses
Haufens.
Aber es waren Steine, die aus dem Fluss des Todes kamen, konnten nicht irgendwelche Steine
nehmen, die gerade da in Gilgal in der Gegend lagen, sondern es mussten welche sein aus
diesem Fluss des Todes.
Und das ist jetzt schon die praktische Seite, die wir auch in diesem Abschnitt in Römer
6 sehr deutlich finden, wir müssen jetzt immer wieder mal ein bisschen hin und her
blättern.
In Römer 6, beispielsweise Vers 6, wir haben uns erinnert daran, dass unser alter Mensch
mitgekreuzigt worden ist und dann zieht der Heilige Geist diese Linie gleich in die Praxis
hinein, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.
Wir sind der Sünde gestorben, Vers 2, also sollen wir der Sünde auch nicht mehr dienen.
Die versucht immer wieder noch Einfluss auszuüben, aber wir müssen das nicht mehr im Gegensatz
zum Ungläubigen.
Wir haben eine neue Natur.
Wir müssen der Sünde nicht mehr dienen.
Ebenso Vers 11, so auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid.
Diejenigen, die vielleicht noch die ältere Elberfelder Übersetzung haben, die erkennen
da, dass die Formulierung ein bisschen geändert wurde, haltet euch der Sünde für tot, ist
nach heutigem Sprachgebrauch ein bisschen irreführend, obwohl es auch nicht falsch
war, aber es geht nicht darum, dass wir etwas für richtig oder falsch halten, sondern dass
wir eine Tatsache, eine Wahrheit in unser Leben hinüber transportieren.
Haltet dafür, das heißt, lebt praktischerweise nach dieser Wahrheit, dass ihr der Sünde
tot seid.
Nicht sterbt der Sünde, ihr seid tot für sie, aber jetzt lebt auch dementsprechend
und sorgt dafür, dass die Sünde in Form von Sünden nicht mehr aktiv wird in eurem Leben.
An einen weiteren Vers haben wir uns auch schon erinnert, aus Kolosser 2, aber ich möchte
doch dabei die praktische Seite jetzt betonen, Kolosser 2, Vers 20, wenn ihr mit Christus
den Elementen der Welt gestorben seid, wieder die grundsätzliche Seite, die bestehende
und gültige Wahrheit, und dann die praktische Folgerung, was unterwerft ihr euch Satzungen,
als lebtet ihr noch in der Welt, was unterwerft ihr euch Satzungen?
Das wird hier Christen gesagt, die in Gefahr waren, sich wieder Regeln auferlegen zu lassen.
Wir haben schon daran gedacht, die Christenheit ist voll geworden im Laufe der Jahrhunderte
und Jahrtausende mit solchen Regeln.
Manches gut gemeint, aber dem eigentlichen christlichen Geist, der Intention des heiligen
Geistes total entgegengesetzt.
Wir sind nicht mehr aufgerufen, nach einem Gesetz zu leben, das Gesetz vom Sinai hat
im strikten Sinne für uns nie gegolten, aber das ist auch der Grund, weshalb wir für unsere
Versammlungen, für unsere Zusammenkünfte keine Statuten errichten, weshalb wir keine
Liturgie für den Ablauf der Zusammenkünfte haben und wir sollten das auch in unserem
privaten Leben beachten, dass wir uns keine Regeln selbst machen.
Das ist in die Christenheit sehr bald und sehr intensiv reingeschlichen, dass die Christen
wieder gesetzlich wurden.
Der ganze Galaterbrief kämpft ja gegen diese Gefahr an, aber auch in den anderen Briefen
taucht das immer wieder auf.
Gott hatte diese Gefahr schon sehr früh gesehen, die Apostel haben das auch erkannt.
Dadurch geht die christliche Freiheit, dadurch geht letzten Endes auch der Genuss der ganzen
Segnungen des uns verheißenen Landes uns verloren und wir fallen zurück auf das Niveau
von Israel und versuchen nach Regeln, nach Gesetzen zu leben.
