Der christliche Wandel
ID
khw029
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:30:41
Anzahl
3
Bibelstellen
Epheser 5
Beschreibung
- ... in Liebe (Epheser 5,1-2)
- ... als Kinder des Lichts (Epheser 5,8-12)
- ... in Weisheit (Eph 5,14-17)
Automatisches Transkript:
…
Ich möchte in diesen Tagen etwas sagen über den christlichen Wandel im Epheserbrief.
Und dazu wollen wir heute Abend die ersten beiden Verse von Epheser 5 lesen.
Seid nun Nachahme Gottes als geliebte Kinder und wandelt in Liebe, wie auch der Christus
uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat, als Darbringung und Schlachtopfer Gott
zu einem duftenden Wohlgeruch.
Wenn der Herr Gnade schenkt, möchte ich heute Abend etwas sagen über den Wandel in Liebe.
Morgen Abend über den Wandel als Kinder des Lichts und am Sonntag Abend über den Wandel
in Weisheit.
Wir fangen aber nicht sofort mit diesen gelesenen Versen an, sondern geben zunächst eine kurze
Einleitung.
Der Epheserbrief hat drei große Teile.
Zunächst haben wir dort die christliche Stellung, und zwar in den Kapiteln 1 bis 3, dann anschließend
von Kapitel 4, Vers 1 bis Kapitel 5, Vers 21, den christlichen Wandel, das heißt man
kann auch die anderen noch, sagen wir bis 6, Vers 9, bis Kapitel 6, Vers 9 ist besser,
den christlichen Wandel und ab Kapitel 6, Vers 10 den christlichen Kampf.
Sowohl der christliche Wandel als auch der christliche Kampf resultieren aus der christlichen
Stellung.
Das ist ganz wichtig zu erkennen, um die Besonderheit des christlichen Wandels im Epheserbrief
zu verstehen.
Ich werde gleich einen Vergleich noch machen zu dem Wandel im Philippabrief, um deutlich
zu machen, um welche Art von Wandel es im Epheserbrief geht.
Im Epheserbrief stellt uns der Herr in den ersten drei Kapiteln in eine Position, die
völlig unabhängig ist von unserem Tun und Lassen.
Wir sind in Christo erwählt vor ewigen Zeiten, um einmal heilig und tadellos vor Gott in
Liebe zu sein, außerwählt vor Grundlegung der Welt.
Wir sind gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern und in Christo
versetzt in himmlische Örter.
Das ist geschehen, bevor überhaupt irgendein Akt der Schöpfung passiert ist, vor ewigen
Zeiten.
Wenn man darüber nachdenkt, dann könnte man auf die Knie gehen und müsste eigentlich
auf die Knie gehen und Gott dafür danken, dass er gerade dich und mich dazu auserwählt
hat.
Nicht Abraham und Mose und Noah, sondern wir.
Warum?
Das weiß ich nicht.
Das entspringt der Gnade und Weisheit des Herrn, es so zu tun mit uns.
Und nachdem uns das wertvoll geworden ist, nachdem uns das für unsere Herzen kostbar
geworden ist, sagt dann der Heilige Geist, jetzt wandelt bitte entsprechend dieser Stellung
und dieser Berufung.
Es ist nicht der Boden des Gesetzes, auf dem wir aufgefordert werden, etwas zu tun,
um etwas zu erreichen.
Überhaupt nicht.
Wir erreichen durch diesen Wandel nichts.
Wir werden nicht geliebte Kinder, wenn wir in Liebe wandeln.
Nein, weil wir es sind, wandeln wir entsprechend.
Das ist ein großer Unterschied.
Wir kommen gleichsam aus einer himmlischen Sphäre und bereiten und wandeln jetzt auf
dieser Erde in irdischen Umständen und verbreiten in diesen irdischen Umständen himmlisches
Licht.
Das ist der große Gedanke des Wandels im Epheserbrief.
Wir kennen die himmlische Sicht über die irdischen Dinge.
Wir verleihen also in unseren irdischen Lebensumständen den Beziehungen einen Glanz, der bis dahin
nie gekannt war.
Ich darf nun mal die Ehe herausnehmen.
Adam und Eva konnten nie ihre Ehe einen solchen Glanz verleihen wie wir, denn wir kennen
den Maßstab.
Wir kennen die Wahrheit von Christus und seiner Versammlung und jetzt dürfen wir dieses
Abbild in unseren Ehen widerspiegeln.
Das adelt den christlichen Wandel im Epheserbrief.
Jetzt stelle ich mal eben den Philippabrief dagegen.
Im Philippabrief gibt es auch einen christlichen Wandel, aber der ist ganz anderer Art.
Im Philippabrief sind wir nicht versetzt in Christus in himmlische Orte, da sind wir im
Sand der Wüste und wir laufen in einer Rennbahn und streben auf ein Ziel zu, das ist Christus
in der Herrlichkeit, um ihn letztlich als Kampfpreis zu gewinnen.
Eine ganz andere Art von Wandel, auch schön, aber eben nicht zu verwechseln mit der Besonderheit
des Epheserbriefes.
Und ebenso wie der christliche Wandel aus der christlichen Stellung hervorfließt, fließt
auch der christliche Kampf im Epheserbrief aus dieser christlichen Stellung hervor.
Ich muss das kurz machen jetzt.
Wisst ihr, den christlichen Kampf des Epheserbriefes hat lange nicht jeder Christ, lange nicht.
Diesen Kampf hat nur derjenige, der sich praktisch aufhält in himmlischen Orten.
Diesen Kampf hat nur der, der bewusst und gewollt die geistlichen Segnungen genießen
will, der sich beschäftigt mit den geistlichen Gütern, die er hat, zum Beispiel den Besitz
des Heiligen Geistes, den Genuss und die Dankbarkeit darüber, dass wir das ewige Leben besitzen,
eine neue göttliche Natur haben, Kinder Gottes sind, Söhne des Vaters, jemand der nur als
Gläubiger in den irdischen materiellen Dingen herumkrebst, sag ich mal, und gar kein Verlangen
hat, das mal zu genießen, was uns in Christo geschenkt ist.
Der kennt den Kampf von Epheser 6 nicht.
Ich sage das deshalb, um zu zeigen, dass wir etwas verteidigen müssen, was uns kostbar
geworden ist, gegen die Angriffe des Feindes.
Nun, um aber einen solchen christlichen Wandel zu führen, bedarf es einiger Voraussetzungen.
Aber vielleicht vorher noch einen kurzen Gedanken zu dem Wort Wandel.
Ich denke, das Wort ist niemand von den Anwesenden fremd, heute sagt man das ja nicht mehr, wandeln,
das ist ein Wort, das im allgemeinen Sprachgebrauch kaum noch benutzt wird, aber ich denke, wir
kennen das aus der Schrift, es beschreibt ein Verhalten oder die Art zu leben.
Nun, wir verhalten uns eben als geliebte Kinder und leben göttliche Liebe aus, so kann man
das auch umschreiben, ein Wandel in Liebe.
Aber nun zu den Voraussetzungen.
Ich möchte einmal drei nennen aus dem vierten Kapitel, denn dieser Aufforderung, in Liebe
zu wandeln, kann nur der nachkommen, der diese Voraussetzungen hat.
Ein nicht wiedergeborener Mensch kann nicht dieser Aufforderung nachkommen, das ist unmöglich.
Die erste Voraussetzung dafür ist, dass wir nach Vers 23 oder 22 bis 24 den alten Menschen
abgelegt und den neuen angezogen haben, das ist eine erste Voraussetzung.
Ich will kurz diese Begriffe erklären und noch den ersten Mensch hinzunehmen, um deutlich
zu machen, was in diesen drei Begriffen zu suchen ist.
Der erste Mensch war Adam vor dem Sündenfall und er war gekennzeichnet durch Unschuld.
Nachdem Adam in Sünde fiel, wurde er ein alter Mensch.
Der alte Mensch ist gekennzeichnet durch das Prinzip der Sünde in ihm und wir alle
waren vor der Bekehrung ein jeder für sich ein alter Mensch.
Bis zur Bekehrung waren wir beherrscht von dem Prinzip der Sünde in uns oder von der
Gesetzmäßigkeit der Sünde.
Nach der Bekehrung ist ein jeder von uns ein neuer Mensch geworden.
Mit dem Zeitpunkt der Bekehrung haben wir den alten Menschen abgelegt, die Schrift sagt
auch ausgezogen, er ist auch mitgekreuzigt worden.
Keiner von uns ist mehr ein alter Mensch, sondern jeder ist ein neuer Mensch, der von
einem anderen Prinzip geführt und beherrscht wird.
Das Gesetz des Geistes des Lebens in uns hat uns freigemacht von dem Gesetz der Sünde
und des Todes.
Und nur wer diesen neuen Menschen angezogen hat, kann jetzt diesen Ermahnungen oder auch
Ermunterungen, wie wir das wollen, nachkommen, die uns in diesen Tagen beschäftigen sollen.
Eine zweite Voraussetzung ist Vers 30 von Kapitel 4, dort heißt es, dass wir versiegelt
worden sind mit dem Heiligen Geist der Verheißung.
Der Gläubige ist ein Eigentum des Sein Jesus oder Gottes, der gleichsam einen Siegel auf
uns gedrückt hat, wir gehören ihm.
Wir besitzen den Heiligen Geist, diese göttliche Person in uns und sind von daher in der Lage
überhaupt göttliche Beurteilungen vorzunehmen, göttliche Entscheidungen zu treffen, weil
wir uns nicht leiten lassen durch unseren natürlichen Geist, sondern eben durch Gott,
den Heiligen Geist, in dem was wir tun und lassen.
Diese sind Söhne Gottes, sagt die Schrift, die versiegelt worden sind mit dem Heiligen
Geist.
Und dann kommt eine dritte Voraussetzung, um nun zu wissen, wie wir unser Leben gestalten
sollen, brauchen wir noch die Hilfe von Vers 20 und 21 von Kapitel 4.
Und diese Verse lauten, ihr habt den Christus nicht so gelernt, wenn ihr wirklich ihn gehört
habt und in ihm gelehrt worden seid, wie die Wahrheit in dem Jesus ist.
Ich will das mal mit drei Ausdrücken versuchen zu erklären, wir brauchen ein Lehrbuch, wir
brauchen eine Lehre und wir brauchen ein praktisches Beispiel, den wir nachahmen können.
Das Lehrbuch ist Christus, ihr habt den Christus so gelernt und ihr seid in ihm gelehrt worden.
Das Lehrbuch ist also der Christus, der Lehrer ist Christus, denn in ihm sind wir gelehrt
worden und das Beispiel ist Jesus auf der Erde.
Ich wiederhole das noch einmal, das Lehrbuch oder der Inhalt der Lehre ist Christus, der
Lehrer selbst ist der im Himmel weilende Christus, der uns belehrt und das Beispiel, das Vorbild,
dem wir nachzuahmen haben, ist Jesus auf der Erde.
Achten wir mal auf den Unterschied der Ausdrücke, Christus und Jesus.
Jesus war der, der auf der Erde gelebt hat, gewandelt hat, der als Mensch in all den Umständen
war, in denen auch ich bin.
Der Jesus hat auf der Erde gezeigt, wie ein solcher Wandel praktiziert werden kann und
ihn dürfen wir nachahmen, ihn dürfen wir als Beispiel vor uns stellen.
Nun zu unserem gelesenen Text.
Seit nun nachahme Gottes, ich beginne mal mit dem Ausdruck, nachahme Gottes.
Man könnte sagen, das kann ich gar nicht sein, wie will ich Gott nachahmen, Gott ist
allmächtig, Gott ist allwissend und Gott ist allgegenwärtig, das kann ich unmöglich
nachahmen.
Nein, das kann man auch nicht nachahmen.
Aber wir können sittliche Wesenszüge Gottes nachahmen.
Zum Beispiel, das was im letzten Vers von Kapitel 4 steht, ich komme gleich nochmal
darauf zurück.
Wir haben eine unmittelbare Verbindung zu Kapitel 4 Vers 32 in den Worten seit nun,
das Wörtchen nun bezieht sich direkt auf den letzten Vers von Kapitel 4.
Wir ahmen Gott nach in seiner Langmut, in der Art, wie er vergibt, in seiner Barmherzigkeit,
in seiner Geduld und ich könnte jetzt fortführen, in diesen sittlichen Wesenszügen ahmen wir
Gott nach.
Das können wir sehr wohl nach den genannten bestehenden Voraussetzungen.
Wenn es nun heißt Zeit, dann bedeutet das nicht, dass wir das ein für allemal sind,
sondern Zeit ist eine Aufforderung, der wir ständig, ständig nachkommen müssen und
dazu gibt es täglich, glaube ich, hunderte von Gelegenheiten.
Immer wieder, immer wieder, Zeit, Zeit, Zeit und jetzt mal zu einigen einzelnen Wesenszügen
Gottes.
Dann beginne ich mal mit dem, was in Vers 32 von Kapitel 4 steht.
Da wird gesagt, dass wir einander vergeben, wie auch Christus oder wie auch Gott in Christus
uns vergeben hat.
Den Punkt greife ich nur einmal heraus als Beispiel und bleibe dabei etwas länger stehen.
Wir sind nach Amor Gottes, wenn wir einander vergeben.
Wie?
Wie Gott uns auch und wie hat Gott uns vergeben?
Einmal auf eine Art und Weise und zweitens in einem Ausmaß.
Gott hat uns vergeben auf der Grundlage eines Bekenntnisses.
Gott hat uns nie vergeben, wenn wir nicht an jeder für sich bekannt hätten, was wir
an Sünden getan haben.
Das ist die Art und Weise, wie Gott vergibt.
Und jetzt sind wir nach Amor Gottes, wenn wir genauso in dieser Art und Weise vergeben.
Das heißt, wir handeln wie Gott.
Gott war um mich bemüht, um ein Bekenntnis von mir zu erreichen.
Tun wir das auch?
Sind wir auch bemüht, um unsere Geschwister zu einem Bekenntnis ihrer Sünde, ihres Vergehens
zu bringen?
Oder stellen wir uns auf einen Sockel und warten, bis uns der andere irgendwann zu Fuße
kriecht und dann neigen wir uns großmütig zu ihm herab.
So hat Gott mit mir nicht gehandelt, dann wäre ich nie gekommen.
Nie.
Gott hat gleichsam um mich geworben und dann hat er mir vergeben, nachdem ich bekannt habe.
Und jetzt kommen wir zu dem Ausmaß und weil ich bekannt habe, rechnet er mir diese Sünde
nie mehr zu.
Das ist das Ausmaß.
Er hat sie weit hinter seinen Rücken geworfen, in die Tiefen des Meeres versenkt, voneinander
entfernt wie der Osten vom Westen.
Das sind Ausdrücke der Schrift.
Und so vergeben wir uns auch.
Das heißt, wir rechnen dem Anderen sein Vergehen nie mehr an.
Ich sage nicht, das musst du vergessen.
Vergessen kannst du das wahrscheinlich nie, aber darum geht es nicht, ob ich das vergesse
oder nicht.
Es geht darum, dass ich es ihm nicht noch einmal auf seinem Konto anlaste.
Das tut Gott nie mehr mit mir.
Ich habe das jetzt als Beispiel mal etwas breiter ausgedehnt, um zu zeigen, wie wir
Nachahmer Gottes sein können.
Und wir sind nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder.
Gott ist Liebe, sagt die Schrift in 1.
Johannes 4, zweimal, Vers 8 und in Vers 16, und wenn wir seine Kinder sind und durch Geburt
seine Natur haben, die göttliche Natur, dann sind wir fähig, wir haben eben Christus angezogen,
ebenfalls diesen Wesenszug Gottes zu offenbaren in dieser dunklen Welt.
Als Kinder, der Jesus war hier auf der Erde als der Sohn Gottes und hat hier als Mensch
auf der Erde gezeigt, wer Gott ist und wie Gott handelt.
Er war die vollkommene Offenbarung Gottes des Vaters auf dieser Erde.
Nun ist der Jesus nicht mehr hier, aber Gott hat jetzt Kinder auf dieser Erde, wir, uns,
und jetzt dürfen wir gleichsam als solche, die die himmlische Atmosphäre kennen, diesen
himmlischen Glanz auf dieser Erde verbreiten, wie der himmlische, der Jesus, das getan hat,
als er auf der Erde war, so wie heute.
Und zwar tun wir das als geliebte Kinder.
Ich möchte zunächst bei dem Wort Kinder bleiben, da sind wir geworden durch Geburt.
Noch einmal, wir sind nicht Kinder geworden, weil wir jetzt so gut in Liebe wandeln.
Vielleicht noch ein Vergleich dazu.
Wenn in England irgendein Kind von irgendeinem Elternpaar so treu und hingebungsvoll und
anständig und sauber und ordentlich sich benimmt wie kaum ein zweites, dann wird es
dadurch nie ein Kind der Königin von England, das ist unmöglich.
Ein Kind der Königin von England kann man nur werden durch Geburt.
Und das sind wir, Kinder Gottes geworden.
Und jetzt zeigen wir das auch in unserem Wandel, dass wir es sind.
Und dabei blicken wir auf wen, nicht auf uns selbst, sondern auf den, der uns liebt, auf
Gott, den Vater.
Ich freue mich, dass hier nicht steht, seid nun nach Ammer Gottes als liebe Kinder.
Wenn es so formuliert wäre, dann würde unser Blick gerichtet werden auf uns selbst, auf
unsere Liebe, Gott sei Dank ist das nicht die Blickrichtung, sondern die Blickrichtung
geht von uns weg zu dem, der uns liebt.
Und darüber nachzudenken, glaube ich, ist das Höchste, was es gibt, Geschwister.
Wir sind Geliebte, das heißt hier von Gott Geliebte, etwas Größeres kann es nicht geben.
Gott hat diese Liebe zu mir, zu uns, zu der Versammlung bewiesen, indem er es seinen Sohn
gegeben hat.
Größere Liebe hat niemand, sagt die Schrift.
Hierin ist die Liebe, sagt 1.
Johannes 4, dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat, als Sühnung für unsere
Sünden.
Und auf diesen Quell der Liebe blicken wir und weil wir uns als die Gegenstände dieser
Liebe wissen und diese Liebe beständig genießen, nicht nur zum Zeitpunkt unserer Bekehrung,
sondern die ganze Zeit danach, erfahren wir täglich die Liebe Gottes und das was wir
jetzt selbst an uns täglich erleben, das dürfen wir letztlich weitergeben, widerspiegeln
und anderen gegenüber erweisen.
