Christus, der Hirte (Psalm 22-24)
ID
fu006
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:46:07
Anzahl
3
Bibelstellen
Psalm 22-24
Beschreibung
Drei Vorträge über Christus, wie er als der Hirte in den Psalmen 22-24 vorgestellt wird.
- Psalm 22 - der gute Hirte
- Psalm 23 - der große Hirte
- Psalm 24 - der Erzhirte
Automatisches Transkript:
…
Guter Hirte, welche Farbe, welche Liebe wohnt in dir?
Gast dein Leben für die Arme, Schöpfein, die verwirrt dir.
Aus der düsteren Nacht und Grauen, von des Sehens weiter wahn,
Lässt du uns zu Segen schauen, auf die nackte Nimmel an.
Dass uns Heil und Rettung werden, wohnest du in Gnadentür.
Groß sind Namen deiner Herren, bis voran sie folgen dir.
Nie dein Urn ist hingegeben, werden wir verloren gehen.
Weil du selbst bist unser Leben, werden ewig wir bestehen.
Keine Macht auf dieser Erde braucht uns deine Liebe jetzt.
Sicheres Vater auf die Erde, nichts ist da, was uns verlässt.
Keine Macht kann deine Hände, keine Macht des Vaters hand.
Uns entweise, uns entbinde, die gegnade Gnüft das Band.
Ja, ich wünsche euch allen einen guten Abend.
Wir haben uns für diese drei Abende, soweit der Herr sie uns schenken möchte,
vorgenommen, zusammen drei aufeinanderfolgende Psalmen zu lesen und zu betrachten.
Und zwar die Psalmen 22, 23 und 24.
Und wir wollen das tun unter der Überschrift Christus der Hirte.
Dazu wollen wir heute Abend den Psalm 22 zusammen lesen.
Gerade in Anbetracht dessen, was hier in diesem Psalm vor uns kommt,
wollen wir doch alle ganz bewusst diesen Text mitlesen,
soweit wir eine Bibel dabei haben und auch wirklich auf den Text des Wortes Gottes achten,
damit der Herr schon dadurch zu uns reden kann.
Denn alle Erklärungen, die ich oder irgendein Bruder sonst hierzu geben könnte,
sind allemal schwächer als das, was wir direkt aus dem Mund oder sagen wir,
aus der Feder Gottes hier im Text seines Wortes haben.
Psalm 22, wir lesen ab Vers 1.
Dem Vorsänger nach Ajelet Haschachal, einem Psalm von David.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns.
Mein Gott, ich rufe am Tag, und du antwortest nicht,
und bei Nacht und mir wird keine Ruhe.
Doch du bist heilig, der du wohnst bei den Lobgesängen Israels.
Auf dich vertrauten unsere Väter, sie vertrauten, und du errettetest sie.
Zu dir schrien sie und wurden errettet.
Sie vertrauten auf dich und wurden nicht beschämt.
Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen hohn und der vom Volk verachtete.
Alle, die mich sehen, spotten über mich.
Sie reißen die Lippen auf, schütteln den Kopf.
Vertraue an Gott, der errette ihn, befreie ihn, weil er gefallen an ihm hat.
Doch du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat,
der mich vertrauen ließ an meiner Mutterbrüste.
Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoß an, von meiner Mutterleib an bist du mein Gott.
Sei nicht fern von mir, denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da.
Viele Stiere haben mich umgeben, gewaltige Stiere von Basern mich umringt.
Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt wie ein reißender und brüllender Löwe.
Wie Wasser bin ich hingeschüttet und alle meine Gebeine haben sich zertrennt.
Wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide.
Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe und meine Zunge klebt an meinem Gaumen
und in den Staub des Todes legst du mich.
Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt.
Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.
Alle meine Gebeine könnte ich zählen, sie schauen und sehen mich an.
Sie teilen meine Kleider unter sich und über mein Gewand werfen sie das los.
Du aber, Herr, sei nicht fern, meine Stärke, eile mir zu Hilfe.
Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige von der Gewalt des Hundes.
Rette mich aus dem Rachen des Löwen.
Ja, du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel.
Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern.
Inmitten der Versammlung will ich dich loben.
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, lobt ihn.
Alle Nachkommen Jakobs, verherrlicht ihn
und scheut euch vor ihm, alle Nachkommen Israels.
Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Elenden,
noch sein Angesicht vor ihm verborgen.
Und als er zu ihm schrie, hörte er.
Von dir kommt mein Lobgesang in der großen Versammlung.
Bezahlen will ich meine Gelübde vor denen, die ihn fürchten.
Die Sanftmütigen werden essen und satt werden.
Es werden den Herrn loben, die ihn suchen.
Euer Herz lebe ewig.
Alle Enden der Erde werden sich erinnern und zu dem Herrn umkehren.
Und vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen.
Denn des Herrn ist das Reich, und unter den Nationen herrscht er.
Alle Fetten der Erde essen und fallen nieder.
Vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinabfahren
und der seine Seele nicht am Leben erhält.
Ein Same wird ihm dienen.
Er wird dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet werden.
Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkünden,
einem Volk, das geboren wird, das er es getan hat.
So weit wollen wir das Wort Gottes für heute Abend lesen.
Noch gerade eben ein mehr technischer Kommentar.
Ihr habt gemerkt, dass ich aus der überarbeiteten Übersetzung gelesen habe.
Kleiner Nachteil ist, dass hier die Verszählung um eins verschoben ist
gegenüber der alten Übersetzung.
Das heißt, diejenigen, die die ältere Übersetzung haben,
die müssen von meinen Versangaben immer eins abziehen.
Wenn ich Vers 10 sage, müsst ihr Vers 9 lesen,
und dann treffen wir uns wieder.
Christus, der Hirte, das soll unser Thema sein an diesen drei Abenden.
Das ist ein sehr schönes Thema, weil das Eins von diesen Bildern
ist ein Hirte, was jeder von uns kennt,
was man hier nicht mehr ganz so oft sieht.
In der letzten Woche waren wir noch in Rumänien.
Da haben wir noch oft genug Hirten mit ihren Schafen auf der Wiese gesehen,
am Straßenrand, auf den Bergen.
Ein schönes Bild.
Ein Bild, das der Heilige Geist benutzt, um uns, den Gläubigen,
aber auch solchen, die vielleicht noch nicht gläubig sind,
die Person und auch das Handeln des Herrn Jesus einfach näher zu bringen.
Es tut Gott ja oft, dass er Bilder aus der sichtbaren Welt nimmt,
um uns geistliche Wahrheiten,
um uns die Dinge der unsichtbaren Welt näher zu bringen,
fasslicher zu machen.
Wir haben in diesen drei Psalmen einen ganz offensichtlichen Zusammenhang.
Ich nehme an, dass den allermeisten von uns das geläufig ist,
dass diese drei Psalmen nicht nur zufällig so hintereinander stehen.
Wenn wir einfach mal von dieser altbekannten Regel ausgehen,
dass in den Psalmen sehr häufig zumindest der erste Vers oder die ersten Verse
das jeweilige Thema, den jeweiligen Akzent eines Psalmes angeben,
dann haben wir schon ganz unmittelbar hier eine Linie,
die durch diese drei Psalmen hindurchgeht.
Im Psalm 22, der anfängt in Vers 2 mit diesem Ausruf des Herrn Jesus am Kreuz,
da haben wir den Herrn Jesus als denjenigen, der allein war.
Der allein war in den Leiden des Kreuzes.
Allein war, und darum geht es besonders hier, in dem Gericht Gottes.
Allein, aber für uns.
Darin besteht die Verbindung zwischen dem, was wir hier vor uns haben, und uns heute.
Im Psalm 23, mit Sicherheit einer der bekanntesten Abschnitte überhaupt der ganzen Bibel,
da haben wir das, was daraus folgt.
Dass diejenigen, die Golgatha für sich in Anspruch nehmen,
also die Psalm 22, die Leiden des Herrn Jesus für sich persönlich in Anspruch nehmen, im Glauben,
die dürfen erfahren, was wir in Psalm 23 haben,
dass dann der Herr Jesus den Weg mit uns geht.
Den Weg des Glaubens, der uns über diese Erde und durch manche unterschiedlichen Umstände führt.
Und das Ende dieses Weges ist Psalm 24.
Da ist nicht mehr der Herr bei uns, sondern da sehen wir, dass wir bei ihm sind.
Da haben wir einen Blick in die Zukunft, in die zukünftige Herrlichkeit,
wenn der Herr Jesus wiederkommen wird, um zu herrschen.
Und da werden wir, so Gott will, am dritten Abend sehen,
dass er dann auch dann nicht allein sein wird,
sondern dass er andere an seiner Seite haben wird, der Same, diese Familie,
die auch schon in unserem Psalm 22 am Ende erwähnt wird.
Und wenn wir diese Überschrift einfach mal so oben drüber setzen,
Christus der Hirte, dann deswegen, weil wir im Neuen Testament
dreimal diesen Vergleich des Herrn Jesus mit einem Hirten finden.
Dreimal, und diese Dreimale passen sehr genau auf diese drei Psalmen.
In Johannes 10 dieser bekannte Ausspruch des Herrn Jesus selbst,
der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Das ist der Inhalt von Psalm 22.
Und dann, wenn wir das vielleicht doch ganz kurz aufschlagen wollen,
aus Hebräer 13, ich lese nur einen kurzen halben Satz,
aus dem Brief an die Hebräer, aus Kapitel 13,
Vers 20 in der Mitte,
Unser Herr Jesus, der große Hirte der Schafe.
Und da sehen wir, dass er uns durch die Wüste leitet.
Das ist der Gedanke von Psalm 23.
Und dann aus dem ersten Petrusbrief,
aus dem ersten Petrusbrief, Kapitel 5, Vers 4,
Und wenn der Erzhirte, das heißt der oberste, der führende Hirte, offenbar geworden ist.
Das ist der Augenblick, der uns dann in Psalm 24 näher beschrieben wird.
Es geht also in dem, was wir an diesen drei Abenden vor uns haben möchten,
um diese eine Person, um den Herrn Jesus,
um ihn als Person und zugleich um das, was er getan hat.
Man kann das nicht voneinander trennen,
aber es ist doch gut, wenn wir diesen Unterschied kennen,
zwischen dem, was jemand ist und dem, was er getan hat.
Und darauf werden wir noch öfter kommen im Verlauf unserer Betrachtung.
Wir wenden uns jetzt zu Psalm 22
und haben da diese kurze Überschrift,
die eben jetzt schon in der neuen Übersetzung Vers 1 darstellt,
dem Vorsänger.
Das ist quasi die Widmung, so wie man das in Büchern auch oft findet,
dass vorne drin eine Widmung steht,
entweder vom Schreiber selbst, gewidmet seiner Frau,
oder von demjenigen, der das Buch verschenkt hat,
der mit der Hand reingeschrieben hat, für wen es bestimmt ist.
Und hier haben wir also einen der Psalmen,
die dem damaligen Vorsänger der Israeliten im Gesang gewidmet war,
aber das werden wir gerade in diesem Psalm noch genauer sehen,
dass wir letzten Endes darin den Herrn Jesus selbst sehen,
denjenigen, der in der Mitte der Gläubigen
den Lobgesang für seinen Gott anstimmt.
Und wenn wir dann diesen hebräischen Ausdruck haben,
nach Ajelet HaShacha, oder in der alten Übersetzung steht das,
übersetzt ins Deutsche, die Hinden- oder Hirschkuh der Morgenröte,
dann malt uns auch das schon wieder eine gewisse Atmosphäre vor Augen.
Da denken wir an den frühen Morgen, also an eine Atmosphäre der Frische,
wo das Land noch nicht durch die Sonne des Orients ausgedörrt, ausgetrocknet ist,
sondern wo noch der Tau auf den Wiesen liegt,
wo die ganze Natur sich über Nacht erfrescht hat
und wo dann eine solche Hinden-, eine Hirschkuh durch die Szene läuft,
leichtfüßig, wie sie sich so bewegt.
Und das weist uns einmal prophetisch hin auf den Anfang des tausendjährigen Reiches,
wenn diese ganze Welt und sogar das ganze Universum
in einer Frische wieder dastehen wird,
nachdem die Drangsale der Gerichtszeit, der großen Drangsalzeit vorüber sind,
wie die Erde sie schon lange nicht mehr gekannt hat,
die sie dann wieder erleben wird unter der Regierung des Messias.
Aber zugleich kann uns das doch vielleicht auch einen Hinweis darauf geben,
was dieser Psalm bei uns bewirken möchte,
dass er auch uns im Glaubenslauf anspornen möchte,
durch die Erinnerung an die Leiden unseres Heilandes,
dass wir dadurch angespornt werden, diesem Heiland, der so gelitten hat,
nachzufolgen, zu laufen, wie so eine Hirschkuh leichtfüßig ihren Weg zurücklegt
und über Hindernisse hinweg setzt,
dass wir unseren Weg auch so gehen
und dass unser Leben, unser Glaubensleben auch diese Frische des frühen Morgens atmet,
wie diese Hirschkuh der Morgenröte, wenn die Sonne aufgeht,
wenn nicht die anbrechende Nacht vor der Tür steht,
jetzt morgens und abends, wenn man rauskommt, zur Arbeit geht
und von der Arbeit wiederkommt, ist draußen alles dunkel.
Das ist nicht so ermunternd.
Aber wie schön ist das, wenn man mal die Sonne aufgehen sieht
und man freut sich darüber, dass man den ganzen Tag noch vor sich hat.
Und so haben auch wir Grund, uns zu freuen darüber,
dass wir unseren Weg gehen dürfen, laufen dürfen,
wie Paulus das auch manche Male erwähnt.
Laufen dürfen, angespornt durch eine Kraft, die nicht in uns selbst ist,
sondern die die Kraft aus der Höhe ist.
Eine Kraft, die wir bekommen, die wir finden in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus.
Und dann springt der Heilige Geist förmlich in eine ganz andere Atmosphäre,
in eine ganz andere Szene hinein.
Es ist ganz unvermittelt, ohne irgendeine weitere Überleitung.
Er beschäftigt sich sofort mit dem ersten Satz,
mit diesen Leiden unseres Heilandes am Kreuz.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Der Heilige Geist ignoriert hier, wie er das oft tut,
und besonders in der Prophetie, die zeitliche Reihenfolge.
Das werden wir gleich noch sehen.
Er zieht etwas an den Anfang und stellt es damit in den Vordergrund,
was zeitlich gesehen eigentlich erst später kommt,
wenn wir es genau sagen wollen, etwa zu Vers 22 gehört an die Stelle.
Was wir hier in den ersten Versen, das heißt von Vers 2 etwa bis Vers 6 vor uns haben,
das ist die Zeit, wo der Herr Jesus allein war im Gericht Gottes.
Und wir wissen, dass der Herr Jesus am Kreuz sechs Stunden verbracht hat,
von der dritten bis zur neunten Stunde.
Und diese sechs Stunden teilen sich auf in die erste Hälfte, die dritte bis zur sechsten Stunde,
wo der Herr Jesus in der Feindschaft der Menschen ausgesetzt war.
Und dann von der sechsten bis zur neunten Stunde das, was uns jetzt beschäftigt,
wo der Heiland ganz allein war, wo auch die Feindschaft der Menschen verstummen musste,
wo Gottes keiner Menschenstimme mehr erlaubte, sich gegen seinen menschgewordenen Sohn,
gegen seinen Messias zu erheben, weil in diesen Stunden alles andere zurücktreten musste.
Akustisch, es war nichts zu hören, optisch, weil Dunkelheit über der Szene lag
und auch im Blick auf Gemeinschaft.
Es ging in diesen drei Stunden, in diesen zweiten drei Stunden, eigentlich nur um zwei Personen.
Und das war der Herr Jesus, der am Kreuz hing und das war Gott, der sich im Himmel verschloss,
der den Himmel über der Erde in diesem Augenblick verschloss
und der ihn verschloss gerade über dem, der in diesen Augenblicken dort am Kreuz hing.
Über diese Leitende des Herrn Jesus etwas zu sagen, ist mehr als schwierig,
weil das ein Thema ist, für das unser Menschenverstand und unser Begriffsvermögen
einfach zu klein ist, zu kurz greift.
Wir kommen mit unserer Logik nicht weiter, mit unseren natürlichen Augen,
unserem Geschichtsverständnis und so weiter erst recht nicht.
Und doch haben wir in Gottes Wort eine Reihe von Stellen, eine Reihe von Aussagen,
die sich gerade auf diese Zeit beziehen und die uns alle deutlich machen,
dass wir es hier im Grunde mit dem Mittelpunkt der ganzen Geschichte der Menschheit zu tun haben.
Zugleich mit dem Mittelpunkt, um den sich der gesamte Ratschluss Gottes dreht.
Das Gesamtwerk, das Gesamtgebäude der Gedanken Gottes ist einfach nicht vorstellbar,
ohne das, was wir hier vor uns haben.
Und das eigentlich nur am Rande, über Segen Gottes für uns,
brauchten wir überhaupt nicht zu reden, wenn das hier nicht geschehen wäre.
Wenn der Sohn Gottes nicht Mensch geworden wäre,
in erster Linie nicht um ein perfektes, vorbildliches Leben auf der Erde zu führen,
was er auch getan hat, sondern in erster Linie um zu sterben.
Und wenn wir von dem Tod des Herrn Jesus reden,
dann ist damit untrennbar verbunden diese Leiden, die diesem Tod direkt vorausgingen.
Denn es war ja nicht irgendein x-beliebiger Tod, den er gestorben ist,
sondern es war dieser Tod am Kreuz, dieser Tod eines Gehengten.
Ein Fluch Gottes ist ein Gehengter, wie der Galater Brief sagt.
Damit sind wir eigentlich schon mitten im Thema.
Ich habe gerade gesagt, dass wir mit unserem Menschenverstand nicht weit kommen
bei der Beschäftigung mit diesen Leiden unseres Heilandes.
Aber wie gesagt, doch gibt uns Gottes Wort einige Angaben über das,
was sich während dieser Zeit ereignet hat,
damit wir ein gewisses Verständnis, geistliches Verständnis dafür bekommen.
Und wir wollen einige Stellen dazu lesen aus dem Neuen Testament,
alles sehr bekannte Stellen.
Zunächst aus 2. Korinther 5,
den letzten Vers.
Das ist das eine von zwei Hauptdingen, die sich während dieser Zeit ereignet haben.
Dass der Herr Jesus dort zur Sünde gemacht wurde.
Und das ist von der Sache her etwas, was wir tatsächlich nicht näher erklären können,
was das bedeutete.
Deswegen nur so viel.
Es heißt hier, den der Sünde nicht kannte, hat er, das heißt, hat Gott zur Sünde gemacht.
Und damit wird unsere Aufmerksamkeit darauf gelenkt,
dass der Herr Jesus nicht nur eine Aufgabe erfüllt hat in diesen Leiden,
sondern dass er selbst in seiner Person dort gelitten hat.
Es ist ja die Erfüllung dessen, was wir schon im Alten Testament
unter dem Bild des Lammes Gottes vorgestellt bekommen, beim Passer beispielsweise.
Es ist die Erfüllung von all den Opfern, all den Feueropfern, sagen wir mal,
die also auf einem Altar dargebracht wurden im Alten Testament.
Alles das hat sich in dieser Zeit am Kreuz erfüllt.
Aber wir sehen eben, dass Gott auf die Dauer sich nicht zufrieden geben konnte
mit dem Opfer eines Tieres,
sondern dass alle diese Tieropfer nur hinweisen konnten auf das,
was wir jetzt vor uns haben,
dass der Sohn Gottes als Mensch in seiner Person dieses Opfer stellte,
dass er, wie es manchmal im Neuen Testament heißt, sich selbst hingab.
Ihn selbst als Person.
Ihn hat Gott zur Sünde gemacht.
Es heißt hier, dass er das für uns getan hat.
Und dieses für uns hat hier eindeutig den Sinn zu unseren Gunsten.
Hier geht es also nicht darum, dass dies geschehen ist an unserer Stelle,
darauf kommen wir noch,
sondern dass er das getan hat zu unseren Gunsten,
so dass wir die Nutznießer davon sind,
obwohl Nutznießer ein schwaches Wort ist, aber es trifft doch zu.
Das heißt, wir haben hier in erster Linie diese Seite der Sündung vor uns.
Sündung ist keine Sache, die dem einen und dem anderen persönlich zugerechnet worden ist,
sondern ist eigentlich eine globale Lösung für ein globales Problem.
Hier ist nicht die Rede von den Sünden, sondern von der Sünde.
Er ist zur Sünde gemacht worden.
Das heißt, da wird die Sünde insgesamt als ein riesiges Problem betrachtet,
das eine Lösung brauchte, wenn Sünder erlöst und errettet werden sollten.
Und dass der Herr Jesus durch sein Werk, durch sein Opfer am Kreuz,
diese Lösung bereitgestellt hat, das haben wir in diesem Aspekt der Sündung.
Und man kann nicht weit genug denken dabei.
Es geht hier also, wie gesagt, nicht darum,
dass das Werk von Golgatha dem einen oder dem anderen,
das heißt demjenigen, der glaubt, zugerechnet wird,
sondern es geht hier darum, dass dadurch,
dass der Herr Jesus zur Sünde gemacht wurde,
ein Werk geschehen ist, das so groß ist,
das ist schon oft gesagt worden,
dass alle Menschen errettet werden könnten, Konjunktiv, Möglichkeitsform.
Das heißt, es müsste nie gesagt werden, von Gottes Seite aus,
jetzt ist das Depot erschöpft,
jetzt muss erst noch wieder eine Voraussetzung geschaffen werden,
damit wieder neue Menschen gerettet werden können.
Sondern selbst wenn alle Menschen sich retten lassen würden,
was leider ja nicht der Fall ist, das ist definitiv,
dann wäre das Opfer des Herrn Jesus groß genug dafür,
weil Gott in jeder Hinsicht dadurch zufriedengestellt worden ist.
Und deswegen steht dieser Vers auch an dieser Stelle,
nach diesem Kapitel.
Da ist ja vorher die Rede davon,
dass wir den Dienst der Versöhnung bekommen haben,
Vers 19 am Ende,
Gott hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt,
so sind wir nun Gesandte für Christus und bitten an Christi statt,
lasst euch versöhnen mit Gott.
