Glaube in Prüfungs- und Bewährungszeiten (1)
ID
hw008
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:12:29
Anzahl
3
Bibelstellen
n.a.
Beschreibung
1.) Vom Kummerbeten zum Lobpreis
2.) Vom Tränental zum Quellenort
3.) Aus Schwacheit Kraft gewinnen - im Kampf stark werden
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend Gottes Wort aus dem ersten Buch Samuel, aus dem ersten Kapitel.
Erste Samuel, Kapitel 1, wir lesen ab Vers 9.
Er hat ein Gelübd und sprach, Herr der Hirscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und
meiner Gedenken und deiner Magd nicht vergessen wirst und wirst deiner Magd einen männlichen
Nachkommen geben, so will ich ihn dem Herrn geben alle Tage seines Lebens und kein Schermesser
soll auf sein Haupt kommen. Und es geschah, als sie lange vor dem Herrn
betete, dass Eli ihren Mund beobachtete, Hannah aber redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen
bewegten sich, aber ihre Stimme wurde nicht gehört. Und Eli hielt sie für eine Betrunkene
und Eli sprach zu ihr, bis wann willst du dich für eine Betrunkene werden? Tu deinen
Wein von dir. Aber Hannah antwortete und sprach, nein, mein Herr, eine Frau beschwerten Geistes
bin ich. Weder Wein noch starkes Getränk habe ich getrunken, sondern ich habe meine
Seele vor dem Herrn ausgeschüttet. Halte deine Magd nicht für eine Tochter Belials,
denn aus der Fülle meines Kummers und meiner Kränkung habe ich bisher geredet. Und Eli
antwortete und sprach, geh hin in Frieden und der Gott Israels gewähre deine Bitte,
die du von ihm erbeten hast. Und sie sprach, möge deine Magd Gnade finden in deinen Augen.
Und die Frau ging ihres Weges und aß, und ihr Angesicht war nicht mehr dasselbe. Und
sie machten sich frühmorgens auf und beteten an vor dem Herrn. Und sie kehrten zurück
und kamen in ihr Haus nach Ramah. Und Elkanah erkannte Hannah, seine Frau, und der Herr
gedachte ihrer. Und es geschah, als die Zeit um war, da war Hannah schwanger geworden
und sie gebar einen Sohn und sie gab ihm den Namen Samuel, denn von dem Herrn habe ich
ihn erbeten. Und dann lesen wir aus Kapitel 2, vielleicht noch aus Kapitel 1, den letzten
Satz, und er in der Fußnote steht, und sie beteten dort, in Silo, den Herrn an. Und Hannah
betete und sprach, mein Herz fuhr lockt in dem Herrn, erhöht ist mein Horn in dem Herrn,
mein Mund ist weit aufgetan über meine Feinde, denn ich freue mich deiner Rettung. Keiner
ist heilig wie der Herr, denn keiner ist außer dir und kein Fels ist wie unser Gott. Häuft
nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Mund hervor, denn ein Gott des Wissens
ist der Herr und von ihm werden die Handlungen gewogen. Die Bogen der Helden sind zerbrochen
und die Strauchelnden haben sich mit Kraft umgürtet. Die Sattwaren dienen für Brot
und die Hungrigwaren sind es nicht mehr. Sogar die Unfruchtbarer hat sieben geboren und die
Kinderreiche ist dahin gewelkt. Der Herr tötet und macht lebendig, er führt in den Schirrloh
hinab und führt herauf. Der Herr macht arm und macht reich, er erniedrigt und er erhöht
auch. Er hebt aus dem Staub empor den Geringen, aus dem Kot erhöht er den Armen, um sie sitzen
zu lassen. Bei den Edlen und den Thron der Ehre gibt er ihnen als Erbteil. Denn des Herrn
sind die Säulen der Erde und auf sie hat er den Erdkreis gestellt. Die Füße seiner
Frommen bewahrt er, aber die Gottlosen verstummen in Finsternis, denn nicht durch Stärke hat
der Mensch die Oberhand. Der Herr, es werden zerschmettert werden, die mit ihm hadern,
über ihnen im Himmel wird er donnern. Der Herr wird richten die Enden der Erde und Macht
verleihen seinem König und erhöhen das Horn seines Gesalbten. Soweit Gottes Wort heute Abend.
Ihr lieben Geschwister, wir wollen uns mit der Hilfe unseres Herrn an den bevorstehenden
Abenden mit einem besonderen Thema beschäftigen, was uns alle in der einen oder anderen Weise
intensiv berühren mag. Und zwar wie der Glaube in Prüfungs- und Bewährungszeiten sich auf
die Gnade stützt und der Ausweg Gottes gezeigt wird. Wir könnten über das gelesene ein
Thema schreiben, und das war in meinem Herzen, dass wir bei dieser gottesfürchtigen Frau
verfolgen können, wie der Weg vom Kummerbeten zum Lobpreis führt. Vielleicht denken wir,
den Weg, den möchte ich auch gerne kennen. Vielleicht stimmen wir allgemein zu, vielleicht
stimmen wir auch aus einer momentanen Betroffenheit zu, dass uns das Kummerbeten näher liegt
als der Lobpreis. Aber Gottes Wort zeigt uns hier ein Beispiel, wie wir diesen Weg finden
können, allerdings wenn der Glaube sich auf die göttliche Gnade allein stützt. Morgen
wollen wir das Thema fortsetzen mit einer etwas anderen Schau. Dann wollen wir in Verbindung
mit den Söhnen Korahs und Psalm 84 sehen, wie der Glaube durch das Tränental gehend
es dennoch zu einem Quellenort machen kann. Im Zusammenhang dieses Psalmes. Und wenn der
Herr uns am Sonntag auch die Abendstunde schenkt, jetzt zitiere ich mal aus dem Hebräerbrief,
aus dem großen Kapitel des Glaubens, Kapitel 11, die aus Schwachheit Kraft gewannen und
im Kampf stark wurden. Das wollen wir am Beispiel Gideons ein wenig anschauen, den der Herr
tatsächlich auch von seiner Schwachheit weggeholt hat und ihm gezeigt hat und den Männern Israels,
dass es überhaupt nicht auf menschliche Kraft ankommt, dass nur das Herzensvertrauen die
Hingabe gefragt ist in ganz entscheidenden Augenblicken des Glaubenslebens. Der Sieg,
den bewirkt er aus der Kraft, aus der Schwachheit. Kraft gewinnen und nicht zum Kampf stark werden,
sondern im Kampf stark werden. Nun kommen wir ja zu unserem Abschnitt zurück,
eben Geschwister vom Kummerbeten zum Lobpreis. Beides ist übrigens Beten. Unterschiedliche
Formen, aber es ist Beten. Und ich darf mal ganz an den Anfang unserer Betrachtung eine
ganz elementare und hochbedeutsame Frage stellen. Wie ist eigentlich unser Gebetsleben? Wissen
wir noch um das außergewöhnliche Vorrecht, das Gott uns geschenkt hat, dass wir beten
dürfen und können. Sogar, dass wir erhörlich beten können, wie hier die Hannah. Wenn wir
das Thema des Betens durch die Schrift verfolgen, eben stoßen wir auf das Geheimnis des Glaubenslebens,
woraus der Glaube sozusagen schöpft, wo er seine Kraftquellen, seine Hilfsquellen allein
findet. Und wenn wir ein sieghaftes, ein vitales, gesundes Glaubensleben führen wollen, auch
ein erfülltes, mit Freude und Erfahrung gefülltes Glaubensleben führen wollen, brauchen wir
ein gesundes Gebetsleben. Vor einiger Zeit hat es mich besonders noch einmal beschäftigt,
als ich mit dem Daniel zugange war. Ihr kennt ja den Daniel, den Mann des Glaubens. So,
der hatte dieses kleine Obergemach da in seinem Haus. Der Mann war, ihr Lieben, so beruflich
gefordert, wie wir alle zusammen nicht. Das sage ich jetzt mal extra dazwischen. Müsst
nur mal seine Position sehen. Da kann sich keiner zurückziehen. Ich finde keine Zeit,
wenn der Daniel sie dreimal am Tag gefunden hat. Dann ist er in dieses Obergemach gegangen
und ihr Lieben, er hatte symbolhaft dort offene Fenster gegen Jerusalem. Und was der König
Salomo bei der Einweihung des Tempels, des Hauses Gottes gesagt hat, und wenn sie in
der Gefangenschaft sind, wenn sie ihr Angesicht zu diesem Haus, wenn das heißt, zu dem Ort
deiner Gegenwart, dann höre. Und Daniel hat in der Fremde offene Fenster gehabt. Er hat
diesen Bezug zum Gott Israels gehabt und hat ihn als Hörer des Gebets erlebt. Haben wir
dieses Obergemach? Ich habe das. Um es mal deutlich zu machen. Weißt du, mein Obergemach,
das kann mal in meinem Arbeitstimmer sein, das ist auch schon mein Wohnzimmer. Das Obergemach,
das Kleine ist auch oft in meinem Auto, wenn ich unterwegs bin, wenn ich zu Diensten fahre
oder zurückkomme oder Besuche mache, ist das manchmal Obergemach. Da kannst du ganz
schön beten und trotzdem auf den Verkehr achten. Die lieben Schwestern haben vielleicht
ihr Obergemach mal in der Küche, so zwischendurch, wie deine Hemia, kommt eine Schwierigkeit
und da nicht sich um sich selbst drehen, sondern dieses Stoßgebet nach oben richten. Eben
haben wir ein intaktes Obergemach wie Daniel. Und als die Feinde ihn suchen, ihn greifen
wollen, finden sie ihn betend und flehend vor seinem Gott. Ich bin überzeugt, ihr lieben
Geschwister, dass dieses Vorrecht oft nicht entsprechend genutzt wird. Und dass wir deshalb
manches Mal kraftlos sind, versagen. Und dass wir eben die Hilfsquellen, die da sind, die
existieren, ihr Lieben. Der Bach Gottes ist voll Wasser. Bloß wenn wir nicht hingehen
und schöpfen, von der Hilfsquelle keinen Gebrauch machen, haben wir den Nutzen auch
nicht. Und das möchte der Herr Schenken, ihr lieben Geschwister. Die Welt ist und bleibt,
wie der Liederdichter sagt, eine Wüste. Aber finden wir da die Quellenorte? Eben finden
wir da die Orte der Erfrischung. Hannah hat den Ort gefunden. Und der Glaube hat sie dahin
geführt, im Nutzen der Gnade Gottes, dass aus ihrem Kummerbeten ein Lobpreis wurde.
Bevor wir jetzt zu diesem Kummerbeten kommen, denn damit müssen wir uns auch beschäftigen,
darf ich vielleicht einen Gedanken vorausschicken. Hannah hat sozusagen in der Übereinstimmung
mit der Bedeutung ihres Namens gelebt. Die alttesten männlichen Namen sind ja in der
Regel nicht einfach so nach Geschmack gegeben worden. Hannah hat eine interessante Doppelbedeutung.
Heißt einmal die Begnadete, zum anderen die Gebeugte. Dass das bei diesen hebräischen
Namen öfters der Fall ist, darauf gehe ich jetzt nicht ein. Aber beide Bedeutungen haben
ihren Sinn, gerade im Leben dieser Frau. Sie war einmal eine Gebeugte, in zweifacher Hinsicht
mal mindestens. Einmal gebeugt unter ihrer Not. Und diese Beugung unter der Not hat sie
gespürt. Aber eben das hat sie dahin gebracht, ein anderes Beugen auch zu kennen. Ich habe
heute Nachmittag nochmal in einem Lexikon nachgeschlagen, da steht Beugen in Klammern
ihre Knie, Fragezeichen. Ich lasse das Fragezeichen mal weg. Wir sehen hier, dass die, die gebeugt
war unter Not, tatsächlich ihre Knie gebeugt hat zum Beten. Und jetzt kommt die zweite
Bedeutung. Hannah heißt auch Begnadete. Eben die, die die gebeugten Knie in Zeiten der
Beugung kannte, die durfte auch erfahren, dass sie göttliche Gnade empfangen hat. Und
die blieben auf dem Weg des Gebetes. Wir wissen um die äußere Ursache. Der Liederdichter
sagt, nicht blindem Schicksal sind wir anvertraut. Nein, deine Hand hat uns den Weg gebaut. Das
woran die Hannah zunächst einmal leidet, und sie leidet wirklich daran, ist, dass der
Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte. Das heißt, sie kinderlos war. Dazu kommt
noch eine besondere Not, wenn sozusagen das Fleisch die besonderen Wege Gottes zu einem
Angriffspunkt macht. Und wir erleben, dass ihre Nebenbuhlerin, die Peninna, sie kränkt,
weil sie keine Kinder hat. Der Herr hat ihr viele Kinder gegeben. Das, was zum Segen gedacht
war von Gott, macht sie zu einem Anlass des Stolzes für sich und zur Kränkung für Hannah.
Und eben darunter leidet Hannah dann. Unter beiden Aspekten. Unter den Wegen Gottes und
wie das Fleisch in einem anderen diese Wege Gottes sozusagen zur Kränkung eines anderen
ausnutzt. Eben das erlebt sie. Und wir wissen, dass in Zeiten des Allentestaments die Kinderlosigkeit,
das ist übrigens anders als heute, die Kinderlosigkeit als Segensentzug galt. Ich weise das jetzt
nicht nach. Ist unschwer, das aus der Schrift zu entnehmen. Und deshalb wurde jeder, der
keine Kinder hatte, mit einem Makel versehen. Das wird sogar formuliert bei Elisabeth, der
Frau von Zacharias. Sie hatte sozusagen einen Schimpfnamen in ihrem Dorf als die Kinderlose.
Sie hatte Schmach auf sich, öffentliche Schmach. Das trägt Hannah ebenfalls und erduldet die
Kränkung. Und ihr Lieben, dann kommt wieder ein Augenblick. Und jetzt geht unser Herz
ein bisschen auf. Wo sie mit der ganzen Last unter die sie gebeugt ist, den Weg zum Hause
Gottes antritt. Sie gehen nach Silo. Die hatten das nicht so ganz einfach wie wir heute, wenn
wir in die bewusste Gegenwart Gottes treten können. Da haben wir unser Obergemach, wovon
wir geredet haben. Da haben wir den großen Obersaal, sein Gastzimmer, wie der Herr Jesus
es nennt, wo er mit den Seinen zusammen sein will. Die Gebetstunden der Versammlung, wovon
Apostelgeschichte 2 sagt, sie, die Gläubigen verharten im Gebet. Klammer auf, meine kleine
Frage, ist die Gebetstunde hier auch so gut besucht? Dass alle Geschwister diese Gelegenheit
wahrnehmen können, ihr Lieben. Wenn der Herr gegenwärtig ist, gegenwärtig wir bei ihm
sein dürfen, um in seiner Gegenwart unsere Herzen auszuschütten, sind wir dann denn
da, wann immer und irgendwie wir können? Alles andere zeigt, dass wir geistlich krank
sind. Wenn uns dieser Ort nicht am Herzen liegt, wenn wir nicht da sein wollen, wo der
Herr uns erwartet, das ist geistliche Natürlichkeit, dass wir da sind, wo der Herr uns erwartet
und wo uns die große Gelegenheit schenkt, ihr Lieben, wie es hier im alttestamentlichen
Rahmen Diana tut, um ihr Herz auszuschütten. Das heißt, Gebet vor ihm zu haben, bitten,
flehen, Dank sagen. Eben dann ist sie in Selow, und dann ist sie dort, nach dem Essen und
Trinken, fängt sie an zu beten, und es wird hier in Vers 10 gesagt, sie war in ihrer Seele
verbittert. Jetzt kann man das so nach dem alttestamenten Verständnis in zweierlei Hinsicht
verstehen. Es hatte Bitterkeit ihre Seele ergriffen. Es kann aber auch sein, dass sie
tatsächlich in unserem Sinne ein Stück weit verbittert. Das heißt, nach Hebräer 12,
eine Wurzel der Bitterkeit in ihr gewachsen ist. Das ist nicht gut. Aber sie merkt selbst,
das muss da raus. Ob es ihr bitter gemacht worden ist, oder die Wurzel der Bitterkeit
in ihr gewachsen ist, es treibt sie ins Gebet. Und, liebe Geschwister, an diesem Gebet können
wir jetzt besondere Merkmale eines gesunden Glaubensgebetes feststellen, das sich an Gott
wendet, auch in Verhältnissen der Not. Merkmale dieses Notbetens, dieses Kummerbetens.
Ihr Lieben, womit fängt sie an? Mit einer Anrede Gottes, und diese Anrede macht deutlich,
dass sie groß denkt von Gott, wenn sie zu ihm betet. Ich weise das mal ganz kurz nach,
und dann müssen wir das allgemein ein wenig überdenken. Sie nennt ihn Herr oder Jehova
der Heerscharen. Das ist ein für unsere Ohren sehr bekannter Titel Gottes. Herr der Heerscharen.
Aber wir müssen hier einmal bedenken, dass an dieser Stelle durch den Mund der Hannah
dieser Titel, der knapp 300 Mal danach in der Bibel genannt wird, hier zum allerersten
Mal in den Mund genommen wird, und Gott hält es in seinem Wort fest. Das ist ihm wichtig.
Und er ist der Herr der Heerscharen. Was meint das denn, ihr Lieben? Eben wenn hier Gott
als der Gott der Heerscharen gemeint ist, ist das sozusagen, dass der Herr des gesamten
Machtinstrumentariums, über das Gott verfügt. Die Engel sind zum Beispiel die himmlischen
Heerscharen. Jetzt müssten wir nachschauen, wie werden Engel charakterisiert. Natürlich
sind sie Boten Gottes, gewaltige an Kraft, sagt Psalm 103. Und wenn wir nur mal so eine
Kostprobe haben wollen, was ein einziger Engel mal sozusagen als gewaltige an Macht zu Wege
gebracht hat, in einer einzigen Nacht, dann müssen wir mal da zu dem Assyrer König gehen,
wo der Engel eingegriffen hat 187.000 in einer Nacht. 187.000. Und dann sagt der Herr Jesus
im Garten Gethsemane, der Petrus, hör mal, lass dein Schwert mal stecken, menschliche
Machtmittel. Ich könnte jetzt meinen Vater bitten, und der würde zwölf Legionen von
diesen Engeln senden. Das wären 72.000 Engel. Eben das wäre ein kleines Kontingent der
himmlischen Heerscharen. Nur 72.000 Engel. Aber was würden die? Zu Wege bringen können?
Und der Heiland hat sie nicht genutzt. Aber das zeigt, ihr lieben Geschwister, über welche
Machtmittel Gott verfügt. El Shaddai, so kannte ihn Abram, Gott der Allmächtige. Und
dieser El Shaddai, Gott der Allmächtige, hat diese Machtmittel des Herr der Heerscharen
zur freien göttlichen Verfügung. Eben das war damals so und ist heute noch so. Wenn
wir uns in unseren Nöten und Kümmernissen an Gott wenden, an unseren Herrn wenden, eben
denken wir dann groß über sein Vermögen, über seine Allmacht. Ein Israelit konzentrierte
das auf diese Allmacht. Er sagt zwar, es ist mein Gott, zu dem ich in Beziehung stehe,
aber er nennt ihn El Shaddai, Gott der Allmächtige und Jehova der Heerscharen. Wenn wir beten,
können wir das gleiche Vertrauen wie Abram, wie Hannah in diesen El Shaddai und in Jehova
der Heerscharen haben. Aber für uns ist er noch mehr. Für uns ist er der Gott der Liebe,
den wir als den himmlischen Vater kennen, ihr Lieben, der alle Macht hat, der uns liebt
unendlich und der, ihr Lieben, der zu unseren Gunsten diese Macht einsetzen kann. Warum
tut er das nicht? Wann wir wollen und wie wir wollen. Da kommt noch ein zweites. Was
wir nie neben der Macht Gottes und der Liebe Gottes vergessen dürfen, das ist die Weisheit
Gottes, in der er seine Wege und Pläne mit uns zurecht legt. Aber er verfügt über diese
Macht. In welchem Vertrauen auf Gott, welches Bild von Gott haben wir, wenn wir auf die
Knie gehen? Welches Bild? Von der Größe und Allmacht dieses Gottes, von der Liebe dieses
Gottes und der Weisheit, die ihn immer begleitet. Und ihr Lieben, wenn wir ein rechtes Bild
von der Größe Gottes haben, wenn das in unseren Herzen lebt, das darf nicht theoretisch
im Kopf sein, dann nützt uns das nicht. Sondern dass unser Herz beseelt ist von Gott, den
wir so kennen, wenn wir bitten vor ihn hin treten, dann werden wir in dem Augenblick,
ihr lieben Geschwister, klein von uns selbst denken und von unseren Möglichkeiten. Ihr
müsst mal nachzählen, wie oft hier, das ist ja das zweite Merkmal, die Hannah sich
als Magd Gottes nennt. Sie bescheidet sich vor Gott. Deine Magd, nimm dich deiner Magd
an, groß von Gott denken und klein von sich. Eben das ist die Haltung der Abhängigkeit,
die Gott sehen möchte im Gebet. Jetzt kommen wir zu einem dritten Merkmal.
