Die Stiftshütte - Christus gesehen in der Stiftshütte
ID
fu005
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:08:55
Anzahl
3
Bibelstellen
2.Mose 25.26.28
Beschreibung
Drei Vorträge über die Stiftshütte und deren Vorbild auf Christus.
1. Abend: Gott geoffenbart in dem Herrn Jesus (2.Mose 25, die Bundeslade)
2. Abend: Die persönlichen Herrlichkeiten des Herrn Jesus als Mensch auf dieser Erde (2.Mose 26, die Decken und Teppiche)
3. Abend: Christus für uns (2.Mose 28, die Kleider des Hohenpriesters)
Automatisches Transkript:
…
Ja, ich wünsche euch allen einen guten Abend. Wir haben für diese drei Abende,
die jetzt vor uns liegen, immer unter dem Vorbehalt, dass Gott sie uns wirklich noch
alle drei erleben lässt, das Oberthema Christus gesehen in der Stiftshütte.
Und das ist an sich schon ein schöner Gegenstand. Ein Gegenstand, der eigentlich
das Herz von jedem Einzelnen hier bewegen sollte. Ich rede jetzt nicht von der Art der Behandlung,
sondern wirklich von dem Thema, das wir für diese drei Abende haben. Wir wollen also reden,
ganz einfach, über die Person des Herrn Jesus. Und wenn dabei dein Herz überhaupt nicht bewegt
wird, wenn das einfach kalt und gleichgültig bleibt, dann gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen
dafür. Die erste wäre, dass du mit dieser Person, mit dem Herrn Jesus Christus, überhaupt noch nichts
anzufangen weißt, weil du mit ihm noch gar nicht verbunden bist, anders ausgedrückt, weil du dich
noch nicht bekehrt hast. Oder zweite Möglichkeit, du bist vielleicht errettet, hast ihn in Anspruch
genommen als deinen Heiland und danach war Schluss. Schluss mit der Entwicklung. Danach ist es nicht
weitergegangen und dein Herz, das einmal etwas gefunden hat in dem Herrn Jesus, ist dann wieder
kalt geworden. Und wir hoffen und wünschen, dass wenn noch jemand hier ist, der zu der ersten
Kategorie gehört, dass diese Abende dazu beitragen, der Herr seine Gnade dazu schenkt, dass sich das
ändert, dass so jemand, der überhaupt noch nicht gläubig ist, erkennt, dass er einen Heiland braucht
und dass dieser Heiland nur dieser eine sein kann, der Herr Jesus Christus. Und wenn du vielleicht zu
der zweiten Kategorie gehörst, dann hoffen wir auch, dass sich das durch diese Abende ändert,
dass diese Person, der Herr Jesus, der einmal dein Heiland geworden ist und gleichzeitig auch
dein Herr, dass er wirklich der Inhalt deines und auch meines Lebens wird. Und wenn es so ist,
wenn wir das kennen, dann wird hier keiner sein, der nicht sagen müsste, dass er noch Wachstum
braucht und Wachstum wünscht. Und das ist eigentlich meine Hoffnung, dass wir alle durch unsere
Betrachtungen an diesen Abenden dahin kommen, den Herrn Jesus besser kennenzulernen. Das ist einmal
eine Sache der Gedanken, des Verstandes, aber noch viel wichtiger eine Sache des Herzens,
dass wir ihn mehr lieben lernen. Wir haben dieses Thema Christus gesehen in der Stiftshütte für
diese drei Abende unterteilt. Heute Abend haben wir den Gegenstand Gott in ihm offenbart. Wir
lesen also an diesen drei Abenden jeweils einen Abschnitt aus dem zweiten Buch Mose. Da haben wir
für heute Abend einen Abschnitt aus 2. Mose 25 und zwar das Thema der Bundeslade. Ich gebe gerade
schon mal einen Überblick über die nächsten beiden Abende. Morgen Abend wollen wir, wenn der
Herr uns das noch erleben lässt, sprechen über die persönlichen Herrlichkeiten des Herrn Jesus.
Das ist vor allem seine Schönheiten, die er als Mensch auf dieser Erde gezeigt hat. Und das ist
das Thema aus Kapitel 26, die Decken und Teppiche über der Stiftshütte. Und dann übermorgen Christus
für uns. Und das finden wir in Kapitel 28. Das ist nämlich die Kleidung des Hohen Priesters. Wir
wollen jetzt erst diesen Abschnitt für heute Abend lesen aus 2. Mose 25 ab Vers 1.
Und Jehova redete zu Mose und sprach, rede zu den Kindern Israel, dass sie mir ein Hebopfer
bringen. Von einem jeden, der willigen Herzens ist, sollt ihr mein Hebopfer nehmen. Und dies
ist das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt. Gold und Silber und Erz und blauer und roter
Purpur und Karmesin und Büssus und Ziegenhaar und rot gefärbte Widerfälle und Dachsfälle und
Akazienholz. Öl zum Licht, Gewürze zum Salböl und zum wohlriechenden Räucherwerk. Onyxsteine
und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild. Und sie sollen mir ein Heiligtum
machen, dass ich in ihrer Mitte wohne. Nach allem, was ich dir zeige, das Muster der Wohnung und das
Muster aller ihrer Geräte, also sollt ihr es machen. Und sie sollen eine Lade von Akazienholz
machen. Zwei und eine halbe Elle ihrer Länge und eine und eine halbe Elle ihrer Breite und eine
und eine halbe Elle ihrer Höhe. Und du sollst sie überziehen mit reinem Golde. Inwendig und
auswendig sollst du sie überziehen. Und mache einen goldenen Kranz daran ringsum. Und gieße für
dieselbe vier Ringe von Gold und setze sie an ihre vier Ecken, und zwar zwei Ringe an ihrer
einen Seite und zwei Ringe an ihrer anderen Seite. Und mache Stangen von Akazienholz und überziehe
sie mit Gold. Und bringe die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, um die Lade mit denselben
zu tragen. Die Stangen sollen in den Ringen der Lade sein, sie sollen nicht daraus entfernt werden.
Und lege in die Lade das Zeugnis, das ich dir geben werde. Und mache einen Deckel von reinem
Golde. Zwei und eine halbe Elle seine Länge und eine und eine halbe Elle seine Breite. Und
mache zwei Cherubim von Gold. In getriebener Arbeit sollst du sie machen an beiden Enden des
Deckels. Und mache einen Cherub an dem Ende der einen Seite und einen Cherub an dem Ende der
anderen Seite. Aus dem Deckel sollt ihr die Cherubim machen an seinen beiden Enden. Und
die Cherubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, den Deckel mit ihren Flügeln überdeckend und ihre
Angesichter einander gegenüber. Die Angesichter der Cherubim sollen gegen den Deckel gerichtet
sein. Und lege den Deckel oben über die Lade. Und in die Lade sollst du das Zeugnis legen,
das ich dir geben werde. Und da selbst werde ich mit dir zusammenkommen und von dem Deckel herab,
zwischen den zwei Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden,
was ich dir an die Kinder Israel gebieten werde. Soweit wollen wir lesen. Christus gesehen in der
Stiftshütte. Ich glaube, da müssen wir zunächst einmal diesen Begriff Stiftshütte erklären. Ich
habe das extra so ein bisschen in Anführungsstriche gesetzt. Ganz einfach aus dem Grunde, weil dieses
Wort Stiftshütte zumindest in unserer Übersetzung der heiligen Schrift nicht zu finden ist. Hat sich
vielleicht mancher gefragt, was heißt das denn eigentlich? Stiftshütte. Den Wortbestandteil
Hütte können wir uns noch leicht erklären. Den gebraucht unsere Übersetzung auch. Aber Stift,
ich dachte früher immer, das hätte was zu tun mit Stiftung, mit der Tatsache, dass die Israeliten
die Materialien für dieses Zelt stifteten. Aber das ist wohl nicht die Erklärung dafür,
sondern ein Stift war in alter Zeit, in alten Büchern kann man das manchmal noch lesen,
ein Haus, in dem gottesfürchtige Menschen sich trafen, um Gott zu dienen. Das war wohl
der Hintergedanke, der Dr. Martin Luther veranlasst hat, dieses Zelt Hütte des Stifts zu nennen. Und
das hat sich irgendwie bis in unsere Zeit hinüber gerettet. Mag sein, dass das auch heute noch in
der Luther-Übersetzung steht. Wir gebrauchen das Wort, weil es kurz und kompakt ist und durchaus
zutreffend. Es ist aber das Wort, was bei uns mit dem Ausdruck wiedergegeben ist,
Hütte zählt der Zusammenkunft. Das ist also der Gedanke, dass dort Menschen zusammenkommen,
um Gott zu dienen. Wir müssen eine Einschränkung machen. Zelt der Zusammenkunft war nicht ein
Gebäude, in dem die Israeliten etwa zusammenkamen, in der Art und Weise, wie wir das heute kennen.
Wir reden oft von unseren Zusammenkünften als Versammlung, also im Charakter der Versammlung,
was wir jedenfalls am Sonntag tun und gewöhnlich auch in der Woche ein oder zwei Mal. Aber wenn
das Wort Gottes diesen Ausdruck Zelt der Zusammenkunft benutzt, dann ist wohl viel
eher an ein Zusammenkommen gedacht zwischen Menschen und Gott, wo diese beiden Seiten
sich trafen. Denn wir müssen festhalten, dass Israel eben nicht die Versammlung war. Die gab
es damals noch nicht und dass Israel auch keine Zusammenkünfte in dem Sinne, wie wir das heute
kennen, gehabt hat. Es war das Zelt, in dem Gott und Mensch sich begegneten. Das war das ganz
besondere Kennzeichen dieser Hütte. Zelt der Zusammenkunft. Es gibt noch manche andere Ausdrücke,
die dafür gebraucht werden. Es wird manches Mal genannt, die Wohnung, ganz einfach. Deswegen,
weil Gott darin seine Wohnung aufgeschlagen hatte, weil Gott versprochen hatte, sich dort
aufzuhalten. Es wird auch genannt, Zelt des Zeugnisses. Auf diesen Begriff Zeugnis kommen
wir gleich noch. Das deutet nämlich hin auf den ganz innersten Kern dieser Stiftshütte. Das waren
die Gesetzestafeln, die dort ein Zuhause fanden. Aber das soll uns gleich noch näher beschäftigen.
Christus gesehen in der Stiftshütte. Wenn man sich mit diesem schönen Thema beschäftigt, dann muss
man sagen, es wird eigentlich erst dann schön für uns als Gläubige, wenn wir eben diese Verbindung
erkennen. Wenn wir sehen, dass der Geist Gottes in diesen alttestamentlichen Texten, die ja eine ganz
beträchtliche Länge haben, wenn man mal alles zusammennimmt, die gesamte Beschreibung dieses
Gebäudes und all dessen, was damit zusammenhängt, dann bekommt das alles seine Schönheit erst
dadurch, dass wir den Herrn Jesus darin vorgebildet sehen. Und es ist tatsächlich so, dass in diesem
Zelt der Zusammenkunft alles, aber auch wirklich alles, in irgendeiner Weise von dem redet, der
unser Herr und unser Heiland geworden ist. Entweder von ihm selbst als Person oder von seinem Werk,
das er auf Golgatha vollbracht hat, oder aber dritte Möglichkeit, von den Ergebnissen seines
Werkes. Und dazu gehören wir auch, denn auch wir finden uns in einigen Bestandteilen dieses Gebäudes
wieder. Das war also in der Stiftshütte so. Der Herr Jesus war damals schon in den Gedanken Gottes
der Mittelpunkt, auch wenn Israel das noch nicht verstehen konnte. Das war später so in dem Tempel,
den Salomo baute. Da haben wir den gleichen Grundgedanken wie bei diesem, ja wir könnten
sagen mobilen Tempel, den Israel in der Wüste baute, um ihn mit sich durch die Wüste hindurch
zu tragen. Wir haben den gleichen, die gleiche Tatsache auch in dem Haus Gottes, das wir heute
kennen und zu dem wir alle Gläubigen gehören dürfen, das Haus Gottes in unserer Zeit, die
Versammlung. Auch da ist die wichtigste Person und der Mittelpunkt der Herr Jesus. Und das haben
wir genauso, wenn wir an die Offenbarung denken, auch in der Stadt Gottes, in dem himmlischen
Jerusalem, so wie es da beschrieben wird, auch da ist der Zentralpunkt immer die Person des
Herrn Jesus. Und wir können diesen Gedanken noch ausweiten, das ist nicht nur bei diesem Haus Gottes
in seinen verschiedenen Formen so, sondern das ist eigentlich bei allen Gedanken Gottes der Fall,
das kann man oft in den Zusammenkünften hören, dass es da gesagt wird, dass Christus der
Mittelpunkt des Ratschlusses Gottes ist. Das ist genauso aufgrund dessen auch in diesem Buch,
das wir gerade betrachten, in dem Wort Gottes, das redet von vorne bis hinten von dem Herrn Jesus.
Das ist der prominenteste Inhalt dieses Buches und das ist genauso gut auch der Fall, wenn wir
denken an die Person und an den Dienst des Heiligen Geistes. Er hat kein höheres Ziel, als von den
Dingen des Herrn Jesus zu nehmen und uns zu verkündigen. Er wird mich verherrlichen,
sagt der Herr Jesus. Das ist die Absicht des Heiligen Geistes und das sind die Gedanken Gottes
des Vaters, das ist der Inhalt des Wortes Gottes. Überall finden wir den Herrn Jesus als den
Mittelpunkt. Jetzt gibt es zwei Probleme, die verbunden sind mit diesem Thema, das wir an
diesen drei Abenden haben. Das erste ist, wir haben es hier mit Vorbildern zu tun. Vorbilder,
das sind also im Allgemeinen materielle Dinge, Gegenstände, Stoffe oder auch Vorgänge, die wir
hier beschrieben finden, sichtbare Dinge, die aber etwas Unsichtbares oder jedenfalls etwas damals
noch Zukünftiges vorbilden. Das ist einerseits eine große Erleichterung, so ist es gedacht von
Gott aus, damit wir manche etwas schwierigen Sachverhalte besser verstehen. Deswegen ist es
so wichtig, dass wir ein altes und neues Testament verbinden in unseren Gedanken und Betrachtungen.
Aber das hat natürlich auch etwas Problematisches an sich, weil wir manchmal ein bisschen Probleme
haben zu erkennen, welche Bedeutung Gott nun mit einem Vorbild genau verbindet. Und wenn ihr euch
mit diesem Thema persönlich und privat mal beschäftigt, dann werdet ihr feststellen,
dass die Auslegungen da manchmal etwas auseinandergehen. Das soll uns aber nicht
irritieren. Wir hoffen, dass der Herr uns heute Abend anhand des Neuen Testamentes zeigen kann,
was er selbst in das alte Testament schon hineingelegt hat. Ja, da gibt es natürlich
noch ein zweites Problem, wenn wir über den Herrn Jesus reden. Das hat er selbst einmal gesagt in
Matthäus 11. Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater. Und ich hoffe selbst, dass wir das nicht
aus dem Auge verlieren, dass wir den Herrn Jesus als solchen letztendlich nicht ganz erklären können.
Dass er immer größer ist als wir und größer als unser Verständnis. Und spätestens, wenn wir zu
dem Thema seiner Gottheit und seines Menschseins kommen, dann werden wir sehen, dass wir da an eine
Grenze kommen, die wir mit unserem menschlichen Verständnis nicht überschreiten können. Aber
auch das irritiert uns nicht, sondern das freut uns, dass der Herr Jesus so groß ist,
dass er immer größer ist als alles, was wir verstehen können. Jetzt wollen wir aber zu
unserem eigentlichen Thema von heute Abend kommen. Das ist also die Bundeslade, die wir oft kurz so
bezeichnen. Gott selbst sagt das, die Lade des Bundes. Das war gewissermaßen der innerste Gegenstand
dieses Zeltes der Zusammenkunft. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von uns mit diesem
Thema überhaupt einigermaßen vertraut sind. Die Stiftshütte bestand ja im Wesentlichen aus drei
Teilen. Aus dem äußeren Vorhof, dann dem Heiligtum und dem sogenannten Allerheiligsten. Und in diesem
innersten und intimsten Bereich, da befand sich dieses Gerät, diese Bundeslade. Und wie das Wort
schon sagt, war das also eine Lade, eine Art Truhe, die ihnen hohl war und etwas enthielt. Dieses
Gerät bestand aus zwei Teilen. Das war einmal diese Truhe und dann obendrauf der Deckel, der
eine ganz besondere Bedeutung hat. Diese Bundeslade zeigt uns in ganz besonderer Weise, wie der Herr
Jesus, als er hier auf der Erde war, Gott offenbart hat. Wie er uns Menschen gezeigt hat, wer überhaupt
Gott ist. Natürlich hat schon im ganzen Alten Testament Gott sich in irgendeiner Weise offenbart.
Das war schon ganz am Anfang so bei Adam und Eva. Und dann schritt diese Offenbarung Gottes fort im
Lauf der Zeit. Er gab immer mehr von sich zu erkennen. Wenn wir an Abraham denken, an das
Volk Israel, es kam immer wieder etwas dazu. Dann haben wir das Reden der Propheten, die viel
beschrieben haben von Gott, die Gott in mancher Hinsicht offenbart haben. Aber dann sagt der
Hebräerbrief ganz am Anfang, nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu
den Vätern geredet hat, in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet. Und das
erstreckt sich bis heute, bis zu uns, die wir heute Abend hier sind. Hat er am Ende dieser Tage zu
uns geredet im Sohn. Und da heißt es dann im Vers 3, glaube ich, Hebräer 1, dass er der Abglanz, der
Herrlichkeit Gottes und der Ausdruck Gottes, der Ausdruck seines Wesens war. Das heißt, in der
Person des Herrn Jesus, da hat Gott nicht nur etwas von sich zu erkennen gegeben. Da hat Gott
nicht nur in einer bestimmten Weise gehandelt und geredet, so wie wir uns auch offenbaren durch unser
Reden und Handeln, sondern da hat Gott sich uns Menschen ganz offenbart. Das heißt nicht, dass wir
ihn ganz verstehen könnten, aber als der Herr Jesus auf diese Erde kam, da hat er ein vollständiges
Bild Gottes abgegeben. Das finden wir in diesem ganz bekannten Vers in Johannes 1, Vers 18, wo es
heißt, dass niemand Gott jemals gesehen hat. Aber dann kam der eingeborene Sohn, der in des Vaters
Schoß ist und der hat ihn kund gemacht. Das heißt, der hat ihn bekannt gemacht. In der Person des
Herrn Jesus, da konnte und da kann man bis heute Gott erkennen. Das hat Gott gewollt, dass wir ihn
kennen sollten, dass wir nicht in einem Abstand, in einer Distanz von ihm leben und ihn nur so aus
der Ferne bewundern, sondern dass wir zu ihm gebracht sind und dass wir ihn kennen und als
solche, um mal als Höchste zu nennen, ihn anzubeten. Wir haben in den Versen 10 und 11 in unserem
Kapitel gelesen, aus welchen Materialien dieser untere Teil der Bundeslade bestand. Vers 10, sie
sollen einen Lade von Akazienholz machen und Vers 11 unter sollst sie überziehen mit reinem Gold.