Das heißt, das gibt uns das Recht und die Aufgabe,
allen Menschen, ohne Frage nach Auserwählung oder sonst was,
allen Menschen dieses Werk vorzustellen
und allen Menschen zu sagen,
der Heiland ist für dich gestorben,
auch dich nimmt er an, wenn du an ihn glaubst.
Sein Werk ist groß genug,
dass auch du angenommen wirst, wenn du glaubst
und dass auch deine Sünden vergeben werden,
wenn du sie Gott bekennst.
Die Grundlage dafür, diese unermesslich große Plattform,
die der Herr Jesus geschaffen hat durch sein Werk,
die haben wir hier vor Augen.
Das ist der Aspekt der Sühnung,
die dort geschehen ist,
die auch nur in diesen drei Stunden der Finsternis,
wie wir sie ja oft nennen, geschehen ist.
Das muss uns also ganz klar sein,
dass dieser Zeitabschnitt, drei Stunden,
einen ganz bestimmten Charakter hatte,
dass dort die Sühnung bewirkt,
vollbracht worden ist,
nicht vorher, nicht hinterher.
Wir kommen zu dem zweiten Punkt
und lesen dazu eine Stelle aus dem ersten Petrusbrief,
aus 1. Petrus 2,
Vers 22,
da ist auch wieder die Rede von Christus,
der keine Sünde tat,
noch wurde Trug in seinem Mund gefunden.
Vers 24,
der selbst unsere Sünden an seinem Leib
auf dem Holz getragen hat.
Unsere Sünden, ganz klarer Fall,
hier ist die Rede von Sünden,
das heißt von unseren bösen Taten
und unsere Sünden,
das sind die Sünden all derer,
die das Werk von Golgatha
für sich in Anspruch genommen haben.
Das heißt, die einmal im Glauben
zu dem Herrn Jesus gekommen sind.
Die können das sagen, auch nur die,
aber auch jeder, der glaubt,
dass er unsere Sünden für uns,
an unserer Stelle,
an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.
Auch das hat der Herr Jesus
nur in diesen drei Stunden getan.
Das ist diese Seite, die man oft kurz nennt
die Stellvertretung.
Hier geht es darum,
für uns im Sinne von an unserer Stelle.
Ist also etwas anderes als das erste,
was wir vorhin hatten,
aber zwangsläufig mit diesem verbunden,
für uns als Gläubige.
Denn das muss uns ganz klar sein,
dass diesen Platz im Gericht Gottes
wir verdient hatten,
durch unsere Sünden.
Und der Herr Jesus hat dort gehangen,
hat unsere Sünden auf sich genommen
und hier wird das ganz ausdrücklich gesagt,
dass er das an seinem Leib tat.
Das heißt, dazu musste er Mensch werden.
Das konnte er insofern nicht tun,
als der ewige Sohn Gottes,
der im Himmel, im Schoß des Vaters geblieben wäre.
Dazu musste er auf die Erde kommen.
Dazu musste er ein Mensch werden
mit einem menschlichen Körper.
Der Herr Jesus hat also Sündung getan.
Das heißt, er hat Gott völlig zufriedengestellt,
sodass Gott heute jede Sünde vergeben kann,
jeden Sünder annehmen kann,
aber das gehört auch zu der Sündung.
Das ist auch die Grundlage dafür,
dass Gott einmal das ganze Universum
reinigen wird von der Sünde.
Und das haben wir angedeutet
in den Worten des Johannes des Täufers,
wenn er sagt,
sehe das Lamm Gottes,
welches die Sünde der Welt wegnimmt.
Das bezieht sich auf den Augenblick,
wo nach allen Gerichten
diese ganze Szene gereinigt sein wird
von jeder Spur der Sünde.
Was allerdings bedeutet für diejenigen,
die nicht geglaubt haben,
dass ihre Sünden gewissermaßen
auf sie gebunden worden sind
und sie mit ihren Sünden
verdammt in den Feuersee geworfen worden sind.
Aber auf diese Weise
wird dann dieses Universum gereinigt sein
von jeder Sünde
auf der Grundlage des Werkes von Golgatha.
Und weil der Herr Jesus also dort am Kreuz
gehangen hat,
zur Sünde gemacht
und mit unseren Sünden beladen,
Herr Geschwister,
aus dem Grunde konnte Gott
in diesen Augenblicken
keine Gemeinschaft mehr
mit seinem menschgewordenen Sohn haben.
Er musste ihn verlassen.
Das war für den Herr Jesus nichts Neues.
Er wusste das vorher,
aber als er es dann erlebte,
durchlebte, durchlitt,
da hat der Herr Jesus gelitten,
dass wir davon erst recht nichts verstehen können.
Wir können etwas davon ablesen
in diesem Schrei, der uns hier
prophetisch schon vorweg zitiert wird.
Und im Matthäusevangelium lesen wir,
dass der Herr Jesus aufschrie mit lauter Stimme.
Das heißt, es war wirklich ein Ausdruck,
ein Ausbruch dessen,
was in dieser Zeit in seinem Herzen,
in seinen Empfindungen vor sich ging.
Und vielleicht hilft es uns ein bisschen,
wenn wir daran denken,
dass wir als Gläubige ja durch Gottes Gnade
Gemeinschaft mit Gott kennen und genießen dürfen.
Aber wir kennen uns alle selbst
und wissen, dass unser Empfinden
und unser Genuss dieser Gemeinschaft
immer getrübt und beeinträchtigt ist.
Einfach dadurch, dass wir das Fleisch noch in uns haben,
diese alte Natur,
dass wir auch selbst immer wieder doch noch sündigen,
dass wir immer unter den Einflüssen
von rechts und links durch die Welt sind
und dass wir daher in gewisser Weise
alle abgehärtet, abgebrüht sind,
abgestumpft sind.
Und das war bei dem Herrn Jesus
nicht im geringsten Maß der Fall,
sodass er diese plötzliche Unterbrechung
der Gemeinschaft mit seinem Gott
als für ihn unerträglich empfand.
Dass er das ausrief, ausschrief förmlich,
was wir hier haben.
Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Der Herr Jesus hatte ein Recht,
diese Frage zu stellen.
Das war ja keine verwunderte Frage in dem Sinne,
keine überraschte Frage,
sondern durch dieses Warum deutet er an,
dass er selbst in seiner Person
dieses Gericht nicht verdient hatte.
Wisst ihr, der edelste Mensch
hätte nicht das Recht,
diese Frage zu stellen.
Und wer nicht glaubt,
der wird das einmal erfahren,
dass er von Gott ganz und für ewig getrennt ist.
Aber der Herr Jesus hatte das Recht,
diese Frage zu stellen,
weil, wir haben das gelesen in 1. Petrus 2,
welcher keine Sünde tat.
Das heißt, in ihm war überhaupt nichts,
was Gott hätte veranlassen können,
sich von ihm abzuwenden.
Umso tiefer hat der Heiland das empfunden.
Wir haben ein ganz aufschlussreiches Detail
in Vers 3 gelesen,
wo der Herr Jesus von Tag und Nacht redet.
Ich rufe am Tag und bei Nacht.
Wir befinden uns gedanklich immer noch
in diesen drei Stunden,
von der sechsten bis zur neunten Stunde.
Das heißt, rein nach der Uhr betrachtet,
waren das drei Stunden.
Aber dieser Vers gibt uns einen Hinweis darauf,
dass in diesen Augenblicken,
in diesen Stunden,
die Uhr nichts zu sagen hatte.
Das heißt, dass die Leiden des Herrn Jesus
eine Dimension hatten,
die man mit menschlichen Mitteln nicht erfassen kann.
Dass die Zeit alleine nicht ausreicht,
um etwas über die Tiefe dieser Leiden zu sagen.
Der Herr Jesus drückt sich hier prophetisch aus,
als hätte es Tag und Nacht,
Tage und Nächte gedauert,
wo er so von seinem Gott getrennt war.
Wir haben noch andere Stellen im Alten Testament,
die uns das zeigen,
die sich auch auf diese Leiden beziehen,
wo er sich vergleicht mit den Toten der Urzeit,
mit den ewig Toten.
Und es ist schon manchmal darauf hingewiesen worden,
dass wir uns nicht irritieren lassen dürfen
durch diese drei Stunden.
Die erscheinen uns relativ überschaubar.
Aber was der Herr Jesus in dieser Zeit gelitten hat,
für uns, für die Glaubenden,
das ist eine Ewigkeit an Gericht.
Wir haben schon daran gedacht,
dass derjenige, der nicht glaubt,
in Ewigkeit durch Gott gerichtet
und von Gott getrennt sein wird.
Und dieses Gericht,
das wir gerade so gut verdient hatten,
wie irgendein Schwerverbrecher,
das hat für uns dort am Kreuz der Herr Jesus getragen.
Noch einmal, mit der Frage der Zeit kommen wir nicht weit.
Das deuten hier diese Erwähnung von Nacht und Tag an,
dass es dem Herrn Jesus erschien,
dass er wirklich die ganze Ewigkeit des Gerichtes
und des Zornes Gottes dort durchlitten hat.
Und dann gibt er in Vers 4 etwas wie eine Antwort
auf seine Frage aus Vers 2,
doch du bist heilig.
Das ist insofern bemerkenswert,
als dass derselbe sagt, der in Vers 2 geklagt hat,
warum hast du mich verlassen?
Doch du bist heilig.
Das sagt er in diesen drei Stunden zu Gott.
Und damit sagt er zum einen ganz einfach,
ich weiß, dass du keinen Fehler machst,
weil du heilig bist.
Aber das heißt auch,
damit drückt der Herr Jesus auch aus,
ich weiß, dass es gerade deine Heiligkeit ist,
mein Gott, die dich veranlasst, mich zu verlassen.
Mit anderen Worten, dass du mich verlassen musst.
Das heißt, derjenige, der hier im Gericht vor Gott am Kreuz hängt,
der rechtfertigt mit diesen Worten seinen Richter,
der stellt sich in diesen Augenblicken auf die Seite dessen,
der ihn verurteilt, der ihn richtet,
dessen, der seinen ganzen Zorn über ihn ausschüttet
und sagt ihm, du tust recht daran.
Du bist heilig.
Es ist das, was deine Heiligkeit erfordert.
Und das bringt jetzt eine andere Seite ins Spiel,
dass nämlich zugleich, wo Gott sich von ihm abwenden musste,
Gott doch sein höchstes Wohlgefallen,
seine höchste Freude an ihm gefunden hat.
In dem gleichen Augenblick.
Das ist mehr der Gedanke des Brandopfers,
dass nirgendwo Gott mehr verherrlicht worden ist,
als in diesen Augenblicken, wo sein Sohn als Mensch
auf Golgatha gelitten hat und gestorben ist,
wo er sich selbst aus Liebe hingab.
Dann sehen wir in Vers 5 und 6,
dass der Herr Jesus, dieser Psalm ist ja in der Ich-Form abgefasst,
prophetisch hören wir die Stimme des Herrn Jesus selbst,
dass er in Vers 5 und 6 einen Vergleich zieht zu unseren Vätern,
das heißt zu den Israeliten im Altertum.
Sie hatten zu jeder Zeit diejenigen, die wirklich glaubten,
auf Gott vertraut und immer war die Antwort gewesen,
und du errettetest sie.
Sie schrien und sie wurden errettet.
Sie vertrauten und wurden nicht beschämt.
Und hat irgendeiner mehr vertraut?
Ist irgendeiner seinen Weg in vollkommener Abhängigkeit gegangen
als dieser Israelit?
Der Herr Jesus, der menschgewordene Sohn Gottes,
aber er ist verlassen worden.
Das hat es nur ein einziges Mal gegeben.
Einer der Schreiber im Alten Testament sagt das.
Nie sah ich den Gerechten verlassen, aber hier.
Warum? Ja, wegen mir und wegen dir.
Wegen unseres verlorenen, hoffnungslosen Zustandes
und wegen unserer ganzen Last an Sünden, die auf ihm gelegen hat.
Und dann geht der Heilige Geist ab Vers 7 über
zu dem, was der Herr Jesus von Seiten der Menschen gelitten hat,
aber wir sehen hier schon anhand der Reihenfolge,
dass er das in die zweite Reihe stellt,
dass er das benutzt praktisch als Umfeld,
er gruppiert das herum um diese Beschreibung in den ersten Versen
über das, was der Herr Jesus von Seiten Gottes erlitten hat.
Wir sehen jetzt in den folgenden Versen 7 bis 9,
dass eigentlich sieben verschiedene Arten von Widrigkeiten
dem Herrn Jesus begegnet sind
oder verschiedene Arten von Haltung und von Feindschaft ihm gegenüber.
Das müssen wir nicht im Detail jetzt betrachten,
dazu haben wir auch die Zeit nicht.
Aber eins, was ihn besonders geschmerzt haben muss,
das haben wir in Vers 9.
Vertraue auf den Herrn.
Das ist ein Ausdruck des Spottes hier.
In der alten Übersetzung heißt es, er vertraut auf Jehova,
der errette ihn, befreie ihn, weil er Lust oder weil er Gefallen an ihm hat.
Das heißt, da haben ihn in diesen Augenblicken,
die also zeitlich vor diesen drei Stunden der Finsternis lagen,
da haben die Menschen den Herrn Jesus verspottet.
Womit?
Gerade mit seinem Vertrauen auf Gott.
Und das Vertrauen des Herrn Jesus auf Gott,
das war nicht irgendeine Randstaffage seines Lebens,
irgendeine Begleiterscheinung,
sondern es war eigentlich seine innere Stütze.
Wenn es in Psalm 1 heißt, von einem Baum,
der gepflanzt ist, an Wasserbächen,
dessen Wurzeln also ins Wasser reichen,
dann ist hier dieses Vertrauen des Herrn Jesus auf seinen Gott gemeint.
Und gerade damit haben ihn die Menschen gepackt
und haben ihn verspottet.
Und haben ihn verspottet mit dem, was seine einzige Stütze im Leben war,
woraus er seine ganze Kraft und seine ganze Leitung bezog.
Und dann betont er in Vers 10 und in Vers 11,
ja in Vers 10 hauptsächlich sein Vertrauen und in Vers 11 seine Abhängigkeit.
Und da kommt er interessanterweise auf die Mutter zu sprechen.
Die Mutter ist im Leben eines Menschen
normalerweise der vertrauenswürdigste Mensch,
den man hat auf der Erde.
Aber das Vertrauen des Herrn Jesus,
das war nicht auf seine Mutter, sondern auf seinen Gott.
Und wenn es hier mehrfach heißt,
dass er durch Gott aus dem Mutterleib gezogen wurde,
dass er auf ihn geworfen war von Mutterschoß an und so weiter,
dann heißt das vom ersten Augenblick seines Lebens an.
Der Herr Jesus musste das Vertrauen auf seinen Gott nicht erst lernen.
Das musste auch nicht wiederbelebt werden,
wie wir das später in Psalm 23 finden,
er erquickt meine Seele,
sondern das war zu jeder Zeit ununterbrochen
in ungetrübter Frische und Kraft da.
Und wenn er sagt, der mich vertrauen ließ an meiner Mutterbrüste,
dann sind das Augenblicke der größten Sicherheit.
Man ist nirgendwo sicherer und besser aufgehoben als an diesem Ort.
Aber auch in Augenblicken, wo der Herr Jesus gut aufgehoben war
in den äußeren Umständen, da hat er trotzdem vertraut.
Wisst ihr, das zeigt unsere Erfahrung.
Das Gefährlichste für unser Glaubensvertrauen,
das sind oft nicht die Schwierigkeiten,
sondern die Zeiten, wo es uns gut geht,
wo es uns vielleicht zu gut geht.
Aber der Herr Jesus hat in Schwierigkeiten wie in ruhigen Zeiten
ununterbrochen seinem Gott vertraut.
Und das Ganze dient hier noch einmal dazu,
wir verbinden das wieder mit dem ersten Vers,
uns zu zeigen, was in diesen Augenblicken da unterbrochen wurde,
in diesen drei Stunden am Kreuz,
was der Herr Jesus da vermissen musste.
Und er hat das vermisst, wie wir es nie nachempfinden können,
dass er da allein war,
allein in Bezug auf Menschen auf der Erde
und allein, das war das Schlimmste, auch nach oben hin.
Die Brücke zum Himmel war in diesen Augenblicken unterbrochen.
Der, auf den er vertraute, antwortete ihm nicht.
Und er selbst sagte, du tust recht.
Dann haben wir in den folgenden Versen 13 bis 22 zwei Abschnitte,
die aus folgendem Grunde aufschlussreich sind.
Wir haben hier nähere Beschreibungen der Abneigung von Menschen,
der der Herr Jesus begegnet ist.
Und zwar haben wir von Vers 13 bis 16 Menschen,
die beschrieben werden als Stiere,
viele Stiere haben mich umgeben, Vers 13,
und ab Vers 17 bis 21 oder 22 erste Hälfte Hunde,
Vers 17, denn Hunde haben mich umgeben.
Und damit haben wir hier zwei Menschengruppen,
das heißt die zwei Gruppen von Menschen,
mit denen der Herr Jesus unter seinen Feinden zu tun hatte.
Das ist uns oft auch nicht so richtig klar,
dass die Feindschaft der Menschen gegen den Herrn Jesus
durchaus nicht überall die gleiche war,
dass das keine, ich sage mal, keine homogene, gleichmäßige Abneigung war,
sondern dass die auch einen unterschiedlichen Charakter annahmen.
Was wir in Vers 13 bis 16 vor uns haben am Bild dieser Stiere,
das ist die Feindschaft, die der Herr Jesus erfahren hat
von Seiten seines irdischen Volkes, das heißt durch die Juden.
Die werden hier mit Stieren verglichen
und einen Ausdruck, der diese Haltung charakterisiert,
haben wir in Vers 14, sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt.
Das muss uns also klar sein, dass die Haltung der Juden,
das heißt jetzt der ungläubigen Juden
und ganz besonders der Führer dieses Volkes
zur Lebenszeit des Herrn Jesus,
gekennzeichnet war durch diese zwei Wörter, gegen mich.
Das wird auch im Neuen Testament ganz deutlich an diesem Bild,
was der Herr Jesus selbst erzählt, als er von dem Weinberg spricht,
der von seinem Besitzer, den Weingärtnern, übergeben worden war
und wo er dann die Frucht ernten wollte,
das ist ja Gott, der Frucht, den Israel suchte
und der dann nach und nach verschiedene Knechte schickt
und dann hat er nur noch einen schließlich,
nachdem sie die ganzen Knechte umgebracht haben,
nur noch seinen Sohn.
Und den schickt er als letzten in der Hoffnung,
wie es da ausgedrückt wird,
sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.
Und dann wird uns wiedergegeben wörtlich,
was diese Weingärtner sagen.
Dieser ist der Erbe.
Kommt, lasst uns ihn töten und das Erbe wird unser sein.
Das heißt, dass der Herr Jesus gerade in seinem Volk,
gerade in dem Weinberg Gottes,
den Gott vor Jahrtausenden gepflanzt hatte,
dieser abgrundtiefen Feindschaft begegnet ist,
dass diejenigen, die die Verheißungen hatten,
die die Erzväter hatten,
denen Gott sich als Jehova, als ihr Bundesgott,
offenbart hatte und so weiter,
die gesegnet waren mit einer ganzen Palette von Vorrechten,
dass die gerade diese Haltung einnahmen,
gegen den zu sein, der ihr Messias von Gott aus war.
Und im Kontrast dazu,
aber auch gleichzeitig als Ergänzung dazu,
ab Vers 17,
denn Hunde haben mich umgeben,
eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt.
Und dann Vers 18,
das ist sehr charakteristisch,
alle meine Gebeine könnte ich zählen,
sie, das heißt diese Hunde,
schauen und sehen mich an.
Und es ist gut, dass da in der Felderübersetzung
eine Ergänzung dabei ist in der Anmerkung,
dass das heißt, sie sehen mit Genugtuung auf mich.
Und das ist die Haltung,
die jetzt weniger die Juden,
als vielmehr die Nationen einnahmen.
Damals repräsentiert durch die römischen Soldaten.
Und man kann das in den Evangelien unschwer erkennen,
dass es tatsächlich diesen Unterschied
in der Abneigung der Menschen gegenüber dem ein Jesus gab.
Dass die Juden, man sieht das in der Weise,
wie sie ihn unbedingt in das Gerichtsverfahren
und in den Tod hineinbringen wollten,
dass das eine andere Art von Feindschaft war
als die der Römer, dieser Soldaten.
Die hatten tatsächlich diese Haltung,
sie schauen und sehen mich an.
Sie hatten von Alters her keine Beziehung zu ihm als Messias.
Er war nicht ihr Messias.
Ihnen war dieser Mensch egal.
Wie die Soldaten so sind,
das kann man heute noch manchmal
selbst über die deutsche Bundeswehr in der Zeitung lesen,
wie es da zu Zeiten abgeht,
dass Soldaten gewöhnlich rücksichtslose Menschen sind.
Das kommt auch durch die Atmosphäre
in der Bundeswehr, in der Armee.
Aber da kommt im Grunde raus,
was wir Menschen in uns sind von Natur aus.
Gleichgültig gegenüber dem, den Gott gesandt hat.
Sie sahen nichts in ihm.
Er war für sie im Grunde nur ein Gegenstand,
ein Objekt, an dem sie sich austoben konnten.
Es ist hässlich, das zu sagen,
aber so war es tatsächlich.
Die römischen Soldaten,
man sieht ja in den Evangelien,
was sie mit ihm gemacht haben.
Diesem Purpurmantel übergehängt,
diese Krone aus Dornen auf den Kopf,
dann darauf geschlagen, ihn verspottet.
Das war gar kein Hass in dem Sinne,
aber diese rücksichtslose Gleichgültigkeit,
die offenbarte, was im Herzen des Menschen ist.
Und das alles hat natürlich seinen Höhepunkt gefunden
in den ersten drei Stunden am Kreuz.
Wir sehen also jetzt ganz klar den Unterschied,
den Gegensatz.
In den ersten drei Stunden, wo der Herr Jesus am Kreuz war,
da haben wir Menschen an ihm ausgetobt,
was in unseren Herzen war.