Ihr Lieben, wenn sie jetzt Bitten äußert, haben diese Bitten, das ist ein sehr, sehr
wichtiger Punkt, die Ehre Gottes im Sinn. Warum betonen wir das und unterstreichen das,
was wir diesbezüglich hier aus Gottes Wort herauslesen können? Wir bieten oft, ihr lieben
Geschwister, weil wir Entlastung bei uns haben möchten, Erfüllung unserer Bitten. Wir bitten
oft sehr, sehr selbstbezogen. Oder ist das bei euch anders? Ich kenne das, ich habe mich
oft dabei. Aber ihr Lieben, der Glaube, wenn er nah bei Gott ist, wenn wir eine geistliche
Haltung haben, werden wir nie bei unseren Bitten vergessen, dass die Ehre Gottes den
Vorrang haben soll. Ich nenne mal ein weiteres Beispiel. Ich nenne erstmal den Fall hier,
damit wir wissen, worum es geht. Sie bittet um einen Knaben, sie möchte gerne einen Nachkommen
haben, dass sozusagen das Volk Gottes weiter besteht, nicht nur in der Personenzahl, dass
die nächste Generation kommt und sie dazu beitragen kann, zum Erhalt des Volkes Gottes,
sondern männlichen Samen, den Gott im Dienst für dieses Volk und für sich gebrauchen
kann. Das ist ihre Bitte. Sie möchte natürlich ein Kind haben, aber zur Ehre Gottes und diesem
Gott will sie ihr Kind widmen, weihen. Es soll ein Nasier sein. Das ist übrigens die
ideale und geistliche Haltung, ihr lieben Geschwister, ihr lieben Miteltern, mit der
Gott uns Kinder schenken will. Wenn wir das Thema des Nachwuchses geistlich sehen, kann
man das in einem ganz einfachen Satz zusammenfassen, was uns nämlich die Hannah hier vormacht.
Von Gott und für Gott. Von Gott empfangen und für Gott erziehen. Eben, dass wir denen
natürlich das alltägliche Leben leicht machen, sie auch für dieses normale Leben erziehen,
ist überhaupt gar keine Frage, aber eben das ist nicht Priorität. Das müssen wir machen
und zwar solide, aber die Priorität ist, ihr lieben Geschwister, dass wir sie für
Gott erziehen. Ich werde es nie vergessen, als wir frisch verheiratet waren, meine Frau
und ich, dass mein Vater mal sagte, wenn Gott uns Kinder schenkt, dann möchte er, dass
die Schar der Anbeter in Ewigkeit vermehrt wird. Und wenn wir dazu einen Beitrag leisten
können, wollen wir auch unsere Kinder in diesem Sinne für Gott erziehen. Hannahs Kinderwunsch
und die praktische Erziehung, die dann folgte, ist ein Beispielfall, wie man Kinder empfangen
soll und darf und für Gott erziehen soll. Wie die konkrete Form ist, das ist eine andere
Sache. Da müssen wir unsere Kinder nicht nach Silo bringen, da müssen wir nicht glauben,
wir müssen unsere Kinder ins Werk des Herrn schicken, so als kleine Dötze, das sind ganz
andere Themen, aber ihr lieben, die Absicht für Gott zu erziehen, die muss in unserem
Herzen sein, wie Gott unsere Kinder gebraucht, auf welche Weise, das wollen wir ihm überlassen.
Aber sie hat also in ihrem Bild, das ist der Punkt jetzt, die Ehre Gottes im Sinn, auch
wenn es um natürliche Bedürfnisse und Wünsche gibt. Das heißt, ich kann das noch ein bisschen
anders angehen, sie ist fähig in ihrer geistlichen Haltung, natürliche Wünsche geistlich einzubetten,
indem daraus keine Konflikte entstehen, sondern Harmonie. Das ist nicht unnatürlich. Ich
nenne mal ein ganz anderes Beispiel. Wir sind ja heute, oder die meisten sind heute im Beruf
ziemlich gestresst. Und dann sehnen die sich den Urlaub, damit sie Erholung finden. So
und jetzt kommt der Punkt. Eben diese natürlichen Bedürfnisse, können wir die auch einbetten?
Erholung, körperlich, psychisch, seelisch, geistig, betten wir die auch ein in eine Erholung
unserer Seele. Dass wir noch mal geistlich auftanken. Dass wir nicht nur das Schwimmzeug
in das Reise-Urlaubsgepäck einpacken, sondern dass die Bibel natürlich selbstverständlich
drin ist und dass wir mal am Bücherschrank vorbeigehen und immer ein paar Betrachtungen
oder was mitnehmen. Ich habe immer eine Tasche extra mit im Urlaub. Immer eine Tasche extra,
ihr Lieben. Wie viel da drin ist, das überlasse ich dir mal. Aber wir müssen auch der Seele
unseren Urlaub gönnen. Ihr Lieben, natürliche Bedürfnisse, geistlich einbetten, dass da
keine Konflikte daraus entstehen, dass wir nicht ein gespaltenes Leben führen, sondern
ein stimmiges Christenleben. Und das gehört dazu, ihr Lieben. Wir kommen zu einem vierten
Punkt. Wie sie jetzt betet, ihr lieben Geschwister, das lesen wir mal, so einige Merkmal Vers 16,
aus der Fülle meines Kummers und meiner Erkränkung habe ich bisher geredet. Ich schüttete mein
Herz aus vor dem Herrn. Ich habe meine Seele vor dem Herrn ausgeschüttet. Eben das braucht
man schon mal. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Es gibt ein schönes Psalmwort, das
hat mir schon manches Mal Mut gemacht. Du, o Volk, vertrau auf den Herrn, Psalm 62, schütte
vor ihm aus dein Herz. Wir kennen die Redewendung schon mal unter Menschen. Da sagt der eine
zum anderen, ich habe jetzt die Schwester oder den Bruder zu Besuch gehabt und dann
hat die mir mal ihr Herz ausgeschüttet. Es ist gut, wenn Vertrauensverhältnisse bestehen,
dass der eine mal vor dem anderen das Herz ausschütten kann und man dann das so macht
wie David und Jonathan, dass man sich die Hände stärkt in Gott, nicht um Neuigkeiten
zu wissen. Aber das Ausschütten der Herzen voreinander hat überhaupt keinen Wert, wenn
wir es nicht kennen, das Ausschütten der Herzen vor unserem Gott. Wenn wir das Herz
vor Gott ausschütten, dann ebnet ihr vielleicht mal den Weg, es auch vor einem Bruder, einer
Schwester auszuschütten, um Hilfe zu finden. Und wenn wir es ausschütten, dann können
wir es restlos ausschütten. Da müssen wir nicht gefiltert reden. Bei Menschen halten
wir manchmal was zurück. Bei Gott brauchen wir nichts zurückhalten. Der kennt uns sowieso.
Aber dass wir das mal einfach ausschütten vor ihm, was da drin ist, ihr lieben Geschwister.
Ich hatte mal einen Bruder zu Hause sitzen, Ehepaar, durch große Not, ich werde nicht
deutlicher, durch nur große Not gegangen. Und dann Mühe mit der Not, große Mühe mit
der Not fertig zu werden. Ich sage, schütt doch mal das Herz vor dem Herrn aus. Sag ihm
doch einfach mal, dass du die große Mühe hast. Sag ihm das mal. Das ist doch deine
Not, dass du Not hast. Sag ihm das. Schütt das doch mal aus. Halt es nicht zurück. Fasse
das mal in Worte vor ihm. Und selbst wenn wir es nicht mehr alle in Worte fassen können,
dann sieht und hört der Herr das trotzdem. Als meine Mutter kurz in der Zeit, kurz vor
dem Eingang, so ein bisschen Schlaganfall geschädigt war, sagt sie, Junge, ich kriege
beim Beten nicht mehr die Gedanken zusammen. Ich sage, Mutti, das schadet gar nichts. Der
erkennt deine Gedanken sowieso. Aber sag ihm, Herr, du siehst mich ja. Wenn sie nicht mehr
formulieren konnte, hat sie trotzdem ihr Herz vor ihm ausgeschüttet. Eben danken wir Gott,
dass wir den Ort haben, wo wir mal das Herz ausschütten können. Alles. Und dann sind
wir an der richtigen Stelle. Dann sind wir da. Und wenn das rangvoll ist mit Kummer,
ihr Lieben, aus der Fülle meines Kummers, und da war nicht wenig drin, habe ich bisher
geredet. Eine Frau beschwerten Geistes bin ich. Die kam auch mit ihren Gedanken nicht
mehr klar, wie soll es weitergehen. Ich komme gedanklich noch nicht einmal klar, emotional
nicht klar. Ausschütten. Sag dem Herrn das. Und eben dann sagen wir es einer Person, die
Mitleid zu haben vermacht mit unseren Schwacheinen. Das ist der große, hohe Priester am Thron
der Gnade. Dem sagen wir das. Der ist nämlich selbst mal hier gewesen, eben hat alles ertragen,
mit angesehen, miterlebt, nur ohne Sünde, natürlich. Aber der kennt das aus Erfahrung
und ist deshalb, Hebräer 2, ein vollkommener, hoher Priester, der Mitleid zu haben vermacht
mit unseren Schwachheiten. Und dann will er uns Gnade geben zur rechtzeitigen Hilfe.
Wir kommen zu einem nächsten Punkt. Wir haben gesehen, dass es eine Gebetshaltung ist, das
ihr Herz ausschüttet. Und dann lesen wir, das ist ein weiteres, ein fünftes Merkmal,
dass sie lange vor dem Herrn betet. Ich war jetzt noch auf einer Konferenz, da wurde plädiert,
kurz beten, kurz beten, deine Worte seien wenig vor dem Herrn. Wir sollen nicht plappern
wie die Heiden. Nun muss man alles in seinem richtigen Zusammenhang sehen. Wir sollen
nicht plappern wie die Heiden, das heißt, gedankenlos irgendwie vor Gott reden. Und
wenn wir öffentlich beten, in der Versammlung, in der Gebetsstunde zum Beispiel, sollen wir
uns auch in gebührender Weise kurz fassen. Aber wenn du alleine persönlich vor dem Herrn
bist, dann gibt es keine Begrenzung, da kannst du endlos lang beten. Da klopft auch keiner
an die Tür und sagt, jetzt ist mal Sprechstunde für mich, geh du mal raus. Wie lange sieht
uns Gott eigentlich? Gott weiß doch sowieso, was in unserem Herzen ist. Können wir dem
das nicht einfach so kurz mitteilen? In jungen Jahren hört, wie ein Bruder sagt, beten ist
kein Einreichen von Informationen vor Gott. Die kennt er sowieso. Sondern beim Beten möchte
der Herr die Empfindungen unserer Herzen sehen, das aufrichtige Empfinden unserer Abhängigkeit
von ihm. Dann schütte aus. Da kann das ruhig lange dauern. Das kann auch immer wieder sein.
Und dann fragen wir nicht, ja ich hab's dem Herrn doch schon mal gesagt. Da kannst du
dich auch wiederholen, weil der Herr deine Herzensverfassung sehen möchte. Was meint
ihr, was die da in jener Nacht gebetet haben, als der Petrus im Gefängnis war und von der
Versammlung geschah ein anhaltendes Gebet? Hätte Gott darüber nur informieren wollen,
noch nicht mal müssen, dann hätte ein Gebet gereicht, oder? Nein, anhaltend immer wieder.
Ich habe einmal eine Gebetstunde für einen Bruder miterlebt, ähnlich wie Petrus, nur
dass der nicht im Gefängnis war, sondern im Krankenhaus und die Ärzte schon mit den
Schultern gezuckt haben. Wir wissen nicht, können nichts mehr machen. Tja, Versammlung,
anhaltendes Gebet, lange gebetet, immer wieder. Da hat Gott eine ganze Versammlung, mal eine
Stunde lang, mit einem Anliegen auf den Knien vor ihm gesehen. Nicht schnell aufstehen wieder?
Dann hat der Herr diesem Bruder noch 40 Jahre drauf geschenkt. Voriges Jahr in der Weihnachtszeit
traf ich ihn, als ich unterwegs war, und dann haben wir uns noch mal kurz darüber unterhalten.
Tja, sagt er, der Herr ist treu. In seinem halben Jahr ist er in der Ewigkeit, hat er
ihn eingeholt, aber ihm hat er noch 40 Jahre geschenkt. Lebens- und Dienstzeit für ihn
auf dieser Erde. Im Beter bewegen das Herz Gottes. Das ernste Gebet des Gerechten vorm
Mark fiel. Und der Elia, der so gebetet hat, laut Jacobus, das war ein Mann mit gleichem
Gemütsbewegen wie wir, das war nicht, gestattet mir mal das Wort, so ein super Heiliger, der
war natürlich gottesfürchtig. Aber die Schrift betont, ein Mann mit gleichem Gemütsbewegen
wie wir, und dann betete er ernstlich, genau wie sie, und andauernd. Lange ausharren im
Gebetsleben ist ein Merkmal dieser Frau. Dann kommen wir zu einem sechsten Merkmal, ihr
lieben Geschwister, nachdem sie das Herz ausgeschüttet hat und lange im Gebet war, kommt ja dieses
zugegeben etwas merkwürdige Gespräch mit dem Hohen Priester Eli. Sie versteht das
nicht. Der meinte, die wäre betrunken. Ich frage mich, was da für Verhältnisse im Hause
Gottes waren, dass ein hoher Priester zu solchen Ersteinschätzungen kommt, wenn einer lange
betet. Da merken wir, wie viel Verfall am Hause Gottes war, wie viel Ruin eingedrungen
war, und die Werte werden noch schlimmer beschrieben. Jetzt mache ich mal wieder einen kleinen
Zwischensatz, ihr Lieben. Hier ist eine Frau, die um einen Sohn bittet, den sie Gott weilen
möchte, und dieser Sohn ist es, der Aufleben und Ordnung am Hause Gottes wieder durchsetzt.
Aber was sagt jetzt dieser Mann? Jetzt gehen wir zurück zu unserem Punkt. Er sagt hier
in Vers 17, Eli antwortet und sprach, geh hin in Frieden und der Gott Israels, gewähre
deine Bitte, die du von ihm erbeten hast, geh hin in Frieden. Und dann heißt es von
Chahna, Vers 18, die Frau ging ihres Weges und aß, und ihr Angesicht war nicht mehr
dasselbe. Da ist etwas passiert, der Mann Gottes hat gesagt, geh hin in Frieden, Gott
möge deine Bitte erhören. Und dann war das Angesicht dieser Frau auf einmal ein anderes.
Eben zur Erklärung dieser Stelle müssen wir mal zwei Bibelstellen aufschlagen. Eine aus
dem Psalm und eine aus dem Neuen Testament. Wir schlagen mal Psalm 42 auf. Auf dem Angesicht
der Chahna hat sich bis zu diesem Wendepunkt, wo Eli sagt, geh hin in Frieden, offensichtlich
ihr ganzer Seelenkummer gespiegelt. Die Augen sind ja sozusagen der Spiegel der Seele. Und
du kannst Kummer und Not sich spiegeln sehen auf dem Angesicht. Darauf wird in der Bibel
auch Bezug genommen. Und jetzt lese ich mal zwei Verse aus diesem Psalm 42. Da haben wir
eins der bekannten Selbstgespräche des Glaubens. Das andere Selbstgespräch finden wir übrigens
in Psalm 103. Und dieses Selbstgespräch finden wir hier in Vers 6. Was beugst du dich nieder,
meine Seele, und bist unruhig? Die Fußnote sagt, warum stöhnst du in mir? Harre auf
Gott, denn ich werde ihn noch preisen für die Rettung seines Angesichts. Und jetzt lese
ich sofort den zweiten Vers dazu aus dem selben Psalm, Vers 12, zweiter Teil. Denn ich werde
ihn noch preisen, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist. Was habe ich jetzt gelesen?
Einen Vers und den dann wiederholt. So ist mir auch schon passiert. Das passiert einem,
wenn man nicht ganz genau auf entscheidende Unterschiede achtet. Eben bei dem ersten Vers
stand, ich werde ihn noch preisen für die Rettung seines Angesichts. Und am Schluss
heißt es, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist. Jetzt müssen wir kurz
schauen, was bedeuten die zwei unterschiedlichen Formulierungen. Wenn er sagt, ich werde ihn
noch preisen für die Rettung seines Angesichts, das heißt die Rettung, die von seinem Angesicht,
der mich anschaut in meiner ganzen Bedrängnis und mich jetzt aus der Not rettet. Eben die
Rettung kommt von seinem Angesicht. Es ist göttliches Eingreifen in Güte und dafür
will ich ihn preisen. Jetzt der letzte Vers, der die Rettung meines Angesichts ist. Das
heißt, der sozusagen den Kummerausdruck meines Angesichts in einen Freudenausdruck meines
Angesichts verwandelt. Wenn es stimmt und es stimmt tatsächlich, dass das Angesicht
auch die Augen, Spiegel der Seele sind, eben dann hat Gott die Seele des Beters erquickt.
Psalm 34 sagt, sie schauten auf ihn und ihre Angesichter wurden nicht beschämt. Vor vielen
Jahren habe ich einen Bruder in meinem Krankenhaus besucht, der bei uns der Hausmeisterdienste
machte. Der hatte Zucker und da überlegt man, ob man den Fuß abnehmen musste. So schlimm
war das. Das war für ihn ganz furchtbar. Und dann habe ich ihn gerade in dem Augenblick
besucht, wo er darauf wartete, dass die Botschaft vom Arzt kam. Ja oder nein? Dann haben wir
gebetet. Und dann haben wir diesen Vers gelesen, blickten auf ihn und wurden erheitert und
ihre Angesichter wurden nicht beschämt. Als wir fast oder gerade mal so ein Weilchen mit
dem Beten fertig waren, kam die Schwester und sagte, Herr So und So, der Arzt hat gesagt,
es bleibt alles beim Alten. Auf einmal fing mein lieber Bruder dann zu weinen im Krankenbett.
Dann haben wir nochmal gebetet und ein Stückchen auch zusammen geweint. Eben die auf ihn schauten,
die Rettung meines Angesichtes. Das erlebt Hannah hier. Ihr Glaube wird beantwortet.
Und jetzt wollen wir die Stelle aus dem Neuen Testament lesen. Die kennt ihr alle, aber
man muss sie einfach erfahren. Das ist in Philippa 4. Da wird uns in Vers 6 gesagt,
seid um nichts besorgt, sondern allem lasst durch Gebet und Flehen mit Dank sagen, euer
Anliegen vor Gott kund werden und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird
eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus. Ich gebe jetzt mal was wieder, was
ich vermute, der Schwester etwas vorschnell rausgerutscht war. Als sie las, seid um nichts
besorgt, sagt sie, der Paulus, der hat gut reden. Ich sage, warum? Ja, war doch der Paulus,
der hat gut reden, seid um nichts besorgt. Ich sage, liebe Schwester, erinnerst du dich,
wann der Paulus das sagt? Da war der nicht an der Adria in der Sommerfrische, schöne
Sonne und so weiter, mal gute Erholung und so weiter. Nein, da war der im römischen
Gefängnis. Und die waren nicht zimperlich, die Römer, wenn sie jemanden gefangen setzten.
Und das war der nicht gerade seit einem Tag. Und dann schreibt der Gefangene, seid um nichts
besorgt. Und da sagt er nach einem Leben, ihr lieben Geschwister, wo er mal ein bisschen
auflistet nach 2. Korinther 11 und 12, was ihm alles passiert ist, ihr Lieben. Da braucht
er eine ganze Reihe von Versen, um nur mal so ein bisschen anzudeuen, was ihm alles während
seines Dienstes passiert ist, eben dann verstehen wir und haben größte Hochachtung, wenn der
Mann sagt, seid um nichts besorgt. Dann redet der aus einem gerüttelten Maß an Erfahrungen,
wo er die Hilfe des Herrn erfahren hat. Wo er das erlebt hat, was sein Mitbruder und
Mitapostel Petrus sagt, dass wir alles Gott vorlegen dürfen, denn er ist besorgt für
euch oder um euch. Die Fußnudel sagt, ihm liegt an euch. Und eben weil diese beiden Männer
wussten, Gott ist besorgt für uns, wir sind wertvoll für Gott und der Herr sieht uns
in derselben Welt Druck und Bedrängnis leiden, in der er selbst einmal gewesen ist und das
alles gesehen und miterlebt hat. Und dann sagt er, seid nicht besorgt. Eben wenn Gott
uns das so zuruft, dann ruft er das zu, weil er die entsprechenden Hilfsquellen hat. Und
eben dann sollen wir alle unsere Anliegen vor ihm kundwerden lassen. Allerdings den
Dankssagen nicht vergessen. Mir sagt der Mann, ich habe nichts zu danken. Mein Leben ist
düster, mausgrau. Ich sage, du hast nichts zu danken. Warum kannst du denn überhaupt
beten, wenn du betest und zu Gott rufst? Das kannst du doch nur, weil du ein Eigentum
des Herrn bist. Was hat er denn auf Golgatha für dich getan? Wie hat er dich bisher getragen?
Hattest du heute Morgen ein Stück Brot zu essen? Hast du noch Luft zum Atmen? Jetzt
hat er alles. Ja, habe ich. Bist du da dankbar für? Wir haben ihn singen, lieben Bruder,
der muss seine Atemmaschine immer mitbringen, dass er Sauerstoff hat. Brauche ich nicht.
Gott sei Dank dafür. Und wenn wir genug zu essen haben, ihr Lieben, jeden Morgen, wisst
ihr, zu welchem erbärmlichen Prozentsatz der Weltbevölkerung wir gehören, denen das
geschenkt ist, sind wir dafür dankbar? Also wollen wir nicht vergessen das Danken. Nicht
vergessen, ihr Lieben. Wenn wir das Danken vergessen, gerät unser Gebetsleben aus dem
Lot heraus. Und dann werden wir auch nicht mehr richtig im Blick auf den Kummer beten
können. Aber dann lasse alles vor ihm kund werden. Der Herr sagt an der anderen Stelle,
dass wir in seinem Namen bitten. Die bitten, die wir von ihm erbitten haben, zum Beispiel.
