Der Philipperbrief - praktisch für unser Leben
ID
hz004
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:15:11
Anzahl
3
Bibelstellen
Philipper 1,21; Philipper 2,1-5; aus Philipper 3 u. 4
Beschreibung
Im ersten Vortrag stellt der Vortragende den bekannten Vers "Das Leben ist für mich Christus" vor. Anhand der nächsten Personen aus dem Leben David, verdeutlicht er, was es bedeutet für Christus zu leben.
Die tiefe und praktische Bedeutung der ersten fünf Verse des zweiten Kapitels werden im zweiten Vortrag praktisch und offen erläutert. Die Gesinnung der Demut, die vollkommen in Christus zu finden ist (V. 5ff), wird eindrucksvoll vorgestellt.
Im dritten Vortrag wird die himmlische Gesinnung und deren praktische Konsequenz für unser Leben vorgestellt.
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen einen Abschnitt lesen aus dem Brief an die Philippa
aus dem ersten Kapitel.
Ich lese ab Vers 18 bis Vers 26.
Was denn, wird doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt?
Und darüber freue ich mich.
Ja, ich werde mich auch freuen, denn ich weiß, dass dies mir zum Heil ausschlagen
wird durch euer Gebet und durch Darreichung des Geistes Jesu Christi, nach meiner sehnlichen
Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde zu schanden werden, sondern mit aller
Freimütigkeit, wie alle Zeit, so auch jetzt, Christus erhoben werden wird an meinem Leib,
sei es durch Leben oder durch Tod, denn das Leben ist für mich Christus und das Sterben
gewinnt.
Wenn aber das Leben im Fleischmein los ist, das ist für mich der Mühe wert, und was
ich erwähnen soll, weiß ich nicht, ich werde aber von beiden bedrängt, indem ich Lust
habe, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser.
Das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen.
Und in dieser Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen bleiben werde zu
eurer Förderung und Freude im Glauben, damit euer Rühmen in Christus Jesus meinethalben
überströme durch meine Wiederkunft zu euch.
Soweit zuerst das Wort Gottes.
Ich hatte gehört, dass ihr vor noch gar nicht allzu langer Zeit wohl auch diesen Brief betrachtet
habt.
Im Moment seid ihr am Kolosserbrief und habt davor den Philippabrief betrachtet.
Ich wollte an diesen drei Abenden Hauptinhalte dieses Briefes vor eure Herzen stellen und
möchte zuerst einmal etwas allgemein über diesen Brief sagen.
Es ist, wie ihr wisst, ein Brief, den Paulus geschrieben hat an eine Versammlung, die durch
seinen Dienst entstehen durfte und zwar durch seinen ersten Dienst auf europäischem Boden.
Das Ganze finden wir in Apostelgeschichte 16, wie Paulus zum ersten Mal dort nach Europa
gekommen ist, wo ihm in einem Gesicht dieser mazedonische Mann erschienen ist.
Diese Versammlung in Philippi ist ihm sehr verbunden geblieben die ganze Zeit, mehr als
vielleicht irgendeine andere Versammlung.
Dieser Brief atmet etwas von dieser schönen inneren Verbindung zwischen dem Apostel und
den Geschwistern.
Es ist von allen Briefen, die an eine Versammlung geschrieben sind, der persönlichste überhaupt.
In etwa kommen noch die thessalonischer Briefe an Persönlichkeit ein wenig da heran, aber
nicht ganz.
Der Philippa-Brief ist der persönlichste Brief, der an eine Versammlung geschrieben
wird.
Paulus erzählt dort viel von seinen Umständen und mehr als sonst, wie er es sonst eigentlich
nur in Briefen an Einzelpersonen tut, nämlich im zweiten Timotheus-Brief und im Brief an
Philemon.
In Bezug auf die persönliche Note ist dieser Brief sicher mit diesen beiden Briefen zu
vergleichen.
Sicher habt ihr auch schon mal gehört, dass man manche Briefe des Apostels Paulus ein
wenig ordnen kann im Vergleich zu der Wüstenreise des Volkes Israel.
Wenn ich das mal ganz kurz tun darf, so finden wir den Römerbrief, dort haben wir die Rettung
aus Glauben.
Er beschreibt uns vor allem das, was wir im zweiten Buche Mose finden, bis hin zum Berch
Sinai, zum Gesetz.
Wir wissen, dass Römer 7 ja gerade das große Problem ist.
Was hat ein Christ mit dem Gesetz zu tun?
In einer gewissen Weise auch der Galaterbrief.
Dann haben wir das dritte Buch Mose, das große Gegenstück davon im Neuen Testament ist der
Brief an die Hebräer.
Wo wir im dritten Buch Mose finden wir ja das Heiligtum und den Dienst der Priester
im Heiligtum.
Wir haben die ganzen Opfer.
Und der Hebräerbrief ist vor allem die Auslegung von dritter Mose 16, vom großen Versöhnungstag.
Der Hebräerbrief zeigt uns unseren Zugang ins Heiligtum, während wir noch in dieser
Welt sind, durch die Wüste gehen.
An sich ist der Hebräerbrief ein Wüstenbrief.
Das vierte Kapitel und das dritte Kapitel zeigen das ganz deutlich.
Aber hier in der Wüste haben wir Zutritt in das Heiligtum des Himmels und das entsprechende
haben wir im dritten Buch Mose.
Der erste Korintherbrief ist vor allem das vierte Buch Mose.
Das vierte Buch Mose ist das Buch der Erfahrung des Volkes in der Wüste und zwar der Erfahrung,
was in ihren Herzen war und das war nicht gut.
Das vierte Buch Mose ist das Buch des Fallens des Volkes in der Wüste.
Wir haben dort immer wieder, wie sie Gott versucht haben durch die verschiedensten Dinge
und wie Gott, nachdem das Gesetz gegeben worden ist, immer mit Gericht, mit teilweisen Gericht
antworten muss.
Das ist genau, was wir im Korintherbrief haben, Versagen und Gott muss um seiner Heiligkeit
willen im Gericht antworten.
Deshalb sind ein Großteil von euch krank und entschlafen.
Wir finden das auch im ersten Korinther 10, wo am Anfang, wo uns gerade gezeigt wird,
dass dem Volke Israel diese Dinge widerfahren sind, zum Vorbild und dann werden wir gewarnt,
werden die Korinther dort gewarnt, nicht so zu leben, wie es das Volk Israel in der Wüste
gemacht hat.
Wenn wir dann zum Kolosserbrief kommen, da sind wir eigentlich schon im Buch Joshua.
Der Kolosserbrief zeigt uns nicht nur wie der Römerbrief, dass wir mit dem Herrn Jesus
gestorben sind, sondern er zeigt uns, dass wir mit dem Herrn Jesus auferstanden sind.
Und das ist im Vorbild des Alten Testamentes der Durchgang durch den Jordan, auf der anderen
Seite angekommen.
Wir sollen den alten Menschen ausgezogen haben, den Neuen angezogen, das ist Gilgal.
Das ist der Anfang des Buches Joshua.
Und dann haben wir den Epheserbrief, dort sind wir nicht nur mit dem Herrn Jesus gestorben,
nicht nur mit dem Herrn Jesus auferstanden, dort sitzen wir mit dem Herrn Jesus in den
himmlischen Örtern.
Das ist das Ende des Buches Joshua.
Das Land ist erobert, jedenfalls zum größten Teil, und sie haben das Land der Verheißung
in Besitz genommen.
Was das Land Kanaan für das Volk Israel war, das sind die himmlischen Örter für uns.
Was die Frucht des Landes Kanaan war, der Weizen und die Gerste und die Feigen und die
Olivenbäume, das sind für uns die himmlischen Segnungen, die Segnungen in den himmlischen
Örtern.
Und so wie noch Feinde in Kanaan waren, so haben auch wir in den himmlischen Örtern
durchaus Feindschaft.
Das sehen wir in Epheser 6.
Unser Kampf ist nicht wieder Fleisch und Blut, sondern wieder die geistlichen Mächte
der Bosheit, wo sind die?
In den himmlischen Örtern.
Dort sind sie, dort ist der Teufel noch.
Also ganz deutliche Parallele zu dem Volke Israel, wie gesagt, im Lande, teilweise schon
in Besitz, aber der Feind noch da.
Jetzt können wir fragen, wo ist jetzt der Philippabrief?
Wo ist der Philippabrief?
Das ist ganz schwierig einzuordnen.
Der Philippabrief ist ein Wüstenbrief, aber es ist nicht ein Brief des Versagens, wie
der Korintherbrief.
Er hat nichts mit Sünde zu tun.
Das Wort kommt kein einziges Mal im Philippabrief vor, Sünde.
Dass es noch ein Wüstenbrief ist, ist ganz deutlich, wenn Paulus im dritten Kapitel sagt,
nicht dass ich es schon ergriffen habe, ich jage aber nach, der ist noch unterwegs.
Und Schwierigkeiten sind auch da, er ist im Gefängnis.
Das ist die Wüste, aber nicht in der Erfahrung, wie es das Volk Israel gemacht hat, im Allgemeinen.
Das Volk Israel hat was gemacht, als es die Wüste erfahren hat, sie wollten zurück nach
Ägypten, da gab es Lauch, da gab es Zwiebeln, da gab es Melonen, da hatten sie es doch so
gut gehabt.
Und dieses Manna, das schmeckte ihnen nicht so gut mehr.
Das ekelte sie vor dieser Speise.
Sie wollten zurückkehren nach Ägypten, aufgrund der Schwierigkeiten in der Wüste.
Nein, das ist nicht der Tenor des Philippabriefes.
Ich denke an zwei Männer unter dem Volke Israel, vor allem einen, wo das sehr deutlich
zum Vorschein kommt, die durch die Wüste gegangen sind, so wie es uns der Philippabrief
zeigt.
Das ist Kaleb, Joshua und Kaleb, die hatten als Kundschafter, sie waren ja zwei von den
zwölf Kundschaftern gewesen, sie hatten einen Geschmack bekommen von dem Land.
Sie hatten dieses wunderbare Land gesehen, so wie wir auch den Segen der himmlischen
Örter kennen.
Aber wir sind noch in der Wüste, wir laufen noch, aber hier, dieser Kaleb, der wurde vorwärts
getrieben, der wurde angezogen von dem, was er dort in Kana angesehen hatte.
Er wurde nicht durch die Riesen erschrocken, aber von der Fruchtbarkeit des Landes, die
er dort gesehen hatte, da wurde er angezogen und so durcheilte Kaleb die Wüste, nicht
mit einem Blick, mensch, hoffentlich kommen wir noch mal nach Ägypten zurück, das hat
den Kaleb überhaupt nicht interessiert, sondern sein Blick war nach vorne gerichtet, nach
dem verheißenen Land, das er als Kundschafter schon mit Joshua durchzogen hatte.
Ich meine genau, dass diese Art, wie Kaleb durch die Wüste ging, den Blick nach vorne
gerichtet, angezogen von diesem verheißenen Land wie ein Magnet, so schildert uns der
Philippabrief die Wüstenwanderung.
So ging Paulus durch die Wüste, er hatte Wüste, er hatte Gefängnis, das ist vielleicht
der große Hauptcharakter dieses Briefes, christliche Erfahrung in der Wüste, aber
nicht Erfahrung des Versagens, sondern Erfahrung mit Gott, vorwärtsgetrieben durch das Anschauen
des herrlichen Zieles.
Nun die Kapiteleinteilung im Philippabrief, die ist ja von Menschen gemacht, aber hier
in diesem Brief ist sie sehr sehr glücklich, sie ist nicht überall so, manchmal würde
ich es gerne anders haben, aber hier ist sie ganz wirklich glücklich getroffen worden
von den Männern, die das in Verse und Kapitel eingeteilt haben.
Wir haben einen Abschnitt aus dem ersten Kapitel gelesen und jedes Kapitel hat einen Kernsatz
und der Abschnitt, den wir gelesen haben, in dem war der Kernsatz enthalten.
Der Kernsatz des ersten Kapitels ist, was Paulus sagen kann, das Leben ist für mich
Christus und das Sterben gewinnt, das ist der Kernsatz des ersten Kapitels, ich sage
es mit anderen Worten, Christus war für Paulus sein Lebensinhalt.
Der Kernsatz, den wir morgen sehen wollen, des zweiten Kapitels ist, diese Gesinnung
sei in euch, die auch in Christo Jesu war.
Im zweiten Kapitel geht es um den Herrn Jesus nicht als den Inhalt unseres Lebens, sondern
es geht um den Herrn Jesus als das Vorbild für unser Leben und für unsere Gesinnung.
Der Kernsatz des dritten Kapitels ist der Vers 13 und 14, dass er jagt, das Ziel anschauend
hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.
Hier im dritten Kapitel ist Christus, der Herr Jesus, das Ziel, auf das wir zusteuern.
Inhalt, Vorbild, Ziel, wohin unser Lauf gerichtet ist.
Der Kernsatz, da werden wir nicht mehr zukommen, des vierten Kapitels, soweit ich das verstehe,
ist der Vers 13, alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.
Dieses Eilen durch die Wüste mit all den Schwierigkeiten kann man nicht in eigener
Kraft, sondern nur in der Kraft, die der Herr darreicht.
Christus als die Kraft für dieses Leben.
Ich hatte mir erlaubt, in der Schule, in der Klassenstufe 13, das Abitur ist geschrieben,
die hängen so und so nur noch an den Tischen rum, so viel Interesse ist jetzt nicht mehr
da, es ist schwer, sie zu motivieren, die Schüler jetzt gerade, und ich wusste, dass
ich am Wochenende bei euch bin und über dieses Thema sprechen möchte, Christus, unser Leben.
Dann habe ich gesagt, ich hätte am Wochenende was vor und Sie könnten mir mal helfen.
Ich habe gesagt, schreibt mir mal in drei, vier Sätzen auf, jeder, was er für den Inhalt,
für das Wichtigste in seinem Leben hält.
War ganz interessant, ich könnte euch jetzt einige Zettel davon vorlesen, ich habe sie
nicht dabei.
Für viele, das hat mich gewundert, war die Familie und die Freunde das Wichtigste, im
guten Sinne.
Sie wollten glücklich sein in dem Umfeld ihrer Familie, ihrer Angehörigen, ihrer Freunde,
das war für die meisten der Lebensinhalt.
Ist ja gar nicht so schlecht.
Ich habe gedacht, so heute in einer Zeit, wo Familie gar nicht mehr viel bedeutet, Mädchen
haben geschrieben, mein Ziel ist es mal einen treuen Ehemann zu haben, das hat mich gewundert,
das war doch schön, oder?
Zwei Schülerinnen haben auch geschrieben und in meinem Leben möchte ich Gott gefallen.
Das waren zwei Gläubige, das weiß ich, haben sie auch geschrieben, einige haben auch geschrieben,
auch mein Ziel ist es, mich selbst zu verwirklichen, aber nicht auf Kosten anderer, der Nachsatz
war ja auch noch bezeichnend, dass man noch ein bisschen Rücksicht nimmt und die Ellenbogen
nicht zu weit rausfährt nach links und rechts.
Ja so haben sie geschrieben, keiner hat natürlich den Satz geschrieben, das Leben ist für mich
Christus.
Im Griechischen heißt es eigentlich, für mich, in dieser Reihenfolge, für mich ist
das Leben Christus, das ist bezeichnend geschwistert, ich hätte lieber diese Reihenfolge hier,
für mich, sagt Paulus, ist das Leben Christus und dann schließe ich doch die Frage an,
für dich auch?
Das ist doch, was Paulus sagt, für mich ja, für mich ist der Lebensinhalt Christus,
aber ist er das auch für dich und für mich?
Ich kann hier vorne nicht stehen, Geschwister, und ich denke, das erwartet ihr auch nicht
für mich, dass ich diesen Satz ausspreche, das Leben ist für mich Christus, Paulus hat
das gesagt, ich habe das vorgelesen, aber ich wage das nicht zu sagen und ist hier jemand,
der sagt, ich kann das sagen, ich stehe hier vorne hin und ich sage das, das Leben ist
für mich Christus?
Du kannst dich ganz praktisch fragen, als du heute Morgen aufgestanden bist, aufgewacht
bist, was war dein erster Gedanke, vielleicht weißt du es nicht mehr, Christus, war das
der erste Gedanke?
Irgendetwas, was mit ihm zusammenhängt?
Was wird der letzte Gedanke sein, heute Abend, wenn du einschläfst, Christus?
Das ist ein ganz einfaches Indiz, was ist der erste Gedanke, den ich morgens habe?
Womit wache ich auf?
Womit schlafe ich ein?
Und wenn wir dann sagen müssen, Christus ist es nicht, dann können wir den Satz nicht
sagen, dann ist es vorbei.
Paulus, denke ich, wachte mit diesem Gedanken auf und schlief mit diesem Gedanken ein, das,
was Christus betraf.
Jetzt kann man sagen, Paulus, du hast das auch ganz einfach gehabt, du warst schließlich
nicht verheiratet.
Da ist ja auch was Wahres dran.
Ich denke, wir hatten jetzt in Nürnberg auf der Konferenz erste Korinther 7, da lesen
wir doch, und das muss man ja auch berücksichtigen, da sagt Paulus in Kapitel 7, Vers 34, es ist
ein Unterschied zwischen der Frau und der Jungfrau, die Unverheiratete ist um die Dinge
des Herrn besorgt, damit sie heilig sei, sowohl am Leib als auch am Geist, die Verheiratete
aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie sie dem Mann gefalle, und dasselbe wird
in ähnlicher Weise vorher vom Mann gesagt, es wird gesagt, der Unverheiratete ist für
die Dinge des Herrn besorgt, und der Verheiratete ist für die Dinge der Welt besorgt, und wie
er der Frau gefalle.
Was Paulus dort aufzeigt in 1. Korinther 7 ist eine ganz nüchterne Bestandsaufnahme.
Das ist in der Regel einfach so.
Insofern ist das schon wahr, dass der Unverheiratete, wenn er denn diese Gabe hat, wenn er denn
diese Gabe hat, unverheiratet zu bleiben, denn der, der unverheiratet zwangsweise bleibt,
aber die Gabe nicht hat, der ist schlimmer dran, als der Verheiratete, das ist ja ganz
klar, weil er andauernd Wünsche hat, die nicht befriedigt werden, es sei denn, er sündigt.
Nur wer Gewalt über sich hat, kann überhaupt diesen Weg wählen.
Es ist ein Weg, den nur wenige wählen, ja, er ist für die Dinge des Herrn besorgt.
Das ist übrigens aber auch nicht automatisch so, würde ja heißen, jeder, der ledig ist,
alles ist immer um den Herrn besorgt, ne, der kann auch sein eigenes Leben leben, völlig
egoistisch, noch schlimmer, der ist für niemanden als nur noch für sich selbst besorgt, der
Verheiratete ist wenigstens für einen anderen Menschen noch besorgt, aber der Ledige, der
nicht für den Herrn besorgt ist, der ist nur noch für sich besorgt, das ist ja noch schlimmer.