Das sind also die beiden Bestandteile. Akazienholz muss ein sehr hartes Holz sein. Das waren also
Gewächse, mehr Sträucher als Bäume, die in der Wüste wuchsen. Ich habe gelesen, dass man dieses
Holz nur im frischen Zustand überhaupt verarbeiten konnte. Das ist ein Holz, das härter ist als Eiche
und das wird schon etwas heißen. Das ist also etwas, ein Material, das durch Umwelteinflüsse kaum zu
zerstören ist. Und zum Beispiel die griechische Übersetzung des Alten Testamentes, die bekannte
Septuaginta hat dieses Wort Akazienholz wiedergegeben mit unverderbliches Holz. Das ist genau die
Bedeutung, ist vielleicht nicht gerade eine gute Übersetzung, aber eine Wiedergabe dessen, was damit
gesagt werden soll. Holz oder sagen wir der Baum wächst ja aus der Erde heraus, ist ein ganz
natürlicher Vorgang und das redet deshalb hier und auch an manchen anderen Stellen davon, dass der
Herr Jesus Mensch war. Das heißt, dass er Mensch geworden ist. Er war tatsächlich ein Baum. Er wird
ja öfter im Alten Testament damit verglichen mit manchen Vorbildern und er war ein Baum aus
einem solchen Holz, aus einem unvergänglichen, unverderblichen Holz. Das heißt, obwohl der
Herr Jesus in dieser Welt lebte und ein Blick auf die Werbung auch in Gelsenkirchen zeigt, wie
verdorben unsere Umwelt heute ist, wie die erfüllt ist mit der Sünde. Der Herr Jesus ist durch eine
Welt gegangen, die im Prinzip nicht besser war als unsere heute, aber diese Einflüsse haben ihn nicht
berührt. Er hat darauf reagiert. Er hat das zum Anlass genommen, um Gott zu offenbaren, diesen
Menschen, die so bis über den Kopf in der Sünde steckten. Aber der Herr Jesus selbst ist durch die
Sünde nicht beeinträchtigt, nicht beschmutzt, nicht verdorben worden, so wie das bei jedem von
uns früher oder später der Fall ist, zumindest bei dem natürlichen, unbekehrten Menschen. Der
kann sich dem Einfluss der Sünde nicht wirklich entgegensetzen. Bei dem Herrn Jesus war das der
Fall. Er war ein Mensch, der ganz ohne Sünde seinen Weg gegangen ist und der deshalb so sehr
zur Freude Gottes auf dieser Erde seinen Weg gegangen ist. Dann haben wir dieses zweite Material,
das reine Gold. Gold wird in der Stiftzüte in zwei Versionen gebraucht. Manchmal wird nur von
Gold gesprochen, ohne weiteres Attribut. Und dann redet das oft von uns, von solchen, die mit dem
Herrn Jesus in Verbindung gebracht worden sind, die auch seine Natur bekommen haben, die von oben
geboren sind. Aber wenn von reinem Gold die Rede ist, dann haben wir ein Vorbild auf den Herrn Jesus.
Gold und ganz besonders reines Gold war ja im Altertum das wertvollste Material, was es überhaupt
gab, das teuerste Material. Und deswegen hat der Geist Gottes das als ein Symbol genommen für,
ja sagen wir, für die höchste Qualität, die es überhaupt gibt, nämlich für Gott selbst und für
seine Eigenschaften. Das zeigt uns also diese andere Seite des Herrn Jesus. Das, was er immer
gewesen ist, nämlich Gott. Und als solcher ist er ja schon von Ewigkeit her im Schoß des Vaters
gewesen, als Gott der Sohn. Und ist dann auf diese Erde gekommen, ist Mensch geworden, aber ohne sein
Gottsein aufzugeben. Das ist das, was wir hier symbolisiert finden in diesem reinen Gold. Nun
ist es interessant, wenn wir uns diese Lade, wir reden also im Moment nur über diesen unteren Teil,
noch nicht über den Deckel, was war denn dabei sichtbar? Wir haben das gelesen im Vers 11,
du sollst sie überziehen mit reinem Gold, inwendig und auswendig sollst du sie überziehen. Was man
sehen konnte davon war nur das Gold. Wir Menschen haben hinlänglich demonstriert, was der Mensch ist.
Der Jesus war auf diese Erde gekommen, um der Welt zu zeigen, wer Gott ist. Das war das höchste Ziel
des Herrn Jesus in seiner Menschwerdung, dass er eben Gott in seinen verschiedenen Eigenschaften
offenbaren wollte. Welche Eigenschaften hat denn Gott überhaupt? Wir haben schon gesagt, dass Gott
in seiner Person, Gott an sich über unser Verständnis weit hinausgeht. Gott ist immer
größer als alles, was wir uns vorstellen können. Und doch hat Gott sich ja zu jeder Zeit offenbart.
Wenn wir das Alte Testament durchlesen und mal darauf achten, dann finden wir, wir können sagen,
haufenweise Vergleiche, die Gott selbst anstellt, um uns Menschen etwas zu zeigen von dem, was er ist,
was er für uns gerne sein möchte. Lest mal die Psalmen zum Beispiel von David, wie oft er davon
redet, dass Gott sein Schild war, dass er sein Schutz war, dass er Sonne für ihn war, dass er
sein Hirte war und manches mehr. Aber wenn wir alles, was Gott uns offenbart hat, von sich zusammenfassen,
dann kommen wir schlussendlich zu zwei Feststellungen, die der Apostel Johannes in seinem ersten Brief
trifft. Da finden wir nämlich zwei Eigenschaften, also nicht nur Vergleiche mit etwas, nicht nur
Symbole, sondern wirklich zwei ausdrückliche Eigenschaften Gottes, wo es heißt, dass Gott
diese Dinge ist. Den meisten von uns wird das bekannt sein. Wir haben in 1. Johannes 1, ich glaube
Vers 5 zunächst die Feststellung, Gott ist Licht. Und wir haben dann in Kapitel 4, 1. Johannes 4,
zweimal die Aussage, Gott ist Liebe. Mir ist nicht bekannt, dass wir irgendwelche anderen Eigenschaften
hätten, die sprachlich so direkt mit Gott verbunden werden, dass es irgendwo heißt, dass Gott sie ist.
Und alles andere, was wir sonst finden, was wir erfahren können aus dem Wort Gottes über ihn,
das lässt sich letzten Endes in diese beiden, sagen wir mal, Kategorien einordnen. Das zeigt
uns also diese beiden Haupteigenschaften Gottes, dass er Licht ist und dass er Liebe ist. Und dass
er sich in dieser Weise auch uns Menschen offenbart hat und zwar im höchsten Maß vollkommen durch die
Person des Herrn Jesus. Und das ist gerade unser Thema für heute Abend, wenn wir diese Bundeslade
betrachten. Wir sind ja schon mittendrin. Welchen Zweck hatte diese Lade? Was tut man mit einer Lade
oder Truhe? Gott benutzt auch dieses Bild als etwas, was aus unserem täglichen Leben genommen ist,
um uns etwas zu zeigen. Eine Lade dient dazu, um etwas aufzubewahren. Das kennen selbst die Kinder.
Eine Schublade dient dazu, dass man etwas reinsteckt und aufbewahrt, dass nichts damit passiert. Und
genau so war das hier bei dieser Lade auch. Denn die Lade hatte einen Inhalt. Davon haben wir sogar
zweimal gelesen, in Vers 16 und noch einmal am Ende des Abschnittes. Und lege in die Lade das
Zeugnis, das ich dir geben werde. Was das Zeugnis war, das finden wir später genauer beschrieben.
Wir werden uns das jetzt nicht detailliert ansehen. Im Kapitel 32 haben wir das, dass Gott die zehn
Gebote aufschrieb auf zwei steinerne Tafeln, als Mose auf dem Berg war. Und dass er diese zwei
Tafeln mitnahm vom Berg herunter. Aber was passierte mit diesen Tafeln in 2. Mose 32?
Die meisten von uns kennen diese Geschichte. Mose kam vom Berg herunter und stellte fest,
dass dieses Volk, das Volk Gottes, da schon in Götzendienst verfallen war. Dass sie angefangen
hatten, ein goldenes Kalb sich zu machen und es anzubeten. Da war dieses Gesetz, das Gott gegeben
hatte und die zehn Gebote sind praktisch der Kern der Sache, gebrochen, zerbrochen, bevor die Tafeln
noch den Erdboden erreicht hatten. Und das zeigt, wie wir Menschen beschaffen sind. Nicht nur damals
die Israeliten, das ist heute auch mit uns, die wir heute Abend hier sind, vom Prinzip her genau
das gleiche. Gott hat uns seinen Willen offenbart und das hat er schriftlich getan, damals auf
diesen Gesetzestafeln, heute in diesem Buch, das wir alle vor uns haben. Und was tun wir Menschen
damit? Wir haben nichts eiligeres zu tun, als den Willen Gottes zu verwerfen und sein Gesetz zu
brechen. Da hat Mose etwas Merkwürdiges getan. Er hat dieses erste Paar dieser Gesetzestafeln
genommen und hat das zerbrochen auf der Erde, hat es auf die Erde geworfen, sodass sie zerbrachen
und hat damit verhindert, dass diese Tafeln, dieser Ausdruck des heiligen Willens Gottes unter das
sündige Volk kamen. Und damit haben wir bis heute eine Demonstration davon, was wir Menschen sind,
absolut unfähig, den Willen Gottes zu tun. Das finden wir natürlich im Neuen Testament ganz
besonders im Galaterbrief noch viel näher ausgeführt, auch im Römerbrief, dass wir
Menschen ganz außerstande sind, den uns offenbarten Willen Gottes zu tun. Hat Gott dann seine Pläne
aufgegeben? Hat er gesagt, wir schaffen das sowieso nicht, das haben sie demonstriert,
ich gebe es auf, ich wende mich ab von den Menschen? Nein. Er hat einen auf diese Erde
gesandt. Einen, der Mensch wurde und den wir hier vorgebildet finden. Einen, der das Gesetz im
Innern seines Herzens trug und bei dem dieses Gesetz nicht zerbrochen werden konnte. Einer,
der das Gesetz vom Sinai und überhaupt den ganzen Willen Gottes vollkommen perfekt ausgeführt hat.
Und das ist der Herr Jesus. Das finden wir hier in dieser Lade, die das Gesetz enthielt. Ich sage
das nur mal in Klammern. Später wurden auch noch zwei andere Gegenstände hineingelegt, nämlich ein
goldener Krug mit Manna und auch der Stab von Aaron, dieser Mandelstab. Die werden hier allerdings
nicht erwähnt und sind auch nur für eine Zeit darin gewesen. Deswegen lassen wir sie hier mal
außen vor. Es geht uns im Moment um dieses Zeugnis, dieses Zeugnis des Willens Gottes,
dieses Licht, das Gott gegeben hatte, damals eingegraben in steinerne Tafeln und das in
dieser Lade wohlbewahrt durch die Wüste gebracht wurde. So wie der Herr Jesus den Willen Gottes
mit sich getragen hat, diese Kenntnis des Willens Gottes auf seinem ganzen Weg über diese Erde,
die für ihn im vollen Maß eine Wüste war. Wir empfinden das ja oft gar nicht so richtig. Der
Herr Jesus hat das empfunden, dass diese Welt eine Wüste ist. Und wir wollen zu diesem Thema
einen Vers lesen aus Psalm 40. Psalm 40, Vers 8. Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine
Lust. Und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens. Da haben wir das sogar ganz ausdrücklich
beschrieben. Ich bin überzeugt, dass selbst jemand, der noch nie etwas davon gehört hat,
der aber gläubig ist und der diesen Vers liest, dass der unmittelbar denken muss an diese
Gesetzestafeln, die aufbewahrt waren in der Bundeslade. Dein Gesetz ist im Innern meines
Herzens. Das ist natürlich prophetisch. Der Herr Jesus, der hier redet, der spricht von seinem
Leben auf dieser Erde. Er konnte wirklich sagen und in vollem Umfang zu Gott, Gott, dein Gesetz,
das liegt bei mir nicht nur irgendwo im Schrank oder auf dem Schreibtisch zum Lesen, sondern das
ist im Innern meines Herzens. Das Herz, das kennen wir ganz gut aus Gottes Wort und auch aus dem
praktischen Leben. Ja, einmal als den Sitz der Empfindungen, aber auch als Steuerungszentrale.
Das haben wir in dieser ganz bekannten Stelle im Buch der Sprüche. Behüte dein Herz mehr als
alles, was zu bewahren ist. Denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. Wisst ihr, es hat mal
eine Zeit gegeben, die nannte sich ganz stolz, Zeitalter der Aufklärung. Da meinten die Menschen,
sie hätten was ganz Neues entdeckt. Der Mensch würde durch den Verstand gesteuert. Da meinten
sie alle, sehr gescheit zu sein und deswegen auch gut zu sein infolgedessen. Es hat nicht lang
gedauert, bis ich herausstellte, dass der Mensch überhaupt nicht gut ist. Erstmal vom Prinzip her
nicht, aber dass er sich auch von einem wohlbelehrten Verstand keineswegs steuern lässt.
Jedenfalls nur sehr am Rande. Was uns in unserem Verhalten steuert als Menschen, das ist das,
was in meinem Herzen ist. Was mein Herz erfüllt, das sorgt dafür, dass ich mich dementsprechend
verhalte. Und diese Steuerungszentrale, wenn wir das mal dieses Wort in Verbindung mit dem
Enjesus gebrauchen dürfen, das war bei ihm erfüllt mit dem Gesetz Gottes, mit dem Willen Gottes.
Und weil das so war, deswegen konnte er auch die erste Hälfte dieses Verses sagen, dein Wohlgefallen
zu tun, mein Gott, ist meine Lust. Da wird also das Handeln mit dem Herzen verbunden. Ist genau
der gleiche Gedanke wieder in Sprüche 4, glaube ich, Vers 23. Von ihm aus sind die Ausgänge des
Lebens. Das war bei dem Enjesus so, dass er ein Leben zur Ehre Gottes führte. Das war Folge dessen,
dass der Wille Gottes, das Gesetz Gottes damals einen festen Sitz in seinem Herzen hatte. Dass
sein Herz davon erfüllt war von seinem Gott. In seinem Verhalten auf dieser Erde hat der Herr
Jesus in erster Linie Gott offenbart in dieser einen Eigenschaft, die wir auch als erstes bei
Johannes finden. Nämlich, dass Gott Licht ist. Natürlich hat der Herr Jesus während seines
Lebens viel Gutes getan und doch müssen wir sagen, dass das im Prinzip all diese Wohltaten,
die kranken Heilungen, Totenauferweckungen, dass das Vorwegnahmen waren von dem, was einmal als
Folge von Golgatha geschehen sollte. Wenn wir daran denken, dass der Herr Jesus manche Tote
auferweckt hat, dann redet das davon, dass wir heute Leben von oben, göttliches Leben haben.
Wenn Blinde sehend wurden, dann zeigt uns genau das, was wir erfahren haben,
dass auch unsere Augen geöffnet worden sind, um die Schönheit des Herrn Jesus zu sehen.
Was der Herr Jesus in seinem Leben in erster Linie tat, war Gott, Gottes Willen zu offenbaren.
Das heißt, durch den Herrn Jesus ließ Gott sein Licht auf diese Erde fallen,
stellte uns Menschen ins Licht. Davon redet Johannes ja auch ganz am Anfang seines Evangeliums.
In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen und das Licht scheint in der
Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Könnte man sagen, das war zunächst
mal ein erfolgloses Unterfangen, das Leben des Herrn Jesus. Stimmt wohl. Und doch ist Gott dadurch
verherrlicht worden, dass sein Licht auf diese Erde schien und ohne jede Beeinträchtigung durch
Sünde oder durch Schwachheit, wie das bei uns der Fall ist. Bei dem Herrn Jesus gab es das nicht.
Das war das Licht Gottes in seiner ganzen Reinheit und Klarheit und Helligkeit.
Da hat er den Willen Gottes erfüllt und das nicht nur in den täglichen Kleinigkeiten und großen Dingen
seines Lebens, sondern in einem gehorsamen bis zum Tod am Kreuz.
Gott hat seine Freude gehabt an diesem Leben. Das hat er oft ausgedrückt, dass er Wohlgefallen
gefunden hatte an diesem Menschen, der sein geliebter Sohn war. Und doch müssen wir sagen,
dieses heilige und reine Leben des Herrn Jesus, was wir in dieser Lage finden, das alleine hätte
Gott keine Grundlage liefern können, um uns Menschen, uns Sündern gegenüber auch seine
Liebe zu offenbaren. Das muss uns ganz klar sein, dass der Herr Jesus zwar ein, im besten Sinne des
Wortes, perfektes Leben geführt hat. Er war, richtig gehend, ein Modellmensch vor den Augen
Gottes und vor den Augen aller Menschen. Aber das alleine hätte uns die Gnade Gottes nicht bringen
können. Und es gibt manche Menschen heute, die glauben das. Die sind damit zufrieden, beschäftigt
zu sein mit Christus als einem guten Menschen. Bis zum nächsten Monat ist Weihnachten und dann
stehen in der Christenheit die Leute vielleicht wirklich ergriffen vor diesen Krippenszenen,
Krippenfiguren, vor dem Jesus in dieser Krippe. Und doch muss man diesen Menschen sagen,
wenn das alles wäre, dann hätte von uns kein einziger die Gnade Gottes erfahren können in
Bezug auf die Ewigkeit. Dann würde jeder Mensch trotz der Menschwerdung des Herrn Jesus für ewig
verloren gehen. Damit Menschen gerettet werden können, damit wir heute die Liebe und damit die
Gnade Gottes kennen können, reichte das Leben des Herrn Jesus nicht aus. Dazu war mehr nötig. Dazu
war das Werk von Golgatha nötig. Und das finden wir jetzt in diesem zweiten Teil dieser Bundeslade,
nämlich in dem Deckel, der oben darauf saß. Und ich erwähne das nur mal am Rande, dass die Lade
einen Kranz hatte oben oder man könnte auch übersetzen eine Krone. Und das bindet den Deckel
mit dem unteren Teil mit der Lade. Das zeigt uns, dass das Werk von Golgatha nicht nur so ein
Schlusspunkt hinter einem Leben war, sondern dass das regelrecht die Krönung war dieses reinen und
heiligen Lebens. Und deswegen wird der Gedanke des Gehorsams immer wieder verbunden von dem Leben des
Herrn Jesus, von seiner Geburt durchgehend bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.
Und mache einen Deckel von reinem Gold. Da wird nur noch von der Gottheit des Herrn Jesus gesprochen,
symbolisiert durch dieses reine Gold. Der Deckel war nicht mehr aus Akazienholz gemacht.
Mache einen Deckel von reinem Gold. Zwei und eine halbe Elle seine Länge und eine und eine halbe
Elle seine Breite. Also von demselben Format wie die Lade selbst. Dieser Deckel mit den beiden
Cherubinen darauf, man weiß ja nicht so ganz genau wie das ausgesehen hat, das waren also stilisierte
und nachgeformte Cherubinen gestalten, die darauf standen und aus demselben Material gemacht waren.
Das war so eine wirkliche Künstlerarbeit. Dieser Deckel war im engeren Sinne der eigentliche
Wohnort Gottes. Das finden wir zum Beispiel in dem Psalmen, Psalm 80 Vers 1, Psalm 99 glaube ich,
Vers 1, dass Gott zwischen den Cherubinen thront. Und das können wir uns auch gut erklären,
dass Gott das ausdrücklich als seinen Wohnort bezeichnet, weil er sich da an dieser Stelle in
dem was durch diesen Deckel, diesen Versöhnungsdeckel vorgebildet wird, eben nicht nur in seinem Licht,
sondern ganz auch in seiner Liebe offenbaren konnte. Deswegen war das gerade der Ort,
wo Gott wohnen wollte und von wo aus er zu Mose redete.
Der wird hier genannt ein Deckel, das muss auch im Hebräischen schon ein ganz besonderes Wort
gewesen sein, also nicht etwas, was so für alltägliche Gegenstände gebraucht wurde. Denn
wir haben hier eine Anmerkung, man kann das auch übersetzen als Sündeckel. Und was das ist,
hat Gott keine Spekulation von uns überlassen, sondern da haben wir eine ganz bekannte Stelle
im Römerbrief, die wollen wir uns dazu jetzt auch noch ansehen, aus Römer 3, wo genau dieses Wort
aufgegriffen und gebraucht wird. Aus Römer 3, wir lesen Vers 23. Denn es ist kein Unterschied,
denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst
gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist,
welchen Gott dargestellt hat, und jetzt kommt dieses Wort, zu einem Gnadenstuhl durch den
Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der
vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in
der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den Rechtfertige, der des Glaubens an Jesu ist.
