Das Zusammenkommen zum Brotbrechen
ID
ms024
Sprache
DE
Gesamtlänge
03:24:30
Anzahl
3
Bibelstellen
1. Korinther 10,14-11,28
Beschreibung
1. Vortrag: 1. Korinther 10,14ff2. Vortrag: 1. Korinther 11,17ff
3. Vortrag: 1. Korinther 11,23ff
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen uns heute und, so Gott will, morgen mit dem Thema Brotbrechen beschäftigen.
Und ich lese für heute Abend einige Verse aus 1. Korinther 10.
Wir lesen 1. Korinther 10, Abvers 14.
Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst.
Ich rede als zu Verständigen.
Beurteilt ihr, was ich sage.
Der Kelch der Segnung, den wir segnen,
ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus?
Das Brot, das wir brechen,
ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?
Denn ein Brot, ein Leib, sind wir die vielen.
Denn wir alle nehmen Teil an dem einen Brot.
Seht auf Israel nach dem Fleisch.
Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar?
Was sage ich nun, dass ein Götzenopfer etwas sei, oder dass ein Götzenbild etwas sei?
Sondern, dass das, was die Nationen opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott.
Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen.
Ihr könnt nicht das Herrn-Kelch trinken und der Dämonen-Kelch.
Ihr könnt nicht des Herrn-Tisches teilhaftig sein und des Dämonen-Tisches.
Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht?
Sind wir etwas stärker als er?
Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich.
Alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut.
Niemand suche das Seine, sondern das des Anderen.
Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esst, ohne zu untersuchen, um des Gewissens willen.
Denn die Erde ist des Herrn und ihre Fülle.
Wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr wollt hingehen,
so esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne zu untersuchen, um des Gewissens willen.
Wenn aber jemand zu euch sagt, dies ist als Opfer dargebracht worden, so esst nicht,
um dessen Willen, der es anzeigt.
Und um des Gewissens aber sage ich nicht deines eigenen, sondern desjenigen des Anderen.
Denn warum wird meine Freiheit von einem anderen Gewissen beurteilt?
Wenn ich mit Danksagung teilhabe, warum werde ich gelästert für das, wofür ich Dank sage?
Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.
Seid ohne Anstoß sowohl Juden als Griechen als auch der Versammlung Gottes,
wie auch ich mich in allen Dingen allen gefällig mache,
indem ich nicht meinen Vorteil suche, sondern den der vielen, damit sie errettet werden.
Soweit ist mir Gottes Wort.
Wenn wir uns mit dem Brotbrechen, man kann auch sagen mit dem Zusammenkommen zum Brotbrechen,
beschäftigen wollen, dann haben wir in dem ersten Korintherbrief,
und das wird schwerpunktmäßig unser Thema sein,
haben wir zwei Seiten dieses Brotbrechens vor uns.
Die eine Seite, Kapitel 10, der Tisch des Herrn, die zweite Seite, das Mahl des Herrn, Kapitel 11.
Beides, und das werde ich sicher nochmal wiederholen, beides ist dieselbe Sache.
Ich persönlich liebe zwar so diesen Ausdruck, dass wir das Mahl des Herrn am Tisch des Herrn einnehmen,
aber genau ist das nicht.
Das Mahl des Herrn ist der Tisch des Herrn, und der Tisch des Herrn ist das Mahl des Herrn.
Es ist dasselbe, nur von unterschiedlichen Seiten aus betrachtet.
Ich sage das auch deshalb, weil manche denken, das Mahl des Herrn, das ist dann, wenn man zusammenkommt,
und der Tisch des Herrn, weil Tisch so ein Stück weit etwas Beständiges zu sein scheint,
das ist irgendwie die ganze Zeit.
Aber das ist nicht so.
Wenn der Geist Gottes durch den Apostel Paulus hier von dem Tisch des Herrn spricht,
dann spricht er genau von dem Zusammenkommen.
Und er zeigt, dass dieses Zusammenkommen zum Brotbrechen Konsequenzen hat,
in unserem Leben, auch in unserem täglichen Leben.
Aber das trifft nicht nur auf den Tisch des Herrn zu,
das trifft in gleicher Weise auch auf das Mahl des Herrn zu.
Es ist ein großartiges Thema, das Brotbrechen,
weil es uns gerade beschäftigt, verbindet mit dem Werk,
das der Herr Jesus vollbracht hat auf Golgatha.
Es gibt vielleicht keinen anderen Ort, geistlichen Ort,
aber doch muss man ja auch wirklich zusammenkommen.
Es gibt keinen anderen Ort, wo uns ein höheres, ein wertvolleres Thema beschäftigt,
etwas, womit Gott sich mehr beschäftigen würde,
als gerade mit dem Inhalt dessen, was das Brotbrechen ausmacht.
Wie immer spricht Paulus nicht, wie soll ich sagen, ein Thema
und behandelt das Thema umfassend an einer Stelle.
Obwohl jetzt hier Kapitel 10 und Kapitel 11 sehr eng zusammenhängen,
ist doch ein Zwischenabschnitt dazwischen.
Und das zeigt uns, dass die Weise Gottes eben nicht ist,
wie wir das tun und auch nicht, dass es nicht verkehrt ist, dass wir es tun,
dass wir gerne so ein Thema zusammenhängend in ein Buch
oder in ein Abschnitt oder was Kapitel bringen.
So handelt Gott nicht.
Er stellt uns in dem Laufe eines Briefes,
stellt er uns eine ganze Anzahl von Themen vor,
auch wenn man das Thema kommendes Herrn denkt.
Er macht nicht so ein Buch und da spricht er über das kommendes Herrn,
auch nicht in den Thessalonicher Briefen.
Wir wissen, dass da alle möglichen anderen Themen auch noch vorkommen,
sondern er hat so eine geistliche Linie durch die Briefe, die er uns vorstellt
und da kommen dann einzelne Aspekte vor, die das Thema berühren.
Er möchte nicht, der Geist Gottes, dass wir meinen,
wir müssen uns jetzt mal nur für unser Glaubensleben
nur mit diesem einen Thema beschäftigen.
Er zeigt uns dadurch, dass er in jedem Brief sehr vielfältig ist,
jedenfalls in den längeren Briefen, die jetzt nicht nur so ein Kapitel umfassen,
dann zeigt er uns, dass das Glaubensleben eben sich nicht beschränken lässt
auf ein einzelnes Thema, sondern dass unser Glaubensleben einfach vielfältig ist
und dass wir auch ausgewogen in unserem Glauben sein sollen.
Nicht nur das eine, nicht nur das andere, sondern sowohl als auch.
So findet sich der Abschnitt, den wir gelesen haben, hier mitten in dem ersten Korinther Brief.
Ein Brief, der als großes Thema hat, die Ordnung Gottes in der Versammlung Gottes.
Und zwar diese Ordnung in vielfältiger praktischer Hinsicht.
Immer wieder zeigt er, dass in Korinth, in dieser Versammlung,
dass da Dinge nicht in Ordnung waren.
Er nimmt das zum Anlass, sie zu belehren, wie Gottes Ordnung in den jeweiligen Umständen
bei den jeweiligen Teilen der Wahrheit Gottes sein soll.
Ich will jetzt gar nicht durch den Brief hindurchgehen.
Dass es um die Versammlung Gottes geht in dem Brief, wird ganz deutlich schon in den ersten Versen.
Wenn ihr Kapitel 1 vergleichen wollt, er wendet sich, Vers 2,
eigentlich stärker als in jedem anderen Brief, meine ich, an die Versammlung Gottes.
Selbst bei den Ephesern und den Kolossern steht doch zunächst mal der Gläubige persönlich.
Die Heiligen und Heilige, das ist nicht die Versammlung insgesamt,
sondern der einzelne Gläubige dort im Vordergrund.
Hier aber wendet er sich an die Versammlung.
Er schreibt als paulusberufener Apostel, schreibt wem, Vers 2, 1, Vers 2, der Versammlung Gottes,
die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenden Heiligen samt allen,
die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.
Er spricht also von diesem gewaltigen, herrlichen Organismus der Versammlung Gottes,
dieser Organismus, der herausgerufen worden ist aus der Welt,
sei es aus den Juden, sei es aus den Nationen, aus den Heiden,
und zu einer ganz neuen Einheit zusammengeführt worden ist.
Er belehrt die Korinther in Kapitel 12 über diesen Gegenstand.
Er zeigt, dass diese Versammlung Gottes sichtbar ist an einzelnen Orten,
hier in Korinth, die in Korinth ist.
Diese Versammlung Gottes ist also nicht ein unsichtbares Gebilde weltweit,
das man irgendwie nicht greifen, nicht fassen, nicht sehen könnte,
doch sie ist sichtbar, und zwar an dem Ort, an den einzelnen Orten hier in Korinth.
Und ganz besonders, das dürfen wir nicht übersehen,
ein ganz wesentlicher Zweck unseres Zusammenkommens, ganz besonders sichtbar im Zusammenkommen.
Deshalb kommen wir zusammen. Wir kommen nicht nur zusammen, um uns gegenseitig zu erbauen.
Wir kommen nicht nur zusammen, um an den Herrn Jesus zu denken.
Das ist natürlich, wenn es um das Brotbrechen geht, der erste Gedanke unbedingt.
Aber wir kommen auch zusammen, damit dieser eine Leib, den Gott gebildet hat durch den Heiligen Geist,
damit dieser eine Leib sichtbar wird, und zwar an jedem einzelnen Ort.
Dieser eine Leib besteht auch an dem Ort aus den Geheiligten in Christus Jesus.
Das sind also Menschen, die Gott genommen hat
und aus ihrer alten Umgebung, aus dem Bereich, wo sie waren als Sünder, herausgenommen hat
und geheiligt hat, für sich zur Seite gestellt hat, für sich bestimmt hat,
damit sie seiner Gegenwart teilhaftig werden können.
Es sind Geheiligte in Christus Jesus.
Das erinnert uns daran, dass alles auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus ist.
Es gibt überhaupt keinen Segen für uns, keinen einzigen, der nicht basiert,
der nicht sich gründet auf dem Werk, das der Herr Jesus auf Golgatha verbracht hat.
Alles haben wir nur in ihm.
Wir sind Geheiligte. Wir sind berufene Heilige.
Wir sind also nicht nur solche, die geheiligt worden sind, herausgenommen worden sind,
auf die Seite Gottes gestellt worden sind,
sondern wir sind solche, die einen Ruf Gottes gehört haben
und die nicht nur gehört haben, sondern ihm auch entsprochen haben,
ihm Folge geleistet haben und dadurch Heilige sind.
Solche, die die gleiche Natur besitzen, wie Gott sie ewig besessen hat.
Nicht, dass wir Gott würden dadurch, natürlich nicht.
Aber die Natur, die Gott besitzt, das ewige Leben, das hat er uns geschenkt.
So sind wir durch seinen Ruf solche, die seiner Natur entsprechen.
Und da sind wir nicht nur einzeln,
da sind wir nicht nur an einem Ort, örtliche Versammlung,
sondern samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen,
sowohl ihres als auch unseres Herrn.
Das heißt, es gibt an jedem Ort, gibt es eine örtliche Versammlung,
die die Darstellung, das Sichtbarmachen dieser weltweiten Versammlung Gottes ist.
Und wenn wir von der Versammlung reden,
dann hoffentlich verstehen wir immer darunter nicht Gläubige,
die an einem bestimmten Ort zusammenkommen,
sondern alle erlösten Gläubigen. Alle.
In dieser Stadt, Rheinsdorf, Seekau oder weltweit.
Wir dürfen uns nie den Blick einengen oder einengen lassen
auf die wenigen, die wir kennen, mit denen wir uns versammeln.
Versammlungen Gottes sind immer alle Gläubigen.
Wir werden morgen sehen, dass es natürlich ein Zusammenkommen als Versammlung gibt,
in dem Charakter der Versammlung.
Und dass da durchaus nicht alle Gläubigen dabei sind,
auch nicht da anwesend sein müssen.
Aber der erste Gedanke, den müssen wir unbedingt festhalten,
davon dürfen wir uns auch nicht abbewegen lassen, ist,
alle Gläubigen zu sehen, wo auch immer sie stehen mögen,
sie gehören zu dieser einen Versammlung.
Paulus hatte dann, wie ich gesagt habe,
ein verschiedenes Versagen sowohl praktisch als auch lehrmäßig in Korinth
zum Anlass genommen, um sie zu belehren über das,
was ihre Probleme waren und in wunderbarer Weise,
wir sehen das in unserem Kapitel, auch in Kapitel 11,
weit darüber hinaus zu belehren, ihnen etwas von der Schönheit
der Wahrheit Gottes vorzustellen.
Er hatte am Ende von Kapitel 9, ich möchte nicht auf den
größeren Zusammenhang der einzelnen Kapitel eingehen,
er hatte am Ende von Kapitel 9 über den Dienst,
über die Predigt gesprochen.
Das betraf ihn ganz persönlich.
Er hat davon gesprochen und auch jeden Einzelnen von uns,
dass jeder kämpft, wie in einer Laufbahn ist,
wie in einem Glaubenskampf ist, so wie er diesen sportlichen Wettkampf
hier nimmt für 26, den Boxkampf.
Ich kämpfe so, nicht wie einer, der in die Luft schlägt.
Wenn ein Boxer in die Luft schlagen würde, wäre sehr töricht,
weil er den Kampf sofort verlieren würde.
Nein, es ist ein zielgerichteter Kampf.
Es ist ein Kampf mit einem Ziel.
Wir haben das in unserem Gebet auch ausgedrückt für 26.
Ich laufe daher so, nicht wie aufs Ungewisse,
sondern ich habe ein Ziel vor Augen und ich kämpfe auch eben
in einer vernünftigen Weise nicht wie einer, der in die Luft schlägt,
sondern in disziplinierter Form zerschlage ich meinen Leib
und führe ihn in Knechtschaft.
Damit meint er nicht irgendwie eine gesetzliche Weise,
sondern dass alles auf dieses Ziel,
auf diesen Zweck seines Glaubenslebens ausgerichtet ist.
Und dann sagt er, damit ich nicht etwa,
nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verwerflich werde.
Ein ganz harter Ausdruck, den er da benutzt,
wo er deutlich machen möchte, ich kann nicht predigen.
Er war ein Prediger.
Ich kann nicht predigen und mein Leben sieht total anders aus.
Sondern wenn ich predige, muss ich selber auch danach handeln,
eben in Knechtschaft meinen Leib führen.
Nicht, dass ich, nachdem ich anderen das Gute gepredigt habe,
selbst, sagt er, verwerflich werde.
Und damit meint er letzten Endes verloren gehen.
Konnte Paulus verloren gehen? Natürlich nicht.
Er war ein Kind Gottes und kein Kind Gottes kann verloren gehen.
Aber er betrachtet die Sache von dem Blickwinkel des Bekenntnisses aus.
Ich bin bekannt als ein Prediger, sagt er,
aber ich tue nicht, was ich sage, was ich anderen predige.
Und auf einem solchen Weg bin ich auf dem Weg des Verderbens.
Einem Weg, der letzten Endes, wenn man ihm bis zu Ende geht,
im Verderben auch endet.
Das war bei Paulus nicht so, weil er ein Kind Gottes war
und weil er auch entsprechend sein Leben führte, wie er diente.
Wir wollen uns das selber sagen.
Uns mal zunächst, die wir einen öffentlichen Dienst tun wie Paulus,
sei es am Ort oder sei es darüber hinaus.
Wir können nicht anderen predigen und selbst anders handeln.
Das ist ein Gräuel in den Augen Gottes.
Unser Bekenntnis und unsere Glaubensrealität müssen irgendwie übereinstimmen.
Wir wissen alle, dass wenn man das zu 100% verlangen würde,
keiner mehr einen öffentlichen Dienst tun könnte.
Kein einziger.
Der einzige, der das tun konnte, war der Herr Jesus.
Der hat genau das getan, was er gesagt hat.
Der hat genau das gesagt, was er getan hat.
Darum geht es also nicht.
Der Herr zeigt uns an verschiedenen Stellen im Neuen Testament,
dass wir als Gläubige leider immer wieder straucheln.
Aber es darf eben keine zu große Diskrepanz,
kein zu großer Unterschied da sein zwischen dem, was ich sage,
zwischen meinem Bekenntnis und meiner Glaubensrealität.
Man schaut immer weiter, als die Füße stehen. Immer.
Das ist für jeden von uns wahr.
Und das ist ein Stück weit auch normal.
Aber, und dieses Bild benutze ich dann gerne,
wenn ich wie mit einem Fernrohr nach vorne schaue,
kilometerweit, und meine Füße kilometerweit zurückbleiben,
dann ist irgendwas faul.
Wenn ich also ein Zeugnis, ein Bekenntnis habe,
was dramatisch weitergeht, als das, was meine Glaubenspraxis bedeutet,
dann ist etwas faul.
Und das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Übrigens weder persönlich bei mir, noch auch gemeinsam bei uns.
Wenn unser Bekenntnis weit, weit, weit über unsere Praxis hinausragt,
dann müssen wir nicht das Bekenntnis anpassen, natürlich nicht,
sondern müssen wir unsere Lebenspraxis anpassen,
persönlich oder gemeinsam.
Das ist immer die Konsequenz, die man daraus ziehen muss.
Nun, Paulus spricht also von sich persönlich,
dass man ein Bekenntnis haben kann,
und die Wirklichkeit kann anders aussehen.
Jetzt in Kapitel 10, in den ersten 13 Versen,
und ich möchte dazu etwas sagen,
spricht er jetzt davon, dass das auch für uns gemeinsam gelten kann.
Und er führt dazu das Beispiel des Volkes Israel an.
Ich will nicht, dass ihr darüber unwissend seid, Brüder,
dass unsere Väter alle unter der Wolke waren
und alle durch das Meer hindurch gegangen sind
und alle auf Mose getauft wurden,
in der Wolke und in dem Meer,
und alle dieselbe geistliche Speise aßen
und alle denselben geistlichen Trank tranken.
Dann Vers 5,
aber an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohl gefallen,
denn sie sind in der Wüste niedergestreckt worden.
Er zeigt jetzt, dass das, was persönlich der Fall sein kann,
ein gravierender Unterschied zwischen dem Bekenntnis
eines Dieners, eines Predigers,
und der Glaubensrealität,
dass das auch für uns gemeinsam der Fall sein kann.
Bei dem Volk Israel war das so.
Sie waren alle getauft worden auf Mose.
Sie waren alle durch das rote Meer hindurch gegangen.
Sie waren alle Mose gefolgt.
Das ist ja die Taufe, jemandem nachzufolgen.
Sie hatten alle die gleiche geistliche Speise gegessen.
Sicherlich ein gewisser vorbildlicher Hinweis
auf das Gedächtnismahl, das Abendmahl.
Und doch waren sie, bis auf zwei,
alle in der Wüste hingestreckt worden.
Das heißt nicht, dass sie alle ungläubig waren.
Sieht ihr, da muss man eben verstehen,
dass das alte Testament in seiner Bildersprache
uns bestimmte Lektionen lernen, lehren möchte,
was aber nicht bedeutet, dass das, was die Belehrung ist,
aus dieser Begebenheit des Volkes Israel,
auf jeden Einzelnen auch genauso zutrifft.
Natürlich ist Mose nicht verloren gegangen.
Der ist auch in der Wüste letztendlich umgekommen.
Natürlich ist Aaron kein Ungläubiger gewesen.
Und jetzt könnte man noch so viele andere anführen.
Nein, aber das Bild ist, sie waren alle getauft,
sie nahmen alle im Bild gesprochen,
an dem Gedächtnismahl teil
und sind doch im Bild alle verloren gegangen.
Bis auf zwei.
Seht ihr, und das ist die Belehrung für uns.
Wir werden sehen, dass Paulus in der Hinsicht
sehr ausgewogen ist.
Aber er beginnt nun mal hier mit diesem ernsten Gedanken.
Wir werden so hoffentlich morgen sehen,
dass es so wertvoll ist,
wenn junge Geschwister, die zum Glauben gekommen sind,
sich taufen lassen.
Wenn solche, die sich haben taufen lassen,
dann auch den Wunsch haben, am Brotbrechen teilzunehmen.
Das ist dem Herrn wohlgefällig.
Aber hier zeigt er jetzt erstmal eine andere Seite.
Es besteht nämlich die Gefahr,
und in den Kirchen heute ist das nicht nur eine Gefahr,
das ist Realität.
Aber bei uns ist das mindestens,
bei uns Gläubigen, die wir dem Herrn Jesus nachfolgen wollen,
sowohl was den persönlichen als auch den gemeinsamen Weg betrifft,
ist das mindestens eine Gefahr.
Eine Gefahr, dass wir nämlich denken über jemand anders,
der ist doch getauft worden,
der nimmt am Brotbrechen teil,
alles in Ordnung.
Und ist das so?
Leider ist das oft nicht der Fall.
Das sind äußere Zeichen, an denen ich Anteil haben kann
und auch Anteil nehmen soll, schon recht.
Aber wenn es nicht Realität in meinem persönlichen,
in unserem gemeinsamen Glaubensleben ist,
dann bringt das überhaupt nichts.
Da kannst du am Brotbrechen teilnehmen,
50 Jahre, und doch verloren gehen.
Denn nicht die Teilnahme an dem Brotbrechen rettet,
nicht die Teilnahme an der Taufe,
dass du dich hast taufen lassen, oder ich,
nicht das führt mich in den Himmel,
sondern allein, dass ich eine echte Bekehrung erlebt habe.
Wenn wir also jetzt,
deshalb habe ich das auch vorweg gestellt,
wenn wir also zu dem Thema Brotbrechen kommen dann,
dann wollen wir festhalten,
nicht die äußere Teilnahme an dem Brotbrechen
hat irgendeine innere Wirkung in meinem Leben oder in deinem,
sondern die innere Veränderung, die Bekehrung
muss dem unbedingt vorausgehen.
Nur dann kannst du auch den Segen von Taufe
und Gedächtnismahl wirklich besitzen.
Also wenn du nicht bekehrt bist,
dann brauchst du dich auch nicht taufen zu lassen.
Das mag sein, dass du es unter Geschwistern dann an,
dass du dann glaubst angesehener zu sein
und vielleicht ist das sogar so,
weil wir so blind manchmal sind,
dass wir nicht, wir können ja nicht ins Herz schauen,
aber dass wir nicht weitersehen,
weil wir uns nur durch eine äußere Tat,
ja, so blenden lassen zum Teil.
Aber dir bringt das überhaupt nichts.
Für dich ist das dann nur Heuchelei und sonst gar nichts.
Und das gleiche gilt für das Brotbrechen.
Nur damit man dabei ist, ja, damit man auch etwas zählt,
damit man irgendwie mitreden kann
und anerkannt wird irgendwie unter den Geschwistern.
Deshalb am Brotbrechen teilzunehmen,
führt dich in eine innere Verhärtung,
führt dich letztendlich in die Irre
und erschwert den Weg dann wirklich sich zu bekehren.
Das heißt ja unter keinen Umständen,
dass wir jetzt hinter jedem, der am Brotbrechen teilnimmt,
irgendwas vermuten, dass er nicht gläubig ist.
Darum geht es überhaupt nicht.
Aber der Apostel Paulus stellt uns den Ernst vor.
Er zeigt uns einfach nur äußerlich dabei zu sein.
Man kann genauso sagen, die Zusammenkünfte zu besuchen.
Das ist nicht der Punkt.
Es ist gut, dass du in die Zusammenkünfte kommst, unbedingt.
Aber nicht um einen Anschein zu geben,
sondern weil du da sein möchtest,
wenn es um das Brotbrechen zum Beispiel geht,
wo der Herr Jesus ist.
Dann ist das ein gutes Motiv.
Aber nicht einfach, um auch dabei zu sein
und dass man dann nicht gefragt wird,
ich gehe in die Versammlungsstunden,
damit nicht jemand zu mir nach Hause kommt
und fragt, was ist denn los mit dir?
Ja, wir sollen in die Versammlungsstunden gehen.
Und besser du gehst, als du gehst nicht.
Aber mach dir damit nichts vor,
dass du da bist und die Versammlungsstunden besuchst.
Das hat vor Gott keinen Wert.
Paulus führt dann in den Versen 6 bis 10
fünf Beispiele an aus dem Leben des Volkes Israel,
wo sie versagt haben.
Und das Auffällige ist,
dass er keine chronologische,
das heißt zeitliche Reihenfolge wahrt.
Seht ihr, das kann der Geist Gottes tun.
Und das lehrt uns auch,
dass wir bestimmte Begebenheiten
in der Geschichte des Volkes Israel
nicht einfach nur in einer zeitlichen Reihenfolge
betrachten können müssen.
Das tut der Geist Gottes oft nicht,
dass er einer zeitlichen Reihenfolge folgt.