Doch zeigt Paulus, das müssen wir, ich bin ja auch verheiratet, das müssen wir Verheirateten
uns sagen lassen, er sagt doch ganz klar in Vers 29, im Übrigen, Brüder, dass auch die,
die Frauen haben, seien, als hätten sie keine, und die weinenden, als nicht weinende, und
die sich freuenden, als sich nicht freuende, und die kaufenden, als nicht besitzende, und
die die Welt gebrauchenden, als sie nicht als Eigentum gebrauchende, denn die Gestalt
der Welt vergeht.
Das ist übrigens ein Vers, der ist hart, der ist ganz hart, der zeigt uns, dass hier
ein Gegensatz besteht, ein gewisser Gegensatz zum Alten Testament, im Alten Testament, der
Israelit hatte irdische Segnungen, und wenn er dann geheiratet hat, dann brauchte er
im ersten Jahr nicht in den Krieg zu ziehen, das wissen wir, der sollte seine Frau genießen,
der sollte nicht fallen, im Krieg vielleicht, in der Schlacht, und dann hätte er nichts
von seiner Frau gehabt, da wurde gesagt, im ersten Jahr deiner Ehe, bleib mal schön zu
Hause und genieße deine Frau, und wenn er ein Weinberg ganz frisch angelegt hat, dann
wurde auch gesagt, bleib mal zu Hause, darfst erstmal genießen von dem Weinberg, das ist
ein jüdischer Boden, da wird gesagt, irdische Verheißungen, genieße die, genieße die.
Im Neuen Testament trägt das hier einen anderen Charakter, wir merken das.
Paulus sagt, wir haben keine irdischen Verheißungen, und es gibt etwas, das ist höher, und das
ist sich Christus weihen, und er sagt, selbst die Verheirateten sollen das doch in dem Maße
tun, wie es möglich ist, und so glaube ich doch sagen zu dürfen, auch für die, die
wir verheiratet sind, darf dieser Satz wahr werden, das Leben ist für mich Christus.
Das ist nicht nur festzumachen an Ledigen wie Paulus, nein, das kann auch gelten für
solche, die verheiratet sind.
Euch allen ist bewusst, dass der Satz, Christus ist mein Leben, etwas anders ist.
Das stimmt für jeden von uns hier im Raum, jeder, oder für jeden, der ein Kind Gottes
ist, jeder hier im Raum, der den Herrn Jesus im Glauben angenommen hat, für den ist der
Herr Jesus das Leben, das Leben, was wir haben, ist er, Christus in uns, die Hoffnung der
Herrlichkeit, also wir haben den Herrn Jesus als unser Leben, als das ewige Leben, wer
den Sohn hat, hat das Leben, das ist keine Frage, das gilt für jemanden, der eine Minute
gläubig ist, das stimmt für alle hier im Raum, die den Herrn Jesus angenommen haben,
der Herr Jesus ist ihr Leben, aber dieser Satz meint ja was anderes, das Leben, mein
Lebensinhalt, ist Christus und ich weiß nicht, Geschwister, wie viele von uns, wenn ich,
wenn ihr jetzt nicht gewusst hättet, dass ich über dieses Abschnitt spreche und euch
in der Jugendstunde und zum Beispiel mal, oder hier bei euch gesagt hätte, schreibt
mir mal auf den Zettel auf, was euer Lebensinhalt ist und das Wichtigste euch im Leben, vielleicht
hätten auch einige hier im Raum geschrieben, ja das ist meine Familie, meine Kinder, meine
Frau, die Geschwister noch, so dieser Kreis, das ist der Inhalt meines Lebens und Beruf
vielleicht auch noch, ich weiß nicht, ob irgendjemand hier im Raum geschrieben hätte,
Christus, so einfach macht Paulus das, Paulus macht gar nicht viele Worte, das Leben ist
für mich, Doppelpunkt, Christus, kürzer kann man es nicht mehr sagen, wer von uns
hätte das geschrieben, vielleicht hätten das einige ja geschrieben, oh das steht in
der Bibel, das ist fromm, das muss ich auch schreiben, ja aber ob es die Wirklichkeit
ist, in meinem Leben, in deinem Leben, das ist die andere Frage, das Leben ist für mich,
Christus.
Und ich möchte jetzt einmal, weil das vielleicht sehr abstrakt ist, dieser Ausdruck, ganz praktisch
werden und zwar an Beispielen aus dem Alten Testament und zwar aus einer kurzen Epoche
des Alten Testaments, aus einer Zeit von ein paar Tagen, wo im Vorbild ganz deutlich wird
bei Personen, was Hingabe der Herzen ist und dazu wollen wir einmal etwas aufschlagen aus
dem zweiten Buch Samuel.
Ich kann nicht die ganze Begebenheit und alles dort erzählen, da bräuchte ich immer
zwei, drei Stunden, wir können da immer nur so abschnittsweise etwas herauspicken, zweites
Samuel 15.
Ich will kurz sagen, um was es geht, Absalom, der Sohn Davids, hatte die Herzen der meisten
Juden hinter sich hergezogen, der meisten Israeliten, muss ich sagen, in dem er ihnen
tollste Versprechungen gemacht hat und hatte das Volk zum großen Teil abwendig gemacht
von David.
David, der einen Bürgerkrieg vermeiden will und der auch dieses Ganze als eine Zucht Gottes
auf sich nimmt, das sieht man sehr, sehr deutlich, er ist sich bewusst, dass die züchtigende
Hand Gottes auf ihm liegt.
Wenn wir denken, was Absalom mit seinen Nebenfrauen gemacht hat von David, dann war es ganz genau
das, was Gott ihm gesagt hatte, was passieren würde, weil er die Frau von Uriah genommen
hatte, die Barzeba und David empfand das so, er hat nicht sein Heer benutzt, um sofort
loszuschlagen und seinen Sohn in die Schranken zu weisen, sondern er nimmt die Flucht auf
sich, aus zwei Gründen, wie gesagt, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden und weil er die
züchtigende Hand Gottes akzeptiert.
David auf der Flucht, der geliebte König in misslichen Umständen und jetzt in dieser
Situation, da ist es ganz interessant, wenn man die nächsten Kapitel liest, wie eine
Person nach der anderen in den Vordergrund tritt und gezeigt wird, wie steht diese Person
zu David, wie steht diese Person zu diesem jetzt gezüchtigten, in schwierigen Umständen
sich befindenden David und dort wird deutlich Hingabe der Herzen, der Erste, der namentlich
in das Blickfeld rückt, das lesen wir in Vers 18, 2 Samuel 15, Vers 18, und alle seine
Knechte zogen an seiner Seite hinüber und alle Keretiter und alle Peletiter und alle
Gattiter, 600 Mann, die in seinem Gefolge von Gatt gekommen waren, zogen vor dem König
hinüber.
Da sprach der König zu Ittai, dem Gattiter, warum willst auch du mit uns gehen?
Kehre um und bleibe beim König, denn du bist ein Fremder und sogar in deinen Ort eingewandert.
Gestern bist du gekommen und heute sollte ich dich mit uns umherirren lassen?
Ich aber gehe, wohin ich gehe.
Kehre um und führe deine Brüder zurück.
Güte und Wahrheit seien mit dir, aber Ittai antwortete dem König und sprach, so wahr
der Herr lebt und mein Herr der König lebt, an dem Ort, wo mein Herr der König sein wird,
sei es zum Tode, sei es zum Leben, dort wird auch dein Knecht sein.
Und dann lässt er ihn mitziehen und später gibt er ein Drittel seines Heeres in die Verantwortung
dieses Mannes Ittai.
Ein Gattiter, wisst ihr was das ist, ein Philister.
Gatt war eine der Hauptstädte der Philister, war die Stadt gewesen, in die David geflüchtet
war vor Saul und dort waren Männer gewesen, die durch David angezogen waren, darunter
auch dieser und er war dann mit David gezogen, ein Philister, von Geburt kein Jude.
Und wie schön haben wir das gelesen, ich will da sein, wo mein Herr ist und er dreht
es sogar noch um, anders wie Paulus, Paulus sagt, durch Leben oder durch Sterben, dass
Christus an mir erhoben wird und er sagt, durch Tod oder durch Leben, aber es ist die
gleiche Herzenssprache, merken wir das.
Es ist die gleiche Sprache, die eine Ruth gehabt hat, wo du hingehst, da will ich hingehen
und wo du stirbst, da will ich sterben.
Diese bedingungslose Herzensbindung, die finden wir hier bei dem Ittai, einem Philister, gestern
gekommen, ist hier vielleicht jemand, der noch gar nicht lange gläubig ist, ich kenne
euch ja nicht im Einzelnen, ich denke die meisten unter euch, vor allem denke ich jetzt
an die Jüngeren, kommen aus gläubigem Elternhaus, vielleicht schon die Großeltern gläubig,
die Urgroßeltern, ist manchmal ja so, ihr seid gleichsam keine Philister, ihr seid inmitten
des Volkes Gottes aufgewachsen, von Jugend auf, aber manchmal findet man doch auch in
Zeugnissen solche, die bei einer Evangelisation oder durch ein Traktat oder durch irgendwas
mitten aus der Welt zum Glauben gekommen sind und was man oft feststellt, dass man bei diesen
mehr Herzenshingabe an den Herrn Jesus findet, als bei solchen, wo die Linie schon Generationen
zurückgeht.
Sie beschämen uns manchmal, hier dieser Ittai, der Gattiter hat manchen im Volke Israel beschämt,
das kann geschehen, wir haben zur Zeit die große Freude in Esslingen zwei Kameruner
zu haben, die hier in Deutschland während ihres Studiums zum Glauben gekommen sind,
sie sind eine ganz große Ermunterung für die Geschwister, in ihrer Herzenshingabe an
den Herrn Jesus, ein ganz schlichter und einfältiger Glaube, ich will euch eine Begebenheit erzählen,
kam heraus beim Gespräch über die Zulassung zum Tisch des Herrn, da sagte dieser eine,
er hätte eines Abends nicht einschlafen können, warum kann ich nicht einschlafen und plötzlich
kam ihm der Gedanke, ich schlafe ja unter geklauter Bettwäsche, als er ungläubig war,
er ist sehr sehr arm, da hat er während der Semesterferien in einem Altenheim gejobbt,
gearbeitet und abends hat er mal einfach in der Plastiktüte, da gab es ja genügend Bettwäsche
in den Schränken, ein Bettbezug und ein Bettlaken und ein Kopfkissenbezug mitgenommen,
da hat er gar nicht mehr dran gedacht gehabt, das war schon Jahre zurück, jetzt war er
zum Glauben gekommen und dann konnte er da den einen Abend nicht einschlafen und plötzlich
denkt er, Mensch, ich schlafe ja unter gestohlener Bettwäsche, dann ist er aufgestanden, so
hat er mir das erzählt, hat seine Waschmaschine angehauen, war jetzt im Studentenwohnheim,
ist runtergegangen, wurde in die Gemeinschaftswaschküche hatten, Waschmaschine angeworfen, Bettdecke
abgezogen, hinein und am nächsten Morgen ist er ins Altenheim gegangen, dann hat er gesagt,
er möchte das hier zurückbringen, hatte immer die Angst, die rufen gleich die Polizei und
dann geht es zurück nach Afrika, dann war mein Studium zu Ende, das hat er vorher natürlich
dem Herrn gesagt, aber er hat gesagt, ich muss das ordnen und so hat er mir einige Dinge
gesagt, wo man einfach merkt, er war ganz gehorsam, einfach den Worten Gottes, er ist
zum Glauben gekommen durch Geschwister, die den Weg der freien Brüder gehen, dann war
er dort zuerst in den Zusammenkünften, dann liest er die Bibel, hat angefangen gleichzeitig
alte und neue Testament zu lesen, war etwa ein Jahr gläubig, kommt dann erste Korinther,
dass die Frau langes Haar haben soll, plötzlich guckt er sich in der nächsten Zusammenkunft
unter den Geschwistern ganz erschrocken um und stellt, dass die Schwestern fast alle
geschnittene Haare hatten, bis zum Bubikopf runter, manche, dann ist er sofort dann nach
der Stunde zu den Brüdern gegangen, hat gesagt, Brüder, ich habe gestern zum ersten Mal diesen
Abschnitt in der Bibel gelesen, warum tun wir das nicht, unsere Schwestern, die Brüder
guckten so ein bisschen auf den Boden, dann haben die Brüder gesagt, ja, wir überlassen
das der Verantwortung jedes Einzelnen, dann hat er gesagt, Brüder, das könnt ihr nicht
tun, da steht in Gottes Wort, ihr müsst das den Geschwistern vorstellen und ihr müsst
das fordern von ihnen, ihr könnt ihn nicht einfach springen lassen, so mit seinen Worten
hat er das gesagt, dann sind die Brüder aber bei ihrer Ansicht geblieben, nein, das möchten
sie nicht tun, sie hatten wahrscheinlich, vermuteten sie, dass niemand darauf hören
würde und haben gesagt, wir wollen das doch den anderen überlassen, jedem Einzelnen überlassen,
dann hat der Bruder einfach gesagt, Brüder, gibt es noch Versammlungen, wo das beachtet
wird, das Wort Gottes auch an dieser Stelle, dann waren die Brüder so fair und haben ihm
die Adresse gegeben von Esslingen, dann ist er gekommen und hat den Brüdern gesagt, Brüder,
ich gehe dahin, wo man dem Wort Gottes gehorcht, da war der gerade ein Jahr gläubig, zum ersten
Mal diese Stelle gelesen und einfach bedingungslos gehorcht, ich dachte, das war zur Beschämung
der Brüder dort, so einfach, das ist einfache Herzenshingabe an den Herrn Jesus, manche
junge Brüder in unserer Mitte, die schlackern mit den Ohren, wenn unsere beiden Brüder
aus Afrika beten, jetzt haben sie zum ersten Mal die Briefe bekommen aus dem Werke des
Herrn, die Mitteilungen, ich habe noch nie so ein Gebet über Kamerun gehört, das ist
auch verständlich, von unseren Brüdern jetzt aus Kamerun, jede Einzelheit aus dem Brief
wurde da im Gebet gebracht, die konnten natürlich die Namen auch viel besser aussprechen als
wir das können, aber man merkte, das lag ihnen jetzt am Herzen, mehr als uns natürlich,
weil sie aus diesem Land kamen, eine große Freude, so was wie war auch der Itali, ein
Mann, gerade mal gekommen, ein Fremder, aber mit ganzer Herzenshingabe, wir können das
dann weiter verfolgen, dann kommt Zadok und Abiata, die beiden Priester, die halten es
mit David, das sind natürlich Männer, die das Wort kennen, erfahrene Männer im Wort
Gottes, Priester, Zadok war der hohe Priester, solche waren auch mit David, in dieser Sache,
später unter Adonia, als er den Thron erobern wollte, ganz am Ende des Lebens Davids, kippt
Abiata um, Zadok nicht, Abiata kippt um, das gibt es auch, dass Brüder, die vielleicht
Jahrzehnte lang, vielleicht vorgestanden haben in der Versammlung, vielleicht manche
Versuchung mit dem Herrn durchstanden haben, plötzlich fallen sie, so wie ein Abiata,
der zuerst stehen bleibt, bei Absalom, aber bei Adonia sich auf die falsche Seite schlägt.
Niemand ist gefeiht, dadurch, dass er sagt, ich bin doch ein geistlicher Bruder, ein Zadok
dagegen blieb stehen, dann kommt ein Husai, muss wohl ein alter Mann gewesen sein, David
geht gerade die Anhöhe hinauf, David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf,
Vers 30, wisst ihr was das ist, die Anhöhe der Olivenbäume, wo er da gerade durchgegangen
ist, der David, durch den Garten Gethsemane, er ist über den Bach Kidron gegangen und
jetzt geht er die Anhöhe der Olivenbäume hinauf, auf den Ölberg, und da begegnet
er, dann hört er, dass Ahitophel, der weise Mann, dessen Rat überall geschätzt war,
sich auf die Seite von Absalom geschlagen hat, und als er das hörte, wirft David sich
ganz auf Gott und sagt, dass Gott doch den Rat Ahitophels betören möge, und Gott antwortet
sofort, Gott antwortet sofort auf diese Bitte Davids, denn er schickt ihm den Mann entgegen,
das weiß David zu dem Moment noch gar nicht, dass er der Mann sein wird, der den Rat Ahitophels
dann betört, das ist genau der Husai, der ihm da entgegenkommt mit zerrissenen Kleidern,
Staub auf seinem Kopf, ein alter Freund Davids, sind hier auch so liebe alte Brüder und alte
Schwestern, von denen die anderen wissen, dass dieser alte Bruder und diese alte Schwester,
das sind Freunde des Herrn, so wie dieser Husai ein Freund Davids war, der ist ein solcher
vertrauter Davids, dass David sagt, du bist ein so alter Mann hier auf der Flucht, da
hinderst du mich nur, aber ich habe eine ganz schwierige Aufgabe für dich, geh zurück
nach Jerusalem, und geh an den Hof, und du sollst der Mann sein, der guckt, was Ahitophel
meinem Sohn Absalom rät, und versuch mal gegenzusteuern, Husai macht das, und als er
dort ankommt, das glaubt keiner, dass der Mann umgefallen ist, du, er muss natürlich
dann lügen, das ist altes testamentlicher Boden, Gott sagt nichts dazu, er sagt, ich
stelle mich auf die Seite, die Gott erwählt hat, und das bist jetzt du Absalom, die List
gelingt, aber auch dort ist es deutlich, im ersten Moment glaubt keiner, dass der Husai,
der alte Freund Davids, sich auf die andere Seite geschlagen haben soll, hat er ja auch
nicht, das hatte keiner von ihm gedacht, ein Absalom auch nicht, noch einmal, sind hier
alte Brüder und alte Schwestern, von denen die anderen wissen, das ist ein Freund des
Herrn Jesus, das ist jemand, der dem Herrn Jesus ganz nahe steht, und wenn ich einen
Rat brauche, wenn ich einen guten geistlichen Rat brauche, dann kann ich da hingehen, da
ist jemand, der gibt einen guten Rat, so wie der Husai jetzt im Sinne Davids natürlich
einen guten Rat gegeben hat, wie wertvoll sind solche Brüder und solche Schwestern, zu denen
man kommen kann, wo man weiß, das sind Vertraute des Herrn, und sie kennen die Nähe des Herrn
und können einen raten, ach wie viel, wenn man dann hier weiter liest, das ist so schön,
wir haben schon gesehen, es gab solche, wie den Ahitophel, ein weiser Mann, aber auf der
falschen Seite, ich will das einfach nur so überfliegen, dann gab es einen Mann wie Joab,
der Herr oberste Davids, scheinbar auf der richtigen Seite, ja, zu diesem Zeitpunkt auf
der richtigen Seite, später bei Adonia hat er sich ebenso wie Apiater auf die andere
Seite geschlagen, warum, Joab hatte immer, immer seinen Vorteil im Auge, das war ein
Opportunist ersten Ranges, der hatte immer nur seinen Vorteil im Auge, solange David,
solange er abschätzte, David ist der Mann, der die größere Macht hat, hielt er zu David,
als er den Eindruck nicht mehr hatte, als David alt geworden war, da wechselte er die
Seiten, als er befürchten musste, dass David einen Abner, den Herr obersten Sauls vielleicht
zu seinem Herr obersten machen würde, weil Abner ein edler Mann war, das war Abner, ein
edler Mann, der dann kurzerhand umgebracht und selbst als ein Amaser, der hier auf der
Seite Absalom steht, als David vielleicht sogar plant, ihn später in sein Heer eine
besondere Stellung zu geben, macht er den nächsten Mord, der Joab, wir wissen, dass
David das später Salomo sagt und Joab deswegen sterben muss, weil er zwei Männer im Frieden
umgebracht hat, Joab war ein Opportunist, er suchte immer nur seinen Vorteil, das gibt
es auch unter Kindern Gottes, dass man vielleicht sogar, sagen wir, in gewisser Weise wie Joab
in den Vordergrund tritt, einen Dienst tut, Sonntagsschule hält, Vorträge hält, man
aber immer nur sich selbst meint, das gibt es, da muss sich jeder Bruder fragen, Herr,
suche ich dich?
