Die Jugendzeit - Privileg, Bürde oder Chance
ID
mv032
Sprache
DE
Gesamtlänge
02:41:32
Anzahl
3
Bibelstellen
n.a.
Beschreibung
1. Vortrag: Als Jugendlicher ein Vorbild sein, ist das nicht zu viel verlangt?2. Vortrag: Keuschheit - Das Mittelalter läßt grüßen oder Maßstab für ein Gott wohlgefälliges Leben?
3. Vortrag: Die Jugendzeit - Jahre wichtiger Entscheidungen für das Glaubensleben
Automatisches Transkript:
…
Liebe Geschwister, wir haben für diese drei Tage ein Rahmenthema, das heißt die
Jugendzeit, Privileg, Bürde oder Chance. Wir wollen also in diesen drei Tagen
einen gewissen Schwerpunkt setzen auf junge Gläubige. Aber unser Bruder hat
vorhin gebetet, dass wir alle etwas mitnehmen möchten und ich bin überzeugt,
es wird uns allen, auch die wir vielleicht keine Jugendlichen mehr sind,
so gehen wie mir, als ich mich dem Thema beschäftigt habe, dass es auch zu uns
allen redet. Denn es ist ja nicht so, dass gewisse Fragen, Nöte und Probleme sich
plötzlich in Luft auflösen, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat. Und wenn
wir diese Frage gestellt haben, die Jugendzeit, Privileg, Bürde oder Chance,
ich glaube die meisten von uns, wenn wir das beantworten sollen, würden sagen, es
ist von allem etwas. Es ist ein Privileg, ein Vorrecht, als junger Mensch für den
Herrn leben zu dürfen. Aber manchmal ist es auch ganz schön
schwer. Manche Last, manche Probleme sind damit verbunden und letztlich ist es
eine Chance, eine Möglichkeit zur Ehre des Herrn zu leben.
Heute Abend heißt unser Thema, als Jugendlicher ein Vorbild sein. Ist das
nicht zu viel verlangt? Wir lesen dazu aus Gottes Wort einen Abschnitt aus dem
ersten Timotheus-Brief aus Kapitel 4.
Erste Timotheus 4, Abvers 12.
Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort,
in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit. Bis ich komme, halte an mit dem
Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in
dir, die dir gegeben worden ist, durch Weissagung, mit Auflegen der Hände der
Ältestenschaft. Bedenke dich sorgfältig, lebe darin, damit deine Fortschritte allen
offenbar seien. Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre in diesen
Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten, als auch
die, die dich hören. Soweit das Wort Gottes heute Abend.
Wenn wir die Frage gestellt haben, als Jugendliche ein Vorbild sein, ist das
nicht zu viel verlangt? Dann wirst du vielleicht als junger Mensch sagen, ja
die älteren Geschwister, die sollen doch eigentlich für uns, die Jüngeren, ein
Vorbild sein. Und das ist auch so. Und da sagt Gottes Wort auch, wenn Petrus
zum Beispiel an die Älteren oder Ältesten schreibt, die einen bestimmten
Hirtendienst in der örtlichen Versammlung taten, dann sagt er ihnen,
dass sie Vorbilder der Herde sein sollten. Das ist so und dieser
Verantwortung können wir uns alle, die wir älter sind, denen der Herr einen
Dienst gegeben hat, auch nicht entziehen. Aber wir haben hier eine Stelle gelesen,
wo ein junger Diener des Herrn angesprochen wird und wo ihm dieser
Auftrag gegeben wird, ein Vorbild der Gläubigen zu sein. Wir haben also im
Worte Gottes diese Grundlage, dass das durchaus biblisch ist, dass auch ein
junger Gläubiger für andere ein Vorbild sein kann, sein sollte.
Timotheus war sicherlich keine 14 Jahre mehr, aber er wird noch von dem Apostel
Paulus besonders als ein junger Diener des Herrn bezeichnet, ähnlich wie auch
Titus. Das zeigt uns schon eine Seite dieser Vorrechte, die man als junger
Mensch hat, auch wenn man noch jung ist, dem Herrn zu dienen.
Timotheus diente dem Herrn mit der Gabe, die der Herr ihm gegeben hatte und nun
beginnt der Apostel diese Aufforderung an ihn damit, dass er sagt, niemand
verachte deine Jugend. Ich weiß nicht, was du als junger Mensch
denkst, wenn du sowas liest. Ich kann dir aber sagen, was ich gedacht
habe, als ich zum ersten Mal als Jugendlicher diesen Vers so bewusst
gelesen habe, dass da steht, niemand verachte deine Jugend. Das ist eine
Aufforderung an Timotheus und ich habe damals gedacht, was kann ich denn dafür,
ob die anderen mich verachten. Das muss doch eigentlich, müsste der Paulus das
doch den Geschwistern sagen. Sie sollen gefälligst den Timotheus wegen seiner
Jugend nicht verachten. Zuerst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass Paulus
das auch tut. Ich lese mal einen Vers aus 1. Korinther 16.
1. Korinther 16 schreibt Paulus in Vers 10,
Wenn aber Timotheus kommt, so seht zu, dass er ohne Furcht bei euch sei, denn er
arbeitet am Werk des Herrn, wie auch ich. Es verachte ihn nun niemand. Hier werden
in der Tat die Gläubigen, den Korinther in diesem Falle, ermahnt oder
aufgefordert, wenn Timotheus jetzt kam, ein junger Diener des Herrn, sie sollten
ihn nicht verachten. Aber das ist nicht der Gedanke hier im
Timotheusbrief. Da geht es um etwas anderes.
Vielleicht noch ein Gedanke, worum es hier nicht geht. Wenn du dem Herrn in
Treue nachfolgst, wenn du vielleicht auch als junger Mensch dem Herrn dienst, dann
wird es Verachtung geben auf seinem Weg. Es wird Widerstand geben, Ungläubige
werden dich verachten, vielleicht für das, was du an Überzeugungen hast.
Vielleicht werden auch Gläubige dich verachten, weil sie deinen Weg nicht
verstehen, den du mit dem Herrn gehst. Auch das ist hier nicht gemeint. Das ist
ganz normal, dass das auf dem Wege des Glaubens uns begegnet. Hier geht es um
etwas anderes. Hier geht es darum, dass niemand, oder anders ausgedrückt, dass
Timotheus niemand, den Anlass geben sollte, ihn berechtigter Weise zu
verachten, wegen seines Lebenswandels. Er war ein junger Mann, der dem Herrn diente.
Und nun sollte er so leben, dass niemand, wenn er einen Dienst hat, sagen konnte,
also der Timotheus, der soll mal lieber ruhig sein und vor seiner eigenen Tür
kehren, wenn der Mann sein Leben betrachtet, dann hat sein Dienst
eigentlich kein Gewicht. Für jeden Dienst brauchst du eine gewisse moralische
Autorität und die kannst du nur bekommen durch deinen Wandel. Und deswegen sagt
ja Paulus dem Timotheus auch, niemand verachte deine Jugend, sondern, er sagt,
jetzt gebe ich dir, Timotheus, das Mittel an die Hand, wie du dazu beitragen kannst,
dass niemand dich verachtet, soweit es deine Verantwortung betrifft, sondern sei
ein Vorbild der Gläubigen. Er sollte nun ein Vorbild für die anderen sein, in dem
Dienst, den er tat. Der Dienst, den der Herr dir gegeben hat, ist mit Sicherheit ein
anderer, als der, den Timotheus hatte. Timotheus war ein Sonderfall, was seine
Gnadengabe anging, das wollen wir heute nicht so ausführlich behandeln, aber er
war schon ein besonderer Diener des Herrn. Aber es sind hier Grundsätze, die
gelten auch für andere Bereiche. Wenn du vielleicht von dem Herrn einen
Auftrag als junger Gläubiger hast, mit den Kindern in der Sonntagsschule, dann
werden die auch darauf achten, was sie an dir sehen. Und dann ist das schon
wichtig, ob du in dieser Hinsicht ein Vorbild bist, dass sie in dir das sehen,
was du ihnen auch vermitteln möchtest. Das wird übrigens sehr schön deutlich
in der Stelle im Titusbrief, wo Paulus etwas ähnliches in Bezug auf Titus sagt.
In Titus 2, wo er, das ist erst ein Hinweis darauf, in Titus 2 der letzte Satz macht
deutlich, dass dieselbe Ermahnung an Titus ergeht, da heißt es nämlich auch
im letzten Satz, lass niemand dich verachten.
Das ist derselbe Fall wie bei Timotheus. Aber dann hat er etwas weiter vorne in
diesem Kapitel zu ihm gesagt, in Vers 6, die jüngeren Männer ermahne ebenso
besonnen zu sein, indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke
darstellst. In diesem Kapitel sollte Timotheus die
verschiedenen Gruppen in der Versammlung ansprechen, alte Brüder, alte
Schwestern, junge Schwestern, junge Brüder. Und den jungen Brüdern, also
seinen Altersgenossen sozusagen, hatte er nur eine Ermahnung zu geben, er sollte
sie ermahnen besonnen zu sein. Brauchten die keine anderen Ermahnungen?
Bei allen anderen Gruppen hat er viel mehr zu sagen.
Das ist sicher nicht der Grund, sondern Paulus fährt fort zu sagen, indem du in
allem, nicht nur in diesem einen Punkt, sondern in allem dich selbst als ein
Vorbild guter Werke darstellst. Er sagt gewissermaßen, Titus, wenn du ihnen
zeigst, deinen Altersgenossen, zeigst wie das richtig ist nach den Gedanken Gottes,
dann brauchst du nicht so viel zu reden. Du sollst ihnen das selbst in deinem
Leben, da sollen sie sehen können, wie das Leben eines Christen aussieht.
Und ähnlich ist das hier bei Timotheus auch, dass es darum geht, dass er ihnen
das vorleben sollte. Und dann nennt Paulus, und das ist das, was uns
hauptsächlich in dieser Stunde beschäftigen soll, dann nennt Paulus
bestimmte Bereiche, in denen Timotheus ein Vorbild sein sollte.
Er sagt zuerst, sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort. Und das meint jetzt
nicht das Wort Gottes, sondern unsere Worte, unser Reden. Inwieweit wir als
Gläubige im Reden, in unseren Worten ein Vorbild sind. Eine Mahnung, eine Belehrung,
die wir alle nötig haben, aber vielleicht auch ein besonderes Wort für Jüngere,
wo man gerne redet, ohne vielleicht immer sich Gedanken darüber zu machen, was man
redet. Und wir werden das gleich noch sehen, das kann unter Umständen
katastrophale Folgen haben. Und da erwartet der Herr von einem solchen Mann
wie Timotheus und auch von dir und mir, dass wir uns schon darüber Gedanken
machen, wie so etwas aussieht, ein Vorbild zu sein in Wort.
Es gibt eine Fundgrube in Worte Gottes zu diesem Thema und das ist das Buch der
Sprüche. Ich gebe dir jetzt mal eine Hausaufgabe, wenn du willst, kannst du die
mal dann machen. Das Buch der Sprüche hat 31 Kapitel. In einem Monat von 31 Tagen
kannst du jeden Tag ein Kapitel lesen und einmal alle Verse rausschreiben, die
etwas sagen über unser Reden, über unsere Worte. Du wirst wahrscheinlich erstaunt sein,
wie viel dieses Buch an Anweisungen enthält, die uns dabei helfen, in der
rechten Weise zu reden. Ich möchte heute Abend nur drei dieser
Stellen heranziehen. Eine Stelle steht in Sprüche 10. Sprüche 10, Vers 19.
Bei der Menge der Worte fehlt Übertretung nicht. Wer aber seine Lippen
zurückhält, ist einsichtsvoll. Die Weisheit dieses Verses ist ja nicht so
tiefschürfend, dass wir da nicht darauf gekommen wären. Es ist eigentlich etwas
ganz Normales. Je mehr ich rede, umso mehr besteht die Gefahr, dass ich mich
auch in Worten falsch verhalte. Wenn ich jedoch zurückhaltender bin und darüber
nachdenke, was ich sage, ist diese Gelegenheit schon geringer.
Wir werden diesen Vers in den Zusammenhang setzen mit anderen Versen,
die wir noch lesen, damit wir nicht meinen, dieser Vers würde sagen, am besten
reden wir gar nichts, dann können wir auch nichts falsch machen.
Wir werden sehen, dass das auch nicht nach den Gedanken Gottes ist, aber es
zeigt uns doch schon für uns alle und sicherlich auch als Jüngere, dass wir
nicht einfach so los sprudeln, ohne uns Gedanken darüber zu machen, was wir
reden, sondern dass da schon auch eine gewisse Einsicht nötig ist. Und jetzt
gehen wir ein Kapitel oder zwei Kapitel weiter nach Sprüche 12, Vers 18. Da ist
jemand, der unbesonnene Worte redet, gleich Schwertstichen, aber die Zunge der
Weisen ist Heilung. Hier sehen wir, dass eben unsere Worte weitreichende Folgen
haben können. Dieser Vers macht übrigens deutlich,
dass Gottes Wort nicht davon ausgeht, dass wir als Gläubige uns absichtlich
verletzen würden. Das wäre ja schon schlimm, aber vielleicht müssen wir uns
trotzdem mal fragen, ob das vielleicht auch mal vorkommt.
Hier ist nicht davon die Rede, dass das jemand absichtlich macht, sondern es sind
unbesonnene Worte. Jemand redet, ohne sich etwas dabei zu denken, aber mit dem
Ergebnis, dass er jemand anders verletzt, gleich Schwertstichen. Vielleicht, weil er
wie gesagt gedankenlos ist oder weil ihm die Erfahrung fehlt.
Ich erinnere mich noch gut, als ich anfing in meinem Beruf als Lehrer.
Ich fing an einer Mädchenschule an, die erste Klasse, die ich hatte, 13, 14-jährige
Mädchen. Ich war damals gerade jung verheiratet und die wundersamen Windungen
der weiblichen Seele waren mir noch nicht so bekannt. Ich lerne auch immer
noch, aber mit einer Frau und zwei Töchtern hat man schon etwas mehr
Erfahrung. Ich kann mich nur noch erinnern, ich habe irgendwas gesagt und
ich stelle fest, dass eine der jungen Damen zutiefst beleidigt war.
Ich wusste überhaupt nicht warum, konnte mir das gar nicht vorstellen, aber so kann
man durch Gedankenlosigkeit etwas anrichten, was Schaden anrichtet. Und wie
gut, das macht dieser Vers deutlich, dass es auch die andere Seite gibt.
Da gibt es ja noch jemand in diesem Vers, von dem heißt es, aber die Zunge der
Weisen ist Heilung. Und um so ein Weiser zu sein, muss man nicht erst 80 Jahre alt
werden. Das ist jemand, dessen Weisheit darin
besteht, dass er in der Lage ist, andere, die verletzt worden sind, die verwundet
worden sind, zu heilen. Dass durch seine Worte, die er spricht, er in der Lage ist,
andere wieder aufzurichten. Und wie gut wäre das, wenn auch das etwas ist, worin
man das vorbildliche Verhalten eines jungen Gläubigen erkennen kann. Dass
seine Worte in der Lage sind, andere aufzurichten, die das nötig haben, Heilung
im geistlichen Sinne herbeizuführen. Und noch ein Vers aus Sprüche 15 zu diesem
Thema. Sprüche 15, Vers 23. Ich lese nur den zweiten Teil des Verses. Und ein Wort
zu seiner Zeit wie gut. Auch das ist eine wichtige Sache. Ein Wort zu seiner Zeit
wie gut. Ein Wort, das heißt jetzt nicht, dass du nur ein Wort reden darfst, aber
dass es das passende Wort ist zur richtigen Zeit. Auch nicht so einfach. Zu
wissen, wann die Zeit für welches Wort da ist. Aber auch da sieht man, wenn
jemand mit seinem Herrn lebt und aus der Gegenwart und Gemeinschaft mit seinem
Herrn kommend weiß, welches Wort zu welcher Zeit nötig ist. Wie schön wäre
das, wenn auch man als junger Mensch dem Freund, der Freundin das Wort sagen kann
zur richtigen Zeit, was sie nötig hat. Ob das nun eine Ermunterung ist, wenn sie
am Boden liegt oder ob das vielleicht auch ein Wort der Warnung ist, wenn man
gewisse Gefahren sieht. Zu wissen, das ist jetzt das Wort, was sie braucht und jetzt
ist die Zeit, ihr das zu sagen. Das ist das, was Salomo meint. Ein Wort zu seiner
Zeit wie gut.
Die Menschen sagen, reden ist Silber, schweigen ist Gold, aber das steht nicht
in der Bibel und stimmt auch nicht. Aus der Sicht der Bibel müssen wir
durchaus auch schon mal reden. Aber es ist eben entscheidend, dass wir uns
darüber Gedanken machen und dass es die richtigen Worte zur rechten Zeit sind.
Vielleicht haben wir manches Mal, mir ging das früher mal so, wenn man so
zusammen war mit jungen Leuten und dann am Abend so darüber nachgedacht hat, dass
man gedacht hat, das war eigentlich heute alles ziemlich unnütz gewesen.
Man hat überhaupt nichts Vernünftiges geredet und der Herr und seine Dinge, die
Bibel kam wenig darin vor, das ist nicht das, was der Herr von uns erwartet.
Es gibt aber eben auch die andere Möglichkeit. Wir werden das gleich auch
noch mal berühren. Aber ich will erst noch darauf zu sprechen kommen, was der
Jesus über das Reden gesagt hat in der sogenannten Bercht-Predigt in Matthäus 5.
Matthäus 5, Vers 37. Eure Rede sei aber ja, ja, nein, nein, was aber mehr ist als
dieses ist aus dem Bösen. Was meint der Jesus damit? Es war damals in der Zeit,
als der Jesus da war, hier war in der Antike, war es sowohl bei den Juden als
auch bei den Heiden eine Gewohnheit, dass man seine Worte, die man sagte, durch
einen Schwur bekräftigen wollte. In diesem Kapitel wird dann ja auch deutlich,
dass die ging ja soweit dann festzulegen, ob man nun bei dem Tempelschwur oder bei
dem Gold des Tempels, das war dann noch wichtiger, was man gesagt hatte und auch
bei den Heiden findet man das, dass sie ihre Götter angerufen haben, wenn sie
irgendwas sagten, um das zu bekräftigen. Und der Herr sagt, das sollte bei euch
nicht so sein, sondern wenn ihr ja sagt, dann heißt das ja und wenn ihr nein
sagt, dann heißt das nein. Dass man sich auf unsere Worte verlassen kann, dass das,
was wir sagen, auch das ist, was wir meinen, was der Wahrheit entspricht. Nicht
so wie jene Frau in Johannes 4, die zu dem Herrn Jesus sagte, ich habe keinen
Mann. Und sie war davon ausgegangen, er wird das so verstehen, dass ich
nicht verheiratet bin. Aber der Herr durchschaute natürlich die Situation und
sagt, du hast recht gesagt. Der Mann, mit dem du jetzt zusammenlebst, das ist gar
nicht dein Mann. Sie hatte die Wahrheit gesagt, faktisch, aber mit der Absicht,
dass der andere was anderes verstehen sollte. Das ist natürlich nicht das, was
der Jesus meint, sondern unser Ja soll Ja sein. Das, was wir sagen, da muss man
sich darauf verlassen können. Manchmal machen wir auch solche
gedankenlosen Äußerungen, wenn uns jemand was fragt, dann sagen wir, ja wenn
ich ehrlich sein soll, dann würde ich sagen, müssen wir das extra bekräftigen,
dass wir ausnahmsweise mal ehrlich sind. Das sollte eigentlich selbstverständlich
sein, dass wir als Gläubige in dem, was wir sagen, die Wahrheit sagen, dass unser
Wort etwas ist, worauf man sich verlassen kann.
