Nehemia Kap. 8 - 10
ID
fu004
Sprache
DE
Gesamtlänge
02:59:57
Anzahl
3
Bibelstellen
Neh. 8-10
Beschreibung
1. Nehmia 82. Nehemia 9
3. Nehemia 10
Automatisches Transkript:
…
Ja, ich begrüße euch alle ganz herzlich.
Wir wollen an diesen drei Abenden, wenn der Herr sie uns schenkt,
drei sehr eng miteinander verbundene Kapitel aus dem Buch Nehemiah zusammen betrachten.
Dazu wollen wir heute Abend Kapitel 8 aus Nehemiah lesen.
Wir lesen aus dem Buch Nehemiah, Kapitel 8.
Wir fangen an in der neuen Übersetzung mit dem zweiten Teil des letzten Verses aus Kapitel 7, Vers 72b.
Da ist ein kleiner Versatz zu der alten Übersetzung.
Und als der siebte Monat herankam und die Kinder Israel in ihren Städten waren,
da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz, der vor dem Wassertor liegt.
Und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten,
dass er das Buch des Gesetzes Moses bringen sollte, das der Herr Israel geboten hatte.
Und am ersten Tag des siebten Monats brachte Esra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung,
sowohl vor Männer als Frauen und vor alle, die Verständnis hatten, um zuzuhören.
Und er las darin vor dem Platz, der vor dem Wassertor liegt, vom lichten Morgen bis zum Mittag,
in Gegenwart der Männer und der Frauen und derer, die Verständnis hatten.
Und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet.
Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Gerüst aus Holz, das man zu diesem Zweck gemacht hatte.
Und neben ihm standen Matitha und Shema und Anahia und Uriah und Hilkiah und Maaseah zu seiner Rechten
und zu seiner Linken Pedaiah und Mishael und Malkiah und Hashum und Hashpadana, Zechariah, Meshulam.
Und Esra öffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes, denn er stand höher als das ganze Volk.
Und als er es öffnete, stand das ganze Volk auf.
Und Esra pries den Herrn, den großen Gott.
Und das ganze Volk antwortete, Amen, Amen, wobei sie ihre Hände emporhoben.
Und sie verneigten sich und warfen sich vor dem Herrn nieder mit dem Gesicht zur Erde.
Und Jeshua und Bani und Cherepia, Jamin, Akub, Shabbetai, Hodiah, Maaseah, Kelita, Asaria,
Josabath, Hanan, Pedaiah und Ilephiten belehrten das Volk über das Gesetz.
Und das Volk stand an seiner Stelle.
Und sie lasen in dem Buch, in dem Gesetz Gottes, deutlich und gaben den Sinn an,
so dass man das Gelesene verstand.
Und Nehemiah, das ist der Terzata, und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte,
und Ilephiten, die das Volk belehrten, sprachen zum ganzen Volk,
Dieser Tag ist dem Herrn, eurem Gott, heilig.
Seid nicht traurig und weint nicht.
Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.
Und es sprach zu ihnen, geht hin, esst Fettes und trinkt Süßes
und sendet Teile denen, für die nichts zubereitet ist.
Denn der Tag ist unserem Herrn heilig.
Und betrübt euch nicht, denn die Freude an dem Herrn ist eure Stärke.
Und die Ilephiten beschwichtigten das ganze Volk, indem sie sprachen,
Seid still, denn der Tag ist heilig, und betrübt euch nicht.
Und das ganze Volk ging hin, um zu essen und zu trinken und Teile zu senden
und ein großes Freudenfest zu begehen.
Denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte.
Und am zweiten Tag versammelten sich die Häupter, der Väter des ganzen Volkes,
die Priester und die Ilephiten, zu Esra, dem Schriftgelehrten,
und zwar um aufmerksam auf die Worte des Gesetzes zu hören.
Und sie fanden im Gesetz geschrieben, dass der Herr durch Mose geboten hatte,
dass die Kinder Israel am Fest im siebten Monat in Laubhüten wohnen sollten
und dass sie verkündigen und einen Ruf ergehen lassen sollten
durch alle ihre Städte und durch Jerusalem und sagen sollten,
geht hinaus auf das Gebirge und holt Zweige vom Olivenbaum
und Zweige vom wilden Ölbaum und Myrtenzweige und Palmzweige
und Zweige von dicht belaubten Bäumen, um Hütten zu machen, wie geschrieben steht.
Und das Volk ging hinaus und holte Zweige herbei.
Und sie machten sich Hütten, jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen
und in den Höfen des Hauses Gottes und auf dem Platz am Wassertor
und auf dem Platz am Tor Ephraim.
Und die ganze Versammlung, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war,
machte Hütten und wohnte in den Hütten.
Denn die Kinder Israel hatten nicht so getan seit den Tagen Josuas,
des Sohnes Nuhns, bis auf jenen Tag.
Und es war eine sehr große Freude.
Und man las im Buch des Gesetzes Gottes Tag für Tag,
vom ersten Tag bis zum letzten Tag.
Und sie feierten das Fest sieben Tage lang.
Und am achten Tag war eine Festversammlung nach der Vorschrift.
Soweit wollen wir Gottes Wort zusammen lesen.
Das Buch Nehemiah gehört sehr eng zusammen mit dem vorhergehenden Buch mit Ezra
und mit den letzten drei prophetischen Büchern, die wir im Alten Testament haben.
Haggai, Zachariah und Malachi.
Das sind die fünf Bücher, die geschrieben wurden in der Zeit,
als ein Teil der Juden aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war,
durch Gottes Gnade, zurückgekehrt war in ihr Land.
Das sind die Leute, zu denen diese Propheten, diese drei Propheten reden,
Haggai, Zachariah und Malachi.
Und es ist die Zeit, die uns in diesen beiden historischen Büchern, Ezra und Nehemiah, beschrieben wird.
Wird manchmal genannt die nachexilische Zeit, nach dem Exil.
Das war ein Zeitabschnitt in der Geschichte Israels,
der eine ganz besondere Verbindung mit uns hat.
Nur in ganz kurzen Ausdrücken die Geschichte Israels bis dahin.
Das war ein Volk, das Gott sich aus der Welt und sich gebildet hatte.
Ein Volk, das die Erlösung aus Ägypten, aus der Welt kannte, erlebt hatte
und das dann in den Segen Gottes im Land Kanaan gebracht worden war.
Das aber dann untreu geworden war und aufgrund ihrer Untreue zerstreut worden war.
Zerstreut einerseits in die assyrische Gefangenschaft,
andererseits, der kleinere Teil, in die babylonische Gefangenschaft.
Und dann hatte Gott eingegriffen und hatte sein Wort, das er vorher schon gegeben hatte, erfüllt
und hatte einem Teil dieser Weggeführten eine Wiederbelebung geschenkt.
Hatte sie einen Ruf hören lassen, der bis in die Länder der Heiden drang, bis nach Babylon
und da Menschen aus dem Volk Gottes aufrief, zurück zu ihrem Gott
und zurück in das Land, das dieser Gott ihnen zugesagt hatte.
Das sind die Leute, die uns hier in diesen Büchern begegnen.
Menschen aus dem Volk Gottes, die offene Ohren hatten
und ein empfangsbereites Herz für das Reden Gottes.
Und es ist nicht so ganz schwer, die Parallele zur Kirchengeschichte zu erkennen.
Israel ist nicht die Versammlung, aber es gibt viele Parallelen.
Und in diesem Sinne gebraucht Gottes Wort selbst die Geschichte Israels,
sonst wäre das ja nur von historischem Interesse.
Ich vermute, die meisten von uns sind jetzt nicht so begeistert von Geschichte,
dass wir deswegen uns damit viel beschäftigen wollten.
Was für uns interessant ist, sind die geistlichen, praktischen Bedeutungen,
die Gott uns damit mitteilen möchte.
Da hatte Gott vor 2000 Jahren sich auch ein Volk gebildet.
Ein Volk, das Gott sich erkauft hatte durch das Blut seines eigenen.
Ein Volk, das die Erlösung kannte.
Ein Volk, dem Gott dann auch den ganzen Reichtum des Landes mitgeteilt hatte.
Nicht Kanaan, sondern den ganzen Reichtum des Himmels.
Ein Volk, das aber gerade so gut wie die Israeliten in die Untreue,
in die Gleichgültigkeit und sogar in den Götzendienst verfallen ist.
Ein Volk, das sich vermischt hat mit den Völkern der Länder.
Und das, das ist ein Gericht Gottes gewesen,
zerstreut worden ist unter die Nationen.
Da haben sich die großen Kirchen gebildet.
1054, wenn ich das richtig in Erinnerung habe,
hat es die erste große Kirchenspaltung gegeben,
die Entstehung der orthodoxen und der katholischen Kirche.
Wir wissen, wie es dann weitergegeben ist, wie die gegangen ist,
wie die unzähligen Kirchen, Benennungen, Versammlungen, Gemeinden alle entstanden sind.
Ein Bild der Zerstreuung und der Zerstörung.
Aber Gott hat doch, wir müssen sagen, zu allen Zeiten,
Menschen gefunden, die wirklich sein waren, die Leben aus Gott hatten,
die sich in diesen, wie wir das manchmal so in Anführungsstrichen nennen, Systemen befanden,
aber in deren Herzen Gott wirklichen Glauben gefunden hat,
die ansprechbar waren für sein Wort,
die reagierten auf das Handeln, auf die Ansprache seines Geistes
und die er besonders vor knapp 200 Jahren dann auch in größeren Anzahlen herausführen konnte,
denen er eine Erweckung geschenkt hat.
Und wir sind nicht diejenigen, die sich damals erwecken ließen,
aber wir dürfen zu denen gehören, die davon bis heute profitieren,
die von dem, was Gott damals wieder neu aufdecken konnte an Wahrheiten,
bis heute profitieren.
Und insofern können wir unsere Zeit vergleichen mit der Zeit, in der wir uns hier befinden.
Gott hat ein Aufwecken geschenkt.
Die Gefahr ist immer da, war auch damals in Israel vorhanden,
dass das Ganze wieder abflachtet. Das ist auch passiert.
Im Buch Nehemiah selbst sieht man das am Ende des Buches,
dass der Zustand, den wir in diesen Kapiteln haben, nicht angehalten hat.
Aber wir haben unsere Freude an diesen drei Abenden, an diesen drei Kapiteln.
Wenn wir jetzt etwas detaillierter eingehen auf diese beiden Bücher Esra und Nehemiah,
da haben wir drei große Führer in Israel unter den Juden in der Gefangenschaft,
die Gott besonders ansprechen und gebrauchen konnte.
Der erste am Anfang des Buches Esra war Zerubabel,
der mit einem Teil, knapp 50.000 von diesen Juden,
auszog aus Babylon zurück in das Land, zurück in Richtung Jerusalem,
um zuallererst den Altar wieder aufzubauen.
Das heißt, um dafür zu sorgen, dass in Jerusalem,
in der Stadt, die Gott für sich reserviert hatte,
dass an diesem, seinem Ort, an dem Ort Gottes, Gott wieder angebetet wurde.
Anschließend begann man, den Tempel wieder zu bauen.
Dann sehen wir in der zweiten Hälfte des Buches Esra,
dass eben Esra wieder mit einer Schar aus Babylon zurückkehrte.
Er hatte besonders die Aufgabe, unter diesen Zurückgekehrten
für die Wiederaufrichtung der moralischen Ordnung Gottes zu sorgen.
Und dann begegnet uns hier am Anfang des Buches Nehemiah,
eben dieser Nehemiah, das scheint ein Mensch gewesen zu sein,
der gewisse Führungsqualitäten hatte, der organisieren konnte,
der tatkräftig war, der Mut hatte und den Gott gebrauchen konnte,
um die Mauer rund um Jerusalem wieder aufzubauen
und auch dann um die Stadt wieder aufzubauen und diese Stadt zu bevölkern.
Hier sind wir an dem Punkt, wo die Mauer aufgerichtet ist,
aber wo die Stadt mehr oder weniger menschenleer ist.
Man liest das im vorigen Kapitel 7 in Vers 4.
Die Stadt aber war geräumig und groß und das Volk darin spärlich
und keine Häuser waren gebaut.
Was ist die Stadt übertragen auf uns heute?
In der Mitte der Tempel mit dem Altar, der Ort, wo Gott angebetet werden wollte
und auch inzwischen wieder angebetet wurde,
aber der direkte Bereich um den Tempel und den Altar herum,
der war mehr oder weniger menschenleer.
Da waren ein paar Häuser vielleicht stehen geblieben,
aber es waren noch keine wieder aufgebaut worden.
Die Stadt war geräumig und groß.
Das heißt, Gott hat in seiner Nähe, der Herr Jesus hat in seiner Gegenwart
viel Platz für alle diejenigen, die Interesse an ihm haben,
die Interesse an den Interessen Gottes haben,
die gerne sich bei dem Herrn Jesus aufhalten,
die Freude daran haben, da zu sein, wo man Gott ehrt,
durch Opfer, Opfer des Lobes heute für uns
und auch praktisch für Gott und nach Gottes Gedanken zu leben.
Das ist nun eine traurige Tatsache, dass auch heute die Stadt geräumig und groß ist
und das Volk darin spärlich.
Nur, wir müssen nicht mit Fingern auf andere zeigen,
sondern uns selbst fragen, wie groß ist mein eigener Abstand zum Tempel,
in Anführungsstrichen, wo wohne ich?
Habe ich den Wunsch, meinen Wohnort direkt in der Nähe Gottes aufzuschlagen, dauerhaft?
Oder reicht mir das, wenn ich irgendwo im Land Kanaan wohne?
Oder sogar einer von denen bin, die in Israel überhaupt kein Interesse daran hatten, zurückzuziehen,
die sich gut etabliert haben in der Welt, in Babylon,
die wohl wissen, dass das nicht unsere eigentliche Heimat ist,
aber die wir uns ganz gut damit arrangiert haben, dass dieser Abstand nun mal da ist.
Das Volk war spärlich darin und keine Häuser waren gebaut.
Und jetzt lag es Nehemiah sehr am Herzen, dass das nicht so blieb.
Er wollte sich nicht damit abfinden und das wollen wir auch nicht.
Das wollen wir in unserem eigenen Leben, in unserem eigenen Herzen nicht,
wenn die kalt geworden sind, dann bitten wir den Herrn, dass er mich selbst erwärmt.
Ich darf nun das Bild des Feuers, des Geistes gebrauchen,
dass dadurch das Feuer in mir angefacht wird und danach ausstrahlt auf andere.
Und dann werde ich auch den Wunsch haben,
dass auch andere erwärmt werden für den Herrn und seine Interessen,
dass in diesem Sinne die Stadt wieder bewohnt, besiedelt wird.
Bewohnt wird durch aktive Leute,
durch Leute, die wirklich für den Herrn leben, wirken, dienen wollen.
Am Ende des Kapitels liest man zweimal in Vers 72,
dass die Israeliten in ihren Städten wohnten.
Sie waren zurückgekehrt nach Israel, aber das reichte den meisten von ihnen.
Da hatten sie sich etabliert.
Und jetzt sagt Nehemiah, das soll mal nicht so bleiben.
Aber jetzt macht er nicht Propaganda, jetzt startet er keinen Feldzug,
um die Leute zu motivieren nach Jerusalem zu ziehen.
Er geht schon daran, mit anderen zusammen zu überlegen,
wie die Stadt besiedelt werden kann.
Das sieht man hinterher in Kapitel 11.
Aber bevor er konkret daran geht, ist ihm klar,
es kommt auf den Herzenszustand an.
Es ist schon wichtig, was wir tun,
aber es ist auch wichtig, in welcher Haltung wir das tun.
Und das sind die Kapitel 8, 9 und 10.
Da stellt dieses Volk, dieser relativ kleine Überrest,
das haben wir gesehen, sich bewusst in die Gegenwart Gottes.
Da gehen sie konkret zurück zum Wort Gottes.
Da machen sie keine Strategien, keine Schlachtpläne.
Da überlegen sie sich keine Methoden und Maßnahmen,
sondern sie lesen zunächst mal ganz einfach das Wort Gottes.
Dann sehen wir, dass das Wort Gottes sie ins Licht stellt.
Das Lesen haben wir in unserem Kapitel 8.
Dass das Licht des Wortes Gottes dann zunächst Böses,
Schlechtes in ihrem Leben aufdeckt, das haben wir in Kapitel 9.
So Gott will morgen Abend.
Da tun sie Buße über ihre Wege und erkennen die Wege Gottes mit ihnen an.
Und nachdem sie so mit dem Schlechten aufgeräumt haben,
nachdem das Böse gerichtet worden ist,
dann erkennen sie im Licht des Wortes Gottes auch das Gute,
was sie tun sollten.
Und das ist Kapitel 10.
Jetzt kommen wir zu Kapitel 8, wo wir am Anfang gelesen haben.
Und als der siebte Monat herankam und die Kinder Israel in ihren Städten waren,
da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz,
der vor dem Wassertor liegt.
Und dann laden sie Esra, den Schriftgelehrten ein,
dass er ihnen das Buch des Gesetzes Moses bringen sollte,
das der Herr Israel geboten hatte.
Sie möchten das Wort Gottes hören und sie möchten es freiwillig hören,
das ist sehr entscheidend.
Das war auch wieder nicht eine Maßnahme,
die die Führung von Israel sich überlegt hatte,
was können wir denn jetzt mal tun, um das Volk zu motivieren,
sondern das war offensichtlich ein Wunsch,
der aus dem Herzen des Volkes heraus aufgestiegen war.
Sie wollten gerne, dass ihnen das Wort Gottes vorgelesen würde.
Und es ist nicht ganz zufällig, dass sie sich versammeln auf dem Platz,
der vor dem Wassertor liegt.
Wir kennen die Symbolsprache des Wortes Gottes
und da ist Wasser ein Hinweis darauf,
dass das Wort Gottes uns reinigt.
Genau wie wir das mit Wasser jeden Tag mehrfach tun,
dass wir uns die Hände waschen,
so wirkt das Wort Gottes nicht auf unsere Hände,
sondern auf unsere Herzen, um uns zu reinigen.
Wir haben schon daran gedacht, dass es zwei Seiten hat,
die Reinigung vom Bösen, was da sein mag,
aber dann auch eine zweite Seite, die der Heiligung.
Das ist die Hinwendung zu Gott, die Hinwendung zum Guten.
Das Brauchbarwerden für den Dienst Gottes,
für den Dienst für den Herrn.
Und nun haben wir in Verbindung damit eine Zeitangabe,
als der siebte Monat herankam und Vers 2,
und am ersten Tag des siebten Monats.
Gott erwähnt nicht zufällig diese Ortsangabe, das Wassertor,
und auch nicht zufällig diese Zeitangabe,
der erste Tag des siebten Monats,
das projizieren wir auf unserem Kalender,
also den ersten Juli.
Was war das für ein Tag in Israel?
Das war ein ganz markanter Tag,
wenn wir das mal gerade aufschlagen wollen, aus 3. Mose 23.
3. Mose 23, Vers 24,
Rede zu den Kindern Israel und sprich, im siebten Monat, am ersten des Monats, soll euch Ruhe sein,
ein Gedächtnis des Posaunenhalls, eine heilige Versammlung.
Dieser Tag war also einer der Feste Jehovas.
Das ist ja das große Thema von 3. Mose 23.
Da haben wir gewissermaßen diesen Kalender,
den Gott seinem Volk an die Wand gehängt hat
und in dem er gewisse Tage rot markiert hatte,
die Feste, die Israel für ihn und mit ihm zusammen feiern sollte,
oder andersherum formuliert, die Gott mit seinem Volk zusammen begehen wollte.
Und ich denke, dass uns diese Tatsache allen geläufig ist,
dass diese Feste Jehovas, die Feste des Herrn,
eine starke prophetische Bedeutung haben.
Und die finden wir auch in unserem Kapitel wieder.
Die ist an dieser Stelle wichtig.
Ich will nur ganz kurz die Reihenfolge dieser Feste nennen in 3. Mose 23.
Am Anfang wird einmal der Sabbat genannt.
Das ist ein Fest, wenn wir es so nennen wollen,
das jede Woche einmal vorkam, der siebte Tag der Woche.
Und dann haben wir die Jahresfeste, die anfingen mit dem Passa,
Vers 5 in diesem Kapitel,
ein Bild von Golgatha.