Da hat der Mensch gezeigt, was er ist.
Und in den zweiten drei Stunden,
da hat Gott gezeigt, was er ist.
Dass er heilig ist,
indem er den Heiland dort verließ.
Aber zugleich, dass er auf dieser Grundlage
und nur auf dieser Grundlage
uns Menschen heute Gnade zuwendet.
Und dazu kommen wir jetzt im Anschluss ab Vers 22, zweite Hälfte.
Da sehen wir plötzlich, dass sich das Blatt wendet.
Dass wir von der Zeit der Leiden,
dass wir von der Zeit dieses tiefen,
schmerzlichen Empfindens des Heilandes
übergehen zu einer Zeit der Freude.
Vers 22, erste Hälfte.
Rette mich aus dem Rachen des Löwen.
Da hören wir immer noch dieses Rufen des Herrn Jesus zu seinem Gott,
dass er ihn retten möchte.
Aus dem Rachen des Löwen.
Das ist hier ein Symbol für den Tod.
Den Tod unter der Macht Satans.
Er ist hier gemeint mit dem Löwen.
Rette mich!
Und dann heißt es, ja, du hast mich erhört.
Aber diese Erhörung konnte erst stattfinden
aus dem Rachen des Löwen heraus.
Von den Hörnern der Büffel, nicht er, für den Herrn Jesus.
Das heißt, erst in dem Augenblick,
wo der Herr Jesus bis in diesen Rachen,
bis in den Tod gegangen ist,
erst in dem Augenblick konnte sein Gott ihn erhören.
Aber was ist daraus geworden?
Das ist im Grunde die Erfüllung
dieses berühmten Rätsels von Simson.
Vielleicht lesen wir das mal gerade eben, aus Richter 14.
Richter 14, Vers 14.
Die Geschichte an sich ist nicht sehr erquicklich.
Wer sie kennt, weiß das von Simson,
der im Großen und Ganzen ein sehr untreuer Mann in Israel war.
Ein Richter Israels.
Und der hier bei seiner Hochzeit
seinen Kollegen ein Rätsel aufgibt.
Richter 14, Vers 14.
Aus dem Fresser kam Frass
und aus dem Starken kam Süßigkeit.
Diese für einen vielleicht ahnungslosen Leser
total aussagelosen Worte
haben eine ganz tiefe prophetische Bedeutung.
Der Fresser, das ist hier dieser Rachen des Löwen.
Aus dem Fresser kam Frass.
Das heißt, aus dem, was eigentlich diese Natur hat,
zu verschlingen, zu fressen, in sich hineinzufressen,
für sich zu beanspruchen.
Dieser Fresser wurde gezwungen, Frass zu geben,
Nahrung zu geben.
Das heißt, ganz entgegen seiner Natur etwas hervorzubringen.
Und das heißt für uns, dass aus dem Tod,
aus dem Tod dieses Menschen,
aus dem Tod des Herrn Jesus,
für uns Leben und Segen hervorkamen.
Dass in dem Augenblick, wo der Herr Jesus im Tod,
ich sag mal, angekommen war,
dass Gott ihn da erhören konnte,
ihn da auferwecken konnte,
das haben wir jetzt als nächstes vor uns.
Und dass auf dieser Grundlage
heute Gott uns Menschen Gnade zuwenden kann.
Das ist also eigentlich die Erfüllung dieses Rätsels.
Aus dem Fresser kam Frass
und was im Wesentlichen die gleiche Bedeutung hat,
aus dem Starken kam Süßigkeit.
Die Süßigkeit des Segens und der Gnade Gottes für uns.
Basiert auf den Leiden des Heilandes.
Du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel.
Das ist die Auferstehung des Herrn Jesus.
Nach drei Tagen.
Verkündigen will ich deinen Namen, meinen Brüdern.
Das haben wir in Johannes 20,
als der Herr Jesus Maria losschickt
mit einer Botschaft an seine Jünger,
dass er sie da, seine Brüder, nennt.
Geh aber hin zu meinen Brüdern.
Und dann sollte sie ihnen verkündigen.
Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater,
zu meinem Gott und eurem Gott.
Hier sehen wir also nach den Leiden
die Zeit der Freude für den Herrn Jesus.
Wo er Freude daran hat,
dass derjenige, der ihn erhört hat,
der ihn auferweckt hat, der ihn befreit hat,
dass er dessen Namen jetzt bekannt machen möchte.
Und so soll das auch in unserem Leben sein,
dass wir den Wunsch haben,
den Namen dessen bekannt zu machen,
der für uns alles getan hat.
Wir haben also in Vers 22b das,
was Gott für seinen Christus getan hat.
In Vers 23, das, was er ihm bedeutet,
sein Name.
Und den verkündigt er seinen Brüdern.
Das heißt, denen, die an ihn glauben in dieser Zeit,
damit er dann gemeinsam mit ihnen Gott loben kann.
Das ist Vers 23b.
Verkündigen will ich deinen Namen, meinen Brüdern.
Das ist ein ganz besonderes Thema im Johannesevangelium.
Da redete Herr Jesus oft von dem Namen,
ja, nicht von dem Namen Gottes,
sondern von dem Namen des Vaters.
Da fängt er an, seinen Jüngern noch vor seinem Tod
den Vater zu offenbaren.
Weil jetzt etwas Neues kommen würde,
dass diejenigen, die zukünftig nach Golgatha
an ihn glauben würden,
Gott eben nicht nur als ihren Gott kennen würden,
sondern mehr noch als ihren Vater.
Das wird schon gleich am Anfang des Johannesevangeliums angedeutet,
wenn es da heißt, dass der eingeborene Sohn,
der nicht in Gottes, sondern in des Vaters Schoß ist,
ihn kundgemacht hat.
Das heißt, er hat ihn in diesem Charakter kundgemacht,
als Vater.
Er würde diejenigen, die er als seine Brüder
mit sich verbinden würde,
dann auch in diese Beziehung hineinbringen,
zu Gott als ihrem Vater.
So wie der Herr Jesus selbst diese Beziehung zu Gott
als seinem Vater hatte.
Das steht also hier vor uns.
Und wenn es dann heißt,
inmitten der Versammlung will ich dich loben,
das ist immer so.
Das finden wir in der ganzen Bibel.
Wenn Gott etwas von sich offenbart,
dann erwartet er,
und dann bekommt er auch eine Antwort darauf.
Das sieht man bei Israel, das sieht man bei Abraham,
immer wieder.
Wenn Gott etwas von sich offenbart,
dann kommt eine Antwort darauf.
Auch hier, und das Schöne ist,
der Herr Jesus selbst gibt diese Antwort.
Wir haben also hier in diesen Versen
jetzt nicht den Herrn Jesus vor uns
als den Gegenstand unserer Anbetung.
Er ist auch das, das zeigt die Offenbarung
beispielsweise ganz deutlich,
das Lamm wie geschlachtet.
Aber hier ist er derjenige,
der in uns das Lob anstimmt.
Das heißt, korrekterweise müssen wir sagen,
wir sind ja hier im Alten Testament,
das heißt, wir haben in erster Linie Israel vor uns.
Also der Gedanke ist in erster Linie
wirklich an die Jünger des Herrn Jesus,
an die elf Jünger, eben zwölf minus Judas,
und dann an die Truppe, die zusammen war
nach seiner Auferstehung auf dem Obersaal,
die 120, diejenigen,
die in Apostelgeschichte 2 zusammen waren,
und auf die dann der Heilige Geist kam,
die wir hier auch schon interessanterweise
mit diesem Ausdruck Versammlung erwähnt haben,
die die Kernzelle der Versammlung bildeten,
und etwas später kamen dann auch die Gläubigen
aus den Nationen dazu.
Das ist also die Gesellschaft hier.
Das ist der Rahmen,
in dem wir jetzt den Herrn Jesus sehen.
Ein sehr schöner Rahmen,
ganz besonders, wenn wir daran denken,
dass wir ihn in den ersten Versen
ganz alleine gesehen haben.
Im Gericht Gottes ganz alleine,
obwohl für uns.
Aber hier sehen wir,
dass er sofort nach seinen Leiden anfängt,
eine Gesellschaft um sich zu scharen.
Solche, in deren Herzen er Aufrichtigkeit
und Glauben gefunden hat.
Inmitten der Versammlung will ich dich loben.
Das war die höchste Freude Gottes.
Ja, es war schon während seines ganzen Lebens so gewesen,
dass seine erste Zielrichtung immer war,
zur Ehre Gottes zu leben.
Ich habe dich verherrlicht auf der Erde.
Das konnte der Herr Jesus als Summe
unter sein Leben schreiben.
Aber jetzt hat er seine Freude darin,
dass er in diesem Lob Gottes
andere mit sich verbinden kann.
Andere, die auch Gott als Vater kennen.
Das ist natürlich etwas,
was hier noch nicht erwähnt,
noch nicht einmal angedeutet werden konnte.
Aber wir wissen,
dass es an diesen Zeitpunkt gehört.
Und dann ist es sehr schön zu sehen,
dass in den folgenden Versen,
die wir nur noch überfliegen können,
dass wir jetzt die Gnade haben,
die von Golgatha ausgeht.
Also ab 22b ändert sich die ganze Atmosphäre.
Und jetzt haben wir Gnade, die ausfließt
wie ein Strom von Golgatha.
Ein Strom, der sich verbreitert.
Das kann man hier ganz deutlich beobachten.
Wir haben diese kleine Truppe am Auferstehungstag gesehen,
haben gedacht an diejenigen in Apostelgeschichte 2
am Pfingsttag, wo es schon mehr gewesen sein werden,
ohne Zahlenangabe.
Am Ende dieses Tages kamen 3000 dazu,
die sich bekehrten.
Und dann sehen wir in der Apostelgeschichte,
dass immer wieder neue dazu kamen.
Und so geht das bis zum heutigen Tag.
Und so wird es auch in Zukunft noch gehen.
Vers 24.
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, lobt ihn.
Alle Nachkommen Jakobs, alle Nachkommen Israels.
Vielleicht darf ich mal kurz hier
auf den prophetischen Zeitablauf eingehen.
Wir haben also in den ersten Versen Golgatha vor uns gehabt.
Das Passachfest.
Wenn wir jetzt mal gerade denken an die Feste Jehovas.
Dann haben wir in Vers 22b die Auferstehung des Herrn Jesus gehabt.
Seine Erhörung.
Das Fest der Erstlingsgabe in 3. Mose 23.
Dann haben wir uns erinnert an Pfingsten,
an dieses Fest der Webebrote.
Die Versammlung, die schlussendlich zusammengesetzt wurde
aus diesen zwei Gruppen.
Gläubige aus Juden und aus Nationen.
Aus diesen beiden Gruppen, die vorher ihre Feinde gestellt hatten am Kreuz.
Und dann sehen wir jetzt in Vers 24
das, was eigentlich prophetisch erst geschehen wird
nach der Zeit der Versammlung auf der Erde,
nach unserer Entrückung.
Dass dann ein Ruf ausgehen wird über die ganze Erde.
Das ist dieser Ruf von Vers 24.
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet.
Und da werden ausdrücklich diese Nachkommen Jakobs
oder Nachkommen Israels angeredet.
Das ist das Fest des Posaunenheils.
Das nächste Fest.
Was in der Zeit der Drangsal sich erfüllen wird,
wenn Gott einen Ruf wie von einer Posaune über die Erde gehen lassen wird,
um sein Volk wieder zu sammeln.
Erste Anfänge haben wir schon.
Der Staat Israel besteht wieder seit 1948.
Aber dieser eigentliche Ruf ist noch nicht erklungen.
Er wird kommen, wenn wir die Erde verlassen haben.
Dann kommt Vers 25,
wo von dem Elend des Elenden gesprochen wird,
dass Gott nicht verabscheut hat
und dessen Geschrei er hört.
Das redet davon, dass in Israel,
und es werden viele kommen, die meisten im Unglauben,
aber dass in dieser Masse von Juden
Gott solche finden wird,
die ein aufrichtiges Herz haben,
diesen oft sogenannten gläubigen oder treuen Überrest
aus den Juden zunächst einmal.
Die wird der Messias dann um sich sammeln.
Das werden diese Elenden sein.
Keine prominenten Typen auf dieser Erde,
sondern Elende, arme Menschen.
Die werden auch in den Festen Jehovas erwähnt.
3. Mose 23, Vers 22.
Da haben wir so einen Einschub.
Ein ganz interessanter Vers,
wo den Israeliten gesagt wird,
dass sie bei der Ernte in ihrem Land
den Rand stehen lassen sollten
für den Armen und für den Fremdling.
Das heißt, für einen Überrest,
den Gott dann sammeln würde
aus den Juden, das sind die Armen,
und aus den Nationen, auch einen gläubigen Überrest.
Das ist der Fremdling.
Für die würde Gott Gnade haben
nach der Zeit der Gnade,
nach der Zeit der Versammlung auf der Erde,
in der Zeit der 70. Jahrwoche Daniels,
in der Zeit der Drangsal.
Und diese Elenden,
die werden dann auch etwas feiern,
aber ein ernstes Fest,
den großen Versöhnungstag.
Die werden dann ihre Herzen kasseilen.
Das heißt, die werden erkennen,
dass sie es waren,
die den Messias ans Kreuz gebracht haben.
Die werden dann von ganzem Herzen Buße tun.
Und so wird der Weg bereitet werden,
dass der Messias in seinem Volk aufgenommen werden wird.
Und das haben wir dann in Vers 26.
Von dir kommt mein Lobgesang
in der großen Versammlung.
Die große Versammlung,
das ist Israel im tausendjährigen Reich.
Das ist diese ganze gesammelte Schar,
die dann das Volk Israel bilden wird
und die zumindest am Anfang des tausendjährigen Reiches
nur aus gläubigen Menschen bestehen wird.
Keine Ungläubigen dabei.
Die werden vorher alle gerichtet werden.
Aber in der Mitte dieser Gesellschaft,
da wird ein Lob aufsteigen.
Der Messias selbst wird in der Mitte Israels singen.
Von dir kommt mein Lobgesang
in der großen Versammlung.
Bezahlen, das heißt erfüllen,
will ich meine Gelübde vor denen,
die ihn fürchten.
Dann haben wir in den nächsten Versen
eine schöne Beschreibung des tausendjährigen Reiches.
Dass diese Gesellschaft im Wesentlichen
aus Sanftmütigen bestehen wird,
Vers 27.
Das heißt aus solchen, die verstanden haben,
wir haben überhaupt keine Rechte.
Alles was wir haben, das ist nur Gnade.
Das sind solche mit einem weichen,
nicht mit einem harten Herzen,
die Gott zu sich haben reden lassen
und die eine Antwort des Glaubens darauf gegeben haben.
Das sind diese Sanftmütigen.
Und Vers 28, da haben wir eigentlich die größte Ausdehnung.
Alle Enden der Erde werden sich erinnern
und zu dem Herrn umkehren
und vor dir werden niederfallen
alle Geschlechter der Nationen.
Da sehen wir, dass der Segen von Golgatha,
dass die Gnade, die von Golgatha ausfließt,
sich ausdehnt, schließlich bis an die Enden der Erde.
Ein alttestamentlicher Ausdruck für den ganzen Globus,
für die gesamte Menschheit.
Von allen Enden der Erde, aus allen Völkern,
werden in dieser Zeit im Friedensreich
Abgesandte hinaufgehen nach Jerusalem,
um dort zu feiern, mit Israels zusammen
und mit dem Messias in der Mitte Israels.
Und dann wird von dort aus auch der Segen ausgehen,
ausfließen auf die ganze Erde.
Dann wird es so sein, wie es in Vers 31 heißt,
dass ein Same ihm dienen wird,
der dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet wird.
Ein Same, das heißt, es wird solche auf der Erde geben,
aus Israel und aus den Nationen,
die ihre Herkunft geistlicherweise von ihm ableiten,
die dieselbe Natur haben wie er,
die also die Neugeburt erfahren haben,
die Leben aus Gott besitzen und die insofern
sein Same, sein Geschlecht sein werden.
Und die ihn dann, wie es einmal heißt,
auf ihrem Prachtwagen mitten in seinem Volk fahren werden.
Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkünden,
einem Volk, das geboren wird, das er es getan hat.
Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkünden.
Das ist die Erinnerung an Golgatha.
Das ist die Erinnerung an das,
was wir in 1. Petrus 2 vor uns hatten,
dass nur der, der persönlich, der in sich selbst gerecht war,
der in sich Gott keinen Anlass zum Gericht
und zur Strafe geliefert hat,
dass nur der imstande war,
das Gericht für uns stellvertretend auf sich zu nehmen.
Das wird Israel dann erkennen.
Das werden auch wir dann besser verstehen,
wenn wir bei ihm sind,
dass es seine Gerechtigkeit ist.
Und alle diejenigen, die ihm gehören, die des Christus sind,
die werden diese Gerechtigkeit in Ewigkeit verkünden.
Das heißt, diese Tugenden dessen,
der das Werk auf Golgatha vollbracht hat,
weil nur er es vollbringen konnte,
dass er es getan hat.
Es ist schon manchmal darauf hingewiesen worden,
dass das im Grunde ein alttestamentliches Pardon,
ein entsprechender Text ist,
zu dem, was der Herr Jesus am Kreuz ausgerufen hat.
Es ist vollbracht.
Das zeigt uns aus dem Munde des Einen,
der das Werk vollbringen konnte,
dass er es getan hat.
Dass er dieses Werk vollbracht hat,
das vor den Augen Gottes von Ewigkeit her gestanden hat.
Um das, wie wir gesehen haben,
der ganze Ratschluss Gottes sich drehte.
Dieses Werk, das zugleich die unabdingbare Grundlage bildet
für unseren Segen,
für alles, was Gott Menschen an Gnade zuwenden kann.
Für diesen ganzen Strom an Gnade,
den wir ab Vers 22, 23 dann gesehen haben,
der schlussendlich die ganze Erde
und die ganze Schöpfung umfassen wird.
In alle Ewigkeit wird das nicht vergessen werden,
dass er es getan hat.
Es ist vollbracht.
Es ist vollbracht.
Es ist vollbracht.
Es ist vollbracht.
Es ist vollbracht.
Es ist vollbracht.
Es ist vollbracht.
Du stützt die Lieblichkeiten
zu Gottes Lob, zu der verlösten Freude.
Sie danken Jesu Mann,
dass er solva, dass er solva. …
Automatisches Transkript:
…
O Herr, mein Herr, in Schatten deiner Güte,
O Lord, mein Herz, singt lautet mein Gemüse,
und dankbar mir nicht fallen wird.
Du führst mich auf fette, grüne Weiden,
wir blühen hier des Geistes einzig fein,
und meine Seele zündet sich.
Du tränkest mich, wenn mir Sundus,
aus mich sprichen, aus frischen Hell,
aus klammen Liebenssträchen,
und meine Seele schränkt in dich.
Wenn du gebeust, muss allerstundig fliegen,
du leitest ein, mit deines Namens fliegen,
im Faden der Welt ich schreit.
Mit dir kann ich durch winzte Täner fallen,
ich wünschte nichts, du lässtest mich nicht fallen,
ich wüsste deines Stammes nicht.
Der Dom ist mein, und dein ist meine Seele,
du seist mein Haupt, mit deinen Freunden blühen,
du schenkst die Wäsche von mir ein.
Mir folgt dein Heil, solang ich auf der Erde
noch weinen soll und dich verlieren werde,
ist deine Gottesgut mein Sein.
Psalm 23, ab Vers 1
Ein Psalm von David
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln,
er lagert mich auf grünen Auen,
er führt mich zu stillen Wassern,
er erquickt meine Seele,
er leitet mich im Faden der Gerechtigkeit
um seines Namens Willen.
Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens,
fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir,
dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde,
du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
mein Becher fließt über.
Nur Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens,
und ich werde wohnen im Haus des Herrn auf immerdar.
Wir wollen dann noch einen Abschnitt lesen aus dem Neuen Testament aus Hebräer 13 in Verbindung damit.
Aus Hebräer 13, die Verse 20 und 21.
Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten widerbrachte,
unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe,
in dem Blut des ewigen Bundes,
vollende euch in jedem guten Werk,
damit ihr seinen Willen tut,
in euch das bewirkend, was vor ihm wohlgefällig ist,
durch Jesus Christus,
dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Soweit wollen wir für heute Abend des Wortgottes lesen.
Wir haben gestern Abend versucht,
einen roten Faden zu ziehen durch diese drei Psalmen hindurch,
indem wir uns daran erinnert haben,
dass uns hier der Herr Jesus vorgestellt wird in seinem Charakter als Hirte.
Wir haben daran gedacht,
dass im Neuen Testament der Herr Jesus dreimal als ein Hirte beschrieben wird.
Dreimal, die wir ziemlich gut auf diese drei Psalmen übertragen können.
Gestern Abend waren wir beschäftigt mit Psalm 22,
wo wir den Herrn Jesus als den guten Hirten finden.
Wir haben uns erinnert an Johannes 10,
wo der Herr Jesus selbst über sich redet
und wo er sagt, dass er der gute Hirte ist
und dessen Kennzeichen ist, dass er sein Leben lässt für seine Schafe.
Heute Abend haben wir aus Hebräer 13 den Ausdruck gelesen,
der große Hirte der Schafe.
Wir werden sehen, dass diese zwei Verse
eine ziemlich direkte Verbindung mit Psalm 23 haben.
Und dann, wenn Gott uns das noch erleben lässt,
wollen wir morgen Abend Psalm 24 lesen
unter der Überschrift eines Ausdrucks aus dem ersten Petrusbrief.
Gestern Abend haben wir das gelesen,
wo der Herr Jesus genannt wird, der Erzhirte.
Das ist derjenige, der uns ans Ziel gebracht haben wird
und der uns dann in seiner ganzen Herrlichkeit vorgestellt wird.
In einer Herrlichkeit, die jedenfalls zum Teil auch wir mit ihm teilen werden.
Wir haben die Verbindung auch darin gesehen,
zwischen diesen drei Psalmen,
dass wir daran gedacht haben, welche Beziehung jeweils
zwischen dem Herrn Jesus und uns gezeigt wird.
