Auslegung zu Römer 5,12 bis Römer 8,3
ID
khw030
Sprache
DE
Gesamtlänge
05:26:07
Anzahl
5
Bibelstellen
Römer 5,12-8,3
Beschreibung
Eine Auslegung in fünf Vortragsteilen über Römer 5,12 bis Römer 8,3.
Automatisches Transkript:
…
Wie angekündigt, wollen wir die Betrachtung mit Römer 5, Abvers 12 beginnen.
Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod
und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben,
denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt. Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist.
Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose, selbst über die, die nicht gesündigt hatten
in der Gleichheit der Übertredung Adams, der ein Vorbild des Zukünftigen ist.
Ist nicht aber wie die Übertredung so auch die Gnadengabe,
denn wenn durch die Übertredung des einen die vielen gestorben sind, so ist vielmehr die Gnade Gottes
und die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen Jesus Christus ist, zu den vielen überströmend geworden.
Und ist nicht wie durch einen, der gesündigt hat, so auch die Gabe,
denn das Urteil war von einem zur Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertredungen zur Gerechtigkeit.
Denn wenn durch die Übertredung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat,
so werden vielmehr die, welche die Überfülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen,
im Leben herrschen durch den einen Jesus Christus.
Also nun, wie es durch eine Übertredung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte,
so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind,
so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden.
Das Gesetz aber kam daneben ein, damit die Übertretung überströmend würde.
Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überschwänglicher geworden.
Damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit
zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Soweit Gottes Wort.
Vor einigen Jahren hat hier unser Bruder Hartmut Fuchs über die Kapitel 1 bis 5 Anfang einen Überblick gegeben.
Und Anfang diesen Jahres hat Bruder Ernst August Bremiger hier über Römer 8, 3 Abende einen Dienst getan.
Und dazwischen liegen jetzt die Kapitel 5, Vers 12 bis Ende Kapitel 7.
Das sind mit Abstand die schwierigsten Kapitel des Römerbriefes.
Und wir brauchen wirklich die Hilfe des Herrn, sowohl zur Erklärung als auch zum Verständnis dieser Kapitel.
Und sie sind nicht deshalb so schwer, weil wir die Gedankenführung nicht verstehen könnten.
Das könnten wir noch verstehen.
Sie sind deshalb so schwer, weil unsere täglichen Erfahrungen mit uns selbst,
der Lehre dieser Kapitel, direkt widersprechen.
Deshalb sind sie so schwer.
Aber lasst uns der Reihe nach jetzt zunächst eine Einleitung machen zu diesen Kapiteln.
Wir haben zwei Lehrbriefe im Neuen Testament, das ist der Römerbrief und der Epheserbrief.
Und dann einen dritten Brief, das ist der Kolosserbrief, der diese beiden Lehrbriefe miteinander verbindet.
Es ist vielleicht gut, zunächst den Charakter dieser Briefe etwas vorzustellen.
Im Römerbrief sieht uns der Geist Gottes lebend in der Sünde.
Und nachdem das Werk des Herrn Jesus für uns geschehen ist, sind wir der Sünde gestorben.
Das ist das große Thema, übrigens der Kapitel 5, Vers 12 bis Ende Kapitel 7.
Wir lernen, was Gott mit dem alten Menschen tut.
Er ist mitgekreuzigt.
Und dann bringt uns der Römerbrief durch das Rode Meer in die Wüste.
Und dort leben wir im Land des Todes in der Wüste und wandeln in Neuheit des Lebens.
Der Epheserbrief dagegen sieht uns tot in Sünden und Vergehungen, ganz im Gegenteil zum Römerbrief.
Aber nachdem das Werk des Herrn Jesus geschehen ist, leben wir jetzt mit Christus.
Und dieser Brief bringt uns nicht in die Wüste,
er bringt uns aus der Wüste durch den Jordan in das Land der Verheißung.
In das Land der Lebendigen, kann man auch sagen.
Und jetzt sind wir mit Christus nicht nur gestorben, sondern auferweckt
und in ihm versetzt in die himmlischen Örter.
Und dazwischen liegt der Kolosserbrief.
Der Kolosserbrief steht mit einem Bein auf dem Römerbrief
und mit dem anderen Bein auf dem Epheserbrief.
Wir sind im Kolosserbrief einmal auch gesehen als lebend auf der Erde.
Das finden wir in Kapitel 2, Vers 20.
Und zum anderen sind wir nach Kapitel 2, Vers 13 tot in Sünden und Vergehungen.
Und wir könnten sagen, wenn wir den Kolosserbrief charakterisieren wollten,
einst lebte ich in der Welt und jetzt lebe ich mit Christus.
Wir sind mit ihm gestorben, Kapitel 2, Vers 20,
und sind mit ihm auferweckt, Kapitel 3, Vers 1,
aber noch nicht versetzt in himmlische Örter.
Wir suchen noch das, was droben ist, wo der Christus ist.
Wir sind gleichsam wieder her,
der in den Tagen nach seiner Auferstehung noch 40 Tage lebend auf der Erde war.
In diesem Zustand sieht uns der Kolosserbrief.
Auf der anderen Seite des Jordan,
aber noch in Gilgal am Ort der Beschneidung und noch nicht in das Land eingegangen.
Das ist vielleicht wichtig zum groben Verständnis dieser drei Briefe.
Dann hat der Römerbrief fünf große Hauptteile.
In den ersten 17 Versen von Kapitel 1 wird das Evangelium beschrieben.
Eine wunderbare Botschaft für den Ungläubigen.
Und dann ab Kapitel 1, Vers 18 bis 5, Vers 11
wird das große Problem unserer Sünden behandelt.
Wir haben Schuld auf uns geladen, wir haben gesündigt
und wir brauchten Vergebung unserer Sünden durch das Blut Christi.
Der dritte Hauptteil ist Kapitel 5, Vers 12 bis Ende Kapitel 8.
Darin sind wir jetzt.
Und dieser Schriftabschnitt behandelt nicht unsere Sünden,
nicht was wir getan haben, sondern behandelt unseren Zustand, was wir sind.
Und auch dafür ist das Opfer des Sein Jesus auf Golgatha ausreichend.
Der vierte Teil ist Kapitel 9 bis 11.
Da wird gezeigt, wie die Segenswege Gottes mit allen Menschen vereinbar sind
mit den Verheißungen, die Gott seinem irdischen Volk gegeben hat.
Und der letzte Teil, Kapitel 12 bis 16, beinhaltet Ermahnungen und letztlich noch die Größe.
Ein sehr geschätzter Bruder des 19. Jahrhunderts aus England hat einmal gesagt zu jungen Leuten,
beschäftigt euch dauernd mit Römer 1 bis 8.
Wir tun das viel zu wenig, aber in diesen Tagen wollen wir das jetzt mal etwas tun.
Und ich möchte jetzt die beiden großen Mittelteile, wo es um unsere Sünden geht bis Kapitel 5, Vers 11
und um die Sünde als Zustand mit einer Illustration aus dem Alten Testament etwas versuchen zu erklären.
Das Volk Israel war dreimal in Situationen, wo es mit dem Tod direkt in Berührung kam.
Das war zunächst in 2. Mose 12, als der Wirkengel durch Ägypten ging.
Wir kennen das alle.
Und da mussten sie das Blut des ausgesuchten Lammes an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle streichen.
Dann ging der Wirkengel vorüber und die Erstgeborenen der Israeliten waren dem Tod entronnen.
Das heißt, das war eine Befreiung vor dem Gericht durch den Engel.
Aber was meint ihr, wie diese Erstgeborenen hinter diesen Türen in einer Verfassung waren?
Was meint ihr? Völlig glücklich? Völlig ruhig? Nein, sie hatten Angst.
Ob der Engel wirklich vorüber geht? Sie hatten noch keinen Frieden mit Gott.
Das ist die Erklärung bis Römer 5, Vers 11.
Das ist die Errettung von ihren Sünden, aber noch nicht die wahre Errettung und Erlösung,
die das Volk erst später in 2. Mose 15 hatte.
Das ist die erste Stufe.
Dann kommt 2. Mose 14, da standen sie vor dem Roten Meer.
Unüberwindbar, die Ägypter hinter ihnen.
Und dann erlebten sie bei dem Durchzug durch das Rote Meer die Befreiung aus der Macht Pharaos.
Und am anderen Ufer sangen sie das Lied der Erlösung.
Jetzt waren sie ein erlöstes Volk.
Jetzt hatten sie nicht nur Vergebung ihrer Sünden,
jetzt waren sie befreit von der Macht der Sünde.
Und die dritte Begebenheit ist in 4. Mose 21, da war das Volk gebissen von den Schlangen.
Das heißt, das tödliche Gift des Schlangenbisses war in ihnen das Gift der Sünde.
Römer 7, ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Und diese beiden letzten Begebenheiten illustrieren das,
was wir in Römer 5 ab Vers 12 bis einschließlich 7 haben.
Nun, bis Kapitel 5 Vers 11 haben wir ein Werk Gottes, das außerhalb von uns geschah,
zu unseren Gunsten, unsere Sünden wurden vergeben.
Das kann man relativ leicht verstehen.
Ein Kind, das schuldig geworden ist, verdient Strafe.
Und wenn ihm diese Strafe vergeben wird, dann kann es gut verstehen, dass das Gnade war.
Das übertrage ich auf die ersten fünf Kapitel.
Unsere Sünden sind vergeben, weil ein anderer stellvertretend die Strafe über diese Sünden getragen hat.
Das kann ich ganz gut verstehen.
Aber jetzt kommt Kapitel 5 ab Vers 12 und dann geht es eben nicht mehr um Sünden.
Dann wird es schwierig, dann sagt jemand zu dir, glaube, dass du der Sünde gestorben bist.
Der Sünde, nicht den Sünden.
Und dann sagst du, kann ich nicht glauben? Kann ich nicht glauben?
In mir ist ein Prinzip der Sünde und ich merke jeden Tag ihre Wirksamkeit.
Das heißt, meine Erfahrung spricht der Lehre der Kapitel total entgegen.
Und doch hat auch auf dieses Problem Gott eine wunderbare Antwort.
Die wollen wir jetzt ein wenig betrachten.
Kennt ihr das nicht?
Du hast dich bekehrt, du bist glücklich, du freust dich, deine Sünden sind vergeben
und einerzeit stellst du fest, ich bin noch genauso schlecht wie damals.
Ich will etwas nicht tun und du es doch.
Und du kämpfst dagegen und du fällst immer wieder in dieselbe Sünde.
Ich kenne das tausendfach.
Woran liegt das?
Man will sich bessern, morgen kommt es nicht mehr vor und wieder das gleiche Problem.
Warum ist das so?
Weil ich in mir eine Quelle habe.
Eine Natur, einen Baum, eine Wurzel, die nichts anderes hervorbringt als Böses.
Das ist das Prinzip der Sünde in mir.
Menschen haben dagegen angekämpft, sind in der Klostermauer angegangen,
haben ihren Leib zerschlagen, haben sich gegeißelt, um die Sünde auszutreiben.
Das ist nicht der Weg.
Nein, Gott hat eine ganz andere Antwort.
Deshalb sind die Belehrungen so wichtig.
Sie nehmen die Zweifel weg, ob man dann schließlich wirklich bekehrt ist.
Und wie hat man das gemacht?
Hat sich nochmal bekehrt, ja.
Nochmal und nochmal.
Aber beim ersten Mal war es richtig.
Beim ersten Mal.
Und wir haben noch nicht gelernt, dass der Leib der Sünde abgetan ist.
Das ist Kapitel 6.
Ich weiß nicht, ob wir noch dazukommen.
Zweitens geben die Belehrungen über diese Kapitel Sicherheit, Freude, Heilsgewissheit.
Und drittens machen sie fähig zur Anbetung.
Der Heilige Geist zeigt also nicht nur, dass wir Vergebung der Sünden haben,
sondern dass in uns eine Quelle ist, die nur Böses hervorsprudelt.
Und je erschreckender die Feststellung darüber ist,
umso herrlicher ist schließlich die Antwort Gottes,
die wir zum ersten Mal schon am Ende des fünften Kapitels haben
und dann auch später noch verschiedentlich in Kapitel 6 und Kapitel 7.
Wenn wir erkannt haben, nach diesen schmerzlichen Erfahrungen,
dass die herrlichen Ergebnisse des Kreuzes auch diesem Problem begegnet sind,
dann macht uns das sehr, sehr glücklich.
Wir brauchten also nicht nur Vergebung der Sünden,
sondern wir brauchten das Gericht über die in uns wohnende Sünde.
Und dafür ist der Heiland gestorben.
Römer 8, Vers 3, lesen wir diese bekannten Verse,
dass der Jesus in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde
und für die Sünde sendend die Sünde, nicht die Sünden, die Sünde im Fleisch verurteilte.
Und der bekannte Vers 209, den der Sünde nicht kannte,
hat er für uns, 205, zur Sünde gemacht.
Noch einen einleitenden Schlussgedanken.
Was brauchten wir eigentlich, um in den Himmel zu kommen?
Wenn ich dich jetzt fragen würde, was war nötig, um in den Himmel zu kommen?
Was würdest du sagen? Ich weiß das.
Ich brauchte Vergebung meiner Sünden.
Das würdest du sagen? Das stimmt auch.
Aber das genügt nicht. Das genügt nicht.
Was hatte Herr Jesus zu Nicodemus gesagt in Johannes 3?
Wenn du Vergebung deiner Sünden hast, wirst du das Reich Gottes sehen, hat er nicht gesagt.
Er hat gesagt, ihr müsst von Neuem geboren werden.
Sonst könnt ihr das Reich Gottes nicht sehen.
Das heißt, wir brauchen eine neue Natur.
Eine neue Natur, sonst kann man nicht in den Himmel kommen.
Ich habe diese Tage noch eine Gassette gehört von Bruder Heiko über Römer 5.
Hochinteressant.
Da sagt er, ich würde ein Schwein nie in mein Wohnzimmer nehmen.
Ja, ich auch nicht.
Warum nicht?
Es hat eine Natur, die meinem Wohnzimmer nicht entspricht.
Wenn wir nur Vergebung der Sünden hätten, was wollten wir im Himmel?
Wir hätten eine Natur in uns, die nur böse ist.
Die das Licht des Himmels scheut.
Und deshalb sagt der Herr in Johannes 3, ihr braucht eine neue Natur.
Ein anderes Inneres.
Und das hat der Herr Jesus uns geschenkt.
Jetzt verstehen wir, warum der alte Mensch, Römer 6, mitgekreuzigt werden musste.
Und wir eine neue Quelle in uns haben mussten.
Das Römer 8, der Heilige Geist, das neue Leben, die neue Natur, das ewige Leben.
Und jetzt sind wir fähig, passend zu sein für den Himmel.
Nun wollen wir uns den gelesenen Versen etwas zuwenden.
Der erste Vers beginnt darum.
Darum, warum, würde ich jetzt fragen, warum?
Weil die Frage des Sündenproblems gelöst ist.
Die Versöhnung, letztes Wort von Vers 11, und ihre gesegneten Folgen sind verstanden worden.
Und jetzt kommt eine neue Sache.
Jetzt wird eine neue Wahrheit erklärt, nämlich das Problem der Sünde.
Und da geht es jetzt nicht mehr um Juden und Heiden, wie in den ersten Kapiteln des Römerbriefes.
Jetzt geht es nicht mehr darum, ob ohne Gesetz, ob mit Gesetz.
Jetzt sagt der Heilige Geist, die Sünde als Zustand ist zurückzuführen auf einen Menschen,
nämlich auf Adam.
Die Erbsünde ist auf Adam zurückzuführen.
Durch ihn ist diese Sünde, nicht die Sünden, steht nicht hier, die Sünde in die Welt gekommen.
Durch einen einzigen Menschen.
In 1. Römer 15 wird etwas Ähnliches gesagt.
Da steht, dass durch einen Menschen der Tod gekommen ist.
Da liegt die Betonung auf Menschen, Vers 21,
und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
Hier ist das Gewicht auf dem einen.
Adam ganz allein war die Ursache dafür, dass die Sünde als Natur in die Welt gekommen ist.
Das möchte ich jetzt mit einigen Schriftstellen mal so aus dem Kopf noch etwas untermauern.
In Psalm 51 sagt David,
In Sünde hat mich empfangen meine Mutter.
Und Hiob sagt in Hiob 14, Vers 4,
Kann ein Reiner aus einem Unreinen kommen?
Die Antwort ist, nein, das geht nicht.
Und dann schauen wir uns doch eben 1. Mose 5 an.
Das ist eine ganz interessante Schriftstelle.
Da heißt es in Vers 1,
An dem Tag, da Gott Adam schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes.
Adam war geschaffen nach dem Gleichnis und im Bild Gottes.
Dann lesen wir Vers 3,
Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis,
nach seinem Bild, nach wessen Gleichnis und Bild?
Nach dem Bild und Gleichnis eines gefallenen Adam.
Zwischen Vers 1 und 3 lag nämlich der Sündenfall.
Und danach bekam Adam Kinder.
Und jetzt waren sie alle durch die Sünde,
sie hatten noch nicht gesündigt,
aber durch die Sünde infiziert, alle.
Und alle Menschen, die danach geboren sind,
sind Reproduktionen des ersten Adam.
Und alle, die geboren werden, bis keine mehr geboren werden,
bis hin ans Ende des tausendjährigen Reiches,
es werden alle Menschen, die geboren werden, als Sünder geboren.
Sie sind alle in Sünde empfangen worden,
gezeugt von sündigen Menschen.
Deshalb sind sie Sünder, obwohl sie noch nicht gesündigt haben.
Und dann kam ein anderer Mensch.
Dann kam irgendwann ein anderer Mensch.
Der zweite Mensch, der Mensch vom Himmel, der letzte Adam.
Und das war ein anderer Mensch.
Der war keine Reproduktion des ersten Adam.
Der wurde von dem Heiligen Geist gezeugt.
Und das Heilige, das geboren wurde, wurde Sohn Gottes genannt werden.
Dann kam er auf diese Erde, der reine Mensch.
Und dann wurde dieser Mensch das Haupt eines anderen Menschengeschlechts.
Darüber sage ich noch etwas mehr, wenn wir zu Vers 13 und 14 kommen.
Jetzt müssen wir festhalten, jeder Mensch hat eine sündige Natur.
Und davon spricht der erste Teil des zwölften Verses.
Eine Erbsünde, und deshalb geht er verloren,
weil er eine Erbsünde hat.
Deshalb kann er nicht in die Ehrlichkeit Gottes kommen,
weil er in einem sündigen Zustand ist.
Er hat noch nicht gesündigt, aber er ist verloren.
Das sagt eindeutig die Stelle von den unmündigen Kindern in Matthäus 18.
Die können wir mal aufschlagen.
Die macht das sehr klar.
Matthäus 18, Vers 11.
Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.
Das sind die unmündigen kleinen Kinder.
Und da steht in Vers 14,
Es ist nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist,
dass eines dieser Kleinen verloren geht.
Sie sind verloren, haben noch nicht gesündigt,
aber sie sind gerettet durch das Werk des Herrn Jesus auf Golgatha.
Und jetzt kommt die Schuld hinzu, das ist der zweite Teil von Vers 12.
Die Sünde als Zustand ist in die Welt gekommen
und durch die Sünde der Tod, der König des Schreckens,
hat alle Menschen erreicht.
Und so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen,
weil sie alle gesündigt haben.
Der Lohn der Sünde, Kapitel 6, 23, ist der Tod.
Jetzt kommt Schuld hinzu.
Und ich möchte das einmal so zusammenfassen.
Wir sind schuldig, weil wir gesündigt haben.
Und wir sündigen, weil wir Sünder sind.
Jetzt möchte ich diese beiden Seiten, was die Natur angeht,
die nicht passend ist für den Himmel,
und was die Sünden angeht,
verbinden mit dem großen weißen Thron in Offenbarung 20.
Und dann haben wir genau die beiden Dinge, die wir hier auch haben.
Das müssen wir aufschlagen.
In Offenbarung 20 geht es zunächst um Schuld,
um Dinge, die wir getan haben.
Und das ist der Maßstab für unser Gericht.
Wir werden also gerichtet, weil wir gesündigt haben.
Vor dem großen weißen Thron erscheinen alle Ungläubigen.
Und dann steht in Vers 12 am Ende,
und die Toten wurden gerichtet nach dem,
was in den Büchern geschrieben war.
Das ist die Frage der Schuld.
Also noch einmal, wir werden gerichtet,
weil wir gesündigt haben.
Aber dann kommt in Vers 15 und auch schon in Vers 12a,
da ist die Rede von einem Buch des Lebens.
Da geht es nicht um Schuld.
Da wird dann festgestellt, dass diese Ungläubigen
nicht im Buch des Lebens stehen.
Und deshalb gehen sie verloren.
Das sind die beiden Seiten.
Und die werden uns hier gezeigt.
Also brauchten wir Vergebung unserer Schuld,
um nicht gerichtet zu werden.
Und wir brauchten eine neue Natur,
um nicht verloren zu gehen.
Und auf dieses Problem hatte ich schon gesagt,
hat jetzt Gott eine wunderbare Antwort.
Durch einen Menschen kam der Tod,
und durch einen Menschen, Vers 18,
kam die Rechtfertigung des Lebens.
Da steht Tod und Leben einander gegenüber.
Jetzt kommt ein langer Zwischensatz.
Von Vers 13 bis 17, das ist wichtig zu erkennen,
haben wir einen langen Zwischensatz,
der eindeutig in Klammern hier gesetzt ist,
um uns das deutlich zu machen.
Der Satz beginnt,
denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt.
Obwohl noch kein Gesetz gegeben war,
das die Sünde verbot.
Also, ehe ein Gesetz kam,
war schon Sünde in der Welt.
Wieso wusste man das?
Weil Menschen gestorben sind.
Und der Tod ist nun mal der Lohn der Sünde.
Das wird hier sehr deutlich gemacht mit dem Satz,
denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt.
Der Tod herrschte, Vers 14, von Adam bis auf Mose.
Aber sie wurde nicht zugerechnet.
Die Sünde, die dort geschah,
wurde nicht zugerechnet,
weil noch kein Gesetz da war.
Nun, dieser Vers ist nicht ganz einfach.
Wisst ihr, das Gesetz verändert den Charakter der Sünde
und wandelt die Sünde um in Übertretung.
Die Übertretung gibt es nicht,
solange kein Gesetz da ist.
Wenn ein Kind etwas Böses tut, zu Hause,
ohne ein Verbot zu haben,
dann ist es böse.
Aber es ist keine Übertretung.
Eine Übertretung wird es erst dann,
wenn vorher ein Verbot vorlag.
Nun, bis zu dem Gesetz hatte der Mensch von Gott
ein Gewissen, das er später natürlich auch noch hatte,
und dieses Gewissen zeugte gegen die Sünde.
Jetzt aber, nachdem ein Gesetz gegeben war,
führt das Gesetz eine Strichliste.
Das heißt zugerechnet.
Dieses Zurechnen hier in Vers 13
darf man nicht verwechseln
mit der Zurechnung der Gerechtigkeit,
wie sie in Kapitel 4, Vers 23,
dem Abraham zugerechnet wurde,
aufgrund seines Glaubens.
Das ist was ganz anderes.
Da wird eine Person aufgrund ihres Glaubens an Gott
gerechtgesprochen.
Hier aber, meint Zurechnung,
eine Auflistung führen,
in ein Schuldbuch die Übertretungen eintragen.
Das gab es eben vor der Gesetzgebung nicht.
Wohl aber danach.
Sünde wird also nicht zugerechnet,
wenn kein Gesetz da ist.
Das heißt nicht, dass sie entschuldigt wird.
Das heißt nicht, dass es nicht böse ist.
Aber es wird nicht aufgelistet.
Erste, zweite, dritte, vierte, fünfte, zwanzigste Sünde.
Das gibt es nur nach Erlassen von Gesetzen.
Und ich möchte zwei Stellen aus Römer 2 und 4
noch zur Erklärung heranziehen.
Kapitel 2, Vers 22.
Nein, früher, 12.
Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben,
werden auch ohne Gesetz verloren gehen.
Und so viele unter Gesetz gesündigt haben,
werden durch Gesetz gerichtet werden.
Also sie haben gesündigt, ob vor oder nach der Gesetzgebung.
Aber Übertretung wurde es erst,
nachdem das Gesetz gegeben war.
Dann noch Kapitel 4, Vers 15.
Denn das Gesetz bewirkt Zorn.
Wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.
Sünde ist also ein weitergehender Begriff als Übertretung.
Übertretung ist nur dann, wenn Gesetze vorlagen.
Aber Sünde ist alles, was böse ist in den Augen Gottes.
Und jetzt haben wir ab Vers 14
eine Frage der Familienzugehörigkeit.
Das ist ganz wichtig zu verstehen.
Es gibt jetzt in diesem Kapitel zwei Häupter,
zwei Familien mit jeweils einem Haupt.
Das eine Haupt ist Adam, der ist Haupt seiner Familie.
Und das andere Haupt ist Christus,
der ist das Haupt einer anderen Familie.
Aber zunächst wird noch gesagt, dass der Tod geherrscht hat,
von Adam bis auf Moses.
Moses ist der Vertreter des Gesetzes.
Und der Tod herrschte, selbst über die,
das muss ich noch erklären,
die nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams.
Also nach Adam bis zur Gesetzgebung zur Zeit Moses
hatten viele gesündigt und waren auch gestorben aufgrund ihrer Sünden.
Aber sie hatten nicht gesündigt in der Gleichheit der Übertretung Adams.
Und da ist die Anmerkung sehr hilfreich.
Die will ich jetzt mal aufschlagen aus Hosea 6.
Da wird das sehr deutlich.
Aus den eigenen Schriften der Juden wird das also bewiesen.
Da heißt es in Hosea 6, Vers 7,
Sie, das sind die Juden, die ein Gesetz hatten,
haben den Bund übertreten wie Adam.
Adam war also ein Gesetzesübertreter,
weil er ein Gebot hatte, nicht von dem Baum zu essen,
und er tat es eben doch.
Und die Juden unter dem Gesetz
haben gesündigt in der Gleichheit der Übertretung Adams.
Sie hatten eben auch Gebote und tausendfach dagegen verstoßen.
Aber dazwischen waren all die Menschen auch Sünder
und haben auch gesündigt, ohne ein Gebot zu haben.
Deshalb nicht in der Gleichheit der Übertretung Adams.
Und jetzt wird noch gesagt,
dass Adam ein Vorbild des Zukünftigen ist.
Das ist nicht leicht.
Wie Adam ein Vorbild des Zukünftigen?
Und der Zukünftige ist wer?
Der Zukünftige ist Christus.
Und wieso ist Adam, der ein Gebot übertreten hat,
ein Vorbild auf Christus?
Adam ist deshalb ein Vorbild auf Christus,
weil er nach seinem Sündenfall
das Haupt eines gefallenen Menschengeschlechts wurde.
Und Christus wurde Haupt eines anderen Menschengeschlechts,
nachdem er ein Werk vollbracht hatte zu ihrer Rettung
und nachdem er auferstanden und gegen Himmel gefahren ist.
Und da wurde Christus das Haupt eines neuen Menschengeschlechts,
das Haupt des Leibes der Versammlung
und all derer, die ihm angehören.
Und so ist Adam ein Vorbild auf den Zukünftigen.
Und jetzt werden die beiden Häupter dieser Familien vorgestellt.
Adam als Haupt seiner Familie hat eine Übertretung begangen.
Ich bin jetzt in Vers 15.
Aber so gewaltig und schwerwiegend diese Übertretung auch war,
die Gnadengabe,
das ist die Gabe, die das neue Haupt kennzeichnete,
nämlich Christus ist genauso groß.
Nein, ist falsch, die ist größer.
Die ist nicht genauso groß, die ist größer.
Und das werden wir jetzt durch die ganzen Verse sehen.
Es wird die Übertretung des einen vorgestellt
und alle die Folgen, die daraus entstanden sind.