Sollst du an mir erhoben werden, so wie Paulus das sagt, dass Christus an mir erhoben wird
zu jedem Zeitpunkt, oder willst du selbst erhoben sein, das muss man sich doch immer
wieder fragen, vor allem wenn man in die Öffentlichkeit tritt, das muss man sich fragen, ein Joab
suchte immer selbst, sich zu erheben, er nutzte alles zu seinem Vorteil aus und wenn
er dabei auf der Seite Davids stand, dann eben auch das, dann haben wir, da kommen sie
so einer nach dem anderen, kommt plötzlich ein Zieber, der Knecht Mephiboset, es sind
Jüngere, würde ich das mal alles anbefehlen, das zu lesen, einer nach dem anderen kommt,
stellt sich auch auf die Seite Davids, aber auf Kosten seines Herrn, spielt sich in den
Vordergrund und sagt Negatives über Mephiboset, was gar nicht stimmt, das gibt es auch unter
Brüdern nicht, dass man den Anderen so ein bisschen an die Seite drückt, vielleicht
sogar im Dienst für den Herrn, um selbst besser rauszukommen, das war Zieber, ja das
ist eigenartig, wie in dieser Geschichte, ihr müsst das wirklich daheim lesen, wenn
ihr das nicht alles im Kopf habt, das wäre am schönsten, besser noch im Herzen, das
müsst ihr lesen, wie in dieser Begebenheit die Leute sich sortieren, einer nach dem anderen
und nochmal, manche durchaus sich äußerlich auf die Seite Davids stellen, aber in einer
Weise, die nicht schön ist, bei Itai war es schön, bei Husai war es schön, bei Joab
war es nicht schön, bei Zieber war es auch nicht schön, dann will ich noch auf ein paar
andere hinweisen in diesem Kapitel, Achimatz, der Sohn Tzadoks, ein junger Mann, recht jung
noch wohl, er wird vor allem als Bote benutzt, zweimal, er ist der, der zusammen mit Jonathan,
dem Sohn Abiatas, die Nachrichten von Jerusalem hinausbringt zu David, sie selbst sind gar
nicht in Jerusalem, das ist auch ganz bedeutsam, das ist viel zu gefährlich, man weiß auf
welcher Seite sie stehen und hätte sie wahrscheinlich sofort in Gewahrsam genommen, sie sind südöstlich
von Jerusalem an der Walka-Quelle, dort warten sie und dann kommt eine Magd aus Jerusalem
und sagt ihnen, dass der Rat Ahitophels betört worden ist, was da abgelaufen ist am Königshof,
das sagt eine Schwester, eine Frau, das ist übrigens so schön zu sehen, in dieser ganzen
Begebenheit auch wie ein Rädchen ins andere greift, jeder hat seine Aufgabe, so ist das,
wenn die Herzen hingegeben sind an Christus, auch in einer Versammlung, dann hat der eine
die Aufgabe, der andere die Aufgabe, der andere die, aber wenn alle auf Christus ausgerichtet
sind, wenn Christus das Leben ist, dann funktioniert das alles, dann passt das alles zusammen,
das ist auch hier so schön, diese Magd kommt, bis auf dieses Walkafeld, sagt es den beiden,
die laufen und dabei werden sie beobachtet von Männern Absalons und dann ist da wieder
eine Frau, die versteckt die beiden im Brunnen und dann macht sie ein Tuch rüber um die
Brunnenöffnung und streut ein bisschen Hirse drauf, zum Trocknen scheinbar, wieder ist
eine Lüge da, sie sagen, die sind übers Wasser gegangen, als dann die Männer kommen
und sagen, die halten sich doch bei euch versteckt, dann sagen sie, die sind schon wieder gegangen,
dabei waren sie noch im Brunnen drin, über das das Tuch lag und kaum waren die Männer
weg, dann tut es das Tuch wieder runter und die Männer können unbehelligt zu David kommen,
darunter war dieser Achimaz ein Bote, ein junger Mann, aber welch eine wichtige Funktion
hatte er, war dieser Bote und dann ist er noch einmal Bote und zwar bietet er sich dort
selbst an, Absalom hatte sein Ende gefunden, da sehen wir wieder übrigens Joab eiskalt,
David hatte gesagt, tut dem Knaben nichts, schont ihn, Absalom stößt den Speer in sein
Herz, der Absalom hatte ihm mal einen Gefallen nicht getan, Joab vergisst nichts und er
übertritt einfach ganz kalt das Gebot des Königs, das interessiert ihn überhaupt nicht,
er ist nur auf seinen Vorteil aus und er hatte noch eine Rechnung zu begleichen mit Absalom
und die wurde so beglichen und dann will jener Joab einen Boten schicken und dann bietet
sich Achimaz an, ich will laufen und dann sagt Joab, das lohnt sich doch nicht, so eine
schlechte Botschaft, da hast du keinen Lohn davon und Achimaz sagt, nein ich laufe, ich
will laufen, dann mach deine Abkürzung, dann kommt er zuerst an und dann sieht man wie
er versucht David zu schonen, er weiß um die Zuneigung Davids, sicher die nicht ganz
geistliche Zuneigung, aber menschlich verständliche Zuneigung von David zu seinem Sohn Absalom
und versucht es ihm ganz schonend beizubringen, jener Achimaz, ein einfacher Bote, ich weiß
nicht ihr jungen Brüder, wie ihr euch vom Herrn gebrauchen lasst, dieser Achimaz, der
hat sich für David gebrauchen lassen, der konnte noch kein Heer führen, der konnte
auch noch nicht an den Königshof gehen zu Absalom und den Rat Ahitophels betören, nein
das konnte er nicht, dazu brauchte es einen weisen Mann, alten Mann wie Husai, aber das
was er tun konnte, das tat er und das tat er gut und das tat er mit ganzem Herzen und
am Ende, als David schon in Frieden heimkehrt, da kommt Mephiboset, ungewaschen, die Haare
nicht gekämmt, Ausdruck der Trauer und dann wird offenbar, dass er in seinem Herzen ganz
bei David gewesen war, vielleicht hat Ziba sein Knecht ihn ja gar nicht unbedingt reinreiten
wollen, vielleicht hat er einfach falsch interpretiert, ich weiß es nicht, vorhin hatte ich gesagt,
er suchte sich ins bessere Licht zu stellen auf Kosten von Mephiboset, er sagt auch etwas
und das glaube ich einfach gar nicht, er sagt, dass Mephiboset gesagt habe, nun kommt mir
mein Königtum wieder, das glaube ich war wirklich eine Lüge, das hat Mephiboset nicht
gesagt, aber wir interpretieren manchmal auch Verhaltensmuster und Weisen von Geschwister
falsch, dass wir können nicht Geschwistergesinnungen beurteilen, das ist ganz gefährlich, wenn
man jemandem etwas unterstellt aufgrund seines Verhaltens, was vielleicht überhaupt nicht
wahr ist. Mephiboset konnte aufgrund dessen, dass er gelähmt war, mit David nicht fliehen,
das konnte er nicht und dann wurde ihm das so ausgelegt, ja der steht auf der Seite Absaloms,
er ist nicht mit dir gekommen, war doch gar nicht wahr. Vielleicht habt ihr auch hier
Geschwister, ganz sicher auch ältere Geschwister am Ort, die die Zusammenkünfte nicht mehr
besuchen können oder kranke Geschwister, die nicht mehr zu den Zusammenkünften kommen
können. Nun wenn jemand wirklich alt und krank ist, dann nehmen wir ihm das ja ab,
aber vielleicht gibt es auch Geschwister, die beschwerten Gemütes sind, sowas gibt
es auch, die ein schwaches Nervenkostüm haben, die damit zu tun haben, vielleicht mit Depressionen
und die dann nicht immer unter die Geschwister kommen können, weil sie das nicht fertig
bringen und wie rasch sind wir dann vielleicht mit dem Urteil und sagen, der hat scheinbar
kein Interesse mehr an den Zusammenkünften. Wir müssen vorsichtig sein, Geschwister,
mit unserem Urteil. Das Urteil über Mephibosit war sehr schnell gesprochen und war ganz falsch
gewesen. Es gibt vielleicht Geschwister, die mehr in der Zurückgezogenheit leben, weil
sie, dass ihr naturell ist, dass sie nicht so in den Vordergrund treten, aber vielleicht
haben sie ganz wertvolle Gedanken in ihren Herzen und haben eine tiefe Liebe zum Herrn.
Wollen wir vorsichtig sein mit raschem Urteil. Der Mephibosit war ganz falsch beurteilt worden.
Er liebte David wirklich. Ich möchte das den Jüngeren ganz ans Herz legen, diese paar
Kapitel ab 2. Samuel 15. Sie sind für mich ein wunderschönes Bilderbuch von dem eigentlichen
Thema heute Abend. Christus, das Leben ist für mich Christus. Für Itai war David alles,
für Husai auch, für Achimaz auch. Hier waren Männer und auch Frauen, haben wir gesehen,
die in Herzenshingabe hatten für den König David. Darf ich euch ermuntern, dass auch
ihr euch und ich auch, dass wir uns alle ermuntern lassen, dass unsere Herzen mehr angezogen
sind vom Herrn Jesus. Dass er uns, einfach unser Lebensinhalt, ob wir nun ledig sind
oder verheiratet sind, mehr der Herr Jesus ist. Und wenn du mal wieder aufwachst morgens
und der erste Gedanke nicht an den Herrn Jesus ist und du das nach einer Stunde merkst,
dann sag das doch einfach dem Herrn Jesus. Sagst der Jesus, es war heute Morgen wieder
so, ich habe zuerst an alles Mögliche gedacht. Ist ja bei jedem verschieden, nicht? Und an
dich erst sehr, sehr spät. Ich weiß, das sollte eigentlich anders sein, Herr Jesus,
hilf mir. Hilf mir, dass ich vielleicht doch mal aufwachen kann und der erste Gedanke bist
du. Und hilf mir, dass ich vielleicht einschlafen kann und der letzte Gedanke bist du. Ist das
nicht schön? Ich denke, wenn man jetzt verheiratet ist, man hat zusammen gebetet, man legt sich
ins Bett. Joa, manchmal kann man ja nicht gleich einschlafen, nicht? Aber irgendwann
höre ich mit den Gedanken an meine Familie, die Kinder auf. Und wenn ich dann immer noch
nicht eingeschlafen bin, dann darf Christus der Gegenstand sein, dann darf er der Gegenstand
sein. Und alles, was ihn betrifft, natürlich, die Versammlung, die Geschwister. Ist das
nicht manchmal schön, wenn man nicht einschlafen kann? Manchmal ist das schön. Dann hat man
Zeit, viel Zeit für die Dinge des Christus im Gebet zu sein. Für Paulus war das alles.
Ich will noch ganz kurz auf diese Verse kommen, die da im Zusammenhang mitstehen. Sein Wunsch
war ja, dass Christus an ihm erhoben wird. Jetzt kommen ja die Fragen, wie? Christus
ist doch erhoben, zu Rechten Gottes. Kann ich das noch mehr erheben? Nein, Christus
kann effektiv nicht höher erhoben werden, als er ist. Über alle Himmel, was will ich
da noch dazu tun? Aber in meinem Leben kann etwas von Christus gesehen werden. Und dadurch
wird er für andere, die das sehen, erhoben. Mein Bruder schreibt einmal, ich darf wie
ein Fernrohr sein. Der Himmelskörper da irgendwo im Weltall, der verändert seine
Größe nicht dadurch, dass man ein Fernrohr benutzt, der bleibt immer gleich groß. Die
Größe des Himmelskörpers wird durch das Fernrohr nicht beeinflusst. Aber wie ich den
Himmelskörper sehe, das wird sehr wohl durch das Fernrohr beeinflusst. Und so dürfen
wir wie ein Fernrohr sein, dass andere den Herrn Jesus etwas deutlicher sehen. So wollte
Paulus, dass an ihm Christus hoch erhoben wird, deutlich gesehen wird, sei es durch
Leben oder durch Tod. Und dann sagt er, das Leben, der Inhalt meines Lebens ist Christus
und das Sterben ist Gewinn. Und dann plötzlich wägt er zwei Dinge ab und sagt, ich weiß
nicht, was ich wählen soll. Das eine ist besser. Ja, dann sagt man Paulus, dann weißt
du doch, was du wählen willst. Das Bessere doch. Wenn du schon wählst, dann wähl das
Bessere. Ja, für Paulus war klar, was das Bessere ist. Das Bessere war, abzuscheiden
und bei Christus zu sein. Ja, warum wählt er es nicht? Er sagt, da ist etwas nötiger.
Das eine ist besser, das andere ist nötiger. Wenn man egoistisch ist, dann sagt man, ich
wähle das Bessere. Klar. Wenn man den Herrn liebt, sagt man, ich wähle das Nötigere.
Das war das Bleiben für die Philippa und für die Gläubigen. Das war nötiger. Da
sehen wir das Herz Paulus. Es war, wie es so schön heißt in Kapitel 1, Vers 8, dass
er sich nach ihnen sehnte mit dem Herzen Jesu Christi. Dieses Herz von Paulus, das war geprägt
durch den Herrn Jesus. Und der Herr Jesus, er hat nie an sich gedacht. Er hat immer an
die anderen gedacht. Er ist gekommen, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen
und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Und Paulus sagt, ja, ich möchte dem
Herrn Jesus gleichen. Wenn es nach mir ging, ich weiß, was besser ist für mich. Aber
ich denke an euch mit dem Herzen Christi. Und da ist das Bleiben nötiger. Und so weiß
ich, so bin ich der ganzen Zuversicht, ich werde bleiben. Er hat wohl diese beiden Aspekte
vor Gott, vor dem Herrn Jesus ausgebreitet, im Gebet. Herr, du weißt, ich möchte bei
dir sein. Und bitte nicht, das, was ihn erwartete, war der Mäthörer Tod. So beim Herrn zu sein
durch den Mäthörer Tod. Und er sagt, Herr Jesus, das möchte ich. Aber da sind die Deinen
hier. Sie sind da. Und dann hat er das wohl vor dem Herrn im Gebet bewegt. Und dann hat
der Herr gesagt, du wirst bleiben. Du wirst bleiben. Das hat er ihm klar gemacht. Bleiben
für die Philippa. Ach, welch ein selbstloses Herz, das Herz Christi und das Herz eines
Paulus, das durch das Herz Christi gebildet war. Wie weit, wie weit bin ich davon zurück?
Wie weit möcht ihr davon zurück? Jeder Einzelne wird sich sagen, ich stehe dem weit hinterher.
Möchte es uns eine Ermunterung sein, ein Anstoß. Wollen wir irgendwann im Leben, willst
du und ich irgendwann im Leben diesen Satz von Paulus doch sagen können? Oder glaubst
du, dass du das nie erleben wirst? Glaube ich, dass ich das nie erleben werde? Das Leben
ist für mich Christus. Jetzt wage ich das nicht zu sagen. Aber habe ich wenigstens den
Wunsch, hast du den Wunsch, dass einmal der Moment kommt, hier auf dieser Erde noch, wo
wir das sagen können? Mit tiefster Überzeugung, das Leben ist für mich Christus. Es ist sicher
das reichste Leben, was es überhaupt gibt. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen aus dem Zweiten Kapitel des Filipper Briefs.
Filipper 2, Vers 1 Wenn es nun irgendeine Ermunterung gibt in
Christus, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine innerliche Gefühle und Erbarmungen,
so erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines
Sinnes, nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut, einer den
anderen höher achtend als sich selbst, ein jeder nicht auf das seine Sehen, sondern ein
jeder auch auf das der anderen.
Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der da, er in Gestalt
Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, gottgleich zu sein, sondern sich selbst zu
nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist
und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam
war bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist,
damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der himmlischen und irdischen und unterirdischen
und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes des Vaters.
Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich gutes
Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne, denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der
von Herzen für das eure besorgt sein wird, denn alle suchen das ihren, nicht das, was
Jesu Christi ist.
Ihr kennt aber seine Bewährung, dass er wie ein Kind dem Vater mit mir gedient hat an
dem Evangelium.
Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich überschaue, wie es um mich steht.
Ich vertraue aber im Herrn darauf, dass auch ich selbst bald kommen werde.
Ich habe es aber für nötig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter,
aber euren Abgesandten und Dienern meines Bedarfs zu euch zu senden, da ihn ja sehnlich
nach euch allen verlangte und er sehr beunruhigt war, weil ihr gehört hattet, dass er krank
war, denn er war auch krank, dem Tode nahe, aber Gott hat sich über ihn erbarmt, nicht
aber über ihn allein, sondern auch über mich, damit ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit
hätte.
Ich habe ihn nun desto eiliger gesandt, damit ihr, wenn ihr ihn seht, wieder froh werdet
und ich weniger betrübt sei.
Nehmt ihn nun auf, im Herrn, mit aller Freude, und haltet solche in Ehren, denn um des Werkes
Willen ist er dem Tode nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, damit er den Mangel in
eurem Dienst für mich ausfüllte.
Soweit das Wort Gottes.
Wir durften uns gestern Abend beschäftigen mit eigentlich nur einem Vers, im Wesentlichen
nur mit einem Vers aus dem ersten Kapitel, wo Paulus von sich sagen konnte, das Leben
ist für mich Christus, der Herr Jesus war der Inhalt seines Lebens.
Ich habe dann versucht, an Beispielen aus dem Alten Testament, aus einer kurzen Zeitperiode,
wo David verfolgt wurde von seinem eigenen Sohn Absalom, zu zeigen, wie da Männer und
Frauen waren, deren Herzen für David geschlagen haben.
Aber wir haben dort gesehen, dass es dort Männer gab, die zwar auf der Seite Davids
standen, aber nicht in der rechten Gesinnung.
