Der Heilige Geist im Alltag des Christen
ID
mb020
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:13:23
Anzahl
3
Bibelstellen
n.a.
Beschreibung
Der Heilige Geist im Alltag des Christen
1. Er wohnt in ihm
2. Er leitet ihn
3. Er erfüllt ihn
Automatisches Transkript:
…
Wir haben an diesen Abend das Thema der Heilige Geist im Alltag des Christen und
es ist nicht sehr einfach über dieses Thema etwas zu sagen und zu zeigen aus
Gottes Wort aus zwei Gründen. Der eine Grund ist, weil wir es zu tun haben mit
einer göttlichen Person und der zweite Grund ist, weil Gott, der Heilige Geist,
eigentlich in Worten nicht auf sich selber hinweist und nicht auf sich
selber leuchtet, sondern er leuchtet hin auf Gott, den Vater und auf Gott, den Sohn.
Und so werden wir auch, wenn wir an diesen Abenden dieses Thema haben, auch
immer wieder vom Herrn Jesus selbst sprechen, anders ist es nicht möglich.
Wenn wir die große Sache betrachten, dass Gott, der Heilige Geist, auf Erden
gekommen ist vor bald 2000 Jahren, dann hat das drei große Seiten. Erstens, er
wohnt in der Versammlung, in der Gesamtheit der Erläusten.
Zweitens, er wohnt im einzelnen Christen und drittens, er wirkt in Bezug auf die
Welt und in der Welt. Das sind drei große Seiten, dass Gott, der Heilige Geist, hier
auf Erden ist. Nun das erste und das dritte sind Themen, die auch sehr nützlich
wären zu betrachten. Aber wir wollen uns jetzt an diesen drei
Abenden beschränken auf diese eine Seite, dass der Geist Gottes im
einzelnen Gläubigen wohnt, was das zu bedeuten hat und auch was das praktisch
für uns ist in unserem alltäglichen Leben. Wir werden besonders morgen und
übermorgen Abend dann ganz praktisch sehen, was das für uns bedeutet.
Heute Abend ist das eigentlich das Thema, dass der Geist Gottes in uns wohnt, in uns,
jedem von uns persönlich, in unserem Leibe. Und ich möchte es euch und mir
heute Abend versuchen, ein wenig einfach zu machen, indem ich eine Dreiteilung
mache. Ich möchte diesen Abend in drei Teile teilen und jeden dieser Teile
wiederum in drei Teile. Dann hoffe ich, können wir gut verstehen, was wir
versuchen vorzustellen. Nun, wenn ich zuerst jetzt diese drei
Teile erwähne, dann ist zuerst möchte ich etwas Grundsätzliches sagen über
den Heiligen Geist. Zweitens möchte ich versuchen, die Frage zu beantworten, wann
und wie bekommt ein Mensch den Heiligen Geist. Und drittens möchten wir dann
versuchen zu sehen, was es bedeutet für uns, den Geist Gottes zu besitzen.
Nun also zuerst zum Grundsätzlichen. Ich lese drei Stellen und ich unterteile das
gleich. Erstens, in der ersten Stelle werden wir sehen, dass der Heilige Geist
Gott ist. Zweitens werden wir sehen, dass der Geist Gottes einen Willen hat.
Und drittens werden wir sehen, dass er der Sachwalter ist. Wir lesen in Apostelgeschichte
Kapitel 5. Zuerst Apostelgeschichte, Kapitel 5,
Vers 1. Ein gewisser Mann aber, mit Namen Ananias, mit Zephira, seinem Weibe,
verkaufte ein Gut und schaffte von dem Kaufpreis beiseite, wovon auch das Weib
wusste, und er brachte einen gewissen Teil und legte ihn nieder zu den
Füßen der Apostel. Petrus aber sprach Ananias, warum hat der Satan dein Herz
erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes
beiseite geschafft hast? Blieb es nicht dein, wenn es so blieb? Und war es nicht,
nachdem es verkauft war in deiner Gewalt? Was ist es, dass du dir diesen Teil,
diese Tat in deinem Herzen vorgenommen hast? Nicht Menschen hast du gelogen,
sondern Gott. Eine zweite Stelle aus 1. Korinther 12, Vers 11.
Alles dieses aber wirkt ein und derselbe Geist, einem jeden insbesondere
austeilend, wie er will. Und aus Johannes Evangelium, Kapitel 14,
Vers 16. Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Sachwalter
geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt
nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht, noch ihn kennt. Ihr aber kennet ihn,
denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Aus Apostelgeschichte 5 erkennen wir klar, dass es sich beim Heiligen Geist
nicht nur um eine göttliche Kraft handelt, obwohl das auch wahr ist, sondern
dass er selbst Gott ist. Und das führt mich zurück zu den einleitenden Sätzen
und das zeigt uns, dass wir eigentlich vom Heiligen Geist nur so viel sagen
können, wie Gottes Wort von ihm sagt. Wir dürfen also niemals weitergehen, als
was Gottes Wort eben uns klar zeigt über den Heiligen Geist. Von Gott können wir
nur so viel wissen, wie er von sich offenbart. Und er hat sich offenbart in
seinen Worten. Aber das, was er von sich offenbart, das können wir wissen.
Nun, Gott, der Heilige Geist, wenn wir Gottes Wort untersuchen, dann sehen wir,
dass da eine Dreieinheit ist. Ich habe jetzt ein Wort genommen, das wir nicht in
der Bibel finden, aber dass die Tatsache in sich selbst ist völlig bestätigt,
dass es ein Gott gibt und es sind drei Personen der Gottheit.
Gott übersteigt immer unseren Verstand und so übersteigt auch diese Wahrheit
unseren Verstand, dass es ein Gott ist, aber drei Personen dieser Gottheit, Gott
der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist.
Wir sprechen auch manchmal von Gott, dem Heiligen Geist, als von der dritten
Person der Gottheit. Nun, das ist nicht gerade verkehrt, wenn man nicht dabei
etwas verkehrtes meint. Es ist ja nicht immer so wichtig, wie
genau wir uns ausdrücken, sondern dass wir uns auch so ausdrücken, dass dann
das Richtige verstanden wird. Nun, wenn wir denken, Gott der Vater, Gott der Sohn
und Gott der Heilige Geist, dann denken wir völlig falsch. In der Gottheit gibt
es keine Stufe. Nein, wir müssen so denken, Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der
Heilige Geist. Das ist die Gottheit, alle drei Personen der Gottheit auf derselben
Stufe stehend. Das ist die erste große Wahrheit über die Gottheit, die ganz
klar in Gottes Wort uns vorgestellt wird. Zweitens aber dann, dass diese drei
Personen der Gottheit in ihrem Charakter völlig übereinstimmen.
Ich möchte nur zwei große Charakterzüge Gottes zeigen. Das eine ist, dass Gott
heilig ist und das finden wir sowohl vom Vater, wir hören, wie der Herr Jesus
zum Vater spricht in Johannes 17 und er sagt, heiliger Vater. Aber auch vom Sohn
und in Verbindung mit dem Sohn finden wir immer wieder diesen Ausdruck, dass er
heilig ist. Aber drittens auch vom Heiligen Geist.
Der zweite große Charakterzug Gottes ist, dass er Liebe ist. Nun, wir lesen
natürlich von der Liebe des Vaters, wir lesen von der Liebe des Christus, er hat
mich geliebt, der Sohn Gottes hat mich geliebt und dann lesen wir auch in Römer
15, obwohl diese Stelle nicht sehr einfach ist, wir können sie vielleicht
aufschlagen, von der Liebe des Geistes in Römer 15, Vers 30.
Ich bitte euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe
des Geistes mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott. Diese Stelle
ist darum nicht sehr einfach, weil es nicht einfach ist zu erkennen, ob hier die
Liebe des Geistes gemeint ist, also das, was aus Gott, dem Heiligen Geist hervor
fließt, oder ob es das ist, was Gott, der Heilige Geist, in uns bewirkt. Also ich
möchte das mal zur Beurteilung vorlegen oder zu den Gedanken der Brüder, dass das
nicht sehr einfach ist, aber wir können ganz bestimmt sagen, dass auch dieser
Charakterzug beim Gott, dem Heiligen Geist völlig zu finden ist. Die Liebe,
also eine Übereinstimmung im Charakter, zweitens eine Übereinstimmung im Handeln,
das ist augenscheinlich in Gottes Wort, sowohl, ich möchte drei Dinge erwähnen,
in der Schöpfung sehen wir Gott, der Vater,
wir könnten vielleicht sagen, er macht die Pläne, Gott, der Sohn, führt sie aus in der
Kraft des Geistes Gottes. Und so finden wir diese drei Personen der
Gottheit schon am Anfang der Heiligen Schrift, nicht eigentlich könnten wir es
wissen aus diesen Versen, wenn wir nicht das neue Testament hätten, wenn wir nicht
die ganze Wahrheit hätten, aber weil wir sie haben, können wir es wissen. Wir sehen
hier also Gott sprach, wir haben in 1. Mose 1, einmal Gott schuf die Himmel und
die Erde und dann haben wir vom Geist Gottes in Vers 2 und dann haben wir
drittens und Gott sprach. Und wenn Gott spricht, dann ist es eigentlich immer
wieder der Sohn, welcher der Ausdruck Gottes ist, welcher das Bild des
unsichtbaren Gottes ist. Also wir sehen die drei Personen der Gottheit in der
Schöpfung tätig. Ebenso sehen wir sie tätig im Blick auf Kolgata.
Da sehen wir, wie der Vater mit dem Sohne nach Kolgata geht, wir sehen wie der Sohn
sich hingibt und wie er das tut in der Kraft des Geistes Gottes. Und dann sehen
wir bei jedem Einzelnen, und jetzt wird es persönlich für uns, das trifft uns
alle, jeden einzelnen Menschen, wenn es um sein Heil geht, dann beschäftigen sich
alle drei Personen der Gottheit mit dem einzelnen Menschen.
Ich möchte jetzt unsere Gedanken richten nach Lukas 15. Dort sehen wir es sehr
schön, in diesem einen Gleichnis übrigens. Ich hoffe, dass ihr das
alle bemerkt habt, dass es da nicht drei Gleichnisse sind, sondern ein
Gleichnis mit drei Geschichten. Und da geht es tatsächlich um das Heil
verlorener Menschen, um Sünder, die Buße tun. Und in der ersten Geschichte sehen
wir den Sohn, wie er diesem verlorenen Schaf, dem Hirten, wie er dem Schaf nachgeht.
Dann sehen wir in diesem Weib ein Bild des Geistes Gottes, welches die Drachen besucht.
Und dann natürlich in der dritten Geschichte sehen wir die Tätigkeit des
Vaters. Ist das nicht schön, das zu sehen, diese völlige Übereinstimmung im
Charakter der Gottheit, aber dann auch dieses völlige Einsein eben im Handeln,
wenn sie handeln. Also der Geist Gottes, er ist Gott.
Zweitens, wir kommen zu 1. Korinther 12, zu diesem Vers, der Geist Gottes hat einen
Willen. Auch das beweist natürlich nur die erste Wahrheit, dass er Gott ist und
dass er eine göttliche Person ist. Nur Personen können einen Willen haben.
Nun aber, was bedeutet das für uns? Dass unser Eigenwille beiseite gesetzt
werden muss. Das ist die große Wahrheit für uns. Wenn der Geist Gottes in uns
wohnt und wenn er einen Willen hat, bedeutet das, dass unser Eigenwille in
unserem Leben keine Bedeutung mehr haben darf.
Drittens ist er der Sachwalter. Und jetzt möchte ich etwas länger dabei bleiben
und versuchen zu zeigen, was das bedeutet, dass er Sachwalter ist. Auch das beweist
wieder, dass er eine Person ist. Aber dann ist natürlich dieser Ausdruck
Sachwalter ein wenig schwierig und wir könnten ihn vielleicht umschreiben mit
drei Wörtern. Das eine ist Anwalt, das zweite ist Tröster und das dritte ist
Helfer. Das ist der Geist Gottes, wenn er auf Erden gekommen ist vor bald 2000
Jahren. Dann ist er dieser Sachwalter, dieser Anwalt, dieser Helfer, dieser
Tröster und dieser Helfer. Und vielleicht kann ich auch noch versuchen, diese drei
Ausdrücke etwas mit uns zu verbinden. Nun, wenn er der Anwalt von mir ist, dann
übernimmt er meinen ganzen Fall. Er ordnet immer wieder alles. Wenn ich
Unordnung bringe in meine
Situation, in meine Lebenssituation, dann ist er immer wieder bemüht, Ordnung zu
schaffen. Nun, durch was gibt es Unordnung in meinem Leben?
Es ist die Sünde. Ich glaube, das ist ein wichtiger Gedanke, wenn wir vom Geist
Gottes als vom Anwalt sprechen, dass er die Sache wieder versucht in Ordnung zu
bringen, wenn wir gesündigt haben. Ein Gläubiger, wir werden aufgerufen, dass
wir nicht sündigen sollen. Kinder, ich bin jetzt bei Erstjohannes 2. Kinder, ich
schreibe euch dieses, auf das ihr nicht sündiget. Aber wir alle wissen und reden
mit Jakobus, wir straucheln oft. Und Jakobus meint da tatsächlich sündigen.
Wenn er sagt, wir straucheln oft, meint er sündigen. Nicht einfach so etwas schwach
werden oder so, sondern sündigen. Und dann, wenn jemand gesündigt hat, Erstjohannes
2, Vers 2, wir haben einen Sachwalter bei dem Vater. Er bringt diese Dinge in
Ordnung oder er steht da für diesen Fall. Also, wenn wir die Seite des Anwalts
haben, glaube ich, dass da ganz besonders die Sünde in Frage kommen. Wenn er der
Tröster ist, dann sind es mehr die Lebensumstände. Wir gehen zu einer
Stelle in Apostelgeschichte, Kapitel 9, Vers 31.
So hatten denn die Versammlungen durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria in
Frieden und wurden erbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wurden
vermehrt durch den Trost des Heiligen Geistes.
Da sehen wir eigentlich Umstände für die Gläubigen. Ermunterungen auf dem
Glaubensweg. Und kann es etwas Größeres geben für Gläubige, als dass Menschen
zum Glauben gebracht werden, dass sie hinzugefügt werden? Ist das nicht etwas
Wunderbares? Wir wissen und wir kennen auch das andere. Und das ist auch nicht
neu. Das ist auch nicht erst heute so, dass solche, die einmal mit den Gläubigen
gezogen sind, eben diesen wunderbaren Platz des Zusammenkommens verlassen.
Das hat es auch damals schon gegeben. Hat auch solche gegeben, die haben sich zu
den Christen gesellt und dann haben sie sie wieder verlassen.
Das sehen wir besonders vorgestellt im Hebräerbrief.
Dann haben wir auch solche wie ein Demas. Da lesen wir nicht, dass er die
Geschwister verlassen hat, aber er hatte den Apostel Paulus verlassen.
Er hat mich verlassen. Das heißt, er hat die Grundsätze, die Gott durch dieses
Werkzeug mitgeteilt hat, nicht mehr akzeptiert. Vielleicht ist er weiter
gegangen mit den Gläubigen. Und auch das gibt es. Und solche Dinge sind da, die
sind da um, oder sie sind und drücken uns oft nieder auf unserem Glaubensweg.
Aber ich möchte es nicht darauf beschränken.
Es gibt viele Lebensumstände, die uns niederdrücken.
Und dann ist der Heilige Geist uns gegeben als Tröster.
Ein wunderbarer Tröster, der uns dann immer wieder auch Ermunterungen schenkt.
Es ist etwas Wunderbares, das zu sehen im persönlichen Leben, dass da immer wieder
auch der Gott uns Ermunterungen schenkt. Durch den Trost des Heiligen Geistes
bekommen wir Ermunterung vom Herrn Jesus. Aber dann finden wir etwas Drittes noch,
was ich erwähnte, und das ist, dass er der Helfer ist. Und ich glaube, das hat zu
tun mit unserer Schwachheit. Und ich gehe zum Römerbrief, Kapitel 8, Vers 26.
Desgleichen aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an, denn wir
wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt. Aber der Geist selbst
verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzen.
Das ist der Helfer in unserer Schwachheit. Nun, wenn wir von Schwachheit
sprechen, in Gottes Wort, dann müssen wir das vielleicht ein wenig erläutern.
Es gibt immer wieder Missverständnisse über Schwachheit. Es ist uns allen
ganz klar, dass Schwachheit und Sünde zwei ganz verschiedene Dinge sind.
Aber ich möchte jetzt nicht diesen Unterschied zeigen, sondern ich möchte
zeigen, dass es auch vierelei Schwachheit gibt, die wir zu unterscheiden haben in
Gottes Wort. Und das eine ist, das finden wir eigentlich nicht so sehr als
Ausdruckschwachheit, aber die Tatsache an sich ist da, dass wenn man den Menschen
Gott gegenüber stellt, der Mensch schwach ist, weil er eben begrenzt ist in seinen
Möglichkeiten, im Unterschied zu Gott, der unbegrenzt ist in seinen Möglichkeiten.
Zum Beispiel brauchen wir Schlaf. Das ist etwas, was der Mensch braucht, aber
Gott schläft nicht.
Auch der Herr Jesus, als er auf Erden war, hat geschlafen als Mensch. Und in dieser
Weise hat er auch diese Begrenztheit als Mensch auf Erden.
Dann gibt es etwas Zweites und das ist, dass es schwache und starke Christen
gibt. Das ist etwas ganz anderes. Das hat etwas zu tun mit Erziehung und das hat
etwas zu tun mit Mentalität eines Volkes. Das hat zu tun mit Schwachheit, mit
Schwachen und Starken. In einem Land sind sie in einem schwach und im anderen sind
sie im anderen schwach. Das ist wieder etwas ganz anderes und da gibt es etwas
Drittes und das finden wir im zweiten Korinther Brief. Und das ist die
Schwachheit, das ist im Dienst für den Herrn. Dass der Herr seine Diener so benutzt,
wie es in den Augen des natürlichen Menschen als etwas Schwaches, als etwas
Verächtliches ist. Und in dieser Weise verstehen wir auch den Ausdruck, dass der
Herr Jesus in Schwachheit gekreuzigt worden ist. Es gibt für den natürlichen
Menschen nichts Schwächeres, als wenn ein Mensch am Kreuze hängt. Aber gerade
dort, wo er gehangen ist, am Kreuz in Schwachheit, gerade da hat er den größten
göttlichen Sieg erungen. Seht ihr, und das ist die große Grundlage für jeden Dienst.
Das ist die Schwachheit im Dienst. Aber hier in Römer 8 haben wir etwas
anderes noch. Das ist die Schwachheit wegen der Folgen der Sünde. Und zwar
haben wir das in zweierlei Hinsicht. Erstens einmal im Blick auf unseren Leib
haben wir es, dass wir unter den Folgen der Sünde noch sind, auch wenn wir dem
Herrn Jesus angehören. Das heißt, wir können krank werden und wir können auch
noch heimgehen, abgerufen werden von dieser Erde. Das sind Folgen der Sünde im
Blick auf unseren Leib. Aber dann gibt es auch Folgen der Sünde im Blick auf den
Schauplatz, auf dem wir uns bewegen. Diese Welt, diese Erde, da haben besonders
unsere jüngeren, vielleicht auch die älteren Männer zu tun und natürlich
auch Schwestern, die berufstätig sind. Sie müssen nämlich auch heute noch im
Jahre 1992 im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot essen. Und das ist nicht immer
einfach. Seht ihr, um diese Schwachheit geht es
eigentlich hier. Die Schwachheit des Leibes und dann aber auch, dass wir auf
einem Schauplatz der Schwachheit leben. Seht ihr, und inmitten dieser Not, dieser
Schwachheit, rufen wir zu Gott im Gebet. Und da brauchen wir den Geist Gottes
als unseren Helfer. Denn wir alle wissen, dass gerade durch
diese Schwachheit wir oft eben nicht wissen, wie und was wir bitten sollen.