Ja, wenn ihr das Matthäus-Evangelium nehmt
oder das Lukas-Evangelium,
in beiden Evangelien stellt der Geist Gottes
durch die jeweiligen Evangelisten
Begebenheiten zusammen,
die zeitlich teilweise total weit auseinander liegen.
Bei Matthäus noch mehr als bei Lukas.
Wenn ihr mal das Kapitel 8 nehmt,
wo ihr, wenn ich richtig jetzt in Erinnerung habe,
diese sieben verschiedenen Begebenheiten findet,
die einen Bogen pannen, aufspannen,
aber eben nicht zeitlich,
sondern teilweise ganz früh, teilweise ganz spät
oder wieder früh in dem Leben des Herrn Jesus.
Aber er möchte eine Botschaft damit vermitteln.
Eine Botschaft, die er eben so
nicht uns weitergeben könnte,
wenn er einfach der zeitlichen Reihenfolge folgen würde.
Andere Evangelien, wie Markus,
im Wesentlichen, Johannes vermutlich komplett,
folgen der zeitlichen Reihenfolge.
Und auch damit verbindet der Geist Gottes Botschaften.
Hier eben auch, indem er
verschiedene Begebenheiten zeitlich unterschiedlich zusammenstellt.
Er zeigt, wo es anfängt.
Wo es anfängt, auf einem Weg nach unten.
Das ist die Ziellinie,
die der Geist Gottes hier verfolgt.
Es fängt damit an, Vers 6,
dass man nach bösen Dingen begehrt.
Seht ihr, unser Herz, das ist der erste Punkt.
Wenn ich die Zusammenkünfte noch besuche,
vielleicht am Brotbrechen,
in dem Zusammenkommen dabei bin,
oder sogar am Brotbrechen teilnehme.
Aber innerlich bin ich schon weit weg.
Innerlich habe ich schon ein Begehren nach ganz ganz anderen Dingen.
Nach bösen Dingen.
Ist vielleicht so, dass es kein anderer sieht.
Vielleicht nicht mal mein Ehepartner sieht,
was in meinem Herzen los ist,
weil ich nicht darüber rede.
Aber Gott sieht das.
Vor Gott kann ich, und du auch nicht,
kann ich nichts vormachen, kann ich nichts verbergen.
Und wenn dann so ein böses Begehren ist,
dann führt das ganz schnell, Vers 7,
dazu, dass man zu einem Götzendiener wird.
Bei dem Volk Israel war das natürlich
buchstäblicher Götzendienst.
Keine Frage.
Die haben sich buchstäblich vor Bildern und so weiter niedergebeugt.
So ganz weit ist das heute auch nicht fern, oder?
In den Kirchen gibt es solche,
die vor Bildern niederfallen.
Und manche Bilder hängen ja auch in unseren Häusern.
Jetzt nicht gerade von Heiligen,
sogenannten Heiligen.
Wir haben ja gerade nur die Fußball-Weltmeisterschaft.
Ich habe ja nun auch Kinder.
Da gibt es Begeisterung für Fußballer,
die da hängen.
Wie? Götzen oder nicht?
Musiker.
Ja, Musiker.
Kann man gar nicht mehr sagen, Musiker.
Aber solche, die irgendwie so genannt werden.
Oder Modelleute.
Oder auch im Beruf kann das genauso sein.
Man ist ja wahrscheinlich so intelligent,
dass man sich so ein Bild nicht hinhängt
von so einem erfolgreichen Geschäftsmann vielleicht.
Aber letztlich ist das auch nichts anderes.
Und so könnte man fortfahren.
Auch buchstäblich.
Ganz, ganz schnell möglich.
Aber meine ich jetzt nicht mal.
Wenn ich nach bösen Dingen begehre,
dann ist ganz schnell die Situation,
dass mein Ziel, meine Verehrung
nicht mit dem Herrn Jesus gilt.
Sondern da kommen Dinge in mein Leben, die mir wichtiger werden
als der Jesus.
Das können Personen sein,
das können Dinge sein,
das kann mein Beruf sein,
das kann sogar meine Familie sein,
das kann sogar mein Dienst sein,
den ich verehre
und dem ich alles andere unterordne.
Und das alles beginnt mit einem Herzen,
was falsch ausgerichtet ist.
Gott, Götzendienst.
Das Dritte, Vers 8, Hurerei.
War damals auch buchstäblich.
Ist ja heute ein ganz, ganz großes Problem
in unserer sexualisierten Gesellschaft.
Aber nehmen wir mal die geistliche Hurerei.
Wenn meine Beziehung zu Gott nicht mehr richtig ist,
dann ist doch klar,
dass meine Beziehung im irdischen Umfeld
auch nicht mehr richtig ist.
Sei es Personen oder Dingen gegenüber.
Beim Götzendienst
gebe ich die Zuneigung,
die Gott gebührt,
einer anderen Sache.
Und bei der Hurerei
ist die Zuneigung,
die allein dem Herrn Jesus gehört,
ist die anderen Dingen gewidmet.
Wie schnell
ist es so,
dass ich meine Beziehung zu dem Herrn Jesus
letztlich verleugne
und mich anderen Dingen, die
in geistlicher Hurerei mir wichtiger geworden sind,
dann mich zu ihnen gehe,
mit ihnen gemeinsame Sache mache.
Das führt viertens dazu, Vers 9,
dass man Christus versucht.
Dass der Herr Jesus
nur noch für mich
jemand ist, wie ein Talisman,
den ich in einer bestimmten Situation,
wenn Not da ist,
so war das bei dem Volk Israel,
zum Beispiel 2. Mose 17,
dass ich ihn nur noch so missbrauche geradezu
und dann versuche, ist er da?
Hilft er mir noch?
Das war das Volk Israel.
Sie hatten kein Wasser
und dann haben sie Gott versucht.
Ja, ist er in unserer Mitte oder nicht?
Dann soll er sich mal beweisen.
Seht ihr, der Jesus hat genau das nicht getan.
Sagt er zum Teufel, zu Satan,
dass man Gott nicht versuchen darf.
Als er ihm nämlich vorstellte,
lass dich doch von der Zinne des Tempels darunter fallen.
Da kannst du ja mal testen,
ob Gott auch wirklich dich aufhängt.
Und das ist das Gegenteil von Vertrauen
zu dem Herrn Jesus, zu Gott zu haben.
Das heißt nämlich, Vertrauen zu haben,
heißt nicht, ihn zu versuchen,
sich also nicht bewusst
in eine Situation zu begeben,
wo Gott in außergewöhnlicher Weise
eingreifen müsste,
sondern im Vertrauen zu Gott
einfach gehorsam zu sein
und sein Glaubensleben auszuführen.
Und das Fünfte ist dann Vers 10,
dass man anfängt zu murren.
Das ist nichts anderes als Rebellion gegen Gott.
Dass man Gott die Dinge zuschreibt,
die in dem eigenen Leben nicht gut laufen.
Wo in meinem Umfeld,
in dem, wo ich unterwegs bin,
wo Dinge auf einmal nicht mehr so laufen,
wie ich mir das eigentlich vorstelle.
Und Gott ist an allem schuld.
Das ist Rebellion gegen Gott.
Auflehnen gegen die Wege Gottes,
gegen das Handeln Gottes
und damit gegen Gott selbst.
Das war der Weg des Volkes Israel.
Und das ist der Weg,
der auch mein Weg sein kann,
selbst wenn ich am Brotbrötchen teilnehme
und getauft bin.
Dann kann ich genau diesen Weg gehen.
Dann mag es ja sein,
dass ich Kind Gottes bin
und deshalb nicht verloren gehen kann.
Aber mein praktisches Glaubensleben
kann genau in diese Richtung gehen.
Und da sind wir nicht,
weil wir Gläubige sind,
sind wir nicht davor bewahrt, gefeiert.
Im Gegenteil.
Man kann umso tiefer fallen,
wenn man ein Kind Gottes ist.
Weil der Fall umso größer ist
für jemand,
der Gott geistlicherweise so nahe steht.
Der Apostel sagt dann,
ich übergehe jetzt mal die Verse 12 und 13,
erstaunlicherweise der Hochmut der Korinther
und der Hinweis des Apostels Paulus,
dass sie im Unterschied zum Herrn Jesus
nicht übermenschlich versucht worden sind.
Paulus zieht die Konsequenz,
darum meine Geliebten,
flieht den Götzendienst.
Praktisch der Ausgangspunkt dessen,
wo sichtbar wurde,
dass das Glaubensleben
nicht mehr auf einem guten Weg ist.
Das böse Begehren kann man nicht sehen,
aber den Götzendienst kannst du sehen.
In meinem und in deinem Leben.
Den kann man doch irgendwo
früher oder später sehen.
Und dann sagt er,
flieht diesen Götzendienst.
Und fliehen heißt,
den größtmöglichen Bogen darum machen.
Das ist fliehen.
Fliehen heißt,
nicht zu testen,
was man noch so gerade hinkriegt,
ohne zu fallen.
Das sind diese,
man hat das mal genannt,
diese Gummikristen,
die sozusagen an einem Gummiband
sich festhalten,
um zu sehen,
wie weit sie von einem Weg
mit dem Herrn Jesus
noch weggehen können,
ohne dass das Gummi reißt.
Und früher oder später
wird das Gummi ausleiern.
Und dann wird es reißen.
Wenn du das testest.
Aber fliehen ist eben genau das nicht.
Fliehen ist nicht so nah wie möglich
an die Versuchung ranzugehen,
an den Götzendienst,
sondern so weit wie möglich
einen Bogen herum zu machen.
Was die Horrerei betrifft,
finden wir das Fliehen
bei Josef ja in besonderer Weise vorgestellt.
Wo immer du merkst in deinem Leben,
das ist eine Gefahr für dich,
dass Dinge dir wichtiger sein können
als Gott, als der Herr Jesus.
Da machen wir einen
möglichst großen Bogen drum.
Das ist die Ermahnung.
Flieht,
seine ausdrückliche Ermahnung von Paulus,
auch an uns.
Und dann sagt er,
ich rede als zu verständigen.
Man kann sich fragen,
redete er wirklich zu verständigen?
Wo war denn der Verstand der Korinther gewesen?
War davon was zu sehen?
Wenn man bis Kapitel 10 gekommen ist,
hat man eigentlich ein Versagen
nach dem anderen vor sich gehabt.
Wo war denn ihre Verständigkeit?
Ja, man kann das in zweierlei Hinsicht verstehen.
Entweder ist das doch ein Ton,
ein Hauch wenigstens von Ironie,
die Paulus hier verwendet.
Ihr fühlt euch verständig?
Wo ist denn euer Verstand,
wenn man die ganzen Dinge sieht?
Eine zweite Seite,
die man auch sehen kann,
ist, dass er sie so anspricht,
wie sie sich selbst sahen.
Sie sahen sich selbst als Verständige.
Und tatsächlich,
Kapitel 1 macht ja deutlich,
dass es keine Gnadengabe
überhaupt damals gab,
die nicht in Korinth vorhanden war.
Das gibt es ja heute nirgendwo.
Also selbst das größte Zusammenkommen,
das man kennt,
da ist nicht jede einzelne Gnadengabe vorhanden,
die heute möglich ist.
Aber da war das so in Korinth.
In dieser Hinsicht war das erstaunlich.
Da war alles vorhanden,
was der Herr Jesus als Gnadengabe gegeben hat.
Und in dieser Hinsicht,
ich rede zu Verständigen.
Ihr seid doch solche,
die belehrt worden sind.
Ihr seid solche, die ich ausgestattet habe
mit Verständnis.
Dann nehme ich euch auch beim Wort
in dieser Hinsicht
und erwarte,
dass ihr entsprechend
auch die Dinge jetzt beseht,
die ich euch über den Tisch des Herrn
sagen möchte.
Ich mache mal eine kurze Klammer.
Ich glaube, dass dieser Vers
uns jedenfalls hilft zu verstehen.
Es geht jetzt um das Brotbrechen.
Das wird ja in Vers 16 ganz deutlich.
Dass uns das hilft zu verstehen,
dass das Brotbrechen nichts ist für Kinder.
Ich sage jetzt überhaupt keine Altersspanne
oder keine Altersbegrenzung,
weil jedes Kind und jede Person
unterschiedlich reif ist.
Ich sage nur,
es ist jedenfalls ein gewisses Verständnis nötig.
Paolo sagt, beurteilt ihr, was ich sage.
Sie mussten also in der Lage sein,
das anhand von Gottes Wort zu beurteilen.
Ich glaube, das zeigt uns,
dass eine gewisse geistliche Reife
vorhanden sein sollte.
Ich spreche jetzt nicht,
ausdrücklich nicht über solche Fälle,
wo jemand, sagen wir, krank ist,
eine gewisse Erkrankung hat
und dadurch in bestimmter Hinsicht
gar nicht in der Lage ist,
Verantwortung zu übernehmen
und in gleicher Weise
auch kaum wohl ins Böse, in Sünde fallen kann.
Um solche Fälle geht es mir nicht.
Es geht mir um eine grundsätzliche Betrachtungsweise.
Da ist doch Verständnis nötig.
Und das hat einfach ein 13-jähriges Kind nicht.
Nur um ein extremes Alter zu sagen.
Selbst wenn es verstandesmäßig,
das gibt es ja,
Kinder, die sehr weit sind,
sehr intelligent sind,
aber es ist zum Beurteilen,
darum geht es ja dann auch hier,
eine geistliche Reife auch nötig.
Dinge einordnen zu können,
durchschauen zu können,
das kann ein Kind nicht.
Wir lassen ein 13-jähriges Kind,
ohne die Altersstufe jetzt irgendwie
zum Maßstab zu machen,
überhaupt nicht.
Gerade nicht.
Aber wir lassen ein 13-jähriges Mädchen
oder Jungen auch nicht an ein Auto,
das das Auto fahren kann.
Auch dafür ist eine gewisse Beurteilungsfähigkeit,
nämlich der Situation auf der Straße notwendig.
Die hat ein solches Kind nicht.
Ich sage nicht, 18 Jahre ist das Alter,
Bedingungen, überhaupt nicht.
Ich sage nur, es ist eine gewisse
geistliche Reife nötig.
Sie sollten beurteilen,
das ist auch erstaunlich,
Paulus, der Apostel,
er stellt ihnen hier die Wahrheit Gottes vor
und sagt, jetzt beurteilt ihr das mal.
Das ist eine sehr lehrreiche Vorgehensweise.
Da sind Dinge zu besehen,
und natürlich hatte Paulus,
er hatte die klare Erkenntnis,
was zu tun war.
Aber er stellt sie in die Verantwortung
und macht nicht alles für sie.
Und das ist ganz wichtig,
dass wir lernen,
erst mal wir alle,
dass wir alle gefordert sind.
Du kannst deine Verantwortung
in der Versammlung Gottes nicht,
wie man so im beruflichen Sinn sagt,
delegieren, abgeben,
auf jemand anders übertragen.
Das geht einfach nicht.
In der Versammlung Gottes
sind wir alle gefordert.
Wir Brüder genauso wie ihr Schwestern.
Ihr könnt euch nicht aus der Verantwortung ziehen.
Ja, wir sind ja nur Schwestern.
Was heißt denn nur?
Ihr seid genauso wesentlich,
genauso wichtig in der Versammlung Gottes
wie Brüder.
Da gibt es überhaupt keinen Unterschied.
Ja, in der Frage,
wer sich öffentlich äußert
in der Versammlung Gottes,
da gibt es einen Unterschied.
Sehen wir morgen.
Aber in der Frage,
was Verantwortung betrifft,
habt ihr dieselbe Verantwortung
wie die Brüder.
Da gibt es keine Unterscheidung.
Beurteilt ihr,
und wir als Brüder,
vielleicht als solche,
die einen Ältestendienst am Ort tun,
wir können nicht die Verantwortung
für die anderen übernehmen.
Das dürfen wir auch nicht.
Und es ist gut,
die Verantwortung immer wieder vorzustellen,
dem örtlichen Zusammenkommen,
auch dem Einzelnen.
Übrigens auch im Hirtendienst
ist das eine ganz, ganz wichtige Sache,
dass man demjenigen den Fall schildert,
vielleicht ist es sein eigener,
und ihn beurteilen lässt oder sie.
Und nicht für denjenigen
alles irgendwie entscheidet.
Ich weiß nicht,
wie das hier in der Gegend war.
Als ich Jugendlicher war,
da war es schon so,
dass die Verantwortung
von wenigen übernommen worden ist.
Und ich glaube nicht,
dass das gut war.
Wir können, keiner von uns,
kann die Verantwortung
an dem Kleiderhaken draußen abgeben.
Und wenn man dann hier drin ist,
dann entscheiden Brüder,
und die sagen, wo es lang geht.
Natürlich hat Gott Brüder als Autorität
in der örtlichen Versammlung gegeben.
Unbedingt.
Aber sie entscheiden nicht für die Versammlung.
Sie haben Autorität in der Versammlung.
Und diese Autorität, 1. Thessalonicher 5,
wollen wir uns unbedingt auch unterstellen.
Aber die Verantwortung
legt Paulus hier nicht auf die Ältesten.
Oder übernimmt sie nicht selbst.
Sondern er spricht die gesamte Versammlung
in Korinth an.
Und dann spricht er über das Brotbrechen.
Das kam hervor aus diesem Götzendienst.
Und er zeigt, was wir haben,
ist doch das Gegenteil von Götzendienst.
Wir haben etwas,
was mit Gott und mit dem Herrn Jesus zu tun hat.
Und was uns in eine einzigartige Beziehung,
Gemeinschaft praktischerweise
mit dem Herrn Jesus führt.
Der Kelch der Segnung,
den wir segnen,
ist er nicht die Gemeinschaft
des Blutes des Christus.
Das Brot, das wir brechen,
ist es nicht die Gemeinschaft
des Leibes des Christus.
Zunächst sind wir natürlich erstmal erstaunt.
Hoffentlich.
Ich hoffe, dass wir somit,
ich sage einmal,
Fragezeichen die Schrift lesen.
Nicht mit Fragezeichen des Zweifelns,
sondern der Überraschung.
Fragezeichen,
warum steht das eigentlich so da?
Ich weiß nicht,
das sind ja Abschnitte, die wir gut kennen,
die vielleicht auch das eine oder andere Mal
am Sonntagmorgens vorgelesen werden,
vor dem Brotbrechen.
Und da ist man so daran gewöhnt.
Aber gewöhnen wir uns mal daran,
die Schriftstellen so zu lesen,
als ob wir sie ganz neu lesen.
Nicht, dass wir unser Wissen
jetzt irgendwie zur Seite stellen.
Das wäre ja abwegig, absurd.
Aber doch so,
dass man irgendwie nicht
Schriftstellen, die man gut kennt,
ja, kenne ich ja gut,
brauche ich nicht mehr darüber nachzudenken.
Warum, das muss doch eine Frage sein,
warum fängt der Apostel hier mit dem Kelch an?
Und wir alle wissen,
dass wir es genau umgekehrt praktizieren.
Wir fangen mit dem Brot an,
wenn es um das Brotbrechen geht.
Und wir wissen aus den drei
synoptischen Evangelien,
Matthäus, Markus und Lukas,
dass der Herr auch zuerst das Brot gebrochen hat.
Und es nach dem Brot dann
den Kelch verteilt hat
oder weitergegeben hat.
Und da muss man sich doch fragen,
warum steht eigentlich hier der Kelch
an erster Stelle?
Ganz offensichtlich geht es Paulus
hier nicht darum,
die Abläufe
darzustellen oder zu regulieren.
Es geht ihm nicht darum,
die Ordnung beim Brotbrechen
hier vorzustellen.
Darauf kommt er in Kapitel 11 zurück.
Aber es geht ihm hier darum,
dass wir eine geistliche Bedeutung
verstehen von dem Ganzen,
was wir da tun.
Und da müssen wir schlicht sagen,
das was uns am nächsten
zu dem Herrn Jesus bringt,
das was dem Herrn,
was Gott am wertvollsten ist,
das steht mit dem Kelch
in Verbindung.
Und das, was die Grundlage
für jeden Segen
heute ist,
das ist der Kelch.
Davon spricht dieser Kelch.
Der Kelch
der Segnung,
den wir segnen.
Muss natürlich die nächste Frage sein.
Wie soll man das denn verstehen?
Ja, wir sind das irgendwie gewohnt.
Hoffentlich wird das auch
das eine oder andere Mal
von uns Brüdern am Ort erklärt,
auch jüngeren Geschwistern.
Wir zunächst in der Familie
sollten wir das tun
als Väter unseren Kindern.
Der Kelch der Segnung,
den wir segnen.
Für den wir preisen oder danken.
Man muss dazu wissen, dass
in den Sprachen sowohl des
Neuen Testamentes als auch des
Alten Testamentes, das ist bei beiden Sprachen
übereinstimmend, das Wort
segnen, das ist das Wort was hier steht,
zwei Richtungen hat.
Und zwar
sowohl von oben nach unten
segnen, so benutzen wir
das im Deutschen, als auch
von unten nach oben segnen.
Was heißt denn segnen?
Gut sprechen. Über jemanden,
für jemanden Gutes bringen.
Über jemanden, für jemanden.
Nun von oben nach unten
ist das klar.
So sagt es auch der Schreiber des Hebräerbriefes,
das Geringere wird
von dem Höheren gesegnet.
Keine Frage. Jemand der
erhaben ist, kann dem,
der unter ihm als Stellung
steht, kann ihm Gutes
erweisen, kann ihm Gutes tun, kann
gut über ihn, für ihn sprechen.
Aber wie ist das umgekehrt?
Wir gegenüber Gott, können wir
ihn segnen? Nun in diesem
engeren Sinn, wie wir das im Allgemeinen
gebrauchen, natürlich nicht.
Aber gut über
jemanden sprechen, wenn wir über
Gott gut sprechen, was tun wir dann?
Genau was die Fußnote sagt,
wir preisen ihn.
Und das ist im Alten Testament
wie im Neuen Testament
der Gedanke. Zwar ist das
ein Wort im Griechischen und im
Hebräischen für beide Dinge.
Aber wir haben ja auch manchmal ein Wort,
was zwei verschiedene Bedeutungen hat.
So ist das eben in diesen Grundtextsprachen
auch. So steht
zum Beispiel, Psalm 103, steht
genau dieses Wort gesegnet.
Preise den Herrn meine Seele, steht
eigentlich gesegnet oder segne
den Herrn meine Seele. Nun wir verstehen
gut, dass das Preisen für uns
Gott gegenüber bedeutet.
Und so ist es ein Kelch
der Segnung, den wir
segnen, für den
wir Gott preisen.
Das müssen wir darunter verstehen.
Für den wir, wie die Fußnote auch sagt,
Gott danken.
Warum ist es ein Kelch der Segnung?
Weil dieser
Kelch
beinhaltet den ganzen
Segen, den Gott uns schenkt.
Es ist
ein Kelch der Segnung.
Für uns ist es ein Kelch,
durch den Gott uns
segnet. Natürlich
ist nicht gemeint, durch den Wein,
den wir trinken,
das ist der Segen, sondern das
was dieser Kelch,
das heißt der Wein, der in dem Kelch ist,
geistlicherweise symbolisiert.
Das erklärt letztlich
der Apostel 1, Kapitel 11,
was
der Kelch bedeutet.
Das ist auch erstaunlich.
Gott erwartet,
wenn wir einen Brief lesen,
dass wir ihn zu Ende lesen.
Dass wir nicht sagen, bis
hierhin, ja, verstehe ich nicht,
dann gehe ich einfach weiter.
Sondern, dass wir den ganzen Brief vor Augen
haben und das wirft Licht
auch auf Dinge, die vorher vielleicht
gar nicht so erklärt waren, wie
hier bei dem Kelch der Segnung.
Der Apostel sagt in Kapitel 11
nämlich dann,
ebenso auch in Vers 25,
den Kelch nach dem Mal und sprach,
dieser Kelch ist der neue Bund
in meinem Blut.
Der Kelch
spricht also
von dem Blut Christi.
Und nicht von ungefähr,
führt das dazu, dass wir hier sehen,
der Kelch der Segnung,
den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft
des Blutes des Christus.
Dieser Kelch
spricht also von dem
dahingegebenen Leben
des Herrn Jesus.
Blut
außerhalb eines Körpers
heißt, dass derjenige gestorben ist.
Bei Menschen,
auch bei Tieren, finden wir das im
Alten Testament oft angewendet,
dessen Blut
vergossen wird, das heißt,
der gestorben ist.
Das ist gemeint.
Wer zum Beispiel das Blut von
einem Tier vergoss,
der wurde dadurch strafbar.
Wodurch?
Dass er irgendwie ein Tier
angestochen hat und da Blut ein wenig
rauskam? Nein. Dadurch, dass das Tier
gestorben war. Das ist Blutvergießen.
Blutvergießen heißt,
ein gestorbener, sei es Tier
oder Mensch.
Bei dem Herrn Jesus ist das
ein Stück weit erhabener.