Aber dann wird die Gnadegabe dagegen gestellt.
Und dann heißt es, sie ist in Vers 15 überströmend,
in Vers 17 in einer Überfülle gegeben
und in Vers 20 überreichlicher.
Das muss uns glücklich machen.
So schwerwiegend die Sünde und ihre Folgen sind,
die Gnade überflutet alles.
Nun die Übertretung des einen, Mitte Vers 15,
brachte den vielen den Tod.
Denn wenn durch die Übertretung des einen
die vielen gestorben sind,
und das sind die vielen, alle Menschen,
ausnahmslos, von dem ersten Sohn Adams
bis zum letzten geborenen Menschen,
von all denen ist Adam Haupt.
Noch einmal das Haupt aller Menschen.
Vielen meint hier ausnahmslos alle Menschen.
Jetzt geht es weiter.
Die vielen sind also gestorben oder werden sterben
aufgrund dieser einen Übertretung.
So ist vielmehr die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade,
die durch den einen Menschen Jesus Christus ist,
zu den vielen überströmend geworden.
Ich habe gesagt, wie der Herr Jesus diese Gnade gab,
das Haupt wurde über ein anderes Menschengeschlecht.
Und auf dieser Grundlage des Kreuzes,
der Auferstehung und der Himmelfahrt des Herrn Jesus
konnte Gott in Gnaden handeln
gegenüber den Menschen,
die jetzt diesem anderen Haupt angehören.
Das ist eine unwiderlegbare Beweisführung.
Was Adam im Böses tun für die Menschen war,
das war Christus im Gutes tun für seine Nachkommen.
Und deshalb meint jetzt in Vers 15b der Ausdruck
viele, nicht mehr alle Menschen.
Er meint nur die, die des Christus sind, die ihm angehören.
Jeder hat also als ein Haupt ein nachfolgendes Menschengeschlecht.
Also in Vers 15 werden die beiden Häupter gezeigt.
Jetzt möchte ich noch etwas zeigen
oder sagen über die Gnade und die Gabe in Gnade.
Wer ist das?
Nun, das ist Christus.
Das ist Christus, der uns im Gegensatz zu Adam,
der den Tod brachte, ewiges Leben brachte.
Dazu muss ich Kapitel 6, Vers 23 lesen.
Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes,
aber ewiges Leben in Christus, Jesus, unserem Herrn.
Davon spricht unser 15. Vers.
Sie ist also über die vielen, die dem Heiland angehören,
überströmend geworden.
Außerdem dürfen wir mit der Gabe in Gnade, das habe ich schon gesagt,
das ewige Leben in Verbindung bringen.
Jetzt kommen wir in Vers 16 zu den Handlungen dieser beiden Häupter.
Und ist nicht wie durch einen, der gesündigt hat,
so auch die Gabe, der gesündigt hat, das ist Adam.
Und so wie das ist, ist auch die Gabe,
die Gabe nämlich, die in Christus geworden ist.
Denn das Urteil und das Gericht, die Beurteilung,
war von einer Sache, von einem Meint, von einer Sache
oder von einer Handlung zur Verdammnis.
Die eine Handlung Adams brachte allen Menschen Verdammnis,
ausnahmslos, und dann kommt die Gnadengabe.
Aber die Gnadengabe war von vielen Übertretungen zur Gerechtigkeit,
von vielen Übertretungen.
Durch die Gnadengabe, das ist Christus,
Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe,
wurden die vielen Übertretungen, all die Übertretungen derer,
die Christus angehören, die wurden dann schließlich zur Gerechtigkeit.
Wir müssen die Gegenüberstellungen immer sehen.
Noch einmal Vers 15, da wird die Gabe in Gnade,
Christus als das ewige Leben, dem Sterben gegenübergestellt.
In unserem Vers 16 jetzt wird die Verdammnis
der Gerechtigkeit gegenübergestellt.
Und wenn es um Gerechtigkeit geht,
dann geht es an dieser Stelle, am Ende von Vers 16,
um Rechtfertigung, die Anmerkung sagt das.
Und Rechtsfertigung an dieser Stelle meint
einen bestehenden Zustand einer vorhandenen Gerechtigkeit vor Gott,
die nie mehr geändert wird.
Das hat uns das Werk die Gabe in Gnade gebracht.
Die Handlungen derer, die Häupter sind, haben also Folgen.
In dem einen Fall Verdammnis, in dem anderen Fall Rechtfertigung.
Und jetzt werden in Vers 17 diese Folgen weiter ausgeführt.
Denn wenn durch die Übertretung des Einen
der Tod durch den Einen geherrscht hat,
das hatten wir schon gesehen im Vers 14,
er hat allen Menschen den Tod gebracht,
so werden vielmehr die,
welche die Überfülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen,
im Leben herrschen, durch den Einen, Jesum Christum.
Ja, durch das Tun Adams hat der Tod geherrscht anschließend
und herrscht immer noch, ich habe gesagt,
bis zum Ende des tausendjährigen Reiches.
Aber dann kam ein anderer und brachte die Überfülle der Gnade
zu all denen, die ihm angehören.
Und er brachte die Gabe der Gerechtigkeit für uns, zu mir, zu dir.
Und diese Gabe der Gerechtigkeit bedeutet hier,
was Gott mir schenken wollte,
nämlich seine Gerechtigkeit auf der Grundlage dessen,
was ich in Christo geworden bin.
Ein Bruder sagt dazu, durch die Übertretung Adams
wurde das Kleid der Unschuld zerrissen
und durch das Opfer Christi wurden wir bekleidet
mit dem Kleid göttlicher Gerechtigkeit.
Und dann heißt es im Vers 17 noch am Ende,
dass die, die diese Gabe der Gerechtigkeit empfangen haben,
das sind also wir,
im Leben herrschen durch den einen Jesus Christus.
Das ist der Nachsatz und der ist einfach unlogisch.
Der müsste eigentlich anders heißen.
Es heißt zu Beginn des Verses, dass der Tod geherrscht hat.
Jetzt müsste es doch logischerweise heißen,
also herrscht jetzt das Leben, steht aber nicht da.
Da steht etwas anderes.
Wir werden im Leben herrschen.
Das bedeutet einmal,
dass wir nicht mehr vom Tod beherrscht werden.
Das bedeutet aber auch nicht, dass wir vom Leben beherrscht werden,
sondern wir herrschen im Leben,
weil wir in eine neue Welt hineinversetzt worden sind
auf der anderen Seite des Todes,
in eine Auferstehungswelt hinein,
in der wir selbst im Leben herrschen.
Das ist das, was der Apostel Paulus in Philippa 3, Vers 10 sagt.
Was wollte er kennenlernen?
Die Kraft seiner Auferstehung.
Nicht erst später, wenn er auferstehen würde beim Kommen des Herrn,
nein, jetzt in unserem Leben entfaltet sich die Kraft dieses Auferstehungsleben in uns.
Wir leben in der Atmosphäre dessen, der uns dieses Leben gebracht hat.
In diesem Leben gehen wir auf, eine neue Art zu leben.
Kapitel 6 sagt, in Neuheit des Lebens.
Und dieses Leben, das muss nicht bewahrt werden.
Das kann auch nicht verloren gehen.
Das müssen wir einfach genießen in einer völlig neuen Stellung.
Und jetzt beginnt Vers 18 mit einem Anschluss an Vers 12.
Deshalb hatte ich vorhin gesagt, dass wir in Vers 18 nach dem Zwischensatz
eine wunderbare Antwort haben auf das Problem, das in Vers 12 angeschnitten wurde.
Das hatten wir gesehen und gelernt,
dass durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod.
Und jetzt lernen wir in Vers 18, dass durch die Gerechtigkeit des einen Menschen
die anderen, die dieses Angebot annehmen, zur Rechtfertigung des Lebens gelangen.
Aber wir wollen diesen Vers jetzt der Reihe nach gründlich behandeln.
Die beiden Verse 18 und 19 beinhalten zwei ganz wichtige Grundsätze.
In Vers 18 haben wir die Reichweite der Tat Adams und des Werkes des Sein Jesus.
Und in Vers 19 haben wir die tatsächlichen Ergebnisse dieser beiden Handlungen.
Oder anders ausgedrückt, in Vers 18 haben wir Sühnung und in Vers 19 haben wir Stellvertretung.
Aber das muss ich noch besser und genauer erklären.
Es heißt in Vers 18, dass durch eine Übertretung, das ist die Übertretung Adams,
alle Menschen es zur Verdammnis gereichte, und zwar gegen alle Menschen.
Wir müssen jetzt die Worte gegen alle betonen.
Gegen alle bedeutet nicht, was es tatsächlich ausgelöst hat,
sondern gegen alle bedeutet, dass diese Tat diese Reichweite der Auswirkung hatte.
Unabhängig davon, ob jemand der Verdammnis entgeht,
indem er glaubt an das Werk des Sein Jesus.
Also diese Verdammnis, der kann man entgehen, indem man die Rechtfertigung des Lebens erlangt,
durch den Glauben an den Sein Jesus.
Und trotzdem richtete sich die Folge dieser Tat gegen alle Menschen.
Und der Rechtfertigung kann man auch entgehen, die wird man nicht erlangen,
wenn man sie verwirkt durch Unglauben.
Das sind die beiden Seiten von Vers 18.
Also es heißt nicht auf alle, sondern gegen alle.
Und dann steht im zweiten Teil von Vers 18, dass es aber auch durch eine Gerechtigkeit
gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens gereicht.
Deshalb habe ich gesagt, das ist Zünung.
Und jetzt brauchen wir unbedingt den Vers aus Römer 3, der das erklärt.
Römer 3, Vers 22, Gottesgerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus gegen alle.
Das heißt, der Herr hat ein Werk getan, das ausreicht zur Rechtfertigung aller Menschen.
So groß ist das, so gewaltig, das ist das, was in Titus 2 steht,
wo es heißt, die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Da ist keiner ausgenommen.
Das ist das, was in 1. Timotheus 2 steht, in Vers 6, dieser bekannte Vers.
Ich will ihn aber lesen, weil wir jetzt ein sehr wichtiges Thema vor uns haben.
Das Thema der Zünung des Herrn Jesus auf dem Kreuz, 1. Timotheus 2, Vers 6.
Da hat der Jesus sich selbst gegeben als Lösegeld, für wen? Für alle.
Das ist ein gewaltiges Werk.
Niemand muss verloren gehen.
Das Zünungswerk des Herrn reicht aus zur Rettung aller Menschen gegen alle.
Aber jetzt kommt Vers 19, aber ich muss den Ausdruck Rechtfertigung des Lebens erst noch erklären.
Gegen alle zur Rechtfertigung des Lebens.
Da schauen wir noch einmal auf die Tatsache der Rechtfertigung, was sie grundsätzlich bedeutet.
Das möchte ich an einem Beispiel deutlich machen.
Wir haben das schon in Kapitel 4, doch ist die nicht genau dasselbe, die Bedeutung.
Rechtfertigung und Vergebung sind zwei verschiedene Dinge.
Ich nenne ein Beispiel.
Der Sohn eines Bruders hat sehr oft Übertretungen begangen,
geboten seines Vaters, missachtet und verletzt.
Und der Vater hatte die Angewohnheit, jedes Mal einen Nagel in ein Brett zu hauen.
Das Brett hing an der Wand und jedes Mal schlug der Vater einen Nagel hinein.
Und wenn der Junge die Sünde bekannt hatte, das Vergehen bekannt hatte,
dann wurde ihm vergeben und der Vater zog den Nagel heraus.
Das war vergeben, Sünde vergeben.
In gewissen Abständen kam der Opa.
Und das Erste, was er gemacht hat, ist, er schaute auf das Brett.
Es war vielleicht gar kein Nagel mehr drin.
Und dann hat er gezählt, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs.
Und dann hat er gesagt, so sechs Mal machst du schon wieder ungehorsam.
Dann hat der Vater gesagt, das kann man so nicht weitermachen, das geht nicht.
Und dann hat er die Löcher zugespachtelt.
Schön fein, sauber zugespachtelt mit Holzkitt.
Weiß überstrichen, war völlig glatt.
Dann kam der Opa wieder und hat sich gefreut.
Und das ist Rechtfertigung.
Rechtfertigung bedeutet, so vor Gott zu stehen, als ob nie etwas Böses getan worden ist.
Das ist Kapitel 4, Vers 25.
Aber der Begriff Rechtfertigung des Lebens geht noch weiter,
als Vergebung der Sünden zu haben.
Rechtfertigung des Lebens bedeutet, in einer neuen Stellung vor Gott zu sein,
auf der Seite des Lebens zu stehen und nicht mehr des Todes.
Diese Rechtfertigung wird charakterisiert durch das Auferstehungsleben des Herrn Jesus.
Deshalb geht unser Vers weiter als Kapitel 4, Vers 25.
Und wieder müssen wir auf die Gegenüberstellungen achten.
Hier wird jetzt die Rechtfertigung des Lebens der Verdammnis gegenübergestellt.
Wie vorher im Vers 17, dass im Leben geherrscht wird,
der Herrschaft des Todes gegenübergestellt wird.
Diese Gegenüberstellungen, die machen uns dankbar.
Die zeigen in allen Fällen, dass die Gnade mehr bringt,
als das, was durch Adam verloren gegangen ist.
Aber jetzt zu Vers 19.
Und jetzt sehen wir die tatsächliche Anwendung dieser Geschehnisse durch Adam oder Christus.
Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen, das ist wieder Adam,
die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind.
Das sind jetzt wieder die, die der Familie Adams angehören.
Sie sind alle in die Stellung von Sündern gesetzt worden.
So werden durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten versetzt werden.
Das ist wieder die Familie des Christus.
Sie sind jetzt in der Stellung von Gerechten.
Gegenübergestellt wird jetzt wieder Ungehorsam von Adam zum Gehorsam des Christus.
Und die Stellung der Gerechten gegen die Stellung der Ungerechten.
Und jetzt wird gezeigt, wie das stellvertretend für den Einzelnen war wurde.
In die Stellung von Gerechten werden nur die gesetzt,
die das Werk des Herrn Jesus zur Rechtfertigung des Lebens,
das gegen alle kam, das allen angeboten wurde, aber auch von dem Einzelnen angenommen wurde.
Jetzt bin ich bei Stellvertretung.
Und das ist das, was der Jesus an anderen Stellen sagt.
Wir hatten vorhin die Stelle aus 1. Timotheus 2,
der Jesus hat sein Leben gegeben als Lösegeld für viele.
Und da steht in Matthäus 20, Vers 28,
er hat sein Leben gegeben, Entschuldigung, ich habe nicht versprochen, in 1. Timotheus 2 stand für alle,
und in Matthäus 20, Vers 28 steht als Lösegeld für viele.
Und das ist Stellvertretung.
Jesaja 53, er aber hat die Sünden, was dann?
Alle? Nein, er hat die Sünden vieler getragen.
Die beiden Zeiten müssen wir verstehen.
Das Angebot der Gnade richtet sich gegen alle,
aber es kommt nur auf alle, Römer 3, 22, die da glauben.
Hast du geglaubt?
Darf ich deinen evangelistischen Gedanken einfließen lassen?
Hast du geglaubt?
Noch einmal steht das Angebot der Gnade vor dir.
Das Sühnungswerk des Herrn Jesus von Golgatha richtet sich gegen alle.
Ein heiliger Gott ist angesichts des Werkes des Herrn Jesus völlig zufriedengestellt.
Seinen Forderungen ist begegnet worden.
Ihm gegenüber ist Sühnung geschehen.
Und jetzt darf er das Angebot der Gnade allen Menschen bringen,
heil bringen für alle Menschen.
Hast du es angenommen zur Rechtfertigung des Lebens?
Bist du in die Stellung eines Gerechten gesetzt oder nicht?
Nimm es heute an, sonst kommt es nicht auf dich.
Wenn du es nicht persönlich in Anspruch nimmst und Buße tust, dich bekehrst,
dann bleibst du in der Stellung der Sünder.
Und wenn du es annimmst, dann kommst du in die Stellung von Gerechten.
Nun, zur Stellung von Gerechten, was bedeutet das?
Das bedeutet nicht eine Zurückversetzung in den adamitischen Zustand vor dem Sündenfall.
Das bedeutet das nicht.
Nicht zurückversetzt in den Zustand der Unschuld, wie Adam war vor dem Sündenfall.
Das Gewissen des Menschen, das einmal durch den Sündenfall geweckt wurde,
1. Mose 3, sie werden wissen, was gut und böse ist, sagt Gott,
das wird nicht wieder eingeschläfert, das gibt es nicht.
Nein, das Gewissen muss gereinigt werden nach Hebräer 9 und Kapitel 10.
Und dann kommen wir in die Stellung von Gerechten.
Und das meint, dass wir vor Gott in der Stellung stehen, in der sein eigener Sohn steht.
In die Stellung von Gerechten, eingehüllt in die Gnade von Golgatha, stehen wir vor Gott.
Christus trat als Mensch in den Stand Adams ein und er bewirkte durch seinen Gehorsam,
das sage ich jetzt noch einmal, viel mehr als das, was Adam verwirkt hatte.
Deshalb nicht ein Zurückversetzen in den adamitischen Zustand,
sondern in die Stellung von Gerechten.
Und dann beginnt Abvers 20, ein neuer Gedanke, den wir heute Abend nicht mehr behandeln wollen,
es wird zu spät, aber eins lasst mich noch sagen, zu dem Gehorsam des Einen.
Und ich finde, das wäre ein schöner Abschluss für heute Abend.
Der Gehorsam des Einen, der muss uns beeindrucken, Geschwister.
Ich denke zunächst einmal an Hebräer 10.
Da haben wir ja ein bekanntes Zitat aus dem Alten Testament und es heißt dort in Vers 7,
da sprach ich, siehe ich komme, in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben, um deinen Willen, O Gott, zu tun.
Das ist eine Beschreibung des Gehorsams des Einen.
Er war gekommen, nicht um seinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der ihn gesandt hat.
Und wisst ihr, was dieser Wille bedeutete?
Beinhaltete Philippe 2, Vers 8.
Er war gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
Das war dieser Gehorsam.
Und gleichzeitig war es ein absolut freiwilliger Gehorsam.
Das lernen wir aus Hebräer 10.
Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse.
Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen, ein freiwilliger Gehorsam.
Und es war, und da komme ich zu Lukas 22, ein reiner Gehorsam.
In Gethsemane sagt der Heiland, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber.
Er konnte nicht wünschen, zur Sünde gemacht zu werden, und doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Ein absolut reiner Gehorsam.
So gingst du hin zum Kreuz als Gottes treuer Knecht, durch ewige Lieb getrieben, gehorsam und gerecht.
Liebe und Gehorsam zu seinem Gott und Vater, Liebe zu uns, den Verlorenen.
Er öffnete diese herrliche Antwort auf die Frage des Problems der in uns wohnenden Sünde. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen die Betrachtung unseres Gegenstandes mit Kapitel 5, Römer 5, Vers 20 fortsetzen.
Das Gesetz aber kam daneben ein, damit die Übertretung überströmend würde.
Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.
Damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche,
durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Was sollen wir nun sagen?
Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?
Das sei ferner.
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?
Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind,
auf seinen Tod getauft worden sind?
So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod.
Damit, so wie Christus aus den Toden auferweckt worden ist,
durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes,
so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein.
Da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist,
damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.
Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir,
dass wir auch mit ihm leben werden.
Da wir wissen, dass Christus aus den Toden auferweckt, nicht mehr stirbt.
Der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben.
Was er aber lebt, lebt er Gott.
So auch ihr haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid.
Gott aber lebend in Christus Jesus.
Soweit der Text.
Ich habe den Eindruck, dass der gestrige Abend,
vor allem in der zweiten Hälfte, sehr schwierig war.
Deshalb möchte ich die betrachteten Verse noch einmal in einem Überblick vorstellen.
Wir haben in Vers 12 gesehen, wie die Sünde als Macht über den Menschen,
zu den Menschen gekommen ist.
Und dann haben wir in Vers 13 gesehen, dass es schon vor der Gesetzgebung Sünde gab,
es aber noch keine Übertretung war.
Und dann wird ab Vers 14 bis 17, schon von Vers 13,
in einem Zwischensatz gezeigt, dass es zwei Häupter gibt,
die jeweils eine Familie haben.
In Vers 15 werden uns die Personen gezeigt, die die Häupter sind, Adam und Christus.
In Vers 16 werden uns ihre Handlungen gezeigt.
In Vers 17 die daraus entstehenden Folgen.
Und dann wird in Vers 18, im Anschluss an Vers 12,
gezeigt, dass ihre Handlungen entweder allen Menschen zur Verdammnis gereichten
oder auf der Grundlage des Werkes des Herrn und seiner Handlungen
allen Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Gegen alle kam diese Zielrichtung.
Wir haben gesehen, dass das im Blick auf Christus den Gedanken der Sühnung beinhaltet.
Aber auf alle, das ist Vers 19, kommt dieses Ziel nur dann,
wenn sie entweder in der Sünde Adams bleiben
oder aber das Angebot der Gnade in Christus annehmen.
Wir haben gesehen, dass das dann eine stellvertretende Auswirkung hat auf den, der es annimmt.
Dann haben wir in Vers 20 noch einmal einen Anschluss an Vers 13,
wo es jetzt noch einmal um das Gesetz geht.
Das möchte ich jetzt noch kurz vorstellen.
Es lief nebenher, so wird es hier gesagt, und es kam daneben ein,
und zwar zwischen Adam und Christus.
In dieser Zeitepoche lief das Gesetz nebenher ein.
Und jetzt fragen wir, wozu kam es, wurde es gegeben?
Um doch, frage ich jetzt, eine Gerechtigkeit zu bringen, die aus dem Gesetz erworben werden konnte?
Die Antwort ist nein.
Denn hätte Paulus nicht sagen müssen in Philippa 3,
indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt,
sondern die durch den Glauben an Christus ist.
Dazu war es nicht gegeben.
War es gegeben, um doch das Leben zu bringen, das es verheißen hatte?
Es hatte Leben verheißen für die Erde, aber es brachte nicht das Leben,
was durch Christus diese Gnadengabe geworden ist, nämlich ewiges Leben.
Dazu war es auch nicht gegeben.
Hier steht, wozu es gegeben wurde.
Damit die Übertretung überströmend würde.
Nicht die Sünde.
Die Sünde war schon immer überströmend.
Ob vor dem Gesetz oder in dem Gesetz.
Aber durch das Gesetz kamen die Früchte der Sünde aufs Deutlichste hervor.
Und was waren die Früchte der Sünde?
Der Eigenwille des Menschen, sein Hochmut, die Lust, die Leidenschaft, der Ungehorsam.
Das wurde durch die Sünde offenbar, sodass kein Stolz mehr bleibt für den Hochmut des Menschen.
An sich ist das Gesetz ein Paradox.
Es gebietet einem sündigen Menschen nicht zu sündigen.
Das ist unmöglich.
Und genau das hat das Gesetz aufs Deutlichste hervorgebracht.
Und so wurde die Sünde überströmend, ein Bruder sagt, bis über die Gipfel des Himalaya.
So deutlich wurde die Sünde.
Und dann kommt die Gnade.
Und die Gnade überflodet.
Selbst dieses überströmende Sündigen.
Dazu kommen wir jetzt in Vers 21.
Das ist die Antwort Gottes auf die überströmende Sünde des Menschen.
Und es heißt, damit wie die Sünde geherrscht hat im Tod, das haben wir betrachtet,
jetzt die Gnade herrscht.
Die Gnade herrscht, nicht das Gesetz.
Gott sei Lob und Dank.
Wir sind nicht wieder unter ein Gesetz gekommen.
Nein, die Gnade herrscht.
Nicht die Gerechtigkeit, die herrscht auch noch nicht.
Die Gerechtigkeit wird einmal herrschen.
Wege dem, der die Gnade ablehnt.
Wenn er unter die Herrschaft der Gerechtigkeit Gottes kommen wird,
dann gibt es keine Gnade mehr.
Aber jetzt herrscht die Gnade durch Gerechtigkeit. Ein wunderbarer Satz.
Die Gnade herrscht nicht auf Kosten der Gerechtigkeit,
denn der Herr hat durch sein Werk auf dem Kreuz
den gerechten Forderungen der Sünde völlig Genüge geleistet.
Und nachdem das geschehen ist,
nachdem die Liebe und Gnade sich in der Sendung und Opferung des Sohnes erwiesen haben,
erweist sich jetzt die Gerechtigkeit und zwar darin,
dass Gott gerade den, der ihn so unendlich verherrlicht hat,
im Leben und im Sterben zu seiner Rechten gesetzt hat.
Ich denke dabei an die beiden Verse in Johannes 13, 31, 32.
Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, Golgatha,
und Gott ist verherrlicht in ihm auf dem Kreuz.
Und dann sagt er, dass der Vater ihn alsbald oder sogleich verherrlichen würde,
das heißt, ihn zu seiner Rechten gesetzt hat.
Und in Johannes 16 lesen wir in Vers 10,
dass Gott gerecht war, als er seinen Sohn zu seiner Rechten setzte.
Gott handelt im Blick auf seinen Sohn, der ihn so verherrlicht hat,
gerecht, wenn er ihm jetzt den Platz zu seiner Rechten gibt.
Gerechterweise kann man sagen, geben muss,
den Platz, den er als Sohn immer inne hatte
und den er sich jetzt erworben hat,
auf der Grundlage seines vollbrachten Erlösungswerks.
Und wir haben Anteil daran, das ist das Schöne.
Wir haben Anteil daran.
Der Heiland ist für uns gestorben.
Wir sind durch sein Werk gerechtfertigt und haben jetzt ein Leben,
das diese ewige Herrlichkeit zum Ziel hat.
Das ist Vers 21.
Es fließt ein Strom der Gnade.
Und dieser Strom der Gnade fließt durch den Kanal der Gerechtigkeit,
den der Herr zubereitet hat durch sein Werk auf dem Kreuz.
Und dieser Strom mündet ein in die Heimat des ewigen Lebens.
Und alles ist geworden durch Jesum Christum.
Das ist die herrliche Antwort Gottes
auf das Überströmen der Sünde des Menschen.
Bevor wir jetzt Kapitel 6 beginnen,
möchte ich noch einen kleinen Überblick geben
über die Verse, Kapitel 5, Vers 12 bis 7 am Ende,
oder 8 einschließlich noch.
In den Versen, die wir jetzt betrachtet haben, haben wir gesehen,
wie der Mensch unter die Macht der Sünde kam.
Auf welchem Weg? Durch Adam. Das haben wir betrachtet.
In Kapitel 6 wird uns gezeigt,
wie der Mensch von dieser Macht befreit wird.
Werden wir gleich betrachten.
In Kapitel 7 sehen wir,
wie er befreit wird von der Macht des Gesetzes.
Nicht mehr unser Thema jetzt.
Und in Kapitel 8 haben wir die Kraft,
die uns befähigt, entsprechend dieser Befreiung zu wandeln.
Und das ist Gott, der Heilige Geist.
Wir haben gestern schon gesagt,
dass es nicht ausreicht, Vergebung der Sünden zu haben,
um in den Himmel zu kommen.
Dazu brauchen wir, das haben wir in Johannes 3 gesehen,
eine neue Natur.
Und von diesem Zeitpunkt der Bekehrung an,
oder auch der neuen Geburt, egal wie ich das jetzt nenne,
hat der Gläubige zwei Naturen.
Einmal den Geist und zweitens das Fleisch.
Oder man kann auch sagen, das neue Leben und die Sünde.
Galater 5 sagt, die beiden,
Geist und Fleisch, sind einander entgegengesetzt.
Und Johannes 3 sagt der Heiland,
was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
Das hat der neue Mensch.
Und das, was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch.
Und das gibt Konflikte in unserem Leben.
Weil wir beide Naturen haben.
Die neue Natur degeneriert nicht.
Die bleibt auf der Höhe ihrer Linie.
Sie will immer das Gute.
Und die alte Natur ist unverbesserlich.