Ist das hier auch gemeint? Nein, das ist hier weiter, ihr Lieben. Wisst ihr, der Vater sagt,
schütt dein Herz mal aus. Und ich werde schon die Törichten bitten, das was nicht gut ist,
das werde ich schon aussortieren. Als meine Kinder klein waren, haben die auch vieles
erbeten. Einer, der wollte, der schwärmte immer so für große, scharfe Messer. Je schärfer
und größer das Messer war, war das faszinierend für den kleinen Kerl. Sagt der Papa, kaufst
du mir das? Nö, war doch klar, das habe ich dem nicht gekauft. Ich wollte doch nicht den
Jungen ins Unglückrennen sehen. Dann haben wir es geschickt, irgendwie auf ein anderes
Gleis geschoben, dass ihn der doch fröhlich war. Aber ebenso macht der jemische Vater
das auch. Wir bitten manche Dinge, die sind nicht gut für uns. Weil wir die Dinge nicht
überschauen, auch nicht bis ans Ende sehen können. Er weiß von Anfang schon das Ende.
Und deshalb weiß er, was gut ist. Und dann sortiert er in unserem, das was wir ihm vorlegen,
schon mal das eine oder andere aus. Vielleicht sagt er auch mal, wenn wir die Bitte äußern,
wie die zwei Schwestern in Britannien, noch nicht. Und wenn er noch nicht hört, hat er
immer Gründe. Gründe vielleicht, wie dort in Britannien, dass Gott verherrlicht würde
und der Sohn Gottes verherrlicht würde, durch das Warten und das anschließende Handeln
Gottes. Eben der Glaube muss auch warten können. Aber das ändert nichts an dem Vertrauen,
was wir ihm alle sagen können. Und eben dann steht eine große Konsequenz. Und dann wird
der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, all unser Denken mal zur Ruhe bringt, unser
Herz und unsere Gedankenwelt bewahren in Christus. Der Friede Gottes. Eben dass wir trotz aller
Nöte, die sind dann nicht weg, aber zur Ruhe kommen. Warum? Ist das die Ruhe eines Unbekümmerten?
Der sagt, ich setze mich jetzt darüber weg. Nein, ihr Lieben. Das ist die Ruhe, die daraus
resultiert, dass wir sagen können, jetzt liegt es bei ihm. Bei dem Allmächtigen. Jetzt
liegt es bei ihm. Ich habe es ihm übergeben. Ich ruhe jetzt in deinem Frieden, der all
Verständnis übersteigt. Und ihr Lieben, das ist der Friede Gottes, der die Herzen
regieren soll. Und das erlebt auf alttestamentliche Weise diese Hannah. Sie geht in Frieden. Sie
überlässt das Gott. Und ihr Lieben, jetzt kommt das siebte Merkmal, womit ihr Kummerbeten
im Grunde abgeschlossen wird, dass sie am nächsten Morgen anbetet. Das war das letzte,
was wir in diesem Zusammenhang gelesen haben, bevor sie nach Hause geht. Und dann wartet,
was Gott tut. Das heißt, sie betet an, im Bewusstsein, Gott wird handeln. Sie greift
die Erfüllung voraus und preist Gott dafür. Und ihr Lieben, dann haben wir gelesen, da
will ich jetzt nicht weiter darauf eingehen, dass Gott ihrer gedachte zu seiner Zeit, das
ist eine unendlich schöne Formulierung. Nicht steht da einfach, ihr Mann erkannte sie und
sie war schwanger. Das steht auch da. Aber Gott gedachte ihrer. Ihr Lieben, wisst ihr,
wie viele Menschen, wie viele Gläubige Gott vor Augen hat in dieser Welt? Von diesen guten
sieben Milliarden Menschen, was meint ihr, wie viele da gläubig sind, die Gott alle
vor Augen hat? Und die haben alle auch bitten, genau wie du und ich. Und was ist, wenn dann
hier steht, unter dieser Fülle von Menschen, sieht Gott da den einen, der sein Vertrauen
auf ihn gesetzt hat und dann heißt es hier, und Gott gedachte an ihn. Jetzt setz mal deinen
Namen ein. Hier wird Hannas Name eingesetzt. Ich kleiner Mensch oder wie viele Millionen
von Gläubigen auf dieser Erde? Gottes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig
zu erweisen an denen persönlich, deren Herzen ungeteilt auf ihn gerichtet sind. Eben das
ist der Abschluss vom Kummerbeten und der Wendepunkt zum Lobpreis. Dann dauert es zwar
noch ein Weilchen, bis sie den Knaben entwöhnt hat, aber dann weiht sie ihn Gott. Und eben
der Dienst von Samuel beginnt mit Anbetung. Deshalb habe ich die Fußnote eben erwähnt.
Sie beteten an, das war nur ein kleiner Kerl, aber der konnte alleingelassen werden, der
sollte jetzt groß werden in der Gegenwart Gottes. Und als die Mutter diesen Sohn abgibt,
gibt sie ihn ab ans Haus Gottes im Geist der Anbetung. Gute Haltung, gute Haltung. Und
eben dann erfahren wir aus dem Mund, der vorher die Lippen geschlossen hatte, weil nur das
Herz redete, jetzt erfahren wir aus dem Mund die Worte, eben das Herz voll ist, das geht
der Mund hier über und sie lobt Gott, ihr lieben Geschwister. Und was sagt, wie fängt
dieser Lobpreis an in Kapitel 2? Und Hannah betet und sprach Doppelpunkt. Mein Herz voll
lockt in dem Herr. Das ist die allererste Feststellung. Die Person, die die Anbetung
Gottes kennt, das heißt, dass alle Ehre und alle Huldigung Gott gegeben wird, kennt aber
auch, und das wird hier nachgeordnet, das Vollocken, die Freude des eigenen Herzens
am Tun Gottes. Das war kein Glücksfall, sondern Handeln Gottes. Mein Herz vollockt. Und ihr
lieben, sie geht hier bei diesem Lobpreis, der übrigens tief beeindruckend ist, vom
persönlichen Empfindungen aus und der Bogen ihres Lobpreises spannt sich im Grunde über
Jahrhunderte weg bis hin zu dem König, dem gesalbten Gottes, dem einmal die ganze Schöpfung
untertan sein wird. Das heißt, ihr Lobpreis ist gleichzeitig hochgradige Weissagung. Weissagung,
das zeigt zweierlei, wie nah diese Frau bei Gott gewesen ist, dass Gott sie gebraucht
hat, in völliger Maße Weissagung bis auf Christus hier auszusprechen. Da können wir
nur dieses Wort zitieren aus Psalm 25, die vertrauten Mitteilungen des Herrn sind für
die, welche ihn fürchten. Anerkennung bekommt sie. Und sie sagt das auch. Wir können uns
jetzt nicht näher aus Zeitgründen mit diesem Lobpreis beschäftigen. Er ist von der Art
vom Aufbau, von der Struktur fast identisch mit dem Lobpreis der Maria, nachdem ihr die
Geburt des Herrn angekündigt ist in Lukas 1. Und zwar fängt die Maria genauso an, persönlich
Gott zu preisen und wechselt dann über in Weissagung, dass Gott sozusagen alles erfüllt
hat, was er den Vätern Abram und David gesagt hat, bis hin zur wunderbaren Herrschaft und
Erlösung durch den Messias, durch Christus. Ich gebe jetzt nur mal so ein paar Gedanken
wieder, da müsste man sich jetzt etwas näher mit beschäftigen. Dieser Lobpreis hat im
Grunde, wenn wir das als Psalm auffassen würden, vier Strophen. Wir finden da zunächst einmal
diese persönliche Äußerung aus ihrem eigenen Empfinden heraus, das ist gewissermaßen dieser
Auftakt des Lobpreises, dass sie sich als eine Frau preist, die Güte Gottes empfangen
hat, als eine Demütige, aber dass die beschämt worden sind, hier die Peninna, die sozusagen
im Stolz auf sie herabgeschaut hat. Ich komme gleich auf diesen Gegensatz noch einmal zurück,
wie sozusagen der demütige Gläubige Lob preisen kann vor Gott und sich erheben kann,
nicht stolz erheben kann, aber erheben kann über die Stolzen, die gegen Gott groß tun
im Hochmut. Dann kommt ein zweiter Abschnitt im Vers 2, eben wo uns zum einen mitgeteilt
wird von ihr, wer Gott in sich ist. Das ist immer wichtig, wenn wir uns im Gebet daran
erinnern, wer Gott in sich ist. Hier wird zunächst einmal seine Unvergleichlichkeit
herausgestellt. Keiner wie er. Es gibt Bibelstellen, da wird Gott im Vergleich zu Königen dieses
Zeitlaufs der Erde gesetzt und er dann als der Höchste gepriesen. Eben das ist nicht
der Höchste dann, der noch ein bisschen mehr Macht hat als der bis dahin mächtigste König
der Erde, sondern der ganz anderer Art ist als Herrscher und ihr Lieben, völlig einzigartig
über jedem menschlichen Herrscher ist. Das wird übrigens Christus im tausendjährigen
Reich offenbar machen. Er ist unvergleichlich, er ist der Erhabene. Und dann wird zweitens
als Merkmal gesagt, seine absolute Heiligkeit. Gott ist in sich heilig. Ein drittes Merkmal
wird gesagt, dass er unvergleichlich ist. Keiner ist ein Fels wie er. Diese Außerordentlichkeit,
diese Unerschütterlichkeit. Er ist der Fels Israels und darin unvergleichlich. Moses sagt
das ja mal in seinen Abschiedsreden. Der Fels, der Fels. Vollkommen ist sein Tun und alle
seine Wege sind recht. Das deutet an, was Hannah in Gott sieht, wie er in sich ist.
Und dann gehört zu diesem Abschnitt noch der dritte Fels. Da sagt sie, was Gott ist
in Beziehung zu Menschen. Gott hat ja zu Menschen Beziehung aufgenommen. Wie wird er da in Beziehung
zu Menschen erlebt? Und dann stellt Hannah hier heraus, dass Gott ein Gott des Wissens
und des urteilenden Handelns ist, im Blick auf Menschen. Wir merken also, es geht hier
darum, wie Gott Regierungs- und Erziehungswege mit Menschen geht. Und da ist er ein Gott
des Wissens. Der Hebräerbrief sagt einmal, wir alle sind vor Gott wie ein aufgeschlagenes
Buch, vor dem kann man nichts verheimlichen. Der Psalmist sagt mal, und wenn ich bis ans
Ende der Erde fliehen würde, Gott sieht mich doch. Er ist ein Gott des Wissens und der
Beurteilung und des Handelns nach dieser Beurteilung. Das heißt, auf Gottes Regierungs- und Erziehungswegen
kann sich der Mensch nicht verhalten, wie er will und auch nichts verheimlichen. Gott
handelt nach seinen Prinzipien der Heiligkeit und der Gerechtigkeit. Das ist Inhalt dieser
zweiten Strophe, was Gott in sich ist und was er in Beziehung zu Menschen ist. Daraus
resultiert oder erwächst jetzt die dritte Strophe, dass die Hannah jetzt einmal an sieben
Lebensbeispielen entfaltet, was das bedeutet, was allgemein gerade gesagt worden ist. Wir
haben uns eben daran erinnert, dass es ein Grundsatz in Gottes Wort gilt, dass Gott den
Hochmütigen widersteht und den Demütigen Gnade gibt. Soweit ich mich erinnere, wird
das dreimal in der Schrift genannt. 1. Petrus 5 taucht übrigens auch im Neuen Testament
auf. Er widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Eben der stolze
Pharisäer, dem der Herr begegnete, dem wurde nicht gesagt, deine Sinnen sind vergeben,
der ging nicht gerechtfertigt hinweg. Er ist in seinem Stolz, dem religiösen Stolz
umgekommen. Gott widerstand ihm, aber dem demütigen Zöllner, der sagte Gott sei mir
dem Sünder gnädig, der ging gerechtfertigt hinweg. Das war der Demütige, dem Gott Gnade
gegeben hat und dieses Prinzip, dass Gott jedem stolzen Hochmut, jedem Selbstbewusstsein
des Menschen widersteht, aber dem Demütigen, der auf Gott vertraut, dem schenkt er alles.
Wer wie Peninnah stolz ist auf den Kinderreichtum, der wird von Gott zurückgewiesen, weil er
eben stolz und selbstbezogen ist. Wer aber demütig ist, wie die Hannah, die kinderlose,
die bekommt Gnade und findet Erhöhung. Das ist übrigens ein Bereich, den Hannah hier
entfaltet, einer von den sieben Bereichen, wo unterschiedliche Lebensfragen vor uns kommen.
Ich berühre die übrigen sechs nicht, das mag jeder machen, zu Hause, wenn er sich nochmal
damit beschäftigt. Und eben dann finden wir als einen vierten Bereich, Abvers neu, Mitvers
10 dann, was Gott tut im Blick auf seinen Gesalbten. Eben hier wird, soweit ich weiß,
das erste Mal von seinem Gesalbten geredet. Und interessant ist, ihr lieben Geschwister,
dass hier eine Frau betet und redet von dem Gesalbten Gottes, von Christus, deren Sohn
sozusagen das Bild auf Christus salben musste. Das ist der König David. Samuel hat David
gesalbt mit dem Ölhorn, hat er auch das Horn benutzt? Das war der Mann nach dem Herzen
Gottes, wie es in der Schrift steht. Und da war er der große Hinweis auf den wahren Sohn
Davids, den eigentlichen oder wahren Gesalbten, den Messias Gottes, den Christus. Wir merken,
ihr lieben Geschwister, dieser Lobpreis muss durch den Geist Gottes inspiriert sein. Und
wenn der Geist Gottes diese Frau benutzte, ist das ein helles Zeugnis für die Gottesfurcht
einer Mutter in Israel. Und ich wünsche dir, ihr lieben Geschwister, dass es heute solche
Versammlungsmütter auch noch mehr gäbe, die geistlich orientiert sind, die ein Herz
für die Belange im Volke Gottes haben, die ein Empfinden haben für die Wahrheit des
Wortes Gottes. Und wenn ich das für die Mütter, Versammlungsmütter bitte, dann beziehe ich
alle Versammlungsväter mit ein, damit sie Vorbild sein für alle, die nachwachsen im
Volk Gottes, die sozusagen durch ihr Beispiel prägend wirken für die nächste Generation.
Der Sohn dieser Beterin, Hannah, ist selbst ein Beter geworden, ein exzellenter Beter.
Gott sagt mal später, durch den Jeremia ist es glaube ich, wo er das Volk unter Zucht
bringt und nicht mehr hören will, weil sie so böse sind. Und dann sagt er selbst, wenn
Mose der große Mittler und Samuel der große Mittler jetzt vor mir ständen und beten würden,
ich würde nicht hören. Da sehen wir, der Sohn einer Beterin ist von Gott geadelt als
ein hervorragender Beter und Mittler im Volke Gottes. Ihr lieben Geschwister, ich höre
mal auf heute Abend mit einem Psalmwort, an das wir uns erinnern wollen, aus Psalm 50.
Rufe mich an in der Bedrängnis, Kummerbeten dieser Frau. Dann war Gott sozusagen am Zuge
in Übereinstimmung mit sich selbst. Ich werde dich retten. Jetzt kommt wieder die Hannah
und du wirst mich verherrlichen. Vom Kummerbeten zum Lobpreis. Und dazwischen und dabei liegt
eindeutig die Zuflucht und das Vertrauen in Gott. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend Gottes Wort aus den Psalmen, Psalm 84.
Psalm 84, dem Vorsänger nach der Gittid von den Söhnen Korahs, ein Psalm.
Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr der Heerscharen!
Er sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen des Herrn.
Mein Herz und mein Fleisch rufen laut nach dem lebendigen Gott.
Sogar der Sperling hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ein Nest für sich,
wohin sie ihre Jungen legt.
Deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein König und mein Gott!
Glückselig die in deinem Haus wohnen, stets werden sie dich loben, Seeler!
Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind.
Wenn sie durchs Tränental gehen, machen sie es zu einem Quellenort, ja?
Mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.
Sie gehen von Kraft zu Kraft, sie erscheinen vor Gott in Zion.
Herr, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet, nimm zu Ohren, du Gott Jakobs, Seeler!
Du, unser Schild, sieh, o Gott, und schau an das Angesicht deines Gesalbten.
Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend.
Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes,
als wohnen in den Zelten der Gottlosen.
Denn der Herr, Gott, ist Sonne und Schild.
Gnade und Herrlichkeit wird der Herr geben.
Kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.
Herr der Heerscharen, glückselig der Mensch, der auf dich vertraut.
Soweit Gottes Wort heute Abend.
Ihr lieben Geschwister, wir haben uns gestern daran erinnert, dass es vielfältige Erscheinungsweisen gibt,
wie der Glaube des Menschen Zuflucht nimmt zu der Gnade und Wunder Gottes erleben darf.
Wir haben gestern gesehen am Beispiel der Hannah, wie der Glaube sie vom Kummerbeten zum Lobpreis führt.
Das Kummerbeten hatte einen Anlass und der Lobpreis hatte auch einen Anlass.
Und eben dazwischen lag das Handeln Gottes.
Und das Handeln Gottes in seiner Gnade hat sie erlebt, indem ihr Glaube Zuflucht genommen hat zu dieser Gnade.
Und das ist ja das große, das müssen wir manches Mal lernen, das wird auch heute Abend wieder Thema sein,
dass wir, ihr lieben Geschwister, die bereitliegende Gnade, die strömende Quelle der Gnade aufsuchen müssen.
Sonst strömt sie immer, Johannes sagt, wir haben Gnade um Gnade empfangen, das ist heute noch,
aber wir nutzen sie nicht.
Und das ist das Geheimnis eines kraftvollen, eines freudevollen Glaubenslebens,
auch eines zuversichtlichen und hoffnungsvollen Glaubenslebens,
wenn unser Glaube Zuflucht nimmt zu der bereitstehenden Gnade.
Wir haben heute einen anderen Gegensatz, wir haben das gelesen, in der Mitte des Psalmes ungefähr,
dass der Glaubende durch das Tränental geht, es aber zu einem Quellenort macht.
Da haben wir wieder eine ähnliche Wandelung oder einen Perspektivewechsel.
Bloß dieses Thema, das Tränental zu einem Quellenort machen, eben das hängt hier nicht einfach irgendwie in der Luft.
Sondern wir werden sehen, dass es eingebettet ist in den Gedankengang dieses Psalmes
und der ist von Gott inspiriert.
Das heißt, der Zusammenhang dieses Psalmes ist von Gott gegeben und darin hat er uns diese Bemerkung vorwahrt,
durch das Tränental gehen, machen sie es zu einem Quellenort.
Im Psalm wird der Herr uns zeigen, dass dieses Umwandeln des Tränentals in einen Quellenort an Bedingungen geknüpft ist.
Das geschieht nicht einfach so.
Wir wollen die Bedingungen ein wenig nachspüren, die unser Psalm hier nennt.
Ich weiß nicht, ob euch das beim Lesen aufgefallen ist, dieses wiederholte Glückselig,
die Glückseligpreisung, die der Psalmist hier vornimmt.
Ein dreifaches Glückselig, was übrigens auch den ganzen Psalm ein wenig gliedert.
Wir haben zweimal das Sela gelesen, das heißt diese Besinnungspause beim Vortragen des Psalmes, das waren ja gesungene Lieder.
Da gab es solche Besinnungspausen in dem Geschwister, wo man noch einmal das Gehörte so ein bisschen nachklingen lassen konnte in seinem Herzen.
Und das ist immer gut, wenn wir solch ein Sela kennen, auch in der Beschäftigung mit Gottes Wort,
dass wir uns Pausen des Nachsinnens gönnen, wo das Gehörte in unserem Herzen nachklingen kann, um es mehr zu genießen.
Ich darf vorab vielleicht noch einen Gedanken stellen, der uns leiten darf bei der Beschäftigung.
Die Psalmen sind ja Lieder, wie gesagt, und die haben ihre eigene Atmosphäre.
Es gibt zum Beispiel Psalmen, die haben ihr Gegenstück fast eins zu eins in den geschichtlichen Büchern oder Bezugspunkte in den geschichtlichen Büchern.
Wenn beispielsweise David von seiner Verfolgung berichtet in Buch Samuel oder an anderer Stelle,
dann ist das im Grunde ein geistlich historischer Bericht über die Ereignisse.
Aber was wir in den Psalmen finden, wenn er diese Zeit und diese Erlebnisse zum Beispiel aufgreift,
sind dann mehr seine inneren Empfindungen, mit denen er das Ganze durchlebt hat.
Wenn er sagt, aus tiefer Not schrei ich zu dir, dann legt er etwas offen, was sein Herz bewegt hat,
als er zum Beispiel wie ein Rippun gescheucht wurde, gejagt wurde über die Berge, als Saul hinter mir war.
Wenn hier Empfindungen geäußert werden, dann sei auch heute Abend die Frage vor uns,
ob das auch unseren Empfindungen entsprechen kann, ihr lieben Geschwister.
Dass zum Beispiel, ich fange damit mal an, unsere Empfindungen so sind, wie der Psalmist sie ausdrückt,
wenn es um das Haus Gottes geht, den Wohnort Gottes, die Gegenwart Gottes.
Und das ist gleichzeitig die erste Strophe, dass die Sehnsucht des Pilgers hier,
der sich nach Jerusalem zu den Wohnungen Gottes sehnt, vorgestellt wird.
Das heißt, er ist nicht im Hause Gottes, er ist nicht am Ziel seiner Sehnsucht,
aber er verliert das Ziel seiner Sehnsucht eben nicht aus dem Herzen.
Und dann endet diese Strophe mit einem glückselig, glückselig, der wohnt im Hause Gottes.
Wir haben das gelesen in Vers 5, stets werden sie dich loben.