Unser Passa Christus ist geschlachtet.
Daran schließlich an ab Vers 6 das Fest der ungesäuerten Brote,
sieben Tage lang, ein Hinweis auf unser ganzes Leben,
dass, weil der Herr Jesus am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist,
ein Leben in Reinheit, ein Leben ohne Sünde sein sollte.
Also ein ausgesprochen praktisches Fest.
Dann haben wir als drittes Fest ab Vers 9 das Fest der Erstlingsgabe,
ein Bild der Auferstehung des Herrn Jesus.
Er ist der Erstling.
Dann ab Vers 15 in 3. Mose 23 das Pfingstfest
oder das Fest der Webebrote.
Das ist, wie das Wort schon sagt, Pfingsten,
der Tag der Bildung der Versammlung,
die folgte auf die Auferstehung des Herrn Jesus.
Das ist das, was historisch betrachtet bisher geschehen ist.
Golgatha, die Auferstehung des Herrn Jesus,
Pfingsten, Apostelgeschichte 2.
Und dann haben wir eine Unterbrechung in Vers 22,
wo der Rand der Felder durch die Israeliten
nicht vollständig abgeerntet werden sollte,
weil es zwei Gruppen gab, die Armen und die Fremden,
die davon sich ernähren sollten.
Ein Bild von der zukünftigen Zeit, der Drangsaal,
wo Gott aus Nationen und aus Israel Menschen sammeln wird für sich,
denen er dann seine Gnade erweisen wird.
Und dann haben wir ab Vers 23 das, was wir gerade vor uns haben,
das Fest des Posaunenhalls, das davon redet,
dass gegen Ende der Drangsaalszeit Gott einen Trompetenstoß,
einen Posaunenhall durch sein Wort ergehen lassen wird
über die ganze Erde, um sein Volk Israel zu sich zurückzurufen.
Der Gedanke der Erweckung, den wir schon vor uns hatten.
Nur um das abzurunden, wir haben dann ab Vers 26
den großen Versöhnungstag, wo Israel mit seinem Herzen
umkehren wird zu Gott.
Und dann ab Vers 33 das Laubhüttenfest,
auf das wir am Ende der Stunde noch kommen werden.
Das ist ein Bild von der Zeit des tausendjährigen Reiches,
wo Israel sich vor seinem Gott freuen wird.
Wir haben hier also in diesem ersten Siebten
einen prophetischen Hinweis auf die Zeit,
wo Israel zurückgerufen werden wird zu seinem Gott.
Und das nicht durch silberne Posaunen,
wie das damals in Israel war.
Die mussten sich wirklich materielle Posaunen machen,
sondern das ist für uns ein Bild des Wortes Gottes.
Dass dann Gott selbst erschallen lassen wird,
um Israel wieder herzustellen.
Und viele werden diesem Ruf folgen,
nicht alle aus reinem Glauben, manche nur äußerlich.
Aber er wird das auch benutzen, um seine Auserwählten
zu sammeln von den Enden der Erde.
Davon redet der Jesus in Matthäus 24,
als er diesen Tag erwähnt.
Und an diesem Tag der Erweckung, der Belebung,
des Wiederhörens auf das Wort Gottes,
da kommen diese Israeliten auf den Gedanken,
sie möchten das Gesetz hören.
Das wird übrigens im 3. Maus 23 nicht erwähnt.
Die Posaunen ja, aber dass sie das Wort Gottes hören sollten,
das nicht.
Das war etwas Freiwilliges in diesem Augenblick.
Eine Initiative des Volkes, nicht vorgeschrieben,
aber perfekt in Übereinstimmung mit dem Charakter dieses Tages.
Er gibt sogar diesem Tag seine eigentliche Tiefe,
seine Bedeutung.
Und an diesem ersten Tag des siebten Monats
brachte Ezra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung,
Vers 2, sowohl vor Männer als Frauen und vor alle,
die Verständnis hatten, um zuzuhören.
Das ist natürlich schön, dass hier das ganze Volk zusammenkommt.
Dass es keine Gruppe in diesem Volk gibt,
die sagt, mich betrifft das nicht oder ich habe keine Zeit.
Die Männer, das leuchtet uns vielleicht noch am ehesten ein,
das sind nach Gottes Gedanken diejenigen,
die in der Öffentlichkeit jedenfalls die Hauptverantwortung tragen.
Trotzdem gibt es viele Männer, die meinen,
sie brauchen das Wort Gottes nicht.
Von den Brüdern, die die Arbeit in früheren Ostpreußen tun,
hört man das immer wieder, wie schwer das ist,
Männer unter die Verkündigung des Evangeliums
und in die Versammlungsstunden zu bekommen.
Aber wir müssen uns das auch sagen lassen,
dass wir als Männer bei allen Aufgaben, die wir haben
und allen Verantwortungen, die wir haben,
dass wir sehr großen Bedarf haben,
das Wort Gottes zu hören.
Und die Frauen, die Männer unterschätzen oft
die Bedeutung und die Verantwortung der Frauen,
aber das wird ja extra erwähnt,
dass die genauso gut wie die Männer
das Interesse hatten, das Wort Gottes zu hören.
Die Frauen haben ihren ganz eigenen Lebensbereich,
auch nach Gottes Gedanken ist das ein etwas anderer Lebensbereich
als der von uns Männern,
aber dieser Lebensbereich hat seine eigenen Anforderungen.
Der Haushalt ist was anderes als das Büro.
Und Frauen, die Kinder haben,
haben Anforderungen, die Mütter wissen das,
wie oft sie das Wort Gottes brauchen,
um Weisheit zu bekommen für all die Entscheidungen,
die da zu treffen sind.
Aber auch in Bezug auf das Versammlungsleben
ist das schon wichtig.
Man merkt das ja oft nicht so in der Öffentlichkeit,
aber wir können schon davon ausgehen,
dass das Wohl oder Wehe einer örtlichen Versammlung
sehr davon abhängt, wie die Frauen,
in welchem geistlichen Zustand die Schwestern sind.
Man hat das manchmal vielleicht im Nachhinein gemerkt,
ich habe das schon öfter gehört,
wenn es in einer Versammlung Schwierigkeiten gab,
vielleicht eine Trennung,
dass man dann hinterher sagt, es waren die Schwestern,
die sehr geholfen haben,
die eine klare Überzeugung von dem Willen Gottes hatten,
die sich vielleicht sogar,
ich kenne auch solche Beispiele,
die sich mal hingesetzt haben bei den Diskussionen,
die die Männer veranstaltet haben
und die gerne selbst wissen wollten,
was sagt Gottes Wort dazu,
die die Bibel aufgeschlagen haben,
die Betrachtung gelesen haben,
die Fragen gestellt haben,
um eine eigene, klare, gut fundierte Überzeugung
aus dem Wort Gottes zu haben.
Das sind gute Beispiele.
Wenn man sich ein bisschen unterhält,
dann merkt man, dass es auch im privaten Leben
manche Schwestern gibt,
die wissen gut, was Gottes Gedanken sind.
Das kann einer örtlichen Versammlung sehr helfen.
Und dann waren da noch eine dritte Gruppe,
alle, die Verständnis hatten, um zuzuhören,
das werden ohne Zweifel Jüngere gewesen sein,
die man noch nicht als Männer oder Frauen bezeichnen würde,
wenn sie Jugendliche oder Kinder waren.
Kinder, aber in dem Alter, wo man schon etwas verstehen kann.
Nun kann man das ja nicht von außen so gut erkennen,
ab wann Kinder etwas verstehen können.
Ich weiß ganz gut, dass ich vieles gehört habe
in den Versammlungsstunden,
was ich früher noch nicht verstanden habe.
Aber diejenigen von uns, die das Vorrecht hatten,
in solchen Familien aufzuwachsen,
die die Zusammenkünfte regelmäßig besuchten,
die wissen, was das für ein Segen ist.
Wenn man immer wieder etwas hört,
ob man es schon versteht oder nicht,
aber man behält etwas.
Das Verständnis mag später kommen
und dann kann der Herr das benutzen.
Aber jedenfalls die, die Verständnis haben,
jedenfalls für grundlegende Wahrheiten,
die doch in unseren Zusammenkünften immer wieder
und auch gut verständlich erklärt werden,
die sollten jedenfalls dabei sein.
Das ist ziemlich schade, wenn in einer Versammlung,
in den normalen Zusammenkünften,
am Sonntagnachmittag besonders,
wenn da keine Kinder dabei sind.
Das festigt doch sehr die geistlichen Überzeugungen,
wenn man damit aufwächst,
wie das bei Timotheus der Fall war.
Und Esra las darin vor dem Platz,
der vor dem Wassertor liegt,
vom lichten Morgen bis zum Mittag in Gegenwart
der Männer und der Frauen und derer,
die Verständnis hatten.
Und die Ohren des ganzen Volkes
waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet.
Und dann wird dem Folgenden beschrieben,
wie er das getan hat.
Natürlich haben wir hier eine äußere Beschreibung,
wie ein unbedarfter Beobachter das gesehen hätte.
Aber die Einzelheiten, die uns beschrieben werden,
haben doch eine Bedeutung für uns.
Esra stand auf einem Gerüst aus Holz,
auf so einer Art Podium,
damit man gut verstehen konnte.
Und dann heißt es in Vers 4,
dass neben ihm eine Reihe von Israeliten standen.
Neben ihm standen Matitja und Shema und so weiter.
Das ist natürlich immer so,
wenn ein Bruder das Wort verkündigt,
er steht nicht alleine da.
Wir haben den großen Segen,
dass wir Gottes Gedanken kennen,
dass nicht einer der Pastor sein sollte.
Und so ist jeder Bruder, der das Wort verkündigt,
sich dessen bewusst,
dass andere neben ihm stehen, gedanklich.
In dem Sinne, wie wir das in 1. Korinther 14 lesen,
Propheten sollten zwei oder drei reden
und die anderen lasst urteilen.
Die sollen also, richtig verstanden,
kritisch zuhören, nicht einfach schlucken,
sondern gut zuhören
und das, was sie hören, als Brüder beurteilen
anhand des Wortes Gottes.
Und es ist gut, dass es solche Brüder gibt.
Wir haben auch in Vollmerstein solche Brüder,
die einem gelegentlich bei Bedarf einen Hinweis geben,
wenn etwas vielleicht Falsches dabei war
oder Missverständliches oder Unklares.
Das hilft einem sehr.
Das ist zwar unangenehm menschlich betrachtet,
aber es hilft sehr, tatsächlich.
Und dann heißt es in Vers 5,
dass Esra das Buch vor den Augen des ganzen Volkes öffnete.
Das ist auch ein Gedanke,
den wir in dem gleichen Kapitel 1. Korinther 14 finden können,
dass nicht nur rechts und links,
im Bild gesprochen, andere Brüder stehen,
sondern dass das Wort vor dem ganzen Volk Gottes gelesen wird,
auch wenn das natürlich praktischerweise räumlich geschieht.
Hier sind wir mit ein paar Zech-Geschwistern heute Abend zusammen.
Vielleicht sind es Sonntagnachmittags ein paar mehr.
Aber das, was in den Zusammenkünften der Gläubigen gelesen und gesagt wird
aus dem Wort Gottes, das gilt für das ganze Volk Gottes.
Das ist eine sehr wichtige Wahrheit.
Ich lese mal eben den Vers aus 1. Korinther 14,
von dem ich gerade denke.
1. Korinther 14, Vers 36.
Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen,
oder ist es zu euch allein gelangt?
Ich weiß nicht, ob ihr schon mal über diesen Vers nachgedacht habt,
was das bedeutet.
Wenn das Wort Gottes von uns, ich sage mal,
von uns hier in Herborn-Seelbach allein ausgegangen wäre,
dann hätten wir auch das Recht festzulegen,
wie es zu interpretieren ist.
Oder wenn es zu uns alleine gelangt wäre,
dann wäre es nicht weiter schädlich,
wenn wir aus der Auslegung eine Insellösung machen würden
und das so ganz für uns festlegen würden,
wie wir es jetzt zu verstehen haben.
Aber was Paulus hier sagen möchte, ist,
dass in Korinth aus dem Wort Gottes gelesen und verkündigt wird,
das gilt in allen Versammlungen.
Das ist überall die gleiche Grundwahrheit.
Wir wissen, dass es viele Gläubige gibt,
die sich in Kirchen oder Gemeinden befinden,
wo mehr oder weniger bewusst abweichende Dinge gelehrt werden,
auch manchmal Dinge, die klar gegen das Wort Gottes sind.
Aber der Grundsatz bleibt bestehen, wenn wir das Wort Gottes verkündigen,
dann sagen wir das, was für das ganze Volk Gottes gilt.
Dann verkündigen wir nicht unsere Speziallehren,
wäre schlimm, wenn wir die hätten,
oder es ist schlimm, wenn wir sie haben,
sondern wir tun das in dem Gedanken,
das ist Gottes Wort, das er dem ganzen Volk gegeben hat.
Und es ist eigentlich ziemlich schade,
wenn es manchmal Wortverkündigungen gibt,
wo jemand, der vielleicht nicht aufgewachsen ist in unseren Versammlungen,
wenn der nur die Hälfte versteht, weil wir uns so ungewöhnlich ausdrücken.
Vielleicht hilft uns dieser Gedanke,
das, was in unseren Stunden gesagt wird,
das ist wahr für das ganze Volk Gottes.
Das ist das Wort, was Gott allen Seinen gegeben hat.
Und wenn wir das Wort Gottes öffnen,
dann tun wir das vor den Augen des ganzen Volkes.
Denn er, Israel, stand höher als das ganze Volk.
Das ist natürlich ein einfacher Hinweis,
den man sehr falsch verstehen kann.
Wenn wir ihm eine gute geistliche Bedeutung geben wollen,
dann heißt das, wenn ein Bruder das Wort Gottes verkündigt,
dann muss er geistlich auf der Höhe seines Glaubens sein.
Ich weiß ganz gut, wie mein eigenes Glaubensleben aussieht
und dass es manchmal Zeiten gibt,
in denen der Herr mich sicherlich nicht gebrauchen könnte,
um sein Wort zu verkündigen.
Und wenn ich merke, dass ich in einer solchen Phase bin,
schade, wenn es sie gibt,
aber dann sollte ich mich hüten, einen Dienst zu tun.
Es sollte mich nicht alle Nase lang abhalten davon,
sondern es sollte mich zur Wachsamkeit anleiten
und zum Festhalten an dem Herrn,
damit ich insofern höher stehe,
das heißt auf der Höhe meines Glaubens,
meiner Glaubenskraft mich befinde.
Und dafür kann natürlich letzten Endes nur der Herr sorgen.
Und dann sehen wir, in welcher Weise das Volk dieses Wort annimmt.
Als er es öffnete, stand das ganze Volk auf
und es rappries den Herrn, den großen Gott.
Hier sehen wir, dass das Wort Gottes
und das Gebet miteinander verbunden wird.
Wir beten also nicht aus Gewohnheit, aus Tradition
oder aus sonstigen Gründen,
wenn wir zusammenkommen, um das Wort zu hören,
sondern wir sehen das hier.
Bevor Gott zu uns redet, wenden wir uns zunächst an ihn.
Allerdings heißt es hier nicht, dass sie ihn um einen Segen bitten,
was wir ganz zu Recht tun,
zu Anfang einer solchen Stunde wie heute Abend,
sondern es heißt hier, dass Esra den Herrn prieß.
Das heißt, er geht aus von dem, was er wusste über Gott.
Das drückt er aus.
Seine Freude an dem Herrn, dem großen Gott,
die drückt Esra im Namen des ganzen Volkes aus.
Sie gehen also aus von der Beziehung, die sie zu Gott haben,
von der Kenntnis, die sie von diesem Gott haben
und wissen, dieser Gott, der unser Herr Jehova für Israel ist,
der große Gott, dieser Gott, den wir kennen,
der will jetzt zu uns reden.
Und dafür preisen sie ihn, noch bevor sie irgendetwas gehört haben.
Und das ganze Volk antwortete, Amen, Amen.
Das ist eine recht selbstverständliche Sache für uns,
dass man ein Gebet mit Amen abschließt.
Aber auch das, genauso wie das Gebet zu Anfang einer Wortverkündigungsstunde,
so ist auch das Amen am Ende eines Gebets nicht einfach eine Floskel.
Sondern das bedeutet doch, dass jeder, der dieses Amen sagt,
dass er sich eins macht mit dem, was da ausgedrückt wurde.
Es kann ja immer nur ein Bruder zu einer Zeit laut beten.
Und insofern für Kinder ist das vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig,
dass das trotzdem ein Gebet von allen zusammen ist.
Aber wir sagen das durch dieses eine Wort, Amen, das wir alle zusammen sagen.
Das ist also insofern ein sehr einfacher Ausdruck der Einheit des Volkes Gottes.
Wir denken bei Einheit des Volkes Gottes, Einheit der Gläubigen,
mehr an andere Dinge.
Auf persönlichem Niveau, zum Beispiel 1. Korinther 12,
wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit.
Wenn eins verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.
Wir denken an diesen gemeinsamen Ausdruck,
wenn wir zusammenkommen am Tisch des Herrn und sehen,
dass eine Brot, ein besonders eindrücklicher Ausdruck dieser Einheit des Leibes,
die durch den Geist bewirkt wurde.
Wir drücken das auch aus, wenn wir zum Beispiel ein Empfehlungsschreiben vorlesen in der Versammlung.
Das ist ja auch nicht einfach nur ein Verlesen irgendeines Textes,
sondern dadurch, dass wir das tun und den Empfohlenen teilnehmen lassen,
am Brot brechen, drücken wir aus,
dass wir mit der Versammlung, die den Brief ausgestellt hat, eins sind
und dass wir auch einheitlich handeln.
Aber hier, so eine ganz einfache Sache, tun wir ein paar Mal am Tag Amen sagen,
wenn jemand anders betet.
Ein Ausdruck dessen, dass wir uns eins machen mit dem,
was wir als Versammlung durch den Mund eines Bruders vor Gott gesagt haben.
Ein letzter Hinweis dazu, das ist das Normale, dass wir Amen sagen.
Wenn wir nicht Amen sagen, dann ist das unnormal und dann müssen wir eine Begründung dafür haben.
Es kann solche Fälle geben, aber die müssen wirklich dann begründet sein.
Das Normale ist, dass das Volk Amen sagt.
Und dann sehen Sie, in welcher auch äußeren Haltung Sie sich vor Gott stellen.
Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder mit dem Gesicht zur Erde.
Das heißt, sie waren sich dessen bewusst, was sie waren,
angesichts der Größe dieses großen Gottes, wie er genannt wird am Anfang von Vers 6.
Und dann beginnen Sie zu lesen.
Ezra hat gelesen, das ist übrigens auch noch ein schöner Gedanke,
wir befinden uns hier im Buch Nehemiah.
Wir haben das, glaube ich, auch zu Anfang des Kapitels schon gelesen.
Nein, in Vers 9 ist das.
Nehemiah der Tirzater, der Stadthalter, das war derjenige,
der eine gewisse politische Verantwortung für diese Gruppe der Zurückgekehrten hatte.
Aber wenn es um das Wort Gottes geht, um die Belehrung des Volkes,
da tritt Nehemiah einen Schritt an die Seite.
Und da lässt er Ezra den Vortritt.
Das ist ein sehr schönes Bild von Brüdern mit unterschiedlichen Gaben und Aufgaben,
die sich bestens vertragen, die bestens zusammenarbeiten.
Jeder weiß, was er zu tun hat vom Herrn her und was er auch kann,
denn der Herr rüstet seine Diener aus für die Aufgaben, die er ihnen gibt.
Und wenn jetzt das Wort Gottes gelesen werden sollte,
dann war das Aufgabe des besonders Schriftgelehrten,
nicht dessen, der besondere Führungsqualitäten hat.
Und insofern lässt Nehemiah sehr schön jetzt Ezra den Vortritt,
ohne irgendein Zeichen von Eifersucht oder von Hochmut.
Nun reichte es nicht, dass das Wort Gottes nur vorgelesen wurde.
In Vers 7 und 8 haben wir gelesen, dass die Lephiten das Volk über das Gesetz belehrten.
Sie lasen in dem Buch deutlich und gaben den Sinn an.