Und ich glaube, darin sehen wir einen Grundsatz, niemand, hat mal jemand gesagt, kann Liebe
weitergeben, der nicht selbst Liebe erfahren hat.
Ich glaube, das stimmt.
Gott kann das natürlich, Gott kann das.
Die göttliche Liebe ist dazu fähig, aber der Grundsatz greift auch in unserem Leben,
der greift auch im natürlichen Leben, obwohl ich gleich noch einen Unterschied aufzeigen
will zwischen natürlicher Liebe und göttlicher Liebe, ist nicht dasselbe, aber selbst im
natürlichen Leben ist das so, jemand der nie Liebe erfahren hat, als Mensch, dem wird
es sehr schwer fallen, anderen die Gefühle der Liebe und Zuneigung zu zeigen.
Aber wir können das nie sagen, weil wir die Gegenstände der göttlichen Liebe sind.
Und jetzt kommt die Aufforderung, und wandelt in Liebe.
Und jetzt möchte ich gerne aufzeigen, welche eine Art von Liebe hier gemeint ist.
Es ist weder die natürliche Liebe gemeint, noch die Liebe, die das Gesetz vorschreibt.
Vielleicht beginnen wir mal zuerst mit der Liebe, die das Gesetz vorschreibt.
Wir könnten dazu mal aus 3.
Mose 19 eine Stelle aufschlagen, die auch im Gesetz schon Liebe vorschreibt.
In 3.
Mose 19, Vers 18, die Verse gibt es noch mehrmals im Alten Testament, da heißt es im zweiten
Teil dieses Verses, und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Im Gesetz ist der Maßstab für meine Liebe zu meinem Nächsten, die Liebe zu mir selbst.
Im Neuen Testament, in unserer Stelle, ist der Maßstab ein ganz anderer.
Da ist der Maßstab, den werden wir gleich betrachten, die Liebe des Christus, die er
erwiesen hat, für meine Liebe zu anderen.
Und ich habe vorhin schon gesagt, da wird der Blick nicht auf uns selbst gerichtet,
sondern auf den, der uns liebt.
Und jetzt noch etwas zu der natürlichen Liebe.
Es ist nur der Mensch, der in der Schöpfungsordnung Gottes befähigt ist, zu lieben.
Nur der Mensch ist von Gott so geschaffen, dass er Zuneigung empfangen und erwidern kann.
Das ist an sich etwas sehr Schönes, ein Tier kann das nicht.
Und doch braucht natürliche Liebe in dem anderen einen Anknüpfungspunkt zur Ausübung
dieser Liebe.
Oder anders ausgedrückt, natürliche Liebe muss in dem anderen etwas Anziehendes finden,
das ihn veranlasst zu lieben.
Sonst gibt es keine natürliche Liebe.
Und ich möchte euch bitte einmal dazu Römer 5 kurz aufzuschlagen.
Dort wird es auch in der Schrift bestätigt, es heißt dort in Vers 7, denn kaum wird jemand
für einen Gerechten sterben, denn für den Gütigen könnte vielleicht noch jemand zu
sterben wagen.
Also natürliche Liebe geht so weit, dass sie bereit ist für einen gütigen Menschen
vielleicht sogar sein Leben zu lassen.
Demgegenüber steht aber dann, weil wir gerade Römer 5 aufgeschlagen haben, dass Gottes
Liebe das nicht braucht.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, Vers 8, dass Christus, da wir noch Sünder
waren, für uns gestorben ist.
Gott fand also in uns überhaupt nichts Anziehendes, wodurch seine Liebe ausgelöst worden wäre.
Da sehen wir den Unterschied.
Und weil natürliche Liebe in dem Anderen eine Veranlassung braucht, erkaltet sie auch,
wenn sie diese Anziehung in dem Anderen nicht mehr findet.
Dann verstehen wir auch 2 Timotheus 3, wo im Blick auf das Ende der Tage gesagt wird,
dass die Menschen ohne natürliche Liebe sind.
Warum haben wir so viele Eheprobleme, auch in unserer Mitte?
Das ist zum Weinen, deshalb, weil man das Eheleben unter Gläubigen nur noch auf der
Ebene der natürlichen Liebe lebt.
Und wenn dann die eigene Liebe auf dieser natürlichen Ebene nicht erwidert wird, dann
hört sie irgendwann auf.
Natürliche Liebe kann nicht anders, sie kann nur so weit gehen, aber göttliche Liebe,
die geht eben weiter.
Göttliche Liebe liebt um ihrer selbst willen, sie liebt immer, immer weiter, auch wenn sie
in dem Anderen überhaupt keine Antwort empfängt auf seine Liebe.
Wir könnten das jetzt durch einige Schriftstellen noch etwas untermauern.
Ich möchte es euch jetzt nochmal tun.
Der Apostel Paulus, der diesen Brief geschrieben hat, der hat das, was er hier den Ephesern
empfiehlt, selbst erlebt und selbst ausgelebt.
Mal zwei Stellen eben dazu aus dem zweiten Korintherbrief.
Zunächst Kapitel 4, da heißt es in Vers 10, dass sie alle Zeit das Sterben Jesu am
Leib umher trugen, damit auch das Leben Jesu an ihrem Leib offenbar werde.
Denn wir, die wir leben, werden alle Zeit dem Tod überliefert um Jesu Willen, damit
auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar werde.
Das heißt, dass ihre Liebe, die Liebe des Apostels und seiner Mitarbeiter, nicht aufhörte,
obwohl ihr Leben gleichsam beständig mit dem Tod bedroht war.
Trotzdem offenbarte sich in ihrem Leben das Leben Christi, der geliebt hat, wie wir das
gleich sehen werden, bis zur Selbstaufopferung.
Und dann noch eine zweite Stelle aus Kapitel 11, meine ich ist das, 12 Vers 15, ich will
aber sehr gern alles verwenden und völlig verwendet werden für eure Seelen, wenn ich
auch, je überreichlicher ich euch liebe, umso weniger geliebt werde.
Das heißt, seine Liebe hörte nicht auf zu den Korinthern, auch wenn er keine Antwort
fand.
Das zeigt uns aus der Schrift, dass wir als Menschen in der Lage sind, dieser Aufforderung
nachzukommen, weil eben die göttliche Liebe unser Verhalten prägt und regiert.
Dann fallen mir noch zwei Beispiele ein, noch einmal zweiter Korintherbrief, Kapitel 8,
das ist jetzt die Gegenseite.
Ich habe vorhin gesagt, ich möchte einmal das Verhalten des Apostels selbst schildern,
das waren die beiden Stellen, die wir gerade angeschaut haben, aber auch, dass er das erlebt
hat oder erfahren hat von anderen, das ist zweiter Korinther 8, Vers 5, da spricht er
von den Gläubigen in Mazedonien und sagt von ihnen in Vers 5, und nicht nur wie wir
gehofft hatten, sondern sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn und uns durch Gottes Willen.
Sie gaben sich selbst und kamen so dem Beispiel nach, dass wir gleich noch in Vers 2 von dem
Herrn Jesus betrachten werden.
Sie gaben sich auf für andere und dann denken wir an das Ehepaar Aquila und Priscilla, von
ihnen wird in Römer 16 Ähnliches gesagt, wie hier von den Gläubigen in Mazedonien.
Römer 16 zu Anfang, Vers 3 und 4, grüßt Priscilla und Aquila, die für mein Leben
ihren eigenen Hals preisgegeben haben.
Ich führe diese Stellen an, Geschwister, damit wir nicht entschuldigend sagen, ja das
kann nur der Herr, das konnte nur Gott, vielleicht noch der Apostel, aber wir sind dazu nicht
in der Lage.
Doch, der Herr ermahnt uns nicht, Dinge zu tun, die außerhalb unserer Möglichkeiten
liegen.
Deshalb ist die Aufforderung in Liebe zu wandeln möglich, aber das kostet uns etwas, das kostet
uns eben etwas.
Wie es denn dann Jesus auch etwas gekostet hat, das wir gleich noch betrachten werden.
Und wenn wir jetzt fragen, was uns das kosten kann, oder anders ausgedrückt, wie weit dieser
Wandel in Liebe geht, dann kommen wir nicht umhin, noch einen ganz bekannten 3, Vers 16
Vers vorzulesen, und zwar ist das 1.
Johannes 3, Vers 16.
Da heißt es in diesem bekannten Vers, dass der Herr Jesus für uns sein Leben hingegeben
hat, und auch wir jetzt schuldig sind, für die Brüder das Leben hinzugeben.
Soweit geht diese Liebe.
Und wenn wir diesen Maßstab vor unseren Herzen haben, ihr Lieben, dann muss ich doch sagen,
wie klein und unbedeutend sind angesichts dieses Maßstabes die kleinen Reibereien unter
den Gläubigen.
Ist das nicht so?
Wenn das der Maßstab ist, wollen wir dann nicht an dem Beispiel des Herrn Jesus, wie
es uns in 1. Johannes 3, Vers 16 gezeigt wird, auch bereit sein, uns selbst einmal zu vergessen.
Denn das ist das Kennzeichen göttlicher Liebe.
Sie vergisst sich selbst und sucht immer das Wohl der anderen.
Es gibt kein Kapitel wie 1.
Korinther 13, wo anhand von vielen Kennzeichen göttliche Liebe beschrieben wird.
Und wenn ich das in einem zusammenfassen würde, dann würde ich sagen, sie sucht nicht das
ehrige, sie sucht immer und immer und immer das Wohl der anderen.
Und jetzt kommen wir zu dem Maßstab, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst
für uns hingegeben hat, als Darbringung und Schlachtopfer Gottes zu einem duftenden Wohlgeruch.
Es gibt nichts Herrlicheres, als den Maßstab zu betrachten.
Das wird in allen drei Abenden auch der Schluss der jeweiligen Stunde sein.
Ich habe vorhin Vers 20 und 21 von Kapitel 4 vorgestellt.
Der Jesus ist immer der Maßstab, immer das Vorbild, wie er als Mensch auf dieser Erde
gehandelt hat.
Und jetzt wird uns das Opfer des Herrn Jesus, das ist auch eine Besonderheit der Heiligen
Schrift, gezeigt, um uns anhand dieses Opfers zu Nachahmern des Herrn Jesus zu machen.
Wenn man das Studium mal betreiben würde, das ist hochinteressant, das Opfer, den Opfer
Tod des Herrn Jesus in Verbindung mit unserem praktischen Lebenswandel zu sehen, dann würden
wir einige Stellen finden, die dieses Ziel haben.
Wenn wir an das Opfer des Herrn Jesus denken, so im Allgemeinen, denken wir immer daran,
dass der Jesus für uns etwas getan hat, damit wir Heil erlangen, Erlösung, ewige Sicherheit,
Vergebung unserer Sünden, was ich alles nennen könnte.
Und das ist mit Sicherheit ein herrlicher Blickwinkel und wir können dem Herrn nie genug
dafür danken, dass er das getan hat.
Aber es gibt eben auch andere Stellen, das ist eine davon, wo uns gezeigt wird, dass
wir dem Herrn Jesus nachahmen können, natürlich nicht in seinen sündenden Leiden.
Das ist ganz klar, aber wenn er uns hier gezeigt wird, in seiner Liebe, die sich offenbart
hat auf Golgatha, dann dürfen wir schon diese Liebe nachahmen.
Und wir wollen uns jetzt diese Stelle mal genauer ansehen und dann stellen wir fest,
dass der Jesus in zweierlei Richtungen geliebt hat.
Wie auch der Christus uns geliebt, das ist eine Richtung seiner Liebe.
Ein sehr geschätzter Bruder des 19.
Jahrhunderts hat zu dieser Stelle geschrieben, der Jesus hat nach unten geliebt und er hat
nach oben geliebt.
Damit wollen wir uns jetzt beschäftigen.
Das ist wahr, ihr Lieben, der Jesus hat nach unten gelebt und da waren die Gegenstände
dieser Liebe wir, die Menschen und der Jesus hat nach oben gelebt und da war der Gegenstand
seiner Liebe Gott, denn der Jesus hat sich nicht für uns als ein duftender Wohlgeruch
hingegeben, nicht uns, sondern Gott.
Er hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben, ja, aber zu einem duftenden Wohlgeruch,
als ein Schlachtopfer, als Darbringung hat er sich Gott geopfert.
Und man weiß nicht, welche Seite man mehr bewundern soll, wirklich nicht, die Liebe
nach unten oder die Liebe nach oben.
Und in diesen beiden Stoßrichtungen der Liebe lieben wir jetzt auch.
Wir lieben einmal wie er, nach oben, das heißt wir lieben Gott und wir lieben wie er, nach
unten oder seitwärts oder horizontal, wie ich das auch ausdrücken mag.
Unsere Liebe gilt Gott und sie gilt den Menschen, das sind die beiden Ziele.
Und dann wollen wir uns anschauen, wie der Jesus das getan hat.
Er hat uns geliebt und dann kommen diese Worte, und sich selbst für uns.
Ich habe mir diese vier Worte mit zwei Farbstiften in meiner Bibel unterstrichen, sich selbst
mit einem Stift und für uns mit einem anderen Stift, sich selbst, mehr konnte er nicht geben,
weniger wollte er nicht geben.
Und wisst ihr, was das bedeutet?
Das bedeutet, dass er sein Leben gab, aber es bedeutet noch mehr.
Ich habe das auch lange nicht so gesehen, aber ich bin jetzt davon überzeugt, dass
es noch mehr bedeutet.
Nun könnte man sagen, mehr als sein Leben kann man doch nicht mehr geben.
Ich versuche das jetzt mal etwas zu erklären und ziehe noch eine weitere Schriftstelle
hinzu, in Matthäus 13, wird der Jesus verglichen mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
Und als er eine sehr kostbare gefunden hatte, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte
und kaufte sie.
Die Perle ist dort die Versammlung und sie war von einer solchen Schönheit, fühlte
den Jesus, dass er seine messianischen Anrechte, die er hatte an das Volk Israel, für eine
Zeit aufgab.
Er verkaufte alles, was er hatte und kaufte diese Perle.
Aber da steht nicht, dass er sein Leben gelassen hat.
Soweit geht Matthäus 13 noch nicht, aber jetzt kommt Epheser 5, Epheser 5 geht weiter.
In Epheser 5 wird auch nicht die Schönheit der Perle in den Vordergrund gestellt, das
ist Matthäus 13.
In Epheser 5 wird das Tun des Herrn Jesus in den Vordergrund gestellt.
Er hat geliebt und dann sich selbst gegeben, das heißt sein Leben gegeben und mehr.
Was ist da noch mehr zu geben?
Der Jesus hat nichts, und das glaube ich ist der Gedanke, nichts für sich behalten, das
ihm zu schade gewesen wäre, es für uns, für die Versammlung zu geben.
Eine Ausnahme gibt es natürlich, in seiner Gottheit bleibt er ewig allein, die wird er
nie mit uns teilen, das ist wahr, aber sonst gibt es nichts, gar nichts, wo er gedacht
haben könnte, nein, das kann ich nicht für die Versammlung geben, das muss ich für mich
behalten, für mich reservieren.
Vielleicht darf ich das an dem Beispiel, das wir nicht betrachten werden, noch deutlicher
machen.
In Epheser 5, Vers 25 wird noch einmal ein Vergleich gezogen, und da wird gesagt, dass
wir unsere Frauen lieben sollen, wie Christus die Versammlung geliebt hat, und dann wird
wieder gesagt, dass er sich selbst für sie hingegeben hat.
Wenn wir in unseren Ehen uns mit göttlicher Liebe lieben, dann gibt es nichts, gar nichts,
was der Mann nicht für seine Frau opfern und geben würde, nichts.
Da gibt es nichts, wo er sagen könnte, nein, das ist nur für mich, nur für mich, daran
hat meine Frau nun mal keinen Anteil, dann würden wir nicht mehr dem Maßstab von Christus
in seiner Liebe zu seiner Versammlung entsprechen.
Nun gibt es drei Stellen, die das Tun des Herrn Jesus so beschreiben wie hier, sich
selbst für uns, oder für mich, oder für die Versammlung.
Da haben wir Galater 2, Vers 20, wo es von dem Herrn Jesus heißt, der mich geliebt und
sich selbst für mich hingegeben hat, das sagt Paulus dort, da geht es um die Liebe
des Herrn Jesus zu dem Einzelnen, und wenn ich die Stelle richtig verstehe, meint sie,
dass Paulus sagen will, wenn ich der einzigste Sünder auf der ganzen Erde gewesen wäre,
dann wäre die Liebe des Herrn Jesus zu mir so groß gewesen, dass er sein Leben für
mich gegeben hätte, das ist also persönlich.
Dann haben wir hier, der uns geliebt, das ist kollektiv, uns, da dürfen wir den Schatz
von Matthäus 13 sehen, der Kaufmann sah nicht nur die Perle, er sah auch einen Schatz im
Acker, und er hat den Acker gekauft, um den Schatz zu erwerben, der Schatz setzt sich
zusammen aus vielen einzelnen Wertgegenständen, das entspricht unserem Wort uns, wir die einzelnen
Wertgegenstände für den Herrn Jesus sind zusammen der Schatz, und der Jesus hat uns
geliebt, und dann kommt die Perle in Epheser 5, 25, das ist die Versammlung, die Versammlung
geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, aber wir müssen bei dieser Liebe noch
einen Moment stehen bleiben, diese Liebe ist eine ganz besondere Art von Liebe, wenn die
Menschen über göttliche Liebe nachdenken, stellen sie meistens die Liebe Gottes zu dem
Sünder an die oberste Stelle, und das deckt sich auch mit der Stelle, die ich vorhin in
Römer 5, Vers 8 gelesen habe, Gott erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus
als wir noch Sünder waren für uns gestorben ist, das ist unendlich wertvoll, und doch
will ich das in aller Vorsicht sagen, glaube ich, dass das was wir hier finden noch edler
ist, und das habe ich auch gelernt von diesem vorhin genannten Ausleger der heiligen Schrift.