Sie will immer das Böse.
Das gibt Konflikte.
Und in diesem Konfliktbereich bewegen wir uns.
Jetzt gilt es zu fragen,
welche Quelle in uns lassen wir sprudeln?
Entweder die alte Natur oder die neue Natur.
Welcher Natur erlauben wir in unserem Leben,
die Herrschaft zu übernehmen?
Wir haben in Kapitel 5 zwei Häupter.
Und in Kapitel 6 haben wir zwei Herren.
Das ist nicht genau dasselbe.
Die Herren in uns ist entweder der Geist oder die Sünde.
Dieses Raubtier, die Sünde, ist noch in uns.
Und die Frage ist, ich sage das noch einmal,
wem überlassen wir die Herrschaft?
Wir haben gesehen,
dass das Heilmittel für unsere Sünden das Blut Christi ist.
Und das Heilmittel für die Sünde,
das werden wir jetzt sehen, ist der Tod Christi.
Die Frage ist,
wie kann ich von der Macht der Sünde befreit werden,
um glücklich zu leben?
Denn wir leben nicht glücklich,
wenn wir ständig das tun,
was wir eigentlich gar nicht wollen.
Das macht der Mensch in Lömer 7.
Das Gute, das ich will, das mache ich nicht.
Und das Böse, das ich nicht will, das übe ich aus.
Kennst du das nicht?
Du machst etwas, du weißt, dass es böse ist,
es kommt aus der alten Natur und du machst es doch.
Und anschließend weinst du, dass du es getan hast
und willst es nicht mehr tun und machst es immer wieder.
Wie werden wir befreit von dieser Macht der Sünde?
Da gibt es Ersatzlösungen,
um diese Befreiung zu bekommen.
Die bietet der Feind an.
Er sagt einmal, weißt du,
es gelingt nicht beim ersten und zweiten Mal.
Du musst noch länger dagegen kämpfen.
Warte mal ab, du schaffst es schon irgendwann.
Ich sage dir, du schaffst es nie.
Eine zweite Lösung ist das Mönchtum.
Das resultiert aus diesem Problem.
Nun, Mönche sind ins Kloster gegangen,
weil sie meinten, sich abzuschotten von der Sünde,
von den bösen Einflüssen.
Das ist nicht das Problem gelöst.
Sie haben die Sünde in sich mitgenommen,
hinter die Klostermauer.
Es geht um das Prinzip der Sünde in mir.
Das ist nicht die Lösung.
Andere sagen, du musst es nicht so genau nehmen mit der Sünde.
Machen doch alle.
Werden ein bisschen oberflächlich.
Sei nicht so genau, nicht so zimperlich.
Das ist auch nicht die Lösung.
Da gibt es andere, so Heiligkeitsapostel,
die argumentieren mit 1. Johannes 1, Vers 8
und sagen, du hast gar keine Sünde mehr.
Aber der Apostel sagt, wenn wir das sagen,
betrügen wir uns selbst.
Wir haben sehr wohl noch Sünde in uns.
Nun gibt es andere, jetzt komme ich zu Vers 1 und zu Vers 15,
die sündigen auf Kosten der Gnade.
Die sagen, wenn die Gnade überströmt,
Kapitel 5, Vers 20,
dann lasst uns doch in der Sünde verharren,
damit die Gnade überströme.
Das ist eine gotteslästerliche Rede.
In Vers 15 steht das noch einmal ähnlich.
Sollten wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz,
sondern unter Gnade sind.
Und jetzt stellt sich Paulus diesen Gegnern,
so ähnlich wird es geschildert,
er nimmt einen Kampf auf gegen diese Argumente,
stellt sie sich als Gegner gleichsam vor
und widerlegt ihre Behauptungen.
Und wie macht er das?
Er widerlegt sie nicht, indem er sagt,
das sind gottlose Behauptungen, die er da aufstellt,
so macht er das nicht,
sondern er kommt zurück
auf den Anfang des christlichen Weges.
So argumentiert er.
Diese Frage, die hier in Vers 1 gestellt wird,
offenbart ja die ganze Bosheit des menschlichen Herzens.
Wisst ihr?
Ich möchte das mit einem Beispiel deutlich machen.
Stellt euch vor, ein Sohn
sündigt ständig rücksichtslos
gegen die Empfindungen seiner Eltern,
nur damit sie mehr Gelegenheit haben,
um ihm zu vergeben.
Kann man sich das vorstellen?
Das kann doch nicht die Lösung sein.
Er argumentiert jetzt völlig anders und sagt,
das ist nicht die Lösung.
Übrigens, in der Sünde verharren, will ich noch ergänzen,
meint nicht nur in groben Sünden leben.
In der Sünde verharren, meint nicht mehr Gott leben,
wie das später in Vers 11 gesagt wird.
Es meint auch, auch im Eigenwillen leben,
für sich leben.
Paulus verneint das auf Entschiedenste
und sagt, das sei fern.
Und dann argumentiert er,
wir, die wir der Sünde gestorben sind,
wir sollten wir noch darin leben.
Bei diesem Vers bleibe ich jetzt lange stehen,
weil es der Schlüssel zum Verständnis
dieses ganzen Abschnittes ist.
Wer sind diese wir?
Wir, die wir der Sünde gestorben sind.
Wer ist das?
Das sind ausnahmslos alle Gläubigen.
Ja, nicht nur die gereiften alten Brüder,
nein, die haben dasselbe Problem,
genau dasselbe wie der 14-Jährige,
der sich soeben bekehrt hat.
Da war ein alter 95-jähriger Bruder,
95 Jahre alt,
und ein anderer sagte zu ihm,
du hast doch bestimmt mit diesem Problem
die Sünde in dir keine Not mehr.
Da hat er gesagt, du täuschst dich ganz gewaltig.
Das ist nicht eine Frage des Alters,
das ist eine Frage des Prinzips.
Wisst ihr, die alte Natur in uns,
die verlieren wir nämlich erst wann?
Entweder bei der Entrückung
oder bei unserem Heimgang.
Mit der alten Natur können wir nicht in den Himmel gehen.
Deshalb muss sie vorher verschwinden.
Aber das geschieht erst, ich wiederhole mich,
entweder bei unserem Heimgang oder bei der Entrückung.
Nein, alle Gläubigen, ausnahmslos,
sind der Sünde gestorben.
Hier steht nicht, dass wir das sein sollten.
Und hier steht auch nicht, ihr sündigt ja nicht mehr.
Der Herr Jesus konnte nicht sündigen
und ist auch der Sünde gestorben.
Und damit bin ich bei der Erklärung von Vers 2,
die wir in Vers 10 suchen müssen.
Ich betrachte jetzt Vers 10,
weil das die Erklärung für Vers 2 ist.
Eine wunderbare Erklärung.
Ich wiederhole, der Herr Jesus ist auch der Sünde gestorben,
obwohl er nie gesündigt hatte.
Die Erklärung des ganzen Abschnittes,
der jetzt vor uns liegt,
hat diese Grundlage,
und die ist mir in den letzten Jahren immer wichtiger geworden,
unser Eins-Sein mit Christus erklärt dieses Problem.
Sein Weg ist mein Weg.
Seine Stellung ist meine Stellung.
Und wenn ich das einmal verstanden habe,
dann habe ich viele, viele Problemstellen der Bibel verstanden.
Wir sehen uns viel zu wenig in ihm.
Das ist die Lösung der allermeisten Fragen.
Wir sehen uns immer losgelöst von ihm.
Und Paulus sagt, nein, so nicht.
Der Jesus ist der Sünde gestorben, das lese ich Vers 10,
denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben.
Und wir mit ihm.
Deshalb ist mein Teil sein Teil.
Ich habe mir das mal unterstrichen in dem ganzen Abschnitt,
um dieses Eins-Sein mit ihm deutlich zu machen.
Ich lese das mal eben vor.
Vers 8, mit Christus gestorben.
Vers 6, mit ihm gekreuzigt.
Vers 4, mit ihm begraben.
Vers 8, mit ihm leben.
Vers 4 am Ende, so auch ihr.
Vers 5, werden auch wir.
Vers 11, so auch ihr.
Wenn wir uns das merken könnten aus diesem Abend.
Wir sind mit ihm so eng verbunden, dass sein Teil mein Teil ist.
So, und jetzt ist er der Sünde gestorben.
Was bedeutet das?
Der Herr hatte es auf der Erde mit Sünde zu tun.
Vom ersten Tag seines Lebens bis zu seiner Himmelfahrt
war er in Berührung mit Sünde.
Er sah die Folgen der Sünde auf Schritt und Tritt.
Er seufzte darunter. Er wurde innerlich bewegt.
Er weinte über die Folgen der Sünde.
Und schließlich wurde er zur Sünde gemacht.
Und diese Szene, in der er war, in der ganzen Zeit seines Lebens,
die hat er wodurch verlassen?
Durch den Tod. Und nur durch den Tod.
Und als er gestorben war, da ist er der Sünde gestorben.
Das heißt, er verließ den Bereich, in dem er es mit Sünde zu tun hatte.
Das ist die Bedeutung.
Und wenn wir gestorben sind mit ihm, dann haben wir ebenfalls wie er
den Bereich der Sünde verlassen, in dem wir als Kinder Adams waren.
Und jetzt möchte ich zwei Stellen erwähnen, zunächst einmal,
weil wir das sehr deutlich machen, das ist Kolosser 2, Vers 20
und Hebräer 9, Vers 28.
Die können wir, wenn wir wollen, mal aufschlagen.
Es heißt in Kolosser 2, Vers 20,
wenn ihr mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid,
wieder mit Christus, und jetzt schaut bitte mal in die Anmerkung, was da steht,
von den Elementen der Welt weggestorben seid.
Und jetzt Hebräer 9, Vers 28.
So wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist,
um viele Sünden zu tragen, zum zweiten Mal
denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Seligkeit.
Wieder ein Blick in die Anmerkung.
Das heißt, getrennt von ihr, ohne Beziehung zu ihr,
sein Kommen für die Seinen hat nichts mehr mit der Sünde zu tun.
Und genau das ist die Bedeutung.
Wissen wir, Neigungen, Gewohnheiten, die kann ich ablegen.
Aber mein Leben kann ich nicht ablegen, es sei denn, durch den Tod.
Und genau das ist die Bedeutung von der Sünde gestorben.
Den Zustand des natürlichen Menschen von Gott verlassen haben.
Aus dem Bereich der Sünde weggenommen worden zu sein,
keine Beziehung mehr zu ihr zu haben.
Wer darin bleibt, ist ewig verloren
und muss als ein Kind Adams in diesem Zustand Gott begegnen.
Nun, das Opferchristi, das haben wir jetzt gesehen,
hat eine zweifache Auswirkung.
Im Blick auf unsere Sünden sind wir gerechtfertigt durch sein Blut
und im Blick auf die Macht der Sünde sind wir dadurch befreit worden durch den Tod.
Wem sind wir gestorben?
Für unsere jungen Leute, die in der Grammatik zu Hause sind,
sage ich einmal, das ist das Dativ der Beziehung.
Wem gestorben?
Der Sünde gestorben.
Das heißt, keine Beziehung mehr dazu zu haben.
Was die Sünde angeht, ich bin ihr gestorben.
Warum? Weil ich mit dem Herrn Jesus gestorben bin.
Es gibt ja eine bekannte Redewendung.
Nicht, dass wir sie jetzt reden sollten, aber die gibt es.
Dann sagt man oder jemand sagt, der oder die Person ist mir gestorben.
Die Redewendung kennt ihr, ja?
Die wollen wir nicht sagen, aber die gibt es.
Und das macht klar, was gemeint ist.
Es meint, ich habe keine Beziehung mehr zu ihr.
Nun, es ist ja unmöglich zu leben und gleichzeitig gestorben zu sein.
Das geht nicht.
Ich kann nicht einer Sache sterben, um noch mit ihr leben zu wollen.
Und das macht der Apostel hier klar.
In Galater 6 wird das ähnlich ausgedrückt.
Da sagt Paulus das im Blick auf seine eigene Person.
Vers 14.
Ich bin der Welt gestorben und die Welt ist mir gestorben.
Und jetzt sagst du und ich, aber das stimmt nicht.
Das ist nicht meine Erfahrung.
Aber Gott sagt, es stimmt doch.
Jetzt gibt es nur eins.
Wir müssen Gott glauben.
Das ist der einzigste Weg.
Genauso wie wir dem stellvertretenden Opfer für meine Sünden glauben müssen,
so muss ich auch diese Wahrheit glauben.
Gott sieht es so.
Der alte Kalleins ist tot.
Und da muss ich sagen, ja, du hast recht.
Und nicht auf meine Erfahrungen, die mir täglich das Gegenteil beweisen,
stützen wollen.
Das ist die Lehre, das Fundament, auf dem wir glücklich leben können.
Der Glaube sieht es so, wie Gott es sieht.
Der Zustand der mich beherrschenden Sünde,
den habe ich durch den Tod verlassen.
Ich stehe nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde,
weil ich mit Christus gestorben bin.
Wie könnte ich noch darin leben?
In der Sünde, die mich ewig von Gott getrennt hat,
für die der Heiland so unendlich leiden musste?
Wäre das nicht eine Verhöhnung des Werkes des Herrn auf Golgatha?
Lasst mich das zum Schluss mit einem Beispiel deutlich machen.
Das ist zwar etwas makaber, das Beispiel,
aber ich finde es trotzdem sehr treffend.
Stell dir einen Leichnam vor.
Mit dem kannst du machen, was du willst.
Den kannst du greifen.
Den kannst du anprüllen.
Dem kannst du die Verlockungen der Sünde vor die Augen stellen.
Er reagiert nicht.
Überhaupt nicht.
Es reizt ihn nicht mehr.
Er ist tot.
Und das ist unsere Stellung.
Genau das.
Und das will der Apostel uns hier zeigen.
Nun gibt es eine Hilfe, die ich anbieten möchte,
um das auch praktizieren zu können.
Ich habe gesagt, die Kraft haben wir erst in Kapitel 8.
Aber wir müssen erst mal den Grundsatz verstanden haben.
Die Hilfe, die ich anbieten möchte, ist folgende.
Wenn nun die Sünde lockt.
Sie lockt.
Und wenn die Versuchung an dich herantritt,
dann geh doch mal auf deine Knie.
Und sag, Herr Jesus, ich danke dir,
dass ich jetzt nicht mehr sündigen muss.
Ich danke dir, dass ich dieser Versuchung
nicht mehr nachgeben muss.
Und wenn du das machst, jedes Mal, wenn sie kommt,
dann wirst du erfahren, der Heiland hilft dir.
Denn du musst es nicht mehr.
Du bist ihr gestorben.
Und diese Wahrheit, diese Wahrheit,
das sagt jetzt Paulus in Vers 3,
die Wahrheit der Verse 1 und 2,
die haben wir, alle, die wir getauft sind,
schon bei der Taufe bekannt.
Wir haben das nicht verstanden.
Ich nicht.
Aber es ist wahr.
Genau die Wahrheit haben wir bei der Taufe bekannt.
Oder wisst ihr nicht, dass wir,
so viele auf Christus Jesus getauft worden sind,
auf seinen Tod getauft worden sind?
Die Taufe, Geschwister, hat es immer mit dem Tod zu tun.
Es ist ein Begräbnis.
Das Wasser ist ein Bild des Todes.
Es ist ein Bild von dem Gericht,
das Gott über die Sünde bringt.
Und nun ging er in den Tod.
Wir sind mit ihm begraben.
Das heißt, der Heiland ging in den Tod.
Und die ganzen Wasser, die Flut des Gerichtes Gottes
brach über ihn herein.
Psalm 88, Vers 8.
Alle deine Wellen sind über mich hingegangen.
Auf Golgatha ist das passiert.
Und nachdem das geschehen ist,
bekennen wir jetzt in der Taufe,
das war mein Platz.
Da gehörte ich hin.
Diesen Tod habe ich verdient.
Aber ein anderer, unser Herr,
war für mich darin in diesem Gericht.
Und ich mit ihm,
und jetzt mache ich mich eins,
mit ihm in der Gleichheit seines Todes.
Deshalb sind wir auf seinen Tod getauft worden.
Nicht auf unseren Tod, auf seinen Tod.
Das rote Meer ist das Bild,
was wir hier vor uns haben,
wo wir befreit wurden von der Macht Satans.
Und unser Bekenntnis lautet gleichsam,
wir sind mit dir, mit ihm, der Sünde, gestorben,
sind wie er aus ihrem Bereich herausgetreten.
Übrigens konnten wir nie
mit einem lebenden Christus verbunden werden.
Das ging nicht, Johannes 12.
Wenn das Weizen gar nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein.
Wenn es aber stirbt, bringt es Vielbrucht.
Wir mussten mit einem sterbenden Christus verbunden werden.
Dann wird in Vers 4 gesagt,
so sind wir nun mit ihm begraben worden
durch die Taufe auf dem Tod.
Wieder mit ihm,
das bestätigt die Wahrheit der beiden Häupter,
die wir schon in Kapitel 5 betrachtet haben.
Begraben worden meint absolut tot sein.
Nur einen Toten begräbt man.
Unsichtbar geworden für die Welt,
gleichsam verschwunden für sie.
Jetzt verstehen wir auch,
dass damit die Welt nichts mehr anfangen kann,
Satan nichts mehr erreichen kann.
Mit einem, der begraben ist,
kann man nichts mehr anfangen.
Das ist unsere Stellung.
Dann heißt es weiter in Vers 4,
damit, eine Schlussfolgerung,
so wie Christus aus Toten auferweckt worden ist,
durch die Herrlichkeit des Vaters
muss also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Wir bleiben nicht im Wasser bei der Taufe.
Wie der Herr nicht im Tod blieb,
so auch wir nicht im Wasser.
Sondern er ist auferstanden aus den Toten.
Und wir? Und wir?
Mit ihm. Aber das steht nicht hier.
Das steht nicht hier.
Warum nicht?
Weil das die Wahrheit des Kolosserbriefes
und des Epheserbriefes ist.
Der Römerbrief geht nicht so weit.
Der Römerbrief sagt nicht,
dass wie er auferweckt worden ist,
so auch wir.
Sondern der Römerbrief sagt,
wir wandeln in Neuheit des Lebens.
Das ist etwas für solche,
die sich mit der Lehre dieser drei Briefe beschäftigen wollen.
Im Kolosserbrief sind wir mit Christus auferweckt.
Im Epheserbrief schon versetzt,
in Christo, in himmlische Örter.
Aber der Römerbrief bringt uns nicht ins Land.
Im Römerbrief wandeln wir anschließend
immer noch in der Wüste.
Und deshalb sagt Paulus hier nicht,
auferweckt mit ihm,
sondern er zieht nur eine Schlussfolgerung.
Er deutet die Wahrheit an,
aber weil sie nicht zur Lehre der Taufe gehört,
sondern zur Lehre des Kolosser- und der Epheserbriefes,
wird sie hier nicht weiterentwickelt.
Das ist schön, das einmal so zu erkennen.
Dann heißt es, dass der Jesus auferweckt worden ist
durch die Herrlichkeit des Vaters.
Ein einmaliger Ausdruck, den es nur hier gibt.
Das bedeutet, die ganze Herrlichkeit des Vaters
trat ins Mittel, um ihn aus Toden aufzuerwecken.
Man kann auch anders sagen.
Der Vater ist es gleichsam
dem Werk des Herrn Jesus gegenüber schuldig,
und man kann auch sagen, seiner eigenen Herrlichkeit schuldig,
ihn aufzuerwecken.
Gerade dadurch, weil dieser ihn so unendlich verherrlicht hat.
Aber genau das charakterisiert auch unseren Wandel.
Wir wandeln jetzt in Neuheit des Lebens.
Das heißt, in der Kraft dieses Lebens,
in welchem er vorkam in Auferstehung,
leben wir jetzt hier in der Wüste.
Auf eine ganz neue Art.
Das meint die Neuheit des Lebens.
Auf eine ganz neue Weise, in einer ganz neuen Stellung.
Das heißt, wir haben ganz andere Interessen,
wir haben andere Zuneigungen, andere Motive,
andere Zielsetzungen, eine andere Denkart,
eben eine neue Art zu leben als vorher.
Das ist die Bedeutung in Neuheit des Lebens.
Das ist keine Ermahnung, die hier ausgesprochen wird.
Es ist einfach die Feststellung einer ganz neuen Lebensart,
die uns jetzt hier vorgestellt wird.
Dann heißt es in Vers 5,
und dazu müssen wir jetzt die Fußnote benutzen,
denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden sind,
das sind alles Schlussfolgerungen, die jetzt gezogen werden,
in den ganzen Versen durchweg, immer weiter,
eine Schlussfolgerung nach der anderen,
die aber berechtigt sind,
denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden,
und jetzt meine ich die Anmerkung,
dass wir mit ihm zusammengewachsen sind,
das heißt, wir sind so eng mit ihm verbunden,
dass uns die Schrift als mit ihm verwachsen sieht.
Wir sind gleichsam eine Pflanze mit ihm in seinem Tod gewesen,
in der Taufe haben wir das bekannt, wenn das so war.
Das war so, das wird nicht infrage gestellt,
es wird einfach Schluss gefolgert.
Wir können auch sagen, wir sind mit ihm eins gemacht worden,
in der Gleichheit seines Todes.
Und weil das so ist, so werden wir es auch,
so werden wir es auch, das ist Zukunft,
in der seiner Auferstehung sein.
Ich habe gesagt, Paulus entwickelt diese Lehre nicht im Römerbrief,
aber er sagt, wir werden es auch mit ihm in der Auferstehung sein.
Und jetzt meint er die Zukunft, weil er auferstanden ist,
werden auch wir, wenn der Zeitpunkt gekommen sein wird,
auferstehen, falls wir entschlafen sind,
oder entdrückt werden, verwandelt werden,
wenn wir noch leben bei seinem Kommen.
Das ist hier die zukünftige Aussicht für uns,
die wir mit ihm gestorben sind.
Die Entrückung wird hier angesprochen.
Und wieder kommt das, was ich so stark betont habe,
jetzt in Betracht, sein Weg ist unser Weg.
Er auferstanden, wir werden es auch sein, mit ihm gleich.
Und doch sieht sich der Glaube hier schon,
hier schon mit ihm im Himmel verbunden.
Das ist ein schöner Zug, eine kühne Schlussfolgerung ist das.
Der Glaube bringt seine Auferstehung in unser Leben hinein.
Das ist Vers 5.
Und wenn das sein wird, Geschwister,
dann werden wir nicht nur von der Herrschaft der Sünde frei sein,
dann werden wir frei sein von der Sünde selbst.
Das ist noch mehr, das ist noch gewaltiger.
Jetzt zu Vers 6.
Da wir dieses Wissen,
das eine Gewissheit, die hier zum Ausdruck gebracht wird,
dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist.
Zunächst mal nur bis dahin.
Der alte Mensch, den haben wir dreimal in der Bibel.
Hier ist er mitgekreuzigt.
In Gelosser 3 haben wir ihn ausgezogen, Vers 9.
Und in Epheser 2, Vers 2 haben wir ihn abgelegt.
Wer ist unser alter Mensch?
Das ist das, was wir vor unserer Bekehrung waren.
Das ist unser alter Mensch.
Er ist die Verkörperung alles Bösen in einem Menschen.
Deshalb heißt es unser alter Mensch.
Und den kann Gott nicht vergeben.
Eine Natur kann er nicht vergeben.
Er kann Taten vergeben, Handlungen.
Aber eine Natur muss, ist verurteilt und gerichtet worden.
Dort am Kreuz von Golgatha.
Wann geschah das?
Wann ist unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt worden?
Ich will noch eine andere Frage anreihen.
Wann sind wir mit ihm gestorben? Vers 8.
Mal eine Frage an unsere jungen Geschwister.
Wann war das?
Ich bin davon überzeugt, dass du jetzt sagst,
oder viele, als wir uns bekehrt haben.
Falsch, stimmt nicht.
Das ist passiert, als Christus gekreuzigt wurde.
Und als er starb.
Wenn das anders wäre,
dann hätte Jesus jedes Mal mit dir noch einmal gekreuzigt werden müssen.
Und noch einmal sterben müssen.
Nein, als er starb, starb ich mit ihm.
Ich lebte noch gar nicht.
Und als er gekreuzigt wurde, wurde ich mit ihm gekreuzigt.
Aber die Anwendung dieser Wahrheit,
die kam auf dich, als du dich bekehrt hast.
Kreuzigen, ein starker Ausdruck,
das ist mehr als sterben.
Kreuzigen beinhaltet das Urteil Gottes über die Sünde,
über dieses Prinzip der Sünde in uns.
Wir sagen manchmal, wenn wir etwas Böses getan haben,
das war mein alter Mensch.
Das ist nicht ganz korrekt, Geschwister.
Der alte Mensch ist gekreuzigt.
Wir haben noch eine alte Natur in uns, das stimmt.
Wir können sagen, das war die Sünde in mir.
Aber der alte Mensch, die Verkörperung, ich wiederhole,
alles Böse in einem Menschen ist richterlich beseitigt.
Und das Ziel Gottes ist dabei,
jetzt komme ich zum zweiten Teil des Verses,
dass der Leib der Sünde abgetan sei.
Das heißt, wirkungslos gemacht.
Nicht vernichtet, wirkungslos gemacht.
Der Leib der Sünde ist das ganze System der Sünde im Menschen
als Instrument von Satan benutzt.
Der Sklavenhalter, darf ich mal sagen.
Die Sünde regiert unseren Leib.
Hier ist nicht jetzt unser Körper gemeint, der abgetan wird.
Dann müssten wir sterben.
Nein, das System der Sünde wird in einem Organismus beschrieben,
in einem Leib, und der ist wirkungslos gemacht.
Das ist das Ziel Gottes im Blick auf unser Sterben mit Christus.
Abgelegt, habe ich gesagt, ist noch nicht der Fall.
Das geschieht erst bei unserem Heimgang,
beziehungsweise bei der Entrückung.
Wiederum sage ich, das ist nicht wahr.
Meine täglichen Erfahrungen sind ganz anders.
Aber Gott sagt, doch.
Und jetzt glauben wir einfach Gott.
Ich sage noch einmal, das ist die Lösung.
Dann kommen wir in Vers 7 zu einer weiteren Schlussfolgerung.
Und die besagt, denn wer gestorben ist,
ist freigesprochen von der Sünde.
Jetzt sehen wir hier die richterliche Befreiung.
Freigesprochen, das ist ein Urteil.
Wir sind nicht frei von der Sünde, das habe ich schon gesagt.
1. Johannes 1, Vers 8.
Wohnt sie noch in uns?
Frei von der Sünde war nur der Herr.
Der war frei von der Sünde.
Wir sind es erst im Himmel.
Aber was wir lernen müssen aus diesem Vers 7 ist,
dass ein Toter nicht verurteilt werden kann.
Das können wir alle ganz gut verstehen.
Ich möchte ein Beispiel bringen.
Wenn du heute Abend bei Rot über die Ampel fährst,
bei der Heimfahrt in Haiger.
Ich wünsche das natürlich nicht, ich sage lieber ich.
Wenn ich noch bei Rot heute Abend über die Ampel fahren würde,
mit hohem Tempo, dann droht mir ein Bußgeld und ein Fahrverbot.
Aber wenn ich morgen früh heimgehe,
dann hat das keine Wirkung mehr auf mich.
Versteht ihr?
Das kann mir nicht mehr nachgereicht werden.
Das kann mir nicht mehr zugerechnet werden.
Und das ist das, was wir hier lernen.
Wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Ist das nicht eine gewaltige Feststellung?
Hat nichts mehr damit zu tun.
Auch nichts mit ihren Folgen.
Und das ist meine Stellung als gestorben mit Christus.
Und dann kommt in Vers 8
wieder eine Schlussfolgerung.
Wenn wir aber mit Christus gestorben sind,
das wird nicht in Frage gestellt,
es wird wieder gesagt, ihr seid mit Christus gestorben,
so glauben wir, nicht hoffen wir, wünschen wir,
so wissen wir mit Glaubensgewissheit,
dass wir auch mit ihm leben werden.