Sie lasen in dem Buch des Gesetzes deutlich, das ist so ein einfacher Hinweis,
aber doch manchmal nicht ganz selbstverständlich,
dass man in der Versammlung oder vielleicht auch sogar zu Hause am Tisch,
wenn das Wort Gottes gelesen wird, so lesen sollte, dass jeder es verstehen kann.
Ich gebe zu, das ist manchmal ein Problem.
Fräulein Stein, manche kennen die Versammlung, die ist sehr groß.
Wir haben manche Geschwister, die erstens weit weg sitzen und zweitens noch schlecht hören.
So laut kann man gar nicht sprechen, dass jeder es gleichermaßen gut versteht.
Aber ich sage mal, alle diejenigen, die ein normales Hörvermögen haben,
die sollten in einer Versammlung hören, sonst verpassen sie den Segen, den Gott geben möchte.
Und das Vorlesen des Wortes Gottes, das ist eine Sache für solche, die man auch gut verstehen kann.
Wir sollten uns bemühen, so zu lesen, dass es verständlich ist.
Und der zweite Schritt war, dass sie den Sinn angaben.
Das heißt, damals wahrscheinlich, dass es ein bisschen übersetzt werden musste.
Das Gesetz war auf Hebräisch geschrieben, die Israeliten sprachen im Großen und Ganzen inzwischen Aramäisch,
was nicht ganz das Gleiche ist.
Das ist natürlich etwas, was es heute auch noch gibt.
Dass manche Dienste, wenn ausländische Brüder kommen oder auf der Konferenz, übersetzt werden müssen.
Aber die geistliche Bedeutung ist hier, das Vorlesen alleine reicht nicht immer.
Das ist wichtig, dass wir nicht nur unsere Erklärungen geben, dass wir anfangen mit dem Lesen.
Das ist der Originaltext, den der Heilige Geist inspiriert hat.
Aber dass wir dann auch Brüder haben, die imstande sind, den Sinn anzugeben, eine Auslegung zu liefern.
Das Wort verständlich zu machen, das tun wir durch das Wort selbst,
indem wir Schriftstellen miteinander verbinden, die Verbindung erklären
und dann wird das Wort Gottes sich selbst beleuchten und klar machen.
So, dass man das Gelesene verstand.
Ich habe so den Eindruck, dass das eine gewisse Erfolgskontrolle war.
Dass also diese Lefitten sich nicht einfach damit begnügten, zu sagen, was gesagt werden sollte,
sondern dass sie sich hinter vergewisserten, ob die Botschaft angekommen war,
ob die Geschwister, ob die Israeliten damals es wirklich verstanden hatten.
Das ist natürlich eine Sache, die kann man nicht in der Öffentlichkeit tun,
sondern dazu braucht man den Kontakt als Geschwister.
Und wir hatten auch solche Brüder in Vollmerstein, die nach einer Stunde schon mal zu uns Jüngeren kamen
und sich ein bisschen mit uns unterhielten.
Aber nicht, weil sie Smalltalk machen wollten, sondern weil sie wissen wollten,
ob die Jungs ein bisschen was aufgeschnappt hatten,
ob etwas angekommen war von dem, was wir in der Wortverkündigung oder Betrachtung gehört hatten.
Das ist eine sehr gute Sache, dass Gelesene verständlich machen.
Und dann sehen wir unmittelbar in den Versen 9 bis 12,
dass dieses Lesen des Gesetzes vor dem ganzen Volk unmittelbare Wirkung zeigte.
Und das wird immer dann so sein, wenn die Herzen aufrichtig vor Gott sind.
Da, wo Herzen abgebrüht sind, gleichgültig sind
oder mit allem Möglichen erfüllt und beschäftigt sind,
da ist kein Wunder, wenn da nicht viel passiert in so einem Leben.
Aber hier haben wir Leute, die wollten das Wort Gottes hören
und die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten.
Das war nichts Produziertes, nichts Aufgesetztes,
sondern etwas, was aus dem Herzen heraus kam.
Die Lephiten sprachen zum ganzen Volk, dieser Tag ist dem Herrn, eurem Gott, heilig.
Seid nicht traurig und weint nicht, denn das ganze Volk weinte,
als es die Worte des Gesetzes hörte.
Dieses Weinen des Volkes ist einerseits eine typische Reaktion auf das Gesetz.
Wir müssen jetzt mal daran denken hier, dass wir ja hier vom Lesen des Gesetzes hören,
dass die Vorschriften Gottes für den Menschen präsentiert,
Gebote und Verbote, dass wir also nicht das neue Testament hier vor uns haben,
sondern das Gesetz wirklich im strengen Sinne des Wortes.
Und das ist so, wenn Gott seine Anforderungen einem aufrichtigen Menschen vorlegt,
der hört das, denkt an sein eigenes Leben, was tut er? Er weint.
Das ist die Erfahrung in Römer 7.
Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Wer kann mich befreien aus dieser unentrinnbaren Gesetzmäßigkeit, dass ich das Böse tue?
Wer kann mir helfen, dass ich das Gute tue, das, was ich in diesem Gesetz doch lese?
Das ist also eine typische Reaktion eines aufrichtigen Menschen auf das Gesetz, dass er weint,
weil er merkt, da ist Gott in der ganzen Höhe seiner Anforderungen,
in der ganzen Größe seiner Heiligkeit und hier bin ich in den Niederungen meiner Schwachheit und meines Unvermögens.
Sie weinen.
Andererseits haben Sie doch recht damit.
Das war eine Wirkung, die Gottes Wort erzielen wollte bei Ihnen.
Allerdings nicht in diesem Augenblick, sondern in Kapitel 9.
Darauf kommen wir morgen.
Und deswegen kommen die Lephiten zu diesem Volk und sagen,
seid nicht traurig und weint nicht, sondern, Vers 10, geht hin,
esst Fettes, trinkt Süßes und sendet Teile denen, für die nichts zubereitet ist.
Es war ein Tag des Festes, den Gott seinem Volk gegeben hatte.
Da sollten Sie sich freuen.
Drei Dinge sollten Sie tun.
Esst Fettes. Fettes hat einen schlechten Ruf in Deutschland, in der Nahrungsmittellandschaft.
Wenn man nach Osteuropa kommt, da wird viel Fetter gegessen.
Fettes hat schon sein Gutes. Es gibt nämlich Kraft.
Das ist der biblische Gedanke hier.
Und trinkt Süßes.
Süßes, das macht Freude.
Jeder isst gerne etwas Süßes, auch wenn es vielleicht ungesund sein mag.
Aber das macht einfach Freude.
Und das sind zwei Dinge, die Gottes Wort uns geben möchte.
Kraft für den Weg und auch Freude auf diesem Weg.
Für uns selbst und für andere.
Und sendet Teile denen, für die nichts zubereitet ist.
Da gibt es manche, für die nichts zubereitet ist.
Da können wir an unsere unmittelbare Umgebung denken.
Wenn wir das mal konzentrieren auf eine Versammlungsstunde,
für diejenigen, die nicht da sein können.
Die vielleicht zu alt sind, die krank sind,
um an den Zusammenkünften teilnehmen zu können.
Wir können auch denken an Gläubige,
die solche Stunden gar nicht kennen.
Die entweder sehr isoliert irgendwo wohnen,
mit denen wir uns vielleicht nur per Telefon unterhalten können.
Oder die immer noch gefangen sind in Systemen von Menschen,
religiösen Systemen, wo sie nicht viel Nahrung für ihre Herzen bekommen.
Es gibt manche, denen wir Teile senden dürfen.
Auch welche, die weit weg wohnen.
Und da können wir uns überlegen, wie wir ihnen helfen können.
Ich will mal nur das Thema Schriften erwähnen.
Was glaubt ihr, wieviel Prozent zum Beispiel von dem Kinderheft
der beste Freund, ich sag mal, außerhalb unserer Versammlungen verteilt wird?
Wenn ich es richtig behalten habe, ungefähr 40 Prozent.
Die also, soweit man das nachverfolgen kann,
in Familien gehen und zu Einzelpersonen kommen,
Kindern und auch Erwachsenen, die nie Versammlungsstunden besuchen.
Die vielleicht anders wie nie das Evangelium hören.
Die sich in Kirchen befinden.
Die sich freuen über das, was sie in diesem Kinderheft lesen.
Das gleiche gilt prinzipiell für die Kalender.
Der Herr ist nah, die gute Saat und so weiter.
Die werden zum erheblichen Prozentsatz über die engen Grenzen
unserer kleinen Versammlungen hinaus verteilt.
Es ist gut, dass es solche Schriften gibt.
Vielleicht hat der eine oder andere von uns auch solche Bekannte,
denen er mal gute Schriften senden kann.
Auch welche, die irgendwo im hintersten Asien wohnen,
schlecht erreichbar sind, die man nicht besuchen kann.
Aber etwas schicken kann man ihnen.
Es ist eine sehr segensreiche Arbeit.
Oder bei denen, die bei uns wohnen, dass wir sie besuchen
und ihnen etwas mitgeben von dem, was der Herr uns gegeben hat.
Und dann sehen wir, dass das Volk diese Aufforderung versteht.
Denn die Freude an dem Herrn ist eure Stärke.
Das ist ein sehr wesentlicher Grundsatz in Gottes Wort.
Die Freude an dem Herrn ist eure Stärke.
Wo kommt Kraft her?
Klar, aus dem Wort Gottes, das haben wir gesehen.
Aber etwas konkreter kommt die Kraft für den Weg
immer aus der Gemeinschaft mit dem Herrn heraus.
Wenn wir das Wort Gottes nur, ich sag mal, lesen wie irgendein Buch,
da werden wir keine Kraft gewinnen.
Aber wenn es uns dazu führt, die Gemeinschaft mit dem Herrn,
so wie wir ihn heute kennen, zu suchen, zu vertiefen, zu genießen,
dann gewinnen wir Kraft.
Die Freude an dem Herrn, das ist für uns ganz konkret die Gemeinschaft
mit dem Herrn Jesus jetzt im Himmel.
Das Kreuz ist Historie.
Das Leben des Herrn Jesus auf der Erde ist Vergangenheit.
Jetzt ist er in der Herrlichkeit des Himmels.
Und wenn wir da mit ihm Gemeinschaft haben, in unseren Gedanken,
in unseren Gebeten, in unserem Lesen in Gottes Wort,
dann gewinnen wir Kraft für den Weg.
Die Freude an dem Herrn, das ist eure Stärke.
Auch deshalb ist die Gemeinschaft mit dem verherrlichten Herrn
so eminent wichtig für uns.
Und dann sehen wir nur noch ganz kurz im letzten Abschnitt ab Vers 13,
dass sich am zweiten Tag die Häupter, der Väter des ganzen Volkes,
die Priester und die Lephiten versammeln.
Am ersten Tag also eine Versammlung des ganzen Volkes.
Alle sind eingeladen.
Aber jetzt sehen wir, dass diese Führer des Volkes
den Wunsch hatten, etwas Besonderes zu bekommen.
Sie wollten eine Extraportion haben.
Sie hatten besondere Bedürfnisse, nicht zuletzt durch ihre Stellung im Volk
und durch ihre Aufgaben, die sie da hatten.
Und da sagten sie, wir brauchen noch etwas Besonderes, etwas mehr,
vielleicht etwas Spezielleres.
Und das ist ein guter Wunsch, wenn ich das mal einfach so praktisch verbinden darf damit.
Dafür haben wir die Konferenzen in Dürrenburg und Hüggeswagen.
Konferenzen nur für Brüder, und zwar für alle, die ein spezielles Interesse haben.
Grundsätzlich freut der Herr sich bei jedem von uns, wenn er ein spezielles Interesse hat.
Aber das sind solche Gelegenheiten, wo man auch mal Themen behandeln kann,
die vielleicht nicht für jeden gleichermaßen interessant sind.
Wo man sich sehr vertiefen kann in bestimmte Dinge.
Und das sehen wir auch hier, dass ein bestimmtes Thema besonders behandelt wird.
Vers 14, sie fanden im Gesetz geschrieben, dass der Herr durch Mose geboten hatte,
dass die Kinder Israel am Fest im siebten Monat in Laubhütten wohnen sollten.
Sie fanden etwas.
Das ist eine schöne Entdeckung, wenn wir im Wort Gottes etwas finden.
Ich hoffe, dass wir das alle schon mal erlebt haben.
Wir haben gelesen, vielleicht ohne spezielle Bedürfnisse,
und auf einmal hat ein Vers oder ein Gedanke unsere Aufmerksamkeit gefangen.
Wir haben etwas gefunden. Wir haben eine Entdeckung gemacht.
Das ist eine große Freude. Etwas sehr Schönes.
Das sind Eindrücke, die vergisst man nicht so schnell wieder.
Wir haben uns am Anfang an das Fest des Posaunenhalls erinnert.
Ausdruck der Erweckung Israels.
Jetzt haben wir ein zweites Fest im selben Monat, ab dem 15.7., das Laubhüttenfest.
Wir haben uns schon daran erinnert, 3. Mose 23,
dass das redet von der Zeit, wo Israel in Frieden in seinem Land wohnen wird,
unter der Herrschaft seines Messias, in Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist,
wie Römer 14 das sagt.
Und wo von dort aus, von Israel aus, Segen zu den Nationen ausfließen wird.
Und auf diese wunderbare Zeit, da konnte der Geist Gottes die Gedanken dieser Führer des Volkes lenken.
Und wir sehen, warum Gott das diesen Menschen zeigt.
Sie gehen hin, entsprechen ihrer Verantwortung, sie verkündigen es unter dem Volk.
Das heißt, sie kommen ihrer Verantwortung nach.
Sie haben diese Stellung im Volk Gottes von Gott.
Und sie fungieren als Multiplikatoren.
Sie reden zu den anderen, zum ganzen Volk.
Und das ganze Volk gewinnt Freude daran und tut das, was das Laubhüttenfest vorbildet.
Sie wohnen vor Gott in diesen Hütten, unter den Bildern des Segens Gottes,
diese dicht belaubten Zweige und freuen sich vor ihrem Gott, Vers 17 am Ende.
Und es war eine sehr große Freude.
Das ist ein Segen für eine örtliche Versammlung, wenn es da Brüder gibt,
die eine besondere Stellung von Gott haben und die ein besonderes Interesse an Gottes Wort haben.
Und die das, was sie selbst gefunden haben, dann auch weitergeben an alle.
Das hat dieser Erweckung, die schon angefangen hatte, nochmal einen Kick gegeben, nochmal Auftrieb gegeben.
Und man las im Buch des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tag bis zum letzten Tag,
und sie feierten das Fest sieben Tage lang,
prophetisch Bild des tausendjährigen Reiches, übertragen auf uns praktischerweise die Freude unseres ganzen Lebens.
Und am achten Tag war eine Festversammlung nach der Vorschrift.
Was ist der achte Tag?
Das ist die Zeit, Zeit in Anführungsstrichen, die nach dem tausendjährigen Reich kommt.
Das ist die Ewigkeit.
Das zeigt uns, dass die Freude, die sich gründet auf Gottes Wort, nicht aufhört mit unserem Lebensende,
sondern das ist eine Freude an Dingen, die wir in Ewigkeit haben werden.
Dann werden wir uns freuen, nicht über die schalen Genüsse von Ägypten,
über die Freuden der Kanaaniter, sondern über den Segen, den Gott uns gegeben hat in seinem Land, in Kanaan,
für uns im Himmel, wo wir diesen achten Tag verbringen werden.
Eine Festversammlung nach der Vorschrift, das war interessant genug, Freude in Verbindung mit Gehorsam.
Das ist ein großartiges Zeugnis.
Zeugnis für andere, aber auch ein Glück für uns, wenn wir uns freuen im Gehorsam Gott gegenüber.
Das möchte er uns schenken. …
Automatisches Transkript:
…
Ich begrüße euch heute Abend alle ganz herzlich.
Wir haben uns für diese drei Abende einen zusammenhängenden Abschnitt aus dem Buch Nehemiah vorgenommen
und haben gestern Abend angefangen mit Nehemiah 8.
Heute Abend wollen wir zusammen das nächste Kapitel 9 lesen.
Wir lesen Nehemiah 9, das ist ein relativ langes Kapitel, wir werden das nicht in allen Details betrachten,
sondern teilweise im Überblick.
Nehemiah 9, Abvers 1
Und am 24. Tag dieses Monats versammelten sich die Kinder Israel unter Fasten und in Sacktuch gekleidet und mit Erde auf ihren Häuptern.
Und die Nachkommen Israels sonderten sich ab von allen Kindern der Fremde.
Und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Ungerechtigkeiten ihrer Väter.
Und sie standen auf an ihrer Stelle und lasen im Buch des Gesetzes des Herrn, ihres Gottes, ein Viertel des Tages.
Und ein anderes Viertel des Tages bekannten sie ihre Sünden und warfen sich nieder vor dem Herrn, ihrem Gott.
Und Jeshua und Bani, Kadmiel, Shebanja, Buni, Sherepia, Bani, Kenani, traten auf die Erhöhung der Lefiten
und sie schrien mit lauter Stimme zu dem Herrn, ihrem Gott.
Und die Lefiten Jeshua und Kadmiel, Bani, Haschabnea, Sherepia, Hodija, Shebanja, Petachia sprachen,
Steht auf, preist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm.
Du bist, der da ist, Herr, du allein.
Du hast die Himmel gemacht, der Himmel, Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist,
die Meere und alles, was in ihnen ist.
Und du machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels betet dich an.
Du bist es, Herr, Gott, der du Abraham erwählt und ihn aus Ur in Chaldea herausgeführt
und ihm den Namen Abraham gegeben hast.
Und du hast sein Herz für treu vor dir befunden und hast mit ihm den Bund geschlossen,
das Land der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter und der Peresiter
und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben, es seinen Nachkommen zu geben.
Und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht.
Und du hast das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen und hast ihr Schreien am Schilfmeer gehört.
Und du hast Zeichen und Wunder getan an dem Pharao und an all seinen Knechten
und an allem Volk seines Landes, denn du wusstest, dass sie in Übermut gegen sie gehandelt hatten.
Und du hast dir einen Namen gemacht, wie es an diesem Tag ist.
Und das Meer hast du vor ihnen gespalten, und sie zogen mitten durch das Meer auf dem Trockenen.
Aber ihrer Verfolger hast du in die Tiefen gestürzt wie einen Stein in mächtige Wasser.
Und in einer Wolkensäule hast du sie geleitet bei Tag und in einer Feuersäule bei Nacht,
um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten.
Und auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen geredet.
Und du hast ihnen gerade Rechte und Gesetze der Wahrheit, gute Satzungen und Gebote gegeben.
Und deinen heiligen Sabbat hast du ihnen kundgetan und hast ihnen Gebote und Satzungen
und ein Gesetz geboten durch Mose, deinen Knecht.
Und Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben für ihren Hunger,
und Wasser aus dem Felsen ihnen hervorgebracht für ihren Durst.
Und du hast ihnen gesagt, dass sie hineinziehen sollten, um das Land in Besitz zu nehmen,
das du ihnen zu geben geschworen hattest.
Aber sie, nämlich unsere Väter, waren übermütig,
und sie verhärteten ihren Nacken und hörten nicht auf deine Gebote.
Und sie weigerten sich zu gehorchen und erinnerten sich nicht an deine Wunder,
die du an ihnen getan hattest.
Sie verhärteten ihren Nacken und setzten sich in ihrer Widerspenstigkeit ein Haupt,
um zu ihrer Knechtschaft zurückzukehren.
Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig,
langsam zum Zorn und groß an Güte, und du verließest sie nicht.
Sogar als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sprachen,
das ist ein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat,
und große Schmähungen verübten,
verließest du in deinen großen Erbarmungen sie doch nicht in der Wüste.
Die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tag, um sie auf dem Weg zu leiten,
noch die Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten.
Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen.
Und deinen Manna versagtest du nicht ihrem Mund, und du gabst ihnen Wasser für ihren Durst.
Und vierzig Jahre lang versorgtest du sie in der Wüste.
Sie hatten keinen Mangel, ihre Kleider zerfielen nicht, und ihre Füße schwollen nicht.
Und du gabst ihnen Königreiche und Völker, und teiltest sie ihnen nach Gegenden zu.
Und sie nahmen das Land Sihons in Besitz, sowohl das Land des Königs von Hesbon
als auch das Land Ux des Königs von Basan.