Er erklärt das für mich auf eine wunderbare Weise und sagt, hier haben wir eine Liebe,
die tätig wird auf der Grundlage bestehender Beziehungen, wisst ihr, wenn es um göttliche
Liebe geht zu dem Sünder, ist es mehr Erbarmen, Mitleid, Barmherzigkeit, aber hier ist es
tätige Liebe, weil Beziehungen bestehen. Nun könnte man sagen, aber diese Beziehungen
zwischen Gott und uns oder zwischen dem Herrn Jesus und seiner Versammlung, die bestanden
doch gar nicht, die mussten doch erst noch durch das Werk des Herrn Jesus geknüpft werden,
der Gedanke ist nicht falsch, und doch kannte der Herr von Ewigkeit her die Gedanken Gottes
über ihn und seine Versammlung. Und ich möchte das an einem Beispiel deutlich machen, ich
habe das hier und da schon mal erzählt, wenn es einer kennt, ist nicht schlimm, andere
kennen es vielleicht noch nicht. Vor Jahren kendete in der Nähe der holländischen Küste
ein Schiff. Man konnte das vom Ufer beobachten, aber die See war so stürmisch, dass keiner
den Mut hatte, hinaus zu rudern, um Hilfe zu leisten. Aber nach wenigen Minuten kam
ein Mann vom Festland, sehr schnell angelaufen und er konnte einige Männer überreden und
sie sind hinausgerudert und haben alle Seeleute auf diesem Schiff gerettet, alle. Aber wisst
ihr, wer der Mann war? Das war der Vater eines Sohnes, der auf dem Schiff war. Sein Sohn
war auf dem Schiff in Seenot. Was veranlasste also den Vater hinaus zu rudern? Liebe auf
der Grundlage bestehender Beziehungen, der Beziehungen, die er hatte zu seinem Sohn,
die veranlasste ihn tätig zu werden. Gerettet wurden alle, die auf dem Schiff waren, aber
die besondere Art von Liebe des Vaters galt wem? Die galt seinem Sohn. Kann man das verstehen?
Ist nicht so schwer, glaube ich. Und das übertragen wir jetzt einmal auf unsere Stellen. Natürlich,
Gott hat die Völker geliebt, sagt die Schrift, die Stämme Israels geliebt. Gott hat die
Menschen geliebt, Johannes 3, Vers 16. Der Jesus blickte den reichen Jüngling an und
liebte ihn. Das sind alles Ausdrücke der Liebe Gottes zu Menschen. Aber hier haben
wir eine Rarität. Hier haben wir eine Besonderheit. Hier haben wir den besonderen Ausdruck der
Liebe Gottes zu denen, zu denen er Beziehungen hatte. Oder die Liebe des Christus zu denen
er Beziehungen hatte. Das ist von erhabener Schönheit. Ich übertrage das mal auf das
Werk des Sein Jesus auf dem Kreuz. Auf der Grundlage dieses Werkes sind die Gläubigen
des Alten Testamentes gerettet worden, werden auch die Gläubigen zukünftiger Tage gerettet,
in der Zeit nach der Entrückung bis in das tausendjährige Reich. Auch sie werden geliebt.
Aber es gibt eine besondere Art von Liebe. Und das ist die Liebe des Sein Jesus zu seiner
Versammlung. Zu denen, die sie bilden. Und das wird uns gezeigt in diesen Versen. Besonders
auch in Epheser 5, Vers 25. Und das hat er für uns getan. Für uns. Dürfen wir an die
Stelle denken, wo der Jesus das Mahl des Herrn einsetzte? Dann nahm er das Brot und hat gesagt,
dies ist mein Leib, der für euch ist. Für mich, für uns, für die Versammlung. Welch
eine Liebe. Und dann hat er sich als Darbringung und Schlachtopfer Gott zu einem duftenden
Wohlgeruch geopfert. Jetzt ist die zweite Seite. Darbringung, dieses Wort, wird im Alten
Testament sehr oft benutzt für die Darbringung des Speisopfers. Ich bin mir nicht ganz sicher,
ob ich den Gedanken hier lehrmäßig unterbringen darf, aber gestattet mir mal, dass ich es
tue. Schlachtopfer ist natürlich eindeutig ein Opfer, das die Dahingabe des Lebens beinhaltet.
Schlachtopfer ist nicht Speisopfer. Aber Darbringung könnte, ich lasse es mit Vorsicht sagen,
auf das Leben des Herrn Jesus hinweisen, der in seinem ganzen Leben sich Gott dargebracht
hat, Gott geweiht hat. Wenn das haltbar ist, dieser Gedanke, dann dürfen wir in diesem
Vers nicht nur, oder müssen wir nicht nur an den Tod denken, dann dürfen wir sogar
an das ganze Leben des Herrn Jesus denken. Das ganze Leben des Herrn Jesus war ein Beweis
seiner Liebe zu uns und zu Gott. Er hat in seinem ganzen Leben unter den schwierigsten
Prüfungen zur Verherrlichung Gottes gelebt. Er hat immer Gott geliebt, immer. Und als
er sich am Jordan taufen ließ, in Markus 1, da konnte Gott nicht mehr an sich halten
und zerriss den Himmel über ihm. Da gab der Jesus ihm auf der Erde einen Beweis seiner
Liebe und Gott sagt jetzt zu ihm, du bist mein geliebter Sohn. An die habe ich Wohlgefallen
gefunden. Und wir dürfen auch sein ganzes Leben als eine beständige, tätige Liebe
zu uns erkennen. Er hat das alles in seinem ganzen Leben auf sich genommen. Auf seinem
langen Weg bis hin zum Kreuz, weil er schließlich dich und mich geliebt hat. Dann haben wir
das alles in Kauf. Diesen Spott, den Hass, den Speichel der Menschen, die Schläge, die
Geiselung. Welch eine Liebe muss der Jesus gehabt haben zu dir und zu mir, zu uns. Und
dann kam Golgatha. Dann kam das Schlachtopfer. Das ist natürlich das Opfer, was durch den
Tod ging. Da dürfen wir in erster Linie an das Brandopfer denken. Aber auch an das Friedensopfer.
Das waren Opfer lieblichen Geruchs. Das Schweißopfer übrigens auch. Aber hier wird jetzt gesagt,
als Schlachtopfer Gott zu einem duftenden Wohlgeruch. Wir denken jetzt an 3. Mose 1,
Friedensopfer. An 3. Mose 3, Friedensopfer. Wir denken an das allererste Brandopfer in
der Schrift. Da brachte Noah, Gott, ein Brandopfer. Und dann stieg der Duft der Beruhigung empor
zu Gott. Ja Gott ist geehrt worden durch das Opfer seines Sohnes auf dem Kreuz. Der Jesus
hat Gott dort einen weiteren Beweggrund gegeben, ihn zu lieben. Johannes 10, Vers 17. Darum
liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse. Oder die bekannte Stelle in Johannes
17. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde. Das Werk habe ich vollbracht, welches du mir
gegeben hast. Wohlgeruch und Lieblichkeit stiegen auf vom Kreuzaltar. Da hat Gott herabgeschaut
und hat gesehen, wie sein Sohn sich als Ganzopfer für ihn auf den Altar legte. Und die gerechten
Forderungen Gottes der Sünde gegenüber völlig erfüllte und Genüge getan hat. Gott zu einem
duftenden Wohlgeruch. Und jetzt können wir fast nicht glauben. Wenn Gottes Wort uns das
nicht sagen würde, würden wir es nicht wagen zu sagen. So werdet Gott auch unseren Wandel
in Liebe. Und das würde ich jetzt gerne noch zeigen an der einen oder anderen Schriftstelle.
Wenn wir uns einander lieben, wenn wir in Liebe wandeln, dann werdet Gott das so, wie
er das Opfer seines Sohnes gewertet hat. Noch einmal, nicht in seinen zünenden Auswirkungen.
Aber in der Art der Erweisung dieser Liebe. Ich denke jetzt an die Stelle in Philippa
4. Ist uns größtenteils wohl bekannt. Da haben die Philippa dem gefangenen Apostel
einen Beweis ihrer Liebe geliefert. Und haben ihm dort eine Gabe bringen lassen, durch Epaphrotitus
und als er diese Gabe empfing, hat er in Vers 18 gesagt, ich bin erfüllt, da ich das empfangen
habe und dann fügt er einen Nachsatz hinzu. Einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes
Opfer, Gott wohlgefällig. Was die Philippa ihm dort bewiesen haben, das war für Gott
ein angenehmes Opfer, ihm wohlgefällig, ein duftender Wohlgeruch. Staunen wir nicht über
die Parallelität der Ausdrücke zu Epheser 5? Und wenn wir an Hebräer 13 denken, da
werden die beiden Opferarten direkt zusammengebracht. Da wird das Opfer, das wir Gott darbringen
und das materielle Opfer, das wir Menschen gegenüber erweisen, unmittelbar zusammengestellt
in Vers 15. Lasst uns Gott ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen,
die seinen Namen bekennen. Und dann heißt es anschließend, das Wohltun aber und mitteilen
vergesst nicht, denn an solchen Opfern in der Mehrzahl hat Gott wohlgefallen. Sowohl
an dem geistlichen Opfer, das man ihm bringt, als auch an dem materiellen Opfer, das man
den Menschen bringt. Wie Adel das unseren Wandel in Liebe. Und wenn wir uns jetzt vornehmen
Geschwister, das von heute an zu praktizieren, dann werden wir morgen Abend feststellen,
war nichts. Also war der Abend umsonst, oder? Wenn wir uns sowieso nichts vornehmen können
und das dann nicht einhalten, was wir uns vornehmen, wisst ihr, der Weg einen solchen
Wandel zu praktizieren, den können wir nicht gehen, wenn wir gute Vorsätze fassen. Das
können wir nur erreichen, wenn wir uns mehr mit dem Beispiel beschäftigen, mit dem Herrn
Jesus beschäftigen, wie er über diese Erde uns einen solchen Wandel vorgelebt hat. Das
ist der Weg. Und wenn wir das tun, vermehrt tun, einfach im Stillen beschäftigen mit dem
Herrn, wie er uns in den Evangelien gezeigt wird, dann werden wir Gott lieben, wie er
das getan hat. Und dann werden wir seitwärts lieben, wie er geliebt hat. Und wenn wir nun
fragen, wie lieben wir Gott? Wie ist es eigentlich möglich, Gott zu lieben? Da gibt die Schrift
uns eine eindeutige Antwort. Wir beweisen unsere Liebe Gott gegenüber durch Gehorsam,
durch dieses schöne Wort. Der Jesus war gehorsam bis zum Tode am Kreuze. Nicht widerwillig,
sondern weil er es als eine Lust empfand, Gott Freude zu bereiten. Und so dürfen wir
auch unsere Liebe Gott gegenüber unter Beweis stellen, durch Gehorsam. Nicht mit der Faust
in der Tasche, sondern als eine Antwort an Gott für die von ihm empfangene Liebe. Und
die Liebe zu den Mitmenschen erweisen wir unabhängig davon, wie sie beantwortet wird,
weil Gott ebenso im Blick auf uns gehandelt hat und handeln wird, bis wir sie, wenn wir
im Himmel sind, dann auch auf ewig beantworten werden. Aber göttliche Liebe wird einfach
tätig um ihrer selbst willen, weil sie nicht anders kann als Liebe geben. Lasst uns nicht
so viel auf Empfang eingestellt sein. Das ist nicht göttliche Liebe, sondern göttliche
Liebe gibt. Sie opfert sich auf. Sie vergisst sich und denkt an andere. Wie der Herr Jesus
das getan hat. Vergasest deine Schmerzen, trugst die nur auf dem Herzen, die du so unaussprechlich
liebst. …
Automatisches Transkript:
…
Wir beschäftigen uns in diesen Tagen mit dem christlichen Wandel im Epheserbrief und lesen
heute Abend dazu die Verse aus Epheser 5 Vers 8 bis 10. Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber
seid ihr Licht in dem HERRN. Wandelt als Kinder des Lichts, denn die Frucht des Lichts besteht in
aller Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit, indem ihr prüft, was dem HERRN wohlgefällig ist. Und
noch einen Vers aus dem ersten Johannesbrief. Kapitel 1 Vers 5 Und dies ist die Botschaft,
die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in
ihm ist. Soweit Gottes Wort. Wir haben uns gestern Abend beschäftigt mit den Versen 1 und 2 des
5. Kapitels und haben über die Aufforderung nachgedacht, wandelt in Liebe und haben dazu
auch die beiden Verse aus 1. Johannes 4 Vers 8 und 16 zitiert. Gott ist Liebe. Und heute Abend
haben wir gelesen aus 1. Johannes 1 Vers 5 Gott ist Licht. Wie bringen wir diese beiden Aussagen
zusammen? Gott ist Liebe und Gott ist Licht. Jedenfalls bringen wir sie nicht so zusammen,
wie das manchmal geschieht. Wenn ein Bruder eine Seite der Wahrheit vorstellt und sie
damit begründet, dass Gott Licht ist, dann hört man oft, dass ein anderer dann sagt,
das ist ja schön und gut, was du sagst, aber Gott ist auch noch Liebe. Es gibt eine andere
Zusammenstellung, dass ein Bruder etwas sagt über den Begriff Liebe. Bruder Kelly hat einmal
Folgendes gesagt, das Wesen Gottes ist Licht und der Ausfluss seiner Natur ist Liebe. Und wenn
jemand jetzt die Liebe betont, zurecht betont, dann kommt sehr oft die Argumentation eines
anderen, der da sagt, Gott ist aber auch Licht. So bringen wir das nicht zusammen mit dieser
Argumentation. Das aber auch lassen wir bitte weg. Das ist besser. Aber auch ist nicht gut.
Dann stellen wir Licht gegen Liebe oder Liebe gegen Licht. Das ist, ich sage mal ganz platt,
das ist falsch. Gott ist Licht und Gott ist Liebe. Das sind bei Gott nie zwei Dinge,
die konträr stehen. Nie. Aber das Problem liegt nicht bei Gott. Das Problem, diese Dinge
zusammenzubringen, liegt bei uns, liegt bei mir. Wir haben Mühe damit, beides im rechten Gleichmaß
zu leben, zu offenbaren. Gott hat sich offenbart im Licht und Gott hat sich gleichzeitig offenbart
in Liebe und zwar in der Person seines Sohnes. Und ich möchte zu Beginn dieser Stunde den
Jesus vorstellen, heute Abend, auch am Ende der Stunde. Niemand hat Gott jemals gesehen,
sagt die Schrift. Der eingeborene Sohn, der des Vaters Schoß ist, der hat ihn Gott kundgemacht.
Wie kundgemacht? In Licht und in Liebe. Wir lesen in Johannes 1, Vers 17, die Gnade und die Wahrheit
sind einige junge Geschwister hier. Und ich frage euch jetzt einmal, wie geht es weiter? Die Gnade
und die Wahrheit sind durch Jesum Christum geworden. Oder wie muss es heißen? Ist durch Jesum
Christum geworden. Was meint ihr? Was ist grammatisch richtig? Ist oder sind? Eigentlich
keine Frage, oder? Sind doch zwei Dinge, müsste doch sind heißen. Steht aber nicht in der Bibel.
Für uns sind das oft zwei Dinge. Für Gott ist das eine Sache. Ist steht in der Bibel. Kannst du
nachlesen? Johannes 1, Vers 17. Ist durch Jesum Christum geworden. Für Gott sind das nicht zwei
verschiedene Sachen. Und ich möchte das zeigen aus dem Leben des Herrn Jesus. Vielleicht mal
zwei Stellen. Ihr kennt alle Johannes 4. Da war diese Frau an dem Brunnen in Sicher. Und der Jesus
sagt ihr, Gnade hat die Wahrheit. So würde ich das mal formulieren wollen. Fünf Männer hast du
gehabt. Und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Das war Licht. Das war Wahrheit. Und was
macht die Frau? Sie läuft schon nichts weg, oder? Weil sie das Licht nicht ertragen kann. Das macht
sie gar nicht. Sie bleibt da. Sie bleibt bei dem Herrn. Warum? Weil sie gleichzeitig angezogen wurde
durch die Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorgingen. Sie hat die wärmende Liebe des
Herrn Jesus empfunden. Beim Kapitel 8, Johannes 8, da war eine Frau im Ehebruch ergriffen. Ihre Ankläger
bringen sie zu dem Herrn Jesus, verurteilen sie. Und der Jesus offenbart das Licht, das göttliche
Licht. Und die Ankläger gehen einer nach dem anderen alle von ihm hinweg. Warum? Weil sie die
Ausstrahlung dieses Lichtes der Wahrheit nicht ertragen konnten. Aber die Frau blieb bei ihm.
Der Jesus hat dort gezeigt, dass es nicht um die Frage geht, Gerechtigkeit oder Gnade. Nein. Darum
geht es nicht bei dem Herrn Jesus. Gerechtigkeit oder Gnade. Der Jesus hat gezeigt, dass es
Gerechtigkeit und Gnade gibt. Und wie ist das bei uns? Wir wollen manchmal so lieb sein zueinander.
Das ist schön. Aber dann geht das oft auf Kosten der Wahrheit. Wir sind lieb und nicht mehr wahr.
Das war bei dem Herrn Jesus nie so. Oder wir wollen die Wahrheit vertreten. Recht so. Aber
dann manchmal auf Kosten der Liebe. Und dann ist es nicht mehr recht. Wir merken, wie wir lernen
können von dem Herrn Jesus, der wie wir gestern Abend gehört haben, das Lehrbuch ist und der
Lehrer und das Beispiel. Wunderbarer Herr, der in allem gezeigt hat, wie wir als Gläubige einen
Weg gehen können anhand des uns von ihm gezeigten Vorbildes. Nun noch etwas zu dem Wandel. Wir haben
gestern gesehen, dass von Kapitel 4 Vers 1 bis 6 Vers 9 dieser Wandel im Epheserbrief vorgestellt
wird. Wenn ich nicht irre, kommt das Wort in diesem Abschnitt sechsmal vor. Zum ersten Mal
in Kapitel 4 Vers 1. Das habe ich gestern Abend nicht gesagt. Das trage ich jetzt noch nach. Wenn
es um den christlichen Wandel geht, dann hat dieser Wandel eine gemeinsame Seite. Die haben
wir in Kapitel 4 Vers 1. Da werden wir aufgefordert, würdig unsere Berufung zu wandeln. Das schließt
an, haben wir auch gehört auf der Konferenz in Dillenburg, an das Ende von Kapitel 2, wo wir
gesehen werden als die Behausung Gottes im Geist und als der eine Leib. Nun wir sind Glieder dieses
Leibes und wir sind lebendige Steine an dem Bau Gottes. Und diese Berufung als Glieder des Leibes
und als Steine an diesem Haus, die kann man nicht für sich allein ausleben. Das kann man nur in
Verbindung mit anderen tun, sei es als Glieder am Leib oder als Steine am Haus. Das ist also die
gemeinsame Seite des Wandels im Epheserbrief. Aber die Stellen, die wir jetzt betrachten,
sowohl wenn es um den Wandel in Liebe geht, als auch heute Abend um den Wandel gemäß dem Licht
und wenn der Herr Gnade schenkt morgen um den Wandel in Weisheit, dann ist das die persönliche
Seite des christlichen Wandels im Epheserbrief. Und damit sind wir jetzt beschäftigt.