Hier haben wir die neutestamentliche Erklärung dessen, was dieses etwas merkwürdige Gerät im
Alten Testament für uns bedeutet. Das war also dieser goldene Deckel auf der Lade, der später
dann, nachdem die ganze Stiftstätte in Gebrauch genommen worden war, am großen Versöhnungstag mit
diesem Versöhnungs- oder Sühnungsblut besprengt wurde und dadurch hatte Gott dann wieder für ein
Jahr eine Grundlage, um bei seinem Volk zu bleiben, bei Israel und um mit ihnen zusammen durch die
Wüste zu ziehen und hinterher auch im Land, um bei ihnen zu bleiben, um die Gemeinschaft mit ihnen
aufrecht zu erhalten. Das war also das, was nötig war, damit Gott gerecht sein und sich mit sündigen
Menschen unter sündigen Menschen aufhalten konnte in seiner Wohnung, in seinem Zelt. Und da haben
wir hier diese Erklärung am Ende von Vers 24. Da wird gesprochen von Christus Jesus und dann heißt
es, welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl. Das ist so ein schöner Gedanke,
dass Gott in Verbindung mit sich und uns gegenüber von Gnade redet. Was ist denn eigentlich Gnade?
Das ist ein geläufiger Ausdruck. Die meisten von uns werden auch ganz zutreffende Vorstellungen
haben, was das bedeutet. Gnade, das ist im Prinzip nichts anderes als Liebe. Aber es ist eine Liebe,
die solchen erwiesen wird, die sie überhaupt nicht verdient haben. Das ist das besondere
Kennzeichen der Gnade. Wird schon mal gesagt, unverdiente Gnade, das ist eigentlich eine
sprachliche Doppelung, braucht man gar nicht zu sagen. Gnade ist immer unverdient. Es ist Liebe,
die solchen erwiesen wird, die überhaupt keinen Anspruch darauf haben. Und wenn das irgendwo
wahr ist, irgendwo zutrifft, dann natürlich in unserem Verhältnis als sündige Menschen zu einem
gerechten und heiligen Gott. Dass er uns Gnade erweist, das ging nur auf der Grundlage des Blutes,
das auf Golgatha geflossen ist. Das ist der Gedanke, den wir hier haben. Gott hat ihn dargestellt zu
einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut. Und dann haben wir in den nächsten Versen einen
Ausdruck, der zweimal gebraucht wird. Wenn ihr da exakt mitgelesen habt, dann habt ihr das vielleicht
festgestellt. Vers 25 zur Erweisung seiner Gerechtigkeit und Vers 26 zur Erweisung seiner
Gerechtigkeit. Da heißt es zuerst, dass Gott seine Gerechtigkeit erwiesen hat, wegen des
Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes. Vorher, das bezieht
sich auf Golgatha. Hier ist ganz deutlich in dieser Bibelstelle das Kreuz von Golgatha der
Wendepunkt der Weltgeschichte. Nicht nur hier, das ist eigentlich überall so. Das ist der
wichtigste Punkt, das wichtigste Ereignis, was es jemals gegeben hat in der ganzen Geschichte
der Menschheit, dass der Sohn Gottes als Mensch, als das Lamm Gottes auf Golgatha starb. Aber auch
vorher hat Gott schon Sünden vergeben. Das heißt, hier heißt es nicht vergeben, hier heißt es,
er hat sie hingehen lassen. Und er war dabei gerecht, indem er das getan hat. Warum? Weil er
damals schon vorausgeblickt hat auf Golgatha. Weil Gott damals schon im Alten Testament sah,
dass er einmal eine Grundlage bekommen würde, um sich in seiner ganzen Liebe offenbaren zu können.
Deswegen konnte er auch die Sünden von Abraham, von Mose, von Josef und so weiter hingehen lassen.
Das heißt, sie diesen Menschen, diesen Gläubigen nicht zurechnen. Er konnte sie ihnen abnehmen,
sodass sie sie nicht mehr belasteten und dass sie ihnen für die Ewigkeit das Gericht nicht
mehr einbringen konnten. Er hat sie hingehen lassen unter seiner Nachsicht. Da darf man jetzt
nicht an den menschlichen Begriff Nachsicht denken, so wie wir das manchmal gebrauchen,
nachsichtig sein, so in dem Sinne von beide Augen zudrücken. Sondern das heißt hier,
Gott sah auf das, was danach kommen würde. Und das ist Golgatha. Und dann heißt es Vers 26,
zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit. Das ist die Zeit seit Golgatha. Das ist die
Zeit, in der wir heute leben, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesum ist.
Das sind zwei schöne Ausdrücke, die hier kombiniert werden. Dass er gerecht sei und dass er uns,
die wir glauben, rechtfertige. Das sind diese beiden Seiten Gottes, Gott als Licht und Gott
als Liebe. Gott hätte niemals eine seiner Eigenschaften gegenüber einer anderen
vernachlässigen können. Das wäre ganz unmöglich gewesen. Wenn Gott jemals Menschenliebe erweisen
wollte, dann konnte das nur geschehen auf der Grundlage dessen, dass sein Licht alles ans
Tageslicht alles offenbar machen konnte und dass seine Gerechtigkeit das bekam, was sie fordern
musste. Das ist genau das, was wir in diesem Versöhnungsdeckel, in diesem Sühnungsdeckel
auf der Lade finden. Die Rute auf der Lade mit dem Bewahrten, mit dem unversehrten Gesetz. Das
Werk des Herrn Jesus von Golgatha, das konnte er deshalb vollbringen, weil er in seinem Leben den
Willen Gottes vollkommen getan hat. Weil er einer war, der Gott in seinem ganzen Licht offenbart hat
und der Gott eine gerechte Grundlage geliefert hat, um heute uns Sünder rechtfertigen zu können.
Der hat Gottes Gerechtigkeit und Gottes Heiligkeit, das bekommen, was sie fordern musste und was sie
notfalls fordert auf unsere Kosten. Aber hier haben wir den Gedanken, dass auf dieser Grundlage Gott
denjenigen, die glauben, seine Gnade erweist, indem er uns rechtfertigt. Das heißt, indem er uns
verlorene Sünder, früher verlorene Sünder gerecht spricht. Indem er uns seine eigene Gerechtigkeit
schenkt, diesen Mantel der Gerechtigkeit, von dem schon im Alten Testament bei den Propheten
gesprochen wird. Den hat er uns oben getan und so stehen wir heute vor Gott. Und das ist einzig
und allein das Verdienst des Herrn Jesus. Er hat durch das Werk von Golgatha Gott offenbart, dass
er Licht ist, dass er Sünde nicht ertragen kann, weil der Herr Jesus das Gericht für unsere Sünden
getragen hat. Das war die Voraussetzung dafür, dass uns Gnade erwiesen werden konnte, dass unsere
Sünden ausgewischt, ausgelöscht, weggetan, vergeben werden konnten. Das hätte Gott nicht so nach der
Schwamm-drüber-Methode machen können, wie das selbst in der deutschen Justiz oft genug geschieht.
Sondern Gottes Justiz, Gottes Rechtsprechung, die erforderte Strafe für Sünden, die erforderte den
Tod für Sünden. Gottes Gerechtigkeit hat alles gefunden, was sie fordern musste in dem Werk des
Herrn Jesus von Golgatha. Und wir sind diejenigen, die davon den Segen haben, die dadurch in den
ganzen Genuss der Gnade Gottes gekommen sind, die Gott kennen dürfen als einen Gott der Liebe.
Diese beiden Gedanken, das wollen wir zum Schluss sagen, die haben wir so schön in einem ganz kurzen
Vers zusammengefasst. Den wollen wir noch lesen aus Psalm 85. Da wird das sogar in einer
dichterischen Form gesagt, hebräische Dichtung ist das, Psalm 85, Vers 10. Güte und Wahrheit sind sich
begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst. Wisst ihr, das ist eine alttestamentliche
und zugleich eine dichterische Beschreibung von Golgatha. Da werden uns in diesem Vers
zweimal zwei Eigenschaften gezeigt. Und da erinnern wir uns an das, was wir vorhin vor uns hatten,
Gott als Licht, Gott als Liebe. Und wir haben in jedem dieser beiden Begriffspaare ein Wort aus
jeder Rubrik. Da hieß es zuerst Güte und Wahrheit. Güte ist im alten Testament ein häufig gebrauchter
Ausdruck der Liebe Gottes. Und Wahrheit ist das, was sichtbar wurde durch das Licht Gottes. Diese
beiden, wie heißt es hier im ersten Teil, sind sich begegnet auf Golgatha. Und dann heißt es,
Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst. Gerechtigkeit ist auch wieder die Seite des
Lichtes Gottes, war das, was das Licht Gottes forderte. Gerechtigkeit und Friede war das,
was wir Menschen, die wir von Gott getrennt waren, nötig hatten, die wir verhasst und einander
hassend waren. Diese beiden Seiten, Güte und Wahrheit, Gerechtigkeit und Friede, die haben
sich auf Golgatha getroffen. Da hat Gott das bekommen, was ihm zustand, was er fordern musste.
Und da haben wir Menschen das bekommen, was Gott uns in seiner Liebe gerne schenken wollte.
Durch das alles hat er Jesus wirklich und im vollen Sinne des Wortes Gott verherrlicht. Das heißt,
da hat er die Schönheit Gottes uns Menschen offenbart und wohl dem der Augen hat, diese Schönheit zu
sehen. Der darf wirklich, wie wir das im zweiten Korintherbrief finden, im Angesicht Christi die
Herrlichkeit Gottes sehen. …
Automatisches Transkript:
…
Ja, euch allen wünsche ich einen guten Abend.
Wer hat denn heute den Kalenderzettel gelesen aus dem Kalender, der Herr ist nah?
Diejenigen, die sich noch daran erinnern, worum es bei diesem Zettel heute ging,
die wissen noch, dass oben drüber zwei Verse standen und der zweite hieß,
hinschauend auf Jesus. Nur dieser eine kurze Herausriss aus einem Vers, nur so ein halber Satz.
Dann die Überschrift war, blicke nach oben.
Genau das ist das, was wir an diesen drei Abenden tun wollen.
Wir wollen aufblicken, hinschauen auf Jesus, auf denjenigen, von dem ich hoffe,
dass jeder von uns nicht nur seinen Namen Jesus kennt, sondern auch mit ihm verbunden ist.
Verbunden durch eine Beziehung des Lebens.
Verbunden durch das Leben, das der Herr Jesus selbst seit seiner Menschwerdung,
genauer gesagt seit seinem Tod, seit seiner Auferstehung hat.
Und dass er in dieser Zeit allen denjenigen mitteilt, die sich zu ihm bekehren,
die ihn annehmen als ihren Heiland, als den Heiland, den jeder einzelne von uns nötig hat.
Die Überschrift über diese drei Abende ist Christus gesehen in der Stiftshütte,
also in diesem Zelt, das das Volk Israel in alter Zeit zu bauen hatte,
auf den ausdrücklichen Auftrag Gottes hin und dass sie mit sich durch die Wüste hindurch getragen haben,
gewissermaßen wie einen mobilen Tempel.
Sie konnten ja noch kein festes Haus bauen, weil sie noch keinen festen Wohnplatz hatten.
Aber weil Gott damals nun wirklich seinem Verlangen, mit Menschen Gemeinschaft zu haben,
einen festen Punkt geben wollte, weil er einen Ort haben wollte,
wo er diese Gemeinschaft haben konnte mit uns Menschen, damals mit Israel.
Deswegen ordnete er schon während dieser Reise an, dieses Zelt der Zusammenkunft zu bauen.
Und in diesem Zelt redet, das haben wir gestern etwas ausführlicher gesehen, alles von Christus.
Entweder von ihm als Person oder aber von seinem Werk, das er auf Golgatha vollbracht hat
oder auch von den Werken, von den Ergebnissen seines Werkes,
wozu letzten Endes auch wir gehören dürfen, alle diejenigen, die an ihn glauben.
Wir haben dann gestern das Thema gehabt, Gott in ihm offenbart
und haben da gesehen, dass der Herr Jesus als Mensch auf dieser Erde
während seines ganzen Lebens Gott offenbart hat,
als denjenigen, der Licht ist und als denjenigen, der Liebe ist.
Und das Letztere ganz besonders natürlich in Verbindung mit seinem Tod auf Golgatha,
wo er Gott eine gerechte Grundlage geliefert hat,
damit er sich uns gegenüber als Gott der Liebe erweisen konnte.
Wir haben das alles betrachtet anhand der Bundeslade
und haben den unteren Teil, also diese Truhe, verbunden mit Psalm 40, Vers 8,
wo der Herr Jesus prophetisch sagt, dein Wohlgefallen zu tun,
mein Gott ist meine Lust und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.
Wir dürfen diesen Vers auf den Herrn Jesus direkt anwenden,
weil wir das im Hebräerbrief so finden.
In Hebräer 10, da wird dieser Vers zitiert und direkt mit dem Herrn Jesus verbunden.
Das ist also nicht eine Fantasie von uns, keine Spekulation,
sondern das sagt uns der Heilige Geist, dass Psalm 40, Vers 8 von ihm redet.
Und wir haben in Verbindung mit diesem Sühnungs- oder Versöhnungsdeckel
diese Stelle aus Römer 3 gesehen, wo dieser Ausdruck aufgegriffen wird
und auch wo dieser Ausdruck direkt mit dem Herrn Jesus verbunden wird,
wo gesagt wird, dass Gott ihn dargestellt hat zum Gnadenstuhl.
Und wir haben uns gefreut darüber, dass wir verlorene Sünder,
ja nicht mehr verlorene Sünder, jetzt gerettete Sünder,
das Wort Gnade mit einem heiligen und gerechten Gott in Verbindung bringen dürfen.
Dass wir wissen dürfen, dass er aus Liebe zu uns seinen Sohn gegeben
und uns gerechtfertigt hat.
Für heute Abend haben wir nun ein anderes Thema,
Christus, seine persönlichen Herrlichkeiten.
Und auch da geht es wieder in erster Linie um sein Leben,
das er auf dieser Erde geführt hat.
Und wir wollen dieses Thema betrachten in Verbindung mit den Teppichen und Decken,
die die obere Abdeckung des Zeltes der Zusammenkunft bildeten.
Wir wollen dazu einen Abschnitt lesen aus dem zweiten Buch Mose aus Kapitel 26.
Wir lesen aus 2. Mose 26 Abvers 1
Und die Wohnung sollst du aus zehn Teppichen machen
von gezwirntem Büssus und blauem und rotem Purpur und Karmesin
mit Cherubim in Kunstweberarbeit sollst du sie machen.
Die Länge eines Teppichs 28 Ellen und vier Ellen die Breite eines Teppichs.
Ein Maß für alle Teppiche.
Fünf Teppiche sollen zusammengefügt werden,
eine an den anderen und wieder fünf Teppiche zusammengefügt,
eine an den anderen.
Und mache Schleifen von blauem Purpur an den Saum des einen Teppichs am Ende bei der Zusammenfügung
und also sollst du es machen an dem Saume des äußersten Teppichs bei der anderen Zusammenfügung.
50 Schleifen sollst du an den einen Teppich machen
und 50 Schleifen sollst du an das Ende des Teppichs machen,
der bei der anderen Zusammenfügung ist, die Schleifen eine der anderen gegenüber.
Und mache 50 Klammern von Gold und füge die Teppiche mit den Klammern zusammen,
einen an den anderen, sodass die Wohnung ein Ganzes sei.
Und du sollst Teppiche von Ziegenhaar machen zum Zelte über die Wohnung.
Elf solcher Teppiche sollst du machen.
Die Länge eines Teppichs 30 Ellen und vier Ellen die Breite eines Teppichs.
Ein Maß für die elf Teppiche.
Und füge fünf Teppiche besonders zusammen und sechs Teppiche besonders.
Und den sechsten Teppich an der Vorderseite des Zeltes lege doppelt.
Und mache 50 Schleifen an den Saum des einen Teppichs des äußersten bei der Zusammenfügung
und 50 Schleifen an den Saum des Teppichs der anderen Zusammenfügung.
Und mache 50 Klammern von Erz und bringe die Klammern in die Schleifen
und füge das Zelt zusammen, sodass es ein Ganzes sei.
Und das Überhangende, das übrig ist an den Teppichen des Zeltes,
der halbe Teppich, der übrig ist, soll über die Hinterseite der Wohnung hangen.
Und die Elle diesseits und die Elle jenseits von dem, was übrig ist an der Länge der Teppiche des Zeltes,
soll über die Seiten der Wohnung hangen, diesseits und jenseits sie zu bedecken.
Und mache für das Zelt eine Decke von rot gefärbten Widerfällen
und eine Decke von Dachsfällen oben darüber.
Soweit wollen wir für heute Abend lesen.
Das Zelt der Zusammenkunft als solches, jetzt mal das reine Gebäude betrachtet,
den Vorhof, damit beschäftigen wir uns im Augenblick nicht,
bestand in den Außenwänden aus Brettern, die mit Gold überzogen waren.
Aber unser Thema für heute Abend sind diese zwei Teppiche und zwei Decken,
die oben darüber gedeckt waren, waagerecht und die dann an den Seiten heruntergezogen und verspannt wurden,
so wie wir das heute auch noch von Zelten und deren Abspannung kennen.
Und Gott benutzt auch diese materiellen Dinge als Symbole,
um uns etwas zu zeigen, was entweder unsichtbar ist, was wir Menschen überhaupt nicht sehen können,
oder aber was zumindest damals noch unsichtbar, das heißt noch zukünftig war,
was damals noch nicht gesehen werden konnte
und was in ihrem ganzen Symbolgehalt die Israeliten damals auch noch nicht verstehen konnten.
Aber in dem, was Gott damals seinem irdischen Volk angeordnet hat,
hat er etwas gegeben, wodurch er auch zu uns bis heute noch redet
und wodurch er immer reden wird zu den Gläubigen.
Wir haben gestern schon daran gedacht, dass Gott uns diese Symbole gibt,
um uns Dinge verständlich zu machen,
um uns zu beschäftigen mit etwas, was wir sehen können,
was man dem Grundsatz nach auch anfassen kann,
aber um uns dadurch seine viel größeren geistlichen Wahrheiten deutlich zu machen.
Wir haben auch daran gedacht, dass ein paar Probleme damit verbunden sind,
dass wir diese Dinge in der richtigen Weise anwenden müssen, richtig auslegen müssen
und dazu haben wir ohne Zweifel immer die Hilfe des Geistes Gottes nötig,
um die richtige Bedeutung herauszufinden.
Das erste, wovon wir nun gelesen haben, das war in den Versen 1 bis 6,
war etwas, was schon gleich am Anfang genannt wird, die Wohnung.
Und das ist insofern bemerkenswert, als in Vers 7 dann gesprochen wird
von dem Zelt über der Wohnung und auch insofern,
als sonst die ganze Sache mitunter als Wohnung bezeichnet wird.
Gott benutzt also denselben Ausdruck manchmal in etwas unterschiedlichen Bedeutungen,
das heißt unterschiedlich konkret.
Hier haben wir diese unterste Schicht von Decken, die angefertigt werden musste,
aus vier verschiedenen Farben und die wurden im engeren Sinne genannt, die Wohnung.
Diese vier Farben, ich nenne die noch einmal aus Vers 1,
das erste ist gezwärmter Büssus, dann blauer und roter Purpur und Karmesin.
Das waren wohl keine vier verschiedenen Materialien.
Büssus wird wohl ein eigenes Material gewesen sein,
aber zumindest die drei anderen, roter und blauer Purpur und der Karmesin,
das waren Farben und anhand dieser Farben bekam auch der Stoff dann seinen Namen.
Diese unterste Lage bestand also aus zehn einzelnen Teppichen,
die nebeneinander genäht wurden.
In der Mitte war eine besondere Naht, wo eine Verbindung gemacht wurde
durch diese Schleifen und die goldenen Klammern.
Aber das eigentliche Textilmaterial, das umfasste diese vier Farben,
durch die Gott uns speziell etwas zeigen will.
Und selbst wenn wir nicht wüssten, was es genau bedeutete,
dann wüssten wir doch, dass Gott etwas damit sagen will,
weil genau diese Kombination dieser vier Farben mehrere Male gebraucht wird
in der ganzen Beschreibung des Zeltes der Zusammenkunft.
Wir finden das einmal hier, also in diesem untersten Teppich,
dann finden wir das später in allen drei Vorhängen,
die sich dort befanden, zuerst beim Eingang in den Vorhof,
dann beim Eingang in das Heiligtum und drittens beim Eingang in das Allerheiligste,
jeweils diese vier Farben.
Und drittens haben wir die gleiche Kombination noch einmal bei der Kleidung des Hohen Priesters
und wenn Gott uns das noch schenkt, wollen wir das morgen Abend sehen.