Aber dann verwendet sich der Geist mit unaussprechlichen Säufzern. Das sind die
grundsätzlichen Gedanken, die ich eigentlich habe vorstellen wollen.
Gott, der heilige Geist, ist Gott, die göttliche Person, auf derselben
Stufe stehen wie der Vater und der Sohn. Gott, der Geist, hat einen Willen, wenn
das besonders noch morgen Abend betrachten, was das für Folgen, praktische
Folgen für uns hat. Und drittens ist er der Sachwalter, das heißt, er ist der
Anwalt, er ist der Tröster und er ist der Helfer. Und jetzt möchten wir zum
Zweiten gehen. Und das Zweite ist, wie und wann bekommt ein Mensch den heiligen
Geist? Ich bin mir natürlich ein wenig bewusst, dass es sehr wichtig ist, dass
wir jetzt auch da bei dieser Frage ganz bei Gottes Wort bleiben. Und wir gehen
zum Epheserbrief und zwar zu Kapitel 1. Und da wird es sehr einfach und klar uns
vorgestellt.
Wir werden auch da jetzt wieder eine Dreitteilung dann finden. Aber zunächst
möchte ich lesen Epheser 1 Vers 7, worin er uns begnadigt hat in dem Geliebten,
in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen.
Nach dem Reichtum seiner Gnade. Und dann Vers 13. Nachdem ihr gehört habt, das
Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, in welchem ihr auch, nachdem ihr
geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem heiligen Geist der Verheißung,
welcher das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum
Preise seiner Herrlichkeit. Dieser Vers 13 beantwortet eigentlich
unsere Frage. Wie und wann bekommt ein Mensch den heiligen Geist? Und zwar
finden wir hier dreierlei. Erstens muss ein Mensch etwas gehört haben,
zweitens muss er etwas geglaubt haben und drittens wird er dann versiegelt mit
dem heiligen Geist. Und jetzt wollen wir diesen Vers ein wenig untersuchen.
Was muss er gehört haben? Zweierlei. Erstens muss er das Wort der Wahrheit
gehört haben. Nun was ist das? Das ist hier nicht die ganze Bibel einfach
gemeint. Die Bibel ist natürlich auch das Wort der Wahrheit, aber es ist nicht
nötig, damit jemand den heiligen Geist bekommt, dass er die Bibel auswendig
kennt. Das ist nicht gemeint hier, dass er die ganze Bibel kennen muss, sondern es
ist die Wahrheit über Gott, wer Gott ist und die Wahrheit über den Menschen. Und
zwar das, was Gott darüber sagt, natürlich jetzt wieder in seinem Wort.
Wer Gott ist und wer der Mensch ist. Wir sehen das auch sehr ähnlich, wenn Petrus
von der Bekehrung spricht. Dann sagt er in 1. Petrus 1, Vers 22, dass wir unsere
Seelen gereinigt haben durch den Gehorsam gegen die Wahrheit. Und da
meint er genau dasselbe, wie hier das Wort der Wahrheit, Gehorsam gegen die
Wahrheit. Nun die Wahrheit über Gott ist erstens, Gott ist heilig.
Das ist das Erste. Und er kann Sünde nicht sehen und er muss Sünder verurteilen
mit ewigem Feuer. Die Wahrheit über den Menschen ist, dass er ein Sünder ist, dass
er in Sünde geboren ist und ein Sklave der Sünde ist. Und zweitens, dass er Sünden
begangen hat. Das ist die Wahrheit über den Menschen. Ich kenne nicht zwei Dinge,
die so wichtig sind für den natürlichen Menschen, als diese beiden Wahrheiten, dass
er in Sünde geboren ist, dass die Sünde in ihm ist und dass er darum ein Sklave
der Sünde ist. Das ist sein erstes Problem. Und das zweite Problem ist, dass
er Sünden begangen hat, böse Gedanken, böse Worte, böse Taten und dass er diese
nicht ungeschehen mehr machen kann. Das ist das Grundproblem der Menschen, ein
zweiseitiges Problem, die Wahrheit über den Menschen.
Nun, dieses Wort der Wahrheit schlägt uns zusammen und das soll es auch. Dieses
Wort der Wahrheit bringt Schrecken und Traurigkeit über uns. Denn wir sehen, ich
bin in Sünde geboren, ich kann nichts anderes als sündigen und ich habe viele
Sünden begangen. Ich kann keine einzige Ungeschehen machen, mir bleibt nichts
anderes und ich habe nichts anderes verdient als der Feuersee. Das müssen
Menschen gehört haben. Aber jetzt habe ich eigentlich nicht die ganze Wahrheit
über Gott gesagt. Ich habe gesagt, dass Gott heilig ist, dass er Sünde verurteilen
muss, Sünden bestrafen muss. Aber es gibt noch etwas Zweites über Gott, nämlich
dass er Liebe ist. Und damit kommen wir schon zum Zweiten, was wir gehört haben
müssen. Nämlich das Evangelium unseres Heils. Und das ist, ich bin so glücklich
darüber, dass auch dies hier steht. Das Wort der Wahrheit schlägt uns zusammen.
Das zeigt uns unsere ausweglose Situation, aber das Evangelium, die frohe
Botschaft des Heils, zeigt uns, dass ein Gott der Liebe ein Heil für uns bereitet
hat, im Herrn Jesus am Kreuz auf Golgatha. Das muss man gehört haben. Die beiden
großen Fundamente auch der Evangeliumsverbündigung, das Wort der
Wahrheit und das Evangelium des Heils. Ist das nicht wunderbar, dass dieser selbe
Gott, der heilig ist, der Sünde verurteilen muss und Sünden bestrafen, dass
dieser selbe Gott seinen Sohn auf Golgatha geopfert hat, dass diese Sünde
nicht in den Feuersee kommen brauchen. Seht ihr, und jetzt kommt das Zweite. Wenn
man das gehört hat, dann muss man es glauben. Oder ich sage so, dann darf man
es glauben. Und das zeigt uns die zweite Sache, das Glauben, die Voraussetzung
ist, damit der Geist Gottes in einen Menschen kommt. Wir haben hier unbedingt
eine Reihenfolge. Wir haben immer ein nach dem, nach dem, nach dem. Drei Stufen
eigentlich, wenn man so sagen kann. Also jetzt kommt der Glaube. Nun, das zeigt uns,
dass es nicht Erkenntnis nötig ist, damit man den Heiligen Geist bekommt.
Gibt manchmal so ein verkehrter Gedanke, dass man denkt, man müsste eine gewisse
Erkenntnis haben, bis man den Heiligen Geist bekäme. Das ist ganz verkehrt. Durch
Glauben bekommt man den Heiligen Geist. Aber dann gibt es etwas, eine zweite
Gefahr, dass man denkt, dass man müsste eine ganz besondere Glaubenstiefe eben
haben, damit man diesen Heiligen Geist bekommen würde. Und auch das ist nicht
gemeint, sondern einfach schlichter Glaube. Aber dieser schlichte Glaube muss
zweiseitig sein, im Blick auf unsere beiden Probleme, die wir jetzt gezeigt
haben. Deswegen habe ich noch den siebten Vers gelesen.
Im siebten Vers sehen wir unsere beiden Probleme und was wir brauchen. Wir
brauchen Erlösung. Wer braucht Erlösung? Ein Knecht braucht Erlösung, ein Sklave
braucht Erlösung. Und wir waren Sklaven der Sünde und wir brauchten Erlösung.
Aber zweitens haben wir Vergehungen begangen. Der Rechesebrief spricht oft von
Sünden, von Vergehungen. Das sind natürlich Sünden. Die haben wir begangen und da
brauchten wir Vergebung. Seht ihr, und das ist genau das, was Gott uns anbietet im
Herrn Jesus. Und er kann es uns anbieten, dieser heilige Gott. Warum? Weil er seinen
Sohn, weil er den Herrn Jesus zur Sünde gemacht hat, dort auf Golgatha. Und weil
er an ihm die Sünde verurteilt hat. Und weil er auf ihn meine Sünden gelegt hat.
Und weil er ihn gestraft hat, für jede einzelne meiner Sünden.
Deswegen kann er jetzt das Heil mir anbieten.
Aber es ist nötig, und das ist eben oft ein Problem, dass ein Mensch nur seine
Sünden sieht. Und er denkt, das Werk des Herrn Jesus auf Golgatha genügt für meine
bösen Taten, meine bösen Worte, meine bösen Gedanken. Aber er denkt nicht daran,
dass die Sünde in ihm ist. Als ich mich bekehrte, habe ich überhaupt nicht
daran gedacht. Ich habe nur an meine Sünden gedacht und nur meine Sünden gesehen.
Ich hatte wohl schon Belehrung auch etwas über die Sünde, aber ich habe das nie erfasst,
dass da in mir ein böses Prinzip ist. Und ich habe dem Herrn Jesus meine Sünden
bekannt. Aber dann musste ich sehen, dass in mir ein böses Prinzip ist, das mich
vor der Bekehrung geknechtet hat und das mich auch jetzt nach der Bekehrung immer
noch wieder zum Sündigen verleiten will. Und als ich das sah, dann war ich wieder
tief unglücklich. Und dann zeigte mir Gott, dass auch dafür der Herr Jesus
gestorben ist, dass auch für dieses zweite Problem sein Werk völlig genügt.
Seht ihr, und das ist der Glaube hier. Wenn wir glauben, dass das Werk des Herrn
Jesus im Blick auf unsere beiden Probleme, sowohl die in mir wohnende Sünde, wie
auch die bösen Taten, die ich begangen habe, wenn ich glaube, dass das Werk des
Herrn Jesus auf Golgatha dafür völlig genügt, dann werde ich versiegelt mit dem
Heiligen Geist. Dann kommt der Geist Gottes in mich und von diesem Moment an
wohnt er in mir. Das ist kein spezielles Erlebnis.
Weswegen können wir denn das sagen? Weil Gottes Wort es uns sagt. Weil die Bibel es uns
hier ganz einfach vorstellt. Wer glaubt, sich völlig stützt, wir können es auch
noch einfacher sagen. Wenn ein Mensch sich völlig stützt auf Golgatha, dann wird er
versiegelt mit dem Heiligen Geist. Nun jetzt kommen wir zum Dritten.
Was hat das für uns für eine Bedeutung, dass der Geist Gottes in uns
wohnt? Was ist sein Innenwohnen? Was hat das für Konsequenzen für uns, sein
Innenwohnen? Und wir wollen auch dazu drei Stellen lesen. Eine aus Apostelgeschichte 2.
Apostelgeschichte 2, Vers 1 und als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, waren sie
alle an einem Ort beisammen und plötzlich geschah aus dem Himmel ein
Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde und erfüllte das ganze
Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer und
sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen und sie wurden alle mit Heiligem
Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen
gab auszusprechen.
Als erstes Korinther 6, Vers 19
Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in
euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid, denn ihr
seid um einen Preis erkauft worden. Verherrlicht nun Gott in eurem Leib.
Und die dritte Stelle aus 2. Korinther 1
2. Korinther 1, ich lese nach der Fussnote
Vers 21
Der uns aber auch mit Christus fest verbindet und uns gesalbt hat, ist Gott,
der uns auch versiegelt hat und hat das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen
gegeben. Das sind die drei Stellen, die ich
vorstellen möchte, im Blick auf das was es bedeutet, dass der Geist Gottes in uns
wohnt. Und wenn wir zu Apostelgeschichte 2 gehen, dann sehen wir, dass dieser Geist
Gottes kam und zwar er setzte sich auf jeden Einzelnen von ihnen. Und es waren
zerteilte Zungen wie von Feuer. Das sind also eigentlich dreierlei. Also zuerst
einmal die zerteilten Zungen, die sprechen davon, dass der Geist Gottes
sowohl auf Menschen aus dem Judentum kam, aber auch aus den Nationen. Und das zeigt
uns, dass jeder Mensch, gleich aus welchem Land, wenn er glaubt an den Namen und das
Werk des Herrn Jesus, dass dann der Geist Gottes auf ihn kommt. Das braucht keine
andere Voraussetzung. Das ist sehr wichtig für die Praxis auch, das zu wissen.
Zweitens, wie von Feuer. Das zeigt uns, dass der Geist Gottes in uns kommt, um
etwas in uns zu richten. Und zwar eben das Fleisch. Das ist das, was wir in Galater 5
finden, dass der Geist, das Fleisch wieder den Geist gelüstet und der Geist wieder
das Fleisch ist und die beiden sind einander entgegengesetzt. Seht ihr, als der
Herr Jesus, der Geist Gottes auf den Herrn Jesus kam, also von dem Wasser der Taufe
heraufkam, da kam er nicht wie Feuer. Da kam er wie eine Taube auf ihn. Und das ist,
weil in ihm nichts zu richten war. Aber auf uns ist er gekommen wie Feuer. Und
es ist heute noch so, dass der Geist Gottes dem Fleisch in uns entgegen wirkt.
Wir werden das auch noch in den nächsten Abenden etwas ausführlicher behandeln, wie
er das tut. Und dann drittens, er setzt sich auf jeden einzelnen von ihnen.
Das bedeutet, dass jeder Mensch das gleiche Maß bekommt, die gleiche Gabe.
Ich beziehe mich jetzt auf einen Vers aus Johannes 3. Da wird im Blick auf den
Herrn Jesus gesagt, Gott gibt den Geist nicht nach Maß. Und das gilt auch für
uns alle. Wir alle bekommen die Gabe des Heiligen Geistes, die wir an den Herrn
Jesus geglaubt haben. Wir bekommen alle dasselbe Maß. Das Maß der Gabe, die wir
bekommen, ist nicht abhängig von unserem Zustand, sondern wir bekommen das auf der
Grundlage von Golgatha. Wir denken viel zu gering von Golgatha und von dem, was
am Kreuz geschehen ist. Und für wie viel ist Golgatha die Grundlage? Und auch
für das Innewohnen des Geistes Gottes in uns ist Golgatha die Grundlage. Das wird
sehr deutlich bei den Priestern, bei der Salbung der Priester. Da musste zuerst
sie mit Blut besprengt werden und dann wurden sie eben gesalbt. Das zeigt, dass
das die Voraussetzung ist. Alle bekommen dasselbe Maß. Auch das ist für die
Praxis ganz wichtig zu wissen. Ob jetzt ein Mensch aus dem tiefsten Sumpf der
Welt zum Glauben kommt oder ob er aus einer gläubigen Familie kommt, die vier
Generationen schon gläubig waren, alle beide haben dieselbe Maß bekommen,
dieselbe Gabe bekommen. Es wird etwas anderes sein, wenn wir dann sprechen am
dritten Abend, dass wir erfüllt werden mit dem Geist. Da gibt es Unterschiede. Aber
wenn es um die Gabe des Geistes Gottes geht, da gibt es keine Unterschiede. Alle
haben dasselbe Maß bekommen, denn die Grundlage dafür ist Golgatha.
Und wenn wir zu 2. Korinther 6 gehen, dann sehen wir, dass der Leib, unser Leib,
der Tempel, 1. Korinther 6, Vers 19, unser Leib, der Tempel des Heiligen Geistes
ist. Das zeigt jetzt, dass unser Leib eine heilige Stätte ist, wo wir diesen
hohen göttlichen Gast, seine Wohnung darin hat. Welche Konsequenz hat das für
unser Leben? Wir sind nicht mehr uns selbst, wir sind um einen Preis erkauft
und unsere Aufgabe ist jetzt, Gott zu verherrlichen in unserem Leib.
Das heißt, wir sollen unsere Gedanken, unsere Worte und unsere Fähigkeiten,
alles was wir sind und haben, dazu benutzen und das ist die Absicht Gottes,
dass es benutzt wird zur Verherrlichung Gottes. Was ist das? Damit in uns die
Charakterzüge Gottes praktisch sichtbar werden. Das ist die Auswirkung dessen,
dass wir der Tempel, unser Leib, der Tempel des Heiligen Geistes ist.
Nepheser 5 lesen, wir seien nun Nachahmer Gottes. Und das ist genau das, was dann in
der Praxis hervorkommt, wenn wir 1. Korinther 6, Vers 19 und 20 verstanden
haben und durch die Hilfe des Herrn verwirklichen suchen. Und dann wird in
unserem Leben etwas von Gott gesehen, nicht mehr von uns, nicht von der in uns
wohnenden Sünde, sondern von Gott selbst. Verherrlicht nun Gott in eurem Leib und
dann kommen wir zur dritten Stelle, in 2. Korinther, Kapitel 1, Vers 21 und 22.
Und da sehen wir, dass durch das Kommen des Heiligen Geistes in uns, das Wohnen
des Geistes Gottes in uns, wir mit Christus fest verbunden worden sind.
Ich liebe diesen Ausdruck der Fussnote so sehr, darum habe ich es auch so gelesen.
Und ich glaube, es wird auch fast deutlicher für uns, was es bedeutet, dass
der Geist Gottes in uns wohnt. Er hat uns dadurch mit dem Herrn Jesus fest
verbunden. Und wir finden jetzt drei Ausdrücke, auf die ich jetzt noch eingehen
möchte. Erstens einmal, wir sind gesalbt worden mit dem Heiligen Geist und wenn
wir diesem Ausdruck etwas nachgehen, dann müssen wir zu den Schriften des
Johannes kommen und das finden wir im ersten Johannesbrief, diese Salbung. Da
schreibt er zu diesem Kindlein im Glauben, ihr habt die Salbung von dem Heiligen
und wisset alles. Und ihr braucht nichts. Niemand, der euch belehre. Vers 20 glaube ich
und 27. Erst Johannes 2, Vers 20. Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und
wisset alles. Und ihr, die Salbung, die ihr, Vers 27, die ihr von ihm empfangen habt,
bleibt in euch und ihr bedürftet nicht, dass euch jemand belehre, sondern wie
dieselbe Salbung euch über alles belehrt und wahr ist.
Da sehen wir, was es bedeutet, dass wir mit dem Geist gesalbt sind. Dass es also
alle drei Ausdrücke haben, mit der Innenwohnung des Geistes in uns zu tun.
Sowohl die Versiegelung, wie die Salbung, wie auch dann das Unterpfand. Und alle
drei verbinden uns fest mit dem Herrn Jesus. Und die Salbung, das bewirkt,
der Geist Gottes in uns bewirkt, ein Verlangen nach Gottes Wort.
Wir haben jetzt eine Kraft in uns, die uns immer wieder treibt zu den Gedanken
des Wortes Gottes hin. Wenn hier der Apostel Johannes schreibt, ihr habt die
Salbung von dem Heiligen und wisset alles, dann ist das natürlich in Verbindung
mit dem geschriebenen Worte Gottes. Das ist keine Frage.
Aber für unser geistliches Leben brauchen wir nicht mehr als Gottes Wort.
Und in Vers 27 sagt er, wir bedürfen nicht, dass euch jemand belehre.
Das ist natürlich nicht gemeint, dass wir nicht Brüder brauchen, die uns belehren.
Sonst hätte ich nicht diese lange Reise hierher gemacht. Das ist hier
nicht gemeint, sondern wenn der Herr Jesus auch Werkzeuge benutzt, um uns zu
belehren, dann ist das ganz richtig. Aber was er hier meint ist, im Blick auf
unser geistliches Leben, im Blick auf unser geistliches Wachstum, brauchen wir
nichts anderes als das, was der Herr Jesus uns schenkt, in seinen Worten.
Wir brauchen also nicht Licht von dieser Welt. Das ist der wesentliche Punkt.
Wir brauchen nicht Licht der Philosophie. Wir brauchen nicht Licht von Ungläubigen,
um die Gedanken Gottes zu verstehen. Wir müssen etwas Klares unterscheiden.
Es gibt einmal den irdischen Bereich in unserem Leben und es gibt den geistlichen
Bereich. Und jetzt müsst ihr mich nicht falsch verstehen, dass ich da versuche
mit Sonntag- und Werktagskrist etwas zu machen.
Das liebe ich nicht. Das ist auch möglich, dass wir so eine Praxis haben.