Nun wird zunächst gesagt in unserem gelesenen Vers, denn einst wart ihr Finsternis. Und ich
möchte jetzt mich mit diesem Ausdruck Finsternis etwas beschäftigen. Aber vielleicht gestattet
ihr mir noch einen kurzen Nachtrag zu dem Beispiel des Herrn Jesus, das ich vorhin mit Johannes 4
etwas versucht habe zu zeigen. Mir fallen da gerade zumindest noch zwei Stellen ein. Das eine
ist die Stelle aus Psalm 85, die passt noch sehr gut zum Leben des Herrn Jesus,
der Gnade und Wahrheit offenbart hat. Da heißt es in diesem Psalm von dem Herrn Jesus letztlich,
dass Güte und Wahrheit sich begegnet sind. Güte und Wahrheit sind sich begegnet,
Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst. Das sind Dinge, die wir nur mühevoll beieinander
bringen, die aber in dem Herrn Jesus eine vollkommene Darstellung fanden. Und die zweite
Stelle ist Psalm 45. Die Stelle brauchen wir übrigens heute Abend noch einmal. Psalm 45,
da heißt es in Vers 7, Gerechtigkeit hast du geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst. Und in
Vers 2 Holzseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen. Wenn er Gerechtigkeit geliebt und
Gottseligkeit gehasst hat, dann bedeutet es nicht, dass seine Worte deshalb hart und lieblos und
abstoßend wurden. Dann hat er Holzseligkeit gleichzeitig über seine Lippen verbreitet.
Aber jetzt zu diesem Begriff in Vers 8, Finsternis, denn einst wart ihr Finsternis. Es ist gut über
diesen Begriff etwas intensiver nachzudenken. Es gibt eine gewisse physische Finsternis,
das kennen wir alle. Wenn wir jetzt das Licht ausschalten würden, dann wäre es im nächsten
Augenblick hier dunkel. Das ist physische Finsternis und bedeutet Abwesenheit von Licht.
Darum geht es hier nicht. Wenn die Schrift hier von Finsternis spricht, dann meint sie moralische
Finsternis. Und moralische Finsternis ist mehr als Abwesenheit von Licht. Es ist Anwesenheit von Bösem.
Und dann unterscheiden wir noch zweitens zwischen der Finsternis, in der wir waren,
das heißt, die uns umgab, in der wir uns befanden, und der Finsternis, die in uns war. Das unterscheidet
die Schrift auch noch. Hier wird gesagt, in Epheser 5, Vers 8, dass wir selbst Finsternis waren.
Andere Stellen dagegen, ich denke gerade an Kolossa 1, da heißt es in Vers 12, dass wir jetzt fähig
gemacht sind zum Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht und dass wir errettet worden sind aus der
Gewalt der Finsternis. Und der erste Petrusbrief drückt das mit etwas anderen Worten aus, Kapitel 2,
Vers 9, wir sind berufen aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Also einmal waren wir
in der Finsternis, vor unserer Bekehrung, und zweitens waren wir selbst Finsternis. Das heißt
moralisch Böse, durch die Anwesenheit von Bösem in uns, von einem Prinzip des Bösen beherrscht.
Aber in der Finsternis waren wir auch. Wir waren, und das macht Kolossa 1 deutlich,
unter dem Machtbereich Satans und wir sind durch die Errettung aus dieser Finsternis,
das heißt aus dem Bereich, wo Satan regiert und herrscht, herausgenommen worden und in uns
selbst befreit worden von diesem Prinzip der Finsternis in uns. Und ich möchte dazu jetzt
mal einige Stellen aus dem Johannes-Evangelium vorstellen, aber eben vorher noch ganz kurz aus
Kapitel 4, Vers 18 anführen, wo es im Blick auf uns heißt, dass wir vor unserer Bekehrung verfinstert
waren am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes. Das ist eine Beschreibung dessen, was wir hier
finden, ihr wart Finsternis. Nun einige Stellen aus dem Johannes-Evangelium, die will ich bewusst
jetzt einmal nacheinander etwas vorstellen, um anschließend einen wichtigen Grundsatz in
Verbindung mit unserem Vers und den gelesenen Stellen aus dem Johannes-Evangelium vorzustellen.
Zunächst einmal Kapitel 3. Wir lesen dort in Vers 18 und ich lese Vers 19. Dies aber ist das Gericht,
dass das Licht in die Welt gekommen ist und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als
das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu
dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden. Und gestaltet mir jetzt mal in Verbindung
mit dieser Stelle eine kleine evangelistische Einlage. Die Menschen haben die Finsternis mehr
geliebt als das Licht. Der Jesus war gekommen als das Licht in die Welt. Das sagt er einige Male im
Johannes-Evangelium. Ich bin das Licht der Welt. Aber die Menschen wollten das Licht nicht und ich
frage sie jetzt, wollen sie das Licht? Ist noch jemand hier, der in die Kategorie derer fällt,
von denen Johannes 3 sagt, sie haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht? Dann sind sie noch
verloren, weil sie noch nicht geglaubt haben an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Wer
noch in diesem Zustand ist, steht noch unter dem Machtbereich Satans, dem Fürsten dieser Welt,
dem Gott dieser Welt. Er hat auch seine Kinder. Gott hat Kinder des Lichts und der Teufel hat auch
Kinder. Er ist der Vater all derer, die noch in der Finsternis sind und die selbst in sich nichts
anderes als Finsternis sind. Aber diesem Zustand kann man entfliehen, indem man glaubt an den,
der das Licht ist. Das gibt Heil, das gibt Gewissheit, das gibt Frieden, Freude und ewiges
Glück. Dann eine zweite Stelle aus Johannes 6.
Wird auch von einem Wechsel aus der Finsternis ins Licht gesprochen?
Ich finde sie jetzt nicht gerade. Dann können wir uns mal noch Johannes 11 zuwenden. Vielleicht
finden wir die Stelle gleich noch. Johannes 11, Vers 9. Hat der Tag nicht zwölf Stunden. Wenn
jemand am Tag wandelt, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht. Wenn aber jemand in
der Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. Dann Kapitel 12. Ich komme auf
die Stellen gleich noch einmal zurück in der Erklärung. Johannes 12, Vers 35. Da sprach Jesus
zu ihnen, noch eine kleine Zeit ist das Licht unter euch. Wandelt, während ihr das Licht habt,
damit nicht Finsternis euch ergreife. Und wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht.
Während ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet.
Zunächst mal diese Stellen. Die Schrift zeigt also, dass man entweder noch in der Finsternis ist,
oder nicht mehr. Wenn es also jetzt darum geht, den achten Vers, den wir gelesen haben, zu erklären,
dann sehen wir in diesem Vers die absolute Stellung des Menschen. Entweder noch in der
Finsternis oder schon im Licht. Beides zusammen geht nicht. Das eine schließt das andere aus.
Und das finden wir schon ganz zu Beginn der Bibel. Gott schieht das Licht von der Finsternis. Gerade
Johannes spricht sehr abstrakt im Blick auf diese Wahrheit und trennt das, was in Gottes Augen nicht
zusammengehört. Warum betone ich das so? Um jetzt zu zeigen, dass der Gläubige nie mehr in der
Finsternis wandelt. Ich habe vor einiger Zeit einmal bei einem ähnlichen Thema gesagt, dass
ich schon 47 Jahre nie mehr in der Finsternis gewandelt habe. Diese Behauptung stößt manchmal
auf etwas Widerspruch. Ich weiß nicht, wie lange ihr bekehrt seid, aber seit eurer Bekehrung habt
ihr nie mehr in der Finsternis gewandelt. Wenn ich schon mal jemanden frage, wandelst du immer im
Licht oder wandelst du ab und zu auch noch in der Finsternis? Wie lautet dann die Antwort? Könnt ihr
euch vorstellen, ja? Nein, ich wandle auch nicht immer im Licht. Ich wandle manchmal auch noch in
der Finsternis. Aber jetzt darf ich dir sagen, ein Gläubiger wandelt immer im Licht, immer ohne
Unterbrechung. Er kann nicht mehr in der Finsternis wandeln, denn er ist aus dieser Finsternis heraus
versetzt worden in den Bereich des Lichtes. Und Gott holt niemals einen wieder zurück in den
Bereich der Finsternis, aus dem er ihn befreit hat. Ein Unbekehrter, in ihm ist das Licht nicht. Das
habe ich vorhin gelesen in Johannes 11. Er stößt an, weil das Licht nicht in ihm ist, aber in dem
Gläubigen ist das Licht. Nun müsst ihr keine Sorge haben, dass ich jetzt einem leichtfertigen
Lebenswandel das Wort reden will. Ganz im Gegenteil, das Bewusstsein, dass wir im Licht sind,
macht unser Sündigen umso schlimmer. Bruder Kelly hat einmal gesagt, den Satz habe ich mir gut
behalten. Wenn der Gläubige sündigt, sündigt er mitten im Licht. Und das ist es, was der Sünde
eines Gläubigen einen so dreisten oder frechen Charakter verleiht. Ja, das ist wahr. Der Ungläubige
sündigt in der Finsternis, aber der Gläubige sündigt im Licht und das macht die Sache nicht
leichtfertig und harmloser, sondern wesentlich ernster. Also halten wir jetzt absolut fest,
die Stellung des Gläubigen in Vers 8 ist eins, zwar die Finsternis und jetzt seid ihr Licht und
nichts anderes mehr. Aber, höre ich von sofort die Argumentation des einen oder anderen, der ein
bisschen mitdenkt, aber in 1. Johannes 1, da steht doch was ganz anderes. In 1. Johannes 1 steht
doch in Vers 7, die Stelle wollen wir uns jetzt einmal anschauen, weil sie leider sehr oft absolut
unrichtig erklärt wird. Da steht in 1. Johannes 1, Vers 7, wenn wir aber in dem Licht wandeln,
wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander. Wenn wir dagegen sagen, Vers 6,
dass wir Gemeinschaft mit ihm haben und in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht
die Wahrheit. Wer jetzt mitdenkt, könnte sofort sagen, Moment, du hast vorhin gesagt, wir wandeln
nie mehr in der Finsternis. Und in 1. Johannes 1, Vers 6 steht, wenn wir aber in der Finsternis
wandeln, so lügen wir. Also können wir doch noch in der Finsternis wandeln. Nein, wir müssen 1.
Johannes 1, Vers 6 und 7 richtig verstehen. In 1. Johannes 1, Vers 6 und 7 gibt der Apostel
einige Teststreifen heraus, um bloße Bekenner zu offenbaren, um zu zeigen, dass es christliche
Bekenner gibt, die da etwas sagen, die eine Behauptung aufstellen, aber ihr praktisches Leben
straft ihre Behauptung Lügen. Sie bekennen etwas, was nicht stimmt. Da gibt es welche, die da sagen,
dass sie Gemeinschaft mit Gott haben. Und Paulus bezieht sich mit ein in dieses Wir, um deutlich
zu machen, dass es einen Unterschied gibt zwischen denen, die nur ein bloßes Lippenbekenntnis haben,
und denen, die wirklich einen echten Glauben haben. Die einen sagen etwas, aber sie wandeln
in der Finsternis. Sie lügen also und haben keine Gemeinschaft mit dem Herrn. Da werden bloße
Bekenner, solche, die etwas behaupten, bloßgestellt. Ihre Behauptung wird als unwahr, als nichtig erklärt.
Dagegen gibt es andere, die wandeln in dem Licht. Und das sind alle Gläubigen, ohne Ausnahme. Es
wird in 1. Johannes 1, Vers 6 und 7 nicht erklärt, wie wir wandeln, sondern es wird gezeigt, wo der
Mensch wandelt. Entweder noch in der Finsternis, Vers 6, ungläubige Bekenner, oder echte Bekenner,
in Vers 7, sie wandeln im Licht. Und sie haben dann Gemeinschaft miteinander. Das Blut Jesu Christi
hat sie von aller Sünde gereinigt und sie wandeln eben im Licht. Drei absolute Zusagen für den
Gläubigen, der im Licht wandelt. Aber dann kommen wir in Vers 9 unseres gelesenen Textes zu der
Praxis. Wollen wir lernen? Vers 8 ist Stellung und Vers 9 ist Praxis. Jetzt werden wir aufgefordert,
wandelt als Kinder des Lichts. Und es ist auffällig, dass hier steht, wandelt als Kinder des Lichts.
Wenn wir eine Parallele herstellen wollten zu dem gestrigen Abend, dann müssten wir eigentlich
jetzt sagen, es müsste lauten, wandelt im Licht. Gestern Abend haben wir gelernt, wandelt in Liebe.
Aber hier steht nicht, wandelt im Licht. Warum nicht? Weil es nicht gesagt werden muss,
weil es grundsätzlich so ist. Das haben wir vorhin, hoffe ich, etwas gelernt.
Aber ich habe den Ausdruck in Vers 8 am Ende etwas überschlagen, das will ich noch nachfragen jetzt.
Wir sind nicht Licht, sondern wir sind Licht in dem Herrn. Das hätte ich jetzt fast übergangen,
das hätte mir leid getan. Das ist nämlich auch noch eine wichtige Belehrung. Wir sind nicht
Licht in uns selbst. Wir sind Licht in dem Herrn. Ich möchte damit verschiedene Gedanken verbinden.
Das Licht ist nicht ursächlich in uns. Das Licht ist ursächlich in dem Herrn Jesus oder in Gott.
Das ist egal, wie ich das nenne. Unsere alten Brüder haben oft folgende Himmelskörbe zurade
gezogen, um uns das deutlich zu machen. Der Jesus wird oft in der Bibel verglichen mit der Sonne.
In ihm ist ursächlich Licht. In dem Mond ist kein Licht. Der Mond widerspiegelt nur das Licht,
reflektiert das Licht, das er durch die Sonne empfängt. Und so sind wir Licht, aber in dem
Herrn. Wenn die Sonne ein Bild von dem Herrn Jesus ist, ist der Mond ein Bild von der Versammlung.
Und wir, die einzelnen Gläubigen, bilden diese Versammlung. Der Philippabrief sagt,
dass wir hier scheinen sollen wie Lichter in dieser Welt, wie Himmelslichter, die das reflektieren,
widerspiegeln, was uns selbst an Licht geworden ist, das wir empfangen haben. So sind wir Licht
in dem Herrn und eben nicht in uns selbst. Aber in dem Herrn, glaube ich, ist ein Ausdruck,
der uns jetzt schon verbindet mit der Praxis von Vers 9. Wenn es um den Herrn geht, dann steht das
in Verbindung mit Gehorsam, mit Autorität, die der Herr hat. Und wir folgen ihm. Wir sind ihm
Gehorsam. Wenn es also um Wandel geht, dann folgen wir eben dem Herrn, der Licht ist. Und jetzt kommt
die Aufforderung, wandelt als Kinder des Lichts. Ich habe gestern Abend schon gesagt, nicht um
ein Kind des Lichts zu werden, sondern weil wir es sind, wandeln wir entsprechend. Das heißt,
in Übereinstimmung mit dem Licht oder gemäß dem Licht. Und jetzt müssen wir natürlich beschämend
bekennen, dass wir das nicht immer tun und nicht immer getan haben. Wenn ich vorhin gesagt habe,
dass der Gläubige immer im Licht wandelt, war das Stellung. Aber jetzt muss ich sagen,
er wandelt aber nicht immer gemäß dem Licht. Und das ist traurige Feststellung. Ich denke an
einen Ausspruch unseres Bruders Wills aus Soland, der aus seinem Leben eine kleine Geschichte erzählt
hat. Er hat gesagt, wenn ich meinen Anzug ausbürste, dann habe ich das oft in einer sehr dunklen Ecke
getan und war schnell fertig. Und dann hat meine Frau gesagt, das darfst du nicht in einer dunklen
Ecke tun. Das musst du im hellen Licht tun. Dann bist du nicht so schnell fertig mit dem Ausbürsten.
Dann siehst du die Flusen besser. Und das wollen wir jetzt mal übertragen auf unser Leben. Wenn
wir gemäß dem Licht wandeln wollen oder als Kinder des Lichts wandeln sollen, dann müssen wir uns dem
Licht aussetzen. Dann müssen wir unser Leben prüfen in diesem Licht. Dieses Licht macht nämlich alles
offenbar. Dieses Licht deckt alles auf. Und wenn wir an unser Leben denken und Momente kennen,
wo wir nach links und rechts schauen, warum? Das darf keiner sehen. Wenn das schon unsere
Gedanken sind, dann ist die Sache faul, die wir beabsichtigen. Im Licht wandeln bedeutet,
völlig transparent zu sein, völlig durchsichtig. Dann haben wir nicht irgendetwas zu verbergen
oder zu verheimlichen. Dann offenbaren wir das, was der Jesus als das vollkommene Licht in die
Welt gekommen, hier gezeigt hat in seinem Leben. Das ist, darf ich mal sagen, die ernste Seite
dieses Wandels im Licht. Dieser Wandel im Licht hat aber auch noch mehrere Seiten. Dieser Wandel
im Licht bedeutet auch, in Verbindung mit der Stellung, die wir eingenommen haben,
die der Gläubige eben im Licht hat, dass wir Gottes Gedanken erkennen können. Und dazu würde
ich gerne aus 2. Korinther 4 noch eine Schriftstelle erwähnen, die gerade diese Seite sehr deutlich
zeigt. 2. Korinther 4, Vers 4. Da wird gesagt, dass der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen
verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit
des Christus. Dann heißt es später noch in Vers 6, denn der Gott, der da sprach, aus Finsternis
leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat, zum Lichtglanz der Erkenntnis
der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. Diese Seite des Lichtes wollte ich auch gerne
vorstellen. Es gibt eine ernste Seite, die habe ich vorhin versucht zu zeigen, sich dem Licht
auszusetzen und alles zu verurteilen in unserem Leben, was nicht diesem Licht, dieser Wahrheit,
wie sie in dem Jesus ist, entspricht. Aber das Licht macht mich auch wissend über die Gedanken
Gottes. Es hat in mein Herz hineingestrahlt zum Lichtglanz der Erkenntnis Gottes im
Angesicht Christi, welche eine wunderbare Folge dieses vollzogenen Stellungswechsels,
der jetzt meinen Wandel als Kind des Lichts beeinflusst. Die Kenntnis der Gedanken Gottes
beeinflusst oder gestaltet meinen Wandel als ein Kind des Lichts. Ich bin nicht mehr unwissend
über das, was Gott möchte in meinem Leben. Und dann kommt ein dritter Aspekt. Wenn auch
diese ernste Seite, diese aufdeckende Seite des Lichtes wirklich nicht vernachlässigt
werden sollte, bedeutet das nicht, dass dieses Licht kalt und abstoßend wäre. Das Licht macht
offenbar, aber das Licht hat noch etwas anderes zur Folge. Das Licht erwärmt. Und ich habe den
Eindruck, dass wir diese Seite des Lichtes manchmal etwas unterbelichten. Wenn wir an
Licht denken, dann denken wir oft daran, was ich eingangs gesagt habe, es macht klar, es macht
deutlich, es deckt auf. Das ist so, aber es ist trotzdem nicht kalt. Licht, ich merke das jetzt
hier unter diesem Licht, das Licht macht warm. Und da gibt es viele Stellen in der Bibel auch,
auch in dem Propheten Jesaja, die gerade diese Seite des Lichtes zeigen. Es erwärmt. Und wieder
denke ich an den Herrn Jesus. Jesus war das wahrhaftige Licht, das in die Welt gekommen ist
und jeden Menschen erleuchtet hat. Aber hat es abgestoßen? Es hat angezogen. Es war erwärmend
für die Herzen der Zuhörer. Wir haben heute noch im Kalender gelesen, Lukas 15, es naden aber zu
ihm alle Zöllner und Zünder. Wenn das Licht so kalt wäre wie der Mond, dann müssten doch eigentlich
diese Menschen ja von ihm weglaufen. Nein, dieses Licht, das der Jesus offenbart hat, hat erwärmende
Auswirkungen gehabt für die Menschen. Wunderbare Seite dieses Wandels im Licht, gemäß dem Licht
als Kinder des Lichts. Und dann wollen wir uns der Frucht des Lichts zuwenden. Das ist jetzt Vers 9,
zweiter Teil. Denn die Frucht des Lichts besteht in aller Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Wir haben jetzt eine Frucht des Lichts, darf ich das mal so sagen, mit drei Geschmacksrichtungen.
Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Ist ähnlich wie in Kalender 5, wo die Frucht des Geistes gezeigt
wird. Eine Frucht mit neun verschiedenen Seiten, wie sie sich offenbart oder zeigt. Hier haben wir
drei Säulen gleichsam, auf der die Frucht des Lichtes steht. Und das erste ist Güte. Und gerade
diese erste Bezeichnung für die Frucht des Lichts zeigt, dass das Licht warm ist, erwärmende
Auswirkungen hat. Güte ist Gutsein. Und dieses Gutsein zeigt sich in Handlungen, die Güte
offenbaren. Bevor ich auf die Einzelheiten näher eingehe, vielleicht noch eine Vorbemerkung zu
dieser Frucht des Lichts. Diese Frucht des Lichts steht im totalen Widerspruch zu dem, was in der
Welt gekannt ist. Und ich möchte das zeigen in Verbindung mit Vers 17 von Kapitel 4. Das steht,
gleichsam als eine Überschrift auch, über den Wandel des Gläubigen. Wir wandeln fortan nicht mehr, wie
die Nationen gewandelt haben. Man wird aufgezeigt, wie sie gewandelt haben. In Eitelkeit ihres Sinnes
und so weiter. Ich will das nicht alles jetzt einzeln durchgehen. Also der Wandel des Kindes
des Lichts steht total dem Wandel derer gegenüber, die nicht Kinder des Lichts sind. Der Ungläubige
nämlich. Gut ist das Gegenteil von Böse. Die Gläubigen zeigen sich gütig. Der Ungläubige
zeigt sich völlig hartherzig. Der Gläubige wandelt gerecht in einer Welt der Ungerechtigkeit. Und der
Gläubige wandelt in Wahrheit in einer Welt der Lüge. Das mal vorab. Und dann geht es in diesen
genannten Geschmacksrichtungen der Frucht, wie ich das genannt habe, um praktisches Verhalten.
Güte zeigt sich in unserem Verhalten zueinander. Wenn wir gute Gedanken übereinander haben,
dann wird sich das auch zeigen in Handlungen. Vielleicht mit einem freundlichen Blick,
einem liebevollen Händedruck, ein nettes Zunicken oder auch eine wirkliche Hilfeleistung materieller
Art oder auch eine geistliche Betreuung. Das zeigt sich. Wenn wir aber bittere Gedanken
übereinander in unserem Herzen haben, dann wird sich das auch irgendwann, irgendwann äußern.
Vielleicht durch ein böses Wort übereinander. Dann kommt Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet
nicht, dass wir jetzt die göttliche Gerechtigkeit bekommen haben oder gerechtfertigt worden sind aus
Glauben. Darum geht es hier nicht. Nein, das Kind des Lichts lebt gerecht. Das heißt mit anderen
Worten, es tut das, was vor Gott gerecht ist. Diese Gerechtigkeit ist hier gemeint. Soll ich
Beispiele nennen? Der Unternehmer hat nicht irgendwo Schwarzgeld deponiert. Der Arbeitnehmer
füllt seine Einkommensteuererklärung gerecht aus. Das ist gemeint. Er manipuliert nicht die
Zahlen. Er gibt allen das, was recht und billig ist. Praktische Gerechtigkeit. Darum geht es
jetzt hier. Und auch bei der Wahrheit. Das Kind des Lichts wandelt in Wahrheit. Ich habe vorhin
schon gesagt, es ist transparent. Es ist völlig aufrichtig. Ich habe den Eindruck, dass ein großes
Problem im Miteinander der Geschwister darin liegt, dass wir nicht aufrichtig zueinander sind.
Darin liegt ein großes Problem. Natürlich muss ich nicht jedem meine intimsten Gedanken sagen.
Das wäre völlig unweise, wenn ich das tun würde. Aber bin ich bekannt dafür als ein solcher, der
anderen nur was vorspielen will? Oder bin ich bekannt dafür als ein solcher, der das, was er
sagt, auch meint? Das ist die Sache. Der gleiche Brief sagt im Kapitel 4 am Ende, wir haben die
Lüge abgelegt in Vers 25 und reden Wahrheit zueinander, weil wir Glieder des Leibes sind.
Darin wollen wir uns üben. Das möchte ich gerne in Verbindung mit diesen drei Stellen,
mit diesen drei Aussagen wieder auf den Herrn Jesus hinweisen. Und zwar zunächst mal aus zwei
Stellen in den Psalmen, wenn es um die Güte geht.
Psalm 34, Vers 8. Schmecket und zählt,
dass Jehova gütig ist. Und ich denke an den Knecht,
der dieses eine Talent vergraben hatte und dann dem Herrn, wenn er kommt, zur Abrechnung sagt,
ich wusste, dass du ein harter Mann bist. Aber der Jesus ist kein harter Mann. Wahrlich nicht. Ich
glaube, das ist Matthäus 25 oder ist es Lukas 19, wo diese Begebenheit gesagt wird von diesem
Knecht, das steht in Matthäus 25, Vers 24, da sagt er, ich kannte dich, dass du ein harter
Mann bist. Aber nein, unser Herr ist kein harter Mann. Sein Joch ist zanft und seine Last ist
leicht. Wie gut ist der Herr. Wie gütig hat er sich in seinem Leben den Menschen gezeigt. Wie
voller Mitleid war er mit der Armut, mit der Krankheit, mit der seelischen Not derer, die
ihn umgaben. Dann geht es um Gerechtigkeit. Ich hatte gesagt, wir brauchen Psalm 45 noch einmal.
Ich zitiere Vers 8, du hast Gerechtigkeit oder Vers 7 geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst. Der
Jesus hat während seines etwa 33-jährigen Lebens auf dieser Erde in jedem Augenblick seines Lebens
das getan, was an Gerechtigkeit nicht mehr zu überbieten war, Geschwister. Er hat in jedem
Augenblick das getan, was der vollkommenste Ausdruck von dem war, was Gott in diesem
Augenblick wollte, das Gerechtigkeit. Als er auf dem Kreuz hing, da musste dieser eine Räuber sagen,
durch den Heiligen Geist gewirkt und inspiriert in das Wort Gottes aufgenommen, dieser aber hat
nichts Ungeziemendes getan. Das meint anders übersetzt, er hat nie etwas getan, was nicht
am Platze gewesen wäre. Das müssen wir uns einmal vorstellen, ob als Kind, ob als Heranwachsender,
ob später angespielt, gehasst, verspottet, was er getan hat, was er nicht getan hat, was er
geredet hat, wo er geschwiegen hat, das war in jedem Augenblick vollkommene Gerechtigkeit. Das
was nicht mehr an Schönheit zu überbieten war, das war Gerechtigkeit. Und dann Wahrheit, Wahrheit.
Jesus konnte in Johannes 8 sagen, als er gefragt wurde, wer bist du? Durchaus das, was ich auch zu
euch rede. Jesus hat das gesagt, was er war. Er hat in allem, was er gesagt hat, Wahrheit geredet.
Johannes sagt einmal, dass alles was er gesagt hatte, wahr war. Er hat nichts vorgespielt und
vorgeheuchelt. Er war absolut durchsichtig, aufrichtig vor Gott und Menschen. Wenn wir
also lernen wollen, wie Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit sich im Leben eines Menschen offenbaren,
dann müssen wir den Herrn Jesus betrachten. Gestern haben wir das gesagt im Blick auf die
Offenbarung der Liebe. Heute sagen wir das im Blick auf die Offenbarung in den Kennzeichen
oder Charaktereigenschaften des Lichts. Dann kommen wir noch zu dem letzten gelesenen Vers in
Vers 10. Indem ihr prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist. Das bezieht sich natürlich auf die Aussagen
von Vers 9 am Ende. Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit. In dieser Frage müssen wir ständig prüfen,
was jetzt in dem jeweiligen Augenblick der Herr von mir möchte. Nun auch jetzt will ich gerne
durch einen Vergleich mit anderen Schriftstellen die Besonderheit dieses 10. Verses versuchen
herauszustellen. Wir werden in der Schrift verschiedentlich aufgefordert, etwas zu prüfen.
Und wir müssen lernen, diese Schriftstellen voneinander zu unterscheiden. Ich nenne mal
zwei andere eben. In 1. Korinther 11 wird gesagt, dass wir uns selbst prüfen sollen
und danach essen von dem Brot und trinken von dem Kelch. Das ist hier überhaupt nicht gemeint.
Da geht es darum, dass wir im beständigen Selbstgericht uns prüfen, ob nichts in unserem
Leben der Heiligkeit des Platzes entgegensteht, den wir einnehmen beim Brechen des Brotes.
Und da stellen wir fest, das sind Dinge, die passen nicht zusammen mit der Gegenwart des
Herrn und wir verurteilen sie und kommen und essen von dem Brot. Eine andere Stelle, 1. Thessalonicher
5, weiß nicht genau welcher Vers, prüft aber alles, das Gute haltet fest. Da steht vorher
Weissagungen verachtet nicht, prüft aber alles. Da ist gemeint, dass das, was unser Ohr erreicht,
durch eine Verkündigung, die wir hören, oder das, was wir lesen, an Auslegungen über Gottes Wort,
von uns geprüft werden soll. Wir werden nicht aufgefordert, christliche Bücherläden auszuräumen,
um alle Schriften auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Nebenbei sage ich mal, dass es sehr
gefährlich ist. Ich möchte dringend davor abraten, das zu tun, sondern lese die Schriften,
die bekanntermaßen die Wahrheit enthalten. Da habt ihr genug zu tun, auch wenn ihr jetzt 17 Jahre alt
seid und 80 Jahre alt werden solltet. Da habt ihr genug zu tun. Das werdet ihr nie ausschöpfen in
eurem langen Leben. So viel guten Stoff gibt es, Lesestoff, zur Befestigung und Förderung unseres
Glaubenslebens. Aber das ist hier auch nicht gemeint. Hier geht es darum, dass wir beständig
prüfen sollten, ob das, was wir jetzt zu tun beabsichtigen, dem Herrn wohlgefällt. Ob es etwas
ist, woran der Herr seine Freude hat. Das Gegenteil davon wäre Folgendes. Ich prüfe, wie weit ich
gehen kann, bevor es böse wird. Kennt ihr das auch? Nein? Ich kenne das immer noch. Immer noch.
Dass ich frage, Herr, darf ich das noch? Ist das noch auf der richtigen Seite? Ist das noch legal
oder ist das schon verboten? Wisst ihr, das ist nichts anderes als der Maßstab des Gesetzes. So
erzieht uns der Herr nicht. Das war Gesetz. Das Gesetz zieht eine Linie und sagt, bis dahin darfst
du. Und wenn du drüber gehst, wirst du ohne Gnade verdammt. Das ist Gesetz. Aber das Christentum ist
anders. Das Christentum lässt mich nicht fragen, wie weit darf ich gehen, bevor es böse wird. Die
christliche Wahrheit lässt mich fragen, Herr, was darf ich tun, was dir Freude bereitet? Wir merken
sofort, da kommt eine andere Note hinein. Die erste Frage ist nicht gut. Egal, wer sie stellt.
Aber sagt der eine oder andere, ja, aber ich kann nicht immer so schnell das erkennen, was dem Herrn
wohlgefällig ist. Das ist manchmal gar nicht so schnell zu entscheiden. Ich will das zugeben,
dass das nicht immer ganz leicht ist. Und doch wollen wir uns einander ermuntern,
diese Prüfung uns nicht zu entziehen. Aber ich möchte gleichzeitig warnen vor folgendem Gedanken,
den gibt es. Es gibt Geschwister, die meinen, dass das Ergebnis meiner eigenen Prüfung auch
der Maßstab sei für das Ergebnis der Prüfung eines anderen. Und wenn wir diese Methode einführen,
in die Mitte der Geschwister, gibt es nur Scherben. Nur Scherben. Das Ergebnis meiner
Prüfung kann ein ganz anderes sein als das Ergebnis deiner Prüfung. Und trotzdem sind
beide Ergebnisse dem Herrn wohlgefällig. Bitte versteht mich jetzt nicht falsch.
Ich spreche jetzt nicht über lehrmäßige Auslegungen der Schrift. Da gibt es nicht
zwei Ansichten. Wenn es sie gibt, dann muss sich in der Regel einer revidieren. Ich kann
nicht über die Schrift denken, wie ich will. Es gibt die Einheit der Lehre. Und da hat nicht
irgendjemand die Freiheit zu denken, wie er will über eine Schriftstelle. Keiner hat die Freiheit.
Nein, hier geht es nicht darum, dass klare Aussagen der Schrift relativiert werden. Hier
geht es darum, wie ich mich prüfe. Ich nenne Beispiele. Vielleicht hat ein junger Gläubiger,
ein Kindlein in Christo, vielleicht ein 14- oder 15-Jähriger, zwei Stunden Freizeit. Und
er prüft, wie er sie gestalten kann zum Wohlgefallen seines Herrn. Und er kommt zu dem Ergebnis,
ich hole mir mal eine kleine Broschüre über den guten Hirten in Johannes 10 und liest sie. Ein
schönes Ergebnis für einen 15-Jährigen, der so zwei, drei Jahre bekehrt ist. Ein schönes Ergebnis.
Jetzt prüft der 25-Jährige, wie er diese zwei Stunden Freizeit gestalten kann zur Ehre seines
Herrn und kommt auf den Gedanken, ich hole mir mal die Synopsis von Bruder Dabi und lese mal
da etwas über Epheser 5. Bist du überhaupt schon mal auf den Gedanken gekommen oder noch nie? Wenn
du als 25-Jähriger noch nie auf den Gedanken gekommen bist, dann muss ich sagen, schade,
tust mir leid. Ja, mach das mal. Das wäre ein gutes Ergebnis deiner Prüfung. Aber beide kommen
zu unterschiedlichen Ergebnissen. Jetzt prüft ein 80-Jähriger, wie er die zwei Stunden gestalten
kann und er liest gar nichts, sondern sagt, ich gehe mal zu dem anderen Bruder, der morgen operiert
wird und ich besuche ihn heute einmal und lese ihm noch etwas aus der Bibel vor und bete einmal
mit ihm. Ein völlig anderes Ergebnis. Und trotzdem sind alle drei Ergebnisse dem Herrn wohlgefällig.
Genügt das? Noch ein Beispiel. Noch ein Beispiel. Da steht irgendwann eine Konferenz an in den
nächsten Wochen irgendwo. Samstagskonferenz oder eine Feiertagskonferenz. Und das sind zwei Brüder,
beide 30 Jahre alt. Beide haben vier Kinder. Beide prüfen sich im Lauf der Woche, ob sie am
Samstag zur Konferenz waren. Der eine war die ganze Woche geschäftlich in Tokio, kommt am Freitag
Abend spät nach Hause. Seine Frau ist krank und auch noch ein oder zwei Kinder nicht so ganz
gesund. Und dann sagt er, hat geprüft, ich bleibe morgen bei meiner Familie. Der andere Bruder war
die ganze Woche schon jeden Nachmittag um drei zu Hause. Konnte schön lieb mit seiner Frau sein,
Händchen halten, streicheln und so weiter, Kinder betreuen. War nett, die ganze Woche schon. Jeden
Nachmittag. Schön. Und er sagt, ich gehe morgen zur Konferenz. Beide kommen zu ganz unterschiedlichen
Ergebnissen und beide haben dem Herrn wohlgefällig gehandelt. Jetzt genügen die Beispiele, denke ich,
um uns klarzumachen, dass wir nicht unser Ergebnis dem anderen überstülpen dürfen. Du musst zu dem
gleichen Ergebnis kommen, will ich. In der Erziehung der Kinder haben Eltern unterschiedliche
Erziehungsmethoden. Und da kann ich nicht meine Erziehungsmethode dem anderen aufdiktieren wollen.