Denn der Herr Jesus ist nicht
einfach gestorben. Er ist natürlich gestorben.
Aber im Unterschied
zu jedem anderen Menschen
hat der Herr Jesus sein Leben
selbst gegeben.
Deshalb bedeutet Blutvergießen
bei dem Herrn Jesus
dahingegebenes Leben.
Von uns kann keiner
sein Leben geben,
weil wir gar keine Autorität
über unser Leben haben.
Aber er konnte das.
Er hat das getan.
Und nur deshalb, weil er sein Leben
gegeben hat, konnte es Sühnung tun.
Konnte es Erlösung bringen.
Wenn sein Leben von ihm genommen
worden wäre, wie das bei
jedem anderen Menschen war,
dann wäre er eines natürlichen
Todes gestorben als Folge
von zum Beispiel
den Kreuzesmatern.
Aber nur dadurch, dass er
selbst sein Leben in den Tod gegeben hat,
wurde deutlich, dass er nicht
unter dem Gericht gestorben ist.
Dass dieses Gericht nicht
sein Leben ihm weggenommen hat,
sondern dass er in diesem Gericht
bestehen konnte,
weil er der Unschuldige war.
Und dadurch nur
konnte er uns Leben
schenken, konnte er Sühnung tun.
So bringt uns
dieser Kelch mit dem Blut
des Herrn Jesus, das heißt mit seinem
dahingegebenen Leben, in Verbindung.
Und der Ausdruck
bedeutet hier,
dass wir dadurch, dass wir von dem Kelch
trinken, Gemeinschaft
haben mit Christus.
Und zwar dem gestorbenen
Christus. Natürlich ist der
Herr Jesus heute nicht mehr
im Tod. Er ist jetzt
verherrlicht zur Rechten Gottes.
Aber es geht bei dem Brotbrechen
um den Christus, der
hier auf dieser Erde
gestorben ist.
Und damit haben wir Gemeinschaft.
Das ist eine gewaltige
Tatsache. Ich weiß gar nicht,
doch ich weiß wohl, dass ich mir dessen überhaupt
nicht immer bewusst bin und in der
Tragweite schon gar nicht.
Wenn wir am Sonntag wieder zusammenkommen
zum Brotbrechen,
wollen wir dann mal
daran denken, in dem
Moment, wo wir von dem Kelch trinken,
haben wir Gemeinschaft
mit einem gestorbenen
Christus.
Das ist feierlich,
aber es ist auch ernst,
weil es so erhaben ist,
diese Gemeinschaft, praktische
Gemeinschaft zu pflegen mit dem
Herrn Jesus, der gestorben ist. Seht ihr?
Und sein Tod, seine
Hingabe des Lebens, das ist die
Grundlage für jeden Segen.
Wenn er nicht gestorben wäre, wenn er
sein Leben nicht hingegeben hätte, und da ist
die Sühnung eingeschlossen in den drei Stunden,
dann hätte es überhaupt
keine Erlösung, keine Rettung,
keine Vergebung, keine
Austretung, keine Versöhnung,
nichts hätte es gegeben, keine
Rechtfertigung. Alles beruht
allein auf dieser
Hingabe seines Lebens.
Und damit bringt uns
dieser Kelch der Segnung
in Verbindung.
Aber es ist nicht das Einzige.
Das Brot,
das wir brechen, ist es
nicht die Gemeinschaft des Leibes
des Christus.
Das ist jetzt nicht so ganz einfach
zu unterscheiden,
woran man denken muss
bei dem Leib des Christus.
Es ist klar, es geht
darum, wenn wir das Brot brechen
und dann von dem Brot essen,
dass wir dadurch Gemeinschaft
haben mit dem Leib des Christus.
Aber was ist der Leib des Christus?
Es gibt zwei
Seiten des Leibes des Christus.
Die eine Seite ist sein Körper.
So wie das Blut
davon spricht, dass er sein Leben
gegeben hat, so spricht
auch der Leib davon.
1. Korinther 11 macht das ganz deutlich,
dass er gestorben ist.
Das ist eine Seite, eine Möglichkeit.
Die zweite Möglichkeit ist,
und das ist ja in Vers 17
dann eindeutig der Fall,
dass der Apostel Paulus mit Leib
des Christus meint die Versammlung Gottes.
Und dass wir dadurch, dass wir
das Brot brechen,
Gemeinschaft miteinander
haben, denn
nun ist das denn bei Paulus immer so eine Sache.
Meistens
weist das nicht zurück, wie in der deutschen
Sprache, sondern weist das voraus.
Das ist so eine
Eigenart, wie Paulus schreibt
und spricht. Insofern
muss man das vielleicht auch offen lassen.
Ich jedenfalls lasse es an dieser Stelle
offen, ob hier die Person
des Herrn Jesus oder der
geistige, geistliche Leib, das heißt die
Versammlung, gemeint ist.
Beides kann man mit diesem Vers verbinden, denke ich.
Und beides ergibt auch
einen tiefen Sinn.
Wir haben einmal Gemeinschaft mit dem
Herrn Jesus, wir haben aber auch
Gemeinschaft untereinander,
miteinander.
Wenn wir also das Brot brechen,
es ist interessant, dass
es heißt, dass wir brechen.
Was ist denn damit
gemeint?
Ist damit gemeint, das Brot,
was jeder Einzelne dann abbricht?
Nein.
Das ist gar nicht notwendig.
Bei uns in Deutschland ist das so.
Oder es ist auch gar nichts gegen
einzuwenden. Aber es gibt andere
Gläubige in anderen Ländern,
ich habe das selbst sogar an einem Ort
einmal in Deutschland erlebt,
wo Geschwister
erkannt haben, was die
Schrift sagt über den gemeinsamen
Weg der Kinder Gottes
und aus einer christlichen Gruppierung kamen.
Und da war es üblich, dass
der Bruder, der für Brot und
für sich dankt, das Brot
so gebrochen hat,
dass jeder da nur noch ein Stück
genommen hat. Es steht an keiner Stelle,
dass jeder Einzelne das abbrechen muss.
Wir wissen auch nicht, wie der Herr Jesus das getan hat.
Wir müssen das einfach offen lassen.
Vermutlich,
aber wir können das nicht mit Sicherheit sagen,
hat der Herr Jesus für jeden der Jünger
das Stück abgebrochen und ihnen gegeben.
Aber wir wissen das nicht. Die Schrift
sagt dazu einfach nichts.
Deshalb müssen wir das offen lassen. Aber
entscheidend, das Brot
muss gebrochen werden.
Und das tut zwar ein Bruder
buchstäblich,
aber der Herr sieht das an als
einen Akt, den wir alle
gemeinsam tun.
Wir brechen das Brot. Das ist also gemeint.
Wir nehmen gewissermaßen
das gebrochene Brot aus der Hand
des Herrn. Und das ist das
Brechen des Brotes, das
vor uns steht und gemeint ist.
Denn ein Brot,
ein Leib sind wir, die
vielen, denn wir alle nehmen teil
an dem einen Brot. Jetzt jedenfalls
in Vers 17 zeigt der Apostel,
dass die, das Handeln
nicht nur Gemeinschaft
mit dem Herrn Jesus bedeutet. Das tut es
auch in 1. Korinther 10.
Dürfen wir nicht übersehen. 1. Korinther
10 zeigt nicht nur
die gemeinschaftliche Seite,
aber auch da, wo es um
das Brot geht, spricht er doch von einem
Wir. Das darf man nicht übersehen. Es ist nicht
ein Ich. Es ist eine gemeinsame
Sache. Aber dann zeigt
er ein Brot. Es ist also undenkbar,
dass auf dem Tisch
irgendwie
zwei Schnitten lägen,
oder dass da zwei Brote wären, oder so.
Es muss ein Brot sein.
Denn in diesem einen Brot
wird ein direktes Symbol
uns hier vorgestellt.
Zwei Brote würde bedeuten, es könnte
zwei Versammlungen geben.
Gibt es aber nicht. Es gibt nur eine
Versammlung.
Der hohe Priester hatte diese Weissagung,
dass die zerstreuten Kinder Gottes in
eins versammelt werden.
Und da ist nur ein Leib.
1. Korinther 4,
Vers 4, glaube ich, ist das.
Da ist ein Leib.
So ist die Versammlung eins.
Und wenn wir diesen einen
Leib, dieses eine
Brot vor uns haben, Sonntag
morgens, dann denken wir an diese
eine Versammlung.
An die Einheit der Versammlung
und dass es eine Versammlung ist.
Nochmal, wir denken daran, dass zu dieser Versammlung
alle Gläubigen
gehören. Alle Gläubigen.
Hier in 1. Korinther 10,
Vers 17
geht es ohne jeden Zweifel
nicht um die örtliche Versammlung.
Denn er sagt,
sind wir die vielen. Denn ein
Brot, ein Leib, sind wir die vielen.
Wer sind denn die vielen?
Wo war denn Paulus?
Paulus war nicht in Korinth. Paulus war in Ephesus.
Wahrscheinlich.
Das heißt, auch die Epheser und
alle Gläubigen, sie sind
diese vielen. Es sind nicht wenige,
es sind nicht einzelne, es sind
viele. Viele steht also hier nicht im
Gegensatz zu alle.
Sondern viele steht im Gegensatz zu den wenigen
in Korinth.
Wir die vielen, alle
Gläubigen auf der ganzen Erde, sie bilden
diesen einen
Leib Christi,
dieses eine Brot.
Denn ein Brot,
ein Leib sind wir die vielen. Das zeigt auch,
dass der Geist Gottes von denen spricht, die auf der Erde
sind. Er spricht nicht von denen, die
schon heimgegangen sind. Oder von
denen, die vielleicht noch erst
dazukommen werden. Sondern
das sind wir.
Das ist eine Tatsache.
Eine Tatsache, die heute gilt und
die bis heute gilt.
Ja, manche denken ja,
in dieser Zerrissenheit, über die wir trauern,
gibt es da eigentlich noch die eine Versammlung?
Jawohl! Wir
die vielen, wir sind
dieser eine Leib. Das ist wahr
bis heute.
Denn wir alle nehmen teil
an dem einen Brot.
Jetzt sehen wir dadurch, dass
wir Gemeinschaft miteinander
haben, dass
das auch eine Verantwortung mit sich
bringt. Paulus spricht
jetzt in den Folgeversen ab Vers 18
davon,
dass eine Konsequenz,
eine Verantwortung ist,
dass ich deshalb nicht frei bin,
eine andere
Gemeinschaft zu pflegen,
die ich vielleicht
persönlich für interessant halte.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite, die
direkt in Vers 17 verankert
liegt, ist, dass wir
auch Verantwortung füreinander
haben. Wenn wir
Gemeinschaft miteinander pflegen, haben,
dann heißt das,
wenn da einer ist, der in Sünde
lebt und ich habe
Gemeinschaft mit ihm, das
verunreinigt mich.
Das ist eine Wahrheit, die wir
hier in 1. Korinther 10 wiederfinden,
was den Altar betrifft,
wo man ist. Aber ich möchte
noch kurz wenigstens aus 2. Johannes
zeigen, dass das ein Grundsatz
der Schrift ist,
dass die Beziehung, die ich
zu jemandem habe,
auch Folgen für mich
hat, nämlich, wenn er in Sünde
ist, wenn er eine falsche Lehre
vertritt oder moralischer Sünde,
dass sie, die Unreinheit
mir zugerechnet wird.
Er sagt dort
in 2. Johannes
Vers 10,
wenn jemand zu euch kommt und
diese Lehre des Christus
nicht bringt,
so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt
ihn nicht, denn wer
ihn grüßt, nimmt Teil.
Man kann genau so übersetzen,
hat Anteil, hat Gemeinschaft.
Das ist das Wort
an seinen bösen Werken,
mit seinen bösen Werken.
Also allein das
Grüßen,
ein ganz normaler
Gruß, den man da ausspricht,
führt dazu, dass man
Teil hat in den Augen Gottes
an seinen bösen Werken, wenn es jetzt
um diese bösen Dinge geht.
Das heißt, das gemeinsame
Teilnehmen am Brotbrechen
bedeutet Gemeinschaft miteinander.
Und wenn da einer ist, der in Sünde
lebt, und ich weiß davon,
das ist
offenbar geworden,
dann rechnet Gott
das mir zu.
Das ist nicht der Fall,
wenn das nicht offenbar ist.
Es ist einfach ein
Irrtum, ein Irrglaube,
zu meinen, die Versammlung Gottes sei ständig verunreinigt.
Kann Gott
in einer verunreinigten Versammlung wohnen?
Unter keinen Umständen.
Also was nicht offenbar ist,
verunreinigt die Versammlung nicht.
Nicht in den Augen Gottes,
dass da Unreinheit vorhanden ist. Gar keine Frage.
Aber Gott rechnet das nicht
als eine verantwortliche
Verunreinigung der
Versammlung zu.
Sonst wäre die Versammlung ständig verunreinigt.
Ein Gedanke, der einfach
abwegig ist.
Aber wenn das bekannt wird,
oder wenn wir aus
Fahrlässigkeit
das nicht erkennen wollen,
dann verunreinigt das
die ganze Versammlung.
Klar, wenn das nicht bekannt ist,
aber jemand lebt in Sünde.
Ich hoffe nicht, dass einer von uns
dazu gehört.
Dann ist vollkommen
klar, dass das die
Versammlung belastet und dass das
irgendwie, wenn eine Versammlung
auch nur irgendwie geistlich
gut steht, kein Dauerzustand
sein kann. Sondern, dass das
irgendwie offenbar werden muss,
weil die Versammlung spürt, dass der
Geist Gottes behindert wird,
seinen Stand frei zu wirken.
Er wird in dieser Hinsicht ausgelöscht
dann in der Versammlung Gottes.
Aber Gott
rechnet das nicht zu. Aber in dem Moment, wo
ich davon weiß, jedenfalls
wissen könnte,
dass da Ungerechtigkeit ist,
dann macht Gott mich dafür
verantwortlich, damit zu handeln.
Und wenn ich das nicht tue,
dann sieht er mich als
verunreinigt an.
Noch ein
kurzes Wort jetzt zu dem weiteren
Abschnitt hier, Vers 18 bis 22.
Der Apostel
zeigt, dass
diese Gemeinschaft eine
exklusive,
eine ausschließende Gemeinschaft ist.
Lass mich
vorweg noch diesen Gedanken
sagen. Die Gemeinschaft
an dem Tisch des Herrn,
wie er dann in Vers 21 genannt
wird, und ich hoffe, uns allen ist klar,
das ist nicht dieser Holztisch hier, der Tisch des
Herrn. Dieser Holztisch ist
nur ein menschliches Mittel,
um Brot und Kelch darauf zu
stellen, vielleicht auch eine Bibel da drunter oder
draufzulegen. Aber hat mit dem Tisch des
Herrn überhaupt nichts zu tun. Der Tisch
des Herrn ist ein geistlicher Tisch
und kein Holztisch oder sonstiger Tisch.
Aber die
Gemeinschaft am Tisch des Herrn ist
an und für sich eine
einschließende Gemeinschaft. Sie ist
nicht exklusiv in dem Sinn.
Was will ich damit sagen? Es ist eine
Gemeinschaft, die dem
Grundsatz nach jedem Kind Gottes
offen steht.
Die auch dem Grundsatz nach für uns
bedeutet,
dass wir Aufnehmende sind
und nicht
Abwehrende.
Da kommt ein Gläubiger.
Was ist meine erste Reaktion?
Was ist meine erste
Haltung, Gesinnung ihm gegenüber?
Ich freue mich, dass du
kommst und wenn eben
möglich, möchte ich dich aufnehmen.
Also ich sowieso nicht, wir,
also eine gemeinsame Sache der örtlichen
Versammlung. Ist das unsere Haltung?
Oder ist unsere Haltung,
also wir können dich
nicht aufnehmen, es sei denn,
dass du das und das erfüllst.
Das sind zwei ganz unterschiedliche Haltungen.
Und die biblische Haltung
ist, die Haltung des Herrn ist,
wenn eben möglich aufzunehmen.
Wenn wir diese Haltung nicht mehr haben,
dann ist irgendwas faul
in unserem Versammlungsleben.
Nein, sie muss so sein, dass wir
uns freuen, dass ein Gläubiger kommt,
aber Gottes Wort
macht ganz deutlich, dass nicht
jedes Kind Gottes, egal
in was für einem Zustand
es sich befindet, zum Brotbrechen
aufgenommen werden kann oder
allgemeiner in die Gemeinschaft der Kinder Gottes
aufgenommen werden kann, sondern dass es
Hinderungsgründe gibt. Ich kann da jetzt
nicht drüber sprechen. Vielleicht
haben wir morgen Abend dazu
oder morgen Nachmittag Zeit.
Jedenfalls, wenn wir diese Haltung
hätten, aufnehmend
zu sein, es sei
denn, dass Sünde
vorliegt. Dann, wenn Böses
da ist, der Moral nach
oder der Lehre nach oder den
Verbindungen nach, dann können wir
leider nicht
aufnehmen.
Aber andererseits ist diese
Gemeinschaft
exklusiv. Und damit
ist gemeint, was wir jetzt
ab Vers 18 finden.
Paulus belehrt sie, dass
in Israel derjenige,
der Schlachtopfer aß, also das Friedensopfer,
wo derjenige aus dem
Volk Israel, der ein Opfer gebracht hat,
auch mitessen konnte, in Gemeinschaft
mit dem Altar war. Das heißt,
er hat jetzt nicht nur persönlich
irgendwas gegessen, sondern
Gott sah das so an, dass er Gemeinschaft
eins gemacht wurde
mit dem Altar. Und da war
jedem vollkommen klar,
wer an dem Altar in Israel,
dem Brandopferaltar, ein Friedensopfer
brachte, der konnte unmöglich
mit einem Götzenopferaltar
in Verbindung stehen.
Das war ausschließend.
Entweder oder.
Und
diesen Grundsatz
wendet Paulus jetzt auf die
damalige Situation an.
Da gab es in Korinth viele Götzenhäuser.
Und da gab es Korinther,
die haben gesagt, Moment mal,
du hast uns doch in Kapitel 8, hatte Paulus das auch
tatsächlich gesagt, könnt ihr
nachlesen in Vers
4, Kapitel 8, Vers 4,
dass ein Götzenbild nichts
ist in der Welt und dass keiner Gott
ist als nur einer. Da haben sie gesagt,
ja, Götzen sind doch nichts,
also können wir auch in den Götzentempel gehen.
Denn Götzen sind ja nichts.
Also ist auch der Götzentempel
letztlich ohne Bedeutung.
Und da haben sie übersehen, dass der Götze
all dieses Bild oder
diese Figur, die da gemacht worden ist,
natürlich nichts ist.
Keine Person.
Aber dass dahinter ein Dämon
steht, Satan selbst letztendlich.
Und dass deshalb
wer sich an diesen Ort begab,
sich an den Ort Satans begab
und Gemeinschaft mit dem Teufel
selbst pflegte.
Und er zeigt dann,
dass das eine Unmöglichkeit ist.
Ihr könnt nicht das Herrenkelch trinken
und der Dämonenkelch.
Ihr könnt nicht des Herrentisches teilhaftig sein
und des Dämonentisches.
Sonst würde man
meinen,
dass man stärker wäre als Gott.
Gott kann diese
Freiheit unmöglich
selber haben, verwirklichen,
es geschweige denn
uns gestatten.
Und wir können
das auch nicht. Jetzt sagst du vielleicht,
ja, aber wir haben heute nicht das Problem mit
Götzen-Altären.
Schon recht.
Aber Paulus,
im ganzen Korinther-Büchlein, das ist sehr auffallend,
stellt uns Grundsätze vor,
die zu jeder Zeit gelten.
Er zeigt nämlich damit,
dass zwei Altäre,
zwei Orte der Gemeinschaft,
die nicht
zusammengehören,
sich gegenseitig ausschließen.
Und diesen Grundsatz
kannst du auch in der heutigen Zeit,
selbst wenn du nicht mit einem Tisch der Dämonen
zu tun hast.
Und viele christliche
Gruppierungen, viele christliche
Kreise, viele Orte,
wo Christen zusammenkommen
und auch vom Brot und
Kelch trinken, sind
absolut keine Tische der Dämonen.
Die haben mit Dämonenverehrung
und was weiß ich überhaupt nichts zu tun.
Es wäre schlimm,
wenn wir das sagen würden und noch schlimmer,
wenn wir das denken würden,
noch schlimmer, wenn wir es sagen würden.
Aber es gibt
viele geistliche Tische,
Tische heißt Gemeinschaftskreise,
Gemeinschaftsorte,
wo man
zum Beispiel die gemeinsame Verantwortung
nicht
verwirklicht. Wo man vorher
sagt vor dem Brotbrechen, wenn es dann stattfindet,
derjenige, der
sich würdig fühlt,
der soll am Brotbrechen teilnehmen. Der, der gesündigt
hat, der irgendwie in der Woche nicht gut
gelebt hat, der soll nicht am Brotbrechen teilnehmen.
Und das entscheidet dann jeder für sich.
Das ist in den meisten,
in den allermeisten christlichen
Gemeinschaften heute so üblich.
Und dann,
ich kann das jetzt nicht weiter ausführen,
wenn ein
Zusammenkommen sagt, wir sind
selbstständig
und unabhängig davon,
was an anderen Orten geschieht.
Und damit einen,
gerade einen Grundpunkt,
den wir eben gesehen haben, wir, die
vielen, wir in Ephesus, genauso
wie ihr in Korinth, diese
Einheit damit
letztlich
leugnet und sogar zerstört.
Das ist auch ein Tisch, natürlich ist das
ein Tisch, aber es ist nicht der Tisch des
Herrn, weil er die Gemeinschaft
nicht im Gehorsam dem
Herrn und Gottes Wort gegenüber verwirklicht.
Es ist nicht der Tisch Christi,
obwohl in diesem Abschnitt
im Wesentlichen Christus
als Person genannt wird, aber es ist der
Tisch des Herrn, der eben
mit Gehorsam und mit der Autorität
und so ein jeder Hinsicht
des Herrn Jesus zu tun hat.
Wir haben keinen Grund,
überhaupt keinen Grund,
auf irgendwelche Christen
herabzuschauen.
Wenn wir ein bisschen
die Augen
aufmacht, dazu ist jeder von uns
in der Lage, wenn man ein bisschen arbeitete
mitten in der Gläubigen,
dann sehen wir, wie unser geistlicher
Zustand ist und ich spreche noch
gar nicht von der Frage der Einheit,
der
Verwirklichung der Einheit des Geistes.
Ich rede nur von dem moralischen Zustand,
von dem geistlichen Zustand.
Dann haben wir überhaupt keinen
Anlass, auch nur auf irgendeinen
Christen herabzuschauen
und doch wollen wir Gottes Wort festhalten,
oder nicht? Und das heißt,
dass die Gemeinschaft
am Tisch des Herrn
ausschließend ist,
jeder anderen kirchlichen
Gemeinschaft. Das lädt
unser Apostel auch hier.
Reizen wir den Herrn zur Eifersucht?
Sind wir etwas stärker als er?
Wir wollen
den Segen dieses Tisches des
Herrn sehen. Wir haben Gemeinschaft
mit der Person des Herrn Jesus,
dem Gestorbenen.
Wir dürfen Gemeinschaft pflegen
mit dem weiten Blick
auf alle Gläubigen.
Das wollen wir festhalten
und den Wert davon sehen.
Dafür ist der Jesus gestorben.
Dafür wollen wir ihn ewig
preisen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen Fortsetzungen machen mit unserem Thema, dem Zusammenkommen zum
Brotbrechen. Und ich möchte einige Verse aus 1. Korinther 11 lesen.
1. Korinther 11, Abvers 17.
Indem ich aber dieses vorschreibe, lobe ich nicht, weil ihr nicht zum Besseren,
sondern zum Schlechteren zusammenkommt. Denn zuerst einmal, wenn ihr als Versammlung
zusammenkommt, höre ich, es seien Spaltungen unter euch. Und zum Teil glaube ich es. Denn es
müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden. Wenn ihr
nun an einem Ort zusammenkommt, so ist das nicht des Herrn Mahlessen. Denn jeder nimmt beim Essen
sein eigenes Mahl vorweg. Und der eine ist hungrig, der andere ist trunken. Habt ihr denn nicht Häuser,
um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämt die,
die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich nicht.