Auch daran kann man das vorbildliche Verhalten eines jungen Menschen
erkennen, dass jemand sagt, das ist jemand, auf dessen Wort kannst du dich
verlassen. Wenn er das sagt, dann ist das so. Dann
steht er auch zu dem, was er gesagt hat. Ein Vers aus der Apostelgeschichte,
Kapitel 15, Apostelgeschichte 15, Vers 32. Und Judas und Silas, die auch selbst
Propheten waren, ermunterten die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie.
Da waren auch welche, die hatten viele Worte gemacht. Wir haben eben diesen Vers
gehabt, in den Sprüchen, dass wer viele Worte macht, auch in Gefahr steht, viele
Übertretungen zu haben. Aber das heißt ja nun nicht, dass wir gar nicht reden
sollen. Es kommt nur darauf an, was wir reden.
Solche Männer wie die da in der Apostelgeschichte,
Diener des Herrn, die auf Reisen waren, die konnten ja nicht überall, wo sie
hinkamen, schweigen. Dafür waren sie ja nicht unterwegs. Und deswegen, sie haben
auch viele Worte gemacht. Aber das waren Worte, die die Gläubigen gestärkt und
ermuntert hatten, die mit Gottes Wort zu tun hatten.
Das ist dann eine Ermunterung. Ich kann mich gut erinnern, wie wir als junge
Brüder manches Mal zusammengesessen haben und haben uns viele Stunden über
Gottes Wort unterhalten. Da haben wir auch viele Worte gemacht. Aber da sind wir
doch hinterher nach Hause gegangen und haben gesagt, das hat uns jetzt geholfen,
eine bestimmte Sache in Gottes Wort, über die wir uns unterhalten hatten, besser
zu verstehen, indem wir unsere Gedanken darüber ausgetauscht haben, uns
gegenseitig geholfen haben. Solche Worte sind natürlich, wie es heißt, zum
Stärken, zur Ermunterung der Gläubigen nützlich, wenn sie aus dem Munde eines
Gläubigen kommen. Ich lese noch einen Vers aus dem Kolosserbrief, abschließend
zu diesem Punkt, Kolosser 4, Vers 6. Kolosser 4, Vers 6.
Euer Wort sei alle Zeit in Gnade mit Salz, Gewürz, sodass ihr wisst, wie ihr
jedem Einzelnen antworten sollt. Da finden wir einen Grundsatz, wie unsere
Worte als Christen aussehen sollten. Euer Wort sei alle Zeit in Gnade mit
Salz, Gewürz. Gnade öffnet das Herz und Salz erreicht das Gewissen. Aber das muss
alles im richtigen Maße sein. Ich kann zwar nicht kochen, aber wenn ich,
so viel habe ich auch schon verstanden, wenn ich den ganzen Salzvorrat meines
Hauses in die Suppe schütten würde, würde die dadurch nicht schmackhafter
werden, sondern eher ungenießbar. Aber im richtigen Maße ist das was anders. Und so
ist das auch mit den Worten. Und wenn du wissen willst, wie sowas geht, dann
brauchst du nur das Leben des Herrn Jesus zu studieren. Wie er mit den Menschen
geredet hat, seine Worte waren Worte der Gnade. Die Menschen haben sich sogar
darüber verwundert, über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorkamen.
Aber trotzdem gab es auch immer wieder in den Worten des Herrn Jesus das Salz.
Wenn wir nur einmal dieses eine Beispiel nehmen, was wir zu vorhin schon
erwähnten, diese Frau in Johannes 4, die zu dem Herrn Jesus kam, diese Samariterin,
und wo der Herr in Gnaden mit ihr redete, dass er überhaupt mit ihr redete, hatte
schon ihr Herz berührt, ein jüdischer Mann in der Öffentlichkeit mit einer
Frau und dann noch einer Samariterin zu reden. Und wie er dann mit ihr über das
Wasser redet, das den Durst der Seele stillt, das war die Gnade, die ihr Herz
öffnete. Aber dann kam der Augenblick, wo das Salz kam, wo der Jesus zu ihr sagte,
hole deinen Mann. Sodass sie später den Menschen sagt, ich habe einen Menschen
gefunden, der mir mein ganzes Leben gesagt hat. Und wenn du ein Kapitel
weitergehst, nein ein Kapitel vorher, in Johannes 3, da kommt auch so ein Mann zu
dem Herrn Jesus, mitten in der Nacht, klopft er da an die Tür, der Nikodemus.
Und wie hat der Herr ihn aufgenommen? Ich weiß nicht, ob wie oft du nachts
gestört wirst, weil da jemand dich sprechen will und wie du dann reagieren
würdest. Der Jesus hat nicht zu dem Nikodemus gesagt, Nikodemus, was bist du
für ein Feichling? Wieso kommst du eigentlich bei der Nacht? Wieso kommst du
nicht bei Tage, wie alle anständigen Leute? Nein, er hat ihn aufgenommen in
sein Haus und hat mit ihm geredet über die neue Geburt. Aber als der Nikodemus
dann ein wenig, ich würde sagen, schon ein wenig frech wurde und sagte, wie soll
das denn alles gehen? Wie soll ich mir das denn vorstellen? Soll ich jetzt wieder
in den Leib meiner Mutter zurück oder wie denkst du dir das?
Dann sagte Jesus zu ihm und da kam das Salz. Du bist der Lehrer Israels und
weißt dieses nicht. Nikodemus, das mit der neuen Geburt steht schon im Propheten
Ezekiel. Das müsstest du doch eigentlich wissen. Und auch das war das, was ihn
erreichte. Wir wissen das, wenn wir später dieses Evangelium weiter verfolgen, dass
Nikodemus später beim Kreuz mit Josef von Arimathea zusammen da ist. Die Gnade
hatte sein Herz geöffnet, aber es muss auch schon mal der Augenblick kommen, wo
im rechten Maße das Salz angewandt wird. Das sollte auch unsere Worte
kennzeichnen. Wir haben ja mit der Gnade wahrscheinlich
mehr Probleme als mit dem Salz. Manchmal reden wir so, als würde der
Herr gesagt haben, euer Wort sei alle Zeit in Salz mit Gnade gewürzt, aber so
rum steht das ja nun mal nicht da. Es muss in der rechten Weise, das ist
wieder dieses eine Wort zur rechten Zeit, dann kann der Herr dazu seinen Segen
geben. Dann kann das etwas bewirken im Leben des anderen, mit dem ich rede.
Wir haben dann als nächstes, dass er sagt, ein Vorbild zu sein im Wandel, in der
Lebensführung. Unser ganzes Lebensführung, unser Wandel sollte ein
Vorbild sein. Da sollte man etwas dran sehen können.
Ich nehme mal einen Vers aus Johannes 6, nur um einer bestimmten Sache widdeln,
will ich den lesen. Johannes 6, Vers 66.
Von da an gingen viele von seinen Jüngern zurück und wandelten nicht mehr
mit ihm. Mir geht es jetzt nur um die positive Seite. Der Wandel eines
Gläubigen ist ein Wandel mit ihm, mit dem Herrn Jesus. Und das ist die Frage, auch
für uns als Gläubige, auch als jüngere Gläubige, kann man das an unserer
Lebensführung sehen, dass unser Leben ein Wandel mit ihm ist, dass wir den Weg
mit dem Herrn Jesus gehen. Ich denke etwas, was ich gelesen habe vor einiger Zeit,
wo eine Person in die Zusammenkünfte von Gläubigen gekommen war und am Ende
hatte sie gesagt, ich habe also fast nichts verstanden von dem, was hier
gesagt worden ist, aber eins ist mir aufgegangen, hier bei euch in der
Zusammenkunft, euch geht es um die Person des Herrn Jesus. Und damit hatte sie schon
was ganz Wichtiges verstanden, dass es um diese Person geht und das sollte auch
in unserem Leben als Gläubige sichtbar werden. Es geht uns um ein Leben mit ihm,
in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, unseren Weg zu wandeln.
Ein anderer Vers in dem Zusammenhang will ich lesen, aus Römer 8, Vers 4, in der Mitte,
die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
Auch das ist etwas, was das Leben eines Gläubigen kennzeichnet, dass sein Wandel
nicht fleischlich ist, nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist. Dass er unter der
Führung des Geistes Gottes seinen Weg zu gehen sucht, sich von dem Herrn durch
seinen Geist den Weg zeigen lässt. Dass wir auch schon als junge Gläubige
lernen zu fragen, was der Wille des Herrn ist, wie der Herr uns führen will, in
ganz bestimmten Situationen unseres Lebens, in Entscheidungen, die wir zu
treffen haben, sie mit dem Herrn zu treffen und uns von ihm leiten und
führen zu lassen. Das wird man dann auch im Leben eines Gläubigen sehen können.
Manche Stellen, die Paulus in den Briefen schreibt, schreibt er davon, dass wir als
Gläubige, als Christen würdig wandeln sollten in bestimmten Beziehungen und
allgemein, wenn man das zusammenfasst, geht es darum, dass wir als Christen ein
Bekenntnis haben und jetzt sollen wir so wandeln, dass unser Leben diesem
Bekenntnis, das wir ablegen, auch entspricht. Dass es würdig dem
Bekenntnis ist, das wir abgelegt haben. Die Menschen um uns herum, die wissen,
dass wir Gläubige, dass wir Christen sind und erwarten zurecht ein bestimmtes
Verhalten und das sollte man dann auch im Leben sehen können.
Wenn sie dann bemerken, dass unser Leben, unsere Lebensführung anders ist als die
anderer, dann wird uns das in die Lage versetzen, ihnen auch auf ihre Fragen hin
ein Zeugnis zu sein. Petrus spricht davon, dass es die
Ungläubigen befremdet, wenn wir, die Gläubigen, nicht mitlaufen zu ihrem
Treiben. Das ist eine Frage, die du dir einmal
stellen kannst in Bezug auf dein Leben. Befremdet deine
ungläubigen Schulkameraden, Arbeitskollegen, Nachbarn, befremdet die
noch was an deinem Leben. Wenn die gar nichts mehr befremdet, dann
sollte dir das schon zu denken gehen. Aber wenn sie dann sagen, ja ich verstehe
das nicht, warum du das so und so machst, warum machst du das, warum macht ihr jenes,
dann können wir Rechenschaft abgeben, wie Petrus das nennt, von der Hoffnung, die
in uns ist, von unserem Glauben und unserer Hoffnung, weil sie in unserem
Wandel etwas gesehen haben von dem, was unser Leben prägt. Und solch ein Wandel
ist in der Lage, auch Menschen zu erreichen.
Davon spricht der Apostel Petrus in Kapitel 3, in 1. Petrus 3. Da geht es
um eine ganz besondere Situation zwar. In diesem Kapitel, Vers 1, 1. Petrus 3,
Vers 1. Ebenso ihr Frauen ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit, wenn
auch einige dem Wort nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Worte
gewonnen werden mögen. Hier haben wir die Situation, dass eine
Frau in der Ehe zum Glauben gekommen war, aber ihr Mann war noch ungläubig.
Ja, was musste sie jetzt machen? Sie muss ihm beim Frühstück jedes Mal
erzählen, dass er sich bekehren muss und muss ihm dann Gottes Wort um die Ohren
hauen. Davon redet Petrus nicht. Er sagt, nein, sondern du musst so leben, dass er
durch deinen Wandel ohne Worte gewonnen wird.
Natürlich muss man vielleicht auch mal Worte reden, aber hier geht es darum, dass
der Wandel gewinnend sein sollte. Und das kann man sicherlich auch verallgemeinern
aus dieser besonderen Situation, dass unser Wandel gewinnend sein sollte für
andere. Dass sie selbst ohne Worte gewonnen werden können.
Du machst vielleicht sagen, ich kann nicht so gut reden, ich weiß auch nicht, wie ich
den Ungläubigen das alles so erklären soll, aber du kannst vor ihnen leben, die
mit denen du zu tun hast, dass sie an deinem Wandel etwas sehen von dem, was
dein Glaube ist, was dein Leben ausmacht.
Dann kommt der nächste Punkt. Er sollte ein Vorbild der Gläubigen sein in Liebe.
Das hat zwei Richtungen, das ist sowohl vertikal als auch horizontal. Einmal an
erster Stelle geht es um die Liebe zu Gott, um die Liebe zu dem Herrn Jesus.
Darin ein Vorbild zu sein. Der Jesus spricht davon, dass die Liebe zu dem
Herrn Jesus im Leben eines Gläubigen konkurrenzlos zu sein hat.
Da kann nichts anderes daneben gestellt werden.
Der Jesus drückt das so aus, wer Vater, Mutter, Frau, Kinder, ja sein eigenes Leben
mehr liebt als mich, der kann nicht mein Jünger sein.
Er sagt an erster Stelle, im Leben eines Gläubigen ist die Liebe zu dem Herrn und
alles andere wird dann seinen richtigen Platz finden.
Natürlich wird ein Gläubiger auch seine Frau und seine Kinder lieben, aber was
der Herr sagen will ist, die Liebe zum Herrn ist das, was konkurrenzlos den
wichtigsten Platz im Herzen eines Gläubigen einnimmt. Und auch das kann
sichtbar werden im Leben eines Gläubigen. Dass du vielleicht Dinge in deinem Leben
tust oder nicht tust aus Liebe zum Herrn. Dass du sagst oder dass man es in deinem
Leben sieht, dass die Liebe zum Herrn, zu deinem Herrn dich dazu bringt, Dinge zu
tun oder zu lassen. Nicht weil du Gesetze und Vorschriften hast, die das von dir
verlangen, sondern weil deine Liebe zum Herrn dich dazu treibt, aus Liebe zu ihm
solche Dinge zu tun. Wenn das wirklich in unserem Leben mehr
deutlich würde, was die Person des Herrn Jesus für uns bedeutet, dass die Liebe
zu ihm das ist, was unser Leben bestimmen muss. Das Zeugnis der Christen, das
Zeugnis der christlichen Kirche in dieser Welt hat seine Abwärtsentwicklung
damit begonnen, dass diese Liebe, diese erste Liebe nicht mehr da war. In Ephesus
sagt der Jesus, ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.
Diese Zuneigung zu dem Herrn, das Herz, das ihm gehört, das sollte im Leben
sichtbar werden eines Gläubigen. Dass die Person des Herrn Jesus es ist, die
unser Leben bestimmt. Und daran werden sich alle anderen Fragen, die auftauchen
werden, Fragen im Verhältnis zu anderen Menschen, Fragen in unserer Beziehung zur
Welt, alles das wird sich regeln, wenn wirklich die Liebe zum Herrn Jesus das
ist, was an erster Stelle steht. Dann wird uns das dazu bringen, immer wieder zu
fragen, Herr, was willst du, dass ich tun soll? Als Saulus von Tarsus, dieser
spätere große Apostel Paulus, auf der Straße nach Damaskus seine erste
Begegnung mit dem auferstandenen Herrn hatte, im Himmel, da hat er zwei Fragen
gestellt, dort auf der Straße nach Damaskus. Die eine Frage, die etwas
bekanntere vielleicht, in Apostelgeschichte 9, das ist die Frage, wer bist du, Herr?
Aber er hat auch gefragt, was soll ich tun, Herr? Und diese Frage hat das ganze
Leben dieses Apostels von da ab bestimmt. Was soll ich tun, Herr? Wie oft fragst du
als Gläubiger, als junger Mensch, den Herrn, was du tun sollst?
Die Liebe zum Herrn, das wird uns dazu bringen, diese Frage zu stellen, immer
wieder neu, Herr, was möchtest du? Was möchtest du mit meinem Leben anfangen?
Was sind deine Gedanken für mein Leben? Daraus wird die Liebe zum Herrn sichtbar.
Aber dann geht es natürlich auch um die Liebe zu dem Anderen. Auch davon hat der
Jesus mehr als einmal zu seinen Jüngern gesprochen, dass er ihnen gesagt hat, dass
er ihnen dieses neue Gebot gibt, dass ihr einander liebt, gleich wie ich euch
geliebt habe. Was war denn an diesem Gebot so neu?
Der sagt, ich gebe euch ein neues Gebot. Stand das nicht schon im Gesetz? Du
sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ja, das Gebot zu lieben war nicht
neu, aber der Maßstab war ein neuer. Im alten Testament, da hieß das, liebe
deinen Nächsten wie dich selbst. Da war die Liebe zu mir selbst der
Maßstab für meine Liebe zum Nächsten. Mehr konnte das Gesetz auch gar nicht
fordern. Aber der Jesus sagt, dass wir einander lieben, wie er uns geliebt hat.
Seine Liebe zu uns ist der Maßstab für unsere Liebe zueinander.
Das ist ein ganz anderer Maßstab, den wir bekommen haben.
Es ist eine Liebe, die den Herrn bis in den Tod getrieben hat. Es ist eine Liebe,
von der in Johannes 13 die Rede ist, da er die Seinigen, die in der Welt waren,
geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende, bis zum Äußersten.
Das war die Liebe des Herrn zu seinen Jüngern. Und wenn du die Evangelien
liest, wie der Herr mit seinen Jüngern gehandelt hat, dann kannst du etwas von
dieser Liebe des Herrn Jesus sehen, die er gezeigt hat, den Menschen und auch in
Besonderem seine Jünger. Und er sagt, die Welt wird erkennen, dass ihr meine
Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. Wenn das sichtbar
wird in unserem Leben, die Liebe, die wir zueinander haben, auch als Gläubige, dann
wird das auch ein Zeugnis sein gegenüber anderen.
Die Liebe mag sich unterschiedlich äußern. Das ist was anderes.
Das heißt nicht, dass wir vielleicht immer nur Süßholz raspeln, wenn wir
miteinander reden. Das wäre auch nicht Liebe. Ich denke an eine Begebenheit, da
geht es zwar nicht um einen Gläubigen, sondern um einen Ungläubigen, aber da
begegnet der Jesus einem Menschen, der zu ihm kommt, dieser sogenannte reiche
Jüngling und dann heißt es von dem Herrn Jesus, er sah ihn an, liebte ihn und
sprach zu ihm. Das ist die erste Stelle in den Evangelien, wo von der Liebe des
Herrn Jesus die Rede ist. Und da ist es die Liebe zu einem Menschen, der nicht sein
Jünger war und es sehr wahrscheinlich auch nie geworden ist.
Der Jesus sah ihn an, liebte ihn und sprach zu ihm.
Das heißt mit meinen Worten ausgerückt, der Jesus sagt zu diesem Mann, weil ich
dich liebe, werde ich dir jetzt die Wahrheit sagen.
Werde ich dir jetzt sagen, was dir fehlt. Wir mögen vielleicht denken, das war doch
so ein anständiger Kerl. Muss der Jesus dem das denn so deutlich sagen, worum es
da ging? Ja natürlich muss der das, denn davon hing ja sein Heil ab.
Gehe hin und verkaufe alles, was du hast und folge mir nach. Dieser Mann, der
gesagt hatte, ich habe alles gehalten, was da im Gesetz steht, auf der zweiten
Tafel, wenn es um das Verhalten gegenüber dem Nächsten geht. Und dann
kommt der Jesus auf die erste Tafel des Gesetzes zu sprechen. Du sollst keine
anderen Götter haben neben mir. Wie sieht das denn da aus in deinem Leben? Gibt es
da etwas, was wichtiger ist als ich? Und die Liebe des Herrn wird auch in deinem
und meinem Leben so weit gehen, dass sie mal den Finger auf Dinge in unserem
Leben geht, wo der Herr fragt, was ist dir das wert? Ist dir das mehr wert als meine
Person? Das sind unbequeme Fragen, aber sie kommen auch aus der Liebe des
Herrn Jesus hervor. Und die Liebe zueinander, die wird auch dem Bruder, der
Schwester nachgehen. Da kann uns das nicht gleichgültig sein.
Ich war einmal an einem Ort, das hat mich damals sehr beeindruckt, da war ich in
einer Jugendstunde mit den jungen Leuten zusammen und dann hörte ich, wie einige
von den jungen Brüdern miteinander redeten und sagten, der Sohn so, der ist
jetzt schon dritten Mal schon nicht hier gewesen.
Und dann haben zwei Brüder gesagt, wir fahren gleich, wenn wir hier fertig sind,
mal da vorbei bei dem und gucken mal, was mit dem los ist.