Am Werktag benehmen wir uns wie die Welt und am Sonntag sitzen wir mit frommen
Gesichtern in den Zusammenkünften. Das will Gott natürlich nicht und das meine
ich jetzt auch nicht, wenn ich jetzt etwas sage. Und dennoch gibt es einen
geistlichen Bereich in unserem Leben und einen irdischen Bereich. Seht ihr, und wenn
es um den irdischen Bereich geht, dann bedarf ich durchaus, dass mich Menschen
belehren. In meinem Beruf, den ich gelernt habe, den ich auch ausgeübt habe und
immer noch ein wenig ausübe, da habe ich sehr viel von ungläubigen Menschen
gelernt. In dem irdischen Bereich bedurfte ich Hilfe, auch Licht von Menschen, die
nicht an den Herrn Jesus gehabt haben, die aber in meinem Beruf große Erfahrungen
hatten und mir das mitteilen konnten. Aber wenn es um den geistlichen Bereich geht, dann
brauchen wir kein Licht von dieser Welt und von ungläubigen Menschen. Da genügt
es, dass wir die Heilige Schrift haben und dass wir den Geist Gottes in uns
wohnend haben. Das ist die Salbung. Und dann haben wir das
zweite und das ist die Versiegelung. Wir könnten vielleicht noch bei der
Salbung Folgendes hineinbringen, nämlich dieses, dass wir befähigt sind, dann von
diesem Moment an die Stimme des guten Hirten zu erkennen.
Wir können also Gottes Wort verstehen. Der Geist Gottes wirkt dahin, dass wir
Gottes Wort lieben, dass wir es lösen, dass wir es verstehen und dass wir auch
dann eben die Stimme des guten Hirten zu erkennen vermögen.
Allerdings kann es bei uns vorkommen, wie bei den Hebräern, dass wir ein wenig
schwerhörig geworden sind. Sie waren träge geworden im Hören. Das kann auch
bei Gläubigen vorkommen, in denen der Geist Gottes wohnt, dass sie plötzlich nicht
mehr so Appetit haben nach den Worten Gottes und das hat dann zu tun damit, wenn
das Fleisch in uns beginnt zu wirken. Aber es ist eine andere Frage, aber der
Geist Gottes will immer wieder unser Ohr für Gottes Wort öffnen. Also die Salbung
hat besonders etwas zu tun mit unseren Ohren des Herzens. Und dann kommt die
Versiegelung und das hat eigentlich zu tun, dass wir jetzt in Sicherheit gesetzt
sind, dass wir eigentlich unantastbar sind für den Feind Gottes, dass wir dem
Herrn Jesus angehören für Zeit und Ewigkeit. Das ist die Versiegelung. Ich
möchte auf zwei Stellen hinweisen. Wir haben die eine gelesen in Epheser 1, wo
wir diese Versiegelung haben. Nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid,
das ist eigentlich, dass das was der Herr Jesus uns geschenkt hat und das ist die
Kindschaft und die Sohnschaft, das wird besonders in Epheser 1 gezeigt,
dass dieses Geschenk uns bleibt in Ewigkeit und dass es nie mehr
von uns genommen wird und dass wir auch selbst nicht vom Herrn Jesus aus der
Hand des Herrn geraubt werden können. Und dann natürlich Epheser 4. Das ist eine
sehr wichtige Stelle. Wir werden auch darauf noch kommen an diesen Abend.
Epheser 4, Vers 30. Betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr
versiegelt worden seid. Viele nehmen diese Stelle und meinen
gläubigen, wahre, erläuste Menschen, die den Geist Gottes besitzen, die ewiges
Leben haben, könnten wieder verloren gehen, wenn wir den Geist Gottes betrüben.
Aber gerade dieser Vers sagt das Gegenteil. Durch welchen ihr versiegelt
worden seid, auf den Tag der Erlösung, beiseite gesetzt für Gott, unantastbar
für Gott, wir gehören jetzt ihm an. Ich habe öfters ein Bild, eine kleine
Geschichte dazu erzählt. Als ich ein kleiner Knabe war, ich bin auf einem
kleinen Bauernhof aufgewachsen. Wenn der Frühling kam, dann hat mein Vater
jedes Jahr eine neue Gabel und einen neuen Rechen gekauft. Und weil es damals
schon Menschen gab, die nicht wussten, was mein und dein ist, hat mein Vater dann ein
Eisen geholt, mit seinen Anfangsbuchstaben und hat das, ich weiß nicht, ob man das hier auch
kennt, und hat es ins Feuer gelegt. Und dann hat er es auf die Gabel
gedrückt und auf den Rechen gedrückt. Und von diesem Moment an wussten alle,
diese Gabel und diese Rechen, das gehört jetzt meinem Vater. Kann man nicht einfach
wegnehmen, das gehört ihm. Und ich glaube, das ist der Gedanke der
Versiegelung, dass wir jetzt in der Hand Gottes sind, für Zeit und Ewigkeit.
Der Feind versucht immer Zweifel zu bringen, bei jungen Menschen, bei frisch
bekehrten Menschen. Und er will immer zeigen, du hast dich nicht recht bekehrt
und vielleicht gehst du trotzdem noch verloren. Aber nicht nur bei Jungen, auch
bei Alten, wenn die Kräfte schwinden. Dann kommt der Feind und sagt, bist du
wirklich ein Kind Gottes? Und dann dürfen wir sagen, jawohl, wir sind Kinder Gottes.
Gott hat es uns in seinem Wort gesagt und er hat uns auch durch seinen Geist
versiegelt. Und dann kommt das Dritte, das Unterpfand. Das ist wiederum so ein
schwieriges Wort. Ich weiss nicht, in der Schweiz versteht man das kaum mehr, was ein
Unterpfand ist. Zwei Dinge können uns helfen. Einmal wie Luther das übersetzt,
der sagt hier Pfand, welcher das Pfand ist. Ein Pfand verstehen wir gut. Man gibt ein
Pfand für etwas, was man noch nicht hat, aber bekommt. Und dann die
französische Bibel kann uns auch helfen. Das ist da eigentlich Anzahlung. Und das
verstehen wir sehr gut, eine moderne Sache, mit Anzahlungsgeschäften.
Ich will jetzt natürlich niemanden ermuntern für Anzahlungsgeschäfte hier.
Und doch kann diese Sache uns jetzt helfen. Ich komme in einen Laden, ich
will so und so etwas kaufen, vielleicht eine Wohnungseinrichtung.
Ich habe nicht genug Geld, kostet 20.000 Mark, sowas vielleicht. Und ich habe das
nicht bei mir. Ich habe es und doch möchte ich diese
Wohnungseinrichtung haben. Dann sagt mir aber der Verkäufer, wie alle Verkäufer
sind, er sagt, ich habe noch andere Interessenten. Und die kommen in einer
Stunde nicht und es ist schwierig für mich. Und dann können wir vielleicht mit
einer Anzahlung etwas machen. Dann sagen wir, hören Sie, wir geben Ihnen jetzt mal 5.000
habe ich bei mir. Das gebe ich Ihnen nicht. Und dann sagt der Verkäufer, wenn das so
ist, dann reserviere ich euch diese Sache. Und genau das ist der Gedanke von
diesem Unterpfand. Und zwar hat das nichts zu tun mit etwas, was wir
jetzt besitzen, sondern es hat etwas mit dem zu tun, was wir noch bekommen, was
Christen noch bekommen. Und dafür haben wir ein Pfand bekommen. Und was bekommen
wir zweierlei? Erstens bekommen wir einen neuen Leib und zweitens bekommen wir ein
wunderbares Erbe. Das sind die beiden großen zukünftigen Dinge. Ich spreche jetzt
nicht vom Vaterhaus, auch das ist zukünftig. Aber wir sprechen jetzt vom
neuen Leib und wir sprechen vom Erbe. Das ist die Welt, die wir mit dem
Haupterben einnehmen werden. Und seht ihr, gerade da werden noch diese beiden
Ausdrücke gefunden. 2. Korinther 5, da wird also in Vers 1 von diesem neuen Leib
gesprochen. Da ist nicht mehr eine Hütte. Der irdsige Leib ist eine Hütte. Wisst ihr
so etwas, was so schnell zusammenfällt? Und der Hauptgedanke meine ich ist, es ist
vorübergehend. Diesen Leib, den wir jetzt haben, ist vorübergehend. Aber wir werden
einen Bau von Gott bekommen. Ein Gebäude ist das. Wisst ihr, da müsst ihr an ein
Schloss denken, an ein großes Schloss. Mit einem wunderbaren Gebäude wird unser
neuer Leib verglichen. Und dann sehen wir in Vers 5, der uns eben hierzu bereitet
hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat.
Also der Geist Gottes wohnt in uns und er ist das Pfand dafür, dass jeder von uns
einen neuen Leib bekommen wird, wenn der Herr Jesus kommt zur Entrückung. Das ist
besonders wichtig für die, die sehr leiden unter ihrem Leib. Vielleicht durch
Krankheit, vielleicht durch alte Schwachheit, Mühe haben. Dinge haben in
ihrem Leib, die werden nie mehr gut. Und dann dürfen wir blicken auf diesen
nahen, grossen Tag, an dem der Herr Jesus wiederkommt zur Entrückung. Und wisst ihr,
er wird kommen als Heiland. Hast du daran schon gedacht? Du hast vielleicht an den
Heiland gedacht im Blick auf deine Begehrung, das ist auch wahr.
Aber er ist ja der Heiland deiner Seele. Aber er wird kommen als Heiland deines Leibes,
um den Leib der Niedrigkeit umzugestalten, zur Gleichförmigkeit seines Leibes, der
Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, alle Dinge sich zu
unterwerfen. Und das Pfand dafür hast du schon, weil der Geist Gottes in dir wohnt.
Und das Zweite ist das Erbe. Das ist natürlich Epheser 1, was wir schon
gelesen haben. Das ist dann eigentlich diese neue Welt, in die wir
eingeführt werden mit dem Herrn Jesus, um mit ihm zu herrschen über Himmel und
Erde, über die geschaffenen Himmel und über die Erde. Das ist uns verheißen und
wir werden es bestimmt bekommen, weil der Geist Gottes in uns wohnt, weil er das
Unterpfand für diese beiden Dinge ist. Also, der Geist Gottes wohnt in uns und
wenn der Geist Gottes in uns wohnt, dann wohnt er in uns, um uns zu leiten.
Jeden Tag und jede Stunde. Und mit dieser Leitung des Geistes möchten wir uns
morgen Abend beschäftigen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir beschäftigen uns an diesen Abenden mit dem Heiligen Geist.
Und wir haben gestern im Wesentlichen drei Dinge gesehen.
Wir haben gesehen aus Gottes Wort, dass der Heilige Geist
erstens eine göttliche Person ist,
zweitens, dass der Heilige Geist in jedem Gläubigen wohnt,
also in jedem Menschen, der im Blick auf seine
Sündenprobleme und im Blick auf die in ihm wohnenden Sünde
sich völlig stützt auf das vollkommene, vollbrachte
Werk des Herrn Jesus auf Golgatha.
Der empfängt den Heiligen Geist und wir haben dann drittens gesehen,
dass das gewaltige Auswirkungen hat im Leben eines Menschen.
Wir sahen dann am Ende der Stunde noch,
dass der Geist Gottes in uns wohnt, um uns zu leiten.
Und ich möchte jetzt das gerade gerne dann am Anfang
aus der Schrift beweisen, dass das so ist.
Aber ich möchte zuerst so wieder ein wenig
einen Überblick über diese Stunde setzen
und wir möchten wiederum
diese Stunde in drei Teile teilen.
Wir möchten den ersten Teil, im ersten Teil
den Charakter der Leitung des Geistes sehen.
Zweitens möchten wir dann die Zielrichtung
des Geistes in unserem praktischen Leben sehen.
Und drittens möchten wir dann Beispiele
aus Gottes Wort zeigen
über Leitung des Geistes
im Leben von gläubigen Menschen
und auch im Leben unseres Herrn Jesus auf Erden.
Zum ersten, der Charakter der Leitung des Geistes
möchten wir jetzt drei Stellen lesen.
Die erste im Römerbrief in Kapitel 8.
Römerbrief, Kapitel 8, Vers 14.
Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden,
diese sind Söhne Gottes.
Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft entfangen,
wiederum zur Furcht,
sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr entfangen,
in welchem wir rufen, Appa, Vater.
Und dann etwas zweites
aus dem Galaterbrief, aus Kapitel 5.
Galaterbrief, Kapitel 5, Vers 16.
Ich sage aber, wandelt im Geiste
und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
Denn das Fleisch gelüstet wieder den Geist,
der Geist aber wieder das Fleisch.
Diese aber sind einander entgegengesetzt,
auf dass ihr nicht das tut, was ihr wollt.
Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet,
so seid ihr nicht untergesetzt.
Vers 24.
Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt,
samt seinen Leidenschaften und Lüsten.
Wenn wir durch den Geist leben,
so lasst uns auch durch den Geist wandeln.
Und die dritte Stelle im Kolosserbrief, Kapitel 1.
Kolosser 1, Vers 9.
Deshalb hören auch wir nicht auf,
von dem Tage an, da wir es gehört haben,
für euch zu beten und zu bitten,
auf dass ihr erfüllt sein möget,
mit der Erkenntnis seines Willens,
in aller Weisheit und geistlichem Verständnis,
um würdig des Herrn zu wandeln,
zu allem Wohlgefallen,
in jedem guten Werke fruchtbringend
und wachsend durch die Erkenntnis Gottes,
gekräftigt mit aller Kraft,
nach der Macht seiner Herrlichkeit,
zu allem Aushören und aller Langmut mit Freude.
Der Geist Gottes wohnt in einem gläubigen Menschen,
um ihn zu leiten.
Das beweist dieser 14. Vers von Römer 8.
Hier sehen wir,
denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden,
diese sind Söhne Gottes.
Nun sind wir erst Söhne Gottes,
wenn wir uns auch praktisch leiten lassen durch den Geist.
Nun das ist bestimmt nicht gemeint.
Jeder Mensch, in dem der Geist Gottes Wohnung genommen hat,
der ist auch zur Sohnschaft gebracht.
Das ist keine Frage.
Und es ist in einer gewissen Weise ein wenig überraschend,
was hier steht.
Aber im Lichte dieses Kapitels wird es uns völlig klar.
Denn in Römer 8 haben wir eigentlich kaum Anweisungen für die Praxis
oder Ermahnungen für die Praxis des Lebens,
sondern in diesem Kapitel werden uns unsere Vorrechte vorgestellt,
im Wesentlichen.
Und da ist eines der Vorrechte, dass der Geist Gottes in uns wohnt.
Und eigentlich müsste das so heißen, zunächst, auf den ersten Blick.
Aber es steht eben hier nicht,
in denen der Geist Gottes wohnt, diese sind Söhne Gottes,
sondern die durch den Geist geleitet werden,
diese sind Söhne Gottes.
Es ist etwas Bemerkenswertes,
dass wenn es um unsere Kindschaft geht,
dass wir Kinder Gottes sind,
das Gottes Wort das stark verbindet
mit dem neuen göttlichen ewigen Leben.
Das ist besonders ein Thema des Johannes.
Aber wenn es darum geht, dass wir Söhne sind,
dann verbindet sich das eigentlich sehr stark in der Schrift
mit der Innenwohnung des Geistes Gottes.
Aber es steht hier eben Leitung
und das zeigt uns gerade, was wir jetzt heute Abend betrachten
und das ist dann zugleich die Überschrift,
dass der Geist Gottes tatsächlich in uns wohnt
und dass er darum uns auch leiten möchte
in allen Dingen im ganz praktischen Leben,
dass das eigentlich der Charakter der Innenwohnung des Geistes ist,
dass er uns leitet.
Und dann wird das eben verbunden mit der Sohnschaft,
mit Söhnen.
Und jetzt muss ich etwas sagen zum Ausdruck Söhne
oder Sohnschaft in Gottes Wort.
Das ist nicht ganz dasselbe wie Kindschaft,
obwohl das sehr nahe beisammen ist.
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Also Sohnschaft hat zu tun mit Einsicht
in die Gedanken,
während Kindschaft mehr zu tun hat mit Genuss der Liebe des Vaters.
Bei der Kindschaft, um sie zu verstehen,
müssen wir an ein kleines Kind denken,
das da die Liebe des Vaters genießt
und mit allen Nöten zum Vater geht.
Das ist der Gedanke der Kindschaft.
Aber der Gedanke der Sohnschaft, da müssen wir mehr
an einen erwachsenen Sohn denken.
An einen Sohn, der Einsicht hat in die Gedanken des Vaters.
Das bedeutet jetzt nicht, dass wir erst nach Jahren Söhne werden.
Dass wir zuerst Kinder werden und dann Söhne werden.
Nein, sogleich, ich wiederhole, wenn der Geist Gottes in uns wohnt,
sind wir zur Sohnschaft gebracht.
Aber wir verstehen nur Sohnschaft,
wenn wir denken an ein erwachsenes Kind.
Das beweist uns natürlich hier Phaser 1,
wo wir sehen, dass wir eigentlich durch Adoption
zur Sohnschaft gebracht sind.
Und das ist dann eben der Gedanke,
dass ein erwachsenes Kind angenommen wird vom Vater.
Also Sohnschaft hat immer mit Einsicht zu tun,
sowohl im Guten wie im Bösen.
Es gibt nämlich in Gottes Wort auch der Ausdruck
Söhne des Ungehorsams.
Das sind durchaus nicht alle ungläubigen Menschen.
Obwohl alle ungläubigen Menschen Kinder des Zorns sind,
so sind doch niemals alle ungläubigen Menschen Söhne des Ungehorsams.
Söhne des Ungehorsams sind Menschen, die mit Einsicht sündigen.
Die also eigentlich eine führende Stellung unter den Menschen einnehmen,
um sie von Gott wegzuführen.
Das erklärt nur jetzt diesen Ausdruck Sohnschaft.
Und das ist natürlich auch im Guten so.
Wenn wir also Söhne genannt werden,
dann bedeutet es, dass wir Einsicht haben
in die Gedanken Gottes.
Und dass wir gerade so geleitet werden.
Und das macht uns schon einen weiteren Charakterzug
der Leitung des Heiligen Geistes klar.
Nämlich, dass das niemals unseren Verstand ausschaltet.
Wir haben gestern Abend gesehen,
dass der Geist Gottes eine göttliche Person ist
und darum unseren Verstand völlig übersteigt.
Gott übersteigt immer unseren Verstand.
Und dennoch, wenn der Geist Gottes leitet,
dann begreift er in die Leitung auch unseren Verstand
und unsere Entfindungen.
Das ist eine überaus wichtige Wahrheit.
Obwohl, und das werden wir noch bei den Beispielen sehen,
er auch einmal oder immer höher ist noch als unseren Verstand.
Es ist nicht immer alles fassbar, wie er uns leitet.
Jedenfalls nicht immer im ersten Moment und manchmal überhaupt nicht.
Und wir werden es erst am Ziele sehen,
weil es auch manchmal unseren Verstand übersteigt, wie er leitet.
Aber wenn er leitet, dann begreift er immer den Verstand.
Und es ist ein ganz wichtiges, und auch die Entfindungen,
und es ist etwas ganz wichtiges zu sehen,
dass wenn der Geist uns leitet,
dass er es dann eigentlich tut, wie ein Vater
seinem erwachsenen Kinder ratet.
Das ist christliche Leitung.
Indem er einem erwachsenen Kinder, befiehlt man nicht einfach so.
Das tut man bei einem Unmündigen,
denn behandelt man fast wie ein Knecht.
Und man sagt, er kann das noch nicht verstehen,
aber ich befehle ihm, das oder jenes zu tun.
Aber es ist niemals christliche Leitung.
Sondern Leitung ist, wie ein Vater seinem erwachsenen Kinder ratet.
Und dann ist es eben so, und da ist ein weiterer Punkt zu beachten,
dass es da nicht nur Schwarz und Weiss gibt.
Wir haben so ein verkehrtes Denken oft, so ein Schwarz-Weiss-Denken.
Entweder ist etwas gut oder ist es böse.
Aber wenn wir Gottes Wort untersuchen,
dann ist das durchaus nicht immer so.
Es gibt natürlich solche Stellen, die uns zeigen,
entweder gut oder böse.