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus
in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm. Und als er gedankt hatte, es brach und sprach,
dies ist mein Leib, der für euch ist. Dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem
Mahl und sprach, dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Dies tut, so oft ihr trinkt,
zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den
Tod des Herrn, bis er kommt. Soweit wollen wir jetzt Gottes Wort lesen. Wir haben gestern gesehen,
erstens, dass, wenn wir über das Brotbrechen sprechen, Gottes Wort uns hier in dem ersten
Korintherbrief in zwei Kapiteln zwei verschiedene Seiten dieses großen Vorrechtes vor die Herzen
stellt. Tisch des Herrn, Kapitel 10, Mahl des Herrn, Kapitel 11. Und wir haben gesehen, das ist nicht
irgendwie zwei verschiedene Dinge sind das. Nicht, dass das eine etwas Dauerhaftes ist, das andere
etwas, was wir an dem Sonntagvormittag haben, sondern es ist dieselbe Sache, aber betrachtet
aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Es ist ganz deutlich geworden, so hoffe ich, bei dem Tisch des
Herrn in Verbindung mit Kapitel 10, Vers 16 und 17, dass es da um das Brotbrechen geht. Es geht um die
Gemeinschaft, die wir beim Brotbrechen haben mit dem Herrn Jesus und auch untereinander. Und da
haben wir gesehen, dass diese Gemeinschaft ausschließlich ist, in dem Sinn, dass sie jede
andere kirchliche Art von Gemeinschaft ausschließt. Natürlich ist es wahr, dass Gottes Wort uns über
Gemeinschaft noch wesentlich mehr zu sagen hat. Es gibt ja so zwei Abschnitte im Neuen Testament,
die gehäuft von Gemeinschaft sprechen. Das eine ist hier Kapitel 10, 1. Korinther 10, mehrfach
das von dieser Gemeinschaft gesprochen wird. Und das zweite ist der erste Johannesbrief, eigentlich
besonders das erste Kapitel im ersten Johannesbrief. Und natürlich, wenn ich sage, die Gemeinschaft an
dem Tisch des Herrn ist ausschließlich, das heißt ausschließend jede andere Gemeinschaft kirchlicher
Art, dann ist damit nicht gemeint, dass es nicht diese Art von Gemeinschaft gäbe, die in 1. Johannes
1 vor uns kommt. Nämlich die Gemeinschaft, die Lebensgemeinschaft ist. Die Gemeinschaft, die bei
allen Kindern Gottes immer vorhanden ist und vorhanden bleibt. Johannes spricht nicht von
Einschränkungen. Und natürlich ist auch diese Lebensgemeinschaft, die wir als Kinder Gottes mit
jedem Kind Gottes letztlich haben können, ist auch diese Gemeinschaft nicht ohne Einschränkung.
Denn es ist vollkommen klar, dass sich Gottes Wort nicht widerspricht. Und wenn beispielsweise 1.
Korinther 5 deutlich macht, dass wir mit jemand, der Bruder genannt wird und in Sünde lebt, keine
Gemeinschaft, nicht mal Essensgemeinschaft haben können, dann gilt das natürlich auch für diese
Gemeinschaft, von der Johannes in 1. Johannes 1 spricht.
Diese Gemeinschaft kann also unterschiedlich ausgeprägt sein, kann gewisse Schranken haben.
Diese Gemeinschaft oder diese Liebe der Gemeinschaft kann ein Stück weit auch zurückstehen müssen.
Denn Liebe und Gemeinschaft und Liebe haben viele Gemeinsamkeiten. Diese Liebe ist nicht
Gemeinschaft nach den Gedanken Gottes, jemandem gegenüber, der in Sünde lebt. Wenn ich einfach
über diese Sünde hinweggehe und einfach weiter diese Gemeinschaft mit einem solchen, der Bruder
genannt wird, praktiziere. Wir haben andererseits gesehen gestern, dass die Gemeinschaft am Tisch
des Herrn unbedingt einschließend ist. Das heißt, dass wir uns freuen und ich hoffe, dass das unser
Merkmal ist, wenn jemand kommt, ein Gläubiger, und den Wunsch hat, Gottes Wort spricht gar nicht,
davon am Brotbrechen teilzunehmen, sondern von dem Gedanken, in die Gemeinschaft der Kinder
Gottes aufgenommen zu werden, was unsere Praxis hier auf der Erde betrifft. Und wenn so jemand
kommt, dann freuen wir uns. Dann ist nicht unser erster Gedanke, bloß nicht, es sei denn, sondern
unser erster Gedanke ist, ja, es sei denn. Und Gottes Wort gibt Kriterien. Und wir sind gestern
nicht weiter dazu gekommen. Ich möchte das doch jetzt gerne noch ein wenig ausführen. Ich habe
die zwar so beim Vorbeigehen genannt. Kriterien, die diese Gemeinschaft, die nötig sind, um diese
Gemeinschaft verwirklichen zu können. Das erste ist, Paolo schreibt hier in Vers 14, ich bin jetzt
in Kapitel 10 noch einmal, Vers 14 von Geliebten. Er spricht also von Gläubigen. An dem Tisch des
Herrn haben Gläubige, ich habe das gesagt, Kinder Gottes, Geliebte, ihren Platz. Keine Ungläubigen.
Wir haben gesehen, es geht um den einen Leib, den Leib des Christus. Da gehören Gläubige zu,
nicht Ungläubige. Also das ist schon mal das Erste, was nötig ist, dass wir nicht einfach sagen,
jeder der kommt, kann nach seiner eigenen Prüfung irgendwie teilnehmen, ob er gläubig ist oder
nicht. Das prüfen wir nicht. Nein, das Kriterium ist, er muss gläubig sein. Wir haben gestern
gesehen, dass es eine Gemeinschaft ist, wo wir Verantwortung füreinander haben. Mit anderen Worten,
wir sind verantwortlich dafür. Gott macht dich und mich dafür verantwortlich am Ort. Ob wir das
prüfen, wir können nicht in die Herzen hineinschauen. Natürlich nicht. Wir sehen ein Zeugnis, dass
jemand von sich selbst gibt und das über ihn existiert. Das ist nicht nur mein persönliches
Zeugnis, das ich von mir selber gebe, gehen kann, sehen wir hier. Es ist Gemeinschaft, wo wir
Verantwortung füreinander haben. Es gibt dieses doch sehr zu Herzen gehende Beispiel vorbildlicher
Art in Joshua 9. In Joshua finden wir, wie das Volk Israel in das Land hineinkam, durch den Jordan
hindurch. Das sind die ersten fünf Kapitel, wie sie im Land sind und wo sie dann in dem Land,
Nation für Nation, Landstrich für Landschrift in Besitz nehmen sollten und damit die Nationen
vertreiben sollten. Und dann kamen solche Joshua 9 Gibioniter, die von sich selbst sagten. Und Joshua
und die Ältesten haben da versäumt, ein Zeugnis von anderen sich zu besorgen. Sie haben sie am
Frieden geschlossen, Gemeinschaft geübt, allein auf das Zeugnis dieser Gibioniter hin. Und dann
müssen sie drei Tage später merken, wir haben etwas versäumt. Wir haben versagt darin, erstens Gott
zu befragen, haben sie nicht getan, zweitens eben einen zweiten Zeugen zu haben. Und so sehen wir,
man kann niemanden aufgrund seines eigenen Zeugnisses allein aufnehmen. Deshalb führen wir ein Gespräch.
Es geht jetzt nicht darum, wenn es um das Brotbrechen geht, dass wir jetzt alle möglichen,
ich sage mal im juristischen Sinn, Zeugen aufsuchen. Aber es ist doch notwendig, dass ein Gespräch
stattfindet und dass so jemand eben auch in gewisser Hinsicht bekannt ist. Ja, dass es eben nicht nur
von einem, sondern von mehreren geschieht. Gut, wir haben gesehen, es muss ein Gläubiger sein.
Zweitens zeigt Gottes Wort, dass wir keine Gemeinschaft pflegen können mit jemand,
der in Sünde ist. Erste Korinther 5 macht das ganz deutlich. Ich komme vielleicht in der zweiten
Stunde noch einmal auf Erste Korinther 5 zurück. Ich nehme jetzt nur Vers 13, das ihnen gesagt wird,
Herr Korinther, tut den Bösen von euch selbst hinaus. In Vers 11 spricht er davon, was einen
Bösen ausmacht. Ein Böser, ein sündiger Zustand, wie er zum Beispiel durch Hurerei, ein Hurer,
durch Götzendienst, ein Götzendiener, durch Habsucht und so weiter hervorkommt. Jemand,
der also moralisch in Sünde lebt. Heute, wie das üblich ist in unserer Gesellschaft, leider auch
unter vielen Christen, dass es egal ist, ob man verheiratet ist oder nicht, man kann zusammenleben.
Unmoral, das ist ein Hinderungsgrund, Gemeinschaft zu üben. Tut den Bösen von euch selbst hinaus.
Also, wenn er inmitten der Gläubigen war, musste er ausgeschlossen werden. Das macht ganz deutlich,
so jemand kann unmöglich aufgenommen werden in die Gemeinschaft der Gläubigen.
Wir wollen das nicht festmachen, allein an dem Thema der Hurerei. Das ist natürlich das,
was uns am meisten betrifft, oft. Aber die Beispiele, und es sind nur Beispiele,
die in 1. Korinther 5 genannt werden, sagen wir, Habsucht wollen wir nicht gering achten. Wir
neigen immer dazu, jeder von uns in dem einen oder anderen Thema einseitig zu sein. Der eine,
der sich vielleicht eben nur auf das Thema Hurerei und Zucht beschränkt und der andere,
der vielleicht nur das Thema Habsucht vor Augen hat oder andere Bereiche, wo es um einen sündigen
Zustand geht. Wir wollen wachsam sein, dass wir da grundsätzlich auf der Hut sind und solche Dinge
nicht einschleichen lassen. Gerade wenn man, wenn das Thema Habsucht betrifft, wenn man durch Gottes
Zulassen, vielleicht durch Gottes Gnade vermögender ist als andere, dann kann es sein, dass man auf
diesem Auge ein Stück weit blind wird. Und jeder von uns ist in bestimmten Bereichen schwächer als
in anderen Bereichen und ist vielleicht in bestimmten Bereichen auch jemand, der leichter da
Zugeständnisse macht, die Gottes Wort vielleicht so nicht macht. Das nur als ein Beispiel genannt.
Wir finden dann weiter als einen dritten Punkt. Ich nehme einmal Galater 5, das wie in 1. Korinther
5, wo es um Sauerteig geht. Das ist das Beispiel aus dem Alten Testament, was der Apostel Paulus
dort anführt. Sauerteig, der Unmoral nämlich, der sich verbreitet, wenn man ihn nicht ausschließt
oder wenn man ihn überhaupt reinlässt, soweit man davon weiß. So spricht Paulus in Galater 5 auch
von Sauerteig. Vers 9, ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Und er zeigt in Vers 7
davor, ihr lieft gut, wer hat euch aufgehalten, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht. Bei den
Galatern war das Problem, dass sie als Gläubige wieder zu dem Gesetz, zu einem Leben unter Gesetz
zurückgekehrt sind, dass sie das Gesetz wieder zu einer Lebensregel gemacht haben durch Verführer,
durch falsche Lehrer in ihrer Mitte. Und da sagt der Apostel Paulus, das ist Sauerteig, das ist
eine falsche, eine ungöttliche Lehre, die zu einem sogar falschen Evangelium führt, Galater 1. Und
falsche Lehre können wir nicht dulden. Das heißt, wenn jemand kommt und mit einer falschen Lehre
kommt, dann können wir nicht einfach sagen, das ist ja nicht so wichtig, sondern Gottes Wort zeigt
uns, dass so jemand keinen Platz hat am Tisch des Herrn. Wir verstehen gut, dass es nicht um die Frage
geht, wie man einen bestimmten Vers in Gottes Wort versteht und auslegt, sondern dass es um Bereiche
der Wahrheit geht, die die Person des Herrn Jesus und das Werk des Herrn Jesus und die Lehre, die
neutestamentliche Lehre, man kann sagen, die Wahrheit des Wortes Gottes angreifen. Das wird
ganz deutlich auch, wenn man eine Parallelstelle letztlich dazu, den zweiten Johannesbrief hinzu
zieht. Wir haben das gestern schon einmal gesehen. Ich lese das noch einmal in 2. Johannes. Da gab
es solche Versieben, Verführer, die in die Welt ausgegangen sind, die nicht Jesus Christus im
Fleisch kommend bekennen. Das waren hier noch weitergehend als in 1. Johannes 4 nicht nur
solche, die geleugnet haben, dass der Herr Jesus wirklich im Fleisch gekommen ist, also wahrhaft
Mensch geworden ist, sondern die sogar die Möglichkeit ausgeschlossen haben, dass so etwas
möglich ist, dass Gott im Fleisch kommend als Mensch auf diese Erde kommen kann. Sie griffen die
Herrlichkeit und die Wahrheit, die wir im Neuen Testament offenbart finden über die Person des
Herrn Jesus an, dass er Gott und Mensch in einer Person ist. Und der Apostel Johannes schreibt
dieser Frau in Vers 10, wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht
ins Haus auf und grüßt ihn nicht. Da durfte sie persönlich keine Gemeinschaft, überhaupt keine
Gemeinschaft pflegen. Und das gilt natürlich genauso in der Versammlung Gottes. Wenn es so
böse ist, dass der Einzelne da keinen Kontakt haben darf, nicht mal grüßen darf, dann ist es
undenkbar, dass so jemand, der eine falsche Lehre über die Person des Herrn Jesus, sein Werk und die
Wahrheit bringt, dass wir so jemanden in die Gemeinschaft der Versammlung, der praktischen
Gemeinschaft aufnehmen können. Aber dann gibt es noch einen vierten Punkt und das ist die Frage,
wie gehe ich mit solchen um, die in Unmoral leben? Und wohlgemerkt, es geht jetzt um solche,
die 1. Korinther 5, den Namen haben, Bruder genannt zu werden. Ich komme sofort noch mal
auf 2. Johannes zurück, aber das scheint mir doch nützlich zu sein. Der Apostel spricht im 1.
Korinther 5, Vers 11 davon, ich habe euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand,
der Bruder genannt wird, in dieser Unmoral lebt. Denn ansonsten, wenn es um alle Ungläubigen
ginge, Vers 10, müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Es geht also um solche, die das
Bekenntnis haben, Bruder genannt zu werden, aber in Sünde leben. Und da sagt er, mit ihnen keine
Gemeinschaft. Denn, und jetzt zitiere ich, entschuldige, dass ich zurückkomme auf 2.
Johannes, Vers 11, wer ihn grüßt, nimmt Teil an seinen bösen Werken. Es geht also jetzt um einen
Gläubigen, der selber nicht in Sünde lebt, also weder in Unmoral noch eine falsche Lehre hat.
Aber der sagt, dass ich mit jemandem zu tun habe, der moralische oder lehmessige Sünde vertritt.
Das ist mir egal. Ich selber habe sie ja nicht. Ich möchte ihm Liebe erweisen. Oder sagt der
Herr Jesus, sagt Gottes Wort hier, das geht nicht. Denn wer ihn grüßt, nur der normale Gruß führte
dazu, dass man Gemeinschaft hat mit seinen Werken. Da steht er, nimmt Teil an seinen bösen Werken,
hat Gemeinschaft mit diesen Werken. Das heißt, es ist undenkbar, dass wir jemanden aufnehmen,
der gleichgültig ist, im Blick auf einen Bruder genannten, der in Sünde lebt, lehrmäßig oder in
moralischer, praktischer Sünde. Ich hoffe, dass uns das bedeutsam ist. Das hat Auswirkungen.
Wir können niemanden aufnehmen und wir haben mit solchen zu sprechen und zu handeln, die darüber
hinweggehen, die meinen, die Freiheit zu haben, mit einem Personen, ich sage das so, wie Gottes
Wort das sagt, die Bruder genannt wird, die also ein Zeugnis hat, bekehrt zu sein. Wodurch erkennen
wir das? Zum Beispiel dadurch, dass sie jemand hat taufen lassen. Jemand, der sich taufen lässt,
stellt sich auf die Seite des Herrn Jesus. Das ist nicht direkt ein Bekenntnis seiner Bekehrung,
das ist die Taufe nicht, aber es ist doch ein Bekenntnis zu dem Herrn Jesus. Und damit ist
eingeschlossen, dass so jemand persönlich auch ein Bekenntnis im Blick auf seine Bekehrung hat.
Und wenn so jemand, der muss nicht am Brotbrechen teilnehmen, Bruder genannt, das ist das Kriterium,
mag er am Brotbrechen teilnehmen, teilgenommen haben oder nicht, aber er hat das Bekenntnis,
Bruder zu sein, er hat bekannt, Christ zu sein, zu dem Herrn Jesus zu gehören. Und wenn so jemand in
moralischer oder lehrmäßiger Sünde lebt, dann dürfen, können wir keine Gemeinschaft mit ihm
pflegen. Ich sage nicht, dass die natürlichen Beziehungen nicht bestehen bleiben, Ehepartner,
Kinder zum Beispiel. Aber ich sage, eine freie Gemeinschaft über das hinaus ist nach 1. Korinther
5, ist nach 2. Johannes unmöglich. Und deshalb, wenn jemand in seinen Beziehungen mit Ungläubigen,
also mit solchen, die wie Ungläubige leben, moralisch oder lehrmäßig, solche Beziehungen pflegt,
Verbindungen, hat man auch schon gesagt, ein solcher hat keinen Platz am Tisch des Herrn.
Sind wir stärker als der Herr, als Gott? Das wollen wir uns sagen, wenn wir sagen,
das ist aber doch kein Liebe üben. Seht ihr, Liebe üben ist nicht menschliche Emotionalität
ausdrücken. Liebe üben heißt immer, Gottes Wort gehorsam zu sein. Das tut weh. Das muss uns auch
wehtun. Wenn ich diese praktische Liebe, so wie sie vielleicht vorher gekannt war mit jemand,
der Bruder genannt wurde, wird, wenn ich sie nicht mehr so ausüben kann, das muss mir wehtun. Das
kann ich nicht einfach leichtfertig oder hart so handeln, sondern das muss mir wehtun, wenn ich
beschränkt bin. Aber seht ihr, der Herr ist das auch in gewisser Hinsicht manchmal. Wenn ihr euch
die Beschreibung des Herrn Jesus in Offenbarung 1 anschaut, dann seht ihr, dass um seine Brust
ein goldener Gürtel ist. Und das macht ganz deutlich, da ist der Herr Jesus in seiner
richterlichen Gestalt vor uns, dass er seine ganze Zuneigung, die er hat zu uns, auch zu der
Versammlung Gottes, dass er sie nicht in vollem Maß ausdrücken kann, angesichts des Zustandes der
örtlichen Versammlungen. Und so können wir das auch nicht. Liebe ist, dem Herrn gehorsam zu sein.
So dienen wir einer solchen Person am meisten. Wir dienen ihr nicht, indem wir einfach über die
Sünde hinweg gehen, in der sie lebt, lehrmäßig oder praktisch, oder dadurch, dass sie Gemeinschaft
mit jemandem eben pflegt. Und dass wir sagen, ich finde das zwar nicht so gut, ich finde das auch
nicht richtig nach der Schrift, aber ich übe trotzdem Gemeinschaft mit dir. Dann diene ich
einer solchen Person gerade nicht. Sondern ich signalisiere ihr, ich mache ihr deutlich, es ist
eigentlich gar nicht so schlimm, dass du in Sünde lebst. Ich kann noch weiter Gemeinschaft mit dir
pflegen und erreiche nicht das, was Gott durch die Zucht gerade bewirken möchte. Das sind jetzt
vier Kriterien, die ich so genannt habe. Manchmal wird gesagt, ja, sind das genau vier oder können
das mehr sein oder weniger sein? Seht ihr, wie ich gestern gesagt habe, Gottes Wort fasst die nicht
an einer Stelle zusammen. So würden wir das gerne haben. So ein Kriterienkatalog, wo man sagt,
erstens, zweitens, drittens, viertens, und dann ist alles klar. So spricht Gott aber nicht. Er
gibt uns diese Punkte an verschiedenen Stellen. Und wir dürfen auch nicht zulassen, dass wenn
zum Beispiel jemand kommt und da ist irgendwie, hat man das Gefühl, da stimmt irgendwas nicht in
der ganzen Sache. Und diese vier Kriterien sind aber erfüllt. Dann müssen wir in Gebet gehen. Und
dann gibt es schon Punkte, und ich nenne mal einen, den ich mal zusammenfassend auch über
diese vier genannten Punkte stellen möchte in 2. Timotheus 2. Dann gibt es doch Dinge, die wir
nicht einfach außen vor lassen können. Da heißt es nämlich in 2. Timotheus 2, Vers 22, nachdem er
davon gesprochen hat, von der Gerechtigkeit abzustehen, ein Auftrag, den wir bis heute haben,
und sogar uns wegzureinigen von Gefäßen, die zu Unehre sind. Dann heißt es in Vers 22, wir bleiben
nicht isoliert, sondern strebe in der Mitte nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden, also mit
denen, also Gemeinschaft, suche diese Gemeinschaft, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. Ist das
jetzt ein fünftes Kriterium? Nein, sage ich nicht. Aber es ist doch ein Aspekt, den es auch zu
bedenken gilt, zu berücksichtigen gilt. Ist das aus einem reinen Herzen? Ganz praktisch mal einen
Punkt genannt. Es kommt jemand, von dem wir uns vor kurzer Zeit trennen mussten, weil er sich zu
einem Zusammenkommen bekannt hat, mit dem wir keine praktische Gemeinschaft mehr pflegen können.
Zum Beispiel, weil in diesem Zusammenkommen man der Überzeugung ist, dass die örtlichen
Zusammenkommen unabhängig sind von anderen Zusammenkommen. So, der kommt jetzt. Da könnten
wir fragen, ist er rein in der Lehre, was diese grundsätzlichen Dinge betrifft? Kann es sein. Ist
er rein in der Moral? Und man kann vielleicht zu allem Ja sagen. Aber ist es ein reines Herz,
wenn ich komme zu einem Ort, von dem ich mich gerade, wo ich gerade mich dagegen entschieden
habe letztendlich. Und da kommen doch einfach Fragen auf. Ich will die gar nicht jetzt
abschließend behandeln, weil jeder Fall einzeln zu behandeln ist und man da pauschal gar nichts
zu sagen kann. Ich will damit nur sagen, wir können uns es nicht so einfach machen,
irgendwie so grundlegend vier Kriterien zu nennen und das ist dann so eine Hackliste,
Abhackliste und damit ist die Sache irgendwie erledigt. Sondern wenn jemand kommt, nochmal,
wir wünschen von Herzen, ihn aufzunehmen. Und dann sprechen wir mit einer solchen,
einem solchen Gläubigen und dann stellen wir auf der Grundlage des Wortes Gottes fest,
wie die Dinge sind.
Bruder Darby hat einmal an einer Stelle gesagt, es gibt nur ein Kriterium, Christus. Seht ihr,
das ist auch wahr. Wir sind als Menschen so geneigt, uns irgendwie an so einem Geländer
festzuhalten, weil das einfacher für uns ist. Aber Gottes Wort spricht nicht so. Und es ist
auch wahr, wie stehe ich zu Christus? Da kann ich mit Ungerechtigkeit keine Gemeinschaft haben. So
schlicht ist es auch wieder. Und doch zeigt uns Gottes Wort eben durch manche Beispiele,
wie Gott wünscht, dass wir uns im Blick darauf verhalten. Lasst mich abschließend zu diesem
Punkt noch Folgendes sagen. Wir verbinden das, ich habe das eben schon mal gesagt,
sehr eng mit dem Brotbrechen. Schon recht. Aber Gottes Wort spricht auch in 1. Korinther 5,
wo es um das Ausschließen geht, nicht vom Brotbrechen. Es spricht von der Gemeinschaft.
Wir sind heute in einer Situation, die ein Stück weit von den äußeren Gegebenheiten anders ist,
als es zur Zeit des Apostels Paulus war. Da war jemand, der zum Glauben gekommen ist,
der Christ geworden ist, der wurde normalerweise in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen
und nahm auch am Brotbrechen teil. Ja, wir können uns das nicht so vorstellen,
da am Anfang Apostelgeschichte 2, wo 3000 und 5000 zum Glauben kamen, dass da Aufnahmegespräche mit
jedem Einzelnen geführt worden wären. Das ist abwegig, sich das so vorzustellen. Das war eine
Erweckungszeit, wo Menschen zum Glauben kamen. Es war ganz sichtbar, dass ihr Leben eine neue
Richtung bekommen hat und sie waren in der Gemeinschaft der Kinder Gottes. Sie haben am
Brotbrechen teilgenommen. Apostelgeschichte 2 macht das ganz deutlich. Damals gab es auch nur
einen Weg. Und jemand, der zum Glauben kam, der war Christ. Der war in dem Moment von der Welt,
gerade unter der jüdischen, das war ja am Anfang so, in dem jüdischen Bereich,
war er verworfen. Und wer da dazu kam, der hatte ein Herz für den Herrn Jesus. Heute ist das etwas
anders. Heute ist die Situation, dass unsere Kinder aufwachsen in der Mitte der Gläubigen.