Gestern Abend in Psalm 22, der anfängt mit diesem Ausruf vom Kreuz.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Da haben wir daran gedacht, dass in diesen Augenblicken
der Herr Jesus allein war, ganz allein.
Allein, gelassen von Menschen und verlassen von seinem Gott.
Aber dass er dieses Alleinsein und die damit verbundenen Leiden
auf sich genommen hat, um unser Willen.
Er war allein für uns.
Damit er das werden konnte, was uns die Überschrift gezeichnet hat.
Der Vorsänger, das heißt derjenige, der uns heute
und in der Zukunft auch Israel vorangeht,
im Lob Gottes, in dem Lob für seinen Gott,
der jetzt auch unser Gott geworden ist.
Heute Abend möchten wir sehen,
dass diese Zeit des Alleinseins des Herrn Jesus vorbei ist,
aber dass aufgrund dessen er jetzt mit uns ist, bei uns ist,
während wir unseren Weg über die Erde gehen.
Und so Gott will, werden wir morgen eben dann sehen,
auch wieder diesen Gedanken der Gemeinschaft,
dann in der Zukunft ist er nicht mehr bei uns,
sondern dann werden wir bei ihm sein.
Was noch weit besser sein wird,
als alles, was wir hier auf der Erde erleben können.
Kurz etwas zu diesem Kapitel Hebräer 13,
zu diesen zwei Versen, die wir gelesen haben.
Da wird uns zunächst in Vers 20 Gott vorgestellt
mit diesem bemerkenswerten Titel, der Gott des Friedens.
Und das hat eine ganz unmittelbare Verbindung mit Golgatha,
mit dem, was gestern Abend vor uns stand,
weil wir wissen, dass der Herr Jesus da an seinem Kreuz
und eben speziell in diesen drei Stunden der Finsternis
Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes.
Das ist unsere Seite.
Er hat diesen Frieden für uns gemacht.
Aber hier wird Gott genannt, der Gott des Friedens.
Und das lässt uns denken an das,
was einer unserer Liederdichter
mit diesen sehr schönen Worten ausgedrückt hat.
Da, wo Gott mit Wonne ruht, bin auch ich in Ruhe gesetzt.
Das heißt, durch das Werk von Golgatha
hat Gott selbst Frieden gefunden, Ruhe gefunden.
Er konnte unter den Menschen und auf der Erde nicht ruhen,
solange wie das Problem der Sünde noch nicht gelöst,
wie auf diese Frage noch keine Antwort gefunden worden war.
Aber jetzt stehen wir in unseren Gedanken
und auch tatsächlich in unserer Lebenszeit hinter Golgatha.
Wir denken zurück an das, was da geschehen ist
und wissen, dass Gott jetzt ein Gott des Friedens ist.
Ein Gott, der jedem Menschen Frieden anbieten kann,
weil er selbst bekommen hat durch das Werk seines Sohnes,
was er in seiner Heiligkeit fordern musste.
Er ist jetzt der Gott des Friedens, der über den Frieden verfügt
und der ihn jedem gibt, der heute im Glauben zu seinem Sohn kommt.
Und wenn noch einer hier sitzt, der noch unruhig ist,
weil er die Ruhe seines Gewissens noch nicht gefunden hat,
die Ruhe, die man nur auf Golgatha finden kann,
dann ist heute der Abend gekommen, wo man das noch ändern kann.
Vielleicht der letzte Abend, wo man diese Gelegenheit noch hat.
Dann ist heute nochmal ein Abend der Gnade,
wo man noch zu Jesus Christus kommen kann,
zu seinem Kreuz und da seine Sünden abladen kann
und dann lernen darf, dass der Herr Jesus auch für dich,
auch für sie noch Frieden gemacht hat.
Der Gott des Friedens hat aus den Toten wiedergebracht,
unseren Herrn Jesus.
Das heißt, wir haben heute Abend nicht mehr den Herrn Jesus
als das Lamm Gottes am Kreuz vor uns,
sondern denjenigen, den Gott aus den Toten wiedergebracht hat,
weil er den Tod erlebt hat, weil er ihm den Tod gegangen ist,
aber ihn überwunden hat.
Und weil er durch den Tod den zunichte gemacht hat,
der die Macht des Todes hatte.
Das ist der Teufel.
Und alle, die befreit hat, die durch Todesfurcht
das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren,
wie wir das früher in diesem Hebräerbrief finden.
Gott hat den Herrn Jesus aus den Toten wiedergebracht,
zurück ins Leben.
Und in diesem Leben sind wir heute mit ihm verbunden.
Dieses Auferstehungsleben, das hat er uns mitgeteilt.
Das hat er auch uns gegeben,
die wir in dieser Zeit an ihn glauben dürfen.
Ein Leben, das durch den Tod nicht mehr beendet werden kann.
Er hat ihn wiedergebracht in dem Blut des ewigen Bundes.
Das hat in erster Linie Beziehung auf Israel
und auf die zukünftigen Segnungen, die auf Israel noch warten,
die wir heute schon haben dürfen.
Israel wird sie in der Zukunft bekommen und genießen.
Und dann wird der Wunsch ausgedrückt.
Diese zwei Verse, das ist euch vielleicht aufgefallen, sind ja ein Gebet,
gerichtet an diesen Gott des Friedens.
Ein Wunsch im Gebet ausgedrückt.
Er vollende euch in jedem guten Werk,
damit ihr seinen, das heißt Gottes Willen tut,
in euch das bewirkend, was vor ihm wohlgefällig ist.
Das ist im Grunde das Programm für unser Leben.
Darum geht es während unserer Lebenszeit.
Gott hat uns ja offensichtlich nicht direkt nach unserer Bekehrung
in den Himmel aufgenommen.
Er hätte das tun können.
Er hat es aber mit Absicht, jedenfalls bei uns,
die wir heute Abend hier sind, nicht getan.
Er hat uns noch hier gelassen,
weil er während dieser Lebenszeit von uns sehen wollte,
dass wir seinen Willen tun, indem er selbst das bewirkt,
was vor ihm wohlgefällig ist.
Das heißt, dass wir ein Leben nach dem Willen Gottes führen.
Ein Leben, an dem Gott selbst seine Freude haben kann.
Also ein ganz praktischer Gedanke.
Und da wird hier gesagt, dass er das bewirkt durch Jesus Christus.
Und mir ist gerade vor ein paar Tagen erst aufgefallen,
dass wir in diesem Kapitel, Hebräer 13,
drei Ausdrücke haben, wo es heißt,
dass etwas durch den Herrn Jesus geschehen ist.
Vers 12, darum hat auch Jesus,
damit er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte,
außerhalb des Tores gelitten.
Das ist im Grunde Psalm 22, die erste Hälfte.
Da hat der Herr Jesus durch sein eigenes Blut,
das heißt durch seine Leiden und durch seinen Tod,
das Volk gereiligt.
Das ist natürlich ein bisschen israelitische Ausdrucksweise hier.
Aber das heißt in Bezug auf uns,
er hat uns passend gemacht,
diejenigen, die heute das Volk Gottes bilden,
passend gemacht für die Gegenwart und auch für den Dienst Gottes.
Er hat uns geheiligt durch sein Blut,
und deswegen hat er außerhalb des Tores,
das heißt in der Einsamkeit, gelitten.
Vers 15, durch ihn nun lasst uns Gott stets
ein Opfer des Lobes darbringen.
Das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.
Das ist im Grunde die zweite Hälfte von Psalm 22.
Durch ihn nun, das heißt durch den Herrn Jesus wieder,
lasst uns, ein Aufruf an uns,
Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen.
Das ist dieser Vorsänger, der das Lob anstimmt
und der uns animieren, der uns motivieren möchte mit ihm.
Gott anzubeten, Gott Opfer des Lobes zu bringen.
Und dann haben wir das dritte gerade gelesen und betrachtet,
in Vers 21, dass auch in Bezug auf unseren praktischen Lebensweg
wir alles nur tun können durch Jesus Christus.
Gott selbst muss es bewirken in deinem und in meinem Leben,
aber er wird das tun durch Jesus Christus.
Damit haben wir die Verbindung hergestellt zwischen Psalm 22 und Psalm 23.
Und dann wollen wir jetzt zu diesem Psalm kommen.
Auch in diesem sehr bekannten Psalm 23 ist es wieder so,
wie wir das gestern schon gesehen haben,
dass der erste Vers uns im Grunde eine Art Überschrift
oder Zusammenfassung des ganzen Psalms gibt.
Der Herr oder Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Das zeigt uns zunächst mal eine ganz einfache Tatsache.
Der Herr ist mein Hirte, das ist Ausdruck einer persönlichen Beziehung,
einer Beziehung zwischen mir und, für David war es Jehova,
der Bundesgott Israels.
Für uns heute ist es der Herr Jesus,
den wir als den Herrn unseres Lebens kennen und angenommen haben.
Und in dem Augenblick, wo wir das getan haben,
da sind wir nicht nur vom Gericht Gottes befreit worden,
da sind wir nicht nur vom verloren Gehen errettet worden,
sondern da haben wir gleichzeitig eine persönliche Beziehung
zu diesem Retter, zu diesem Heiland bekommen.
In dem Augenblick, wo wir ihn als den guten Hirten angenommen haben,
der sein Leben für uns gelassen hat,
da haben wir eine Beziehung zu ihm bekommen
als dem großen Hirten seiner Schafe.
Der Herr ist mein Hirte, damit fängt alles an.
Alles, was vor diesem Augenblick war,
alles, was in meinem und in deinem Leben zu einer Zeit geschehen ist,
wo wir das noch nicht sagen konnten,
weil diese Beziehung noch nicht bestand,
das hatte vor Gott keinen Wert.
Das Leben eines Menschen fängt nach Gottes Maßstäben
definitiv erst in dem Augenblick an, wo er sich bekehrt,
wo er zu Jesus Christus kommt, ihn im Glauben annimmt
und dann für diese Zeit und für alle Ewigkeit ihm gehört,
wo er also das sagen kann, der Herr ist mein Hirte.
Ich habe diese persönliche Beziehung zu ihm.
Und dann ist es sehr schön zu sehen, dass David gleich anschließt,
mir wird nichts mangeln.
Mir ist das auch vor einiger Zeit mal aufgefallen.
Wir haben ja in den anschließenden Versen eine ganze Reihe von Dingen,
die dieser gute Hirte für uns tut und die er uns gibt.
Aber wir Menschen würden eigentlich andersherum schreiben.
Wir würden erst eine ganze Liste machen mit den Anforderungen
und dann könnten wir eins nach dem anderen abhaken.
Das habe ich bekommen, das hat er für mich getan und so weiter.
Und dann würden wir menschlicherweise unten drunter schreiben,
ich habe alles, mir wird nichts mangeln.
David macht das andersherum, er schreibt das oben drüber,
weil das für ihn nicht davon abhängt, dass er alles bekommt,
was er meint zu brauchen, das auch, aber das ist nicht das Wichtigste,
sondern weil er weiß, er hat den Herrn, der ist sein guter Hirte.
Und weil er ihn hat, deswegen geht er von vornherein davon aus,
mir wird nichts mangeln.
Und wenn ich das mal in das tägliche Leben übertragen darf,
es ist natürlich gut, wenn wir am Ende eines Tages zurückblicken
und ich hoffe, dass wir alle das jeden Tag tun,
wenn wir dann vor dem Herrn den Tag noch einmal durchgehen
und dann können wir sicherlich am Ende jedes Tages sagen,
ja Herr, alles, was ich heute brauchte, das habe ich von dir bekommen,
mir hat nichts gemangelt.
Aber eigentlich ist es noch ein größerer Glaube
und zeugt von einem noch größeren Vertrauen,
wenn wir schon morgens aufwachen mit diesem Gedanken,
wenn wir schon morgens im Gebet uns dem Herrn anbefehlen
und dabei schon unser Vertrauen ausdrücken,
Herr, jetzt liegt ein neuer Tag vor mir,
aber auch an diesem Tag weiß ich, dass ich dir gehöre
und weiß ich auch, dass du mir alles geben wirst,
was ich heute brauchen werde.
Ein solches Vertrauen, das wird nie enttäuscht werden.
Zugleich ist dieser Psalm, habe ich schon gesagt,
dieser Vers eine Art Zusammenfassung dieses Psalms.
Er hat ganz offensichtlich zwei Teile,
nämlich die Verse 2 und 3 bilden den ersten Teil
und dann Vers 4 bis 6 den zweiten Teil.
Und da ist dieser erste Vers eine Art Überschrift,
denn die erste Hälfte des ersten Verses,
das zeigt uns ja, was der Herr für uns,
ganz persönlich für mich ist, was er mir bedeutet.
Das ist der zweite Teil dieses Psalms.
Und dass David dann sagt, mir wird nichts mangeln,
das bezieht sich in erster Linie auf Vers 2 und 3,
wo wir das haben, was der Hirte für uns tut
und besonders was er uns gibt.
Jetzt machen wir mit Vers 2 weiter.
Da schreibt David, er lagert mich auf grünen Auen,
er führt mich zu stillen Wassern.
Das sind zwei sehr ähnliche Dinge und doch meint er zweierlei damit.
Das heißt, er lagert mich auf grünen Auen,
das ist schon in der Farbpsychologie ganz bekannt,
dass die grüne Farbe eine beruhigende Wirkung hat
und Gott wusste sicherlich, warum er die Natur
im Allgemeinen grün erschaffen hat,
weil das einen beruhigenden Einfluss auf uns Menschen hat.
Das strahlt einfach Ruhe aus.
Und das ist auch der Gedanke hier,
dass der Herr jedem, der ihm gehört,
solche Ruhezeiten schenkt, auf grünen Auen,
wo man nicht beunruhigt wird,
wo keine Feinde oder Ähnliches sind,
sondern wo wir einfach die Nähe und die Versorgung
des guten Hirten genießen dürfen.
Da lagert er uns.
Wir aus uns selbst würden noch nicht einmal diese grünen Auen finden.
Wir haben nichts, wir können nichts,
deswegen haben wir die Führung durch den guten Hirten nötig.
Das ist auch ein großer Gedanke in diesem Psalm,
dass wir auf dem Lebensweg,
der begonnen hat im Zeitpunkt unserer Bekehrung,
dass wir auf diesem Weg einen Führer brauchen.
Deswegen wird gerade dieses Bild eines Schafs
oder eines Hirten gebraucht.
Ein Schaf ist ein relativ unselbstständiges Tier.
Und in gewisser Hinsicht sind wir das alle.
Wir meinen es zwar manchmal anders,
aber dann endet es meistens im Eigenwillen.
Aus uns selbst würden wir niemals den Weg finden,
erst recht keinen Weg, der zur Ehre unseres Herrn wäre
und auf dem wir glücklich sein könnten.
Wir brauchen also einen Führer, der den Weg,
der die Gefahren, der aber auch die Hilfsmittel kennt.
Und diesen Führer, diesen vollkommenen Hirten,
den haben wir gefunden in der Person des Herrn Jesus.
Er lagert mich auf grünen Auen,
er führt mich zu stillen Wassern.
Wenn die grünen Auen in erster Linie von Ruhe sprechen,
dann diese stillen Wasser von Erfrischung.
Man hat das schon manchmal gesagt,
es ist natürlich mal interessant im Urlaub oder auf Reisen
einen Wildbach zu besuchen und zu betrachten
oder einen Wasserfall oder ähnliches.
Aber das ist sehr ungeeignet, um sich da zu erfrischen,
um davon zu trinken.
Dafür sind diese stillen Wasser sehr viel besser geeignet.
Und der Hirte weiß, wo sie zu finden sind.
Er führt mich zu stillen Wassern.
Und was wir da auf diesen grünen Auen
und an diesen stillen Wassern finden,
das ist im Grunde schon ein Vorgeschmack dessen,
was im Himmel auf uns wartet.
Wir wissen das nach dem Hebräerbrief, Kapitel 4,
dass es für das Volk Gottes noch eine Ruhe gibt,
die es aufbewahrt in der Herrlichkeit.
Und doch lässt der Herr uns nicht mit der Ruhe warten bis dahin.
Das ist die endgültige Ruhe.
Aber er gibt uns auch hier auf dem Weg solche Augenblicke,
wo wir schon etwas von der Ruhe
und von der Atmosphäre des Himmels verspüren dürfen,
weil wir uns in der Gesellschaft befinden dürfen,
die wir auch im Himmel haben werden,
nämlich die Gesellschaft, die Gemeinschaft mit unserem Hirten
und auch mit denen, die ihm gehören,
die gleich uns seine Herde bilden.
Und da finden wir auch die Erfrischung,
die wir in vollem Umfang dann im Himmel haben und genießen werden,
wenn wir bei ihm sein werden.
Dann heißt es in Vers 3, er erquickt meine Seele,
zunächst nur soweit, er erquickt meine Seele.
Meine Seele, das ist der innere Mensch.
Und das muss uns einfach klar sein,
dass für Gott unser äußerer Mensch, unser Körper,
nicht gleichgültig ist, nicht wertlos ist,
aber dass für Gott das Innere immer Vorrang hat vor dem Äußeren.
Wie gesagt, dass wir uns da nicht missverstehen,
unser Äußeres, was wir mit unserem Körper tun,
wie wir uns äußerlich verhalten, ist Gott keineswegs egal,
aber Gott fängt an beim inneren Menschen.
Und der gute Hirte erquickt meine Seele.
Und ich denke, dass wir alle das schon erlebt haben,
dass man manchmal körperlich sehr müde sein kann
und doch innerlich dabei erfrischt worden ist.
Aber im Allgemeinen ist es so,
dass auch unser äußeres Wohlbefinden
doch gesteuert wird von innen heraus.
Und wer von uns hätte nicht auch schon Gläubige getroffen,
denen es äußerlich sehr übel erging, sehr schlecht ging,
die krank waren, die vielleicht die Beschwerden des Alters
besonders verspürten, aber wo man unmittelbar den Eindruck hatte,
seine Seele geht es wohl.
Nun zeigt in der Elberfelder Übersetzung die Anmerkung,
die wir bei dem Wort erquickt haben,
dass es hier zwei Übersetzungsmöglichkeiten gibt.
Wir haben im Text stehen, er erquickt meine Seele,
und in der Anmerkung, er stellt sie wieder her oder er belebt sie.
Erquickung haben wir nötig bei Schwachheit.
Wiederherstellung brauchen wir im Falle von Sünde.
Und das macht einen ganz maßgeblichen Unterschied aus.
Und doch meint das Wort im Grundtext hier beides.
Einige von euch kennen vielleicht den englischen Text,
da steht das Wort to restore im eigentlichen Text,
also wiederherstellen, aber wir haben beide Gedanken hier.
Er erquickt meine Seele, das tut der gute Hirte dann,
wenn wir müde geworden sind.
Das heißt, wenn wir schon eine Strecke Weges zurückgelegt haben,
wenn wir vielleicht schon eine Weile auf dem Weg des Glaubens sind,
wenn unsere Bekehrung schon eine Weile zurückliegt,
wenn wir vielleicht bestimmte Aufgaben vom Herrn bekommen haben,
die wir erfüllen durften oder auch wenn unser Weg durch Schwierigkeiten hindurchgegangen ist
und wenn wir dann zu spüren bekommen haben,
dass wir doch Menschen sind und Menschen bleiben
und dass wir auch immer noch auf der Erde sind.
Wir werden müde, wir werden manchmal krank, wir werden älter.
Hier sind manche Geschwister, die schon ein höheres Alter erreicht haben,
die könnten uns mehr darüber erzählen.
Aber ich hoffe, dass wir alle das schon erlebt haben,
dass der gute Hirte das kennt, dass er uns versteht,
nicht zuletzt deshalb, weil er selbst durch all diese Umstände hindurchgegangen ist,
weil er selbst als ein Kind geboren wurde und dann aufgewachsen ist
bis zum Alter eines erwachsenen Mannes.
Dass er auch Dinge wie Krankheit und Tod entweder selbst erlebt hat
oder aber erfahren hat an denen, die ihm nahestanden,
wie die Krankheit und der Tod von Lazarus.
Der Herr Jesus selbst hat den Tod erlitten und wir denken jetzt daran,
dass er alle diese Empfindungen durchlebt hat,
auch deshalb, damit er uns heute verstehen und uns dementsprechend helfen kann.
Er erquickt meine Seele.
Aber der zweite Gedanke, den wir hier darin haben, gleichberechtigt mit dem ersten,
der stellt meine Seele wieder her.
Und wie gesagt, das ist nötig dann, wenn wir auf dem Glaubensweg zu Fall gekommen sind,
wenn wir gesündigt haben.
Und ich weise nochmal darauf hin, dass das zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge sind,
Schwachheit und Sünde.
Schwachheit ist menschlich, das werden wir an uns haben, solange wir auf der Erde sind.
Das ist keine Sünde, da haben wir einfach Stärkung, Erquickung in diesem Sinne nötig.
Aber Sünde, das bedeutet, dass wir von dem geraden Weg hinter dem Herrn Jesus abgewichen sind,
dass wir durch Versuchungen von außen, auch durch das Fleisch,
durch diese alte Natur, die immer noch in uns ist, zu Fall gekommen sind.
Das heißt, dass im Grunde der Teufel einen Erfolg hatte in meinem Leben.
Und wer müsste nicht bestätigen, dass das immer wieder vorkommt.
Dass wir gestolpert sind, dass wir hingefallen sind,
und wenn wir dann nicht liegen geblieben sind, dann verdanken wir das nur dem guten Herden.
Der Tatsache nämlich, dass er sich um uns gekümmert hat, auch in diesem Falle,
auch in solchen Fällen, wo wir ihn durch Sünde verunehrt haben,
wo wir uns selbst unglücklich gemacht haben,
wo wir vielleicht noch anderen geschadet haben durch das, was wir geredet
oder durch das, was wir getan haben.
Aber auch dann ist der gute Hirte da.
Auch ein solcher Fall veranlasst ihn niemals, sein Schaf laufen zu lassen,
sondern da greift er ein, um uns wieder herzustellen und um uns zurückzubringen.
Der Weg zurück muss nicht lang sein.
Es gibt da unterschiedliche Situationen, unterschiedliche Fälle.