Nun liegt der Verdacht schon nah, wenn wir von so einer vierer Gruppe reden,
dass wir das verbinden mit den Evangelien,
die wir bekanntlich auch als vier Evangelien vorliegen haben.
Und tatsächlich ist das etwas, was mit Sicherheit im Wort Gottes kein Zufall ist,
dass wir in diesen vier Farben oder Materialien Parallelen finden können
zu dem, was wir später im Neuen Testament in diesen vier Evangelien beschrieben finden.
Das ist natürlich schon insofern kein Zufall,
als die vier Evangelien ja auch von nichts anderem reden,
als von Christus, von unserem Herrn.
Und das ist auch die Art und Weise, in der wir jetzt diesen ersten Teppich,
diese erste Lage bestehend aus zehn Einzelteppichen betrachten wollen.
Wir wollen jeweils diese vier Dinge in Verbindung bringen mit einem Evangelium.
Und dann müssen wir vorab schon zugeben,
dass man das alles natürlich nicht ganz scharf trennen kann.
Wir wollen überhaupt den Herrn Jesus nicht zerteilen, nicht zertrennen.
Alle Schönheiten des Herrn Jesus hängen bei ihm zusammen.
Aber Gott zeigt uns ihn doch von verschiedenen Seiten,
damit wir auch lernen, diese verschiedenen Schönheiten des Herrn Jesus zu unterscheiden
und unsere Freude daran zu haben.
Das erste, was hier genannt wird, ist gezwärnter Byssus.
Und das ist allerdings ein Material, was uns im Laufe der Bibel,
im ganzen Inhalt des Wortes Gottes immer wieder begegnet.
Ich weiß nicht, ob es irgendwo heute noch üblich ist, diesen Ausdruck Byssus zu gebrauchen.
So im täglichen Leben, die Hausfrauen tun das nicht.
Die sagen gewöhnlich Leinwand dazu, Leinen.
Das ist das Material.
Und wir wollen kurz eine Stelle dazu lesen aus der Offenbarung,
die die meisten von uns gut kennen werden,
die uns den Inhalt oder die Aussage dieses Materials zeigt.
Aus Offenbarung 19 lesen wir Vers 8.
Da wird gesprochen von der Hochzeit des Lammes und von dem Weib des Lammes.
Offenbarung 19 Vers 8
Und es ward ihr gegeben, dass sie sich Kleide in feine Leinwand glänzend und rein,
denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.
Diese feine weiße Leinwand, das ist dieser Byssus, der hier genannt wird.
Das muss ein Material gewesen sein, also Leinen,
was mit einer unglaublichen Feinheit schon im Altertum hergestellt werden konnte.
Und ich hab mal gehört, dass das feiner gewesen wäre als alles, was man heute mit modernen Maschinen herstellen kann.
Dieses Material ist natürlich ganz besonders gut geeignet,
um uns den Herrn Jesus als Menschen vorzustellen, was wir auch gestern schon gesehen haben,
in seiner fleckenlosen Reinheit.
Wenn man also an so ein Stück Leinen denkt, was ganz makellos weiß ist,
dann ist das wie ein Symbol dafür, dass der Herr Jesus der Sohn Gottes Mensch geworden ist,
aber eben nicht ein Mensch wie wir, sondern,
da kommt es auf diesen kleinen Zwischensatz an,
dass er durch die Sünde nicht versucht werden konnte.
Dass der Herr Jesus in jeder Hinsicht rein war von der ganzen Verschmutzung,
die die Sünde auf uns als Menschen gebracht hat.
Und wir haben ja unser Bestes als verlorene Menschen dazu getan.
Der Herr Jesus war von alledem rein und heilig.
Und wenn wir nun fragen, was ist das Evangelium,
was uns den Herrn Jesus besonders in diesem Charakter vorstellt,
dann müssen wir sagen, das ist das Evangelium nach Lukas.
Das Evangelium nach Lukas beschreibt uns den Herrn Jesus eben von dieser Seite,
besonders als einen Menschen.
Aber nicht, wie gesagt, als einen wie wir.
Wir haben demonstriert in dieser Welt, was der Mensch ohne Gott im Aufstand gegen Gott ist.
Der Herr Jesus hat gezeigt, was ein Mensch nach den Gedanken Gottes ist.
Und wir wollen dazu eine Stelle lesen aus Lukas 23.
Lukas 23, da werden uns die letzten Schritte des Herrn Jesus beschrieben
über diese Erde, bevor er oder eigentlich schon als er hinaufging an das Kreuz.
Und da haben wir in diesem Kapitel eine ganze Serie von Aussagen, eine schöne Serie,
die gerade diese Reinheit und Schuldlosigkeit des Herrn Jesus betonen.
Wir wollen die Verse nicht im Einzelnen betrachten.
Ich lese sie zunächst einmal nur vor.
Lukas 23, Vers 4 in der Mitte, da sagt Pilatus, ich finde keine Schuld an diesem Menschen.
Dann in Vers 14 am Ende, und siehe, ich habe ihn vor euch verhört
und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, betreffs dessen ihr ihn anklaget.
Vers 15 in der Mitte, und siehe, nichts Todeswürdiges ist von ihm getan.
Vers 22 in der Mitte, was hat dieser denn Böses getan?
Ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden.
Vers 41 am Ende, da redet jetzt der Räuber, einer der beiden Räuber am Kreuz.
Dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.
Und dann Vers 47 am Ende, da redet der Hauptmann, fürwahr, dieser Mensch war gerecht.
Was Pilatus vorher sagt, das waren schon bemerkenswerte Feststellungen,
dass an ihm keine Schuld zu finden war, dass er nichts Todeswürdiges getan hatte.
Aber was dann der Räuber sagt, das geht noch einen Schritt weiter.
Er sagt, dieser hat nichts Ungeziemendes getan.
Schuld oder etwas Todeswürdiges, da ist die Rede von wirklicher Sünde.
Und die war bei dem Herrn Jesus ganz und gar und überhaupt nicht zu finden.
Aber wenn der Räuber von Ungeziemendem redet, dann ist das ein sehr viel schwächerer Ausdruck.
Da ist nicht mehr die Rede von Sünde, sondern nur von etwas Unpassendem, Ungehörigem.
Aber da muss dieser Räuber sagen, der ganz genau wusste, was Böses war,
der hat noch nicht einmal so etwas getan.
Dieser da, wie sagt er, dieser aber, damit zeigt er ihn auf den Herrn Jesus.
Der hat noch nicht einmal so einen Ansatz von etwas Bösem getan.
Aber was dann anschließend dieser Hauptmann sagt, das geht noch weit darüber hinaus.
Der redet nicht mehr von etwas Negativen, in welcher Form auch immer,
sondern er sagt, fürwahr, dieser Mensch war gerecht.
Ich weiß nicht, ob euch das schon mal aufgefallen ist.
Er redet überhaupt nicht mehr von irgendetwas Tarnswertem,
sondern dass bei diesem Menschen nur das Gute zu finden war.
Dieser Mensch war gerecht.
Von diesem Menschen, da hat jeder das bekommen, was Recht ist.
Da hat der Kaiser bekommen, was des Kaisers war und Gott, was Gottes war.
Das ist Gerechtigkeit.
Und so haben wir in dem, was dieser römische Hauptmann hier sagt,
in dieser Reihenfolge eigentlich das höchste Zeugnis eines Menschen über den Herrn Jesus.
Etwas sehr Schönes, diese Art und Weise, in der er die Reinheit des Herrn Jesus beschreibt,
in diesem kurzen Satz.
Aber es geht in diesem Kapitel noch einen Schritt weiter
und das haben wir in Vers 53.
Da kommt Josef, der Ratsherr, Vers 53.
Und als er ihn abgenommen hatte, den Herrn Jesus vom Kreuz, nachdem er gestorben war,
wickelte er ihn in feine Leinwand, da haben wir wieder diese Leinwand,
diesen Ausdruck der Reinheit des Herrn Jesus,
und legte ihn in eine in Felsen gehohlene Gruft, wo noch nie jemand gelegen hatte.
Das heißt, dieser Mann sorgte unter der Leitung Gottes dafür,
dass der Herr Jesus selbst in seinem Tod nicht mit der Unreinheit des Todes in Berührung kam,
in der Form, dass er etwa in eine Gruft gekommen wäre,
wo vorher schon jemand anders, ein Sünder, der zurechtgestorben war, gelegen hätte.
Das gab es nicht.
Dafür sorgte Gott persönlich und er hatte ein Instrument dafür,
diesen Josef von Arimatia, der dafür sorgte, dass auch in seinem Tod, in dem Tod des Herrn Jesus,
noch einmal auf diese Weise die Reinheit des Herrn Jesus bezeugt wurde.
Und gerade diesen Gedanken haben wir schon sehr viel früher in den Propheten, in Jesaja 53.
Es bleibt uns heute Abend nicht erspart, mal eine ganze Reihe von Bibelstellen zu lesen,
aber ich glaube, das schadet uns allen nicht.
Wir wollen ja gerade das Wort Gottes besser kennenlernen.
Aus Jesaja 53, Vers 9
Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt,
aber bei einem Reichen, Josef von Arimatia, ist er gewesen in seinem Tode.
Und dann kommt gerade diese schöne Begründung,
weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gefunden worden ist.
Das war also anhand dieser Stelle ein ganz expliziter Ausdruck seiner Reinheit.
Deswegen hat er Jesus dieses unberührte Grab bekommen,
weil er kein Unrecht getan hat und kein Trug in seinem Mund gefunden wurde.
Und wenn wir jetzt noch an den ersten Petrusbrief denken,
dann können wir die Kette noch weiter fortsetzen.
Petrus zitiert diesen Vers, Jesaja 53, Vers 9,
nicht ganz wörtlich, aber ähnlich.
Und er verbindet das damit, dass der Herr Jesus deswegen unsere Sünden
an seinem Leib auf dem Holz getragen hat. 1. Petrus 2.
Wisst ihr, das war die Voraussetzung dafür,
dass meine Sünden überhaupt einmal weggetan werden konnten.
Dass ein anderer die Strafe dafür trug.
Dass ein anderer meine Sünden auf sich nahm und das Gericht Gottes darüber ertrug.
Meine Sünden hätten ja nicht vergeben werden können und die von keinem von uns,
wenn Gottes Gericht nicht hätte stattfinden können.
Und es hätte ja keiner von uns dieses Gericht auf sich nehmen können,
weil wir alle dieses Gericht für unsere eigenen Sünden verdient hatten.
Wie hätte ich die Sünden von irgendjemandem von euch tragen können?
Ich hatte das Gericht ja selbst verdient.
Es gab nur eine Lösung und die hat Gott gefunden.
Die war der Herr Jesus bereit zu liefern,
indem er der Sohn Gottes Mensch wurde und ein Mensch ohne Sünde.
Denn dadurch war er imstande, unser Stellvertreter zu werden.
Seine persönliche Reinheit als Mensch symbolisiert in diesem Byssus
war die Voraussetzung dafür, dass er dein und mein Sündenträger werden konnte.
Das zweite Material, von dem wir gelesen haben, war dieser blaue Purpur.
Die Farbe Blau braucht man gar nicht großartig zu erklären.
Die redet für jeden von uns vom Himmel.
Hier mit einer gewissen Einschränkung bei uns, gerade in dieser Jahreszeit,
so ganz viel blauen Himmel sehen wir im Moment nicht.
Aber wir wissen, dass Blau die Farbe des Himmels ist.
Wir alle freuen uns über einen richtig schönen blauen Himmel,
haben wir heute noch gehabt nebenbei.
Und diese gedankliche Verbindung, die gebraucht Gott auch,
um durch diesen blauen Purpur zu reden zu uns von dem Herrn Jesus
als dem himmlischen Menschen, als demjenigen, der aus dem Himmel gekommen ist
und der zu jeder Zeit auch als Mensch diesen himmlischen Charakter gehabt hat.
Und wenn wir da fragen, in welchem Evangelium finden wir denn diesen Gedanken
so besonders dargestellt, dann ist das natürlich das Johannesevangelium.
Deswegen wollen wir jetzt einen Vers lesen aus Johannes 3.
Johannes 3, wir lesen Vers 13.
Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, als nur der aus dem Himmel herabgestiegen ist,
der Sohn des Menschen, der im Himmel ist.
Und schon bei einfachem Durchlesen stellen wir bei diesem Vers fest,
dass da dreimal das Wort Himmel in Verbindung mit dem Herrn Jesus gebraucht wird.
Hinaufgestiegen in den Himmel, herabgestiegen aus dem Himmel und er ist im Himmel.
Das ist das Thema des Evangeliums nach Johannes.
Da wird als der Herr Jesus gezeigt, als der Sohn Gottes, aber eben nicht als der ewige Sohn,
sondern als derjenige, der Mensch geworden ist, der auf diese Erde herabgekommen ist,
um hier auf der Erde, Thema von gestern, Gott zu offenbaren.
Das haben wir ganz am Anfang dieses Evangeliums auch gestern gesehen.
Wie heißt es da im ersten Vers? Das Wort war Gott und Vers 14 und das Wort ward wurde Fleisch.
Das haben wir hier.
Tja, da wird gesagt, Johannes 3, Vers 13, dass der Herr Jesus, ich fange meiner zeitlichen Reihenfolge an,
dass er aus dem Himmel herabgestiegen ist.
Und wenn in Gottes Wort von der Herkunft von jemandem gesprochen wird,
dann kennzeichnet das oft gleichzeitig auch noch den Charakter.
Ist bei uns auch so, wir sind von neuem oder wie man auch übersetzen kann, von oben herab geboren.
Das ist der Charakter der Neugeburt, des neuen Lebens, das wir heute haben.
Hier haben wir den Herrn Jesus als denjenigen, der aus dem Himmel herabgestiegen ist.
Das ist seine Gnade, das hätte er ja nicht tun müssen.
Er hätte ja das Recht gehabt, in aller Ewigkeit beim Vater, im Schoß des Vaters zu bleiben.
Das wäre zu unserem Schaden gewesen, aber wir müssen ja sagen, verdientermaßen.
Es hätte niemand den Herrn Jesus zwingen können, auf diese Erde zu kommen.
Das hat er freiwillig getan. Das hat er getan, weil er wusste, dass das der Ratschluss Gottes war.
Und dass, wenn wir gerettet werden sollten, es nicht anders ging.
Sollen wir vielleicht bei der Stelle auch mal daran denken, dass wir nicht sagen können,
dass der Herr Jesus die Herrlichkeit des Himmels verlassen hat.
Man kann das manches Mal sonntags morgens hören in Gebeten,
dass dafür gedankt wird, wahrscheinlich etwas gedankenlos,
dass Brüder das zum Ausdruck bringen, dass der Herr die Herrlichkeit verlassen hätte.
Das hat er nicht getan. Das zeigt uns dieser Vers auch.
Er ist in der Herrlichkeit des Himmels geblieben und ist doch auf dieser Erde als Mensch gewesen.
Aber er ist herabgestiegen in seiner Gnade.
Das ist diese Herablassung, die nötig war, wenn wir gerettet werden sollten.
Ja, und das Ende seines Weges war, dass er hinaufgestiegen ist in den Himmel.
Das wäre nichts besonderes gewesen, wenn er das nicht getan hätte, eben als Mensch.
Das ist das Besondere an der Himmelfahrt des Herrn Jesus,
dass er als ein Mensch in den Himmel zurückging.
Ja, zurückging, da war er vorher als Mensch nicht gewesen.
Das ist also seit diesem Augenblick, wo der Herr Jesus auffuhr in den Himmel,
einen Menschen dort gab, einen verherrlichten Menschen.
Und das ist die Art und Weise, in der wir den Herrn Jesus heute kennen und sehen dürfen.
Das ist so das besondere Thema ja des Hebräerbriefes.
Irgendwann das Zitat im Kalenderzettel.
Hinschauend auf Jesum, denjenigen, der einen Weg des Glaubens über diese Erde gegangen ist
und der diesen Weg des Glaubens auch vollendet hat.
Der deswegen jetzt in der Herrlichkeit ist und den wir jetzt sehen dürfen, Hebräer 2 Vers 9,
mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Das sieht die Welt nicht, das sehen wir.
Und doch wird auch die Welt einmal notfalls gezwungen werden,
ihn als solchen zu sehen und anerkennen.
Nämlich dann, wenn er auf diese Erde wiederkommt,
wirklich bis auf die Erde, um sein Reich aufzurichten.
Jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstochen haben.
Er ist aus dem Himmel herabgestiegen, er ist in den Himmel hinauf gestiegen
und dazwischen liegt der dritte Teil, den wir gelesen haben.
Der Sohn des Menschen, der im Himmel ist.
Und das zeigt uns den Herrn Jesus in seinem ganzen Charakter während seines Weges über diese Erde.
Er war auf dieser Erde.
Die Menschen haben ihn gesehen als einen vollständigen und wirklichen Menschen.
Aber gleichzeitig war er zu jeder Zeit im Himmel.
Er war nämlich ein himmlischer Mensch im Unterschied zu allen anderen.
Er war einer, wie wir ihn ganz oft in den Psalmen prophetisch vorgebildet finden.
Wenn wir mal so beim Durchlesen der Psalmen darauf achten,
da wird oft gesprochen von dem Gerechten in der Einzahl.
Und dann ist in der Regel Christus damit gemeint.
Aber auch wenn plural davon gesprochen wird, von dem Gerechten,
was dann meistens redet von uns als Gläubigen,
dann haben wir doch da viele Charakterzüge,
die mit diesem Gerechten oder dem Gerechten verbunden sind,
die uns den Herrn Jesus zeigen.
Das sind solche, die verbunden sind mit Gott im Himmel.
Ich erinnere mal nur an einen Satz aus Psalm 87,
ganz bekannter Satz, mit dem der Psalm aufhört,
wo der Gläubige sagt, alle meine Quellen sind in dir.
Das ist der Charakter des Herrn Jesus gewesen als Menschen auf dieser Erde,
was wir in diesem blauen Purpur finden.
Dass der Herr Jesus zu Gott gesagt hat, als er auf der Erde war,
alle meine Quellen sind in dir.
Der Herr Jesus hat nichts auf der Erde gefunden.
Ich habe einmal den schönen Satz gefunden in einer Betrachtung,
dass die Erde den Herrn Jesus weder ärmer noch reicher machen konnte.
Ganz bemerkenswerter Ausdruck von einem Bruder.
Die Erde konnte den Herrn Jesus weder ärmer noch reicher machen.
Sie konnte ihn nicht ärmer machen,
weil sein ganzer Reichtum auch als Mensch im Himmel war.
Und das konnte ihm niemand wegnehmen.
Das ist ein Tresor, der kann von keinem Menschen geknackt werden.
Aber die Erde konnte ihn auch nicht reicher machen.
Das, was hier auf der Erde zu finden ist, was typisch irdisch ist,
das brauchte der Herr Jesus nicht.
Und da liegt sicher die Anwendung auf uns, auf der Hand.
Wie gehen wir unseren Weg?
Meinen wir nicht manches Mal, dass diese Erde uns doch noch bereichern könnte?
Dass es hier doch noch manches gäbe, was wir gebrauchen könnten.
Oder was wir sogar meinen unbedingt zu brauchen, um glücklich zu sein.
Ich will keinen zu großen Töne spucken zu dem Thema,
denn ich kenne mich selbst und mein Leben
und weiß wie oft ich auch Spaß habe an Dingen, die Frank eigentlich nicht braucht.
Aber da kann jeder für sich selbst überlegen, wie himmlisch sind wir wirklich.
Denn wir sind ja, wie das im Hebräerbrief glaube ich heißt,
Genossen der himmlischen Berufung.
Da werden wir in dieser Hinsicht verbunden mit dem Herrn Jesus.
Er ist uns vorangegangen als unser Vorbild.
Und es wäre schade, wenn es da einen riesen Abstand zwischen ihm und uns gäbe.
Wenn wir so ganz den Horizont nur auf dieser Erde hätten,
nur diese paar Kilometer um uns herum.
Wenn uns das alleine interessieren und anziehen würde.
Das wäre ein jämmerliches Leben für einen Gläubigen.