Ein Joab stand bei der Verfolgung Davids durch Absalom auf der Seite Davids.
Später dann, als Adonijah, haben wir gesehen, sich auf den Thron erhob, hat Joab die Seiten
gewechselt.
Aber hier bei Absalom stand er auf der richtigen Seite, aber seine Gesinnung war nicht in Ordnung.
Wir hatten gesehen, dass er das Gebot des Königs, dem Knaben doch nichts anzutun, das
heißt Absalom, einfach missachtet hat.
Er hatte eine persönliche Rechnung offen mit Absalom und die hat er in dieser Weise
beglichen.
Joab hat immer auf seinen eigenen Vorteil geschaut und solange sich das verbinden ließ
mit David, hielt er zu David.
Und wenn sich das nicht mehr verbinden lassen würde mit David, dann würde er einfach die
Seiten wechseln.
Wir sehen auch, dass der jüngere Bruder, das hatten wir gestern nicht gelesen, der
Abizaj, auch nicht die rechte Gesinnung hatte, obwohl er nicht so ein Opportunist war wie
sein älterer Bruder Joab, er war doch mehr ein Mann, der es gut meinte mit David.
Aber als der Simei ihn flucht, dem David, dem bösen Mann, da sagt Abizaj, soll ich
ihm den Kopf wegnehmen?
Und da sehen wir, wie David ihn zurechtweisen musste, seine Gesinnung stimmte nicht.
Er empfand nicht, dass David unter der Zucht Gottes stand, was David sehr wohl empfand.
Und David suchte nicht die Rache, sondern beugte sich unter dem Willen Gottes und das
verstand Abizaj einfach nicht.
So gab es also solche, die auf der Seite zwar Davids standen, sei es mit eigensüchtigen
Interessen, wie ein Joab, sei es auch mit einem nicht ganzen Verständnis von dem, was
im Herzen Davids war, wie bei seinem jüngeren Bruder Abizaj, so können wir auch grundsätzlich
für den Herrn Jesus sein, für ihn eifern, aber in der Gesinnung kann es nicht ganz
stimmen.
Darum kommt jetzt dieses zweite Kapitel.
Soweit wir wissen, wir haben gestern schon gesagt, dass wir in diesem Brief eigentlich
finden, was Christsein praktisch ist, christlicher Wandel auf dieser Erde in höchster Vollendung.
Ich möchte auch sagen, dass was wir hier finden praktisch, ist eigentlich genau das,
was Johannes von den Vätern sagt, Väter in Christo, was Paulus hier ist im Gefängnis,
wie er die Umstände nimmt, wie er alles aus der Hand Gottes nimmt und wie Christus sein
Ein und Alles ist, genau das ist es, was Johannes sagt, ein Vater in Christo.
Und das ist diese höchste Wachstumsstufe, die wir als Kinder Gottes erlangen können,
das sehen wir aus dem Johannesbrief, ein solcher zu sein, ob Bruder oder Schwester, ein Vater
in Christo, jemand für den Christus alles ist.
Und dieser Brief will uns zeigen, dass das nicht nur für einen Paulus möglich war,
sondern dass das auch für uns möglich ist.
Und hier wird uns jetzt gezeigt, wie die Gesinnung von solchen sein soll.
Ich möchte noch sagen, dass die Philippa, wie gesagt, haben wir gesehen, in diesem Brief
kommt das Wort Sünde nicht vor.
Es war eine Versammlung, die wohl in einem recht guten geistlichen Zustand war, ähnlich
wie die Epheser, aber im Unterschied zu den Ephesern war diese Versammlung auch noch dem
Apostel sehr innig zugetan.
Ich sage nicht, dass die Epheser das nicht waren, aber wir lesen es von ihnen nicht.
Von den Philippen wissen wir, dass sie sehr mit dem Apostel mitempfanden.
Mir scheint, dass dieser Brief gleichsam nur aus einem Grund geschrieben worden ist.
Es gab eine einzige Not in Philippi, eine.
Die Geschwister waren nicht ganz einmütig und es kann sogar sein, es kann sogar sein,
dass es nur zwei Personen waren, die der Apostel Paulus dann im vierten Kapitel auch
mit Namen, zwei Schwestern, die Evodier und die Sündliche, und sie waren nicht ganz
einig, obwohl sie eifrig waren im Evangelium.
Sie hatten mit dem Paulus im Evangelium gedient und darum sagte ich vorhin, da waren damals
Leute, die haben geeifert für David, wie ein Abisai, aber die Gesinnung war nicht ganz
in Ordnung.
Und so war es auch hier bei diesen beiden Schwestern, sie waren durchaus, haben sie
geeifert für den Herrn Jesus, sie dienten im Evangelium, aber vielleicht sogar in diesem
Dienst für den Evangelium war diese gewisse Meinungsunterschiede aufgetaucht zwischen
diesen beiden Schwestern.
Das ist das einzige Nicht-Positive in diesem Brief, was wir überhaupt finden.
Und, Geschwister, dann sehen wir, gehen wir mal davon aus, dass das, ich sage mal, alles
an Schwierigkeiten war wie in Philippi, wenn das alles war, dass zwei Schwestern sich nicht
ganz verstanden, dann sehen wir, wie Gott es wichtig ist, dass das ausgeräumt wird,
den ganzen langen Brief, schreibt Paulus an diese Versammlung und das scheint jedenfalls
mir so das Einzige, wo wirklich Sorge war, zwei, die nicht mehr ganz auf einen Weg gingen.
Wie ernst ist das?
Und dann sagt er hier in den ersten Versen, in den Versen 1 bis 4, da appelliert er an
die Herzen aller Geschwister in Philippi.
Sie liebten ihn doch und dann sagt er, wenn es nun irgendeine Ermunterung gibt in Christus,
er sagt, dann ermuntert mich bitte, er sagt, gibt es irgendeine Ermunterung in Christus?
Natürlich gibt es das, in Christus gibt es Ermunterung, natürlich, wir müssen mit ja
antworten.
Wenn irgendeinen Trost der Liebe, gibt es das in Christus, einen Trost der Liebe?
Ja, Paulus sagt, ich möchte diesen Trost der Liebe, ich möchte von euch ermuntert
werden.
Ihr liebt mich doch, wollt ihr mir einen Trost der Liebe geben, wollt ihr mir eine Ermunterung
geben?
Wenn es irgendeine Gemeinschaft des Geistes gibt, wenn irgendeine innerliche Gefühle und
Erbarmungen, habt ihr innerliche Gefühle, sagt er zu den Philippiern, für mich, habt
ihr innerlich Erbarmungen mit mir, ich bin in Ketten und ich leide, ich leide, ich habe
Traurigkeit in meinem Herzen, weil ich gehört habe, dass ihr nicht ganz einmütig seid.
Wollt ihr mir Trost geben, wollt ihr mich ermuntern, wollt, habt ihr innerliche Gefühle
für mich, ihr lieben Philipper?
Und die Philipper mussten immer sagen, Paulus, haben wir alles, wir haben das, wir haben
dich lieb, wir haben Gefühle für dich.
Ja, dann, dann erfüllt doch meine Freude.
Paulus spricht doch in diesem Brief so viel von Freude und er sagt gleichsam, mir fehlt
noch ein ganz bisschen, ein ganz bisschen fehlt mir noch und das könnt ihr erfüllen,
ihr lieben Philipper, das könnt ihr vollmachen, das Maß, dieses bisschen, was mir noch fehlt,
das könnt ihr erfüllen, so erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid, dieselbe
Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, nichts aus Streitzucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern
in der Demut, einer den anderen höher achtend als ich selbst, Geschwister, das fällt mir
unwahrscheinlich schwer, ich glaube, das fällt uns vielleicht allen schwer, einer den anderen
höher achtend als ich selbst, mir fällt das nicht schwer in Bezug auf einige Geschwister,
ich habe Geschwister, die achte ich doch, darf ich von Herzen sagen, höher als mich
selbst, aber das fällt mir doch nicht so ganz einfach in Bezug auf alle Geschwister,
da gibt es so welche, da denke ich, naja, die stehen ein bisschen schlechter da als
ich, ich bin da ganz ehrlich, weiß nicht, wie ihr das so seht, ob ihr nicht auch solche
habt, sagt da die da, ja gut, das sind Vorbilder für mich, die da, um die haben wir Sorgen,
die sind nicht so ganz, da kommen wir uns besser vor, aber Paulus sagt, nee, nee, Moment,
du sollst da nicht sortieren und sagen, die darfst du höher achten und die anderen nicht,
einer den anderen, das heißt doch, dass ich alle Geschwister höher achten soll als mich
selbst, alle, Bruder Dabi wurde einmal gefragt, wie er das denn könne, weil doch alle guckten
doch an ihm hoch auch, schon als er lebte, wie konnte er alle anderen höher achten als
ich selbst, dann hat er gesagt, ich kenne in meinem Leben mehr Sünden als von irgendeinem
meiner Brüder oder Schwestern und da weiß ich genug, dass es mir überhaupt nicht schwer
fällt, alle meine Geschwister höher zu achten als mich selbst, so ungefähr in diesem Sinne,
man kann das nicht wörtlich sagen, hat er gesagt und das kann ich von mir auch sagen,
ich kenne aus meinem Leben mehr Sünden als von irgendeinem Bruder oder Schwestern, die
ich kenne und da sollte es mir eigentlich nicht schwer fallen, jeden höher zu achten
als mich selbst, ein jeder nicht auf das Seine sehen, sondern ein jeder auch auf das des
anderen, wir machen das ja meistens so, wir sehen auf die Fehler der anderen, da gucken
wir schon hin, aber das ist ja, was ist hier gemeint, ein jeder nicht auf das Seine sehen,
sondern auf das, auch auf das des anderen, das sind eben gerade nicht die Fehler gemeint,
da ist das gemeint auf das Gute, da sollen wir auf den anderen, auch auf den anderen
sehen und auch sehen, was er für den Herrn ist, dann wird uns der Herr Jesus als das
große Vorbild hingestellt, das sind ja ganz bekannte Verse, die meisten von euch werden
sie auswendig können, manchmal werden Teile dieser Verse am Sonntagmorgen gelesen, wenn
wir daran denken, dass er gehorsam war bis zum Tod am Kreuz, wir haben ja hier bei dieser
Gesinnung, vielleicht diese Gesinnung sei in euch, die in Christus Jesus war und dann
wird gesagt, was er tat und worin bestand diese Gesinnung, vielleicht in zweierlei in
dieser völligen Demut und in diesem völligen Gehorsam, niemand war in einer solchen Stellung
wie er, er war in Gestalt Gottes, das bedeutet, dass er Gott ist, er war Gott und ist Gott,
nichts ist höher als er und niemand, kein Mensch hat sich so erniedrigt wie er, er hat
den höchsten Platz gehabt, bevor er auf diese Erde kam, er ist Gott und hier auf dieser
Erde hat er den tiefsten Platz eingenommen.
Geschwister, wenn wir darüber wirklich nachdenken, dann müssen wir doch sagen, was Paulus hiermit
sagen will, ist doch, dass diese Gesinnung sei in euch, das heißt, wenn du dir auch
vorkommst, als seist du in einer höheren Stellung als der andere, wenn du dir auch
so vorkommst, ob du es bist, ist eine ganz andere Frage, wenn du dir nur so vorkommst,
der Herr Jesus war es wirklich, er war Gott, er war in der höchsten Stellung, wir sind
ja manchmal nur vermeintlich in der höheren Stellung, sei es, weil wir eine bessere Bildung
haben als der andere, weil wir treuer sind, weil wir älter sind, weil wir das sind, das
sind, das sind, es gibt viele Gründe, die wir nennen, wo wir sagen, nein, ich nicht,
ist jemand von uns so groß wie er, nein, natürlich nicht, hat sich jemand von uns
so tief herab geneigt wie er, auch nicht, er ist von der höchsten Stelle an den tiefsten
Platz gegangen und somit gibt es keinen Weg für uns, der zu tief wäre, es lässt sich
leicht darüber sprechen, Geschwister, das ist klar, das zu tun ist nicht einfach, aber
es ist der einzige Weg, wo wir zum Frieden beitragen können, es gibt keinen anderen
Weg, es gibt keinen anderen.
Paulus sagt nicht, ihr müsst irgendwie, ihr beiden Schwestern, ihr müsst irgendwie
zusammenkommen, ihr müsst irgendwie ein Einvernehmen erzielen, ihr müsst euch irgendwo begegnen,
sagt Paulus nicht, er sagt zu jedem von beiden und sagt zu uns allen, mit dem Vorbild des
Herrn Jesus, es gibt keinen anderen Weg als den vollkommener Demut und das ist den untersten
Weg zu gehen und den musst du gehen, den muss nicht der andere gehen, den musst du gehen,
was der andere tut, ist seine Verantwortung, deine Verantwortung, meine Verantwortung,
vor dem Herrn ist, dass ich den untersten Weg gehe, was der andere tut, ist seine Verantwortung,
ach möchten wir das alle bedenken, der Herr Jesus, er ist Mensch geworden, das war schon
eine Erniedrigung, die wir uns nicht vorstellen können, weil wir nicht Gott sind, können
wir uns nicht vorstellen, was das für eine Erniedrigung für ihn war, Mensch zu werden
und als Mensch hat er sich noch einmal erniedrigt, es gibt, ich denke an Bruder Willis, er sieht
hier sieben Stufen der Erniedrigung, aber ich denke es sind doch im Wesentlichen zwei,
die Erniedrigung als, dass er Gott ist, aber Mensch wurde und die Erniedrigung als Mensch,
dass er ans Kreuz ging und seinen Mund nicht auftat, ich hatte neulich, ist mir das aufgefallen,
einmal in einem Nachsinnen über ein ganz bestimmtes Thema, über die Leiden des Herrn
Jesus, da steht einmal im Neuen Testament, dass die Herodes und seine Knechte ihn geringschätzig
behandelt haben, den Herrn Jesus, das Wort gibt es nur einmal in der Bibel, die Knechte
des Herodes und Herodes selbst haben den Herrn Jesus geringschätzig behandelt, bist du schon
mal geringschätzig behandelt worden, wie hast du dich da gefühlt, vielleicht ist das
dir noch gar nie passiert, aber ihm, dem Sohn Gottes, dem ist das geschehen, dann ist er
einfach stille gewesen, er tat seinen Mund nicht auf, er wurde geringschätzig behandelt.
In dem Psalmen lesen wir, sie zwinkerten mit den Augen, ist das dir schon mal passiert?
Weißt du, da sprichst du mit jemandem und da sagst du was und er zwinkert plötzlich
zu seinem Nebenmann mit dem Auge, so ein Signal, der ist doch nicht ganz richtig im Kopf,
das meint das doch, guck dir mal was das für einer ist, so ein kleines abfälliges Augenzwinkern,
das meint das doch, dieses Psalmenwort, sie zwinkern mit den Augen, dem Herrn Jesus ist
das geschehen, dem Sohne Gottes, Geschwister, über solche Worte müssen wir einfach mal
stille werden und nachdenken und wenn wir dann glauben, dass wir noch irgendwelche Rechte
haben, dass wir irgendwas fordern können, dann liegen wir ganz falsch, dann liegen wir
ganz falsch, er der alle Rechte hatte, als Gott, hat hier auf der Erde sich kein einziges
Recht genommen und als ihm alle Rechte entzogen wurden, da war er einfach still und so wird
er uns hier vorgestellt, gehorsam bis zum Tode, Geschwister, wir alle sind da mehr oder
weniger sicher weit, weit von entfernt, aber das ist der Maßstab für Demut, das ist der
Maßstab für Demut, ich kann bis heute nicht verstehen, Geschwister, ich kann das nicht
verstehen, dass der Herr Jesus demütig ist, ich kann das nicht verstehen, er sagt, ich
bin von Herzen demütig, kannst du das verstehen, dass er das ist, er ist Gott, gepriesen über
alles, wir haben oft den Grund uns zu demütigen, das ist was ganz anderes, aber ich kann es
bis heute eigentlich nicht fassen, ich weiß nicht wie euch das geht, dass er einfach demütig
ist, weil es eine Haltung ist, die Gott vor dem Menschen geziemt hat, er hat das getan,
aber er war von Herzen, er hat das nicht gespielt, er hat das nicht wie eine Rolle getragen,
versteht ihr, er war von Herzen demütig und wenn wir das nicht sind und wir sind das alle
nicht, keiner ist von Natur aus von Herzen demütig, von Natur aus sind wir alle hochmütig,
mehr oder weniger, darum sagt der Herr Jesus, lernet von mir und das ist ein Prozess, der
nie zu Ende geht und wo ich immer wachsam sein muss und ich bin froh, wenn Geschwister
mir mal sagen, Horst da, bitte, bin von Herzen dankbar dann, weil die Gefahr sich etwas einzubilden
immer da ist.
Ich möchte jetzt gar nicht über diese Verse der Erhöhung sprechen, Paulus kann nicht
anders als wenn er von der tiefen Erniedrigung des Herrn spricht, dann auch von seiner Erhöhung
zu sprechen, was für mich immer das Großartige dabei ist, erniedrigt ist er nicht von anderen
geworden, sondern hat er sich selbst, Menschen können Menschen erniedrigen, klar können
sie das, aber der Herr Jesus hat sich selbst erniedrigt, alles was da von seinem Gottsein
bis zum Kreuz, das hat alles er getan, diesen Weg nach unten ist er gegangen, aber den Weg
von dem tiefsten Platz bis ganz nach oben, das hat er Gott überlassen, darum hat auch
Gott ihn hoch erhoben, nicht er sich selbst hoch erhoben, natürlich hat er sich auch
selbst gesetzt, zu Recht ein Gotteshebräerbrief, das ist ein anderer Aspekt, aber hier haben
wir was Gott mit ihm getan hat, er geht hinab, das Erhöhen ist die Sache seines Gottes.
Ich hatte dann ab Vers 19 weitergelesen, weil wir jetzt in diesem Kapitel drei Personen
finden, die zeigen, dass diese Gesinnung nicht nur in dem Herrn Jesus war, sie soll ja auch
in uns sein, sondern hier werden uns Personen vorgestellt, die diese Gesinnung auch praktisch
verwirklicht haben, gestern bei dem Thema, das Leben ist für mich Christus, da bin ich
ein wenig ausgewichen auf 2. Samuel 15, um das an vielen Beispielen zu zeigen, Herzenshingabe
an eine Person, hier muss ich nicht auf andere Kapitel ausweichen, hier haben wir in demselben
Kapitel Menschen, die die Gesinnung des Herrn Jesus hatten, wir finden das eigentlich schon,
den Vers habe ich nicht gelesen, in Vers 17, wie Paulus davon spricht, dass er als ein
Trankopfer über das Opfer der Philippe gesprengt wird, dieser Satz zeigt schon die Gesinnung
von Paulus, nicht ein Trankopfer, das war, wenn ein Tieropfer im Alten Testament gebracht
wurde, dann wurde ein Viertel hin oder je nach Größe des Opfers eine gewisse Menge
Wein über das Opfer geschüttet, das war eine Beigabe, das eigentliche Opfer war das
Tieropfer und eine Beigabe war ein wenig Wein dazu, aber Paulus sagt dann, das große Opfer,
das seid ihr, ihr Philippe, und ich, ich bin eine Beigabe, das sagt der große Apostel,
das zeigt, wie er sich zurücknimmt, das zeigt seine Demut, er sieht das, was er getan hat
nur als eine kleine Beigabe an zu dem, was die Philippe getan hatten, wir würden doch
alle sagen, das ist doch gerade umgekehrt, Paulus ist doch der große Diener, der das
große Werk getan hat, des Evangelisierens und die anderen haben ein bisschen mitgeholfen,
Paulus sagt das gerade umgekehrt und ich bin überzeugt, er empfand das auch so.