Es kann immer mal passieren, wenn wir nicht wachsam waren in einem Augenblick,
dass wir recht plötzlich zu Fall gekommen sind durch eine Versuchung,
die vielleicht an uns herantrat.
Eine Entschuldigung haben wir nie dafür,
aber dann wird der Herr uns schnell wieder zurückbringen.
Aber es kann auch sein, dass wir uns vielleicht zunächst unmerklich,
aber ganz langsam vom geraden Weg entfernt haben.
Ich denke da manchmal so an das Bild einer Autobahnabfahrt.
Die zweigt ja auch nicht so auf einmal im rechten Winkel ab,
sondern wenn wir von der Autobahn abfahren,
dann ist das erst so eine zweite Spur, die läuft neben der Autobahn her,
die entwickelt sich zu einer Kurve, bis sie schließlich ganz abbiegt
und von der Autobahn verschwindet.
Und so ist es manchem von uns im Leben schon gegangen,
dass wir nicht wachsam waren,
weil wir uns erlaubt haben, so eine Spur neben der Nachfolge
hinter dem Herrn her zu, nicht zu fahren, sondern zu gehen.
Eine Spur, die schließlich abbog und uns entfernte von dem guten Hirten.
Und dann ist es nötig, dass er eingreift.
Wo wären wir geblieben?
Das wäre mal eine Frage.
Wer von uns würde wohl hier sitzen, wenn der gute Hirte das nicht täte,
wenn er diese Wiederherstellung nicht bei uns so oft bewirken würde?
Dann muss er uns dahin führen, dass wir das Böse erkennen,
erkennen in seinem Licht, im Licht des Wortes Gottes,
dass wir es verurteilen, dass wir wieder neu daran denken,
was er selbst dafür auf sich nehmen musste,
Psalm 22 am Anfang,
und dass er uns dann den Weg zurück zeigt,
den Weg der Wiederherstellung.
Und das bedeutet in gewissem Maße tatsächlich,
dass wir diesen verkehrten Weg, den wir gegangen sind,
aufarbeiten müssen.
Da kann man nicht einfach eine Abkürzung fahren.
Es muss dann nicht, wenn wir jahrelang schief gelaufen sind,
auch Jahre dauern, um wieder zurückzukommen.
Das nicht, Gott sei Dank nicht.
Aber es ist schon nötig, dass wir in Buße vor dem Herrn niederknien,
das Böse bekennen und uns dann von ihm zurechtbringen lassen.
Und wenn der Hirte das getan hat, wenn er dieses Werk an uns getan hat,
dann kommt das, was wir danach lesen.
Er leitet mich dann wieder in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
Das heißt, wenn wir entweder im Falle von Schwachheit wieder erquickt,
wieder erfrischt worden sind, um weiterzugehen,
wenn wir neue Kraft gewonnen haben,
oder auch wenn wir von einem Irrweg zurückgebracht worden sind,
dann dürfen wir erfahren, dass diese Pfade der Gerechtigkeit
immer weitergelaufen sind.
Dass der Herr diese Wege nicht abgebrochen hat,
nur weil wir sie eventuell verlassen haben.
Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit.
Es sind tatsächlich Pfade.
Ich glaube, das ist kein Zufall, dass hier nicht Wege oder Straßen gesagt wird,
sondern Pfade.
Das ist wirklich der Gedanke an einen sehr schmalen Weg,
was wir so landläufig unter Pfaden verstehen.
Das ist ein Weg, der ist breit genug,
dass wir in Sicherheit darauf gehen können,
dass wir, wie man so oft sagt, sichere Tritte darauf tun können.
Aber er ist zu schmal, als dass wir nachlässig,
gleichgültig darauf laufen könnten.
Das können wir uns einfach im Glaubensleben nicht erlauben,
dass wir mal so rechts und links gucken.
Auf deutschen Autobahnen gibt es ein Verbot für Werbung,
jedenfalls ein grundsätzliches Verbot.
Es gibt ein paar Ausnahmen,
damit die Autofahrer nicht nach rechts und links abgelenkt werden.
Wie oft hat es mit einer Ablenkung angefangen,
dass wir den Weg verlassen haben.
Deswegen, die Wege, die hinter dem Herrn herführen,
das sind nur Pfade.
Aber wie gesagt, der Hirte geht uns voraus.
Wir sehen ihn.
Wenn wir ihn im Blickfeld behalten,
dann werden wir auch feststellen,
dass dieser Weg breit genug ist für unsere beiden Füße
und auch breit genug ist für alle, die dem Herrn nachfolgen.
Es sind Pfade der Gerechtigkeit.
Der Gerechtigkeit, das bedeutet, dass auf diesen Pfaden,
übrigens, es ist interessant, es ist in der Mehrzahl, im Plural, Pfade,
liegen die Pfade nebeneinander oder liegen die hintereinander?
Die liegen hintereinander.
Das sind die verschiedenen Abschnitte unseres Lebens.
In der modernen Welt, da liebt man immer sehr die Alternativen,
dass man bloß keinen Menschen festlegt auf irgendeinen Weg.
Da sagt man, das ist doch engstirnig.
Aber hinter dem Herrn Jesus her führt nur ein Pfad.
Aber wir werden erfahren in jeder Situation,
wer einen solchen Pfad der Gerechtigkeit für uns hat,
wie auch immer unsere Lage ist.
Pfade der Gerechtigkeit, das heißt, es sind die Wege, die Pfade,
auf denen wir angeleitet werden, das zu tun, was Recht ist.
Das ist der Weg, den der Herr Jesus selbst gegangen ist.
Denn wenn wir denken an seine Taufe im Jordan,
Johannes der Täufer sträubte sich erst etwas,
um den Herrn Jesus zu taufen, verständlich, menschlich.
Aber da sagt der Herr Jesus, lass es nun so sein.
Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.
Und diese Gerechtigkeit hat zwei Seiten.
Es geht einmal um das, was Recht ist vor Gott.
Und zweitens um das, was Recht ist vor Menschen.
Auf diesen Wegen, wenn wir darauf bleiben,
dann wird Gott das bekommen, was ihm zukommt, ihm zusteht.
Und unsere Mitmenschen werden auch das bekommen,
was sie nötig haben.
Der Herr Jesus fasst das einmal zusammen mit den Worten,
gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Da zeigt er diese beiden Seiten,
die man übrigens auch gut in den Zehn Geboten wiederfinden kann.
Einmal die Ansprüche Gottes an uns
und andererseits die berechtigten Ansprüche der Menschen.
Es sind Pfade, auf denen das Böse keinen Platz hat,
wo das in unserem Leben ganz praktisch geschieht,
was Recht ist nach den Maßstäben Gottes.
Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit,
und das tut er um seines Namens willen.
Das ist eine ganz entscheidende Wahrheit,
dass seit dem Augenblick, wo wir an den Herrn Jesus glaubten,
dass seitdem mein Weg, eine ganz persönliche Sache,
mein Weg verbunden ist mit der Ehre des Namens des Herrn Jesus.
Das sollten wir nie vergessen.
Wie ich mich verhalte, ob gut oder schlecht,
es wird immer eine Auswirkung haben auf den Namen dessen,
der mein Herr und mein Hirte geworden ist.
Das heißt, wenn ich mich nach dem Wort Gottes verhalte,
wenn ich wirklich diese Pfade der Gerechtigkeit gehe,
dann wird das Ehre für den Namen meines Herrn bedeuten.
Ich denke gerade an den Kalenderzettel,
ich glaube von heute in Der Herr ist nah.
Ich meine, da wäre dieser Gedanke ein bisschen ausgeführt worden.
Ich weiß schon nicht mehr anhand welches Verses.
Aber, dass unser Leben sehr dazu beitragen kann,
dass andere Menschen angezogen werden von dem Herrn Jesus.
Dass es natürlich so ist, dass die Herzen der Menschen
heute oft verhärtet sind,
aber daran erinnere ich mich aus diesem Text,
wer den Kalender zu Hause hat, kann das nochmal lesen,
dass da ein bisschen ausgeführt wurde,
dass manches Mal bestimmt wir mit Schuld daran sind,
dass andere Menschen sich so wenig durch den Herrn Jesus angezogen fühlen,
weil einfach unser Leben nicht einladend ist,
weil unser Leben keine Werbung ist für den Namen des Herrn Jesus.
Eine traurige Sache.
Aber wenn es so ist, ja meine Freunde,
dann werden wir in erster Linie unseren Herrn selbst ehren.
Er hat tatsächlich die Ehre seines Namens
verbunden mit dem praktischen Zustand seines Volkes auf der Erde.
Wir wollen einen Vers dazu lesen aus Hesekiel 36,
wo in der Geschichte Israels das uns ganz deutlich gemacht wird.
Das ist nur ein Beispiel, man kann viele finden.
Hesekiel 36, Vers 20,
wo von Israel gesagt wird,
Und als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen,
da entweiten sie meinen heiligen Namen,
indem man von ihnen sprach,
Diese sind das Volk des Herrn,
und aus seinem Land sind sie gezogen.
Das hat einen ganz spöttischen Unterton hier.
Da werden die Nationen zitiert,
die Israel in der Zeit ihrer größten Untreue erlebten
und die dann unmittelbar den Schluss auf den Gott Israels zogen.
Und so ist das tatsächlich auch in unserem Leben.
Oder noch eine Stelle aus Jesaja 63,
die uns das auch zeigt.
Aus Jesaja 63, Vers 14,
da haben wir die positive Seite, ein sehr schöner Vers.
Wie das Vieh, das in die Talebene hinabsteigt,
brachte der Geist des Herrn sie, das heißt sein Volk, zur Ruhe.
So hast du dein Volk geleitet,
um dir einen herrlichen Namen zu machen.
Das ist bezogen auf das Volk Gottes insgesamt
genau der gleiche Gedanke, den wir hier in persönlicher Weise haben.
Dass der Herr sich selbst einen herrlichen Namen macht,
dass er Ehre für seinen Namen sammelt,
durch die Art und Weise, wie er die Seinen
über diese Erde, durch diese Wüste hindurch führt.
Und das wird am Ende ganz deutlich gesehen werden.
Und dann wird er auch wirklich diese Ehre bekommen
für das, was er an uns getan hat.
Er leitet mich im Faden der Gerechtigkeit
um seines Namens willen.
Ich möchte zusammen mit diesem Vers 3
mal eben auf einen Vers aus dem 2. Timotheusbrief kommen,
der mir eine sehr hilfreiche Ergänzung zu sein scheint.
2. Timotheus 3, Vers 16.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben
und nützlich zur Lehre, zur Überführung,
zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.
Hier haben wir vier Dinge, die durch die Bibel,
durch das Wort Gottes bewirkt werden.
Vier Ziele, die Gott mit seinem Wort bei uns verfolgt.
Das erste ist, dass sie nützlich ist zur Lehre.
Damit ist hier nicht die Lehre als die Wahrheit,
die gesunde Lehre gemeint, sondern die Anmerkung zeigt,
dass der Vorgang der Belehrung, also belehrt werden soll,
nicht durch menschliche Philosophien und Ideen,
sondern durch das Wort Gottes.
Das ist eine grundsätzliche Sache auf dem ganzen Weg des Glaubens,
dass wir belehrt werden müssen durch das Wort Gottes.
Und dann haben wir zwei Dinge,
zur Überführung und zur Zurechtweisung.
Das ist im Grunde der Inhalt dessen,
was wir jetzt gerade anhand des Wortes erquicken gesehen haben,
in dieser zweiten Bedeutung wiederherstellen.
Da haben wir das neutestamentlich ein bisschen präzisiert,
worin dieses Wiederherstellen besteht,
nämlich in Überführung und Zurechtweisung.
Überführung, das heißt überführen von Sünde,
überführen von dem Bösen, was ich getan habe,
vielleicht sogar von dem bösen Weg, den ich gegangen bin,
und dem bösen Zustand, in den ich möglicherweise gekommen bin.
Das muss Gott zuerst tun, dass er mich dann überführt,
dass ich erkenne, was ich getan habe und welchen Weg ich gegangen bin.
Und dann tut er das Zweite durch sein Wort, die Zurechtweisung.
Wir haben im Deutschen irgendwie so die Neigung,
da gleich an einen Lehrer und an einen Tadel zu denken, im Klassenbuch.
Aber das ist eigentlich gar nicht so der Gedanke hier,
sondern Zurechtweisung, man muss das Wort einfach mal langsam lesen
und ein paar Striche dazwischen setzen,
dann versteht man den Sinn besser.
Zurechtweisung heißt zu-recht-weisen,
das heißt zum Rechten hinweisen.
Das ist dieser Gedanke der Wiederherstellung,
der Zurechtführung auf den richtigen Weg.
Das möchte der gute Hirte gerne tun,
dass er uns nicht nur die Sünde zeigt,
sondern auch den Weg zurück,
dass er uns diese Wegweise aufstellt,
da geht es wieder nicht zur Autobahn,
sondern auf die Pfade der Gerechtigkeit.
Und wenn wir da angekommen sind, wenn wir da wieder geleitet werden,
dann haben wir gerade das gleiche Wort hier
zur Unterweisung in der Gerechtigkeit als Viertes.
Das heißt, dass wir dann wieder unterwiesen werden
in den Gedanken Gottes für unser praktisches Leben,
für ein Leben der Gerechtigkeit.
Und bis hierher, in diesem ersten Teil des Psalms,
haben wir gesehen, was der Hirte alles uns gibt.
Ruhe, Erfrischung, Erquickung oder Wiederherstellung
und dann diese Leitung auf den Pfaden der Gerechtigkeit.
Und jetzt sehen wir mit Vers 4,
dass wir in den zweiten Teil dieses Psalms kommen
und dass sich da auch die Ausdrucksweise etwas ändert.
Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens,
fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir.
Das heißt, wir haben es auf dem Weg des Glaubens
nicht nur zu tun mit Zeiten der Müdigkeit,
mit Sünde andererseits, sondern auch mit der Tatsache,
dass wir uns noch als Gläubige befinden in einer Welt,
die gekennzeichnet ist durch den Tod.
Und nun können wir diesen Ausdruck
Tal des Todesschattens in zweierlei Hinsicht verstehen.
Beides trifft zu.
Auf der einen Seite ist die Welt seit Golgatha
grundsätzlich ein Tal des Todesschattens.
Und dann ist der Tod hier der erste Teil von Psalm 22.
Das heißt der Tod des Herrn Jesus.
Seitdem die Welt den Heiland der Welt gekreuzigt hat,
seitdem liegt über dieser Welt der Schatten des Todes.
Da hat die Welt ganz klar gesagt,
dass sie diesen einen, der ihr helfen könnte,
nicht haben wollte.
Und das muss uns einfach klar sein,
dass die Welt diesen Charakter hat
und dass wir als solche, die mit Christus gestorben sind
und die auch mit ihm auferweckt sind,
dass dieses neue Leben, was wir jetzt haben,
hier in der Welt nichts mehr finden kann.
Dass insofern, das ist jetzt der praktische Aspekt,
diese Welt moralisch für uns ein Tal des Todesschattens ist.
Ich will gerne zugeben, dass das bestimmt eine Sache ist,
die man im Alter besser versteht,
als wenn man noch ziemlich jung ist
und schon dem Herrn Jesus gehört.
Da helfen bestimmt die Erfahrungen,
die man im Laufe der Jahre macht,
dass man das eher bejaht und versteht.
Und doch wollen wir uns das auch als Jüngere sagen.
Ich habe das manchmal feststellen können,
dass in alten Schriften der Brüder aus England
dieser Gedanke viel stärker betont wurde,
dass die neue Natur, der Geist,
wie das manchmal genannt wird,
tatsächlich in dieser Welt überhaupt nichts finden kann.
Dass es hier nichts gibt, wovon wir uns ernähren
und woran wir uns erfrischen können.
Die Welt ist ein Tal, auf dem der Schatten des Todes liegt.
Und in gewisser Hinsicht ist das auch sehr praktisch noch der Fall,
weil wir wissen, dass bis zum heutigen Tag
alle Menschen, auch die Gläubigen noch, sterben müssen.
Dass wir auch insofern unseren Weg gehen
in dem Schatten vielleicht unseres eigenen Todes,
solange der Herr noch nicht gekommen ist.
Aber gerade in dieser düsteren Szene,
Tal des Todesschattens,
da konnte David sagen, auch wenn ich da wanderte,
auch wenn ich in einer solchen Atmosphäre
meinen Weg gehen muss,
fürchte ich nichts Übles.
Warum?
Denn du bist bei mir.
Und das ist sehr schön hier zu sehen,
dass gerade da, wo er sich so mit den dunklen Seiten
unseres Daseins beschäftigt,
dass er jetzt nicht mehr über den guten Hirten redet,
sondern dass er sich direkt an ihn wendet.
Man kann das unschwer feststellen,
dass Vers 2 und 3 mit ER anfangen
und in Vers 4 haben wir jetzt dieses Wort DU.
Ebenso am Anfang von Vers 5,
da sogar zweimal.
Das heißt, dieses Schaf, was uns hier beschrieben wird,
dieser Gläubige, den wir vor Augen haben
und in dem wir uns selbst wiederfinden dürfen,
der lernt etwas.
Der macht Fortschritte.
Der freut sich jetzt nicht nur mehr
über den guten Hirten, den er hat,
sondern er freut sich, dass er ihn selbst hat,
dass er sich an ihn selbst wenden kann,
dass er Gemeinschaft mit ihm haben kann.
Das ist der große Gedanke,
der jetzt in Vers 4 und 5 vor uns steht.
Denn du bist bei mir.
Und es ist ein unsichtbarer Hirte.
Wir haben uns daran erinnert,
dass der Herr Jesus aus den Toten auferweckt wurde.
Anschließend ist er aufgefahren in den Himmel.
Wir sehen ihn mit diesen beiden Augen nicht mehr.
Und doch kann jeder Gläubige heute sagen,
du bist bei mir.
Er schließt an, dein Stecken und dein Stab,
sie trösten mich.
Das sind gewissermaßen die sichtbaren Zeichen
dieses unsichtbaren Hirtens.
Und das Ergebnis dessen,
dass wir diese Beweise seiner Nähe,
seiner Gegenwart haben,
das ist, dass wir sagen können,
du bist bei mir.
Stecken und Stab,
ich glaube nicht, dass wir uns darunter unbedingt
etwas Konkretes vorstellen müssen.
Es sind einfach die Beweise seiner Liebe,
die der gute Hirte uns gibt.
Ein Stecken, das war wohl ein relativ kurzer Holzstab.
Der eigentliche Stab war so ein langer Hirtenstab,
den sieht man schon mal oben so etwas abgerundet,
auf den der Hirte sich stützt.
Und mit dem Stecken, damit dirigiert er oft die Schafe.
Deswegen hat man schon mal damit den Gedanken verbunden,
dass ein Stecken vielleicht mehr diese aktive Hilfe
des guten Hirten ist.
Damit zählt er auch die Schafe
und stößt sie vielleicht mal an, wenn nötig.
Und dass dieser Stab, der lange, den er in der Hand hält,
mehr die persönliche Fürsorge des guten Hirten bedeutet.
Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens,
das heißt, wo alles durch schwierige Umstände führt,
fürchte ich nichts Übles,
denn du bist bei mir.
Und das ist eine sehr schöne Sache,
die in unserer Zeit ganz besonders verbunden ist
mit dem Werken des Heiligen Geistes.
Denn der Herr Jesus sagt von ihm,
dass er von dem Seinen Nehmen empfangen
und uns verkündigen würde.
Und das würde er auf eine Weise tun,
dass wir ihn selbst sehen würden,
als wäre er wirklich sichtbar bei uns.
Noch über ein gar Kleines, und dann sagt der Herr Jesus,
und ich komme zu euch.
Damit meint er durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Wir haben das in einem Lied auch so schön formuliert.
Du bist bei uns mit deinem Geist,
o seelige, heilige Nähe,
der so lebendig sich erweist,
als ob dich selbst man sähe.
Ich glaube, das werden manche Älteren hier bestätigen müssen,
dass gerade in solchen Umständen,
die äußerlich nicht erquicklich waren,
dass man da mehr als sonst
diese Nähe des guten Hirten verspüren kann.
Dann haben wir ein weiteres Problem in Vers 5,
dass es in dieser Welt auch Feinde gibt.
Du bereitest vor mir einen Tisch
angesichts meiner Feinde.
Mit einem Tisch sind in der Bibel
zwei Gedanken in der Hauptsache verbunden.
Das eine ist Gemeinschaft,
und das andere ist Nahrung.
Das ist ein Bild,
was aus unserem täglichen Leben herausgenommen ist.
Ich denke mal, dass wir alle,
bevor wir hierher kamen,
an einem Tisch gesessen und gegessen haben.
Das ist genau das Bild hier.
Aber hier ist es ein Tisch,
der durch Gott selbst gedeckt wird.
Ein sehr schönes Bild.
Ein Tisch, sein Tisch,
an den er uns einlädt
und an dem wir Gemeinschaft haben dürfen
mit ihm selbst,
aber auch miteinander,
wo wir auch die Gemeinschaft
der Gläubigen erleben dürfen.
Und was ist an diesem Tisch zu finden?
Was gibt es da für Nahrung?
Das ist Christus selbst.
Das heißt, da beschäftigt er uns mit sich.
Hier geht es nicht um Brot, um Fleisch und Ähnliches,
sondern darum, dass die Seele des Gläubigen,
das Herz des Gläubigen,
Christus zur Nahrung braucht.
Ich erwähne es nur mal ganz kurz.
Das ist ein sehr schönes Thema in der Bibel,
Alten- und im Neuen Testament,
dass Gott seinem Volk Israel
im Wesentlichen drei Arten von Nahrung gegeben hat.
Das Passa, Lamm, das Fleisch dieses Lammes,
dann das Manna, 2. Mose 16,
und schließlich das Getreide des Landes,
als sie in Kanaan angekommen waren.
Und alle drei Dinge, damals materielle Dinge,
reden zu uns heute von dem Herrn Jesus
als dem Lamm Gottes auf Golgatha,
als demjenigen dem Brot vom Himmel
in seinem Leben auf der Erde
und als das Korn des Landes.
Das ist der Herr Jesus jetzt verherrlicht im Himmel.