Der Vollständigkeit halber sollten wir aber auch sagen,
wenn es hier heißt, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist,
dass das natürlich auch damit zu tun hat,
dass er zu jeder Zeit während der Mensch war, auch Gott war.
Er hat eben die Herrlichkeit nicht verlassen.
Er war im Himmel und er war auf der Erde.
Und das ist wieder mal einer der Punkte, wo wir eigentlich nichts weiter erklären können,
weil wir da an dieses Geheimnis der Person des Herrn Jesus stoßen.
Und das, woran wir auch gestern Abend schon gedacht haben,
was nur der Vater erkennt, aber was für uns über den Horizont hinaus geht.
Wir haben dann als drittes gelesen von diesem roten Purpur.
Roter Purpur, das war wohl so eine etwas dunkelrote Farbe.
Und die finden wir häufig in Verbindung mit einer besonderen Ehrenstellung oder Würde,
nämlich mit Königswürde.
Könige, die kleideten sich gewöhnlich im Altertum in Purpur.
Und diese Seite des Herrn Jesus, dass er Herrschaftsanspruch hat
und dass er einmal als König regieren wird,
das finden wir, die meisten von uns kennen das,
besonders im Evangelium nach Matthäus.
Deswegen wollen wir jetzt daraus eine kurze Stelle lesen.
Aus Matthäus 25.
Matthäus 25, wir lesen Vers 31.
Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm,
dann wird er auf seinem Throne der Herrlichkeit sitzen.
Und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen,
und er wird sie voneinander scheiden, gleich wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.
Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen,
Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist, von Grundlegung der Welt an.
Und Vers 41, dann wird er auch zu denen zur Linken sagen,
Gehrt von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engel.
Nur so weit.
Wir wollen auch in dieser Stelle nur so einige Schlaglichter sehen, so einige kleine Einzelheiten,
die uns den Herrn Jesus zeigen in dieser Königswürde,
die ja erst in der Zukunft sichtbar werden wird.
In dieser Stelle redet der Herr Jesus selbst von dem Beginn des tausendjährigen Reiches.
Und das ist ja bekanntlich die Zeit, wo der Herr Jesus wiederkommen wird auf diese Erde,
um dann sein Reich, das heißt sein Königsreich, hier aufzurichten.
Und da gibt es hier eine ganze Reihe von einzelnen Ausdrücken,
die die besondere Würde des Herrn Jesus zeigen.
Wir haben das in Vers 31 schon am Anfang gehabt.
Er wird kommen in seiner Herrlichkeit.
Der Herr Jesus wird sich also nicht schmücken, wie wir Menschen das oft tun, mit fremden Federn.
Er wird auch nicht im Auftrag eines anderen kommen, sondern in seiner, das heißt in seiner eigenen Herrlichkeit.
In dem Herrschaftsanspruch, der ihm zusteht.
Und das letzten Endes auf der Grundlage von Golgatha.
Da hat er sich dieses Regierungsrecht über die ganze Erde, über das ganze Universum erworben.
Und dann heißt es und alle Engel mit ihm.
Sicher haben wir alle schon mal Fotos gesehen oder auch schon mal draußen in Wirklichkeit,
dass ein großer, berühmter Politiker durch die Gegend fuhr
oder vielleicht auch schon mal einen herumlaufend gesehen.
Oder gute Bundespräsidenten, Bundeskanzler und ähnliche, die werden immer eskortiert
von anderen wichtigen Menschen, von einer Leibwache, die auf diese Menschen aufpasst.
Oder wenn sie unterwegs sind mit dem Auto, dann fahren sie manchmal mit einer ganzen Eskorte
von Polizisten auf Motorrädern über die Autobahn.
Aber das ist alles nichts verglichen mit dem, was der Herr Jesus hier tut.
Er wird kommen und alle Engel mit ihm.
Das ist die Eskorte, die den Herrn Jesus begleiten wird, wenn er auf diese Erde kommt.
Und jeder Engel ist mächtiger als jeder deutsche Polizist.
Wenn wir verfolgen, was Engel für Wesen sind, dann könnten wir erschrecken
vor so viel Macht und Autorität, die diese Wesen von Gott bekommen haben,
aber die sie ausüben in seinem Auftrag.
Es sind seine Boten oder wie es einmal heißt, die Täter seines Wohlgefallens.
Und die werden in einer unübersehbaren Herrscher den Herrn Jesus begleiten,
weil er derjenige ist, der das Recht hat, über die ganze Erde zu herrschen.
Und dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen.
Es gibt nur einen solchen Thron in jedem Staat.
Gibt es nur einen, der wirklich das Staatsoberhaupt ist.
Und in diesem Reich, da regiert nur einer, der wird seinen Thron der Herrlichkeit einnehmen.
Und das ist der Herr Jesus.
Und dann wird er die Nationen, alle Nationen herbeizitieren.
Haben wir gelesen im Vers 32 vor ihm.
Das heißt noch nicht mal, sie werden sich versammeln, sondern sie werden versammelt werden.
Die Nationen werden passiv sein, sie werden herbeizitiert werden,
von dem Herrn Jesus gerufen werden und sie werden sich vor ihm aufstellen müssen.
Sie werden vor ihm versammelt werden und dann wird er sie beurteilen.
Da sehen wir den Herrn Jesus als den großen Richter.
Auch das gehört zu seinem Herrschaftsanspruch.
Er wird zu denen, zu seiner Rechten sagen, kommet her, Gesegnete meines Vaters.
Und dann gibt er ihnen, das ist so wunderbar zu sehen, einen Anteil an dem Reich.
Er erbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.
Dieser Herrscher hat die Autorität von seinem Reich,
anderen etwas mitzugeben, andere teilhaben zu lassen an seiner Herrschaft.
Das ist unter menschlichen Herrschern höchst ungewöhnlich.
Der Jesus tut das. Er ist so groß und so großzügig gegenüber denjenigen,
die ihm treu gewesen sind, dass er ihnen ein Mitregentenrecht einräumt.
Das ist in erster Linie Israel der treue Überrest.
Das finden wir an mehreren Stellen.
Isaiah 53, ich glaube Vers 12, er wird mit Gewaltigen die Beute teilen.
Das ist die ganze Erde.
Finden wir auch in der Offenbarung noch einmal wieder die Märtyrer der Drangsalszeit,
die mit ihm herrschen werden.
Und auch wir werden unseren Platz in dieser Herrschaft haben.
Er wird auch mit uns zusammen vom Himmel her herrschen.
Auch das zeigt etwas von der Größe des Königshums des Herrn Jesus.
Aber wir haben auch die andere Seite kurz angetippt in Vers 41.
Es gibt auch solche, die er zu Linken schicken.
Und zu ihnen wird er sagen, nicht kommet her, sondern geht von mir.
Und nicht Gesegnete meines Vaters, sondern Verfluchte.
Geht von mir Verfluchte in das ewige Feuer.
Doch das muss uns klar sein, dass zu dem Königsrecht des Herrn Jesus
auch das Recht der Verurteilung und der Bestrafung gehört.
Dass dieser König zwar großzügig ist, aber dass er über das Böse nicht hinweg sieht,
sondern dass in seinem Reich absolute Gerechtigkeit herrschen wird.
Das gilt im Grundsatz nach heute auch schon.
Für uns ist der Herr Jesus nicht der König.
Wir sind in dem Sinne nicht seine Untertanen.
Wir kennen ihn als unseren Herrn und unseren Heiland.
Aber es wäre doch ausgesprochen schade, wenn sein Herrschaftsanspruch
deswegen in unserem Bewusstsein weniger groß wäre,
als bei denjenigen, über die er wirklich als König herrschen wird.
Und wir sollten das nicht vergessen, dass dieser Herrscher auch das Böse sieht,
verurteilt und nach seiner vollkommenen Gerechtigkeit verurteilt.
Ist auch ein Hinweis für solche, die vielleicht heute Abend hier sind
und noch gar keine Lebensbeziehung zu dem Herrn Jesus haben.
Dann sagen wir das ganz deutlich, wenn du dich nicht bekehrst,
dann kommst du einmal nicht in dieses Gericht, was hier beschrieben wird,
sondern in ein anderes.
Aber dann wird der Herr Jesus auch dich verurteilen.
Das müsste nicht sein, weil man sich heute noch bekehren kann.
Wir haben dann als viertes gelesen von Karmesin.
Karmesin wird an anderen Stellen auch übersetzt mit Scharlach.
Und jetzt fehlt uns natürlich in den vier Aspekten,
die wir gesehen haben anhand der Evangelien, noch ein letzter Karmesin.
Das war also eine Farbe, die hergestellt wurde aus einem ganz kleinen Wurm,
aus der sogenannten Kermesschildlaus.
Muss wohl ein ganz unauffälliges Tierchen gewesen sein,
dessen Larven getrocknet und zermahlen wurden.
Und dann wurde daraus die Farbe hergestellt, diese hellrote Farbe.
Roter Purpur muss wohl dunkler gewesen sein.
Karmesin ist eine hellrote, um nicht zu sagen blutrote Farbe.
Und das zeigt uns natürlich diesen letzten Aspekt, der auch dazu gehört,
was wir im Markus-Evangelium finden.
Das ist der Herr Jesus als ein Diener und als derjenige,
der gelitten hat bis zum Tod.
Diese kleine Schildlaus, dieses kleine Würmchen, das redet zu uns.
Ja, wir würden das ja nicht mit dem Herrn Jesus verbinden,
wenn der Herr es nicht selbst prophetisch gesagt hätte.
Im Psalm 22 meine ich, ich aber bin ein Wurm und kein Mann.
Das ist der Herr Jesus, der sich so weit erniedrigt hat,
auf die Stufe eines Knechtes, der Knechtsgestalt annahm
und der gedient hat, der sich hingegeben hat bis in den Tod.
Und wenn wir auch dazu exemplarisch jetzt einen Vers lesen wollen,
dann nehmen wir Markus 10, Vers 45.
Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden,
sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Da haben wir gerade diese beiden Aspekte ganz kurz zusammengefasst.
Das kann man ja wie einen Schlüsselvers zum Markus-Evangelium betrachten,
diesen einen Satz.
Da wird gesprochen davon, dass er gekommen ist, um zu dienen
und zweitens um sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Das ist das, was wir in diesem Karmesin vorgestellt finden.
Der Herr Jesus, der sich so tief erniedrigt hat bis zum Tod,
der gedient hat schon während seines Lebens, haben wir auch gestern gesehen,
dass er Gott verherrlicht hat durch seinen vollkommenen Gehorsam.
Aber dieser Gehorsam erstreckte sich eben nicht nur auf ein gutes, tadelloses Leben,
sondern ging bis hinein in den Tod, wo er sein Leben gegeben hat als Lösegeld für viele.
Nun müssen wir allerdings auch sagen, dass der Karmesin manchmal in der Heiligen Schrift
auch gebraucht wird als ein Bild für eine eingeschränkte Herrschaft,
eine Herrschaft über einen kleineren Bereich.
Und das bringt uns zu dem Gedanken, dass diese Eigenschaften,
die wir bisher gesehen haben, alle zusammenhängen.
Diese erste Lage, die anderen gehen etwas schneller,
also soll keiner meingesessen um elf noch hier.
Diese vier Eigenschaften, die wir gerade gesehen haben in dem ersten Teppich,
die zeigen uns zusammengenommen den Herrn Jesus so, wie er als Mensch auf dieser Erde war.
Da haben wir gesehen, dass er ein fleckenloser und reiner heiliger Mensch war.
Der Bessers war das.
Dann haben wir gesehen, dass er als ein himmlischer Mensch auf dieser Erde war,
blauer Purpur, der herrschen soll einmal, roter Purpur die Königswürde,
aber dessen Weg zur Herrlichkeit durch Leiden gehen würde.
Und das ist der Karmeseen.
Und da ist es bemerkenswert, dass diese unterste Lage die eigentliche Wohnung genannt wird.
Das ist das, was den Herrn Jesus zeigt, so wie Gott wirklich in ihm Wohnung gefunden hat auf dieser Erde.
Deswegen konnte der Herr Jesus seinen eigenen Leib, seinen Körper als Tempel bezeichnen,
weil darin Gott ohne Einschränkung wohnen konnte.
Übrigens war diese Lage nur von innen sichtbar, in der Stiftshütte.
Das konnte man nicht von außen sehen.
Ein Israelit, der weit weg war, der sah die ganze Schönheit dieses Teppichs nicht.
Das sah nur derjenige, ja erstens Gott, der innen wohnte
und zweitens derjenige, der Zutritt hatte zum Allerheiligsten, der hohe Priester.
So ist es heute auch.
Die Schönheiten des Herrn Jesus, die sieht bis heute nur Gott
und derjenige, der Gläubige, der Zutritt hat in die Gegenwart Gottes
und der diesen Zutritt auch praktisch benutzt, der sich beschäftigt mit dem Herrn Jesus.
Ja, als nächstes lag darüber eine Lage Teppiche von Ziegenhaar.
Ziegenhaar, das sind also nicht unsere geschniegelten Ziegen,
die wir heute so aus dem Streichelzoo kennen oder die manche Leute vielleicht auch zu Hause haben,
sondern das müssen wohl ziemlich dunkle und unansehliche Tiere gewesen sein im Altertum.
Die hatten also so ein schwarzbraunes Fell, das sie öfter mal verloren in den Sträuchern und Büschen.
Dann konnte man das sammeln und das verarbeiten zu solchen Teppichen.
Das war ein Anblick dieses Teppichs, der symbolisierte Rauheit und Strenge.
Also ein ganz großer Gegensatz zu dem, was wir bisher gesehen haben.
Rauheit, Strenge, das war optisch einfach unattraktiv.
Das ist auch eine Eigenschaft, die wir bei dem Herrn Jesus finden.
Als er auf diese Erde kam, da war er für die Menschen nicht anziehend.
Der Herr Jesus war kein populärer Mensch.
Das sieht man im Markus-Evangelium ganz deutlich.
Dass er keinen Wert darauf legte, beliebt zu sein als Diener Gottes bei den Menschen.
Dass er über diese Erde ging als ein Fremdling
und dass alles, was von ihm äußerlich zu sehen war, die Menschen eher abstieß als anzog.
Wir wollen einen Vers dazu lesen aus Psalm 69.
Psalm 69, Vers 12, da sehen wir, was für ein Image der Herr Jesus hatte.
Die im Tore sitzen, reden über mich und ich bin das Seitenspiel der Zecher.
Da sehen wir in einem ganz kurzen Satz zusammengefasst
einen Querschnitt durch die ganze menschliche Gesellschaft.
Die im Tore sitzen, das waren die noblen Leute.
Das war nach heutiger Ausdrucksweise der Stadtrat.
Das waren also die, die einiges Ansehen hatten in der Stadt.
Und die, wie heißt es hier, die redeten über ihn.
Und das heißt auf eine herabsetzende Art und Weise.
Die verachteten ihn, die redeten über ihn, wie man über irgendwelche Neuigkeiten redet,
so im Stil der Zeitung.
Und das andere Ende der sozialen Leiter, und ich bin das Seitenspiel der Zecher.
Also die Trinker in der Wirtschaft, deren Seitenspiel war er.
Das heißt, die machten ihre Spottlieder über den Herrn Jesus.
Das war das Ansehen, was der Herr Jesus unter den ungläubigen Menschen,
das heißt in der Welt genoss.
Und wie oft haben wir eine Neigung, akzeptiert zu sein.
Sozial gutes Image zu haben. Wir laufen alle gut gekleidet herum.
Wir versuchen im Beruf, ja unser Bestes zu tun ist gut.
Treue gegenüber dem Herrn, dann ist es richtig.
Aber wenn wir das tun, um Karriere zu machen,
um uns einen Platz in der Gesellschaft zu erobern,
dann muss uns ganz klar sein, dass das mit diesem Ziegenhaar ganz genau im Gegensatz war.
Der Herr Jesus war, was seine Grundsätze anging,
seine ganze Haltung von den Menschen vollkommen abgesondert.
Er hat sich mit ihnen beschäftigt, hat sich mit ihnen zusammengesetzt,
mit ihnen gegessen, aber er hat sich niemals innerlich eins gemacht mit der Welt.
Und weil das so war, deswegen war die Ziege auch das Tier,
was am häufigsten zum Sündopfer gebraucht wurde.
Der Herr Jesus war aufgrund seiner persönlichen Reinheit derjenige,
der das Opfer für die Sünde bringen konnte.
Das haben wir aber auch schon gesehen.
Dann kam eine Decke darüber, Vers 14 in 2. Mose 26,
eine Decke von rot gefärbten Widerfällen.
Ein Wider, das ist ein ausgewachsenes männliches Schaf,
das hat also seine Hörner.
Und das redet von einer ganz besonderen Hingabe des Herrn Jesus.
Hörner sind ja oft ein Sinnbild für Energie.
Und in diesem Sinne wird das Bild auch hier gebraucht.
Und jetzt würde ich gerne mit euch kurz einen Ausdruck machen zu 1. Mose 24.
Euch nur da auf eine Kleinigkeit aufmerksam machen.
1. Mose 22
1. Mose 22, Vers 13, das ist diese Geschichte, wo Isaac geopfert wurde durch seinen Vater Abraham.
Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe,
da war ein Wider dahinten im Dickicht festgehalten durch seine Hörner.
Und Abraham ging hin und nahm den Wider und opferte ihn als Brandopfer an seines Sohnes statt.
Ich denke, dass wir alle diese Geschichte einigermaßen kennen.
Abraham bekam den Auftrag, seinen Sohn Isaac zu opfern.
Wir wissen, dass das im Neuen Testament aufgegriffen wird als ein Vorbild darauf,
dass Gott seinen Sohn gegeben hat als ein Opfer für unsere Sünden.
Und dann wird immer gesagt, dass das Vorbild irgendwann zu Ende kam,
dass Abraham seinen Sohn nicht buchstäblich opfern musste,
weil Gott das Opfer eines sündigen Menschen, wie Isaac, nicht annehmen konnte.
Das stimmt auch.
Aber dann, ja, Gott bricht das eine Vorbild ab
und dann nimmt er plötzlich ein anderes, um den Gedanken doch noch zu Ende zu führen.
Ich weiß nicht, ob euch das mal so aufgefallen ist.
Dieser Wider, das war nicht nur irgendwie so eine Verlängerung der Geschichte,
damit die zum Ende kam, sondern das ist auch wieder ein Bild des Herrn Jesus.
Dieser Wider wurde durch seine Hörner indickig festgehalten, damit er getötet werden konnte.
Wodurch ist der Herr Jesus denn festgehalten worden, um in den Tod zu gehen?
Er ist festgehalten worden, ja, nicht wider Willen, sondern durch den Willen seiner Liebe,
durch seine Hingabe, dadurch, dass er wie der hebräische Knecht in 2. Mose 21 gesagt hat,
ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder.
Dann kommt dieser Satz, ich will nicht frei ausgehen.
Das zeigen uns diese rot gefärbten Widerfälle.
Rot gefärbt, das redet wieder von Blut, das redet von Tod.
Mir fiel das vor einiger Zeit mal auf, wir wollen das jetzt nicht mehr im Einzelnen lesen.
Das sind Galatte 2, Vers 20 und Epheser 5, Vers 2 und Vers 25,
dass wir da eine ganz bemerkenswerte Parallele haben.
Das sind diese bekannten Stellen, dass der Herr Jesus mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
Galatte 2, Vers 20, dass der Herr Jesus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat.
Epheser 5, Vers 2 und dass der Herr Jesus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.
Vers 25 im gleichen Kapitel.
Ich glaube, wenn man das so schnell hintereinander hört, dann merkt man die Parallele,
dass es da jedes Mal heißt, er hat geliebt und er hat sich hingegeben.
Das ist das Geheimnis von Hingabe.
Das Geheimnis der Hingabe ist Liebe.
Das war bei dem Herrn Jesus so in Bezug auf jeden Einzelnen von uns, auch in Bezug auf seinen Gott und Vater.
Er hat auch ihn geliebt, weil ich den Vater liebe, sagte er.
Deswegen hat er sich hingegeben.
Aber das ist bei uns ganz genau das Gleiche.
Wenn wir oft darüber klagen müssen, dass so wenig Hingabe bei uns ist, dann steht das nicht isoliert im Raum.
Man kann Hingabe nicht in der Luft züchten.