Aber es gibt auch andere Stellen,
und ich werde jetzt gleich eine anführen,
wo wir da sehen, wie Gott uns leitet,
wie der Geist Gottes uns leitet.
Und das ist eine Stelle in Römer 12, Vers 2.
Da sehen wir, dass er sagt,
dass ihr prüfen mögt, in der Hälfte des Verses,
dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige
und vollkommene Wille Gottes ist.
Das ist in gewisser Weise eine Steigerung.
Und seht ihr, so leitet uns der Heilige Geist.
Er zeigt uns manchmal, wir haben Gedanken über eine Sache,
in unserem ganz praktischen Leben,
und dann zeigt uns der Geist Gottes,
vielleicht ist es ganz gut, wie du denkst,
aber es gibt noch einen besseren Weg.
Und das ist so wichtig, auch daran zu denken.
Es gibt nicht nur einfach gut und schlecht,
sondern es gibt einen guten Weg,
und dann gibt es auch noch einen besseren Weg.
Und seht ihr, so möchte der Geist Gottes uns leiten.
Das ist der Charakter seiner Leitung,
dass er mit uns gleichsam spricht, wie mit Söhnen,
nicht wie mit Knechten, sondern mit Söhnen,
die Einsicht haben in die Gedanken Gottes,
ganz grundsätzlich, und dann ratet er uns.
Ich denke dabei so natürlich an Psalm 32.
Das sind sehr wichtige Verse, auch im Blick auf unser Thema.
Ich hatte noch gedacht, sie zu lesen.
Wenn bei euch die Zeit nicht so schnell laufen würde.
Aber jedenfalls lasse ich das jetzt beiseite
und hoffe, dass sie alle Psalm 32 kennen.
Da steht, dass er uns leiten will.
Ich will dich unterweisen und dich lehren,
den Weg, den du wandeln sollst,
mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.
Sei nicht wie ein Ross, wir werden noch darauf kommen,
wie ein Maultier, das keinen Verstand hat.
Seht ihr, das unterstreicht jetzt, was ich sage.
Durch Zaum und Zügel musst du sie leiten,
sonst pendigen, sonst nahen sie dir nicht.
Wir sind manchmal so wie Ross, wie Maultier,
wie ohne Verstand, und Gott muss uns leiten,
nur durch die Umstände, indem er uns so einhängt,
dass wir dann keinen Ausweg mehr sehen in unserem Leben
und gar nicht mehr anders können, als was Gott will.
Aber gerade so will er nicht leiten,
er will uns unterweisen.
Und jetzt gehen wir zur zweiten Stelle,
und da finden wir eigentlich das erläutert,
was wir gestern Abend aus dem Galater 5,
was wir gestern Abend sahen, was das bedeutet,
dass der Geist auf die Menschen kam,
auf die gläubigen Menschen, zu Pfingsten in Apostelgeschichte 2,
mit zerteilten Zungen, wie von Feuer.
Wir haben gesehen, dass das zu tun hat damit,
dass der Geist Gottes etwas in uns richten muss
und immer wieder richtet.
Es ist auch interessant, wenn wir in Gedanken
zu Apostelgeschichte 2 gehen, dass zunächst einmal
der Gedanke da ist, dass der Geist Gottes das Haus erfüllt.
Das ist der Gedanke, dass er in der Versammlung wohnt.
Aber da finden wir nicht diese zerteilten Zungen, wie von Feuer.
Aber wenn sie sich auf den Einzelnen setzen,
dann sind es zerteilte Zungen, wie von Feuer,
weil der Geist Gottes in uns etwas richten muss
oder sich gegen etwas stellen muss
und das ist unser Fleisch.
Wir haben das gelesen in Galater 5.
Da wird vom Fleische gesprochen.
Nun muss ich jetzt vielleicht etwas sagen, was das Fleisch ist.
Wir haben gestern gesehen, dass wir nicht nur ein Problem hatten,
nämlich das Problem unserer Sünden,
sondern dass wir noch ein zweites Problem hatten
und das ist gerade so schlimm,
nämlich dass die Sünde in uns wohnt.
Und das ist eine Tatsache,
dass die Sünde in jedem Menschen wohnt,
als ein böses Prinzip.
Und dennoch ist die Sünde und das Fleisch nicht ganz identisch.
Bei der Sünde, wenn der Apostel Paulus im Römerbrief von der Sünde spricht,
dann meint er ganz abstrakt das böse Prinzip, das in uns wohnt.
Aber wenn der Apostel hier vom Fleisch spricht,
dann meint er die in uns wohnende Sünde,
die durch unseren Körper wirkt.
Das ist das Fleisch.
Die Sünde, die durch den Körper wirkt.
Seht ihr, und jeder Mensch, der nicht von Busse getan,
der sich nicht begehrt hat, der ist im Fleisch.
Das bedeutet, dass dieser Mechanismus zwingend ist,
dass die in ihm wohnende Sünde herrscht
über diesen Menschen und diesen Körper benutzt.
Das heißt, seine Gedanken, seinen Mund,
seine Hände und seine Füße zwingend benutzt,
um seinen Willen, seine Gedanken in diesem Leben durchzusetzen.
Das ist ein Mensch, der im Fleisch ist.
Das ist also dann ein Sklave der Sünde,
um noch einmal zu Römer 6 zu kommen.
Aber nachdem ein Mensch sich bekehrt hat,
wird es anders.
Dann ist dieses Fleisch gekreuzigt.
Dann ist das Ende mit dieser Sklaverei.
Das ist das, was wir in Vers 24 gelesen haben.
Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt.
Da wird dieser zwingende Mechanismus
in einem Menschen zerstört, gekreuzigt.
Aber dann kommt etwas zweites,
dass es doch noch möglich ist,
dass unser Körper benutzt werden kann
von der in uns wohnenden Sünde,
um doch dann noch fleischlich zu handeln.
Seht ihr den großen Unterschied?
Im Fleisch zu sein oder noch fleischlich zu handeln,
das ist dann nicht mehr zwingend.
Aber es ist noch möglich.
Und ich weiss, dass ich hier keine Theorien erzähle.
Jeder von uns weiss das aus seinem ganz persönlichen Leben,
wie die in ihm wohnende Sünde,
dieses böse Prinzip,
immer wieder unsere Gedanken, unseren Mund,
unsere Hände und unsere Füße benutzen will,
um seinem Willen nachzugehen.
Nun, vielleicht darf ich oder kann ich noch
ein wenig dieses böse Prinzip schildern.
Das ist einmal erstens die böse Lust in uns
und zweitens ist es dann eben der Eigenwille.
Und besonders der Eigenwille wird uns noch heute Abend beschäftigen.
Wenn also von der in uns wohnenden Sünde die Rede ist
und vom Fleische, dann ist da nicht gemeint,
und das sage ich jetzt nebenbei,
die geschlechtliche Kraft eines Menschen.
Das wird oft verwechselt und das ist nicht gut.
Denn die geschlechtliche Kraft eines Menschen
ist vom Schöpfer in den Menschen gelegt.
Und alles was der Schöpfer in den Menschen gelegt hat,
ist in sich selbst sehr gut.
Nur muss es dann auf die rechte Weise benutzt werden.
Eben nicht fleischlich benutzt, auch bei uns nicht.
Sondern auch da sollen wir dann nicht
eigentlich der Sünde in uns nachgeben.
Seht ihr, und das ist die Wirkung des Geistes
auch im Blick auf die Leitung im ganz praktischen Leben,
dass er immer wirkt in diese Richtung,
dass wir nicht der in uns wohnenden Sünde nachgeben,
damit sie unsere Fähigkeiten, ich sage es einmal so,
benutzen kann, um zu sündigen.
Das ist das was hier vor uns steht.
Der Geist, das Fleisch gelüstet wieder den Geist,
der Geist wieder das Fleisch,
sie sind sich einander entgegengesetzt.
Und das ist, wenn der Geist uns leiten will,
dann tut er eigentlich in dieser Hinsicht
als wie von Feuer zweierlei.
Erstens einmal versucht er zu verhindern,
dass wir sündigen.
Und wenn wir gesündigt haben, wirkt er,
um uns wieder herzustellen.
Das haben wir auch gestern ein wenig angedeutet.
Und das ist natürlich ganz wichtig,
in der Leitung, in der praktischen Leitung des Geistes,
in unserem täglichen Leben,
dass wir uns das bewusst sind.
Und dass wir dann lernen, durch den Geist,
in der Kraft des Geistes, uns der Sünde für tot zu halten.
Um wiederum einen Ausdruck aus Römer 6 zu benutzen.
Uns der Sünde für tot zu halten.
Nicht die Sünde im Tode halten.
Ich möchte das noch betonen,
nicht weil das mir so sehr an den Worten liegt,
sondern weil daraus eine falsche Praxis entstehen kann.
Man sagt das manchmal,
wir müssen die Sünde im Tode halten.
Das steht ja natürlich nirgendwo in der Bibel.
Denn das ist auch ganz unmöglich.
Das wäre die in uns wohnende Sünde abzutöten,
dass sie nicht mehr da ist.
Und das habe ich auch einige Zeit versucht in meinem Leben.
Und ich habe so vollkommen gescheitert.
Und das war so eine unglückliche Zeit,
dass ich ganz verzweifelt bin daran.
Bis ich das erkannte,
was ein alter Bruder einmal bei uns gesagt hat.
Er hat gesagt, er war so ein wenig originell.
Und dann hat er gesagt, er hat nicht viel gesagt,
aber da manchmal ganz treffende Bemerkungen.
Dann sagt er,
wir wollen immer die Sünde in uns ersäufen, sagt er.
Aber dann sagt er, sie kann schwimmen, sagt er.
Und das ist die Erfahrung,
die jeder von uns eben immer wieder macht.
Sie ist völlig da.
Ich weiß, dass in mir,
das ist in meinem Fleische nichts Gutes vor.
Das ist wahr, die Sünde ist da.
Und wir können sie nicht töten,
aber wir können uns der Sünde für tot halten.
Das heißt, ihr nicht auf die Ansprüche
der in uns wohnenden Sünde reagieren.
Und das ist die Wirksamkeit des Geistes,
wenn er uns leiten will,
dass wir der in uns wohnenden Sünde,
dem Eigenwillen, der bösen Lust nicht nachgeben.
Jetzt gehen wir zum Kolosserbrief.
Und dann sehen wir dann,
auf welche Weise wir praktisch geleitet werden
in den täglichen Umständen.
Und ich möchte jetzt diese Verse,
in Kolosser 1, Vers 9 bis 11,
nur im Blick auf unser Thema eben vorstellen.
Und wir haben erstens einmal,
dass wir erfüllt sein möchten
mit der Erkenntnis des Willens Gottes.
Das ist das erste.
Wenn der Geist Gottes uns im tagtäglichen Leben leitet,
dann leitet er uns, indem er unsere Gedanken
eben füllt mit dem Willen Gottes,
der uns mitgeteilt ist in der Heiligen Schrift.
Also wenn wir hier dieses Wort Erkenntnis haben,
dann müssen wir eigentlich an die Bibel denken.
Und der Geist Gottes will uns immer leiten,
gemäss den Gedanken des Wortes Gottes.
Das ist der erste Punkt, den wir verstehen müssen
im ganz praktischen Leben.
Und die erste Frage ist immer,
wenn wir durch den Geist geleitet werden,
ist das, was wir wünschen zu tun,
auch nach den Gedanken des Wortes Gottes.
Sonst ist es niemals vom Geist geleitet.
Und der Apostel sagt hier im Kolossebrief,
dass wir die Fähigkeit haben,
diesen Willen Gottes zu erkennen,
wie er ihn geoffenbart hat in der Bibel.
Aber dann kommt das zweite,
nämlich Weisheit und geistliches Verständnis.
Da müssen wir jetzt zunächst weniger an die Bibel denken,
sondern an die Lebensumstände.
Das ist die zweite wichtige praktische Sache in unserem Leben,
dass wir nicht nur die Wahrheit des Wortes Gottes verstehen,
das ist die eine wichtige Sache,
aber zweitens auch die Lebensumstände richtig beurteilen können,
im Lichte Gottes beurteilen können,
dass wir nicht ganz verkehrte Schlüsse ziehen.
Ich möchte ein Beispiel sagen.
Ich kenne ein Ehepaar,
ein gläubiges Ehepaar,
da benimmt sich der Mann ganz verkehrt.
Der ist so ganz schlimm mit seiner Frau.
Benimmt sich ganz schlimm und befiehlt sie so rum
und schikaniert sie ein wenig.
Nun wenn ich da zu Besuch bin
und ich dann etwas lesen kann,
und wenn ich dann lese,
ihr Frauen seid euren Männern untertan,
dann habe ich Erkenntnis,
aber keine Einsicht.
Dann habe ich wohl eine Wahrheit des Wortes Gottes gesagt,
aber ich habe keine Einsicht in die momentanen Umstände,
in denen ich mich befinde.
Das ist ganz wichtig,
dass wir auch in der Beurteilung einer praktischen Situation
sie betrachten im Lichte Gottes.
Das bewahrt uns auch,
dass wir nicht beginnen mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Das ist auch so ein Problem der Gläubigen,
dass sie die Dinge nicht richtig gewichten können,
weil sie sie nicht stellen in das Licht des Wortes Gottes.
Nun wird uns natürlich auch so gleich gezeigt,
auf welchem Wege wir dann die Umstände
gottgemäss beurteilen können,
nämlich wenn wir wünschen zu allem Wohl gefallen zu sein,
und da komme ich jetzt schon zum Dritten,
und es gibt da die Möglichkeit der Übersetzung,
die mir besser gefällt und im Französischen so ist,
da steht nämlich, um ihm zu gefallen.
Und das gefällt mir so gut.
Es gibt sogar in der französischen Sprache eine Zeitschrift,
die heisst gerade so, die hat diesen Titel,
ihm gefallen, und das ist eine wunderbare Sache.
So eine Zeitschrift, oder ein Titel,
dass das eigentlich unser Leben kennzeichnet,
dass das der ganze Wunsch unserer Herzen ist,
ihm zu gefallen.
Darf ich eine persönliche Frage stellen?
Wem willst du gefallen?
Willst du der Welt gefallen?
Den ungläubigen Menschen?
Oder willst du einfach den Geschwistern gefallen?
Möglichst so, dass dich alle in Ruhe lassen?
Oder willst du einfach deinen Eltern gefallen?
Das ist natürlich nicht ganz verkehrt,
den Eltern wünschen zu gefallen,
oder den Geschwistern wünschen zu gefallen,
aber wenn das der Grundgedanke deines Lebens ist,
dann stimmt doch etwas nicht.
Der Grundgedanke deines Lebens muss sein,
ihm zu gefallen.
Seht ihr, und wenn das dein und mein Grundgedanke ist,
im tiefsten Grund des Herzens,
die ganze Kraft des Wunsches des Herzens,
dem Herrn Jesus zu gefallen,
wisst ihr, das löst tausend Fragen,
in deinem und meinem Leben.
Um ihm zu gefallen.
Und dann in Vers 11 wird noch von der Kraft gesprochen,
und zwar ist es dann eigentlich, dass wir nach oben blicken,
das ist ja der Charakter des Kolosserbriefes.
Das ist auch der große Unterschied zum Hebräerbrief.
Wir sagen manchmal im Hebräerbrief,
das ist der geöffnete Himmel, wir blicken nach oben,
aber ich glaube, das ist nicht ganz präzis.
Im Kolosserbrief blicken wir nach oben,
im Hebräerbrief blicken wir nach vorne,
und ich werde das auch gerade noch erklären.
Jetzt geht es darum, dass wir Kraft empfangen
nach der Macht seiner Herrlichkeit.
Der Herr Jesus ist unser Haupt im Himmel,
und wir sollen in allen Fragen unseres Lebens
nach oben blicken.
Ohne diese Blicke, diese inneren geistlichen Blicke nach oben geht es nicht.
Sei nicht wie ein Ross.
Hast du schon mal ein Ross gesehen, wie es nach oben blickt?
Das hat ganz Mühe, seinen Kopf so weit zu heben,
dass es nach oben, ein Malti raucht.
Die können sehr gut auf die Erde blicken.
Sei nicht wie ein Ross, wie ein Malti, das immer nur an der Erde klebt,
sondern blick doch mal nach oben.
Und jetzt will ich diesen Gedanken noch etwas erweitern,
noch etwas über den Kolosserbrief hinausgehen.
Wir blicken also nach oben,
und wir sehen dort unser verherrlichtes Haupt.
Und das gibt uns Kraft.
Und dann gehen wir zum Hebräerbrief,
und dann sehen wir den Herrn Jesus,
wie er hier auf Erden vollkommen gelebt hat,
sich völlig und vollkommen in allen Tagen leiten ließ,
durch den Geist Gottes,
und wir sehen, wie er sein Ziel erreicht hat.
Wie er eingegangen ist in die Freude des Herrn,
in die Gegenwart Gottes.
Er hat wegen der vor ihm liegenden Freude,
das war das Eingehen in die Herrlichkeit Gottes,
das Kreuz erduldet.
Er ließ sich leiten durch den Geist bis nach Golgatha,
weil er dann das Ziel sah,
dass er dann in die Gegenwart Gottes gehen könnte,
wenn dann sein Lauf vollendet sei.
Und dann wurde er dort gekrönt.
Und das ist das, was uns Kraft gibt.
Seht ihr, wenn der Geist uns leitet,
dann leitet er uns auf Wegen,
die uns hier auf Erden Schmach und Schande bringen.
Die uns oft bitteren Horn und Spott eintragen.
Und das ist nicht einfach.
Ich habe nicht gern, wenn ich ausgelacht werde.
Und ich kriege nur die Kraft,
wenn ich nach vorne blicke und meinen Herrn sehe,
der auch diesen Spott ertragen,
aber das Ziel erreicht und in der Herrlichkeit Gottes ist.
Seht ihr, Gott hat den Stempel auf dieses Leben gelegt
und gesagt, weil er so vollkommen gelebt hat,
hat er jetzt das Ziel erreicht.
Und das ist das, was uns anspornt.
Und jetzt gehen wir zum Epheserbrief.
Da blicken wir nicht nur nach oben,
sondern da sind wir in Christus schon im Himmel.
Also das heißt, wir sind jetzt himmlische Christen.
Und wenn wir geleitet werden möchten durch den Geist,
müssen wir himmlische Christen sein.
Nun, ein himmlischer Christ ist wie ein Baum.
Aber es ist ein umgedrehter Baum.
Die Wurzeln sind im Himmel,
die Krone ist auf Erden
und im Himmel holt er seine Kraft,
um dann zu erblühen auf Erden.
Und das ist das Blicken nach oben.
Und dann kommt noch etwas Letztes.
Und das ist, dass wir mit allem ausharren,
mit aller Langmut, mit Freuden,
eben dass diese Leitung Gottes in unserem Leben verwirklichen.
Und das sind jetzt die Lebensumstände.
Das ist eigentlich die Schule Gottes.
Wir haben beim Wort Gottes jetzt angefangen.
Wir haben dann gelernt, in Gottes Licht die Umstände des Lebens zu beurteilen.
Und jetzt kommen wir noch selbst in diese Umstände hinein.
Und die sind oft ganz schwierig.
Und wir lernen uns geleitet durch den Geist zu bewegen in diesen Umständen.
Und zugleich lernen wir auch wiederum in den Umständen,
wie der Herr uns leiten möchte.
Das ist die Schule Gottes.
Ich werde manchmal gefragt,
in welcher Bibelschule sind Sie denn gewesen?
Was haben Sie denn für eine Theologie? Kürzlich fragte mich jemand,
in welcher theologischen Ausbildung sind Sie gewesen?
Und ich sagte, ich bin nicht in einer solchen Ausbildung gewesen,
aber ich bin in der Schule Gottes gewesen.
Und dann wollte dieser Mann wissen, was denn das Besondere für eine Schule sei.
Und dann habe ich ihm erklärt, ganz kurz,
der große Unterschied zu den menschlichen Schulen,
unserer Schule Gottes ist folgende, das ist ein ganz wichtiger Punkt,
da hat man Einzelunterricht.