Wenn der jetzt schon dreimal nicht da war, dann ist so irgendwas stimmt doch
da nicht. Ja, weil sie auch ihren Mitbruder auf dem Herzen hatten, war ihnen das
natürlich aufgefallen und dann haben sie nicht nur darüber geredet, das ist ja noch
leicht, sondern sie haben sich gesagt, wir müssen da mal hingehen.
Wir müssen da mal nachfragen, was mit dem ist, warum der eigentlich schon so
lange jetzt nicht mehr da ist. Auch das gehört dazu, das ist auch die Liebe, dem
Anderen nachzugehen oder ihn mal anzusprechen auf gewisse Dinge in seinem
Leben. Er wird es vielleicht später einmal anerkennen, dass er sagt, ja, da war
jemand, der diesen Dienst an mir getan hatte, der mir gesagt hat, was in meinem
Leben der Wunderpunkt ist oder der mir nachgegangen ist, als die anderen mich
schon vielleicht alle vergessen haben. Auch das gehört zu der Liebe, in der wir
in vorbildlicher Weise miteinander umgehen können. Und der nächste Punkt ist
dann im Glauben. Das meint dieses praktische Glaubensvertrauen auf den
Herrn, das unser Leben kennzeichnen sollte. Wird man auch in unserem Leben
etwas sehen von diesem Glauben, von dem Glauben, der bereit ist, um mal in dem
Bild von Petrus zu reden, das Boot zu verlassen und dem Herrn entgegen zu gehen,
wo man dann auf einmal die Sicherheiten dieser Welt hinter sich lässt, dort in
jener stürmischen Nacht auf dem See, als der Herr zu Petrus sagt, komm,
da verlässt er das Boot, da hätten die auch gedacht, also Petrus, was ist mit dir los?
Die letzte Sicherheit, die wir noch haben in dieser Welt, ist doch dieses Boot.
Es ist zwar ziemlich wackelig im Augenblick, aber du kannst doch nicht einfach das Boot
verlassen. Aber Petrus tut diesen Schritt aus dem
Boot und geht auf dem Wasser. Er ist nicht deswegen untergegangen, weil
er dem Wort des Herrn gefolgt war, sondern weil er vergessen hatte, seinen Blick
für jeden Schritt auf diesem Glaubensweg auf den Herrn zu richten.
Das haben wir nötig. Als ich die Geschichte mal in der Sonntagsschule mit
den Kindern gemacht habe, da habe ich sie gefragt, was ist denn einfacher, auf dem
Wasser zu laufen, wenn das ganz spiegelglatt und ruhig ist oder wenn die
Wellen hochgehen? Ja, da gab es so ganz schnelle, die sagen, ja, ist natürlich
einfacher, wenn das ruhig ist. Aber dann gab es natürlich die etwas
fiffigeren, die haben gesagt, das ist eigentlich beides nicht möglich.
Ich sage, so ist das auch. Wir brauchen den Herrn für die ruhigen Zeiten unseres
Lebens, ganz genauso wie für die unruhigen, nur meistens merken wir das
nicht. Wir merken das meistens erst, wenn die
Wellen hochgehen, dass wir den Herrn nötig haben. Aber dieser Schritt des
Glaubensvertrauens ist etwas, was den Herrn auch ehrt, wenn er das im Leben
eines jungen Gläubigen sieht, dass man bereit ist, dem Herrn zu folgen, auf einem
Weg, den der Herr zeigt, ohne zu wissen, was da kommt.
Das war der Glaube eines Abraham. Durch Glauben verließ er das Land, ohne zu
wissen, wohin er komme. Der Herr wird uns manchmal auf Wege führen, wo wir nicht
wissen, wie das weitergehen wird. Wir würden gerne, so sind wir Menschen
veranlagt, wir würden gerne, wenn der Herr uns immer so mindestens so einen
Fünf-Jahres-Plan gäbe, wo wir dann mal wüssten, was so in den nächsten fünf
Jahren in unserem Leben passiert. Aber so einen Plan bekommen wir nicht.
Sondern der Herr wird uns sagen, was der nächste Schritt ist.
Wir sprachen noch im Haus eben darüber, über das, was ihr hier in der Woche
gerade betrachtet, über Philippus, den Kämmerer, wo der Herr sagt, steh auf und
geh auf diese Straße da, wo die Öde, wo nichts los ist.
Ja und dann geht er da einfach hin, ohne zu fragen, was soll ich denn da überhaupt?
Wenn da nichts los ist, er geht einfach diesen Weg, den sein Herr ihn geheißen hat.
Vielleicht ist der Auftrag, den der Herr dir gibt, sogar noch schwieriger.
Das findest du dann im nächsten Kapitel in der Apostelgeschichte.
Da sagt der Herr denselben Satz zu einem anderen Diener. Da sagt er zu Ananias,
steh auf und geh in die Straße, die dir gerade genannt wird, zu einem Mann,
Saulus von Tarsus, er betet. Ananias ist nicht sofort gegangen.
Der hat gesagt, Herr, weißt du nicht, was das für ein Mann ist?
Er ist aber gefährlich. Der hat doch die Versammlung Gottes verfolgt.
Der wird uns alle ins Gefängnis werfen, hier in Damaskus.
Und der Herr sagt zu ihm, ich weiß, Ananias, ich weiß, der Mann ist nicht mehr gefährlich.
Der betet. Geh. Und dann geht er.
Vielleicht sagst du auch, wenn der Herr dir einen Auftrag gibt,
dann sagst du vielleicht auch, Herr, du weißt doch, wie schwierig dieser Besuch ist.
Du weißt, der Bruder, die Schwester, die braust immer gleich auf
und jetzt soll ich da mit der reden und das darfst du dem Herrn auch sagen.
Aber wenn der Herr dann sagt, geh, dann musst du gehen.
Und es gibt andere, noch ein Kapitel später des Petrus,
den muss der Herr überhaupt erst vorbereiten, bevor er zu ihm sagt,
steh auf und geh mit diesen Leuten da. Die habe ich gesandt.
Kann sein, dass in deinem Leben Dinge passieren.
So war das auch in meinem Leben, wo du nicht weißt, wozu das gut ist.
Wo du dir sagst, warum ist das jetzt in meinem Leben passiert?
Aber einige Jahre später wirst du es wissen.
Wenn der Herr dir vielleicht einen Auftrag gibt und du weißt, das war notwendig,
das musste vorher passieren, sonst hätte ich diesen Auftrag nicht ausführen können.
Und da wird unser Glaube sichtbar.
Hudson Taylor hat einmal gesagt, wir brauchen keinen großen Glauben,
sondern wir brauchen den Glauben an einen großen Gott.
Und was er damit gemeint hat, das ist ja auch richtig,
aber in der Bibel steht der Satz trotzdem nicht.
Und der Herr Jesus spricht sehr wohl von großem und von kleinem Glauben.
Zweimal spricht er davon, so großen Glauben habe ich selbst nicht in Israel gefunden,
beziehungsweise dein Glaube ist groß. Und beide Male waren das keine Juden gewesen.
Wo der Jesus diesen großen Glauben, das heißt dieses große Vertrauen gefunden hat,
während er zu seinen Jüngern gesagt hat, dort auf dem See,
wo ist denn euer Glaube, ihr Kleingläubigen?
Durch einen großen Glauben, und das heißt jetzt nicht, dass wir irgendwelche Wunder vollbringen,
sondern dass unser Vertrauen auf den Herrn groß ist, dass wir dem Herrn viel zutrauen.
Dadurch wird er geehrt. Wenn wir kleingläubig sind, dann sieht das anders aus.
Wenn wir vielleicht den Menschen sagen, vielleicht auch den Ungläubigen als junge Menschen sagen,
ja, wir haben das alles dem Herrn gesagt und die sehen uns an,
dass wir immer noch genauso furchtsam sind wie vorher,
dann werden sie sagen, ja, das bringt aber nicht viel, was ihr da macht.
Aber wenn sie sehen, dass wir dem Herrn die Sache anbefehlen und einfach darauf vertrauen,
dass er die Dinge leiten und führen wird,
dann ist das schon etwas im Leben eines Gläubigen, was auch Auswirkungen auf andere hat.
Und wenn diese Dinge gefunden werden im Leben eines Gläubigen,
dann führen sie dazu, das haben wir am Ende dieses Kapitels gesehen,
dass die Fortschritte, die geistlichen Fortschritte eines solchen Menschen allen offenbar werden.
Dann sieht man im Leben eines jungen Gläubigen, der so lebt, wie Paulus das hier sagt,
dass er geistliche Fortschritte macht.
Und das merken die anderen auch, die sehen auch, dass da im Leben eines Glaubens
auf einmal geistliche Fortschritte gemacht werden,
weil jemand den Weg mit dem Herrn geht, an seiner Hand,
um dadurch auch ein Vorbild für andere zu sein.
Wir haben in der Betrachtung dieser einzelnen Worte
das letzte Wort, das hier steht, ausgelassen, absichtlich,
das Wort Keuchheit, das wird unser Thema morgen Abend sein.
Da wollen wir uns mit diesem Thema extra beschäftigen.
Das Thema heißt morgen Abend Keuchheit, das Mittelalter lässt grüßen
oder Maßstab für ein gottwohlgefälliges Leben.
Aber das, was wir heute gesehen haben, denke ich, das zeigt uns,
dass wir als Gläubige, ob wir nun jung oder alt sind,
dass der Herr von uns erwartet, dass wir ein Leben führen,
zu seiner Ehre, an erster Stelle, aber auch als Vorbild für andere,
dass sie etwas sehen, dass sie mitgezogen werden auf diesem Weg des Glaubens.
Und das ist auch etwas, was du in Gottes Wort findest.
Wenn du mal das Buch der Richter liest, da ist es fast immer so,
dass ein Einzelner, der Richter nämlich, durch sein Vorbild
andere mitzieht auf diesem Weg, den sie zu gehen waren.
Das war in einer Zeit, wo nicht mehr, wie in den Tagen Josuas,
das Volk wie ein Mann gekämpft hat, sondern da kämpfte ein Mann für das Volk.
Aber er war doch immer in der Lage, wenn es nur einige waren bei Gideon,
300 Mann, oder wenn es ein Stamm war, aber er war doch in der Lage,
durch sein Vorbild andere anzuspornen und mitzuziehen auf dem Weg des Glaubens.
Und ich denke, das ist der Mühe wert. …
Automatisches Transkript:
…
Wir haben für diese drei Abende das Rahmenthema
Die Jugendzeit – Privileg, Bürde oder Chance?
Wir haben gestern Abend schon gesagt, es ist von allem ein bisschen.
Es ist ein Vorrecht, eine Chance als junger Mensch für den Herrn leben zu können.
Aber es kann manchmal auch ganz schön schwer sein,
durch die Klippen jener Jahre siegreich hindurchzukommen.
Gestern Abend war unser Thema als junger Mensch ein Vorbild sein. Ist das nicht zu viel verlangt?
Wir haben anhand von 1. Timotheus 4 gesehen, wie der Apostel einen jungen Mann auffordert,
niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen.
Dann wurden bestimmte Bereiche erwähnt, in denen er ein Vorbild sein sollte.
In Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben.
Ein Wort haben wir dann gestern Abend nicht behandelt, weil das heute unser Thema sein sollte.
Heute Abend heißt unser Thema Keuchheit, das Mittelalter lest grüßen
oder Maßstab für ein gottwohlgefälliges Leben.
Anders als gestern Abend werden wir heute nicht nur eine Stelle zugrunde legen,
sondern verschiedene Abschnitte aus Gottes Wort, die dieses Thema beleuchten.
Wir beginnen mit dem Anfang der Bibel aus dem 1. Buch Mose aus Kapitel 2.
Ich möchte gerne einen Vers lesen.
1. Mose 2, der letzte Vers, Vers 25.
Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.
Kapitel 3, Vers 7.
Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren,
und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
Vers 21.
Und Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie.
Und dann aus Kapitel 9.
Aus Kapitel 9, Vers 20.
Und Noah fing an, ein Ackerbauer zu werden, und pflanzte einen Weinberg.
Und er trank von dem Wein und wurde betrunken, und er entblößte sich in seinem Zelt.
Und Ham, der Vater Kanaan, sah die Blöße seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brüdern draußen.
Dann nahmen Sem und Japheth das Oberkleid und legten es beide auf ihre Schultern
und gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters,
und ihr Angesichter waren abgewandt, und sie sahen die Blöße ihres Vaters nicht.
Dann noch zwei Stellen aus dem Neuen Testament, aus Lukas 8, Vers 27.
Als er, der Herr Jesus, aber an das Land ausgestiegen war, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen,
der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider anzog und nicht im Haus blieb, sondern in den Grabstätten.
Und dann einen letzten Vers, zuerst mal aus 1. Timotheus 2.
1. Timotheus 2, Vers 9.
Ebenso auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sitzsamkeit schmücken,
nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung,
sondern was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke.
Soweit zuerst einmal das Wort Gottes. Wir werden noch weitere Stellen zu betrachten haben.
Das Wort Keuschheit ist natürlich ein Wort, das kommt in der Welt, in der wir leben,
weder als Wort noch als Sachverhalt überhaupt noch vor.
Es sei denn, um sich darüber lustig zu machen, indem man sagt, wie ich das im Thema formuliert habe,
das ist ja im Mittelalter sowas. Die Zeit haben wir längst hinter uns.
Aber Gottes Wort spricht sehr umfassend über dieses Thema und zeigt uns die Maßstäbe Gottes.
Wir haben vorhin im Gebet davon gesprochen, dass wir umgeben sind von einer Welt und von ihren Wertvorstellungen.
Dass es aber wichtig ist, dass wir als Gläubige Gottesgedanken über dieses Thema verstehen.
Und wenn wir dieses etwas altertümliche Wort vielleicht anders formulieren wollen,
dann meint Keuschheits die sittlich-moralische Reinheit im Leben eines Gläubigen.
Und ganz am Anfang der Bibel wird uns etwas gezeigt, was wichtig ist für unser Verständnis dieses Themas.
Vor einiger Zeit war ich in Irland auf einer Konferenz und wir betrachteten 1. Mose 2.
Es ging hauptsächlich um die vorbildliche Bedeutung von Adam und Eva,
als ein Bild von Christus und seiner Versammlung.
Aber in der Pause sagte ein Bruder zu mir, weißt du, wenn die Brüder 1. Mose 2 betrachten,
dann wird der letzte Vers, den wir gelesen haben, meistens ausgelassen.
Weder wird er vorgelesen, noch wird was dazu gesagt.
Nun, er gehört ja auch nicht zu dem Thema, was wir betrachteten,
aber zu unserem Thema heute Abend gehört dieser Vers natürlich.
Und in 1. Mose 2, Vers 25 befinden wir uns im Paradies, vor dem Sündenfall.
Es gab noch keine Sünde, es gab noch keine sündigen Begierden, all das war noch nicht da.
Es gab noch kein Schamgefühl, weil es nicht nötig war.
Aber dieser Zustand, der hat nicht lange angedauert.
Und dann kam die große Katastrophe der Menschheitsgeschichte, der Sündenfall.
Und der Sündenfall hat alles in dieser Welt geändert.
Und wenn Menschen meinen, sie könnten diesen Zustand des Paradieses wieder herbeiführen,
dann ist das einfach eine Leugnung der Fakten, die der Sündenfall geschaffen hat.
Durch den Sündenfall hat Gott dem Menschen das Schamgefühl gegeben,
als einen Sicherungsmechanismus gegen die Sünde.
Und dieses Empfinden war sofort da bei Adam und Eva.
Und es heißt, dass sie sich dort erkannten, dass sie nackt waren in Kapitel 3, Vers 7
und dass sie sich Kleider gemacht haben.
Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schuze.
Mir geht es jetzt nicht um die vorbildliche Bedeutung dieser Handlung.
Natürlich, das wissen wir sicherlich, spricht das auch davon, dass der Mensch auf einer unpassenden Weise versucht,
vor Gott irgendwie bestehen zu können und dass er erkennen muss,
durch das Handeln Gottes, dass ein Tier sterben muss.
Das wissen wir, das ist die vorbildliche Bedeutung.
Aber wir wollen uns heute einfach auf unser Thema beschränken.
Und was haben sie gemacht?
Sie haben Feigenblätter zusammengeheftet und sie machten sich Schuze.
Das heißt, ein Kleidungsstück, das gerade mal die intimsten Körperteile bedeckt.
Und das ist bis heute die Vorstellung des sündigen Menschen, die er bei Fragen der Mode verfolgt.
Ist das nicht das, was wir an Entwicklungen in der Welt sehen?
Dass es genau um diese Tendenz geht, die damals der Mensch schon gesetzt hat.
Wenn heute in der Mode, in der Regel bei den Frauen, der Ausschnitt immer größer,
die Röcke immer kürzer werden und dazwischen bauchfrei,
dann ist das nicht viel mehr, als was Adam und Eva hier gemacht haben.
Und Gott macht ihnen deutlich, dass seine Vorstellungen anders sind.
Gott hat nicht nur ein Tier geschlachtet, er hat nicht nur Fell statt dieser Feigenblätter genommen,
sondern Gott hat ihnen keine Schuze gemacht.
Sondern wir haben das gelesen in 1. Mose 3, Vers 21.
Der Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie.
Und das Wort Kleider, die Fußnote sagt Leibröcke, auch ein altertümlicher Ausdruck.
Er bedeutet ein Kleidungsstück, das den ganzen Körper bekleidet.
Das sind Gottes Gedanken über Kleidung, dass es dazu da ist, den Menschen zu bekleiden,
seinen Körper, seine Blöße zu bedecken.
Und das Bestreben Satans ist immer gewesen, in jeder Hinsicht,
den Plänen und Vorstellungen Gottes entgegenzuarbeiten, auch wenn es geht um diesen Aspekt.
Wenn Gott deutlich macht, dass seine Vorstellung von siedlich moralischer Reinheit darin besteht,
dass der Mensch nach dem Sündenfall Kleidung nötig hat, die seinen Körper bekleidet,
dann ist es Satans Versuch, das wieder aufzuheben, rückgängig zu machen.
Der Erste, von dem uns berichtet wird, dass er das getan hat, war Noah.
Wir haben das gelesen.
Der sich entkleidete.
Noah war ein gerechter Mann.
Wir lernen da schon etwas ganz Wichtiges.
Das Thema, über das wir jetzt reden, ist nicht ein Thema, wo wir sagen,
das ist irgendwie da draußen die Welt, das betrifft uns ja nicht.
Ich sage das jetzt mal ganz deutlich.
Wenn du glaubst, dass es eine Sünde gibt in der Welt, die es unter Kindern Gottes nicht gäbe,
dann bist du noch ziemlich naiv.
Und wenn du glaubst, es gäbe eine Sünde, zu der du oder ich nicht fähig wären,
dann kennen wir uns selbst noch nicht.
Als wir mal einen Fall hatten, wo ein junger Mensch in moralische Sünde gefallen war,
da sagte ein junges Mädchen zu mir, als wir darüber sprachen, also mir wäre das nicht passiert.
Ich habe zu ihr gesagt, Mädchen, da kennst du dich aber schlecht, wenn du das glaubst.
Wenn die Umstände entsprechend sind und du nicht wachsam genug bist,
dann wird dir das auch passieren.
Und vielleicht darf ich das auch mal sagen, wenn wir als etwas Ältere den Jüngeren
vielleicht gewisse Warnungen oder gewisse Richtlinien geben,
dann tun wir das ja nicht deswegen, weil wir euch den Spaß verderben wollen oder so,
sondern weil wir vielleicht ein bisschen mehr Erfahrung haben, auch mit uns selbst.
Und wissen, was für Gefahren auf diesem Gebiet auf euch zukommen.
Manchmal illustrieren Begebenheiten ja auch ein wenig, was ich meine.
Ich erzähle jetzt nochmal eine Geschichte.
Da waren zwei junge Gläubige in einer Versammlung bei uns in der Nachbarschaft.
Ein Mädchen, die alleine wohnte wegen Ausbildung und so, der Junge auch.