Sie nehmen noch nicht am Brotbrechen teil. Wir haben gestern darüber gesprochen, dass das auch
schriftgemäß ist, so glaube ich, bis sie eine gewisse geistliche Reife haben. Ja, und dann,
je nach Gegend, warten manche jahrelang, bis sie diesen Wunsch haben, am Brotbrechen teilzunehmen.
Vielleicht ist auch in ihrem Leben Dinge nicht so ganz geordnet. Es gibt ganz unterschiedliche
Gründe. Aber dadurch ist letztlich so jemand in Gemeinschaft, ohne am Brotbrechen teilzunehmen.
Etwas, was Gottes Wort so eigentlich nicht kennt. Und dadurch ist für uns das Augenmerk
nachvollziehbarerweise natürlich besonders auf das Brotbrechen gerichtet. Aber Gottes Wort spricht
von Gemeinschaft. Die Gemeinschaft schließt, diese Gemeinschaft, von der 1. Korinther 10 und
andere Stellen 1. Korinther 5 sprechen, schließt das Brotbrechen unbedingt mit ein, geht aber weit
darüber hinaus. Wir sehen das auch an den Empfehlungsbriefen. Phöbe wurde nicht nur für
das Brotbrechen empfohlen, aber auch. So ist der Gedanke Gottes weiter, als nur auf das Brotbrechen
zu beschränken. Wir wollen das nicht übersehen, aber da die Gegebenheiten sind, wie sie heute
sind, und Gottes Wort sagt auch nicht, dass es verkehrt ist, ja, es ist ja schön, dass unsere
Kinder mitkommen in die Versammlungsstunden. Wenn wir mit jemandem zu tun haben, sagen wir über
den Büchertisch oder durch persönliche Kontakte, den wir zu dem Herrn Jesus geführt haben, wir
sind nicht diejenigen, die dem sagen, du musst am Brotbrechen teilnehmen. Wir sagen den Menschen,
du musst dich bekehren, du musst dein Leben in Ordnung bringen mit Gott, das, was zwischen dir
und Gott steht. Und wir führen ihn dann, hoffentlich, haben wir immer diesen Gedanken,
einen solchen in die Gemeinschaft der Gläubigen zu führen, in die Herberge. Das muss immer das
Ziel sein, nicht jemanden stehen zu lassen. Oder wie ich das manchmal heute so denke,
wenn eben Gläubige, die verschiedene kirchliche Wege gehen, eine solche Arbeit machen und das
zeigt, dass das niemals nach Gottes Gedanken sein kann, ja, und dann können sie ihm ja kaum etwas
empfehlen, wo er dann unter Gläubigen seine Heimat finden kann, seine Herberge. Und dann ist der
Gedanke, das Argument, es ist ohnehin seine eigene Sache, das zu entscheiden, er soll das selber
beurteilen. Und das so redet Gott nicht. Das wäre so, als ob wir ein Kind bekommen, ein Baby,
und sagen, guck mal selber, wo du dein Heim findest. Nein, das ist nicht Gottes Gedanke.
Gott hat im natürlichen Bereich Eltern gegeben, die für die Kinder sorgen. Sie nehmen die erste
Verantwortung für so jemanden. Und das im geistlichen Bereich auch. Da gibt es geistlich
dann Väter, Mütter, die so jemanden nähren, pflegen und ihn heranführen an das Verständnis
der Wahrheit. Und dann ist es natürlich, dass so jemand die Zusammenkünfte auch besucht,
bis er selber den Wunsch hat, dann auch am Brotbrechen teilzunehmen. Es sollte von ihm ausgehen.
Das meine ich. Wir stellen ihm vor, die Wahrheit auch des Brotbrechens unbedingt. Aber wie gesagt,
ein gewisses Verständnis ist doch nötig, um Verantwortung übernehmen zu können. Und die
Verantwortung haben wir füreinander. Und insofern ist auch so jemand dann schon in Gemeinschaft.
Aber, wenn ich dann mitbekomme, nach einer gewissen Zeit, und wir sind vorsichtig in dem
Urteil, im Verurteilen schon ganz, auch gerade, wenn es um äußerliche Dinge geht, sollen wir mal
ganz zurückhaltend sein. Besser, so jemand kommt durch geistliches Wachstum zu einer solchen
Überzeugung, dass er bestimmte Dinge wegtun soll. Aber wir stellen ihm die Wahrheit des Wortes Gottes
vor. Und dann stellen wir fest auf einmal, dass da ein sündiger Zustand noch ist. Dann können wir
nicht ohne weiteres die Gemeinschaft weiter pflegen. So jemand, der sich bekehrt hat, hat dann
auch das Bekenntnis, ein Bruder zu sein. Und dann haben wir auch Verantwortung, ihm gegenüber
deutlich zu machen, wenn du diesen Weg weiter gehst, dann können wir keine Gemeinschaft mit
dir pflegen. Oftmals sind das ja solche, die das sehr schnell selbst erkennen. In der Arbeit hat
man manchmal damit zu tun, Gott sei Dank Menschen, die zum Glauben gekommen sind und die dann in
einer Beziehung leben, wie das in der Gesellschaft so üblich ist. Mann und Frau, unverheiratet,
miteinander, vielleicht sogar noch Kinder. Ja, und dann ist es oft so, das ist sehr erstaunlich,
dass sie selbst sagen. So kann das auch nicht weitergehen. Aber manchmal müssen wir das dann
auch sagen, wenn sie nicht von selber dazu kommen. Das sind natürlich dann die schwierigsten
Gespräche, wenn dann der Partner, wenn Kinder da sind vielleicht, die über längere Zeit
zusammengelebt haben und der Partner will nicht heiraten. Das ist nicht unser Thema. Ich will nur
damit sagen, Gemeinschaft geht über das Brotbrechen hinaus. Das sollten wir nicht übersehen. Ich
möchte jetzt abschließend zu Kapitel 10, die Phase 23 bis 33, die wir gestern gelesen haben,
aber nicht betrachtet haben, noch überfliegen. Sie schließen an die Frage der Gemeinschaft am
Tisch des Herrn, die unmöglich macht, die Gemeinschaft an dem Tisch der Dämonen. Wir
haben gesehen, in dieser Hinsicht ist die Gemeinschaft ausschließend, exklusiv. Wir
hoffentlich wollen nie exklusiv sein, in dem Sinn, dass wir entweder was Besseres sein wollen. Wir
haben gestern gesehen, das Gegenteil ist der Fall oft, moralisch und darüber hinaus. Zweitens,
exklusiv wollen wir nicht sein, indem wir nicht Menschen, die zum Glauben kommen, Gläubige,
aufnehmen wollen. Das wollen wir unbedingt. Aber als Gemeinschaft ist sie exklusiv. Genauso
übrigens, wie der christliche Glaube absolut exklusiv ausschließend ist. Was wir heute in
Kirchen, gerade in der evangelischen Kirche erleben, dass man sagt, es ist eigentlich der
Gott der Mohamedan, der Muslime ist derselbe Gott, wie der Gott der Bibel. Das ist böse geradezu.
Jede Religion ist Götzendienst, weil sie einen falschen Gott anbetet. Es gibt nur den einen
Gott, den wir in dem Herrn Jesus, in Gottes Wort offenbart haben. Gott, der einer ist, aber wo wir
offenbart haben, dass es Vater, Sohn und Heiliger Geist, eine Einheit ist. Und wenn in einer
Religion abgelehnt wird, dass Gott einen Sohn hat, dann kann es nicht der wahre Gott sein und dann
muss es ein Götze sein. Es kann gar nichts anderes dann sein. Und in diesem Sinn ist auch der
christliche Glaube absolut exklusiv und auch sehr aufnehmend inklusiv, wenn man so will, in dem Sinn,
dass Gott jedem Menschen die Gnade verkündigt. Also in diesem Sinn gilt das auch für die
Gemeinschaft am Tisch des Herrn. Und dann stellt sich die Frage, wenn Paulus gesagt hat, diese
Gemeinschaft kann nicht sein, was war dann in Korinth mit diesem Fleischessen, mit diesem Götzen,
dem Götzen Geopferten. Und da zeigt uns Paulus jetzt gewisse Kriterien, nach denen man Gemeinschaft,
das geht natürlich um eine persönliche Gemeinschaft, die aber das Ergebnis ist unserer
Kollektiven, unserer gemeinschaftlichen Gemeinschaft am Tisch des Herrn, Kriterien, die wir anwenden
müssen, anwenden sollen, in Verbindung mit solchen Dingen, die Einfluss haben auf den Tisch des Herrn.
Er hatte schon einmal sehr ähnlich gesprochen in Kapitel 6. In Kapitel 6 ging es um die Frage,
was mit meinem Körper geschieht. Da ist es in Vers 12, alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist
nützlich. Dabei müssen wir bedenken, auch in unserem Abschnitt, Vers 23, alles ist nicht immer
uneingeschränkt alles. Es gibt für alles manchmal einen eingeschränkten Bereich und der ist hier
ganz eindeutig, sowohl in Kapitel 6 als auch in Kapitel 10 vor uns. Alles heißt nämlich nicht
alles, was ein Mensch tun könnte. Das würde jede fleischliche, sündige Handlung einschließen und
die ist gerade nicht gemeint. Alles meint alles, was in dem natürlichen Bereich nicht gegen Gott
und sein Wort verstößt. Und da gibt es vieles, aber nicht alles ist nützlich und so weiter. Da
geht es um den Körper. Hier geht es in unserem Kapitel jetzt, aber Paulus benutzt ähnliche Worte,
alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich, geht es um Fragen der Gemeinschaft. Und dieser
Herausforderung müssen wir uns auch in der heutigen Zeit stellen. Und da frage dich mal, wenn du sagst,
ich habe eine persönliche Freiheit, Gemeinschaft in bestimmten Bereichen, in bestimmten Dingen zu
üben, frage dich, ist das nützlich? Nützlich für dich, diese Gemeinschaft zu pflegen? Nützlich für
deinen Bruder? Nützlich für deine Familie? Nützlich für die Menschen um dich herum? Ist das nützlich?
Zweitens, ist das, was du tust, erbauend? Erbauend, das ist hier immer noch fast 23, alles ist erlaubt,
aber nicht alles erbaut. Das erste ist also die Frage, stiftet das Nutzen? Das zweite ist, wenn ich
das tue, ist das für die Gläubigen, Auferbauung gibt es nur für Gläubige, ist das zum Auferbauen,
zum geistlichen Wachstum, förderlich für dich selbst? Führt das zu geistlichem Wachstum, wenn
du das tust, wenn du diese Gemeinschaft pflegst, wo du meinst, du hast eine Freiheit dazu? Oder ist
es das Gegenteil, dass man eigentlich innerlich eher schwankend wird, dass man unsicher wird,
dass man keinen festen Stand mehr hat auf Gottes Wort? Drittens, niemand suche das Seine, sondern
das des Anderen. Ist das, was du tust, Egoismus? Oder ist es im Blick auf andere getan, dass sie
einen Nutzen und so weiter haben davon? Seht ihr, manchmal denken wir nur an uns selbst, wenn wir
eine Handlung tun und wir bedenken überhaupt nicht, dass es auch andere gibt, die dadurch
vielleicht zu Fall kommen können. Wir sehen dann weiter, sage ich im Vorübergehen, Vers 27,
wenn von den Ungläubigen euch jemand einlädt und ihr wollt hingehen. Das macht uns ausgewogen. Ja,
manche denken, man kann mit Ungläubigen überhaupt nichts tun, keine Zeit verbringen und was weiß
ich, sich auch nicht mal einladen lassen, zu ihnen hingehen. Hier zeigt Gottes Wort, das ist absolut
möglich. Aber es ist eben nicht einfach mit den Ungläubigen zusammenzusitzen und sonst nichts.
Einfach Gemeinschaft zu pflegen, wo er vorher deutlich gemacht hat, ein Gläubiger und auch
später noch mal sagt im zweiten Brief, ein Gläubiger, Ungläubiger, das passt überhaupt
nicht zusammen, Gemeinschaft zu haben. Einfach nur sich zusammen was zu trinken, zusammen was zu
essen. Das kann ja nicht der Sinn der Sache sein. Deshalb sagt er ausdrücklich, ihr wollt hingehen.
Es muss also ein bewusster Entschluss sein, hinzugehen und dieser bewusste Entschluss zeigt
doch, dass der Gedanke ist, sagen wir, ein Wort des Evangeliums weiter zu sagen, so einem Menschen
zu helfen. Vielleicht weiß man, dass da eine Not ist in dieser Familie, wo ich hingehe bei den
Ungläubigen. Und ich kann das zum Anlass nehmen, ihm weiter zu helfen in dieser Not und dann im
Blick auf die Person des Herrn Jesus. Ihr wollt hingehen. Wollen wir uns das nächste Mal das
merken? Wir haben eine Einladung und wir müssen einen Entschluss fassen, dahin zu gehen. Das ist
eben kein Automatismus, sondern das muss ein bewusster Entschluss sein, vor dem Herrn dahin
zu gehen. Ich sage gelegentlich, wenn es zum Beispiel darum geht, dass wir unseren Nachbarn
einen Kalender geben wollen oder bestimmten Personen, mit denen wir zu tun haben. Es kann
ja nicht hilfreich sein, dass wir ein Jahr lang mit diesen Menschen nichts zu tun haben wollen,
gar nichts und dann am Jahresende sollen sie aber unsere Kalender annehmen. Also ich muss doch ein
gewisses Interesse an diesen Menschen auch zeigen. Das heißt eben nicht, jetzt einfach mitzumachen,
aber das heißt, wenn sie mich einmal einladen, auch mal bewusst dahin zu gehen und nicht einfach
jede Einladung negativ zu beantworten.
Dann heißt es viertens, wenn jemand zu euch sagt oder hier in Vers 27 geht es ja darum,
ihnen wird etwas vorgesetzt und sie sollten ohne zu untersuchen um des Gewissens willen das essen.
Sie brauchten also nicht da zu prüfen, ich habe gestern schon davon gesprochen,
in den Götzentempel durften sie nicht hineingehen, weil da das den Dämonen direkt mit Dämonen
verbunden war. Aber wenn sie irgendwo waren und da wurde Fleisch angeboten, da konnte man in
Korinth absolut davon ausgehen, das war den Götzen vorher geopfert worden. Aber sie mussten das nicht
prüfen. Wenn wir also zu einem Ungläubigen gehen, dann müssen wir nicht erst alles Mögliche
abprüfen, zum Beispiel lebt er in Sünde. 1. Korinther 5 hat schon deutlich gemacht, dann könnten wir
aus der Welt hinausgehen, wenn das von uns vorne weg alles abgeprüft werden müsste, im Blick auf
die Person, mit der wir zu tun haben. Dann geht es aber in Vers 28 darum, dass gesagt wird ausdrücklich,
dass dieses Fleisch als Opfer dargebracht worden ist und dann sollten sie eben nicht essen. Und
dann sagt er warum? Um des Gewissens willen, des Gewissens aber sage ich nicht deines eigenen,
sondern desjenigen des anderen. Was ist das für ein Mensch? Ich habe immer wieder gehört,
das ist das Gewissen des Gläubigen, der das Problem hat mit diesem Götzenfleisch. Aber das
kann ja nicht gemeint sein. Dieser Gläubige würde mich ja gar nicht eingeladen haben oder würde gar
nicht mitgegangen sein einen Ort, wo er davon ausgeht, dass Götzenfleisch gegessen wird. Nein,
hier geht es um das Gewissen des Ungläubigen, der der mich eingeladen hat, wenn der mir sagt,
das ist aber Götzenfleisch, dann hat er eine Vorstellung davon, was rein ist und nicht rein
ist. Damals jedenfalls im jüdischen Bereich. Der hatte ein Bewusstsein, dass diese Götzensache
für einen Christen eigentlich nicht möglich war. Und selbst wenn man persönlich, weil man sagt,
das ist ja für mich kein Götzenfleisch, die Freiheit gehabt hätte, das zu essen. Aber das
Gewissen dessen, des Ungläubigen nämlich, der sagt, das passt nicht zu einem Gläubigen. Und
wenn ich dann davon gegessen habe, dann hätte er gesagt, dann ist also Götzenfleisch gar nicht so
schlimm, dann ist also Götzendienst auch nicht so schlimm. Das wäre ja die Schlussfolgerung von
ihm gewesen. Und er wäre in dem Götzendienst geblieben. Während wenn ich nicht esse,
er in seinem Gewissen angesprochen wird und vielleicht zum Nachdenken kommt, ist das wirklich
in Ordnung, was ich tue? Seht ihr, so leben wir auch, was die Gemeinschaft betrifft, vor Ungläubigen.
Du hast die Freiheit, dort oder hier hinzugehen, dann bedenke, was der Ungläubige, mit dem du zu
tun hast, vielleicht dein Nachbar, vielleicht der Nachbar des Ortes, wo du hingehst, was er über
diese Gemeinschaft sagen, empfinden würde. Fünftens, wenn ich mit Danksagung teilhabe, Vers 30,
kannst du für das, was du da tust, kannst du Gott danken? Das kannst du jetzt beziehen auf ganz
persönliche Gemeinschaft, das kannst du auf die gemeinsame Gemeinschaft, die du suchst, wo du
hingehen möchtest, beziehen. Kannst du wirklich Dank sagen dafür? Oder hast du ein schlechtes
Gewissen dabei? Sechstens, Vers 31, ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles
zur Ehre Gottes. Ist das die Gemeinschaft, die ich pflege, die ich da suche, die ich ausführen möchte,
ist das echt zur Ehre Gottes? Ist das etwas, wodurch ich Gott ehre oder verunehre? Frag dich
das mal in deinem Gewissen. Das gibt doch eine Hilfe, bestimmte Dinge nicht zu tun. Und dann
siebtens, Vers 32, seid ohne Anstoß sowohl Juden als Griechen als auch der Versammlung Gottes.
Jetzt geht es nicht nur um das Gewissen, sondern jetzt geht es um Anstoß. Und das ist ein Begriff,
den wir heute relativ leicht in den Mund nehmen, der aber heute im Allgemeinen was ganz anderes
bedeutet, als was Paulus hier meint. Wir verstehen, jemand nimmt Anstoß da oder daran, verstehen wir
eigentlich, der ärgert sich darüber, der ist nicht damit einverstanden. Und natürlich sollen wir auf
die Gefühle unserer Mitgeschwister Rücksicht nehmen, unbedingt. Aber das hat auch eine Kehrseite.
Natürlich müssen wir, dazu sind wir verpflichtet, nicht meine persönlichen Maßstäbe für mein
persönliches Glaubensleben, das darf ich nicht zum Maßstab für meinen Bruder, meine Schwester
machen. Manchmal geht das sehr in das Persönliche hinein und da müssen wir unbedingt aufpassen,
dass ich meine Gedanken nicht zum Maßstab, gerade in praktischen Fragen, wo jeder von uns vor dem
Herrn steht, dass ich sie zum Maßstab für meinen Bruder, für meine Schwester mache. So werden
nämlich nicht zwei Brüder, zwei Schwestern zusammenbleiben können. Wenn ich nur nach meinen
Maßstäben urteile und rede und verurteile, dann werden nicht zwei Brüder, nicht zwei Schwestern
zusammenbleiben. Am Ende, wenn jeder das bis zum Letzten ausfechten würde. Nein, darum geht es
eben nicht. Anschluss nehmen hier heißt, ich nehme Anstoß und komme zu Fall. Ich stoße mich an einem
Stein und falle hin. Und das ist in der Tat ein Punkt, über den wir auch nachdenken müssen. Wenn
ich eine Freiheit nah habe, mir eine Freiheit nehme, etwas zu tun und wir reden über Gemeinschaft,
nicht nur kirchliche Gemeinschaft, Gemeinschaft im weitesten Sinn. Und durch mein Handeln kommt
mein Bruder zu Fall, nämlich in seinem Glaubensleben. Der hatte diese Freiheit nicht, aber der sieht
mich, vielleicht bist du das Vorbild für ihn und er sieht dich, was du dir für eine Freiheit nimmst
und dann sagt er, dann kann ich das auch tun. Und dann kommt er im Glaubensleben zu Fall, weil er
auf einmal Gemeinschaft übt, die er nicht praktisch verantworten kann. Ich möchte ein Beispiel nehmen
aus der Schrift. Da gab es einen Mann, der hatte die Freiheit, für sich persönlich offensichtlich
an den Hof des Hohen Priesters zu gehen, Johannes. Der kam auch nicht dadurch zu Fall, aber er war
es, der Petrus in diesen Hof hineingelassen hat. Und Petrus, der kam dadurch zu Fall. Seht ihr,
es kommt nicht nur darauf an, ob ich falle oder nicht falle durch mein Handeln, sondern ich kann
dadurch, dass ich nicht bedenke, dass andere mich sehen, dass wenn ich mit anderen darüber rede,
ich sie vielleicht auf genau diese Spur bringe und sie dadurch im Glauben fallen. Petrus ist
gefallen, schwer gefallen. Gott hat ihn wieder hergestellt in seiner Gnade. Aber so kann ich
zum Anlass werden, obwohl mir selbst vielleicht ein bestimmter Weg, eine bestimmte Sache, die ich
tue, nicht schaden mag. Und natürlich ist Petrus selber für sein Leben verantwortlich gewesen. Und
doch hat Johannes, er hat ihn in den Hof reingelassen. Wenn Johannes nicht da gewesen wäre,
wäre Petrus überhaupt in den Hof reingekommen. So bedenke, dass du Juden und Griechen, Ungläubigen,
Ungläubigen zum Fall werden kannst. Dass du durch die Freiheit, die du dir nimmst, bestimmte Dinge
zu tun oder nicht zu tun, sie eben nicht dahin kommen, den Herrn Jesus als Retter anzunehmen,
weil sie sagen, das tut er doch auch. Dann habe ich auch die Freiheit. Dann ist das doch wohl auch
nicht so schlimm. Und sie kommen in Bereiche hinein, wo sie nicht dem Herrn Jesus nachfolgen.
Aber das kann genauso im Blick auf die Versammlung Gottes sein. Ich kann für Gläubige in der
Versammlung Gottes echt zum Anstoß werden. Deshalb, Paulus war derjenige, der am meisten,
mehr wahrscheinlich als jeder andere Christ, die christliche Freiheit genossen hat. Und der sie
doch nicht in manchen Punkten, gerade dieser Brief zeugt davon, Kapitel 9 zum Beispiel. Der diese
Freiheit, die ihm zustand, der sie nicht in Anspruch genommen hat, weil er an den Anderen
gedacht hat und nicht wollte, dass dieser zu Fall kommt.
Ja, jetzt sind wir in dieser ersten Stunde noch gar nicht zu Kapitel 11 gekommen. Ich will dem
wenigstens noch kurz etwas zu dem Übergang, zu dem Mal des Herrn sagen. Und dann nehmen wir in
der zweiten Stunde uns die Verse über das Mal des Herrn vor. Es ist irgendwie erstaunlich,
dass in Kapitel 11 der Apostel erst über ein Thema spricht, was wir an dieser Stelle am
wenigsten erwarten würden. Wenn man sich einmal so überlegt, was für Themen der Apostel Paulus in
dem ersten Korintherbrief anspricht. Und wenn wir eine Ordnung da hineinbringen würden. Ich glaube,
keiner von uns wäre auf die Idee gekommen, über die Kopfbedeckung der Frau beim Beten und Weissagen
an dieser Stelle jetzt zu sprechen. Es ist ein Übergang in den Brief. Bisher ging es um das
Haus Gottes, die Versammlung als Haus Gottes. Jetzt ab Kapitel 11 steht mehr im Vordergrund
die Versammlung als Leib Christi bis Kapitel 14. Und in diesem Übergang auf einmal spricht
Paulus über die Schöpfungsordnung. Er tut das in Vers 3. Ich will aber, dass ihr wisst,
dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau, aber der Mann, das Haupt
des Christus, aber Gott. Auch da wieder ganz erstaunlich, muss man mal sich fragen, warum
benutzt Paulus diese Reihenfolge? Das ist das, was ich gestern meinte, die Bibel mit Fragen zu lesen.
Warum schreibt er nicht, wie wir das vielleicht tun würden, Gott, Christus, Mann, Frau? Tut er
nicht. Er beginnt damit, dass er Christus als das Haupt des Mannes sieht. Obwohl dieser Abschnitt
besonders die Frau, ohne jeden Zweifel, die Frau, also die Schwester, die gläubige Frau vor Augen
hat, beginnt er mit dem Mann, Christus als Haupt des Mannes. Und er macht deutlich, dass das ein
absolutes Haupt ist. Der Christus, das Haupt eines jeden Mannes. Das ist eine Hauptschaft, die der
Herr Jesus über uns hat, die absolut ist, uneingeschränkt. Der Christus, das Haupt jedes
Einzelnen. Den können wir uns als Männer auch nicht entziehen. Christus, unser Haupt, das ist
derjenige, der steuert, der lenkt, der segnet und der Autorität hat. Wisst ihr, wenn wir bestimmte
Dinge auch im Blick auf die Frauen manchmal sagen müssen, Gottes Wort tut das, Paulus tut das auch,
dann zeigt uns Gottes Wort zuerst mal, ich muss die Hauptschaft des Herrn Jesus in meinem Leben
anerkennen. Habe ich sonst überhaupt ein Recht, anderen gegenüber, Frauen gegenüber, etwas zu
sagen? Ja, Gottes Wort tut das. Und wir sind alle schwach. Haben wir gestern auch schon gesehen.