Und dann beginnt nach dem Sela die zweite Strophe, sie beginnt wieder mit glückselig,
und da kommt das Thema der gebahnten Wege vor uns, auch wie man das Tränental,
durch das man hindurchgehen muss, zu einem Quellenort machen kann.
Und diese zweite Strophe, die also den Weg zum Ziel beschreibt,
endet dann bei dem nächsten Sela in Vers 9.
Und dann kommt die dritte Strophe, wo sozusagen der Geist des Psalmisten
sich bei der Ankunft am Ziel sieht, am Ziel seiner Sehnsucht selbst.
Und dann redet er zu Gott, in der Gegenwart Gottes.
Und dann macht er wieder seinem Herzen Luft am Ziel seiner Wünsche.
Und dann endet, sozusagen wie ein großes Fazit, dieser Psalm noch einmal mit einem dritten glückselig,
wo er sozusagen nochmal alles zusammenfasst und er es bündelt in seinem Herzen.
Und dann sagt er in Vers 13, Herr der Heerscharen, glückselig der Mensch, der auf dich vertraut.
Liebe Geschwister, uns irritiert vielleicht so ein bisschen die Reihenfolge, die ich gerade vorgestellt habe.
Wenn wir irgendwo hingehen wollen, dann sagen wir ja erstmal, also der Weg, da musst du daher gehen,
da musst du daher gehen, und dann kommst du zum Ziel.
Wir gehen also so ein bisschen chronologisch vor. Und das tut der Psalmist gar nicht.
Das heißt, der Geist Gottes hat es so inspiriert.
Erst nennt er das Ziel und dann den Weg zum Ziel.
Er nimmt warum? Und das ist kein Einzelfall hier.
Er möchte erst das Herz auf das Ziel ausrichten, bevor er über die Mühen und Schwierigkeiten des Weges redet.
Wenn ich früher meinen Kindern immer gesagt hätte, bevor ich sozusagen das Ziel der ganzen Geschichte genannt hätte,
also was jetzt vor der liegt, das kostet ganz viel Mühe.
Und wenn du den Weg gehst, dann kommst du einem bösen Hund vorbei, der kann dich anfallen.
Und dann sind auch Leute, da musst du dich in Acht nehmen.
Und das Ganze ist ziemlich schwierig und problemvoll.
Dann hätten die wahrscheinlich den Mut sogleich verloren und hat gesagt, dann schick mal lieber einen anderen.
Erst Mut machen, sozusagen das lohnende Ziel vorstellen, das im Herzen ein Feuer brennt.
Und dann kannst du über die Schwierigkeiten des Weges reden.
Das macht der Jesus übrigens auch.
Ich nehme mal ein, zwei Beispiele.
Die Geschwister, als der Herr seine Abschiedsreden im Johannes-Evangelium vor den Jüngern hat,
dann muss er sie ja drauf oder will sie darauf vorbereiten, dass er weg geht.
Er ist nicht mehr persönlich, körperlich in ihrer Mitte.
Und dann?
Er sagt zum Beispiel in Kapitel 15 gegen Ende und dann auch in Kapitel 16,
dass sie größte Probleme haben werden.
Er sagt, wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.
Ihr Jünger, das wartet auf euch.
In Kapitel 16 geht er sogar so weit, dass die Menschen in ihrer Feindseligkeit glauben würden,
Gott einen Dienst zu erweisen, wenn sie die Gläubigen, die Jünger, töten würden.
Er schenkt ihnen also, wie wir oft sagen, klaren Wein ein über das, was sie erwartet.
Aber, liebe Geschwister, damit fängt der Jesus eben nicht an.
Das bringt er auch in seinen Abschiedsreden unter.
Aber er lenkt erst einmal die Blicke und Herzen der Jünger aufs Ziel.
Worüber redet er in Kapitel 14?
Womit fängt das Ganze an, ihr Lieben?
Da sagt er, euer Herz sei nicht furchtsam.
Ich will euch gleich für den weiteren Glaubensweg das Ziel vor Augen stellen.
Und eben das ist das Haus des Vaters.
Er sagt, ich gehe hin, in das Haus meines Vaters sind viele Wohnungen, viele bleiben.
Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt.
Ich gehe jetzt, als der wahre Mensch, in dieses Haus des Vaters zurück
und werde euch eine Stätte bereiten.
Eben dieses Zubereiten dieser Stätte, das war ein einziger Akt,
in dem er, als der verherrlichte Mensch, in das Haus Gottes oder seines Vaters eintrat,
war für seine Brüder die Stätte zubereitet.
Wir singen das gerne in einem Lied, und das hat volle Deckung, in Römer 8.
Du, der Erstgeborene vieler Brüder, bist uns schon vorangeeilt.
Ziehst bald nach all deine Glieder, kehrest wieder unverweilt.
Eben er, der Erstgeborene, ist schon am Ziel.
Und deshalb wird er uns, die er seine Brüder nennt, auch an dieses Ziel des Vaterhauses bringen.
Eben das stellt er an den Anfang.
Und dann sagt er, für die Zeit, bis ich wiederkomme,
gebe ich euch einen anderen Sachwalter, den Heiligen Geist.
Ihr seid also nicht unversorgt.
Eben er füllt gewissermaßen das Herz seiner Jünger mit diesen sieben Tröstungen von Johannes 14.
Und dann kommt er auf das andere Thema.
Aber eben dann ist das Herz zubereitet, und dann sind die Herzen auch bereit,
wenn es zu diesem Ziel geht, auch Belastungen und Schwierigkeiten zu ertragen.
Ein zweites Beispiel für diese Reihenfolge, die auch in diesem Psalmjahr wiederkehrt,
eben der Herr Jesus hat den Jüngern aufgetragen, das Evangelium des Reiches zu predigen.
Und wisst ihr, ob das das Evangelium des Reiches ist oder das Evangelium der Gnade,
überall, wo Evangelium in dieser Welt verkündet wird, wo ja Satan der Fürst der Welt ist,
kriegen wir Widerstand.
Das wusste der Herr auch.
Und das erfahren wir heute auch. Oder erlebt ihr keinen Widerstand,
wenn ihr mal ein offenes Wort für den Herrn wagt?
Oder wenn ihr am Büchertisch steht und versucht, Gespräche mit Menschen,
wie die euch abblitzen lassen, mit unterschiedlichen Reaktionen.
Eben als ob man freiwillig wäre.
Das ist die Welt.
Und das wusste der Jesus auch.
Und als er sie aussandte, dieses Evangelium des Reiches zu verkündigen,
was macht er dann mit dreien stellvertretend?
Dann nimmt er sie mal zwischendurch mit auf diesen hohen Berg besonders.
Den sogenannten Berg der Verklärung.
Und dann wird er anders umgestaltet.
Und dann zeigt er seinen Jüngern im Blick auf seine Person
etwas von der zukünftigen Herrlichkeit des Reiches,
unterredet sich mit Mose und Elia, diesen altbewährten Dienern.
Und da sehen die Jünger, sie bekommen einen gewissen Eindruck
über die Herrlichkeit und Majestät des künftigen Reiches,
dessen Evangelium sie ja predigten.
Und die Herrlichkeit der Person, die als der König und Herrscher dieses Reiches
einmal in seine vollen Rechte eintreten würde.
Und ich kann mir nicht vorstellen, ihr Lieben,
was das das Herz von Petrus und Jakobus und Johannes bewegt hat.
Und dann wird dieses Erlebnis gekrönt, dass Gott hörbar in die Situation hereinredet
und sagt, dieser ist mein geliebter Sohn.
Ihn höret.
Ich bin überzeugt, dass gerade diese drei Jünger,
die einen ganz besonderen, zum Teil extrem schwierigen Dienst vom Herrn empfangen haben,
Petrus sollte die Schlüssel des Reiches gebrauchen,
dass sie sich immer wieder an diesen Augenblick bei allen Schwierigkeiten erinnert haben,
wir tun es für die Person, die einmal in die Herrlichkeit seines Reiches kommen wird.
Das ist göttlich garantiert.
Und ihr Lieben, sozusagen eine solche Zielspannung im Herzen zu kennen,
das schafft Hoffnung, das schafft Motivation, das schafft Ausharren
und stärkt auch die Tragkraft des Glaubens, wenn mal Widerstände kommen.
Ihr Lieben, Christen leben nicht einfach so in den Tag hinein und warten, was bringt der Tag,
sondern Christen leben in der Erwartung ihres Herrn.
Ich habe eben heute Nachmittag noch einen Artikel gelesen,
aus einem Heftchen, wo der Blick in die Offenbarung gelenkt wurde.
Wo der Herr Jesus ganz am Schluss, als er mit der eigentlichen Offenbarung fertig ist,
mit der Mitteilung, dann sagt er, ich komme bald.
Und wer das letzte Kapitel kennt, wie oft da die Botschaft ist, dass er wiederkommt.
Und dann steht da solch ein markantes Wort, der Geist und die Braut sagen kommen.
Der Geist Gottes verbindet sich mit den Glaubenden, mit uns, und sagt, komm Herr Jesus, komm.
Und dann sagt der Herr Jesus, ja, ich komme bald.
Er bekräftigt das noch einmal.
Das ist die letzte Aussage des Herrn in diesem Buch der Offenbarung.
Und da kommt noch ein kleiner Satz, die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen.
Warum kommt sie denn noch zum Schluss?
Weil der Herr Jesus wusste, bis zu dem Zeitpunkt, wo er kommt,
würden alle seine Heiligen hier auf dieser Erde, wo er selbst gelitten hat,
wo viele Schwierigkeiten und Lasten waren, würden sie Mühen haben.
Und dann sagt er, bis dahin, bis ich komme, werde ich euch meine Gnade schenken,
die euch stützt, die euch aufrechterhält, die euch Glaubensmut und Zuversicht gibt.
Eben das gilt auch heute uns.
Und vor diesem Hintergrund wollen wir jetzt ein wenig den Psalm betrachten.
Wir müssen natürlich so ein bisschen israelitische, jüdische Verhältnisse sehen.
Wenn die über das Haus Gottes redeten, die Wohnung Gottes, meinten sie natürlich den Tempel.
Und die Väter meinten in der Wüstenzeit die Stiftshütte.
Aber, ihr lieben Geschwister, das wusste auch ein glaubender Israelit,
dass es eine Außerordentlichkeit war, diese Tatsache, die nur dieses erwählte und erlöste Volk kannte,
dass Gott in ihrer Mitte wohnte.
Das müssen wir ganz dick unterstreichen, ihr Lieben.
Das Wohnen Gottes unter Menschen.
Und jetzt müssen wir dieses Thema ein wenig vertiefen,
denn der Psalmist, ihr Lieben, der antwortet gewissermaßen eins zu eins, wie Gott es gedacht hat und gegeben hat.
So antwortet hier der Glaube des Psalmisten, auch wenn er nicht im Hause ist.
Aber er kennt die Sehnsucht da, weil er weiß, was dieses Wohnen Gottes inmitten seines erlösten Volkes bedeutet.
Und wir kennen das Thema auch, aber eben auf christlicher Ebene.
Eben wann hat Gott zum ersten Mal vom Wohnen bei Menschen gesprochen?
Jetzt gehen wir natürlich die Bibel so ein bisschen durch.
War das bei Adam, da im Garten?
Nein, da hat Gott ihn besucht und hat dann Gemeinschaft mit ihm gemacht,
aber er hat ihn nur besucht, er hat da nicht gewohnt.
Bei dem großen Glaubensmann Abraham hat er auch nicht gewohnt,
den hat er auch besucht, sehr wohl.
Davon hat Abraham großen Segen gehabt.
Aber das erste Mal, wo von dem Wohnen Gottes unter Menschen die Rede ist,
ist 2. Mose 15, in dem Lied der Erlösung,
als das erlöste Volk jenseits des roten Meeres auf sicherem Ufer steht.
Ihr Lieben, nach der Rettung, nach der Erlösung aus dem Haus der Knechtschaft,
aus ergebten, da steht ein erlöstes und gerettetes Volk.
Und da wird in diesem Lobpreis zum ersten Mal vom Wohnen Gottes geredet.
Du bist mein Gott und ich will dich oder ich will ihn verherrlichen, heißt es.
Das singt Mose mit den Kindern Israel.
Und wer die Fußnote kennt, ich habe mir die deutlich markiert,
der kann dort lesen, dass man auch übersetzen kann, ich will ihm eine Wohnung machen.
Und das ist der erste Hinweis übrigens auf die kommende Stiftstätte.
Und in dem selben Lied wird dann von Gott gesagt,
und das ist jetzt die Seite Gottes, dass Gott einen Berg, einen Ort bestimmt hat,
den Berg seines Erbteils, den Ort wo er wohnen will, wo einmal sein Heiligtum sein würde,
wo er also inmitten seines Volkes wohnen würde, um dort angebetet zu werden.
Das ist das erste Mal.
Und dann sehen wir von dieser Stelle aus das große Thema des Wohnens Gottes bei Menschen,
sozusagen wie einen roten Faden durch die ganze Bibel laufen.
Wir sehen das erst einmal auf der Ebene Israels, des irdischen Volkes.
Da ist der erste Wohnort von insgesamt sieben Nennungen in der Stiftstätte.
Das Wohnen Gottes bei seinem erlösten Volk in der Wüste.
Das zweite ist der Salomonische Tempel.
Und eben als Gott dieses Haus bezog, der erfüllte, genau wie bei der Stiftstätte,
die Herrlichkeit des Herrn, dieses Haus.
Und das war ein eindrucksvolles Erlebnis für diesen Salomo.
Und dann konnte er nur antworten mit diesem ergreifenden Gebet.
Eben dann kommt das nächste Haus nach der babylonischen Gefangenschaft,
wo der erste Tempel zerstört wurde.
Die Wiedererstellung unter Esra, Nehemiah, wir kennen das.
Und dann finden wir noch einen weiteren Tempelneubau nach einer erneuten Zerstörung
im tausendjährigen Reich, wie der Prophet Hesekiel uns das darstellt.
Also drei Tempelbauten in unterschiedlichen Phasen in den Regierungswegen Gottes.
Und dann kommt der Herr Jesus.
Der findet zwar auch ein Tempel vor, den nennt er das Haus meines Vaters.
Aber dann sagt er, das habt ihr zu einer Räuberhöhle gemacht.
Und dann kündigt er die komplette radikale Zerstörung dieses Tempels an
als ein Ort, wo nicht mehr Gottesdienst, sondern nur noch religiöser Betrieb war,
wo man sich selbst suchte.
Aber in der Zeit, da gab es auch einen Wohnort Gottes,
und zwar den edelsten, den es nur geben konnte.
Der Herr Jesus sagte einmal, Johannes Evangelium,
brecht diesen Tempel ab und ich werde ihn nach drei Tagen aufbauen.
Haben sie jugendlich verstanden? Das war der Tempel seines Leibes.
Kolosser 1 und 2 sagt, ihr lieben Geschwister,
dass die Fülle der Gottheit leibhaftig in ihm wohnte,
in diesem Jesus von Nazareth.
Sodass diese Person sagen konnte, wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
Eben das war der edelste Wohnort Gottes bei und unter Menschen.
Und dann haben wir das Haus Gottes, das christliche Haus Gottes, die Versammlung.
Und ihr Lieben, die ist auf dieser Erde bis zur Entrückung.
Und dann bekommen wir noch einmal eine besondere Erscheinungsweise
der Versammlung als Haus Gottes oder genauer gesagt als Hütte Gottes bei den Menschen.
Und zwar auf der neuen Erde, wo Gott in der Versammlung
seine Gegenwart deutlich macht bei allen Erlösten,
die einmal auf der neuen Erde, in der neuen Schöpfung,
Gegenwart Gottes erleben werden.
Ihr Lieben, das ist das Wohnen Gottes bei Menschen.
Verbunden mit dem Haus Gottes, den Wohnungen Gottes.
Aber ihr Lieben, da gibt es noch einen Ort, da wohnt Gott nicht bei Menschen.
Und wir müssen auf den Unterschied achten.
Sondern da wohnen erlöste Menschen bei Gott.
Und das ist einzigartig für die Versammlung.
Eben die Versammlung darf in Ewigkeit mit allen Erlösten bei Gott in seinem Haus,
in dem Haus meines Vaters, wie der Herr Jesus es nennt, leben.
Das ist unser eigentlicher Ort der Sehnsucht unseres Glaubens.
Und wenn wir jetzt hier über jüdische Erwartungen, jüdische Sehnsucht reden,
wollen wir unsere typisch christliche Sehnsucht, die wir kennen dürfen,
nicht aus dem Auge verlieren.
Wir wollen gewissermaßen hier Anregungen sammeln, ihr lieben Geschwister,
wie die Sehnsucht zum Haus des Vaters in unseren Herzen ist.
Dort wird ihn mein Auge sehen, ihr lieben Geschwister.
Und in der Angesicht Christi, wenn wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen,
werden wir die Herrlichkeit Gottes des Vaters sehen.
Und zwar im Haus des Vaters, wo Gott von Ewigkeit her,
außerhalb aller Schöpfung aller geschaffenen Himmel,
seinen ewigen Wohnort hat.
Da werden wir einmal sein, ihr lieben Geschwister.
Und auf dieses Ereignis, dass der Jesus kommt, um uns, wie gesagt, heimzuholen,
da warten wir.
Das ist unsere Heimat.
Und darauf leben wir zu.
Und das macht den Weg aus, den wir hier über diese Erde, in dieser Welt zu gehen haben.
Bis er kommt.
Ihr lieben Geschwister, in Psalm 84 sagt der Psalmist,
er sehnt sich, ja es schmachtet meine Seele nach den Voröffentlichen des Herrn.
Wann werde ich kommen?
Und ihr lieben, diese Sehnsucht finden wir an anderen Stellen auch.
Euch ist sicherlich auch dieser beeindruckende 42. Psalm bekannt,
wo der Psalmist sagt, wie ein Hirsch lächzt nach Wasserbächen,
so lächzt meine Seele nach dir.
Ihr lieben Geschwister, diese intensive Sehnsucht des Herzens
wird dadurch gespeist, dass er Gott dort in Gemeinschaft erleben darf,
dass er dort um die Altäre Gottes weiß, wo dieser Gott von seinem erlösten Volk angebetet werden will.
Ich liebe eine besondere Stelle, die uns David in Psalm 26 hinterlassen hat.
Der David liebte auch diesen Wohnort Gottes.
Er sagt, ich habe geliebt die Städte deines Hauses,
und dann fügt er hinzu, den Wohnort deiner Herrlichkeit.
Und dann sagt er, ich umziehe deinen Altar,
um hören zu lassen die Stimme des Lobes und zu erzählen alle deine Wunderwerke.
Übertragen wir das mal auf uns, ihr lieben Geschwister.
Können wir das ehrlichen Herzens sagen?
Ich habe geliebt die Städte deines Hauses, jetzt meine ich die Versammlung,
als das Haus Gottes hier auf dieser Erde, denn da sind wir noch.
Wo wir aber gewissermaßen den Altar umziehen dürfen,
ihr lieben, das Kreuz von Golgatha umziehen dürfen,
und sozusagen alle Seiten dieses einzigartigen Opfers,
das der Herr Jesus dort gebracht hat, anschauen, um darin Gott zu preisen und zu loben?
Ihr lieben, an diesem Kreuzaltar, und wenn der Herr uns den morgigen Tag schenkt,
dürfen wir ihn nochmal gemeinsam so betrachten.
Ihr lieben, da ist er der, der für uns zur Sünd' und zum Fluch gemacht worden ist.
Wenn er nicht unser Sündenträger geworden wäre, ihr lieben Geschwister,
dann legt noch jede einzelne Tatsünde auf uns.
Ungesünd würde uns von Gott trennen.
Wenn er nicht das wahre Sündopfer gewesen wäre, wären wir noch Sünder
und müssten als solche in die ewige Verdammnis.
Das Thema der Sünde als unselige Macht, die uns von Natur aus beherrschte,
wäre nicht geregelt worden.
Ihr lieben, sind unsere Herzen dort auf dem Altar?
Lieben wir diese Städte und schauen wir auch diese Seite seines Opfers an?
Und dann sagt der Liederdichter, für uns warst du zur Sünd', zum Fluche.
Für ihn, für deinen Gott und Vater, zum lieblichen Geruche,
am matervollen Kreuzestamm, das wahre Brandopfer,
eben sehnen wir uns danach, auch den Herrn Jesus zu sehen,
in seinen Kreuzesleiden, wie er zum Wohlgeruch für Gott war, zur Verherrlichung Gottes.
Eben, dass er gezeigt hat, in seinen Leiden, dass Gott heilig ist und dass Gott Liebe ist.
Dass er gezeigt hat am Kreuz auf Golgatha, zur ewigen Freude und Befriedigung Gottes,
wer Gott in sich ist.
Für uns warst du zur Sünd' und Fluche und für ihn zum lieblichen Geruche,
am matervollen Kreuzestamm.
Und dann ist der Herr Jesus auch das wahre Friedensopfer.
Eben das Friedensopfer war ein Gemeinschaftsopfer,
wo man mit Gott Gemeinschaft haben konnte, im Blick auf das Opfer.
Wo du und ich, wie als Erlöste, neutestamentlich gesehen,
Gemeinschaft mit Gott haben dürfen, im Blick auf das Opfer seines Sohnes,
wo Gott uns gewissermaßen nochmal zeigt, uns den Blick richten will,
wie er auf dieses Opfer schaut,
wählt einen Wert dieses Opfer, die Dahingabe des Herrn Jesus für ihn selbst hat.
Und, ihr Lieben, diese Anteilnahme an der Wertschätzung Gottes,
die wir da haben dürfen, geschieht in einer Atmosphäre des Friedens,
der friedvollen Gemeinschaft mit diesem Gott.