Und ihre Söhne mähtest du wie die Sterne des Himmels,
und du brachtest sie in das Land, von dem du ihren Vätern gesagt hattest,
dass sie hineingehen sollten, um es in Besitz zu nehmen.
Und die Söhne kamen hinein und nahmen das Land in Besitz.
Und du beugtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kanaaniter,
und gabst sie in ihre Hand, sowohl ihre Könige als auch die Völker des Landes,
um mit ihnen zu tun nach ihrem Wohlgefallen.
Und sie nahmen feste Städte ein und ein fettes Land,
und nahmen Häuser in Besitz, die mit allerlei Gut gefüllt waren,
ausgehauene Brunnen, Weinberge und Olivengärten und Obstbäume in Menge.
Und sie aßen und wurden satt und fett und ließen es sich wohl sein durch deine große Güte.
Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich
und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken.
Und sie ermordeten deine Propheten, die gegen sie zeugten, um sie zu dir zurückzuführen.
Und sie verübten große Schmähungen.
Da gabst du sie in die Hand ihrer Bedränger, und diese bedrängten sie.
Und zur Zeit ihrer Bedrängnis schrien sie zu dir.
Und du hörtest vom Himmel her und gabst ihnen Retter nach deinen großen Erbarmungen,
und diese retteten sie aus der Hand ihrer Bedränger.
Aber sobald sie Ruhe hatten, taten sie wieder Böses vor dir.
Da überließest du sie der Hand ihrer Feinde, dass diese über sie herrschten,
und sie schrien wieder zu dir.
Und du hörtest vom Himmel her und errettetest sie nach deinen Erbarmungen viele Male.
Und du zeugtest gegen sie, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen.
Sie aber waren übermütig und gehorchten deinen Geboten nicht,
sondern sündigten gegen deine Rechte, durch die der Mensch, wenn er sie tut, leben wird.
Und sie zogen die Schulter widerspenstig zurück und verhärteten ihren Nacken und gehorchten nicht.
Du hattest viele Jahre Geduld mit ihnen und zeugtest gegen sie durch deinen Geist,
durch deine Propheten, aber sie gaben kein Gehör.
Da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder.
Aber in deinen großen Erbarmungen hast du ihnen nicht den Garaus gemacht und sie nicht verlassen,
denn du bist ein gnädiger, unbarmherziger Gott.
Und nun, unser Gott, du großer, starker und furchtbarer Gott,
der den Bund und die Güte bewahrt, lass nicht gering vor dir sein all die Mühsal,
die uns betroffen hat, unsere Könige, unsere Obersten und unsere Priester
und unsere Propheten und unsere Väter und dein ganzes Volk,
seit den Tagen der Könige von Assyrien bis auf diesen Tag.
Doch du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist,
denn du hast nach der Wahrheit gehandelt, wir aber haben gottlos gehandelt.
Und unsere Könige, unsere Obersten und unsere Priester und unsere Väter
haben dein Gesetz nicht gehalten und haben nicht geachtet auf deine Gebote
und auf deine Zeugnisse, womit du gegen sie gezeugt hattest.
Und sie haben dir nicht gedient in ihrem Königreich und in der Fülle deiner Güter,
die du ihnen gegeben und in dem weiten und fetten Land, das du vor sie gelegt hattest,
und sind nicht umgekehrt von ihren bösen Handlungen.
Siehe, wir sind heute Knechte.
Und das Land, das du unseren Vätern gegeben hast,
um seine Früchte und seine Güter zu genießen, siehe, wir sind Knechte darin.
Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige,
die du um unsere Sünden willen über uns gesetzt hast.
Und sie herrschen über unsere Leiber und über unsere Vieh nach ihrem Wohlgefallen,
und wir sind in großer Bedrängnis.
Soweit wollen wir das Wort Gottes für heute Abend lesen.
Wir haben gestern Abend daran gedacht, dass wir uns hier in der Zeit befinden,
wo ein Teil Israels, sogar nur ein Teil der Juden,
also der zwei Stämme, die nach Babylon in die Gefangenschaft geführt worden waren,
zurückgebracht worden war durch die Gnade Gottes in ihr Land.
Hier haben wir die Zeit nach der Rückkehr von Nehemiah, Nehemiah 1,
und stehen hier an dem Punkt, wo die Stadt Jerusalem wieder besiedelt werden soll,
nachdem erst der Altar, dann der Tempel wieder aufgebaut wurde, die Mauer,
und jetzt steht man vor einer fast leeren Stadt, die aber nicht leer bleiben soll.
Wir haben uns gestern daran erinnert, dass es Nehemiah daran gelegen war,
dass die Israeliten jetzt nicht einfach in die Stadt stürmten.
Scheinbar war die Gefahr auch gar nicht so groß, dass die jetzt überflutet wurde von Menschen,
sondern es war ihm und den anderen Führern des Volkes klar,
dass die, die das Vorrecht und auch alle damit verbundene Verantwortung wahrnehmen würden,
in dieser Stadt zu wohnen, also in der Nähe des Tempels, gewissermaßen in der Gegenwart Gottes,
dass diese Leute in einem bestimmten guten Herzenszustand sein mussten.
Das ist ein Vorrecht, nah bei Gott zu sein, den Platz zu kennen,
neutestamentlich ausgedrückt in der Gegenwart des Herrn zu sein,
aber es ist nicht nur eine Sache von Vorrechten und von Segen,
sondern auch eine Sache von Verantwortung, die müssen wir auch kennen.
Und deswegen haben wir diese Kapitel 8, 9 und 10 als einen Einschub,
wo wir sehen, dass das Volk eine Erweckung erlebt.
Es ist Gottes Handeln, der im Herzen des Volkes, Anfang von Kapitel 8,
den Wunsch erweckt hat, das Wort Gottes, das Gesetz damals zu hören.
Das haben wir gestern Abend betrachtet, dass das Gesetz dem Volk vorgelesen
und auch erklärt verständlich gemacht wurde, Vers 1 bis 12, Kapitel 8,
und dann, dass die Führer des Volkes, die Ältesten, die Obersten,
nochmal eine extra Portion haben wollten, dass sie den besonderen Wunsch hatten,
noch mehr aus dem Gesetz für sich zu hören, Vers 13 bis 18.
Und dieses Zusammensein hatte nochmal wieder eine besondere Wirkung,
indem man begann, das Laubhüttenfest wieder zu feiern,
so wie es schon lange nicht mehr gefeiert worden war.
Ein Hinweis auf die Zeit der endgültigen und vollkommenen Freude Israels im tausendjährigen Reich.
Freude als Folge von Gehorsam.
Das war so der Tenor von Kapitel 8.
Nun haben wir gestern Abend nur am Rande erwähnt,
dass in Kapitel 8, Vers 9, das Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte,
und dass die Lefitten und die Priester kamen, das Volk trösteten und sagten, weint nicht.
Es ist ein Tag der Freude.
Aber wir haben uns auch daran erinnert, anhand von 3. Mose 23, von den Festen Jehovas,
dass zwischen dem Fest des Posaunenhalls, wir haben einen Hinweis darauf in Kapitel 8 am Anfang gehabt,
der 1.7., im Kalender der Israeliten, und andererseits dem Laubhüttenfest,
was wir hier im zweiten Teil dieses Kapitels hatten, dass dazwischen eigentlich noch ein weiteres Fest lag,
nämlich der große Versöhnungstag, der besonders dadurch gekennzeichnet war,
dass die Israeliten an diesem Tag ihre Seelen kasteien sollten.
Das ist ein sehr alter Ausdruck.
Das heißt, dass sie in ihren Herzen sich demütigen sollten vor Gott, ihre Schuld bekennen,
und dass es auf dieser Grundlage eine Wiederherstellung geben würde in der Zukunft für den Überrest,
der dann glauben wird, der dann den Herrn Jesus als seinen Messias annehmen wird,
weil sie dann erkennen werden, dass sie eben diesen, der dann über sie herrschen und der sie segnen wird,
dass sie eben diesen vor 2.000 Jahren an das Kreuz und in das Grab gebracht haben.
Und diese Erkenntnis und diese Buße darüber, das ist eigentlich der prophetische Gegenstand des großen Versöhnungstages.
Dann wird diesem Volk, diesem treuen Überrest, ein Quell geöffnet sein, wie die Propheten sich ausdrücken,
durch den Gott sie reinigen und sie dadurch wiederherstellen wird
und sie dadurch auch instand setzen wird, um die Freude des Reiches von reinem, ganzem, aufrichtigem Herzen zu genießen.
Das könnten sie gar nicht, wenn die Schuld der Kreuzigung und der Verwerfung des Messias
noch ungerichtet auf ihren Herzen und Gewissen liegen würde.
Der Grund, dass in Kapitel 8 dieser Tag übergangen wird, liegt darin, dass wir uns ja hier historisch betrachtet noch vor Golgatha befinden,
dass es diese Buße insofern noch nicht geben konnte.
Es ging hier noch nicht darum, Buße zu tun über die Verwerfung des Messias,
sondern darum, wie es in Bezug auf Johannes den Täufer heißt, dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.
Sie mussten bereit werden, das Wort Gottes, das Gesetz zu hören, es aufzunehmen
und schlussendlich ist zu diesem Volk ja der Messias gekommen.
Aber wir sehen jetzt in dem Kapitel, das wir heute Abend gelesen haben,
dass diese Haltung der Buße doch ihren Platz hatte, dass sie kommen musste,
aber dass sie historisch betrachtet noch nicht an der Stelle zwischen dem Fest des Posaunenhalls
und dem Laubhüttenfest kommen konnte.
Wir haben heute Abend das, was das Wort Gottes immer bewirken muss
und auch immer bewirkt, wenn es durch aufrichtige Herzen gehört und aufgenommen wird.
Denn jeder Mensch, der aufrichtig ist, der erkennt, wenn er das Wort Gottes hört,
ich bin nicht, was ich sein sollte vor Gott.
Das ist ein Kennzeichen, vielleicht das grundlegende Kennzeichen des Wortes Gottes,
dass es uns zeigt, wer wir sind und dass es uns zeigt, wer Gott ist.
Und wenn beides zusammenkommt, dann haben wir Kapitel 9.
Dann haben wir diese Wirkung, dass wir erkennen,
ich bin vor diesem großen Gott nicht der, der ich sein sollte.
Das ist Voraussetzung dafür, dass es dann in Kapitel 10
eine großartige und regelrecht energische Wiederherstellung dieses Volkes gibt.
Ein sehr schönes Kapitel, das wir, so Gott will, morgen Abend zusammen betrachten dürfen.
In den ersten drei Versen sehen wir, dass die Israeliten, die hier zusammenkamen, drei Dinge tun.
Es ist auch hier nicht ganz zufällig, dass in Vers 1 eine Zeitangabe geliefert wird,
am 24. Tag dieses Monats.
Wenn wir mal kurz ein bisschen rechnen.
Wir haben vorher das Lauf-Hütten-Fest betrachtet, gestern Abend.
Das begann am 15. Tag des Monats, am 15.7., dauerte sieben Tage lang
und dann kam der achte Tag, wir haben gestern Abend gesehen, ein Hinweis auf die Ewigkeit.
Das heißt, dieses Fest dauerte mit seinen insgesamt acht Tagen bis zum 23.
Und anschließend haben wir Kapitel 9.
Diese Israeliten achteten also darauf, dass der Charakter des Festes,
das Gott ihnen gegeben und das er ihnen jetzt neu ins Bewusstsein gebracht hatte,
dass der Charakter dieses Festes nicht gestört wurde.
Alles hat seine Zeit.
Aber anschließend, nachdem dieses Fest gefeiert worden war,
nach der Vorschrift, auch zeitlich betrachtet,
da haben wir die Haltung der Israeliten in Kapitel 9.
Wie gesagt, wir haben drei Dinge.
Das erste ist in Vers 1, dass sie sich versammelten, unterfassten
mit Sacktuch gekleidet und mit Erde auf ihren Häuptern.
Das sind natürlich äußerliche Dinge, die sie hier taten.
Man kann sich das vorstellen, wie die da saßen.
Aber es war ein Ausdruck der inneren Haltung, ein Ausdruck ihrer Demütigung.
Das ist so ein Ausdruck, den wir auch manches Mal gebrauchen.
Aber was heißt das? Sich demütigen vor Gott.
Das bedeutet, dass wir in unseren Herzen,
nicht zwingend mit äußeren Kennzeichen,
sondern in unseren Herzen vor Gott die Haltung einnehmen,
die uns geziemt vor ihm.
Dass wir ihn in seiner Größe, in seiner Heiligkeit sehen
und dann erkennen, wer wir sind.
Einmal was wir als Menschen sind, als Geschöpfe,
verschwindend gering vor dem, der uns geschaffen hat.
Aber dann, das ist der wesentliche Gedanke hier,
als gefallene Menschen.
Und hier noch einen Schritt weiter, sein Volk, das gefallen ist.
Sein Volk, das den Willen Gottes kennt.
Wenn wir daran denken, wie viel wir wissen,
dass wir das Wort Gottes komplett in der Hand haben,
viel mehr als das, was die Israeliten damals kannten.
Wenn wir daran denken, wie wir Gott heute kennen
und dann wie unser Leben persönlich verlaufen ist bisher,
wie unser Versammlungsleben oft genug aussieht,
wie es mit dem christlichen Zeugnis insgesamt abgelaufen ist,
wie sich auch die Versammlungen in den letzten Jahren
und Jahrzehnten entwickelt haben,
dann denken wir auch an Fasten und an Sacktuch
und an Erde auf unseren Häuptern.
Dann erkennen wir, was wir gemacht haben mit der Wahrheit Gottes,
die er uns offenbart hat.
Dann erkennen wir, was wir mit unseren Vorrechten gemacht haben
und was wir mit unserer Verantwortung angestellt haben.
Das ist eine Sache der grundsätzlichen Haltung.
Das zweite, sie sonderten sich ab von allen Kindern der Fremde.
Das heißt, sie ergreifen konkrete Aktionen,
um die Missstände zu beheben, um das Böse zu beseitigen.
Sie begnügten sich also nicht mit einer allgemeinen Haltung der Demütigung,
mit einem grundsätzlichen Ausdruck dessen, was in ihren Herzen war,
sondern sie schritten weiter zum Konkreten.
Sie wussten, dass sie etwas tun mussten.
Wir haben manchmal vielleicht die Neigung uns,
wenn die Stimmung danach ist, mit anderen zu demütigen
und dann gehen wir zur Tagesordnung über.
Diese Israeliten sonderten sich ab von allen Kindern der Fremde
und das ist mehrfach passiert in der Geschichte der Israeliten.
Es gibt andere Kapitel, die zeigen, was das bedeutete,
dass das Einschnitte im Leben, auch im Familienleben bedeutete damals.
Das kann auch heute passieren.
Und das dritte, sie traten hin und bekannten ihre Sünden
und die Ungerechtigkeiten ihrer Väter.
Sie bekannten das, was sie verkehrt getan hatten,
das Böse, die Sünde in ihrem Leben.
Sie sprachen das aus vor Gott und bekennen,
es ist schon ganz gut, dass im Deutschen das Wort kennen darin steckt.
Man kann nur etwas bekennen, was man auch erkannt hat.
Das heißt, dass man vor Gott konkret ausspricht, was man getan hat.
Das ist nicht nur ein um Entschuldigung bitten,
das geht mal relativ einfach, auch wir als Kinder waren dazu angehalten worden
von unseren Eltern, wenn wir etwas Verkehrtes gemacht hatten,
dass wir um Entschuldigung baten, aber mehr noch,
dass wir dabei auch sagten, was wir getan hatten.
Darum geht es. Wir müssen Gott nicht, mal übertrieben formuliert,
um Vergebung anbetteln.
Aber wenn wir vor ihm mal konkret überlegen, was habe ich getan,
was sagt das Wort Gottes dazu, wenn wir das mal formulieren,
vor Gott und bei Bedarf auch vor Menschen,
es geht im Allgemeinen bei uns tiefer als eine reine Bitte um Entschuldigung.
Wir haben also drei Dinge hier, sie demütigen sich, sie sondern sich ab,
das heißt sie beenden die Geschichte des Bösen in ihrem Leben konkret
und sie bekennen ihre Sünde.
Sie schaffen also praktisch und sie schaffen vor Gott Ordnung in ihrem Leben.
Und dann sehen wir, dass sie auch das tun in Vers 3
in Verbindung mit dem Buch des Gesetzes des Herrn,
dass sie dieses Buch lesen,
es ist wieder interessant, dass wir eine Zeitangabe dabei haben,
ein Viertel des Tages und ein anderes Viertel des Tages
bekannten sie ihre Sünden.
Zwei Zeitangaben, jeweils der gleiche Zeitabschnitt,
das heißt ihr Bekenntnis entsprach ihrer Erkenntnis aus dem Wort Gottes.
Das was sie gelesen hatten, es wird hier durch den Zeitabschnitt angedeutet,
das schlug sich nieder in ihrem Bekenntnis.
Sie bekannten nicht selektiv, wir bekennen manchmal nur bestimmte Sachen,
die vielleicht nicht ganz so unangenehm sind,
sondern das was das Wort Gottes ihnen zeigte,
das sprachen sie auch vor Gott aus.
Sie setzten sich also wirklich und bewusst dem ganzen Einfluss,
der ganzen Wirkung des Wortes Gottes aus.
Dann sehen wir ab Vers 4, im Grunde bis Vers 15,
dass jetzt wieder die Lephiten eine besondere Rolle spielen
in diesem Abschnitt der Geschichte Israels.
In Vers 4 heißt es, dass eine Reihe von Lephiten,
die mit Namen genannt werden, auf die Erhöhung der Lephiten traten
und dass sie mit lauter Stimme zu dem Herrn, ihrem Gott, schrien.
Die Lephiten sind uns gestern Abend schon zweimal begegnet,
einmal in Kapitel 8, Vers 7, da belehrten sie das Volk über das Gesetz
und in Vers 13, da sind sie auch bei denen,
die das Gesetz nochmal extra für sich hören wollten.
Also wir sehen, dass sie zuerst das Volk belehren,
dann dass sie selbst besonders belehrt werden wollten
und dann sehen wir drittens an dieser Stelle,
dass sie sicherlich aufgrund von Kapitel 8 jetzt imstande waren,
wie wir das manchmal ausdrücken, der Mund der Versammlung zu werden.
Dass sie also imstande waren, vor Gott das auszudrücken,
in einem Gebet der Buße, was im Herzen des ganzen Volkes war.
Es ist schon ganz gut, wenn in der Versammlung nicht diejenigen,
die in der öffentlichen Belehrung die größte Rolle spielen,
wenn das auch diejenigen sind, die immer beten.
Aber wer betet, der muss Gottes Wort schon kennen,
denn das ist der Maßstab, nach dem wir vor Gott treten.
Das ist gut, wenn wir solche Brüder haben, die lehrfähig sind,
das wird im Neuen Testament über die Ältesten gesagt,
dass sie diese grundsätzliche Fähigkeit haben müssen,
was noch nicht direkt heißt, dass jeder Älteste auch den Auftrag hat,
öffentlich die Versammlung zu belehren, aber er muss lehrfähig sein,
er muss das Wort Gottes kennen und die Fähigkeit haben,
es in welchem Rahmen auch immer anderen weiterzugeben.
Und er muss auch bereit sein, das Wort Gottes auf sich selbst anzuwenden,
es für sich selbst anzunehmen.
Und so jemand, der ist imstande, dass er dann auch das ausdrücken kann,
was Gott im Herzen des ganzen Volkes, im Herzen einer ganzen Versammlung
bewirken und bewegen kann.
Und nun sehen wir in den folgenden Versen, ab Vers 6 bis 15,
dass diese Lephiten sieben Dinge über Gott sagen können.
In Vers 5 am Ende heißt es, dass sie das Volk auffordern, steht auf,
preist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit
und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm.
Was sie eigentlich tun wollten und auch taten anschließend,
das war in einer Haltung der Buße vor Gott zu treten.
Und doch preisen sie Gott zunächst, weil sie die Größe Gottes erkennen.
Und angesichts dieser Größe Gottes, die hier wesentlich im Gericht betrachtet wird,
in seinem Handeln in Zucht, und doch führt diese Größe Gottes sie dazu,
dass sie diesen Gott von Herzen preisen müssen.
Und wir haben gestern Abend schon daran gedacht,
dass wir Gott nur insoweit preisen können, wie wir ihn auch kennen.