Aber wenn meine Praxis meilenweit hinter dem zurückgeht, was ich sage, dann habe ich auch
mindestens mal keine Autorität in dem, was ich sage. Sind wir Männer solche, die die Autorität
des Herrn Jesus in unserem persönlichen Leben annehmen? Dann sagt er weiter, Haupt, das Haupt
der Frau, aber der Mann. Und ihr seht, dass die Artikel für Haupt und Frau eigentlich nicht
dastehen. Das zeigt, dass die Hauptschaft, die wir Männer unseren Frauen gegenüber haben,
nicht diese Absolutheit ist, mit der Christus das Haupt des Mannes ist. Natürlich sind wir
als Männer Haupt der Frau. Dabei steht nicht die Ehe im Vordergrund, sondern grundsätzlich hat Gott
dem Mann eine Hauptfunktion in dieser Schöpfung gegeben und nicht der Frau. Da mag unsere
Gesellschaft das Gegenteil behaupten. Ja, da führt man Quoten und das weiß ich ein, damit die Frau
jetzt auch sichtbar die gleiche Stellung in dieser Gesellschaft hat wie der Mann. Gottes Wort spricht
anders davon. Er sagt nicht, dass dem Wert nach es einen Unterschied gibt. Das gibt es nämlich nicht.
Er sagt auch nicht, dass in der Versammlung Gottes moralisch gesehen die Frau unter dem Mann steht,
tut sie nicht. Aber der Stellung nach, der Position nach, hat er eine Unterscheidung gemacht. Und da
hat der Mann eine Funktion des Hauptes. Das müsst ihr als Frauen akzeptieren. Wenn ihr das tut,
ist das zu eurem Segen. Denn alles, was Gott gibt, auch Einschränkungen, die Gott gibt,
sie sind zum Segen, weil er weiß, was zum Nutzen ist für uns Menschen. Der Mann ist Haupt und sogar
fügt er zum Schluss zu derjenige, der selbst Gott ist gepriesen in Ewigkeit, war bereit als Mensch,
Christus, Gott sich unterzuordnen. Das sollte euch gerade als Schwestern auch eine Hilfe sein,
ein Motiv sein, diese Stellung einzunehmen. Und dann zeigt er ja, der Apostel, dass wenn eine
Frau betet oder weissagt, sie ihre Stellung einnimmt, indem sie ihr Haupt, ihren Kopf,
bedeckt. Es ist ganz offensichtlich, dass Paulus meint, dass es hier zunächst mal überhaupt nicht
um die Zusammenkünfte geht. Erster Grund der 14 macht deutlich, dass in den Zusammenkünften eine
Frau weder laut betet noch weissagt, sie soll schweigen. Nein, hier geht es darum, wenn eine
Frau betet oder weissagt, die Zusammenstellung scheint anzudeuten, macht auch wohl deutlich,
Weissagen ist hörbar, also geht es um hörbares Gebet. Wenn die Frau also hörbar betet, dass sie
ihren Kopf bedecken soll. Und so wie eine Frau weiß, wenn sie betet, habe ich keinen Zweifel,
dass sie auch weiß, wenn sie weissagt. Ich glaube nicht, dass es so etwas gibt wie ein unbewusstes
Weissagen. Jedenfalls meint das Gotteswort hier nicht, sondern er meint, wenn sie weissagt und
wenn ein Prophet Zeigungen ausgesprochen hat, dann wusste er das auch. Wenn ich jemanden besuche,
um ihn zu ermuntern, das ist Weissagung. Oder wenn eine Schwester eine Schwester belehren möchte,
nach Titus 2, dann weiß sie, dass sie das tun möchte und dann bedeckt sie sich. Oder wenn eine
Schwester eine Kinderstunde kleinen Kindern macht, dann ist das genau das und sie wird sich bedecken.
Oder wenn eine Mutter ihre Kinder belehrt, mit ihnen Gottes Wort liest, mit ihnen betet, dann
ist das Weissagen und dann soll sie sich bedecken. Und genauso, wenn sie betet, zum Beispiel mit den
Kindern oder wenn Schwestern einmal miteinander über ein bestimmtes Thema beten, dann werden sie
sich bedecken. Aber warum, ich kann jetzt nicht weiter auf die Einzelheiten hier eingehen, warum
steht das an dieser Stelle, frage ich mich. Du dich vielleicht auch. Und das ist sehr auffällig,
dass am Ende dieses großen Abschnittes, nämlich in Kapitel 14, der Apostel wieder auf die
Schöpfungsordnung zurückkommt. Sehr auffällig. Kapitel 14, also Kapitel 11 geht es dann um das
Brotbrechen. Kapitel 12 geht es um die Gaben, die Gott der Versammlung gegeben hat. Kapitel 13 geht
es darum, wie diese Gaben ausgeübt werden, nämlich in einer Gesinnung der Liebe. Und Kapitel 14
finden wir, wo sie ausgeübt werden, nämlich in dem Zusammenkommen zur Auferbauung. Und dann am
Ende dieses Zusammenkommens spricht er dann auf einmal davon, dass die Frauen schweigen sollen.
Da sagt er nicht irgendwo mittendrin, sondern ganz am Ende zeigt er, dass die Frau dieser
Schöpfungsordnung in den Zusammenkünften entsprechen soll. So ist mein Eindruck, dass das,
was jetzt über die Versammlung hier auf dieser Erde uns gezeigt wird, eingerahmt wird von Gottes
Gedanken über die Schöpfungsordnung. Dass sie nämlich in der Versammlung und auch in den
Zusammenkünften verwirklicht werden sollen. Unter anderem deshalb glaube ich, dass es absolut
angemessen ist, wenn sich Schwestern, auch wenn sie in dem Sinne in den Zusammenkünften nicht
beten und weissagen, in den Zusammenkünften bedecken. Und Paulus beginnt dann ab Vers 17,
dass er auf das Zusammenkommen zum Brotbrechen, das Mahl des Herrn, zurückkommt und hier jetzt
eben den Gedanken des Mahles des Herrn vorstellt. Das wollen wir dann, so Gott will, nachher,
nach der Pause, uns näher anschauen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir wollen noch einmal aus 1. Korinther 11 zusammen lesen.
Ich lese ab Vers 23.
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass
der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm. Und als er
gedankt hatte, es brach und sprach, dies ist mein Leib, der für euch ist. Dies tut
zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach, dieser
Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem
Gedächtnis. Denn so oft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr
den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also irgend das Brot isst oder den Kelch des
Herrn trinkt in unwürdiger Weise, wird des Leibes und des Blutes des Herrn
schuldig sein. Jeder aber prüfe sich selbst und so esse er von dem Brot und
trinke von dem Kelch. Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich
selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet.
Deshalb sind viele unter euch schwach und krank und ein Gutteil sind entschlafen.
Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber
gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt
verurteilt werden. Daher, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so
wartet aufeinander. Wenn jemand hungrig ist, so esse er daheim, damit er nicht zum
Gericht zusammenkommt. Das übrige aber will ich anordnen, sobald ich komme.
Sobald Gottes Wort. Nachdem der Apostel Paulus über die Schöpfungsordnung
speziell in Verbindung mit der Frau, mit den Schwestern gesprochen hat, sehen wir
ab Vers 17, dass er sich einem anderen, noch wichtigeren Thema zuwendet. Nicht
dass die Frage der Schöpfungsordnung unwichtig wäre.
Er hat es eben ausdrücklich hier in Gottes Wort niedergelegt, aber jetzt
kommt doch ein Thema, was von ganz besonderem Wert ist. Wir haben da
verschiedentlich in unseren Gebeten auch daran gedacht. Und er muss einleiten,
indem ich aber dies vorschreibe, lobe ich nicht. Das steht eben im Gegensatz zu
dem, was er am Anfang sagte in Vers 2. Ich lobe euch aber, dass ihr in allem
meiner Gedenkt und die Überlieferungen, wie ich sie überliefert habe, festhaltet.
Er hatte ihnen Gottes Wort überliefert, weitergegeben und das, was er ihnen
gesagt hatte, das haben sie getan. Der Brief zeigt, dass sie in vielen
Bereichen überhaupt nicht Gottes Gedanken getan haben, aber da, wo Paulus
ihnen etwas weitergegeben hat, offensichtlich waren sie da gehorsam.
Wir haben das ganze Wort Gottes in Händen, obwohl es das uns gegenüber wohl
schreiben könnte. Ich lobe euch, weil ihr das, was Gott euch weitergegeben hat, tut,
verwirklicht, dem gehorsam seid. Bei den Korinthern war das so. Aber indem ich
dieses, was er jetzt ihnen weitergibt, schreibt, vorschreibe, lobe ich nicht,
weil er nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommt.
Sie kamen zusammen, ja, das taten sie, aber nicht zum Segen, nicht zum Besseren,
nicht in einer Weise, in der Gott seinen Segen ihnen weitergeben konnte, sondern
zum Schlechteren. Da war Verlust, da waren Dinge, die nicht
in Ordnung waren und die die Wirkung des Geistes Gottes in ihrer Mitte direkt
gehemmt haben. Er zeigt in den Versen 18 und 19, was seine
Beurteilung dessen war, was in ihrer Mitte vor sich ging.
Er zeigt in den Versen 20 bis 22, wodurch das bewirkt worden ist, was er in den
Versen 18 und 19 ihnen vorstellt. In den Versen 18 und 19 zeigt er, dass bei
ihnen Spaltungen waren, sogar in Richtung von Parteiungen.
Und die Grund oder die Ursache dafür stellt er in den Versen 20 bis 22 vor.
Bei ihnen war es offensichtlich so, dass sie das Gedächtnis mal einnahmen, aber
dass sie das verbanden mit einer Art Liebesmal, also mit einem Zusammensein,
wo sie Gemeinschaft miteinander pflegten und aßen und tranken.
Das war auch durchaus nicht verkehrt. So war es nämlich am Anfang offensichtlich
gewesen, wenn ihr das vergleichen wollt, in Apostelgeschichte 2. Da seht ihr, dass
es heißt in Vers 42, ihr kennt diesen Vers, dass sie verharrten, unter anderem
im Brechen des Brotes. Dann heißt es in Vers 46, und während sie täglich
einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise
mit Vollocken und Schlichtheit des Herzens. In dieser Anfangszeit des
Christentums kamen sie zusammen, kamen einmal noch im Tempel, da kamen sie hin,
wo sie Zeugnis ablegten von der Gnade Gottes, und dann gingen sie in die Häuser,
waren ja viele in Jerusalem, wo sie das Brot brachen, also das Brotbrechen hatten
und, wie es heißt, Speise mit Vollocken und Schlichtheit des Herzens nahmen, also
miteinander gegessen haben, Gemeinschaft miteinander pflegten.
Gemeinschaft ist tatsächlich ein Thema, was Gott wichtig ist und wertvoll ist.
Gott möchte nicht, dass sich unsere Gemeinschaft beschränkt auf die
Zusammenkünfte. Das wäre schade, wenn wir nur Gemeinschaft miteinander haben
würden, hier in den Zusammenkünften, wo wir ja noch nicht mal miteinander reden
können. Wir reden zu Gott, Gott redet zu uns, wir beten zu Gott, er spricht durch
sein Wort zu uns, und natürlich beim Brotbrechen haben wir Gemeinschaft
miteinander, aber es ist doch eine Gemeinschaft, die natürlich das
wertvollste ist, was wir an Gemeinschaft haben können, aber doch einen bestimmten
Themenbereich einfach umschließt und dabei eben auch stehen bleibt.
Nein, die Gemeinschaft der Gläubigen, der örtlichen Versammlung muss unbedingt
über die Zusammenkünfte hinausgehen. Und sie haben das eben gepflegt, indem
sie auch miteinander gegessen haben. Wir kennen das Liebesmahl, oder bei einem
heißt das nur Liebesmahl, bei den anderen ist das verbunden mit so einem
Sonntagsschulfest, wie auch immer, wo man Gemeinschaft miteinander pflegt. Eine
ganz wertvolle Sache, die uns am Herzen liegen soll. Das ist nicht eine Sache,
was weiß ich, von der Sonntagsschule oder von älteren Geschwistern, die können
sich ja auch treffen, nichts gegen einzuwenden, sondern das ist eine
Versammlungssache. Ich sage nicht ein Zusammenkommen als
Versammlung, aber das muss doch ein Anliegen sein, wenn wir so zusammenkommen,
dass möglichst alle dabei sind. Die Versammlung war da in den Häusern
verbunden miteinander zusammen. Das ist also kein Nebengedanke Gottes,
sondern ganz wichtig und ganz wertvoll. Aber bei ihnen war das eben so, dass
dieses Liebesmahl verbunden wurde mit dem Brotbrechen. Wahrscheinlich haben sie
zuerst gegessen, getrunken, offenbar in einem solchen Maß, dass sogar von
Trunkenheit fürs 21 am Ende die Rede ist. Und dann haben sie danach das
Gedächtnismahl gehabt und das ging irgendwie ineinander über. Bevor ich das
Problem noch weiter schildere, fällt mir gerade ein, das ist ja auch bei der
Einsetzung des Mahles nicht anders gewesen. Als der Jesus das Mahl
eingesetzt hat, haben sie das Passa zusammen gegessen und am Ende dieser
Passafeier hat er eines der Brote genommen, was sie üblicherweise bei dem
Passafest ungesäuertes Brot gegessen haben. Er nahm es und gab diesem Brot
eine vollkommen neue Bedeutung. Bis zu dem Zeitpunkt war das Brot einfach ein
Brot, was sie bei dem Passafest gegessen haben.
Und dann nahm er das Brot, um ihm eben eine ganz neue Bedeutung, die wir in
unserem Abschnitt vor uns haben, zu geben. Ich will damit nur sagen, auch bei der
Einsetzung des Mahles war es ein normales Mahl, dem das Gedächtnismahl
dann folgte. Das ist also nicht verkehrt. Aber bei den Korinthern war das so, da war
reich und arm zusammen, so wie das auch heute unter Geschwistern reiche und arme
gibt. Wie es solche gibt, die einen Namen haben und solche, die keinen haben, was
das Ansehen betrifft. Wo es solche gibt, die mehr öffentlich in Erscheinung treten
und andere, die das nicht tun. Und so könnte man das fortsetzen. Und diese
Unterschiede wurden hier bei diesem Liebesmahl ausgespielt.
Das heißt, solche, die reich waren, brachten sich ein üppiges Mahl mit und
solche, die arm waren, konnten nicht so viel essen und blieben dann vielleicht
sogar hungrig zurück. Und das führte zu einer Spaltung. Eine Spaltung, das ist
ein Haarriss. Haarriss inmitten von den Geschwistern, inmitten der Versammlung.
Also nicht etwas, was die Versammlung schon auseinander bringt in einer Weise,
dass die einen weggehen oder so, sondern inmitten der örtlichen Versammlung
gibt es da so einen Haarriss.
Und ganz oft ist das so, dass es eine scheinbar geringe Ursache dafür gibt,
hier Reichtum und Armut, und die dann zu einer solchen Spaltung führte. Das war
ja nicht die einzige Ursache bei den Korinther. Es gab ja eine ganze Reihe von
Ursachen für diese Spaltungen. Schon in Kapitel 1 ist von den Spaltungen die
Rede. Das heißt in Vers 11, Streitigkeiten sind unter euch.
Ich sage aber dies, Vers 12, dass jeder von euch sagt, ich bin des Paulus, ich aber
des Apollos, ich aber des Kefers, ich aber des Christus. Ist der Christus
zerteilt? Da gab es also, sie hatten so Anführer, Gruppenanführer gemacht, die
sich dann gegeneinander stellten. Kapitel 3 führt diesen Gedanken noch einmal fort.
Manchmal sind es geistliche Ursachen, manchmal sind es äußerliche Ursachen,
die zu so einem Haarriss führen. Und hier war es eine ganz irdische, fleischliche
Ursache, die dazu geführt hat, dass in Korinth Geschwister gegeneinander standen.
Tragisch, wenn es um solche äußeren Dinge geht und die zu Streit führen. Eine
durch und durch aktuelle Sache. Ich erlebe das immer wieder, dass Streit unter
Geschwistern entsteht durch äußerliche Ursachen. Geht nicht um die Frage der
Wahrheit manchmal, manchmal ist das so. Und für die Wahrheit wollen wir kämpfen.
Für die Wahrheit wollen wir eintreten. Aber nicht selten sind die Ursachen ganz
fleischliche Art. Erste Korinther 4 ist das oder 6, wo sie da vor Gerichte
gegeneinander gegangen sind. Wo es um wirtschaftliche Dinge geht oder
juristische Auseinandersetzungen, wo man gegeneinander vor weltlichen Gerichten
gekämpft hat und wo eine Spaltung inmitten einer Versammlung entstehen
kann und entsteht auch heute. Und dann sagt der Apostel hier, ich höre seinen
Spaltungen unter euch, denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit
die bewährten unter euch offenbar werden. Das ist ja schon ein schwieriger Satz
irgendwie. Muss es Parteien gegeben? Also Spaltung ist ein Hares inmitten der
Versammlung und Parteiung ist ja das gleiche Wort, was wir kennen für
Sekte. Das ist ein Trennen, vielleicht wegen einer Leer-Auffassung, nur das
muss gar nicht falsch sein, sondern die überbetont wird oder auch wegen
Personen. Das kann auch ganz unterschiedliche Gründe haben, wo hier
in Korinth die Anfänge vorhanden waren, obwohl eigentlich eine Parteiung etwas
ist, wo man auseinander geht, auseinander gegangen ist. Also wo nicht nur so eine
Gruppierung entsteht inmitten einer örtlichen Versammlung, sondern wo
wirklich eine Trennung, eine regelrechte Trennung entstanden ist.
Das gab es hier in Korinth noch nicht in diesem Maß, aber ich glaube, dass der
Apostel Paulus hier Dinge zum Anlass nimmt, von Parteiungen zu sprechen, die
in späterer Zeit dann vollzogene Trennungen sind. Aber er möchte uns
damals schon warnen davor und nimmt deshalb dieses Auseinanderdriften in
Korinth zum Anlass, über diese Parteien zu reden. Ja, warum mussten die denn sein?
Müssen es immer Parteien geben, immer Trennungen geben?
Nein, das ist nicht der Gedanke Gottes. Aber es gibt Situationen, und das war in
Korinth so, wo man so fleischlich war, dass es keine andere Lösung gab, damit
die Bewerten sichtbar wurden, davon spricht er ja, damit die Bewerten unter
euch offenbar werden. Man ist in einem solch fleischlichen
Zustand, dass es nur einen Weg gibt, dass eine solche Parteiung entsteht, damit
sichtbar wird, wer nicht einfach nach fleischlichen Prinzipien handelt, denkt
und spricht, sondern wer wirklich bewährt ist und auf Gottes Wort sich versammelt
und nach Gottes Wort handelt. Schlimm, wenn der Zustand so weit ist, dass Gott
uns sagt, es müssen sogar dann Parteien sein. Das ist nicht normal. Den Ephesern
schreibt er sowas nicht. Es muss nicht in absolutem Sinn Parteien geben, überhaupt
nicht. Aber der Zustand kann dahin kommen, dass es keine andere Lösung gibt, um die
Bewerten und damit das, was Gott möchte, sichtbar zu machen, als durch eine
Parteiung.
Paulus will das hier verhindern, deshalb belehrt er sie. Und grundsätzlich ist
das immer Gottes Weg, Parteien zu verhindern, indem er sein Wort vorstellt,
auf die Gewissen legt, damit wir nach seinen Gedanken handeln.
Wir finden hier noch zwei Punkte, die ich erwähnen möchte. Das erste in unserem
Zusammenhang ist, ich hörte, sagte er, es seien Spaltungen unter euch und zum Teil
glaube ich es. Er hatte, Kapitel 1, Vers 11, von den Hausgenossen der Chlor gehört,
dass diese Streitigkeiten unter ihnen waren. Die Hausgenossen oder diese
Familie, davon Chlor, war Paulus gut bekannt. Das war eine Stimme, der er
vertraute, wo er wusste, das ist glaubwürdig. Und die Tatsache, dass er
hier von diesen Spaltungen und Parteien schreibt, zeugt davon, dass es so war.
Und doch schreibt er, zum Teil glaube ich es. Das zeigt, wie zurückhaltend Paulus
doch war und blieb, sich auf das, was er gehört hatte, selbst wenn es von solchen
war, denen er vertraute, einfach zu verlassen. Und ich meine, dass das ein
Grundsatz ist für uns und für unsere Tage. Wir können einfach, jeder von uns
kennt Brüder, Geschwister, denen er vertraut und das dürfen wir und das
sollen wir. Und doch ist das eine Beurteilung, eine Beurteilung von einem
Sachverhalt, gerade wenn es um persönliche Auseinandersetzungen geht. Und
Paulus zeigt uns hier, ich meine sehr vorbildlich, dass wir sehr vorsichtig
sein sollen, vorschnell ein Urteil zu fällen.
Wir brauchen schon mal zumindest zwei Zeugen und möglichst zwei Zeugen, die
eine Sache beurteilen, die sich nicht zu nahe stehen, weil sie sowieso dasselbe
über einen solchen Sachverhalt denken. Zum Beispiel, wenn sie aus der gleichen
Familie kommen, wo einer der, ich sage mal, beiden Parteien zugehört. Lasst uns da
sehr vorsichtig sein. Es ist mancher Schaden angerichtet worden, dadurch, dass
wir als Gläubige, die vielleicht nicht so eine Beurteilungsfähigkeit haben, die
wir vielleicht nicht so eine Menschenkenntnis haben, auf jemanden
hören, der uns was zugeredet hat, statt die Dinge wirklich zu untersuchen.
Ihr kennt sicher alle das Beispiel von Bruder Darby oder viele von euch haben
das gehört vielleicht, der ja ein begnadetes Werkzeug in der Hand Gottes
war, aber der eben einfach keine Menschenkenntnis hatte. Und Bruder Kelly
hat einmal geschrieben, ich hoffe immer, dass der Letzte, der bei ihm gewesen ist
und das Urteil bestimmt, jemand war, der die Sache gut beurteilt hat. Und wir
müssen, jeder von uns ist irgendwo subjektiv, einseitig und deshalb ist es
so wichtig, wenn es um die Beurteilung geht, gerade von Dingen, die jetzt nicht
am eigenen Ort sind oder wo ich etwas darüber höre, dass wir nüchtern sind in
der Beurteilung und dass wir uns nicht eine Meinung aufzwingen lassen von
jemand, der vielleicht sehr bewusst, sehr selbstbewusst auch, ich meine das nicht
im negativen Sinn, auftritt oder überzeugend auftritt, aber der
vielleicht doch nur eine Seite sieht. Ich habe das immer wieder und ich bin
sicher, ihr erlebt das genauso. Erlebt, dass jemand durchaus das, was er gesehen
hat, mit Gutwilligkeit beurteilt und weitergibt und dann hörst du einen
anderen und denkst, er spricht von einer anderen Sache. Und beide haben sie recht
aus ihrer Perspektive heraus, aber das zeigt, wie notwendig es ist, gerade bei
solchen Beurteilungsfragen, sich nicht auf eine Stimme, einen Zeugen allein zu
verlassen. Paulus hatte absolut Sicherheit,
sonst hätte er das nicht aufgeschrieben, inspiriert durch Gott und doch schreibt
er, zum Teil glaube ich es. Dann möchte ich gerne noch was sagen zu
Vers 18. Zuerst einmal, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt. Wunderbarer
Ausdruck. Als Versammlung, ihr seht hier in der Fußnote in der Elberfelder
wörtlich in, das heißt in dem Charakter der örtlichen Versammlung. Ich habe
gestern das kurz schon angedeutet. Wenn man heute zusammenkommt und das war
damals in Korinth oder Jerusalem auch nicht anders, da kamen an einem Ort nicht
immer alle Gläubigen der Stadt zusammen. Damals kamen sie nicht deshalb nicht
zusammen, weil sie unterschiedliche Wege gegangen wären, sondern weil die Häuser
einfach zu klein waren. Heute ist das oft deshalb so, weil leider die Christen sehr
zersplittert sind. Heißt das, dass man nicht mehr verwirklichen kann, diesen
Charakter der örtlichen Versammlung darzustellen und zu verwirklichen?
Doch!