Und das hat zwei Bedeutungen.
Einmal bezieht es sich auf 4 am Ende,
wo es heißt, wir wandeln in Neuheit des Lebens.
Das ist ein Ergebnis, das tun wir jetzt schon.
Aber zweitens wissen wir auch,
dass wir ewig mit ihm leben werden.
Und deshalb wird es hier auch so formuliert,
dass wir auch mit ihm leben werden.
Jetzt zitiere ich 1. Thessalonicher 5, Vers 10.
Ein wunderbarer Vers, der das genau wiedergibt,
was hier in der Zukunftsform niedergeschrieben ist.
Ich lese den Vers einmal.
1. Thessalonicher 5, Vers 10.
Wir werden zusammen mit ihm leben.
Das ist der Himmel.
Das ist eine Beschreibung unseres ewigen Zustandes.
So sicher ist das.
Weil wir mit ihm gestorben sind,
werden wir auch mit ihm leben.
Dann haben wir in Vers 9
noch einmal das, was uns schon bekannt ist.
Da wir wissen, das ist ein inneres Wissen,
dass Christus aus den Toten auferweckt,
nicht mehr stirbt.
Nachdem der Jesus auferweckt worden ist,
wir haben das schon in der Briga 9 gesehen,
hat er nie noch einmal etwas mit Sünde zu tun.
Nie noch einmal.
Er wird nicht mehr sterben.
Der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Das heißt, eine kurze Zeit hat er über ihn geherrscht.
Und es hatte den Anschein, Geschwister,
als ob der Tod über den Herrn gesiegt hätte.
Er war gestorben und wurde in eine Kruft gelegt.
Er war tot.
Aber hier wird gesagt, der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Der Jesus blieb nicht im Tod.
Er ist auferstanden.
Kraft eines unauflöslichen Lebens.
Und so wie der Tod nicht über ihn herrscht,
nicht mehr,
jetzt kommt wieder unser Einssein mit ihm.
So herrscht er auch nicht mehr über uns.
Merkt ihr, wie dieses Einssein mit ihm die Grundlage
all dieser Belehrungen ist?
Denn was er gestorben ist,
das habe ich erklärt in Vers 10,
ist er ein, das habe ich noch nicht so stark betont,
ein für allemal.
Das unterstützt das, was ich eben zur Erklärung von Vers 2 gesagt habe,
für immer aus dieser Szene herausgetreten.
Durch den Tod.
Aber zu dem zweiten Teil, da muss ich noch etwas sagen.
Was er aber lebt, lebt er Gott.
Jetzt könnte man fragen,
hat er vor seinem Kreuzestod nicht Gott gelebt?
Doch, auch schon.
Aber er kam in Berührung mit der Sünde.
Das habe ich gesagt.
Auf Schritt und Tritt hatte es mit Sünde zu tun.
Und jetzt nicht mehr.
Jetzt hat sein ganzes Leben nur einen Inhalt,
nur ein Ziel, nur noch für Gott.
Nicht mehr in Berührung kommend mit der Sünde.
Das ist jetzt die Aussage.
Was er lebt, lebt er Gott.
Dort hat er keinen Berührungspunkt mehr mit der Sünde.
Sein Leben kennt nichts mehr als nur Gott.
Und genau das ist auch im übertragenen Sinn,
das, was er uns schenken will,
in Neuheit des Lebens wandeln.
Nur noch für Gott.
Nur noch diese Zielrichtung haben.
Wir sind eben eine Pflanze mit ihm
und leben jetzt schon im Glauben
in der Auferstehungswelt des Herrn Jesus.
Und dann kommt in Vers 11 wieder eine Schlussfolgerung.
Und wieder wird betont, so auch ihr, wie er auch ihr.
Haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid.
Das ist jetzt die erste Ermahnung.
Die allererste Ermahnung in diesem Abschnitt.
Und diese Ermahnung setzt das Vorhandensein von Sünde voraus.
Sonst müssten wir uns nicht für tot halten.
Und doch steht hier nicht, fühlt, dass ihr der Sünde tot seid.
Man kann nichts fühlen.
Man kann auch nicht fühlen, dass man die Vergebung der Sünden hat.
Kann man auch nicht fühlen.
Vor einiger Zeit hatte ein Bruder einem anderen einen Brief geschrieben.
Heute bin ich so glücklich, ich kann mich so meines Heils erfreuen.
Dann hat er zurückgefragt, dieser Bruder, warum bist du heute so glücklich?
Ich habe mir ein Bild angeschaut.
Ein Bild, das hat mich so in Stimmung versetzt.
Da hat er ihn gefragt, was war das denn für ein Bild?
Ein gutes Bild oder ein böses Bild?
Da sagt er, kein gutes Bild.
Dann merkt ihr mal, wie unsere Sicherheit nicht abhängig ist von unseren Gefühlen und Empfindungen.
Nicht fühlt, dass ihr der Sünde tot seid.
Unser Einssein mit Christus ist die Voraussetzung für diese Gewissheit.
Die Wahrheit der Verse 1 bis 10 muss im Glauben erfasst werden.
Das ist der Sünde für Tothalten.
Nehmt diese Wahrheit, die euch jetzt verkündigt worden ist, im Glauben an,
setzt euren Fuß darauf und dann haltet ihr euch dafür, dass es so ist.
Das ist die Bedeutung.
Und das ist der Startpunkt für ein gottseliges Leben.
Das ist der Startpunkt.
Gott lebend, wie er das tut, wie wir das in Vers 10 gesehen haben.
Haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid.
Jetzt muss ich noch eine kleine Warnung anbringen,
die wir alle nötig haben, alle ohne Ausnahme.
Ich auch.
Immer wieder ertappe ich mich selbst dabei und höre von anderen,
dass gesagt wird, wir müssen die Sünde im Tode halten.
Kennt ihr den Ausdruck?
Wird immer wieder gesagt, immer wieder, immer wieder.
Und er ist einfach falsch.
Die Sünde können wir gar nicht im Tode halten.
Überhaupt nicht.
Die Sünde ist da.
Das Raubtier ist in mir.
Ich kann die Sünde nicht im Tode halten.
Ich muss mich dafür halten, dass ich tot bin.
Das ist die ganze Lehre.
Wir haben uns bemüht, das jetzt vorzustellen.
Ich bin tot, nicht die Sünde ist tot.
Sie lebt.
Das merkst du doch jeden Tag, dass sie lebt.
Aber der Herr starb dafür.
Er starb für diese Wurzel, die in mir ist
und nur böse Früchte hervorbringen will.
Weil der so ist, kann ich nicht gleichgültig sein
gegenüber der Sünde.
Überhaupt nicht.
Aber die Gnade misst mir ein Teil zu und sagt,
du darfst im Glauben dich dafür halten.
Du darfst diese Wahrheit, dass du gestorben bist,
für wahr halten.
Und wenn ich es dann doch sündige,
wenn es dann doch passiert,
dann weiß ich, dafür starb mein Heiland.
Geschwister, das Raubtier, die Sünde ist in mir.
Und wenn ich ihm die Tür öffne,
dann wird es mich verletzen.
Das ist sicher.
Aber es hat keine Gewalt mehr über mich.
Und das ist der entscheidende Punkt.
Es ist nicht mehr ich.
Ich denke gerade daran,
Bude Heikopp hat mal vor vielen Jahren
ein Beispiel zur Illustration gegeben.
Ich will das wiedergeben.
Er sagt, da war ein Kapitän,
der ein eigenes Schiff hatte.
Und eines Tages hat er dieses Schiff verkauft
an einen Nachfolger, einen anderen Kapitän.
Aber unter der Bedingung,
dass er auf diesem Schiff noch eine Kajüte hatte,
in der er immer mitfahren konnte.
So wurde der Vertrag aufgesetzt.
Und das ist doch so geschehen.
Das Schiff bekam jetzt einen neuen Kapitän.
Der hatte das Sagen.
Aber der Alte war noch in seiner Kajüte.
Da wäre gar nichts mehr zu sagen.
Er dürfte nur noch mitfahren.
Aber er war noch da.
Und es dauerte nicht lange.
Da kam der alte Kapitän nach oben.
Und dann hat er das Schiff
wieder mehr oder weniger unter seine Führung gebracht.
Das ist das Raubtier.
Das ist die Sünde in uns.
Aber er hat kein Recht dazu.
Und keine Macht.
Die gehörte dem neuen Kapitän.
Die gehört dem neuen Herrn.
Dem Geist.
Dem neuen Leben in uns.
Und nicht mehr der Sünde.
Tut nicht so, steht hier.
Tut nicht so, als ob ihr keine Sünde hättet.
Aber denkt so darüber, wie Gott denkt.
Sie ist gerichtet.
Und wenn ich so denke, über die Sünde in mir,
wie Gott denkt, wisst ihr, was dann passiert?
Das ist was Herrliches.
Dann habe ich mit Gott Gemeinschaft über meine eigene Sünde.
Das ist was ganz Gewaltiges.
Dann denke ich, wie Gott denkt über meine Sünde.
Und das ist Gemeinschaft haben mit Gott
über dieses Problem der Sünde.
Ist das nicht ein gewaltiger Abschluss
dieses herrlichen Abschnittes?
Das ist die richterliche oder stellungsgemäße Befreiung
von der Macht der Sünde,
die wir jetzt im 6. Kapitel betrachtet haben.
Und die Kraft dazu, es zu praktizieren,
die finden wir in Kapitel 8.
Aber jetzt sind wir berufen,
in der gläubigen Verwirklichung dieser Stellung zu wandeln.
Und das ist es, was uns allein glücklich macht.
Vielleicht schenkt der Herr Gelegenheit,
zu späteren Zeiten dieses Thema noch einmal fortzusetzen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir möchten den Betrachtungsgegenstand,
den wir im vergangenen Jahr mit Römer 5, Abvers 12 begonnen haben,
jetzt mit Kapitel 6, Abvers 12 fortsetzen.
Ich lese Römer 6, Abvers 12.
Also herrsche nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, um seinen Begierden zu gehorchen.
Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde dar, zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit,
sondern stellt euch selbst Gott dar, als Lebende aus den Toten,
und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit.
Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen,
denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Was nun?
Sollten wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz sind?
Sondern unter Gnade sind?
Das sei ferner.
Wisst ihr nicht, dass wem ihr euch darstellt, als Sklaven zum Gehorsam,
ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht,
entweder der Sünde zum Tod oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart,
aber von Herzen gehorsam geworden seid, dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid.
Freigemacht aber von der Sünde seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.
Ich rede menschlich wegen der Schwachheit eures Fleisches.
Denn ebenso wie ihr eure Glieder dargestellt habt als Sklaven der Unreinheit
und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit,
so stellt jetzt eure Glieder dar als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit.
Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr freie von der Gerechtigkeit.
Welche Frucht hattet ihr denn damals von den Dingen, über die ihr euch jetzt schämt?
Denn ihr Ende ist der Tod.
Jetzt aber von der Sünde freigemacht und Gott zu Sklaven geworden,
habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit als das Ende aber ewiges Leben.
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes,
aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.
Oder wisst ihr nicht, Brüder, denn ich rede zu denen, die das Gesetz kennen,
dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt.
Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt.
Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes.
Also wird sie denn, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt,
wenn sie eines anderen Mannes wird.
Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei von dem Gesetz,
sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird.
Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden,
durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden,
des aus den Toden Auferweckten, damit wir Gott Frucht brächten.
Soweit heute Abend den biblischen Text.
Ich möchte kurz den Anschluss herstellen an die Betrachtung im vergangenen Jahr.
Wir haben gesehen, dass sich der Römerbrief bis Kapitel 5, Vers 11
mit unseren Sünden beschäftigt.
Das heißt, mit den Früchten, mit dem, was wir getan haben.
Und wir haben die Vergebung unserer Sünden erlangt
durch den Glauben an den Herrn Jesus, der unserer Übertretungen wegen,
so steht es am Ende von Kapitel 4, hingegeben
und um unsere Rechtsfertigung wegen auferweckt worden ist.
Aber ab Kapitel 5, Vers 12 haben wir es nicht zu tun
mit dem, was wir getan haben, sondern mit dem, was wir sind,
nämlich durch und durch Sünde.
Das heißt, es geht ab Kapitel 5, Vers 12 nicht um die Früchte,
sondern um die Wurzel, um die Quelle, aus der diese Früchte hervorkommen.
Und die kann nicht vergeben werden.
Eine Wurzel kann nicht vergeben werden.
Ich kann einem Dieb, der mich bestiehlt, vergeben,
dass er mich bestohlen hat.
Aber ich kann ihm nicht vergeben, dass er ein Dieb ist.
Und darum geht es jetzt. Es geht um den Zustand des Menschen von Natur.
Und dann haben wir gesehen, dass in Kapitel 5
es zwei Familien gibt, mit je einem Haupt.
Es gibt die Familie Adams, dazu gehören zunächst alle Menschen,
von Natur, von Geburt.
Da ist Adam das Haupt, der erste Mensch.
Und dann gibt es eine zweite Familie, das ist die Familie des Christus.
Da ist Christus das Haupt.
Und bei der Bekehrung haben wir ein anderes Haupt bekommen,
nämlich Christus.
Also, diejenigen, die der Familie des Christus angehören,
kennen den Zustand von der Befreiung im Fleisch.
Die Sünde herrschen nicht mehr über sie, sondern die Gnade.
Und damit endet Kapitel 5, Vers 21.
Die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben
durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Dann kommen wir zu Kapitel 6.
In diesem Kapitel könnte man die Überschrift geben,
frei von der Macht der Sünde.
Und es werden zwei Fragen gestellt.
Die erste Frage ist, was ist die Macht der Sünde?
Und es werden zwei Fragen gestellt.
Die erste Frage in Vers 1, was sollen wir nun sagen?
Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?
Das wird völlig abgelehnt von dem Apostel.
Und dann begründet er das, indem er sagt,
wir sind doch mit Christus der Sünde gestorben.
Das heißt, der Herr Jesus starb der Sünde und wir mit ihm.
Und so sind wir eine Pflanze mit ihm.
Seine Stellung ist meine Stellung.
Aber als er der Sünde starb,
da starb er für Fremde schuld, nicht für seine eigene.
Aber er hat mit seinem Tod den Zustand,
wo er mit Sünde beschäftigt war, auf immer verlassen,
wo er damit zu tun hatte.
Und das ist meine Stellung,
weil ich mit ihm auch der Sünde gestorben bin.
Dieser Tyrann, diese Macht der Sünde,
die mich beherrscht hat, die mich regiert hat,
hier bin ich weggestorben mit Christus.
Das ist die Lehre.
Unsere Erfahrungen sind oft andere.
Nun steht in Vers 11, und damit haben wir geendet,
so haltet auch ihr dafür, dass ihr der Sünde tot seid,
Gott aber lebend in Christo Jesu.
Dafür halten meint, es im Glauben erfassen, was wir sind.
Es geht also nicht darum, dass wir jetzt noch ständig
immer wieder der Sünde sterben müssen
oder dass wir etwas tun müssen, um einen Zustand zu erreichen.
Das ist Gesetz. Nein, wir sind in einen Zustand gekommen
und halten uns jetzt dafür, dass es so ist.
Ich möchte noch ein Beispiel aus Epheser 5 erwähnen.
Da steht, dass wir geliebte Kinder Gottes sind
und in Liebe wandeln. Das ist genau der gleiche Grundsatz.
Wir wandeln nicht in Liebe, um geliebte Kinder Gottes zu werden.
Das wäre Gesetz. Etwas tun, um etwas zu erreichen.
Nein, weil wir geliebte Kinder Gottes sind,
das Geschenk, wandeln wir entsprechend.
Und das hat natürlich praktische Auswirkungen.
Ich kenne eine Geschichte, die ich hier einfließen lassen will,
von einem Bergmann, viele Jahrzehnte her,
der in die Grube fuhr, in einem alten Schacht.
Das war noch nicht so sicher wie in den letzten Jahren.
Dann flogen die Steine hinterher.
Dieser Bergmann hieß Christian.
Und dann hat er geflucht, alles, was das Zeug hielt,
mit seinen Kollegen, schon wieder ein Stein auf der Schulter.
Und geflucht und gewettert.
Jedes Mal, wenn das passierte.
Und dann hat er sich bekehrt, eines Tages.
Dann fuhren sie immer noch in den Schacht.
Es wird nicht alles besser, wenn wir uns bekehrt haben.
Die Steine flogen immer noch.
Es hat immer noch weh.
Aber er hat nicht mehr geflucht.
Er war still.
Und wenn die Wut in ihm aufkam, dann hat er sich gesagt,
Christian, du bist tot.
Christian, du bist tot.
Das ist praktisch. Haltet euch der Sünde für tot.
Und aus dieser Wahrheit heraus
werden jetzt in Vers 12 bis 14 praktische Schlussfolgerungen gezogen.
Und es ergeht an uns die Aufforderung,
also herrsche nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib.
Daraus lernen wir, dass die Sünde nicht gestorben ist.
Das haben wir auch das letzte Mal schon stark betont.
Aber wir, nun müssen wir nicht immer wieder für jede neue Sünde,
mit der wir an Jesus mitsterben, sondern der alte Mensch,
das haben wir voriges Mal gelernt, ist mit Christus gekreuzigt.
Er ist abgelegt, weggetan worden.
Aber die alte Natur ist nicht entfernt worden.
Sünde ist noch in uns.
Und deshalb kommen jetzt die Aufforderungen,
die praktischen Schlussfolgerungen von Vers 12 und 13.
Das heißt, auch derjenige, der erkannt hat,
dass er mit Christus der Sünde gestorben ist,
kann noch sündigen.
Das zeigen diese Verse.
Aber er steht nicht mehr unter der Macht der Sünde.
Er ist ihr nicht mehr unterworfen.
Die Sünde hat keinen Anspruch mehr an ihn.
Ihre Kraft ist gebrochen.
Deshalb, so herrschte denn nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib,
um seinen Begierden zu gehorchen.
Also er kann noch sündigen, aber er muss es nicht mehr.
Auch nicht in Gedanken.
Denn das war unser Zustand vor der Bekehrung.
Da mussten wir sündigen.
Deshalb heißt es in diesen Versen 12 und 13,
auch wörtlich übersetzt, ein bisschen anders,
als es hier steht.
Wörtlich übersetzt heißt es also,
herrsche die Sünde nicht länger in eurem sterblichen Leib.
Oder nicht mehr wie früher.
Das ist der Gedanke.
Und genauso in Vers 13.
Stellt nicht länger eure Glieder da zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit.
Aber es zeigt, dass es noch möglich ist,
zu sündigen, wenn wir nicht wachsam sind.
Und diese Wahrheit, Geschwister, die wir jetzt hier vor uns haben,
muss genauso im Glauben erfasst werden
wie die Vergebung unserer Sünden.
Das fühlen wir nicht.
Das lernen wir nicht durch Erfahrung.
Es wird im Glauben erfasst und in Gottesfurcht verwirklicht.
Noch ein kleiner Nebengedanken.
Die Sünde kann natürlich nur herrschen
in unserem sterblichen Leib.
Sie kann nicht herrschen in unserem erneuerten inneren Menschen.
Aber in unserem sterblichen Leib herrscht sie.
Übrigens ist auch die Seele und der Geist nicht sterblich,
sondern nur und ausschließlich der Leib.
Mehr will ich dazu aber jetzt nicht sagen,
weil das nicht so sehr zum Thema gehört.
Und dann lesen wir in Vers 13.
Stellt auch nicht eure Glieder länger der Sünde da.
Ich möchte zunächst etwas sagen über das Wort darstellen,
weil wir das fünfmal haben in den Versen 13 bis 19.
Fünfmal. Was ist das? Darstellen.
Ich habe mich mit diesem Ausdruck etwas beschäftigt,
könnt ihr euch denken.
Es meint, stellt eure Glieder nicht mehr dazu bereit.
Stellt sie nicht mehr zur Verfügung.
Ich habe ein schönes Wort gefunden, wo das noch steht.
Das wirft Licht auf dieses Wort.
In Epheser 5, Vers 27, da steht, dass der Jesus in Zukunft
seine Versammlung sich selbst darstellen wird.
Das ist ein schöner Vergleich.
Dann lernen wir, was darstellen ist.
Sie ist dann nur noch für ihn da.
Das ist gemeint.
Alle unsere Kapazitäten nicht mehr der Ungerechtigkeit,
sondern der Gerechtigkeit oder Gott darstellen.
Mit allem, was wir sind.
Mit allen unseren Fähigkeiten nach Geist, Seele und Leib.
Das meint darstellen.
Früher haben wir unsere Glieder der Sünde dargestellt.
Als Werkzeuge der Ungerechtigkeit.
Wir müssen jetzt mal einen anderen Vers aus dem Römerbrief
eben zurate ziehen.
Kapitel 3.
Da lesen wir in Vers 13 etwas von unserem früheren Darstellen.
Ihr Schlund ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen handelten sie trügerisch.
Schlangengift ist unter ihren Lippen.
Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.
Da wird der Mund beschrieben mit allen negativen Begleiterscheinungen.
Ihre Füße sind schnell Blut zu vergießen.
Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen.
Da werden zwei Glieder besonders beschrieben, Mund und Füße.
Das war früher so.
Jetzt ist es anders geworden.
Was ist anders geworden?
Unser Herz?
Manche sagen, bei der Bekehrung bekommen wir ein neues Herz.
Stimmt das? Das stimmt nicht.
Wir bekommen bei der Bekehrung kein neues Herz.
Mein Herz ist genauso schlecht wie damals vor der Bekehrung.
Aber mein Herz bekommt einen anderen Gegenstand.
Und das ist der Gedanke.
Unser Herz wird erfüllt mit einem neuen Inhalt.
Und deshalb äußern sich die Glieder, die Werkzeuge auch anders.
Ich möchte mal eine Stelle aus Sprüche 4 dazunehmen.
Eine schöne Stelle.
Sprüche 4, Abvers 20.
Da werden die verschiedenen Glieder erwähnt.
Zunächst das Ohr in Vers 20.
Das hört jetzt auf das Wort Gottes.
Früher hat es auf alles Mögliche gehört.
Auf Beat und Rock und Popmusik.
Oder auf viele, viele andere Dinge hat unser Ohr gehört.
Jetzt hört es auf die Stimme des Wortes Gottes.
Dann wird das Herz erwähnt.
In Vers 21 und auch in Vers 23.
Ich habe gesagt, das Herz ist zu neuem Inhalt erfüllt.
Dann wird der Mund erwähnt in Vers 24.
Der hat von sich getan, die Vertretheit der Lippen.
Dann werden die Augen erwähnt in Vers 25.
Die blicken jetzt geradeaus.
Die Augen erfreuen sich jetzt an den Dingen Gottes.
Die schauen sich nicht mehr jeden Dreck an.
Wir stellen unsere Glieder nicht mehr da
als Werkzeuge zur Ungerechtigkeit.
Was schauen wir uns alles an?
War auch das Thema der Brüderbesprechung
am Dienstag und Mittwoch, Geschwister.
Was schauen wir uns alles an?
Links im Internet, Klick und das Böse in höchster Form
erscheint vor unseren Blicken.
Es gibt andere Medien, wo das genauso ist.
Was schauen wir uns an, wenn wir ganz allein sind?
Ganz allein im Zimmer.
Papa, Mama nicht dabei.
Klack und schon.
Dann wird mein Glied sein Werkzeug der Ungerechtigkeit.
Unser Herz hat jetzt andere Inhalte.
Unsere Hände sind geschickt zum Werk Gottes.
Unsere Füße verbreiten Frieden.
Unser Mund redet Worte der Gnade.
An die Stelle Satans ist Gott getreten.
Und an die Stelle der Sünde die Gerechtigkeit.
Früher, das macht Vers 13 klar,
waren wir Sklaven Satans.
Aber heute stellen wir uns selbst Gott dar.
Das heißt, freiwillig tun wir das.
Das ist ein Unterschied.
Vor der Bekehrung mussten wir sündigen.
Jetzt wollen wir uns Gott darstellen.
Die Macht der Gnade, Geschwister, brachte uns diesen Wechsel.
Und die Macht der Gnade gibt Kraft zur Verwirklichung dieser Stellung.
Stellt euch selbst Gott dar.
Aber noch eine Stelle vorher, die hätte ich jetzt fast vergessen,
die möchte ich aber doch noch erwähnen.
Aus Jesaja 33.
Die Stelle wurde auch bei der Brüderbesprechung vorgelesen.
Da haben wir auch wieder fast die gleichen Glieder.
Vers 15 wandelt in Gerechtigkeit.
Das sind die Füße.
In Aufrichtigkeit reden, das ist der Mund.
Hände schütteln, nicht um Bestechung anzunehmen,
das sind die Hände.
Wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören,
und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen,
der wird auf Höhen wohnen und Felsenfestungen sind seine Burg.
Gibt diese Stelle nicht Antwort
auf die Frage nach dem Nutzen des Fernsehens?
Die ist doch deutlich genug, oder?
Und dann stellen wir uns Gott dar.
Es genügt nicht nur, das Richtige zu tun,
sondern Gott ist jetzt mein Beweggrund.
Und darin liegt die Frucht für Gott.
Die Frucht für Gott liegt immer in unseren Beweggründen.
Die sieht Gott.
Das Richtige tun konnte man nach Untergesetz.
Aber da war Gott nicht der Beweggrund.
Und dann geht es weiter.
Als Lebende aus den Toten.
Römer 12 sagt ganz Ähnliches.
Wir sind jetzt, stellen unsere Leiber dar
als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer.
Und der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther 6, Vers 20,
verherrlicht nun Gott in eurem Leibe.
Darum geht es.
Nicht nur etwas zu tun, was recht ist,
sondern wir tun es, um Gott zu ehren,
um ihn zu verherrlichen,
um uns gleichsam wie ein Opfer ihm zu geben.
Dazu sind wir fähig, weil wir, das ist das Ende von Vers 13,
als Lebende aus den Toten gesehen werden.
Das ist ja gerade das Geheimnis.
Wir sind gestorben der Sünde, aber wir leben.
Und wir leben jetzt in dem Auferstandenen.
Wieder wird unsere Verbindung mit ihm gesehen.
Das löst die Probleme.
Seine Stellung ist meine.
Mit ihm auferstanden.
Und so leben wir jetzt in der Kraft dieses Lebens.
Die Werkzeuge der Gerechtigkeit, am Ende von Vers 13,
stehen den Werkzeugen der Ungerechtigkeit gegenüber.
Und dann kommen wir in Vers 14 zu einer absoluten Tatsache.
Aber ich bleibe jetzt nicht sehr lange bei Vers 14,
weil Vers 14 schon ein Bestandteil von Kapitel 7 ist.
Deshalb will ich den Vers nur kurz streifen.
In Kapitel 7 werden wir auf diese Thematik ausführlicher eingehen.
Noch einmal, Vers 14 ist eine Tatsache.
Die Sünde werden nicht über euch herrschen.
Eine absolute Feststellung.
Und doch ist meine Erfahrung oft eine andere.
Und diese Tatsache wird begründet mit dem Satz,
denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Das bedeutet, wenn ihr noch unter Gesetz wäret,
würde die Sünde doch über euch herrschen.
Aber weil ihr jetzt unter Gnade seid,
herrscht sie nicht mehr über euch.
Auch wieder ein kleines Bild zur Illustration.
Ein bisheriger Matrose kauft von seinem alten Kapitän ein Schiff.
Aber dieser Kaufvertrag ist mit einer Bedingung,
mit einer Klausel versehen.
Und diese Klausel lautet,
der alte Kapitän hat das Recht,
auch nach dem Erwerb des Schiffes, immer noch mitzufahren.
Immer mitzufahren.
Aber er darf nie das Steuerroder übernehmen.
Er hat eine Kajüte unten.
Er ist noch auf dem Schiff, darf noch mit dabei sein.