Dann werden wir jetzt etwas sehen ab Vers 19, das ist äußerst lieblich, Geschwister,
wir werden etwas sehen von Herzensverbindungen unter Geschwistern, in einer so rührenden
Weise, dass es mich immer wieder neu tief beeindruckt.
Jetzt werden uns zwei Personen, Paulus, wie gesagt, stellt sich ja selbst vor und wir
werden in dem Abschnitt auch immer noch wieder das Herz des Paulus finden, aber dann wird
uns jetzt zuerst Timotheus vorgestellt, dieses Kind im Glauben von Paulus und dann Epaphroditus,
diesen Abgesandten der Versammlung von Philippi.
Von Timotheus sagt er, dass er ihn bald zu ihnen senden würde, damit auch ich gutes
Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne, ja wie, Paulus, kennst du denn die Umstände
der Philippa nicht, gerade eben war doch Epaphroditus gekommen mit der Gabe der Philippa und er
hat ihr doch berichtet, ganz sicher, wie es in Philippi steht, natürlich hat das Epaphroditus
getan, Epaphroditus war es sicher gewesen, der gesagt hat, wir haben ein bisschen Not
in der Versammlung, das sind Geschwister, die verstehen sich nicht mehr so ganz, das
hat er von Epaphroditus erfahren, woher denn sonst, hat er ihm mitgeteilt, das heißt,
er kannte doch eigentlich ihre Umstände noch ziemlich taufrisch, aber das war jetzt schon
wieder ein paar Wochen her und Paulus sagte, das ist mir eigentlich schon wieder zu alt,
ich will Timotheus zu euch senden, damit er rasch wieder kommt, damit ich weiß, wie
es euch jetzt gerade geht, das heißt, gleichsam, Paulus wollte immer auf dem Laufenden sein,
das war seine Liebe, Paulus liebte die Geschwister in Philippi so, dass er sagte, auch die Nachricht
von Epaphroditus, der war ja einige Zeit auf dem Weg von Philippi bis Rom, das dauert
ja Wochen und jetzt ist er, dann war er sehr krank geworden, war sicher eine Zeit lang
in Rom geblieben, die Nachrichten, die er brachte, mochten zwei, drei Monate zurückliegen
und Paulus sagt, nein, das reicht mir jetzt nicht, ich will eine neue Nachricht von euch,
Paulus zeigt einfach sein Herz voller Liebe, wie er besorgt war für diese Philippa, dann
gibt er ein wunderbares Zeugnis ab in Bezug auf diesen Timotheus, er sagt, dass er von
Herzen für das Eure besorgt sein wird, auch interessant, er sagt nicht, dass er von Herzen
für das Eure besorgt ist, Paulus war von Herzen besorgt für die Philippa, er war weiter
wie Timotheus, Paulus konnte abwesend sein im Gefängnis, aber er war im Geiste immer
gegenwärtig, das sehen wir auch in Korinth, dass er im Geiste gegenwärtig war, er war
ein Mann von so großer geistlicher Kraft, dass selbst wenn er körperlich abwesend war,
im Geiste bei ihm war und er trug die Versammlungen auf den Herzen von Timotheus, sagt er, wenn
er bei euch sein wird, wenn er dann mit seinen eigenen Augen eure Umstände sehen wird, wenn
er bei euch ist, dann wird er für euch besorgt sein, das ist auch schon ein schönes Zeugnis,
es geht nicht ganz so weit wie bei Paulus selbst, er ist immer besorgt gewesen, wir
brauchen das, ich merke das doch auch, wenn ich eine längere Zeit nicht in Rumänien
war, ich weiß nicht wie das dem Siegfried geht, das geht bei dem glaube ich ein bisschen
anders, dann verblassen manche Erinnerungen und es sind viele Nöte auch hier in Deutschland
da in den Versammlungen, aber wenn man dann wieder hinkommt und die Dinge dort sieht,
dann wird alles wieder aufgeweckt, ganz frisch und dann möchte man doch dann wenigstens
dann von Herzen besorgt sein, wenn man dann dort ist, dem Timotheus wird dieses Zeugnis
ausgestellt, er wird von Herzen für euch besorgt sein, wenn er denn dann bei euch ist,
dann muss er leider von anderen sprechen, sie suchen das ihrige, wir haben gestern an
Joab gedacht, er suchte das seinige, obwohl er da im Moment noch auf der Seite David stand.
Ich möchte nicht auf jeden Vers eingehen, es ist Vers 23, diesen nun hoffe ich sofort
zu senden, wenn ich überschaue, wie es um mich steht, warum wollte Paulus Timotheus
erst dann zu ihnen schicken, wenn er wüsste, wie es um ihn selbst steht, war das Egoismus
bei Paulus, dass er sagt, solange das alles noch so ungewiss ist mit mir, da will ich
doch jemanden bei mir haben, mit dem ich meine Sorgen und meine Nöte teilen kann, das könnte
man so denken, ich glaube das nicht, ich glaube das nicht, es war meiner Ansicht nach ein
anderer Beweggrund von Paulus. Stellt euch mal vor, der Timotheus wäre jetzt geschickt
worden, bevor entschieden worden wäre, was mit Paulus geschieht, dann hätten die Geschwister
in Philippi gesagt, wie steht es um Paulus, was wird, dann hätte Timotheus sagen müssen,
ja kann ich euch noch nicht sagen, als ich weggegangen bin, war die Sache noch nicht
entschieden, ist noch alles in Erschwebe, ob er verurteilt wird, ob er freigelassen
wird, kann ich euch noch nicht sagen, die Sache ist noch nicht entschieden, was wäre
die Folge gewesen, die Geschwister in Philippi wären weiter unruhig gewesen in ihren Herzen,
sie wären weiter in Sorge gewesen, darum bin ich überzeugt, sagt Paulus, den Timotheus
schicke ich, sobald ich weiß, wie es mit mir ausgeht, denn dann würde er kommen mit
einer Nachricht und Paulus war der Hoffnung, es geht gut aus, ich komme wieder frei, dann
würden die Timotheus mit der Nachricht kommen, braucht euch keine Sorge mehr machen, die
Sache ist entschieden, Paulus wird freigelassen, das war eine schöne Nachricht, mit der er
dann kam, da wären die Philippa glücklich gewesen und ich bin überzeugt, das war der
Grund, warum Paulus wartete, er dachte, ich bringe die Geschwister nur in Unruhe, wenn
Timotheus mit einer Nachricht kommt, ja, ich kann euch noch gar nichts sagen, darum wollte
er so lange warten, weil ich eine Rücksicht nahme.
Ich habe es aber für nötig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder, dann sagt er noch in Vers 24,
dass er darauf vertraut, auch selbst bald zu kommen, aber bevor er kommt, bevor Timotheus
kommt, schickt er jetzt erstmal Epaphroditus zurück, meinen Bruder und Mitarbeiter und
Mitstreiter, aber euren Abgesandten und Diener meines Bedarfs zu euch zu senden, da ihn ja
sehnlich nach euch allen verlangte.
Geschwister, jetzt kommen wir mal zu dem Epaphroditus, den verlangte es, zurückzukehren zu seinen
Geschwistern, den Grund werden wir nachher noch sehen, warum er sich zurücksehnte nach
den Philippan, es verlangte ihn, zurückzukehren zu den Philippan, ja, warum ist er nicht einfach
gegangen, der Epaphroditus, er hatte doch seine Botschaft, er hatte die Hilfe überbracht,
er war inzwischen wieder gesund geworden, warum ist er denn nicht einfach gegangen?
Er hätte doch tun können, wenn es ihn so verlangt, nach den Geschwistern in Philippi,
dann soll er sich doch auf den Weg machen.
Er hat gewartet, gewartet, bis Paulus sagt, jetzt kannst du gehen, jetzt geh, ich kann
mir so vorstellen, wie der Epaphroditus innerlich hin und her gerissen war, es verlangte ihn
zurück zu seinen Philippan und dann sah er Paulus in Ketten, können wir uns jetzt vorstellen,
was in seinem Herzen war, hin und her gerissen, einerseits zurück zu den Philippan, andererseits
Paulus hier in Ketten und dann trippelte er gleichsam mit den Füßen, aber er blieb stehen,
so sage ich das mal, er blieb ruhig und wartete, bis Paulus sagt, jetzt geh, welch eine Gesinnung.
Man denkt einfach, das sind alle, da sind die Philippa in dem Herzen vom Epaphroditus,
da ist aber auch Paulus in dem Herzen von Epaphroditus und er geht nicht einfach, er
wartet, bis Paulus sagt, jetzt geh, jetzt werden wir den Grund sehen, warum sehnte er
sich so nach den Philippan, nach seiner Heimatversammlung können wir sagen, warum sehnte er sich so
danach?
Vers 26, da ihn ja sehnlich nach euch allen verlangte und er sehr beunruhigt war, weil
ihr gehört hattet, dass er krank war, also die Nachricht, dass Epaphroditus in diesem
Dienst für den Herrn und für den Apostel Paulus erkrankt war, diese Nachricht war an
die Ohren der Philippa gedrungen.
Epaphroditus, den wir abgeschickt haben, ist schwer erkrankt und die Geschwister in Philippi,
die liebten ihren Epaphroditus und die waren ganz beunruhigt.
Jetzt war noch mehr geschehen, Geschwister, da ist ganz viel passiert, dass die Geschwister
beunruhigt waren in Philippi über den Gesundheitszustand von dem Epaphroditus, diese Tatsache war inzwischen
auch wieder nach Rom gedrungen.
Der Epaphroditus wusste, die Geschwister in Philippi haben Kenntnis genommen von meiner
Krankheit und sind besorgt und das wusste er jetzt wieder.
Die machen sich Sorgen um mich und darum wollte er zurück, weil die Sorge der Philippa hatte
ja keine Ursache mehr, er war doch inzwischen gesund.
Darum wollte er zurück, damit die Philippa von dieser unnötigen Sorge, die inzwischen
unnötig war, endlich erlöst würden.
Sehen wir da nicht die Liebe des Epaphroditus zu seinen Geschwistern?
Das war der Grund, warum er zurück wollte, um ihnen endlich diese unnötige Sorge von
ihren Herzen zu nehmen.
Aber wie gesagt, dann ist er nicht einfach aufgebrochen, sondern hat gewartet, bis Paulus
ihn sandte.
Und dann lesen wir, dass er sehr krank war in Vers 27, dem Tode nahe.
Gott hat sich über ihn erbarmt, nicht aber über ihn allein, sondern auch über mich.
Wisst ihr, der Apostel Paulus hat nicht gedacht, ach, ist ein ehrenvoller Tod, den der Epaphroditus
hier stirbt, im Dienst für den Herrn, hat sich aufgeopfert für den Herrn und für mich.
Das war ein ehrenvolles Heimgehen, wenn man sich so verzehrt hat im Dienst für den Herrn,
das ist doch was Ehrenvolles.
Nein, der Paulus hatte Traurigkeit darüber, hat tief mitempfunden und eigenartigerweise
hat er nicht einfach den Epaphroditus geheilt.
Viele, viele hatte Paulus geheilt.
Das war wohl hier nicht der Wille Gottes, jedenfalls nicht durch ein Wort des Paulus
sollte er geheilt werden.
Ich denke mir, Paulus war an dem Krankenbett gleichsam gesessen.
Wir wissen nicht, ob er im gleichen Haus übernachtet hat, wie Paulus, der lebte ja
in einem gemieteten Hause, ich vermute schon, wo sollte Epaphroditus sonst untergekommen
sein?
Gut, irgendwo bei den Geschwistern in Rom, aber ich denke, er war so mit Paulus verbunden,
er war froh, bei Paulus sein zu können und da lag er auf dem Krankenbett.
Eine Sorge mehr für Paulus, die Sorge um alle Versammlungen und jetzt hier noch dieser
todkranke Mann, der spricht kein Machtwort, sondern ruft sich ja zu seinem Gott, davon
bin ich überzeugt, an dem Krankenlager seines Mitknechtes Epaphroditus hat er zu Gott gerufen
und Gott hat sich des Epaphroditus erbarmt und des Apostels Paulus erbarmt, damit er
nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte, eigenartig, nicht?
Diesem Brief der Freude, Traurigkeit auf Traurigkeit, nein, der Apostel Paulus hatte viele Traurigkeit,
aber auch viele Freude.
Ich habe ihn nun, Vers 28, desto eiliger gesandt, damit ihr, wenn ihr ihn seht, wieder froh
werdet.
Also darum hat er ihn geschickt, damit, wie ich vorhin schon sagte, sie von dieser unnötigen
Sorge in dem Glauben, er ist noch immer krank, endlich erlöst wurden und sich freuen würden.
Aber jetzt kommt noch etwas, wir können das kaum verstehen, diese ganzen Herzensübungen,
und ich weniger betrübt sei.
Warum war der Apostel Paulus betrübt?
Wisst ihr, worüber der betrübt war?
Das ist ganz eigenartig.
Er war darüber betrübt, dass die Philippe betrübt waren über die Krankheit vom Epaphroditus,
darüber war er betrübt.
Wisst ihr, die Philippe waren traurig, weil sie in aller Sorge waren für ihren abgesandten
Epaphroditus.
Die Sorge war inzwischen umsonst, aber das wussten sie gar nicht.
Sie waren nicht glücklich, sie waren traurig, und wer war jetzt auch traurig?
Paulus war traurig.
Paulus war traurig darüber, dass die Philippe traurig war.
Geschwister, welche inneren Mitempfindungen sind da, einer für den anderen?
Ich hoffe, ihr habt das mal schon so genau gelesen, das sind Herzenserbarmungen zwischen
diesen Gliedern.
Das ist unwahrscheinlich, wie sie füreinander Sorge tragen und Mitempfinden haben, wenn
ein Glied leidet, leiden alle Glieder nicht.
Hier wird das verwirklicht von einem jeden Beteiligten, der Epaphroditus war traurig,
dass sie traurig waren, Paulus war traurig, dass sie traurig waren, und dann sendet er
ihn zurück.
Ich denke, dass der Apostel Paulus dann herbeisehnte, er wusste wahrscheinlich, ungefähr dauert
die Reise so lange, und dann hat der Apostel Paulus gesagt, etwa dann müsste ich damit
rechnen, dann kommt er an, und dann werden die Philippe ihren Epaphroditus wiedersehen,
und dann fällt die Sorge von ihren Herzen, sie sind wieder glücklich, dann bin ich auch
wieder glücklich, dann kann ich mich jetzt auch wieder mitfreuen, endlich ist die Sorge
von ihren Herzen, dann würde er sich auch wieder freuen.
Geschwister, funktionieren wir so untereinander?
Sind unsere Herzensbeziehungen so untereinander?
Das ist, so soll es sein, hier haben wir das Idealbild vorgestellt, so soll es sein.
Nehmt ihn nun auf, im Herrn, mit aller Freude, und haltet solche in Ehren, ja wie, Paulus,
was schreibst du denn jetzt?
Du hast doch vorhin gerade geschrieben, in welcher Sorge die Philippe über Epaphroditus
waren.
Und jetzt gibst du dem Befehl, dass sie ihn mit Freuden aufnehmen sollen, musst du das
Ding gebieten?
Was soll denn diese Anweisung, so eine Anweisung, nehmt ihn auf mit Freuden, ja die liebten
ihn doch, warum muss das denn hier stehen, nehmt ihn auf mit Freuden?
Ich will euch mal vielleicht einen Grund nennen.
Epaphroditus, vielleicht haben die Geschwister gefragt, Epaphroditus, ja, was hast du eigentlich
dem Apostel Paulus alles erzählt?
Hast du ihm erzählt, dass wir uns hier nicht verstehen im Mord, dass wir Schwierigkeiten
miteinander haben?
Hast du ihm das erzählt?
Das ist aber nicht schön von dir, Epaphroditus, dass du das gesagt hast, versteht ihr?
Es hätte ein Grund sein können, ihn nicht mit Freuden aufzunehmen.
Nicht wahr, da kam doch in diesem Brief, am Anfang haben wir das gelesen, dass Paulus
sagt, erfüllt mir eine Freude, seid einerlei gesinnt, da wurde gelesen.
Ich kann mir vorstellen, wie die Geschwister plötzlich den Epaphroditus angeguckt haben,
ne?
Epaphroditus, woher weißt du, achso, du hast was gesagt, achso, nehmt ihn auf mit Freuden.
Wir merken, wie das menschlich alles ist, das kann man gut verstehen.
Wenn wir an die Korinther denken, mir ist kund geworden von den Hausgenossen der Klohe.
Schreibt der Paulus im Korintherbrief, der Brief wurde in der Versammlung in Korinth
vorgelesen.
Ich kann mir vorstellen, wie alle sich rumgedreht haben und die Hausgenossen der Klohe angeguckt
haben.
Hör mal, was hast du denn gebetzt?
Paulus hat es nicht verschwiegen, von wem er es erfahren hat.
Wir wollen manchmal Dinge unter den Tisch kehren, aber es ist alles Liebe hier.
Es dient alles dazu, dass die Sachen in Ordnung kommen, das will Gott so.
Wir werden nicht über Kapitel 4 sprechen morgen Abend, aber ich will das einmal ein
bisschen vorziehen, weil es zu diesem Gegenstand noch gehört.
Da ist, ob es Epaphroditus selbst war, der diesen Brief, war er der Überbringer dieses
Briefes?
Ob er es auch war, der ihn vorgelesen hat?
Geschwister, da steht der Epaphroditus, oder irgendein Bruder, mag es Epaphroditus selbst
gewesen sein, oder irgendein Bruder, der steht da, jetzt wird dieser Brief vorgelesen.
Die Geschwister sind alle da, klar, eine Nachricht vom Apostel Paulus, ein Brief von ihm, da
hat keiner geschlafen, klar, tut auch jetzt hier keiner, haben alle aufgepasst.
Dann kommt Kapitel 4, Evodia ermahne ich, da saß die Schwester, da wurde der Brief
vorgelesen, Evodia, können wir uns vorstellen, die Schwester, wo hat die hingeguckt in dem
Moment?
Im Boden?
Ist sie im Boden versunken?
Ist sie rot angelaufen?
Ist sie rausgelaufen?