Und zwar auf Grund des Opfers unseres Herrn.
Kennen wir etwas davon aus der Praxis, ihr Lieben.
Da braucht man natürlich innere Beschaulichkeit, da braucht man Ruhe,
da braucht man Zubereitung.
Und wenn der Herr es uns morgen schenkt, dass wir das gemeinsam noch einmal tun dürfen,
den Altar umziehen, teilen wir die Wertschätzung und die Sehnsucht des Psalmisten.
Ich möchte an dem Ort sein, wo Gott angebetet wird.
Und wenn unser Glaubenslauf zu Ende ist,
dann müssen wir nicht anbeten im Glauben,
sondern dürfen anbeten im Schauen.
Ich freue mich unsäglich auf den Augenblick,
wo ich nicht mehr glauben muss, das sage ich jetzt mal,
sondern schauen darf,
wenn ich ihn von Angesicht zu Angesicht sehe,
im Leibe der Herrlichkeit.
Mein Leib der Niedrigkeit wird das gar nicht ertragen.
So groß ist seine himmlisch vollkommene Ehrlichkeit.
Dann werde ich den Mann von Golgatha sehen.
Du wirst ihn auch sehen von Angesicht zu Angesicht.
Den, den unsere Seele liebt, der Leben uns und alles gibt.
Da werden alle Beschränkungen wegfallen.
Wir wissen jetzt manches über den Herrn Jesus,
aber dann werden wir es in diesem hellen, klaren Licht der Ewigkeit sehen.
Und dann wird dieser Mann von Golgatha,
der Jesus von Nazareth, aber der Sohn Gottes von Ewigkeit,
wird dann vor uns stehen.
Und ihr Lieben, dann werden wir uns verlieren
in der Größe und Schönheit seiner Person.
Und dann wird er ewig Gegenstand unserer Anbetung sein.
Und das wird dann eine vollkommene sein.
Eben einen kleinen Vorgeschmack dieser ewigen Anbetung
haben wir zum Beispiel in der Offenbarung.
Das beeindruckt mich immer wieder.
Eine einzige Person in den Weiten des Himmels,
das Lamm wie geschlachtet, in Kapitel 5 zum Beispiel.
Und dann wird erzählt, ihr Lieben, wer den Himmel füllt.
Ihr Lieben, Engel scharen, eine Menge, die für uns unvorstellbar ist.
Und dann wird Lobpreis aus dem Mund der Erlösten gebracht.
Und die Engel reden einen Lobpreis, sie singen nicht.
Aber der Himmel ist erfüllt und alles gilt einer einzigen Person,
dem Lamm bestehend wie geschlachtet.
Die Erinnerung an Golgatha, ihr Lieben, wird uns nie verloren gehen.
Ist das der Ort unserer Sehnsucht?
Und dann verstehen wir, dass ein Israelit,
der es natürlich auf seiner Ebene erleben wollte,
dass er zu diesem Glückselig kommt und sagt,
Glückselig, der in deinem Hause wohnt, der da zu Hause ist,
stets werden sie dich loben, diese Opfer des Lobes bringen.
Ihr Lieben, ist etwas erwärmt von unseren Herzen.
Hat der Herr noch einmal dieses wunderbare Ziel,
was wir vor Augen haben, wovon er selbst geredet hat,
mit dem er selbst seine Jünger trösten wollte,
ist das noch einmal so ein bisschen hell geworden vor unseren Herzen.
Dass wir die Empfindung, wie die der Psalmist sie hatte,
vermehrt teilen und dann können wir auch über den Weg dahin reden.
Über den Weg, ihr Lieben.
Auch wenn es auf dem Weg über diese Erde durchs Tränental geht.
Das wir dann aber zu einem Quellenort machen.
Wir haben im Grunde eben über eine Voraussetzung gesprochen,
wie wir das Tränental mit all seinen Mühen und Schwierigkeiten
tatsächlich zu einem Quellenort machen können.
Wenn uns das Ziel, über das wir eben geredet haben,
auf Schritt und Tritt begleitet,
ist uns das auf Schritt und Tritt ein Stück Quellenort.
Verstehen wir das?
Ihr Lieben, wenn wir wissen, jeder Schritt, den wir tun,
und selbst wenn es durch das Tränental ist,
ist ein Schritt zu diesem Ziel.
Wir sind wieder einen Tag näher an dem Ziel.
Belebt das unsere Herzen?
Gebt uns das Mut, ihr Lieben, wie Paulus es formuliert.
Der hat nicht gesagt, ich gehe Schritt für Schritt,
sondern sagt, vergessen was dahinten ist.
Jage ich dieses Ziel anzuschauen.
Das heißt, er spiegelt die Energie seiner Erwartung,
worauf er zulebte, mit solch einem Bild aus dem Sport,
wo wir sehen, da setzt ein Mann seine ganze Energie hinein,
dieses Ziel, Christus in Herrlichkeit zu erreichen,
und dem ordnet er sein ganzes alltägliches Leben unter.
Solch eine Ausrichtung und Zielspannung des Glaubens
im alltäglichen Leben zu kennen, ist Motivation,
das ist Stärkung am Quellenort.
Aber dann wird im Ver selbst auch noch eine Voraussetzung genannt.
Die zweite Strophe fängt ja im Ver 6 an,
glückselig der Mensch, erstens, dessen Stärke in dir ist,
und zweitens, in deren Herzen gebahnte Wege sind.
Und aus diesen beiden engeren Voraussetzungen folgt dann,
dass sie dann, selbst wenn sie durchs Tränental gehen müssen,
es zu einem Quellenort machen.
Jetzt müssen wir uns diese beiden Voraussetzungen,
die im engeren Umfeld stehen, etwas genauer anschauen.
Da wird also ein Mensch glückselig gepriesen,
dessen Stärke in Gott ist.
Eben das wissen wir alle.
Für mühsame Wege brauchen wir Kraft.
Ohne Kraft geht gar nichts.
Und wir brauchen für unseren Glaubensweg Glaubenskraft.
Der Glaubensweg bringt, das ist ja Teil des Tränentals,
manche Erprobung mit sich.
Und wenn wir jetzt mal alle aufschreiben sollten,
die Erprobungen, ich sag nur mal, des letzten Vierteljahres,
dann kriegen wir viel zusammen, oder?
Da könntest du viel auf den Zettel schreiben
und jeder könnte viel auf den Zettel schreiben.
Und dann merken wir, ihr Lieben, da brauchen wir Kraft.
Wie oft fühlen wir uns sogar überfordert von dem,
was auf unserem Glaubensweg ist.
Das sind auf einmal Probleme unterschiedlichster Art.
Kriegen wir nicht unter die Füße, oder?
Das ist ja nicht so gleich. Da brauchen wir Glaubenskraft.
Woher bekommen wir diese Glaubenskraft?
Um nicht resigniert einzuknicken auf dem Weg des Glaubens.
Dass wir nicht dem Ziel näher kommen.
Eben diese Kraft finden wir nur bei ihm.
Glückselig, dessen Stärke in ihm ist.
Eben glückselig, der etwas anders formuliert.
Der wirklich Gott als die Quelle seiner Kraft und Stärkung kennt.
Ich bringe jetzt mal ein Vergleichsbild,
damit wir das Thema besser verstehen, ihr Lieben.
Dieses Tränental heißt ja Barkertal.
Darüber redet die Fußnote.
Barkerbäume gab es im Orient.
Der David war mal den Barkerbäumen gegenüber.
Das sind besondere Bäume, wenn du sie ritztest
oder wenn sie unter extremer Hitzeeinwirkung standen,
dann sonderten die einen Saft ab,
der wie Tränen sich kristallisiert oder an dem Strauch war.
Deshalb nannte man diesen Strauch den Barkerbaum.
Der Tränen absonderte.
Das Barkertal ist ein bildhafter Begriff
für den Weg durch tiefe Übungen, wo manche Träne fließen mag.
Und ich glaube Psalm 56 ist, da sagt der Psalmist,
der da auch durch größte Schwierigkeiten und Anfeindungen geht,
tritt er vor Gott hin und sagt, du zählst meine Tränen,
legst in deinen Schlauch meine Tränen,
das heißt, du kennst all meine Mühsal.
Da geht dir nichts aus dem Blick
und der Psalmist weiß, wenn ich durch dieses Tränental gehe,
dann ist da einer da, der sieht das, der sieht auch meine Tränen.
Barkertal, das Tränental.
Aber wenn wir das Barkertal zu einem Quellenort machen können,
dann möchte ich für den Quellenort mal ein anderes Wort einsetzen,
was wir in der Bibel kennen, das ist nämlich das Lobetal.
Das Lobetal kennen wir aus der Geschichte Josaphats.
Das ist das Berakertal.
Und zwar war der Josaphat auch,
ihr Lieben, ganz intensiv erstmal im Tränental.
Dann hat der arme Mann erleben müssen,
wie sozusagen eine ganze Schar von verbündeten Feinden
bis auf 40 Kilometer an Jerusalem rangekommen waren, eingezingelt.
Und sie fühlten sich wie kleine, alleingelassene Kinder ohne Hilfe.
Was machen sie in diesem Augenblick größter Gefährdung, ihr Lieben,
wo einem wirklich das die Tränen in die Augen bringen konnte?
Sie gehen alle ins Haus Gottes, alle.
Und mitten in der großen Versammlung im Haus Gottes
erhebt dieser Josaphat seine Stimme zu Gott.
Aus tiefer Not schrei ich zu dir.
Ihr müsst das da mal in 2. Chronika 29, oder 20 steht das wohl,
müsst das da mal nachlesen. Da war der mitten im Tränental.
Und eben als er alles vor Gott ausgeschüttet hat,
da antwortet Gott über einen Propheten und sagt, fürchtet euch nicht,
ich nehme die Sache in meine Hand.
Ihr werdet stehen, ihr werdet schauen und ihr werdet mich dafür preisen.
Aber ich übernehme diese Sache.
Und dann sind sie am nächsten Tag ausgezogen.
Gott hat die Feinde geschlagen.
Und eben dann mussten sie nur Beute fassen.
Und dann haben sie da am Ort des Sieges, das war ein Tal,
haben sie diesem Tal einen neuen Namen gegeben.
Das war das Lobetal oder das Berakatal.
Ihr Lieben, nicht mehr im Tränental, sondern im Lobetal haben sie Gott gepriesen.
Und jetzt mache ich mal ein ganz kleines Wortspiel.
Schreibt mal das Barkatal auf und direkt das Berakatal, das Lobetal, darunter.
Und dann werden wir feststellen, ihr Lieben, wenn wir die beiden Worte mal vergleichen,
Tränental und Lobetal, Barkatal und Berakatal,
dass du nur zwei Buchstaben in das Barkatal einfügen musst, in das Tränental,
und dann hast du das Berakatal, das Lobetal.
Und wie heißen die beiden Buchstaben?
Barkatal und Berakatal.
Das ist das I und das R.
Das ist er. Das ist er.
Ihr Lieben, wenn er, er, unser großer Gott,
wenn er, unser Heiland, mit hineingenommen wird,
in das Tränental, in die Schwierigkeiten,
wenn wir uns auf ihn stützen, ihn, ihn lasst tun und walten,
er ist ein weiser Fürst.
Er wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst.
Er muss hineinkommen in meine Schwierigkeiten, ihr Lieben.
Er, der Allmächtige, muss meine Probleme in seine Hand nehmen.
Ihr Lieben, aber der Glaube kennt die Zuflucht zu ihm.
Das ist ein Weg, aus dem das Barkatal zu einem Berakatal werden kann,
das Tränental zu einem Lobetal oder einem Quellenort.
Ihr Lieben, aber das setzt voraus,
dass ich meine Zuversicht, meine Kraftquelle in ihm habe,
dass er mein ganzes Zutrauen hat.
Ihr Lieben, das ist ein großes Geheimnis,
dieses Vertrauen in die Macht Gottes,
die nicht erschüttert werden kann.
Psalm 16 beschreibt den Herrn Jesus prophetisch als wahren Menschen.
Bewahre mich Gott, denn ich traue auf dich
oder ich setze meine ganze Zuversicht auf dich.
Da äußert er als der wahre Mensch
dieses unerschütterliche Vertrauen auf seinen Gott.
Und dann sagt der Psalmist etwas weiter,
ich habe den Herrn stets vor mich gestellt,
weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken.
Jetzt greifen wir mal eine Szene raus aus dem Neuen Testament,
wo wir den Herrn Jesus als den wahren Menschen sehen,
erschöpft und müde von allem Dienst.
Liegt er da im Hinterteil des Schiffes auf einem Kopfkissen,
dann bricht der Sturm los und die Jünger geraten in Panik,
der Jesus schläft. Er schläft.
Bewahre mich Gott, denn ich traue auf dich.
Er ist als wahrer Mensch in der gleichen Herausforderung,
im gleichen lebensbedrohlichen Sturm wie die Jünger,
aber er reagiert anders, er schläft.
Er schläft übrigens genauso wie der Petrus in der letzten Gefängnisnacht
vor seinem bevorstehenden Tod, da schlief der auch.
Hat den gleichen Grund, Vertrauen in Gott gesetzt.
Was machen die Jünger?
Die auf ihre Fähigkeiten, auf ihre Ruderkräfte bauten,
die waren am Ende.
Und dann schrien sie und weckten den Herrn
und sagten, liegt dir nichts daran, dass wir umkommen?
Und dann zeigte er Jesus, den wir gerade als wahren Menschen
in seiner Schwachheit und Niedrigkeit gesehen haben,
zeigte etwas, aber nur in diesem Augenblick,
von seiner göttlichen Macht und sagt, schweig, verstumme.
Eben diese Macht steht uns heute auch zur Verfügung.
Die will uns dieselbe Person geben,
die einmal auf dieser Erde gewesen ist
und auch im Sturm gewesen ist.
Oder eine andere Szene, wieder der Sturm.
Den Sturm haben die Jünger handfest hautnah erlebt,
ohne Milderung.
Das war Träntal, Barkatal, zum Verzweifeln.
Aber im selben Augenblick, als sie das Barkatal pur erlebten,
war der Herr Jesus oben auf dem Berg
und er sah sie vom Berge aus beim Rudern Not leiden.
Und da kommt jene vierte Nachtwache,
da kommt er, eben da steht so ein schönes Wort,
kommt er zu ihnen, wandelnd auf dem See, zu ihnen.
Und da bahnt sich jetzt eine Szene an,
wo die Jünger Quellenort erleben dürfen.
Wenn er in ihre Not hineinkommt
und sie erleben dürfen, ihr lieben Geschwister,
wie er sich ihrer annimmt.
Er sagt, seid gutes Mutes, fürchtet euch nicht, ich bin's.
Wenn er ihnen seine Gegenwart kundmacht
und sie das wirklich erleben, ihr lieben Geschwister,
dann wird aus dem Barkatal ein Quellenort.
Dann finden sie die Erquickung seiner gegenwärtigen Hilfe.
Und er will helfen.
Wann und wie er das macht, das ist ein anderes Thema.
Aber dann will er helfen, will uns die Erfahrung machen,
ihr lieben Geschwister,
dass er uns nicht alleine lässt in unserer Not.
Ich nehme mal ein anderes neutestamentliches Beispiel.
Der Paulus hat sein Vertrauen auch ganz in Gott gesetzt.
Sonst hätte der Mann an vielen Ecken
seines Lebensweges, seines Dienstweges verzweifeln müssen.
Schaut euch nur mal den Leidenskatalog an,
wenn er sagt, was er alles ertragen hat.
Da sitzt er zum Beispiel da in Philippi im Gefängnis.
Die Römer haben seinen Rücken blutig geschlagen.
Und dann wird ihm auch manches durch den Sinn gegangen sein,
das war wieder Barkatal pur.
Barkatal, Träntal.
Aber dann hat der Glaube dieses Mannes
mit seinem Freund Silas
dasselbe Barkatal, das Träntal
zu einem Quellenort machen können.
Irgendwann, ihr lieben Geschwister,
muss er nicht nur an seinen blutigen Rücken gedacht haben,
an die Feindseligkeiten der Menschen dieser Welt,
sondern wird es wahrscheinlich in dieser dunklen Gefängniszelle
innerlich ganz hell geworden sein,
weil er die Gegenwart seines Herrn erlebt hat.
Das hat er nicht nur einmal erlebt.
Wie oft hat er gesagt, der Herr stand mir bei
oder der Herr stand bei mir.
Beides konnte er sagen.
Nicht nur, dass der Herr ihm beistand,
ihm Hilfe in der Not gab,
sondern bei der anderen Wendung,
der Herr stand bei mir,
dann war der Helfer selbst neben ihm,
ihr lieben Geschwister.
Beides will geistlicher Weise
der Herr uns auch heute noch erfahren lassen.
Zurück zu kommen auf Paulus,
als er dann wahrscheinlich gemerkt hat,
eben ich darf die Gegenwart meines Heilandes erleben.
Dann konnte er mit Silas um Mitternacht,
nicht früher,
Lob singen und preisen und beten.
Eben das ist Quellenort.
Haben wir eigene Erfahrungen,
wie wir den Quellenort erleben können,
trotz Barkatal?
Wenn wir unser Vertrauen ganz in ihn setzen,
will er uns diese Erfahrung schenken.
Der Prophet Jesaja sagt einmal an der Stelle,
das ist ein sehr eindrückliches Wort,
was wir wahrscheinlich alle kennen,
der am Schluss von Kapitel 40,
wo er die Größe und die Macht Gottes beschreibt,
dass er dem Müden Kraft gibt,
dem Unvermögenden gibt er Kraft in Fülle.
Nicht kerklich,
aber diese Müden und die Unvermögenden,
die strecken sich aus,
die halten beide Hände weit auf
und sagen, füll du sie mit deiner Kraft.
Die Jünglinge, die auf sich selbst vertrauen,
die sagen, das schaffen wir schon,
wir packen das schon,
wir müssen die Zähne zusammenbeißen,
die nur horizontal sehen,
wenn sie in Probleme kommen,
die werden irgendwo versagen,
vor die Wand laufen.
Aber die auf den Herrn Haaren, steht da,
gewinnen neue Kraft.
Und dann kommt dieses schöne Vergleichsbild
mit dem Adler, der die Schwingen erhebt.
Sie ermüden nicht, sie laufen
und werden nicht erschöpft, ihr Lieben.
Das sind Glaubende, die die Kraftquelle finden.
Dieses Aufsuchen der Kraftquelle,
ich sage das sehr bewusst,
ich sage das auch aus eigener Erfahrung,
das bringt manchmal, ihr Lieben,
da hast du die Tränen noch im Auge,
aber dann wirfst du dich vor dem Herrn nieder
und sagst, Herr, öffne meinem Herzen
den Zugang zu deiner Kraft,
die du mir geben willst.
Je nachdem, welche Nöte und Probleme wir haben,
ihr lieben Geschwister,
ist das ein innerer Prozess,
wo wir uns fallen lassen müssen,
das ist nicht ganz einfach.
Und wie manches Mal sind wir von den Knien wieder aufgestanden,
haben unsere Zuflucht zum Herrn genommen
und als wir dann die nächste Stunde wieder lebten,
waren die alten Sorgen wieder da.
Mussten wir nochmal auf die Knie.
Herr, sie sind immer noch da.
Das Fallenlassen der Sorge oder der Angst,
das hat nicht geklappt.
Wer heute den Schweizer Kalender gelesen hat,
hat wahrscheinlich auch das Beispiel da ganz am Schluss gelesen,
wo ein alter Christ sagt,
wenn die Angst, wir können alles andere da einsetzen,
wenn die Angst an die Tür deines Herzens klopft,
wenn die rein will, rein drängen will,
dann lass den Glauben an die Tür gehen und öffnen,
dann wird die Angst flüchten.
Es ist richtig, es ist richtig,
aber wenn wir es erfahren wollen,
dann müssen wir vielleicht ein paar Mal das sagen.
Aber liebe Geschwister, die Kraftquellen sind da.
Und wenn wir in ihn unsere Zuversicht setzen,
wenn wir ihm das übergeben,
dann wollen wir uns an das erinnern,
was gestern auch vor uns stand.
Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt,
wird unsere Herzen und unseren Sinn regieren.
Und dann wollen wir das Handeln Gottes ihm überlassen,
eben unsere Seite ist, im Glauben Zuflucht zu nehmen,
sagst Herr, du bist meine Stärke.
Nur auf Gott vertraut still meine Seele,
er ist meine Rettung.
Und dann kommt jetzt noch ein zweites hinzu,
ihr lieben Geschwister.
Einmal dessen Stärke in dem Herrn ist
und in dessen Herzen gebahnte Wege sind.
Das ist auch noch eine Voraussetzung,
um sozusagen dann das Jammertal,
das Tränental zu einem Quellenort zu machen.
In meinem Herzen muss sozusagen
eine klare Ausrichtung zum Ziel regieren.
Darüber haben wir eben etliches gesagt.
Wir könnten jetzt die gebahnten Wege zweierlei Weise verstehen.
Ich nenne erst einmal die Erklärung,
die wahrscheinlich hier die zweitrangige ist.
Es wird oft von Wegen gesprochen,
wenn wir sie gehen wollen,
zielgerecht gehen wollen,
dann dürfen da nicht sozusagen die großen Stolpersteine liegen,
die uns zu Fall bringen.
Es dürfen auch keine Irrwege sein,
Abwege, die uns irgendwo hinführen.
Sondern es müssen zubereitete,
geebnete Wege in unserem Herzen sein.
Das heißt hier moralisch, sittlich, geistlich zubereitet.