Das wird hier deutlich, man preise deinen herrlichen Namen.
Diese Lephiten beweisen anschließend durch das, was sie sagen,
dass sie diesen herrlichen Namen kannten, dass sie etwas zu sagen wussten über Gott.
Sieben Dinge, das erste ist in Vers 6,
Du bist, der da ist, Herr, du allein.
Die Anmerkung weist darauf hin, dass dieser Ausdruck, du bist, der da ist,
dass er eine bestimmte Bedeutung hat.
Dass er hinweist auf den ewig unveränderlichen Gott, auf Jehova.
Die Anmerkung sagt, du bist er oder du bist derselbe,
der unveränderlich in sich selbst ewig Bestehende.
Das ist der Charakter, in dem Gott sich seinem Volk Israel
gleich am Anfang in der Geschichte der Erlösung dieses Volkes vorgestellt hat.
Wenn wir das kurz lesen wollen aus 2. Mose 3.
Das ist diese Szene, wo Gott zu Mose redet und Mose etwas irritiert fragt,
was er sagen soll, wer denn zu ihm geredet hätte.
Und dann sagt Gott zu ihm, 2. Mose 3, Vers 14,
Da sprach Gott zu Mose, ich bin, der ich bin.
Und er sprach, so sollst du zu den Kindern Israel sagen,
ich bin, hat mich zu euch gesandt.
Und Gott sprach weiter zu Mose, so sollst du zu den Kindern Israel sagen,
der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrams,
der Gott Isaks und der Gott Jakobs hat mich zu euch gesandt.
Das ist mein Name auf ewig und das ist mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht.
Ich weise mal besonders hin auf den letzten Satz hier,
den wir gerade gelesen haben.
Das ist mein Name auf ewig.
Das ist ein sehr schöner Gedanke, dass Gott auf ewig unveränderlich ist.
Es wird sich noch viel in dieser Weltgeschichte bewegen und im ganzen Universum.
Gott selbst wird das tun.
Aber der, der alles bewegt, der verändert sich selbst nicht.
Er ist ewig der Gleiche.
Und der zweite Punkt, der hier erwähnt wird,
das ist mein Gedächtnis oder mein Gedenkname von Geschlecht zu Geschlecht.
Das ist der Hinweis auf die Generationen, den Generationenwechsel.
Den kriegen wir mit in unserem Leben.
Wir sehen auch in den Versammlungen, wie eine Generation die andere ablöst.
Manchmal stellt man sich die Frage,
wie geht das bei der nächsten und bei der übernächsten Generation weiter.
Wir haben das in Formerstein auch in den letzten Jahren erlebt,
dass der Herr einen nach dem anderen von den Alten und Älteren zu sich nahm.
Es sind Jüngere da, natürlich.
Aber man fragt sich doch immer, wie läuft die nächste Generation weiter.
Klar, wir sind die nächste Generation.
Es ist unsere Verantwortung.
Aber wir haben doch die Zusage, dass welche Generation auch kommt,
der Herr bleibt sich dabei der Gleiche.
Und das alleine ist eine tröstliche Tatsache.
Du bist, der da ist.
Herr, du allein.
Und dann haben wir die zweite Tatsache über Gott.
Du hast die Himmel gemacht, der Himmel, Himmel und all ihr Heer,
die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist.
Die Tatsache, dass Gott Schöpfer ist.
Man kann feststellen, dass gerade in den letzten Jahren
wieder eine intensive Diskussion über die Evolutionslehre gibt,
im Zusammenhang mit Darwin.
Ich habe schon wieder vergessen, ist er 150 Jahre tot oder irgend sowas.
Irgendwas feiern die Wissenschaftler, Wissenschaftler in Anführungsstrichen.
Wir feiern den Gott, der alles geschaffen hat.
Dabei bleiben wir.
Es wird hier ein bisschen spezifiziert, was er alles geschaffen hat.
Die Himmel und der Himmel, Himmel.
Die Himmel, das ist der erste und der zweite Himmel,
wenn wir das so ausdrücken wollen.
Der erste Himmel, das ist der sichtbare, der Wolken- und der Sternenhimmel.
Der zweite Himmel, der so nicht erwähnt wird,
im Gotteswort die himmlischen Orte, wo wir gesegnet sind,
mit jeder geistlichen Segnung.
Und dann gibt es den dritten Himmel, der wird hier bezeichnet
und an anderen Stellen mit dem Ausdruck der Himmel, Himmel.
Das ist ein etwas interessanter Ausdruck.
Das zweite Wort ist in der Einzahl, das erste Wort ist in der Mehrzahl.
Es ist der Himmel, der Himmel, der Himmel, der über den anderen Himmel,
nämlich über dem ersten und zweiten ist.
Und das ist das Paradies.
Das ist der Ort, wo Gott wohnt.
Das heißt, diese Ausdrücke zusammengenommen,
bezeichnen den gesamten geschaffenen Himmel.
Es gibt darüber noch das Vaterhaus,
unsere ewige Heimat und Bestimmung.
Das Vaterhaus ist nicht geschaffen,
deswegen wird es an dieser Stelle nicht erwähnt.
Und weil es christlich ist, nicht jüdisch, nicht israelitisch,
deswegen ist es generell im Alten Testament nicht zu finden.
Das konnte Israel noch nicht offenbart werden.
Das ist reserviert für uns, die wir Kinder Gottes sind.
Aber alles, was geschaffen, was existiert und was geschaffen wurde,
das ist durch diesen Gott geschaffen worden.
Dann haben wir die dritte Tatsache in Vers 6.
Und du machst dies alles lebendig.
Anmerkung sagt, du erhältst dies alles am Leben.
Er hat es nicht nur geschaffen, er sorgt auch dafür,
dass die Planeten sich weiter drehen,
dass die Sonne auf und unter geht,
dass der Winter jetzt wieder vor der Tür steht.
So unangenehm das manchmal ist, vor allem für die Älteren,
aber dadurch schenkt Gott uns fruchtbare Zeiten.
Dadurch sorgt Gott dafür, dass auch im nächsten Jahr,
wenn wir es noch erleben, es wieder eine Ernte
und dadurch Versorgung für uns alle geben wird.
Und die Tatsache, dass wir alle heute Abend hier sitzen können,
gesund oder zumindest gesund genug, um hierher zu kommen,
auch das ist ein Beweis dafür, dass Gott uns lebendig erhält.
Als viertes wird in Vers 7 gesagt,
Du bist es, Herr Gott, der du Abraham erwählt
und ihn aus Ur in Chaldea herausgeführt
und ihm den Namen Abraham gegeben hast.
Da sehen wir nochmal so eine zeitlich fortschreitende Reihenfolge,
dass Gott sich um eins seiner Geschöpfe,
nämlich um den Menschen besonders kümmert,
dass er sich um uns kümmert in besonderer Liebe,
wie er das mit den Tieren, den Pflanzen und dem Planeten nicht tut.
Du bist es, Herr Gott, und da werden drei Dinge gesagt,
dass er Abraham erwählt hatte.
Er wählt für sich, weil er ihn und alle,
die zu Abrahams Nachkommen gehören,
alle die, die glauben, weil er alle diese Menschen für sich haben möchte.
Und er hat ihn aus Ur in Chaldea herausgeführt.
Das ist die Tatsache, dass die, die Gott erwählt hat, auch berufen werden.
Diese Berufung, dieses Herausführen,
das ist praktischerweise geschehen in dem Augenblick, als wir uns bekehrt haben.
Das können die Kinder auch schon verstehen,
dass man sich bekehren muss.
Wir werden dazu aufgerufen, aber hier haben wir die Tatsache,
dass Gott uns herausgeführt hat, nicht aus Ur in Chaldea,
sondern aus der Welt, zu der wir gehörten.
Herausgeführt zu ihm selbst.
Und als drittes wird von Abraham gesagt,
dass Gott ihm einen neuen Namen gegeben hat, Abraham.
Das ist ein kleiner Unterschied sprachlich,
ein größerer Unterschied in der Bedeutung.
Abraham heißt erhabener Vater, Abraham Vater einer Menge.
Wir haben hier den Gedanken, dass Gott uns, als er uns rettete, auch verändert hat.
Dass er uns, der Name steht für das Wesen einer Person,
dass er uns ein neues Wesen, neues Leben, eine neue Natur gegeben hat.
Also ein Hinweis auf die Neugeburt.
Dann haben wir als fünftes in Vers 8,
Und du hast sein Herz für treu vor dir befunden
und hast mit ihm den Bund geschlossen, ihm das Land zu geben.
Das heißt, die Menschen, die Gott erwählt, berufen und von neuem geboren hat,
diesem Menschen gibt er auch einen Segen, eine Segensverheißung.
Das ist auch eine großartige Tatsache, die für uns noch ganz andere Dimensionen hat,
als für Israel, dass Gott uns gesegnet hat mit allem,
was sein Land, was der Himmel enthält.
Und sechstens am Ende des Verses,
Und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht.
Das heißt, alles, was Gott uns verheißt, das erfüllt er auch.
Das erkennen wir zum Teil schon während unseres Lebens,
dass kein Wort, das Gott ausgesprochen hat, dahinfällt,
sondern dass es erfüllt wird.
Und in vollem Umfang werden wir das dann erleben und sehen,
wenn wir in unserem Land ankommen werden im Himmel.
Dann werden wir das auch sagen können,
Gott, du hast deine Worte erfüllt, alle deine Worte.
Und dann haben wir diesen Abschnitt, Vers 9 bis 15,
da haben wir eigentlich den siebten Punkt,
dass Gott alle diejenigen, die zu seinem Volk gehören,
dass er sie in Gnade auch führt,
führt auf einem schwierigen Weg, der aber am Ende an das Ziel führt.
Wir gehen nicht in alle Details ein in diesen Versen,
Vers 9 bis 15,
da haben wir eine relativ kurze Beschreibung der Wüstenreise
und da wird uns eine ganze Reihe von Dingen aufgezählt,
die Gott seinem Volk damals gegeben hat,
buchstäbliche, materielle Dinge,
die für uns eine übertragene, eine geistliche Bedeutung haben.
Die meisten von uns kennen diese Dinge ganz gut.
Ich nenne sie trotzdem aber mal ganz kurz.
Vielleicht ist dem einen oder anderen doch nicht alles so geläufig.
Das erste, was erwähnt wird in Vers 9 ist,
dass Gott das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen hatte.
Ägypten, ein Bild der Welt,
das heißt Gott hat uns gesehen, wo wir waren, von Natur aus.
Vielleicht haben wir in äußerlich relativ guten Verhältnissen gelebt
und sind im Haus von gläubigen Eltern aufgewachsen,
trotzdem gehörten wir alle zu Ägypten.
Trotzdem waren wir in einem Zustand,
der von Gott aus betrachtet ein Elend war.
Das hätten wir spätestens dann gemerkt,
wenn wir in dem Zustand gestorben wären,
weil wir dann verloren gewesen wären.
Wir gehörten zu Ägypten.
Und das hat Gott gesehen
und hat das Schreien am Schilfmeer gehört.
Je ehrlicher und aufrichtiger die ungläubigen Menschen sind,
desto lauter schreien sie.
Es ist ein Fluch unserer Kultur,
dass die Menschen so wenig schreien,
weil sie das Elend so wenig spüren.
Aber die, die das merken,
vielleicht wenn es ihnen schlecht geht,
die erkennen unter was für einer Macht sie sind,
die schreien am Schilfmeer.
Und die dürfen dann erleben,
dass Gott darauf eine Antwort hat.
Vers 10,
Du hast Zeichen und Wunder getan
an dem Pharao und an allen seinen Knechten.
Das ist die Macht Satans, unter der wir waren,
ob uns das so bewusst war oder nicht.
Aber es war so.
Vers 11,
Das Meer hast du vor ihnen gespalten.
Das Meer, ein Bild des Todes.
Hier das rote Meer
und sie zogen mitten durch das Meer auf dem Trockenen.
Ein Hinweis darauf,
dass der Herr Jesus für uns gestorben ist,
um uns von der Macht des Feindes zu befreien.
Vers 12,
Und in einer Wolkensäule hast du sie geleitet bei Tag
und in einer Feuersäule bei Nacht,
um ihnen den Weg zu erleuchten,
auf dem sie ziehen sollten.
Zwei Dinge, Wolkensäule und die Feuersäule.
Wir können darin einen Hinweis sehen
auf die doppelte Tätigkeit des Herrn Jesus
für die Seinen jetzt im Himmel,
für die, die er aus Ägypten heraus befreit
und erlöst hat,
dass er sich einerseits für uns verwendet
als unser großer, hoher Priester,
als derjenige,
durch den wir imstande sind,
Gott Opfer des Lobes zu bringen.
Das ist die Frucht der Lippen,
die seinen Namen bekennen.
Das können wir vorbildlich sehen.
Ich will das nicht ganz lehrmäßig behaupten,
aber wir können das vorbildlich sehen
in der Wolkensäule,
die sich nach oben erhob,
so wie sich der Wohlgeruch unserer Anbetung
erheben darf zu Gott.
Und das ist das höchste Ziel des Hebräerbriefes,
Kapitel 13, ich habe das gerade schon zitiert,
dass wir durch ihn Gott anbeten dürfen.
Und die Feuersäule,
Feuer, ein Hinweis auf Gericht,
ein Hinweis auf das Gericht,
dass der Herr Jesus am Kreuz
für unsere Sünden erduldet hat.
Und wenn wir als Gläubige noch sündigen,
dann verwendet er sich für uns
als unser Sachwalter.
1. Johannes 2, am Anfang,
wenn wir gesündigt haben,
dann haben wir den Herrn Jesus
als den Gerechten beim Vater.
Und er ist die Sühnung für unsere Sünden.
Auch Johannes 13, die Fußwaschung der Herr Jesus,
der sich um die Seinen bemüht,
um uns von unseren Verunreinigungen
durch Sünde und durch die Welt reinzuwaschen.
Was überhaupt nur möglich ist auf der Grundlage dessen,
dass er am Kreuz das Gericht Gottes
für uns getragen hat.
Vers 13, auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen.
Jetzt haben wir allerdings einen Punkt,
der keine Parallele, sondern einen Kontrast zu uns bildet.
Das sagt der Hebräerbrief,
dass wir nicht zu diesem Berg gekommen sind,
nicht zum Sinai, sondern zum Berg Zion.
Der Sinai ist der Berg des Gesetzes,
ein Berg, der gekennzeichnet war,
2. Mose 19, glaube ich,
durch Wolken dunkel, durch Gericht, durch Feuer,
durch Reden Gottes im Gericht,
über ein Volk, das das Gesetz nicht halten konnte,
aber wir sind gebracht worden zum Berg Zion,
zum Berg königlicher Gnade.
Vers 13 am Ende,
und du hast ihnen gerade Rechte und Gesetze der Wahrheit,
gute Satzungen und Gebote gegeben.
Ein sehr einfacher Hinweis darauf,
dass wir die Bibel haben,
dass wir Gottes Wort besitzen,
das uns leitet durch die Wüste.
Und das sind wirklich, wie es hier heißt,
gute Satzungen.
Kein hartes Gesetz,
keine unerfüllbaren Forderungen Gottes an uns,
sondern für uns das Gesetz der Freiheit, Jakobus 1.
Das uns sagt, was wir tun sollen,
aber es ist zugleich das,
was unsere neue Natur nur zu gerne tut,
das die neue Natur auch tun kann.
Vers 14,
und deinen heiligen Sabbat hast du ihnen kundgetan.
Das ist auch schön,
dass Gott für sein Volk immer Zeiten der Ruhe vorgesehen hat.
Damals am Ende der Woche,
für uns heute ein Tag,
der nicht Ruhetag genannt wird.
Bei dem Sabbat war das so.
Aber ein Tag, der für uns der Tag des Herrn ist.
Damit fängt für uns die Woche an.
Ein Tag reserviert für den Herrn.
Ich war im Februar oder März in Indien,
in einer kleinen Versammlung in einer großen Stadt.
Sehr arme Geschwister.
Die meisten dieser Geschwister sind straßenfähiger,
ganz primitive Arbeit.
Sehr arme Leute, die verdienen kaum was.
Die hatten immer Mühe,
am Sonntag in die Versammlungsstunden zu kommen,
weil die die ganze Woche über, sieben Tage pro Woche,
arbeiten mussten.
Aber da habe ich daran gedacht,
was für ein Vorrecht das ist,
dass wir in einem Land leben mit einer christlichen Tradition,
wo wir im Allgemeinen kein Problem haben,
am Sonntag frei zu haben,
um in die Versammlungsstunden zu kommen.
Um insofern schon Ruhe zu finden,
in der Gegenwart des Herrn Jesus.
Also auch da wieder einerseits ein Kontrast,
andererseits eine gewisse Parallele.
Wir wissen auch,
dass der Sabbat im Hebräerbrief wiederum gebraucht wird
als ein Bild für die zukünftige Ruhe des Volkes Gottes,
die uns noch vorbehalten ist.
Auch das ist ein schöner Gedanke.
Der Sabbat in Israel schloss die Woche ab.
Und das Ende, ich sag mal, unserer Lebenswoche,
das wird die endgültige Ruhe beim Herrn sein.
Das ist für uns der Sabbat.
Vers 15
Und Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben für ihren Hunger.
Das Brot vom Himmel, das Manna, 2. Mose 16,
ein Bild des Herrn Jesus,
der vom Himmel auf die Erde gekommen ist,
der als ein Mensch hier auf der Erde gelebt hat.
Das kann man in den Evangelien nachlesen.
Vier Lebensbeschreibungen dieses vollkommenen schönen Lebens.
Und wenn wir die Evangelien lesen,
uns mit dem Herrn Jesus beschäftigen,
dann ist das dieses Essen von dem Brot vom Himmel.
Brot, das perfekt ist für die Ausrüstung,
für den Weg durch die Wüste.
Das ist die Nahrung, die wir brauchen.
Und Wasser aus dem Felsen ihnen hervorgebracht für ihren Durst.
Der Felsen, der geschlagen wurde,
nur einmal geschlagen werden sollte.
Ein Bild des Herrn Jesus wiederum,
aber jetzt nicht als derjenige, der auf der Erde lebte,
sondern als der, der am Kreuz von Gott geschlagen wurde.
Und aus diesem geschlagenen Felsen, da ist Wasser hervorgekommen.
Wasser, ein Bild hier des Heiligen Geistes,
den der Herr Jesus nach Golgatha, nachdem er geschlagen wurde
und nachdem er auffuhr zum Vater, von dort her ausgegossen hat,
wie Petrus und auch andere Schreiber das ausdrücken.
Das ist das Wasser, der Heilige Geist,
der uns erfrischt auf dem Weg durch die Wüste.
Und der letzte Punkt in diesem Abschnitt.
Du hast ihnen gesagt, dass sie hineinziehen sollten,
um das Land in Besitz zu nehmen.
Das Land, wir haben schon kurz daran gedacht,
das sind für uns im Augenblick die himmlischen Örter
mit dem ganzen geistlichen Segen, den wir da besitzen,
Epheser 1 besonders.
Aber das ist darüber hinaus der ganze Bereich des Himmels
und sogar des Vaterhauses.
Das ist für uns unser eigentliches Land.
Der Herr Jesus selbst wird bald kommen,
um uns in dieses Land zu führen.
Der Segen für Israel im buchstäblichen Sinne wird kommen,
wenn der Messias zu ihnen kommt.
Für uns wartet der endgültige Segen dann,
wenn der Herr Jesus kommt, um uns dahin zu bringen,
wo er jetzt schon ist.
Das ist unser Land, das ist unser Kanaan.
Wir sehen also in diesen Versen,
dass Gott sein Volk perfekt versorgte,
dass seine Fürsorge und seine Gnade
während der Wüstenreise vollkommen war.
In jeder Hinsicht hatten sie das, was sie brauchten.
Und wir haben es auch.
Dann sehen wir in den Versen 16 bis 31,
die wir jetzt nur überfliegen werden,
dass wir da wiederum drei Abschnitte haben,
denn jetzt kommen die Selefiten dazu
in ihrem langen Gebet,
vielleicht nochmal am Rande die Bemerkung,
Nehemiah 9 wird manchmal so in einem Atemzug genannt
mit Esra 9 und Daniel 9,
weil das drei Bußgebete sind.