Er steht genauso vor dem Herrn, kommt aber zu einem anderen Ergebnis als ich. Und beides ist echt vor
dem Herrn. Wir müssen also das geistliche Wachstumsstadium der Gläubigen berücksichtigen
das zeigt 1. Johannes 2. Kindlein, Jünglinge, Väter. Wir müssen das Umfeld berücksichtigen,
das heißt die Situation, in der eine Prüfung vorgenommen werden muss. Wir müssen auch das
Alter eines Gläubigen berücksichtigen. Das alles führt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wichtig ist,
dass das, was wir tun, dem Herrn Freude bereitet. Und wenn das unser Ziel ist, Herr, ich möchte
gerne dir durch mein Verhalten etwas Wohlgefälliges, wie es hier steht, darbringen, dann wird der Herr
uns auch zur Hilfe kommen. Und dann werden wir auch nicht immer wie der Herr das absolut beste
Ergebnis erzielen. Und wir werden immer wieder feststellen müssen, nach solchen Prüfungen es
hätte vielleicht doch noch besser sein können. Aber wenn der Herr uns diesen Maßstab gibt für
die Prüfung, dann wollen wir nicht einen anderen Maßstab einsetzen, nur um dem Eigenwillen Vorschub
zu leisten. Sondern wollen, wie ich das gestern auch am Ende gesagt habe, dem eine Antwort geben
in unserem Verhalten als Kinder des Lichts, der uns aus der Finsternis herausgerettet hat und
in den Bereich des Lichtes versetzt hat. Ist er es nicht wert, dass wir ihm diese Antwort geben,
die der Herr uns hier in dieser Prüfung vorstellt? Herr, ich möchte etwas tun, was dir an mir Freude
bereitet. Als dankbare Antwort dafür, dass du mich gerettet hast aus der Finsternis in dein
wunderbares Licht. …
Automatisches Transkript:
…
Wir haben in diesen Tagen nachgedacht über den christlichen Wandel im Epheserbrief,
haben am ersten Abend über den Wandel in Liebe gesprochen, Epheser 5, Vers 2, und gestern
Abend über den Wandel als Kinder des Lichts, Vers 7 und 8, und jetzt möchten wir noch
etwas hören über den Wandel in Weisheit und lesen dazu die Verse 15 bis 17.
Epheser 5, Vers 15 bis 17, Gebt nun acht, wie ihr sorgfältig wandelt,
nicht als unweise, sondern als weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind
böse.
Darum seid nicht töricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn sei.
Wenn es jetzt um den Wandel in Weisheit geht, leitet der Apostel seine Worte damit ein,
dass er sagt, gebt nun acht.
Das bedeutet nichts anderes, als das richtet euer Augenmerk auf diese Sache.
Und zwar sollen wir darauf acht geben, wie wir sorgfältig wandeln.
Sorgfalt meint vorsichtig, nicht gleichgültig, nachlässig.
Es bedeutet, die einzelnen Schritte zu prüfen, wohin wir treten.
Vielleicht kann ich das etwas vergleichen mit einer Bergwanderung, die man in den Alpen
macht, vielleicht auf einem Grat.
Da muss man jeden einzelnen Schritt so im Voraus abwägen.
Manchmal liegen dort Stolpersteine und ein falscher Tritt und man stürzt in die Tiefe.
Nun, der Feind legt uns auch Stolpersteine in den Weg und dann müssen wir diese Steine
erkennen, um dann sicheren Trittes diesen sorgfältigen Wandel praktizieren zu können.
Aber dazu braucht es Voraussetzungen und ich finde das sehr schön, wie diese Verse 15
bis 17 eingerahmt sind in die Verse 14 und 18, wenn wir da mal hineinschauen wollten.
In Vers 14 ist die Rede von dem Licht, das alles offenbar macht und es wird auch die
Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass wir einschlafen können und dann müssen wir wieder
aufwachen von unserem geistlichen Schlaf, damit der Christus uns leuchten kann.
Also wir brauchen zunächst Licht als Voraussetzung für diesen sorgfältigen Wandel, ich komme
gleich noch mal darauf zurück und zweitens wird in Vers 18 dann der heilige Geist erwähnt.
Werdet mit dem Geist erfüllt.
Wir brauchen erstens Licht und zweitens brauchen wir eine göttliche Leitung, wir brauchen
auch Abhängigkeit von der Führung durch den heiligen Geist.
Das sind zwei Voraussetzungen, um in Weisheit sorgfältig zu wandeln.
Im Dunkeln kann man nicht gut sorgfältig wandeln, deshalb ist Licht nötig und wie
gesagt zweitens eine göttliche Leitung.
Wenn es um das Licht geht, möchte ich eben mal dazu den bekannten Vers aus Psalm 19 vorlesen.
Da heißt es in Vers 7 und das zeigt uns auch wodurch uns Licht wird, das Gesetz Jehovas
ist vollkommen, erquicken die Seele, das Zeugnis Jehovas ist zuverlässig, macht weise den
Einfeldingen.
Also das Licht, durch das Wort Gottes verbreitet, macht weise.
Dann heißt es in Vers 8, die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz,
das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen.
Und vielleicht können wir dazu noch eben die Stelle aus dem Buch Prediger, der Prediger
erwähnen in Prediger 2, wird ebenfalls von der Weisheit gesprochen, in Vers 13, und ich
sah, dass die Weisheit den Vorzug hat vor der Torheit, gleich dem Vorzug des Lichtes
vor der Finsternis.
Was ich jetzt zeigen will ist, dass Licht nötig ist in Verbindung mit diesem Wandel
in Weisheit.
Und das Licht kommt für uns durch das Wort Gottes.
Dann würde ich gerne noch eine dritte Voraussetzung oder Beziehung vorstellen, die uns auch in
die Lage versetzt, weise zu wandeln, einen Vers aus Sprüche 13.
Das möchte ich vor allem unseren Jüngeren mal etwas mit auf den Weg geben.
Da heißt es in Vers 20, wer mit Weisen umgeht, wird weise und wer sich zu Toren gesellt,
wird töricht oder schlecht.
Also ein Umgang mit weisen Personen hat auch gesegnete Auswirkungen.
Aber was ist jetzt Weisheit?
Um welche Weisheit geht es jetzt in unserem Vers?
Wir werden hier aufgefordert, nicht als unweise zu wandeln, sondern als weise.
Das heißt, die Gläubigen, die in Weisheit wandeln, sind weise.
Und die nicht in Weisheit wandeln, das sind eben unweise.
Nun gibt es weltliche oder irdische Weisheit und es gibt göttliche Weisheit.
In unserem Vers geht es nicht darum, in einer weltlichen Weisheit zu wachsen oder zu wandeln.
Von dieser Weisheit warnt uns die Schrift.
Ich möchte mal eben Ästokorinther 2 dazu Rade ziehen.
Dann haben wir gleich eine Gegenüberstellung zwischen irdischer und weltlicher Weisheit.
Das ist Philosophie.
Die weltliche Weisheit dient zur Befriedigung menschlicher Neugierde.
Aber sie wirkt nie auf Herz und Gewissen, um in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes
zu kommen.
In Ästokorinther 2 sagt Paulus zu den Korinthern in Vers 1, als ich zu euch kam, Brüder, kam
ich nicht, um euch das Zeugnis Gottes nach Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit zu
verkündigen, damit ihr Glaube nicht beruhe auf Menschenweisheit, sondern auf Gotteskraft.
Nein, es geht hier um göttliche Weisheit.
Wir werden in einer späteren Verbindung den sechsten Vers des zweiten Kapitels noch einmal
benötigen.
Dort haben wir die Gegenüberstellung zur menschlichen Weisheit.
Aber es gibt auch andere Stellen, die von der göttlichen Weisheit sprechen, von der
hier die Rede ist.
Und ich denke dabei an die Stelle in Jakobus 1, da wird in Vers 13 und folgenden, nein,
das ist nicht Jakobus 1, Jakobus 3 die Weisheit von oben beschrieben.
Wer ist weise und verständig unter euch?
Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit.
Vers 15 Dies ist nicht die Weisheit, die von oben
herabkommt, sondern eine törichte, sinnliche, irdische, die Neid und Streit hervorbringt.
Die Weisheit von oben, Vers 17, ist erstens rein, friedsam, milde, volksam, voll Barmherzigkeit,
guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.
Da sehen wir, welche Auswirkungen göttliche Weisheit hat im Leben eines Gläubigen.
Sie verändert die Herzenshaltung, sie beeinflusst das Gewissen, und wie wird sie erlangt?
Wie wird diese Weisheit erlangt?
Da kommen wir zu der alten Weisheitsfrage Hiobs, und ich möchte das mal aus Hiob 28
eben aufschlagen, ist ja sehr bekannt, diese Weisheitsfrage Hiobs.
Wir lesen dort im 28.
Kapitel in Vers 12, aber die Weisheit, wo wird sie erlangt, und welches ist die Stätte
des Verstandes?
Und dann kommt die Antwort im letzten Vers dieses Kapitels, kann man sich gut merken,
Hiob 28, 28, siehe, die Furcht des Herrn ist Weisheit, und vom bösen Weichen ist Verstand.
Die Furcht des Herrn ist Weisheit, nun die Furcht des Herrn meint, wahre Gottesfurcht.
Es meint nicht, Furcht vor Gott habend, sondern Gottesfurcht meint, Gott zu ehren und zu achten
und Furcht zu haben vor sich selbst, das ist Gottesfurcht.
Sich vor sich selbst fürchten, das zu tun, was Gott nicht gefällt.
Es ist die Bejahung des Guten und die Verneinung des Bösen.
Und das ist gerade jetzt die erste Auswirkung, die ich zeigen möchte in Verbindung mit Weisheit.
Ich möchte jetzt gerne an verschiedenen Beispielen zeigen, welche Auswirkungen die Weisheit
hat in unserem Leben.
Und das erste ist, Weisheit bedeutet ganz schlicht gesagt die Unterscheidung von Gut
und Böse.
Das ist eine ganz markante Erklärung für das, was Weisheit ist.
Und auch dazu gibt es sehr interessante Schriftstellen, die diesen Gedanken untermauern und ich möchte
mal zu Beginn einen ganz bekannten Vers oder eine ganz bekannte Begebenheit dazu vorstellen,
über den weisesten Mann, der je auf der Erde gelebt hat.
Wer war das?
Sie wissen, die Brüder natürlich aus dem Stegreif, das war Salomo.
Das war der weiseste Mann, der je gelebt hat und wir lesen von ihm in Erste Könige 3,
dass er die Aufgabe hatte, dieses Volk zu richten und dann betet er ein sehr interessantes
Gebet.
In Erste Könige 3 fühlt sich Salomo dieser Aufgabe nicht gewachsen, wie wir alle uns
vielen Aufgaben nicht gewachsen fühlen.
Und dann betet er in Vers 7, Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines
Vaters Stadt und ich bin ein kleiner Gnabe, ich weiß nicht ein- und auszugehen.
Wir können das gut nachempfinden, denke ich, was Salomo hier betet.
Wir stehen auch manchmal vor Aufgaben und wissen nicht, wie wir sie bewältigen können.
Ich bin ein kleiner Gnabe hier, da fällt mir gerade eine Begebenheit ein, darf ich
die mal erzählen?
Das hat auch mit Weisheit zu tun.
Ich wollte den Punkt später aufgreifen, aber wenn ich jetzt gerade an den kleinen Gnaben
erinnert werde, aus der Schrift, dann mal folgende Begebenheit.
Da war ein Bruder eingeladen, in einer Versammlung des Wildkreises zu vorträgen, so wie ich
jetzt hier auch bei euch.
Und an dem Sonntagnachmittag, ist das nun bei uns in der Gegend so üblich, dass da
nicht überall Wortverkündigung ist, und da waren an diesem Ort, wo auch der Bruder
abends Vorträge hielt, an dem Nachmittag viele, viele auswärtige Geschwister.
Der Saal war brechend voll.
Sie wussten ja alle, dass da dieser Bruder war, ja?
Und die Stunde begann, wie üblich, mit Lied und Gebet, und dann haben wir dort gesessen.
Ich war anwesend, ich kann das also aus erster Hand erzählen.
Sehr lange, fünf Minuten, sieben Minuten, und immer, immer, immer länger, und der Bruder
stand nicht auf.
Und endlich stand er auf und hat einige Verse aus Johannes 6 gelesen.
Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Brote und zwei Fische hat, und was ist das unter
so vielen?
Und er sagt, ich weiß es nicht, ich bin der kleine Knabe, und er setzt sich wieder.
Der Bruder ist mir nie größer gewesen, als in diesem Augenblick.
Er hätte aus seinem Wissen über die Schrift viel sagen können, aber in diesem Augenblick
war er weise, ein kleiner Knabe, so fühlt man sich in vielen Situationen.
Und das war auch die Haltung Salomos.
Und dann betet er und sagt, ich weiß nicht ein- und auszugehen, so gib denn deinem Knecht,
und den Vers wollte ich jetzt eigentlich lesen, in Vers 9, ein verständiges Herz, um dein
Volk zu richten, um unterscheiden zu können zwischen Gutem und Bösem.
Gib deinem Knecht ein verständiges Herz, um unterscheiden zu können zwischen Gutem
und Bösem.
Und jetzt kommt die Antwort Gottes, in Vers 12, auf das Gebet, so habe ich nach deinem
Wort getan, sieh ich habe dir ein weises und einsichtsvolles Herz gegeben, das deinesgleichen
vor dir nicht gewesen und deinesgleichen nach dir nicht aufstehen wird.
Das ist ein Beweis, ein schlagender Beweis aus der Schrift, dass Weisheit nötig ist,
um zu unterscheiden zwischen Gut und Böse.
Und wenige Tage später kam die Probe für Salomo, da kamen die zwei Mütter, ihr kennt
die Geschichte, jeder behauptete, das Kind, was da zu Tode gekommen war, sei ihr eigenes
Kind.
Und Salomo wusste nicht, wer lügt und wer sagt die Wahrheit.
Und dann zeigt er seine Weisheit, die er von Gott bekommen hat und sagt, teile das Kind
und gib jeder Mutter die Hälfte.
Und dann hat die Mutter, die wirklich Mutter war, gesagt, nein, gib der anderen Mutter
das Kind.
Und die Mutter, die nicht wirklich Mutter war, sagt, ja, teile es.
Weisheit bedeutet also, etwas in eine Situation hineinzusagen, was jetzt einen guten Ausgang
zur Folge hat, das die Situation rettet, nach göttlichem Sinn rettet, so wie der Herr es
will.
Und diese Weisheit ist, wie ich gesagt habe, ein Unterscheidungsvermögen zwischen Gut
und Böse.
Wir lesen in Verbindung damit noch in Römer 16, Vers 19, das bekannte Wort, dass wir einfältig
sein sollen zum Guten, und wie ist die Fortsetzung, Moment, Römer 16, Vers 19, seid weise zum
Guten und einfältig zum Bösen.
Dann möchte ich gerne vielleicht noch einen Satz zu dieser ersten Auswirkung.
Wir haben täglich, glaube ich, solche Entscheidungen zwischen Gut und Böse zu machen.
Und dann wird offenbar, inwieweit wir durch Weisheit geprägt sind.
Deshalb wollen wir, weil wir diesen Mangel an Weisheit fühlen, immer wieder bitten,
wie Jakobus es sagt in Gabel 1, glaube ich, wem Weisheit mangelt, der Bitte von Gott,
der allen willig gibt.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir nichts nötiger haben als diese Bitte.
Wir wissen manchmal viel über die Lehren der Schrift, vielleicht sind wir auch reich
an Erkenntnis über Gottes Wort, aber es fehlt sehr oft an Weisheit, diese Erkenntnis, und
darauf komme ich gleich noch zu sprechen, jetzt umzusetzen in die alltäglich nötigen
Entscheidungen.
Nun, der zweite Punkt ist, dass die Weisheit auch ein Kennzeichen des erwachsenen Christen
ist.
Und dazu brauchen wir jetzt noch einmal die Stelle von 1. Korinther 2, Vers 6, entschuldigt,
wenn wir jetzt etwas mehr Stellen aufschlagen, den müsst ihr ja auch nicht alle mit aufschlagen,
ich lese sie dann auch vor.
In 1. Korinther 2, Vers 6 sagt Paulus, wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen,
unter den Erwachsenen, sagt die Anmerkung, nicht die Weisheit dieses Zeitlaufs, noch
der Fürsten dieses Zeitlaufs, die zunichte werden, sondern wir reden Gottes Weisheit
in einem Geheimnis.
In Korinther konnte er diese Weisheit nicht reden, weil sie gleichsam noch unmündige
geblieben waren, nicht gewachsen waren, aber für solche Christen, die ein gutes geistliches
Wachstum wachsen, ist diese Weisheit gleichsam charakterisierend.
Im Hebräerbrief, in Kapitel 5, da sagt der Schreiber Ähnliches über die Korinther
und sagt in Vers 14, die feste Speise ist für Erwachsene, die infolge der Gewöhnung
geübte Sinne haben, zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen.
Da merken wir, dass ein gewachsener Gläubiger auch dann ein Unterscheidungsvermögen bekommt
über das, was gut und das, was böse ist.
Er ist nicht wie ein Unmündiger, der von jedem Wind der Leere hin und her geworfen
wird.
Dann habe ich den dritten Punkt eben schon kurz erwähnt, Weisheit bedeutet, die Fähigkeit
zu haben, erkannte Wahrheit umzulegen in die alltäglichen Erfordernisse des christlichen
Lebens.
Dabei bleibe ich einen Augenblick stehen und möchte versuchen, das an Beispielen deutlich
zu machen.
Vielleicht haben wir für uns selbst erkannt, dass wir für alle Dinge danken können, wie
es die Schrift auch sagt, Dank saget für alles, das weiß ich jetzt, das habe ich theoretisch
erfasst.
Aber jetzt geht es darum, diese Wahrheit, ich mache jetzt nur Beispiele, weise umzusetzen
in die jeweiligen Situationen.
Ich erinnere mich an meine Großmutter, die ist mit 38 Jahren Witwe geworden, das hat
sie uns erzählt und ein, zwei Tage später, noch vor der Beerdigung, kam ein Bruder, um
sie zu besuchen, das war ja nett, das war schön von ihm, dass er das auf dem Herzen
hatte.
Aber dann hat er sie gefragt, hast du schon dafür gedankt, dass der Herr dir deinen Mann
genommen hat?
Das war zwar rein theoretisch richtig, das war nicht falsch die Behauptung, aber es war
total unweise.
Das soll als Beispiel herhalten, um zu zeigen, dass wir zwar eine Wahrheit erfasst haben
können, aber dass wir sie total unweise anwenden können.
In einem anderen Fall war jemand todkrank, von langer Zeit leidend.
Er bekommt Besuch und der Bruder sagt zu ihm, weißt du auch, dass denen die Gott lieben
alle Dinge zum Guten mitwirken und wen der Herr lieb hat, den süchtigt er.
Das stimmt alles, aber die Frage ist, ob es weise ist, diese Wahrheit in dieser Situation
an den anderen heranzutragen.