Hingabe braucht einen Boden, auf dem sie wächst.
Und dieser Boden kann nur Liebe sein.
Und es bei uns an der Hingabe fehlt dann deswegen, weil unsere Liebe zum Herrn und zueinander so schwach ist.
Bei dem Herrn Jesus war das vollkommen.
Seine Hingabe trieb ihn dazu, aus lauter Liebe bis in den Tod zu gehen.
Wir kommen jetzt zum letzten Punkt.
Das war die Decke von Dachsfällen, die über allem lag.
Der letzte Punkt ist nochmal etwas interessant, schon rein sprachlich.
Dachsfälle.
Es glaubt scheinbar keiner so richtig, dass es da wirklich um Dachsfälle ging.
Diese Übersetzung Dachs stand wohl ursprünglich von Martin Luther
und er hat sich dabei nur sprachlich angelehnt an das hebräische Wort,
weil er nun wirklich nicht wusste, was das hebräische Wort bedeutete.
Weil man das bis heute nicht genau weiß, deswegen hat man es auch stehen gelassen.
Aber es ist relativ wahrscheinlich, dass es hier nicht um einen Dachs ging,
sondern wie die Anmerkung, dass ich glaube in Kapitel 25 bei der ersten Erwähnung sagt
und auch später nochmal eher um Seekuhfälle.
Fragt mich nicht, wie die in der Wüste an Seekuhfälle kamen.
Aber rein streckenmäßig war das gar nicht so weit entfernt vom Wasser.
Das war ja nicht mitten im Kontinent, sondern auf dieser Sinai-Halbinsel.
Die Entfernung war nicht so groß.
Wie auch immer, wir müssen davon ausgehen, dass es das eher war, jedenfalls als diese Dachsfälle.
Was die Seekuh besonders kennzeichnet, ist die Tatsache, dass sie ein Säugetier ist.
Ein Säugetier, was aber im Wasser lebt.
Das ist ziemlich ungewöhnlich, denn Säugetiere haben ihren normalen Lebensbereich auf dem Land und nicht im Wasser.
Aber Gott hat sie dafür ausgerüstet, damit sie da leben können.
Allerdings unter der Maßgabe, dass die Seekühe regelmäßig an die Wasseroberfläche kommen, um zu atmen.
Und damit ist dieses Tier vom Prinzip her ja ein Fremdling im Wasser.
Und das ist wohl der Gedanke, den wir hier auch haben.
Wir sehen den Herrn Jesus als einen Fremdling, angedeutet durch dieses Symbol,
als einen, der auf dieser Erde war, wie ein Fremdkörper, aber mit dem Ziel, ein Zeugnis für Gott zu sein.
Und das passt sehr gut dazu, zu der Tatsache, dass das die oberste Schicht war.
Das war das, was nach außen hin zu sehen war.
Das war das, was der Herr Jesus wirklich in seinem Leben zur Schau trug.
Von dem er wollte, dass die Menschen es sehen konnten.
Dass er nämlich als ein himmlischer Fremdling auf dieser Erde war, um Gott Zeugnis zu geben gegenüber dieser Welt.
Das sehen wir zum Beispiel in Johannes 2, da eher auf eine etwas rabiate Art und Weise,
wo der Herr Jesus in den Tempel kommt und die Tische der Wechsler sieht,
die Tauben- und Ochsenverkäufer und so weiter, und wie er dann aufräumt.
Und da denken die Jünger selbst an dieses Wort aus dem Alten Testament,
der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt.
Das war das oberste Interesse des Herrn Jesus, Zeugnis zu geben für Gott, seinen Vater in dieser Welt.
Und wenn wir dazu noch eine Stelle lesen wollen aus Johannes 17 zum Schluss,
dann erkennen wir, wie er auch uns mit sich verbindet.
Aus Johannes 17, Vers 16, da spricht er von den Jüngern zum Vater.
Sie sind nicht von der Welt, gleich wie ich nicht von der Welt bin.
Und Vers 18, gleich wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Das ist der Charakter, den Gott auch bei uns gerne sehen möchte, dass wir uns bewusst sind,
wir sind in dem Wasser dieser Welt auch nur Fremdkörper.
Unser eigentlicher Lebensraum ist wie bei der Seekuh ganz woanders.
Unser eigentlicher Lebensraum ist oben.
Das war auch der erste Vers, glaube ich, in diesem Kalenderzettel heute Morgen.
Sind auf das, was droben ist, wo der Christus ist.
Das ist unsere eigentliche Welt als Gläubige, nicht hier unten auf der Erde.
Deswegen werden wir auch nicht hier bleiben.
Wir werden bald da sein, wo der Herr Jesus jetzt schon ist und wo er kein Fremdling ist
und wo auch wir kein Fremdling sein werden.
Da werden wir ihn sehen, da werden wir ihn sehen und denken an ihn
in seinen ganzen Herrlichkeiten, in denen wir ihn auch heute Abend gesehen haben.
Zuerst das, was er wirklich, was er persönlich ist, das haben wir gesehen in diesem ersten Teppich,
der Herr Jesus, Böses in seiner reinen Menschheit.
Als der Mensch vom Himmel, der herrschen wird,
aber der vorher leiden musste in diesen vier verschiedenen Farben.
Dann als denjenigen, das Ziegenhaar, der abgesondert von den Sündern über diese Erde ging,
der dann diese rot gefärbten Widerfälle durch Hingabe, auf Grund von Liebe,
sich selbst hingab bis in den Tod.
Und der, das ist der letzte Punkt, der als ein Fremdling auf dieser Erde,
ein Zeuge, der treue und wahrhaftige Zeuge für Gott in dieser Welt war.
Und in diesem Charakter möchten wir ihn gerne besser kennenlernen
und auch ihm mehr dienen, besser dienen, mit mehr Einsatz, mit mehr Hingabe dienen.
Und ich wünschte sehr, dass auch bei uns allen unsere Anbetung dadurch angefacht
und bestärkt würde und mehr Kraft und mehr Glanz bekäme,
dass wir ihn besser kennenlernen.
Und dazu möchte er seinen Segen schenken.
Den letzten Vers aus Lied 15. …
Automatisches Transkript:
…
Euch allen wünsche ich einen guten Abend, auch heute wieder. Wir haben für diese drei Abende,
von denen wir zwei hinter uns, einen vor uns haben, wenn der Herr uns noch in voller Länge erleben
lässt, einen sehr schönen Gegenstand und zwar wollen wir uns beschäftigen und haben wir uns
schon beschäftigt mit dem Herrn Jesus. Wir reden nicht über die Person von Paulus oder über Martin
Luther oder über John Nelson Darby, sondern über Christus. Über Christus gesehen in der Stiftshütte,
das ist die Überschrift, die wir über diese drei Abende gesetzt haben und da haben wir am ersten
Abend gesehen, dass der Herr Jesus auf dieser Erde Gott offenbart hat und zwar in seinen beiden
Hauptwesenszüge, die wir im ersten Johannesbrief finden, dass Gott Licht und dass Gott Liebe ist.
Dann haben wir gestern Abend wirklich das Vorrecht gehabt, den Herrn Jesus in seinen persönlichen
Herrlichkeiten zu sehen, die er als Mensch auf dieser Erde gezeigt hat, in dem was er selbst in
seiner Person ist, was er damals war und heute noch ist, was wir wieder gespiegelt finden in
diesen vier Aspekten der vier Evangelien und auch in der Art und Weise seines Auftretens. Da hatten
wir die verschiedenen Teppiche und Decken über der Stiftshütte vor uns und heute Abend haben wir nun
das Thema Christus für uns und da wollen wir uns ein bisschen beschäftigen mit der Kleidung des
Hohen Priesters, denn das zeigt uns ganz besonders den Herrn Jesus eben in der Verbindung mit uns in
der Art und Weise, wie er heute in der Herrlichkeit ist und sich dort für uns verwendet. Wir haben am
ersten Abend etwas gelesen aus 2. Mose 25, die Bundeslade, gestern aus Kapitel 26 diese Teppiche
und Decken und heute Abend etwas aus Kapitel 28. Wir lesen aus dem zweiten Buch Mose aus Kapitel
28 ab Vers 1. Und du, du sollst zu dir nahen lassen deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm, aus
der Mitte der Kinder Israel, um mir den Priesterdienst auszuüben. Aaron, Nadab und Abihu,
Eleazar und Itamar, die Söhne Aarons. Und du sollst heilige Kleider für deinen Bruder Aaron machen,
zur Herrlichkeit und zum Schmuck. Und du sollst zu allen reden, die weisen Herzen sind, die ich mit
dem Geiste der Weisheit erfüllt habe, dass sie die Kleider Aarons machen, ihn zu heiligen, um mir
den Priesterdienst auszuüben. Und die sind die Kleider, die sie machen sollen, ein Brustschild
und ein Effort und ein Oberkleid und einen Leibrock von zellenförmigem Gewebe, einen
Kopfbund und einen Gürtel. Und sie sollen heilige Kleider machen für deinen Bruder Aaron und für
seine Söhne, um mir den Priesterdienst auszuüben. Und sie sollen das Gold und den blauen und den
roten Purpur und den Karmesin und den Byssus nehmen und sollen das Effort machen von Gold,
blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus in Kunstwebearbeit. Es soll zwei
zusammenfügende Schulterstücke haben an seinen beiden Enden und so werde es zusammengefügt.
Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wird, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit
mit ihm sein, von gleichem Stoffe. Von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem
Byssus. Und du sollst zwei Onyx Steine nehmen und die Namen der Söhne Israels darauf stechen. Sechs
ihrer Namen auf den einen Stein und die sechs übrigen Namen auf den anderen Stein nach ihrer
Geburtsfolge. In Steinschneiderarbeit, in Siegelstecherei sollst du die beiden Steine
stechen nach den Namen der Söhne Israels. Mit Einfassungen von Gold umgeben sollst du sie
machen. Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Efoths, als Steine des
Gedächtnisses für die Kinder Israel. Und Aaron soll ihren Namen auf seinen beiden Schultern
tragen vor Jehova zum Gedächtnis. Und mache Einfassungen von Gold und zwei Ketten von reinem
Golde, schnurähnlich sollst du sie machen, in Flechtwerk und die geflochtenen Ketten an die
Einfassungen befestigen. Und mache das Brustschild des Gerichts in Kunstweberarbeit. Gleich der Arbeit
des Efoths sollst du es machen, von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem
Byssus sollst du es machen. Quadratförmig soll es sein, gedoppelt, eine Spanne seine Länge und eine
Spanne seine Breite. Und besetze es mit eingesetzten Steinen, vier Reihen von Steinen. Eine Reihe Sardis,
Topas und Smaragd, die erste Reihe. Und die zweite Reihe Kafunko, Safir und Diamant. Und die dritte
Reihe Opal, Achat und Amethyst. Und die vierte Reihe Chrysolith und Onyx und Jaspis. Mit Gold sollen
sie eingefasst sein in ihren Einsetzungen. Und der Steine sollen nach dem Namen der Söhne Israels
zwölf sein, nach ihrem Namen. In Siegelstecherei sollen sie sein, ein jeder nach seinem Namen für
die zwölf Stämme. Und mache an das Brustschild schnurähnliche Ketten in Flechtwerk von reinem
Golde. Und mache an das Brustschild zwei Ringe von Gold und befestige die zwei Ringe an die beiden
Enden des Brustschildes. Und befestige die zwei geflochtenen Schnüre von Gold an die beiden Ringe
an den Enden des Brustschildes. Und die beiden anderen Enden der zwei geflochtenen Schnüre
sollst du an die beiden Einfassungen befestigen und sie an die Schulterstücke des Efots befestigen,
an seine Vorderseite. Und mache zwei Ringe von Gold und befestige sie an die beiden Enden des
Brustschildes an seinen Saum, der gegen das Efot hin ist, einwärts. Und mache zwei Ringe von Gold
und befestige sie an die beiden Schulterstücke des Efots, unten an seine Vorderseite, gerade
bei seiner Zusammenfügung, oberhalb des gewirkten Gürtels des Efots. Und man soll das Brustschild mit
seinen Ringen an die Ringe des Efots binden mit einer Schnur von blauem Purpur, dass es über dem
gewirkten Gürtel des Efots sei und das Brustschild sich nicht von dem Efot verrücke. Und Aaron soll
den Namen der Söhne Israels an dem Brustschilde des Gerichts auf seinem Herzen tragen, wenn er
ins Heiligtum hineingeht, zum Gedächtnis vor Jehova beständig. Und lege in das Brustschild des Gerichts
die Ohren und die Thummen, dass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor Jehova hineingeht. Und
Aaron soll das Gericht der Kinder Israel auf seinem Herzen tragen, vor Jehova beständig. Und mache
das Oberkleid des Efots ganz von blauem Purpur. Und seine Kopföffnung soll in seiner Mitte sein.
Eine Borte soll es an seiner Öffnung haben, ringsum in Weberarbeit, wie die Öffnung
eines Panzers soll daran sein, dass es nicht einreiße. Und an seinen Saum mache Granatäpfel von
blauem und rotem Purpur und Karmesin an seinen Saum ringsum und Schellen von Gold zwischen ihnen
ringsum. Eine Schelle von Gold und einen Granatapfel, eine Schelle von Gold und einen Granatapfel an den
Saum des Oberkleides ringsum. Und Aaron soll es anhaben, um den Dienst zu verrichten, dass sein
Klang gehört werde, wenn er ins Heiligtum hineingeht, vor Jehova und wenn er hinausgeht,
dass er nicht sterbe. Und mache ein Blech von reinem Golde und stich darauf mit Siegelstecherei
Heiligkeit dem Jehova. Und tue es an eine Schnur von blauem Purpur. Und es soll an dem Kopfbunde
sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. Und es soll auf der Stirn Aarons sein.
Und Aaron soll die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge tragen, welche die Kinder Israel heiligen
werden, bei allen Gaben ihrer heiligen Dinge. Und es soll beständig an seiner Stirn sein,
zum Wohlgefallen für sie vor Jehova. Und mache den Leibrock von zellenförmigem Gewebe von
Byssus. Und mache einen Kopfbund von Byssus. Und einen Gürtel sollst du machen in Bundwerkerarbeit.
Soweit wollen wir lesen.
Das ist nun ein ziemlich langes Kapitel und es leuchtet jedem ein, dass wir da nicht alle
Einzelheiten betrachten können. Sondern wir müssen uns ein bisschen konzentrieren auf ein
paar markante Punkte dieser Kleidung des Hohen Priesters, die ja sehr detailliert von Gott
angeordnet wurde. Die erste Frage ist mal, die wir uns stellen müssen, was tut denn ein Priester
überhaupt? Was ist seine Aufgabe? Priester finden wir ja in der ganzen Bibel im Alten, dem Neuen
Testament sein großes Thema in Gottes Wort. Ja bis damals gibt es heute. Was tut seinem Wesen nach
ein Priester? Ein Priester ist ein Mensch. Das ist zunächst schon einmal ziemlich wichtig. Es ist
einer, der aus dem Volk genommen ist, aus dem Volk Gottes und der für dieses Volk vor Gott tritt. Und
damit könnte man sagen, ist der Priester so etwa das Gegenstück zu einem Propheten. Ein Prophet hat
im Grunde den umgekehrten Dienst. Er ist auch einer, der aus dem Volk, aus Menschen genommen ist,
aber der für Gott, von Gott gesandt, vor die Menschen tritt. Der Priester tut das eben anders
herum. Er ist aus Menschen genommen, um Menschen vor Gott zu vertreten. Das ist dabei um einen
Menschen geht, das sieht man in einem Symbol, wie überhaupt alles hier in Symbolen dargestellt ist.
In dem letzten Vers, den wir gelesen haben, ich nehme das mal vorweg, da haben wir in einer
relativ kurzen Beschreibung den Leibrock von zellenförmigem Gewebe von Büssus und gleiches
Material für diesen Kopfbund. Büssus haben wir an den vergangenen Abenden schon gehabt. Das ist
also reine, feine, weiße Leinwand und die wird in der Offenbarung dieser bekannten Stelle von der
Hochzeit des Lammes gebraucht, als ein Symbol für Gerechtigkeit von Menschen. Gerechtigkeit,
Reinheit in den Augen Gottes. Da heißt es in Bezug auf uns, auf die Braut und dann schon auf das
Weib des Lammes, dass es ihr gegeben wurde. Dem Herrn Jesus wurde das nicht gegeben, sondern es
war bei ihm eine Eigenschaft, die vom ersten Augenblick seines Menschseins an mit ihm verbunden
war. Das haben wir hier dargestellt in diesem Leibrock von Büssus. Der Herr Jesus ist auch
als hoher Priester einer, der aus Menschen genommen ist. Ein Mensch ohne Sünde, ein reiner,
heiliger und den Ansprüchen Gottes in jeder Hinsicht entsprechender Mensch. Wenn wir nun
den Herrn Jesus als hohen Priester betrachten heute Abend, dann kommen wir um den Brief an
die Hebräer überhaupt nicht herum. Deswegen werden wir diesen Text aus 2. Mose 28 mit einer ganzen
Reihe von Fäden verbinden, immer wieder mit dem Brief an die Hebräer. Vielleicht auch noch mit
ein paar anderen Stellen aus dem Neuen Testament. Aber das ist speziell der Brief, der uns den
Herrn Jesus am ausführlichsten in diesem Charakter vorstellt. Und dabei muss uns klar sein, dass wir
jetzt im Unterschied zu den Themen von gestern und vorgestern über ihn reden, in der Art und Weise,
wie er jetzt in der Herrlichkeit ist. Wir haben an den vergangenen Abenden ihn gesehen, hauptsächlich
in seinem Charakter als Mensch hier auf dieser Erde. Haben aber auch daran gedacht, dass er diesen
Charakter nie wieder abgelegt hat. Dass er als Mensch zurückgegangen ist in den Himmel. Dass
er seine Herrlichkeiten als Mensch mitgenommen hat und sie gewissermaßen seiner Göttlichkeit
hinzugefügt hat. Sodass wir ihn jetzt als Gott und Mensch für uns letztendlich unerklärbar in
der Herrlichkeit wissen. Hier finden wir den Herrn Jesus, das sage ich schon mal vorab, als denjenigen,
der das Werk von Golgatha vollbracht hat. Der die Sühnung getan hat. Der selbst die Sühnung
geworden ist für unsere Sünden. Der dadurch das Problem unserer Sünden, das Problem der Sünden von
jedem, der einmal sich bekehrt hat, der im Glauben zu ihm gekommen ist, ein für allemal erledigt hat,
was die Ewigkeit angeht. Sodass uns unsere Sünden nicht mehr beunruhigen müssen. Und dass auch er
als unser hoher Priester sich jetzt mit unseren Sünden nicht mehr beschäftigen muss. Wir wollen
aber jetzt der Reihenfolge nach diese einzelnen Teile der Kleidung des hohen Priesters betrachten.
Das Erste, was wir ab Vers 5 gesehen haben, war das Efod. Efod ist schon mal ein etwas merkwürdiges
Wort, was wir ja sonst im Umgangsdeutsch nicht gebrauchen. Ich wüsste nicht, dass irgendjemand
bei einem Kleidungsstück das so nennt. Das war im Alten Testament ein typisches Priesterkleidungsstück.