Der Unterschied ist allerdings,
dass es hier nicht Nehemiah ist, der betet.
Daniel 9 war es Daniel, in Esra 9 war es Esra,
aber in Nehemiah 9 ist es nicht Nehemiah,
sondern die Selefiten,
die dieses lange Gebet sprechen.
Sie haben beschrieben,
wie Gott in seiner Gnade für sie gesorgt hat.
Jetzt müssen sie allerdings auch darüber reden,
wie sie in ihrer Untreue auf diesem Weg
vor Gott gewandelt sind.
Und da haben wir in Vers 16 bis 21
die Zeit der Wüstenreise noch einmal,
Vers 22 bis 27 die Zeit im Land
und in Vers 28 bis 31
die Zeit, in der sie gefangen,
weggeführt waren nach Babylon.
Ich möchte in jedem dieser Abschnitte
nur auf drei parallele Punkte hinweisen.
Wir haben jedes Mal einen Hinweis
auf den markanten Ungehorsam dieses Volkes.
Jedes Mal wird das Gesetz erwähnt,
und zwar im ersten Abschnitt in Vers 16 und 17
sie verhärteten ihren Nacken
und hörten nicht auf deine Gebote
und sie weigerten sich zu gehorchen.
Dann in dem nächsten Abschnitt Vers 26
aber sie wurden widerspenstig
und empörten sich gegen dich
und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken
und sie ermordeten deine Propheten und so weiter.
Und noch einmal in Vers 29 im dritten Abschnitt
sie aber waren übermütig
und gehorchten deinen Geboten nicht,
sondern sündigten gegen deine Rechte.
Das heißt, sie müssen hier anerkennen,
dass das ganze Elend, in das sie gekommen waren,
dass es zurückzuführen war auf ihren Ungehorsam.
Der Ungehorsam wird in der Welt, in der wir leben,
schon fast als Kavaliersdelikt betrachtet.
Jedenfalls als eine Kleinigkeit, als La Palie.
Gehorsam hat keinen guten Ruf mehr.
Das ist ein Wort, das klingt heute nicht mehr.
Das klingt so untertänig, unterwürfig.
Das hat man nicht gerne.
Aber für Gott ist das Voraussetzung,
damit er uns segnen kann.
Und wenn wir errettet wurden,
dann nur deswegen, weil wir im Glaubensgehorsam
zu ihm gekommen sind,
weil wir seiner Aufforderung gehorcht haben,
Buße zu tun und zu glauben.
Hier immer wieder, auf jeder Etappe der Geschichte Israels
müssen sie anerkennen,
du hast uns dein wunderbares, vollkommenes Gesetz gegeben
und wir haben nicht gehorcht.
Jedes Mal sehen wir auch in diesen Abschnitten,
dass Gott sie doch nicht hat fallen lassen.
Dass er sich doch wieder um sie gekümmert hat in seiner Gnade.
Das sehen wir im ersten Abschnitt in Vers 19.
Da verliest es du in deinen großen Erbarmungen,
sie doch nicht in der Wüste.
Dann erinnern sie sich wieder daran,
dass all die Segnungen, die wir vorher betrachtet haben,
im vorigen Abschnitt, dass Gott die nicht zurückgezogen hatte.
Dass er sie ihnen teilweise erst dann gegeben hatte,
nachdem sie ungehorsam geworden waren.
Das heißt, selbst unsere Untreue verändert seine Treue
doch nicht.
Im zweiten Abschnitt sehen wir das in Vers 27 am Ende.
Zur Zeit ihrer Bedrängnis schrien sie zu dir
und du hörtest vom Himmel her
und gabst ihnen Retter nach deinen großen Erbarmungen.
Das haben wir oft erlebt, wenn wir untreu waren
und wir sind zur Erkenntnis, zur Einsicht gekommen,
dass Gott dann doch wieder Rettung geschenkt hat.
Dass er die nicht laufen lässt, die ihm gehören.
Und im dritten Abschnitt, Vers 31,
aber in deinen großen Erbarmungen hast du ihnen
nicht den Garaus gemacht und sie nicht verlassen.
Das ist ein Hinweis darauf,
ich will das ganz vorsichtig sagen,
dass ein Gläubiger, so tief er auch fällt,
doch nicht wieder verloren gehen kann.
Das soll uns nicht in Sicherheit wiegen
oder in Gleichgültigkeit hineinbringen.
Aber unser Heil ist sicher.
Es ist sicher, weil es beruht auf Golgatha
und nicht auf unseren Gefühlen.
Das gilt für jeden wahren Gläubigen.
In deinen großen Erbarmungen hast du ihnen
nicht den Garaus gemacht.
Da gibt es so viele Gläubige, die meinen,
dass wenn sie gesündigt haben,
dass sie das Heil wieder verlieren,
dass sie sich wieder bekehren müssen
oder dass sie etwas tun müssen,
um doch wieder in die Gunst Gottes zu gelangen.
Klar, ein Bekenntnis will Gott haben,
das haben wir gesehen.
Aber die Gotteskindschaft, das ewige Leben,
das verlieren wir nicht.
Gott wird einem, der ihm gehört,
nicht den Garaus machen,
sondern der bleibt in seiner Hand.
Den wird Gott wiederherstellen.
Und dann haben wir einen dritten Punkt,
auch in jedem dieser Abschnitte,
dass jeweils eine bestimmte Eigenschaft
mit dem Wort Gottes
und seiner Wirkung verbunden wird.
Das ist im ersten Abschnitt in Vers 17,
dass die Israeliten sich nicht an deine Wunder erinnerten,
die du an ihnen getan hattest.
Dass das Wort Gottes uns erinnert
an das Wunder unserer Erlösung.
Darum geht es hier.
Das ist auch etwas Schönes,
wenn wir das Wort Gottes lesen,
dass wir immer wieder erinnert werden
an den Augenblick, als wir uns bekehrten.
An das, was der Herr Jesus auf Golgatha getan hat
und was Gott uns auf dieser Grundlage geschenkt hat
in dem Herrn Jesus.
Das ist tatsächlich ein Wunder.
Ein Wunder Gottes,
das wir nicht bewirken,
nicht erkaufen,
nicht produzieren hätten können,
sondern das nur Gott in seiner Macht
und in seiner Gnade tun konnte.
Im zweiten Abschnitt,
da sehen wir,
dass sie durch die Zusagen,
durch das Wort Gottes
dieses fette Land kannten.
Das ist auch etwas Schönes,
dass wir in dem Wort Gottes
die ganze Bandbreite
unserer Segnungen finden.
Das heißt,
die neutestamentlichen Segnungen.
Viel größer als das, was Israel hatte.
Das ist ein wunderbares Land.
Es ist gut,
wenn wir die Aufforderung kennen
und beherzigen,
dieses Land zu durchwandern.
Und jeder Ort,
auf den unsere Fußsohle tritt,
das gehört uns.
Das hat Gott uns geschenkt
und darüber dürfen wir uns freuen.
Und im dritten Abschnitt,
Vers 29,
da ist die Rede von deinen Rechten,
durch die der Mensch,
wenn er sie tut,
leben wird.
Damals hieß das,
wenn er das Gesetz zu erfüllen,
dann hätte er Leben bekommen,
ewiges Leben.
Unmöglich, hat keiner geschafft.
Aber für uns ist die geistliche Bedeutung,
dass das Wort Gottes uns zeigt,
was wirkliches Leben ist.
Wir haben durch dieses Wort
Leben bekommen,
Leben aus Gott.
Wir sind geboren aus Wasser und Geist,
Johannes 3.
Aber dieses Wort zeigt uns auch,
was praktischerweise nach Gottes Gedanken
wirkliches Leben ist.
Die Menschen in der Welt wissen das nicht.
Das ist eine fade Sache.
Wenn die wüssten,
was wirkliches Leben ist,
da würde sich noch mancher bekehren.
Aber wir wissen das,
wir können das wissen.
Leben in Überfluss,
so drückt der Herr Jesus das einmal aus.
Und dann haben wir
diese abschließenden Verse,
32 bis 37,
daraus möchte ich nur noch
einen Punkt erwähnen,
um zum Schluss zu kommen.
In Vers 35
sagen diese
Lefitin und sie,
das heißt die Israeliten,
haben dir nicht gedient
in ihrem Königreich.
In Vers 36 siehe,
wir sind heute Knechte
und am Ende des Verses siehe,
wir sind Knechte darin.
Ich hoffe, wir erkennen die Verbindung.
Sie haben dir nicht gedient,
wir sind heute Knechte.
Wenn ich das mal ein bisschen anders
formulieren darf,
sie haben dir nicht gedient,
wir sind heute Diener.
Die Israeliten
hatten Gott
als Herrn.
Ihm haben sie nicht gedient,
ihm wollten sie nicht dienen.
Unter eine andere,
unter eine Fremde,
unter eine wesentlich schlechtere
Macht.
Das ist ein uralter Traum
der Menschen, dass sie tun
können, was sie wollen.
Es hat nicht einen Menschen gegeben,
der definitiv tun konnte,
was er wollte. Er hat immer
jemand anderes Willen getan.
Das war schon bei Adam und Eva so.
Sie haben nicht getan, was sie wollten,
jedenfalls nicht im neutralen Sinne.
Sie haben nicht getan, wozu die Schlange
sie verführen wollte.
Und das ist immer so.
Wir lesen einen Vers aus Römer 6
dazu.
Aus Römer 6
Vers 16 und 17
Wisst ihr nicht,
dass wem ihr euch darstellt,
als Sklaven zum Gehorsam,
ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht,
entweder der Sünde zum Tod
oder des Gehorsams
zur Gerechtigkeit? Gott
aber sei Dank, dass ihr Sklaven
der Sünde wart, aber
von Herzen gehorsam geworden seid,
dem Bild der Leere,
dem ihr übergeben
worden seid.
In dem Augenblick
unserer Bekehrung, da haben wir
den Herrn gewechselt.
Wir hatten
einen schlechten Herrn. Jetzt haben wir
einen guten Herrn. Es gibt ein altes
Lied, das fängt damit an.
Es heißt, gut in dessen Dienst
wir stehen.
Ein Mensch, der diesem
Herrn nicht dienen will, der wird immer unter
einer anderen Macht stehen,
die ihn ins Verderben bringt.
Und wenn wir auch als Gläubige
ganz praktisch
uns von diesem Herrn abwenden,
dann wird es nicht nur
finster um uns her, wie es in einem Lied heißt,
sondern dann geraten wir auch
über kurz
oder lang unter eine andere
Macht. Irgendeiner wird über uns
bestimmen. Und es wird
immer jemand Schlechteres sein,
wenn es nicht der Herr ist.
Den Israeliten hat Joshua das einmal
sagen müssen, sie sollten
erwählen, wem sie dienen wollten.
Wenn sie nicht Gott dienen wollten,
dann blieben nur die alten oder die neuen Götter.
Das war gerade in den vergangenen Tagen in einem unserer
Kalender. Der Herr ist nah.
Irgendeinem Herrn dienen wir.
Die Frage ist, wem
wollen wir dienen? Dem Herrn,
der uns so wunderbar führt,
wie wir das in diesem Kapitel
gesehen haben, den wir so oft
betrübt haben, aber der uns doch nicht
laufen lässt?
Oder einem anderen Herrn,
aus dessen Macht grundsätzlich
Gott uns
befreit hat? Das wäre schade, wenn wir unser
Leben unter eine Autorität
zubringen würden,
aus der wir
eigentlich befreit sind. Wir haben
einen guten Herrn. Dem möchten
wir gerne dienen. Und dieses
Vorrecht, ihm hier schon auf der Erde
zu dienen, das möchten wir nicht
verspielen. Es soll uns nicht
gehen wie den Israeliten.
Es gibt immer einen Weg zurück, einen Weg
der Buße. Das haben wir in diesem Kapitel gesehen.
Aber noch besser ist es,
sich bewahren zu lassen. …
Automatisches Transkript:
…
Ich begrüße euch zum letzten Abend unserer kurzen Reihe über einen Teil des Buches Nehemiah.
Wir wollen dann heute Abend aus Nehemiah 10 zusammen etwas lesen.
Aus Nehemiah 10, Abvers 1, das ist in der alten Übersetzung, Kapitel 9, Vers 38 noch.
Und auf all dieses hin schließen und schreiben wir einen festen Bund.
Und auf der untersiegelten Schrift stehen die Namen unserer Obersten, unserer Lefitten und unserer Priester.
Dann Abvers 29.
Und das übrige Volk, die Priester, die Lefitten, die Torhüter, die Sänger, die Netinim
und alle, die sich von den Völkern der Länder zum Gesetz Gottes abgesondert hatten,
ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter, alle, die Erkenntnis und Einsicht hatten,
schlossen sich ihren Brüdern den Vornehmen unter ihnen an und traten in Eid und Schwur
nach dem Gesetz Gottes, das durch Mose, den Knecht Gottes gegeben worden ist, zu wandeln
und alle Gebote des Herrn, unseres Herrn und seine Rechte und seine Satzungen zu beachten und zu tun.
Und dass wir unsere Töchter den Völkern des Landes nicht geben
und ihre Töchter nicht für unsere Söhne nehmen wollten.
Und dass, wenn die Völker des Landes am Sabbatttag waren und allerlei Getreide zum Verkauf brächten,
wir es ihnen am Sabbatt oder an einem anderen heiligen Tag nicht abnehmen wollten.
Und dass wir im siebten Jahr das Land brach liegen lassen und auf das Darlehen jeder Hand verzichten wollten.
Und wir verpflichteten uns dazu, uns den dritten Teil eines Sekels im Jahr
für den Dienst des Hauses unseres Gottes aufzuerlegen,
für das Schichtbrot und das beständige Speisopfer und für das beständige Brandopfer
und für das der Sabbate und der Neumonde, für die Feste und für die heiligen Dinge und für die Sündopfer,
um Sündung zu tun für Israel und für alles Werk des Hauses unseres Gottes.
Und wir, die Priester, die Lefiten und das Volk, warfen Lose über die Holzspende,
um sie zum Haus unseres Gottes zu bringen, nach unseren Vaterhäusern,
zu bestimmten Zeiten, Jahr für Jahr, zum Verbrennen auf dem Altar des Herrn, unseres Gottes,
wie es im Gesetz vorgeschrieben ist.
Und wir verpflichteten uns, die Erstlinge unseres Landes und die Erstlinge aller Früchte von allen Bäumen
Jahr für Jahr zum Haus des Herrn zu bringen und die Erstgeborenen unserer Söhne und unseres Viehs,
wie es im Gesetz vorgeschrieben ist, und die Erstgeborenen unserer Rinder und unseres Kleinfiehs
zum Haus unseres Gottes zu den Priestern zu bringen, die den Dienst verrichten im Haus unseres Gottes.
Und den Erstling unseres Schrotmehls und unsere Hebopfer und die Früchte von allen Bäumen,
Most und Öl, wollen wir den Priestern bringen in die Zellen des Hauses unseres Gottes.
Und den Zehnten unseres Landes, den Lefiten.
Denn sie, die Lefiten, sind es, die den Zehnten erheben in allen Städten unseres Ackerbaus.
Und der Priester, der Sohn Aarons, soll bei den Lefiten sein, wenn die Lefiten den Zehnten erheben.
Und die Lefiten sollen den Zehnten vom Zehnten zum Haus unseres Gottes hinaufbringen in die Zellen des Schatzhauses.
Denn in die Zellen sollen die Kinder Israel und die Kinder Lefi das Hebopfer vom Getreide, vom Most und Öl bringen.
Denn dort sind die heiligen Geräte und die Priester, die den Dienst verrichten, und die Torhüter und die Sänger.
Und so wollen wir das Haus unseres Gottes nicht verlassen.
Soweit lesen wir von heute Abend das Wort Gottes.
Gott hatte nach viel Untreue einem Teil seines Volkes den Segen und das Vorrecht geschenkt,
dass er sie wieder zurückbrachte in das Land der Verheißung.
Und wir haben uns daran erinnert an den vergangenen Tagen, dass sie zuerst Gott seinen Teil gaben,
dass sie dafür sorgten, dass wieder Opfer gebracht werden konnten.
Der Altar wurde zuerst aufgebaut, dann der Tempel, dann die Mauer.
Und jetzt stand die Stadt Jerusalem, die Stadt des großen Königs, mehr oder weniger menschenleer da.
Man wird Kapitel 7 gelesen. Das sollte natürlich nicht so bleiben.
Diese Stadt sollte besiedelt werden, weil Gott Freude daran hat, mit Menschen Gemeinschaft zu haben.
Deswegen hat er den Menschen überhaupt geschaffen, übrigens im Gegensatz zu Tieren, Pflanzen und allem anderen,
was er geschaffen hat, auch im Gegensatz zu den Engern.
Mit den Menschen will Gott Gemeinschaft haben. Das ist der grundsätzliche Gedanke.
Deswegen verkündigen wir auch das Evangelium, um Menschen zu Gott zu bringen,
mit denen er seine Gedanken und seine Interessen teilen kann.
Aber bevor die Stadt effektiv nun besiedelt werden konnte, ab Kapitel 11,
mussten die, die dafür vorgesehen waren, die dieses Vorrecht haben sollten,
in das Licht Gottes gestellt werden. Das war diesen Israeliten selbst klar geworden.
Und das taten sie, indem sie Kapitel 8, das Gesetz, also das Wort Gottes damals, zusammen lasen.
Wir haben dann gestern Abend gesehen, dass die erste große Wirkung des Wortes Gottes im Leben dieser Leute war,
dass sie erkannten, dass sie nicht waren, wie sie vor Gott sein sollten.
Dass sie Kapitel 9 am Anfang sich demütigten vor Gott,
sich absonderten von den verkehrten Verbindungen, die sie eingegangen waren von der Welt
und dass sie ihre Sünden und ihre Ungerechtigkeiten bekannten.
Demütigung, Absonderung und Bekenntnis,
das waren die drei großen Gedanken, die gestern vor uns gestanden haben.
Mit einem Wort, die Abwendung vom Bösen.
Heute kommen wir zu der anderen Seite, die unbedingt dazu gehört, die Hinwendung zum Guten.
Wir haben hier ein Kapitel, was vielleicht so auf den ersten Blick nicht so viel Ausstrahlung hat.
Wir haben viele Namen hier, viele Bezüge auf das Gesetz, auf Gebote, Verbote etwas weniger hier.
Aber wenn wir das aus neutester mündlicher Sicht betrachten, dann hat dieses Kapitel eine ganz eigene Schönheit.
Wir haben hier also Menschen vor uns, die in ihrem Leben unter den Augen Gottes aufgeräumt haben
und die jetzt imstande sind, sich dem Guten zuzuwenden.
Das Gute sich vorzunehmen und es auch zu tun.
Wir haben schon im ersten Vers gelesen, dass diese Israeliten schreiben in der Wirrform
und auf all dieses hin schließen und schreiben wir einen festen Bund.
Das ist natürlich unser erster Gedanke, das ist typisch Israel.
Das ist typisch Zeit des Gesetzes.
Mit Israel hatte Gott einen Bund geschlossen, am Sinai, darauf bezieht sich das hier.
Und Israel hatte den großen Fehler gemacht, leichtsinnigerweise,
unmittelbar nachdem dieser Bund gegeben worden war, zu sagen, laut und deutlich vor den Ohren Gottes,
alles was der Herr geredet hat, wollen wir tun.
Das kann man in 2. Mose 19 lesen.
Das war natürlich das, was Gott von ihnen wollte, dass sie ihre Verpflichtungen erfüllten.
Und trotzdem war das bodenloser Leichtsinn gewesen, dass sie das sagten.
Sie hatten noch keine Ahnung, dass sie nicht imstande sein würden,
das Geringste von dem Willen Gottes aus eigener Kraft zu erfüllen.
Und das hat nicht lange gedauert, bis sie das Kalb gebaut haben,
bis sie sich einen anderen Führer suchten,
bis sie Gott mehr oder weniger offiziell vom Thron stießen
und dieser Bund durch ungehorsam gebrochen wurde.
Man kann fast sagen, noch bevor er überhaupt richtig in Kraft getreten war.
Aber wir sind eben in der Zeit Israels, wo Gott auf diese Weise mit Menschen gehandelt hat
und ich sag mal, das Gesetz war ja kein Fehler Gottes.
Er wusste ja vorher, dass es so kommen würde.