Wenn ich das nicht kann, weil mir die Weisheit fehlt, dann ist vielleicht ein Händedruck
und ein schlichtes Gebet viel weiser als eine Wahrheit vorzustellen, die in diesem Augenblick
Schaden anrichtet.
Und da müssen wir uns fragen und vor dem Herrn geübt sein, in Abhängigkeit von dem
Heiligen Geist, unter dem Licht des Wortes Gottes, ist das, was ich jetzt sage, passend
oder unpassend?
Dient es zu einer Verbesserung der Situation, dient es zur Heilung, zur Erklärung eines
Umstandes oder verschlimmert es die Situation?
Da kommen Geschwister als Besucher in die Versammlung.
Niemand kennt sie, wir sind dankbar, wenn mal jemand kommt.
Nach 1. Runde 14 ist das eigentlich ein Normalzustand, Ungläubige kommen herein, stehen da, sie
werden überführt.
Aber was hat der eine oder andere zu tun?
Ich theorisiere nicht, ich nenne Fälle, die in der Praxis vorgekommen sind.
Das gilt jetzt für Schwestern und Brüder.
Aber die Schwester, die da kommt, die kommt ja gar nicht so, wie man in die Versammlung
geht.
Die hat gar kein Tuch auf dem Kopf, sie hat auch keinen Rock an und dann hat sie auch
noch eine falsche Bibel, also das geht doch nicht, oder?
Da müssen wir ihr sofort mal sagen, so kann man nicht in die Versammlung kommen.
Und dann fängt man an, sie gleich nach der ersten Stunde zu maßregeln.
Dann müssen wir uns nicht wundern, wenn sie nicht mehr kommt.
Das ist nicht weise, Geschwister.
Wir müssen lernen, das Wort Gottes so anzuwenden, dass die Seelen gewonnen werden, anstatt abgestoßen
werden.
Wir merken, wenn wir jetzt mal so ein bisschen ins Detail gehen, wie uns es oft an Weisheit
mangelt.
Wir brauchen außerdem Weisheit für jede Arbeit am Haus Gottes.
Wir alle sind im Haus Gottes, 24 Stunden, niemand kann hinausgehen, es sei denn, er
würde Mohamedaner werden oder Jude, sonst sind wir im Haus Gottes.
Das sagt der erste Demotiusbrief eindeutig und in diesem Haus Gottes gibt es viel Arbeit,
viele Tätigkeiten, auf den verschiedensten Gebieten, egal wo, ob im Dienst an den Gläubigen,
an den Ungläubigen, ob schriftlich oder mündlich, ob Dienst an Alten, Kranken, Kindern, Jugendlichen,
es gibt eine Menge von Arbeit und für all diese Arbeit brauchen wir Weisheit.
Auch dazu eine Stelle, als Begründung durch die Schrift, in 2.
Mose 36 wurde damals die Stiftshütte gebaut.
Das war das damalige Haus Gottes in der Wüste und da gab es tausende von Kleinigkeiten,
die alle erarbeitet werden mussten und dann wird in 2.
Mose 36 Vers 1 gesagt und Bezaliel und Oholiab und alle Männer, die weißen Herzens waren,
in welche Jehova Weisheit und Verstand gelegt hatte, damit sie alles Werk der Arbeit des
Heiligtums zu machen wüssten, sie taten nach allem, was Jehova geboten hatte.
Also dazu brauchten sie viel Weisheit.
Wir brauchen nicht nur eine Gabe, wir brauchen nicht nur Fähigkeiten, die jedes Glied am
Leib Christi hat, wir brauchen Weisheit in der Ausübung dieser Fähigkeit.
Diese Weisheit wird offenbar, wenn wir dem Wort Gottes gehorsam sind, auch eine Seite,
wie Weisheit erkannt wird und auch dazu eine Stelle, wisst ihr, ich sage noch einmal, es
geht nicht nur um menschliche Weisheit, es kann sein, wir geben einen ganz klugen menschlichen
Rat, aber wenn er nicht in Übereinstimmung ist mit dem Wort Gottes, dann ist es nicht
wirkliche Weisheit.
Und was ich jetzt sage, ihr Lieben, ist hochaktuell, ohne jetzt Namen und Orte zu nennen, ich denke
an ein Beispiel, wo in einer Ehe die beiden Eheleute sich nur noch wenig oder nichts mehr
zu sagen haben.
Es liegt überhaupt nicht irgendeine sittliche Verfehlung vor und die Frau hat alle möglichen
Leute aufgesucht und die haben ihr Ratschläge gegeben, menschlich gute Ratschläge.
Ein Eheberater hat gesagt, du musst deinen Mann mal für eine Zeit verlassen.
Das war für sie etwas, was sie mit offenem Ohr aufgenommen hat.
Das war menschlich weise, aber überhaupt nicht göttlich weise.
Wir merken, wie aktuell auch diese Problematik ist, das ist nicht in Übereinstimmung mit
Gottes Wort, also zeigt sich göttliche Weisheit darin, dass das, was wir empfehlen oder tun,
mit Gottes Wort abgedeckt werden kann, dann ist es weise, sonst nicht.
In 5 Thymose 4 heißt es in Vers 6, und so beobachtet und tut sie meine Satzungen und
Rechte, die ich euch geboten habe, denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein
vor den Augen der Völker.
Wir merken, dass wir sehr oft zurückkommen auf den Gehorsam, das hatten wir in den beiden
voraufgegangenen Abenden auch, Liebe erweist sich durch Gehorsam, ein Wandel im Licht zeigt
sich durch Gehorsam und selbst ein Wandel in Weisheit wird durch Gehorsam geprägt
sein.
Dann brauchen wir auch Weisheit, zur Verwaltung materieller Güter, das ist auch ein Aufgabenbereich
im Haus Gottes, oft werden solche Dienste von Gläubigen etwas stiefmütterlich behandelt.
Ich weiß nicht, wer hier in Kassel, so welche Brüder da mit der Betreuung der materiellen
Dinge beschäftigt sind, aber wir haben herrliche Schriftstellen in der Bibel, die uns solche
Brüder zeigen.
Ich denke mal gerade an eine, in Apostelgeschichte 6, da ging es darum, die Witwen zu versorgen
und da sagen die Apostel, wir wollen das nicht machen, sondern dazu seht euch nach anderen
Männern um und von diesen Männern wird jetzt etwas gesagt, das wollen wir uns eben mal
anschauen.
In Apostelgeschichte 6 in Vers 3, seht euch nun um Brüder, nach sieben Männern von euch
von gutem Zeugnis, vollheiligem Geistes und Weisheit, die wir über diese Aufgabe bestellen
wollen.
Ist das nicht schön?
Und wenn später Paulus Männer auswählt, die die Gabe der Mazedonier nach Judäa bringen,
dann wird von diesen Männern gesagt, dass sie in vielen Stücken oft erprobt worden
waren, dass sie das Vertrauen der Versammlung hatten.
Es braucht Weisheit zur Verwaltung materieller Gaben und wenn man da nicht weise ist, kann
man sehr großen Schaden anrichten in der Versammlung.
Die Geschwister müssen nicht wissen, welch einen Betrag und ob überhaupt einen Betrag
eine arme Witwe in der Versammlung bekommt, das muss außer den Brüdern, die das verwalten,
niemand wissen.
Wenn es andere wissen, kann es sehr, sehr große schädliche Folgen haben und ich möchte
warnen, Brüder, vor der Bekanntgabe von Zahlen, wenn es um Gelder geht, in der örtlichen
Versammlung.
Das wäre überhaupt nicht weise, wenn man Geldbeträge veröffentlicht, mündlich bekannt
gibt in der Versammlung über bestimmte Ausgaben.
Ich meine jetzt nicht Sondersammlungen, die mal für irgendeine Sache gemacht werden,
die man dann auch zur Ermunterung der Geschwister sagen kann, aber in fast allen anderen Fällen
wäre es unweise, Zahlen zu nennen.
Weisheit ist nötig, es dürfen nicht Geschwister bloßgestellt werden, dann brauchen wir Weisheit
in der Verkündigung des Wortes Gottes, sehr viel Weisheit.
Und auch dazu möchte ich die Schrift anführen.
In 1.
Korinther 12 wird in Verbindung mit der Auflistung der Gaben gesagt, in Vers 8, dass dem einen
durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben wird, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis.
Und in Kolosser 3, Vers 16, lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem
ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehrt und ermahnt, mit Zahlen und Lobliedern und
geistlichen Liedern.
Es bedarf also Weisheit in der Verkündigung des Wortes Gottes und wir müssen abwägen,
was wir sagen, wenn wir das Wort Gottes verbreiten.
Auch da ist es völlig unweise, eine Situation so zu schildern, dass alle Geschwister wissen,
der Bruder meint jetzt Schwester Martha und jetzt meint er Bruder Fritz.
Ich sage noch einmal, der Herr stellt nicht im Dienst der Wortverkündigung Geschwister
bloß oder an den Pranger, das gehört sich nicht, das ist nicht weise.
Als der Herr einer Ruth auf seinem Feldstück eine besondere Gunst zuwenden wollte, da sagt
er zu den Schnittern, sie mögen Ehren fallen lassen für Ruth, wisst ihr, davon hat keine
andere Ehrenleserin etwas mitbekommen, so dezent, so feinfühlig hat das der Herr gemacht
und ich merke, wie oft es da an Weisheit fehlt, nicht bei anderen, bei mir.
Dann brauchen wir Weisheit im Umgang mit Ungläubigen, das sagt Kolosser 4 Vers 6, die Stelle, die
ich eben schon einmal zitiert habe, wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen
sind.
Wie unweise können wir oft reagieren oder handeln im Umgang mit Ungläubigen, wie ist
das mit einem ungläubigen Nachbar, der fährt dir ständig über dein Grundstück, immer
über die Ecke da vorne, wenn er in seine Garage will, das bist du jetzt endlich leid
und lässt dir so einen großen Findling kommen und legst den genau auf die Ecke deines Grundstückes,
damit er nur ja nicht mehr da drüber fahren darf, dann muss er dreimal rangieren, bis
er endlich in seine Garage kommt.
Aber jetzt muss ich ihm ja irgendwann mal ein Traktat geben, brauchst nicht hinzugehen,
bleib besser weg mit deinem Traktat und tu den Stein weg, dann warst du weise.
Oder der Ast von dem Nachbarn mit den Äpfeln, der ragt jetzt schon jahrelang da in mein
Grundstück, jahrelang, du hast ihn schon in aller Liebe angesprochen, er macht ihn
aber nicht ab und jedes Jahr dasselbe Spiel, immer das Laub in meinem Garten und immer
die Äpfel und dann faulen die noch dazu.
Aber jetzt bin ich es leid, Anruf, Rechtsanwalt, Anordnung, abmachen, das ist weise oder?
Nein, das ist nicht weise, wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind und wenn
wir diese Weisheit haben, egal auf welchem Arbeitsgebiet, Geschwister, dann wird ein
herrliches Ergebnis sichtbar werden und das möchte ich jetzt gerne noch einmal lesen
aus dem Buch der Sprüche.
Übrigens eine kleine Empfehlung mal, wenn wir mehr wissen und lernen wollen über Weisheit,
dann müssen wir mal öfters die Sprüche lesen, da wird sehr viel über Weisheit gesagt.
Aber ich möchte jetzt ein Ergebnis vorstellen, in Sprüche 11 lesen wir in Vers 30 am Ende,
der Weise gewinnt Seelen und dieser Satz müsste uns eigentlich alle ermuntern, in Weisheit
wandeln zu wollen.
Ist uns das nicht ein Anliegen, Seelen zu gewinnen, egal ob das gläubige Seelen sind
oder ungläubige.
Wir wollen durch unser Verhalten, egal wo, auch in der Brüderstunde, liebe Brüder,
Seelen gewinnen, nicht abstoßen, sondern Situationen retten, bei den Brüdern gewinnen,
für den Herrn gewinnen, nicht mit faulen Kompromissen, nicht mit menschlicher Taktik
und Philosophie, nein, mit göttlicher Weisheit, das Wort Gottes anwenden, aber so, dass Herz
und Gewissen erreicht werden.
Und diese Weisheit, damit komme ich jetzt zu der nächsten Aussage in unserem 15.
Vers, diese Weisheit erstreckt sich auch im Blick auf die Zeit, wenn es um die Zeit geht,
die uns zur Verfügung steht, dann kennt der Grundtext da, das habe ich nicht selbst erforscht,
sondern gelesen in Schriften unserer Brüder, die uns da gutes Material für Laien wie mich
hinterlassen haben, zwei Worte, mindestens zwei.
Wir haben zum Beispiel in 1. Petrus 1, Vers 17 auch ein Wort für Zeit, wandelt die Zeit
eurer Fremdlingschaft in Furcht, da steht im Grundtext ein ganz anderes Wort als hier,
die Zeit unserer Fremdlingschaft ist die ganze Zeit, die wir haben, von der Bekehrung, bis
der Herr uns aus dieser Fremdlingschaft abruft, aber hier steht ein Wort für Zeit, das meint
mir Gelegenheit, Gelegenheit, die der Herr gibt, die aber dann vorüber geht und die
nicht mehr kommt.
Das ist das Wort, was hier steht.
Wir haben das Wort auch bei Felix ist es wohl, in Apostelgeschichte 24 ist es Felix, der
sagt, wenn ich aber gelegene Zeit habe, dann werde ich dich wieder rufen, die ist für
ihn nie mehr gekommen und das Wort steht hier, also gelegene Zeit auskaufend.
Wenn es um materielle Güter geht, dann hat der eine mehr und der andere weniger, wie
Gott das in seiner Weisheit für uns vorgesehen hat, gibt er dem einen mehr und dem anderen
weniger.
Wir sind alle zufrieden mit dem, was Gott uns gegeben hat, das wäre gut, aber es gibt
Verschiedenheit.
Wenn es aber um Zeit geht, hat jeder am Tag 24 Stunden, einverstanden, keiner mehr, keiner
weniger.
Nun, ich weiß, dass es Brüder gibt und auch Frauen in großen Familien, die haben viele
Stunden dieser 24 nötig für ihre Arbeit, manche Brüder arbeiten am Tag 13, 14 Stunden,
Hausfrauen manchmal noch mehr, andere arbeiten nur 8 Stunden, das ist natürlich verschieden
und dann muss man auch noch schlafen, manche brauchen viel Schlaf, 8, 10 Stunden, andere
vielleicht nur 3 oder 4, wir müssen also unsere Arbeit tun und wir müssen schlafen.
Und daneben hat jeder noch irgendwie etwas freie Zeit, ich weiß auch, der eine etwas
mehr, der andere etwas weniger, aber die Frage ist, wie gestalten wir diese Zeit, in Weisheit
oder eben nicht in Weisheit?
Die Frage ist an uns alle, wo setzen wir unsere Prioritäten im Blick auf die Gestaltung unserer
freien Zeit?
Da könnten wir natürlich, wenn wir wollten jetzt, sehr, sehr lange bei stehen bleiben.
Und da will ich zunächst mal wieder abheben auf Gelegenheiten, es gibt also Gelegenheiten
in dieser Freizeit, Konferenzen zu besuchen vielleicht, Vortragsreihen zu besuchen, evangelistisch
tätig zu sein, wir müssen uns das zeigen lassen vor dem Herrn, wo er uns haben will,
was er uns tun lassen möchte, lernen das Wort Gottes zu verstehen oder etwas für ihn
zu tun, gibt viele Fragen, die damit in Verbindung stehen, aber wichtig ist, dass wir einmal
die rechten Schwerpunkte setzen, das heißt, diese Freizeit mit geistlichem Inhalt füllen.
Nun, ich kenne sofort die Argumente, natürlich, ich kann doch nicht nur die Bibel lesen, nicht
nur beten, nicht nur Traktate verteilen, nicht nur Vorträge besuchen, natürlich kannst
du das nicht nur und wir müssen auch da ganz nüchtern sein, es gibt auch für junge Leute
gewisse Beschäftigungen sportlicher Art, die der Herr nicht verurteilt, Körperertüchtigungen,
einen gewissen Ausgleich im Blick auf die Gesundung des Körpers, die der Herr alle
akzeptiert, aber das ändert nichts daran, ändert überhaupt nichts daran, dass wir Schwerpunkte
setzen müssen, Schwerpunkte. Und der Schwerpunkt darf eben nicht irgendetwas sein, sondern
das sollten geistliche Inhalte sein. Weißt du, um des Herrn willen, kannst du auch mal
auf ein Volleyballabend verzichten oder nicht? Ist das unmöglich? Wenn das unmöglich ist,
dann hat der Volleyball dich und du nicht mehr den Volleyball. Und da könnte ich jetzt
viele, viele Beispiele anreihen. Die gelegene Zeit auskaufend. Ich denke an eine Konferenz,
da sagte ein Bruder, Mittwochabend steht 20 Uhr in meinem Terminkalender Versammlung.
Und wenn irgendeiner kommt und will um 20 Uhr einen Termin, dann sage ich, dieser Termin
ist schon vergeben. Da habe ich Audienz bei meinem Herrn. Ich möchte jetzt auch wieder
niemand wehtun. Ich weiß auch, wir wollen nüchtern bleiben. Ich weiß auch, dass es
Situationen gibt, wo es mal nicht geht, das weiß ich. Im Geschäftsleben, im Berufsleben,
egal für wen, wenn der Chef dich bittet, du hast heute Abend eine ganz dringende Arbeit
zu machen, das Teil muss morgen früh raus und er sagt, bitte bleibe heute Abend mal
bis elf. Da kannst du nicht einfach sagen, es ist Versammlung, ich darf nicht, es geht
nicht, ich muss dahin. Man muss das abwägen. Aber es ändert immer noch nichts daran, dass
wir in unserem Leben Prioritäten setzen müssen. Und das ist die entscheidende Frage. Wo setzen
wir die Prioritäten? In der Ausübung unseres Hobbys? Oder wollen wir geistliche Schwerpunkte
setzen? Stundenlang vor dem Computer nur Quatsch machen, ein Spiel nach dem anderen, vergoldete
Zeit. Natürlich kannst du mal ein Spiel machen. Aber was ist die Gestaltung deines Lebens?
Mein Leben ist der Computer, mein Leben ist der Sport, mein Leben ist die Familie, mein
Leben ist die Frau. Und da könnte ich fortsetzen. Nein, Paulus sagt, Christus ist mein Leben.