Da wird man nicht so einfach Klasse mitgezogen oder sowas.
Da hat man Einzelunterricht.
Und das ist die Schule des Lebens, in die Gott uns führt
und zubereitet und immer wieder mehr uns lernen möchte,
wie wir uns von ihm leiten lassen.
Und wie er uns führt,
das müssen wir auch oft in den Umständen lernen.
Darum gibt es auch schwere Umstände in unserem Leben,
damit wir lernen, was in unserem Herzen ist.
Aber damit wir auch lernen, was im Herzen Gottes ist.
Und manchmal haben wir gedacht, wenn ich so zurückblicke ein wenig,
dann denke ich an eine Zeit, wo ich gedacht habe,
da bin ich geleitet gewesen durch Gott
und heute blicke ich zurück und sage,
ich glaube, es waren doch stark meine eigenen Gedanken.
Ich musste lernen in den Umständen, wie Gott eben leitet.
Und ich glaube, das zeigt uns ein wenig dieses,
dass wir da mit Ausharren in aller Langmut mit Freude stehen.
Und jetzt wollen wir zum zweiten gehen,
nämlich zur Zielrichtung des Geistes.
Wir lesen drei Verse aus dem Johannes-Evangelium.
Johannes 14, Vers 26
Der Sachwalter, aber der Heilige Geist,
welchen der Vater senden wird in meinem Namen,
jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern,
was ich euch gesagt habe.
Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.
Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.
Und dann Kapitel 15, Vers 26
Wenn aber der Sachwalter gekommen ist,
den ich euch von dem Vater senden werde,
den Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht,
so wird er von mir zeigen.
Vers 13
Wenn aber jener der Geist der Wahrheit gekommen ist,
wird er euch in die ganze Wahrheit leiten.
Das sind die drei Punkte, die ich bei der Zielrichtung jetzt zeigen möchte.
Nämlich erstens, dass der Geist Gottes leitet,
nicht wie die Welt leitet.
Also wie ein Weltmensch sich leiten lässt.
Das ist ein ganz gewaltiger Unterschied und ein direkter Gegensatz.
Nun, der Weltmensch, wir haben das auch schon ein wenig angedeutet,
der Weltmensch lässt sich durch die Masse leiten.
Es gibt eine ganz moderne Sache,
und das ist eine, in der Schweiz wird das sehr geübt, ich glaube hier auch,
da macht man eine Meinungsumfrage.
Und dann, die Meinung, die den größten Prozentsatz hat,
in dieser Umfrage, das ist dann die Zielrichtung, nach der man sich richtet.
Und das wird sehr gesehen, zum Beispiel im Sport nicht,
und in der Mode nicht, dass man sich nach der Masse aufrichtet.
Ich höre ja auch von Verkäufern, die müssen ja das im Wirtischen auch so etwas tun,
dass man etwas Konsumforschung, ich kenne die Wörter nicht so ganz,
aber ich glaube, ihr versteht mich, betreibt, um dann zu sehen, was die Menschen wollen,
um dann in diese Zielrichtung zu gehen.
Aber so leitet der Geist nicht.
Auch nicht, dass man einem Menschen nachläuft.
Das ist auch ein Charakteristikum von dieser Welt.
Ich weiss nicht, ob ihr schon von Michael Jackson gehört habt,
ein berühmter, weltberühmter Musiker, der da so schreit, so furchtbar,
und Massen, Millionen, laufen diesem Mann nach.
Das ist der Charakterzug, wie die Menschen dieser Welt geleitet werden.
Aber so dürfen Christen nicht geleitet werden durch einen Menschen.
Nein, sie werden geleitet durch Gott, den Heiligen Geist.
Einmal sagt der Apostel Paulus, wenn ich noch Menschen gefiele, wäre ich Christi Knecht nicht.
Ja, wo möchte es so sein, dass wir niemals denken,
nach der Masse muss man sich ausrichten.
Ich hörte kürzlich, dass jemand zu mir sagte,
auch wir Gläubige, wir müssen heute das sagen, was die Jungen wollen, sonst laufen sie uns weg.
Seht ihr, das ist ein weltlicher Grundsatz.
Nein, wir müssen das sagen, was Gott will.
Natürlich, in einer Art und Weise, wie es gut auch von jungen Leuten verstanden werden kann.
Das ist aber ganz was anderes, nicht?
Das ist nicht wie die Welt.
Zweite Zielrichtung, er zeugt vom Herrn Jesus.
Und jetzt kommen wir zu einem Zentralpunkt der Leitung,
dass das Leben des Herrn Jesus, wie er hier auf Erden gelebt hat,
das große Muster ist, in das hinein uns der Geist Gottes immer wieder leitet.
Und wenn ich jetzt vom Herrn Jesus spreche und dass er als Vorbild vor uns sein soll,
dann meine ich das nicht als Schlagwort, wie das so viele meinen.
Die sprechen von Christus und wir müssen Christus nachfolgen.
Und Jesus ist wichtig und dabei kennt man ihn nicht.
Man hat einen eigenen Christus, einen Christus der eigenen Vorstellungen.
Das ist ein ganz trauriges Kapitel in der Christenheit,
dass man so von Christus spricht, indem man sich eigene Vorstellungen von ihm macht,
ihn gleichsam erniedrigt auf die Wünsche der eigenen Gedanken.
Nein, wenn hier steht, er wird von mir zeugen,
dann meint es, dass der Geist Gottes kommen würde auf Erden und dass er Werkzeuge inspirieren würde,
um Bücher in der Heiligen Schrift zu schreiben, die von ihm zeugen.
Und das sind die Evangelien.
Seht ihr, und wenn wir geleitet werden möchten durch den Geist,
dann müssen wir in aller Nüchternheit auch und auch etwas mit Eifer und mit Hingabe
die Evangelien studieren, nicht einfach um diese guten Geschichten kennenzulernen,
sondern um unseren Herrn Jesus kennenzulernen, um Jesus zu sehen,
wie er hier auf Erden in Niedrigkeit gelebt hat.
Denn er hat sich Tag für Tag völlig leiten lassen vom Geiste Gottes.
Und das wird uns helfen auch, damit der Geist Gottes auch uns leiten kann.
Ganz unbewusst werden wir dann in diese Leitung hinein geführt.
Wir werden noch einmal bei den Beispielen zu diesem Gedanken kommen.
Und drittens führt der Geist Gottes, das ist das Dritte bei der Zielrichtung,
in die ganze Wahrheit.
Nun, da denken wir natürlich jetzt an die grossen, wunderbaren Gedanken,
die Gott durch den Apostel Paulus uns mitgeteilt hat.
Aber ich möchte jetzt so einmal nicht bei den globalen Dingen bleiben,
sondern etwas bei den Einzelnen, die unser eigenes Leben betreffen.
Der Geist Gottes führt in die Wahrheit und der Wahrheit gemäss.
Wir werden das auch morgen Abend noch einmal auf diesen Gedanken zurückkommen,
denn er ist ganz wichtig.
Dass in allen Fragen unseres Lebens wir nicht durch Illusionen geleitet werden,
sondern der Wahrheit gemäss.
Es gibt ein ganz trauriges Kapitel unter den Gläubigen,
und das sind ihre Illusionen.
Dass sich Gläubige ihm zu grosse Schuhe stellen.
Und das hat schon viel Leid unter den Christen angerichtet,
dass Gläubige sich in zu grosse Schuhe stellen, dass sie zu viel von sich halten.
Seht ihr, der Geist Gottes führt uns in die Nüchternheit, der Wahrheit gemäss.
Wenn es um Fragen der Berufswahl geht, ist das so wichtig,
dass wir uns nicht in zu grosse Schuhe stellen,
sondern dass wir da so etwas nüchtern bleiben.
Und so uns vom Herrn wirklich unsere Fähigkeiten zeigen lassen,
um was wir wirklich tun können.
Wenn es dann um die Fragen des Wohnorts geht,
auch da will Gott uns gemäss der Wahrheit des Wortes Gottes leiten.
Er möchte uns zeigen, dass wir wo leben sollen,
wo wir die Zusammenkünfte nicht zu versäumen brauchen,
wie es bei jedlichem Sitter ist.
Es ist nicht nur die Zusammenkünfte als Versammlung gemeint,
auch natürlich im Hebräerbrief, aber noch viel mehr,
dass wir uns Gläubige immer wieder auch besuchen und treffen können.
Und da müssen wir auch noch ein wenig an unsere Kinder denken.
Wenn so ein junges Paar heiratet und dann 50 Kilometer vom Zeugnis der Versammlung wegzieht
und sagt, ja wir haben einen schnellen Wagen,
da sind wir in einer Stunde da,
und dann denken sie vielleicht noch nicht an die Kinder, die Gott ihnen schenken möchte,
und dass sie dann weit ab von Geschwistern sind,
oft keine guten Kontakte haben zu anderen Kindern von Gläubigen
und dann dadurch eben einen Schaden leiden.
So leitet der Geist nicht.
Er bindet diese Gedanken ein in seine Leitung, in sein Wort, gemäss der Wahrheit.
Und soll ich noch etwas sagen vom Heiraten?
Auch da zeigt uns Gottes Wort, dass wir eigentlich zweierlei in 1. Korinther 7
einmal, dass der Ehepartner eines Gläubigen, Menschen, soll auch ein Gläubiger sein.
Das ist keine Frage.
Oder vielleicht wird das noch klarer in 2. Korinther 6,
dass wir da nicht in ein ungleiches Joch gehen mit einem Ungläubigen.
Oh wie viel Schreckliches ist da schon entstanden.
Wenn gläubige Menschen ungläubige Partner geheiratet haben
und dann in ein großes Seelen entgekommen,
möchten wir das bedenken.
Der Geist leidet nie so.
Aber noch etwas zweites.
In 1. Korinther 7, im Herrn.
Das ist noch mehr.
Das ist nicht nur einfach der Ehepartner soll gläubig sein,
sondern er soll auch bereit sein, sich dem Gedanken Gottes zu unterordnen,
in allen Dingen.
Natürlich müssen wir dann auch selbst dazu bereit sein.
Sonst können wir nicht vom Herrn erwarten,
vom Geist Gottes, dass er uns so leitet,
dass der Herr uns dann auch so einen Ehepartner schenkt.
Zuerst müssen wir selbst im Herrn sein
und dann uns leiten lassen
und dann wird er uns so führen,
dass wir im Herrn heiraten.
Das ist also die Zielrichtung des Geistes.
Er führt nicht wie die Welt.
Er zielt immer auf die Person des Herrn Jesus,
auf sein vollkommenes Leben.
Und drittens, er führt uns in die Wahrheit
und gemäss der Wahrheit.
Und jetzt möchte ich noch zum Dritten kommen,
nämlich zu den Beispielen.
Und auch da möchte ich jetzt dreierlei zeigen.
Drei Beispiele.
Und das erste ist in Apostelgeschichte 16
und da ist es Barnabas.
In Apostelgeschichte 15
Vers 35
Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochien
und lehrten und verkündigten mit noch vielen anderen das Wort des Herrn.
Nach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas
Lasst uns nun zurückgehen und die Brüder besuchen
in jeder Stadt, in welcher wir das Wort des Herrn verkündigt haben
und sehen wie es ihnen geht.
Barnabas aber war gesonnen,
auch Johannes, genannt Markus, mitzunehmen.
Paulus aber hielt es für billig, den nicht mitzunehmen,
der aus Banfylien von ihnen gewichen
und nicht mit ihnen gegangen war zum Werke.
Es entstand nun eine Erbitterung,
sodass sie sich voneinander trennten
und als Barnabas den Markus mitnahm
und nach Zypern segelte,
Paulus aber erwählte sich Silas
und zog aus von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen.
Das ist das erste Beispiel, das ist Barnabas.
Das ist leider ein negatives Beispiel.
Und zuerst möchte ich etwas über Barnabas sagen.
Und zwar was Gottes Wort uns zeigt über diesen Mann
und das ist sehr viel Gutes.
Barnabas war ein guter Mann.
Das ist etwas sehr Schönes.
Ich glaube, dass es gar nicht von vielen in der Bibel gesagt wird,
dass sie gute Männer waren,
aber von Barnabas wird gesagt, dass er ein guter Mann war.
Ist das nicht schön?
Wenn das Urteil Gottes über uns ist,
ein guter Mann und eine gute Frau.
Ja, das war Barnabas.
Zweitens wird von ihm gesagt,
dass er voll Heiligen Geistes ist.
Kann man alles mit einer Konkurrenz nachschauen, wo das steht.
Voll Heiligen Geistes, auch das wird nicht von vielen gesagt.
Ich glaube außer dem Herrn nur von Zweien.
Und einer davon war Barnabas.
Und zweitens, äh drittens,
sah er überall, wo er hinkam, das Gute, was Gott gewirkt hatte.
Das ist auch eine sehr gute Eigenschaft.
Wir haben oft eine andere.
Wir sehen immer zuerst, was negativ ist.
Ich kenne das auch so aus meinem Leben,
wenn man so etwas reisst, nicht?
Dann kommt man wieder an ein neues Ort
und dann, naturgemäss, fällt uns immer zuerst das auf,
was uns nicht gefällt.
Was vielleicht wirklich negativ ist.
Aber so war Barnabas nicht.
Überall, wo er hinkam, sah er das Gute, was Gott gewirkt hatte.
Und viertens war er ein Mann,
der verbindend war unter den Brüdern.
Ich denke so, als Saulus sich bekehrte
und sich dann den Brüdern anschliessen wollte,
sie fürchteten sich und dann kommt dieser Barnabas.
Und in kurzer Zeit war Frieden hergestellt
und alle waren einmütig beisammen.
Saulus ging aus und ein.
Ein ganz nützlicher Mann, dieser Barnabas.
Ich liebe diesen Barnabas.
Den konnte man überall hinsenden.
Nach Deutschland und nach Frankreich
und nach Holland und nach den Oststaaten
und überall war er zum Segen.
War ein ganz anderer Mann als Jakobus.
Ich stelle die gerne mal so nebeneinander.
Auch Jakobus war, ich meine den Bruder des Herrn,
auch das war ein ganz wertvoller Mann.
Vielleicht verstehen wir Barnabas besser,
wenn wir auch Jakobus verstehen.
Jakobus war auch wertvoll.
Das war ein Mann von Grundsätzen.
Das war ein entschiedener Mann.
Seht ihr, es braucht beides.
Es braucht Brüder, die sehr auf den Grundsätzen bestehen
und es braucht auch Brüder, die so ein Herz haben wie Barnabas.
Aber beide haben ihre Gefahr.
Jakobus hatte die Gefahr, dass solche von ihm kamen
und dann versuchten die Brüder unter Gesetz zu stellen.
Das war seine Gefahr.
Und Barnabas' Gefahr sehen wir hier.
Hier war er einmal zu tolerant.
Und da sehen wir, dass er nicht von Gott geleitet war.
Nun, was hat er erstens nicht beachtet?
Er hat nicht die Realitäten gesehen bei Markus.
Nämlich, dass dieser Mann sich nicht bewährt hatte.
Seht ihr, man kann gerade im Dienst für den Herrn
immer sehr positiv zu allem stehen.
Und das ist eigentlich mal eine gute Haltung.
Es ist nicht schön, wenn wir immer zuerst etwas dagegen sagen.
Allerdings wird Timotheus von Paulus aufgefordert,
niemanden die Hände schnell aufzulegen.
Aber Paulus sagt nicht zu Timotheus, sei mal zuerst gegen alles.
Das sagt er nicht.
Aber sei etwas zurückhaltend, bis du etwas unterstützt.
Und seht ihr hier, hat er die Realitäten nicht beachtet.
Dass dieser Markus sich nicht bewährt hat.
Und Bewährung ist halt auch etwas.
Es gibt einmal Eifer für den Herrn.
Das ist etwas sehr Schönes. Liebe zum Herrn.
Das ist vielleicht sogar zentral.
Im Dienst für den Herrn, dass wir ihn lieben.
Aus ganzem Herzen.
Dass aus dieser Liebe zum Herrn jeder Dienst kommt.
Aber dann braucht es auch Bewährung.
Und diese Realitäten sah er nicht.
Und das war sein Verhängnis. Das ist der erste Punkt.
Und der zweite, die Verwandtschaft war stark.
Es wird uns mitgeteilt, an einer anderen Stelle, Kolosser 4 glaube ich,
dass er ein Neffe des Barnabas war.
Wie viel Unheil unter Gläubigen hat schon Verwandtschaft angerichtet.
Weil man da nicht vorsichtig genug war.
Und zurückhaltend genug war,
wenn es um die eigene Verwandtschaft ging.
Nun das hatte ziemliche Konsequenzen.
Nämlich es entstand eine Erbitterung.
Und dann zog dieser Barnabas mit Lukas aus.
Und überraschenderweise lesen wir nicht,
dass er von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen worden ist.
Wir müssen nicht nur das sehen, was steht in der Bibel,
sondern wir müssen auch immer das sehen, was nicht steht.
Mundtisch zu Paulus.
Und wir lesen dann eigentlich nichts mehr
von der Tätigkeit des Barnabas in der Apostelgeschichte.
Es ist ein wenig traurig. Dieser gute Mann
hat sich dann doch nicht leiten lassen von dem Heiligen Geist,
sondern von seinen Empfindungen.
Da sehen wir, die Empfindungen werden eingebunden
in die Leitung des Geistes.
Aber wenn wir unsere Empfindungen über die göttlichen Gedanken stellen,
dann wird es auch nicht zu einer guten Situation führen,
sondern es wird eben dann auch oft Erbitterung unter den Brüdern geben.
Das ist so schade.
Es wäre ja interessant, die Geschichte Markus aufzuzeigen.
Etwa fünf Jahre vorher ist er mit Paulus ausgezogen und Barnabas
und wieder zurückgekehrt.
Fünf Jahre später wollte Barnabas ihn mitnehmen
und Paulus war dagegen.
Und wie wir hier eigentlich klar sehen können, auch mit Recht,
weil keine Bewährung da war.
Dann lesen wir elf Jahre nichts mehr von Markus.
Und elf Jahre später, im Kolosserbrief,
wird dem Kolossen Befehl gegeben, dass sie ihn aufnehmen.
Und nochmals fünf Jahre später, im zweiten Timotheusbrief,
schreibt Paulus an Timotheus, bring Markus mit,
denn er ist mir nützlich zum Dienst.
Ist mal ganz gut, so etwas zu sehen,
dass es auch mal etwas Jahre braucht,
bis so etwas wieder in die Ordnung kommt
und bis dann jemand wirklich Bewährung hat.
Und dann, und das möchte ich als Abschluss von Markus sagen,
wurde er dann benutzt vom Herrn,
um dieses wunderbare Evangelium nach Markus zu schreiben.
Das ist etwas sehr Schönes, auch ermunterndes für uns alle,
wenn wir so mal drein geschossen sind im Dienst
und so mal was verkehrt gemacht.
Und das dann auch einsehen und daher ein Werk in uns tun kann,
dann bedeutet das nicht, dass er uns nie mehr gebrauchen kann.
Nein, St. Markus hat er wieder gebraucht auf eine wunderbare Weise,
aber es hat etwas Zeit gebraucht.
Also hier ein Barnabas, der eigentlich
sich nicht hat von Gott leiten lassen.
Und dann gehen wir zu Kapitel 16, Vers 6
und sehen ein Beispiel des Apostels Paulus.
Sie durchzogen aber Phrygien und die galaktischen Landschaften,
nachdem sie von dem Heiligen Geist verhindert worden waren,
das Wort in Asien zu reden.
Als sie aber gegen Mysien hinkamen,
versuchten sie nach Pythinien zu reisen
und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.
Als sie aber an Mysien vorübergezogen waren,
gingen sie nach Troas hinab
und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht,
ein gewisser mazedonischer Mann,
stand da und bat ihn und sprach,
komm herüber nach Mazedonien und hilf uns.
Als er aber das Gesicht gesehen hatte,
suchten wir aus bald nach Mazedonien abzureisen,
indem wir schlossen, dass der Herr uns gerufen hatte.