Das war also nicht etwa ein unvorhergesehenes Scheitern der Pläne Gottes,
sondern Gott hat natürlich diesen Bund mit Israel geschlossen,
weil er zeigen wollte, dass wir Menschen unfähig sind, den Willen Gottes aus uns selbst heraus zu tun.
Gott hat also Israel als ein Beispielvolk, als ein exemplarisches Volk genommen,
im Grunde stellvertretend für die gesamte Menschheit
und hat an diesem Volk demonstriert, dass was in jedem anderen Volk genauso schief gegangen wäre.
Aber wir sehen hier Menschen, die schon verstanden haben,
wiederhergestellte Menschen des Volkes Gottes, die schon verstanden haben,
dass das, was sie damals versprochen haben, sie nicht gehalten hatten.
Das haben wir im vorigen Kapitel gesehen, dass sie ihren Ungehorsam, ihre Untreue vor Gott aussprachen
und bekannten, dass sie sich dazu stellten, dass sie jetzt nicht mehr zudeckten,
sondern dass sie aufdeckten, sodass Gott zudecken und vergeben konnte.
Was sie also hier tun, das war im Grunde eine Wiederholung dessen,
was sie damals so in ihrem Leichtsinn gesagt hatten.
Das sind hier Menschen, die ihre Verantwortung vor Gott erkennen
und die sagen, Gott, wir wollen das wirklich tun, was du uns sagst.
Wir haben den Wunsch in unserem Herzen, dass in unserem Leben dein Wille geschieht.
Und wie gesagt, Israel konnte das nicht halten.
Auch diese Leute nicht.
Einige dieser Dinge, die sie anschließend versprechen,
die haben sie bis Kapitel 13 des selben Buches schon wieder gebrochen.
Und doch hat das eine Bedeutung für uns.
Wir sind nicht besser als diese Leute.
Und wenn wir diesen Bund jetzt mal verbinden mit uns,
dann denken wir an gute Vorsätze.
Gute Vorsätze haben diese Menschen hier gefasst, das sehen wir gleich etwas detaillierter.
Das Problem ist, dass die guten Vorsätze bei uns so einen schlechten Ruf haben.
Ich erinnere mich ganz gut, dass ein Bruder in Vollmerstein das mal in einem Dienst gesagt hat,
dass natürlich unsere guten Vorsätze nicht lange halten.
So ist das oft.
Wenn wir nur denken an den Neujahrstag, wie viele Menschen sich da etwas Gutes vornehmen für das neue Jahr.
Man hat schon oft gesagt, dass diese guten Vorsätze vom 1. Januar auf den 2. schon nicht mehr erleben.
Ist leider so.
Aber der Bruder sagte dann auch, ohne gute Vorsätze passiert in unserem Leben gar nichts.
Das ist auch eine Tatsache.
Wenn wir uns das Gute noch nicht einmal vornehmen, dann wird sich in unserem Leben auch nichts ändern.
Wir reden jetzt natürlich nicht von den guten Vorsätzen am 1. Januar,
sondern von dem, was ein Gläubiger sich vornimmt, der sich dessen bewusst ist,
dass er abhängig ist von der Kraft Gottes und von der Leitung seines Geistes.
Solche Leute, das finden wir auch in der ganzen Bibel,
die haben Vorsätze gefasst, bei denen Gott ihnen dann geholfen hat, sie zu erfüllen.
Dafür gibt es gute Beispiele.
Wenn wir nur denken an Lukas 15, an diesen verlorenen Sohn, unsere Lage, bevor wir uns bekehrten.
Der war bei den Schweinen angekommen und als er realisierte, als ihm klar wurde, wo er da angekommen war,
da sagte er, ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.
Wenn der Mann das nicht gesagt hätte, der hätte nie den Weg unter die Füße genommen.
Der wäre nie beim Vater angekommen.
Wenn dieses, ich will mich aufmachen, nicht in seinem Herzen aufgekommen wäre.
Das war ein guter Vorsatz, der hat ihn direkt ins Haus des Vaters geführt.
Wir denken an Daniel, Kapitel 1, Vers 8, glaube ich,
der es sich in seinem Herzen vornahm, sich nicht mit der Tafelkost des Königs
und mit dem Wein, den dieser Mann trank, zu verunreinigen.
Ich meine, wer wie wahrscheinlich eine ganze Reihe von seinen israelitischen Kollegen
gerade in diese abschüssige Karriere hineingerutscht,
die der König diesen Leuten präsentierte und vorschlug.
Wenn dieser Vorsatz nicht in seinem Herzen gewesen wäre, sich nicht zu verunreinigen.
Hiob sagt das einmal, dass er einen Bund mit seinen Augen geschlossen hat,
dass er seine Augen nicht auf eine Jungfrau richten wollte,
dass er sich nicht mit seinen Augen verunreinigen wollte.
Joshua, Joshua 24, er erklärt das vor dem ganzen Volk, ich aber und mein Haus.
Wir wollen dem Herrn dienen, wir wollen Jehova dienen.
Das sind gute Vorsätze, die sind gut.
Gesprochen in der Abhängigkeit von dem großen Gott.
Vorsätze, die deswegen auch verwirklicht wurden.
Und wenn wir das so verstehen, dann haben wir unseren Nutzen auch von diesem Kapitel.
Dann können auch wir als Jüngere und ihr als noch Jüngere, als wir,
dann können wir uns nur gegenseitig ermuntern, gute Vorsätze zu fassen.
Wie gesagt, sonst wird sich in unserem Leben nichts bewegen.
Das fällt nicht vom Himmel.
Sie schrieben und schlossen einen festen Bund.
Der wurde unterschrieben, da werden uns sogar sämtliche Namen genannt.
Ich meine, es werden 88 Namen, die hier erwähnt werden.
Aus den Führern des Volkes, das fängt an mit Nehemiah, dem Stadthalter, dem Tirsater
und Zedkiah oder Zedekiah,
dann die Lefitin, die Häupter des Volkes
und dann heißt es in Vers 29
und das übrige Volk.
Sie alle, die Erkenntnis und Einsicht hatten, schlossen sich ihren Brüdern an.
Das heißt, das ganze Volk war in dieser wunderbaren Haltung eins.
Da wird nicht einer genannt, der hier protestierte.
Nicht einer, der irgendwelche Alternativen vorschlug.
Nicht einer, der klammheimlich irgendwas anderes machte, der unabhängig handelte.
Sondern wir sehen, dass wenn das Volk Gottes in einem guten Zustand ist,
dann ist auch Einheit da, Einheit in der Praxis.
Dann gibt es keine Unabhängigkeit, weil sie alle vor Gott stehen.
Und das wird extra hier erwähnt, das schloss auch die Frauen, die Söhne, die Töchter ein.
Sie waren alle mit demselben Herzensentschluss dabei,
standen alle vor Gott im Bewusstsein dessen,
was sie in ihrem Leben schon vor die Wand gefahren hatten,
wie sie gefehlt hatten, wie sie versagt, wie sie gesündigt hatten
und mit dem Vorsatz, dass es mit Gottes Hilfe jetzt anders werden sollte.
Dann sehen wir in den Versen 30 bis 32,
dass sie besonders auf drei Gebieten ihres Lebens ihr Verhalten ändern wollten.
Drei Gebiete, die wir auch alle ganz gut kennen.
Das ist in Vers 30 zunächst ihr ganz persönliches Verhalten.
Sie geben da zwei Versprechen,
dass sie nach dem Gesetz Gottes wandeln wollten
und zweitens, dass sie alle Gebote des Herrn,
seine Rechte und seine Satzungen beachten und tun wollten.
Dass sie nach dem Gesetz wandeln wollten, ist ein genereller Ausdruck.
Das ist gewissermaßen das Versprechen,
dass sie die grundsätzliche Richtung ihres Lebens jetzt ändern wollten.
Dass sie nicht mehr in die bisherige Richtung laufen wollten,
ist eigentlich der Gedanke, den man im Neuen Testament häufig findet,
in Verbindung mit dem Wort Gesinnung.
Die Gesinnung sind unsere Gedanken,
aber nicht so gelegentliche Gedanken, die wir mal haben,
sondern die generelle Richtung oder wie man in der Statistik oft sagt, der Trend.
Das kann mal Ausschläge nach oben und unten geben,
aber so eine mathematische Kurve, die hat einen Trend, eine bestimmte Hauptrichtung.
So ist das in unserem Leben auch.
Die Frage ist, in welche Richtung verläuft unser Leben?
Orientiert an unseren Interessen oder orientiert am Willen Gottes?
Und zweitens, dass sie alle Gebote des Herrn, unseres Herrn
und seine Rechte und seine Satzungen beachten und tun wollen.
Das ist gehorsam en détail.
Das ist gehorsam in den konkreten Aussagen des Wortes Gottes.
Das ist dieser grundsätzliche Gedanke heruntergebrochen
auf die Einzelentscheidungen unseres Lebens.
Und das ist so. Unser Leben besteht ja zum allergrößten Teil
nicht aus bahnbrechend großen Entscheidungen,
sondern aus den Kleinigkeiten unseres Lebens.
Von morgen bis zum Abend.
Diese Entscheidungen treffen wir immer.
Und bei diesen Kleinigkeiten, da kommt es darauf an,
dass wir die Gebote des Herrn, seine Rechte, seine Satzungen kennen,
sie beobachten, wir nehmen das mal ruhig buchstäblich,
sie im Auge behalten, kann man nur wenn man sie kennt,
und sie dann auch tun.
Und dann ergeben diese Detailentscheidungen unseres Lebens
eine große allgemeine Richtung.
In Vers 31 reden sie von ihren Verbindungen zu den Völkern um sie herum,
dass wir unsere Töchter den Völkern des Landes nicht geben
und ihre Töchter nicht für unsere Söhne nehmen wollten.
Sie denken an Verbindungen und nehmen aber den Lebensbereich,
auf dem die intensivsten und intimsten Verbindungen entstehen,
nämlich das Eheleben.
Weil ihnen klar war, wenn es auf diesem Gebiet stimmt,
dann ist das die Voraussetzung, dass es auch auf allen anderen Gebieten stimmt.
Allerdings gilt das auch andersrum.
Wenn wir da Fehler machen,
dann kann unser ganzes Leben nicht mehr gut in Ordnung sein.
Das Problem ist ja, wenn es um das Heiraten geht,
das ist eine Entscheidung für das Leben.
Geschäftsverbindungen, die kann man mal wieder abbrechen.
Freundschaften gehen mal zu Ende.
Aber wenn wir heiraten, das ist nach Gottes Gedanken für das ganze Leben.
Wir wissen, wie viel heute auf diesem Gebiet gefehlt wird,
auch unter Gläubigen, wie viel da gesündigt wird,
wie viel da schief geht.
Und wenn eine solche Entscheidung dann eben nicht das Leben überhält,
dann geht das immer mit großer Unehre für den Herrn
und mit großem Schaden für jeden beteiligten Gläubigen ab.
Und auch mit großem Schaden für unser Zeugnis.
Deswegen ist dieses Thema so wichtig.
Noch ein Gedanke zu diesem Vers.
Das ist ja aus der Sicht der Eltern formuliert hier,
dass wir unsere Töchter den Völkern des Landes nicht geben und so weiter.
Das ist vielleicht ein Gedanke, den wir uns auch mal öfter wieder vornehmen sollten,
dass die Eltern beim Heiraten der Kinder ein gewisses Mitspracherecht haben.
Das ist ein Hinweis für Eltern, dazu will ich nicht so ganz viel sagen.
Es ist auch ein Hinweis für uns als Kinder.
Und jeder, der hier ist und glücklich verheiratet ist oder war
und das mit dem Segen der Eltern gemacht hat,
der wird im Nachhinein noch sehr dankbar dafür sein.
Die Eltern haben ein Recht darauf, mitzureden bei der Heirat ihrer Kinder.
Und wir als Kinder haben eine gewisse Verpflichtung,
auch den Willen unserer Eltern dabei zu berücksichtigen.
Das kann uns nicht gleichgültig sein.
Das hilft sehr zum Segen für junge Ehen.
Vers 32, da geht es um das Wirtschaftsleben,
um die Beziehungen, mit denen wir alle jeden Tag zu tun haben,
wenn es nur einfach durch das Einkaufen ist,
wodurch wir mit der Welt in Kontakt kommen.
Wir haben jeden Tag irgendwas einzukaufen, vielleicht auch zu verkaufen.
Und da wird zunächst der Sabbat-Tag erwähnt,
dass wenn die Völker des Landes am Sabbat-Tag waren
und allerlei Getreide zum Verkauf brächten,
wir es ihnen am Sabbat oder an einem anderen heiligen Tag nicht abnehmen wollten.
Das war damals ein ganz realistisches Problem.
Das ist tatsächlich passiert, dass die Nationen in die Stadt kamen
und ihre Waren anboten am Sabbat.
Und Nemea hat schließlich dafür gesorgt,
dass dafür die Tore einfach verschlossen wurden.
Bei uns in der Firma hängt öfter mal am Anschlagbrett eine Werbung,
der Andi kennt Berlet in Hagen-Hohenlimburg.
Die machen schon mal so Aktionen,
dass sie den Firmen in Hagen-Hohenlimburg so Werksrabatte anbieten.
Ich weiß nicht warum, aber dazu machen die immer Sonderaktionen am Sonntag.
Ich könnte die 10 oder 20% Rabatt auch manchmal gut gebrauchen,
wenn ich irgendwas aus dem Sortiment dieses Geschäftes brauche gerade.
Aber das habe ich mir vorgenommen,
dass ich am Sonntag da nicht hingehe, um einzukaufen.
Das ist so eine merkwürdige und eigentlich auch unbegründete Verführung des Teufels,
jedenfalls was uns angeht.
Dass die Welt da keine Hemmungen hat, das wissen wir.
Aber dass wir als Gläubige da am Sonntag nicht hingehen müssen,
wenn wir die Woche über auch einkaufen können, das ist auch klar.
Zwar ist für uns der Sabbat nicht wie für Israel ein Ruhetag in diesem Sinne,
aber es ist für uns ein Bild vom Sonntag, vom Tag des Herrn.
Das heißt, wir reservieren diesen Tag für den Herrn,
soweit das eben geht. Krankenschwestern, Busfahrer und andere Berufe,
die haben da schon mal naturgemäß ein Problem mit.
Das weiß der Herr auch.
Aber soweit wir das beeinflussen können,
reservieren wir diesen Tag für den Herrn und machen da keine Geschäfte.
Und dann erwähnen Sie noch zwei Dinge,
dass wir im siebten Jahr das Land brachliegen lassen.
Im siebten Jahr jeweils ein Siebtel der gesamten Bebauungszeit eines Feldes
auf den Ertrag zu verzichten, das ist für einen Bauer eine Menge Holz.
Da verliert er einiges.
Ich weiß nicht, es kann schon sein, dass die Felder das auch brauchen,
diese Ruhezeit, aber das war einfach damals eine Anordnung Gottes,
die direkt in das Wirtschaftsleben der Israeliten hineingriff.
Aber wir wollen mal eben die auch in der Anmerkung angegebene Stelle
aus 2. Mose 23 aufschlagen,
wo wir diese Bestimmung haben, an die Sie sich hier erinnern.
2. Mose 23, Vers 11, Vers 10 schon.
Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln,
aber im siebten sollst du es ruhen und brachliegen lassen,
damit die Armen deines Volkes davon essen,
und was sie übrig lassen, sollen die Tiere des Feldes fressen.
Ebenso sollst du mit deinem Weinberg tun und mit deinem Olivenbaum.
Das ist eine interessante Begründung für dieses Sabbatjahr für die Felder.
Gott sagt also nicht, die Felder müssen sich da nährstoffmäßig erholen,
sondern er sagt, was dann auf dem Feld steht,
das sollen die Tiere des Feldes und die Armen deines Volkes essen.
Das wirkt also dem Egoismus entgegen, der Profitgier, der Habgier.
Das sorgte in Israel dafür, dass man sich jedenfalls jedes siebte Jahr
mit den Feldern wieder daran erinnern musste,
Gott denkt an die Armen und denkt sogar an die Tiere des Feldes.
Er richtet also unsere Aufmerksamkeit auf die anderen.
Wir sind natürlich heute in anderen Lebensumständen,
die wenigsten von uns werden Felder bebauen,
wir sind auch nicht mehr unter diesem Gesetz,
aber wir sollten schon daran denken,
dass wir unseren Nahrungserwerb nicht nur für uns selbst haben,
sondern dass wir auch an andere denken.
Das ist ohne jeden Zweifel und auch ohne Diskussion in der Welt
einer der Gründe für die Wirtschaftskrise, in der wir sind,
dass vieles von den wirtschaftlichen und finanziellen Problemen
heute ganz schlichtweg durch Habgier, durch Profitsucht verursacht worden ist.
Gott kennt diese natürliche Neigung des menschlichen Herzens
und er hat auch durch diese Bestimmung dagegen gesteuert.
Wir wollen uns das auch sagen lassen.
Und das Dritte, was in diesem Vers steht,
dass sie auch auf das Darlehen jeder Hand verzichten wollten.
Das bezieht sich also auf den Fall,
dass ein Israelit einem anderen etwas Geliehen hatte,
Geld geliehen hatte als Darlehen.
In der Regel will man das Geld ja irgendwann mal wieder haben.
Aber wir lesen auch dazu die Stelle aus 5. Mose 15.
5. Mose 15 Vers 1
Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Erlass halten.
Und dies ist die Sache mit dem Erlass.
Jeder Schuldherr soll das Darlehen seiner Hand erlassen,
das er seinem Nächsten geliehen hat.
Er soll seinen Nächsten und seinen Bruder nicht drängen,
denn man hat dem Herrn einen Erlass ausgerufen.
Ich lese noch weiter.
Den Fremden magst du drängen,
was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen.
Das heißt, wenn ein Israelit einem Mann von den anderen Völkern Geld geliehen hatte,
dem konnte er also nach der vereinbarten Zeit,
wenn er nicht rechtzeitig zurückzahlt, eine Mahnung schicken.
Aber das sollte bei den Israeliten nicht passieren.
Man sollte sich sicher gut überlegen mit dem Ausleihen von Geld untereinander.
Aber schon mal leihen wir uns doch etwas.
Dann sollten Gläubige untereinander nicht mit sich so umgehen,
wie man das mit der Welt tut.
Das konnte für einen Israeliten natürlich effektiv Verlust bedeuten,
dass er wirklich auf etwas verzichten musste,
weil er es nach dem Gesetz nicht zurückfordern durfte.
Es kann uns auch passieren, aber wir zeigen dadurch die Gesinnung des Herrn Jesus,
der die Schuld, die wir ihm gegenüber aufgehäuft hatten, auch nicht von uns zurückgefordert hat.
Und wenn wir noch mal zu 5. Mose 15, oder wenn wir da mal eben bleiben,
es wird in Vers 6 dieses Kapitels auch wieder eine Begründung gegeben,
so ähnlich wie bei dem Sabbatjahr auch, Vers 6.
Denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen, wie er zu dir geredet hat,
und du wirst viele Nationen auf Pfand leihen.
Du aber wirst nichts auf Pfand entleihen.
Das ist der erste Punkt.
Er weist also die Israeliten darauf hin, dass sie doch ein Volk sind,
das von Gott so reich gesegnet ist,
dass auch in Zukunft sie diejenigen sein würden,
die anderen Völkern gegebenenfalls Geld zur Verfügung stellen würden.
Aber er verspricht ihnen, dass sie nie in die Klemme kommen würden,
dass sie von anderen Ländern Kredite würden aufnehmen müssen,
wenn sie auf seine Stimme hören würden.
Also ein Hinweis auf den großen Reichtum, den Gott seinem Volk gibt.
Und der zweite Punkt in diesem Vers,
und du wirst über viele Nationen herrschen, über dich aber werden sie nicht herrschen.
Das ist ein Hinweis auf die hohe Stellung,
die wir als solche, die Gott gehören, besitzen,
gegenüber denen, die Gott nicht kennen.
Wenn wir das auf uns übertragen, dann sind wir im Grunde im Epheserbrief,
der uns zeigt, wie reich wir gemacht sind in dem Herrn Jesus
und zu was für einer hohen Stellung wir in Christus berufen und gebracht worden sind.