Wenn der Herr Jesus, oder ich muss anders sagen,
wenn Johannes der Täufer,
der Wegbereiter des Herrn Jesus,
über einen zubereiteten Weg redet,
zitiert er zum Teil aus dem Propheten Jesaja.
Dann sagt er, ihr müsst mal das Höckrige abtragen
und die tiefen Löcher, die Talgründe in den Wegen
müssen auch aufgeschüttet werden.
Ihr müsst die krummen Wege gerade machen,
da redet er nicht über den Straßenbau.
Sondern geistlich, moralisch, ihr Lieben,
das was an Stolz da anzutreffen ist,
Höhen, die sich erheben, die müssen weg.
Und wo etwas krumm und schief ist, ihr Lieben,
wo das Herz Winkelzüge der Unaufrichtigkeit betreibt,
muss das auch weg.
Es muss ein moralisch,
glaubensmäßig zubereiteter Weg sein.
Und das gilt für uns auch, ihr lieben Geschwister.
Wir müssen sozusagen die innere Ausrichtung
auf den Herrn haben.
Dass unser Lebensweg durch praktische Heiligkeit
gekennzeichnet ist.
Und wir nicht sozusagen die Erfahrung von Kraft,
göttlicher Kraft, blockieren durch eigenes Versagen,
weil unser Weg nicht in Ordnung ist.
Da gibt es viele Dinge, ihr Lieben,
die das Ausfließen der Gnade behindern können,
wenn unser Leben nicht in Ordnung ist.
Aber dann die zweite Bedeutung, ihr lieben Geschwister.
Hier steht wörtlich in dessen Herzen
aufgeschüttete Bahnen oder Wege sind.
Solche aufgeschütteten Bahnen waren zubereitete Wege,
die direkt zum Ziel führten.
Vielleicht schlagen wir mal ein Beispiel auf,
aus dem Propheten Jesaja, aus Kapitel 35.
Da wird die Zeit unmittelbar vor oder zu Beginn
des Tausendjährigen Reiches beschrieben,
wo also die Juden aus aller Herren Länder
zurückfinden werden, um nach Zion zu gehen,
um am Hause Gottes anzubeten.
Und dann wird über diesen Weg gesprochen
in den wiederhergestellten Verhältnissen
des Tausendjährigen Reiches, Vers 8.
Und dort wird eine Straße sein,
lesen wir mal die Fußnote 3,
ein hoher, aufgeworfener Weg.
Und diese hohen Straßen, ihr Lieben,
das waren zubereitete, extra angelegte Straßen
für die Juden, die dreimal im Jahr
die Feste des Herrn besuchen mussten in Jerusalem.
Das waren im Grunde Pilgerstraßen
oder, wenn wir so wollen, Wallfahrtswege nach Jerusalem.
Und diese zubereiteten Pilgerwege nach Jerusalem
wird es im Tausendjährigen Reich geben.
Das heißt, Gott wird sie aus der Fremde
sammeln und hinziehen nach Jerusalem
auf zubereiteten Wegen.
Diese Wege werden von Reinen begangen,
lesen wir mal.
Es ist ein heiliger Weg,
kein Unreiner wird darüber hinziehen.
Es ist ein Weg, den Gott dem Glaubenden
über Rest zubereitet hat.
Und ein zweites Merkmal,
da wird der Löwe keinen Zutritt haben.
Da wird keine Gewalt und Behinderung von außen
den Pilger nach Zion abhalten.
Das ist Zukunft für den jüdischen Überrest
zu Beginn des Tausendjährigen Reiches.
Und eben daraus können wir aber Nutznießer sein.
Eben, Geschwister, diese Wege nach Zion
waren zielführend, dienten einem Zweck.
Wenn du diese Wege im Herzen hattest,
hattest du immer das Ziel im Herzen.
Diesen Weg zum Ziel
konntest du ohne das Ziel nicht denken.
Eben wenn der Herr,
jetzt komme ich auf unseren einleitenden Gedanken zurück,
wenn der Herr uns Ermutigung geben will,
wenn er uns schenken will,
dass wir das Barkatal als Quellenort erleben,
dann muss in unserem Herzen
das Ziel unserer Reise
und der klare Weg dorthin,
lieber Paulus, fest sein.
Eben wenn wir sozusagen unsere Wege durch die Welt suchen,
wenn wir da profitieren wollen,
was die Welt uns anbietet,
wenn der Heimweg zum Vaterhaus
nicht in unserem Herzen, ihr Lieben, verankert ist,
wenn die Sehnsucht zum Vaterhaus,
zu dem Kommen des Herrn,
nicht in unserem Herzen lebt und pulsiert,
sind in diesem Sinne
in unserem Herzen nicht gebahnte Wege.
Aber wenn sie da sind, ihr Lieben,
werden wir auf diesen Wegen,
wo wir das Ziel im Auge haben,
die Hilfe unseres Herrn erfahren.
Er verwendet sich für uns,
damit wir diesen Quellenort erleben können.
Eben aus manchen Übungen
erwachsen uns dann Zuversicht
und Zutrauen,
Erfahrung der Hilfe des Herrn.
Ich zitiere mal unsere Väter.
Mein Vater ist im Krieg gewesen
und hat von manchen Brüdern gesprochen,
die auch im Krieg waren.
Und wer den Krieg erlebt hat,
der weiß, was er erfahren hat.
Und wie viele Brüder haben gesagt,
ich möchte diese Kriegszeiten nicht missen.
Zwar nie wieder erleben,
aber ich möchte sie nicht missen.
Warum sagen sie das?
Weil sie in diesen extremen Situationen des Krieges
so unendlich tiefe, wertvolle Erfahrungen
mit dem Herrn gemacht haben.
Ich habe vor einigen Wochen
mit Geschwistern gesprochen,
die jetzt gut 40 Jahre
Tag für Tag zutiefst geprüft werden.
Und dann sagten mir beide,
ich rede jetzt nicht über den Anlass,
aber sie sagen, den Anlass wollen wir nicht messen.
Sie sagen, das ist unser Segenskind gewesen.
Größte Mühe, Belastung des Glaubens,
aber ein Ort tiefster Erfahrungen mit dem Herrn.
Eben sagen wir auch,
zurückschauend, wenn wir die Hilfe des Herrn erlebt haben,
wir wollen das nicht missen,
diese Erfahrungen wägen.
Uns drängt es nicht nach Not und Prüfung,
aber die Erfahrungen werden wertvoll.
Und eben dann schenkt der Herr in seiner Güte oft noch,
sozusagen ganz souverän von oben,
Zuwendung seiner Güte.
Mit Segnungen bedeckt es der Frühigen.
Der kommt von oben, der fällt dann herab.
Den lässt Gott gewissermaßen fallen.
Segnungen, die nicht direkt aus der Prüfung erwachsen,
aber die der Herr uns gibt.
Warum nennt der Psalmist das Frühigen?
Vergleich das mit dem Frühregen.
Der Frühregen, der bewässerte die Saat in Israel.
Damit die überhaupt aufging.
Und dann gab es noch einen Spätregen,
der kam kurz vor der Ernte.
Damit es eine gute Ernte wurde.
Das heißt, du brauchtest Früh- und Spätregen
für eine reichhaltige, gute Ernte.
Wenn die Segnungen Gottes auf uns kommen,
ihr lieben Geschwister,
auch in Glaubensprüfungen,
dann möcht ihr daraus Frucht erwachsen sehen.
Petrus kennt das Thema der leidenden Prüfungen des Glaubens.
Lest mal im ersten Kapitel nach.
Dass die Bewährung des Glaubens, ihr Lieben,
viel köstlicher als die des Goldes,
erfunden werde zu Lob und Ehre und Herrlichkeit
in der Offenbarung Christi.
In das Erdchristus.
Aus unserem Leben.
Auf dem Weg vieler Prüfungen.
Wenn wir Glauben zeigen,
wenn der bewährt wird,
wird Christus verherrlicht.
Und diese Frucht möchte der Herr sehen.
Das sind die Wege, die zum Ziel führen.
Dann erscheinen sie vor Gott ins Hirn.
Sie gehen von Kraft zu Kraft.
Nicht, dass sie Kraft gebunkert hätten,
sondern gewissermaßen von Stärkungsort zu Stärkungsort.
Gestern hat der Herr geholfen.
Heute hilft er.
Und morgen wird er wieder helfen.
Von Kraft zu Kraft.
Aber mit beständigem Vertrauen in ihn.
Und dann werden sie vor seinem Angesicht erscheinen,
ihr lieben Geschwister.
Wir können uns jetzt die dritte Strophe nicht mehr anschauen.
Eine wertvolle Strophe, ihr Lieben.
Ich nenne mal trotzdem einen Punkt.
Dann sagen die ankommenden Glaubenden,
zu Gott schau an das Antlitz deines Gesalbten.
Warum sagen sie nicht, schau uns an, sei uns gnädig.
Nein, schau das Antlitz deines Gesalbten an.
Weil sich der Gesalbte, das ist Christus,
hier mit dem Glaubenden Überrest eins gemacht hat.
Auf uns übertragen, ihr lieben Geschwister.
Gott sieht uns dann im ganzen Wert und der Würde unserer Stellung als in Christus.
Angenehm gemacht in dem Geliebten.
So werden wir in Ewigkeit vor Gott stehen.
Dann wird er das Antlitz seines Gesalbten, seines Christus anschauen.
Und mit Christus wird er uns sehen, die wir in ihm sind.
Eben das wird die Vollendung in Herrlichkeit sein.
Wenn wir dann zurückschauen auf alle Wege, die wir dann hinter uns haben,
dann können wir sagen, glückselig der Mensch, der auf ihn traut.
Wir singen manches Mal das Lied, dort in den Höhen voller Segen,
wo aus der Fremd ich kehre ein, kommt mir kein fremder Gott entgegen.
Es ist der Gott und Vater mein.
Die Liebe, die mich dort begrüßt, die mich da umgibt mit Herrlichkeit,
hat mir die Wüste schon versüßet, hat mich erquickt in dieser Zeit am Quellenort.
Seinem Namen sei Ehre und Dank. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend ein kurzes Wort aus dem Buch der Richter, aus Kapitel 6 und 7.
Richter 6, ab Vers 11.
Und der Engel des Herrn kam und setzte sich unter die Terebinte, die in Ofra war,
das Joas dem Abieseritter gehörte.
Und Gedeon, sein Sohn, schlug gerade Weizen aus in der Kelter,
um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen.
Und der Engel des Herrn erschien ihm und sprach zu ihm,
Der Herr ist mit dir, du tapferer Held.
Vers 14.
Und der Herr wandte sich zu ihm und sprach,
Geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians.
Habe ich dich nicht gesandt?
Und er sprach zu ihm, Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten?
Siehe, mein Tausend ist das Ärmste in Manasse,
und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters.
Und der Herr sprach zu ihm, Ich werde mit dir sein,
und du wirst Midian schlagen wie einen Mann.
Und er sprach zu ihm, Wenn ich nun Gnade gefunden habe in deinen Augen,
so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet.
Vers 22.
Da sah Gedeon, dass es der Engel des Herrn war.
Und Gedeon sprach, Ach Herr, Herr,
da ich ja den Engel des Herrn gesehen habe von Angesicht zu Angesicht.
Und der Herr sprach zu ihm, Friede dir, fürchte dich nicht,
du wirst nicht sterben.
Und Gedeon baute dort dem Herrn einen Altar und nannte ihn,
Der Herr ist Frieden.
Bis auf diesen Tag ist er noch in Ofra der Abysseriter.
Und es geschah in jener Nacht, da sprach der Herr zu ihm,
Nimm den Stier deines Vaters, und zwar den zweiten siebenjährigen Stier,
und reiße den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört,
und die Aschera, die daneben ist, haue um,
und baue dem Herrn, deinem Gott, einen Altar
auf dem Gipfel dieser Bergfestung mit der Zurüstung,
und nimm den zweiten Stier, und opfere ein Brandopfer
mit dem Holz der Aschera, die du umhauen wirst.
Und Gedeon nahm zehn Männer von seinen Knechten
und tat, wie der Herr zu ihm geredet hatte.
Und es geschah, weil er sich vor dem Haus seines Vaters
und vor den Leuten der Stadt fürchtete, es am Tag zu tun,
so tat er es bei Nacht.
Vers 34
Und der Geist des Herrn kam über Gedeon,
und er stieß in die Posaune, und die Abysseriter
und die Ritter wurden zusammengerufen ihm nach.
Und er sandte Boten durch ganz Manasse,
und auch sie wurden zusammengerufen ihm nach.
Und er sandte Boten durch Ase und durch Sebulon
und durch Naphtali, und sie zogen herauf ihnen entgegen.
Kapitel 7, Vers 7
Und der Herr sprach zu Gedeon,
Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben,
will ich euch retten und Midian in deine Hand geben.
Vers 9
Und es geschah in jener Nacht, da sprach der Herr zu ihm,
Mache dich auf, geh in das Lager hinab,
denn ich habe es in deine Hand gegeben.
Und wenn du dich fürchtest, hinabzugehen,
so geh mit Pura, deinem Knaben, zum Lager hinab,
und du wirst hören, was sie reden,
und danach werden deine Hände erstarken.
Und du wirst in das Lager hinabgehen.
Da ging er mit Pura, seinem Knaben, hinab,
bis an das Ende der Gerüsteten, die am Lager waren.
Und Midian und Amalek und die Söhne des Ostens
lagen im Tal wie die Heuschrecken an Menge.
Und ihre Kamele waren ohne Zahl wie der Sand,
der am Ufer des Meeres ist, an Menge.
Und Gideon kam und siehe, ein Mann erzählte seinem Genossen
einen Traum und sprach, siehe, ich habe einen Traum gehabt,
und siehe, ein Leib Gerstenbrot rollte in das Lager Midians,
und es kam bis zum Zelt und schlug es,
dass es umfiel, und kehrte es um,
das unterste zu oberst, und das Zelt lag da.
Unser Genosse antwortete und sprach,
das ist nichts anderes als das Schwert Gideons,
des Sohnes des Juas, des Mannes von Israel.
Gott hat Midian und das ganze Lager
in seine Hand gegeben.
Und es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes
und seine Deutung hörte, da betete er an.
Und er kehrte in das Lager Israels zurück
und sprach, macht euch auf, denn der Herr
hat das Lager Midians in eure Hand gegeben.
Und er teilte die 300 Mann in drei Abteilungen
und gab ihnen allen Posaunen in die Hand
und leere Krüge und Fackeln in die Krüge.
Und er sprach zu ihnen,
seht es mir ab und tut ebenso.
Siehe, wenn ich an das Ende des Lagers komme,
so soll es geschehen, dass ihr ebenso tut,
wie ich tue, und stoße ich in die Posaune,
ich und alle, die bei mir sind,
so sollt auch ihr in die Posaunen stoßen,
rings um das ganze Lager, und sollt rufen,
für den Herrn und für Gideon.
Und Gideon und die 100 Mann, die bei ihm waren,
kamen an das Ende des Lagers,
beim Beginn der mittleren Nachtwache.
Man hatte gerade die Wachen aufgestellt.
Und sie stießen in die Posaunen
und zerschmetterten die Krüge,
die in ihrer Hand waren.
Und die drei Abteilungen stießen in die Posaunen
und riefen, Schwert des Herrn und Gideons.
Und sie standen jeder an seiner Stelle,
rings um das Lager.
Da fing das ganze Lager an zu laufen
und schrie und floh.
Und sie stießen in die 300 Posaunen
und der Herr richtete das Schwert
des einen gegen den anderen,
und zwar im ganzen Lager.
Und sie stießen von Pirara hin bis an das Ufer
von Abelmihola bei Tabat.
Soweit Gottes Wort.
Ihr lieben Geschwister,
wir haben uns an den beiden Abenden bisher
damit beschäftigt,
wie der Glaube Zuflucht nimmt
zu den Quellen der Gnade.
Es kann sein, das hat uns am ersten Abend beschäftigt,
dass Kummerbeten zu einem Lobpreis werden kann.
Oder wie wir es gestern gesehen haben,
dass man aus dem Tränental
einen Quellenort machen kann,
wie die Söhne Koras.
Heute Abend haben wir ein erneutes Beispiel,
und zwar wie man aus Schwachheit Kraft gewinnt
oder im Kampf stark wird.
Ich habe zwei Formulierungen aus Hebräer 11 zitiert,
wo ja der Schreiber des Hebräerbriefes
die Glaubenshelden vorstellt.
Das macht er nicht, weil er Geschichte schreiben will,
sondern weil er die verunsicherten Gläubigen
unter diesen Hebräern ermutigen will,
weil er ihnen deutlich machen will,
das Thema des Glaubens ist ein uraltes Thema,
aber der Glaube vermag.
Darum, welche Lebensfrage es geht, der Glaube vermag.
Dem Glauben wohnt eine Kraft in,
weil er sich stützt auf Gott allein.
Und dann kommt, was sollte ich noch sagen,
wenn ich von Gideon rede, von Barak,
und dann werden sie alle aufgezählt.
Und dann lässt er so ein bisschen Schlaglicht fallen,
was bei den einen oder anderen so besonders hervorgetreten ist.
Und dann nennt er diese Formulierung,
Kraft gewannen und im Kampf stark wurden.
Edem Geschwister, ich hoffe,
dass das auch ein Thema für uns ist.
Wir sehen uns manchen Glaubens kämpfen gegenüber
manchen Widerständen, die in unserer Zeit
geistlicherweise überwunden werden müssen.
Woher nehmen wir die Kraft?
Ich weiß, es wird oft in den Versammlungen
über Kraftlosigkeit geklagt.
Mir sagte Christian Bruder, wir haben hier keine Kraft.
Das mag sein.
Aber haben Sie nicht Zugang zu der Kraftquelle?
Nutzen wir diese Kraftquellen,
um die Erfahrung dieser Glaubensmänner
auch für uns persönlich zu machen,
dass wir aus der Kraftlosigkeit,
wo wir uns überfordert fühlen,
wo wir uns ungeeignet fühlen,
aber wirklich aus Glauben heraus Kraft gewinnen,
die nicht wir uns zurechtgelegt haben,
sondern die wir von Gott allein empfangen haben.
Ihr liebender Herr,
in seiner unermesslichen Gnadenfülle
ist heute noch derselbe.
Und wir wollen uns dieses Beispiel Gideons
so ein wenig zu Herzen reden lassen.
Ich weiß natürlich, dass das eine sehr umfängliche Geschichte ist,
die uns hier im Wort Gottes mitgeteilt wird
und eine Fülle von Belehrungen,
die wir heute Abend einfach nicht aufgreifen können.
Aber wir wollen dieses Thema einmal verfolgen,
wie dieser Mann aus der eigenen Schwachheit
Kraft gewinnt und sich von Gott gebrauchen lässt,
und zwar um eine Glaubenskrise
seiner Zeit zu überwinden.
Um feindliche Mächte, die das Wohlergehen,
die Wohlfahrt Israels, des Volkes Gottes
empfindlich stören,
um diese Gegner zu überwinden,
damit das Volk Gottes in Freiheit
den Segen Kanaans wieder genießen kann.
Zur Ausgangssituation vielleicht,
ihr lieben Geschwister,
wir sehen hier Gottes Volk am Zielort der Verheißungen
im Lande Kanaan, in diesem Land,
das von Milch und Honig fließt.
Für uns ist das himmlische Kanaan,
das wir jetzt im Glauben genießen dürfen,
die himmlischen Orte, wo wir mit jeder
geistlichen Segnung in Christus gesegnet sind.
Das müssen wir jetzt einmal verstehen, ihr Lieben.
Wir verfügen über himmlische Segnungen,
die weit erhaben sind über jegliches Maß
und auch die Art der irdischen Segnungen Israels.
Jetzt kommt das zweite Thema, ihr Lieben.
Wir sind gesegnet.
Wir sind an diesen Platz der Segensfülle gebracht.
Genießen wir diesen Segen.
Kennen wir ihn, genießen wir ihn ungestört.
Eben wenn wir ihn genießen,
bringt uns das Zug um Zug dem Herzen Gottes näher.
Dann atmen wir Himmelsluft, ihr Lieben,
schon hier auf der Erde.
Das ist wirkliches Christentum.
Das, was uns der Epheserbrief sagt,
das soll unser Leben füllen.
Ich nehme einfach mal ein Wort aus dem dritten Kapitel,
wo Paulus bittet, dass durch die Wirkung
des Geistes Gottes der Christus
in euren Herzen wohne.
Und da ist der Christus gemeint,
der Zentrum und Erfüller aller Ratschlüsse Gottes ist.
Ein Begriff aller Segensfülle,
mit denen Gott unser Leben reich machen will.
Wohnt er so in unseren Herzen,
dass wir ihn genießen.
Dass wir dabei seine Person
und die Segensabsichten Gottes erkennen,
dass wir jetzt schon,
wenn unsere Füße noch auf der Erde sind,
Himmelsluft atmen und die Segnungen Gottes genießen,
die wir bald in Vollkommenheit erleben werden,
wenn das ewige Leben
ohne jegliche irdische Einschränkung
umfänglich genossen werden kann
in der Herrlichkeit bei ihm.
Jetzt schon dürfen und sollen wir genießen.
Die Frage ist, ihr Lieben,
sind wir da innerlich frei oder gibt es da auch
solche modernen Midianiter,
die hier dem irdischen Volk Mühe gemacht haben,
immer wieder den Segensgenuss streitig gemacht haben?
Und diese feindlichen Mächte
im Buch der Richter symbolisieren alle
geistlicherweise geistliche Widerstände,
die uns Mühe machen wollen,
die Satan sozusagen in unser Leben hineinbringen will,
um uns abzulenken von dem,
was Gott uns geschenkt hat.