Manches Mal finden wir Stellen, wo das Efod geradezu als ein Symbol für das Priesteramt
überhaupt gebraucht wird. Das war also dasjenige, was eigentlich den hohen Priester in der Ausübung
seines Amtes kennzeichnete. Also das typische hohe priesterliche Gewand. Vielleicht mal zur
Erklärung für die Kinder, das muss so etwas gewesen sein wie eine Art Polunder, ärmellos,
bestehend aus zwei Teilen, Vorderteil und Rückenteil, was an der Schulter verbunden
war und unten durch einen Gürtel. Das war das Efod. Und das bestand aus fünf Elementen,
die wir alle schon gesehen haben in den vergangenen Tagen. Das waren zum einen diese vier Farben,
die wir schon kennen aus dem untersten Teppich des Zeltes der Zusammenkunft. Das war einmal,
wir haben das in Vers 5, der blaue und der rote Purpur, der Karmesin und der Bissus. Und als erstes
vor diesen vieren wird hier genannt das Gold. Aus diesen fünf Materialien bzw. Farben wurde
also dieses zentrale Kleidungsstück des hohen Priesters angefertigt. Muss ein sehr schönes
Stück gewesen sein, schön anzusehen und gerade deshalb so gut geeignet, um die Herrlichkeiten
des Herrn Jesus auszustrahlen. Ich erwähne das jetzt nur noch mal ganz kurz, was diese Materialien
bedeuten. Der blaue Purpur redet von dem Herrn Jesus als dem himmlischen Menschen. Der rote Purpur
von demjenigen, der einmal herrschen wird. Der Karmesin von ihm in erster Linie, der gelitten
hat, bevor er seine Herrschaft antreten kann. Der Bissus von ihm als diesem reinen Menschen,
das haben wir schon gesehen, der Fleckenlose, der Sündlose. Und dann kommt eben als erstes vor
diesen vieren das Gold in diesem Fall dazu und das redet von Gott. Das war im Altertum das
erste Material, was bekannt war und deswegen gebraucht Gott das als ein Symbol für sich selbst,
für ihn selbst. Das zeigt uns also den Herrn Jesus in seiner ganz umfassenden Schönheit als Gott und
Mensch. Vielleicht ist es mal ganz interessant, nur am Rande zu erwähnen, wie das Gold überhaupt
verarbeitet wurde. Das finden wir später, ich glaube in Kapitel 39. Das wurde ganz dünn gewalzt
oder gehämmert und dann in ganz schmale Streifen geschnitten und diese Streifen, die wurden in
dieses Material, in diesen Stoff hinein gewoben. Da kann man sich das also vorstellen, wie das
aussah, dass lauter deutlich sichtbare Goldfäden durch diesen Stoff hindurch liefen und strahlte,
die Herrlichkeit Gottes. Die beiden wesentlichen Kennzeichen dieses Eforts waren, das kennen die
meisten von uns, diese Steine, die darauf angebracht waren. Das erste, was hier genannt
wird, haben wir in Vers 9. Du sollst zwei Onyx Steine nehmen und die Namen der Söhne Israels
darauf stechen. Vers 12. Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Eforts als
Steine des Gedächtnisses für die Kinder Israel. Da wurden also zwei Steine angefertigt aus Onyx
und auf jedem dieser Steine wurden sechs Namen, die Namen von sechs der Stämme Israels geschrieben
und auf seiner linken wie auf seiner rechten Schulter hatte der hohe Priester einen von
diesen Steinen. Und nun sind wir schon mittendrin in der Symbolsprache des Alten Testamentes,
überhaupt der ganzen Heiligen Schrift. Die Schultern reden auch für uns heute gut verständlich
von Kraft. Sie zeigen uns den Herrn Jesus, der uns trägt mit der Kraft seiner Schultern. Warum
haben wir es nötig getragen zu werden? Warum haben wir die Kraft eines Anderen nötig? Das ist uns
ja im täglichen Leben gar nicht immer so ganz bewusst, dass wir getragen werden müssen. Ich
denke gerade an diese Geschichte von dem verlorenen Schaf. Da heißt es auch er nahm dieses Schaf auf
seine Schultern und trug es nach Hause. Das war schon bei unserer Bekehrung nötig. Das war schon
nichts was wir aus eigener Kraft tun konnten. Da musste der Herr Jesus als der gute Hirte schon
mit seinen Schultern beginnen uns zu tragen. Und das tut er seit dem Augenblick unserer Bekehrung
ununterbrochen. Das muss er deswegen tun, weil wir als Gläubige doch nur Menschen sind. Weil wir
schwach sind in uns selbst. Das ist der Grund warum unsere Namen auf seinen Schultern stehen.
Weil wir als Menschen in uns selbst schwach und fehlerhaft sind. Und das ist tatsächlich,
wenn wir das verbinden mit dem Hebräerbrief, eins der wesentlichen Charakteristika des Hohen
Priesters. Er tritt ein für uns, für unsere Schwachheiten. Wir wollen einen Vers dazu lesen,
aus dem Brief von die Hebräer, Kapitel 4, Vers 15. Hebräer 4, Vers 15. Denn wir haben nicht
einen Hohen Priester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten. Das ist gerade
das besondere Anliegen des Hohen Priesters. Er tritt für uns vor Gott, so wie im Alten Testament
dieser Hohe Priester mit seiner farbenfrohen Kleidung in das Allerheiligste trat, einmal im
Jahr, um sich dort vor Gott für das Volk Gottes zu verwenden. Das tut der Herr Jesus für uns,
um uns zu tragen auf unserem Weg über diese Erde. Und ich will das nur mal am Rande erwähnen. Wir
haben in dieser Hinsicht einen Unterschied zu der Tätigkeit des Herrn Jesus in einem anderen,
aber ähnlichen Charakter. Das ist das, was wir in 1. Johannes 2 finden. Da wird der Herr Jesus
uns beschrieben als unser Sachwalter. Wenn wir für den Hohen Priester und den Sachwalter ein
entsprechendes Tätigkeitswort suchen, dann sagen wir in beiden Fällen, er verwendet sich für uns.
Aber als Hoher Priester verwendet er sich für uns, weil wir schwach sind. Als unser Sachwalter
verwendet er sich für uns oder tritt für uns ein, wenn wir gesündigt haben. Das sind also zwei,
ich sag mal, Beschäftigungen, zwei Tätigkeiten des Herrn Jesus, die im Neuen Testament
unterschieden werden. Ganz einfach deshalb, weil es einen klaren Unterschied gibt zwischen Schwachheit
und Sünde. Und es scheint mir, dass wir diesen Unterschied gut kennen müssen. Schwachheiten,
das ist dasjenige, was einfach mit unserem Menschsein verbunden ist. Mit der Tatsache,
dass wir Menschen und dass wir noch auf dieser Erde sind. Dazu gehören einmal die ganz normalen,
täglichen Bedürfnisse, die wir haben, wie Hunger und Durst und spätestens in ein paar Stunden das
Bedürfnis zu schlafen. Das ist auch eine Schwachheit. Wir können nicht 48 Stunden
lang durchkämpfen. Wir brauchen den Schlaf. Dazu gehören aber auch Charakterschwächen,
die jeder von uns in irgendeiner Form hat. Beispielsweise Ungeduld oder Unausgeglichenheit.
Da weiß jeder selbst, was das Problem bei ihm ist. Solange wie das nicht zur Sünde wird,
sind das Schwachheiten, die wir auch nicht verlieren werden, solange wir auf dieser Erde
sind. Das kennen wir alle so gut. Und da verwendet sich der Herr Jesus für uns und trägt uns auf
seinen Schultern. Da stellt er uns gewissermaßen seine Kraft zur Verfügung, damit wir nicht
zusammenbrechen. Um das nur eben abzurunden. Wenn es aber dazu kommt, dass wir sündigen und das
kann sein, dass Schwachheit dahin führt, aber Schwachheit ist nicht Sünde. Unsere Schwachheit
müssen wir Gott nicht bekennen. Die dürfen wir ihm sagen, ihm anvertrauen. Er wird uns helfen,
aber wir müssen kein schlechtes Gewissen haben, weil wir müde oder hungrig sind oder weil wir
Charakterschwächen bei uns feststellen. Wenn das aber geschieht, dass wir sündigen, das sagt
erst Johannes 2 ganz deutlich, wenn jemand sündigt, dann haben wir einen Sachwalter bei dem Vater. Und
auch diesen kleinen Unterschied wollen wir noch kurz erwähnen. Der Herr Jesus als Sachwalter
wird verbunden mit dem Vater, während der hohe Priester in seiner Beschäftigung für uns immer
verbunden wird mit Gott. Nun ist natürlich klar, dass Gott und der Vater für uns dieselbe Person
sind, aber es sind zwei Seiten. Wenn wir sündigen, dann tun wir das als Kinder Gottes. Dann ist das
nicht mehr ein Problem, was uns als Menschen von Gott, von einem heiligen Gott trennen könnte,
sondern dann ist das eine Sache der Gemeinschaft zwischen mir als Kind und Gott als meinem Vater.
Deswegen tritt dann der Herr Jesus als Sachwalter beim Vater ein. Und was unsere Schwachheit an
betrifft, haben wir schon gesehen, das ist eine Sache, die verbunden ist einfach mit der Tatsache,
dass wir Menschen sind und dass wir noch auf dieser Erde sind. Und insofern beeinträchtigt das nicht
unser Verhältnis zum Vater, sondern da wird Gott uns als Menschen helfen und der Herr Jesus tritt
in dieser Eigenschaft als unser hoher Priester eben vor Gott, um sich dort für uns zu verwenden.
Und das sehen wir hier symbolisiert in diesen beiden Steinen auf den Schultern des hohen
Priesters. Das ist also der Herr Jesus mit seiner Kraft angesichts unserer Schwachheit. Dann haben
wir zweitens diese Steine auf der Brust des hohen Priesters. Das haben wir gelesen ab Vers 17 in
unserem Kapitel. Und besetze es mit eingesetzten Steinen vier Reihen von Steinen. Schultern sprechen
von Kraft, die Brust redet von Zuneigungen. Die Brust ist der Sitz, wo das Herz sitzt. Und das
ist bis heute im täglichen Sprachgebrauch noch so, wenn wir von der Brust reden, dann meinen wir
wirklich die tiefsten Empfindungen, die ein Mensch für jemand anders hat. Und das ist bei unserem
großen hohen Priester nicht anders. Wir dürfen wissen, dass er uns nicht nur mit seiner Kraft
trägt. Wir wissen, wie das unter Menschen manchmal ist, dass die Kraft dann manchmal
so etwas roh und gewalttätig wirkt, dass die Liebe auf der Strecke bleibt. Das passiert dem Herrn
Jesus nicht. Er trägt uns gleichzeitig auf seinem Herzen. Das finden wir zum Beispiel so schön in
Johannes 13 Vers 1. Da heißt es so kurz noch vor dem Tod des Herrn Jesus, da er die Seinigen,
die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende. Und das heißt nicht nur bis
Golgatha. Das heißt auch nicht nur bis zu bis zu seiner Himmelfahrt. Das heißt wirklich, ja,
eigentlich egal, wo wir das Ende hinsetzen. Er liebt uns bis ans Ende. Das heißt durch alles
hindurch, solange wie wir denken können. Solange sind wir mit unserem Namen auf seinem Herzen
angebracht und er trägt uns. Und das ist der zweite schöne Gedanke dabei. Bei den Steinen
auf der Brust des Hohen Priesters, da bekam jeder Stamm in Israel, jeder Name einen eigenen Stein.
Und die Stellung dieser Steine, die war nicht Mose überlassen, das festzulegen, was weiß ich,
nach den Farben zu sortieren oder nach dem Glanz der Steine, sondern da hat Gott festgelegt,
welcher Stein welche Stellung bekommen sollte. Und das sollen wir auch wissen, dass unsere
Stellung, in der wir uns vor Gott befinden, von Gott selbst festgelegt worden ist. Dass das etwas
ist, das haben wir nicht erdacht. Da hat kein Mensch einen Plan für gemacht. Dafür konnten
wir auch nicht arbeiten. Das war einzig und allein das Werk Gottes. Nun stellen wir uns mal so einen
Hohen Priester vor, der da stand. Man konnte die Steine auf seiner Brust sehen, aber man konnte
nicht die Steine sehen, ohne den Hohen Priester insgesamt zu sehen, ohne seine Brust zu sehen.
Und das ist genau die Sichtweise Gottes. Wenn er uns sieht, uns, unseren Namen auf den Steinen,
dann sieht er dahinter immer den großen Hohen Priester. Dann sieht er uns verbunden mit dem
Herrn Jesus. Gott, der Vater, wird uns nie mehr sehen, losgelöst von dem Herrn Jesus. Wir sind
einmal mit ihm verbunden und das gibt uns unsere ganze Sicherheit. In unserer Stellung sind wir
unauflöslich verbunden mit dem Herrn Jesus. Deswegen sagt er, niemand kann sie aus meiner
Hand reißen. Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem
Herrn. Und das soll auch diejenigen befestigen, innerlich befestigen, die vielleicht schon mal
schwankend sind. Die eben dieses Problem haben, dass sie sich selbst immer besser kennen lernen
und dann so alle möglichen Tücken und Schwachheiten bei sich entdecken. Und dann vielleicht mal
anfangen zu zweifeln, ob sie denn wirklich in Sicherheit sind. Solchen Leuten, solchen Gläubigen,
denen können wir sagen, dein Name steht auch auf der Brust des Hohen Priesters und kein Mensch und
kein Engel kann diesen Namen von dort wieder wegnehmen oder auslöschen. Den hat Gott dahingesetzt.
Gott angeordnet. So sieht er uns und daran kann niemand mehr etwas ändern.
Das ist ziemlich entscheidend, dass wir das verstanden haben, unsere Stellung vor Gott,
dass wir angenehm gemacht sind in dem Geliebten. Das ist das Werk Gottes für uns. Ich weiß nicht,
ob ihr diesen Gedanken schon mal gehört habt. Nichts Neues, nichts was ich erfunden habe.
Es gibt ein dreifaches Werk Gottes in Verbindung mit uns. Was wir hier betrachten, das ist das
Werk Gottes für uns. Das ist das, was er getan hat, wo wir überhaupt nichts zu tun konnten.
Was er alleine auf der Grundlage von Golgatha bewirkt hat. Aber wenn wir das verstanden haben,
dann wird das dazu führen, dass er auch ein Werk in uns tun kann. Dann wird das dazu führen,
dass wir innerlich wachsen, dass wir mehr verstehen, dass unsere Empfindungen für den Herrn Jesus
und auch füreinander mehr in Übereinstimmung mit den Empfindungen Gottes kommen.
Und dann wird das drittens auch dazu führen, dass Gott auch ein Werk durch uns tun kann.
Das heißt, dass er uns auf dieser Erde, auf der wir gelassen sind, gebrauchen kann als Zeugen für
ihn. Und dass er uns auch sehen kann in der Stellung von Anbietern im Heiligtum. Das ist das
Werk Gottes, was er für uns getan hat, unsere Stellung. Sein Werk, was er in uns bewirken
möchte, das ist inneres Wachstum. Und sein Werk, das er durch uns tun möchte, das ist in einem
Ausdruck Zeugnis und Anbetung. Wenn wir diese beiden Dinge zusammennehmen, dass unsere Namen
auf seinen Schultern und auf seiner Brust sind, dass er uns mit seiner Kraft und mit seinen ganzen
Zuneigungen, mit seiner Liebe trägt, da haben wir einen sehr schönen, ganz ultra kurzen Ausdruck in
Hebräer 2, Vers 17, der das zusammenfasst. Da wird nämlich gesprochen von einem barmherzigen und
treuen Hohenpriester. Das sind genau diese beiden Aspekte. Barmherzigkeit, das ist seine Liebe. Und
Treue, das ist die Tatsache, dass er uns auf seinen starken Schultern trägt. Und wenn wir ihn nicht
hätten, wir wären nicht da, wo wir heute Abend sind. In diesem Text über das Efod haben wir
zwischendurch einige Sätze über den Gürtel. Das haben wir in Vers 8. Und der gewirkte Gürtel,
mit dem es angebunden ist, angebunden wird, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit mit ihm
sein, von gleichem Stoff. Dieses Efod wurde also zusammengehalten durch einen Gürtel, der aus dem
gleichen Material hergestellt war, auf die gleiche Art und Weise. Ein Gürtel war im Altertum nötig.
Ja, haben wir heute auch noch. Aber im Altertum hatte die Kleidung gewöhnlich etwas mehr Volumen,
die musste also zusammengehalten werden. Speziell dann, wenn jemand Arbeit verrichtete mit einem
Wort. Einen Gürtel oder ein Gürtel kennzeichnete den Diener. Mit dieser Verbindung haben wir dieses
Kleidungsstück oft gebraucht in Gottes Wort. Und tatsächlich weist auch das darauf hin,
dass der Herr Jesus als ein Diener sich für uns verwendet. Was ist denn das Kennzeichen eines
Dieners? Klar, er dient. Aber was bedeutet das? Ein Diener, so finden wir das oft in der Heiligen
Schrift, ist jemand, der einen Herrn hat und der in seinem Auftrag jemandem etwas gibt. Es kann
sein, dass er seinem eigenen Herrn etwas gibt. Es kann aber auch sein, dass er im Auftrag des
Herrn anderen etwas gibt. Das ist ein Gedanke, den wir eigentlich gut kennen, wenn wir zum Beispiel
an Dienst heute in der Versammlung denken. Der Diener des Herrn gibt in seinem Auftrag nicht
dem Herrn selbst etwas, sondern anderen. Und genau diese Gedanken haben wir auch hier,
wenn wir an den Herrn Jesus denken, dass er gekommen ist, dass er jetzt in der Herrlichkeit
ist, um allen unseren Bedürfnissen zu entsprechen durch den Reichtum Gottes. Das ist ein sehr schöner
Gedanke. Der Herr Jesus ist in der Herrlichkeit. Wir wollen gerade mal ein Vers lesen zu diesem
Thema Bedürfnisse, auch wieder aus dem Hebräerbrief. Hebräer 4, Vers 16. Lasst uns nun mit Freimütigkeit
hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf das wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur
rechtzeitigen Hilfe. Gnade zur rechtzeitigen Hilfe. Das ist genau dieser Gedanke. Wir haben so viel
Hilfe nötig und je besser wir das empfinden, je mehr wir das empfinden, desto besser ist es für
uns. Da dürfen wir wissen, dass wir durch die Tätigkeit unseres Hohen Priesters die jeweils
entsprechende Gnade bekommen oder wie Johannes 1 sagt, dass wir Gnade um Gnade empfangen von ihm.
Der Herr Jesus ist ja selbst auf dieser Erde gewesen, sagt der Hebräerbrief auch deutlich,
und ist in allem versucht worden, wie wir, Ausnahme die Sünde. Das heißt, er hat selbst
unsere Bedürfnisse als Mensch kennengelernt, unsere Schwachheiten und deswegen mit dieser
Kenntnis gewissermaßen ist er in den Himmel gegangen und verwendet sich dort für uns und
bringt unseren Mangel in Verbindung mit den Schätzen Gottes, mit dem ganzen Reichtum Gottes.
Das tut dieser vollkommene Diener. Dann haben wir als nächstes in Vers 15 gelesen von dem
Brustschild des Gerichts. Bei Gericht haben wir im Deutschen immer das Problem, dass wir gleich an
Verurteilung denken und der Gedanke ist hier jedenfalls mal verkehrt, wie auch an manchen
anderen Stellen. Wir sind da immer etwas schnell, wenn wir an die ganz normale deutsche Rechtsprechung
denken. Ein Gericht verurteilt durchaus nicht immer, sondern die erste Aufgabe ist etwas zu
beurteilen und das kann entweder zur Verurteilung führen und dann als nächster Schritt zur
Bestrafung oder aber zum Freispruch. Und wenn hier von Gericht gesprochen wird, dann haben wir in der
Übersetzung schon eine Anmerkung, Brustschild des Rechts kann man auch übersetzen oder
Rechtsprechung, Rechtspflege oder die Urteilsfällung. Darum geht es also. Das zeigt uns, dass der Herr
Jesus auch in Bezug auf das Recht Gottes für uns eintritt. Das hat zwei Seiten. Zum einen,
durch die Tätigkeit unseres Hohen Priesters gibt Gott uns das, was Recht ist. Was Recht ist in seinen
Augen. Das, was wir nötig haben und was Gott uns gerne schenken möchte. Und da können wir wohl
denken an Lukas 18. Gott sollte eher das Recht seiner Auserwählten nicht schnell ausführen. Gott
weiß, was wir nötig haben. Es geht nicht um unsere Ansprüche, die kommen da nicht in Betracht. Aber
es geht um das, was wir brauchen, was in Gottes Augen Recht ist für uns und tatsächlich das
gibt er uns. Und der zweite Gedanke ist, dass der Herr Jesus uns auch zeigt, was Recht ist vor Gott.