In Versammlung, in dem Charakter der Versammlung zusammenzukommen bedeutet,
dass man das tut, was Gottes Wort über die örtliche Versammlung sagt und dass
man das verwirklicht. Und wenn das der Fall ist, dann mögen nur zwei, Matthäus
18 oder drei da sein. Dann kommt man in dem Charakter der
örtlichen Versammlung zusammen, hat die Vorrichte und die Verantwortung, die Gott
der örtlichen Versammlung gegeben hat, selbst wenn man bei weitem nicht die
ganze örtliche Versammlung ist. Ich weiß nicht, ob es heute überhaupt noch
irgendeinen Ort auf der Welt gibt, das kann schon sein, wo alle Gläubigen, die
an diesem Ort sind, an einem Ort und dann auch noch zu seinem Namen hin
zusammenkommen. Aber in den meisten Fällen ist das nicht so. Aber das nimmt
uns nicht das Vorrecht, in diesem Charakter zusammenzukommen.
Was ist der Charakter der örtlichen Versammlung? Das seht ihr eine Seite
weiter. 1. Korinther 12, Vers 27. Ihr aber seid Christi Leib. Wir haben gestern in
Kapitel 10 den Ausdruck gelesen, der Leib des Christus. In Korinth wird nicht
gesagt, ihr seid der Leib des Christus. Der Leib des Christus ist die
Versammlung weltweit. Aber in Korinth, ihr seid Christi Leib. Was ist der
Unterschied? Leib, Christi, die beiden Hauptwörter werden beide Male
gebraucht. Aber einmal mit Artikel, was deutlich macht, das genau ist die
ganze Versammlung weltweit nämlich. 1. Korinther 10, hier in Kapitel 12, ihr seid
Christi Leib, zeigt, ihr seid nichts anderes, nämlich dem Charakter nach, als
die weltweite Versammlung. Die ganzen Charaktermerkmale der Versammlung, der
Leib Christi, werden am Ort Christi Leib, deshalb ohne Artikel, werden sie
verwirklicht und sichtbar. Das bedeutet zum Beispiel, wenn eine
örtliche Versammlung handelt. Sie handelt, indem sie aufnimmt. Sie handelt, indem sie
ausschließt. Wenn sie handelt, was muss dann eine andere örtliche Versammlung
eigentlich noch tun? Wir sagen schon mal, sie muss diese
Aufnahme oder diesen Ausschluss anerkennen. Aber ganz genau ist das nicht.
Warum nicht? Wenn eine örtliche Versammlung handelt, Christi Leib, sagen
wir in Rheinsdorf, dann hat die Versammlung, die weltweite Versammlung
gehandelt. Denn die örtliche Versammlung in Rheinsdorf ist nichts anderes, als die
weltweite Versammlung nur beschränkt auf den Ort. Sie trägt genau die Merkmale,
den Charakter dieser weltweiten Versammlung. Wenn also in Rheinsdorf
gehandelt worden ist, dann muss in Darmstadt, um mal das Beispiel zu nehmen,
muss das nicht irgendwie anerkennen, weil die Versammlung gehandelt hat. Und in
Darmstadt, die örtliche Versammlung ist nichts anderes, als die
Versammlung nur beschränkt auf den Ort Darmstadt. Und deshalb, wenn an einem Ort
gehandelt worden ist, hat die weltweite Versammlung gehandelt. Das macht noch
einmal offensichtlich, dass der Gedanke, dass eine örtliche Versammlung getrennt,
unabhängig von einer anderen, handeln könnte, die ganze biblische Wahrheit über
den Leib Christi zerstört. Nach Gottes Gedanken gibt es nur eine Versammlung.
Und wenn eine örtliche Versammlung, die die Darstellung der Weltweiten ist,
gehandelt hat, hat die weltweite Versammlung gehandelt. Und da muss eine
andere Versammlung und kann letztlich gar nichts mehr tun. Sie muss nichts mehr
tun, weil sie gehandelt hat. Ich nehme jetzt den Einzelfall einmal aus,
dass falsch gehandelt worden ist. Dann ist natürlich etwas zu tun, aber mit
Sicherheit nicht einfach anders zu handeln, denn dann gäbe es zwei Leiber
Christi, zwei Versammlungen. Deshalb ist es so wertvoll, dass wir auch heute noch
als Versammlung in diesem Charakter zusammenkommen können.
Ich bin immer wieder erstaunt, ich habe das gestern auch schon einmal gesagt,
dass Gottes Wort, obwohl es damalige Gegebenheiten als Anlass für die
Belehrung nimmt, immer so weitgehend spricht, dass auch die Zeit, in der wir
leben heute, dass auch sie eingeschlossen ist in die Belehrung und dass Gott nicht
irgendwie was Neues sagen geben muss, sondern dass die Gedanken, auch wenn die
Umstände ganz anders sein mögen, trotzdem durch Gottes Wort in jeder
Hinsicht behandelt worden sind.
Ich sage nun zu den Versen 20 bis 22 nur diesen Gedanken, dass es doch ein hartes
Urteil von Paulus ist. Sie haben, die Reichen im Wesentlichen, haben die Armen
verachtet, indem sie viel gegessen haben, den Armen nichts abgegeben haben.
Und dann sagt Paulus in der Mitte, verachtet ihr die Versammlung Gottes
und beschämt die, die nichts haben. Der Apostel sagt nicht, verachtet ihr die
Armen, er sagt, verachtet ihr die Versammlung. Dadurch, dass sie einen Teil
der örtlichen Versammlung beschämt haben, so sagt er das ausdrücklich,
verachteten sie letztlich die ganze Versammlung. Es ist ganz auffallend,
bemerkenswert, wenn ihr zum Beispiel in Joshua 22, das ist die, nachlest, das ist
die Begebenheit, wo die zweieinhalb Stämme zurückgehen, östlich des Jordans
und wo sie dann diesen Altar aufbauen, den sie Altar Zeugen nehmen und da sagt
Joshua zu ihnen, ihr verlasst nicht die neuneinhalb Stämme, sondern ihr verlasst
Israel. Es ist mir jedenfalls sehr aufgefallen, dass Gott nicht irgendwie
von geteilten Volk Israel oder so spricht, sondern dass er das Aufgeben
von etwas als Verlassen des Ganzen ansieht. Und so ist das hier auch. Dadurch,
dass sie einfach über die Gefühle dieser armen Menschen hinweggegangen sind,
haben sie, sagt er, die Versammlung Gottes verachtet. Wenn wir also zum Anlass
werden, wenn ich zum Anlass werde für eine Spaltung oder sogar Parteiung in
der Versammlung, noch mal, das kann durch äußerliche Dinge so gehen, ja, das kann
dadurch gehen, dass ich auf einer bestimmten äußeren Sache bestehe. Ich
habe das schon mal gesagt, an anderer Gelegenheit, ich habe das erlebt, wir
haben alle nun diese erweiterte Fassung des Liederbuchs, vor 20 Jahren oder wie
viel das waren, haben manche da nicht mitgesungen.
Heute erlebt man genau dasselbe wieder. Das ist eine Spaltung bringen unter die
Geschwister. Es gibt andere äußere Anlässe, wenn ich bestimmte Vorschriften
mache in der örtlichen Versammlung, die rein persönlicher Natur sind und damit
Geschwister letztlich auffordere, Stellung zu beziehen, für mich oder
gegen mich. Das ist eine Spaltung machen. Und wenn ich damit anfange, dann führt
das zu nichts anderem als dazu, die Versammlung Gottes zu verachten.
Deshalb müssen wir so vorsichtig sein, so auch kritisch mit uns selbst, mit dem
was wir tun, sei es, was es geistliche Dinge betrifft,
sei es, was es praktische Dinge betrifft, dass wir nicht zum Anlass werden für
Spaltung, Polarisierung, für Haarrisse. Das hat natürlich überhaupt nichts
damit zu tun, dass wir nicht bei der Wahrheit des Wortes Gottes bleiben
müssen und uns auch davon niemals abbewegen lassen dürfen.
Aber seien wir ehrlich, ob es immer um die Wahrheit geht, bei dem was ich sage,
oder ob es nicht manchmal auch um meinen Eigenwillen geht. Darum, dass ich Recht
haben möchte in einer Sache und wenn ich dann dazu führe, dass Brüder,
Geschwister für oder gegen mich sich stellen müssen,
das führt zu einem Haarriss und das wäre tragisch.
Was ist jetzt die Antwort des Apostels auf diese Probleme in Korinth? Das ist
sehr auffallend. Erstens, er zeigt, ich habe davon gesprochen, was die Praxis da
war, er geht zum Anfang zurück. Das tut Gottes Wort immer wieder, dass er uns
zeigt, wie der Herr die Dinge eingesetzt hat, wie sie von Anfang an gewesen sind.
Zweitens, wir finden kaum Einschränkungen, die er macht. Auch in
Kapitel 14, wo wir sehen, dass die Frauen sich beteiligt haben, dass da eine
Unordnung war in Korinth, eigentlich unfassbar. Und da würde man denken, jetzt
gibt er gesetzliche Vorschriften, wo er sagt, das müsst ihr tun, jenes müsst ihr
tun, dann und so weiter. Tut er aber nicht. Er gibt Einschränkungen, aber nur ganz
wenige. Gottes Weise ist in aller Regel nicht,
dass er eine falsche Entwicklung dadurch wieder rückkehrbar macht, indem er
gesetzliche Gebotsvorschriften macht, sondern er führt uns zurück zu dem
Anfang der Sache und er versucht, uns den Wert dieser Sache vorzustellen.
Aber er muss, das tut er hier auch, Einschränkungen geben. Zum Beispiel
untersagt er durch diese Worte, wir haben das am Schluss des Kapitels gelesen, dass
ein Liebesmal mit einem Gedächtnismal verbunden wird.
Ich bin jetzt vor einiger Zeit gefragt worden zum Beispiel von
Geschwistern, wenn jetzt eine Versammlung neu entsteht an einem Ort, also wenn ein
Zusammenkommen entsteht und man ist ganz frisch im Glauben und man möchte alles
zusammen machen, könnte man da nicht wie in Apostelgeschichte 2 in Verbindung mit
einem Gedächtnismal noch ein Liebesmal machen? Und diese Schriftstelle zeigt uns,
das geht nicht, das können wir nicht tun. Ich sage überhaupt nichts, dass man nicht,
ich kenne das an manchen Orten, zum Beispiel nach der Nachmittagsstunde, dass
man sich als Geschwister da noch trifft. Aber es bleibt doch eine getrennte
Sache von dem eigentlichen Zusammenkommen. Gottes Wort ist in diesem Punkt klar und
auch wenn eine Frisch-, ja wenn eine Erweckung vielleicht an einem Ort ist,
wo neu Leben entsteht, dann bleiben doch diese Worte von 1. Korinther 11 bestehen.
Der Apostel nimmt uns mit in die Nacht, in der der Herr Jesus dieses Mal
eingerichtet hat. Ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert
habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm.
Erstens zeigt er uns, es ist eine Offenbarung des Herrn selbst gewesen.
Paulus spricht hier nicht über etwas, was er gehört hat, hat er ja auch gehört
von den anderen ohne Zweifel, sondern er hatte von dem Herrn selbst eine
Offenbarung. Ich weiß nicht, ob uns das bewusst ist, dass dadurch, eigentlich nur
dadurch, wir heute das Recht und auch die freudige Pflicht haben, dieses
Gedächtnis mal einzunehmen. Denn Matthäus, Markus und Lukas richten
sich streng genommen an die Jünger des Herrn Jesus. Und da ist nicht davon die
Rede, dass es auch spätere Generationen tun sollten.
Aber 1. Korinther 11 macht ganz deutlich, das ist von dem Herrn, dass es eben nicht
nur für die Jünger damals war, sondern für die ganze christliche Zeit vor 26
bis der Herr Jesus kommt. Zweitens lernen wir dadurch, und da habe ich gestern
schon kurz darauf hingewiesen, dass wenn der Apostel Paulus diese Offenbarung
hier vorstellt und uns zeigt, wie der Herr Jesus das getan hat, in welcher
Reihenfolge er das getan hat, in welcher Ordnung er das getan hat, dass uns doch
einen unbedingten Hinweis darauf gibt, dass es auch für uns die Ordnung ist.
Wenn der Herr gewollt hätte, dass die Reihenfolge in bestimmten Dingen hier
anders sein sollte, dann würden wir das, so habe ich keinen Zweifel, an dieser
Stelle wiederfinden. Es gibt Brüder, zu denen wir ein großes
Vertrauen haben, die leben alle nicht mehr, soweit ich das sehen kann, die die
Dinge hier anders gehandhabt haben. Manche von euch wissen das,
haben das erlebt. Ich habe das selbst damals auch hier noch zur Zeit der DDR
einmal gesehen und erlebt, dass ein Bruder das getan hat, dass er vor dem
Dankgebet das Brot gebrochen hat. Das sind Brüder, die das gelehrt haben,
man kann das ja auch schriftlich nachlesen, zu denen wir ein großes
Vertrauen haben. Deshalb habe ich überhaupt nichts über diese Brüder zu
sagen. Ich meine nur, und das lehren eben ja auch viele Brüder, dass wenn der Herr
wirklich gewollt hätte, dass die Ordnung verändert würde, dass er das an dieser
Stelle, die nach dem Kreuz des Herrn Jesus steht, uns doch mitgeteilt hätte, tut er
aber nicht. Er nimmt genau exakt die gleiche Reihenfolge in allem, obwohl es
Ergänzungen gibt, wie er sie uns zum Beispiel in Lukas 22 vorstellt.
Deshalb meine ich, ist es sehr empfehlenswert, dieser Ordnung, die wir
hier finden, zu folgen. Und dann finden wir, was das für eine Nacht war, als er
überliefert wurde. Paulus überlieferte ihnen etwas und der
Herr wurde selbst überliefert. Das ist doch irgendwie bemerkenswert. In der
Nacht, als Judas Iskariot, dieser Sohn des Verderbens, den Herrn Jesus in die Hände
von Sündern überliefert hat, wo der Hass des Menschen in einer Person, in einer
Vollständigkeit, die Bosheit, wie personalisiert, personifiziert
hervorgekommen ist, einem Mann, der dreieinhalb Jahre dem Herrn Jesus
gefolgt ist, dreieinhalb Jahre vielleicht ungefähr, die Liebe des Herrn Jesus Tag
für Tag erlebt hat, der Jesus hat diesem Mann nicht weniger Liebe erwiesen, als
den anderen elf Jüngern. Er hat ihm sogar einen Posten gegeben, größten Vertrauens.
Die Kasse trug er.
Aus den Evangelien, gerade des letzten Passa, können wir wohl entnehmen, dass
dieser Mann immer neben dem Herrn sozusagen unterwegs war. Dass er neben
dem Herrn auch bei dem letzten Passa gelegen hat. Er hat ja nicht mehr an der
Einsetzung des Mahls teilgenommen. Aber der Jesus konnte in den Bissen
eintauchen und ihm sofort geben, ohne irgendwie aufstehen zu müssen. Davon ist
keine Rede. Vermutlich war auf der einen Seite Johannes und da haben wir ein
Verständnis von der Nähe eines Menschen zu dem Herrn, innerlich, geistlich. Und auf
der anderen Seite war Judas. So eine Zuwendung hat er von dem Herrn erlebt.
Und dieser Mann besitzt die Dreistigkeit, die Bosheit, seinen Meister in die Hände
von Sündern zu überliefern. Und die Liebe des Herrn, das wird uns jetzt hier
deutlich, war stärker als dieser Hass. Gerade in dieser Nacht, wo der Jesus
wusste, dass jetzt die Bosheit von Judas oder wie Lukas das ausdrückt, die Macht
der Finsternis, die Stunde der Finsternis, ihren vollkommenen
Ausdruck finden würde. In dieser Nacht hat der Jesus nicht an sich gedacht,
sondern an seine Jünger. Das erinnert uns an das Kreuz. Drei Aussprüche des Herrn
Jesus vor den Söhnenden leiden. Und kein einziger, kein einziger hat mit ihm
selbst zu tun. Nur für andere. So auch hier. Der Jesus in dieser Nacht des Hasses,
des Verrats, hat er seinen Jüngern und durch den Apostel jetzt auch uns dieses
Mal gegeben. Er nahm Brot und als er gedankt hatte, brach er es und sprach,
dies ist mein Leib, der für euch ist. Jetzt zeigt er, erklärt er das, was er in
Kapitel 10 eigentlich gar nicht so ohne weiteres erklärt, was die Bedeutung
dieser Zeichen der Liebe, wie wir das ausdrücken, eigentlich ist. Brot, er sagt,
das ist mein Leib, der für euch ist. Er spricht also davon, dass er sein Leben,
seinen Körper, seinen Leib für die Jünger, für uns geben würde.
Dieses Brot ist also ein Symbol von dem Leib, von dem Leben des Herrn Jesus, das
er geben würde, nämlich in den Tod. Wenn es jetzt hier heißt, dies ist mein Leib,
dann kennt ihr die Gedanken der Kirchen, dass entweder dieses Brot sich
dann verwandelt in den Leib, buchstäblichen Leib des Herrn Jesus oder
dass er mit hineinkommt. Aber das ist absurd, darüber so zu denken. Der Jesus
stand hier vor den Jüngern und sagt über das Brot, dies ist mein Leib, obwohl sein
Leib sichtbar war, dass er nicht das Brot war.
Nein, der Jesus spricht so, wie wir das schon mal tun, wenn man ein Bild nimmt.
Das ist ja vielleicht das einfachste Beispiel, was wir immer gehört haben. Wenn
ich ein Bild hier hätte mit meiner Frau, da würde ich sagen, das ist meine Frau.
Natürlich nicht leibhaftig, sondern dieses Bild repräsentiert, stellt da meine
Frau. Und das ist genauso mit dem Brot. Dieses Brot ist nichts anderes als ganz
normales Brot, aber in der Zusammenkunft zum Brotbrechen stellt dieses Brot
etwas anderes dar, stellt es den Leib Christi dar, seinen Körper, seinen Leib,
den er geben würde. Und dieses Brot, das habe ich noch gar nicht gesagt richtig,
ist eigentlich auch der Namensgeber für diese Zusammenkunft.
Ich habe überhaupt nichts gegen den Ausdruck an Betungsstunde und ich meine,
dass auch man immer vorsichtig sein sollte, diese Dinge irgendwie mit einer
gewissen Haarspalterei, meine ich, zu unterscheiden. Und doch sagt Gottes Wort
in Apostelgeschichte 20, Vers 7, da war der Apostel Paulus unterwegs nach Troas,
war da in Troas und dann heißt es in Vers 7, am ersten Tag der Woche aber, als
wir versammelt waren, um Brot zu brechen. Auch in Apostelgeschichte 2 haben wir
das gelesen. Das ist doch anscheinend der biblische Ausdruck. Er sagt nicht, wir
waren versammelt zur Anbetungsstunde, obwohl wir Gott unbedingt und dem Herrn
Jesus Anbetung bringen wollen, sondern wir waren versammelt, um Brot zu brechen.
Wunderbar, dass der Herr, dass der Geist Gottes gerade dieses Brot in den
Mittelpunkt stellt. Wir haben gestern gesehen, dass das noch größere eigentlich
der Kelch ist. Aber das, was für uns Menschen fassbarer ist, ist, dass der
Jesus sein Leben, seinen Leib in den Tod gegeben hat. Und danach benennt der Geist
Gottes diese Zusammenkunft.
Dies ist mein Leib, der für euch ist. In Verbindung mit dem Kelch, sagt er, spricht
er dann von seinem Blut. Vielleicht kann man folgende Unterscheidung machen.
Das Brot spricht mehr von der Person des Herrn Jesus, mein Leib. Der Kelch spricht
mehr von dem Werk des Herrn Jesus. Das Blut, das heißt die Sühnung, die
geschehen ist. Beides ist unendlich wertvoll, aber die Person hat doch
einen ganz besonderen Stellenwert für uns. Seine Person, er ist für uns gestorben.
Wir haben gestern gesehen, dass das Brot auch noch die Versammlung darstellt,
weltweit. Aber hier steht jetzt einmal die Person des Herrn, die für uns ist, im
Mittelpunkt. In den Evangelien lesen wir, dass der Herr auch gesagt hat, mein Leib,
der für euch gegeben wird. Auch das ist wahr. Das spricht dann wieder von dem
Werk. Aber hier ist mein Leib, der für euch ist. Ich, der ich ganz für euch hier
auf dieser Erde gewesen bin. Das unterstreicht noch einmal, es geht um
Christus damals. Natürlich haben wir Gemeinschaft mit dem
verherrlichten Herrn heute, aber bei dem Gedächtnismahl geht es doch um den
Herrn Jesus, wie er damals war. Wie er damals sein Leben in den Tod gegeben hat.
Auch wir daran denken, morgen früh wieder, wenn wir zu seinem Namen hin
zusammenkommen, um das Brot zu brechen, an den Herrn Jesus in seinem Tod, in seinen
Leiden im Tod. Er fügt hinzu, was wir nur von Lukas
sonst kennen, nicht von Matthäus und Markus, dies tut zu meinem Gedächtnis.
Wenn er von dem Leib spricht, sagt er doch immerhin, der für euch ist. Und das
zeigt die Beziehung, die Verbindung seiner Person zu uns.
Ich meine, dass uns das das Recht gibt, in Verbindung mit dem Brotbrechen
davon zu sprechen, dass der Jesus für uns gestorben ist. Und ich meine auch, dass
wir nüchtern sein sollten, diese Beziehung auch immer zu sehen.
Natürlich wollen wir, wenn man an Anbetung denkt, daran denken, dass er
alles für Gott getan hat. Das ist ohne Zweifel der höhere Ausdruck, aber ich
meine, dass wir das letztlich in unseren Empfindungen als Menschen nur fassen
können, wenn wir daran denken, dass er auch für uns gestorben ist. Und ich
glaube nicht, dass das weniger wert ist oder dass wir das übergehen sollten.
Ich glaube, dass das gerade die Beziehung der Liebe zwischen uns und dem Herrn
Jesus ausdrückt, dass er dieses Werk seiner Hingabe für uns getan hat. Und
doch mündet die Belehrung hier in dem Ausdruck, dies tut zu meinem Gedächtnis.
Er als Person in dem, was er ist, in dem, was er getan hat für Gott, bleibt stehen.
Das heißt nicht, dies tut zu dem Gedächtnis dessen, was ich für euch
getan habe, sondern dies tut zu meinem Gedächtnis. Es ist seine Person, an die
wir denken. Es ist er, Christus, in seiner ganzen Schönheit, Herrlichkeit und
Hingabe, Weihe für Gott, der dort vor uns steht. Vers 25, ebenso auch den Kelch
nach dem Mahl. Nach dem Mahl, was ist das für ein Mahl?
Das heißt da eigentlich nach dem Essen. Es geht also nicht darum, nach dem
Passamahl, sondern nach dem Essen des Brotes. Der Kelch nach dem Essen des
Brotes, das ist gemeint. Und da gibt es diesen Kelch und dann sagt der Apostel
als Wiedergabe der Worte des Herrn ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und
sprach, dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.
Hier spricht er von dem Kelch. Interessant, dass er nie, an keiner Stelle in
Verbindung mit dem Mahl, von Wein spricht. Er spricht immer von dem Kelch, also von
dem Becher letztendlich. Das ist natürlich ausgegossener Wein und doch
nennt er das Kelch. Es geht eben nicht einfach um Wein, sondern er möchte uns
deutlich machen, dass da jemand sein Blut vergossen hat. Wie er das hier dann sagt,
dieses ist das Blut in dem neuen Bund oder der Kelch ist der neue Bund in meinem
Blut.
Und ich kann jetzt nicht lange über diesen neuen Bund reden. Dieser neue Bund
ist zweifellos nicht mit uns, den Christen, mit der Versammlung geschlossen
worden, sondern nach Hebräer 8 und auch nach dem Propheten Jeremia ist das ein
Bund, der mit dem künftigen Überrest des Volkes Israel geschlossen wird, der im
Unterschied zu dem alten Bund, neuer Bund, alter Bund. Der alte Bund ist der Bund mit
dem Volk Israel, zweite Mose 19 und folgende, wo Gott gesagt hat, ich werde
tun, wenn ihr tut. Ein zweiseitiger Bund. Wenn ihr gehorsam seid, wenn ihr meine
Gebote erfüllt, dann werde ich euch segnen und so weiter.