Die Midianiter tauchen hier übrigens
in Verbindung mit den Amalekittern aus
und den Söhnen des Ostens.
Das ist eine unheilige Allianz
von Verführern und Bedrückern.
Wenn wir das ins Neue Testament ein wenig übertragen,
haben wir einmal sozusagen
das Verhaftetsein, das Sich-Verlieren
in irdischen Dingen,
den Atem wegnehmen,
um uns mit himmlischen Dingen zu beschäftigen,
verbunden mit dem Fleisch,
mit den Aktivitäten der alten Natur,
sodass wir letztendlich hier
in der Auseinandersetzung mit den Midianitern
und ihren Verbündeten,
den Widerstreit erleben können,
den uns der Galaterbrief beschreibt,
wieder den Geist.
Und der Geist will sich über alle Regungen
und Aktivitäten des Fleisches hinwegsetzen,
weil der Geist Gottes in uns Absichten hat,
mit uns zum Segen.
Und das Fleisch, ihr Lieben,
wir müssen uns nicht dreimal darüber vergewissern,
welche Absichten dadurch verfolgt werden.
Das Fleisch, ihr Lieben,
müssen wir kraftlos machen,
zu Ergebnissen führen, wie wir sie hier lesen.
Wir haben das heute Abend nicht vor uns gehabt,
aber Israel wird erstens durch die Gegenwart
der anrückenden Feinde, der Midianiter,
Fremdling im eigenen Land,
sie fühlen sich unheimisch,
müssen in die Bergfesten, in die Höhlen usw.
Sie fühlen sich in dem eigenen Segensort
nicht mehr zu Hause.
Warum?
Weil sie z.B. irdisch gesonnen,
irdisch orientiert sind.
Im Trott des Alltags verhaftet sind.
Eben, die haben nur einen Blick
für die Herausforderungen des Alltags.
Morgen geht das so und übermorgen das.
Und neben den öden Pflichten des Alltags
sind noch die anderen irdischen Dinge,
die vielleicht ein bisschen mehr Spaß machen.
Dann habe ich nebenbei noch ein Hobby,
was mich zunagelzeitlich meine Interessen nimmt.
Oder Sport und Musik, tausend Dinge.
Die irdischen Dinge sind an sich keine Sünde.
Die gestattet Gott uns,
dass wir das genießen.
Aber wir müssen darüber verfügen
dass wir uns darin verlieren
und dass wir dann sozusagen fremd werden
in dem eigentlichen Segensbereich,
in den Gott uns hineingestellt hat.
Zweite Gefahr, sie verarmen hier,
die Lebensmittel gehen verloren.
Im Wort Gottes ist nicht mehr Speise.
Christus wird als Speise für die Seele.
Denkt mal an Johannes 6, wo der Jesus sagt,
das ist das Ziel meines Lebens.
Ich will Speise für euch sein,
damit ihr Lebenskraft habt.
Das ging verloren.
Dann nahmen die Midianitter drittens
die Tiere, die sie mitnehmen konnten,
die nahmen sie mit.
Da war das Kleinvieh und die Rinder gingen verloren.
Sagt mir doch einmal,
dass die Rinder sozusagen vom Feind
einkassiert worden waren.
Und die Esel haben sie auch mitgenommen.
Esel ist das klassische Tier des Dienstes,
Dienst tragen.
Das sind auch keine Dienste mehr,
wo einer des anderen Last trägt.
Alles kommt zum Erliegen.
Und dann steht hier zwei oder dreimal,
dann wird unser Leben öde.
Dann werden wir Formalisten,
oder Statisten im Land der Segnungen.
Die Gefahr ist heute sehr groß, ihr Lieben.
Man kann das einem einfachen Test unterziehen.
Mit welchem Herzblut, mit welchem Interesse
widme ich mich den Dingen des Herrn.
Seinem Wort.
Der praktischen Gemeinschaft mit ihm.
Wie lange sieht der Herr mich ganz persönlich?
In seiner Gegenwart, mit seinem Wort beschäftigt?
Im Gebet?
Wie trage ich die Interessen der Versammlung in meinem Herzen?
Das Zeugnis vor der Welt?
Das gehört alles zu einem gesunden Glaubensleben,
wenn er es nicht verarmt.
Oder sind wir doch weitgehend ein Stück verarmt?
Dass da Kraftlosigkeit da ist?
Wir haben keine geistliche Kraft mehr?
Ihr Lieben, wenn wir Hunger haben im natürlichen Bereich,
merken wir das postwendend.
Und dann stellen wir das ab.
Bloß der Hunger der Seele, geistlicherweise,
den stellen wir eben nicht so rasch fest.
Aber den stellt ein anderer fest.
Das ist der Herr.
Der sieht, welchen Bedarf wir an den Lebensmitteln haben,
die er uns gibt.
Und das macht die Krise der Zeit damals aus.
Und das macht die Krise heute,
die Glaubenskrise in unserer Zeit aus.
Jetzt geht es weiter.
Da ist einer, den Gottes Wort vermerkt,
der sich damit nicht abgeben will.
Das ist der Gideon.
Wo die anderen resignieren,
sehen wir den auf eine ganz ungewöhnliche Weise,
dennoch Lebensmittel für sich sichern.
Der schlägt die aus, nicht auf der Tenne,
sondern in der Kälter.
Versteckt, damit der Feind keinen Zugriff hat.
Aber er will den Weizen haben.
Er will diese typische Segensspeise des Landes haben.
Neu-Testament, ich rede ja von Christus,
dem wahren Weizenkorn, das sein Leben gegeben hat
und aus neues Leben geschenkt hat.
Diese Person, die wollen wir doch genießen.
Da sehen wir den Eifer, wie sich Gideon müht.
Und in diesem Eifer
findet er die Aufmerksamkeit Gottes.
Und das ist sozusagen der Anknüpfungspunkt,
wo Gott einen Menschen herausnimmt,
dessen Beweggründe, dessen Energie er sieht
und sagt, dich will ich gebrauchen,
um einen Neuanfang in meinem Volk zu fördern.
Sieht Gott bei uns solch einen Anknüpfungspunkt?
Kann er uns gebrauchen, ihr Lieben?
Wir müssen jetzt nicht weltweit denken oder deutschlandweit.
Denken wir ruhig mal an den Ort,
wo der Herr uns hingestellt hat.
Wenn da Glaubenskrisen sind, und wie rasch sind sie da?
Kann er mich zubereiten?
Findet er bei mir einen Anknüpfungspunkt,
um mich dazu zu gebrauchen,
um aufleben zu schenken da,
wo er mich hingestellt hat?
Dann verbindet sich Gott mit diesem Mann anerkennend.
Ich bin mit dir.
Und stellt ihm auch seine Bewertung aus.
Du tapferer Held.
Gott hat die Beweggründe gesehen.
Darin lag sozusagen das Heldentum des Gideon.
Und dann beauftragt Gott diesen Gideon,
wir haben das dann gelesen,
Vers 14, geh hin in dieser deiner Kraft
und rette Israel aus der Hand Midians,
habe ich dich nicht gesandt.
Eben hier merkt Gideon ganz klar,
dass er nicht nur sozusagen die Aufmerksamkeit Gottes gefunden hat,
nicht nur die Anerkennung Gottes,
die Verbindung mit ihm,
sondern dass Gott etwas mit ihm vorhat.
Und in diesem Auftrag kann der Gideon nicht verstehen.
Vielleicht hat einer gerade eben auch gedacht,
wenn es darum geht,
dass der Herr uns gebrauchen kann,
durch Vorbild, durch persönliches Glaubensleben,
Anstöße in meinem Umfeld zu setzen,
positive Anstöße.
Dass er sagt, das schaffe ich nicht, kann ich nicht.
In uns ist diese Kraft nicht.
Und wir sehen jetzt, wie Gideon reagiert.
Er hält Gott gewissermaßen die leeren Hände hin
und sagt, das kann ich nicht.
Womit soll ich?
Und dann zählt er so ein paar Beispiele auf,
die seine eigene Kraftlosigkeit deutlich machen,
seine eigene Schwachheit, seine Selbsteinschätzung.
Ich vermag es nicht.
Aber liebe Geschwister, Gott sah natürlich
diese leeren Hände vom Gideon.
Das war dem schon längst bewusst.
Und Gott wusste auch schon da,
wie er diese leeren Hände einmal
mit den geeigneten Mitteln füllen würde,
damit der Gideon was zum Kämpfen hatte.
Das erfahren wir ganz zum Schluss.
Aber neben den leeren Händen,
und darauf kommt es an,
nicht auf unsere natürlichen Fähigkeiten,
sondern auf unsere Herzensbeweggründe,
kommt es an, ihr Lieben.
Da will Gott anknüpfen.
Und wenn er bei uns sieht,
dass die Beweggründe sein Wohlgefallen finden,
wird er uns zurüsten und befähigen
genau für den Auftrag, den er uns dann gibt.
Die in der Familie Gideon Rolle
in der geistlichen Förderung wirken will.
Da fühlst du dich vielleicht auch überfordert.
Kinder erziehen ist ja nicht so ganz einfach.
Churchill soll mal gesagt haben,
man könnte leichter eine ganze Nation regieren
als vier Kinder erziehen.
Habe ich jetzt mal unterwegs in der Küche gesehen.
Wahrscheinlich hat die liebe Schwester
das Schildchen da nicht umsonst hingehängt.
Wie können wir das aus natürlichem Vermögen,
hier mit dem hellen Köpfchen,
natürlich will Gott das auch gebrauchen,
aber dazu brauchen wir einfach die Befähigung des Herrn.
Die Spannkraft des Glaubens.
Auch das Geistliches Herz,
das wir etwas weitergeben an die nächste Generation.
Dass da Leben gefördert wird,
in der Familie.
Wenn wir diese Absicht haben,
wird der Herr das seine tun,
uns Kraft dazu schenken.
Aus der Schwachheit Kraft gewinnen.
Dann sagt Gott daraus,
im Anschluss daran in Vers 16,
und damit gibt er jetzt dem Gideon
die entscheidende Antwort,
der mögen wird,
ich werde mit dir sein
und du wirst mit dir anschlagen wie einen Mann.
Das ist das Geheimnis,
was wir im Grunde gedanklich alle kennen.
Und worin wir uns schon oft ausgetauscht haben,
dass wir sagen, wir können das nur mit der Hilfe des Herrn.
Wie oft bewegen wir solch einen Satz
in unserem Sprachgebrauch.
Und dann merken wir auf einmal,
wenn wir die Hilfe des Herrn tatsächlich
in Anspruch nehmen müssen,
in der schwierigen Aufgabe,
dass uns das gar nicht so leicht fällt.
Dass wir uns dann doch wieder
auf eigene Fähigkeiten stützen
oder unsere Überforderung sehen,
was uns selbst angeht.
Der Mann mit den leeren Händen
mit dieser Zusage Gottes umgeht.
Jetzt kommt eine erste Reaktion Gideons
und das lesen wir dann in Vers 17,
wenn ich nun Gnade gefunden habe.
Er schätzt es als Gnade ein,
was gerade geschehen ist.
Dann sagt er,
so gib mir ein Zeichen,
dass Gott mit mir redet.
Wir merken die Sprache des Vertrauens.
Er redet den Engel des Herrn, also Gott, mit Du an.
Aber er möchte tatsächlich die Vergewisserung,
dass es Gott ist, der mit ihm redet
und der ihn beauftragt.
Wisst ihr, Gideon hat Angst vor eigener Täuschung.
Er möchte sicher sein,
dass der Auftrag von Gott ist
und dass Gott hinter diesen Aktivitäten,
zu denen er beauftragt worden ist, auch steht.
Das ist immer gut grundsätzlich,
dass wir diese Sicherheit haben wollen,
dass es ein Auftrag des Herrn ist.
Dass wir nicht vermeintlich uns selbst beauftragen,
dass wir nicht in irgendeinen Aktivismus verfallen,
sondern dass es Auftrag des Herrn ist,
um dann auch aus der Quelle seiner Kraft zu schöpfen.
Und eben dann kommt jetzt
das gnädige Antworten Gottes.
Er sieht dieses Bedürfnis des schwachen Gideon,
der aber dennoch das Herz am rechten Fleck hat.
Und dann lässt er sich das Mahl bringen,
was der Gideon angeboten hat als Erkennungszeichen.
Und ihr müsst mal lesen, was der da bringt.
In Zeit größter Hungersnot bringt er
etwas zum Essen, circa 30 bis 40 Liter Weizen.
Da merken wir, wozu dieser Mann bereit ist,
um diese Vergewisserung zu haben,
dass es Gott ist.
Aber Gott nimmt das Mahl nicht an,
sondern macht das Mahl auf diesem Felsen
zu einem Opfer.
Und in Verbindung mit dem Opfer
erkennt Gideon, dass es tatsächlich Gott ist.
Das heißt, dieser erste sogenannte Felsenaltar,
wo Gott eine Gabe umwandelt in ein Opfer,
ist das Erkennungszeichen,
ist die Offenbarung Gottes,
dass Gideon weiß, es ist wirklich Gott.
Und diese Offenbarung Gottes,
in dieser besonderen Weise,
dient ihm als Vergewisserung.
Gott ist es, der mich beauftragt,
der etwas von mir will.
Das ist die Reaktion des ersten Altars
von insgesamt drei Altären,
an denen Gideon lernen muss.
Jetzt kommen wir zu dem zweiten Altar.
Das haben wir dann ab Vers 22, 23 gesehen.
Als er merkt, dass Gott mit ihm geredet hat,
überkommt ihn, wie übrigens jeden Israeliten,
Furcht.
Wie kann ein Mensch Gott sehen und leben?
Diese Furcht hatte man und die war redlich.
Und was tut Gott? Er sagt, fürchte dich nicht.
Friede dir, fürchte dich nicht,
du wirst nicht sterben.
Da zeigt Gott ihm,
dass er trotz dieser Offenbarung
oder angesichts dieser Offenbarung
in Herzensfrieden leben kann
Gideon ruht darin,
dass er weiß, Gott hat sich mir offenbart
und den Auftrag kann ich ausführen
im Ruhen in dieser Offenbarung.
Er ist es tatsächlich.
Jetzt reagiert der Gideon
und baut von seiner Seite aus einen Altar
und opfert und nennt ihn den Altar
der Herr ist Frieden.
Yahweh, Shalom, Gott ist Frieden.
Und darin ruht er.
Was hinter diesem Opfer steht,
möchte ich kurz in einer ganz grundsätzlichen Erklärung
deutlich machen.
Wenn Gott sich offenbart, uns Menschen offenbart,
dann möchte im Blick auf diese Offenbarung
von uns Menschen angebetet werden,
dass wir entsprechend darauf antworten.
Ich nenne mal ein Beispiel.
Als Gott das Passa gegeben hatte,
was macht dann Gott am Ende,
nachdem er das angewiesen hat?
Dann sagt er, diesen Tag,
wo ich euch mich so offenbare
in dem rettenden Passalam,
das sollt ihr mir zu einem Fest machen.
Das heißt, ihr sollt mich darin ehren.
Und als das Volk davon hört,
fallen sie spontan nieder auf die Knie
und beten Gott an.
Das heißt, sie haben die Offenbarung
der rettenden, schützenden Gnade empfangen
und sie antworten diese Offenbarung
in der Anbetung Gottes.
Das zeigt, sie haben Gottes Handeln verstanden
und richtig darauf reagiert.
Und Gott erwartet von uns,
wenn er sich uns zeigt und sich uns offenbart,
dass wir die entsprechende Antwort
in der Ehrung und Huldigung
und Anbetung seiner Person finden.
Und das praktiziert der Gideon.
Wir merken geistlich intakte Verhältnisse,
aber an zwei außergewöhnlichen Altären,
diese ersten beiden.
Die Überzubereitung Gideons,
damit er tatsächlich in Kraft handeln kann,
ist dringend nötig.
Vielleicht habt ihr gemerkt,
dass wir jetzt in unserem Gedankengang
auf einen Zielpunkt hinarbeiten,
nämlich den Zielpunkt,
der uns in Vers 34 genannt wird,
dass wir einen Gideon erleben,
aber ein Zeichen,
dass Gott sich mit ihm verbindet
und dass Kraft in sich da ist.
Und erleben diesen Augenblick,
der braucht Vorbereitung.
Nämlich die Vorbereitung jener drei Altäre.
Zwei haben wir davon besprochen.
Zwei außergewöhnliche Altäre.
Und jetzt wird sozusagen die Erfahrung
von Gideon-Fähigkeit hinübergenommen
in Aufgaben des Alltags.
Das muss Auswirkungen im Alltag von Gideon haben.
Was meinen wir damit?
Eben dann sagt Gott,
wenn ich dich gebrauchen will
zur Befreiung Israels,
zum Herausführen an der Glaubenskrise,
dann darf in deinem eigenen Umfeld
ein markanter Ausdruck dieser selben Krise
des Versagens sein.
Da musst du dein Umfeld erstmal sauber haben.
Du musst in moralischer Kraft handeln können,
als Vorbild handeln können.
Wie heißt das konkret?
Geh nach Hause ins Haus deines Vaters,
offensichtlich lebt ihr da,
nimm da den Stier,
die dabei steht.
Ich gehe auf die beiden Dinge da nicht näher ein.
Aber da ist ein Götze im Hause von Gideons Vater,
in seinem Lebensbereich.
Und Gott sagt, hau den um,
reiß den Götzenaltar ein.
Wenn in unserem Umfeld noch,
wenn da fremde Bindungen,
ungeistliche Bindungen oder Verhaftungen,
geht uns die geistliche Kraft ab,
gewinnen wir sie nie.
Das muss erst weg, ihr Lieben.
Freie Bahn.
Und das heißt hier im Klartext,
der Götzenaltar wird zerstört
und sozusagen wenn der Götze
im Feuer aufgeht,
bedeutet das die Beendigung
des Gottesdienstes.
Und das soll gleichzeitig dokumentieren,
dass der Gottesdienst
neu, ungestört beginnt.
Opfere diesen zweiten Stier mir.
Das heißt, der neue Gottesdienst
macht deutlich, dass der Götzendienst
in seinem Haus ein Ende gefunden hat.
Ihr Lieben, Gottesdienst,
das ist die Betung.
Können wir wirklich nur aus freiem Herzen praktizieren?
Dann kann in unserem Leben,
auch in unserem häuslichen Umfeld,
nichts anderes geduldet werden,
was ein Keil treibt in die Beziehung zum Herrn.
Und dann kann er uns auch nicht,
wenn das noch nicht erreicht ist,
zu weitergehenden Aufgaben nutzen.
Das macht uns vielleicht den Gideon ein bisschen sympathisch.
Dann hat er Angst.
Er fürchtet sich, das bei Tag zu tun.
Ich kann den Mann gut verstehen, ihr Lieben.
Vor allem wenn man die Folgeinformation kennt,
dass am nächsten Tag er sich den Zorn
des ganzen Dorfes zuzieht,
er in Lebensgefahr gerät,
macht deutlich, dass die Angst begründet war,
wünschlicherweise.
Und weil er Angst hatte, es am Tag zu tun,
tut er es bei Nacht.
Aber er tut es, ihr Lieben.
Das ist der Punkt.
Bruder Dabi sagt einmal,
nicht der Glaubensmut,
sondern der Gehorsam Gott gegenüber,
der ist hier entscheidend.
So dieser Oberrabbiner da,
der großes Ansehen hatte,
der schämte sich bei Tag,
wo er von anderen gesehen wurde,
zu mir an Jesus zu kommen.
Aber dann ist er wenigstens nachts gekommen.
Er ist gekommen.
Und Gideon hat gehorcht.
Und das beantwortet Gott, ihr Lieben,
dass er ihm gegengestreckt hat, leer
und sagt, ich habe nichts.
Das beantwortet Gott,
dass er in gewisser Maßen mit der Kraft
des Geistes Gottes bekleidete.
So steht das hier wörtlich.
Wenn du Gideon sahst,
sahst du ihn in Entfaltung geistlicher
Glaubenskraft, die Gott ihm geschenkt hat.
Das heißt hier, dass Gideon nicht nur alleine
zubereitet wird und aus Schwachheit Kraft
gewinnen soll, sondern dass auch seine
Mitstreiter, die Gott gebrauchen will
und Gott will sie haben, dass die dieselbe
Lektion lernen müssen und der Gideon
nochmal mit ihm zusammen.
Wir haben hier jetzt erstmal gelesen,
dass er zum großen Anziehungspunkt in Israel
ist, so, ihr Lieben, dass die Kämpfer
ihm nach, ihm nach, ihm nach, der sozusagen
mit göttlicher Kraft und Autorität
bekleidet ist. Ich wünschte, dass es sowas
heute vermehrt auch noch gäbe.
Was wir dann nicht gelesen haben,
das liegt dann dazwischen,
dass nämlich die ganze Kämpferschar,
das sind so Anfang der 30.000,
an der Quelle Harod gesammelt werden
und der Feind bewegt sie in einer
Größenordnung von ca. 135.000,
also gut 30.000 und gut 135.000.
Israel in hoffnungsloser Unterlegenheit.
Und jetzt sagt Gott dem Gideon,
hör mal, du hast zu viel Kämpfer,
zu viel. Jetzt setzt die nächste
Lektion, die nächste Lektion,
ein, dass hier nicht nur Gideon,
sondern auch seine Mitstreiter lernen
müssen, dass es nicht auf eigene Kraft,
auf menschliche Kalkulation ankommt,
sondern dass allein die Kraft Gottes
zählt. Ich blende jetzt mal ganz kurz
eine neutestamentliche Erfahrung ein,
die der Paulus machen musste.
Wir kennen das Beispiel wahrscheinlich
alle. Dass er sich nicht überhöhe,
wegen besonderer Offenbarung, wurde
dem Mann ein Dorn im Fleisch gegeben.