Das geht eine Zeit lang gut.
Der jetzige Kapitän ist der ehemalige Matrose.
Er führt das Schiff, es geht alles gut.
Aber eines Tages übernimmt der alte Kapitän das Ruder, das Steuerrad.
Das ist gegen die Vereinbarung.
Und jetzt regiert er.
Das scheint mir das sehr deutlich zu machen.
Die Sünde herrschen nicht.
Herrschen nicht.
Aber es ist an eine Bedingung geknüpft.
Denn ihr seid nicht unter Gesetz.
Das heißt, wenn ich mich jetzt wieder,
wir werden das die Tage jetzt noch deutlicher machen,
wenn ich mich jetzt wieder unter ein Gesetz stelle,
freiwillig, ich bin dem ja weggestorben,
aber wenn ich es trotzdem wieder als Maßstab für mein Leben mache
und mich unter die Gesetzmäßigkeit stelle,
indem ich mich verpflichte, es halten zu wollen,
dann bin ich wieder unter Gesetz.
Dann herrscht die Sünde wieder über mich.
1. Korinther 15 sagt, eine ganz bekannte Stelle
in diesem Auferstehungskapitel, ganz am Ende.
1. Korinther 15, Vers 56.
1. Korinther 15, Vers 56.
Die Kraft der Sünde ist das Gesetz.
Und deshalb, wie gesagt, will der Inhalt von Kapitel 7 sein,
ist es überaus ernst, sich unter Gesetzmäßigkeit zu stellen.
Das Gesetz gibt nämlich weder Leben, das wissen wir alle,
aber es gibt auch keine Kraft, es zu halten,
und es gibt auch keinen Gegenstand für das Herz,
das mich glücklich macht.
Es zieht eine Linie, und wer die Linie überschreitet,
wird ohne Barmherzigkeit gnadenlos gestraft.
Nun sind wir aber eben nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade,
und das bedeutet, dass wir frei sind,
sich Gott völlig hinzugeben.
Die Gnade gibt Leben in der neuen Geburt.
Sie macht mich fähig und willens, das zu tun, was Gott will,
und zwar über das Maß des Gesetzes hinaus.
Und es hat einen Gegenstand für das Herz,
das ist Christus, jetzt und in Ewigkeit.
Das ist wahre christliche Freiheit.
Es geht also, das merken wir jetzt schon, um die Frage der Kraft.
Das ist die große Thematik, vor allem dann in Kapitel 7.
Nachdem wir der Stellung nach tot sind, brauchen wir Kraft,
und diese Quelle der praktischen Kraft ist nötig,
um die Sünde zu besiegen.
Aber die habe ich nicht in mir, die bekomme ich ausschließlich durch Gnade.
Ich will den Gedanken abschließen.
Das Gesetz fordert und gibt nichts,
und die Folge ist, dass wir Sklaven der Sünde werden.
Die Gnade dagegen vergibt und gibt alles,
und Folge dessen herrscht die Sünde nicht mehr über uns.
Jetzt zu den Versen 15, bis zum Schluss eigentlich.
Jetzt könnten wir darüber die Überschrift setzen.
Sollten wir sündigen, und damit kommen wir zur zweiten Frage,
weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind.
Die Verse 2 bis 11 haben die erste Frage beantwortet,
und die Versen 16 bis 23 beantworten jetzt die zweite Frage.
Wieder empfinden wir die Entrüstung des Apostels.
Als diese Frage aufkommt, sollten wir sündigen,
weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind?
Natürlich, die bisherige Betrachtung gibt Veranlassung zu dieser Frage.
Aber es ist eine Frage, die eine böse Gesinnung offenbart.
So spricht man nicht.
Judas spricht von solchen in Vers 4,
die die Gnade Gottes in Ausschweifung verkehren.
Das ist kein Zeichen unserer Liebe zu Christus.
Wenn wir meinen, weil wir nicht mehr unter Gesetz sind,
jetzt unter der Gnade sündigen zu dürfen.
Wisst ihr, was das bedeutet?
Ich darf jetzt mal Bruder Kelly zitieren.
Er sagt, das würde den Tod des Herrn leugnen.
Ich habe den Satz erst nicht verstanden.
Da habe ich mir Gedanken gemacht.
Und er hat völlig recht.
Es würde den Tod des Herrn leugnen.
Denn durch den Tod des Herrn sind wir aus dem Machtbereich der Sünde heraus
und in den Bereich der Gnade gekommen.
Und dann fährt er fort und sagt,
es würde auch die Auferstehung des Herrn Jesus leugnen.
Und das steht in Vers 4.
Und das stimmt genau so.
Wir sind nämlich wie Christus aus den Toten auferweckt worden
durch die Herrlichkeit des Vaters
und wandeln auch jetzt in Neuheit des Lebens.
Diese Möglichkeit, in Neuheit des Lebens zu wandeln,
ist nur gegeben aufgrund der Auferstehung des Herrn Jesus.
Und jetzt sagt hier jemand, ich will zurück, ich will weiter sündigen.
Das würde die Auferstehung des Herrn Jesus für unnötig erklären.
Ich will gar nicht in Neuheit des Lebens wandeln.
Zurück in diesen alten Zustand.
Und dann sagt der Apostel, nein, nein, nein.
Und das begründet er jetzt in den folgenden Versen.
Bevor ich darauf zu sprechen komme.
Es wäre eine freiwillige Rückkehr
unter den Machtbereich der Sünde.
Und das wirkliche, das kann man sich gar nicht vorstellen.
Und dazu will ich ein Beispiel benutzen.
Mit Knechten macht man einen Vertrag und stellt Bedingungen,
damit sie gehorsam sind.
Mit Kindern macht man das nicht.
Da macht man das nicht.
Kinder sind gehorsam aus Liebe.
Sie sind nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Jetzt erteile ich ein Beispiel eines englischen Witwers.
In England gab es einen Witwer,
der hatte nach dem Tod seiner Frau eine Haushälterin.
Und er hat dieser Frau einen DIN-A4-Zettel geschrieben.
Ich weiß nicht, wie viele Punkte.
Diese Frau beachten musste in der Betreuung der Kinder
und in dem Führen des Haushaltes.
Ganz klare Vorschriften.
Die Uhrzeit, diese Arbeit usw.
Das war unter Gesetz.
Und nach einiger Zeit hat sich zwischen diesen beiden
eine Beziehung aufgebaut.
Und dann hat dieser Witwer diese Frau geheiratet.
Und wisst ihr, was er zuallererst gemacht hat?
Ja, den Zettel zerrissen.
Den hat er sofort zerrissen.
Warum?
Jetzt war die Frau nicht mehr unter Gesetz.
Jetzt hat sie diese Arbeiten getan aus Liebe zu ihrem Mann.
Das ist eine Illustration dieser Stelle.
Und sie hat mehr getan, als vorher auf dem Zettel stand.
Also wir sündigen nicht auf Kosten der Gnade,
sondern nichts fördert mehr unseren heiligen Wandel für Christus
als gerade die Gnade.
Nun wollen wir uns Vers 16 zuwenden.
In Vers 16 lernen wir, dass es keinen Mittelweg gibt.
Keine Vermischung zwischen Gesetz und Gnade.
Man könnte diesen Vers auch überschreiben
Entweder oder.
Entweder Gesetz oder Gnade.
Den Sünden gibt es nicht.
Und wir müssen fragen, wem wollen wir uns jetzt darstellen?
Wisst ihr nicht, dass wem ihr euch darstellt
als Sklaven zum Gehorsam?
Ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht.
Entweder der Sünde zum Tod
oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
Das ist das Entweder oder.
Eins waren wir Sklaven der Sünde.
Jetzt in der Freiheit vor Gott, um ihm zu dienen.
Und ein dankbares Herz begrüßt das.
Und die Liebe, das habe ich in dem Beispiel klar gemacht,
wünscht nichts anderes.
Das Ergebnis dieser beiden Positionen wird deutlich.
Im ersten Fall, wenn wir Sklaven der Sünde sind,
dann ist Tod das Ergebnis.
Gott wird verunerbt, wir sind unglücklich.
Im zweiten Fall, wenn wir Sklaven der Gerechtigkeit geworden sind
oder Sklaven des Gehorsams, wie es hier steht,
dann hat das Gerechtigkeit zur Folge.
Die erste Sklaverei hat Tod zur Folge.
Die zweite Sklaverei hat Gerechtigkeit zur Folge.
Das heißt, auf dem Weg des Gehorsams kommt es zur Gerechtigkeit.
Und das vollkommene Beispiel dafür, was meint ihr, wer das ist?
Das ist der Herr Jesus.
Nicht, dass der Herr Jesus jetzt ein Sklave war in diesem Sinne,
aber auf dem Weg des Gehorsams
kam bei ihm nur und ausschließlich Gerechtigkeit hervor.
Gerechtigkeit bedeutet, einen Wandel zu führen,
der in Übereinstimmung ist mit Gott.
Das ist Gerechtigkeit, was vor Gott gerecht ist.
Es muss ich aber an dieser Stelle, weil wir jetzt etliche Male
die Ausdrücke haben, Sklaven, dazu etwas sagen.
Es werden zwei Bereiche angesprochen, von Vers 16 bis Vers 22.
Der eine Bereich wird so formuliert, Sklaven zum Gehorsam,
Sklaven zur Gerechtigkeit.
Nochmal Vers 19, Sklaven der Gerechtigkeit.
Oder Gott zu Sklaven, Vers 22.
Der andere Bereich wird genannt, Sklaven der Sünde zum Tod,
Sklaven der Sünde.
Das muss die Frage förmlich gestellt werden.
Sind wir also jetzt von einer Sklaverei zur anderen gekommen?
Aus dem Bereich der Sklaverei Satans,
dem wir unterworfen waren, gegen das wir uns überhaupt
nicht wehren konnten, wie ein Sklave,
daraus sind wir herausgenommen.
Und jetzt kommen wir in eine andere Sklaverei, oder?
Ist uns jetzt geholfen? Sind wir wieder Sklaven?
Deshalb muss ich das erklären.
Und ich will das an einem Beispiel erklären,
das in der Praxis sehr oft passiert ist.
Als das Sklaventum im Zuge der Christenheit
in vielen Ländern abgeschafft wurde,
da gab es folgende Situationen.
Da hat es gläubige Sklaven gegeben,
die von ihren gläubig gewordenen Sklavenhaltern
in die Freiheit entlassen wurden.
Vorher waren beide ungläubig.
Und der ungläubige Sklave hat gestöhnt und gesäufzt
unter dem Zwang, der ihm auferlegt war.
Er konnte ja nicht anders.
Sie gehörten ja mit Leib und Seele dem Sklavenhalter,
hatten überhaupt keine Rechte.
Das war unser Zustand.
Und jetzt wurde ihm die Freiheit geschenkt.
Und was hat er gemacht?
Er ist freiwillig weiter als Sklave
bei diesem gläubigen Sklavenhalter geblieben.
Das ist das Bild.
Wir haben jetzt einen anderen Herrn bekommen,
so wie der Sklave auch.
Damals war es zwar dieselbe Person,
aber eine ganz andere Art.
Wir haben auch einen anderen Herrn bekommen.
Und diesem Herrn dienen wir freiwillig
als Knecht oder Sklave.
Das ist jetzt unsere Position.
Und so sind wir Sklaven des Gehorsams geworden.
Sollen wir die Betrachtung mit Vers 17 fortsetzen?
Ich hatte es schon gesagt in Vers 16.
Ich lasse es eben noch mal kurz erwähnen.
Diese beiden Bereiche haben eine Folge.
Ich habe das schon gesagt.
Ich will es aber noch mal betonen.
Der Sklave der Sünde endet im Tod.
Und der Sklave des Gehorsams,
der führt ein Leben in Gerechtigkeit.
Und wir müssen jetzt bei den ganzen Versen hier
immer daran denken,
dass es eine Beweisführung des Apostels ist
auf die Frage von Vers 15.
Wollt ihr dahin zurück?
Da steckt es hinter jedem Argument.
Wollt ihr euch wirklich wieder
unter die Macht der Sünde stellen?
Das hattet ihr doch.
Das kennt ihr doch von damals.
Da muss man immer wieder sagen,
nein, nein, nein, das will ich nicht.
Das will ich nicht.
Jetzt kommen wir in Vers 17 zuerst
zu einem Dank für die Bekehrung.
Gott aber sei Dank,
dass ihr Sklaven der Sünde wart.
Das ist nichts anderes als danken
für die erlebte Umkehr.
Ihr wart Sklaven der Sünde.
Durch die Bekehrung seid ihr das nicht mehr.
Der Zustand vor der Bekehrung war,
wir mussten sündigen.
Jetzt aber sind wir von Herzen gehorsam geworden
dem Bilde der Lehre.
Wir könnten diese Verse jetzt überschreiben,
die wir gerade betrachten,
was wir waren und was wir sind.
Was wir waren, haben wir gehört.
Jetzt sind wir von Herzen gehorsam geworden
dem Bilde der Lehre.
Das ist ein Gegenstück
zu dem Zustand vor der Bekehrung.
Da mussten wir der Sünde gehorsam sein.
Jetzt aber eine Freiwillige von Herzen
dem Bilde der Lehre übergebener Gläubiger.
Glauben und Herzensentscheidungen
sind nötig gewesen für diesen Wechsel.
Was ist das Bild der Lehre?
Das Bild der Lehre ist Christus, Geschwister.
Das ist Christus.
Christus, so wie er im Evangelium offenbart worden ist.
Das ist das Bild der Lehre.
Ich finde das ein wunderbarer Ausdruck.
Manche Geschwister haben Mühe mit Lehre.
Wenn das Wort Lehre fällt,
dann haben die schon irgendwie einen kleinen Abscheu.
Ich weiß warum.
Weil man nicht verstanden hat,
was der Inhalt jeder christlichen Lehre ist.
Das ist nämlich Christus.
Dann wird die Lehre schön.
Dann sehen wir in ihm die ganze Ausstrahlung
christlicher Lehre.
Und diesem Bild sind wir übergeben worden.
Es gibt kein vollkommeneres Bild.
Alles in Christus vorgestellt wird
durch die geoffenbarten Wahrheit von Gott.
Jetzt sehen wir, was ich gesagt habe.
Das menschliche Herz braucht einen Gegenstand.
Und das gibt ihm die Gnade.
Das ist Christus.
Das ist sich nicht selbst genug.
Damals war das menschliche Herz abhängig als Sklaven Satans.
Jetzt hat es diesen wunderbaren Gegenstand.
Wenn das so ist,
auch liebe jungen Freunde,
ist unser Herz wirklich erfüllt von Christus?
Dem Bild der Lehre übergeben?
Alles oder gibt es Teilbereiche,
die ich noch einem anderen gebe?
Ich frage mich selbst, frag du dich bitte auch.
Mein Herz von dir erfüllt,
geht froh den Pilgerpfad.
Du bist nicht glücklich,
wenn andere Dinge, die nicht Christus sind,
dein Herz noch braucht,
um glücklich zu werden.
Bruder Dabi hat einmal gesagt,
wenn die Welt erkennt,
dass wir ihre Dinge brauchen,
um glücklich zu sein,
ist jede Zeugniskraft für Christus verloren.
Ist das so bei mir, bei dir?
Brauchst du noch Dinge der Welt,
um glücklich zu sein?
Du musst es dir von Herzen, dem Bild der Lehre übergeben.
In Vers 18 lesen wir jetzt,
freigemacht aber von der Sünde.
Dahin wollt ihr doch nicht wieder zurück, oder?
Ich komme immer auf Vers 15 zurück.
Freigemacht von der Sünde.
Das heißt, wir müssen jetzt nicht mehr sündigen.
Wollt ihr das freiwillig wieder tun?
Weil ihr nicht unter Gesetz steht?
In Matthäus 6 hat Jesus in Vers 24 gesagt,
ihr könnt nicht zwei Herren dienen.
Und wenn wir von der Sünde freigemacht sind,
dann gehören wir jetzt eben einem anderen Herren an.
Seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden?
Völlig frei von der Sünde, das sagt dieser Vers,
und doch freiwillig nicht.
Erklärt habe ich das schon an einem Beispiel.
Das macht manchen Schwierigkeiten.
Aber wenn wir verstanden haben,
wie wertvoll dieser Gegenstand ist, dem wir angehören,
dann sind wir gern freiwillig solche,
die nur Christus und Gott leben wollen.
Das neue Leben, ich sage das noch einmal,
will nichts anderes.
Sklaven der Gerechtigkeit bedeutet,
sich mit Leib und Seele der Gerechtigkeit verschreiben.
Die Freiheit wird also nicht missbraucht,
um wieder zu sündigen,
sondern man tut gerade das und mehr als Sklave der Gerechtigkeit,
was das Gesetz nie hervorbringen konnte.
Und dann sagt der Apostel in Vers 19,
ich rede menschlich.
Und ich glaube, das tut er deshalb,
um vor falschen Schlussfolgerungen zu warnen.
Vielleicht vor dieser.
Denkt bitte nicht daran,
dass es jetzt wieder eine Sklaverei ist,
gehorchen zu müssen wie damals,
obwohl ihr es eigentlich gar nicht wollt.
Er redet jetzt ganz einfach auf eine menschliche Weise,
die Sie verstehen können.
Und deshalb sagt er zweimal Sklaven,
obwohl, wie ich gesagt habe,
das Wort Sklaven nicht genau dasselbe
in den beiden Beziehungen meint.
Frei zu sein, in Vers 19 jetzt,
bedeutet aber nicht,
das tun zu wollen, was man nun gerade will.
Sondern es bedeutet, der Gerechtigkeit dienen zu wollen.
Ich rede menschlich wegen der Schwachheit eures Fleisches.
Denn ebenso, wie ihr eure Glieder dargestellt habt,
als Sklaven der Unreinheit, so war das damals.
Das heißt, wir liebten die Sünde.
Das ist Unreinheit.
Wir liebten sie.
Und wir taten unseren eigenen Willen.
Und das ist Gesetzlosigkeit.
Das sind die beiden Begriffe.
Ihr wart Sklaven der Unreinheit
und der Gesetzlosigkeit.
Aber auch in beiden Fällen, in Vers 19,
hat das wieder ein Wachstum zur Folge.
Das ist auch interessant.
Bei der Gesetzlosigkeit
gibt es immer zunehmendere Gesetzlosigkeit.
Das heißt, Trennung von Gott in Hochmut und Eigenwillen.
Und wenn es um den Sklaven der Gerechtigkeit geht,
dann hat das Heiligkeit zur Folge.
Und zwar praktische Heiligkeit.
Das bedeutet Absonderung für Gott in Demut und Gehorsam.
Im ersten Fall sehen wir,
dass der natürliche Mensch die Sünde liebt
und das Gute das Licht hasst.
Wenn es um den geistlichen Menschen geht,
dann liebt er das Licht und hasst das Böse.
Diese praktische Heiligkeit wird erlangt
durch ein festes Leben im Glauben,
durch Glaubensfestigkeit.
Indem mein Herz einen Anziehungspunkt hat,
das ihm wertvoller ist als alles das,
was Satan anzubieten vermag.
Aber außerdem kann diese Heiligkeit auch,
das muss ich dazu sagen,
durch die Erziehungswege Gottes mit uns erreicht werden.
Und dazu möchte ich aus Hebräer 12 noch einen Vers lesen.
Und ich glaube, dass das manchmal doch bei mir der Fall sein wird,
dass der Herr das durch Erziehung erreichen muss.
Hebräer 12, Vers 10.
Er züchtigt uns zum Nutzen,
damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
Und wenn das so ist,
dann wollen wir uns auch dieser liebenden Erziehung
von Seiten des Herrn aussetzen.
Jetzt haben wir in Vers 20 und 21 zwei Gedanken.
Wir haben die Frucht im Leben eines Ungläubigen
und wir haben das Ende eines Ungläubigen
als Warnung für uns.
Und in Vers 22 haben wir die Frucht
am Ende eines Gläubigen als Ermunterung für uns.
Und diese beiden Seiten wollen wir uns jetzt noch etwas anschauen.
Es heißt in Vers 20,
denn als ihr Sklaven der Sünde wart,
da wart ihr freie von der Gerechtigkeit.
Was bedeutet es nun, frei zu sein von der Gerechtigkeit?
Das meint nichts anderes als keinen Bezug zur Gerechtigkeit zu haben.
Es bedeutet, nicht gerecht leben zu wollen,
in Ungerechtigkeit zu leben.
Das war damals so.
Und die Frucht dieses ungerechten Wandels
ist Beschämung und Trauer und Tod.
Und wieder will ich die Frage stellen,
wollt ihr wieder dahin zurück?
Das wäre die Konsequenz,
wenn ihr auf Kosten der Gnade sündigen würdet.
Das ist doch eine überzeugende Beweisführung.
Und dann kommt der Ausdruck,
ihr seid Gottes Sklaven geworden,
in Vers 22.
Die Frucht damals, habe ich gesagt,
in Vers 21 war letztlich der Tod.
Wenn es aber um den Gläubigen geht,
sind wir von der Sünde freigemacht,
nicht von der Gerechtigkeit.
Das ist ein Unterschied.
Keinen Bezug mehr zur Sünde habend
und dann Gott zu Sklaven geworden.
Und in dieser Aussage finde ich einen gewissen Höhepunkt,
dieses Abschnittes.
Gott zu Sklaven geworden.
Jetzt haben wir die innigsten Beziehungen
zu dem großen Gott.
Ihm weihen wir alle Kräfte
des Leibes und der Seele.
Das ist keine Liste mehr von Geboten.
Durch den Heiligen Geist kennen wir seinen Willen
und mit Gnade lieben wir es,
diesen Willen zu tun.
Und dieser Gehorsam hat keine Grenzen.
Der hat keine Grenzen.
Das Gesetz gab Grenzen.
Wir lesen in Johannes 8
und ich glaube, das ist eine gute Erklärung
für unseren Vers.
Johannes 8,28
oder 29?
29.
Da sagte Herr Jesus, dass er alle Zeit
das ihm Wohlgefällige tun wollte.
Das ist Sklave Gottes zu sein.
Früher brachten wir keine Frucht für Gott.
Hier steht aber jetzt,
dass wir Frucht zur Heiligkeit haben.
Unter dem Gesetz hatten wir keine Frucht gebracht.
Aber jetzt haben wir in Galater 5
die Frucht des Geistes
in einer neunfachen Beschreibung.
Diese Heiligkeit hier ist schon wie oben erklärt.
Nicht die Heiligkeit, die wir der Stellung nach besitzen,
das ist nicht der Breher 10, Vers 10.
Einmal geheiligt durch das ein für allemal geschehene Opfer
des Leibes Jesu Christi.
Das ist Stellung.
Nein, hier geht es um Praxis.
Auch nicht das neue Leben wird geheiligt.
Das ist heilig.
Wir müssen praktisch geheiligt werden.
Jetzt frage ich, wie das erreicht wird.
Wie wird das erreicht?
Ganz einfach.
Es wird die Beschäftigung mit dem Herrn Jesus
auf Erden und im Himmel.
Dadurch wird das erreicht.
Jetzt darf ich mal einige Stellen so aus dem Kopf anführen,
um zu zeigen, was ich meine.
Wir beschäftigen uns mit dem Leben
und mit dem Leiden des Herrn Jesus.
Das ist Philipp 2, zum Beispiel.
Diese Gesinnung sei in euch, dann wird sie vorgestellt.
Und das Leben und die Leiden des Herrn Jesus
erwärmen unsere Herzen für ihn,
wecken unsere Zuneigungen zu ihm,
nehmen unser Herz für ihn ein.
So bringen wir Frucht.
Und die Beschäftigung mit dem verherrlichten Herrn im Himmel,
das ist Philipp 3.
Und der Galosterbrief,
sucht, was droben ist, wo der Christus ist,
gibt uns Kraft und Energie,
um dieses praktische Leben der Heiligkeit zu führen.
Das ist 2. Korinther 3, Vers 18.
Mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend
werden wir verwandelt werden in sein Bild
von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
als durch den Herrn den Geist.
Und dadurch bekommen wir auch Einsicht in die Gedanken Gottes.
Das Geheimnis des Herrn ist für die, die ihn fürchten.
Ein Leben in Gottesfurcht
gibt uns Kenntnis der Gedanken Gottes.
Es war bei Abraham so und nicht bei Lot.
Und dazu, Geschwister, brauchen wir die richtige Nahrung.
Wir können nämlich entweder den neuen Menschen nähren
oder wir können die alte Natur nähren.
Ich darf nur einmal ein Beispiel benutzen.
Ein Adler und ein wilder Hund waren aneinandergekettet.
Der verwilderte Hund, was wollte der?
Der hatte eine Natur.
Und mit dieser Natur wollte er im Dreck wühlen.
Und der Adler hat auch eine Natur.
Und was will der Adler?
Er will fliegen.
Er konnte aber nicht fliegen,
weil er an den Hund angekettet war.
Und jetzt kommt die Frage der Nahrung.
Wen und was müssen wir jetzt nähren?
Wir nähren den Adler, Geschwister.
Den nähren wir.
Und wir entziehen dem Hund die Nahrung.
Unsere alte Natur ist noch da.
Die will im Dreck wühlen.
Ich gebrauche das mal buchstäblich.
Und der Adler in uns will fliegen.
Jetzt müssen wir uns nähren.
Christus und sein Wort stärkt die neue Natur.
Und die Welt und die Beschäftigung mit ihr nährt das Fleisch.
1. Johannes 2, Vers 16.
Alles, was in der Welt ist.
Die Lust der Augen, Hochmut des Lebens.
Und?
Ich kann es nicht zitieren.
Entschuldigt.
1. Johannes 2.
Lust des Fleisches, Lust der Augen, Hochmut des Lebens.
Sind nicht von dem Vater.
Sie nähren das Fleisch.
Und damit nähren wir uns.
Und dann bringen wir Frucht und Fliegen.
Und zwar welche Frucht?
Das steht hier.
Einmal jetzt schon auf der Erde Frucht zur Heiligkeit.
Vers 22.
Das Ende ist ewiges Leben.
Das ist zukünftig.
Jetzt ein heiliges Leben, das ist Frucht.
Das kann ganz einfach sich gestalten.
Das müssen keine spektakulären Dinge sein.
Überhaupt nicht.
Z.B. wenn junge Leute ihren Weg in Reinheit gehen.
Das ist Frucht zur Heiligkeit.
Aber es gibt auch Frucht für den Himmel.
Es gibt zukünftige Frucht.
Das Ende ist ewiges Leben.
Das ist typisch Paulus.
Paulus sieht fast immer das ewige Leben
als einen zukünftigen Bereich, in den wir eingehen werden.
In einen Bereich, wo sich dieses Leben voll entfalten kann.
Philippa 3, 21.
Unser Leib der Niedlichkeit umgestalten wird
zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit.
Dann haben wir in Vers 23 noch zwei Ergebnisse.
Das Ergebnis auf Seiten des Menschen ist der Tod.
Der Lohn der Sünde ist der Tod.
Und zwar in der umfassendsten Bedeutung.
D.h. am Ende das ewige Getrenntsein der Seele von Gott.
Das ist die umfassendste Bedeutung.
Und das habe ich verdient.
Es ist Lohn, der verdient wurde.
Das ist der Lohn der Sünde.
Aber das Ergebnis auf Seiten Gottes ist geschenkt.
Das ist nicht verdient.
In Vers 23 die Gnadengabe Gottes aber.
Ewiges Leben, unverdient, das Gnadengabe.
Und jetzt nähert sich Paulus Johannes, das schön zu sehen.
In Vers 22 haben wir typisch Paulus.
Ewiges Leben in der Zukunft.
Und in Vers 23 nähert sich Paulus Johannes.
Warum?
Johannes sieht das ewige Leben nicht als eine zukünftige Seite.
Er sagt, das haben wir jetzt.
Und das sagt Paulus jetzt hier auch.
Die Gnadengabe Gottes, aber ewiges Leben,
gegenwärtig in Christus, Jesus, unserem Herrn.