Dieser neue Bund ist ein einseitiger Bund. Gott gibt seinen Segen, weil er Gott
ist und weil er sein Volk segnen möchte. Er wird sein Volk, mit seinem Volk einen
Bund schließen, einen neuen Bund, der für sie zum Segen ist. Und dieser Bund ist
gegründet worauf? Auf das Blut des Herrn Jesus. Und wenn er hier von Blut spricht,
ich habe das gestern auch schon mal angedeutet, meint er nicht irgendein, ich
möchte das sehr ehrerbietig sagen, meint er nicht Blut, das äußerlich geflossen
ist bei dem Herrn Jesus. Sei es durch die Geißelung, sei es durch die Dornenkrone,
sei es durch die Nägel durch Hände und Füße und auch nicht das Blut, das aus
der Seite des Herrn Jesus hervorgekommen ist. Dieses Blut nach Johannes 19, Blut
und Wasser, was aus der Seite des Herrn Jesus hervorgekommen ist, war ein
sichtbares Zeichen, dass sein Tod eingetreten ist. Und davon spricht das
Blut. Von dem eingetretenen Tod, ich habe gestern versucht zu deutlich zu machen,
von dem dahingegebenen Leben des Herrn Jesus, der freiwillig sein Leben in den
Tod gegeben hat. Im Alten Testament, habe ich glaube ich auch gesagt gestern, wenn
es um Blutvergießen ging, wenn ein Tier zum Beispiel oder ein Mensch getötet
wurde, Blut vergossen wurde, da musste überhaupt kein Blut fließen, sondern wenn
er getötet wurde, dann sah Gott das an wie Blutvergießen.
Und so ist das auch im Blick auf den Herrn Jesus. Blutvergießen, das bedeutet
nichts anderes, als dass er sein Leben in den Tod gegeben hat. Und diese Sühnung
in den drei Stunden und dadurch, dass er wirklich gestorben ist, das ist die
Grundlage für den neuen Bund mit dem Volk Israel. Und das ist zugleich die
Grundlage für jeden Segen auch in unserer heutigen Zeit. Nur dadurch, dass
der Jesus gestorben ist, gibt es Segen für uns als Gläubige. Und davon spricht
dieser Kelch. Man fragt sich, jetzt bin ich wieder bei
diesen Fragezeichen, hast du dich das mal gefragt, warum steht hier der Kelch, der
neue Bund in meinem Blut? Warum sagt der Jesus nicht einfach, dieser Kelch spricht
von meinem Blut? Er sagt in Matthäus, in Markus, in Lukas und hier an allen vier
Stellen spricht er von dem neuen Bund. Das ist doch irgendwie seltsam, oder?
Obwohl er zu solchen spricht, die jetzt gerade im Begriff standen, hier schon
waren jetzt, die Versammlung Gottes zu sein, die mit dem neuen Bund an und für
sich nichts zu tun hat. Warum tut er das? Nun, es ist wahr, in den Evangelien sind
die Jünger mehr als ein Bild der damals künftigen Versammlung.
Aber für das Volk Israel, wovon die Jünger auch ein Bild sind, von dem
Gläubigen Überrest, mit ihnen wird er nicht so eine Art Gedächtnismahl haben.
Also muss es einen anderen Grund geben. Ich meine, es gibt vielleicht zwei
Dinge, an die wir denken dürfen. Das eine ist, der Jesus stand hier im Begriff, von
seinem eigenen Volk verworfen zu werden, aber er gibt sein Volk nicht auf. Und wenn
er jetzt an das Kreuz gehen würde, dann hat er auch diesen Gedanken, ich gehe an
dieses Kreuz, nicht nur für die Versammlung, nicht für euch, die ihr die
Keimzelle der Versammlung bilden werdet, ihr elf Jünger, sondern auch für mein
eigenes Volk. Sie mögen mich verwerfen, sie mögen mich ans Kreuz bringen, aber
ich gebe mein Volk nicht auf. Ich werde auch die Grundlage legen dafür, dass mein
irdisches Volk einmal Wiederherstellung erfahren wird.
Ein zweiter Gedanke, der Jesus hat das an allen vier Stellen gesagt.
Das muss uns zu denken geben. Haben wir eigentlich noch einen Gedanken daran,
dass der Jesus auch die Grundlage gelegt hat für andere, nicht für uns allein, für
sein irdisches Volk? Ich weiß nicht, ob je einer von uns, der für Brot und Kelch
gedankt hat, einmal über diesen Gedanken dabei auch nachgedacht hat und ihn
ausgesprochen hat, dass der Herr sein Leben für sein irdisches Volk hingegeben
hat. Er tut das gerade in Verbindung mit dem Gedächtnismahl. Vielleicht
das herrlichste Ergebnis, abgesehen von der Verherrlichung Gottes, ist die
Versammlung, dass das eine Brot und dann ist bei dem Kelch vielleicht das
zweitgrößte Ergebnis, dass die, die er verworfen, die ihn verworfen haben, dass
sie einmal zur Errettung kommen. Daran dürfen, ich meine, wir sollten daran
denken, gerade in Verbindung mit dem Brotbrechen. Wenn der Herr das tut,
sollten wir nicht auch daran denken, dass wir nicht alleine die Frucht der Mühsal
seiner Seele sind, sondern dass er andere hat, gerade solche, die ihm sehr am
Herzen liegen, sein irdisches Volk. Der Jesus fügt jetzt hinzu, was nur Paulus
uns mitteilt, nicht Lukas, dass er ein zweites Mal gesagt hat, dies tut, so oft
ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. Auch bei dem Kelch denken wir daran, dass er das
getan hat, dass wir zusammenkommen zu seinem Gedächtnis.
Zweimal fordert er unsere Herzen, die Zuneigungen unserer Herzen auf, für ihn
zu schlagen, nicht an uns zu denken, sondern an ihn.
Ich muss euch sagen, das ist mir in den letzten Jahren irgendwie wichtiger
geworden als vorher. Wir haben leicht ein Urteil oder nicht
über die Jünger, über Petrus. Der Jesus sagt ihm, stellvertretend für die Jünger,
nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen im Garten Gethsemane.
Wir übersehen dabei, es war mitten in der Nacht, der Tag war sehr lang, sehr
anstrengend, darf ich mal menschlich nach heutigen Worten sagen, sehr stressig,
auch für die Jünger. Was sie da alles erlebt haben, ihr Meister gefangen
genommen und so weiter, ja war da noch nicht, aber er hatte ihnen das vorher
gesagt. Das Gedächtnis mal, Entlarvung ein Stück weit, ohne dass sie es
verstanden haben von Judas Iskariot und dann in dieser Nacht zu schlafen,
irgendwie kann man das nachvollziehen, menschlich. Aber haben wir nicht manchmal
ein hartes Urteil über die Jünger? Und für uns, wir sind eine Stunde, mal
ungefähr, eine Stunde zusammen. Muss der Herr mir nicht auch manchmal sagen,
nicht eine Stunde vermochtest du mit mir zu wachen?
Wir wollen keinen Maßstab für ältere Geschwister, für Kinder, für Mütter, die
auf ihre Kinder aufpassen müssen dabei. Darum geht es überhaupt nicht. Aber mir
ist aufgefallen, dass gerade an dem Augenblick, wo eigentlich das größte vor
uns ist, Brot und Kelch, achtet mal bei euch selbst darauf, dass gerade das der
Augenblick ist, wenn wir vom Brot essen und vom Kelch trinken, wie oft am
wenigsten an den Herrn Jesus denken. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es noch
irgendwie so, dass man seine Gedanken durch die Lieder und Gebete, auch durch
vielleicht eine Bibelstelle, die vorgelesen wird, irgendwie zusammenhält.
Und dann wird für Brot gedankt und man setzt sich hin und denkt oftmals an gar
nichts oder an alles mögliche, aber nicht mal an den Herrn Jesus.
Vielleicht liegt das an uns Brüdern auch manchmal, dass wir extrem lang dann
beten, kann sein. Es ist menschliche Schwäche, es ist ja
nicht, dass wir das wollen. Aber wisst ihr mir, ist das mal so bewusst geworden, ich
sage das nicht als Empfehlung, aber ich sage das mal, was ich erlebt habe.
Ich weiß auch nicht mehr, ob ich selber am Brotbrechen noch schon teilgenommen
habe. Jedenfalls an dem Ort, wo ich aufgewachsen bin, Brot wurde gebrochen,
wurde verteilt, also wurde gegessen von dem Brot und dann wurde der Rest
zurückgestellt und dann stand ein Bruder auf. Noch mal, das ist keine Empfehlung.
Aber ihr seht, das hat mich jetzt, ich weiß nicht, vielleicht 35 Jahre begleitet und
fragte Geschwister, woran denken wir jetzt? Und eins weiß ich, dass ich nicht
an den Herrn Jesus gedacht habe in der Situation. Und gerade wenn Brot und Kelch
dafür gedankt wird, ist das so ein Punkt, an den ich mich zu erinnern suche, um ein
wenig Konzentration noch zu bewahren, mich zu disziplinieren, an den zu denken, der
sein ganzes Leben für mich, für uns in den Tod gegeben hat.
Noch mal, wir sind schwach, wir sind Menschen und wenn man länger zusammen
ist, dann können die Gedanken auch mal abweichen.
Aber lasst uns, ja uns bemühen einfach mal eine Stunde an den Herrn Jesus zu
denken, er ist es wert. Denn so oft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt,
verkündigt ihr den Todesherrn bis er kommt.
Jetzt zeigt der Apostel uns, dass wenn wir von dem Brot essen und von dem Kelch
trinken, wir seinen Tod, den Tod des Herrn Jesus verkündigen, dass wir sichtbar
machen und noch einmal ausdrücken, er ist gestorben.
Und zwar bis er kommt. Das ist irgendwie eine großartige Ermutigung. Bis er kommt.
Der Jesus sagt uns, der ja und der Apostel Paulus sagt uns damit zu, dass es
diese Möglichkeit gibt, bis der Jesus kommt. Man hat immer mal wieder gehört,
ob es so ein Zusammenkommen noch geben wird, so ein Verfall, so ein Niedergang.
Hier heißt es, bis er kommt. Großartig, auch wenn das Brotbrechen nicht von dem
Kommen des Herrn Jesus spricht. Er spricht von dem Tod. Sowohl das Brot
spricht von dem Tod, als auch der Kelch spricht von dem Tod, als auch beide
Dinge getrennt voneinander. Alles spricht von dem Tod unseres Meisters, unseres
Herrn, unseres Retters. Aber wir tun das, bis er kommt. Und damit ist letztlich
dieses Brotbrechen immer wieder auch eine Erinnerung, ich komme bald.
Und ich meine, dass diese vier Dinge, über die wir jetzt nachgedacht haben,
nicht als ein Gesetz, dass wir das immer, jedes Mal so ausdrücken müssen, aber
doch immer wieder uns bewegen sollten. Das Brot als ein Hinweis auf den Leib
des Herrn Jesus, den er hingegeben hat. Das Brot als ein Hinweis auf die
Versammlung Gottes. Der Kelch wie das Brot als ein Hinweis auf das Werk des
Herrn Jesus, seine Hingabe, aber auch auf das irdische Volk, das er erretten wird.
Und viertens, das Mal, bis er kommt. Der Herr Jesus wird wiederkommen.
Aber das Ganze verkündigen kannst du nur tun, wenn du auch an dem Brotbrechen
teilnimmst. Es ist schön, dass du zu dieser Zusammenkunft kommst, aber wenn
du nicht am Brotbrechen teilnimmst, wenn du nicht von dem Brot isst, sondern von
dem Kelch trinkst, und wir haben über Voraussetzungen vorhin gesprochen, wenn
du das nicht tust, dann verkündigst du nicht diesen Tod. Dann magst du anbetende
Gedanken haben, aber das hast du nicht, dass du zu seinem Gedächtnis in dieser
Weise zusammenkommst und dass du den Tod des Herrn verkündigst.
Vielleicht meinst du, ich bin noch nicht würdig genug. Ja, dann könnte keiner von
uns an dem Brotbrechen teilnehmen. Denn würdig sind wir erstens alleine durch
sein Werk, was er vollbracht hat für uns, weil wir neues Leben bekommen haben
durch die neue Geburt. Aber zweitens, praktischerweise ist überhaupt niemand
würdig in dem Sinne, weil wir leider alle immer noch sündigen.
Aber du wirst nicht würdiger oder weniger würdig. Die Bekehrung ist das
Einzige, was uns in diesem Sinn würdig macht. Wir haben gesehen, dass es natürlich
Hinderungsgründe gibt, ein sündiger Zustand. Darüber rede ich jetzt nicht
weiter. Aber an sich ist jeder, der ein Kind Gottes ist, würdig dafür. Was
hindert dich? Meinst du, du hast dann noch mehr Freiheiten in deinem Leben, wenn du
nicht am Brotbrechen teilnimmst? Wir haben vorhin gesehen, der erste Grund davon steht
nicht, wenn du am Brotbrechen teilnimmst und deinen Sünde lebst, sondern wenn du
Bruder genannt wirst. Das hat mit dem Brotbrechen gar nicht alleine etwas zu
tun. Nein, ich möchte dich gerne ermutigen,
wenn du dem Herrn Jesus nachfolgst, wenn du dich eben deshalb auch hast taufen
lassen, wenn du dem Herrn Jesus dienen möchtest, dann ist der erste Schritt, wenn
du eine gewisse, ein gewisses Alter, ich habe gestern mal von 13 Jahren
gesprochen, was eben doch meines Erachtens ein Kindesalter ist, aber wenn
doch ein gewisses Alter da ist, eine gewisse geistliche Reife, dann wartet der
Herr Jesus auf dich. Er hat uns und dir dieses Vermächtnis, dieses letzte Wort
gewissermaßen mitgegeben. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Willst du nicht auch
Ja sagen und seinem Wunsch entsprechen? Der Jesus, der Apostel, zeigt in Vers 27
und Vers 28, dass es ein unwürdiges Essen und Trinken gibt. Er nimmt ohne
Zweifel Bezug auf die Probleme, über die wir gesprochen haben, in Korinth und zeigt,
das ist unwürdig. Das ist nun in aller Regel nicht unser Problem.
Aber kann es nicht ein unwürdiges Essen und Trinken auch durch uns geben?
Ich meine jetzt noch nicht mal die äußere Form. Auch das ist in der heutigen
Zeit, wo man immer lässiger wird. Ich hörte kürzlich davon, wie jemand mit
einem Kaugummi in die Stunde ging, am Brotbrechen teilnahm, dann das Kaugummi
unter den Stuhl klebte, um dann vom Brot und vom Keks zu nehmen und dann wieder in
den Mund nahm. Das finde ich schon unwürdig, nicht angemessen für unseren
Meister. Aber ich will überhaupt in dieser Weise gar nicht weiter irgendwie
Vorschriften oder dergleichen machen. Die Haltung, das kann schon ein Problem
werden.
Aber ich meine jetzt etwas anderes. Wir haben mit Recht in den letzten Jahren
sehr stark die gemeinschaftliche Verantwortung betont. Aber es könnte sein,
dass wir dadurch ein Stück weit die persönliche Verantwortung übergangen
sind. Wie ist das am letzten Sonntag gewesen? Hast du dich vorher geprüft, ein
jeder prüfe sich selbst, jeder prüfe sich selbst, ob da irgendeine ungerichtete
Sünde in deinem Leben war? Seht ihr, wir können so leichtfertig sein.
Wir können den Herrn Jesus nicht verunreinigen. Er ist
jetzt verherrlicht zur Rechten Gottes. Aber wir haben gesehen, dass wir Gemeinschaft
haben mit dem Herrn Jesus, mit seinem Blut, mit seinem Leib. Und wenn ich Sünde
in meinem Leben habe, ungerichtet in die Zusammenkunft komme, dann bringe ich mit
seinem heiligen Namen, mit seiner Person meine Sünde in Verbindung. Meint ihr, der
Herr kann da einfach zusehen? Satan ist ja so bestrebt, gerade an dem
Morgen, an dem Sonntagmorgen Unstimmigkeiten in unsere Familien
reinzubringen. Da habe ich ein hartes Wort, ein böses Wort gegen meine Frau
gesagt. Und dann? Gehen wir dann so in die Zusammenkunft?
Natürlich sollen wir immer selbst Gericht üben, ohne jeden Zweifel. Wir
sollen nicht irgendwie auf den Sonntagmorgen warten oder so. Gott möchte,
dass wir grundsätzlich diese Haltung haben. Aber es ist doch mal wert, sich
Zeit zu nehmen, bevor man hier zum Brotbrechen dann da ist, um den Herrn zu
fragen, ist da noch irgendwas, was zu regeln ist? Prüfe sich selbst. Kennen wir
das? Ich meine, das wäre eine gute Gewohnheit, eine gute Haltung, an dem
Morgen einmal darüber nachzudenken, wo habe ich etwas, was noch im Wege steht.
Und dann denk nicht, das soll der andere in Ordnung bringen. Du, ich, wir sind
gefordert, die Dinge zu bekennen, dem Herrn und wenn nötig auch demjenigen
gegenüber, gegen den wir gesündigt haben. Und dann heißt es nicht, und je nachdem
wie das Ergebnis deiner Prüfung ist, dann ist oder ist nicht, sondern und also
esse er. Der Herr geht immer davon aus, dass wir die Dinge in Ordnung bringen
und dann am Brotbrechen teilnehmen. So wollen wir auch morgen, wenn der Herr
uns dieses Vorrecht noch einmal schenkt und er noch nicht gekommen ist, mit einer
inneren Haltung der Heiligkeit, der Demut und anbetenden Gefühlen und Gedanken
und Empfindungen zusammenkommen, um ihm Anbetung zu bringen, um das Brot zu
brechen und von dem Kelch zu trinken. Er ist es wert oder nicht?
Er musste diese Dinge sagen, schreiben, obwohl er, Vers 34, eigentlich lieber zu
ihnen kommen wollte. Das übrige aber will ich anordnen, sobald ich komme.
Seht ihr, es gibt manchmal Dringlichkeit. Das war dringlich. Das war ihm so wichtig
in Verbindung mit dem Brotbrechen, dass er sagte, da kann ich nicht warten mit.
Das muss ich ja schreiben und wir haben den Nutzen davon heute.
Es gibt manchmal Dinge dringlich, da muss man sofort handeln.
Es gibt andere Dinge, sicher auch wichtige Dinge, aber wo Paolo sagte, die
können noch warten, aber hier war ihm das so wesentlich. Deshalb ist dieser
Abschnitt so wichtig, auch für uns, auch für unsere Tage. Wollen wir sie zu Herzen
nehmen. Lasst mich ganz zum Schluss jetzt noch zwei, drei praktische Bemerkungen
über das Brotbrechen machen. Wir haben, habe ich schon mal gesagt, hier kaum
Einschränkungen. Was finden wir? Es wird uns gesagt, es muss ein Brot sein, Kapitel
10. Wir können, habe ich gestern schon gesagt, nicht zwei Schnitten oder was
dahin legen. Ein Brot. Es wird bemerkenswerterweise immer von Kelch in
der Einzahl gesprochen. Immer. Wir lesen nie von Kelchen. Auch da gibt es keine
gesetzlichen Vorschriften, aber ist es nicht eine Möglichkeit, wenn es mehr
sind, Geschwister, die am Brotbrechen teilnehmen, als es eben für ein Gefäß,
normalen Becher fassbar ist, dass wir so machen, wie wir das bei dem Brot auch tun.
Dass man dann dankt für das eine Brot, dankt für einen Kelch und dann das
Brot verteilt auf zwei oder vier oder wie viel Teller auch immer. So kann man
das doch aus dem einen Kelch auch dann verteilen, nach dem Dankgebet, auf
verschiedene Becher. Ich sage das nur mit aller Vorsicht.
Es fällt jedenfalls auf, dass Gottes Wort immer in Verbindung mit dem
Brotbrechen von Kelch in der Einzahl spricht. Und damals waren bestimmt viele
da. Da kann man wohl von ausgehen. Das in Korinth, das war ein großes Volk, was
Gott hatte, hatte der Apostel gesagt, auch in Jerusalem. Es ist doch immer nur, ohne
dass jetzt Einheit in dem Kelch liegt. Und doch ist eben von dem Kelch die Rede,
nicht von Wein. Bei Wein könnte man auch noch an ein gewisses Vielfalt
denken, aber es ist eben doch in einen Kelch hineingegeben.
Wir finden ansonsten keine Einschränkung. Da steht nicht, wie
lang diese Zusammenkunft sein soll, muss. Da steht auch nicht, wann das Brotbrechen,
ob am Anfang, in der Mitte, am Ende stattfinden soll.
Natürlich gibt es gute Gründe dafür, erstens, dass wir mehr tun, als nur von
dem Brot zu essen und von dem Kelch zu trinken.
Ja, weil wir dem Herrn auch wirklich die Anbetung unserer Herzen bringen wollen,
über das im engeren Sinn Brotbrechen hinaus. Aber es gibt keine
Vorschrift dazu. Und natürlich brauchen wir in der Regel eine gewisse Zeit, um
auch innerlich die Empfindungen, die Gefühle, ich sage einmal, die Stimmung zu
haben, wirklich so zusammen zu sein, zur Ehre des Herrn und dann auch diese
Gedanken der Anbetung zu haben. Aber Gottes Wort sagt dazu nichts weiter. Er
sagt auch nicht, ob die Zusammenkunft mit einem Lied begonnen wird. Da spricht
manches dafür, weil Lieder uns doch zusammenführen.
Aber es könnte auch eine Danksagung sein. Es könnte auch ein Bibelfers, manchmal
so ein Vers, der die Gedanken auf einen bestimmten Bereich des Todes des Herrn
führt. Überhaupt ein Gedanke, es geht um den Tod des Herrn. Lasst uns mehr bei seinem
Tod stehen bleiben, ohne dass wir sein Leben ausschließen.
Aber es geht doch, wir verkünden seinen Tod. Lasst uns das nicht vergessen dabei.
Wir finden doch den Hinweis, dass der Jesus Brot nahm. Das scheint mir doch ein
Hinweis darauf zu sein, dass wenn wir für das Brot danken, das deutlich sein
sollte. Dass die Geschwister wissen sollten, wir danken jetzt für das Brot
und dann eben für den Kelch und das gehört eben offensichtlich zusammen. Das
können wir nicht irgendwie trennen. Er sagt in Vers 33, obwohl der Zusammenhang
etwas anders ist, wartet aufeinander. So wollen wir aufeinander warten.
Es soll keine hektische Sache sein, aber es soll auch nicht so sein, dass wir mit
den Gedanken gar nicht mehr dabeibleiben können, weil die Pausen derart lang
werden. Wir wollen da nüchtern sein. Wir wollen auch Zeit lassen füreinander.
Ich finde das ganz wichtig, dass wir daran denken, dass wenn wir an einem Ort
sind, wo wir hier vielleicht eben mehr als fünf, sechs Brüder da sind, dass
jeder Bruder die Möglichkeit hat, von dem Heiligen Geist benutzt zu werden zur
Anbetung. Und wenn ich schon ein, zweimal was beitragen konnte, durfte, dann lasst
doch Zeit auch, damit dass der Herr auch jemand anders, vielleicht einen Jüngeren
auch mal, der ein bisschen mehr Zeit braucht als wir, die wir das regelmäßig
tun, den Mut fasst und ein Dankgebet spricht oder ein Lied vorschlägt oder
ein Bibelferst vorliest. Aber auch da wartet aufeinander. Mehr sagt der Apostel
nicht. Und so wollen auch wir unbedingt keine Vorschriften, wo Gottes Wort keine
Macht einführen. Es ist eine gemeinsame Sache. Das heißt, auch ihr Schwestern, ihr
seid nicht passiv. Ihr könnt natürlich 1. Januar 14 nicht laut etwas aussprechen.
Aber seid ihr nur da und wartet, dass jemand ein Lied vorschlägt oder ein
Dankgebet spricht? Es ist unser Gebet. Es sind unsere Lieder. Und so wäre es
wichtig, wertvoll, wenn auch ihr innerlich dabei seid, diese Gedanken
weiterverfolgt und auch an ein Lied vielleicht denkt und anbetende Gedanken
zu dem Vater, zu dem Herrn Jesus sagt, in euren Herzen. Anbetung ist nicht nur das,
nicht mal in erster Linie das, was hörbar ist. Das ist es auch unbedingt. Das
brauchen wir auch. Aber Anbetung ist genauso, was in unseren Herzen ist und
was aufsteigt zu dem Vater, zu dem Herrn Jesus. Und du, der du über Jahre als
Bruder geschwiegen hast, der Herr Jesus sagt, tu dies zu meinem Gedächtnis.
Möchtest du nicht auch einmal ein Dankgebet sprechen? Zu Hause, wir, die wir
Ehemänner, Familienväter sind, wir sprechen doch unsere Dankgebete, die
Gebete auch. Möchtest du nicht auch dich gebrauchen lassen zu einem Dankgebet?
Der Herr freut sich darüber, auch übrigens die Geschwister. Lass dich da
auch, soll ich sagen, motivieren. Lass dich von der Liebe des Herrn Jesus
ziehen, auch mit beizutragen zu diesem Lob, zu dieser Anbetung Gottes des Vaters
und des Herrn Jesus. Es geht um ihn, unseren Retter, der sein Leben hingegeben hat.
Er ist es wert, dass wir immer wieder zu seinem Gedächtnis zusammenkommen. …