Und sie hat den immer mit nach Hause genommen nach der Versammlung, hat den nach Hause gebracht.
Der wohnte ja da in der Nähe, war doch praktisch, oder?
Ich habe mir das eine Zeit lang angeguckt und dann habe ich zu dem Mädchen gesagt,
weißt du, der Junge da, der ist kerngesund und wenn der mit der Straßenbahn nach Hause fährt,
dann stirbt der nicht, du musst den nicht nach Hause bringen.
Lass das mal sein.
Dann hat sie andere gefragt und die haben gesagt, ach, was der Michael wieder hat,
der nimmt das alle viel zu eng.
Es dauerte ein paar Wochen, dann kriegte ich ein E-Mail von dem Mädchen,
ich hätte besser auf euch hören sollen.
Kann ich nochmal vorbeikommen?
Ich sage, natürlich. Dann habe ich mich erstmal dumm gestellt.
Da habe ich gesagt, ja und, was ist los? Was ist das Problem?
Du bringst den nach Hause und damit hat sich die Sache, oder?
Setzt du den da ab? Ja, wir sind dann noch im Auto sitzen geblieben.
Ich sage, gut, da habt ihr noch fünf Minuten geredet, da geht die Welt auch nicht von unter, oder?
Ja, das war bis morgens um vier.
Ich sage, sonst bist du aber noch ganz gesund, oder?
Ja, wir haben uns aber ganz klare Grenzen gesetzt, so sage ich. Und?
Schweigen.
Und dann sagt sie, ja, da haben wir uns nicht dran gehalten.
Ja, ich sage, das hätte mich auch gewundert.
Genau das wollte ich dir eigentlich ersparen.
Deswegen habe ich dir das gesagt.
Aber, es geht ja nicht darum, ein Junge sagte mal zu seinem Vater, der ihm Ähnliches gesagt hat,
hast du denn kein Vertrauen zu mir?
Da hat der Vater zu ihm gesagt, weißt du Junge, in der Situation, wie es da ging,
da hätte ich kein Vertrauen zu mir selbst.
Das ist keine Sache des Vertrauens,
sondern es ist eine Sache, die Gefahren realistisch einzuschätzen, indem man sich begibt.
Noah, ein Gläubiger, ein gerechter Mann, weicht also von den Gedanken Gottes ab
und er tut das unter dem Einfluss von Alkohol.
Noah war betrunken, also das tat.
Und auch das ist eine Tendenz Satans,
den Menschen durch den Einfluss von Alkohol in einen Zustand zu versetzen,
wo jede Hemmung, die man sonst als normal, wenn man noch normal beim Sinn ist, hätte,
aufgegeben werden und dann entsprechende Dinge auch passieren.
Also ich war eine Zeit vor einem Supermarkt, wartete auf meine Frau,
da kam so eine Truppe junger Leute da raus mit Sixpack, Bier, Wodka und sonstigen Sachen unterm Arm
und ich habe gesagt, wie wird dieser Abend wohl enden bei denen?
Komasaufen ist ein Trendsport unter immer jünger werdenden Jugendlichen,
die dann so lange trinken, bis sie bewusstlos sind
und ins Krankenhaus eingeliefert werden mit Alkoholvergiftung.
Und was da sonst noch alles passiert in diesem Zustand, das kann man sich ausmalen.
Und jetzt machst du vielleicht wieder sagen, ja das ist ja alles schlimm und schrecklich in der Welt,
aber nicht unser Thema. Glaubst du das?
Eine Entwicklung, die mir schon ein wenig Sorge macht, ist, dass ich feststelle,
dass es hier und da Untergläubigen, jetzt rede ich nicht von der Welt,
Untergläubigen, junge Leute gibt, die es nicht mehr fertig bringen,
eine Geburtstagsfeier oder irgendwas zu veranstalten, ohne dass da Alkohol fließt.
Und was da sonst noch alles passiert, das will ich gar nicht wissen.
Das ist auch eine Tendenz Satans.
Und Gott, jetzt rede ich mal zu uns Älteren,
Gott hält uns auch dafür verantwortlich, welche Maßstäbe wir setzen.
Und je höher die Verantwortung ist, die wir haben, umso schärfer sind die Maßstäbe Gottes.
Gott sagt zum Beispiel durch Paulus den Alten Frauen, sie sollten nicht vielem Wein ergeben sein.
Aber bei den Ältesten sagt er, nicht dem Wein ergeben. Punkt.
Keine Einschränkung, gar nichts, weil sie eine viel größere Verantwortung haben.
Und darüber sollten wir uns bewusst sein.
Was ich jetzt sage, das sage ich nicht, um ein Gesetz aufzustellen,
denn Gesetze helfen uns sowieso nicht weiter,
sondern nur um zu zeigen, welche Verantwortung wir haben, in dieser Hinsicht.
Als wir geheiratet haben, da habe ich zu meiner Frau gesagt,
weißt du, wenn wir die Jugend bei uns im Hause haben, für Jugendstunden oder so,
dann wird es in unserem Hause keinen Alkohol geben.
Ich möchte nicht, dass mir mal jemand, der damit Probleme hat,
einmal sagt, weißt du, bei dir im Hause, da hat das angefangen.
Wir müssen uns schon bewusst sein, was für Maßstäbe wir setzen, auch auf diesem Gebiet.
Denn da werden dann Hemmungen abgebaut, die normal sind,
die Gott in die Schöpfung hineingelegt hat.
Bei Noah sehen wir, dass er so gehandelt hat, unter dem Einfluss von Alkohol.
Seine Söhne, zwei davon, empfanden, dass das, was er gemacht hat, nicht in Ordnung war
und haben entsprechend darauf reagiert.
Und wenn wir dann in das Neue Testament gegangen sind, da ist uns ein Mann begegnet,
wir haben das in Lukas 8 gelesen, dieser Gadarener,
der besessen war, der hatte verschiedene Kennzeichen
und ein Kennzeichen, das er eben auch hatte, war, dass er keine Kleider trug.
Unter dem Einfluss Satans war er in diesem Zustand.
Das ist das, was die Welt um uns her kennzeichnet.
Wenn du dir einmal die Idole anguckst, die die Jugend dieser Welt hat,
auf den Popbühnen, besonders die Frauen, die da auftreten,
Britney Spears, Madonna, Pink und wie sie alle heißen, die dort auftauchen.
Erstens die Kleidung, die sie tragen oder wenn man das überhaupt so nennen will.
Dann spielen Drogen und Alkohol und in manchen Bereichen auch Okkultismus eine große Rolle.
Und das Auftreten, das Verhalten, die Körpersprache dort auf der Bühne
enthält eindeutig erotische Signale, die der Hörer natürlich sofort versteht.
Und das ist das, was jungen Menschen suggeriert wird in unserer Gesellschaft als das, was normal ist.
Als das, womit man berühmt wird, womit man es in dieser Welt zu etwas bringen kann.
So weit hat Satan es getrieben, somit ist dieser Mann, dieser Gadarena,
nicht sowas Absonderliches, wie wir das vielleicht denken mögen.
Solche Leute laufen in unserer Gesellschaft herum.
Und Gottes Gedanken zu diesem Aspekt sind anders.
Und deswegen habe ich auch noch die Stelle gelesen aus 1. Timotheus 2,
wo Gott davon redet, wie insbesondere gläubige Frauen sich kleiden sollten.
Denn dieses Thema hat durchaus etwas mit unserer Kleidung zu tun.
Und da spricht er davon, dass Frauen sich kleiden sollen mit Schamhaftigkeit und Siedsamkeit.
Das sind auch wieder so alte Ausdrücke, aber ich bin mir sicher,
dass jede Schwester hier, ob jung oder alt, genau weiß, was das heißt.
Ohne, dass ich jetzt ein Buch darüber schreiben muss.
Und die Stelle macht auch deutlich, wo das entschieden wird und wie das entschieden wird.
Er schreibt nämlich dort, wir haben das ja vorhin gelesen,
wie es sich für Frauen, die sich zur Gottesfurcht bekennen, gezielt.
Gottesfurcht ist das, was viele Fragen unseres Lebens lösen wird.
Dann brauchst du keine Vorschriften, die dir das sagen, keine Kleiderordnung.
Wenn wirklich Gottesfurcht unser Leben bestimmt, dann wissen wir, was sich gezielt.
Dann wird diese Gottesfurcht uns zeigen, was das Entscheidende auf diesem Sektor ist.
Dann wird unsere Kleidung entsprechend sein, die Kleidung der Schwestern.
Manche Probleme, die wir erleben in der Seelsorge, haben damit zu tun,
unter jungen Menschen, dass die jungen Mädchen nicht so richtig wissen,
wie ein Junge tickt und umgekehrt genauso.
Und dadurch, dass der Mann stärker visuell geprägt ist als die Frau,
wird er auf solche Dinge reagieren, wenn eine Schwester sich in einer Weise,
die nicht eben geziemend ist, aufführt.
Dann wird das gewisse Auswirkungen bei ihm haben.
Umgekehrt gibt es genauso ein Problem, da will ich aber jetzt nicht drauf eingehen,
weil das nicht so sehr unser Thema heute Abend ist.
Und leider ist es so, das müssen wir vielleicht auch ergänzen,
dass sich durch die Entwicklung unserer Gesellschaft selbst das, was viele Jahre natürlich war,
schon geändert hat und manche Aussagen so hundertprozentig auch nicht mehr zutreffen,
die früher noch stimmten, weil das Absicht ist, weil Satan das so betrieben hat.
Ich werde mal ein Beispiel jetzt dafür nennen.
Ich möchte heute Abend einerseits deutlich reden, damit jeder weiß, wovon ich hier rede.
Andererseits will ich doch auch geziemend über den Gegenstand reden.
Deswegen will ich das Thema nicht weiter ausweiten, ich will das nur mal erwähnen.
Wenn man auf das Thema Selbstbefriedigung zu sprechen kommt,
dann war das vor Jahren ein reines Jungenthema.
Jeder, der in der Seelsorge mit jungen Leuten arbeitet,
weiß, dass das zunehmend ein Mädchenproblem wird,
weil unsere Gesellschaft vollkommen sexualisiert worden ist und weil das Absicht ist.
Zitat eines jungen Mädchens, das stand bei uns im Biologiebuch, wie das geht.
Was sind das für Pädagogen? Aber das ist Absicht.
Schon seit Jahren, als ich studierte, da war die Pädagogik der Neuen Linken gerade im Kommen
und die haben gesagt, wenn wir die Jugend für uns gewinnen wollen,
dann müssen wir sie möglichst frühzeitig vom Elternhaus lösen.
Und das schaffen wir, wenn wir sie möglichst frühzeitig sexualisieren.
Und das funktioniert.
Diese Absicht ist aufgegangen, allerdings mit katastrophalen Folgen.
Sie haben die große Freiheit versprochen, aber das war der Betrug.
Denn es führt ja gerade nicht zu der Freiheit und zu der Erfüllung,
die so ein Leben, das eben auf Gottes Gedanken und Maßstäbe keine Rücksicht mehr nimmt, geführt wird.
Denn Gott weiß, was für den Menschen am besten ist.
In Wirklichkeit führt das nicht dazu.
Ich denke an ein Zitat, das ich in einer Broschüre gelesen habe,
wo ein Mädchen, die alles ausprobiert hatte, auf diesem Gebiet schreibt,
ich fühle mich manchmal wie eine Cola-Dose, aufgerissen, ausgesoffen, weggeworfen.
Ziemlich brutal, aber das war ihr Empfinden.
Und das ist auch so.
Eine Schülerin, mit der ich sprach, die auch so ziemlich alles ausprobiert hatte in ihrem Leben,
die sagte zu mir, weil sie das Empfinden hatte, sie sagte, sie werden mich jetzt verachten.
Ich sage, ich verachte dich überhaupt nicht.
Ich tue es mir einfach unsäglich leid, dass du in deinem Leben nie erfahren hast,
was wirklich Liebe ist und nicht, was die Welt unter diesem Wort versteht,
um den Menschen auszunutzen und letztlich Spuren zu hinterlassen.
Und das wird auch so sein im Leben des Gläubigen, wenn er auf dieser Ebene in diese Gefahren hineinkommt.
Ich denke jetzt noch an ein Beispiel, wir haben Noah erwähnt.
Es gibt noch ein anderes Beispiel, wo wir viel lernen können,
auch über diese Fragen, die wir berühren, Fragen der moralischen Reinheit,
Fragen, die die Sexualität betreffen, die das Verhalten zum anderen Geschlecht betreffen.
Einer der größten Männer Gottes in der Bibel, im alten Testament, David,
hat eine der schrecklichsten Sünden begangen in der Ehebruch mit Bad Säber.
Und wenn du diese Geschichte einmal studierst, dann lernst du etwas, wie sowas passiert.
Wir sagen schon mal, ich habe das selbst gesagt, bis ich mir darüber klar wurde,
dass das eigentlich nicht gut ist, wir sagen schon mal,
dass jemand, der in so eine Sünde begangen hat, der ist in Hurei gefallen.
Das hört sich dann so an, wie auf einer Todesanzeige, plötzlich und unerwartet kam das über den.
Aber so passiert das natürlich nicht. Da fällt man nicht rein, da rutscht man rein.
Und das geht immer schneller. Und David hat in dieser Geschichte alle roten Ampeln überfahren,
die Gott ihm auf diesem Weg gestellt hat. Und wo fing das denn an?
Da lernst du schon einige wichtige Sachen.
Eine Sache im Leben Davids war, dass er so sehr durch den Zeitgeist seiner Tage geprägt war,
dass er für diese Frage seines Verhaltens zu Frauen überhaupt nicht mehr sensibel war.
Denn Gott hatte gesagt, was immer in der Welt und teilweise auch im Volke Gottes üblich ist,
als König von Israel sollst du dir die Frauen nicht mehr. Das hatte Gott eindeutig gesagt.
Und wenn du mal nachliest, wir haben jetzt nicht die Zeit all die Stellen zu lesen,
wenn du mal nachliest, wie viele Frauen David hatte, ja das war doch üblich.
Jeder orientalische Herrscher hatte seinen Harem, da konnte doch der König von Israel nicht davon abstehen,
da brauchte der auch welche. Und sein Sohn Salomo, da lernen wir als Eltern auch eine wichtige Lektion.
Unsere Kinder, wenn wir vom Worte Gottes abweichen, unsere Kinder werden alle noch einen Schritt weiter gehen.
Salomo, heißt es in der Bibel, liebte tausend Frauen.
Ich kann euch zwar nicht erklären, wie das geht, aber das sagt die Bibel.
Der hatte tausend Frauen. Das war noch erheblich mehr als David. Aber schon David hatte eine ganze Menge Frauen.
Er war also für diese Frage gar nicht mehr sensibel.
Und während das Problem der Meerehe nicht unser Problem ist, so ist der Grundsatz derselbe.
Wenn du in siedlich-moralischen Fragen von dem geprägt wirst, was die Welt um dich für normal erachtet,
dann bist du nicht mehr sensibel, empfänglich für das, was Gott darüber sagt.
Der nächste Punkt war, als diese Sache im Leben Davids passierte, das war zur Zeit, als die Könige ausziehen.
Aber David war zu Hause geblieben.
Wenn du dich aus dem geistlichen Kampf abmeldest und das Anderen überlässt,
wenn du meinst, dass der Kampf für den Herrn und seine Sache nicht deine Sache ist, dann gebietest du Satan eine offene Flanke, die er nutzen wird.
Der Einsatz für den Herrn, der Kampf für seine Sache ist auch ein Bewahrungsmittel.
Das dritte war ein altbekanntes Sprichwort der Welt.
Müßiggang ist aller Last der Anfang.
Der hat den ganzen Tag nichts getan und abends stand er von seinem Bett auf.
Wenn du die Zeit nur totschlägst und nichts zu tun hast, nichts Vernünftiges,
dann wird Satan dir schon gewisse Dinge einflößen, die du vielleicht tun könntest.
Und als er dann diese Frau gesehen hat, dann die Lust in seinem Herzen aufkam,
dann hat Gott ihm noch einmal eine rote Ampel gezeigt.
Er hatte nämlich gefragt, wer ist denn diese Frau überhaupt?
Was haben sie ihm denn da gesagt?
Da ist das nicht Bathseba, die Frau Urias des Hittiters.
Gott lässt ihm sagen, David, das ist die Frau eines Anderen, die geht dich gar nichts an.
Aber das hat ihn schon gar nicht mehr interessiert.
Und dann findet die Sünde statt, die Sünde hat Folgen.
Die Frau wird schwanger und jetzt müssen die Folgen beseitigt werden.
Wie oft haben wir das vielleicht auch versucht, wenn Dinge schief gelaufen sind,
dass man das jetzt irgendwie vertuschen muss.
Aber David hat einiges zu lernen auf diesem Wege, aber er ist dazu nicht mehr in der Lage.
Er muss lernen, dass dieser Mann, Uria, viel treuer ist als er.
Er will ihn nach Hause schicken, er soll nach Hause gehen von der Front zu seiner Frau,
damit er hinterher glaubt, das Kind sei von ihm.
Aber dieser Mann mit jeder Faser seines Herzens, Soldat, der sagt, das geht nicht.
Meine Truppe steht im Feld, da kann ich doch nicht nach Hause gehen, wie sieht das denn aus?
Dann greift David, es geht immer weiter abwärts, er greift zu einer gemeinen List, er macht ihn betrunken.
Und dann muss er erfahren, dass der betrunkene Uria immer noch gerechter ist als er.
Ja, dann muss er eben sterben.
Und so wird eine Sünde zu der nächsten gesetzt.
Aber dann kommt der Augenblick, wo Gott redet in seinem Leben.
Und du kannst sicher sein, wenn wir auf so einem Weg gehen, irgendwann wird Gott zu uns reden.
Dann kommt Nathan und sagt zu ihm, hör mal David,
da war so ein Mann, der hatte so und so viele Rinder, fett und gut und dann kriegt er Besuch
und das war so traurig, seine schönen Rinder zu schlachten und er hatte einen armen Nachbarn,
der nur dieses eine Schaf da hatte und dann hat er das genommen.
Und David, der rastet aus und sagt, unmöglich, was der macht, der Mann ist des Todes.
Das soll er vierfach erstanden.
David spricht sein eigenes Todesurteil.
Er spricht überhaupt sein Urteil. Vier seiner Söhne sind eines gewaltsamen Todes gestorben.
David zahlt für den Weg, den er gegangen ist.
Und das wirst du auch. Wir werden alle für so einen Weg zahlen müssen.
Das sagt uns Satan natürlich nicht vorher.
Dass solch ein Weg Spuren hinterlässt, wenn wir Gottes Maßstäbe außer Acht lassen.
Ich sprach mal mit einem jungen Menschen, der, ich kann die Situation ja gut verstehen,
der war einem Gläubigen in Elternhaus groß geworden und dann gibt es so ein paar Probleme,
da komme ich morgen drauf und der sagte, ja manchmal wünsche ich mir,
ich hätte so richtig in der Sünde gelebt und dann so eine knallharte Bekehrung erlebt.
Dann wäre das alles viel einfacher.
Ich sage, ich kann dich ja verstehen, aber wünsche dir das nicht.
Das ist nicht wahr.
Denn solch ein Leben hinterlässt Spuren. Die Probleme sind anders als deine.
Aber es ist nicht einfacher.
Weil diese Narben, die das hinterlässt, ein Leben in der Sünde,
die musst du vielleicht dein ganzes Leben mit dir tragen.
Deswegen sagt Gott uns ja, wie wir leben sollen,
um auf diesem Sektor nach seinen Gedanken zu leben.
Und wenn wir uns fragen, wie geht das,
dann lese ich jetzt nochmal etwas aus dem Neuen Testament, ein Vers aus dem Philippabrief aus Philippa 4.
Philippa 4, Vers 8.
Im übrigen, Brüder, alles was wahr, alles was würdig, alles was gerecht, alles was rein ist, alles was lieblich ist,
alles was wohl lautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt.