Das möchte ich jetzt zeigen aus dem 1. Johannesbrief.
1. Johannes 5, Vers 12.
Wer den Sohn hat, hat das Leben.
Wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.
Wir haben den Sohn und deshalb haben wir das Leben.
Und zwar als eine Voraussetzung dafür,
um jetzt schon mit unserem Gott und Vater Gemeinschaft haben zu können.
Das ist 1. Johannes 1, Vers 3.
Das Leben ist geoffenbart worden in Christus.
Und wir haben gesehen und bezeugen euch das ewige Leben,
damit ihr Gemeinschaft habt mit uns, den Aposteln.
Und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn.
Der jetzige gegenwärtige Besitz des ewigen Lebens
ist eine Voraussetzung zum Genuss der Gemeinschaft
mit göttlichen Personen.
Und das ist jetzt unser Teil.
Geschwister, es ist nichts anderes als Christus haben,
der das ewige Leben ist.
Das ewige Leben ist in Christus.
Und weil es so ist, ist es unverlierbar.
Kann uns nie genommen werden.
Jetzt haben wir den Anschluss an Kapitel 5, Vers 21.
Die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben.
Durch Christus, Jesus, unseren Herrn.
Welch ein Wechsel!
Nicht mehr den Lohn der Sünde, den Tod,
sondern die Gnadengabe Gottes zu haben, ewiges Leben,
Christus selbst haben, will einer von uns noch zurück.
Will einer von uns sich noch einmal freiwillig
unter die Macht der Sünde stellen,
damit er nicht nur Tod als Ergebnis hat.
Ich denke, niemand ist hier.
Und das sagen jetzt alle, wie der Apostel Paulus.
Amen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend Römer 7, Vers 1 bis 13.
Oder wisst ihr nicht, Brüder, denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen, dass das
Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt. Denn die verheiratete
Frau ist durch Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt. Wenn aber der
Mann gestorben ist, ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes.
Also wird sie denn, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt, wenn sie
eines anderen Mannes wird. Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei von dem
Gesetz, sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird.
Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib
des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toden Auferweckten, damit wir
Gott Frucht brächten. Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften
der Sünden, die durch das Gesetz sind, in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu
bringen. Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht,
da wir dem gestorben sind, in dem wir festgehalten wurden, sodass wir in dem
Neuen des Geistes dienen und nicht in dem Alten des Buchstabens. Was sollen wir
nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferner. Aber die Sünde hätte ich nicht
erkannt als nur durch Gesetz. Denn auch von der Begierde hätte ich nichts
gewusst, wenn ich das Gesetz gesagt hätte, du sollst nicht begehren.
Die Sünde aber durch das Gebot anlassnehmend bewirkte jede Begierde in
mir. Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. Ich aber lebte einst ohne Gesetz. Als
aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf. Ich aber starb. Und das Gebot, das zum
Leben gegeben war, dieses erwies ich mir zum Tod.
Denn die Sünde durch das Gebot anlassnehmend betrog mich und tötete
mich durch dasselbe. Also ist das Gesetz heilig und das Gebot
heilig und gerecht und gut. Gereichte nun das Gute mir zum Tod, das sei ferner,
sondern die Sünde, damit sie als Sünde erschiene, indem sie mir durch das Gute
den Tod bewirkte, damit die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot.
Soweit das Wort Gottes.
Wir haben heute Abend einen völlig anderen Gegenstand als gestern Abend.
Gestern haben wir gesehen, dass wir befreit sind von der Macht der Sünde.
Heute werden wir sehen, dass wir befreit sind von der Macht des Gesetzes.
Nun, Gott hatte einst seinem Volk das Zeremonialgesetz gegeben mit vielen
Hunderten von Vorschriften über die Kleidung der Priester, über die
einzelnen Anordnungen der Opfer, über die Tiere, die gegessen und nicht gegessen
werden sollten und so weiter. Aber er hatte auch das Sittengesetz gegeben.
Das wird in den zehn Geboten sehr deutlich zum Ausdruck gebracht und diese
Sittengesetze sind zeitlos gültig. Gelten immer noch, auch heute, das sagt uns
1. Timotheus 1, nicht für einen Gerechten ist das Gesetz gegeben, sondern für die
Ungerechten, für Zöllner und Sünder und Mörder und Diebe und so weiter.
Aber wir haben gelernt, aus Kapitel 6, Vers 14, gestern Abend, dass wir nicht mehr
unter Gesetz stehen.
Darüber hat es Fragen gegeben zu Beginn der Geschichte der Christenheit.
Das waren aktuelle Themen zu Anfang der Geschichte der Kirche. Als die Nationen
zum Glauben kamen, dann gab es diese große Diskussion in Kapitel 15 der
Apostelgeschichte, sollen sie unter Gesetz gestellt werden oder nicht.
Die Antwort war nein. Sie sollten sich enthalten von Erstickten, von Blut, von
Hunnerei, von Götzen, Opfern, aber sie wurden nicht unter Gesetz gestellt.
Das war klar. Und wie war es mit den Juden? Die ehemals Juden waren und dann zum
Glauben gekommen waren. War das für sie auch klar? Nein.
Denn in Apostelgeschichte 21 berichtet Paulus von seinem Besuch in Jerusalem,
das sagt Jakobus zu ihm, Tausende haben sich bekehrt, Tausende. Aber sie sind alle
Eifere für das Gesetz. Das war noch lange nicht klar.
Wir merken also, dass noch Bedarf bestand, um diesen Punkt zu klären. Und die
Besammlung in Rom setzte sich zusammen aus Gläubigen aus den Heiden und
Gläubigen aus den Juden. Und jetzt wird die Frage noch einmal akut aufgeworfen,
warum stehen wir nun, egal ob aus den Heiden kommend oder aus den Juden
kommend, nicht mehr unter Gesetz? Und die Antwort haben wir jetzt in Römer 7.
Nun gibt es einen großen Unterschied zwischen Kapitel 6 und 7. Wenn es um die
Befreiung von der Macht der Sünde geht, dann kann jeder gut verstehen, dass das
nötig war. Denn die Sünde kam durch den Menschen und es waren nur Böse.
Da kann jeder begreifen, davon müssen wir frei werden, von dieser Macht. Aber das
Gesetz, das kam von Gott und das war gut. Und es ist viel schwerer zu verstehen,
von etwas, was an sich gut ist, befreit werden zu müssen, als von dem, was an
sich böse ist. Und das Gesetz war gut. Das war schwer zu begreifen.
Und warum wurde es nötig? Ich will das kurz aufzeigen.
Das Gesetz offenbart die Forderungen Gottes, die Heiligkeit Gottes. Aber ich
habe keine Kraft, es zu halten. Und das Gesetz gibt mir auch keine Kraft, es zu
halten und straft mich bei Versagen. Und zwar erbarmungslos. Und deshalb müssen
wir auch von dieser Macht des Gesetzes befreit werden. Und wie? Durch den Tod.
Das sind die ersten vier Verse von Kapitel 7. Genauso wie wir durch den Tod
von der Macht der Sünde befreit worden sind, haben wir in Kapitel 6, Vers 2
voriges Jahr betrachtet. Wir sind der Sünde gestorben. Und jetzt wird gezeigt,
dass wir auch durch den Tod dem Gesetz gestorben sind.
Aber bevor ich darauf eingehe, muss ich noch einmal kurz zurückkommen auf
Kapitel 6, Vers 14. Ich hatte gestern Abend gesagt, dass wir heute Abend diesen
Vers noch einmal brauchen. Dort haben wir gestern gesehen, die Sünde wird nicht
über uns herrschen, denn wir sind nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade. Wie
kann ich nun heute unter Gesetz kommen? Wie kann ich mich trotzdem noch unter
das Gesetz stellen? Und da gibt es drei Möglichkeiten.
Die erste ist die, in die wir nie gekommen sind.
Das ist das Teil Israels. Israel war unter Gesetz. Man kann das hier deutlich
im Galaterbrief sehen. Kapitel 3, ich will die Stellen nicht alle aufschlagen.
Paulus sagt dort, wir waren unter dem Gesetz verwahrt. Und in 1. Korinther 9,
Vers 20 sagt er, dass er im Blick auf das Evangelium, denen die unter Gesetz
waren, geworden ist, wie die, die unter Gesetz sind. Das waren ausschließlich die
Juden. Dann gibt es eine zweite Möglichkeit.
Jeder Mensch als Geschöpf Gottes steht in Beziehungen zu Gott und zu seinen
Mitmenschen. Und aus diesen Beziehungen heraus entstehen Verpflichtungen,
Gesetzmäßigkeiten, die übrigens auch zeitlos gültig sind.
Das Mosaische Gesetz war nur für eine bestimmte Zeit. Aber dieses Gesetz, von
dem ich jetzt spreche, ist zeitlos gültig. Es wurde zwar im Gesetz vom Sinai in
vollkommene Regeln gegossen. Ich denke an das Ehren von Vater und
Mutter, an das Ehren des Alters und so weiter.
Diese Gesetzmäßigkeiten gibt es auch, immer noch.
Dann gibt es eine dritte Möglichkeit, dass der Gläubige sich selbst Gesetze
auferlegt. Und die ist gar nicht so selten. Im Mönchtum war das sehr verbreitet.
Und zwar Gesetze auferlegt, die dem Maßstab nach oft höher sind als das
Gesetz vom Sinai. Warum tut man das? Weil man sich selbst dadurch, dass man sie
halten will, Gott angenehmer machen will, heiliger werden will.
Auch diese Art gibt es. Nun ist es völlig egal, in welcher Form ich diese drei
Möglichkeiten auf mich anwende oder übertrage. Ich habe in keinem Fall Kraft,
sie zu halten. Egal in welcher Form. Ich werde unglücklich, weil gerade diese
Gesetzlichkeiten nicht die christliche Lebensregel sind. Das haben wir auch im
Gebet gehört. Die christliche Lebensregel ist Christus und nicht
irgendeine Gesetzgebung. Egal welche. Und jetzt wollen wir eine kurze Einteilung
vornehmen über das siebte Kapitel. Wir haben in den Versen 1 bis 6 die Lehre
der Befreiung. Dann finden wir in den Versen 7 bis 13 das
Durchgesetz Erkenntnis der Sünde kommt. Das sind die beiden Abschnitte, die wir
betrachten wollen heute Abend. Und dann ab Vers 14 bis 25 finden wir die
Erfahrungen eines bekehrten Menschen, der die wahre Natur des Fleisches oder der
Sünde kennenlernt und dadurch das Bedürfnis nach Befreiung empfindet.
Nun wendet sich der Apostel in Vers 1 an solche, die Gesetz kennen.
Es geht in Vers 1 nicht um das Gesetz vom Sinai, sondern es geht um eine allgemeine
Kenntnis von Gesetzmäßigkeiten. Das heißt von Prinzipien oder Regeln, nach
deren gewisse Dinge ablaufen, unabänderlich ablaufen.
So sprechen wir zum Beispiel auch von einem Naturgesetz.
Darin gibt es übrigens viele, unter anderem das der Schwerkraft. Und jetzt
die Bibel hier hinwerfen würde, fliegt sie nach unten. Das ist das Gesetz der Schwerkraft.
Das ist eine Gesetzmäßigkeit. Es ist gut, dass es so ist, sonst müssten wir alles von der
Decke holen, wenn es nach oben ging. So gibt es viele Gesetzmäßigkeiten und
ich nenne jetzt mal in diesem Kapitel Gesetzmäßigkeiten dieser Art.
Zunächst wird das Gesetz des Mannes erwähnt in Vers 2, ein Ehegesetz. Dann
haben wir das Gesetz Gottes in Vers 22, ein anderes Gesetz in meinen Gliedern,
Vers 23, das Gesetz meines Sinnes, das Gesetz der Sünde und das Gesetz des
Geistes des Lebens im Kapitel 8, Vers 1. Das sind alles gewisse Gesetzmäßigkeiten.
Daneben spricht Paulus in diesem Kapitel auch einige Male von dem Gesetz, von dem
buchstäblichen Gesetz vom Sinai. Die stellen nämlich auch einmal, das ist
Vers 7, das Gesetz. Vers 7 am Ende noch einmal. Vers 12, das Gesetz heilig. Vers 14,
es ist geistlich. Vers 16, es ist Recht. Vers 21, es ist für mich das Rechte.
Also es gibt beide Begriffe, die hier nebeneinander gestellt werden.
Aber in Vers 1 noch einmal spricht er nicht direkt von dem Gesetz, obwohl die
Juden in Rom natürlich auch wussten, was das Gesetz bedeutete.
Das kannten sie aus der Vergangenheit. Nun er sagt, wisst ihr nicht, Brüder,
denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen. Das kennt ihr alle. Ihr kennt alle
Gesetzmäßigkeiten. Aber egal, wie sich das Gesetz jetzt darbietet, es herrscht
nur so lange über den Menschen, solange er lebt.
Das ist wahr. Egal in welcher Form das Gesetz kommt. Wenn ein Mörder heute einen
Menschen umbringt und morgen selbst stirbt, dann wird er nicht mehr durch das
Gesetz belangt werden können. So ist das. Über einen Toten herrscht kein Gesetz
mehr. Und das wird jetzt erklärt durch das
Ehegesetz. In den Versen 2 und 3. Die verheiratete Frau ist an den Mann
gebunden, solange er lebt. Das war übrigens im Alten Testament wohlbekannt
schon, als David sich abigeil zur Frau nehmen wollte.
Da hat er gewartet, bis Nabal tot war. Und danach nahm er sich zur Frau.
Ich darf diesen Grundsatz mal nebenbei erwähnen, auch für unsere jungen
Geschwister. Das gilt immer noch, sogar beidseitig. Der Mann ist auch an die
Frau gebunden, solange sie lebt. Nichts anderes kennt die Schrift.
Ein ganz wichtiger Gedanke auch für unsere Tage.
Der erste Ehemann, von dem jetzt die Rede ist, in Vers 2 und 3, ist das Gesetz. Und
wir sind mit ihm, mit diesem Gesetz, verheiratet. Wir sind die Frau, der erste
Ehemann ist das Gesetz. Und solange die beide leben, gibt es keine Trennung.
Jetzt stirbt aber die Frau.
In der wirklichen Situation stirbt die Frau. In dem Beispiel stirbt der Mann.
Also die Frau ist gebunden, an den Mann, solange er lebt. Wenn er aber gestorben
ist, Vers 2 am Ende, ist die Frau losgemacht von dem Gesetz des Mannes.
Noch einmal, in dem Beispiel stirbt der Mann. Die Frau bleibt am Leben.
Wenn die Übertragung kommt, auf unser Verhältnis zum Gesetz, in Vers 4, stirbt
aber die Frau und nicht das Gesetz. Und das ist wichtig.
Das Ergebnis ist das gleiche. Die Beziehung ist aufgelöst durch den Tod.
Aber das Gesetz ist nicht gestorben. Das Gesetz lebt. Und es lebt sogar noch im
tausendjährigen Reich. Kann man nachlesen, in Hesekiel, auch in Hebräa 8. Das Gesetz
stirbt nicht. Aber wir sind gestorben. Und zwar sind wir verheiratet mit dem
ersten Ehemann, in einem elenden, armen, unglücklichen Zustand gewesen. Aber
nachdem wir gestorben sind, wie das erkläre ich gleich, konnten wir eines
anderen Mannes werden, nämlich Christus zugeteilt werden. Und in dieser Beziehung
sind wir reich und glücklich. Und es gibt keine Verdammnis mehr.
Römer 8, Vers 1. Und es gibt keine Scheidung mehr. Römer 8, Vers 35.
Aber was macht der Mensch in Römer 7? Der Mensch in Römer 7 stellt sich
freiwillig noch lebendig unter den ersten Ehemann, weil er nicht sich als
gestorben betrachtet, wie es in Vers 4 jetzt beschrieben wird. Das schauen wir
uns jetzt an. Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch
den Leib des Christus. Ich möchte zunächst einen Grundsatz vorstellen, der
für Kapitel 6 und 7 gilt. Wir können nicht in dem lebendig sein, dem wir
gestorben sind. Wenn wir das einmal verstanden haben,
ich wiederhole, wir können nicht mehr in dem lebendig sein, dem wir gestorben
sind. In Kapitel 6 der Sünde und in Kapitel 7 dem Gesetz.
Aber der Mensch in Römer 7 hat das nicht erkannt.
Nun steht in Vers 4, dass wir dem Gesetz gestorben sind.
Gott sei Dank steht er nicht durch. Wenn es hieße, durch das Gesetz gestorben,
wisst ihr, was das bedeutet? Dann wären wir ewig verloren, absolut ewig verloren.
Aber wir sind dem Gesetz gestorben. Der Glatterbrief sagt, durchs Gesetz, dem
Gesetz gestorben. Wie verstehen wir das? Wir sind mit Christus, der für uns die
Folgen der Sünde getragen hat, gestorben. Und jetzt leben wir mit dem Auferstandenen,
wie es in Vers 4 im zweiten Teil heißt. Also wieder finden wir eine vollkommene
Einsmachung mit Christus. Und ich habe gestern Abend schon gesagt, das macht
unser ganzes Glück aus. Wir sind eins mit ihm. Wir sind also in ihm, dem Gesetz
gleichsam, weggestorben. Seiner Wirkung entzogen worden.
Vorher war das Gesetz das Band zwischen mir und Christus. Und das ist jetzt
zerrissen. Wir haben neu geheiratet. Einen anderen Ehemann bekommen, nämlich
Christus. Und das ist geschehen durch den Leib des Christus. Das meint nichts
anderes als durch seinen Tod. Das möchte ich gerne zeigen aus zwei Stellen, die
viel Licht werfen auf unseren Vers. Das eine ist Galatter 2. Galatter 2, Vers 20.
Und nicht mehr lebe ich. Nein, ich lese schon Vers 19. Denn ich bin durch das
Gesetz, dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe.
Ich bin mit Christus gekreuzigt und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt im
Meer. Und die zweite Stelle ist Kolosser 1, Vers 22.
Wir sind versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod. Und genau das
wir sie beschrieben. Dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus.
Das heißt, mich kann die Strafe des Gesetzes nicht mehr treffen, weil er es
gestattete, dass sie ihn traf. Und das gibt Frieden, Geschwister, das gibt Frieden.
Und wenn ich jetzt sündige, dann darf ich sagen, das Gericht darüber hat meinen
Heiland getroffen.
Und da ich mit ihm gestorben bin, hat das Gesetz über mich, obwohl es mich in
Christus gleichsam getötet hat, seine Wirkung verloren. Mehr konnte das Gesetz
nicht tun, mehr wollte es auch nicht tun, als mich zu töten.
Aber in dem Tode Christi hat es mich getroffen. Und jetzt lebe ich mit dem
Auferstandenen. Ich bin eines anderen geworden.
Ich bin jetzt im Bereich des wahren Lebens. Und in diesem neuen Leben bringen
wir Gott Frucht. Jetzt sage ich einen Satz, der mir sehr geholfen hat.
Ebenso wenig, wie Christus, der jetzt zur Rechten Gottes ist und der Gesetz ist,
genauso wenig bin ich es, weil ich in Christo bin. Das ist nicht so schwer zu
verstehen.
Jetzt diene ich Gott auf eine völlig neue Weise. Das ist der nächste Satz von
Vers 4. Um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir
Gott Frucht brächten. Im Gesetz war das nicht möglich, Gott Frucht zu bringen.
Aber jetzt, freigemacht von seinen Bindungen, dürfen wir auf eine neue Weise
mehr tun, als das, was das Gesetz je forderte. Und das ist Römer 8, Vers 4.
Damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem
Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
Das ist die Lehre von Römer 7. Und das wird jetzt bestätigt in den Versen 5 und 6.
In Vers 5 wird gezeigt, was in der Vergangenheit unser Teil war. Wir waren
im Fleisch. Das bedeutet, mit dem Gesetz verheiratet zu sein.
Das bedeutet, in der natürlichen, unbekehrten Stellung eines Menschen vor
Gott stehen. Das ist im Fleisch sein. Das waren wir. Und dann wirkten die
Leidenschaften der Sünden in unseren Gliedern durch das Gesetz hervorgerufen.
Wir haben hier vier Worte, die habe ich mir unterstrichen in meiner Bibel. Fleisch,
Leidenschaft, Gesetz und Tod. Zum ersten Mal übrigens das Wort Fleisch im Römerbrief.
Es ist das Prinzip der Sünde in uns. Und dieses Prinzip der Sünde brachte
Leidenschaften in uns hervor, begehrten sündige Lüste. Aber das geschah durch
das Gesetz. Wer ist jetzt schuld daran, dass die
Leidenschaften wirksam wurden? Nicht das Gesetz, sondern die Sünde. Aber das
Gesetz hat ein Gebot oder ein Verbot erlassen und das hat die Sünde geweckt,
tätig zu werden durch die Begierden oder Leidenschaften. Also durch Verbote
geweckt, führt es zur Übertretung, zur Rebellion gegen Gott. Also das Gesetz ist
nicht die Quelle des Bösen, sondern die Sünde ist die Quelle des Bösen. Und das
Ergebnis ist Tod. Das haben wir gelesen. Wir brachten dem Tod Frucht. Das ist
Trennung von Gott und letztlich ewige Verdammnis. Das steht im völligen
Gegensatz zu dem vierten Vers, den wir soeben betrachtet haben. Und jetzt wird
gesagt in Vers 6, dass wir aber losgemacht worden sind von diesem Gesetz.
Jetzt hat ein Wechsel stattgefunden. Jetzt sind wir in der Gegenwart in Vers 6.
Wir haben im Kapitel 6 des Römerbüro gesehen, dass der Leib der Sünde abgetan
ist, wirkungslos gemacht. Und das meint es hier. Von dem Gesetz losgemacht, meint
ihm weggestorben zu sein in dem Leib des Christus, in dem wir festgehalten wurden
in diesem Gesetz. Unter diesem Urteil wir damals standen. Und jetzt dienen wir Gott
in dem Neuen des Geistes. Ein schöner Vers ist das jetzt. Wir dienen Gott. Und zwar
auf eine völlig neue Weise, meint das. Nicht in dem Alten des Buchstabens, nicht
um buchstäbliche Forderungen Gottes gleichsam als Minimalisten einzuhalten,
um dadurch Gott wohlgefällig zu sein. Nein, jetzt dienen wir, wie ein Sohn dient,
um dem Vater Freude zu bereiten. Ich denke gerade an 1. Petrus 1, Vers 2.
Wir sind gekommen zum Gehorsam Jesu Christi. In dieser Weise dienen wir jetzt.
Es war dem Herrn eine große Freude, nur das zu tun, was für den Vater
wohlgefällig war. Und das ist hier der Gedanke. Wir dienen in dem Neuen des
Geistes. Das meint nicht den Heiligen Geist. Nein, das meint auf eine neue Art,
wie es unter dem Gesetz nicht möglich war.
Soweit zur Lehre der Befreiung. Und bevor wir jetzt die Verse 7 bis 13 angehen,
möchte ich Grundsätzliches sagen zu diesem Kapitel. Und ich habe den Eindruck,
wenn wir das, was jetzt vor uns kommt, verstehen, dann verstehen wir Römer 7.
Und wenn wir das nicht verstehen, verstehen wir auch die nächsten Verse nicht.
Jetzt taucht die Frage auf, was passiert nun, wenn sich bekehrte Menschen unter
das Gesetz stellen, egal in welcher Form. Oder ich kann noch anders fragen,
von wem spricht Paulus ab Vers 7? Das ist ganz, ganz wichtig.
Wir haben etwa 50 Mal von 7 bis 25 die Worte ich, mir, meiner, mich.
Und wir müssen unbedingt lernen, von wem er jetzt spricht.
Da möchte ich zunächst eine Grundregel der Schrift aufstellen.
Wenn die Schrift von unserer Stellung spricht, dann sagt sie in der Regel wir oder uns.
Wenn sie aber von der persönlichen Verwirklichung dieser Stellung spricht,
dann sagt sie in der Regel ich oder mich. Das kann man immer wieder feststellen.
Paulus sagt zum Beispiel in 1. Römer 9 am Ende,
auf das ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbstverwerflich werde.
Paulus wurde nie verwerflich.
Aber er macht an seiner eigenen Person klar, was er der Lehre nach sagen will.
Übrigens ist das etwas, was wir im Sprachgebrauch auch benutzen.
Ich schildere eine Situation, als ob ich sie getan hätte,
weil ich sie keinem anderen unterstellen will, um etwas deutlich zu machen.
In Wirklichkeit habe ich sie gar nicht getan.
Und so spricht Paulus hier in der Ich-Form.
Ich möchte jetzt gerne vier falsche Auslegungen dieses Abschnittes zunächst einmal vorstellen.
Es gibt welche, die sagen, hier spricht eine aufrichtige, unbekehrte Seele.
Das ist falsch.
Wir haben in den Versen 15, 18, 19 und 22, 23 eindeutige Beweise,
dass es kein Ungläubiger ist.
Ich nenne nur mal einen Vers, Vers 22.
Ich habe wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.
Ein Ungläubiger hat keinen erneuerten inneren Menschen.
Wir werden das noch deutlich sehen, wenn wir zu diesen Versen kommen.
Eine zweite falsche Auslegung ist, dass hier ein befreiter Christ spricht.
Das stimmt nicht.
Der befreite Christ sagt nicht mehr in Vers 14,
ich bin unter die Sünde verkauft.
Nein, nein.
Er sagt, Kapitel 6, Vers 14, was wir betrachtet haben, die Sünde herrscht nicht mehr über mich.
Eine dritte falsche Auslegung ist, dass Paulus von sich selbst spricht, nach seiner Bekehrung.
Das kann nicht sein.
Denn in Vers 9 sagt er, ich lebte einst ohne Gesetz.
Paulus lebte nie ohne Gesetz.
Und eine vierte falsche Auslegung ist, dass man meint,
nach Kapitel 5 muss zwangsläufig Kapitel 6 und 7 kommen.
Und wenn ich das durchlaufen habe, komme ich erst zu Kapitel 8, Vers 1.
Das stimmt nicht.
Kapitel 5, Vers 1 und 8, Vers 1 sind zeitlich absolut identisch.
Wer nach Kapitel 5, Vers 1 sagen kann,
ich bin gerechtfertigt aus Glauben und habe Frieden mit Gott, der kann gleichzeitig sagen,
also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christo Jesus sind.
Nein, in Kapitel 6 und 7 haben wir Einschaltungen,
die die beiden Themen behandeln, befreit von der Sünde und befreit von dem Gesetz.
Da ist keine chronologische Reihenfolge, sondern es wird gezeigt,
dass andere Themen jetzt zwischendurch behandelt werden müssen.
Wovon spricht er denn?
Er spricht von einer bekehrten und wiedergeborenen Seele.
Das machen die Verse, die ich eben erwähnt habe, klar.
Die weiß, dass sie zwei Naturen hat,
die sich aber jetzt noch unter Gesetz stellt.
Sie hat die im Evangelium offenbarte Gerechtigkeit Gottes
und die gesegneten Folgen von Golgatha noch nicht im Glauben erfasst.
Und deshalb ist sie noch nicht versiegelt mit dem Heiligen Geist.
Das ist nicht Galater 5, Vers 17, was wir hier haben.
Damit wird das oft verwechselt und ich will das zur Erklärung daneben stellen.
In Galater 5 haben wir, ich lese die Verse, einen ganz anderen Kampf.
In Galater 5 heißt es, in Vers 16,
Wandelt im Geist und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist aber gegen das Fleisch.
Denn diese sind einander entgegengesetzt.
Damit ihr nicht das tut, was ihr wollt.
Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet,
so seid ihr nicht unter Gesetz.
In Galater 5 haben wir den ganz normalen Kampf
eines mit dem Heiligen Geist versiegelten Gläubigen.
Und der Heilige Geist in ihm kämpft gegen das Fleisch in ihm.
Er hat Kraft dazu.