Und in jeder Hinsicht dürfen wir uns von ihm ernähren.
Alles das ist zu finden auf diesem Tisch,
den er uns bereitet hat.
Ich erwähne nur mal am Rande,
dass wir das hier nicht direkt verbinden dürfen
mit dem Tisch des Herrn in 1. Korinther 10.
Es gibt gewisse Parallelen, das gebe ich wohl zu,
aber es ist nicht das Gleiche.
Über den Tisch des Herrn konnte hier noch nicht geredet werden,
weil wir uns im Alten Testament befinden
und wir können auch keineswegs
irgendwelche neutestamentlichen Lehren etwa gründen
auf dieses Bild eines Tisches,
was hier gebraucht wird.
Dann wird angefügt, du hast mein Haupt mit Öl gesalbt.
Die Salbung mit Öl im Alten Testament,
in der Geschichte Israels,
war immer eine Vorbereitung für eine bestimmte Aufgabe
oder eine Ausrüstung, eine Befähigung
für einen bestimmten Dienst, für eine Tätigkeit.
Und dieser Gedanke wird im Neuen Testament aufgegriffen.
Vielleicht lesen wir das doch mal kurz in 1. Johannes 2
im Zusammenhang mit dem Wirken und der Person des Heiligen Geistes.
1. Johannes 2, Vers 20
Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles.
Die Salbung, das ist der Heilige Geist,
von dem Heiligen, das ist vielleicht etwas missverständlich,
das ist der Herr Jesus, jetzt in der Herrlichkeit,
dort, wohin er sich selbst geheiligt hat,
so drückt er das in Johannes 17 einmal aus.
Und weil wir so vom Herrn Jesus von der Herrlichkeit aus
die Salbung des Heiligen Geistes bekommen haben,
kann hier gesagt werden, ihr wisst alles.
Ihr als Gläubige der Gnaden seid.
Das hängt damit zusammen,
dass der Herr Jesus auch im Johannes-Evangelium gesagt hat,
dass er uns in die ganze Wahrheit leiten würde.
Das bedeutet also nicht, dass jeder von uns jetzt tatsächlich
die ganze Bibel auswendig kennt und erklären könnte.
Aber dass grundsätzlich das ganze weite Feld der Offenbarung Gottes
in seinem Wort uns heute offen steht,
dass es kein grundsätzliches mehr Hindernis gibt
für keinen Gläubigen der Gnadenzeit,
der mit dem Geist versiegelt ist, um das Wort Gottes zu verstehen.
Durch ihn haben wir die Fähigkeit, die Gedanken Gottes,
die er uns offenbart hat, grundsätzlich zu verstehen.
Vers 27, und ihr, die Salbung, die ihr von ihm,
das heißt von dem Herrn Jesus, empfangen habt, bleibt in euch.
Und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehrt,
das heißt jemand außerhalb der christlichen Wahrheit,
dass ihr irgendwelche anderen Informationsquellen braucht,
sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt
und wahr ist und keine Lüge ist und wie sie euch belehrt hat,
so bleibt in ihm.
So bleibt in ihm, das heißt für uns,
dass wenn wir uns mit dem Wort Gottes beschäftigen,
wenn wir uns von oben Verständnis schenken lassen,
dann wird uns das dahin führen,
dass wir mehr bewusster in ihm bleiben, in dem Herrn Jesus,
dass wir also bewusster die Gemeinschaft mit ihm genießen werden.
Und das ist gerade der Gedanke, der hier vor uns kommt,
im Psalm 23, dass wir an diesem Tisch Gemeinschaft haben können
mit dem Herrn Jesus, mit ihm selbst.
Und das ist mehr als nur seine Gaben, seinen Segen zu genießen,
im ersten Teil dieses Psalms.
Hier haben wir Gemeinschaft mit ihm selbst,
und das nicht nur als Einzelne, sondern auch gemeinsam.
Und er hat unser Haupt mit Öl gesalbt,
das heißt neutestamentlich ausgedrückt,
er hat uns durch den Heiligen Geist auch die Fähigkeit gegeben,
seine Gesellschaft, seine Gemeinschaft, seine Nähe zu genießen
und auch das in uns aufzunehmen,
was er uns an diesem reich gedeckten Tisch von sich selbst zur Nahrung reicht.
Und dann können wir wirklich sagen, mein Becher fließt über.
Das ist hier der Becher des Segens. Becher, Kelch, das ist eigentlich das gleiche Wort.
Wir haben hier einen Becher, der den ganzen Segen Gottes für uns enthält,
den wir in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus finden und genießen dürfen.
Und diesen vollen, überfließenden Becher, den gibt es für uns nur deshalb,
weil der Herr Jesus seinen Becher, seinen Kelch gelehrt hat.
Das sollten wir auch nie vergessen, wenn wir von dem Segen Gottes reden,
wenn wir uns freuen über das, was Gott uns in seinem Wort schenkt.
Wir konnten das alles nur haben,
weil der Herr Jesus selbst auch einen Becher, einen Kelch hatte,
den er lehren musste.
Das war der Kelch des Zornes Gottes.
Aber das, was wir hier haben, das erkennen wir jetzt, das ist mehr als
mir wird nichts mangeln.
Ich habe am Anfang gesagt, dass diese Worte, mir wird nichts mangeln,
praktisch die Zusammenfassung von Vers 2 und 3 sind.
Und dass die ersten Worte, der Herr ist mein Hirte,
das ist das Wesen der letzten drei Verse.
Da haben wir mehr.
Da sehen wir, dass wir auch in diesem Psalm eine zeitliche Reihenfolge haben.
Dass es anfängt mit einem Gläubigen, der vielleicht gerade erst bekehrt ist,
gerade zum Herrn Jesus gekommen ist und der dann erfährt,
dass der Herr Jesus ihn segnen möchte, durch diese Ruhe,
durch diese Erfrischung von Vers 2.
Der dann aber auch lernt, wenn er vielleicht zum ersten Mal
bald nach seiner Bekehrung wieder gefallen ist
oder seine persönliche Schwachheit zu spüren bekommt,
dass er durch den Hirten wiederhergestellt, erquickt wird.
Der dann aber auch lernt, Vers 4, dass diese Welt,
dass der Weg des Glaubens durch schwierige Umstände führt.
Dass wir es, Vers 5, auch zu tun haben mit widrigen Menschen,
nicht nur mit widrigen Umständen, auch mit Menschen, die uns entgegen sind,
die Feinde des Glaubens und Feinde des Herrn Jesus sind.
Aber wir können sagen, mein Becher fließt über.
Das ist ein Übermaß an Segen.
Das ist Segen mehr als wir verarbeiten,
mehr als wir im Augenblick überhaupt genießen können.
Und damit kommen wir zum letzten Vers dieses Psalms.
Nur Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens.
Zunächst mal ist das schön, dass hier von Tagen die Rede ist.
Man kann das manchmal in der Bibel finden,
dass wenn Gott in Bezug auf die Seinen von Tagen redet,
dass er da unterstreichen möchte, dass er die Tage zählt.
Wir finden das zum Beispiel mal in der Offenbarung,
wenn es um diese große Drangsalzzeit geht,
dass die manchmal in Jahren, manchmal in Monaten
und auch schon mal in Tagen ausgedrückt wird.
Und da möchte Gott besonders unterstreichen,
dass er die Erfahrungen und die Leiden der Seinen
an jedem Tag sieht und dass er immer passende Hilfsmittel hat.
So ist das auch bei uns.
Und wenn es hier heißt, nur Güte und Huld werden mir folgen,
ja, ich habe schon gesagt, dass die schwierigen Erfahrungen
auf dem Glaubensweg, dass wir die in der Regel erst so
gegen Ende unseres Weges machen, eher im Alter als in der Jugend.
Und doch ist es nicht Gottes Wille, dass wir diese Erfahrungen
der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus erst am Ende des Lebens
so richtig genießen, sondern auch nach dem Tal des Todesschattens
heißt es noch, wird noch von allen Tagen meines Lebens geredet,
dass da Güte und Huld mir folgen werden, nur Güte und Huld.
Das heißt keine Feinde, keine Dürre, keine Trockenheit,
sondern Güte und Huld.
Die werden uns umgeben.
Wir haben gesehen, dass wir hinter dem Herrn Jesus hergehen,
hinter dem guten Herd. Er ist vor uns.
Wir haben uns auch daran erinnert, du bist bei mir,
dass er gewissermaßen an unserer Seite geht.
Aber jetzt sehen wir auch, dass das Gute, was er uns gibt,
auch uns folgt. Nur Güte und Huld werden mir folgen
alle Tage meines Lebens und ich werde wohnen im Haus des Herrn
auf immerdar.
Das war aus dem Mund von David ein großes Wort damals.
Denn im Haus des Herrn, im buchstäblichen Sinne,
konnte ja damals überhaupt keiner wohnen.
Nicht in der Stiftshütte, nicht im Tempel hinterher.
Wer hätte das tun können?
Aber wir heute, wir wissen, dass wir tatsächlich
eine Wohnung haben, von der der Herr Jesus schon gesprochen hat.
Eine Wohnung im Haus des Herrn und der Herr Jesus erklärt das
noch genauer am Anfang von Johannes 14,
dass er für uns eine Wohnung zubereitet hat.
Nicht nur im Haus Jehovas, sondern im Haus des Vaters.
Im Haus seines Vaters, der jetzt auch unser Vater geworden ist.
Das ist also das, was vor uns steht.
Das, was uns erwartet und was wir mit aller Gewissheit sagen können.
Das ist ein schöner Gedanke, dass David hier sagt,
ich werde wohnen.
Er sagt nicht, ich hoffe mal einen Platz zu haben.
Er sagt hier auch nicht, wie das in anderen Psalmen der Fall ist,
dass er gerne an der Schwelle des Hauses Gottes wohnen wollte.
Sondern er sagt, ich werde in diesem Haus wohnen.
Und, Geschwister, das können wir auch sagen.
Wir können sogar noch mehr sagen.
Wir dürfen das mit aller Gewissheit wissen.
Wir dürfen diese Überzeugung haben, die David hier ausdrückt.
Ich werde dort wohnen.
Ich weiß, dass der Herr Jesus selbst auf der Erde war.
Dass er, wir haben uns gestern Abend am Ende daran erinnert,
dass er es getan hat.
Das heißt, dass er auf Golgatha die Grundlage dafür gelegt hat,
dass du und ich errettet werden konnten.
Wir haben in diesem Psalm gesehen, dass er selbst es auch übernommen hat,
uns an das Ziel zu bringen, durch alle Umstände hindurch.
Und wir werden hier am Ende daran erinnert,
dass er selbst auch einen Platz in der Zukunft für uns hat.
Es gibt eine Heimat im himmlischen Licht.
Und diese Heimat, die hat der Herr Jesus selbst uns bereitet,
bereitet vom Heilandem ein.
Und wir werden diese Heimat bald sehen.
Nicht nur diese Heimat.
Für uns ist es nicht nur das Haus des Herrn,
sondern, was David nie wissen konnte,
wir werden denjenigen selbst sehen,
der auf Golgatha für uns gelitten hat
und der uns über diese Erde geleitet hat.
Dort, im Haus des Vaters, werden wir bald bei ihm sein.
Und für all die Erfahrungen, die wir gemacht haben mit ihm,
ja, wir werden vieles vergessen, was wir auf der Erde erlebt haben,
aber die Erfahrungen, die wir mit ihm gemacht haben,
die werden wir nicht vergessen.
Die werden in Ewigkeit Gegenstand unseres Dankes,
unseres Lobes und unserer Anbetung sein.
Gott, ein Jahr, vierzehn, ganz ein Jahr,
für diese sieben Stunden.
Aus seiner Fülle ernahmen wir,
das Wort aus deinen Munden.
Wie ist so gut, gibt deinen Mut,
auf dich so herzusehen
und vor den Weg zu gehen.
Du hast uns in dein Licht gestellt,
in deine eigene Nähe.
Dass jeder durch dein Licht erhält,
sein eigenes Leben sehen.
Du hast uns neu so lieb und treu
und göttlich unterwiesen.
Herr Jesus, sei gepriesen.
Erhilf uns nun in Friedlichkeit,
dein Wort auch zu bewahren,
damit in unserer Bürgerzeit
trotz Mühen und Gefahren
man immer mehr zu deiner Ehre
die Waffe aus deiner Nähe
in unsere Handen ziehen kann. …
Automatisches Transkript:
…
Herr, du trägst alles gut, ja, du wirst in allen Lagen uns gekostet,
ohne Tragen mit der Hand die Wunder tut.
Herr, du lenkst alles gut.
Herrlichkeit ist doch dein Herz, bei dir sind wir wohlgekommen.
Du erfreust von allen Sorgen, stillest selbst den größten Schmerz.
Herrlichkeit ist doch dein Herz.
Herrlichkeit sind wir in dir.
Von der Erde heißen Schätzen ist das Glück nie zu ersetzen,
das wir schon genießen hier.
Herrlichkeit sind wir in dir.
Herrlichkeit sind wir in dir.
Herr, bei dir ist unser Heim. Bei den Trücken, bei den Bogen
werden wir verpflichtet trogen mit dem schönsten Siegeswein.
Herr, bei dir ist unser Heim.
Ich wünsche auch heute Abend allen einen guten Abend.
Wir haben uns ja für diese drei Tage das schöne Thema vorgenommen,
Christus, der Hirte, und wollen heute Abend den letzten Psalm
in dieser Dreierreihe zusammenlesen, den Psalm 24.
Psalm 24 von David, ein Psalm.
Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen.
Denn er hat sie gegründet über Meeren und über Strömen sie festgestellt.
Wer wird auf den Berg des Herrn steigen und wer wird an seiner heiligen Stätte stehen?
Der unschuldige Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit seine Seele erhebt
und nicht schwört zum Trug.
Er wird Segen empfangen von dem Herrn und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen.
Jakob, Selah.
Erhebt ihr Tore eure Häupter und erhebt euch ewige Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe.
Wer ist dieser König der Herrlichkeit?
Der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Kampf.
Erhebt ihr Tore eure Häupter und erhebt euch ewige Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe.
Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?
Der Herr der Herrscharen, er ist der König der Herrlichkeit.
Selah.
Wir wollen jetzt noch einen Abschnitt lesen aus dem ersten Brief des Petrus.
Aus Kapitel 5.
Aus 1. Petrus 5. Wir lesen die ersten vier Verse.
Die Ältesten nun unter euch ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus
und auch Teilhaber der Herrlichkeit, die offenbart werden soll.
Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig,
auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig,
und nicht als solche, die über ihrer Besitztümer herrschen, sondern die Vorbilder der Herde sind.
Und wenn der Erzherde offenbar geworden ist, so werdet ihr die unverwirkliche Krone der Herrlichkeit empfangen.
Soweit wollen wir für heute Abend das Wort Gottes lesen.
Wir haben in Psalm 22 am ersten Abend den Herrn Jesus gesehen,
wie er allein war, allein im Gericht Gottes, aber er war dort allein für uns.
Dieser Psalm hat uns den Herrn Jesus vorgestellt als den guten Hirten, der sein Leben lässt für seine Schafe.
Dann haben wir gestern Abend in Psalm 23 gesehen, das auf der Grundlage von Psalm 22,
das heißt für jeden, der die Leiden des Herrn Jesus am Kreuz auf sich bezogen und für sich in Anspruch genommen hat,
das heißt, der den Herrn Jesus als seinen Heiland und seinen Herrn angenommen hat,
dass so jemand erleben darf, dass der Herr bei ihm ist, denn du bist bei mir,
das ist so etwas wie die zentrale Aussage von Psalm 23.
Dass wir Gemeinschaft haben können mit dem Herrn Jesus jetzt schon auf dem Weg über diese Erde,
die für uns eine Wüste ist, der Herr Jesus als der große Hirte der Schafe,
wie wir das in Hebräer 13 ausgedrückt gefunden haben.
Und heute Abend sehen wir den Herrn Jesus unter diesem dritten Kennzeichen als Hirte, als der Erzhirte,
wie wir das im ersten Petrusbrief gelesen haben.
Und so Gott will und wir die Zeit noch haben, wollen wir am Ende noch kurz auf diesen Abschnitt danach eingehen.
Das Thema, was heute Abend vor uns steht, hier in diesem Psalm 24,
ist ein Thema, das im Allgemeinen ein bisschen, mit Verlaub gesagt, unterbelichtet ist in unseren Zusammenkünften.
Denn was wir hier in erster Linie vor uns haben, das ist nicht die Entrückung,
dass der Herr Jesus also wiederkommt bis in die Wolken und dass wir aufgenommen werden zu ihm,
sondern in erster Linie geht es hier darum, dass der Herr Jesus danach,
etwa sieben Jahre später, nach der Drangsalzzeit noch einmal wiederkommen wird,
dann bis auf die Erde und dann wird er in Israel, in diesem Land, inmitten seines wiederhergestellten Volkes
und geografisch genauer gesagt in Jerusalem, in Zion, auf seinem heiligen Berg,
dann wieder seinen Regierungssitz aufschlagen.
Da wird der Thron des Messias stehen.
Und von dort aus wird dann diese Erde tausend Jahre lang in Frieden
und unter dem Segen Gottes regiert werden.
Um diesen Augenblick also geht es uns hier in diesem Psalm in erster Linie.
Sein Wiederkommen in Herrlichkeit, um dann in Macht sein Reich aufzurichten.
Und wir werden sehen, dass auch wir einen Anteil daran haben.
Man kann unschwer feststellen, schon allein durch die Formulierung,
dass die Verse 1 und 2 dieses Psalms zusammengehören
und dass sie auch hier wieder eine Art Einführung in das Thema dieses Psalms liefern.
Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen.
Der Herr, das heißt hier der Herr Jesus, so wie wir ihn heute kennen.
Jehova, in diesem Charakter hat er sich Israel offenbart
und das wollen wir auch heute Abend nicht vergessen, dass wir uns hier im Alten Testament befinden.
Das heißt, dass David, als er inspiriert wurde, diesen Psalm zu schreiben,
in erster Linie Israel vor Augen hatte.
Israel, das dann mit dem Messias in der Zukunft verbunden sein wird,
aber wir werden auch sehen, dass wir durchaus Verbindungen zu uns ziehen können,
denn auch wir werden an dieser Herrlichkeit unseren Anteil haben.
Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle.
Das heißt, dann wird wirklich diese ganze Erde
und wir können sogar im Licht des Neuen Testamentes sagen,
das ganze Universum unter der Regierung des Herrn Jesus Christus stehen.
Grundsätzlich ist das von der Schöpfung an wahr gewesen,
dass des Herrn die Erde und ihre Fülle ist, der Erdkreis und die darauf wohnen
und so wird das auch hier begründet, denn er hat sie gegründet.
Sie ist sein, er hat das Anrecht darauf, weil er sie geschaffen hat.
Aber wir können das auch umdrehen, er hat sie geschaffen, warum?
Damit sie ihm gehören sollte, damit sie gewissermaßen einen Schauplatz,
eine Szene, eine Kulisse liefern soll in der Zukunft,
vor der sich diese Herrlichkeit des Herrn Jesus als dem König der Könige,
als dem Herrn der Herren oder wie er hier genannt wird,
der König der Herrlichkeit, der Herr der Heerscharen entfaltet.
Und wir erkennen schon, dass wir hier den Herrn Jesus
nicht direkt vorgestellt haben in dem Charakter,
in dem wir in erster Linie mit ihm verbunden sind.
Denn das darf ich vielleicht mal so praktischerweise jetzt am Anfang auch einschieben,
dass es bei vielen Christen auch wirklich bei Gläubigen Unklarheit gibt über diesen Punkt,
die heute schon den Herrn Jesus anreden und anbeten, als ihren König der regiert.
Und wenn ich das mal etwas deutlicher sagen darf, es gibt geradezu eine ganze Musikgattung,
das ist die Praise and Worship Musik, die Musik der charismatischen Bewegung,
bei der das geradezu ein Kennzeichen ist, dass die Texte formuliert sind,
im Grunde als wären wir jetzt schon in dieser Zeit im tausendjährigen Reich
und als wäre der Herr Jesus unser König und würde in dieser Weise über uns herrschen.
Und das ist schlichtweg verkehrt.
Er ist König. Er ist auch der König der Könige.
Aber wir haben eine andere, wir haben eine höhere, wir haben eine innigere Beziehung zu ihm,
dadurch, dass er uns seine Brüder nennt, dadurch, dass er unser Heiland und unser Herr geworden ist.
Also so groß die Herrlichkeit des Herrn Jesus ist, die uns hier vorgestellt wird,
es ist nicht die Beziehung, die wir heute zu ihm haben und auch nicht in direktem Sinne die,
die wir in der Zukunft zu ihm oder die er zu uns haben wird.
Und auch wenn wir Lieder auswählen, vielleicht für Chöre oder für bestimmte Auftritte,
sollten wir auch ein bisschen darauf achten, was wir da singen,
dass das, was wir in diesen Liedern ausdrücken, auch übereinstimmt mit unserer Stellung als Christen
und als Kinder Gottes heute, dass wir uns da nicht auf Abwege begeben lassen,
auch wenn die Musik manchmal noch so schön sein mag.
Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen.
Die Erde und ihre Fülle, das ist im Grunde die Pflanzenwelt und die Tierwelt.
Wenn man so will, kann man auch die Welt der Mineralien dazunehmen.
Aber das alles im Gegensatz zu dem Erdkreis und denen, die darauf wohnen.
Das heißt, wir haben jeweils eine Beschreibung der Fläche und derjenigen, die darauf wohnen.
Der Erdkreis, das ist der bewohnte Erdkreis, das heißt die durch Menschen bewohnte Fläche der Erde
und die darauf wohnen, das sind wir Menschen.
Dagegen wird abgesetzt die Erde als Schauplatz der übrigen Schöpfung,
die Gott durch den Herrn Jesus, durch seinen Sohn ins Dasein gerufen hat und ihre Fülle.
Das lässt uns denken an diese ganze unbeschreibliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen, die es gibt
und von der wir Menschen ja im Allgemeinen, vor allem im Alltag, nur einen ganz kleinen Bereich überhaupt sehen.