Und was setzen wir ein? Wie gestalten wir unsere Zeit? Eine Frage, die wir uns alle
stellen müssen. Und ich glaube, dass wir alle mehr oder weniger Defizite zu beklagen haben,
in der nützlichen Anwendung dieser zeitlichen Gelegenheiten. Und ich sage noch einmal, manche
kommen nie wieder. Ein Beispiel aus der Schrift. Nehemiah wusste, dass in Jerusalem die Tore
niedergerissen waren. Die Stadt mit Feuer verbrannt war. Und er hatte es im Herzen,
dort hinzureißen. Und dann kam er vor den König mit einem traurigen Angesicht. Das
dürfte eigentlich schon gar nicht sein. Das konnte tödlichen Ausgang nehmen. Und der
König fragt ihn. Und dann richtete Nehemiah noch eben ein kurzes Stoßgebet. Er betete
zu dem Gott des Himmels. Hat nicht lange gedauert. Und dann gab er Antwort. Das war gelegene
Zeit. Und die hat er genutzt. Die Gelegenheit kam nicht wieder. Und so haben wir viele Gelegenheiten
versäumt, die nie mehr wiederkommen. Und haben sie eben ungenutzt verstreichen lassen.
Hast du das auch schon erlebt? Dein Nachbar war todkrank. Du hattest es im Herzen, ich
muss hingehen. Ich muss ihm noch einmal die Botschaft von dem Heiland bringen. Und eines
Tages war er tot. Und du warst nicht da. Kannst du nicht mehr nachholen. Kann ich nie mehr
nachholen. Deshalb ist das schon wichtig, was wir jetzt hier besprechen. Die gelegene
Zeit auskaufend. Jetzt will ich die Zeit gern noch mal mit unseren Altersstufen in Verbindung
bringen. Es gibt die Zeit der Jugend. Luther hat einmal gesagt, die Gnade ist wie ein fortlaufender
Platzregen. Da regnet es jetzt hier. Fünf Minuten. Und danach ist der Regen weitergezogen.
Und jetzt ist es darum getan, diesen momentanen Platzregen zu nutzen. Die Jugend ist auch
ein solcher Platzregen. Die Jugend, die kommt nicht mehr wieder. Die Zeit, die du hast,
ich sage mal bis 30, die ist dann vorbei. Und die Frage ist, wie haben wir diese Zeit
genutzt? Im Lesen und Erforschen und Aufnehmen des Wortes Gottes. Ich bin davon überzeugt,
dass ein Großteil unserer Brüder, die älter sind, ich auch, ich schließe mich voll ein,
beklagen müssen, diese Zeit zu wenig genutzt zu haben. Da können wir aufnehmen. Da können
wir unser Gedächtnis bereichern mit geistlichen Inhalten. Das ist eine wertvolle Zeit. Und
wie gestalten wir sie? Sie kommt nicht wieder. Wenn wir anfangen mit 50 und 60 uns noch intensiv
mit Gottes Wort beschäftigen zu wollen, so gut und wertvoll diese Absicht ist, wir müssen
sehr schnell feststellen, ich bin nicht mehr so aufnahmebereit, so fähig, wie in der Zeit
der Jugend. Manche haben gedacht, als Jugendlicher, wenn ich mal verheiratet bin und mein Schiff
in dem Hafen der Ehe gestrandet ist, dann habe ich Zeit, mich mit Gottes Wort zu beschäftigen.
Und viele haben feststellen müssen, dass das nicht so gekommen ist. Dann kamen die
Aufgaben in der Familie, die Kinder und die Zeit war nicht mehr so da, wie früher, wo
man sie gehabt hätte und vergeudet hat mit vielen, vielen unnützen Dingen. Ich will mich
mal fragen, du frage dich, wie viel Zeit verwendest du täglich zum Gebet und zum Lesen des Wortes?
Mal Hand aufs Herz! Fünf Minuten pro Tag? Oder mehr? Oder weniger? Ja, aber ich habe
noch nicht heute, aber schnell abends noch im Bett Psalm 117, habe ich wenigstens was
gelesen. Auch eine Methode, ja? Aber dann bist du ganz schnell fertig. Und irgendwann
findest du es ja dann auch fast langweilig, immer wieder Psalm 117 zu lesen, oder? Ja,
der ist so kurz, aber da muss ich Psalm 119 wenigstens noch lesen. Dann schläfst du darüber
ein. Aber ich habe nur ein bisschen Zeit für den Herrn gehabt. Das sind keine guten Methoden,
wisst ihr. Es wäre wünschenswert, wenn wir alle einmal den Geschmack an Gottes Wort finden
würden. Geh doch mal auf die Knie in zwei Stunden Freizeit und bitte den Jesus doch
einmal, ich möchte jetzt einmal Johannes 1 lesen, die ersten vier Verse. Zeige mir
doch etwas von der Schönheit deiner Person. Und denk mal darüber nach. Und nimm dir noch
eine gute Begrachtung zur Hand. Egal ob von F.B. Hohl oder von wem auch. Und dann wirst
du mal erkennen, im Anfang war das Wort, wer das ist. Und dann geht dir das Herz auf für
den Herrn. Du musst Geschmack finden an Gottes Wort. Dann kannst du später nicht mehr abwarten,
dass du wieder eine Schönheit entdeckst, wenn das doch mal dahin kommen könnte. Wisst
ihr, es muss mal in deinem Leben einen richtigen Schlag geben, der dich dahin bringt, von jetzt
an aber wirklich Gottes Wort genießen wollen. Dafür brauchst du Zeit. Nun kommt eine nächste
Altersstufe. Das ist so mehr die Zeit des Erwachsenseins, des Mannesalters, vielleicht
von 30 bis 60 oder noch etwas älter, wo du für den Herrn wirken kannst, wo du deine
Kraft einsetzen kannst für göttliche Dinge. Die Zeit der Arbeit für den Herrn, die geht
auch irgendwann vorüber. Die geht irgendwann vorüber. Und dann geht das nicht mehr. Es
geht einfach nicht mehr. Der Körper bringt es nicht mehr. Auch der Geist nicht mehr.
Dann kommt eine andere Zeit. Das ist die Zeit des Alters. Da gibt es auch noch etwas zu
tun für den Herrn. Da kannst du vielleicht aus deinem Erfahrungsschatz einen weißen
Rat geben. Du kannst noch viel mehr beten für die Brüder, die den Dienst tun, für
die Versammlungen, für jeden einzelnen Gläubigen. Und auch diese Zeit geht vorüber. Und dann
gibt es keine Gelegenheit mehr. Im Himmel kannst du nicht mehr beten. Weder für deine
Kinder noch für irgendjemand sonst. Nur auf der Erde. Ich nenne mal diese drei Altersstufen,
um auch da zu zeigen, dass das gelegene Zeiten sind, die irgendwann vorüber gehen. Und wir
wollen alle, wer wir auch sein mögen, diese Zeiten nutzen. Und dann steht hier, dass wir
sie auskaufen müssen. Das Wort auskaufen ist bedeutsam. Wir haben das Wort noch einmal,
das ist interessant in diesem Zusammenhang. In Daniel 2, Vers 8, da waren ja diese Traumdeuter,
und sie konnten die Deutung dem König Nebukadnezar nicht anzeigen. Und dann sagt er zu ihnen
in Vers 7 und Vers 8, ich weiß zuverlässig, dass ihr Zeit gewinnen wollt. Dieser Ausdruck,
Zeit gewinnen, ist im griechischen, in der Septuaginda, der griechischen Übersetzung
des Alten Testaments, genau das gleiche Wort wie hier, auskaufen. Das ist doch interessant
die Verbindung. Und das ist auch hier gemeint. Wir müssen Zeit gewinnen wollen. Nicht wie
die Traumdeuter, um dem König da irgendetwas vorzuheucheln. Nein, aber Zeit gewinnen für
göttliche Dinge. Und diese Zeit müssen wir gleichsam dem Satan, dem Feind, aus der Hand
reißen, der sie uns nicht gönnen will. Das kostet uns etwas, diese Zeit auszukaufen und
zu gewinnen für den Herrn. Weil es tausend andere Dinge gibt, die uns beschäftigen wollen
mit allem Möglichen. Und dann haben wir nie Zeit. Nie Zeit. Deshalb kostet es Kraft und
Energie und Überwindung, diese Zeit zu kaufen aus der Hand dessen, der sie uns nicht geben
will. Dann heißt es noch, denn die Tage sind böse. Die Tage sind böse. Welche Tage sind
böse? Ich habe den Eindruck, dass hier die ganze Zeit der Abwesenheit des Herrn gemeint
ist. Die Tage sind grundsätzlich böse. Solange wir auf dieser Erde sind, sind die Tage, die
uns umgeben, böse. Und wir müssen immer Zeit gewinnen wollen für den Herrn. Und doch
gibt es auch besonders böse Tage. Die gibt es auch. In dieser Zeiterpoche, wo grundsätzlich
die Tage böse sind, gibt es noch ganz besonders schlimme böse Tage. Und ältere Geschwister
haben das erlebt. Die Zeit des Krieges war ein besonders böser Tag. Ältere Brüder
haben das, mein Vater hat das oft gesagt. Das war nicht die Zeit, das Wort Gottes zu
studieren. Zeiten des Aufruhrs, der Anarchie sind nicht Zeiten, wo wir uns in Muse mit
Gottes Wort beschäftigen können. Teilweise konnten keine Versammlungsstunden besucht
werden. Es gab keine Konferenzen. Deshalb, weil wir das wissen, dass es auch solche Zeiten
gibt, wollen wir die Zeiten, die zwar auch böse sind, aber nicht so böse, nutzen, um
die Gelegenheit, die wir noch haben, auszunutzen. Noch können wir Konferenzen besuchen. Noch
dürfen wir uns versammeln. Noch können wir unser Familienleben nach Gottes Gedanken gestalten.
Ob wir das immer noch weiter können, das weiß niemand. Deshalb nutzen wir die jetzige
Zeit. Und dann heißt es weiter, wir sollen nicht töricht sein, sondern verständig,
nicht wie ein Tor, das oft im Buch der Sprüche beschrieben wird, sondern eben verständig
oder weise, was der Wille des Herrn sei. Nun, das ist nicht immer leicht zu erkennen. Was
ist der Wille des Herrn? Wenn wir ihn tun, sind wir weise und verständig. Wenn wir ihn
nicht tun, sind wir töricht. Nun, die Frage ist, wie kann ich den Willen des Herrn erkennen?
Darf ich mal eine Buchempfehlung geben zu diesem Thema? Ich empfehle euch mal das Buch
von Bruder Dabi, gepflanzt an Wasserbächen. Aber bitte möchte jetzt niemand denken, nein,
bitte nicht Bruder Dabi. Das ist mir viel zu schwer. Urteile mal nicht vor der Zeit,
liest zunächst mal das Buch und mal speziell einen Artikel in diesem Buch. Ich weiß nicht,
ob man das Buch überhaupt noch kaufen kann. Viele gute Bücher kann man leider nicht mehr
kaufen. In diesem Buch steht ein Artikel von Dabi. Wie kann ich den Willen Gottes erkennen?
Und der Artikel ist so leicht, dass ihn, ich würde sagen, ein Achtjähriger verstehen
kann, der lesen kann. So einfach ist der Artikel. Und ich will jetzt mal in kurzen Worten schildern,
er sagt, wie können unsere Kinder den Willen ihrer Eltern erkennen? Wie kann mein Sohn
oder dein Sohn deinen Willen erkennen, den Willen des Vaters? Und da sagt er, das ist
ganz einfach, wenn der Sohn sich oft in der Gegenwart des Vaters aufhält. Punkt. Ist
das schwer? Ein Sohn, der oft bei dem Vater ist, lernt im Laufe der Jahre den Willen des
Vaters kennen, weil der Vater ihn immer wieder äußert in vielen, vielen Einzelheiten. Und
der Sohn hört das und lernt und weiß mit der Zeit, aha, so denkt mein Vater darüber.
Und dann macht er es irgendwann, ohne dass der Vater noch ein Gebot erteilt. Und genau
so ist das bei uns in Verbindung mit unserem himmlischen Vater. Wenn ich mich oft in der
Gegenwart meines himmlischen Vaters aufhalte, nun mag der junge Mann fragen, ja, wie mache
ich das eigentlich? Der ist doch im Himmel, ich bin hier. Ja, durch Gebet, durch ein Reden
mit ihm ist man in seiner Gegenwart. Durch das Lesen des Wortes hat man Gemeinschaft
mit Gott. Und auf diesem Weg lernt man die Gedanken des himmlischen Vaters kennen. Dann
kenne ich auf einmal den Willen meines Herrn und meines Gottes. Und dann sagt er weiter,
viele Fragen nach dem Willen des Herrn sind keine Fragen mehr, wenn wir aufhören, unseren
Willen tun zu wollen. Der Satz ist auch gar nicht schwer. Wenn ich mal aufhöre, das tun
zu wollen, was ich will, dann gibt es viele, viele Dinge. Dann fällt es mir viel leichter,
den Willen des Herrn zu erkennen. Das sind keine schweren Sätze. Und doch ist es nicht
immer leicht. Das füge ich jetzt mal hinzu. Unsere alten Brüder haben uns oft den Rat
gegeben, wenn du den Willen des Herrn noch nicht kennst, dann warte ab. Das ist kein
schlechter Rat. Aber das geht nicht immer. Manche Entscheidungen müssen spontan gefällt
werden. Direkt. Ein junger Familienvater, der arbeitslos ist, einige Kinder hat, neu
gebaut, der kann nicht jahrelang warten, bis er den Willen des Herrn im Blick auf seinen
Arbeitsplatz erkennt und macht fünf Jahre gar nichts. Das geht einfach nicht. Er muss
was tun für die Erhaltung seiner Familie und will gern den Willen des Herrn tun. Aber
es kommt kein Zettel vom Himmel. Es erscheint keine Hand an der Wand, was er tun muss. Aber
der Herr sieht seine innere Einstellung zu dieser Frage. Er sieht auch die Kriterien,
die dieser junge Mann anlegt. Und er weiß, ob da ein Herz schlägt, das sagt, Herr, ich
möchte das tun, was du willst. Ich weiß es jetzt nicht, aber ich muss mich entscheiden.
Ich mache es jetzt so und hoffe darauf, dass du es so willst. Dann wird der Herr sich dazu
bekennen. Der Wille des Herrn wird in seinem Wort erkannt. In vielen Einzelheiten unseres
Lebens bedarf es Abhängigkeit und Gebet. Und der Wille des Herrn ist nie, das darf
ich noch sagen, gegen die klaren Aussagen des Wortes. Und die Leitung des Geistes wirkt
nie gegen die Aussagen des Wortes Gottes. Das heißt, der Wille des Herrn, das geschriebene
Wort und die Leitung des Geistes sind immer in vollkommener Übereinstimmung. Ich sage
das deshalb, weil ab und zu gesagt wird, der Heilige Geist hat mir diesen Weg gezeigt oder
mich zu dieser Entscheidung geführt. Wenn das nicht in Übereinstimmung ist mit dem
Wort Gottes, dann hat das der Heilige Geist dich nicht geleitet. Es sind einige junge
Geschwister hier, ich sage mal ein Beispiel. Wenn du Gefallen findest an einem ungläubigen
Partner, dann darfst du nie sagen, der Heilige Geist hat mir ihn gezeigt. Das ist absolut
falsch. Der Heilige Geist hat ihn dir nie gezeigt. Denn der Heilige Geist zeigt dir
keinen Partner, von dem die Schrift sagt, dass er zur Finsternis gehört und das Licht
keine Gemeinschaft mit Finsternis hat. Und da brauchst du überhaupt nicht zu beten.
Jedes Gebet ist völlig zwecklos im Blick auf diese Angelegenheit. Es ist nicht der
dir vom Herrn zugedachte Partner. Da gibt es nur eine Lösung, die Verbindung lösen.
Sonst gibt es keine Lösung. Das habe ich nur als Beispiel angeführt, um zu zeigen,
wie die Leitung des Geistes und das geschriebene Wort und der Wille des Herrn nie einander
konkurrieren. Und wenn es nicht einfach ist, in Einzelheiten den Willen des Herrn zu erkennen,
dann handle in einer abhängigen Stellung und Haltung vor dem Herrn. Und dann wird
er auch dir seinen Beistand in dieser Entscheidung nicht verweigern.
Nun, Geschwister, wir haben jetzt manches gehört über den Wandel in Liebe, als Kinder
des Lichts und in Weisheit. Und wir fühlen alle, jedenfalls ich als Redner, unseren Mangel
in der praktischen Verwirklichung dieses Wandels. Und ich möchte noch einmal auf die Hilfsquelle
aufmerksam machen am Ende dieser Vortragsreihe. Und die ist allein der Herr Jesus. Ich habe
das vorgestellt im Blick auf die Liebe. Ich habe das gezeigt im Blick auf das Licht. Und
damit möchte ich auch enden. Ich will das auch zeigen im Blick auf die Weisheit. Der
Jesus hat immer in absoluter Weisheit gerade das getan, was in diesem Augenblick die Situation
gerettet hat, heil gebracht hat, Lösung der Probleme gebracht hat, was es auch gewesen
sein mag. Und ich möchte davon ihm eine Stelle lesen in Matthäus 13, wo etwas gesagt wird
von der Weisheit des Herrn Jesus, Matthäus 13, Vers 54. Und er kam in seine Vaterstadt
und lehrte sie in ihrer Synagoge, sodass sie sehr erstaunten und sprachen, woher hat diese
solche Weisheit und die Wunderwerke. Aber damit wir jetzt nicht denken, dass das nur
von dem Herrn Jesus praktiziert werden konnte, möchte ich auch noch an den einen oder anderen
nur mal eben erinnern. Menschen wie wir haben auch in Weisheit gehandelt. Ob das Josef war,
ob das Elio war im Buch Hiob, ob das Ezra war und andere. Von ihnen wird alle berichtet,
dass sie in Weisheit in bestimmten Situationen göttliche Gedanken vertreten haben. Und ein
Beispiel noch gerade so aus dem Kopf, das ist im Buch der Richter. Da hatte Gideon einen
gewaltigen Sieg errungen und anschließend kamen andere vom Volke Gottes, die Gideon stark
bedrängten, zornig mit ihm redeten. Und dann sagt er im Blick auf sie, was habe ich nun
getan im Vergleich mit euch. Er hat ihnen dann letztlich die Möglichkeit gegeben, die
fremden Könige gefangen zu nehmen. Welch ein weises Wort in einer solch schwierigen Situation
und der Zorn dieser Männer legte sich. Eine gelinde Antwort zerbrach Knochen. Und diese
Weisheit möge der Herr auch uns schenken. Eine Weisheit, die wir nur von ihm lernen
können. …