Denn in 2. Timotheus 1 lesen wir,
wir haben nicht einen Geist der Furchtsamkeit empfangen,
sondern der Kraft.
Und genau diese Kraft, diese Kraft des Heiligen Geistes
fehlt dem Menschen in Römer 7.
Er ist nicht versiegelt mit dem Heiligen Geist
und kämpft mit eigener Kraft gegen das Fleisch.
Der Heilige Geist versiegelt nicht eine halbfertige Sache.
Das möchte ich jetzt illustrieren an Lukas 15.
Ich frage, wann war der Mensch in Lukas 15 bekehrt?
Ich glaube, niemand ist hier, der die Antwort nicht weiß.
Er war bekehrt in dem Augenblick, als er sich aufmachte.
Da war er bekehrt.
Jetzt kommt die zweite Frage.
Und wann hatte er Frieden mit Gott?
Römer 5, Vers 1.
Wann wusste er, dass er keine Verdammnis mehr zu erwarten hatte
und kein Gericht?
Nicht schwer.
Als er in den Armen des Vaters lag.
Aber was wollte er bei dem Vater sein?
Was war seine Absicht, als er sich aufmachte?
Er wollte Tagelöhner werden.
Er wollte Knecht werden.
Und wollte gleichsam etwas tun als Tagelöhner,
um dem Vater zu gefallen.
Um sich seine Zuneigungen wieder zu erwerben.
Und das ist Gesetz.
Aber der Vater küsst den Gedanken weg.
Und er macht ihn zu einem Sohn.
Lukas 15, Vers 22-24.
Sandalen an seine Füße.
Ein Ring an seiner Hand.
Er setzt ihn in die Stellung eines Sohnes.
Und dann haben wir Römer 8, Vers 15 und 16.
Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen,
wie drum zur Feucht,
sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen,
in welchen wir rufen,
Abba, Vater.
Der Geist selbst zeugt mit unserem Geist,
dass wir Kinder Gottes sind.
Und Römer 7 zeigt uns jetzt den Weg
zwischen der Umkehr und der Annahme in den Armen des Vaters.
Der Mensch in Römer 7 steht nicht auf der Grundlage vor Gott,
was Christus für ihn war.
Nein, er steht auf der Grundlage vor Gott,
was er für Gott ist.
Und da gibt es nur und nur und nur Versagen.
Die Erfahrung vieler ist genau das,
was wir jetzt hier in Römer 7 vor uns haben.
Warum?
Weil wir immer noch glauben,
dass in unserem Fleisch noch etwas Gutes ist.
Bruder Rabbi hat sieben Jahre in diesem Zustand gelebt.
Sieben Jahre.
Er wollte 40 Tage fasten wie der Herr,
um Gott wohlgefälliger zu werden.
Das hat er aufgegeben,
weil er erkannt hat,
ich stehe nicht unter Gesetz,
sondern unter Gnade.
Jetzt erzähle ich noch eine kleine Geschichte.
Die habe ich gelesen in einer Lebensbiografie von Rudolf Brockhaus.
Bruder Rabbi, etwa 80 Jahre alt, das war etwa 1880,
fährt mit dem jungen Rudolf Brockhaus,
er war da Anfang 20,
auf einer langen Bahnfahrt in die Schweiz, nach Zürich.
Dann fragt ihn Bruder Dabi, sie haben sich gesiezt,
Bruder Brockhaus, verstehen Sie Römer 7?
Da sagt dieser junge Mann, noch nicht ganz.
Und Bruder Dabi erklärt es ihm ausführlich und sagt,
haben Sie es jetzt verstanden?
Rudolf Brockhaus schaut beschämt auf, noch nicht.
Dann erklärt er es ihm noch einmal, zum zweiten Mal.
Fragt wieder, haben Sie es verstanden?
Immer noch nicht.
Dann erklärt er es ihm zum dritten Mal.
Und Rudolf Brockhaus hat schon Angst, jetzt fragt er wieder.
Und genauso kam es, er fragt wieder,
haben Sie es jetzt verstanden?
Und dann sagt Rudolf Brockhaus, Bruder Dabi,
ich glaube, ich habe es verstanden.
Der Mensch in Römer 7 hat den heiligen Geist noch nicht.
Und sagt Bruder Dabi, ich wollte es Ihnen nicht selbst sagen.
Sie sollten allein dahinter kommen.
Eine schöne Geschichte.
Daraus entstehen natürlich Fragen.
Zum Beispiel, geht die Seele mit, wenn der Herr kommt?
In einem solchen Zustand?
Die Antwort ist eindeutig, ja.
Er hat Vergebung der Sünden.
Ich habe lange darüber nachgedacht.
Und habe von zwei sehr geschätzten Auslegern,
ich kann auch die Namen nennen, das war Dabi und Kelly,
eine übereinstimmende Erklärung gelesen,
die hat mich sehr befriedigt.
Weil immer wieder gesagt wird, ja was ist mit denen,
die in diesem Zustand sind, wenn der Herr kommt?
Gehören sie nicht zur Braut?
Gehören sie nicht zum Laib Christi?
Beide Antworten, völlig unabhängig voneinander.
Der Herr wird nie, nie ein Werk halbfertig liegen lassen.
Und Sie führen auch eine Bibelstelle an und sagen,
in Philippa 1 steht in Vers 10,
dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat,
es auch vollführen wird bis auf den Tag Jesu Christi.
Das ist Gnade.
Und wenn es auf dem Sterbebett ist,
dann müssen wir uns gar keine Sorgen machen.
Das ist die Lehre von Römer 7.
Ich kann nicht für einen anderen entscheiden,
wenn er versiegelt wird mit dem Heiligen Geist.
Das ist gar nicht das Thema.
Wir müssen erkennen, dass es zwei Zeitpunkte gibt.
Einen der Vergebung der Sünden
und einen anderen der Versiegelung mit dem Heiligen Geist.
Das kann sogar zusammenfallen.
Das kann zeitlich dicht beieinander liegen.
Das kann auch länger auseinander liegen.
Aber der Gott, der das gute Werk angefangen hat,
wird es vollenden auf den Tag Jesu Christi.
Eine weitere Frage jetzt.
Brauchen auch schon versiegelte Gläubige
noch diese Belehrung von Römer 7?
Und ich möchte sagen, in der Anwendung, ja.
Nicht, dass einer, der den Heiligen Geist empfangen hat
und nach Epheser 1, Vers 13 mit ihm versiegelt wurde.
Übrigens wirft Epheser 1, Vers 13 viel Licht auf die Frage.
Da steht, dass nachdem wir das Evangelium des Heils
oder der Errettung geglaubt haben,
versiegelt worden sind mit dem Heiligen Geist der Verheißung.
Wer ruht in dem Werk des Herrn Jesus und weiß,
dass Gott nicht mehr gegen ihn ist,
wie der verlorene Sohn in den Armen des Vaters,
auf den drückt Gott sein Siegel und gibt ihm den Heiligen Geist.
Und wer das hat, der wird nie mehr nach Römer 7 zurückkommen.
Nie mehr.
Gott entzieht dem Gläubigen nicht noch einmal den Heiligen Geist,
den er ihm gegeben hat. Das gibt es nicht.
Und doch sind die Grundsätze von Römer 7
immer, immer, immer gültig.
Denkt nur an Vers 18.
Ich weiß, dass in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt.
Und weil wir je nach Situation
immer wieder mal doch unserem Fleisch vertrauen
und immer wieder in diese Schlinge fallen,
deshalb sind die Belehrungen auch nützlich für uns.
Nun wollen wir uns dem siebten Vers zuwenden.
Vielleicht noch einen vorsparen.
Gott lässt die Erfahrungen auch im Blick auf uns zu,
weil wir einfach nicht glauben wollen, wie schlecht wir sind.
Darf ich das mal sagen?
Wir wollen nicht glauben, wie schlecht wir sind.
Das ist besonders wichtig für kindergläubige Eltern.
Man lernt erst, wie verdorben man ist,
wenn man versucht, gut zu sein.
Das lernen wir.
Und je älter wir werden, umso deutlicher wird das.
Wisst ihr, gleichgültige Gläubige haben kein Problem damit.
Überhaupt nicht.
Wer sich alles erlaubt und gar nicht bemüht ist,
nach Gottes Gedanken zu leben,
erlebt das, was in Römer 7 steht, nicht.
Nun zu dem nächsten Abschnitt, den man überschriften könnte.
Durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Das ist der Abschnitt 7 bis 13.
Jetzt beginnt der Abschnitt mit einer Frage.
Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz sünde?
Zu dieser Frage könnte man kommen,
wenn man nämlich die Wirkung des Gesetzes in Vers 5 betrachtet.
Das haben wir getan.
Dann kann man zu der Frage kommen, ist das Gesetz denn selbst sünde?
Wenn es diese Auswirkungen hat, und die Antwort ist natürlich nein,
das Gesetz ist nicht sünde.
Jakobus 1 sagt, jede gute Gabe,
jede gute Gabe, jedes vollkommene Geschenk kommt von Gott.
Das Gesetz ist eine gute Gabe.
Das ist in sich nicht sünde und nicht böse.
Aber es zeigt, was sünde ist,
und das ist das ganz Besondere jetzt,
als eine Macht in uns, die in uns wohnt
und die gegen Gott streitet.
Das zeigt das Gesetz.
Römer 3, Vers 20 sagt, durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Geschwister, dass Morden und Stehlen und Lügen böse war,
das wusste man immer.
Das wusste man auch vor der Gesetzgebung.
Aber in diesem Abschnitt hier geht es nicht um Schuld.
Das war bis 5, Vers 11.
Jetzt geht es um die Natur der Sache, um das Wesen der Sache,
um die Sünde selbst, also eine böse Macht in uns.
Und weil das so ist, ist gerade das letzte Gebot,
was jetzt in Vers 7 erwähnt wird,
du sollst nicht begehren.
Sehr geeignet, uns gerade das zu zeigen.
Es wirkt nämlich auf die inneren Begierden.
Du sollst nicht begehren, so endet Vers 7.
Ich hätte davon nichts gewusst.
Ich wusste, dass es böse Dinge gab in meinem Leben.
Aber dass in mir eine Macht wirkt, eine böse Macht wirkt,
das weiß ich erst durch die Gesetzgebung.
In Vers 8 und 9 könnte man die Überschrift setzen,
die Sünde wird durch das Gesetz aktiviert.
Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot.
So steht es hier.
Nun, was meint das, ohne Gesetz ist die Sünde tot?
Sie ist wohl da.
Sie ist da.
Aber sie wird nicht als auflehnende Kraft tätig,
wenn kein Gebot vorliegt.
Ich erkläre es einem einfachen Beispiel.
Es sind noch junge Geschwister unter uns, Kinder.
Weißt du, wenn die Mutter dir sagt,
bevor sie weggeht, aus dem Haus geht,
in diese Schublade da, ja, diese Schublade,
die machst du nicht auf.
Hast du das verstanden?
Die bleibt zu.
Jetzt geht sie weg.
Weißt du, was passiert?
Hundertprozentig, du machst sie auf.
Hättest du das nicht gesagt, hättest du sie nie aufgemacht.
Ohne Gesetz ist die Sünde tot.
Ist das schwer?
Natürlich schwer.
Jetzt kommt ein Verbot.
Und das Verbot weckt die in mir wohnende Sünde.
Und sie weckt sie zum Ungehorsam, zur Übertretung.
Das wird hier einfach dargestellt.
Solange der Mensch nichts tut,
was sein Gewissen ihm verboten hat,
fehlt ihm das Bewusstsein einer bösen in ihm wohnenden Macht.
Aber erst durch Gesetz,
egal in welcher Form eine Vorschrift an ihn erlassen wird,
lernt er kennen, dass in ihm etwas ist,
was das Verbotene tun will.
Das ist hier die Belehrung.
Dann noch etwas zu Römer 9, Vers 9a.
Ich habe den Vers eben schon mal angeführt.
Ich aber lebte einst ohne Gesetz.
Ich habe gesagt, das macht klar,
dass Paulus hier nicht von sich selbst spricht.
Denn es steht in Philipper 3,
ich will das auch mit der Schrift begründen,
in Philipper 3, Vers 5,
dass er, was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer war,
einer von der strengsten Sorte,
der das Gesetz hielt, so weit es eben möglich war.
Also, er spricht nicht von sich,
aber er beschreibt einen Menschen
im natürlichen Zustand vor Gott, ohne unter einem Gesetz zu stehen.
Der ohne Gesetz lebt.
Als aber das Gebot kam, Vers 9, lebte die Sünde auf.
Das Gebot kommt, zieht einen Strich, eine Linie,
die Sünde lebt auf, wird tätig,
erhebt sich dagegen und übertritt die Linie.
Ich werde zu einem Übertreter des Gesetzes.
Und das Ergebnis ist Tod.
Unbarmherzig tot.
Das ist Ende von Vers 9.
Die Sünde lebte auf, im Gegensatz zu vorher, wo sie tot war.
Ich aber starb.
Nicht buchstäblich, ich lebe noch.
Aber was die Folgen dessen angeht,
sich unter Gesetz zu stellen, ist das Ende tot.
Ich möchte dazu...
Nein, lass uns erst noch weitergehen.
Lass uns weitergehen zu Vers 10.
Dann erwähne ich die Stelle.
Und das Gebot, das zum Leben gegeben war,
dieses erwies ich mir zum Tode.
Ich kann also jetzt anders sagen.
Obwohl es zum Leben gegeben, so würde ich mal formulieren,
gibt es keine Kraft, es zu tun.
Und deshalb wird es mich töten.
Und jetzt schauen wir uns mal zwei Stellen an oder noch mehr.
Zunächst mal Galater 3.
Galater 3, Vers 12.
Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben,
sondern wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.
Wir könnten auch noch Stellen aus dem Alten Testament anführen.
Mal eben eine, die das bestätigt, dass es zum Leben gegeben war.
Aus 3. Mose 18.
3. Mose 18, Vers 5.
Und meine Satzung und meine Rechte sollt ihr halten,
durch die der Mensch, wenn er sie tut, leben wird.
Also es war zum Leben gegeben.
Und wir haben in Galater 3, Vers 12 gelesen,
wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.
Jetzt muss ich aber sagen, wir haben sie nicht getan.
Und wir konnten sie auch nicht tun.
Wir haben das Gegenteil getan.
Und deshalb wird das Gesetz ein Mittel oder ein Werkzeug,
um mich zu töten als Strafe für den Übertreter.
Und auch dazu mal noch eben eine Stelle aus Jakobus 2.
Dort lesen wir in Jakobus 2, Vers 10.
Denn wer irgend das ganze Gesetz hält,
aber ihn einem straucheln wird, ist aller Gebote schuldig geworden.
Es war zum Leben gegeben.
Zu welchem Leben?
Das muss ich auch noch erklären.
Einfach zu einem natürlichen Weiterleben auf der Erde.
Dazu war es gegeben.
Nicht um ewiges Leben zu empfangen.
Das wird deutlich aus einer Stelle im 5. Buch Mose.
Es ist gut, wenn man die Dinge aus der Schrift beweisen kann.
5. Mose 6.
Wir lesen dort in Vers 24.
Und der Herr hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun,
den Herrn, unseren Gott, zu fürchten,
uns zum Guten alle Tage,
damit er uns am Leben erhalte, wie es an diesem Tag ist.
Also Weiterleben natürlich auf der Erde.
Dazu war es gegeben.
Dann lesen wir in Vers 11.
Denn die Sünde, durch das Gebot Anlass nehmend,
betrug mich und tötete mich durch dasselbe.
Also dieser Vers zeigt, dass nicht das Gesetz schuld ist,
sondern die Sünde.
Sie betrügt und bringt den Tod.
Ich habe mich gefragt, wieso sie betrügt.
Ich will einen Versuch einer Erklärung abgeben.
Ich bin mir nicht ganz sicher.
Nicht einfach, das zu verstehen.
Ich denke, dass der Betrug darin besteht,
dass sie den Tod bringt, obwohl das Gesetz Leben verheißen hat.
Das ist ein Erklärungsversuch.
Dann haben wir in Vers 12 und 13 noch weitere Erklärungen
zu dieser großen Überschrift durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde,
in dem noch Schlussfolgerungen gezogen werden.
Die zeigen, dass nicht das Gesetz schuld ist.
In Vers 12 wird gesagt, es ist heilig und gerecht und gut.
Heilig bedeutet, es ist rein, vollkommen rein.
Gerecht bedeutet, es stimmt mit Gottes Forderungen überein.
Und gut bedeutet, es ist gut für die Menschen.
Das sind die drei Begriffserklärungen.
Und dann noch eben zu Vers 13.
Wieder wird eine Frage gestellt.
Gereichte nun das Gute mir zum Tod?
Oder anders formuliert, ist das Gesetz schuld an meinem Tod?
Und die Antwort ist Nein.
Sondern die Sünde, damit sie als Sünde erschiene.
Zunächst einmal nur das.
Die Sünde ist schuld.
Sie sollte als Sünde erscheinen.
Das bedeutet in ihrer ganzen Scheußlichkeit.
Und jetzt wird gezeigt, wie böse die Sünde ist.
Diese ganze Scheußlichkeit wird jetzt deutlich gemacht.
Sie ist so böse, dass sie sogar das Gute nimmt,
nämlich das Gesetz, zum Anlass nimmt, mich zu töten.
So böse ist die Sünde.
Das steht hier.
Indem sie mir durch das Gute den Tod bewirkte.
Und so ist sie überaus sündig geworden.
Was bedeutet das?
Sie wird jetzt zum Ungehorsam.
Das bedeutet das.
Überaus sündig bedeutet, sie wird ungehorsam und auflehnend und übertretend.
Und das war sie nicht, bevor ein Gebot gegeben war.
Das ist überaus sündig.
Jetzt möchte ich dazu noch ein Beispiel als Erklärung anführen.
Indem sie durch das Gute den Tod bewirkte, ein Beispiel.
Ein Vater und ein Sohn, ein kleines Kind, vielleicht sechs, sieben Jahre.
Sie gehen in den Bergen auf einem schmalen Berggrat.
Und der Vater sagt zu dem Sohn, bleib bitte weit vom Abgrund weg.
Geh nicht so nah daneben hin.
Das ist ein gutes Gebot, oder nicht?
Und was macht der Kleine?
Er testet, wie weit er gehen kann.
Und immer näher und immer näher.
Und er stürzt ab, tödlich ab.
Wer war schuld?
Wer war schuld?
Das gute Gebot des Vaters?
Nein, sondern der Eigenwille des Jungen.
Der war schuld, ja, der war schuld.
Das ist eine Illustration von diesem Vers.
Der Eigenwille bringt den Tod.
In Auflehnung gegen Gottes Gebot.
Zum Abschluss des heutigen Abends möchte ich noch einen kleinen Einschub geben,
bevor wir morgen mit Vers 14 fortfahren.
Wer kann nun einen solchen Zustand schildern, wie wir ihn jetzt betrachtet haben?
Was meint ihr, wer das kann?
Das kann nur der schildern, der nicht mehr in diesem Zustand ist, aber darin war.
Das sind die Erfahrungen von jemand, der schon in Kapitel 8, Vers 1 angekommen ist
und rückblickend etwas beschreibt von dem, was er erlebt hat.
Das muss nicht unbedingt Paulus sein.
Und wenn es Paulus war, dann könnten wir vielleicht,
ich sage das mit großer Vorsicht, annehmen,
dass es in den Tagen war, wo er blind war.
Könnte sein.
Aber wie dem auch sei, einer, der im Sumpf ist,
kann dem, der auch darin steckt, nicht heraushelfen.
Und das lernen wir aus dieser Schilderung,
dass es jemand ist, der die Befreiung kennengelernt hat.
Und mit seiner Hilfe wollen wir dann morgen Abend über die Erfahrungen
einer bekehrten Seele sprechen, wie ich sie geschildert habe.
Auf dem Weg zur Befreiung. …
Automatisches Transkript:
…
Wir lesen heute Abend Römer 7, Abvers 14.
Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist.
Ich aber bin fleischlich unter die Sünde verkauft.
Denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht.
Denn nicht das, was ich will, tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist.
Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.
Denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist,
finde ich nicht. Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus,
sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es,
sondern die in mir wohnende Sünde.
Also finde ich das Gesetz für mich, der ich das Rechte ausüben will,
dass das Böse bei mir vorhanden ist.
Denn ich habe wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.
Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet
und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Ich danke Gott, durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Also nun diene ich selbst mit dem Sinn, dem Gesetz Gottes,
mit dem Fleisch aber, dem Gesetz der Sünde.
Ich lese noch die ersten drei Verse von Kapitel 8.
Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus
hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott,
indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde
und für die Sünde sendend die Sünde im Fleisch verurteilte,
damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns,
die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
In diesem Abschnitt haben wir, wie schon angekündigt,
die Erfahrungen einer wiedergeborenen Seele,
aber noch nicht befreiten Seele,
die die wahre Natur des Fleisches oder der Sünde in uns kennenlernt,
aber auch das Bedürfnis nach Befreiung.
Die Verse 14 bis 21 zeigen uns in diesem Abschnitt,
dass wir völlig kraftlos sind,
gegen die in uns wohnende Sünde anzukämpfen.
Das ist der Hauptpunkt in diesem Abschnitt.
Und er beginnt damit, dass in Vers 14 in dem Wörtchen
»wir« die christliche Erkenntnis beschrieben wird.
Wir wissen, wir, das ist die Kenntnis aller gläubigen Christen.
Wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist.
Aber dann wechselt die Schrift und sagt ich.
Ich aber bin fleischlich unter die Sünde verkauft.
Das ist die persönliche Erfahrung der verantwortlichen Person.
Ich bin fleischlich unter die Sünde verkauft.
Das sagt derjenige, der wohl weiß, dass das Gesetz geistlich ist,
der sich aber doch unter das Gesetz stellt,
in der vermeintlichen Kraft es halten zu können.
Nun das Wort »fleischlich« ist nicht ganz einfach hier.
Die Anmerkung sagt »fleischern«.
Es ist nicht dasselbe Wort wie in 1. Korinther 3, Vers 2,
wo Paulus sagt, ihr seid noch fleischlich.
Im Grundweg steht ein anderes Wort.
Das Wort »fleischlich« in 1. Korinther 3, Vers 2 meint,
ihr handelt noch nach Art des Fleisches.
Aber hier steht ein Wort, das in 1. Korinther 3, Vers 1 steht.
Ich konnte nicht zu euch reden als zu Geistlichen,
sondern als zu Fleischlichen.
Und wir haben das Wort noch einmal, und das gibt jetzt Licht,
in Kapitel 8, Vers 9.
Ihr seid nicht im Fleisch, warum nicht?
Weil ihr im Geist seid, weil Gottes Geist in euch wohnt.
Deshalb seid ihr nicht im Fleisch.
Das bedeutet, wenn Gottes Geist noch nicht in euch wohnt,
dann seid ihr im Sinne von Vers 14 fleischlich.
Genau das ist die Bedeutung.
Weil, das habe ich gestern Abend erklärt,
hier eine Seele spricht, die noch nicht versiegelt ist mit dem Heiligen Geist,
ist sie noch fleischlich.
Fleischern, aus Fleisch bestehend.
Wie kommt man nun, darf ich einmal fragen,
aus diesem Schlamassel heraus?
Und das wird uns in Kapitel 7 gezeigt,
mit einem falschen Versuch.
Man kann auch fragen, wie kann mich Gott wohlgefällig annehmen,
obwohl Sünde in mir ist,
die ich nicht selbst überwinden kann.
Und der Mann in Römer 7 versucht es jetzt auf eine falsche Weise.
Er will nämlich das Fleisch in sich überwinden auf dem Grundsatz des Gesetzes,
durch eigene Anstrengungen.
Und er muss am Ende feststellen,
das ist ein völlig falsches Unternehmen.
Er will Gott gefallen, indem er bestimmte Regeln achtet,
selbst sie einhalten will,
anstatt auf die Hilfe des Herrn zu vertrauen.
Und genau das ist der Grundsatz des Gesetzes, Geschwister.
Der Grundsatz des Gesetzes lautet, ich will den Sieg über das Fleisch erringen,
indem ich meiner Verantwortung dem Gesetz gegenüber entspreche.
Ich darf die Begierden in mir nicht aufkommen lassen.
Also hängt alles, und zwar alles von meinen Anstrengungen ab.
Und so sehen wir, dass Vers 14 und 15 das genaue Gegenteil ist von dem,
was wir in 6 Vers 14 am ersten Abend betrachtet haben.
Die Sünde herrscht nicht über mich.
Und hier herrscht sie eben doch.
Das genaue Gegenteil also.
Die Seele, das sind die Verse 14 und 15,
verurteilt das Böse und tut es doch.
In Kapitel 6, Vers 11 haben wir im vergangenen Jahr gesehen,
dass wir uns dafür halten, der Sünde tot zu sein,
Gott aber lebend in Christus Jesus.
Und genau das will ich tun.
Gott leben in Christus Jesus.
Ich will es tun und habe doch keine Kraft dazu.
Warum nicht? Weil ich es tun will.
Das ist das Problem.
In Vers 15 finden wir diese große Enttäuschung,
die damit einhergeht.
Sechsmal lesen wir in diesem Vers ich.
Sechsmal ich.
Das bestätigt den Gedanken, den ich gesagt habe.
Denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht.
Denn nicht das, was ich will, tue ich,
sondern was ich hasse, das übe ich aus.
Das haben wir übrigens dreimal in diesem Abschnitt.
Hier, dann schließen wir Vers 16 noch einmal.
Was ich nicht will, das übe ich aus.
Vers 19, das, was ich nicht will, das tue ich.
Darf ich ein Beispiel geben?
Ich will mir keine Erotikbücher mehr ansehen.
Ich will mir keinen Link im Internet auf die bestimmten Seiten machen.
Ich will das nicht.
Und ich tue es doch.
Woran liegt es?
Anschließend bin ich traurig.
Ein ernster Gläubiger ist traurig darüber.
Enttäuscht von sich selbst.
Warum habe ich es getan?
Warum hast du es getan?
Weil du es wolltest.
Genau deshalb hast du es getan.
Und ich habe keine Kraft dazu.
Ich bin noch nicht dahin gekommen,
zu denken, ich brauche das nicht mehr,
weil ich einen anderen Gegenstand habe für mein Herz.
Dahin bin ich noch nicht gekommen.
Dann gelingt es, wenn ich sage, ich brauche das nicht.
Ich habe Christus vor meiner Seele.
Jetzt möchte ich in Verbindung mit Vers 15 zeigen,
anhand von einigen weiteren Stellen, die ich damit vergleiche,
dass es absolut jetzt hier um einen gläubigen,
das heißt, um einen von neuem geborenen Menschen geht.
In Vers 15 haben wir gesehen, dass er etwas will.
Und was will er?
Er will das Gute tun, was in Vers 19 beschrieben wird.
Oder Vers 18 am Ende, er will das tun, was Recht ist.
Ich nenne jetzt mal all diese Formulierungen,
die deutlich machen, es geht um einen Wiedergeborenen.
Also er will etwas, das ist Recht und das ist gut.
Und dann steht in Vers 22 noch,
dass er wohlgefallen hat an dem Gesetz Gottes
und dass er einen inneren Menschen hat.
Das sind alles klare Beweise für einen Wiedergeborenen.
Indizien dafür, dass er ein neues Leben hat,
dass eben genau das will.
Also er ist wiedergeboren.
Jetzt seid bitte nicht schockiert, aber noch nicht errettet.
Ja, das ist schwer, oder?
Ist nicht ganz einfach, aber es stimmt.
Noch einmal, er ist wiedergeboren, aber noch nicht errettet.
Wir gebrauchen das Wort Errettung oft in einem viel zu einseitigen Sinn.
Wir sprechen von jemandem, der Vergebung der Sünden hat,
als von einem, der errettet ist.
Das tut die Bibel in der Regel nicht.
Die Bibel spricht von Errettung in einem weit größeren Umfeld.
Wir müssen das Wort Errettung gleichsetzen mit Befreiung.