Das ist ein trauriges Leben und wir werden immer erleben, dass wir diese Regeln ebenso
wenig erfüllen können, wie Israel das mit dem Gesetz vom Sinai konnte.
Wenn wir schon im Kolosserbrief sind, wir haben das vor einiger Zeit auch noch in Dillenburg
und Hüggeswagen betrachtet, in Kapitel 3, dass wir dann aufgerufen werden, Kapitel 3,
Vers 5, unsere Glieder, die auf der Erde sind, zu töten und Vers 8, alles das abzulegen,
was kennzeichnend ist für den alten Menschen.
Da wir in dieser Hinsicht tote Menschen sind, sollten wir auch praktischerweise nicht mehr
aktiv sein in dem, was den alten Menschen kennzeichnete.
Aber dabei ist es jetzt natürlich auch sehr wichtig, dass es die positive Seite gibt.
Wir sind mit dem Herrn Jesus lebendig gemacht und auferweckt worden, auferstanden mit ihm
und das bedeutet, dass wir jetzt auch aufgerufen werden, um in Neuheit des Lebens zu wandeln,
wie Paulus das einmal ausdrückt in Römer 6.
In Neuheit des Lebens zu wandeln, das bedeutet, dass man sich einfach mal bewusst macht, ich
bin jetzt auf der anderen Seite des Todes, ich bin in einem Land, wo das Leben herrscht,
in einem Land, wo Gott uns einen Reichtum von Segnungen gegeben hat.
All die wunderbaren Dinge, die Israel im Land gefunden hat, die sie nie bis zum heutigen
Tag in vollem Umfang wirklich genossen haben, das wird erst in der Zukunft der Fall sein,
alle diese Dinge haben ja eine geistliche Bedeutung für uns.
Gott hatte ihnen ein Land gegeben, ja mit dieser sprichwörtlichen Charakterisierung,
das von Milch und Honig fließt.
Das entspricht ja dem Epheserbrief, der Aufenthalt an der anderen Seite, das finden wir im Epheserbrief,
dass wir in Christus versetzt sind in die himmlischen Örter, das ist eigentlich das,
was anschließt an unsere Kapitel in Joshua 3 und 4, was wir dann später haben, die Eroberung
des Landes und Epheser 1, da haben wir diese schöne Einleitung, dass Gott uns in der
Kirche, mein Jesus, gesegnet hat, mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern
in Christus Jesus.
Diese Segnungen sollten wir kennen und wir sollten Interesse daran haben, das setzt
natürlich Kampf voraus, auch das verschweigt der Epheserbrief nicht, Kapitel 6, Vers 10,
wo wir aufgerufen werden, stark zu sein in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.
Wenn wir noch einmal kurz zu Römer 6 zurückkehren mit diesen Gedanken, da haben wir das immer
wieder, beispielsweise in Vers 4, zweiter Teil, damit so wie Christus aus den Toten
auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens
wandern.
Das ist nicht nur ein neues Leben, sondern Neuheit des Lebens, das ist ein Leben, was
einen total neuen Charakter hat, das ist etwas ganz anderes als das Leben in Ägypten und
auch etwas anderes als das Leben in der Wüste.
Das ist ein Leben, das sich ernährt von dem Korn des Landes, von Christus in der Herrlichkeit,
als dem, der das Kreuz hinter sich gelassen, nachdem er das Werk vollbracht hat und der
jetzt in der Herrlichkeit des Himmels ist und so Nahrung für den neuen Menschen geworden
ist.
Auch Vers 11, Römer 6, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend
in Christus Jesus.
Die Tatsache, dass wir der Sünde tot sind, die, ich sag mal, negative Konsequenz, dass
wir dieses Totsein auch praktisch verwirklichen sollten und die positive Konsequenz, dass
wir ja doch lebende Menschen sind und dass wir Gott in Christus Jesus leben sollten.