Hier sehen wir ein positives Beispiel
und ich muss jetzt etwas die Ausgangslage zeigen.
Der Apostel Paulus war in Asien in einer sehr gesegneten Arbeit tätig
und sein ganzer Verstand und seine ganzen Empfindungen
waren darauf gerichtet, hier zu bleiben.
Das ist auch natürlich.
Wenn der Herr ein Arbeitsgebiet auftut
und da Segen ist an diesem Ort,
man im Segen arbeiten kann,
sichtbare Frucht hervorkommt,
dass man dann mal hier bleiben will
und weiterarbeiten.
Aber jetzt hat Gott eine andere Absicht
und hier sehen wir klar,
dass eben Gottes Absichten auch manchmal,
in ganz speziellen Fällen,
unseren Verstand und unsere Empfindungen übersteigen.
Er wollte nämlich Paulus nach Europa bringen,
nach Philippi.
Und da musste er Widerstände bei ihm überwinden,
seine Empfindungen, sein Gedanke.
Und da sehen wir zunächst, der Heilige Geist hindert sie.
Also eine göttliche Person ist das.
Das wollen wir bedenken.
Wenn sie uns hindert etwas zu tun, was wir denken,
dann müssen wir das unbedingt beachten.
Nun, dann versucht er etwas anderes zu tun
und dann erlaubt es der Geist Jesu nicht.
Ist das jemand anderes?
Nein, das ist auch der Heilige Geist,
aber in einem anderen Charakter.
Seht ihr, der Geist Gottes hat viele Namen.
Es heisst von ihm auch, dass er der Geist des Vaters ist.
Das ist eine ganz spezielle Seite des Geistes Gottes.
Aber es ist auch der Geist Jesu
und das bedeutet, wie er Jesus geleitet hat,
als er hier auf Erden lebte.
Und was waren die großen Charakter,
wie der Herr Jesus auf Erden lebte,
und das zeigt uns Philipper 2.
Und das ist erstens, er war völlig gehorsam
und zweitens, er war völlig demütig.
Vollkommen demütig.
Seht ihr, das war das Leben des Herrn Jesus,
wie er durch den Geist geleitet wurde.
Es gibt Christen, die sind gehorsam,
aber dabei hochmütig.
Sie bilden sich etwas ein auf ihrem Gehorsam.
Dann gibt es auch Christen, die sind demütig,
aber nicht gehorsam.
Sehr niedrig gesinnt.
Menschen trifft man an,
die sich aber gar nicht so kümmern
um die Gedanken des Wortes Gottes.
Beides ist nicht die Gesinnung Jesu, des Herrn Jesus.
Nein, da verband sich Gehorsam, völliger Gehorsam,
mit vollkommenem, niedrigem Sinn.
Und weil dieser Geist an Paulus wirkte,
war das auch hier möglich,
dass der Geist Gottes ihn leiten konnte.
Er wollte wirklich diesem Gott,
dem heiligen Geist, gehorchen
und er war demütig genug,
aus einem wirkungsvollen Arbeitsgebiet wegzugehen,
weil der Geist Gottes es so wollte.
Und dann haben wir nächstens noch,
dass da ein mazedonischer Mann erscheint,
im Gesicht, diesem Paulus,
und sagt, komm herüber und hilf uns.
Das spricht dann, dass wir auch in allem,
wie wir uns leiten lassen,
auch noch bedenken müssen,
die Möglichkeiten, die es gibt,
und die Umstände.
Das weist uns auf die Umstände hin.
Wir dürfen uns nicht, und auch auf die Bedürfnisse,
wir dürfen uns niemals von den Bedürfnissen leiten lassen.
Wir müssen uns vom Geist leiten lassen.
Aber wenn er uns leitet,
müssen wir auch die Bedürfnisse
und die Umstände beurteilen
und schauen, wie das dann so geht.
Das ist ein mazedonischer Mann.
Und dann kommt noch etwas Viertes hinzu,
dass sie das auch gemeinsam besprochen haben.
Seht ihr, eigentlich wird Paulus hier geleitet,
aber bespricht das mit den Brüdern,
denn es steht in Vers 10, wir schlossen.
Ich weiss, dass auch noch hier Lukas dazu kommt,
aber es wird doch jetzt kollektiv gesagt,
nicht ich schloss, sondern wir schlossen.
Seht ihr, und man kann auch mal
so ein wenig die Ohren spitzen,
was so andere Brüder denken.
Da fällt einem kein Stein aus der Krone,
wenn man mal auch so ein wenig hört,
wie die anderen Brüder über eine Sache denken.
Nicht, dass wir uns von den Brüdern leiten lassen,
das wäre wieder ganz von hinten angefangen.
Wir müssen uns vom Herrn leiten lassen,
aber doch ist es gut, offene Ohren zu haben,
wie auch so andere Brüder über eine Sache denken,
die auch so ein geistliches Urteil haben.
Es ist manchmal so, dass wir sagen,
ja, ich habe in diesen Weg gegangen,
und es war auch nur ein Bruder,
der etwas dagegen gesagt hat,
habe ich kürzlich gehört,
und es war gar kein Empfinden
und auch keine Ohren da
für das Denken geistlicher Geschwister.
Seht ihr, es muss eigentlich gar nicht so weit kommen,
dass Brüder uns mit dem Hammer eins geben.
Es muss gar nicht so weit kommen.
Wir sollten auch mal die Ohren ein wenig spitzen,
wie geistliche Geschwister auch Schwestern
über eine Sache denken.
Das gehört mit, wie der Geist Gottes leitet.
Und das wird hier sehr schön gesehen.
Und wenn ihr jetzt noch ein wenig Geduld habt,
dann will ich zum Schluss
noch ein vollkommenes Beispiel zeigen,
das Beispiel des Herrn Jesus.
Wir gehen zum Markus Evangelium.
Markus Evangelium, Kapitel 1, Vers 35.
Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war,
stand er auf und ging hinaus
und ging hin an einen öden Ort
und betete daselbst.
Und Simon und die, die mit ihm waren,
gingen ihm nach, und als sie ihn gefunden hatten,
sagten sie zu ihm, alle suchen dich.
Und er sprich zu ihnen, lass uns anderswohin,
in den nächsten Flecken gehen,
auf das ich auch daselbst predige,
denn dazu bin ich ausgegangen.
Hier sehen wir den vollkommenen Menschen,
den Herrn Jesus, und ich bin ganz glücklich,
am Ende dieser Stunde
ihn noch vor unsere Herzen stellen zu dürfen.
Nun, er hat sich vollkommen leiten lassen,
und diese Leitung fing an im Gebet.
Wunderbarer, anbetungswürdiger Herr,
der im Gebet vor seinen Gott trat als Mensch,
um von ihm Weisung zu erbitten.
Das ist das Erste, was wir sehen.
Das Zweite, er ging an einen öden Ort dabei,
um allen Irdischen,
keine irdischen Einflüsse zu haben.
Nun, die irdischen Einflüsse
hätten dem Herrn Jesus nichts angetan,
aber er steht eben hier
als unser Vorbild vor uns.
Darum ging er an einen öden Ort.
Und wenn wir den Willen des Herrn erkennen wollen,
dann müssen wir mal an einen öden Ort gehen.
Seht ihr, darum habe ich etwas gegen Freundschaften
unter jungen Geschwistern,
Burschen und Mädchen.
Dass da einfach so mal Freundschaften,
ein wenig ein Getändel ist, nicht?
Und dann möchte man noch den Willen des Herrn sehen darin.
Dann ist man eben nicht an einem öden Ort,
sondern ist man sehr starken Einflüssen ausgesetzt.
Wie soll ich, wenn ich eine Verliebtheit habe,
noch den Willen des Herrn erkennen,
ob der Herr diese Frau für mich bestimmt hat?
Da muss ich zuerst mal an einen öden Ort gehen,
zu dem Herrn Jesus nachfolgen.
Und dann vor den Herrn,
und dann vor ihm Klarheit zu bekommen.
Nun, und dann kommt er,
und jetzt kommt Simon,
natürlich ist es wieder Petrus,
und er sagt, alle suchen dich.
Und jetzt sehen wir, wie der Herr Jesus nicht
eigentlich auf die Beliebtheit geschaut hat.
Er hat sich nicht durch seine Beliebtheit leiten lassen.
Das ist eine grosse Gefahr für uns.
Dass wir dahin gehen,
wo die Gläubigen uns am wohlsten gesinnt,
am freundlichsten sind,
und vielleicht aus unserer Person etwas machen so.
Und man sieht das manchmal unter Brüdern auch,
dass sie sehr anfällig sind auf Lob.
Und wenn sie dann so einmal gelobt werden irgendwo,
dann gehen sie immer wieder dahin.
Das kann uns auf ganz verkehrte Wege führen.
Das hat der Herr nicht getan.
Durch die Beliebtheit sich leiten lassen.
Nein, er hat gesagt, lasst uns anderswohin gehen.
Denn er hatte eine andere Weisung von Gott entfangen,
und dann möchte ich jetzt noch zwei Dinge zeigen.
Nämlich erstens, der Herr Jesus ließ sich täglich leiten,
und zweitens sah er einen grossen Auftrag.
Das ist Vers 38.
Und das sind zwei ganz wichtige Dinge in der Leitung des Geistes mit uns.
Und ich fange jetzt mal hinten an.
Jeder von uns hat einen grossen Auftrag vom Herrn empfangen.
Und den müssen wir mal sehen unter Gebet.
Das geht nicht immer so schnell.
Dass wir erkennen als Brüder und Schwestern,
was will Gott von mir mal ganz grundsätzlich in meinem Leben.
Ich möchte ein Beispiel sagen, damit ihr erkennt, was ich meine.
Eine Schwester, die fünf Kinder hat,
die sah in ihrer Verwandtschaft eine grosse Not.
Und sie hatte da eine Aufgabe für sich gesehen.
Und dann kam sie in einem Gespräch zu mir,
und sagte, ich sehe diese Aufgabe hier vor mir,
und was soll ich tun?
Natürlich muss ich dann jemand für meine Kinder haben.
Wenn ich dann diese Aufgabe in meiner Verwandtschaft erfüllen will.
Und dann gab ich zur Antwort,
zuerst musst du deine eigene Burg verteidigen.
Den grossen Auftrag sehen.
Eine Mutter, denen der Gott fünf Kinder geschenkt,
ihre grosse Aufgabe ist das Aufziehen dieser Kinder.
Das ist ein Beispiel.
Jeder von uns hat einen grossen Auftrag,
und darin muss er prinzipiell eigentlich bleiben.
Aber dann muss er sich täglich in allen Umständen vom Herrn leiten lassen.
So wie wir es jetzt gesehen haben,
indem die Leitung des Geistes unsere Gedanken,
unsere Empfindungen inbegreift,
und alle Gedanken und Empfindungen richtet auf das Wort Gottes,
und auf die Person des Herrn Jesus. …
Automatisches Transkript:
…
Wir haben am ersten Abend, am Donnerstagabend, gesehen, dass Gott, der
Heilige Geist, kommt, um zu wohnen in Menschen, die glauben an den Namen und
das Werk des Herrn Jesus. Gestern Abend sahen wir, dass er in uns wohnt, um uns zu
leiten. Heute Abend möchten wir, das Wort Gottes
untersuchen, um zu sehen, dass der Geist Gottes die gläubigen Menschen erfüllen
will.
Damit der Heilige Geist kommt, um zu wohnen in einen Menschen, haben wir am
Donnerstagabend gesehen, dass die Voraussetzung dazu, Glauben ist. Damit er
uns leiten kann, ist die Voraussetzung dazu, dass nicht unser Eigenwille tätig
ist.
Und damit er uns erfüllen kann, das möchten wir jetzt heute Abend
betrachten, gibt es einmal eine Voraussetzung, die wir zuerst als ersten
Punkt heute Abend untersuchen möchten. Was ist die Voraussetzung, damit der Geist
Gottes uns erfüllen kann? Zweitens, was sind die Hinternisse, dass er uns nicht
erfüllen kann? Und drittens, wir haben wieder drei Abschnitte heute Abend, was
sind die Auswirkungen, wenn er uns erfüllt? Nun, wenn ich den Unterschied
zeigen möchte und es ist im Gebet ausgedrückt worden, dass wir doch in
einfachen Worten sprechen sollen und ich möchte das versuchen und wenn wir jetzt
den Unterschied zeigen möchten zwischen dem, was wir am Donnerstagabend sahen,
dass der Geist Gottes in uns wohnt und was wir heute Abend betrachten, dass der
Geist Gottes uns erfüllt, dann ist das sehr einfach zu erklären.
Als der Geist Gottes, wenn er in einem Menschen wohnt, dann bekommt der Mensch
eine Gabe, nämlich die Gabe des Heiligen Geistes. Und wenn der Geist Gottes einen
Menschen erfüllt, dann bekommt der Geist Gottes den Menschen. Das ist gerade umgekehrt.
Ja, er bekommt dann alles praktisch von diesem Menschen. Also wenn er in uns
wohnt, dann ist er eine Gabe und er kommt ganz in uns auf der Grundlage des
Werkes des Herrn Jesus auf Kolgata. Aber dass er uns erfüllt, das bedeutet, dass
er dann Besitz nimmt von allem in unserem Leben, von unseren Gedanken, von
unseren Worten, von unserer Tätigkeit, er bekommt dann uns. Wenn jemand vom Geist
erfüllt ist, dann ist er eigentlich so, dass der Geist Gottes uns ganz bekommt.
Nun also, wir wollen zuerst die Voraussetzungen betrachten und wir
lesen dazu etwas wiederum aus Apostelgeschichte, und zwar aus Kapitel 4.
Und ich fasse das zusammen, was wir jetzt lesen, und sage, die Voraussetzung, dass
der Geist Gottes uns erfüllt, ist Gebet.
Nicht beten um den Heiligen Geist, dass er uns erfüllt, sondern wirkliches
christliches Gebet ist Voraussetzung dazu. Apostelgeschichte 4, wir lesen ab
Vers 24. Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und
sprachen, Herrscher, du bist der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer
gemacht hat und alles, was in ihnen ist, der du durch den Mund deines Knechtes
David gesagt hast, warum toben die Nationen und sinnen eitlis die Völker?
Die Könige der Erde standen da und die Obersten versammelten sich wieder den
Herrn und wieder seinen Christus. Denn in dieser Stadt versammelten sich in
Wahrheit wieder deinen heiligen Knecht Jesu, den du gesalbt hast, sowohl Herodes
als Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israel alles zu tun, was
deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hat, dass es geschehen sollte.
Und nun, Herr, sieh an die Drohung und gib deinen Knechten dein Wort zu reden
mit aller Freimütigkeit, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung und das
Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und
als sie gebetet hatten, bewegte sich die Städte, wo sie versammelt waren und sie
wurden alle mit heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit
Freimütigkeit.
Die große Voraussetzung, dass der Geist Gottes uns erfüllen kann, ist echtes,
wahres, christliches Gebetsleben. Es ist tatsächlich das Charakteristische eines
Christen, dass er betet. Das sehen wir beim Apostel Paulus, als er sich bekehrte,
da wurde gesagt, nach seiner Bekehrung, siehe, er betet. Darf ich eine Frage
stellen? An dich heute Abend, kann man das von dir auch sagen? Siehe, du betest. Oder
bist du vielleicht noch nicht mit deinen Sünden zum Herrn Jesus gekommen? Hast
ihn noch nicht angenommen als deinen persönlichen Heiland? Du weißt noch
nicht, was beten ist? Du hast vielleicht ein Gebet schon gesprochen, etwas
heruntergesagt, aber du weißt nicht, was christliches Beten ist. Aber alle, die wir
dem Herrn Jesus angehören, auch uns möchte ich fragen, wie steht es mit deinem
Gebetsleben? Ist vielleicht etwas in dieser Voraussetzung in deinem Leben
nicht in Ordnung, dass der Geist Gottes dich nicht erfüllen kann, nicht von dir
Besitz nehmen kann? Siehe, er betet. Und wir sehen auch hier diese Männer, diese
Gläubigen, diese Geschwister, wie sie beten miteinander und dass eigentlich
dann anschließend sie mit dem Geist Gottes erfüllt werden. Und ich möchte
nicht nur zeigen, dass sie beteten, sondern ich möchte jetzt auch zeigen, wie sie
beteten. Es geht nämlich nicht nur darum, dass wir beten, sondern auch wie wir
beten. Und da haben wir ganz wichtige Vorausbelehrungen in Gottes Wort. Nun
geht es mir natürlich nicht um Formulierungen. Wir nehmen das manchmal
sehr wichtig, wie wir so formulieren in den Gebeten, aber das ist eigentlich nicht
die Hauptsache. Es ist natürlich immer gut, richtig zu formulieren, besonders in
gemeinsamen Gebeten. Aber es geht nicht so sehr darum, sondern es geht darum, was
für eine Herzenshaltung wir haben beim Beten. Nun das erste, was wir hier finden
in Vers 24 ist, dass sie Gott anreden als der Herrscher. Du bist Gott, der den
Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat.
Diese gläubigen Menschen, diese Christen, kommen von Gott hin im Gebet im
Bewusstsein, dass er der Herrscher ist über alle Dinge. Das ist die erste
Voraussetzung für ein wahres christliches Gebet, dass wir uns bewusst
sind, vor wen wir treten. Nämlich vor den Herrscher von allen Dingen und auch vor
den Herrscher von dir ganz persönlich. Ihn anzuerkennen als meinen persönlichen
Herrn ist die allererste Voraussetzung für ein wahres, wirkliches Gebet. Und
dann zweitens auch ihn nicht nur als Herrscher anzuerkennen, sondern auch als
Schöpfer aller Dinge. Das heißt als der, der alles vermag, in diesem tiefen
Bewusstsein im Herzen so vor ihn zu treten. Und dann kommt das zweite in Vers
25 und 26, das volle Anerkennen des Wortes Gottes als von Gott inspiriert,
als das was Gott eben durch sein Wort uns mitzuteilen hat.
Sie beginnen jetzt nämlich etwas Gott vorzusagen aus der Heiligen Schrift, aus
dem Alten Testament. Wir sagen manchmal und ganz mit recht, wenn wir
gemeinsam beten, sollen wir nicht Gott Vorträge halten und ich bin natürlich
da sehr damit einverstanden. Ich glaube überhaupt, dass lange Gebete etwas ganz
Schlechtes sind. Nicht gerade Sünde, aber eine große Schwachheit, die der Feind
benutzt, dass wir nicht konkret beten. So lange ausschweifende Gebete mit
wunderbaren Formulierungen und so weiter. Das ist tatsächlich ein Riesenproblem,
das oft unter Gläubigen ist. Und dafür möchte ich nicht sprechen und dennoch
reden sie hier vor Gott, indem sie seine eigenen Worte benutzen aus der Heiligen
Schrift. Und das zeigt, was für Gedanken in ihren Herzen waren über das Wort
Gottes. Das ist ganz wichtig, dass wir richtig beten können, dass wir die
richtigen Gedanken haben über Gottes Wort. Und erstens einmal anerkennen sie
völlig die Inspiration der Heiligen Schrift, dass wir ganz klar in diesem
Vers, dass du, sagen sie, dass der durch dieser Herrscher, der durch den Mund
deines Knechtes David gesagt hat. Da sehen wir, wie sie anerkennen, dass Gott
David inspiriert hat, dieses Wort niederzuschreiben. Aber sie sagen nicht
einfach eine Wahrheit des Wortes Gottes, so ganz allgemein, sondern sie beziehen
es auf sich und auf ihre Umstände. Und das ist das zweite Wichtige aus Gottes
Wort. Man kann sehr gelehrt über Gottes Wort sprechen.
Man kann es sogar richtig auslegen, aber man kann es nicht beziehen auf sich
selbst und auf seine eigenen Umstände. Und das sehen wir, wie sie das hier tun.