Und jetzt lese ich den Vers nochmal, indem ich ihn auf das reduziere, was uns jetzt beschäftigt.
Im übrigen, Brüder, alles was rein ist, dieses erwägt.
Wenn wir in einer unreinen Welt rein für den Herrn leben wollen, dann ist eine wichtige Sache,
dass wir uns mit dem beschäftigen, was rein ist.
Und nicht mit dem, was unrein ist, was sowieso immer wieder an uns herangetragen wird.
Dass wir uns mit dem beschäftigen, was rein ist.
Dass wir uns alle, besonders auch eben als Jüngere, einmal fragen, was sehen wir uns an?
Ich rede jetzt mal ganz praktisch.
Früher war das alles einfacher, nicht? In mancher Hinsicht.
Ins Kino ist man als Gläubiger nicht gegangen, im Fernsehen hatte man auch nicht.
Heute kannst du natürlich die DVD in deinen Computer reinschieben, um dir irgendwas anzugucken.
Da musst du schon verantwortungsvoll mit umgehen, indem du lernst, wie man damit umgeht.
Der Feind hat da schon ganz geschickt agiert, nicht?
Was den Fernseher anging, hat mir noch niemand erklären können, wofür man den braucht.
Aber du kannst natürlich nicht sagen, dass man einen Computer nicht braucht.
Man wird ihn für viele Berufe einfach nötig haben und es lässt sich auch viel Nützliches damit.
Mache dich Arbeit auch jeden Tag damit, nur dann musst du lernen, damit richtig umzugehen.
Was gucken wir uns an? Gerade die visuellen Eindrücke, die brennen sich auf deiner Festplatte da oben ein.
Und die wirst du so schnell nicht wieder los.
Das ist nicht sowas, was du mal so im Vorbeigehen, sondern das hinterlässt Spuren in deinem Gedächtnis.
Und da sollten wir nicht so leichtfertig mit umgehen.
Es hat einmal jemand gesagt, eines der wichtigsten Geschlechtsorgane ist das Gehirn, unsere Gedankenwelt.
Ich erlebe das immer wieder, wenn du mit jungen Leuten redest, die Probleme haben, dass die Gedankenwelt, die Fantasie eine Rolle dabei spielt.
Das ist schon wichtig, womit wir unsere Gedanken füttern.
Es gibt zwar ein Lied, das heißt die Gedanken sind frei, aber das hat natürlich einen politischen Hintergrund, dieses Lied.
Man kann Leute einsperren ins Gefängnis, aber ihre Gedanken kann man nicht einsperren.
Aber für uns als Gläubige sind die Gedanken nicht frei.
Und wichtig ist, wir können in unseren Gedanken auch kein Vakuum haben.
Du kannst nicht an gar nichts denken.
Du beschäftigst dich immer irgendwo mit.
Und da ist schon die Frage, womit du dich beschäftigst.
Welche Eindrücke nehmen wir auf, visuell, aber nicht nur visuell.
Auch das Beschreiben in Worten hinterlässt in unseren Gedanken, in unserer Fantasie Spuren.
Deswegen solltest du dich auch fragen, was du liest.
Und leider, ich sage das mal so deutlich, sind noch nicht einmal christliche Autoren davor gefeit.
Ich erinnere mich, vor Jahren saß ich in einer Familie, wo ich unterwegs war.
Da lag so ein Buch auf dem Tisch, so ein christlicher Roman.
Ich sage jetzt mal nicht, wie der hieß.
Und dann habe ich da reingeguckt.
Ich habe den nicht ganz gelesen, ich weiß gar nicht, wann ich das lesen soll.
Aber ich habe da drin rumgeblättert und da stieß ich auf eine Szene,
die da beschrieben wurde wie eine Vergewaltigungsszene, wurde da ausführlich beschrieben.
Und da habe ich mich gefragt, wie kann ein christlicher Autor so einen Unsinn schreiben.
Natürlich war das ein christliches Buch, wahrscheinlich kam dahinter zum Glauben der Mann.
Ist ja auch alles schön und gut, aber bei dem Leser mag das unter Umständen andere Wirkungen auslösen,
als der Autor das vielleicht gedacht hat.
Auch da alles, was rein ist, erwägt.
Wir sollten schon über die Dinge, die wir aufnehmen, ob das nun visuell ist oder ob wir das lesen,
da sollten wir uns schon Gedanken drüber machen.
In einer Hinsicht können wir den Dingen nicht ausweichen,
aber die Frage ist, wie wir damit umgehen.
Wenn wir durch diese Welt gehen, dann sehen wir ständig in der Werbung und überall,
sehen wir ständig Dinge, die nicht rein sind.
Und wenn wir bei hochsommerlichen Temperaturen durch die Stadt laufen,
dann laufen die leibhaftig darum und das können wir gar nicht verhindern.
Aber Martin Luther soll ja mal gesagt haben,
er soll ja alles mögliche gesagt haben, aber der Spruch ist trotzdem gut.
Er hat gesagt, ich kann die Vögel nicht daran hindern, über meinen Kopf zu fliegen,
aber ich kann sie wohl daran hindern, ein Nest darauf zu bauen.
Das heißt, ich kann nicht verhindern, Dinge zu sehen.
Ich kann auch nicht verhindern, dass bestimmte Gedanken plötzlich kommen.
Aber wie gehe ich damit um?
Verurteile ich das? Wende ich mich ab oder gebe ich dem nach?
Das ist das Entscheidende.
In einer Jugendstunde, wo wir den Jakobusbrief betrachteten, Kapitel 1 geht es um das Thema Versuchung,
da kam die Frage, ist die Versuchung schon Sünde?
Und ich habe gesagt, nein, die Versuchung ist nicht Sünde.
Wir werden alle in unserem Leben versucht werden,
aber die Frage ist, gebe ich der Versuchung nach oder nicht?
Ja, da sagte eine, die hatte wenigstens aufgepasst an dem Tag,
die sagte, du hast aber vorhin im Vortrag, der vorher stattgefunden hat,
da hast du gesagt, wer eine Frau ansieht, ihrer zu begehren,
hat schon Ehebuch mit ihr begangen, in seinem Herzen gesagt, das ist so.
Das sind aber zwei Dinge.
Das Ansehen ist nicht die Sünde.
Das ist die Versuchung, ja.
Aber dann das Begehren, was daraus dann einsetzt,
das ist das, was dann die Sünde hervorruft.
Denn auch die Gedanken zählen dazu.
Nicht nur die Taten, dem Herrn sei Dank, haben wir alle.
Nicht das alles in Taten umgesetzt, was in unseren Gedanken aufgekommen ist.
Und der Jesus sagt, aus dem Herzen kommen hervor,
was war denn das Erste, was da hervorkommt?
Böse Gedanken.
Und dann kommen erst die ganzen Taten.
Jede Sünde, die getan wurde oder wird, wird zuerst einmal gedacht.
Wenn du in Gedanken diesen Dingen nachgehst,
dann ist das natürlich auch nicht rein.
Und deswegen sagt die Schrift hier, sagt der Apostel hier, alles was rein ist.
Das ist das, womit wir uns beschäftigen sollen.
Jetzt möchte ich noch einen anderen Vers dazu lesen, aus 1. Timotheus 5.
1. Timotheus 5, Vers 1.
Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn als seinen Vater,
jüngere als Brüder, ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern in aller Keuschheit.
Das Thema, was wir behandeln, hat auch etwas zu tun mit unserem Dienst für den Herrn.
In dem Abschnitt, den wir jetzt hier lesen, haben wir wieder Timotheus vor uns,
als einen jungen Diener des Herrn.
Und Paulus sagt ihm, wie er sich im Dienst verhalten soll.
Und dann spricht er davon, dass er jüngere Frauen als Schwestern ermahnen soll,
in aller Keuschheit oder Reinheit.
Je nachdem, welchen Dienst für den Herrn du tust,
werde es sich absolut gesehen nicht verhindern lassen,
dass du ein Gespräch führst mit einer Schwester.
Alleine meine ich jetzt.
Aber wenn du es verhindern kannst, dann solltest du es verhindern.
Du kannst ja deine Frau mitnehmen.
Also gerade auf diesem Gebiet der Seelsorge, wenn es mir möglich ist,
versuche ich das mit meiner Frau zusammen zu machen.
Das geht natürlich nicht immer, besonders wenn du unterwegs bist.
Aber auch dann gilt es, gewisse Grundsätze zu beachten.
Die alten Brüder haben da einen Grundsatz gehabt, der heute immer noch gut ist.
Mir hat ein alter Bruder gesagt, als ich anfing mit der Arbeit,
und ihn einmal auf diesen Punkt angesprochen habe,
da hat er zu mir gesagt, sieh zu, das ist ein ganz praktischer Gedanke,
sieh zu, dass immer der Tisch zwischen dir und der Schwester bleibt,
wenn du ein Gespräch führst.
Das ist ein ganz praktischer Gedanke, aber der ist ja schon wichtig.
Vielleicht machst du dir, gerade wenn du vielleicht jünger bist,
machst du dir vielleicht wenig Gedanken darüber.
Aber es können da natürlich schon etwas schwierige Situationen entstehen.
Wenn dann eine vielleicht emotional aufgeladene Atmosphäre ist,
und die Schwester vielleicht noch anfängt zu weinen,
dann können da schon problematische Situationen entstehen.
Wenn das vielleicht manchmal auch den Anschein haben könnte,
dass es anders wäre, aber als Mann hast du ja auch Gefühle,
und dann könnten schon Dinge passieren.
Ich denke jetzt überhaupt nicht daran, dass es zu irgendwelchen tragischen Sündenfällen kommt.
Es reicht schon, wenn eine emotionale Bindung entsteht,
die du als Mann nur zu deiner Frau hast und nicht zu irgendwelchen anderen Frauen.
Die evangelikale Christenheit in Amerika hat einige Skandale zu verkraften gehabt in den letzten Jahren,
wo bekannte Evangelisten und Prediger durch Sünden wie Ehebruch in die Medien gelandet sind.
Weil die ja in Amerika jeder kennt, steht das natürlich dann auch in allen Zeitungen und Fernsehen.
Daraufhin haben einige Gemeinden auf diesem Gebiet ganz rigorose Vorsichtsmaßnahmen erlassen,
die entweder heißen, nie alleine so ein Gespräch führen,
oder wenn das im Büro ist, Tür auflassen und so weiter.
Das sind jetzt alles praktische Dinge, aber da sollten wir uns auch im Dienst Gedanken drüber machen
und da nicht so blauäugig mit umgehen, als ob uns so etwas ja natürlich alles gar nicht passieren könnte.
Wir sind da genauso gefährdet wie alle anderen auch.
Das war jetzt ein Gedanke, der vielleicht mehr für die Älteren gedacht war,
aber ich will auch noch für die Jüngeren ein Wort dazu sagen.
Eine Tendenz, die ich auch mitunter beobachte, ist die,
dass junge Leute sich bei Vertretern des anderen Geschlechts aussprechen.
Dass die junge Schwester sagt, ja der junge Bruder, der kann so gut zuhören,
der versteht mich so gut und umgekehrt genauso, da kann ich auch nur vorwarnen.
Das ist auch gefährlich.
Du denkst vielleicht, bei uns ist das alles geistlich, da ist gar nichts bei.
Ja, das glaubst du vielleicht, aber im besten Fall sind das gemischte Motive, die eine Rolle spielen.
Auch da sollten wir unter dem Thema, das wir hier behandeln, vorsichtig sein
und uns schon an die richtigen wenden, die uns eine Hilfe sein können.
Entweder eben ein Freund, eine Freundin, jemand vom gleichen Geschlecht oder auch ältere Vertrauenspersonen.
Es ist normal und gut, dass junge Leute sich mit ihren Altersgenossen aussprechen über Fragen und Probleme,
aber es ist auch gut, wenn du Eltern oder Ältere hast, zu denen du ein Vertrauensverhältnis hast,
mit denen du über diese Dinge reden kannst, die dich betreffen, deine Nöte und Probleme,
damit ein solcher Weg geführt werden kann, wie Gott uns das zeigt.
Dann noch ein Vers aus Titus 2, Vers 4.
Damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben,
besonnen Keusch mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig sich den eigenen Männern unterzuordnen,
damit das Wort Gottes nicht verlästert werde.
Dieser Vers, wo das Wort Keusch ja auch drin vorkommt, der richtet sich jetzt an verheiratete Frauen.
Es ist also ein Thema, das nicht nur im Dienst eine Rolle spielt,
sondern es ist auch ein Thema, das in der Ehe noch eine Rolle spielt,
wo wir vielleicht denken, ja das ist jetzt sowas für die jungen Leute, die noch nicht verheiratet sind,
die müssen da besonders drauf achten, aber hier wird uns gezeigt,
dass eine Frau, auch wenn sie verheiratet ist, entsprechend leben soll.
Wir haben gestern die Stelle in einem anderen Zusammenhang gelesen, in Petrus Brief, wo er das auch sagt.
Da war es dieser Sonderfall einer Frau, die einen ungläubigen Mann hatte,
dass er durch euren in Furcht reinen Wandel beeindruckt wird.
Ein Mann, der vielleicht, und seine Frau auch, vor der Bekehrung ganz anders gelebt hat.
Auf einmal sieht er in seiner Frau, die jetzt zum Glauben gekommen ist, da hat sich was geändert.
Sie lebt auf einmal anders, sie kleidet sich anders, sie gibt sich anders.
Und das hat ihn dann beeindruckt, weil er etwas gesehen hat, was er vorher so nicht kannte.
Und wenn es sich um gläubige Eheleute handelt, erst recht.
Dass der Wandel einer Ehefrau so ist, dass deutlich wird, dass sie rein lebt,
dass sie für ihren Mann lebt, dass es nur einen Mann in ihrem Leben gibt
und dass das auch durch ihr ganzes Verhalten, ihre Art und Weise, ihre Kleidung,
deutlich gemacht wird, auch in der Ehe einen solchen Weg zu gehen.
Und wenn nun so etwas in meinem Leben passiert, wo ich sehe, das waren Dinge,
die waren eben nicht nach dem Grundsatz der Reinheit, wie sie eigentlich sein sollten.
Dann sagt die Schrift uns da auch etwas zu.
Da lese ich mal ein Vers aus 2. Korinther 7.
2. Korinther 7, Vers 1
Da wir nun diese Verheißung haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen
von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes,
indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.
Hier spricht der Apostel davon, es gibt eine Befleckung des Fleisches und des Geistes.
Das haben wir schon berührt.
Diese Befleckung kann einmal mit unserem Fleisch, also mit unserem Körper zu tun haben,
dass wir darin gesündigt haben.
Sie kann aber auch mit unseren Gedanken zu tun haben, eine Befleckung des Geistes.
Und dann geht es darum, dass wir uns davon reinigen müssen,
dass wir uns vor dem HERRN in dieser Hinsicht deutlich werden,
ihm das bekennen, um uns zu reinigen von dem,
was in unserem Leben eine Sache ist, die vor dem HERRN nicht bestehen kann.
Und der Apostel geht in einer anderen Stelle, in Kolosser 3, noch etwas deutlicher darauf ein,
was das bedeuten kann.
Den Vers will ich auch noch dazu lesen, in Kolosser 3, Vers 5.
Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind,
Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Tabsucht, die Götzendienst ist,
um dessen Willen der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams kommt,
unter denen auch ihr einst gewandelt seid, als ihr in diesen Dingen lebtet.
Er spricht davon, ihr Kolosser, ihr habt vor eurer Bekehrung in diesen Dingen gelebt.
Der ungläubige Mensch kann gar nicht anders.
Natürlich, er lebt in diesem siedlich-moralischen Unrat, der hier geschildert wird,
da lebt der Ungläubige.
Und er sagt den Kolossern, ihr Gläubigen habt einst darin gelebt,
aber dann habt ihr euch bekehrt, dann habt ihr einen anderen Wandel geführt.
Aber, jetzt spricht er davon, von den Gliedern, die auf der Erde sind,
und er sagt, tötet eure Glieder, die auf der Erde sind.
Das Wort Glieder, in der Bibel, im Neuen Testament, meint nicht immer dasselbe.
Wenn Paulus im Römerbrief von unseren Gliedern spricht,
dann meint er unsere Körperteile, unsere Glieder, wie wir das ja auch nennen.
Wenn er im Korintherbrief von den Gliedern des Leibes Christi spricht,
dann meint er die geistlichen Glieder am Leib Christi.
Aber hier meint das Wort Glieder die Auswüchse der alten Natur in unserem Leben,
die noch hervorkommen.
Er sagt, ihr lebt nicht mehr darin, das war früher so,
aber jetzt gibt es noch diese alte Natur in uns,
und dann kommen auf einmal solche Auswüchse hervor,
und dann sagt er, tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind.
Ja, was können wir tun, wenn wir mit diesem Problem zu tun haben,
und wenn wir sehen, dass das nicht so gelaufen ist, wie es sein sollte,
oder überhaupt mit dieser Versuchung, mit diesem Problem umgehen.
Es gibt sicher drei Schritte, die man nennen kann.
Das erste, das passiert schon vorher.
Ich nenne das mal das vorbeugende Gebet.
Dass wir uns bewusst sind, dass wir in uns selbst schwach sind,
und dass diese Gefahren da sind.
Jemand, der durch diese Welt geht, in der Meinung, ihm könnte nichts passieren,
und er sei sowieso über alles erhaben, der wird sowieso zu Fall kommen.
Aber wenn du dir bewusst bist, dass du schwach bist in dir selbst,
dann wirst du in dieser Hinsicht den Herrn bitten, dir zu Hilfe zu kommen, im Gebet.
Ich habe vorhin die Medien angesprochen.
Ein junger Bruder sagte einmal zu mir, für den das ein besonderes Problem war,
denn sobald du das Ding hochfährst, tauchen ja schon die Bilder auf,
wo du einfach nur mal Klick machen musst.
Und der sagte zu mir, wenn ich den Computer hochfahre, dann bete ich jedes Mal vorher.
Meinst du, das wäre albern?
Nein, ich denke, wenn jemand seine Schwächen kennt, dass das schon eine wichtige Sache ist.
Den Herrn zu bitten, auch jetzt mit einem zu sein.
Auch wenn man sich in bestimmte Situationen hineinbegeben muss, die gefährlich sein können.
Das zweite ist, wenn es dann wirklich so ist, dass Dinge vorgefallen sind, die Schuld zu bekennen.
Vor dem Herrn, wenn es nötig ist, auch vor Menschen.
Um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Das ist immer möglich.
Satans Strategie im Leben eines Gläubigen, um ihn unglücklich zu machen, ist zweifach.
Zuerst wird er versuchen, die Hemmschwelle gegenüber der Sünde in deinem Leben zu senken.
Er wird sagen, das ist nicht so schlimm, das kannst du ruhig machen, das machen alle so.
Und wenn du dann in Sünde gefallen bist, dann wird er seine Strategie ändern.
Dann wird er zu dir sagen, das war so schlimm, für dich gibt es sowieso keine Hoffnung mehr.
Dann wird er dich in die Verzweiflung treiben wollen.
Ich sprach mit einem jungen Menschen, der auch gesündigt hatte, und er sagte zu mir, jetzt ist alles vorbei.
Mein Leben ist ruiniert.
Und ich habe zu ihm gesagt, das stimmt nicht.
Das ist auch Satans Strategie.
Es gibt immer einen Weg zurück.
Wenn du aufrichtig die Sache ordnest und bekennst vor dem Herrn, dann gibt es immer Vergebung.
Das ist das, was David erfahren hat, als Nathan zu ihm kam.
Und er ein Bekenntnis ablegt, ich habe gesündigt, da sagt Nathan zu ihm, so hat auch Gott deine Sünde, deine Ungerechtigkeit vergeben.
Ich rede jetzt nicht über die Folgen, die vielleicht bestehen bleiben, das ist eine andere Sache.
Aber Bekenntnis und Vergebung ist immer möglich, auch wenn wir versagt haben.
Und dann gibt es eben das Dritte, was Paulus hier nennt.