Und wenn uns diese unsichtbaren Dinge, unsichtbare Segnungen, unsichtbare Stellung
mehr vor dem inneren Auge stehen, wenn sie mehr unser Herz erfüllen,
dann wird uns das auch in den praktischen Dingen unseres Lebens,
auch des Wirtschaftslebens, des Umgangs mit Geld und materiellen Dingen helfen,
dass diese Dinge an ihren richtigen Platz kommen,
dass wir sie nicht so hoch einrangieren, wie das in der Welt üblich ist.
Bei Leuten, die diesen Reichtum Gottes in Christus und diese Stellung in Christus nicht kennen.
Die Israeliten nehmen sich also vor, dass sie auf ihrem persönlichen Weg,
in ihren Verbindungen zu den anderen Völkern
und auch in ihrem finanziellen und materiellen Handeln,
dass sie sich jetzt wieder nach dem Willen Gottes richten wollen.
In dem zweiten Teil ihres Bundes, Vers 33 bis 35, kommen wir zu etwas Interessantem.
Wir haben bisher gesehen, Vers 30 bis 32, das Verhalten der Israeliten.
Jetzt kommen wir zu dem, was sie geben wollten.
Und da haben wir in Vers 33 bis 35 etwas, das im Gesetz überhaupt nicht erwähnt wird.
Sie verpflichten sich im Wesentlichen zu zwei Dingen,
das ist einmal Vers 33 und 34,
dass sie den dritten Teil eines Sekels, das war also eine bestimmte Geldsumme,
regelmäßig geben wollten für die Opfer, die im Tempel gebracht wurden
und als zweites Vers 35, dass sie auch Holz spenden wollten,
weil man ja die Altäre am Brennen halten musste.
Und sie verbrannten eine ganze Menge Holz damals.
Das sind zwei Dinge, wie gesagt, die im Gesetz so überhaupt nicht erwähnt werden.
Man wird das nicht finden.
Aber die Israeliten taten das freiwillig.
Das ist etwas sehr Schönes.
Sie kannten das Gesetz, das beweisen sie im ersten und im dritten Abschnitt,
aber sie tun mehr.
Das ist eigentlich gar nicht typisch jüdisch, das ist typisch christlich.
Das ist ein Gedanke, den wir manches Mal im Neuen Testament finden.
Ein Bruder bei uns hat da mal sehr deutlich drauf hingewiesen,
deswegen erwähne ich das hier auch im Philemon-Brief.
Dieser kurze Brief von Paulus an Philemon,
wo er in Vers 8 davon redet, dass er große Freimütigkeit in Christus hatte,
diesem Philemon etwas zu gebieten, was sich gezielt.
Er hätte die innere Freiheit dazu gehabt, hätte das tun können.
Aber Vers 9, er bat doch vielmehr um der Liebe willen.
Vers 14, aber ohne dein Einverständnis wollte ich nichts tun,
damit deine Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei.
Da geht es um die Beweggründe, etwas Gutes zu tun.
Es kommt eben nicht nur darauf an, was wir tun,
sondern auch wie wir es tun oder warum wir es tun.
Man kann etwas sehr Gutes tun, eine Wohltat, aber gezwungen.
Ich sage mal, das schränkt den effektiven Wert in der Praxis nicht unbedingt ein,
aber Gott bewertet anders als wir.
Ob ich einem anderen, der wirklich in Not ist, eine Stunde meiner Zeit gebe,
weil es einfach dumm aussähe, wenn ich es jetzt nicht täte,
das hat für Gott sehr viel weniger Wert, als wenn ich das freudig tue,
weil dieser Bruder mir am Herzen liegt und weil ich ihm gerne helfen möchte.
Gott erkennt die Beweggründe unserer Herzen, ob es wie gezwungen oder freiwillig ist.
Aber Paulus geht noch einen Schritt weiter in Vers 21.
Da ich deinem Gehorsam vertraue.
Damit sagt er eigentlich, dass du gehorsam sein willst.
Davon gehe ich mal aus.
Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren.
Ich weiß, dass du ein Gläubiger bist, der den Wunsch hat, den Willen Gottes zu tun.
Das nehme ich mal als gegeben an.
So habe ich dir geschrieben und ich weiß, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage.
Mehr tun, als ich sage.
Das ist eigentlich christlich.
Dass wir ausgehen von dem Wort Gottes und dadurch unser Herz bilden, prägen lassen.
Das ist auch der Gedanke, den man im Hebräerbrief manches Mal findet,
mit diesem im Deutschen recht markanten Ausdruck, lasst uns.
Nicht du sollst, wie im Alten Testament im Gesetz, sondern lasst uns.
Das ist der Gegensatz zwischen Gesetz und Gnade.
Das ist im Grunde der Aufruf des Herrn Jesus selbst,
der unsere Herzen motivieren möchte, ihm nachzufolgen.
Ihm, der in seinem eigenen Leben das Gesetz erfüllt hat.
Aber der viel mehr getan hat, um unsere Willen und um der Ehre Gottes Willen.
Das finden wir hier sehr schön in diesen zwei Verpflichtungen der Israeliten,
Selbstverpflichtungen, die ihnen nicht aufgesetzt wurden, nicht übergestülpt wurden.
Es war nicht Gehorsam, sondern es war mehr als das.
Es war Freiwilligkeit.
Sie gaben dieses Drittel eines Sekels für die verschiedenen Opfer,
die im Haus Gottes ja ständig unterhalten werden mussten,
die also nicht unbedingt ein bestimmter Israelit brachte.
Dann war klar, wenn ein Israelit das auf dem Herzen hatte
oder auch durch Sünde sich veranlasst sah, ein Opfer zu bringen,
dann war das natürlich auf seine Kosten.
Aber es waren ja auch ständige Opfer da, die immer wiedergebracht wurden.
Eine Gabe, ich sag mal, kollektiv durch das Volk.
Die mussten ja auch irgendwie bezahlt werden.
Und da sagten diese Israeliten hier, dafür wollen wir regelmäßig aufkommen,
damit diese Opfer ständig verfügbar sind.
Und das war schon sehr praktisch gedacht.
Sie denken auch an das schrecklich viele Holz, was da verbrannt werden musste.
Wer hier einen Kachelofen hat, der weiß, wie viel da durchgeht,
so am Tag, wenn es richtig kalt ist.
Und diese ständigen Opfer in Israel, die verbrauchten eine Menge Holz.
Aber der geistliche Grundgedanke ist hier eigentlich folgender.
Was die Israeliten brachten, das waren nicht die Opfer selbst,
sondern das war eine finanzielle oder materielle Hilfe für die Opfer,
damit sie gebracht werden konnten.
Die Opfer an sich sind ein Bild der Anbetung des Volkes Gottes.
Aber diese Hilfe durch den Drittel Seke und durch die Holzspende,
das ist in diesem Zusammenhang ein Bild der Dienste,
die wir als Gläubige tun dürfen.
Wie gesagt, wir reden jetzt nicht von Anbetung,
sondern von den anderen Dingen, praktische und auch geistliche Aufgaben.
Ich will das mal ein bisschen aufsplitten, so anhand des Neuen Testamentes.
Es gibt praktische Aufgaben in der Versammlung.
Das ist im Wesentlichen die Aufgabe der Diener im Sinne von Diakone.
Das sind die Leute zum Beispiel in Apostelgeschichte 6,
die die Bedienung der Witwen, der Tische übernehmen.
Die heute auch in der Versammlung praktische Aufgaben übernehmen.
Es ist besonders eine Sache dieser Diener oder Diakone im Griechischen,
also nicht im kirchlichen Sinne, sondern im Sinne des Urtextes.
Aber natürlich im weiteren Sinne auch ein Aufruf an uns alle,
dass wir uns überlegen, wo kann ich praktisch mithelfen.
Praktische Aufgaben.
Dann gibt es geistliche Aufgaben.
Die gibt es an Gläubigen und an Ungläubigen.
An Ungläubigen ist das die Verkündigung des Evangeliums.
Besondere Aufgabe der Evangelisten,
aber auch ein Aufruf an uns alle, bei den Ungläubigen, mit denen wir zu tun haben.
Geistliche Aufgaben unter den Gläubigen.
Da gibt es auch wieder zwei bestimmte Aufgaben.
Das ist einmal die Belehrung der Gläubigen und dann die Hirtenfürsorge.
Der Dienst des Lehrers, auch eines Teils der Ältesten,
daran haben wir uns heute Nachmittag erinnert,
der Hirtendienst, besondere Aufgabe der Hirten.
Wobei für alle Aufgaben gilt, dass sie nicht nur Sache dieser bestimmten Personengruppen sind,
sondern dass in der einen oder anderen Weise jeder von uns damit etwas zu tun hat.
Um nur einen Punkt zu nennen, Belehrung ist in gewissem Rahmen sogar Sache der Schwestern,
der Älteren, die die jüngeren Schwestern lehren sollen.
Das ist eigentlich das ganze Feld der Dienste,
die uns in der Versammlung heute in der Zeit der Gnade gegeben sind.
Wie gesagt, alle diese Dienste sind in sich keine Anbetung.
Aber was wir hier haben, das zeigt uns, dass sie letzten Endes doch dazu dienen,
dass die Anbetung gefördert wird.
Ich sage mal ganz einfach, ein Gläubiger, der einen Haufen finanzieller Schwierigkeiten hat
und nicht weiß, wie er seine Kinder satt kriegen soll,
der wird am Sonntagmorgen ein paar Schwierigkeiten haben,
um dann mit unbeschwertem Herzen hier vor dem Herrn zu erscheinen und anzubeten.
Der wird auch zu Hause, wenn er das Wort Gottes liest und betet,
mehr mit seinen Schwierigkeiten beschäftigt sein als mit dem Lob Gottes.
Und wenn wir so jemandem helfen können, dass es ihm etwas besser geht,
dass er etwas Erleichterung bekommt,
dass er aus dieser finanziellen Klemme ein bisschen herauskommt,
dann wird er doch dankbar sein.
Dann wird er doch ganz anders vor den Herrn treten und ihn preisen wollen.
Oder wenn wir denken an vielleicht eine ältere Schwester,
nach der die ganze Woche über niemand geguckt hat,
die vielleicht zu Hause sitzt, nicht mehr rauskommt aus dem Haus,
und dann kommt der Sonntag, der Tag des Herrn, sie sitzt immer noch da,
aber mit welchen Gedanken wohl?
Hat wieder keiner nach mir geguckt.
Aber wie kann man ermuntert werden,
wenn dann Samstagabend vielleicht sich jemand aufmacht von den Geschwistern,
vielleicht ein Ehepaar, und daran denkt,
nach dieser Schwester haben wir schon lange nicht mehr gesehen.
Da wird sie ganz anders in den Tag des Herrn hineingehen.
Da kann ihr Herz wieder erfüllt werden von Lob für Gott.
Oder wenn wir denken an die Belehrung.
Die Belehrung der Gläubigen an sich ist keine Anbetung,
ist in dem Sinne kein Gottesdienst, ist kein Opfer.
Aber die Gläubigen, wir alle, können doch nur das in Anbetung vor Gott bringen,
was wir über ihn wissen.
Und insofern, wenn ein Dienst dazu beiträgt,
dass wir den Herrn Jesus, dass wir Gott, den Vater, besser kennenlernen,
darf ich mal so sagen, dann wird unsere Anbetung qualifizierter.
Dann bekommt sie mehr Substanz.
Dann haben wir mehr in unserem Korb, um es vor Gott zu bringen.
So können diese sehr praktischen Dinge,
ein Drittel Sekel, Silber, eine Holzspende dazu beitragen,
dass dieses beständige Opfer vor Gott hinauf steigt.
Das ist eigentlich der höchste Zweck aller Aufgaben, die wir als Gläubige haben.
Noch ein letzter Gedanke dazu.
Wir haben manchmal ein bisschen Hemmungen, uns nach solchen Aufgaben auszustrecken.
Wir können das natürlich auf eine verkehrte Weise tun,
wenn wir der alten Natur nachgeben und uns selbst dadurch profilieren wollen,
dadurch, dass wir so tolle Handwerker oder so ein guter Redner oder sonst was sind.
Aber das Neue Testament redet davon, dass wir danach eifern sollen,
in 1. Korinther 12 und 1. Korinther 14,
dass wir eifern sollen danach, die größeren Gnadengaben zu besitzen und auszuüben.
Eifern deshalb, weil die Versammlung dadurch erbaut wird.
Auch der Dienst und die Stellung eines Ältesten.
Davon schreibt Paulus einmal, wenn jemand danach trachtet, so begehrt er ein schönes Werk.
Wir sind immer ein bisschen misstrauisch, wenn wir den Eindruck haben,
da ist jemand, der möchte eine Rolle spielen in der Versammlung.
Wenn es aus der alten Natur kommt, ist es schlecht.
Aber wenn jemand gerne von Nutzen in der Versammlung sein möchte,
wenn er in diesem Sinne nach einer solchen Aufgabe trachtet,
dann sagt Gott selbst, er begehrt ein schönes Werk.
Das ist schwierig zu beurteilen von außen, ich weiß das.
Man kennt sein eigenes Herz oft so schlecht und es betrügt einen manches Mal.
Aber wir wollen den Gedanken einfach festhalten,
dass es, wenn es mit der richtigen Motivation passiert, gut ist, danach zu trachten,
solche freiwilligen Dinge zu suchen und dann auch zu tun.
Wir kommen zum letzten Abschnitt dieses Kapitels.
Ab Vers 36 bis 40 haben wir zwei weitere Selbstverpflichtungen der Israeliten.
Aber jetzt sind das zwei Dinge, die wir im Gesetz ganz gut wiederfinden können.
Auch hier geht es jetzt nicht mehr um Verhalten, sondern um Gaben.
Aber eben, wie gesagt, nicht um Dinge, die in ihren eigenen Herzen entstanden waren,
sondern die im Gesetz standen.
Das sind zwei Dinge. In Vers 36 bis 38, erste Hälfte, ist die Rede von den Erstlingen.
Und in Vers 38b bis 40 geht es um die Zehnten, um den Zehnten.
Nur einige kurze Gedanken dazu.
Die Erstlinge, das ist das Beste von allem.
Das beanspruchte Gott für sich. Diese Israeliten,
die empfanden das nicht als einen harten Anspruch.
Für sie, für ihr Empfinden war das kein Verzicht,
dass sie ausgerechnet das, was vielleicht nach einer längeren Dürrezeit dann endlich wieder gewachsen war,
dass sie das nun erstmal wieder Gott abgeben sollten,
sondern sie empfanden das ein Vorrecht, dass sie das Beste Gott geben durften.
Und wenn unsere Herzen geistlicherweise im Lot sind, gerade stehen,
dann ist das bei uns auch so, dass wir Freude daran haben, den Tag mit dem Herrn zu beginnen.
Es gibt auch Gläubige, für die ist die Abendzeit die beste Zeit.
Und die reservieren diese Zeit für den Herrn.
Dann haben wir auch Freude daran, die Zeit, wo wir gute körperliche Kräfte haben,
eine gute Gesundheit, wo wir vielleicht ein gutes Gedächtnis haben,
eine gute Auffassungsgabe, gutes Denkvermögen,
die Zeit der Jugend und des jungen Erwachsenseins für den Herrn zu gebrauchen.
Dann verbringen wir die Zeit nicht damit zu überlegen, wie hoch man beruflich klettern kann.
Ein ordentlicher Beruf ist auch nach Gottes Gedanken.
Aber es ist wieder eine Frage der Prioritäten und der Motivation bei uns.
Das Beste, die Erstlinge für Gott.
Und wenn es um die Zehnten geht, die Zehnten mussten regelmäßig von allem gegeben werden.
Die Erstlinge, das Beste für Gott.
Der Zehnte, ein regelmäßiges Teil für Gott.
Die Erstlinge einmal im Jahr, aber die Zehnten, der Zehnte immer wieder.
Das ist auch wichtig, dass Gott bei uns nicht nur das bekommt,
was so in der ersten Frische aus uns heraus sprudelt,
sondern dass wir eine gewisse Kontinuität im Glaubensleben haben.
Das ist mal nicht so schwierig, wenn es uns gerade innerlich besonders gut geht,
dann raus zu stürmen und alles mögliche für den Herrn zu tun.
Also, wenn wir stürmen wollen, dann sollten wir stürmen.
Da sollten wir bloß keinen bremsen, solange es nicht schief läuft.
Aber Kontinuität ist auch was wert.
Auch dann, wenn unsere innere Stimmung mal gerade nicht danach ist,
dann lass uns doch daran denken, welche Rechte Gott an uns hat,
dass er uns unveränderlich liebt,
dass wir unveränderlich diesen hohen Segen haben
und die hohe Stellung besitzen in dem Herrn Jesus.
Und dann werden wir auch den Wunsch haben, dem Herrn immer wieder etwas zu geben,
immer wieder sein Werk zu fördern
und auch immer wieder unseren Aufgaben, die er uns gegeben hat, nachzugehen.
Da leiden manche Aufgaben in den Versammlungen und auch im Werk des Herrn drunter,
dass man mit viel Schwung anfängt und dann flacht das ab, dann flaut das ab.
Er hat schon mancher mal ein paar schöne Besuche gemacht bei alten Geschwistern,
vielleicht im Krankenhaus oder auch im Ausland, wenn er Gelegenheit hatte.
Und nach ein paar Jahren erkundigt man sich,
dann hat man nie wieder etwas von ihm gehört und gesehen.
Und es gibt andere, die machen nicht viel von sich reden,
aber man bekommt das schon mal mit.
Der Bruder ist hier und da aufgetaucht.
Der ist in seiner Versammlung, vielleicht in einem kleinen Kreis,
aber regelmäßig unterwegs.
Der kümmert sich um die Geschwister oder er geht Ungläubigen nach,
vielleicht Leuten, die menschlich gar nicht so anziehend sind.
Aber er bleibt dran, so wie der Herr Jesus dran geblieben ist,
wie er nicht aufgegeben hat, sondern ausgeharrt hat in seinem Dienst.
Das ist vielleicht der Gedanke, den wir hier mit dem Zehnten verbinden können,
dass wir immer wieder regelmäßig Gott seinen Teil geben.
Und dann nur ein letzter Gedanke in Verbindung mit diesem Abschnitt,
Vers 33 bis 40.
Man kann das vielleicht mal schnell durchgucken.
In jedem Vers dieses Abschnittes wird das Haus Gottes erwähnt.
Ich lese nur noch einmal den letzten Satz dieses Kapitels.
Und so wollen wir das Haus unseres Gottes nicht verlassen.
Da sehen wir, was in den Augen und in den Herzen dieser Israeliten
jetzt die höchste Priorität hatte, das Haus unseres Gottes.
Sie nennen es hier noch nicht einmal das Haus des Herrn,
sondern sie sagen das Haus unseres Gottes.
Unser Gott, der eine Beziehung zu uns aufgenommen hat,
eine Beziehung, die wir weder hätten beanspruchen können,
noch die wir hätten zustande bringen können.
Der sich aus Gnade mit uns verbunden hat und der unser Gott geworden ist.
Der hat sein Haus, in dem er wohnt, in dem er sich offenbart
und in dem wir zu ihm kommen dürfen.
Und dieses Haus, das war diesen Israeliten der Mühe wert,
dass sie ihr Verhalten ändern wollten,
dass sie freiwillige Gaben für dieses Haus
und für den Dienst, der dort geschah, bringen wollten
und dass sie auch wieder aufs Neue ihren Verpflichtungen
des Gesetzes, des Wortes Gottes nachkommen wollten.
Und das wollen wir auch gerne tun.
Auf dieser Erde gibt es nichts Größeres als das Haus Gottes.
Und auf der einen Seite baut Gott selbst dieses Haus.
Aber das kennen wir aus dem Neuen Testament,
aus dem ersten Korintherbrief.
Auf der anderen Seite hat jeder von uns seine Aufgabe daran.
Ich sage noch einmal, das ist nicht die eigentliche Anbetung,
die in diesem Haus geschieht.
Das sind all die Dienste, über die wir vorhin nachgedacht haben.
Das alles gehört dazu, praktisch, geistlich,
an Gläubigen, an Ungläubigen, um sie zum Herrn zu führen.
Alles das trägt dazu bei, dass dieses Haus unseres Gottes
auch in unserer Zeit noch gebaut wird.
Und wenn unsere Betrachtungen dieser drei Kapitel dazu beitragen
und uns dazu neu anspornen, dann wird der Herr sein Wort segnen. …