Leben, um den Reichtum des Landes zu genießen, um uns zu freuen über die christlichen Segnungen,
die Gott uns in dem Herrn Jesus heute gegeben hat, aber wie schon erwähnt, das setzt auch
den Kampf voraus, nur wirklich kämpfen kann man eigentlich erst dann, wenn man diese Wahrheiten
verstanden hat, sonst kämpft man doch irgendwie in einer gesetzlichen Weise, wenn man noch
nicht mal verstanden hat, dass wir in einer Hinsicht tote Menschen sind und in anderer
Hinsicht mit dem Herrn Jesus lebendig gemacht worden sind.
Nun ist es in dieser Hinsicht wichtig, dass dieser Steinhaufen in Gilgal errichtet werden
sollte.
Wir haben das gelesen oder uns daran erinnert, Kapitel 4, Vers 20, Josua richtete diese Steine
in Gilgal auf, Gilgal war der Ort, wo in den nächsten Kapiteln die Beschneidung durchgeführt
wurde, das ist dann die ganz praktische Anwendung des Todes auf unser tägliches Leben, das
ist der Gedanke des Selbstgerichtes, das ist eine Übung, die uns unser ganzes Leben hindurch
begleiten wird, dass wir die grundsätzliche Tatsache, dass wir mit Christus gestorben
sind, auch praktisch auf uns anwenden, indem wir alles Böse, was wir noch tun, in den
Tod bringen, mit dem Tod des Herrn Jesus verbinden, das heißt es vor Gott bekennen und dann wird
es uns vergeben, das ist praktischerweise Gilgal, die Beschneidung und zu diesem Ort
mussten die Israeliten ja immer wieder zurückkehren, diesen Auftrag hatten sie, es war eine lange
Geschichte, bis sie das Land wirklich erobert hatten, aber immer wieder sollten sie zurückkehren
nach Gilgal, an den Ort des Eintritts in das Land und an den Ort der Beschneidung, das
ist der Gedanke des beständigen Selbstgerichtes, immer wieder zurück dorthin, immer wieder
zurück zu diesem Steinhaufen, der Erinnerung an den Tod des Herrn Jesus, an unser Gestorbensein
mit ihm, aber auch unser Lebendiggemachtsein mit ihm, denn diese Steine kamen zwar aus
dem Fluss Jordan, aber sie standen ja am anderen Ufer, auf der Seite des Lebens.
Und in dieser Hinsicht wollen wir auch noch einmal daran denken, dass zweimal in Kapitel
4 Gott die Möglichkeit erwähnt, dass die Kinder Fragen stellen sollten dazu.
Kapitel 4, Vers 6, wenn eure Kinder künftig fragen und sprechen, was bedeuten euch diese
Steine, so sollt ihr zu ihnen sagen, und so weiter, und noch einmal Vers 21, wenn eure
Kinder künftig ihre Väter fragen und sprechen, was bedeuten diese Steine, so sollt ihr es
euren Kindern kundtun.
Da sehen wir, dass diese praktische Wirkung unseres mit Christus gestorben und auferweckt
Seins, nicht nur für uns eine Auswirkung haben sollte, sondern für alle Generationen
von Gläubigen, die es im Laufe der Zeit gegeben hat, vielleicht auch noch geben wird, bis
zum Kommen des Herrn.
Gott geht einfach davon aus, dass Kinder Fragen stellen, Kinder haben eine natürliche Neugier,
und das ist natürlich etwas Schönes, wenn es Eltern gelingt, das Interesse auch für
solche Dinge zu wecken.
Aber das gilt auch für die vielleicht etwas älteren Kinder, das ist zugegebenermaßen
hier eine Wahrheit, die kleinen Kindern nur noch etwas schwer zu vermitteln ist, aber
die etwas älteren Kinder, die sollten ruhig mal über so ein Thema nachdenken.
Gott wusste ja schon, warum er uns solche geistlichen Wahrheiten hier mit solchen Geschichten
und materiellen Dingen illustriert im Alten Testament.
Wenn wir nur Römerbrief, Kolosserbrief, Galaterbrief hätten, wir hätten wohl Mühe, das Thema
zu verstehen.