Das ist die Lösung.
Die Seele hier ist nicht befreit.
Das werden wir sehen am Ende.
Also noch nicht errettet im Sinne der Schrift.
Das will ich jetzt erklären.
Sonst nützt das nichts, wenn ich das nur so in den Raum stelle.
Und zwar möchte ich es an zwei Beispielen erklären.
Eins aus dem Alten und eins aus dem Neuen Testament.
Ich beginne mal mit dem Alten Testament.
Das Volk Israel in Ägypten, in 2. Mose 12,
war in ihren Häusern, hatte das Lamm geschlachtet
und das Blut an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle gestrichen.
Kennt jeder.
Und in jener Nacht ging der Wirkengel vorüber und er ging vorbei.
Warum? Gott hatte gesagt, sehe ich das Blut,
so werde ich an euch vorübergehen.
Also sie kamen nicht ins Gericht.
Waren sie auch in Frieden hinter dem Blut?
Hatten sie Frieden mit Gott?
Wussten sie, dass Gott nicht mehr gegen sie war?
Sie fürchteten einen zönernden, rächenden, richtenden Gott,
was wir der Erstgeborenen gedacht haben.
Hoffentlich geht er vorüber.
Hoffentlich.
Das ist der Zustand von Römer 7.
Und jetzt komme ich zur Errettung.
Jetzt müssen wir mal 2. Mose 14 und 15 aufschlagen.
In 2. Mose 14 heißt es,
und Mose sprach zum Volk, fürchtet euch nicht,
steht und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute verschaffen wird.
Denn die Ägypte, die ihr heute seht,
die werdet ihr fortan nicht mehr sehen in Ewigkeit.
Der Herr wird für euch streiten und ihr werdet still sein.
Ist das nicht Römer 7?
Hier haben wir zum ersten Mal in der Bibel das Wort Rettung
in einer gegenwärtigen Bedeutung.
Es gibt 2 Stellen im 1. Buch Mose.
Da ist schon mal die Rede von der Rettung.
Aber immer für die Zukunft.
Hier geht es um eine Rettung in einer momentanen Situation.
Das Volk war doch noch in Ägypten, oder nicht?
Es stand immer noch unter der Macht des Pharao.
Es war noch nicht befreit aus dieser Macht.
Und dann zogen sie durch das Rode Meer.
Wie war das eigentlich damals?
Vor ihnen das Meer, hinter ihnen der Feind,
links und rechts die hohen Berge.
Das ist Römer 7.
Keine Chance, sich selbst zu retten.
Und dann greift Gott ein.
Genau das, was wir in Römer 7 haben.
Und auf der anderen Seite des Roden Meeres
singen sie in 2. Mose 15, Vers 13.
Du hast durch deine Güte geleitet das Volk,
das du erlöst hast.
Hinter dem Blut waren sie noch nicht erlöst
aus der Macht des Pharao.
Aber jetzt hast es geführt
durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung.
Nicht durch meine Taktik, durch meinen Versuch.
Nein, durch deine Stärke.
Und das Loblied, was sie auf der anderen Seite
des Roden Meeres sangen, stimmt überein
mit Römer 7, Vers 25.
Ich danke Gott.
Und stimmt überein mit Römer 8, Vers 1.
Also ist jetzt keine Verdammnis für die,
die in Christo Jesus sind.
Das ist Errettung im biblischen Sinn.
Jetzt zum Neuen Testament.
Apostelgeschichte 10 und 11.
In Apostelgeschichte 10 gab es zu Beginn
einen Mann mit Namen Cornelius.
Und von ihm wird gesagt in Vers 2,
dass er fromm und gottesfürchtig
mit seinem ganzen Haus war.
Er gab dem Volk viele Almosen
und betete alle Zeit zu Gott.
Dann noch Vers 22.
Cornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann,
der auch ein gutes Zeugnis
von der ganzen Nation der Juden hatte.
Dieser Mann war bekehrt,
aber er war noch nicht errettet.
Schauen wir weiter in diesem Kapitel.
In Vers 44,
nachdem Petrus gerufen war,
wurde ja gerufen zu diesem Mann,
hat er in Vers 13, zunächst in Vers 43,
das Evangelium noch einmal verkündigt.
Diesem geben alle Propheten Zeugnis,
also dem Herrn Jesus,
dass jeder, der an ihn glaubt,
Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen.
Während Petrus noch diese Worte redete,
fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.
Das ist Epheser 1, Vers 13.
Versiegelt, nachdem sie geglaubt hatten,
mit dem Heiligen Geist der Vereisung.
Jetzt waren sie errettet, Cornelius und sein Haus.
Und das wird in Kapitel 11 noch deutlicher.
Kapitel 11, Vers 14.
Da wird die Geschichte noch einmal berichtet.
Und zwar von ihm selbst.
Und da sagt er,
dass Petrus gerufen wurde,
der Worte reden würde,
durch die er errettet werden würde.
Er und sein ganzes Haus.
Also wir müssen die Errettung gleichsetzen
mit der Versiegelung durch den Heiligen Geist.
Und dahin war der Mann in Römer 7 noch nicht gekommen.
Jetzt zu Vers 16.
Da wird gesagt, wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe,
so stimme ich dem Gesetz bei.
Also der Mann gibt dem Gesetz Recht.
Das Gesetz fordert das Gute und verurteilt das Böse.
Es hilft aber nicht weiter,
weil es keine Kraft gibt, es zu tun.
Und dann sagt er in Vers 17, in einem Wachstumsprozess,
wir müssen dieses Kapitel auch so sehen,
er kommt allmählich immer weiter, immer näher zu Vers 24.
Es gibt Wachstum in diesem Prozess der Erfahrung.
Und jetzt sagt er, das erkennt er jetzt schon,
nun aber vollbringe nicht mehr ich es,
sondern die in mir wohnende Sünde.
Das hat er jetzt schon erkannt.
Nicht ich, wer denn sonst, würden wir jetzt fragen.
Wer denn sonst?
Er ist doch eine verantwortliche Person.
Das werden wir gleich sehen.
Jetzt möchte ich einen Trost für junge Leute sagen.
Dass böse Gedanken bei dir kommen, darüber musst du nicht erschrecken,
die kommen bei mir auch immer wieder, immer wieder.
Das ist nicht das Problem.
Selbst wenn wir ihnen Nahrung geben,
selbst wenn wir Freude daran finden
und schließlich sie sogar ausüben,
gibt es für Ernste, Gläubige den Weg des Bekenntnisses
und der Vergebung von Seiten Gottes.
Und doch passiert es immer wieder, immer, immer wieder.
Ich lasse mich gegen meinen eigenen Willen von der Sünde beherrschen.
Das sind die Erfahrungen, die wir jetzt hier haben in diesen Versen.
Und je aufrichtiger, je näher ich dagegen angehen will,
umso verzagter werde ich.
Aber dann darf ich sagen, das ist die Erkenntnis jetzt von Vers 16,
dann darf ich sagen, das kommt nicht von mir.
Das kommt von der in mir wohnenden Sünde.
Und dann darf ich mich umdrehen und darf sagen,
Herr Jesus, so wie es hier in Vers 16 steht,
so denkst du auch darüber.
Das ist schon ein Fortschritt.
Und diese Erfahrungen, die ich jetzt gemacht habe,
führen mich zu dem heilsamen Vers von Vers 18.
Das heilsam.
Zu erkennen, dass in mir, das ist in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt.
Das Fleisch ist die unverbesserliche alte Natur,
die gefallene alte Natur, von der es in 8, Vers 7 heißt,
dass sie Feindschaft gegen Gott ist und dem Gesetz Gottes
nicht untertan ist, weil sie es auch nicht vermag.
Warum also noch Gutes suchen, wenn nichts Gutes vorhanden ist?
Und das bleibt immer wieder unsere Schlinge.
Wir suchen in uns trotzdem immer noch was Gutes.
Ist zwecklos. Es ist nichts Gutes da.
Absolut nicht.
Es geht also nicht darum, dass ich nichts Gutes tue.
Nein, es geht nicht um das, was ich tue.
Es geht um das, was ich bin.
Das ist absolut unbrauchbar für Gott.
Es ist also nicht, jetzt komme ich schon zum Vers 18,
es ist also nicht eine Frage des Wollens,
sondern des totalen Mangels an Kraft.
Ich lese den Vers 18 weiter.
Denn das Wollen ist bei mir vorhanden,
aber das Vollbringen dessen, was Recht ist, finde ich nicht.
Ich möchte dazu noch eben ein Vers aus Johannes 6 dazunehmen.
Das sagte Jesus selbst in Johannes 6, Vers 63, in der Mitte,
das Fleisch nützt nichts, absolut nichts.
Und warum hat die Seele keine Kraft, obwohl das Wollen vorhanden ist?
Die Antwort ist immer dieselbe.
Weil sie noch nicht versiegelt ist mit dem Heiligen Geist.
Dann hätte sie nämlich Kraft.
Das ist die schwierigste Lektion, Geschwister.
Die schwierigste Lektion, die wir lernen müssen.
Und hier wird sie dadurch gelernt,
dass dieser Mensch seine vergeblichen Bemühungen sieht,
in denen er das Fleisch überwinden will.
Dadurch lernt er es hier, ein schmerzlicher Weg,
aber am Ende doch ein Weg, der ihn zur Befreiung bringt.
Die vergeblichen Bemühungen können verschiedener Art sein.
Ich nenne mal einige.
Ich will durch vermehrtes Gebet mein Fleisch bezwingen.
Ich will durch ein stundenlanges Lesen des Wortes Gottes
mein Fleisch bezwingen.
Durch Fasten.
Ich denke an das Mönchtum.
Das ist typisch dafür.
Man legt sich selbst Vorschriften auf, um dieses Ziel zu erreichen.
Und es ist absolut hoffnungslos.
Zum Beispiel, ich will ab heute den Herrn Jesus mehr lieben.
Habe ich gelesen von einem Bruder?
Er wollte ab heute den Herrn Jesus mehr lieben.
Er wollte das.
Wisst ihr, wie das ausgeht?
Genauso, als wenn ich einen trockenen Schwamm presse.
Da kommt nichts.
Da kommt überhaupt nichts raus.
Ihr kennt doch noch diese alten Pumpen,
die im Garten standen, wie zu einem Schwengel.
Diese Wasserpumpen.
Da war schon ein Anschluss unten in den Brunnen.
Aber man hat gedrückt und gedrückt und gedrückt und es kam nichts.
Es kam kein Wasser.
Warum nicht?
Die Manschetten waren trocken.
Man hat einen trockenen Schwamm gepresst.
Es kam nichts.
Was musste man da machen?
Ein bisschen Wasser draufgießen.
Wasser draufgießen.
Und dann ging es nach einer Zeit lang.
Und das ist die Lösung.
Wasser draufgießen ist Christus hineinbringen.
Das Herz braucht einen anderen Gegenstand als sich selbst.
Es braucht nicht das Gesetz.
Es braucht Christus.
Dann haben wir in Vers 19, das muss ich noch dazu sagen,
eine abstrakte Beschreibung dieser Situation.
Da steht nämlich,
denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus,
sondern das Böse.
Das ist abstrakt.
Denn kein Wiedergeborener tut nur Böses.
Das gibt es nicht.
Aber es ist eine Schilderung des Zustandes,
von dem wir in diesem Kapitel befreit werden müssen.
Deshalb wird es so formuliert.
Dann werden in Vers 20 im weiteren Verlauf
Schlussfolgerungen gezogen,
wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe.
So verbringe nicht mehr ich es,
sondern die in mir wohnende Sünde.
Das heißt, diese Schlussfolgerung bestätigt Vers 17,
wo wir genau dasselbe Ergebnis hatten,
aber es kommen neue Erkenntnisse hinzu.
Es ist gelernt worden,
dass erstens nichts Gutes in mir wohnt, Vers 18,
dass ich zweitens keine Kraft habe,
das ist Vers 18 und 19,
und dass ich drittens, da bin ich jetzt bei Vers 20,
zwei Naturen habe, zwei Naturen,
ein altes Ich und ein neues Ich.
Das heißt, das fleischliche Ich der alten Natur
und das neue Ich der erneuerten Natur,
des neuen Menschen,
das die Sünde hasst und das Gute liebt.
Die Erkenntnis ist da.
Das ist ein Fortschritt.
Aber es fehlt noch was.
Es fehlt noch die Erkenntnis darüber,
dass das erste Ich, die alte Natur,
im Tode Christi das Urteil empfangen hat.
Dazu ist dieser Mensch noch nicht gekommen.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe,
so lautet Vers 20,
so verblinge nicht mehr ich es,
also nicht die neue Natur,
sondern die in mir wohnende Sünde,
die alte Natur.
Und wer dabei bleibt, Geschwister,
wer in diesem Zustand bleibt,
kommt letztlich auch nicht zur Anbetung
in Geist und Wahrheit.
Solange er nicht die Sünde verurteilt,
sondern sich selbst.
Am Ende ist er weitergekommen.
Dann wollen wir uns jetzt den Versen 20 bis 23 weiterzuwenden.
In diesen Versen haben wir jetzt einen Gegensatz
zwischen der Sünde in uns und dem inneren Menschen.
Der innere Mensch ist der neue Mensch, das habe ich gesagt.
Er will das Gute.
Aber es gibt ein böses Prinzip in ihm
und das wird hier folgendermaßen bezeichnet.
Ich habe wohlgefallen, Vers 22,
an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.
Das ist die neue Natur.
Aber er sieht auch noch in sich ein anderes Gesetz
in seinen Gliedern,
das diesem Gesetz seines Sinnes widerstreitet
und ihn in Gefangenschaft bringt
unter das Gesetz der Sünde, das in seinen Gliedern ist.
Schwieriger Vers, oder? Gesetz, Gesetz, Gesetz.
Jetzt müssen wir zuordnen.
Das Gesetz Gottes ist gleichzeitig das Gesetz seines Sinnes.
Das ist eins.
Und das andere Gesetz in seinen Gliedern
entspricht dem Gesetz der Sünde.
Zwei Gesetzmäßigkeiten in ihm, die einander entgegen sind.
Bevor ich jetzt gleich an einem Beispiel deutlich mache,
was das bedeutet,
möchte ich noch etwas sagen über den Ausdruck inneren Menschen.
Ich möchte zwei weitere Stellen anführen,
die klar zeigen,
dass der innere Mensch der neue Mensch ist.
Und zwar aus Epheser 3.
Da lesen wir in Vers 16,
dass wir nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit
mit Kraft gestärkt werden durch seinen Geist
an dem inneren Menschen.
Das ist an Deutlichkeit nicht zu überbieten.
Das ist das neue Leben in mir.
Das sind klare Beweisführungen,
dass es sich hier um einen Wiedergeborenen handelt.
Die zweite Stelle in 2. Korinther 4, auch Vers 16.
Deshalb ermadden wir nicht,
sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt,
wird doch unser innerer Mensch Tag für Tag erneuert.
Und jetzt wollte ich ein Beispiel geben,
um Vers 22 mit den beiden Gesetzen noch etwas zu erklären.
Eine Möwe will fliegen.
Ihr Gesetz ist, dass sie fliegen will.
Die Luftströme kommen unter ihre Flügel und sie fliegt.
Das ist das Gesetz ihres Sinnes.
Jetzt ist sie in einem Ölteppich gelandet.
Was passiert?
Die Flügel sind voller Öl.
Sie kleben aneinander.
Sie kann nicht mehr fliegen.
Und das ist das Gesetz in ihren Gliedern.
Sie kann nicht fliegen.
Das Gesetz in ihren Gliedern ist stärker
als das Gesetz ihres Sinnes.
Und das müssen wir lernen, Geschwister.
Das Gesetz der Sünde in uns ist stärker
als die Gesetzmäßigkeit des neuen Lebens.
Das neue Leben in sich hat nämlich keine Kraft.
Und was passiert?
Die Möwe muss sterben.
Es sei denn, es gibt einen Ausweg.
Es gibt einen Ausweg.
Es sei denn, sie wird befreit von dem Gesetz in ihren Gliedern.
Das heißt, sie wird befreit von dem Ölfilm.
Das ist die Lösung.
Aber sie kann sich nicht selbst davon befreien,
sondern ein anderer muss sie davon befreien.
Jetzt nähern wir uns schon dem Ende des Kapitels.
Damit sie wieder fliegen kann, muss sie befreit werden von diesem Gesetz.
Wie wir fliegen, das nehme ich mir noch ein bisschen auf,
bis wir zu Kapitel 8 kommen.
Es geht also in Kapitel 7 nicht, wie oft so ein bisschen landläufig behauptet wird,
der Mann in Römer 7 hat keine Heilsgewissheit.
Darum geht es nicht.
Nicht das Thema.
Das Thema kann natürlich eine Folge sein.
Es kann eine Folge sein, aus diesem Thema heraus.
Aber das große Thema ist, es geht um Kraftlosigkeit, das Gute zu tun.
Das ist das Thema.
Es ist leichter zu sagen, ich habe gesündigt.
Das kann ich sagen.
Als zu sagen, ich habe keine Kraft, das Gute zu tun.
Jetzt komme ich zu Vers 24.
Ich elende Mensch.
Jetzt kommt er wieder einen Schritt weiter.
Ich elende Mensch.
Das ist in etwa das, was Hiob auch schon festgestellt hat.
In Hiob 42, das will ich mal eben aufschlagen, lesen wir in Vers 6.
Darum verabscheue ich mich und reue in Staub und Asche.
Aber jetzt bleibt er nicht bei dem Ich stehen.
Ich elende Mensch, das ist gut, aber es genügt nicht.
Es genügt nicht.
Jetzt kommt er endlich, endlich dahin zu sagen, wer wird mich retten?
Wer?
Nicht ich kann mich retten.
Bis jetzt hat er immer in sich selbst das Hilfsmittel gesucht.
Die Sünde in sich endlich zum Schweigen zu bringen.
Und jetzt sucht er die Hilfe außerhalb von sich.
Er sucht einen Retter und das ist praktische Befreiung.
Wer wird mich retten?
Die Möwe konnte sich nicht selbst retten von diesem Ölfilm.
Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Der Leib des Todes ist der Körper des Wiedergeborenen,
der aber völlig beherrscht wurde von den Prinzipien der Sünde,
wie sie in Vers 23 vorgestellt werden,
die ihn unter Gefangenschaft gebracht haben
durch das Gesetz der Sünde in seinen Gliedern.
Und jetzt zeigt die Gnade den Rettergeschwister,
das wunderbar dahin zu kommen.
Die Antwort kommt sofort.
Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Ich möchte noch einmal gerade der 2 Vers 20 jetzt anführen.
Mir scheint der Vers sehr wertvoll zu sein im Blick auf unseren Gegenstand.
Ich habe das die Tage schon einmal gemacht.
Vers 20, Galater 2.
Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.
Was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben,
durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt
und sich selbst für mich hingegeben hat.
Der Glaube an den, der stärker ist als jeder Feind,
das steht jetzt hier vor uns.
Stärker als das Fleisch, stärker als die Welt
und stärker als Satan.
Der Glaube an diese Person befreit mich
und ich gebe alle eigenen Anstrengungen auf
und kann danken.
Der Mensch vorher in Römer 7 konnte nicht danken.
Jetzt dankt er und dieser Dank ist ein Zeichen seiner Befreiung.
Und wodurch ist dieser Wechsel gekommen?
Was meint ihr?
Indem er aufgehört hat, endlich aufgehört hat,
auf sich selbst und in sich selbst zu blicken,
aufgehört hat, an das zu denken, was er für Gott ist
und endlich dahin gekommen ist, zu erkennen,
was Gott für ihn ist durch Jesum Christum.
Steht und seht die Rettung des Herrn,
die er euch heute schaffen wird.
Das ist Befreiung.
Er hat erkannt, dass nicht nur seine Schuld vergeben wurde,
sondern auch, dass er einen Erretter hatte,
der ihn befreit hat von der Macht der Sünde, Kapitel 6,
von der Macht des Todes und der Macht des Gesetzes in Kapitel 7.
Und das wird im Glauben erfasst und dann wird trotzdem noch erkannt,
jetzt bin ich bei dem zweiten Teil von Vers 25,
dann wird trotzdem noch erkannt,
dass er nicht von der Gegenwart der Sünde befreit wurde,
sondern nur von der Macht der Sünde.
Das heißt, die beiden Gesetzmäßigkeiten
in dem Gläubigen bleiben.
Und er kommt zu der Feststellung,
also nun diene ich selbst mit dem Sinn, dem Gesetz Gottes,
mit dem neuen Menschen, meint er es,
und mit dem Fleisch, dem Gesetz der Sünde.
Das heißt, das Fleisch, die alte Natur,
wurde weder verändert noch entfernt.
Die bleibt.
Ich habe also zwei Naturen.
Aber jetzt darf keine falsche Schlussfolgerung gezogen werden.
Wie etwa so?
Also kann ich weiter mit der einen Natur Gott dienen
und mit der anderen der Sünde.
Und das als Normalzustand des Gläubigen ansehen,
das wäre nicht die Schlussfolgerung.
Es ist nur eine Feststellung, beide Naturen sind vorhanden,
aber jetzt kommt unsere Verantwortung,
jetzt kommt die Frage, welcher Natur gebe ich Raum?
Wen nähre ich?
Und da möchte ich jetzt Bibelstellen anführen.
Petrus sagt in 1. Petrus 4, und das will ich aufschlagen,
in Vers 2, dass wir jetzt die im Fleisch noch übrige Zeit
nicht mehr den Begierden der Menschen,
sondern dem Willen Gottes leben für die Zukunft,
nachdem wir diese Feststellung von Vers 25 getroffen haben
in unserem Kapitel.
Und er fährt fort und sagt,
die vergangene Zeit ist uns genug,
diesen Willen des Fleisches getan zu haben,
in Ausschweifungen, Begierden,
in Trunkenheit und Schwelgereien.
Das ist genug.
Das gehört der alten Natur an.
Sondern wir möchten jetzt, wie Galater 5, Vers 16 sagt,
durch den Geist wandeln
und möchten, wie es in Römer 8, Vers 4 heißt,
die Forderungen des Gesetzes erfüllen,
indem wir nicht mehr nach dem Fleisch,
sondern nach dem Geist wandeln.
Wir haben erkannt, dass es geht, aber nicht mit eigener Kraft,
sondern hervorgerufen durch einen Ritter.
Die Kraft selbst wird hier noch nicht beschrieben.
Die Kraft selbst haben wir erst in Kapitel 8.
Darauf werde ich gleich noch etwas zu sprechen kommen.
Ich fasse Vers 7 noch einmal eben zusammen.
Wir hatten in Kapitel 7 gelernt,
in den ersten sechs Versen die Lehre der Befreiung.
Dann haben wir in Vers 7 bis 13 gesehen,
dass durch Gesetz Erkenntnis der Sünde kommt.
Und ab Vers 14 bis zum Schluss
haben wir jetzt die Erfahrungen
dieser wiedergeborenen, noch nicht befreiten Seele gesehen,
die aber dann zur Befreiung gekommen ist.
Und dabei hat sie gelernt vier Dinge.
Erstens, dass in ihr nichts Gutes wohnt.
Zweitens, dass sie zwei Naturen hat.
Drittens, dass aber keine Kraft in ihr ist,
zu tun, was gut ist.
Und viertens hat sie dann die Befreiung erlebt,
durch den Herrn selbst.
Und jetzt wollen wir uns in Kapitel 8 noch anschauen,
wie wir fliegen können, wie die Möwe.
Wir haben in den ersten drei Versen von Kapitel 8
eine Zusammenfassung der Kapitel 5 bis 7.
In Kapitel 1, Entschuldigung, in Vers 1 von Kapitel 8
haben wir eine Zusammenfassung von Römer 5, Vers 1 bis 11.
Ich will das kurz vorstellen.
Weil es keine Verdammnis für Christus gibt,
gibt es auch keine mehr für mich.
Selbst wenn ich sündige.
Denn ich bin mit dem Herrn Jesus eine Pflanze geworden.
Und Gott sieht mich in ihm.
Auch wenn ich sündige, dann darf ich sagen,
der Jesus hat mich noch genauso lieb wie damals, als er für mich starb.
Ich bin in Christo.
Dann kommt Vers 2.
In Vers 2 haben wir eine Zusammenfassung von Kapitel 6.
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu
hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Also die Beschreibung der Befreiung zeigt,
dass eine übergeordnete Kraft mich freigemacht hat
von einer untergeordneten Kraft.
Und die übergeordnete Kraft ist das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu.
Wie ein Magnet, das stärker ist als die Erdanziehungskraft.
Was ist das, das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu?
Was ist diese übergeordnete Kraft?
Dieses Gesetz des Geistes des Lebens hat den Heiligen Geist als Kraftquelle.
Die fehlte noch in Römer 6 und 7.
Aber jetzt ist sie da.
Ist dir mal aufgefallen,
dass in den Versen 5, Vers 12 bis 7, Vers 25
der Heilige Geist nicht ein einziges Mal erwähnt wird?
Nicht einmal.
Wohl aber in Römer 5, Vers 5. Ist ausgegossen in unsere Herzen.
Und in Kapitel 8 wird er 19 Mal erwähnt.
Das ist schön zu sehen.
Das zeigt, dass Kapitel 5 und 8 zeitlich zusammenfallen.
Und diese Kraftquelle in mir
gibt dem neuen Leben in mir Impulse und macht es wirksam.
Das ist auch ein Gesetz. Das ist ein Gesetz.
Ein Gesetz des Geistes des Lebens.
Es wirkt nach bestimmten Regeln.
Es ist das Auferstehungsleben des Herrn Jesus,
das er in Johannes 20, Vers 22 in die Jünger gehaucht hat.
Es ist das, was der Herr in Johannes 10, Vers 10 im zweiten Teil sagt,
auf das sie Leben haben und es in Überfluss haben.
Dieses Leben ist es.
Es ist letztlich der Herr Jesus selbst.
Und der Heilige Geist, noch einmal,
ist die Kraftquelle dieses Lebens in mir.
Und so habe ich Befreiung gefunden von der Macht der Sünde in Kapitel 6.
Der Heilige Geist nimmt Christus und stellt ihn vor die Seele.
Und das verdrängt jede andere Kraft.
Und das ist Gnade, nicht Gesetz.
Jetzt komme ich zu Vers 3.
In Vers 3 haben wir eine Zusammenfassung von Kapitel 7.
Denn das dem Gesetz Unmögliche.
Was war dem Gesetz denn unmöglich?
Es war ihm erstens unmöglich, Leben zu geben.
Es war zweitens dem Gesetz unmöglich, den Sünder zu rechtfertigen.
Und es war drittens dem Gesetz unmöglich,
der Seele einen Gegenstand zu geben,
nämlich Christus, der ihn in die Lage versetzt,
alles andere abzulehnen, was die alte Natur will.
Und wie macht Gott das?
Indem er die Sünde im Fleisch verurteilte.
Das sündige Wesen in mir wurde verdammt durch das Werk des Herrn auf dem Kreuz.
Und wenn jetzt die Sünde in mir hochkommt, und die kommt hoch,
die kommt, das habe ich schon gesagt,
dann kann ich sagen, Herr Jesus, dafür bist du gestorben.
Dafür bist du gerichtet worden, ein für allemal.
Und ich gehe glücklich weiter, ich pflege.
Das ist die Lösung.
In Kapitel 7, wisst ihr, da steht der alte KHW ganz dicht vor mir,
wie ein großer Spiegel, den ich genau vor mein Gesicht halte.
Und wisst ihr, was ich da sehe?
Nur mich.
Nur mich.
Nichts anderes.
Und dann kommt Kapitel 8, Vers 1 bis 3.
Dann steht wieder etwas ganz dicht vor meinem Gesicht.
Aber das ist Christus.
Und dann habe ich aufgehört, an mich zu denken.
Ich will anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken.
Ich kann mich völlig vergessen.
Und kann mit dem Liederdichter sagen, alles du und gar nichts ich,
das ist Befreiung. …