Das tut der Hohe Priester auch. Er verbindet uns Menschen mit Gott. Er tritt für uns an unserer
Stelle vor Gott, verwendet sich für uns, um dadurch die Gemeinschaft zwischen uns und unserem Gott zu
vertiefen und zu verstärken. Und das tut er auch in dieser Weise, indem er uns die Gedanken Gottes,
die Wünsche Gottes, den Willen Gottes deutlich macht. Das, was Recht ist, was Gottes rechtmäßige
Ansprüche an uns sind. Das finden wir hier dargestellt in diesem Brustschild des Gerichts.
Das war von der Machart her wohl so eine Art Tasche, so muss man sich das vorstellen, auch
aus Stoff hergestellt, auch wieder aus diesen vier Farben plus Gold. Gedoppelt heißt es da, war
quadratisch angefertigt, vermutlich an einer Seite offen und befand sich genau in der Mitte des
Ephorts auf der Brust des Hohen Priesters. Und darauf, erst dann nach vorne sichtbar,
befanden sich diese zwölf Steine. Ja, jetzt kommt etwas ganz interessantes, nämlich das,
was sich in diesem Brustschild des Gerichts befand. Und das ist hier auch im Text mit diesen
hebräischen Wörtern wiedergegeben, Vers 30, die Urem und die Tumim. Das ist insofern ein interessantes
Thema, als offensichtlich keiner richtig weiß, was das eigentlich war vom Gegenstand her. Deswegen
spekulieren wir auch gar nicht großartig darüber. Wenn wir es wissen müssten, hätte Gott es uns klar
gesagt, da hat er keine Mühe mit. In diesem Falle hat er das nicht getan, aber wir machen die
Anwendung davon. Wir sehen an manchen Stellen im Alten Testament, dass diese eben etwas geheimnisvollen
Gegenstände, die sich in dieser Tasche, in diesem Brustschild befanden, benutzt wurden eben zur
Rechtsprechung. In Verbindung damit teilte Gott den Menschen, seinem Volk, seine Gedanken mit. Das ist
also die eigentliche Verwendung oder der Zweck dieser Urem und der Tumim. Urem und Tumim sind,
wie gesagt, zwei hebräische Wörter. Diese Nachsilbe im deutet schon an, dass das beides ein Plural,
eine Mehrzahl ist. Und das heißt auf Deutsch Lichter und Vollkommenheiten. Das weist auch
darauf hin, dass in Verbindung mit diesen Gegenständen Gott sein Licht gab und seine
vollkommenen Gedanken offenbarte. Damit das aber nicht so ganz abstrakt bleibt, wollen wir einen
Vers lesen oder eine kurze Stelle aus 5. Mose 33. Aus 5. Mose 33. Wir lesen Vers 8. Das ist der
Segen von Mose über Israel kurz vor seinem Tod. Und von Lefi sprach er, kurz Zwischenbemerkung,
er spricht von Lefi, aber er spricht zu Gott. Das ist die Anrede hier. Deine Tumim und deine Urem
sind für deinen Frommen. Jetzt lesen wir weiter Vers 10. Sie, also die Urem und die Tumim, werden
Jakob lehren deine Rechte und Israel dein Gesetz. Sie werden Weihrauch legen vor deine Nase und
Gansopfer auf deinen Altar. Deine Tumim und deine Urem sind für deinen Frommen. Das zeigt uns,
dass sie benutzt wurden und in ihrer übertragenen Bedeutung für uns heute gebraucht werden. Für
die Gläubigen. Und dann Vers 10. Da haben wir jetzt zwei Dinge, die dadurch erreicht wurden,
durch diese Mitteilung der Gedanken Gottes. Erstens, sie werden Jakob lehren deine Rechte
und Israel dein Gesetz. Das zeigt uns, dass in Verbindung damit das Volk Gottes auf dem Weg
befestigt wurde, dass sie Klarheit bekamen über die Gedanken Gottes. Und das zweite ist,
sie werden Weihrauch legen vor deine Nase und Gansopfer auf deinen Altar. Das ist mit einem
Wort Anbetung. Und wenn wir diese beiden Dinge jetzt zusammennehmen, Befestigung auf dem Weg
des Glaubens und das Aufrechterhalten des Lobes Gottes unter dem Volk Gottes, dann ist das genau
praktisch eine kurze Zusammenfassung des gesamten Briefes an die Hebräer. In Hebräer 1 bis 7 haben
wir nämlich den ersten Teil. Da sehen wir, dass der hohe Priester sich für uns verwendet in unseren
Schwachheiten, damit wir nicht fallen auf dem Weg. Dass wir die Gedanken Gottes kennen, dass er uns
seine Rechte lehrt, dass Israel sein Gesetz lernt. Wenn wir die Gedanken Gottes kennen, dann haben
wir die Grundlage, um den Willen Gottes auch zu tun. Wir werden fallen auf unserem Weg, wenn wir
den Willen Gottes überhaupt nicht kennen. Der Herr Jesus verwendet sich für uns, damit wir,
ja modern ausgedrückt, in ihrer Stabilität unseren Weg gehen können. Damit wir nicht von
unseren menschlichen Nachteilen, Charakterschwächen und anderen Schwachheiten so hin und her geblasen
und zum Schwanken gebracht werden, sondern damit wir unseren Weg fest, mit festen Schritten gerade
ausgehen können. Aber das zweite ist die zweite Hälfte des Hebräer Briefes, Kapitel 8 bis 13. Da
geht es nicht mehr so sehr um unsere Schwachheiten. Da haben wir den Herrn Jesus als hohen Priester,
der sich verwendet für uns, mit dem Ziel, dass das Lob Gottes nicht verstummt. Deswegen haben
wir diese bekannte Stille in Hebräer 13, ich glaube fast 15. Durch ihn nun, das ist der Herr Jesus,
durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen. Das ist die Frucht der Lippen,
die seinen Namen bekennen. Das ist das, was wir im zweiten Teil von diesem Vers 10 haben. Sie
werden Weihrauch legen vor deine Nase und Gansopfer auf deinen Altar. Der Herr Jesus verwendet sich
für uns, nicht nur damit wir ein gutes Leben auf dieser Erde führen, zur Ehre des Herrn in praktischer
Hinsicht, sondern auch und ganz besonders, damit wir wirkliche Anbeter sein können. Damit es in
unserem Leben und in unseren Herzen keine Hindernisse gibt, am Sonntagmorgen nicht,
aber die Woche über auch nicht, wenn wir persönlich vor dem Herrn stehen und vor Gott als unserem Vater,
sondern damit wir innerlich frei sind, um wirklich in das Heiligtum, ja, um diesen Zutritt ins
Heiligtum zu nutzen und als Anbeter vor Gott zu sein, damit er das bekommt, was er eigentlich
und als Höchstes von uns sucht. Das sind die Gedanken, die verbunden sind mit diesen Urim und Tumme.
Dann haben wir als nächstes, also ihr seht, dass wir so einiges an Einzelheiten hier überschlagen müssen.
In Vers 31, das Oberkleid des Ephods, das ganz von dem inzwischen schon bekannten blauen Purpur hergestellt
oder damit gefärbt worden war. Ich breche die bisherigen Gedanken mal ein bisschen ab und fange
mal von einer ganz anderen Seite an. Wir müssen uns das Volk Israel einmal vorstellen, an diesem
großen Tag in Israel, dem großen Versöhnungstag, 3. Mose 16, wenn der hohe Priester sich anschickte,
dieses eine Mal im Jahr mit Blut in das Allerheiligste zu gehen. Das musste er tun, zwingend
mit dem einen Ziel, dass Gott wieder ein Jahr Gemeinschaft mit seinem Volk auf dieser Erde haben
konnte. Das heißt, ob Gott wieder ein Jahr mit Israel ging oder nicht, das hing davon ab, ob der
hohe Priester dort seine Aufgabe erfüllte oder nicht. Und jetzt stellen wir uns in diesen Augenblicken
das Volk vor, wie sie den hohen Priester im Zelt verschwinden sehen. Und das Volk hatte einen
Eindruck von der Heiligkeit Gottes. Es hatte manche Fälle gegeben, wo Gott seine Heiligkeit regelrecht
demonstriert hatte. Wenn wir denken an Datan und Aviram, an die Rotte Koras, wie Gott die Erde
aufgetan hatte, um sie zu verschlingen. Das Volk hatte allen Grund, sich zu fürchten vor einem
solchen Gott. Und nun ging der hohe Priester hinein, um seine Aufgabe zu erfüllen. Welcher
Israelit wäre wohl da nicht voller Angst und Zittern gewesen, ob dieser hohe Priester wohl
noch einmal lebend herauskommen würde. Ob er nicht durch das Feuer der Heiligkeit Gottes im
Innern des Zeltes verzehrt worden wäre. Aber da hatte Gott Vorsorge getroffen. Da hatte Gott
angeordnet, dass an diesem blauen, purpur Oberkleid eine Schelle und ein Granatapfel und das immer
wieder rund um den Saum dieses Kleides befestigt werden sollte. Das sorgte dafür, dass man den
hohen Priester hören konnte. Wenn er dort hinein ging, man konnte ihn nicht mehr sehen. Der Vorhang
schloss sich hinter ihm, aber die Israeliten hörten diese Glocke, diese Schelle. Und solange
wie sie das hörten, wussten sie, er lebt. Er geht seiner Tätigkeit nach und er tut es so,
dass die Heiligkeit Gottes befriedigt wird. Dass alles den Gedanken Gottes entspricht.
Und jetzt denken wir an unseren Herrn, der nach Golgatha aufgefahren ist in den Himmel. Das haben
wir ja hier vorgebildet. Der Eintritt in das himmlische Heiligtum. Und wie viele gibt es da,
die behaupten, man sieht ihn ja nicht mehr. Christus ist gestorben, er ist tot. Es gibt
ihn überhaupt nicht mehr. Aber da sagen wir, wir wissen, dass es ihn gibt. Wir sehen ihn auch nicht
mehr. Genauso wenig, wie Israel seinen hohen Priester im Allerheiligsten sehen konnte. Wir
sehen Christus auch nicht im Moment. Jedenfalls nicht mit diesen Augen. Aber wir hören den Klang
der Schellen. Es waren Schellen von Gold. Die reden auch wieder von Gott. Wir haben nämlich
ein Zeugnis von diesem lebenden Herrn. Und dieses Zeugnis ist das Reden des Heiligen Geistes. Er
zeugt von einem verherrlichten und von einem im Himmel lebenden Herrn, den wir heute haben. Wir
wären armselige Gläubige, wenn wir dieses Zeugnis nicht hätten. Ich bin überzeugt, wir wären alle
bis hier oben voll mit Zweifeln, wenn wir diese Gewissheit nicht hätten. Christus ist aufgefahren
in die Höhe und er lebt, um sich dort vor Gott für uns zu verwenden. Wir wollen gerade ein Vers
lesen dazu aus Johannes 15, der uns von diesem Zeugnis etwas sagt.
Johannes 15, Vers 26. Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, das ist der Heilige Geist,
den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht,
so wird er von mir zeugen. Und das ist so schön, dass jeder von uns, der dem Herrn Jesus gehört,
den Heiligen Geist sogar in sich wohnend hat. Und der Heilige Geist gibt uns diese feste Überzeugung
in unserem Inneren, in unseren Herzen. Wir wissen, dass der Herr Jesus lebt, dass er nicht gestorben
ist. Ja, er ist gestorben, aber dass er wieder auferstanden ist, aufgefahren in die Höhe und
dass er jetzt als ein lebender, hoher Priester dort ist, um sich in alle Ewigkeit für uns zu
verwenden. Und dieses Zeugnis des Heiligen Geistes, das geht so weit, dass der Herr Jesus das sogar
mit Sehen vergleicht. Das sagt er, ich meine, in Kapitel 16 im Johannesevangelium, ja, Vers 22.
Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit, aber ich werde euch wieder sehen und euer Herz wird
sich freuen und eure Freude nimmt niemand von euch. Das redet zunächst einmal von der Auferstehung,
aber ich dachte noch an eine andere Stelle, wo der Herr Jesus das sagt, dass die Jünger ihn sehen
würden. Dieses Zeugnis des Heiligen Geistes ist für uns so lebendig, als wenn wir, wie das beim
Mose heißt, den Unsichtbaren sehen würden. Das ist wirklicher Glaube, so mit jemandem verbunden
zu sein mit dem Herrn Jesus, als könnten wir ihn jetzt schon mit unseren Augen sehen. Unsere Gewissheit
ist jetzt um kein Stück kleiner oder muss um kein Stück kleiner sein, als dann, wenn wir ihm wirklich
körperlich gegenüber treten werden. Wir haben dieses Zeugnis erlebt und er verwendet sich für
uns. Und das zweite sind diese Granatäpfel, die auch an diesem Saum befestigt waren. Granatäpfel
ist eine Sorte von Frucht und das redet tatsächlich davon, dass der Herr Jesus jetzt bei Gott in der
Herrlichkeit ist und dass er dort Frucht bringt für Gott. Er ist das Weizenkorn, was in die Erde
gefallen ist und was dadurch Frucht für Gott gebracht hat. Und auch das ist etwas, was wir jetzt
auf dieser Erde noch sehen dürfen. Jeder von uns kennt sicherlich jemanden, der sich in der letzten
Zeit mal bekehrt hat. Jeder Mensch, der heute zum Glauben kommt, das ist eine solche Frucht, die der
Herr Jesus für Gott bringt. Das ist ein Ergebnis dessen, dass er als das Weizenkorn in die Erde
gefallen ist, dass er auferstanden ist und dass wieder jemand dazu gekommen ist, dem der Herr
Jesus dieses Auferstehungsleben mitteilen konnte. Das finden wir hier symbolisiert in diesen
Granatäpfeln. Auch das ist eine Bestätigung für uns, dass der Herr Jesus lebt. Dann haben wir als
letztes ab Vers 36 gelesen von diesem Kopfblech von reinem Gold. Da müssen wir wieder mit einer
Frage anfangen. Jetzt denken wir an uns heute. Wir kennen das aus dem Neuen Testament. Heute
gibt es nicht mehr eine Priesterklasse wie im Alten Testament. Wir alle, die wir dem Herrn Jesus
gehören, wir sind Priester. Wir haben Freimütigkeit zum Eintritt in das Heiligtum. Der Herr Jesus hat
uns dahin gebracht. Aber wie kann das sein, dass wir, die wir doch bis zum heutigen Augenblick
noch, bis zum letzten Augenblick auf dieser Erde mit so vielen Fehlern und Schwachheiten behaftet
sind, dass wir uns beschäftigen dürfen mit den heiligen Dingen, mit den Dingen Gottes? Wie lässt
sich das vereinbaren? Wie kann das sein, dass Gott das zulässt, dass Menschen wie wir sich noch
beschäftigen mit diesen wunderbaren Dingen? Widerspricht sich das nicht? Und da sagen wir mit
ganzer Überzeugung, wir haben diesen hohen Priester. Wir haben einen solchen hohen Priester,
der dieses Kopfblech trägt. Das war also so eine Art Turban, so ähnlich muss das gewesen sein. Das
war dieser Kopfbund aus Wissus und da war vorne mit einer blauen Schnur dieses goldene Blech
befestigt und da stand drauf, Heiligkeit dem Jehova. Und das redet jetzt nicht so sehr von
Stellung, sondern von Praxis. Wenn wir unsere Praxis ansehen, dann können wir eigentlich nichts
anderes tun, als deprimiert zu sein. Man muss sagen, je besser unsere Selbsterkenntnis ist,
desto niedergeschlagener sind wir manches Mal. Ich denke, dass schon mancher von euch auch diese
Erfahrung gemacht hat. Wir wollen uns sehr gerne besser kennenlernen, so wie Gott uns sieht. Aber
das ist keine erfreuliche Erfahrung. Im Gegenteil, das kann einen sehr niederdrücken. Das ist eine
notwendige Erfahrung, aber nichts sehr fröhliches. Das drückt uns nieder. Aber das soll uns nicht
auf Dauer niederschlagen. Das soll uns nicht beeinträchtigen auf dem Weg des Glaubens. Das
soll keine Kette an unserem Fuß sein. Das soll uns nicht zurückhalten, nicht bremsen, nicht
blockieren, sondern da denken wir daran, dass es nicht darauf ankommt, mit welchen Schwächen ich
als Mensch auf dieser Erde noch behaftet bin. Wir reden jetzt nicht von Sünden, immer noch von
Schwachheiten, sondern dass wir einen hohen Priester haben und der entspricht in jeder
Hinsicht der Heiligkeit Gottes ganz vollkommen. Der trägt das förmlich und mit Recht zur Schau
Heiligkeit dem Jehova. Und weil Gott uns in ihm sieht, weil der Herr Jesus uns vertritt,
weil er für uns vor Gott tritt, deswegen dürfen wir wissen, dass er auch unseren Dienst annimmt,
dass er auch uns in seiner Gegenwart nicht nur erträgt notdürftig, sondern dass er uns,
so dürfen wir sagen, willkommen heißt. Dass wir begnadigt sind in ihm oder laut der Anmerkung
Nephisa 1, dass wir angenehm gemacht sind in dem Geliebten. Und damit kommen wir eigentlich zum
Schluss jetzt. Wir wollen noch gerade einen kurzen Blick in Hebräer 7 werfen, um das Bild
abzurunden. Denn da wird uns ja nun ausdrücklich der Herr Jesus beschrieben, nicht nur in Vorbildern,
sondern im Klartext aus Hebräer 7. Ich lese Vers 26 zunächst. Denn ein solcher hoher Priester
geziemte uns, heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die
Himmel geworden. Und jetzt Kapitel 8, Vers 1. Die Summe dessen aber, was wir sagen ist,
wir haben einen solchen hohen Priester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der
Majestät in den Himmeln. Ich weise mal darauf hin, dass wir in diesen beiden Versen zweimal
den gleichen Ausdruck haben. Und der heißt, ein solcher hoher Priester. Da heißt es in 7,
Vers 26, ein solcher hoher Priester geziemte uns. Das heißt, den brauchten wir. Weniger könnte
uns nicht helfen. Und dann werden gewissermaßen die Kriterien ganz kurz aufgezählt. Ein solcher
hoher Priester geziemte uns. Und 8, Vers 1. Wir haben einen solchen hohen Priester. Wenn uns
jemand vor Gott vertreten sollte, dann konnte das nicht irgendeiner sein. Die Heiligkeit Gottes
sah für solchen Fall, dass jemand in seiner Gegenwart uns vertritt, eine Reihe von Anforderungen
vor. Das ist ein bisschen menschlich ausgedrückt, aber vielleicht verstehen wir das doch so. Diese
Kriterien hätten wir nicht erfüllen können, aus uns selbst heraus. Ein solcher hoher Priester
geziemte uns. Den Gedanken Gottes in jeder Hinsicht entsprechend. Und dann 8, Vers 1. Wir
haben einen solchen hohen Priester. Und deswegen kann es hier in Vers 25 heißen, weil er ein solcher
ist. Daher vermag er auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er immer da lebt,
um sich für sie zu verwenden. Völlig zu erretten, das ist die größtmögliche Reichweite dieses
Begriffes Errettung. Das heißt, er errettet uns durch alles hindurch. Er hat uns errettet von
unserer Sünde. Er rettet von der Gewalt des Teufels. Er errettet uns auch aus den Gefahren
des Christenweges, des Weges des Glaubens über diese Erde. Und er wird uns einmal erretten aus
dieser Erde heraus, wird uns zu sich nehmen, wird uns mit sich zusammen in das Vaterhaus bringen,
in diese ewige Herrlichkeit. Daher vermag er auch völlig in jeder Hinsicht zu erretten,
die durch ihn Gott nahen, weil er im Unterschied zu jedem Priester im Alten Testament immer da,
ohne Unterbrechung, lebt, um sich für uns zu verwenden. Und ich denke da an diesen Ausdruck
in Vers 4 in diesem Kapitel. Mir scheint, dass kaum ein Ausdruck besser passt, als der,
der da gebraucht wird in Bezug auf Melchisedek. Und ich wünschte mir, dass wir alle mit diesem
Eindruck nach Hause gingen, was wir hier finden. Hebräer 7, Vers 4. Schaut aber, wie groß dieser
war. In Bezug auf Melchisedek wurde gesagt, wie groß er war. Aber Gott verherrlicht letzten
Endes keinen Menschen. Er weist uns hin auf den hohen Priester, den wir haben. Und da sagen wir
von ganzem Herzen, schaut aber, wie groß dieser ist. …