Aber diese Illustrationen helfen unserem Verständnis sehr auf die Sprünge.
Das sollte also auch in den folgenden Generationen ein ständiges Thema, eine ständige Erinnerung,
ein Gedächtnis sein und ein Zeichen.
Diese beiden Ausdrücke werden auch in diesem Zusammenhang hier gebraucht.
Es gibt noch einen letzten Punkt, das war dieser Steinhaufen mitten im Jordan, damit
kommen wir dann auch zum Ende, das haben wir in den Versen 9 bis 11 von Kapitel 4 gelesen.
Zwölf Steine richtete Josua auf in der Mitte des Jordan, an der Stelle, wo die Füße der
Priester gestanden hatten, die die Lade des Bundes trugen und sie sind dort bis auf diesen
Tag.
Das ist natürlich ein interessanter Gedanke, dass Gott ein Denkmal errichten ließ, was
hinterher überhaupt nicht mehr zu sehen war.
Denn wir haben das gelesen, in Vers 18 steht es, dass die Wasser des Jordan an ihren Ort
zurückkehrten und wie früher über alle ihre Ufer flossen, das Denkmal dieses war
verschwunden.
Und ein Bruder drückt das mal so aus, die Israeliten waren gewissermaßen aufgerufen
oder eingeladen, immer wieder mal zum Jordan zurückzukehren, sich an das Ufer dieses Flusses
zu setzen, vielleicht die Beine im Wasser baumeln zu lassen und dann in das Wasser hinein
zu sehen.
Sie konnten es nicht sehen mit ihren Augen, aber dann würde die Erinnerung wieder hochkommen
und das ist etwas, wodurch Gott im Besonderen unser Herz ansprechen möchte.
Er möchte, dass auch wir ab und zu uns einen Augenblick der Ruhe nehmen, uns hinsetzen
am Ufer des Jordan und zurückdenken an das Kreuz von Golgatha, an etwas, was lange vor
uns geschehen ist, etwas, was in der politischen und kulturellen Weltgeschichte keine großen
Wellen geschlagen hat, worüber die Welt bis heute geflissentlich gerne drüber weg geht,
jedenfalls was die wahre Bedeutung angeht.
Aber wir setzen uns mal hin und denken nach über das Kreuz von Golgatha.
Wir denken darüber nach, dass die Bundeslade da gewesen ist, wo man jetzt nur noch diese
tödliche Wasseroberfläche sieht.
Der Tod existiert noch bis zum heutigen Tag, aber er hat über uns als Gläubige keine
Macht mehr.
Die Wasser kamen zurück, flossen über alle ihre Ufer, der Tod ist noch nicht verschwunden,
aber er hat für den Gläubigen seine Macht verloren.
Warum?
Weil die Lade durch den Jordan ging und weil wir mit der Lade gezogen sind.
Vers 9, es war in der Mitte des Jordan, wo der Fluss am tiefsten war.
In den Tod ist der Herr Jesus gegangen.
Wenn die Israeliten auf eigene Faust reingegangen wären, wären sie gestorben.
Die Lade ging hinein und das Wasser hielt sich auf im Naden.
Das Wasser des Todes konnte der Bundeslade nichts anhaben, weil der Herr Jesus freiwillig
in den Tod gegangen ist.
Ihm konnte der Tod nichts anhaben, er ist hineingegangen, aber er konnte ihn nicht behalten.
Für ihn wurden die Wehen des Todes aufgelöst, so drückt Petrus das in Apostelgeschichte
2 aus, weil sie ihn nicht behalten konnten, das war unmöglich.
Und auf diese Weise hat der Herr Jesus uns einen Weg dort hindurch gebahnt.
In der Mitte des Jordan, dort standen die Füße der Priester, die die Lade des Bundes
trugen und diese Steine sind dort bis auf diesen Tag.
Welcher Tag ist das?
Letzten Endes der heutige Tag.