Im Gebet kommt das eben zum Ausdruck, dass sie mit Ehrfurcht sprechen vom
Gottes Wort und dass sie es beziehen auf sich selbst und auf ihre Person und ihre
Situation, in der sie waren. Und dann wird klar, dass sie noch etwas erkannt haben
aus der Heiligen Schrift, nämlich dieses, dass der Zentralpunkt des Wortes Gottes
die Person des Herrn Jesus ist. Es ist an sich ein großes Wunder, dass Gott seine
Wahrheit für uns in einem so kleinen Buch niedergeschrieben hat.
Jeder, der irgendetwas lernt oder studiert, der braucht viel mehr Bücher.
Ganze Bibliotheken gibt es über jeden Beruf, den man erlernen muss.
Oder über irgendein Fachgebiet gibt es Bibliotheken. Aber Gott hat seine Wahrheit
nicht in zwölf oder zwanzig großen Bänden niedergelegt. Ich bin sehr froh,
sonst müsste ich immer einen Wagen hinter mir herziehen.
Nein, in einem so kleinen Buch hat er seine ganze Wahrheit niedergelegt.
Ich habe schon mal darüber nachgedacht, dass das ein großes Wunder ist. Und dann
ist das nicht einfach ein Buch, das die Wahrheiten Gottes vorstellt, das ist
natürlich wahr, aber es stellt uns eine Person vor, die Person des Herrn Jesus, die
Person dessen, der das Herz und den Himmel des Vaters füllt. Und seht ihr, diese
Menschen, die hier vor Gott sind im Gebet, gerade diese Person ist auch der
Zentralpunkt ihrer Gedanken und ihrer Herzen. Das ist die nächste Voraussetzung
für wahres christliches Gebet, dass der Herr Jesus wirklich der Zentralpunkt
unserer Herzen, unser Gedanken, unseres Lebens ist.
Dann in Vers 28 sehen wir etwas weiter wichtiges, nämlich das Kreuz von Golgatha.
Wir haben also jetzt zuerst die Person des Herrn Jesus und dann das, was geschehen
ist auf Golgatha. Auch davon wussten sie und das hat einen Stellenwert in ihrem
Herzen. Ich habe an einem der Abende gesagt, wir
denken viel zu gering und ich glaube auch viel zu wenig an Golgatha. Haben einen
alten Bruder in der Schweiz, ist 45 Jahre im Werk des Herrn gegangen, habe sehr viel
von ihm gelernt und er hat, als ich heiratete, hat er zu mir gesagt, weißt du
jetzt wirst du dann selber beten am Tisch und bitte danke nicht nur für das
Brot und den Käse, den du isst, sondern danke doch auch jedes mal für das, was
der Herr Jesus getan hat auf Golgatha. Das ist eine Frage, ob das unser Herz erfüllt,
ob wir wirklich uns bewusst sind, was da geschehen ist auf Golgatha. Nun es gibt
zwei Seiten und die werden hier gezeigt, nämlich das, was der Mensch, das was wir
dem Herrn Jesus angetan haben. Das ist die eine Seite und das soll uns
immer bewusst sein und wir müssen nicht einfach sagen, die Menschen haben das
dem Herrn Jesus angetan oder die Juden haben das dem Herrn Jesus angetan.
Nein, hier wird ganz klar gesagt, dass es das Volk der Juden war, aber mit
den Nationen zusammen, wisst ihr, und da gehören die Schweizer auch dazu und auch
die Leute aus Deutschland gehören da auch dazu. Wir alle gehören zu diesen
Menschen, die den Herrn Jesus ans Kreuz gebracht haben. Das ist ganz wichtig, dass
wir das niemals vergessen, denn wenn wir das vergessen, dann beginnen wir
plötzlich von uns selbst hoch zu denken. Aber wenn uns das bewusst ist, dass
eigentlich das, was ich bin und das, was ich getan habe, den Herrn Jesus ans
Kreuz gebracht habe, das lässt mich in der rechten Haltung vor Gott bleiben.
Einmal, und ich denke jetzt an den Apostel Paulus, hat er gedacht, dass das,
was er war, und ich denke dabei jetzt an Philipper 3, an den ersten Abschnitt,
dass der Apostel gedacht hat, dass er das, was er war, da zählte er auf, was er alles
war, und er zählte auch, was er alles getan hat, und er glaubte, das sei ein
Gewinn für ihn vor Gott. Und dann kam der Tag seiner Bekehrung, und dann begann er
das, was er ist und was er getan hat, zu denken, dass es ein Verlust für ihn war,
nicht ein Gewinn, sondern ein Verlust. Begann er von diesem Moment an, achtete
er alles für Verlust. Und es ist sehr bemerkenswert in dieser Stelle, möchte
der Aufmerksamkeit anbefehlen, dass es steht, dass er es einmal für
Verlust geachtet hat, auf Golgatha, und dass er es dann permanent für Verlust,
er sagt dann weiter, ja wahrlich, ich achte auch alles für Verlust. Wisst ihr, als wir
uns bekehrten, als wir zum Herrn Jesus kamen mit unseren Sünden, da dachten wir
klein von uns, da dachten wir, das bringt uns in die Hölle, was ich bin und was ich
getan habe. Aber dann ist eine große Gefahr, dass wir
nach unserer Bekehrung plötzlich wieder ein wenig was beginnen von uns zu denken.
Und das ist so schön da in Philippa 3, ich möchte das gerne vorstellen. Denkt
daran, auch nach der Bekehrung ist es immer wieder wichtig nach Golgatha zu
blicken und zu sehen, was wir dort dem Herrn angetan haben, dass wir dann
wirklich alles auch permanent für Verlust dachten, was wir von Natur sind
und was wir auch in unserer eigenen Kraft irgendwie tun könnten.
Aber dann sehen wir auch hier in unserem Abschnitt die zweite Seite dessen, was
Golgatha ist, nämlich dass dort der Ratschluss Gottes eben zur Ausführung
kam, welches dann die Grundlage unseres Heiles geworden ist.
Das sind die Hauptpunkte für christliches Gebet und das hat zu tun
mit der Gesinnung unserer Herzen. Und dann sehen wir in Vers 30, dass sie auch
in Vers 29, dass sie auch ihre Umstände Gott vorstellen.
Das dürfen wir natürlich, das ist ganz wichtig, dass wir das tun und ich hoffe,
dass sie das alles auch verwirklichen. Einfach die Umstände vor Gott hinlegen.
Aber was beachtenswert ist, ist nicht, dass sie Gott vorschreiben, wie er jetzt die
Umstände ändern soll. Und das ist wieder ein ganz wichtiger praktischer Punkt,
damit der Geist Gottes uns erfüllen kann. Nämlich, dass wir nicht Gott vorschreiben,
was er zu tun hat, sondern dass wir wohl die Umstände so aufdecken, das was unsere
Herzen getroffen hat, so vor Gott stellen. Aber dann soll unser Anliegen sein, in
mitten dieser Umstände doch ein Zeugnis für ihn sein zu können. Das ist genau
das, was wir in Vers 29 eben finden. Und in Vers 30 dann, damit sie an die
Drohung und dann aber gib deinen Knechten dein Wort zu reden mit
Freimütigkeit. Das soll unser Gebet sein im Blick auf die Umstände. Nicht so sehr,
dass er die Umstände ändert, sondern dass wir in den Umständen wirklich auch
Wünschen von Herzen zu zeugen von diesem großen Gott, den wir kennen dürfen
durch den Herrn Jesus. Und dann erfüllt sie der Heilige Geist. Und sie werden
befähigt, eben dieses Zeugnis abzulegen. Ich fasse zusammen. Voraussetzung, dass
der Geist Gottes uns erfüllen kann, ist ein echtes Gebetsleben. Möchten wir ja
nicht gering davon denken. Und ich zeige die zwei Hauptpunkte eines
christlichen Gebetes, eines Gebetes überhaupt. Und das ist erstens, dass wir
groß denken von Gott und zweitens, dass wir klein denken von uns. Da könnt ihr die
ganze Bibel durchforschen. Und alle Gebete lesen, die wir in der Bibel finden
und wenn es wirklich echte Gebete sind, dann wird immer die Größe Gottes
vorgestellt und die Kleinheit dessen, der bittet. Sonst bitten wir gar nicht richtig.
Wenn wir nicht klein von uns denken, dann bitten wir nicht richtig. Und wenn wir
nicht groß von Gott denken, dann haben wir kein Vertrauen zu ihm. Das sind die
Grundpfeiler christlichen Gebetes. Groß von Gott denken, ihm alles zutrauen, zu ihm
alles vertrauen haben und gering oder nicht von sich denken und von seinem
eigenen Vermögen. Und dann kann der Geist Gottes von uns Besitz nehmen. Und jetzt
möchte ich auf die Hinternisse kommen und das ist Epheserbrief Kapitel 4.
Epheserbrief Kapitel 4, wir lesen ab Vers 25.
Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit an jeder mit seinem Nächsten,
denn wir sind Glieder voneinander. Zürnet und zündiget nicht, die Sonne
gehe nicht unter über eurem Zorn und gebet nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen
hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das
Gute, auf das er dem dürftigen mitzuteilen habe. Kein faules Wort gehe
aus eurem Munde, sondern was irgend gut ist zur notwendigen Erbauung, auf das es
dem Hörenden Gnade darreiche. Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes,
durch welchen ihr versiegelt worden seid, auf den Tag der Erlösung. Alle
Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch
weggetan, samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander gütig, mitleidig,
einander vergebend, gleich wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.
Dieser Abschnitt hat eigentlich einen Zentralpunkt und das ist der Vers 30.
Betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes. Wenn wir den Heiligen Geist Gottes
betrüben, dann kann er uns praktischerweise nicht erfüllen.
Und vielleicht haben wir bis jetzt gedacht, dass nur Sünde den Heiligen
Geist betrüben kann, sündige Taten. Was wir dann finden in Kapitel 5, Abvers 3,
diese schlimmen Taten. Und das ist natürlich wahr, dass wenn wir sündigen,
betrüben wir den Heiligen Geist. Ich zweifle nicht daran. Und wir hindern ihn
auch auf diese Weise zu wirken, wie er wirken möchte in unserem Leben.
Wir haben schon gestern Abend das wohl etwas betrachtet, dass wenn wir sündigen
oder wenn wir im Begriff sind zu sündigen, dann beschäftigt sich der
Geist Gottes mit uns. Das heißt, er wirkt dahin, dass wir
nicht sündigen, versucht uns gleichsam zurückzureißen, dass wir nicht sündigen.
Und wenn wir gesündigt haben, wirkt er dahin, dass wir die Dinge in Ordnung
bringen mit Gott. Aber das ist nicht die eigentliche Absicht des Geistes Gottes
mit uns. Das ist nicht die eigentliche Absicht Gottes mit uns. Es gibt im Leben
eines Gläubigen zweierlei praktische Zustände im Allgemeinen. Der eine Zustand
ist, dass wir immer wieder fallen. Wir haben das gestern Abend gesehen, wie das
geht, wenn wir unseren Leib der in uns wohnenden Sünde zur Verfügung stellen,
dann wird diese in uns wohnende Sünde uns zu bösen Taten bringen. Bösen Worten,
bösen Gedanken. Wir fallen, wir straucheln. Und dann ist Gott bemüht, uns wieder
herzustellen. Es ist auch der Geist Gottes, der das wirkt, das haben wir gestern auch
gesehen. Und dieser Zustand ist leider oft der Zustand von gläubigen Menschen,
dass sie immer wieder fallen und der Geist Gottes muss sich mit ihnen
beschäftigen zur Wiederherstellung. Aber das ist nicht erfüllt sein mit dem
Heiligen Geist. Das ist auch nicht die eigentliche Absicht des Geistes Gottes,
sondern die Absicht des Geistes Gottes ist zu wirken, dass die Person des
Herrn Jesus Gestalt gewinnt in unseren Herzen und in unserem Leben. Und das kann
er nicht, wenn er immer wieder sich mit uns beschäftigen muss. Und darum möchte
Gott, dass wir lernen, uns der Sünde für tot zu halten, damit der
Geist Gottes uns erfüllen kann, die Person des Herrn Jesus in unserem Leben
und auch in unserem Dienste Gestalt gewinnt. Und das war im eigentlichen, im
wesentlichen der Zustand der Epheser. Das macht eigentlich klar, was wir am
Anfang des Epheserbriefes finden, nämlich dieses, dass da von ihnen gesprochen wird,
dass sie heilige und treue waren. Das ist eigentlich der Zustand, dass sie im
allgemeinen ihr Zustand war, dass sie gelernt hatten, sich der Sünde für tot
zu halten und der Geist Gottes konnte sich beschäftigen, indem er ihnen
Christus und alles, was ihn betraf, groß machte und auch so in ihrem Leben das
Christus Gestalt gewonnen hat. Also wir halten fest, wenn wir sündigen, betrüben
wir den heiligen Geist, der kann uns nicht erfüllen. Aber nicht nur, und das habe
ich schon darauf hingewiesen, nicht nur Sünde betrübt den heiligen Geist, sondern
auch diese Dinge, die wir hier jetzt in diesem Abschnitt gelesen haben. Ich werde
nicht auf die einzelnen Worte auf alle eingehen, damit wir heute Abend nicht
wieder so lange beisammen sind wie gestern, aber ich möchte doch bei jedem
Vers zeigen, was für einen besonderen Charakter dieser Vers hat. Und Vers 25
zeigt uns das, was wir auch an einem der Abende schon etwas angezogen haben,
wenn wir in Illusionen leben. Wenn Unwahrheit unsere Gedanken und unser
praktisches Leben prägt, dann betrübt das tatsächlich den heiligen Geist.
Einfach so sich überschätzen, nicht? So Illusionen haben über sich selbst, nicht
nüchtern sein über seine eigene Person und über seine eigene Fähigkeiten, alles
Unwahre, ich möchte in der Fußnote lesen, alles Falsche und Unwahre. Wenn hier
steht, redet Wahrheit an jeder zu seinem Nächsten,
dann bedeutet das nicht nur, dass wir nichts Unwahres sagen. Wenn ich sagen
würde, ich hätte drei Kinder, dann wäre das eine Unwahrheit.
Ich habe nämlich sieben Kinder. Das ist die Wahrheit, aber das ist nicht nur das
gemeint, dass ich hier nicht sage, ich habe drei Kinder, sondern ich sage, ich
habe sieben, wenn ich von meinen Kindern spreche. Das ist nicht nur das gemeint, sondern
einfach auch das Falsche und das einer Illusion nachlaufen im Leben. Wie
viele machen das, dass sie eine Illusion haben über sich selbst, im Blick auf das
Berufsleben, ihr Vermögen, dann sind sie immer enttäuscht. Es ist ein Drama, wenn man das sieht,
so etwas rumreißt und sieht, wie viele da eine Illusion haben oder auch im Dienst
für den Herrn eben nicht eigentlich das tun möchten, was Gott für sie gestellt
hat, sondern viel größere Gedanken haben. Es gibt sehr viele Dinge zu tun, die wir
vermögen zu tun und oft tun wir sie nicht und haschen nach Dingen, die wir
nicht vermögen. Und wenn das unsere Haltung ist, betrübt das tatsächlich
den Heiligen Geist, dass er nicht uns erfüllen kann und dass er nicht in uns
wirken kann. Und dann Vers 26, das ist etwas anderes, das ist, wenn wir nicht
zürnen, betrüben wir den Heiligen Geist. Das ist so ein Vers, der ganz verkehrt
herum immer verstanden wird, darum muss ich das jetzt mal deutlich sagen.
Wir werden hier aufgefordert zu zürnen. Steht hier nicht, zürnet nicht, sondern
steht hier zürnet. Wenn es um die Person des Herrn Jesus geht, um die
Herrlichkeit seines Namens und um die Wahrheit des Werkes auf Golgatha, wenn
das in irgendeiner Weise angetastet wird oder in irgendeiner Weise schlecht
gemacht wird, dann erwartet Gott von uns, dass wir energisch werden.
Es gibt die falsche Vorstellung, die heute sehr verbreitet ist, dass Christen
immer lieblich lächeln sollen. Ich meine, Christentum sei immer lieblich
lächeln. Aber es ist etwas ganz verkehrtes. Es gibt Momente, wo wir nicht
lieblich zu lächeln haben, sondern wo wir ganz energisch werden müssen.
Und ich weiß schon, wann wir energisch werden, wenn wir angegriffen werden.
Normalerweise, da brauchen wir keine Aufforderung dazu. Wenn wir beleidigt
werden, werden wir energisch, nicht? Aber das ist nicht hier gemeint. Das wird ganz
deutlich aus der Heiligen Schrift, wenn wir sie untersuchen und das wird
besonders deutlich, wenn wir das vollkommene Beispiel des Herrn Jesus betrachten.
Wie ein Lampen. Es ist etwas Wunderbares, wenn wir sehen, wie die Stunde des Menschen
kam und die Gewalt der Finsternis und wie die Menschen an Herrn Jesus taten, was
sie wollten. Und dann lesen wir davon, wie der Herr Jesus, wenn er angegriffen wurde,
schwieg. Jesus aber schwieg. Was für Sätze sind das? Jesus aber sagte gar nichts mehr.
Und schon Jahrhunderte vorher spricht der Prophet Jesaja davon, er tat seinen Mund
nicht auf. Wie oft habe ich meinen Mund geöffnet, wenn ich angegriffen worden bin?
Natürlich ist es immer verkehrt, wenn ich angegriffen worden bin, nicht?
Es ist immer verkehrt, aber es geht nicht darum, dass es falsch ist oder recht ist,
wenn ich angegriffen werde, sondern es geht darum, dass ich doch an den Herrn
Jesus zu denken habe, der da stumm war. Aber wenn Gott angegriffen wurde, dann
sehen wir, dass der Herr Jesus ganz energisch werden konnte. Dass er ganz
entschieden da auftrat. Und das ist hier gemeint. Und vielleicht ist das ein
Grund, warum der Geist Gottes uns nicht erfüllen kann, weil wir gar keine Eifer
mehr haben für die Person und das Werk des Herrn Jesus und für die Größe dessen,
der ihn gesandt hat, hier auf Erden. Zürnen! Aber dann kommt doch das Zweite
und sündigt nicht. Es ist wirklich eine Gefahr, dass wenn wir zürnen, wenn wir
energisch werden, dass dann schnell Sünde damit verbunden werden.
Also ich möchte eigentlich wünschen, dass es Väter gibt, die in ihren Familien
noch energisch werden können heute, wenn es um die Person und das Werk und die
Ansprüche des Herrn Jesus geht. Aber wir Väter, wir alle wissen, wie schnell
wir dann sündigen. Gabiakobus ist es, der schreibt, eines Mannes Zorn wirkt nicht die
Gerechtigkeit. Und darum müssen wir sofort, wenn wir einmal energisch oder laut
werden, das kann sogar auch einmal vorkommen in einer örtlichen Zeugnis,
der Versammlung, dass Brüder mal energisch werden müssen, aber dann müssen sie
sofort bedenken und sofort ins Licht Gottes gehen, dass dann nicht damit Sünde
und eben doch Egoismus verbunden ist. Ich habe oft Brüder gehört, die sehr von der
Ehre des Herrn sprachen und wenn man genauer hingeblickt hat, ging es ihnen
nur um ihre eigene Ehre. Seht ihr, und das ist dann sündigen. Und darum steht die
Sonne, geh nicht unter über euren Zorn.
Ja, wir sollen energisch werden. Es gibt ein Beispiel in der Heiligen
Schrift vom Herrn Jesus, dass er zürnte. Und das macht eigentlich diesen Vers ganz
klar, wenn ich das eben aufschlagen kann in Markus, Evangelium Kapitel 3, Vers 5,
wie das auf die rechte Weise geschehen soll.
Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihrer
Herzen. Das ist der richtige Zorn, wenn wir wohl energisch werden, aber mit einem
Herzen, das betrübt ist dabei. Also wir sollen zürnen. Und dann haben wir Vers
28 und das nächste Hinternis ist Faulheit oder Trägheit. Wenn Ihnen
Faulheit zu schlimm ist, dann sage ich halt Trägheit. Trägheit im Leben. Wer
gestohlen hat, stelle nicht mehr, sondern arbeite mit seinen Händen das Gute.