Der hat ihn offensichtlich in seiner
Dienstausübung, nach menschlicher
Einschätzung, sehr eingeschränkt.
War ein Handicap. Ich weiß es nicht,
vielleicht ist das sein Augenproblem
gewesen, wir wissen es nicht. Aber er
hat den Herrn angefleht, nimm das doch
bitte von mir weg, dann kann ich dir
besser dienen. Was muss der Herr im
Schlussendlich sagen? Lasst es mal liegen,
Paulus. Meine Kraft wird in Schwachheit
vollbracht. Das hat den Paulus zum
Nachdenken gebracht. Meine Kraft,
Gottes Kraft, wird in meiner Schwachheit
vollbracht. Wenn ich schwach bin,
dann bin ich stark. Ja, ja. Das war die
richtige Schlussfolgerung. Eben Gott ist
in seinem Wirken nicht auf unsere
natürlichen Fähigkeiten angewiesen. Dass
er sie manchmal gebrauchen will, steht
außer Frage, außer Frage. Hat er bei
Paulus, bei Petrus gemacht, bei vielen
Dienern des Herrn, Fähigkeiten ihn
eingesetzt, aber ist nicht darauf
angewiesen? Bloß, jeder Diener des Herrn
musste lernen, diese Lektion des Paulus,
es geht nicht um deine Fähigkeiten,
sondern um die Kraft, die Gott da reicht.
Und deshalb rühmte sich Paulus später
seiner Schwachheit, damit die Kraft des
Christus über ihm wohne. Ihr Lieben, mit
Lungen- und Zungenkraft, mit Kraft der
Intelligenz wird nichts erreicht, wenn
der Geist Gottes nicht die Kraft gibt, um
Wirkungen, die Gott haben will, erreicht
werden. Und das müssen jetzt Gideon und
seine Kämpfer lernen. Dann wird
ausgemustert, die Furchtsamen nach Hause
gehen, 22.000, damit Israel nicht sagt,
wir haben das gemacht, wir haben das
gemacht. Und dann kommt ein zweiter Test,
wovon die Kämpfer gar nicht merken, dass
ein Test ist. Dann müssen sie am Bach
trinken. Und die Art, wie sie trinken,
sprich, wie sie sich der natürlichen
Bedürfnisbefriedigung bedienen, entscheidet,
ob Gott sie brauchen kann oder nicht.
Wie sie sich da gemütlich und selbstschonend
auf die Knie niederließ, vielleicht noch
ein Taschentuch unter die Knie gesteckt
hat, damit das nicht alles schmuddelig
wird, die wurden aussortiert. Aber wer
gesagt hat, weil sie nur den anstehenden
Befreiungskampf vor Augen hatte, die wurden
extra gestellt. Eben die, die das Herz ganz
bei dieser Sache hatten, die wurden extra
gestellt. Und das waren dann nur jene
300. 300. Was sagt denn Gott dazu, die ja
diese Auslese gestaltet hat? Er sagt, mit
diesen 300 werde ich, ich Midian in deiner
Hand geben und ihr werdet sie nehmen. Ich
tue es, aber du wirst sie sozusagen als
Opfer in die Hand kriegen. Da vergewissert
Gott den Gideon und die 300, dass sie
nicht auf verlorenen Posten stehen, ihr
Lieben. Aber ohne das absolute Vertrauen
in diese Zusage Gottes konnte keiner der
300 losmarschieren. Auch der Gideon nicht.
Das ist schon eine Herausforderung, ihr
Lieben. Wir müssen mal versuchen, uns in
die Lage zu versetzen. 300 und jetzt
nochmal losmarschieren gegen 135.000.
Mit wie viel Feinden hättest du es dann
statistisch zu tun bei diesem Verhältnis?
Als der Luther zum Reichstag geladen
wurde, war der arme Mann alleine und hatte
sozusagen die geballte Staatsmacht auf
der anderen Seite gegen sich. Kaiser und
Reichsfürsten. Dann haben manche gesagt,
Luther geht da bloß nicht hin.
Mönchlein, Mönchlein, du gehst einen schweren
Gang. Und dann soll Luther gesagt haben,
ich gehe, aber, dann hat er die Begründung
genannt, Luther mit Gott ist immer in der
Majorität, in der Überlegenheit. Wir können
über Luther denken, wie wir wollen, ihn
einschätzen, wie wir wollen. Aber dieses
Glaubenszeugnis, ihr Lieben, das ist
Zeugnis geliebten Glaubens. Dass er
sozusagen zur Wahrheit stehen wollte und
wusste, damit hast du Gott hinter dir,
damit vertrittst du die Sache des Herrn,
Rechtfertigung, Ausglauben und nichts
anderes. Biblische Gründe. Er sagt, ich
kann nicht gegen Gottes Wort reden. Und
damit hat er Gott auf seiner Seite. Und
ihr Lieben, das ist hier ähnlich. Die 300
mit Gott sind immer in der Majorität, in
der Überlegenheit. Sie kennen gewissermaßen
die Waage des Glaubens. Ich glaube, das ist
Psalm 62, da wird sozusagen eine Waage
vorgestellt, wenn da Menschen, Männer und
Männersöhne auf die eine Waagschale
gestellt wird. Das heißt, natürliche
Manneskraft, Fähigkeit, Kämpfertum, dann
steigt die Waagschale in die Höhe. Die
bringen alle nichts. Ja, was bringt denn
was? Ihr könnt das ja mal in Psalm 62
nachlesen. Die auf den Herrn haren, die
auf ihn vertrauen, die werden Kraft
gewinnen, ihr Lieben. Dann geht die
Waagschale nach unten. Das hat Gewicht
und das haben sie hier praktiziert.
Ihr Lieben, wie ist das heute? Wir machen
uns manchmal das Leben schwer, dass wir
sagen, das ist heute so, da können wir
nichts machen.
Die Einflüsse sind heute so. Die
Oberflächlichkeit, die Halbherzigkeit, die
viel Weltförmigkeit ist heute so, als ob
das ein Gewicht in sich hätte, ihr Lieben.
Wie wollen wir uns denn von dem Herrn
gebrauchen lassen, dass ein Aufleben mit
seiner Hilfe praktiziert wird und dass
wir uns gebrauchen lassen, da wo der
Herr uns hingestellt hat, am Ort.
Aber dann geht es nur so. Eben das Herz
der Entschlossenheit, aber voller
Gottvertrauen. Es geht nur dann, wenn er
seinen Segen dazu gibt. Und dann wird
uns Gott unendlich häufig und intensiv
auf den Knien vor ihm sehen.
Was macht ihr jetzt mit dem Gideon, der
sozusagen der Anführer dieser kleinen
Schar ist?
Gott kennt seinen Gideon. Eben Gott kennt
auch uns. Dass wir trotz allen guten
Willens manchmal doch zwischendurch
wieder schwach werden und meinen, ja wie
sollst du das schaffen?
Das weiß der Herr. Und deshalb gibt sein
dem Gideon in der letzten Nacht noch
eine Zusatzermutigung. Gideon, geh mal
da runter ins Tal, wo die Feinde sind, die
Midianitter. Und dann wird ja beschrieben,
in welch einer unsäglich großen Zahl die
da sind. Geh mal da runter. Und wenn du
Furcht hast, Gott nennt das beim Namen,
dann nimm noch dein Pura mit, dein
Knaben. Und dann werde ich dich was
erfahren lassen. Das wird dann deine
Hände stärken. Die einfache Botschaft
Gottes an Gideon ist. Gideon, ich kenne
dich, aber ich will dich jetzt mal
ermutigen für den schweren Schritt vor
dir. Bevor mein Vorhaben in deine Tat
umgesetzt wird, will ich dich ermutigen.
So, und dann erfährt er da unten im
Zelt den merkwürdigen Traum. Mit
diesen Gerstenbroten. Das rollt da herunter
und schlägt das Lager kaputt, ihr Lieben,
das unterste zu oberst. Und die beiden
Krieger deuten das auch richtig. Bloß
wir müssen das jetzt mal
neutestamentlich erklären, was Gott im
Grunde sagen will. Es ist hier ein
Gerstenbrot. Gerste kommt in zweierlei
Hinsicht vorbildlich in den Blick. Einmal
ist die Gerste in Israel das billigste
Getreide gewesen. Wir können das
nachlesen. Der Salomo hat damit sogar
seine Pferde vorfüttert. Hätte er nie mit
Weizen gemacht. Aber Gerste war das
einfachste, billigste Getreide. Aber eben
solch ein Brot würde die Macht Midians
schlagen. Damit macht Gott dem Gideon
deutlich. Ihr seid solch eine Gerste,
ihr seid in euch wertlos schwach, aber
ich werde euch nehmen und werde die
Macht des Feindes dadurch zunichte
machen. Und jetzt müssen wir, um den Sieg
zu verstehen, die andere Bedeutung vom
Gerstenbrot kennen.
Ihr wisst auch, wann der Herr Jesus
auferstanden ist. Das war am Fest der
Erstlingsgaben. Denn das Fest der
Erstlingsgaben, und das war in Israel die
Gerste, hier unsere Gerste, die wurde in
der Passerwoche am Tag nach dem Sabbat
gebracht, die Erstlingsgabe, sprich der
Ernteanschnitt. Und das war der Sonntag,
der erste Tag der Woche, wo der Herr aus
dem Toten auferstanden ist. Deshalb
symbolisiert das Fest der Erstlingsgaben
die Auferstehung des Herrn Jesus. Sie
folgt dem Passer, das heißt dem Tod des
Herrn Jesus. Auferstehung, Fest der
Erstlingsgaben. Und ihr Lieben, damit hat
er der Auferstandene auch den Glaubenden
Auferstehungsleben mitgeteilt. Neues,
ewiges Leben. Eben davon redet das
Gerstenbrot. Auf der anderen Seite, die
als auskehrig der Welt gelten, die nicht
auf menschliche Fähigkeiten zählen, arm
wie die Gerste, sind auf der anderen
Seite, ihr Lieben, die befähigten Leute
nicht in sich, sondern weil sie die Kraft
des neuen Lebens kennen. Dieses neue Leben,
das hast du und das habe ich. Aber Gott
will die Kraft dieses Lebens entfalten
durch die Wirksamkeit seines Heiligen
Geistes. Das ist der Weg, ihr lieben
Geschwister, der zum Sieg führt. Dass wir
auf uns selbst nicht rechnen, das ist
wieder die Pauluslektion. Wenn ich schwach
bin, Gerste im einen Sinn, dann bin ich
stark, Gerste im anderen Sinn, weil ich
die Kraft des neuen Lebens besitze.
Was macht der Gideon, als er zurückkommt,
die Glaubensstärkung von Gott empfangen
hat? Ich hoffe, wir kennen solche
Reaktionen. Da betet er an, das ist das
Allererste. Merkt er wieder, Gott
offenbart sich und er findet hier die
entsprechende Antwort des Glaubenden. Er
betet an. Und dann holt er seine Leute.
Jetzt kommen wir zum letzten großen
Schritt. Dann holt er die Leute und
rüstet seine 300 aus. Die sind aber nicht
bis an die Zähne bewaffnet, wie wir
denken würden, sondern die haben im
Grunde erstmal gar keine Waffe.
Vielleicht haben sie irgendwie mitgenommen,
aber für den Kampf wird kein Schwert, kein
Messer erwähnt, sondern die
interessanteste Ausrüstung, die wir uns
denken können. Leere Krüge, die man
zerschlagen kann, darin Fackeln, die
sollten da verborgen sein zunächst, und
dann Posaunen. Es gibt im Buch der
Richter, wo Gott Menschen gebraucht zu
seinen Siegen, weitere merkwürdige Waffen.
Da ist einer, der hat einen Rinderstachel
gebraucht.
Das war sein Sieginstrument, ganz am
Anfang der Richter.
Womit hat Simson da diese Philister
erschlagen? Tausend, tausend Philister, mit
dem Eselskinn backen. Die Frage,
was wir in die Hand nehmen, das ist nicht
das Entscheidende, sondern was Gott wirkt,
das ist entscheidend. Aber er lässt uns
die Waffen in einem sinnbildlichen Sinne
deutlich werden, denn wir wollen ja
verstehen, was bedeuten denn diese leeren
Krüge, die Fackeln, das Licht darin und
die Posaunen für uns, wenn wir sozusagen
die modernen Medianitter, die uns arm
machen wollen, innerlich verarmen lassen
wollen, wenn wir die überwinden. Wir
müssen jetzt einmal ein Kapitel im Neuen
Testament aufschlagen, 2. Korinther 4.
Da erleben wir, wie Paulus offensichtlich
eine Anleihe macht bei der Gideon-
Geschichte. Und zwar lese ich mal den
Bezugsvers, 2. Korinther 4, Vers 7.
Da sagt er, wir haben aber diesen Schatz
in erdenen Gefäßen. Und dann erklärt er,
damit die Überfülle der Kraft sei Gottes
und nicht aus uns. Etwas freier übersetzt,
wir haben einen Schatz und dieser Schatz
ist dazu geeignet, Kraft zu entfalten.
Aber damit wir uns das nicht sozusagen
als Lorbeeren an den Hut stecken, haben
wir den Schatz selbst in erdenen, ganz
einfachen Gefäßen. Warum? Damit die
Überfülle der Kraft sei Gottes, nicht aus
uns und darin sein Name verherrlicht
werde. Wovon redet denn Paulus? Von
welchem Schatz? Den wir in diesen Krügen,
in diesen einfachen, natürlichen Gefäßen
haben. Da müssen wir ein bisschen weiter
oben lesen. Ich nenne mal den ganz
entscheidenden Vers, das ist der Vers 6.
Denn der Gott, der sprach, aus
Finsternis leuchte Licht, das ist der
Schöpfergott in seiner Allmacht und
Majestät. Der ist es, der in unsere
Herzen geleuchtet hat und zwar als der
Heilandgott, der es in Christus offenbart
hat, der in unsere Herzen geleuchtet hat
zum Lichtglanz der Erkenntnis der
Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.
Ich versuche das mal ganz einfach
deutlich zu machen, ihr Lieben. Dieser
Schöpfergott, der einmal sprach, es werde
Licht, der hatte bei uns, bei dir und mir,
mehr vor, als dass wir nur die
Großartigkeit des Schöpfergottes kennen,
sondern der hat in unsere Herzen
hineingeleuchtet, eben und zwar mit dem
Lichtglanz, dass wir ihn erkennen können,
die Herrlichkeit Gottes erkennen können.
Aber im Angesicht Christi, wer mich
gesehen hat, hat der Jesus gesagt, der hat
den Vater gesehen, wer etwas von Gott
erfahren will, erfährt das nur in
Christus, in dem Gott sich offenbart hat.
Die einzige Kundmachung Gottes, Johannes
1, ist in Christus, im Sohne. Und wenn wir
den Sohn verstehen, ihr lieben
Geschwister, wenn die Herrlichkeit dieses
Sohnes unsere Herzen erleuchtet, dann
verstehen wir etwas, wer Gott ist. Und das
ist ein überstrahlender Lichtglanz, der
in unsere Herzen hineingebracht worden
ist von Gott. Merken wir jetzt eine
gewisse Parallele, ihr Lieben. Die leeren
Krüge, diese zerbrechlichen, die in sich
nichts wert waren, da musste aber dieses
Fackellicht rein und das Licht, ihr Lieben,
das galt dann als Waffe, das war so
begleitet den Ruf für Gott und für Gideon.
Jetzt gehe ich nochmal zu 2. Korinther 4.
Wenn Gott in uns so hineingeleuchtet hat
und wir erkannt haben, wie Gott sich in
Christus mir und dir geoffenbart hat, wie
wir das unter der Erklärung des Geistes
Gottes aus dem heiligen Bibelwort
herausnehmen können, in unserem Herzen
verwahren können, dann soll das Wirkung
in unserem Leben haben. Was Gott hinein
leuchten ließ, soll durch uns reflektiert
werden. Ich brauche jetzt mal ein Bild
als Erklärungshilfe. Ich wünschte, dass
mein Herz ein einzig großer Reflektor
wäre. Wir wissen alle, was ein Reflektor ist.
Der wirft das Licht zurück, aber dieser
Reflektor unserer Herzen, ihr Lieben, der
müsste spiegelblank geputzt sein. Es gibt
beschlagene Reflektoren, die tun ihre
Arbeit nicht mehr oder höchst unvollkommen.
Da erkennst du kaum, dass Licht
zurückgeworfen wird, reflektiert wird.
Dass das, was da hineinfällt, auch
herausgegeben wird. Wie ist der Reflektor
unserer Herzen? Sind die in praktischer
Heiligkeit, Reinheit, sind die offen und
frei, dass das Licht, was wir aufgenommen
haben, das heißt unsere Herzenseinsicht
in die Herrlichkeit, Großartigkeit Gottes,
die wir in Christus festgestellt haben,
dass uns da so beseelt, dass es einfach
auch mal zurückfällt in unsere Umwelt,
dass man davon was erkennen kann, was wir
erlebt haben. Ich bleibe bei diesem
zweiten Korintherbrief. In dem Kapitel 3
sagt derselbe Paulus, dass wir mit
aufgedecktem Angesicht, ihr Lieben, ohne
Scheuklappen, ohne Decke auf den Augen wie
die Juden, mit aufgedecktem Angesicht die
Herrlichkeit des verherrlichten Herrn
anschauen, wie Christus jetzt im Himmel
ist. Das soll uns umgestalten, das soll
uns ändern. Das ist die Botschaft da. Und die
Frage ist, wie sehr uns Gott durch das
Anschauen der Herrlichkeit Christi, die
Beschäftigung mit Christus droben uns
umgewandelt hat, verändert hat. Wie lange
sind wir schon auf dem Glaubensweg? Wie
lange kennen wir den Mann von Golgatha,
der nach seinem Werk, was er für uns
getan hat, wieder in den Himmel zurückgekehrt
ist? Findet Gott uns zum Beispiel
gewohnheitsmäßig in dem Gebet, dass wir
mehr von ihm erkennen, indem wir Christus
mehr verstehen? Dass der Christus durch
den Glauben in unseren Herzen wohne, wir
mehr verstehen, ihr Lieben, von dieser
göttlichen Herrlichkeit unseres Herrn.
Dass uns das beeindruckt im wahrsten
Sinne des Wortes und damit unser Leben
umgestaltet. Eben das muss Ausstrahlung
haben. Ausstrahlung. Paulus sagt den
Philippen, ihr seid Himmelslichter und
sollt in die Finsternis rausleuchten.
Ihr Lieben, deshalb muss da ja eine Wirkung
sein, die andere erkennen, eine
Ausstrahlung. Sonst können wir diesen
Auftrag nicht erfüllen. Haben wir diese
Ausstrahlung, ihr Lieben, dass etwas in
unserem Leben deutlich wird, bei dem
Bruder, bei dem Mitbruder, bei der
Mitschwester, unter Gläubigen und auch in
die Welt hinein, was wir innerlich
erlebt haben von Gott, wie wir ihn erkannt
haben, dass uns die Erkenntnis Christi
innerlich prägt, ihr Lieben, und
widerstrahlen lässt. Dass wir die Tugenden
dessen verkündigen, der uns berufen hat
aus der Finsternis in sein wunderbares
Licht. Und dann kommen daneben noch die
Trompeten, die Posaunen, ihr Lieben,
klares Zeugnis. Der Paulus sagt mal, die
Posaunen, die müssen klaren Ton geben,
sonst verstehst du das Signal nicht.
Kennen wir das klare Signal im Zeugnis
für Christus, ihr Lieben? In eine Umwelt
hinein, wo man uns das Glaubensleben
schwer machen will, das klare Signal,
ihr Lieben, was wir glauben, wem wir
glauben, was die Wahrheit ist, die in
unserem Herzen eine Heimat gefunden hat,
ist der Posaunenstoß als Zeugnis nach
außen, ist der klar, ist der genauso gut
zu hören, wie das Licht zu sehen ist.
Ihr Lieben, Geschwister, wir werden in
diesen Augenblicken wirklich von Gott ein
bisschen in die Enge geführt, dass er eine
Antwort haben will. Aber wenn es der Fall
ist, ihr Lieben, ist das genau der Weg,
uns von den Mächten freizumachen, die uns
verarmen lassen wollen, die uns die
Lebensmittel nehmen. Dann haben wir
nämlich geistliche Vitalität, sind nah
bei Gott und das macht uns reich.
Ihr Lieben, das lässt sozusagen alle Feinde
und ihre Versuchungen in den Hintergrund
treten, dann sind wir auf der richtigen
Spur. Und das ist der Weg der
Überwindung von Glaubenskrisen im
persönlichen Leben, im gemeinschaftlichen
Leben. Und was ist der Weg, ihr Lieben?
Es war ein grandioser Sieg hier, ein
grandioser. Komplett, um in Frieden
wieder diesen Segensland Karnean zu
genießen.
Ihr Lieben, aus Schwachheit haben sie
Kraft gefunden.
Wer Christus so kennenlernt, verfügt
über diese Kraft. Aber ihr Lieben, dann
bauen wir nicht sozusagen auf unsere
natürlichen Fähigkeiten, wie die
erdenen Krüge. Merken wir, die haben keinen Wert.
Die hindern uns nur. Natürliche Begabung
oder was auch immer, sondern das, was er
gewirkt hat in uns, das bringt uns zu
diesem Sieg und zum Genuss all seiner
Segnungen, die er uns geschenkt hat.
Ihr Lieben, möchte der Herr auch bei uns
schenken, dass wir aus der Schwachheit
tatsächlich Kraft gewinnen und zwar auf
dem Wege, den uns Gott in seinem Wort
vorzeichne. …