Natürlich ist im direkten Sinne, da wo im Alten Testament dieser Ausdruck gebraucht
wird, der Tag der Abfassung dieses Textes gemeint, wann auch immer das geschrieben wurde.
Aber die Steine hat niemand mehr dort weggerückt.
Der Jordan existiert bis zum heutigen Tag.
Der geistliche Gedanke, den wir hier haben, ist, dass Gott unter seinem Volk eine permanente
Erinnerung haben wollte und, lassen wir mal die Ermahnung weg bei diesem Punkt, in Ewigkeit
werden wir uns daran erinnern, dass der Herr Jesus dort gewesen ist, freiwillig an dem
Platz, den wir verdient hatten und dass Gott uns als mit ihm gestorben und von dort aus
mit auferweckt betrachtet.
Das sagt uns die Tatsache, dass die Steine dort bis auf diesen Tag sind.
Dann heißt es im nächsten Vers 10, dass die Priester dort stehen blieben, bis alles
vollendet war, was der Herr geboten hatte.
Das erinnert uns natürlich an den Ausruf des Heilandes am Kreuz, es ist vollbracht.
So lange ist er am Kreuz geblieben, bis er das mit Fug und Recht sagen konnte.
Bis alles, was der Herr geboten hatte, das heißt, bis alles, was im Ratschluss Gottes
enthalten war und was aufgrund des Wesens Gottes, seiner Heiligkeit, dass er Licht ist
und dass er Liebe ist, erforderlich war, bis das alles vollendet war, war die Bundeslade
im Jordan, war der Herr Jesus im Tod.
Das waren die drei Tage, die erforderlich waren, damit diese wunderbare Wirkung des
Lebens für uns hervorkommen konnte.
Vers 11, Und es geschah, als das ganze Volk vollends hinübergezogen war, da zogen die
Lade des Herrn und die Priester angesichts des Volkes hinüber.
Diese beiden Ausdrücke, das ganze Volk vollends hinübergezogen, weist uns wiederhin auf die
vollbrachte Erlösung.
Eine vollbrachte Erlösung, die eine Auswirkung haben sollte in unserem Leben.
Gott möchte, dass wir diese Wahrheit grundsätzlich verstehen.
Ich gebe zu, dass es nicht das Einfachste ist und ich bin vielleicht auch nicht der
Geschickteste, um das zu erklären.
Man muss sich noch etwas damit beschäftigen.
Aber wir müssen uns diese Wahrheiten anhand der Texte des Wortes Gottes einmal vor Augen
führen, dass ich, Paulus formuliert das ja, oder der Heilige Geist formuliert das mit
Absicht ganz persönlich, ich bin mit Christus gestorben und ich bin auch mit ihm lebendig
gemacht und mit ihm auferstanden.
Dass wir verstehen, was am Kreuz in Bezug auf uns geschehen ist.
Gott appelliert aber auch an unser Gewissen, damit diese Wahrheit keine Theorie bleibt,
sondern damit wir dementsprechend leben.
Tod für die Sünde, Tod auch für jede Form von Gesetz, die von Menschen kommt, Tod auch
für die Welt, durch die wir ja noch hindurchzugehen haben, aber zugleich lebend für Gott, indem
wir uns selbst und unsere Glieder als Werkzeuge Gott darstellen, als Werkzeuge der Gerechtigkeit,
die er gebrauchen kann, um seinen Willen auf der Erde getan zu bekommen.
Und wenn wir dann noch verstehen, dass Gott auch unsere Herzen anspricht, dass er an unsere
Herzen appelliert, durch diesen Steinhaufen mitten im Jordan, die Erinnerung an das Werk
vom Kreuz, dass die Bundeslade dort hinein musste und dort bleiben musste, bis die Erlösung
vollbracht war, das wird uns helfen, dass wir den Willen Gottes gerne tun.
Ich muss zugeben, dass das eine Wahrheit ist, die kann man nicht mit einem Schlag verstehen.