Können wir uns alles vorstellen, die Evodia ermahne ich, vielleicht hat sie diese Tüche
gesagt, war auch nötig.
Dann kommt der nächste Satz, ich kann mir vorstellen, wie sie sich am Stuhl festgehalten
hat.
Haben sich alle Geschwister rumgedreht, auf die beiden Schwestern?
Weiß ich nicht, glaube ich nicht, ich hoffe nicht, es wäre nicht die Gesinnung Christi
gewesen.
Geschwister, so konkret wurden die Dinge behandelt, so, wir sehen, wir sind in der Gegenwart Gottes,
in der heiligen Gegenwart Gottes, kann man nicht weglaufen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Sache nach diesem Brief nicht geordnet wurde,
das kann ich mir nicht vorstellen.
Nachdem dieser Brief verlesen worden war, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese
Sache nicht geordnet wurde, mögen wir Gnade haben.
Nehmt ihn, diesen Diener des Herrn, auf, ich komme zurück zu Vers 29, mit aller Freude
und haltet solche in Ehren, denn um des Werkes Willen ist er dem Toden nahe gekommen, indem
er sein Leben wagte, damit er den Mangel in eurem Dienst für mich ausfüllte.
Geschwister, diesen letzten Satz verstehe ich bis heute nicht, muss ich euch sagen,
kann das fast nicht verstehen.
Auch diesen Vers in Kapitel 4, als er sagt in Vers 10, ich habe mich aber im Herrn sehr
gefreut, dass ihr endlich einmal wieder aufgelebt seid, meiner zu gedenken.
Immer wenn ich den Satz lese, dann schlucke ich, dann sage ich, Paulus, du bist aber ganz
schön unhöflich.
Paulus, das ist eine Versammlung, die liebt dich von Herzen, die hat eine Gabe dir geschickt
durch einen Diener, der dabei fast zu Tode gekommen ist und du sagst, das hat er gemacht,
damit er den Mangel in eurem Dienst ausfülle.
Ich weiß nicht, vielleicht haben Brüder hier eine Antwort für diese Stelle, aber
das ist für mich schwer.
Es war eine Versammlung, die so hingebungsvoll diesen Diener Gottes, und wir meinen dort,
er macht ihnen hier noch so indirekt Vorwürfe, euer Mangel in eurem Dienst und endlich seid
ihr einmal wieder aufgelebt.
Vielleicht verstehen wir die Stellen auch falsch oder vielleicht verstehe ich die falsch.
Ich denke ganz sicher nicht, dass in dem Herzen von Paulus ein Vorwurf war an die Philippa,
aber das Schöne ist, man konnte offen miteinander sprechen oder schreiben.
Hier war eine Versammlung, die ihn liebte und sie hat, ganz davon bin ich überzeugt,
sie hat diese Worte, wenn ich sie falsch verstehe, sie haben sie nicht falsch verstanden.
Sie haben sie ganz sicher nicht geschluckt und gedacht, jetzt geben wir dem eine Gabe,
wir schicken da jemanden hin und dann sagt er noch, endlich seid ihr einmal wieder aufgelebt.
Also das ist eine Unverschämtheit von dem Paulus, der kriegt nichts mehr von uns.
So ungefähr könnte auch die Reaktion gewesen sein, der kann mal sehen, wo er bleibt.
Ganz sicher war das nicht die Reaktion, irgendwo verstehe ich den Vers wahrscheinlich falsch.
Sie haben das sicher recht aufgefasst, aber es zeigt doch, mit welcher Ehrlichkeit hier
Dinge ausgetauscht wurden.
Aber ich möchte zum Schluss noch einmal zurückkommen zu dem Anfang des Kapitels.
Wir haben gesehen, Geschwister, wie die Gesinnung des Herrn Jesus sich gezeigt hat, hier in
Paulus selbst, in Timotheus, in diesem Epaphroditus, auch bei den Philippern, in einer sehr, sehr
schönen Weise.
Aber das alles wird überstrahlt von dem einen großen Vorbild, das ist der Herr Jesus.
Und ich will gar nicht so sehr, dass ihr auf Paulus guckt, oder auf Timotheus guckt,
oder auf Epaphroditus guckt.
Ich glaube, diese Beispiele sind uns nur gegeben, um zu zeigen, es ist machbar.
Es ist nicht etwas, was unmöglich ist, nein, das ist machbar, auch in schwachen Gefäßen,
wie wir es sind.
Das waren auch schwache Gefäße und dort hat sich das verwirklicht, darum ist uns das
gegeben, aber das große Vorbild, unerreichte Vorbild, ist der Herr Jesus.
Er war gehorsam.
Er, der Gott ist, Geschwister, das ist ja fast ein Widerspruch in sich, Gott gehorchen,
nein Gott muss nicht gehorchen, Gott gebetet, darum ist er Mensch geworden, nicht Gott,
der Vater zum Beispiel gehorcht niemandem, tut er nicht, wem sollte er gehorchen, ich
darf das ruhig so sagen, Gott der Vater gehorcht niemandem, er ist die höchste Autorität,
aber das war der Herr Jesus auch als Gott, darum wurde er Mensch, aber ein Mensch ist
verpflichtet zu gehorchen.
Hast du heute gehorcht, Gott gehorcht, hast du heute seinen Willen getan, habe ich das
heute getan, hast du heute nach dem Willen Gottes gefragt, habe ich heute nach dem Willen
Gottes gefragt?
Das erfahren wir nur im Gebet, das hat auch der Herr Jesus nicht anders erfahren, jeden
Morgen öffnest du mir das Ohr, damit ich höre gleich solchen, die belehrt werden.
Da war der Herr Jesus, der Gott selbst ist, jeden Morgen im Gebet, wie bist du heute in
den Tag hineingegangen, wie bin ich heute in den Tag hineingegangen, hast du nach dem
Willen Gottes heute gefragt und hast du ihn getan?
Wollen wir den Willen Gottes tun in dieser Sache, die wir heute besonders vor unseren
Augen hatten, der Wille Gottes ist, dass du und das ich den untersten Weg gehen, das ist
der Wille Gottes, kein anderer, in dieser einen Sache, in der Sache wie unter den Geschwistern,
es ist der Wille Gottes, dass du und ich den untersten Weg gehen, nichts weniger, ist auch
der einzige Weg der Heilung, der Herr Jesus, noch einmal, er ist diesen Weg gegangen, gehorsam
bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz, möchte seine Person tief vor uns stehen.
Oder groß vor uns stehen, uns tief beeindruckend, das hatte ich nicht richtig ausgedrückt.
Er hat sich binden lassen, er hat sich anspucken lassen, bist du schon mal angespuckt worden?
Wenn ich jetzt sage, hebt mal die Hände, wer schon angespuckt worden ist, ich glaube
gar nicht, dass viele Hände hochgehen, vielleicht gehen einzelne Hände hoch, kann sein, aber
ich glaube gar nicht viele, der Herr Jesus ist angespuckt worden und war still, bist
du schon mal mit Fäusten geschlagen worden, ja ihr Jungs, haben uns vielleicht mal als
Kinder geprügelt, ich meine jetzt als erwachsener Mensch, mit Fäusten geschlagen worden, vielleicht
im Krieg, ältere Brüder, das mag sein, ich weiß es nicht, aber der Herr Jesus, man hat
sein Gesicht verhüllt, hat mit Fäusten da hineingeschlagen.
Wir finden ja alle diese Berichte in den Evangelien, was der Mensch ihm angetan hat und dann war
er völlig still, lass uns von ihm lernen, wenn wir diesen Weg gehen, dann gibt es Heilung,
dann wird es dazu führen, dass man einerlei Gesind ist, wenn du nicht bereit bist, diesen
Weg zu gehen, dann wird es dazu nicht kommen, das ist der Weg für einen jeden von uns. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen heute Abend das dritte Kapitel des Philippa-Briefes gemeinsam lesen.
Philippa 3, wir lesen des Zusammenhangs wegen des ganzen Kapitels.
Im Übrigen, meine Brüder, freut euch in dem Herrn.
Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig.
Für euch aber ist es sicher.
Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung.
Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen
und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen.
Obwohl ich auch auf Fleischvertrauen habe.
Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch zu vertrauen, ich noch mehr.
Beschnitten am achten Tag vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin,
Hebräer von Hebräern, was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer,
was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung,
was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, für unschadlich befunden.
Aber was irgendwem Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet.
Ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit
der Erkenntnis Christi Jesu.
Um dessen Willen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte,
damit ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde,
in dem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist,
sondern die, die durch den Glauben an Christus ist,
die Gerechtigkeit aus Gott, durch den Glauben, um ihn zu erkennen
und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden,
in dem ich seinem Tod gleichgestaltet werde,
ob ich auf irgendeine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten.
Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei,
ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge,
indem ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.
Brüder, ich denke von mir selbst nicht, es ergriffen zu haben.
Eines aber tue ich, vergessend, was dahinten,
um mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich das Ziel anschauend
hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.
So viele nun vollkommen sind, lasst uns so gesinnt sein.
Und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren.
Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln.
Seid zusammen, meine nachahmer Brüder, und seht hin auf die,
die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt.
Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe,
nun aber auch mit Weinen sage,
dass sie die Feinde des Kreuzes des Christus sind,
deren Ende verderben deren Gott der Bauch
und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das irdische Sinne.
Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln,
von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten,
der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird
zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit
nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag,
auch alle Dinge sich zu unterwerfen.
Soweit das Wort Gottes.
Wir haben in diesem Kapitel, ebenso wie in dem gestern gelesenen Kapitel 2,
auch das Wort Gesinnung.
Wir haben das hier gesehen in Vers 15.
So viele nun vollkommen sind, lasst uns so gesinnt sein.
Und wenn ihr etwas anders gesinnt seid,
so wird euch Gott auch dies offenbaren.
Also auch in diesem Kapitel geht es durchaus um Gesinnung,
aber doch in einem anderen Aspekt als in dem Kapitel 2.
Gestern haben wir gesehen, ging es um die Gesinnung der Demut.
Das ist auch eine Herzenshaltung.
Wir haben gesehen von dem Herrn Jesus, dass er sagen konnte,
ich bin von Herzen demütig.
Eine Herzenshaltung.
Das war die Gesinnung, die uns gestern vorgestellt wurde.
Diese Gesinnung der Demut, der Niedriggesinntheit.
Wenn wir da ein vollkommenes Vorbild finden wollen,
dann finden wir es in dem Herrn Jesus,
und zwar in dem Herrn Jesus,
wie er hier auf der Erde gewesen ist als Mensch.
Er, der sich erniedrigt hat, indem er Mensch wurde
und dann als Mensch sich erniedrigt hat,
wir haben das gesehen, indem er gehorsam war bis zum Tod am Kreuz.
Also, damit wir die Gesinnung der Demut lernen
und des Niedrigdenkens, müssen wir auf den Herrn Jesus blicken,
wie er hier auf der Erde gelebt hat.
Wenn wir aber die Gesinnung haben wollen,
die wir jetzt in Kapitel 3 finden, dann ist es nicht
eine demütige Gesinnung.
Nicht, dass wir die jetzt beiseitelegen können und sagen,
die brauchen wir jetzt nicht mehr.
Die müssen wir immer haben oder sollen immer haben.
Aber was wir hier haben, ich möchte es einmal so sagen,
ist eine himmlische Gesinnung.
Das finden wir hier.
Ein Herz, das auf den Himmel ausgerichtet ist.
Eine himmlische Gesinnung.
Das ist der Gegenstand von Kapitel 3, eine himmlische Gesinnung.
Und dabei geht der Blick nicht auf den Herrn Jesus,
wie er hier auf der Erde war, wie in Kapitel 2,
sondern jetzt geht der Blick auf den Herrn Jesus,
wie er jetzt im Himmel ist.
Dorthin ist der Blick gerichtet.
Wir haben also zwei Aspekte der Gesinnung,
die Gesinnung der Demut und die himmlische Gesinnung.
Für die Aspekte der Demut blicken wir auf den Herrn Jesus,
wie er hier auf der Erde war.
Um eine Gesinnung zu haben, die sich zum Himmel ausrichtet,
blicken wir auf den Herrn Jesus, wie er jetzt ist in der Herrlichkeit.
Beides gehört zum christlichen Wandel.
Wenn ich auch glaube, dass das Kapitel 2 das Tiefere ist,
es ist auch das, wo das größere Problem der Philippa lag,
so ist doch auch das Kapitel 3 äußerst wichtig.
Und überhaupt, um auch eine Gesinnung,
um die Kraft zu haben für eine Gesinnung der Demut,
müssen wir auch einen Blick nach oben tun.
Die Kraft für unseren Wandel kommt nicht im Blicken auf den Herrn Jesus,
wie er hier auf der Erde war.
Da kommt die Herzensbildung.
Wenn wir auf den Herrn Jesus blicken, wie er hier auf der Erde war,
da werden unsere Herzen gebildet.
Aber die Kraft, das dann auch zu verwirklichen,
die bekommen wir, indem wir auf den Herrn Jesus im Himmel blicken.
Ich bin mir bewusst, dass das eigentlich vor allem erst das Thema ist
in diesem dritten Kapitel ab Vers 12.
Während wir in dem ersten Teil bis Vers 11
noch ein wenig ein anderes Thema haben,
das uns vielleicht ein wenig verwundert,
mich jedenfalls ein wenig verwundert,
dass diese Thematik überhaupt noch im Philippabrief erwähnt wird.
Wir haben gesehen, dass die Philippa eigentlich
im Allgemeinen in einem guten geistlichen Zustand waren,
dass das Sünde in diesem ganzen Brief überhaupt nicht vorkommt.
Und doch finden wir hier Anklänge, dass sie,
indem gesagt wird, seht auf die Hunde, auf die bösen Arbeiter,
seht auf die Zerschneidung,
dass Paulus doch ganz kurz noch auf das Thema kommt,
was wir auch vor allem im Galaterbrief haben,
nämlich auf judaisierende Lehrer,
die sagten, man muss das Gesetz halten,
auch die, die aus den Heiden zum Glauben gekommen sind an den Herrn Jesus.
Es reicht nicht, allein an den Herrn Jesus zu glauben,
sondern man muss dann auch als Christ sich unter das Gesetz stellen,
das Gesetz halten.
Das wird zwar hier nicht in der Ausführlichkeit entwickelt
wie im Galaterbrief, und doch meine ich,
dass es in diesen ersten elf Versen durchaus anklingt.
Diese Gefahr war wohl auch für die Philippa nicht ganz
von der Hand zu weisen, solchen vielleicht das Ohr zu schenken.
Es ist ja eigenartig, dass Paulus hier am Anfang sagt,
seht auf die, und dann in Vers 17 sagt,
seht hin auf die, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt.
Wir sollen auf die einen schauen, aber um das nicht zu tun,
wir sollen praktisch Acht haben darauf,
aber wir sollen auch auf die anderen schauen,
die dann das positive Vorbild sind.
Aber wir kommen noch dazu.
Ich kann nicht auf jeden Vers im Einzelnen eingehen.
Paulus sagt, diese, die da sich auf das Gesetz stützen,
das sind eindeutig solche, die nicht durch den Geist Gott dienen.
Die wahren Christen dienen, wie wir das in Vers 3 sehen,
durch den Geist Gott, während die anderen auf
einem gesetzlichen Boden Gott glauben zu dienen.
Das Dienen durch den Geist bewirkt immer,
dass Christus Jesus gerühmt wird.
Aber das Dienen auf dem Boden des Gesetzes bewirkt immer,
dass das Fleisch gerühmt wird, dass man selbst gerühmt wird.
Und dann sagt Paulus, es ist nicht so,
dass ich praktisch diese Leute da mies machen will,
weil ich mich mit ihnen nicht vergleichen könnte.
Also, ich setze sie runter, damit ich besser dastehe,
weil ich sie nicht erreichen könnte.
Nein, dessen, was sie sich rühmen, könnte ich mir noch viel mehr rühmen.
Dann führt er sieben Dinge an, die ihn einst ausgezeichnet haben.
Davon sind vier Dinge, für die er gar nichts kann.
Dass er am achten Tag beschnitten wurde,
also am achten Lebenstag, heißt das,
das konnte er nicht in irgendeiner Weise beeinflussen.
Das haben seine Eltern mit ihm machen lassen.
Da konnte er nichts dafür.
Dass er als Israelit geboren wurde, da konnte er auch nichts dafür.
Dass er nun dem Stamme Benjamin entstammte,
da konnte er auch nichts dafür.
Dass er damit ein Hebräer von Hebräern war,
so ist er eben auf die Welt gekommen.
So haben seine Eltern am achten Tag mit ihm gehandelt.
Das waren alles Dinge, dessen rühmte sich aber ein Jude.
Dessen rühmte er sich, obwohl er zu diesen Dingen
nicht so viel dabei getragen hatte.
Gar nichts.
Das geschah ja durch Geburt und durch die Handlung der Eltern an ihm.
Aber es gibt auch Dinge, Geschwister,
ich will das jetzt mal auf uns anwenden,
ich weiß jetzt nicht, ob hier einer von jüdischem Geblüt unter uns ist,
aber es gibt auch Dinge, dessen wir uns rühmen,
wofür wir gar nichts können.
Oder in der Gefahr stehen, uns von Dingen zu rühmen.
Kommst du aus einer bekannten Familie,
da bilden sich manche was drauf ein.
Es gibt so ein bisschen Namen unter uns,
wenn man da geboren ist, in diese Sippe hinein,
schon was Besonderes, allein wenn der Name erklingt.
Da kann man sich schon was drauf einbilden.
Keiner was dafür.
Dass Gott dir vielleicht einen hellen Verstand gegeben hat,
hast du dir schon mal was darauf eingebildet, wenn du ihn hast?
Ich schon.
Ich meine, ich habe ein bisschen einen, aber habe ich mir auch schon was drauf eingebildet.
Habe ich irgendwas dazu getan? Nie.
Das war eigentlich ein Geschenk Gottes.
Wenn du irgendeine andere Fähigkeiten hast, sagen wir, du bist äußerst musikalisch.
Du kannst alle Stimmen vom Blatt weg singen, obwohl dir das niemand beigebracht hat.
Du spielst mehrere Instrumente.
Kann es sein, dass du stolz darauf bist?
Ist doch eine Gabe Gottes, dass du so musikalisch bist.
Prüfen wir uns.
Und ich denke, das liegt uns allen so sehr,
dass wir uns auf Geschenktes, was Gott uns einfach geschenkt hat, uns etwas einbilden.
Und hier waren es natürlich vor allem Dinge, die mit der Religion zusammenhängen,
religiöse Vorzüge.
Aber dann haben wir drei Dinge, da könnte man sagen,
ja gut, Paulus, da hast du recht, das ist dir nicht in die Wiege gelegt worden.
Das ist ein Eifer, was wir gelesen haben.
Zum Beispiel, was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer,
er ist ja nicht als Pharisäer zur Welt gekommen,
sondern das war seine persönliche Entscheidung, es mit dem Gesetz so genau zu nehmen
wie diese Sekte der Pharisäer.