Tötet nun eure Glieder auf der Erde.
Wenn es nicht nur eine einzelne Tat ist, die dich aus Mangel an Wachsamkeit, vielleicht Galater 6, übereilt hat, ein Fehltritt,
sondern wenn du feststellst, dass da eine Wurzel in dir ist, dass das ein ständig wiederkehrendes Problem ist,
dann müssen diese Wurzeln sozusagen ausgerissen werden, die Glieder getötet werden.
Dann hat das zur Folge, dass du unter Umständen in deinem Leben, in deinen Gewohnheiten radikale Änderungen vornehmen musst.
Vielleicht musst du mal, wenn das immer wieder Anlass zu deinem Problem ist,
musst du vielleicht mal deine Bücher und deine DVDs durchsehen und vielleicht mal was wegschmeißen.
Diese Konsequenzen können sehr weitreichend sein.
Ich denke an eine Schwester, die gesagt hat, ich habe aus diesem Grunde meine Arbeitsstelle gewechselt,
weil ich gemerkt habe, wenn ich hier bleibe, wird mir das letztlich, das Verhältnis zu einem Arbeitskollegen,
das wehrt mir zur Gefahr.
Ich muss aus diesem Bereich einfach weg.
Es gibt für mich keinen anderen Weg, um der Gefahr aus dem Wege zu gehen.
Das ist nicht einfach.
Solche Entscheidungen sind mitunter weitreichend, die man mit dem Herrn trifft.
Aber ich bin überzeugt, dass das in Ihrem Fall die richtige Entscheidung war.
Wie das im Einzelfall aussieht, das musst du dir vom Herrn zeigen lassen.
Aber es gibt und ist notwendig, in solchen Dingen, wo du immer wieder Probleme mit hast,
wirklich grundsätzliche Änderungen der Lebensgewohnheit vorzunehmen.
Eine Hilfe, das habe ich oft erfahren, ist es vielleicht auch, wenn du eine Person deines Vertrauens einweist in dein Problem
und ihr das Recht gibst, dich immer wieder darauf anzusprechen.
Wenn du weißt, da ist jemand, der betet für mich, aber der wird mich in ein paar Wochen auch mal wieder fragen.
Sag mal, wie sieht es aus mit dem Punkt? Ist das in deinem Leben besser geworden?
Das wird dir auch etwas mehr Ernsthaftigkeit in dieser Sache verleihen.
Du hast das sonst vielleicht immer so gemacht, da hat ja keiner was von gemerkt.
Aber da ist jetzt jemand, der dich immer wieder daraufhin anspricht, der davon weiß und der auch für dich betet.
Dann kann dir das auch die Kraft geben, einen Weg zu führen in Reinheit.
Einen Weg, der dann auch zur Ehre des Herrn ist und der auch anderen gegenüber ein Zeugnis ist.
Ich erzähle jetzt zum Abschluss, dann will ich Schluss machen, noch eine Begebenheit.
Da war eine junge Schwester, die stand vor der Hochzeit und dann ist das ja etwas, das bewegt jemand.
Eine Tochter von mir ist gerade verheiratet, die andere steht davor.
Das ist immer Gesprächsthema im Hause.
Ich habe mich schon manchmal gefragt, worüber wir reden, wenn das alles vorbei ist.
Aber das ist ja auch verständlich.
Aber da hat sie auf der Arbeit auch erzählt und die Arbeitskollegen haben gesagt, naja, ist ja schön, dass du dich da so freust.
Aber warum bist du da so begeistert und so weiter?
Da ändert sich doch eigentlich nichts.
Doch, hat sie gesagt, da ändert sich wohl was.
Wir werden dann zusammen leben.
Mein Mann und ich, wir leben noch nicht zusammen und wir haben keine Verkehr zusammen.
Das beginnt bei uns erst mit der Ehe, dass wir zusammen leben.
Nun, ihr könnt euch vorstellen, die Reaktion, die haben erstmal alle gelacht darüber, sowas Mittelalterliches und so weiter.
Außer einer Kollegin, die das nicht gemacht hat.
Und auf einmal, einer Zeit, schreit die da in die Gruppe und sagt, haltet doch endlich euren Mund.
Ihr wünschtet doch nur, dass das bei euch auch so wäre.
Totenstille, keiner sagte mehr was.
Sie hatte den wunden Punkt getroffen, den natürlich keiner zugibt, schon mal gar nicht in der Öffentlichkeit.
Aber, dass es eben doch letztlich beeindruckt, wenn jemand konsequent einen Weg der siedlich-moralischen Reinheit geht.
Der Herr kann uns dazu die Kraft geben und uns auf diesem Wege helfen.
Morgen Abend möchten wir, so der Herr will das Thema haben, die Jugendzeit Jahre wichtiger Entscheidungen für das Glaubensleben.
Wir haben uns jetzt ausschließlich mit diesem Aspekt beschäftigt, der siedlich-moralischen Reinheit.
Es gibt aber noch einige andere Fragen, wichtige Fragen, die in jungen Jahren entschieden werden, auf geistlichem Gebet.
Wenn der Herr will, möchten wir uns das morgen Abend näher ansehen. …
Automatisches Transkript:
…
Wir haben an diesen Abenden das Rahmenthema gehabt, die Jugendzeit,
Privileg, Bürde oder Chance. Wir haben uns sowohl mit den Vorrechten
beschäftigt, die diese Jugendzeit mit sich bringt, auch mit den Lasten und
Bürden dieser Jahre. Wir haben am ersten Abend, Freitagabend, das Thema gehabt, als
junger Mensch ein Vorbild sein, ist das nicht zu viel verlangt. Und wir haben
anhand des Abschnitts, wo Paulus Timotheus auffordert, niemand verachte deine Jugend,
sondern sei ein Vorbild der Gläubigen, gesehen, in welchen verschiedenen
Bereichen er Vorbild sein sollte. Einen Bereich daraus haben wir dann
gestern Abend noch einmal extra behandelt. Wir hatten gestern Abend das
Thema Keuchheit, das Mittelalter lässt grüßen oder Gottes Maßstab für ein
gottwohlgefälliges Leben. Wir haben uns mit der Frage der südlich-moralischen
Reinheit im Leben eines jungen Menschen beschäftigt und manche aktuelle Fragen
angesprochen. Heute Abend ist unser Thema die Jugendzeit, entscheidende Jahre für
das Glaubensleben. Wir werden auch heute, wie gestern auch,
verschiedene Bibelstellen zurate ziehen. Wir lesen zuerst einmal, als eine
Überschrift gewissermaßen, aus dem 2. Timotheusbrief einen Abschnitt. 2.
Timotheus 3, Vers 14. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du
völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast und weil du von Kind
auf die heiligen Schriften kennst, die im Stande sind, dich weise zu machen zur
Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur
Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes
vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.
Soweit zuerst einmal diesen Vers, auf den wir später noch einmal zurückkommen
werden. Die Jugendzeit, diese Teenager-Jahre und auch ein bisschen später,
das sind die Jahre, wo wichtige Entscheidungen im Glaubensleben fallen,
wo dein Kinderglaube auf eigenen Füßen stehen muss, wo sich Dinge festigen und
Entscheidungen gefällt werden, die wichtig sind für dein weiteres Leben.
Ich möchte heute Abend hauptsächlich drei wichtige Entscheidungen jener Jahre,
geistliche Entscheidungen berühren. Die anderen Fragen haben wir vorher
behandelt, jetzt möchte ich drei wichtige geistliche Entscheidungen im
Glaubensleben behandeln. Aber bevor ich mich in dieser Hinsicht besonders an die
jungen Leute wenden möchte, möchte ich zuerst noch einmal etwas sagen zu den
Eltern oder den Älteren, die sich mit jungen Menschen beschäftigen, die sie
auf dieser entscheidenden Wegstrecke ihres Lebens begleiten möchten. Was für
Voraussetzungen oder Hilfsmittel haben wir, um in diesen Jahren unseren Kindern
und jungen Gläubigen zur Seite zu stehen?
Ich lese dazu zuerst einen Vers aus dem Buche Hiob, Kapitel 1.
Hiob 1, Vers 5
Und es geschah, wenn die Tage des Gastmals vorüber waren, so sandte Hiob hin
und heiligte sie. Und er stand frühmorgens auf und opferte Brandopfer nach ihrer
aller Zahl. Denn Hiob sprach, vielleicht haben meine Kinder gesündigt und sich
in ihrem Herzen von Gott losgesagt. So tat Hiob alle Zeit. Wenn wir diesen Vers jetzt
mal in die Sprache des Neuen Testamentes übertragen, dann hat Hiob für seine
Kinder Fürbitte getan. Er hat für sie gebetet. Er ist im Gebet für sie
eingetreten. Nicht, weil sie etwas getan hatten, sondern weil er um die Gefahren
wusste und sagte, vielleicht, wenn sie so ihre Feiern gehabt hatten, seine Kinder,
dann, sagt er, wer weiß, vielleicht ist dort so manche Gefahr, manches, wo sie
vielleicht gesündigt haben und dann ist er dafür vor Gott eingetreten nach ihrer
aller Zahl. Das heißt, er hat sie alle einzeln vor Gott gebracht. Und das ist
eine ganz wichtige Sache, die auch uns bleibt. Manchmal sagen wir so etwas
leichtfertig, da kann man nur noch beten. Das klingt nicht gerade so, als
würden wir dem Gebet viel zutrauen. Ja, das ist gerade eines der wichtigsten
Sachen. Nicht etwas, was wir nur noch machen können, sondern es ist geradezu
die Voraussetzung und das dürfen wir auch auf uns anwenden, wenn wir vielleicht
uns im Dienst mit jungen Leuten beschäftigen. Wenn es um Eltern geht, ich
glaube, da ist das selbstverständlich. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, dass
es Eltern gibt, die das nicht tun würden, für alle ihre Kinder einzeln nach ihrer
aller Zahl zu beten. Aber wie bereitest du denn deine
Jugendstunde vor? Machst du dir da nur Gedanken über das Thema und die Didaktik,
wie du es so am besten vermitteln kannst? Oder betest du auch für die jungen
Leute, mit denen du dich beschäftigst? Also ich sage euch, ich habe das nicht
immer getan früher. Aber mir wird das immer wichtiger, dass man sie auch vor
Augen hat und vor den Herrn bringt. Vielleicht haben meine Kinder gesündigt
und sich in ihrem Herzen von Gott losgesagt. Hiob erkennt sehr deutlich,
dass diese Entscheidungen, um die es uns geht, im Herzen fallen. Deine Füße werden
letztlich immer deinem Herzen folgen. Und wenn die Füße vielleicht sich weg
wenden vom Herrn, dann ist das Herz schon vorher vom Herrn entfernt. Dann hat da
vorher schon was nicht gestimmt. Und Hiob sagt, vielleicht haben sie sich in ihrem
Herzen von Gott losgesagt. Da war vielleicht noch nichts zu sehen nach
außen hin, aber im Herzen stimmte es schon nicht mehr.
Darum geht es in dem Gebet für unsere Kinder, für die jungen Leute, dass wir
darum beten, dass in ihrem Herzen, dem Sitz der Entscheidungen und Willenszentrale
unseres Lebens, die richtigen Entscheidungen fallen. Jetzt möchte ich
für uns auch noch einen zweiten Vers lesen, aus dem zweiten Buch Mose, Kapitel 13.
Zweite Mose 13, Vers 14. Und es soll geschehen, wenn dein Sohn dich künftig
fragt und spricht, was ist das? So sollst du zu ihm sagen, mit starker Hand hat der
Herr uns aus Ägypten herausgeführt, aus dem Haus der Knechtschaft. Das ist ein
zweiter Punkt. Gott, das können wir aus dieser Stelle
entnehmen, Gott geht davon aus, weil das ganz normal ist, dass eine nachwachsende
Generation Fragen stellt. Und Gott erwartet von uns, dass wir diese Fragen
beantworten können. Wenn dein Sohn dich fragt, was ist das?
Und wenn wir den Zusammenhang kennen, dann geht es dabei um das Passa und um
das Fest der ungesäuerten Brote. Das sind im Prinzip zwei große Themenbereiche.
Wenn wir das Passa nehmen, alles das, was mit dem Werk des Herrn Jesus und seinen
Auswirkungen im umfassendsten Sinn zu tun hat, das Fest der ungesäuerten Brote,
da geht es um die Praxis unseres Glaubenslebens. Zu beiden Bereichen wird
es immer wieder Fragen geben, was das Werk des Herrn anbetrifft, was die
Ergebnisse anbetrifft und die ganze Wahrheit der Schrift, aber auch Fragen
des praktischen Glaubenslebens. Warum wir unser Leben so führen, wie wir es führen,
da werden Fragen auftauchen und darauf sollten wir in der Lage sein, Antworten
zu geben. Aber dann geht das noch einen Schritt
weiter und das ist ein dritter Vers dazu, der steht ein Kapitel vorher, in 2.
Mose 12, Vers 26. Und es soll geschehen, wenn eure Kinder zu euch sagen werden,
was soll euch dieser Dienst? Die erste Frage in Kapitel 13 war, was ist das? Das
ist die Inhaltsfrage. Man möchte wissen, was das bedeutet, aber die zweite Frage,
die geht tiefer. Die zweite Frage ist, was soll euch dieser Dienst? Was bedeutet euch
das? Was ist euch die Sache wert? Und wenn du auf diese Frage keine Antwort, keine
glaubwürdige Antwort geben kannst, dann kannst du dir die andere Antwort sparen.
Es reicht nicht aus, nur inhaltlich jemand zu erklären, was die Schrift sagt,
sondern junge Menschen möchten von dir wissen, was dir die Sache wert ist.
Sie möchten in deinem Leben sehen, was der Jesus und seine Wahrheit wert ist und
was du bereit bist dafür aufzugeben, dafür zu tun, dafür einzusetzen.
Was ist euch die Sache wert? Die Person des Herrn und seine Wahrheit. Wir müssen
also nicht nur inhaltliche Dinge erklären können, sondern auch in unserem
Leben darstellen, zeigen, dass uns die Sache, die wir vermitteln, auch etwas
wert ist, dass sie uns etwas bedeutet. Wie willst du deinen Kindern den Wert von
Bibel, Studium und Gebet vermitteln, wenn sie nie sehen, dass du dich mit dem Wort
beschäftigst und betest? Wie willst du ihnen den Wert der Zusammenkünfte
deutlich machen, wenn du selbst bei jeder kleinsten sich bietenden Gelegenheit
den Zusammenkünften fern bleibst? Aber wenn sie sehen, dass dir die Sache etwas
wert ist, dass du etwas bereit bist dafür auf dich zu nehmen, dann wird das Spuren
hinterlassen. Ich denke an einen Bruder in Irland,
den ich besucht hatte. Der fällt jeden Sonntag sechs Stunden, um eine Versammlung
zu besuchen. Drei Stunden hin, dann eine Stunde Versammlung und wieder drei
Stunden zurück. Als ich da war, hat er gesagt, ob ich mitfahre, um den Dienst dort zu tun und
ich habe gesagt, gut, dann fahre ich mit. Ich habe das ja nur einmal gemacht, aber
der machte das jeden Sonntag. Und mir haben junge Brüder da drüben gesagt,
weißt du, das hat uns schon beeindruckt, was der immer auf sich nimmt, um diese
kleine Schar von Gläubigen, die da irgendwo war, zu besuchen.
Das hinterlässt schon Eindrücke, die das Wort, das du sagst, unterstützen,
unterstreichen werden. Soweit einige Hinweise für uns, die wir nicht mehr so
ganz jugendlich sind. Aber jetzt möchte ich zu diesen drei Themen kommen, die ich
hauptsächlich ansprechen will. Da lese ich zuerst eine Stelle aus dem
Markus-Evangelium aus Kapitel 5.
Markus 5, Vers 25
Und eine Frau, die zwölf Jahre Blutfluss hatte und von vielen Ärzten
vieles erlitten hatte und ihre ganze Habe verwandt und keinen Nutzen davon
gehabt hatte, es war vielmehr schlimmer geworden, kam, als sie von Jesus gehört
hatte, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Gewand an. Denn sie sprach,
wenn ich auch nur seine Kleider anrühre, werde ich geheilt werden. Und sogleich
versiegte die Quelle ihres Blutes und sie merkte am Leib, dass sie von der
Plage geheilt war. Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von
ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach, wer hat meine
Kleider angerührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm, du siehst, dass die
Volksmenge dich umdrängt und du sprichst, wer hat mich angerührt? Und er blickte
umher, um die zu sehen, die dies getan hatte. Die Frau aber, voll Furcht und
Zittern, da sie wusste, was hier geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und
sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr Tochter, dein Glaube hat
dich geheilt. Geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.
Die erste Frage, um die es mir jetzt geht, der erste Punkt, den ich ansprechen
möchte, ist die Frage der Heilsgewissheit. Ein wichtiges Punkt in der
Glaubensentwicklung eines jungen Menschen. Die Gewissheit seiner Errettung zu
haben. An diesem Bild, was wir jetzt hier vor uns haben, von dieser Frau, möchte ich
diesen Punkt etwas erläutern. Da ist eine Frau, eine Seele, die keinen
Frieden hat mit Gott, die nach Frieden sucht. Die Krankheiten im Neuen Testament
sind immer wieder ein Bild von der Sünde in verschiedenen Ausprägungen. Diese
Frau hier, die Blutfluss hatte, war nach dem Gesetz unrein. Es zeigt uns die Sünde
im Charakter ihrer Unreinheit. Aber es geht jetzt eben um diese Frage. Sie
suchte den Frieden ihrer Seele und da ist sie von einem Arzt zum anderen gerannt.
Auch heute gibt es viele Angebote für Menschen, die im tiefsten Inneren ihrer
Seele empfinden, dass ihrem Leben etwas fehlt. Dann rennen sie von dem einen zum
anderen. Da wird ihnen der eine Arzt, in Anführungszeichen, das sind jetzt keine
Mediziner, sondern Leute, die den Menschen das Heil anbieten. Der eine wird
ihnen Religion anbieten, wird ihnen sagen, ja da musst du eine Wallfahrt machen oder
vielleicht musst du mal eine Pilgerreise machen, da den Jakobswesen ganz modern
entlang zu pilgern. Dann wird das ganz wundersame Erfahrungen bringen und der
andere, der wird eben esoterische Versuche anbieten.
Der dritte wird mit Unterhaltung versuchen, diese Stimme zum Schweigen zu
bringen. Andere, wir haben das heute schon gesagt,
werden in Süchte verwickelt. Wieder andere werden im Materialismus versuchen,
die Sehnsucht ihrer Seele zu stillen. Das Ergebnis wird aber immer das sein, was
wir hier finden. Es hatte erstens keinen Nutzen. Es war
schlimmer geworden. Der Zustand einer solchen Seele wird immer schlimmer.
Dann hatte sie vieles erlitten, schmerzhafte Erfahrungen gemacht und
dabei noch ihre ganze Habe verwandt. Ja, solche Kurse oder was immer da
angeboten wird, die kosten ja Geld. Da muss man ja noch viel für bezahlen.
Wir hatten mal bei einer Messe einen Büchertisch, uns gegenüber war ein Stand,
wo man Bier verkaufte und da kam ein Mann vorbei und sagte, ja wenn ihr das
verkaufen würdet, dann würdet ihr wahrscheinlich mehr Geschäfte machen.
Ich habe zu ihm gesagt, wissen sie was, wir verkaufen überhaupt nichts. Das, was wir
anzubieten haben, können sie überhaupt gar nicht bezahlen und außerdem ist das
auch schon bezahlt. Das Angebot Gottes ist umsonst.
Da braucht man nichts für bezahlen, sondern sie brauchen das nur noch
anzunehmen. Aber diese Frau hat es an der falschen
Quelle versucht. Aber dann gab es in ihrem Leben einen Wendepunkt.
Es heißt, sie kam, als sie von Jesus gehört hatte.