Wenn wir allein denken an die ganze Welt der Insekten, die es gibt, die allermeisten kennen wir nicht,
kriegen wir nie zu Gesicht. Viele sind zu klein, als dass wir sie sehen könnten.
Aber wenn wir diesen Gedanken mal ein bisschen verfolgen, auch die Vielfalt der Pflanzen,
der heimischen Pflanzen, der Pflanzen in anderen Kontinenten und Ländern,
dann bekommen wir etwas einen Eindruck davon, was für eine Fülle der Schöpfer auf diese Erde gebracht hat.
Warum? Damit der Herr Jesus einmal darüber herrschen sollte
und damit das alles einen Hintergrund bildet für die zukünftige Herrlichkeit des Herrn Jesus.
Übrigens ist dieser Psalm 24, das ist mir mal aufgefallen vor einiger Zeit,
auch in formaler Hinsicht interessant. Die Psalmen überhaupt sind ja hebräische Poesie.
Das kann man an diesem Psalm sehr schön erkennen, weil wir hier ein paar Stilfiguren haben,
die der Heilige Geist benutzt hat, typisch hebräische Stilfiguren,
weil er offensichtlich Freude daran hatte, nicht nur Informationen zu liefern,
sondern sie auch in einer ansprechenden Form uns niederschreiben zu lassen.
Wir haben in diesem Vers etwas, was man nennt einen Parallelismus.
Die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen.
Hier war erst die Fläche beschrieben und dann die Bewohner dieser Fläche.
Da haben wir also eine Parallele zwischen diesen beiden Ausdrücken, kann man unschwer erkennen.
Und so etwas haben wir auch später noch öfter, Vers 3.
Wer wird auf den Berg des Herrn steigen und wer wird an seiner heiligen Stätte stehen?
Auch da wird zuerst der Ort genannt und dann die Tätigkeit, das Steigen bzw. das Stehen.
Wir haben etwas ähnliches ganz augenfällig auch später noch einmal in Vers 7 und 9,
die gleichlautend sind und Vers 8 und 10, die zum Teil gleichlautend sind.
Also einmal ein Parallelismus.
Und dann haben wir auch in Vers 2 das Gegenstück.
Es gibt auch so eine X-Form, ein Chiasmus nennt man das.
Denn er hat sie gegründet über Meeren und über Strömen sie festgestellt.
Also das ist jetzt ein bisschen was für Leute, die etwas Ahnung von Grammatik haben.
Da sind die Satzteile in den beiden Halbsätzen genau gegeneinander vertauscht.
Und dann haben wir noch eine dritte Stilfigur in diesem Psalm, das ist der Dialog.
Das macht ihn beim Lesen schon sehr lebendig.
Wir haben ein paar Mal Frage und Antwort darin.
Das ist überhaupt ein Stilmittel, das der Heilige Geist öfter verwendet.
Das finden wir auch manchmal in regelrecht etwas streitbaren Stellen in den Briefen des Apostel Paulus,
dass er da eine Art Zwiegespräch aufschreibt.
Dass er Fragen stellt und sie anschließend selbst beantwortet.
Das macht den Text des Wortes Gottes interessant und lebendig für den, der etwas Sinn dafür hat.
Und dann haben wir in Vers 2 diese Begründung.
Denn er, das ist betont, weiß nicht ob man das in der alten Übersetzung auch erkennen kann,
in der neuen ist das Kursiv gedruckt.
Er, das heißt dieser Messias, der Christus, der uns hier vorgestellt wird.
Er selbst hat sie gegründet über Meeren.
Das Meer hat in der prophetischen Sprache der Bibel sehr oft zwei Bedeutungen.
Einmal ist es ein Bild der Unruhe und zum zweiten ein Bild der Trennung.
Und in diesem Sinne lesen wir beispielsweise in Offenbarung 21, das Meer ist nicht mehr.
Das heißt, dann wird die Unruhe und auch das Trennende unter den Menschen verschwunden sein,
wenn diese Zeit der Herrlichkeit gekommen sein wird.
Und wenn es hier heißt, dass Gott die Erde gegründet hat über Meeren,
dann weist uns das hin auf diese Zeit des tausendjährigen Reiches,
wenn alle Unruhe verschwunden sein wird, weil Christus regiert.
Und wenn auch alles Trennende weggetan sein wird, weil dann,
ich hoffe, darauf kommen wir auch noch, auch die Einheit des Volkes Gottes,
sowohl die Einheit von Israel als auch die Einheit der Versammlung,
dann, wenn der Herr Jesus auf die Erde wiederkommt, gesehen werden wird.
Dass also die Erde gegründet worden ist über Meeren,
sodass sie das, was das Meer symbolisiert, überdauert, dass das einmal überwunden werden wird.
Und er hat sie über Strömen festgestellt.
Ströme sind manchmal ein Bild von zerstörender Kraft.
Wir kennen diesen Vers in Bezug auf die Liebe, dass Ströme sie nicht überfluten.
Und auch alles, was wir heute an zerstörenden Kräften kennen in der Natur
oder auch bewirkt durch Menschen, durch unsere Eingriffe in die Schöpfung,
die immer eine zerstörerische Wirkung haben, alles das wird dann überwunden und vergangen sein.
Das heißt, Gott hat dafür gesorgt, dass die Erde, die er durch seinen Sohn,
durch Christus geschaffen hat, dass sie alles das überdauern wird,
zwar wird alles verwandelt werden, aber grundsätzlich wird diese Erde
dann den Schauplatz für die Entfaltung der Herrlichkeit seines Sohnes liefern.
Und dann haben wir in den Versen 3 bis 6, den zweiten Abschnitt.
Hier könnten wir oben drüber schreiben, Christus wird nicht allein herrschen.
Er wird seine Herrschaft mit Menschen teilen.
Wir haben also in den ersten beiden Versen gesehen, dass Christus herrschen wird.
Jetzt haben wir die schöne Wahrheit, dass er diese Herrschaft nicht alleine ausüben wird.
In Vers 3, da haben wir die erste Frage in diesem Psalm,
wer wird auf den Berg des Herrn steigen und wer wird an seiner heiligen Stätte stehen?
Der Berg des Herrn, der Berg Jehovas, das ist im Grunde ein anderer Ausdruck für Zion.
Dieser Berg hat nach den Psalmen zwei Kennzeichen,
die uns gleich am Anfang der Psalmen geliefert werden.
In Psalm 2, Vers 6, hören wir das Reden Gottes.
Psalm 2, Vers 6, habe ich doch meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg.
Das heißt, Heiligkeit ist das eine Kennzeichen dieses Berges.
Heiligkeit, die dem Wesen Gottes entspricht.
Und das zweite Kennzeichen in Psalm 3, Vers 5,
mit meiner Stimme rufe ich zu dem Herrn und er antwortet mir von seinem heiligen Berg.
Das ist mit einem Wort Gnade.
Ein sehr schöner Gedanke, dass der Ort, wo der Regierungssitz Gottes einmal stehen wird,
auf dieser Erde, der Thron des Herrn Jesus,
der ein heiliger Ort ist, der Heiligkeit Gottes entsprechend und von dem aus
entsprechend der Heiligkeit Gottes auch auf dieser Erde dann regiert werden wird,
dass dieser Ort zugleich für uns ein Ort der Gnade ist.
Das heißt, das ist keine Heiligkeit, die sich
in der Zeit des Friedensreiches dann noch im Gericht äußern wird,
sondern für die, die glauben, ist das ein Ort der Gnade.
Ein Ort, zu dem sich jeder Gläubige hingezogen fühlt,
weil er sieht, dass ihm von dort her, von diesem Regierungssitz,
von diesem Thron her, von dem heiligen Berg des Herrn,
dass ihm von dort her die Liebe Gottes entgegenstrahlt.
Und so ist das mit jedem, der glaubt.
Und so war das auch zu jeder Zeit und wird es zu jeder Zeit sein,
dass diejenigen, die glauben,
wohl von Gott einen Eindruck von seiner Heiligkeit haben müssen,
aber dass zugleich diese Heiligkeit sie nicht abstößt,
sondern sie anzieht, weil sie verbunden ist mit Gnade.
Und diese Frage wird in Vers 4 beantwortet,
der unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit seine Seele erhebt
und nicht schwört zum Trug.
Das heißt mit einem Wort, der sich getrennt hält vom Bösen.
Wir haben hier vier Dinge, reine Hände, reine Herzen, eine reine Seele
und einen reinen Mund, der nicht schwört zum Trug.
Das heißt, wir haben hier das Bild vor uns von jemandem,
der, was seine Stellung vor Gott angeht, ein für allemal gereinigt ist,
aber der dann auch den Wunsch hat, seinen Weg praktischerweise in Heiligkeit, in Reinheit zu gehen.
Und von ihm wird dann in Vers 5 gesagt, er wird Segen empfangen von dem Herrn
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
Auch das ist wieder so ein Parallelismus.
Er wird Segen empfangen von dem Herrn, Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
Segen von dem Herrn, das heißt von Jehova, das ist der Gott,
der Menschen mit sich und der sich mit Menschen verbunden hat.
Der in seiner Gnade nach dem Sündenfall einen Weg gefunden hat, stimmt nicht ganz.
Er hatte diesen Weg schon lange vorher in seinem Ratschluss niedergelegt,
aber er hat ihn auf Golgatha verwirklicht durch das Werk seines Sohnes.
Und auf dieser Grundlage kann Gott Gemeinschaft, Verbindung mit Menschen haben und Menschen segnen.
Und er wird Gerechtigkeit empfangen von dem Gott seines Heils.
Wir sind noch im Alten Testament und doch kann schon davon geredet werden,
dass Menschen gerechtfertigt werden können.
Gerechtfertigt werden von dem Gott, der sich selbst hier kennzeichnet durch Errettung, durch Heil.
Also Gerechtigkeit, Rechtfertigung und Errettung hier noch auf alttestamentlichem Boden.
Aber zwei Dinge, die für uns die Briefe des Neuen Testamentes genauer erklären
und von denen wir heute wissen, dass wir sie bekommen haben,
durch das Werk des Herrn Jesus auf Golgatha.
Wir sind gerecht gemacht, gerechtfertigt, gerecht gesprochen vor Gott,
sodass er nicht den geringsten Grund zur Anklage mehr in uns sieht,
dass wir vielmehr bekleidet sind mit seiner eigenen, mit Gottes Gerechtigkeit.
Und wir sind, wir haben Heil bekommen, wir sind durch seine Wunden geheilt,
durch seine Streben ist uns Heilung geworden.
Das heißt, dadurch sind wir errettet worden und können in Ewigkeit nicht mehr verloren gehen.
Wenn wir diese drei Verse 4, 5, 3, 4 und 5 zusammenfassen wollen,
dann bildet der Vers 4 eigentlich den Mittelpunkt.
Da haben wir diese Leute charakterisiert, die an der Seite des Herrn Jesus stehen werden,
bezogen auf uns, wir dürfen heute schon mit ihm verbunden sein.
Sie sind gekennzeichnet durch Reinheit.
Diese Leute, die dann auch praktischerweise den Wunsch haben, ihren Weg in Reinheit zu gehen,
die dürfen Gemeinschaft mit dem Herrn kennen, Vers 3,
und die dürfen wissen, dass sie gesegnet sind vom Herrn, das ist Vers 5.
Und dann haben wir eine Art Zusammenfassung unter diesem zweiten Teil des Psalms in Vers 6.
Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen, Jakob.
Dies ist das Geschlecht derer.
Man muss mal darauf achten, das lohnt sich wirklich.
Es gibt eine ganze Reihe von Versen in der Bibel,
die dieses Demonstrativpronomen, das hinweisende Fürwort dies oder diese verwenden,
in dem Sinne, wie das an dieser Stelle getan wird,
wo das regelrecht so der ausgestreckte, hinweisende Finger Gottes ist,
wo Gott seine ganze Freude daran äußert, dass er Menschen gefunden hat,
die seinen, die glauben und die er verwandeln konnte,
letzten Endes, damit er sie mit seinem Sohn verbinden kann.
Dies ist das Geschlecht derer.
Wenn wir hier das Wort Geschlecht oder Generation oder Familie haben,
dann lässt uns das unmittelbar denken an das Ende von Psalm 22, Vers 31.
Ein Same wird ihm dienen, er wird dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet werden.
Das heißt, wir haben hier wirklich den Gedanken einer Familie,
eines, ja, so im Sinne des Adels sagt man auch heute noch, ein Geschlecht,
das zusammengehört, das einen gemeinsamen Mittelpunkt hat.
Und dieser gemeinsame Mittelpunkt, das ist Christus.
Das ist für Israel, für den Überrest, der in der Zukunft glauben wird, der Messias.
Und das ist für uns unser Herr und unser Heiland.
Und zu allen Zeiten finden wir das.
Gott hat Freude an diesen oft nur wenigen,
die oft nur so einen kleinen, äußerlich betrachtet traurigen Überrest bilden.
Aber das sind diejenigen, auf die die Augen Gottes gerichtet sind.
Wir denken an die bekannten Verse im Propheten Malachi,
dass sich da diejenigen unterredeten, die den Herrn fürchten,
dass vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben wurde, deren Namen wurden notiert,
vor Gott, weil er sie sich gerne, kann sie nicht vergessen,
aber weil er sie sich gerne vor Augen hält und seine Freude daran hat.
Und auch in der Offenbarung finden wir das wiederholt,
dass Gott hinweist auf die, die in Zeiten größter Drangsaal ihm treu sind,
die dann noch zu dem Herrn Jesus halten, die dem Lamm folgen.
Wir wollen mal gerade eine von diesen Stellen aufschlagen aus Offenbarung 14.
Aus Offenbarung 14, wo wir das Lamm stehen sehen auf dem Berg Zier,
und das ist wieder dieser Berg des Herrn und mit ihm 144.000 und so weiter.
Und da heißt es in Vers 4, fängt genau so an mit dem gleichen Wort,
Dies sind die, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfrauen.
Dies sind die, die dem Lamm folgen, wohin irgendetwas geht.
Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm.
Da haben wir in einem einzigen Vers dreimal dieses hinweisende Fürwort, diese.
Womit Gott unsere Aufmerksamkeit lenken möchte auf diejenigen,
auf denen seine eigene Aufmerksamkeit ruht und an denen er seine Freude hat.
Und, Geschwister, dazu möchten wir gehören.
Wir möchten nicht zu denen gehören, die immer so ganz hinten im Volk Gottes mitlaufen.
Die gehören auch dazu.
Aber das sind immer die, die in Gefahr sind durch Amalek, der die Nachhut schlägt.
Sondern wir möchten wirklich zu denen gehören, wie wir das gerade in der Offenbarung gelesen haben,
die dem Lamm folgen, wohin irgendetwas geht.
Die auf der Erde, da wo das Lamm, der Herr Jesus, noch immer verworfen ist, zu ihm halten.
Die in der Zukunft, in der Drangsatzzeit, zu ihm halten werden.
Und die deshalb wissen, dass sie in der Zukunft an seiner Seite sein werden.
Weil sie hier zu ihm gehalten haben, deswegen werden sie mit ihm dann in der Herrlichkeit, in der Zukunft verbunden sein.
Dies ist das Geschlecht derer, und dann haben wir zwei Kennzeichen, die nach ihm trachten.
Das sind diejenigen, die die Gemeinschaft mit ihm suchen.
Trachten, das ist ein relativ starker Ausdruck.
Das heißt, etwas suchen, etwas begehren, etwas haben wollen, im richtigen Sinne.
Die nach ihm trachten, das heißt, die sich nicht damit begnügen, ab und zu mal etwas über ihn zu hören,
sondern sie trachten nach ihm selbst.
Wir haben uns gestern Abend ein bisschen damit beschäftigt, dass der zweite Teil vom Psalm 23 weitergeht als der erste Teil.
Im ersten Teil geht es um den Segen, den der gute Hirte uns schenkt, um die Gaben, die er uns gibt.
Aber im zweiten Teil, da wird er mit Du angeredet, ganz persönlich.
Da haben wir die Gemeinschaft mit ihm selbst betrachtet.
Und das müssen wir einfach mal kapieren, dass der Geber größer ist als auch noch die Größte seiner Gaben.
Aber derjenige, der uns das alles erworben hat und derjenige, der uns alles schenkt auf dem Weg des Glaubens
und derjenige, der uns einmal in die Herrlichkeit bringen wird,
der ist größer als alles, was er uns geschenkt hat oder noch schenken wird.
Und deswegen möchten wir zu denen gehören, die nach ihm trachten.
Das heißt, die nicht zufrieden sind im Glaubensleben, bevor sie nicht ihn selbst haben.
In Bezug auf unsere Stellung haben wir das.
Da sind wir mit ihm verbunden für alle Ewigkeit.
Aber wir möchten auch praktisch ihn für uns haben.
Jehova ist mein Teil, sagt meine Seele, schreibt David einmal an einer anderen Stelle.
Das möchten wir gerne haben, dieses ständige Bewusstsein.
Ich gehöre ihm und er gehört mir.
Und das kann man nicht ein für allemal sich vornehmen und entscheiden.
Das ist eine Sache, die jeden Tag wieder neu ernährt, gefüttert werden möchte,
dieses Verlangen nach ihm selbst.
Kein Wunder, wenn wir das Verlangen verlieren, wenn dieses Trachten so langsam versickert,
wenn wir nur alle paar Tage mal in der Bibel lesen,
wenn wir die Versammlungsstunden nur gerade dann besuchen, wenn uns so der Nahrungsherz ist.
Sondern dieses Trachten, das braucht Nahrung.
Und das ist so, der Appetit kommt beim Essen, wenn wir nur anfangen, uns mit ihm zu beschäftigen,
dann wird auch dieses Trachten bei uns erwachen.
Die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen.
Ich behaupte mal, das geht noch etwas weiter.
Ange-Sicht, das hat zu tun mit Sehen.
Das sind also Leute, die nicht damit zufrieden sind, zu wissen,
dass sie einen Herrn da in der Herrlichkeit haben, der bald wiederkommen wird,
sondern die jetzt schon ihn sehen möchten, nicht mit diesen Augen.
Der Epheserbrief sagt, dass wir noch zwei andere Augen haben, die Augen der Herzen.
Und diese Augen, die können eine viel klarere Sicht haben als diese,
die bei mir und bei vielen anderen schon Brillen brauchen oder Kontaktlinsen oder Ähnliches.
Aber die Augen der Herzen, die können eine klare Sicht haben.
Wir möchten die sehen, diese Personen, unseren Herrn.
Das können wir hier auf der Erde schon im Glauben tun,
aber ich denke, wir können auch hierin einen Hinweis sehen auf dieses Sehnen,
im Herzen eines gesunden Gläubigen, geistlich gesunden Gläubigen,
den Herrn Jesus bald zu sehen, wie er ist.
Von Vers 7 bis Vers 10 ist nicht mehr die Rede von uns,
auch nicht mehr in direktem Sinne von Israel,
sondern hier fokussiert, hier konzentriert der Heilige Geist
unsere Aufmerksamkeit nur noch auf die Personen des Königs.
Er hat uns gezeigt, wie wir mit ihm verbunden sind,
heute schon und in der Zukunft sein werden.
Aber jetzt zieht er uns gewissermaßen wieder aus dem Blickfeld heraus
und lässt uns nur noch sehen auf den einen.
Erhebt ihr Tore eure Häupte und erhebt euch ewige Pforten.
Das ist ein Ausdruck von, ich sag mal, einerseits von höchster Majestät
und andererseits von herzlichstem Willkommen.
Diese Tore, diese Pforten, die werden nicht nur aufgefordert, sich zu öffnen,
das bezieht sich natürlich in erster Linie auf den Augenblick,
der im Leben des Herrn Jesus einmal vorgebildet worden ist,
als er damals ganz demütig auf einem Esel hereingeritten kam.
Und als in einem ganz seltenen und regelrecht spektakulären Augenblick
die Jünger und die Volksmengen dem Herrn reitend den Weg bereiteten
und als die Menge schrie, Hosanna dem Sohn Davids,
als sie ihn willkommen hießen.
Wir wissen, dass das nicht lange gedauert hat.
Aber diesen Augenblick, dafür hat Gott gesorgt,
dass der Herr Jesus diesen Augenblick schon zu seinen Lebzeiten einmal erleben durfte.
Ein prophetisches Vorausbild von dem, was hier jetzt vor uns steht,
wenn in Jerusalem nur noch Juden sein werden, die glauben.
Ich glaube, Jesaja schreibt das einmal,
dass sein Volk voller Willigkeit sein wird am Tag seiner Macht.
Und es ist tatsächlich so, wenn der Herr kommt, um das Reich aufzurichten,
dann wird es in Israel nur noch gläubige Menschen geben.
Die werden ihn dort empfangen.
Zuerst die Juden aus den zwei Stämmen, Judah und Benjamin
und wahrscheinlich kurze Zeit danach,
nachdem das Reich schon seinen Anfang genommen hat,
werden dann auch die zehn Stämme zurückgeführt werden
und dann mit in das Reich eingehen und den Herrn Jesus umgeben.
Aber was wird das für ein Augenblick sein für den Herrn Jesus,
wenn er dieses Willkommen durch sein Volk hören wird?
Wenn die Tore, die Pforten, das sind große Stadtmauertore,
wenn die sich erheben werden, um diesen einen rechtmäßigen König einzulassen
und um ihm seinen rechtmäßigen Platz inmitten seines Volkes zu geben.
Dann haben wir in Vers 8 wieder eine Frage.
Wer ist dieser König der Herrlichkeit?
Das wollen wir auch praktisch auf uns anwenden.
Das ist eine Frage, die in einer anderen Formulierung
der Herr Jesus auch seinen Jüngern einmal gestellt hat.
Wer sagt ihr, dass ich der Sohn des Menschen sei?
Das ist tatsächlich eine Frage, die stellt er uns auch manchmal.
Wer bin ich denn eigentlich in euren Augen?
Was könnt ihr über mich sagen?
Stellen wir uns vor, ein Ungläubiger,
vielleicht einer unserer Arbeitskollegen hätte diesen Psalm gelesen
und würde uns dann diese Frage stellen,
wer ist dieser König der Herrlichkeit, von dem hier gesprochen wird?
Was würden wir darauf antworten?