Da hat er sich selbst hinzugetan.
Das war seine persönliche Entscheidung.
Das nächste genauso.
Dieser übermäßige Eifer in den Dingen, die er glaubte, dass sie Gott gefallen,
und die sich dann in der Folgung der Versammlung äußerte,
das war auch sein Eifer, seine Energie.
Und dass er das Gesetz gehalten hatte und darin untadelig befunden wurde,
war auch, ich möchte mal sagen, seine Leistung.
Also die letzten drei Dinge, da hat er ja schon was dazu getan.
Das war ihm nicht in die Wiege gelegt worden.
Und so kann es auch sein, dass wir uns auf Dinge stolz sind, die wir erarbeitet haben.
Manchmal sagt man, da kannst du zu Recht stolz drauf sein.
Sagt man doch so. Kannst du zu Recht stolz drauf sein.
Würdet ihr, Geschwister, den Begriff Stolz mit dem Herrn Jesus verbinden?
Würdet ihr sagen, der Herr Jesus ist stolz?
Nein. Passt nicht, nicht? Passt überhaupt nicht.
Dann würden wir sagen, nein, das ist ein völlig falsches Prädikat.
Das ist Fehlermpflanze.
Dann sollten wir auch eigentlich solche Ausdrücke vermeiden,
zu sagen, da kannst du stolz drauf sein.
Nein, das ist etwas, was eigentlich nicht zu einem Kind Gottes passt.
Ob es ihm in die Wiege gelegt worden ist oder ob er es sich selbst erworben hat,
das ist Stolz. Das ist nicht gerade das Gegenteil von Demut.
Das ist Hochmut. Ich weiß schon.
Aber der Stolz liegt da in ähnlicher Richtung.
Es ist uns allen klar, Stolz passt nicht zum Herrn Jesus.
Es waren Dinge, deren sich ein Jude rühmte.
Wie gesagt, Dinge, für die er nichts konnte, Dinge, die er bei sich auch erarbeitet hatte.
Aber dann sagt er, aber was irgend mir Gewinn war.
Vers 7.
Es gab also eine Zeit in seinem Leben, da waren diese Dinge ihm Gewinn.
Ich denke einmal für sich persönlich Gewinn.
Er sah das als einen Gewinn an und auch in der Hinsicht,
dass ihm diese Dinge, sagen wir, Profit einbrachten.
Wer solche Dinge vorweisen konnte als Jude, der hatte eine steile Karriere vor sich im Judentum.
Darauf konnte man aufbauen im Judentum, auf solche Dinge.
Also die Dinge als solche waren Gewinn und sie versprachen noch mehr Gewinn.
Und dann sagt er, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet.
Gewinn und Verlust ist ja nun ein ganzer Gegensatz.
Und beachten wir, Geschwister, das geschah an einem Tag in seinem Leben.
An einem Tag in seinem Leben, nämlich auf dem Weg nach Damaskus,
als ihm der Herr erschienen war.
Da ist alles das, was er bisher als Gewinn, als Plus auf seinem Konto gewesen ist.
Da hat er das mit Minus multipliziert und Plus mal Minus gibt Minus.
Da war alles Verlust.
Dann geht er weiter.
Er hat dort in Vers 7 gesagt, aber was irgend mir Gewinn war,
das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet.
Vergangenheitsform.
Und wie gesagt, ich glaube, dieses mit mal Minus eins multiplizieren,
das geschah am Tag seiner Bekehrung.
Aber dann in Vers 8 fährt er fort.
Ja, wahrlich, ich achte, und jetzt kommt Gegenwartsform.
Ich achte.
Das war damals so, da habe ich alles für Verlust geachtet.
Das ist immer noch so.
Ich achte auch alles für Verlust.
Also was irgend mir Gewinn war, das waren die Dinge,
die bis dahin in seinem Leben er sich angehäuft hatte,
auf die er gesetzt hatte.
Und am Tag seiner Bekehrung sagt er Minus.
Und jetzt, nach vielen Jahren, sagt er, ich achte alles,
beachten wir, Geschwister, alles für Verlust.
Alles, was sonst noch in mein Leben gekommen ist seitdem,
alles, was mir begegnet ist, wenn es nicht Christus ist, Verlust.
Ich achte alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit
der Erkenntnis Christi Jesu meines Herrn.
Aber das war nicht nur ein Erachten, ein Denken in seinem Kopf,
na ja, also ist mir klar geworden, das ist Minus und das ist Plus,
sondern dieses Denken hatte ja sein Leben komplett umgepult,
komplett auf den Kopf gestellt.
Es ist ja klar, dass an dem Tag, wo er dann,
bis dahin hat er die Christen verfolgt,
und jetzt verkündigt er den Christus.
Da war Schluss mit seiner Karriere im Judentum,
von einem Tag auf den anderen.
Jetzt wurde er selbst zu einem Verfolgten.
Vorher hat er verfolgt, jetzt wurde er zu einem Verfolgten.
Und darum war das nicht nur etwas, ja, bis gestern habe ich so gedacht,
heute denke ich gerade andersherum, nein, er sagt dann in Vers 8,
um dessen Willen ich alles eingebüßt habe.
Alles eingebüßt.
Es war also nicht nur ein Vorgang in seinem Herzen, in seinem Kopf,
sondern er sagt, ich habe alles eingebüßt.
Da steht einfach alles, ich weiß nicht, was das bedeutet.
Hat Paulus vorher Besitztümer gehabt?
Wir wissen, lesen wir nichts davon.
Er sagte, ich habe alles eingebüßt.
Wo war er denn jetzt? Keine Frage, das wissen wir, er war im Gefängnis.
Er hatte noch ein gewisses Geld, das sehen wir daran,
dass er ein Haus anmieten konnte, im eigen gemieteten Hause.
Ob dieses Geld, war ihm wahrscheinlich auch durch Geschwister
zur Verfügung gestellt worden.
Ich denke nicht, dass er von einem großen Bankkonto abgehoben hat.
Schweizer Konto gehabt, so.
Dann floss das immer noch fest.
Nein, das hat er nicht gehabt, natürlich nicht.
Er hatte, das sehen wir an dem Brief, Mangel gelitten.
Und dann waren die Philippa endlich aufgelebt und hatten ihm was zugesandt.
Und davon lebte er, so von der Hand in den Mund, kann man so sagen.
Er hatte alles eingebüßt.
War er jetzt darüber betraurig?
Nein.
Und Vers 8 am Ende, und es für Dreck achte.
Der hätte also nicht gesagt, oh, wie schlimm, wie schade,
mein ganzes Geld ist beschlagnahmt, die haben da die Hand draufgelegt,
haben ja alles weggenommen, ich kann mich nicht mehr frei bewegen,
es ist schade, dass ich das alles verloren habe.
Alles für Dreck geachtet.
So etwas anderes, nicht?
Ich habe gesagt, bitte, Dreck, bitte, guter Abend, den ganzen Dreck da.
Den will ich nicht haben, Dreck will ich nicht haben.
Christus habe ich.
Geschwister, wir merken, ich empfinde das jedenfalls für mich,
wie weit wir auch davon weg sind.
Wie weit wir davon weg sind, von dem, was dieser Mann hier für Gewinn achtet
und was er nicht nur für Verlust, sondern sogar für Dreck achtet.
Dann kommt er auf diese Gerechtigkeit zu sprechen,
diese Gerechtigkeit einmal, die aus dem Gesetz kommt,
die er vorher als ein Hatte, wir hatten das ja in Vers 5 gelesen,
dass er, was das Gesetz betrifft, tadellos ein Pharisäer war
und das Gesetz auch gehalten hatte, aber das hat er auch für Dreck erachtet
gegenüber der Gerechtigkeit, die aus Glauben ist an den Herrn Jesus.
Ich hoffe, dass jeder hier im Raum diese Gerechtigkeit aus Gott besitzt,
nicht seine eigene, die Werkgerechtigkeit,
sondern wirklich die Gerechtigkeit, die Gott dem verleiht,
der an den Herrn Jesus glaubt und in Reue und Buße zu ihm gekommen ist.
Und dann kommen diese wunderbaren Verse, Vers 10 und 11.
Er hatte das alles für Dreck geachtet, um ihn zu erkennen, das ist den Herrn Jesus,
und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden,
indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde.
Jetzt könnte man sagen, Paulus, hast du dich hier nicht in einer Reihenfolge vertan?
Das stimmt doch einfach nicht.
Also den Herrn Jesus erkennen gut, und dann würden wir doch aber sagen,
und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde,
ja, und dann würde ich die Kraft seiner Auferstehung kennenlernen.
Leiden, Tod, Auferstehung.
Aber die Reihenfolge macht Paulus nicht.
Er sagt, den Herrn Jesus erkennen, und dann sagt er, und die Kraft seiner Auferstehung.
Und dann kommt erst Leiden, und dann kommt erst der Wunsch, seinem Tode gleichgestaltet zu werden.
Geschwister, man kann dem Herrn Jesus nur wirklich folgen,
in der Kraft der Auferstehung des Herrn Jesus.
Wir können dem Herrn Jesus nicht folgen in eigener Kraft.
Das hat der Herr Jesus ganz deutlich gesagt zu Petrus, du kannst mir jetzt nicht folgen.
Das war eigene Kraft, das ging nicht.
Petrus hat auch kläglich versagt, als er es versucht hat.
Der hat es gut gemeint, der Petrus, der liebte den Herrn Jesus.
Aber als er versuchte, in seiner eigenen Kraft dem Herrn Jesus auf dem Pfad der Leiden und des Todes zu folgen,
hat er kläglich versagt, wir wissen das.
Es ging nicht.
Der Herr Jesus hat ihm gesagt, du kannst mir jetzt nicht folgen.
Erst musste der Herr Jesus durch den Tod gehen, alleine, musste auferstehen.
Und dann mussten die Jünger diese Kraft der Auferstehung bekommen.
Der Herr Jesus hat in sie gehaucht, empfanget Heiligengeist.
Und da hat er dieses Auferstehungsleben in sie gehaucht.
Und dieses Leben in Auferstehung, das dürfen auch wir benutzen, haben,
und das darf dann auch in unserem Leben sichtbar werden.
Und nur wenn wir in der Kraft dieses Lebens, dieser Auferstehung leben,
nur dann können wir es überhaupt wagen, uns die Gemeinschaft seiner Leiden zu wünschen.
Vorher geht das gar nicht.
Aber warum wollte Paulus die Gemeinschaft seiner Leiden?
War das ein Masochist?
War das jemand, der gerne liedt, der Paulus einfach sagt,
ich will einfach gerne leiden, das glaube ich überhaupt nicht.
Nein.
Warum wollte er die Gemeinschaft der Leiden des Christus?
Weil er ihn erkennen wollte.
Wisst ihr, wir alle lesen, haben das schon oft gelesen,
wenn der Herr Jesus dort im Garten Gethsemane am Ende von allen Jüngern verlassen wird.
Da haben wir alle schon oft drüber nachgedacht, sicher.
Und versuchen auch, das ein wenig zu empfinden, was das für den Herrn Jesus war,
dass ihn alle seine Jünger verlassen haben.
Und wir alle müssen zugeben, dass unser Empfinden in dieser Sache schwach ist.
Aber wenn Paulus im zweiten Timotheusbrief sagt, alle, die in Kleinasien sind,
haben mich verlassen, er wusste mehr, was das heißt, als wir.
Weil er es selbst erfahren hat.
Das war die Gemeinschaft seiner Leiden.
Er hat Lebensumstände gehabt, wo er in ähnlicher Weise wie der Herr Jesus Dinge erlebt hat.
Und dann konnte er den Herrn Jesus besser verstehen.
Weil er es an seinem eigenen Leib erfahren hat.
Weil er erfahren hat, wie Geschwister sich seiner geschämt haben.
Da hat er mehr empfunden, was wohl der Herr Jesus empfunden hat.
Und das war, warum er sagt, ich will die Gemeinschaft seiner Leiden,
weil ich ihn erkennen will.
Nicht nur, ich sage das mal, theoretisch,
sondern tiefer, indem ich selbst diese Dinge erfahre.
Und dann ging es bei ihm so weit, dass er sagte, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde.
Und damit meinte Paulus nicht, ja, ich möchte nur sterben, ich sage mal, im Sofa.
Nein, seinem Tode gleichgestaltet wird, meint einen Märtyrer totsterben.
Und Paulus sagt, der Herr Jesus ist umgebracht worden.
Das ist die eine Seite, er hat sein Leben gegeben,
aber von der Seite der Verantwortung der Menschen haben sie ihn umgebracht.
Und Paulus sagt, ich will seinem Tode gleichgestaltet werden.
Ich will diese Erfahrung, die der Herr Jesus gemacht hat, von Seiten der Menschen,
um ihn besser zu erkennen, die will ich auch machen.
Und wir merken, wir kommen da überhaupt nicht mit und nicht dran.
Und dann geht aber noch ein Schritt weiter, ob ich auf irgendeine Weise,
er wusste nicht, werde ich im Gefängnis sterben, werde ich gekreuzigt werden,
werde ich enthauptet werden, werde ich verbrannt werden als eine lebendige Fackel,
alle diese Todesarten hat sich Nero ausgedacht, ob ich auf irgendeine Weise
hingelange zur Auferstehung aus den Toten.
Nicht, dass Paulus irgendeinen Zweifel hatte, dass er aus den Toten auferstehen würde.
Nein, aber er sagte, auf irgendeine Weise, sei es so oder so, will ich das erfahren.
Warum?
Weil es der Herr Jesus erfahren hat.
Er ist aus den Toten auferstanden, er hat diese Erfahrung gemacht,
ich will sie auch machen.
Er wollte in allem, bis auf das Tragen der Sünde, das wusste er,
das konnte er nicht, das Verlassen sein von Gott, das würde er nie erfahren,
aber alles andere, das wollte er auch erfahren.
Welch ein Mann.
Das war das Ziel.
Das Ziel ist hier die Auferstehung aus den Toten und damit verbunden,
auch in den Himmel zu gehen.
Denn es ist klar, in dem Moment, wenn ein Gläubiger aus den Toten aufersteht,
im nächsten Augenblick ist er in der Herrlichkeit.
Nur in einem Augenblick.
Das wusste Paulus, das hat ihm Gott geoffenbart,
dass das so geschehen würde.
Und das war das Ziel bei Christus in der Herrlichkeit,
durch die Auferstehung aus den Toten.
Das ist insofern interessant, weil Paulus anfangs durchaus geglaubt hat
und auch die Hoffnung hatte, dass er das Kommen des Herrn Jesus erleben würde.
Wenn wir den Thessalonicher Brief lesen, das ist der erste Brief,
den Paulus überhaupt geschrieben hat, der erste Thessalonicher Brief.
Den schrieb er von Korinth aus nach Thessalonich.
Da sagt er, wir, die Lebenden, die übrig bleiben bei der Ankunft des Herrn.
Wir.
Da hat er sich mit eingerechnet.
Und in diesem Brief, dem Philipperbrief in seiner ersten Gefangenschaft,
scheint es mir, dass beide Dinge,
nämlich das Erleben des Kommens des Herrn oder das durch den Tod gehen,
dass beides noch nebeneinander steht.
Ich möchte an einen Vers erinnern, wo er hier sagt, Vers 20.
Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln,
von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten.
Das ist doch die Hoffnung auf das Kommen des Herrn.
Die drückt er hier auch noch aus.
Und erst im zweiten Timotheusbrief, wo er bei der zweiten Gefangenschaft ist,
da ist es ganz klar nur noch die eine Sache,
dass er durch den Tod jetzt gehen würde.
Hier im Philipperbrief eigentlich noch beide Sachen nebeneinander,
dass er den Herrn Jesus als Heiland vom Himmel erwartete.
Aber sein Wunsch war eigentlich, durch den Tod zu gehen,
um auch darin Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus zu haben.
Nun, und dieses bei Christus zu sein, hatte er noch nicht ergriffen.
Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei
oder zur Vollkommenheit gebracht bin.
Da muss ich etwas zu sagen.
Wir haben ja in Vers 15 auch den Ausdruck,
so viele nun vollkommen sind.
Und hier sagt Paulus, ich bin noch nicht zur Vollkommenheit gekommen.
Was ist denn das?
Er sagt, ich bin noch nicht zur Vollkommenheit gekommen.
Und in Vers 15 sagt er, so viele nun vollkommen sind.
Er meint eben nicht das Gleiche.
Soweit ich das von der Schrift sehe, haben wir drei Arten von Vollkommenheit.
Eine besitzen wir schon.
Die besitzt jedes Kind Gottes.
Das ist die aus dem Hebräerbrief, Kapitel 10.
Er hat mit einem Opfer auf immer da Vollkommen gemacht,
die geheiligt werden.
Das ist Tatsache für jedes Kind Gottes.
Seiner Stellung nach vollkommen gemacht,
vollkommen gerechtfertigt.
Dann haben wir hier in Vers 15, so viele nun vollkommen sind,
das heißt, eine himmlische Gesinnung haben.
Das ist hier gemeint.
Vollkommen sein heißt, diese himmlische Gesinnung haben.
Die, die das haben, die so nach dem Ziel streben,
die nennt Paulus vollkommen.
Das heißt, sie sind erwachsen in ihrem geistlichen Leben.
Das ist auch eine gewisse Vollkommenheit.
Erwachsen sein im Glauben.
Aber die Vollkommenheit, von der er spricht in Vers 12,
die werden wir alle erst haben, wenn wir bei dem Herrn Jesus sind.
Darum sagt Paulus, die habe ich auch noch nicht.
Aber danach streckte er sich aus, danach griffen gleichsam seine Hände,
und er selbst war schon in seinem Herzen, denke ich,
von dem Herrn Jesus ergriffen.
Diesem Ziel jagte er entgegen.
Dem Ziel, bei Christus zu sein.
Jetzt könnte man sagen, ja, Paulus, wie verstehst du das denn?
Ich jage diesem Ziel entgegen.
Du bist doch gebunden, in Ketten.
Das ist eigentlich eigenartig, ein Mann, der in Ketten ist,
der keine freie Bewegungsmöglichkeit hat,
der an einem Ort angebunden ist, und der sagt davon, ich jage.
Ja, weil es ein geistliches Jagen ist.
Es ist nicht ein Jagen mit dem Körper.
Und ein Bruder oder eine Schwester, die krank im Bett liegt,
vielleicht gelähmt über Jahre, kann die jagen?
Die kann jagen.
So wie Paulus im Gefängnis jagen konnte.
Das Ziel anschauend hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben.
Das hängt nicht von unserem körperlichen Zustand ab.
Das hängt nicht ab, ob wir frei oder in Ketten sind.
Das ist ein inneres Jagen, ein geistliches Jagen.
Ich denke, wir verstehen das alle gut.
Paulus sagt nicht, und ich bin der Einzige, der so ist.