Ich werde nicht behaupten, selbst sie richtig verstanden und noch viel weniger sie richtig
praktiziert zu haben, sondern das ist eine Sache, ich sag mal ein bisschen im Gegensatz
zu dem Passa und dem Roten Meer, wo grundsätzliches Verständnis der Gedanken Gottes und Erfahrungen
auf dem Glaubensweg, im Glaubensleben sehr eng zusammenarbeiten müssen.
Diese Wahrheit müssen wir prinzipiell verstanden haben und wir müssen auch unsere Erfahrungen
machen.
Das ist kein Zufall, dass die Wüstenreise dazwischen liegt.
Und wenn wir nochmal in Gedanken in diesen Abschnitt im Römerbrief zurückkommen, nach
Römer 6 kommt Römer 7, und da haben wir ein Kapitel, was mancher von uns, davon bin
ich überzeugt, aus eigener Erfahrung kennt.
Da haben wir einen Gläubigen, der weiß, seine Sünden sind vergeben, der weiß auch,
dass der Feind überwunden ist, dass die Macht des Feindes gebrochen ist, das Rote Meer,
aber der hat ständigen Kampf, der hat etwas in sich, was noch aktiv ist oder was aktiv
werden möchte vielmehr und wir haben die natürliche Neigung, als Gläubige den Willen
Gottes tun zu wollen, aber wie Israel in diesem Sinne alles, was der Herr geredet hat, wollen
wir tun.
Das ist ein fast natürlicher Ablauf im Leben eines Gläubigen, der geistlich wach wird.
Manche, die kommen noch nicht mal so weit bis Römer 7, aber das Normale ist, dass man
irgendwann aufwacht im Glaubensleben und versteht, Mensch, Errettung ist eine Sache, aber Errettung
führt auf den Weg des Glaubens, führt in die Nachfolge, führt zum praktischen Gehorsam
gegenüber Gottes Wille und dann fängt in einer Hinsicht das Problem erstmal an, das
Problem von Römer 7 und der Heilige Geist hat vorgebaut durch Römer 6.
Wir sollten das öfter lesen und auf uns einwirken lassen und mancher ist durch Römer 7 hindurch
gegangen, wollte das Gute tun, den Willen Gottes tun, dem Vorbild des Herrn Jesus nacheifern
und hat gemerkt, ich kann das nicht, ist auch so, gibt keine andere Lösung, wir können
das nicht.
Aber die Lösung, um ein befreiter und glücklicher Gläubiger zu werden, liegt darin, dass wir
diese Wahrheit verstehen.
Ich, so wie ich von Natur aus bin, bin total unbrauchbar für Gott, da hat sich auch nichts
dran geändert mit der Bekehrung.
Das bleibt einmal alles zurück, aber solange wir auf der Erde noch sind, haben wir das
noch an uns, die Sünde ist noch da, die Welt haben wir noch, die Neigung uns Regeln und
Gesetzen zu unterwerfen, hängt mit unserem Menschsein zusammen, aber wir sind solche,
die durch den Tod davon befreit sind und die in ein neues Leben hinaufgeführt sind, ein
Leben, das seinen eigentlichen Platz in Kanaan hat, für uns im Himmel, dass wir da, wenn
wir bald da sein werden, auch ohne jede Einschränkung genießen und ausleben werden.
Aber bis wir da hinkommen, werden wir aus dieser Übung wohl nicht entlassen werden.
Aber es ist doch mein Wunsch, dass der Herr uns allen eine Hilfestellung gibt, durch das,
was wir an diesen drei Abenden betrachtet haben, dass der Herr Jesus für uns gestorben
ist, um uns von unseren Sünden und vom Gericht Gottes zu befreien, dass er auch für uns gestorben
ist und dadurch Satan seine Macht über uns genommen hat und dass drittens der Jordan
wir mit dem Herrn Jesus gestorben und mit ihm auferweckt sind und jetzt möchten wir
nur so gerne in Neuheit des Lebens wandeln und den Segen des Landes jetzt schon genießen,
das in seiner ganzen Fülle vor uns liegt und das wir garantiert bald erreichen werden. …