Das ist einfach die normale tägliche Arbeit, die hier gemeint ist.
Also Gott wünscht von uns, wenn wir gesund sind und wenn wir nicht
arbeitslos sind, dass wir Arbeit, eine normale Arbeitstätigkeit nachkriegen.
Das ist sehr wichtig heute zu sagen, wo wir in gewissen Gegenden, auch in der
Schweiz findet man das, dass es da Menschen gibt, die hängen so etwas rum.
Leben so etwas vom Sozialamt und nehmen alle Ansprüche so, beanspruchen so alles
nicht. Oder dann arbeitet man mal wieder und dann nimmt man wieder drei Monate
Urlaub und reist wieder etwas rum oder so. Das ist eigentlich diese Trägheit.
Und wenn wir Christen ein solches Leben führen, nicht mit ernster Arbeit, dann
betrüben wir dadurch den Heiligen Geist. Er kann uns nicht erfüllen.
Ich weiß, dass das, was ich jetzt anschneide, nicht sehr einfach ist.
Wenn es um die Arbeit geht, dann sehen wir, dass Gott das gewollt hat, schon vor
dem Sündenfall. Er hat den Menschen angeordnet, vor dem Sündenfall mit seinen
Händen und mit seinem Kopf zu arbeiten. Das ist sehr interessant.
Zuerst sagt er, dass er den Garten bebauen und bewahren soll und zweitens
sagt er, dass er dann den Tieren Namen geben soll. Das Bebauen und Bewahren, da
braucht man die Hände. Und um Tieren Namen zu geben, braucht man den Kopf und die Augen.
Da muss er die Tiere angucken und dann muss er ihnen Namen geben.
Und das will also Gott, dass wir arbeiten und mit den Händen oder auch mit dem Kopf.
Und dann nach dem Sündenfall wird noch gezeigt, dass wir im Schweisse unser
Samengesicht zu arbeiten haben. Also ein wenig Stress, das haben unsere Väter
schon gehabt. Das ist gar nicht so modern. Man sagt manchmal, die Brüder sind im
Stress. Ja, ja natürlich. Aber das war schon immer so, dass man im Schweisse
seines Samengesichts hat sein Brot essen müssen.
Gott möchte also, dass wir arbeiten. Nun gibt es natürlich dann die Gefahr, dass
die Arbeit unser Herz ganz erfüllt. Und auch das würde dann natürlich wieder
den Heiligen Geist betrüben. Darum lese ich zwei Verse dazu aus dem
Alten Testament. Die erste aus den Sprüchen, Kapitel 6.
Sprüche, Kapitel 6, Vers 6.
Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Sie, die keinen Richter,
Vorsteher und Gebieter hat. Sie bereitet im Sommer ihr Brot, hat in der Ernte ihre
Nahrung eingesammelt. Bis wann willst du liegen, du Fauler? Wann willst du von
deinem Schlafe aufstehen? Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Hände
falten, um auszuruhen. Und deine Armut wird kommen, wie ein rüstig
zuschreitender, und deine Not, wie ein gewappneter Mann. Und das zweite aus Psalm 127.
Psalm 127, den zweiten Vers. Vergeblich ist es für euch, dass ihr früh aufsteht,
spät aufbleibet, das Brot der Mühsal isst, also gibt er seinen Geliebten in
Flach. So, das haben wir zwei Stellen gelesen und die Bibelkritiker sagen
natürlich, seht mal wieder diesen Widerspruch. Einmal sagt Gott, steh auf, du
Fauler, lerne von der Ameise zu arbeiten. Und an der anderen Stelle sagt Gott, es
hat keinen Sinn, früh aufzustehen und bis in die Nacht hinein zu arbeiten, denn Gott
gibt es den Seinen ja im Schlaf. Nun, das ist kein Widerspruch, diese beiden
Bibelstellen sind eben nicht an dieselben Menschen geschrieben, die in den
Sprüchen sind eben an die, die zu träge sind geschrieben, und die in Psalm 126
ist an die geschrieben, die in der Arbeit versinken. Und vielleicht ist es gut, wenn
wir uns alle heute Abend die Frage stellen, welche Stelle ist an mich
geschrieben? Also Gott möchte, dass wir arbeiten,
nicht nur um uns selbst zu erhalten, sondern auch noch um etwas zu haben für
solche, die bedürftig sind. Also ich wiederhole, wenn wir gesund sind,
wenn wir noch in der Jugendzeit sind, nicht im Alter, wo wir nicht mehr können,
dann möchte Gott, dass wir arbeiten, nicht träge sind, sonst würde das den Geist
Gottes betrüben. Vers 29 würde ich überschreiben mit
Oberflächlichkeit. Faules Wort, geht aus eurem Munde. Und das ist ein weiteres
modernes Problem. Damals schon, aber es ist heute sehr
verbreitet, die ganze Oberflächlichkeit. Wir möchten gerne alles ganz einfach
haben, nur nicht mehr sich anstrengen. Soll alles spielerisch sein. Es ist ja so
interessant, wenn man so Kinder hat, über eine Zeit lang, die zur Schule gehen. Ich
war vor einiger Zeit, kurz bevor ich hier herkam, war ich noch in der Schule mit
meinem Kleinsten, der ist in der ersten Klasse. Da war so Besuchstag und da war
auch ein Unterschied zu meiner Ältesten damals. Heute möchte man alles ganz
spielerisch erlernen, sich ja nicht mehr anstrengen. Das ist so der Grundton oft.
Und die Ansprüche auch an die Lehre sind so groß, dass man möchte, dass immer
alles ganz interessant ist. Aber das Leben ist nicht immer interessant. Und auch die
Schule ist nicht immer interessant. Und wir neigen so zu einer
Oberflächlichkeit, dass das auch bei uns Gläubigen in unser Leben hineinkommen
kann. Man liest doch nicht mehr ein dickes Buch, höchstens noch eine Broschüre
mit 30 Seiten und dann muss es wunderbar untertitelt sein. Und ich habe
gegen das alles nichts. Aber wenn wir wirklich möchten, dass der
Geist Gottes uns erfüllen kann, dann müssen wir auch auf geistlichem Gebiet
bereit sein, ein wenig unter die Oberfläche zu graben.
Ich denke so an die Geschichte, an die Gegebenheit, die der Herr Jesus vorstellt
des klugen Mannes. Und ich denke so gerade an, wie es beschrieben wird von Lukas, im
Lukas-Evangelium. Das ist nämlich speziell. Das müsst ihr mal lesen, im Lukas. Nicht
in Matthäus allein, sondern auch im Lukas. Und da finden wir etwas Wichtiges.
Dieser kluge Mann baute ein Haus. Im Matthäus steht einfach auf den Feldern. Aber im Lukas
steht, er grub und vertiefte. Ja, ich weiss nicht, wer von hier noch Erde von Hand
gegraben hat. Ich habe das noch getan. Meine älteren Brüder werden das auch noch
getan haben. Das ist gar nicht so einfach. So die ersten 20 Zentimeter geht noch recht
gut, nicht? Und dann gibt es Schweiss, nicht? Ja, der grub und vertiefte, bis er auf den
Felsen kam. Seht ihr? Und so muss das auch so in unserem Leben gefunden werden, dass
wir auch gerne einmal etwas intensiv uns mit Gottes Wort beschäftigen, mal etwas
graben, um wirklich auf den Felsen zu kommen. Wir wissen, wer der Fels ist. Um
wirklich den Felsen zu finden. Also oberflächliches Leben, so schnoddriges
Leben, das betrübt den Heiligen Geist. Das sind ganz ernste Dinge. Und dann haben
wir Vers 31 einen weiteren Punkt und das ist die Unbeherrschtheit. Wenn Unbeherrschtheit
unser Leben kennzeichnet. Auch das betrübt den Heiligen Geist. Wir denken manchmal ganz
leicht darüber, das raue Schale, nicht? Aber wenn wir unbeherrscht sind,
dass wir den Geist Gottes hindern, dass er uns erfüllen kann. Wir haben hier Wut,
die aus dem Herzen kommt. Zorn mehr aus den Gedanken. Geschrei ist, wenn wir die
Beherrschung verlieren. Das alles betrübt den Heiligen Geist. Und vielleicht sagen
wir, ja ich kann ja nichts dafür, wenn mich, weiss nicht wie man das Hochdeutsch sagt,
wenn ich mich nicht mehr beherrschen kann. Und dann, wenn das so ist in deinem
Leben, wenn es immer wieder Momente gibt, wo du die Beherrschung verlierst, dann
möchte ich dich bitten mit dieser Not zum Herrn Jesus zu gehen und ihm das zu
sagen. Ein aufrichtiger Bitte, ihn zu bitten, dass er dir das wegnimmt und er
wird das dir wegnehmen. Ich rede aus Erfahrung in dieser Sache.
Es ist nicht einfach, wenn man ein aufbrausendes Wesen hat, dass je Zorn
hervorkommt, das einfach zu verlieren. Aber, wenn es da ist, betrübt es den
Heiligen Geist und es muss unsere ernste Bitte sein, dass der Herr uns hilft, dass
wir das überwinden können. Und dann haben wir letztens noch Vers 32, das ist
dann eben vergebende Haltung. Und vielleicht ist das der Grund, warum der
Geist Gottes uns nicht so erfüllen kann, weil wir einfach irgendetwas nicht
vergeben können. Nun müsst ihr nicht denken, dass ich nicht weiß, dass es
Dinge gibt im Leben eines Menschen, das uns bis ins tiefste Herz hinein
bringen. Das Leben ist nicht einfach, das ist ein
Tränental und wir machen manchmal Erfahrungen in unserer Familie, in unserer
Verwandtschaft, auch unter den Gläubigen, was uns bis ins tiefste Herz hinein
trifft. Und dann ist eine große Gefahr, dass wir sagen, nein, darüber komme ich nicht
weg. Und wir kommen auch nicht aus uns selbst darüber weg. Aber, wenn wir nicht
darüber weg kommen, dann wird das den Geist Gottes betrügen.
Aber es wird uns hier gezeigt, wie wir darüber hinweg kommen. Und das ist, wenn
wir daran denken, wie viel uns vergeben worden ist. Wisst ihr, was ich getan habe,
das hat Gott ins Herz hinein geschmerzt. Meine Sünder, hat ihn ins Herz hinein
geschmerzt und doch hat er mir vergeben. Und wenn ich das so erkenne, dann hilft
das mir auch meinem Bruder und meiner Schwester, meiner Ehefrau, meinem
Ehemann, meinen Kindern, meinen Eltern zu vergeben.
Ich denke da an eine Geschichte, die der Herr Jesus erzählt hat, als er hier auf
Erden war. Da erzählte er von einem Mann, der hatte eine grosse Schuld, der konnte
nicht bezahlen. Und jetzt hat sein Gläubiger ihm die ganze Schuld erlassen.
Wunderbare Geschichte. Aber dann geht er doch hin und kniet sich auf den, der eine
kleine Schuld bei ihm hat. Aber ist das nicht das Bild von uns, wenn wir nicht
vergeben können? Wir knien uns auf unseren Bruder und dabei ist uns selbst
eine so grosse Schuld vergeben worden. Oh bitte, mache das in Ordnung, das hindert
den Geist Gottes in deinem Leben.
Ich sage das nicht wegen dem anderen, sondern ich sage es wegen dir selbst.
Das macht dich ja unglücklich, wenn du nicht vergeben kannst.
Ja, das alles betrübt den Heiligen Geist. Und was wir jetzt alles betrachtet haben,
das ist etwas für unsere Gewissen gewesen. Aber wir haben im Gebet am Anfang
ausgedrückt, dass wir heute nicht nur etwas für unsere Gewissen bekommen, sondern
auch für unsere Herzen. Und wenn wir zum 30. Vers zurückkehren, der eigentlich so
zentral hier liegt, dann wird das Erste zum Gewissen gesagt und das Zweite zum
Herzen. Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes,
das wird eigentlich das Gewissen angesprochen, aber dann auch noch das
Herz, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung. Ist das
nicht schön? Gott berührt wohl mit seinem Finger unsere Gewissen durch sein Wort,
aber er rührt immer wieder auch unsere Herzen an und zeigt uns, welch ein
wunderbares, ewiges Heil wir in ihm besitzen. Wir kommen jetzt zum dritten Teil.
Wir gehen zu Epheser 5, Vers 18.
Und berauscht euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet
mit dem Geist, der erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Loblieden und
geistlichen Lieden, singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen.
Danksaget allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus
Christus, einander unterwürfig in der Furcht Christi. Hier haben wir jetzt die
Auswirkungen, wenn der Geist Gottes uns erfüllt.
Allerdings muss Gott noch einmal auf etwas hinweisen.
Es ist eigentlich überraschend, dass er doch immer wieder auch noch einmal den
Finger auf unser Gewissen legt. Und ich weiß auch, warum er es tut, weil wir es so
nötig haben. Und er sagt, ihr berauscht euch nicht mit Wein.
Das ist natürlich einmal zuerst direkt gemeint, dass wir Gläubige sollen sich
nicht mit Wein, Alkohol berauschen. Das würde die Wirksamkeit des Geistes
hindern, aber das ist auch angewandt gemeint. Wein ist in Gottes Wort ein Bild
irdischer Freuden. Und die sind uns auch gegeben, dass wir uns an irdischen Dingen
freuen können. Also wenn meine Kinder lieb sind zu Hause, mal so, dann habe ich
natürlich Freude an ihnen. Da bestimmt hier niemand was dagegen, aber es
ist natürlich eine irdische Freude. Ist oft sehr vergänglich, solche Freuden.
Wir dürfen uns an den irdischen Dingen freuen, aber sie dürfen nicht unser
Herz berauschen. Das ist die große Gefahr. Das ist eine
tägliche Übung, dass wir uns wohl freuen dürfen, mit Dankbarkeit alles Irdische
von Gott annehmen, aber auf der anderen Seite, dass unsere Herzen nicht gefüllt
werden von diesen irdischen Dingen. Das würde den Geist Gottes hindern, uns zu
erfüllen. Aber wenn er uns dann erfüllen kann, wenn
er die Quelle unserer Gedanken und unseren Empfindungen wird, dann hat das
drei große Auswirkungen. Ich nehme das vorweg. Die erste Auswirkung ist, guten
Mut bekommen wir. Wir beginnen zu singen. Wir werden fröhlich. Ist jemand gutes
Mutes, sagt Jakobus, er singe Psalmen. Zweitens, wir werden dankbar und drittens
wir sind unterwürfig. Das sind die drei kardinale Auswirkungen, wenn der Geist
Gottes uns erfüllen kann. Nun also, das erste ist das fröhlich sein.
Wir laufen oft durch die Gegend mit Trauerminen und es gibt natürlich
schwierige Dinge hier auf Erden und Jakobus sagt das auch an derselben
Stelle, die wir vorhin zitierten, ist jemand betrübt, glaube ich, er bete.
Natürlich, wenn etwas schweres oder ein Trauerfall in eine Familie kommt, dann
ist nicht eigentlich das Singen das Erste, sondern eben das Beten. Aber an sich
möchte Gott, dass wir mit fröhliche Christen sind und wir werden tatsächlich
fröhliche Christen, wenn der Geist Gottes uns erfüllen kann.
Dann beginnen wir zu singen. Singen ist eine ganz wichtige Sache für den
Christen. Wir haben am Anfang gesehen, dass Beten etwas Wichtiges ist, etwas
Grundlegendes in der Praxis des Christenlebens, aber das Singen ist auch
etwas ganz Wichtiges. Das können die Kassettenrekorde nicht ersetzen.
Habe ich auch da nichts dagegen. Und sie sind auch sehr nützlich, mal diese Lieder
so zu hören, aber es ist nicht zu vergleichen, wie wenn wir selber singen.
Ihr seid ja hier ein Volk von Autofahrern. Und da sitzt ihr so allein im Auto, singt
doch wieder mal. Statt sich zu ärgern über die Verkehrsteilnehmer, die
anderen natürlich, singen! Das will der Geist Gottes bewirken, dass wir singen.
Und das zweite ist Danken, Dankbarkeit. Wir haben hier einen Satz, da habe ich
noch recht Mühe und ich glaube, ich werde mein ganzes Leben lang üben, das zu
verwirklichen. Danksagend, alle Zeit für alles.
Das ist ja wirklich was. Ich denke an eine Geschichte eines Pfarrers,
der hat jeden Sonntag fürs Wetter gedankt.
Und da war schönes Wetter und die Menschen kamen zur Kirche und er dankte
Gott, dass so schönes Wetter war. Am nächsten Sonntag war es bewölkt.
Nun da dankte er Gott, dass die Sonne nicht so sticht heute. Und am nächsten
Sonntag hat es geregnet. Und dann hat er gedankt, dass es nicht so stark regnet.
Und am vierten Sonntag hat es stark geregnet, wirklich was es nur regnen
konnte. Und dann haben die Menschen gedacht, jetzt sind wir gespannt, was er jetzt
dankt. Und er dankte diesem Mann, dass es nicht jeden Sonntag so stark regnet.
Seht ihr, das soll unsere Gesinnung sein. Und jetzt erzähle ich etwas, was ich
erlebe. Auf meiner Reise besuche ich von Zeit zu Zeit ein Ehepaar, das mich tief
beeindruckt. Sie haben schrecklich Kummer mit ihren Kindern.
Sie haben auch große Leute in der örtlichen Versammlung. Und wenn ich zu
ihnen komme, dann sind sie immer am Danken. Und die Schwester, die Frau sagte mir,
kürzlich, weisst du, wir machen das so, das Schwere legen wir vor den Herrn. Und für
das Gute danken wir. Ist das nicht eine ganz einfache Sache? Wisst ihr, Christsein ist nicht
so eine komplizierte, hochintellektuelle Angelegenheit. Christsein ist eine ganz
einfache Sache. Dankbarkeit. Ja, danksagend für alles. Und dann, wenn der
Geist Gottes uns erfüllt, dann wird jeder rebellische Gedanke und Geist in uns
zur Seite gesetzt. Das ist die dritte Wirkung. Ein anderer
Unterwürfel, wenn wir rebellische Geister haben, in unserem Innen, eine
rebellische Gesinnung, dann können wir sicher sein, dass der Geist Gottes uns
nicht erfüllt. Gott, der heilige Geist, er wohnt in uns. Das ist die große Gabe Gottes.
Einmal sagte Herr Jesus zu dieser Frau am Brunnen in Johannes 4, wenn du die
Gabe Gottes kenntest. Und es ist die Gabe des heiligen Geistes.
Und ich weiß nicht, ob hier jemand ist, der noch nicht seine Dinge mit Gott
geordnet hat, der noch in seinen Sünden ist, vielleicht ein Kind noch, vielleicht
auch schon erwachsen. Dann sage ich dir, wenn du die Gabe Gottes
kennst, dann würdest du heute noch mit deinem Sünden zum Herrn Jesus kommen, wenn
du dann wüsstest, was dir geschenkt wird durch die Gabe des heiligen Geistes, dass
dann dein Herz beginnt für den Herrn zu brennen.
Und dann ist es etwas wunderbares und auch etwas hochinteressantes, wenn der
Geist Gottes uns Tag für Tag leiten kann. Ich möchte niemand denken, das sei
langweilig. Langweilig ist, wenn wir eigenwillig sind, aber wenn der Geist
Gottes uns leiten kann, das ist hochinteressant.
Da dürfen wir gespannt sein, wie er es macht. Wir sind dann nicht gespannt, dass
er es macht, sondern wir sind darauf gespannt, wie er es macht. Und dann will der
Geist Gottes uns erfüllen, damit wir guten Mut haben, damit unsere Herzen voll
Dankbarkeit sind und damit wir auch einander unterwürfig sein können.
Und wenn der Geist Gottes uns alle hier, die Geschwister in Hückermoor, erfüllen
kann und dieser Lobgesang in den Herzen ist, diese Dankbarkeit und diese
Unterwürfigkeit, dann ist hier an diesem Ort schon ein Stück vom Himmel da, in der
Praxis des Lebens. Das wünsche ich euch allen und auch mir. …