Und doch, Geschwister, wer von uns würde jetzt hier aufstehen und sagen,
diese Worte, als ich sie vorhin las, den Text durchlas,
am Anfang vorgelesen habe, da habe ich innerlich gestockt,
wenn Paulus hier sagt, vergessend was dahinten,
oder ich lese vor, eines aber tue ich,
vergessend was dahinten, mich ausstreckend nach dem,
was vorne ist, jage ich das Ziel anschauend
hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben,
in Christus Jesus.
Da steht, ich kann das sagen.
Ich kann das nicht sagen.
Ich wage das nicht zu sagen.
Ich sehe jemanden, der sagt, ich kann das so deutlich sagen,
wie Paulus das sagen konnte.
Paulus, glauben wir das nicht?
Das glauben wir dem Paulus, dass er das sagen konnte.
Und wenn wir das sagen sollten, ja, niemand von uns, glaube ich,
oder ich jedenfalls, könnte das nicht so sagen.
Wollen wir das ändern?
Paulus sagt in Vers 15, so viele nun vollkommen sind.
Er sagt nicht, ich bin der Einzige.
Nein, er denkt an manche Geschwister sicher.
So viele nun vollkommen sind.
So viele genau so denken.
Lasst uns so gesinnt sein.
Dann denkt ein anderer.
Und wenn ihr etwas anders gesinnt seid,
er sagt nicht, wenn ihr komplett anders gesinnt seid,
wenn ihr ganz daneben liegt,
da kommt er auf die, kommt er später zu sprechen.
Aber wenn das nicht ganz so bei euch ist,
dann wird euch Gott das offenbaren.
Ich möchte mich eher,
ich hoffe, ich zähle nicht zu der Gruppe,
die wir nachher noch besprechen.
Ich möchte zu der Gruppe gehören.
Noch etwas anders gesinnt und die Hoffnung haben,
Gott zeigt mir das, macht mir das noch ganz klar.
Ich hoffe, dass für dich, dass Gott dir das ganz klar macht,
dass du noch etwas anders gesinnt bist.
Nochmal, du selbst wirst dir sicher nicht zuschreiben,
ich bin gesinnt, wie Paulus es war.
Wenn du das nicht sagen kannst,
bist du hoffentlich nur etwas anders gesinnt, etwas anders.
Dann sagt er, gute Hoffnung, Gott macht das dir noch klar.
Und dann kommst du auch dahin.
Und dann sieht er das so, wie Leute, die auf einer Rennbahn sind,
wenn die Strecke lang ist, wenn das ein Marathonlauf ist.
Beim 100-Meter-Lauf geht es immer nur um ein paar Zentimeter,
vielleicht um einen Meter, der über den Sieg entscheidet.
Das liegt alles zwischen 9,7 Sekunden und 10,3 Sekunden
bei so einer Weltmeisterschaft.
Viel größer ist der Abstand da nicht.
Beim Marathonlauf ist der Abstand natürlich schon ein bisschen größer.
Zwischen dem, der als Erster das Zielband durchreißt
und dem, der als Letzter kommt,
da können manchmal 20, 30 Minuten liegen.
Der Weg ist lang.
Aber dann sagt Paulus, wir sind doch alle auf derselben Bahn.
Doch wozu wir gelangt sind,
lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln.
Ach, Paulus, du bist mir weit voraus, weit voraus.
Aber da sehe ich noch deine Fußstapfen.
Dafür laufe ich hinterher.
Da laufe ich hinterher.
Wir können natürlich auch einfach aufgeben und sagen,
Mensch, der ist so weit entschwunden, den kriege ich so und so nicht mehr.
Der ist weg.
Kann ja auch sein.
Der ist weg.
Der ist ja auch schon am Ziel.
Aber die Fußstapfen und dann in denselben laufen,
nicht in anderen, und laufen.
Habt ihr schon einmal einen Marathonläufer gesehen,
der dann irgendwo unterwegs stehen geblieben ist?
Das ist doch eine schöne Landschaft hier.
Da hat er keine Zeit zu.
Umguckend, da weiß ich auch nicht.
Habt schon manche einen Marathonlauf verloren?
Wenn sie ins Stadion, die letzte Runde wird ja im Stadion oft gelaufen.
Und dann findet man manchmal, dass sie sich umdrehen.
Sie umdrehen, wenn sie vorne laufen.
Wie weit ist der?
Und wenn dann der andere nur einen halben Meter hinter ihm war?
Dann hat er sich zu seinem Schaden umgedreht.
Das bisschen Umdrehen hat ihm die Führung gekostet.
Da ist der andere dann dran vorbei.
Das kann man sich nicht leisten.
Darum sagt Paulus, dass er nicht zurückschaut.
Vergessen was dahinten.
Aber jetzt komme ich noch ein wenig zu diesem sehr ernsten Abschnitt,
Vers 17 bis 21.
Paulus kann sagen, sei zusammen, meine Nachahmer, Brüder.
Das ist so schön in diesem Brief.
Paulus muss später zu Timotheus sagen, du aber.
Du aber.
Aber hier im Philippa-Brief kann er noch sagen,
sei zusammen, meine Nachahmer.
Da hat Paulus irgendwie noch die Hoffnung,
dass alle Geschwister diesen Weg so laufen.
Er appelliert hier noch nicht an Einzelnen, wie bei Timotheus.
Du aber.
Sondern hier sagt, sei zusammen.
Was kann Gott hier in Donsbach sagen?
Kann er noch sagen, sei zusammen?
Oder muss er sagen, du aber?
Beides gilt immer gleichzeitig.
Er möchte dir sagen, du aber.
Aber wie schön ist es, wenn er noch sagen kann, sei zusammen.
Ihr alle zusammen.
Meine Nachahmer, Brüder.
Und seht hin auf die, die so wandeln wie ihr uns zum Vorbild.
Dann haben wir wieder das Schöne.
Paulus sagt nicht, ich bin alleine.
Er sagt, guckte mal, da sind noch andere.
Und es sind an sich hier drei Gruppen.
Habt ihr das gemerkt?
Paulus sagt, seid meine Nachahmer.
Da ist er das Vorbild allein.
Und dann sagt er, seht hin auf die, die so wandeln,
wie ihr uns zum Vorbild habt.
Da verbindet sich Paulus scheinbar mit einigen Wenigen.
Vielleicht mit Timotheus.
Mit denen, die bei ihm waren.
Aber dann sagt er, da gibt es andere, die wandeln so wie wir.
Schaut auf die hin.
Wie schön ist das, dass da doch viele sind, die so laufen.
Und jetzt kommt er auf eine, wie gesagt, wir hatten gesehen,
es gab solche, die vollkommen gesinnt sind.
Es gab solche, die ein wenig anders gesinnt waren.
Und jetzt kommt er auf eine dritte Gruppe zu sprechen.
Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe,
nun aber auch mit Weinen sage,
dass sie die Feinde des Kreuzes Christi sind,
deren Ende verderben, deren Gott der Bauch
und deren Ehre in ihrer Schande ist,
die auf das irdische sinnen.
Geschwister, dieser letzte Satz, der tut es mir an.
Nicht wahr, wenn wir lesen, deren Ehre in ihrer Schande ist,
da denken wir vielleicht an ganz, ganz schlimme Dinge.
Aber dann heißt es am Schluss so ganz schlicht,
das sind die, die auf das irdische sinnen.
Ich möchte auch noch dazu sagen, wenn Paulus hier sagt,
dass er oft von ihnen gesagt hat, das scheint mir so,
Paulus beobachtete das, dass es da welche gab,
die auf das irdische sinnen.
Das registrierte er und dann warnte er die Geschwister davor.
Aber jetzt sagt er es mit Weinen.
Beim ersten Mal scheint er das noch nicht mit Weinen gesagt zu haben.
Ich habe euch oft gesagt, aber dann sagt er doch jetzt,
nun aber auch mit Weinen, nun aber auch mit Weinen.
Das heißt, am Anfang hat er es nicht mit Weinen gesagt.
Mir scheint, dass darin folgendes liegt,
dass auf irdische sinnen hatte den Lebenswandel dieser Menschen
immer weiter runter gedrückt.
Das war immer tiefer gegangen.
Am Anfang war das vielleicht noch gewesen,
dass Paulus sagte, du pass mal auf,
pass auf, dass du da nicht zu viel am irdischen klebst.
Und hatte auch andere gewarnt, guck, tu das nicht.
Aber dieses auf das irdische sinnen,
das zeigte inzwischen wohl Früchte bei denen,
die derart waren, dass Paulus weinte.
Und Geschwister, das ist für mich so erschreckend
und macht diesen Gegenstand so ernst.
Wer, wenn wir vorhin gesagt haben,
wir haben wohl kaum den Mut zu sagen,
eines aber tue ich.
Also die Worte von Paulus in den eigenen Mund zu nehmen
und sagen, das bin ich auch.
Und wer von uns hat den Mut zu sagen,
ich sinne gar nicht auf das irdische,
beachten wir, es heißt hier nicht sinnen
auf das, was von dieser Welt ist,
sondern einfach das irdische.
Und das geht sehr weit, Geschwister,
und ich stelle mich da völlig drunter.
Das irdische ist nicht direkt das Böse.
Das ist nicht die Lust der Welt.
Das irdische ist das, was dem Volke Israel verheißen war.
Das irdische.
Das war ihnen verheißen.
Große Herden, Besitztümer, viele Felder,
große Kinderschar, alles irdisch.
Das ist das zuerste Mal das irdische.
Und jetzt sagt ihr, das ist doch nichts Böses.
Nein, das ist gar nichts Böses.
Das irdische als solche ist nicht böse.
Es ist das, was Gott in die Schöpfung gelegt hat.
Bloß, Geschwister, wir sind ein himmlisches Volk.
Und darum ist das für mich so ernst.
Und ich glaube, für mich das sagen zu müssen,
dass wir irdisch gesinnt sind.
Darf ich das an einem Beispiel deutlich machen?
Es ist nicht so, dass auch unsere Autos immer größer werden?
Immer mehr Komfort?
Ja gut, kannst du sagen, die anderen gibt es ja nicht mehr auf dem Markt.
Ist wahr, in einer gewissen Weise ist das wahr.
Wird immer mehr Luxus reingebaut?
Gefällt uns auch, nicht?
Oder wie wir unsere Häuser verschönern?
Immer mehr das noch, das noch, das noch.
Da passt das Bild noch hin.
Da könnte das noch stehen, da ist das.
Geschwister, ich habe ja auch so ein Haus.
Ich sage nicht, ihr habt so Häuser und ich habe so eins.
Ich bin kein Paulus.
Ich weiß nicht, ob wir nicht doch aufs Irdische sinnen.
Wenn ich solche Abschnitte in Gottes Wort lese,
muss ich sagen, Geschwister, bin ich immer erschrocken.
Über mich, über mein Leben.
Über das, was uns alles wichtig ist.
Ich weiß nicht, wie das euch geht.
Ich stelle das wirklich fragend, Geschwister.
Ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch.
Ich will euch nicht verurteilen.
Ich frage mich wirklich, ob wir dem überhaupt noch entsprechen heute.
Wir sagen so schön, der Herr Jesus hat nicht, wo er sein Haupt hinlegt.
Der Herr Jesus hat seine Jünger ausgeschickt, hat gesagt,
keine Wechselkleider.
Wenn ich euch für drei Tage zu euch gekommen bin,
ich hatte eine Hose an und hatte eine Hose im Koffer.
Bedeutet, die Stelle sagt mir nichts mehr, nicht?
Wir nehmen das alles so selbstverständlich.
Klar, ich habe immer den Gedanken, könntest du mir Kaffee auf die Hose leeren,
dann kannst du ja nicht so vor die Geschwister.
Brauchst eine zweite Hose.
Wir haben ja immer ganz schnell Ausreden.
Ganz schnell haben wir ein Argument an der Hand,
ja, das muss doch so sein.
Ich weiß es nicht, Geschwister.
Ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch.
Paulus sagt bloß, die auf das irdische Sinnen.
Und mir scheint noch einmal, das kann ganz klein anfangen.
Und am Anfang denkt man sich vielleicht gar nichts dabei.
Und dann kommt es immer mehr und immer mehr und immer mehr.
Und das geistliche Leben wird immer ärmer und immer ärmer und immer ärmer.
Möchten wir doch, ich muss das tun, wir alle müssen das tun,
über diese Verse wirklich nachsinnen.
Was ist das irdische? Was bedeutet mir das irdische?
Wie schön will ich es mir hier machen?
Wie viel Zeit und Geld wende ich dafür auf?
Geschwister, es ist mir auch eine Not,
wenn ich das mal so sagen darf, dass die Verlage
wie Verbreitung der Heiligen Schrift oder der Gute-Saat-Kalender,
dass sie in den letzten Jahren immer schreiben müssen,
wir haben Not, die Gelder zusammenzukriegen,
um weiterhin diese Kalender in diesen großen Mengen kostenlos weiterzugeben.
Ich weiß, dass wir über dem Berg sind in Deutschland,
dass die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht mehr ganz so sind.
Und doch meine ich, wenn ich in andere Länder komme,
es geht uns noch sehr gut, sehr, sehr gut.
Und ob wir wirklich das für den Herrn geben,
was wir könnten, oder nur das, was wir unbedingt machen,
oder wo wir glauben, na ja, so viel sollte es mindestens sein,
hier auf das irdische Sinnen.
Denn unser Bürgertum, sagt Paulus jetzt, ist in den Himmeln.
Wir lesen alle diesen Vers.
Wir kennen ihn alle.
Wir bekennen das.
Aber leben wir auch danach?
Ich denke an einen Mann im Alten Testament,
der keine himmlischen Verheißungen hatte.
Keine.
Der hatte irdische Verheißungen.
Abraham.
Aber der hat himmlisch gelebt.
Er sah die Situation nur.
Lot und Abraham, wir müssen uns trennen.
Lot, wähl du.
Er schweift in seine Augen umher.
Und dann sah er die fruchtbaren Ebenen am Jordan.
Und seine Wahl war schnell getroffen.
Nicht, dass Lot zu dem Zeitpunkt schon gesagt hat,
er wolle einmal in Sodom wohnen.
Das war noch gar nicht sein Gedanke.
Er verglich nur die kahlen Höhen, alles braun.
Nein, nein.
Oh, das saftige Grün da.
Richtig.
Ganz klar.
Hätte jemand von uns das anders gemacht?
Ganz natürlich.
Wenn man Hirte isst und die saftigen Weiden,
das ist doch klar.
Wer von uns würde anders wählen?
Er hat nur auf das Irdische gesonnen.
Das war noch gar nicht böse.
Das Einzige, wo ich sagen könnte,
Lot, also hör mal, du hättest eigentlich deinem Onkel sagen sollen,
hör mal, ich bin der Jüngere, du bist der Ältere, wähl du.
Dir steht die erste Wahl zu.
Das war schon ein bisschen, dass er das so gleich aufgegriffen hat.
Er sagte, es zeigte wenig Feingefühl.
Und dass er sich dann das Beste noch nahm,
das war schon ein bisschen dreist.
Aber es war eigentlich Irdisch, nicht?
Schönen grünen Wiesen, mehr war das doch nicht.
Und wo endete das?
Wo endete das?
Wir wissen, wie das Leben Lot zu Ende ging.
Oder zumindest was als Letztes berichtet wird.
Es fing an, dass er nur die grünen Wiesen
für besser hielt als die kahlen Berge.
Und das ist, glaube ich, warum Paulus sagt,
ich habe euch gewarnt, aber inzwischen weine ich.
Inzwischen weine ich.
Weil das einen Fortschritt genommen hatte.
Aber hier, unser Bürgertum ist im Himmel.
Wirklich, also Paulus erwartete die Stadt,
Abraham erwartete die Stadt, deren Baumeister Gott ist.
Hat Gott ihm nie was von gesagt.
Aber Abraham sah sich, Abraham sah Sodom.
Und dann sagte er, nein, nein, das will ich nicht.
Die Städte hier, die will ich nicht.
Und dann erwartete er eine Stadt, die kannte er überhaupt nicht.
Er sagte, ich warte auf etwas, wo die Grundlagen von Gott sind.
Und dann wurde er ein wirklicher Pilger.
Hatte er ein Zelt.
Wir lesen das immer so schön, klingt auch so schön fromm.
Meilenweit sind wir davon weg.
Ich jedenfalls.
Und dann sagt er, das dürfen wir uns doch freuen,
diesen Vers lese ich auch so gerne, wenn ich alte Geschwister besuche,
die Not haben mit ihrem Körper.
Das sind die Tage, die uns nicht gefallen.
Dann lese ich sehr oft diesen Vers.
Wir erwarten von dem Himmel unseren Herrn Jesus Christus als Heiland,
nicht als Heiland unserer Seele, das ist er jetzt schon,
sondern als Heiland unseres Leibes,
der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird
zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit.
Nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag,
sich auch alle Dinge zu unterwerfen.
Das wird ein Ausdruck von Kraft sein,
wenn er nicht nur die Toten auferweckt,
sondern auch den Leib derer umgestaltet, die dann noch leben.
Und wir erwarten den Herrn Jesus.
Hast du den heute erwartet?
Hast du den heute erwartet?
Ich denke, hier gibt es sicher Geschwister,
die haben ihn heute erwartet.
Ich hoffe das doch.
Welche waren die, die ihn heute erwartet haben?
Die, die krank im Bett liegen, die keine Krebs haben.
Das ist ja schlimm.
Ich hoffe, das hat hier niemand.
Aber wenn das jemand hat, der erwartet natürlich den Herrn,
um das nicht mehr erleben zu müssen, all die Schmerzen.
Der erwartet den Herrn.
Oder dass er heimgehen darf.
Aber hier ist jetzt das Kommen des Herrn gemeint.
Ja, solche, die erwarten das.
Und du, der dann 20 bist und kerngesund,
erwartest du auch den Herrn Jesus.
Hast du ihn heute erwartet?
Habe ich ihn heute erwartet?
Ach, wie oft haben wir diese Worte schon gehört, nicht?
Ich habe euch doch heute nichts Neues gesagt, gar nichts Neues.
Wir hören es immer wieder, wir hören es immer wieder.
Hat sich durch irgendeine solche Botschaft
über dieses Kapitel unser Leben verändert?
Oder leben wir, sagen wir, schöner Vortrag
und leben geradezu weiter?
Das machen wir doch, nicht?
Möchte das passieren, was hier steht,
wenn Paulus sagt, wenn ihr etwas anders gesinnt seid,
so wird euch das Gott offenbaren.
Und dann sollt ihr doch so gesinnt werden, wie ich es bin.
Himmlisch gesinnt.
Demütig gesinnt, himmlisch gesinnt.
Das sind die beiden Themen von Kapitel 2 und 3.
Das ist, was unser Leben als Christ ausmacht.
Eine niedrige Gesinnung zu haben,
wie der Herr Jesus hier auf der Erde es vollkommen gezeigt hat,
und eine himmlische Gesinnung zu offenbaren,
die sich darin zeigt, dass man nicht das Erdische sucht,
sondern das, was droben ist, wo der Christus ist.
Das tat Paulus, und dazu ermuntert er uns dadurch auch. …