Denn was wir darauf sagen, würde sich dann zeigen,
ob wir unseren Herrn kennen oder nicht,
ob wir etwas Qualifiziertes über ihn zu sagen wissen
oder ob wir nach drei Sätzen schon am Ende unseres Lateins wären.
Und wie viel gibt es über den Herrn Jesus zu sagen?
Es gibt im Englischen, inzwischen auch im Deutschen, glaube ich,
eine sehr schöne Betrachtung.
Jetzt muss ich gerade überlegen, wie sie heißt.
Ja, im Englischen heißt sie Unsearchable Riches,
unausforschliche Reichtümer.
Ich glaube, man hat das ziemlich direkt übersetzt.
Wer sie hat, der muss sie unbedingt lesen, wenn er es noch nicht getan hat.
Das ist eine Betrachtung, in der der Herr Jesus einfach
in einigen seiner Eigenschaften vorgestellt wird,
als der Hirte zum Beispiel, als der Heiland, als der Erlöser.
Eine ganze Reihe von Kapiteln.
Und jedes Kapitel beschäftigt sich mit einer Seite
dieser wunderbaren Person.
Ich habe mit sehr viel Freude vor ein paar Jahren mal dieses Buch gelesen.
Ich habe noch ein anderes zu Hause über die Titel und Namen des Herrn Jesus.
Das hat noch viel mehr Kapitel.
Aber ich bin überzeugt, dass auch die Brüder, die diese Bücher geschrieben haben,
die Personen und die verschiedenen Herrlichkeiten des Herrn Jesus
noch nicht erschöpft haben.
Also wenn es ein Thema gibt in der Bibel,
dass es wert ist, dass man sich damit beschäftigt, jeder für sich,
dann bestimmt die Antwort auf diese Frage,
wer ist dieser?
Hier haben wir eine Antwort auf diese Frage,
die natürlich genau in den Zusammenhang passt.
Der Herr stark und mächtig.
Der Herr mächtig im Kampf.
Mehrere Ausdrücke, die bedeutungsmäßig ziemlich nah beieinander liegen.
Vielleicht dürfen wir aber doch kleine Abstufungen sehen.
Dass der Herr, dass Jehova stark ist.
Stärke ist eine grundsätzliche Eigenschaft,
die gewissen Personen oder auch Geschöpfen inne wohnt.
Einfaches Beispiel, ein Löwe ist stark,
aber ein Löwe ist nicht mächtig.
Mächtig bedeutet, dass jemand der stark ist,
auch uneingeschränkt ist.
Ein Löwe, der im Zoo, in einem Käfig steckt,
der ist natürlich stark, genauso wie seine wild lebenden Artgenossen,
aber er kann nichts mit seiner Stärke anfangen,
weil die Gitterkräfte ihn, die Gitterstäbe ihn einschränken.
Aber der Herr Jesus als König ist stark
und er hat auch jede Macht, um seine Stärke auszuüben.
Das ist dann eigentlich das Dritte, was wir hier haben.
Er ist mächtig im Kampf.
Das heißt, diese Macht seiner Stärke, die betätigt sich auch
und spätestens jetzt sehen wir ganz klar,
dass wir uns hier gedanklich nicht in unserer Zeit befinden,
denn heute kämpft der Herr nicht als Jehova,
sondern heute ist er in der Herrlichkeit des Himmels,
verwendet sich dort für uns, aber er wird wiederkommen
und wird dann den Kampf mit den Feinden Israels aufnehmen.
Und das sind hauptsächlich vier Feinde, die Israel hat.
Der Antichrist, dann der Herrscher über Westeuropa,
der dann da sein wird, dann der Assyrer oder der König des Nordens.
Und dann gibt es noch viertens die Nationen,
die um Israel herum wohnen,
die schon in alter Zeit feindlich gegenüber Israel waren
und die dann in der Zukunft eben aufgrund ihrer besonderen Feindschaft
auch ein besonderes Gericht erfahren werden,
ganz am Ende dieser Zeit der Gerichte.
Also hier sehen wir den Herrn Jesus als denjenigen,
der den Kampf aufnimmt für Gott und für das Volk Gottes,
der stark ist, der Macht hat, seine Stärke auch auszuüben
und der sie dann im Kampf betätigen wird.
Und dann wird noch einmal in einer wirklich poetischen Weise
diese Aufforderung an die Tore,
die ja auch ganz bildlich formuliert ist, wiederholt.
Erhebt ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch ewige Pfarrten,
damit der König der Herrlichkeit einziehe.
Und dann wird zum Schluss noch einmal diese Frage gestellt,
wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?
Aber dann haben wir eine Antwort, die ja ein bisschen abweicht von Vers 8.
Hier werden ihm zwei Titel gegeben.
Der Herr der Herrscharen, er ist der König der Herrlichkeit.
Der Herr der Herrscharen, das ist ein besonderer Ausdruck seiner Macht
und seiner Autorität, die er dann ausüben wird.
Und dass er der König der Herrlichkeit ist,
das ist ein besonderer Ausdruck seiner Pracht und seiner Schönheit,
in der er dann erscheinen wird.
Wir haben also in diesem Psalm diese drei Teile gesehen.
Zunächst einmal Vers 1 und 2, die einfache Tatsache,
dass die Erde dem Herrn gehört und dass er über sie herrschen wird.
Dann in Vers 3 bis 6, dass der Herr Jesus nicht alleine herrschen wird,
sondern dass er andere mit sich verbinden wird
in der Errichtung dieser Herrschaft,
und zwar sowohl die Treuen aus Israel wie auch uns,
die wir in dieser Zeit an ihn geglaubt haben.
Und dann haben wir im letzten Abschnitt gesehen, Vers 7 bis 10,
die Schönheit, die Pracht, aber auch die Macht und Würde dieses Königs der Herrlichkeit.
Jetzt wollen wir uns noch kurz wenden zu dem Abschnitt,
den wir auch gelesen haben, aus dem ersten Petrusbrief,
um da etwas genauer zu sehen, welche Verbindung zu uns und zu unserem Leben besteht.
Wir haben aus 1. Petrus 5 die ersten vier Verse gelesen,
wo die Ältesten unter den Gläubigen ermahnt werden,
die Ältesten, die damals von den Aposteln
oder gegebenenfalls auch von Beauftragten formell ernannt wurden.
Das haben wir heute nicht mehr.
Das wissen wir, weil es keine Apostel mehr gibt
und weil auf der Erde keine Autorität mehr da ist in der Versammlung,
die etwa Älteste formell benennen und anstellen könnte.
Aber wir haben noch Älteste.
Der Herr gibt sie in den örtlichen Versammlungen und wir erkennen sie an,
sodass sie ihren Dienst, ihre Aufgabe in den örtlichen Versammlungen erfüllen können.
Und die bekommen hier eine Aufforderung aus der Feder von Petrus.
Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist.
Und das verstehen wir wohl mit Recht als eine räumliche Einordnung, die bei euch ist,
das heißt an eurem Wohnort in eurer örtlichen Versammlung.
Und dann wird uns beschrieben, wie die Ältesten das auch am heutigen Tag noch tun sollen,
diese Hut über die Herde Gottes ausüben, dass sie nicht herrschen sollen als Despoten,
dass sie dadurch nicht meinen sollen, irgendwelchen Gewinn daraus schlagen zu können,
sondern die da Vorbilder der Herde sind.
Und dann haben wir diese schöne Verbindung zwischen diesem praktischen Dienst
und dem, was wir in Psalm 24 vor uns hatten.
Und wenn der Erzhirte offenbar geworden ist,
so werdet ihr die unverweltliche Krone der Herrlichkeit empfangen.
Der Erzhirte, das ist ein etwas ungewohntes Wort für uns, das heißt eigentlich der Urhirte,
in dem Sinne wird diese Vorsilbe Erz zum Beispiel verwendet bei den Erzvätern,
da heißt das die Ur-Ur-Ur-Ur-Väter oder das Urbild, sagen wir auch, eines Hirten,
oder wie man das auch in anderen Sprachen hier wiedergibt, der Oberhirte.
Jetzt werden die Ältesten in den Versammlungen betrachtet als Hirten,
die sich so wie der große Hirte selbst um die Herde kümmern,
die von ihm beauftragt sind, um diese Hut auszuüben über die Gläubigen.
Und da wird ihnen gesagt, ihr habt noch einen Hirten über euch.
Das ist der Oberhirte, der Erzhirte.
Und wenn er offenbar geworden ist, das ist so ein Schlüsselwort, offenbar werden,
das zeigt uns ganz deutlich, dass hier nicht die Rede ist von seinem Kommen zu unserer Entrückung,
denn da wird der Herr Jesus in diesem Sinne nicht offenbar, das heißt vor der Welt nicht sichtbar werden,
sondern offenbar werden, das bezieht sich immer auf seine Erscheinung,
das Wort wird auch manchmal gebraucht, das ist genauso ein Schlüsselwort,
das heißt, wenn er wirklich vor den Augen der Menschen auf der Erde auftreten wird.
Aber in diesem Charakter wird ihn natürlich nicht die Welt sehen,
sondern wir, die wir ihm hier auf der Erde gedient haben.
Das zeigt uns einen ganz wichtigen Gedanken, den wir speziell bei Paulus,
aber auch bei den anderen Schreibern im Neuen Testament immer wieder finden können,
dass unser praktisches Leben und unsere Treue im Dienst für den Herrn
immer wieder verbunden wird mit der Erscheinung des Herrn Jesus, mit seinem Offenbarwerden,
mit der Errichtung seines Reiches.
Das ist also ein ganz entscheidender Gedanke, dass unsere Zukunft als Gläubige zwei Bereiche hat.
Ich will das jetzt weder zeitlich noch räumlich einordnen,
aber es gibt einerseits das Vaterhaus für uns und es gibt andererseits das Reich.
Und Gottes Wort erwähnt das manchmal in einem Ausdruck,
aber gebraucht auch viele Ausdrücke, die das deutlich unterscheiden.
Wenn es um unsere Stellung geht als Erlöste und als Kinder Gottes,
dann wird das in der Zukunft immer verbunden mit unserer Entrückung,
mit dem Kommen des Herrn Jesus bis in die Wolken, um uns aufzunehmen,
und dann werden wir mit ihm zusammen ins Vaterhaus gehen.
Aber wenn beispielsweise Paulus die Gläubigen zur Treue ermahnt,
dann erwähnt er nicht die Entrückung, sondern dann weist er hin auf den Tag Jesu Christi.
Diesen Ausdruck gebraucht er oft und das ist genau diese Zeit,
der Tag Jesu Christi oder der Tag Christi ist im Prinzip das tausendjährige Reich.
Denn dann, wenn der Herr Jesus wiederkommt, um selbst zu herrschen,
wenn er also selbst die Universalherrschaft bekommt als Lohn oder als Erbe von Gott,
wenn er als der Erbe aller Dinge herrschen wird,
dann wird auch die Zeit gekommen sein, dass er uns einen Lohn geben wird
für das, was wir in Treue ihm gegenüber getan haben.
Also in Bezug auf die Entrückung gibt es gar keine Frage, auch gar keinen Unterschied.
Wir sind alle Kinder Gottes und wir haben alle gleichermaßen einen Platz
am Herzen und im Haus des Vaters.
Aber in Bezug auf das Reich gibt es Unterschiede.
Und deswegen wird hier davon gesprochen, dass der Herr Jesus als Erzherde offenbar werden wird,
dass er also von den Menschen gesehen wird und wir werden ihn dann sehen als den Erzherden,
als denjenigen unter dessen Führung wir vielleicht als Älteste einen Dienst tun durften in unseren Versammlungen.
Und dann heißt es, so werdet ihr einen Lohn dafür bekommen.
So werdet ihr die unverwältliche Krone der Herrlichkeit,
ich denke, wir können sagen, die Herrlichkeit des Reiches als Krone empfangen.
Aber wie gesagt, das bezieht sich nicht nur auf den Dienst der Ältesten, das ist das Thema hier,
sondern das ist ein ganz allgemeiner Gedanke.
Wenn wir noch eine andere Stelle dazu aufschlagen möchten aus dem Philippabrief.
Philippa 1 Vers 9
Und um dieses bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht,
damit ihr prüfen mögt, was das Vorzüglichere ist, damit ihr lauter und ohne Anstoß seid auf den Tag Christi.
Ganz klarer Fall, das ist eine Ermahnung zur Treue, eine Ermahnung zur Liebe für unser praktisches Leben,
damit wir dann, wenn wir mit ihm erscheinen werden, lauter und unanstößig befunden werden
und damit er dann unsere Treue belohnen kann.
Und vielleicht erlaubt ihr, dass wir noch ein paar andere Stellen lesen, ohne große Kommentierung,
die uns die Bedeutung dieses Tages zeigen.
Denn ich habe am Anfang schon erwähnt, dass man nicht allzu viel darüber hört,
aber interessanterweise sehr häufig im Neuen Testament davon liest.
Aus dem Titusbrief
Aus Titus 2
Vers 13
Titus 2, Vers 13
Indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes, Jesus Christus.
Hier haben wir einen ganz kompakten Ausdruck, der beides umfasst.
Die Entrückung und das Kommen des Herrn Jesus, das heißt seine Erscheinung in Macht und Herrlichkeit.
Denn wir haben den Ausdruck zunächst, wir erwarten die glückselige Hoffnung.
Das ist das, was wir jetzt als Allernächstes erwarten.
Unsere glückselige Hoffnung ist, dass der Herr Jesus wiederkommt, wie er das versprochen hat.
Ich komme bald, um uns zu sich zu nehmen.
Aber dann wird direkt damit verbunden und die Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes, Jesus Christus.
Die Erscheinung der Herrlichkeit, das kann nicht die Entrückung sein.
Sondern das, wie wir gesehen haben, ist anschließend, wenn die Welt seine Herrlichkeit sehen wird.
Die Herrlichkeit des Herrn Jesus und in Verbindung damit ein Vers aus Johannes 17.
Vers 22 und 23, wo der Herr Jesus zu seinem Vater betet.
Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind.
Ich in ihnen und du in mir, damit sie in eins vollendet seien und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
Wir haben ja in diesem Kapitel drei Mal, dass der Herr Jesus von der Einheit der Jünger spricht.
Das erste Mal in Vers 11.
Am Ende, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir.
Das ist die Einheit der Apostel, die sich in der Apostelgeschichte zeigte darin, dass von der Lehre der Apostel gesprochen werden kann.
Eine einheitliche Lehre und auch in ihrem übereinstimmenden einheitlichen Handeln.
Dann in Vers 20 und 21, wo der Herr Jesus betet für die, die durch das Wort der Apostel an ihn glauben würden,
damit sie alle eins seien, wie du Vater in mir und ich in dir.
Das ist die Einheit der Gläubigen heute schon.
Im Grunde die Einheit des Geistes, die wir bewahren möchten, auch in praktischer Hinsicht.
Und dann haben wir hier in Vers 22, damit sie eins seien, wie wir eins sind.
Das ist die Einheit der Gläubigen in Herrlichkeit und dann auch in Darstellung.
Das heißt, wenn diese Einheit gesehen wird, das haben wir hier gelesen,
die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, das heißt, die du mir jetzt als Mensch gegeben hast, habe ich ihnen gegeben.
Darin haben wir also einen Anteil.
Der Herr Jesus hat andere Herrlichkeiten, an denen wir keinen Anteil haben, die wir nur betrachten dürfen und werden.
Damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir.
Das heißt, der Herr Jesus, das wird dann sichtbar werden, hat einen festen Platz in uns,
so wie der Vater einen festen Platz in ihm immer gehabt hat, damit sie in eins vollendet seien.
Das ist dann eine vollkommene Einheit in der Herrlichkeit.
Und das ist sehr interessant hier, dass das verbunden wird mit seiner Erscheinung,
damit die Welt erkenne, zwei Dinge, dass du mich gesandt und sie geliebt hast.
Das heißt, die wahre vollkommene Einheit der Gläubigen, die wird auch dann in diesem Augenblick sichtbar werden,
wenn der Herr Jesus wiederkommt und wir alle werden ihn umgeben.
Ich weise aber darauf hin, dass es hier heißt, damit die Welt erkenne.
Bei der zweiten Einheit heißt es einmal, dass die Welt glaube.
Unsere Einheit hier auf der Erde soll auch mit dazu dienen, dass die Welt glaubt.
Das soll ein Zeugnis gegenüber der Welt sein.
Und es ist ein Zeugnis, wenn sie diese Einheit unter uns als Gläubigen sehen kann.
Dann wird die Welt das erkennen.
Sie wird dann nicht mehr glauben können, aber sie wird dann zwangsweise sich vor dem Herrn Jesus niederwerfen
und seine Herrlichkeit anerkennen.
Und vielleicht noch einen letzten Vers aus dem ersten Johannesbrief.
Aus 1. Johannes 3.
Ich lese ruhig die ersten drei Verse.
Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen.
Und wir sind es.
Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes.
Und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.
Wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden.
Denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.
Hier haben wir so eine schöne Beschreibung dessen, was die Gnade Gottes heute aus uns gemacht hat.
Wir erkennen hier unmittelbar, dass wir jetzt weit über das hinausgehen, was wir in Psalm 24 vor uns hatten.
Hier geht es darum, dass wir heute diese einmalige Stellung als Kinder Gottes haben.
Dass wir ihn als unseren Vater kennen dürfen.
Und ich habe das gemerkt, dass in der neuen Übersetzung da ein kurzer Satz eingefügt worden ist.
Und wir sind es.
Das ist doch noch einmal eine Bestätigung für das, was Gott in seiner Gnade mit uns bewirkt hat.
Und dann haben wir gelesen, geliebte, jetzt, jetzt schon sind wir Kinder Gottes.
Aber es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.
Aber bald wird der Herr Jesus offenbar werden.
Das haben wir gelesen.
Wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden.
Das heißt, wenn es, oder man kann wohl auch übersetzen, wenn er offenbar werden wird,
das heißt, wenn er auf diese Erde zurückkommen wird, dann wird auch gesehen werden,
dann wird die Welt sehen, was Gott in seiner Gnade mit uns getan hat und wozu er uns gemacht hat.
Wir wissen, dass wir dann ihm gleich sein werden in seiner Herrlichkeit als Mensch.
Wenn ich das mal so ausdrücken darf, dann wird die Welt diese Verwandtschaft zwischen dem Herrn Jesus,
diesem verachteten Jesus von Nazareth und uns erkennen.
Allen denen, die an ihn in dieser Zeit geglaubt haben.
Dann wird sie gewissermaßen diese Familienähnlichkeit sehen.
Dann wird sie sehen, dass der Messias nicht umsonst gestorben ist,
dass der Herr Jesus nicht vergeblich gelitten hat,
sondern dass er sich eine große Ernte dadurch erworben hat.
Sie wird uns sehen, es wird offenbar werden, dass wir ihm gleich sein werden,
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Das wird schon vorher der Fall sein, wenn er wiederkommt, um uns zu entrücken.
Was wird das für ein Augenblick sein, wenn wir ihm das erste Mal begegnen werden?
Wenn wir mit diesen Augen denjenigen sehen werden, der auf Golgatha einsam für uns gelitten hat,
weil er uns für sich haben wollte, uns.
Kann jeder von uns überlegen, was wir für Typen sind,
was für Leute wir wohl sind, gemessen an den Maßstäben Gottes.
Der Herr Jesus hat dieses Werk vollbracht für uns.
Er hat es auch übernommen, dass er diese Herde, die jetzt ihm gehört,
die sein Eigentum ist, dass er sie an das Ziel bringt.
Und was wird er für eine Freude haben, wenn sehr bald er wiederkommen kann,
wenn der Letzte errettet ist in der Gnadenzeit.
Er kann wiederkommen, kann die Versammlung zu sich nehmen und kann,
wie der Epheserbrief schreibt, er wird sie sich selbst verherrlicht darstellen.
Das heißt, er wird die Versammlung vor sich hinstellen und seine Freude an ihr haben.
Er wird sie mit seinem ganzen Wohlgefallen betrachten und das in aller Ewigkeit.
Und dann wird er auch Freude haben daran, dass er vor aller Welt zeigen kann,
was Gott, der Vater, ihm gegeben hat, wenn er das Reich antritt
und wenn er dann begleitet sein wird von den Tausenden seiner Heiligen aus Israel,
aus der Versammlung, aus all den Familien, die Gott auf dieser Erde hat,
aus all denen, die in welcher Zeit auch immer an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben
und die ihm gehören bis in alle Ewigkeit.
Nimmst dich alles nach und fern, beugen wir feist dir die Hupen,
bringe nun die Hung auf dir, denn du bist für uns geschoben,
hast uns durch dein Blut erworben, Ehre weist und Trumm sei dir.
Dich so schau in Herrlichkeit, Gegenstand der höchsten Ehren,
ungekrönt in Ewigkeit, ist das Ziel, das wir begehren.
Und wenn wir nach dieser Zeit noch mit dir verherrlich stehen,
wird doch jeder in uns sehnen, Herr nur deine Herrlichkeit.
Nimm dir und sie und uns von unseren Söhnen,
gewaschen macht in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum.
Zu Christa, deinem Gott und Vater,
gib sei die Herrlichkeit und die Wahrheit von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. Amen.
Die Hupen voran erwartet uns am Trummen,
die Leine fliegen wir nach vollem Hilfen ein.
Und alle werfen hier zu Füßen ihre Trone,
sie bitten Herrlichkeit in alle Ewigkeit.
Glücklich wird die Macht in deinem Ehrenzügen,
du Herr, und freut dich nach vollkommener Schönheitssinn.
Mit dir und weit vor dir wird das Geheimnis liegen,
der Liebe und der Nacht, die wir dann ganz verstehen.
Dein Glanz, dein reines Licht, wird deine Bauchum hüllen,
denn die zu dir, zu dir, zu deiner Herrlichkeit.
Im Ehren des Vaters Haus mit deiner Macht erfüllen,
wirst du die glücklichen Tage losen, deine vollkommen frei.
Von deiner Seele hoch, wirst du die Bucht genießen,
die du anstammt heut von tiefer Nacht umhüllt.
Die wird vollkommen rein und eilig vor dir schließen,
dein göttlich lieben Herr, dich lieb in Dank gestehen. …