Ich denke, das ist ein wichtiger Vers für uns. Nur so am Rande hören die Menschen,
mit denen wir zu tun haben, von dem Herrn Jesus. Diese Person, ob es ein oder
mehrere war, wissen wir nicht. Sie bleiben hinter den Kulissen verborgen.
Wir wissen nicht, wer das war. Es gab Menschen in ihrem Leben, die hatten ihr
von dem Herrn Jesus erzählt und zwar so erzählt, dass sie geglaubt hatte, dass sie
gesagt hat, ja, dieser Mensch, der kann mir nur noch helfen.
Das hatte man ihr wohl gesagt. Es gibt nur noch eine Hilfe für dich, das ist die
Person des Herrn Jesus. Und heute lesen die Menschen keine Bibeln mehr.
Wir müssen ihnen das schon sagen, sonst kommen die nicht darauf. Und hier ist
eine solche Person, die hat das gehört. Dann macht sie sich auf, dann geht sie zu
dem Herrn Jesus, dann rührt sie ihn an und in dem Augenblick, sie glaubte, dass er
sie heilen kann und in dem Augenblick, wo sie ihn anrührt, war sie geheilt, war sie,
ich übertrage das jetzt auf unser Thema, errettet. Aber jetzt passiert etwas ganz
Merkwürdiges. Der Jesus sagt, wer hat mich angerührt?
Naja, die Jünger sagen, also, Herr Jesus, entschuldige, aber hier laufen so viele
Leute rum, da wird dich ja wohl mal jemand angerührt haben, nicht?
Man, wir kennen das, wenn man irgendwo wichtige Rabattaktionen, Computer bei
Aldi, dann stehen die schon alle vor der Tür und sobald sie da rein stürzen,
stoßen sie sich ständig an und so. Ja, das passiert eben, wenn man so viele
Leute da sind. Aber der Jesus sagt, nein, nein, so war das nicht, sondern es ist von mir
Kraft ausgegangen, eine Person zu heilen. Und dann heißt es von dem Herrn Jesus,
und er blickte umher, um die zu sehen, die dies getan hatte. Fünf mal im
Markusevangelium lesen wir, dass der Jesus umherblickte. Und hier ist eine
dieser Stellen. Er blickt umher, um diese Person zu sehen.
Und jetzt mögen wir uns fragen, warum war das denn nötig? Warum musste der Jesus
diese Frau denn sehen? Die war doch geheilt, die hätte doch nach Hause gehen
können. Nehmen wir einmal an, das wäre so passiert.
Was wäre dann die Grundlage ihrer Heilsgewissheit gewesen? Das wäre Vers
29 gewesen. Sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes und sie merkte am Leib, dass
sie von der Plage geheilt war. Das einzige, was sie gehabt hätte, wären
ihre Erfahrungen und ihre Gefühle gewesen. Was sie erlebt hatte, was sie
gemerkt hatte. Und dann wäre sie nach Hause gegangen und dann hätten die
Nachbarinnen vielleicht gesagt, was weißt du, ob die Krankheit nicht mal
wiederkommt. Und dann hätte sie gesagt, nein, ich fühle mich ganz gesund heute. Aber am
nächsten Tag, dann wäre sie wach geworden, auch heute fühle ich mich gar nicht. Wer
weiß, ob das vielleicht doch nicht, vielleicht haben die doch recht gehabt.
Was ist das für ein wackeliges Fundament? Und deswegen musste der Jesus diese
Frau sehen. Und als er sie dann nach ihr schaut, da heißt es, die Frau aber voll
Furcht und Zittern. Das zeigt uns, dass diese Frau noch keine Heilsgewissheit
hat. Ihr Zustand ist voll Furcht und Zittern. Das ist nicht die Situation eines
Menschen, der wirklich Frieden mit Gott hat. Sie kommt voll Furcht und Zittern,
fällt vor ihm nieder und sagt ihm die ganze Wahrheit. Ich liebe diesen Satz. Hast
du dem Herrn Jesus schon mal die ganze Wahrheit gesagt? Die ganze Wahrheit
deines Lebens vor ihm ausgebreitet? Und dann sagt der Jesus zu ihr, Tochter,
allein diese Anrede musste ihr Herz ja schon in Freude versetzen.
Das ist der einzige Mal meines Wissens, wo der Jesus das gesagt hat. Tochter, dein
Glaube hat dich geheilt. Geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.
Jetzt hatte sie das Wort Gottes als das Fundament für ihre Heilsgewissheit. Wenn
jetzt die Nachbarinnen sagten, was weißt du, ob das wiederkommt, dann konnte sie
sagen, er hat zu mir gesagt, geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.
Das kommt nicht wieder. Das hat er gesagt und darauf stütze ich mich. Und genau
diese Erfahrung, diese Situation, die wir haben, ist die Situation vieler Kinder,
gläubiger Eltern, durch die sie hindurchgehen, die sich in jungen Jahren
bekehrt haben. Warum, wenn du dich in jungen Jahren
bekehrt hast, warum hast du dich bekehrt? Weil du so ein tiefes Empfinden davon
hattest, was Sünde in den Augen Gottes war? Also bei mir war das nicht so. Das
holt Gott später nach, da brauchst du keine Sorge zu haben. Aber bei mir war
das so, die Eltern haben immer gesagt, wenn du dich nicht bekehrst, wenn du
nicht mit deinen Sünden zu dem Herrn Jesus kommst, dann wird, wenn der Jesus
wiederkommt, dann wirst du hierbleiben und wir werden alle mitgehen, du bleibst
hier. Und dann kam ich nach Hause, meine Eltern waren nicht da und habe ich
gedacht, jetzt ist der Jesus gekommen und ich bin immer noch hier. Aber die Eltern
kamen ja glücklicherweise doch noch wieder. Aber das beunruhigte einen
immer mehr und irgendwann kam dann der Augenblick, wo man mit seinen Sünden, mit
dem, was man so als Kind gläubiger Eltern wusste, dass man ungezogen war, dass
man gelogen hatte und diese Dinge, die man Jesus gesagt hat. Und das ist genau so
eine Bekehrung wie jede andere auch. Aber dann wird man älter und dann macht man
so manche Entdeckungen in seinem Leben, dass man immer noch sündigt und dann
erlebt man, begegnen man vielleicht Menschen, die haben eine Bekehrung
erlebt, wie Saulus von Tasos, die sind da vom Pferd gefallen oder wie der
Kerkermeister von Philippi, so ein richtiges Erdbeben dabei und dann sagt
man sich, ja so war das bei mir aber nicht, vielleicht war das doch nicht
ausreichend genug, vielleicht habe ich mich noch nicht genug bekehrt und dann
bekehrt man sich in Anführungszeichen nochmal. Ein Freund von mir hat mir mal
gesagt, es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich mich jeden Samstagabend
bekehrt. Immer wenn wieder der Sonntag kam, da hat er gedacht, wer weiß, ob das
ausreichend war, weil er immer in sich hineingeschaut hat. Und dann Erfahrungen,
ja das war bei dem anderen aber anders und da kommen diese Dinge her, ich habe
das ja den einen Abend schon mal erwähnt, nicht, dass man dann vielleicht, wie mir
ein junger Mensch mal sagt, ich hätte mir das mal gewünscht, dass ich so richtig
in der Welt gelebt hätte und dann so eine knallharte Bekehrung, dann wäre das
alles viel einfacher. Und ich habe es ja gestern schon gesagt,
dann wäre auch nichts einfacher. Die Probleme wären auf einer
anderen Ebene, aber ich kann das natürlich verstehen, diese Gedanken, weil
man in sich hineinschaut und dann ist es unbedingt notwendig, dass man die Basis
findet auf den Worten Gottes. Ich habe es in meiner eigenen Familie erlebt, bei
einer meiner Töchter, wir waren als Eltern bei ihrer Bekehrung dabei gewesen
und wussten das, aber es kam dann doch später mal eine Zeit, wo die Zweifel so
kamen, ja ob das denn wirklich und so weiter, ich fühle das ja gar nicht so und
und dann haben wir Bibelferse aufgeschrieben und ihren Namen dort
eingesetzt und haben das über ihr Bett gehängt und haben gesagt, lies dir das
mal immer durch, wenn du einschläfst und das dauerte noch einige Wochen und dann
kam sie irgendwann und sagte, jetzt weiß ich, dass ich, er rettet mich, ich sage, warum das denn, hat sich
was geändert oder? Ja, nein, aber der Jesus hat das so gesagt, das steht so im Gottes
Wort und das glaube ich, weil er das so gesagt hat. Und das ist das, was wir
brauchen, um nicht in Furcht und Zittern den Rest unseres Lebens zu leben, in
Ungewissheit über unsere Bekehrung, dass wir nicht in uns hineinschauen, dass es
nicht Erfahrungen und Gefühle sind, auf die es ankommt, sondern einzig und allein
das Wort Gottes. Wenn wir das im Glauben ergriffen haben, wenn wir dem Herrn Jesus
unsere Sünden gesagt haben, damit zu ihm gekommen sind, dann können wir uns auf
sein Wort stützen. Dein Glaube hat dich geheilt, der Glaube, nicht deine Werke.
Manchmal mir sagt ein Junge am Rande eines Jugendtages, ist das wirklich so
einfach? Muss ich nicht noch irgendwas tun dafür?
Ich habe gesagt, Junge, wenn wir beiden was dafür tun müssten, dann wären wir
verloren. Das können wir gar nicht. Das, was dazu notwendig ist, hat jemand
anderes getan und deswegen, das brauchst du nur im Glauben annehmen.
Aber einfach ist das trotzdem nicht. Mir sagte mal ein Büchertisch einer, das ist mir zu
einfach. Ich sage, sie täuschen sich. So einfach ist das gar nicht. Es bedeutet
nämlich, dass sie über ihr Leben ein Urteil sprechen müssen, dass ihr Leben
verfehlt war und dass sie Schuld auf sich geladen haben und die müssen sie dem
Herrn Jesus bekennen. Und unser Stolz, der steht uns da natürlich im Wege.
Das klingt nur so einfach, aber wenn es um das Tun geht, dann ist es einzig und
allein das Werk des Herrn Jesus. Das dürfen wir im Glauben erfassen.
Dein Glaube hat dich geheilt. Gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner
Plage. Und wenn wir einmal auf dem Wort Gottes ruhen, dann haben wir ein
Fundament für unser Heil, das unerschütterlich ist. Das ist nicht
abhängig von uns, von unseren Gefühlen und Erfahrungen, sondern das ist allein
abhängig von dem, was der Jesus getan hat und von den Verheißungen seines
Wortes, die wir im Glauben annehmen. Aber dann, wenn das vielleicht und
hoffentlich in deinem Leben so ist, dass du das erfasst hast und dich im Glauben
auf sein Wort stützt, weil er das gesagt hat, dann gibt es noch ein weiteres
Problem, das in der Regel ein paar Jahre später in der Entwicklung eines jungen
Menschen kommen wird. Und davon möchte ich jetzt lesen und dazu Römer 7
aufschlagen. Aus Römer 7 ein paar Verse, ab Vers 15.
Denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht. Denn nicht das, was ich will, tue ich,
sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das, was ich nicht will,
ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist. Nun aber vollbringe nicht
mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. Denn ich weiß, dass in mir, das ist
in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Denn das Wollen ist bei mir vorhanden,
aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht. Denn nicht das Gute,
das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Und dann noch ein Vers, ab Vers 24. Ich elender Mensch, wer wird mich retten von
diesem Leib des Todes? Ich danke Gott durch Jesus Christus,
unseren Herrn. Also nun diene ich selbst mit dem Sinn dem Gesetz Gottes, mit dem
Fleisch aber dem Gesetz der Sünde. Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die
in Christus Jesus sind. Und daneben stellen möchte ich einen Vers aus dem
Galaterbrief aus Kapitel 5. Galater 5, Vers 17.
Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist aber gegen das Fleisch, denn
diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt.
Soweit das Wort Gottes. Hier haben wir jetzt eine Situation, die sicherlich
mancher junge Mensch in seinem Leben durchlebt und die wir Älteren uns
vielleicht noch daran erinnern können, dass wir in so einer Phase unseres
Glaubenslebens gewesen sind. Es geht hier in Römer 7 um eine
wiedergeborene Seele, die das Gute will. Das kann überhaupt gar kein Ungläubiger
sein. Kein Ungläubiger will das Gute. Er will das Gute und er stellt fest, dass
er nicht das Gute, sondern das Böse vollführt. Er kämpft diesen Kampf, den
er immer wieder verliert. Er merkt, in mir da ist noch diese alte Natur da und dann
kämpft er dagegen und verliert diesen Kampf ständig. Da wo man eine
Problem hat, wo man dann sagt, nachdem man versagt hat, das wird mir jetzt nicht
mehr passieren. Morgen wird das anders gehen und morgen
geht das überhaupt nicht anders. Morgen passiert dasselbe wieder und so
geht das weiter. Weil diese Person auch noch die falsche
Blickrichtung hat. Jetzt geht es nicht um die Heilsgewissheit, jetzt geht es um die
Frage eines sieghaften Glaubenslebens oder eines Lebens, wo man immer wieder
der alten Natur Raum gibt und sie guckt immer noch in sich hinein und führt
diesen Kampf und verliert ihn wieder. Ein junger Mann kam zu mir und sagte, ich
habe da so eine Sünde in meinem Leben, die kann ich nicht lassen.
Ich habe gesagt, kannst du nicht oder willst du nicht?
Nun, er war erst mal so ehrlich, dass er gesagt hat, manchmal will ich auch nicht.
Da sage ich, das ist schon mal der erste Punkt. Aber wir kamen dann darauf zu
sprechen und dann sagte er im Laufe des Gesprächs zu mir, wie kann ich diesen
Kampf gewinnen? Ich habe zu ihm gesagt, gar nicht. Er war völlig erschüttert, ob diese
Aussage, aber ich habe ihn natürlich nicht so da stehen lassen, aber ich habe
gesagt, du kannst den Kampf nicht gewinnen. Den Kampf, den führt jemand
anders und das ist das, was Galater 5 uns dann nämlich sagt, wo der Fleisch
kämpft wieder den Geist, das ist der Heilige Geist, um den es da geht. Der
Kampf ist nicht, dass ich das neue Leben in mir gegen das Fleisch, die alte Natur
kämpft, sondern es gibt für den Gläubigen eine Kraft und das ist der
Heilige Geist und er sagt, die beiden sind entgegensetzt, damit ihr nicht tut,
das tut, was ihr wollt. Das klingt genauso wie Römer 7, ist aber
genau das Gegenteil. In Römer 7, da ist das, was die Person will, das, was das
neue Leben will, das Gute, aber sie schafft es nicht. Sie tut doch immer das,
was sie eigentlich nicht will. Aber wenn es im Galaterbrief heißt, damit ihr
nicht das tut, was ihr wollt, da ist das, was ihr wollt, das Böse, was das Fleisch
will und er sagt, es gibt den Geist Gottes in euch und der, wenn ihr euch
dieser Führung des Heiligen Geistes in eurem Leben überlasst, dann wird er euch
die Kraft geben, ein solches Leben zu führen. Das erkennt dieser Mann, der auf
einmal zu dem Punkt kommt, wo er sagt, ich elender Mensch, wer wird mich retten?
Da geht der Blick nach außen endlich. Er sagt nicht, wie werde ich mich erretten,
sondern wer wird mich erretten und dann kommt sein Blick auf den Herrn Jesus und
dann kann er zu dem Ergebnis kommen, jetzt also ist jetzt keine Verdammnis
für die, die in Christus Jesus sind. Das heißt nicht, dass du dann nie mehr in
deinem Leben sündig bist, das haben wir heute Mittag auch angesprochen, aber es
ist etwas völlig anderes, ein Leben in Abhängigkeit vom Herrn und unter der
Leitung seines Geistes zu führen, als ständig diesen Kampf zu führen mit
sich selbst, in eigener Kraft und im Vertrauen auf sich selbst, diesen Kampf
gegen die alte Natur zu führen, diesen Kampf werden wir immer verlieren. Aber
wenn wir den Herrn das Leben übergeben und uns unter die Leitung seines Geistes
stellen, dann ist das die Kraft, die er uns geben kann, ein Leben zu führen, ein
siegreiches Leben. Wir als Gläubige, das haben wir heute Nachmittag auch gesehen,
wir müssen nicht mehr sündigen. Der Ungläubige ist unter dieser Knechtschaft,
er kann überhaupt gar nicht anders, aber das ist eben der Unterschied zu einem
Gläubigen, dass wir zwar noch diese Natur in uns haben, aber wir haben auch die
Kraft und die Frage ist, wem wir Raum geben in unserem Leben.
Wir haben gestern im ganz anderen Zusammenhang, als wir über das Thema der
südlich-moralischen Reinheit gesprochen haben, auch gesagt, womit beschäftigst du
dich. Davon hängt es ab, ob du dich mit dem beschäftigst, alles was rein ist
oder eben nicht. Das wird dich beeinflussen. Das ist hier genauso. Wem
willst du in deinem Leben Nahrung geben? Der alten Natur in dir oder dem Geist
Gottes Raum geben, dass er in deinem Leben dich führen kann, zu einem solchen
Leben, das zur Ehre des Herrn ist. Das war der zweite Punkt, um den es mir ging.
Einmal also die Heilsgewissheit, zweitens diese Frage, wie man mit diesem Problem
fertig wird. Und jetzt komme ich zu dem dritten Punkt und dazu gehen wir wieder
zurück zu dem Vers, den wir am Anfang gelesen haben, 2. Timotheus 3, auf den ich
jetzt noch etwas eingehen will.
Der Vers in 2. Timotheus 3, Vers 14 beginnt mit dem Wort du aber. Kommt einige
Male in den Timotheus Briefen vor. Es geht bei dieser Frage, bei all diesen
Entscheidungen, die wir heute so ein wenig uns ansehen, geht es um dich ganz
persönlich. Du aber. Und jetzt geht es um die Frage, bleibe in dem was du gelernt
hast und wovon du völlig überzeugt bist. Jetzt geht es um die Wahrheit der
Schrift. Es gibt da im Leben des Glaubens sozusagen auch zwei Stufen in einer ganz
natürlichen Entwicklung. Wenn du mal diesen König, denke da gerade dran in
2. Chronika 34, da ist von dem jungen König Josia die Rede. Da gab es auch
solche zwei Phasen in seinem Leben. In 2. Chronika 34, da heißt es zuerst in
Vers 3, und im achten Jahr seiner Regierung, als er noch ein Knabe war, da
war er 16 Jahre alt, fing er an den Gott seines Vaters David zu suchen. Und im
zwölften Jahre, als er 20 Jahre war, fing er an, Judah und Jerusalem von den
Höhen und den Ascherim und den geschnitzten und den gegossenen Bildern
zu reinigen. Es gibt eine Phase im Leben eines jungen
Menschen, eines Teenagers, wo er genug mit sich selbst zu tun hat und diese
persönlichen Glaubensprobleme, die wir gerade besprochen haben, erst einmal
unter die Füße kriegen muss. Aber wenn man etwas älter geworden ist, dann
sollte auch der Punkt kommen, wo auch andere Fragen im Leben wichtig werden.
Wo auch die Fragen des Hauses Gottes, die Fragen der Wahrheit über die
Versammlung, über die Schrift immer wichtiger werden, weil man persönlich in
seinem Glaubensleben ein Fundament hat und dann auch eben in diesen Fragen
weitergeführt werden kann. Und dann heißt es, du aber bleibe in dem, was du
gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist.
Timotheus hatte gelernt, er kannte, wir haben das gelesen, von Kind auf die
Heiligen Schriften. Das war bei Timotheus das Alte Testament, für uns
heute die ganze Bibel und ich denke, viele von uns hier sind aus derselben
Situation hervorgegangen, dass wir von Kind auf die Heiligen Schriften kennen.
Das, was du gelernt hast, ist der erste Schritt. Das Lernen der Dinge, der Wahrheit
des Wortes Gottes. Lernen durch das persönliche Beschäftigen mit dem Wort
Gottes, durch die Zusammenkünfte und andere Möglichkeiten lernen, was die
Wahrheit Gottes ist. Aber das reicht nicht aus.
Bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist.
In geistlichen Dingen muss das Lernen immer mit einer persönlichen Überzeugung
einhergehen. Das ist in der Schule nicht immer so. Da kam mal eine Schülerin zu
mir und sagte, wir müssen jetzt in der Schule, nehmen wir gerade die
Evolutionslehre durch. Was soll ich denn jetzt machen? Ja, sag ich, dann wirst du sie
wohl lernen müssen. Du müsstest ja einen Test drüber schreiben. Aber deswegen musst du da
nicht von überzeugt sein, dass er stimmt. Und ich habe in meiner Ausbildung
manches lernen müssen, was ziemlich albern war, weil das Menschenbild, das dem
zugrunde lag, eben nicht das Menschenbild der Bibel war. Als ich
pädagogisch studiert hatte, war gerade die hohe Zeit von Mr. Neal und seiner
anti-autoritären Erziehung. Das wurde damals sehr gepriesen und man hielt das
für den letzten Schrei. Aber man wusste natürlich, das passt überhaupt nicht mit
dem zusammen, was Gottes Wort uns sagt. Und demzufolge ist man da nicht von
überzeugt. Aber bei geistlichen Dingen reicht das nicht aus, dass du die Sache
nur lernst, verstandesmäßig und vielleicht in der Jugendstunde den
Fragebogen richtig ausfüllen kannst, sondern es muss eine persönliche
Überzeugung werden. Das, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist.
Und wie wirst du diese Überzeugung gewinnen? Nun, du wirst sie gewinnen durch
die Beschäftigung mit Gottes Wort. Einen anderen Weg gibt es nicht. Dass du dich
mit Gottes Wort beschäftigst und anhand von Gottes Wort die Antwort auf diese
Fragen suchst, dann wirst du das lernen können. Ich traf voriges Jahr in England
einen jungen Bruder und ich habe gedacht, bei dem ist irgendwas passiert.
Ich kannte ihn ja schon von den Jahren vorher, der war so ein Luftikus da gewesen
und inzwischen hatte ich den Gedanken, da ist irgendwas passiert. Und ich habe
ihn dann angesprochen. Ich habe gesagt, David, sag mal, was ist los mit dir?
Du hast dich doch verändert. Ja, sagt er, weißt du, das ging einfach nicht mehr so
weiter mit mir. Ich bin von hier nach da gerannt und dann
hat der eine das gesagt und der andere jenes. Und ich wusste auch nicht
mehr, was ich jetzt für richtig halten sollte. Und dann habe ich mir, sagt er,
eine Kaffee gekocht und dann habe ich die ganze Nacht die Bibel gelesen und das
untersucht. So lange, sagte er, bis das klick gemacht hat. Bis mir klar war, was
wirklich die Gedanken Gottes sind. Und da müssen wir letztlich alle irgendwann
mal hinkommen. Muss man nicht unbedingt nachts machen.
Aber manchmal hat man ja sonst keine Zeit. Dass du dir die Zeit nimmst, wirklich
mal das Wort zu erforschen auf die Wahrheit der Schrift hin. Und wie das
geht, das will ich an einem Bild illustrieren aus den Sprüchen. In Sprüche
2, da haben wir in der bildhaften Sprache dieses biblischen Buches einen
Hinweis darauf. Sprüche 2, Abvers 1. Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und
meine Gebote bei dir verweist, sodass du dein Ohr aufmerksam auf Weisheit hören
lässt, dein Herz neigt zum Verständnis. Ja, wenn du dem Verstand rufst, deine
Stimme erhebst zum Verständnis, wenn du ihn suchst wie Silber und ihm
nachspürst wie nach verborgenen Schätzen, dann wirst du die Furcht des
Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Hier findest du einige
Grundsätze, die für das Bibelstudium sozusagen von Bedeutung sind. Das erste
heißt, wenn du meine Reden annimmst, du musst grundsätzlich die Bereitschaft
haben, dich unter Gottes Wort zu stellen und Gottes Wort als die Wahrheit
anzunehmen. Wenn du noch meinst, du könntest über das Wort Gottes urteilen,
weil du ja eigentlich schon genau weißt, was du tun willst und du suchst in der
Bibel nur eine Bestätigung dafür, was du sowieso schon vor hast, so wirst du die
Wahrheit Gottes nicht erkennen, sondern du musst wirklich sagen, Herr, was sagt
dein Wort dazu? Das will ich annehmen und dieses Gebot dann verweist, wirklich zu
einem Eigentum machst, darin bleibst, dein Ohr aufmerksam auf Weisheit hören lässt,
dieses aufmerksame Hören, die Bereitschaft, dass Gott zu dir redet oder
liest du die Bibel nur noch aus Gewohnheit, ohne dass es wirklich mit
einem aufmerksamen Ohr ist. Ein junges Mädchen, die mehrere Probleme in ihrem
Glaubensleben hatte, habe ich einmal gefragt, ich sag mal, wie sieht das
eigentlich in deinem Glaubensleben aus? Da hat sie zu mir gesagt, willst du das
wirklich wissen? Ich sag, natürlich will ich das wissen.
Und dann kam heraus, ja, Bibel lesen tat sie schon eigentlich gar nicht mehr, das
Gebet hatte auch schon so langsam aufgehört und ich habe gesagt, bevor du
nicht dein persönliches Verhältnis zum Herrn in Ordnung bringst, wirst du auch
deine 130 anderen Probleme nicht lösen. Das ist erstmal der für dich wichtige
Punkt. Das Wort Gottes zu studieren, aufmerksam darauf zu hören, wenn du dein
Herz neigst zum Verständnis. Da haben wir wieder denselben Punkt, den wir schon mal
hatten, es geht um unser Herz. Es geht nicht darum, in erster Linie etwas an
Wissen anzusammeln, sondern es geht darum, mit dem Herzen das Wort Gottes zu lesen,
in der Überzeugung, dass es die Stimme unseres Herrn ist, der für uns
gestorben ist, der durch dein Wort zu uns redet und das in unser Herz aufzunehmen.
Und dann zeigt er uns zwei Seiten. Er sagt einmal, du sollst dem Verstand
rufen. Das ist sicherlich bildhaft für das Gebet, dass er darum ruft, Verständnis
über Gottes Wort zu finden, dass du Gott im Gebet bittest, dir sein Wort zu
öffnen. Und das zweite war dann, wenn du ihn suchst wie Silber und nachspürst
wie nach verborgenen Schätzen. Das ist, wenn ich das mal so modern ausdrücke,
systematisches Bibelstudium. Das liegt nicht alles auf der Oberfläche.
Da musst du schon mal nach suchen, wie nach Schätzen. Da musst du dich schon
mal intensiv mit beschäftigen. Beides gehört zusammen. Wenn wir nur eins davon
tun, kriegt die Sache eine Schieflage. Wenn du nur betest, ohne systematisch das
Wort zu erforschen, führt das zu einem mystischen, unnüchternen Glaubensleben.
Das sind die Leute, die beten um Weisung Gottes. Dann schlagen sie
die Bibel auf und zeigen irgendwo drauf. Und das war dann der Hinweis des Herrn
oder etwas, die haben aber noch nie das Wort wirklich mal systematisch erforscht.
Wenn du aber das Wort Gottes erforscht, ohne zu beten, dann wird das nur zu einer
verstandesmäßigen Kenntnis führen, die ein bisschen zu hoch sitzt, die dein
Leben letztlich doch nicht beeinflussen wird. Beides gehört zusammen. Das Gebet
um Klarheit und Verständnis, aber auch das Erforschen des Wortes Gottes.
Vielleicht auch das etwas für uns Älteren, dass wir den Jüngeren auch
dabei vielleicht mal etwas helfen. War für mich auch eine gewisse, hat es mir
auch die Augen geöffnet, als wir bei einer Konferenz zusammen waren im Ausland
und die Jugendstunde gemacht haben mit vier Brüdern aus vier verschiedenen
Ländern. Ist also offenkundig ein internationales Problem. Und dann gesagt
haben, habt ihr noch irgendwelche Fragen? Da sagte einer von den Jungen, wir
möchten gerne mal wissen, wie ihr vier Brüder die Bibel studiert.
Ganz interessante Frage, nicht? Aber dass man mal erklärt, wie macht man denn so
was? Dass man sagt, ja, du musst die Bibel lesen, nicht? Wird schon irgendwas bei
rauskommen. Nein, man kann auch da, sicher wird jeder im Laufe der Jahre seine
persönliche Methode entwickeln, aber am Anfang braucht man vielleicht erst mal
auch vielleicht so ein paar Statthilfen. Das Wort zu studieren, um daraus die
Antwort Gottes zu finden, um dann wirkliche Überzeugungen im Leben zu
haben. Das sind die drei Punkte, um die es mir ging. Einmal, dass du wirklich ein
Fundament hast, was dein Heil angeht, ein Fundament im Gotte Gottes, dass du
zweitens verstehst, dass ein sieghaftes Glaubensleben nur zu finden ist, wenn du
in Abhängigkeit vom Herrn unter der Leitung seines Geistes lebst und nicht
deine eigenen Kämpfe kämpfst. Und drittens, dass du in Glaubensfragen, was
den persönlichen Weg angeht oder was den gemeinsamen Weg der Kinder Gottes
angeht, wirklich sagst, die Wahrheit Gottes anhand seines Wortes zu erforschen.
Und wenn du wirklich offen bist für diese Dinge, dann wird Gott zu dir reden,
dann wirst du so etwas in deinem Leben erfahren. Ich habe das oft genug erlebt,
jetzt noch vor einiger Zeit auf einer Jugendstunde, als wir zusammen waren.
Wir waren eine Woche zusammen und als wir anfangs auf die Knie gingen, da hat ein
junger Bruder gebetet, was mich damals ziemlich sehr beeindruckt hat. Er hat
damals gebetet, Herr schenke uns, dass wir diese Woche anders verlassen, als wir
hingekommen sind. Und er hat das Gebet erhört. In jener Woche haben einige von
den jungen Leuten in ihrem Leben aufgeräumt. Da sind neue Entscheidungen
für den Herrn gefallen. Wenn wir das wirklich aufrichtig den Herrn darum bitten
und dann sein Wort zur Hand nehmen, dann wird er auch heute noch genauso
antworten, wie er das früher getan hat. Ich will jetzt mit einem Appell sozusagen
schließen, einmal für unsere jungen Geschwister und dann für uns Ältere noch
ein Wort. Ich lese im Hinblick auf die Jüngeren jetzt ein Wort aus Johannes 21.
Johannes 21, Vers 22. Jesus spricht zu ihm, zu Petrus, wenn ich will, dass er
bleibe, bis ich komme. Was geht es dich an? Folge du mir nach. Nachfolge des Herrn
Jesus ist eine ganz persönliche Sache und solange du noch danach guckst, was die
anderen machen, wirst du nur verwirrt werden und keine Klarheit finden.
Der Herr muss dir die Überzeugung geben und dann sagt er folge du mir nach.
Petrus, nicht der Johannes, das ist jetzt nicht so wichtig. Ich habe dich gerufen
folge du mir nach. Eine ganz persönliche Nachfolge, Entschiedenheit in der
Nachfolge des Herrn. Da geht es nicht mehr um die anderen.
Da wirst du nicht mehr sagen, ja was die anderen machen, ja was machen die, das
machen doch alle. Ist überhaupt so ein alberner Satz für einen Gläubigen.
Sagt mir auch mein junger Mensch, den ich auf einen Punkt in seinem Leben ansparte,
sagt er zu mir, das machen doch alle. Ich sage, hör mal, meinst du das war jetzt eine
intelligente Äußerung für einen Gläubigen? Also in meiner Bibel habe ich
das nicht gefunden, dass da steht, dass Christen die Leute sind, die das machen,
was alle machen. Im Gegenteil, viel öfter werden wir etwas tun, was
nicht alle machen. Und als Gläubiger können wir da auch nicht nachfragen.
Es gibt einen erschreckenden Vers im Propheten Amos. Da sagt Gott im
Propheten Amos Kapitel 2, glaube ich, sagt er, ich habe mir unter deinen
Jünglingen Nazarea ersehen. Ist es nicht so, ihr Kinder Israel? Und ihr habt aber,
ihr habt den Nazarean Wein zu trinken gegeben.
Gott wollte und will das immer noch unter den jungen Leuten im Volke Gottes
Nazarea haben. Solche, die in Entschiedenheit dem Herrn nachfolgen.
Ein Nazarea durfte keinen Wein trinken, das heißt er trennte sich von Dingen, die
in der Nachfolge des Herrn doch nur ein Hindernis war. Aber dann gab es
Menschen, denen Gott den Vorwurf machte, dass sie den Nazarean Wein zu trinken
gegeben hatten. Weißt du, was das praktisch bedeutet? Da ist vielleicht ein
junger Bruder, eine junge Schwester, die dem Herrn in Entschiedenheit folgen
möchte und deswegen tut sie gewisse Dinge oder tut sie nicht. Und dann gehst
du dahin und sagst, hör mal, also so eng musst du das ja nun auch nicht sehen.
Das kannst du doch ruhig mitmachen, denn die anderen machen das doch auch und
und vielleicht tut er es dann. Und dann hast du ihm Wein zu trinken gegeben.
Da wird der Herr dich einmal für zur Rechenschaft ziehen. Die Nachfolge ist und
bleibt ganz persönlich. Folge du mir nach. Und der Herr sucht auch heute noch im
Volke Gottes nach Nazarean. Solchen, die ihm in Entschiedenheit folgen.
Wenn du mal die Geschichte liest von den Menschen, die Gott im Laufe der
Kirchengeschichte im Segen benutzt hat. Die meisten, die große Mehrheit davon,
waren Menschen, die in jungen Jahren ihr Leben für den Herrn eingesetzt haben.
Die sogenannten alten Brüder, auf die wir mit Recht uns oft stützen, die waren
ja gar nicht so alt. Bruder Vikram war damals in Irland mit 32 Jahren der
älteste, die anderen waren alle jünger. Das waren Männer, die in jungen Jahren
dem Herrn sich zur Verfügung stellten und der Herr benutzen konnte. Und das ist
bis heute so, dass er noch solche sucht unter den Jüngeren, die den Ruf des
Herrn hören. Folge du mir nach. Ganz persönlich den Weg der Entschiedenheit
mit dem Herrn zu gehen, aus innerer Überzeugung heraus dem Herrn zu folgen
und sich nicht abhalten zu lassen von dem Mainstream, der vielleicht woanders
hinläuft. Das ist nicht entscheidend, sondern entscheidend ist, was der Herr dir sagt,
wo der Weg lang gehen soll. Und immer wieder auf sein Wort zurückzukommen und
zu sagen, Herr, was ist die Wahrheit? Was ist der Weg, den du von mir gehen möchtest,
den du möchtest, dass ich ihn gehe? Glaubenserfahrungen machst du nur, wenn
du auf den Weg des Glaubens gehst. Wenn du wirklich, ich habe es die Tage schon mal
gesagt, in der Nachfolge des Herrn vielleicht auch mal aus dem Boot steigst
und auf das Wort des Herrn hin diesen Weg gehst, weil er gerufen hat. Folge du mir
nach. Möchte der Herr das schenken, dass diese Abende dazu beitragen, dass noch
mancher solche Entscheidungen für den Herrn fällt, ihm zu folgen.
Es ist das einzige Leben, das es wert ist gelebt zu werden und wo du wirklich
glücklich wirst. Es gibt keinen unglücklicheren Menschen
auf dieser Erde als einen weltförmigen Christen.
Du hast zu viel, du weißt zu viel von dem Herrn Jesus, um wirklich in der Welt
glücklich zu werden. Und du hast zu viel von der Welt geschmeckt, um in der
Gegenwart des Herrn glücklich zu sein. Du bist eigentlich nirgendwo glücklich.
Aber wenn du in Entschiedenheit dem Herrn wirklich folgst, auf diesem Weg, da wirst
du wirklich glücklich und da erfährst du, machst du Glaubenserfahrungen mit
deinem Herrn, der dich in seine Nachfolge gerufen hat. Jetzt zum Abschluss noch
ein Wort an die Eltern oder Älteren. Wir alle wünschen uns, dass unsere Kinder,
dass unsere jungen Leute in diesen entscheidenden Jahren die richtige
Entscheidung fällen. Aber wir müssen auch damit leben, dass das nicht immer
geschieht. Manche Eltern trauern um Kinder, die diesen Weg nicht, die diese
Entscheidungen nicht getroffen haben. Manche haben unter den jungen Leuten, wo
sie gearbeitet haben, erleben müssen, dass sie doch die Arbeit keine Frucht
gebracht hat. Ich habe es noch lebhaft vor mir. Wir hatten, meine Frau und ich, ein
junges Mädchen, das wir uns gekümmert hatten, gekämpft haben. Wir haben sie
so in unser Haus aufgenommen, sie hatte Magersucht und wir haben diesen Kampf
verloren. Das musst du erst mal unter die Füße
kriegen. Aber da möchte ich zwei Dinge zu sagen. Ich lese zu einem Vers aus dem
Propheten Jesaja.
Jesaja 1 Vers 2. Hört ihr Himmel und horche auf, du Erde, denn der Herr hat
geredet. Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen und sie sind von mir
abgefallen. Gott sagt, sein Volk Israel, seine Kinder, die er großgezogen hatte,
sind von ihm abgefallen. Und Gott hat keine Fehler gemacht in seiner Erziehung
seines irdischen Volkes. Wir als Eltern werden immer sagen müssen, dass wir
Fehler gemacht haben, aber Gott nicht. Und doch passierte das. Und wenn es einen
gibt, der in so einer Situation uns versteht, dann ist das Gott. Menschen
vielleicht nicht. Vielleicht wirst du in solcher Situation manche klugen Sprüche
hören, von solchen, die nicht wissen, wovon sie reden. Wir haben ja auch über
das geredet am ersten Abend, nicht über die unbesonnenen Worte. Aber es gibt
einen, der versteht die Situation, in der du bist. Das ist Gott und ihm darfst du
das sagen. Und das Zweite, was ich dazu sagen möchte, das basiert sozusagen auf
diesem bekannten Gleichnis in Lukas 15.
Wie es mal jemand gesagt hat, man muss eine Tür nicht zuschlagen, wenn man sie
auch angelehnt sein lassen kann. Lass die Tür offen für solche, die der
Herr vielleicht wieder zurückführt. Du weißt nicht, welchen Weg der Herr mit
jemand geht. Und wenn ein junger Bruder, eine junge Schwester, ein junger Mensch
zurückkommt, dann braucht er wieder deine Hilfe, um wieder in diesen Weg zu
kommen. Dann müssen die Türen offen sein für solche, die der Herr zurückführt.
Ich war einmal dabei als junger Bruder, wie ein Evangelist zu einem jungen Mann
etwas sagte, was ich damals brutal fand, obwohl ich ihn heute verstehen kann, den
Bruder. Da hatte der junge Mann gesagt, ich möchte gerne noch etwas erleben in
der Welt. Irgendwann, ja, da werde ich vielleicht auch mal so mit dem Herrn
gehen, aber das ist mir noch, ich muss noch so einiges mitmachen. Und da hat der
Evangelist zu ihm gesagt, Junge, dann beeil dich, damit du möglichst schnell
beim Schweinetrog angekommen bist. Das klingt natürlich brutal und das möchte
man seinen Kindern oder Jugendlichen gerne ersparen, aber das war erst der
Punkt, wo er zurückkam. Als nichts mehr da war und er vor dem Nichts stand, da
begann die Einsicht, der Weg zurück. Den gibt es immer, das habe ich die Tage
schon gesagt und das will ich auch jetzt noch sagen. Vielleicht, ja mit Sicherheit
bist du noch nicht soweit, sonst säßt du ja nicht hier, aber vielleicht bist du so
ein bisschen, ich sage drück das mal so etwas salopp aus, auf dem Abschwung.
Vielleicht möchten diese Worte dir helfen, davor zurückzuweichen. Solch ein
Weg ist bitter. …