Psalm 103
ID
ak003
Language
DE
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02:54:01
Count
3
Bible references
Psalm 103
Description
Eine dreiteilige Vortragsreihe über den Psalm 103.
Automatic transcript:
…
Es freut mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr die schon kleine Tradition fortsetzen
dürfen, um gemeinsam über Gottes Wort nachzudenken.
Wir möchten uns an diesen drei Abenden, so der Herr sie schenkt und mit seiner Hilfe
uns den 103. Psalm näher anschauen.
Psalm 103 Wir lesen heute Abend des Zusammenhangs wegen
den ganzen Psalmen.
Von David Preise den HERRN meine Seele und all mein Inneres
seinen heiligen Namen.
Preise den HERRN meine Seele und vergiss nicht alle seine Wohltaten,
der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten,
der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen,
der mit Gutem sättigt dein Alter, deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers,
der HERR übt Gerechtigkeit und verschafft Recht allen, die bedrückt werden,
er tat Mose seine Wegekund, den Kindern Israel seine Taten,
barmherzig und gnädig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Güte,
er wird nicht immer rechten und nicht in Ewigkeit nachtragen.
Er hat uns nicht nach unseren Sünden getan und uns nicht nach unseren Ungerechtigkeiten
vergolten.
Denn so hoch die Himmel über die Erde sind, ist gewaltig seine Güte über denen,
die ihn fürchten.
Soweit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.
Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die,
die ihn fürchten.
Denn er kennt unser Gebilde, ist ein Gedenk, dass wir staubt sind.
Der Mensch, wie krass sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht er,
denn ein Wind fährt darüber und sie ist nicht mehr und ihre Städte kennt sie nicht
mehr.
Die Güte des HERRN aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten
und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder hin, für die, die seinen Bund halten und sich
an seine Vorschriften erinnern, um sie zu tun.
Der HERR hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron und sein Reich herrscht über alles.
Preist den HERRN, ihr seine Engel, ihr gewaltigen Ankraft, Täter seines Wortes,
Gehorsam der Stimme seines Wortes.
Preist den HERRN, alle seine Herrschaft, ihr, seine Diener, Täter seines Wohlgefallens.
Preist den HERRN, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft, preise den HERRN,
meine Seele.
Ein Psalm von David, David, den wir recht gut kennen aus der Schrift und der sicherlich
ein sehr bewegtes Leben hatte, mit Höhen, mit Tiefen, der aber ein Leben geführt hat
mit Gott, das sehen wir schon, als er als junger Mann bei den Herden seines Vaters war.
Wie er mit Gefahren zu tun hatte, mit Löwen und mit Bären und wie er im Vertrauen auf
Gott, auch mit diesen Übungen umging und erfahren durfte, dass Gott bei ihm war und
ihm half.
Und dieser David hat ja auch manche Psalmen geschrieben.
Manchmal steht oben drüber, in welcher Situation es war, zum Beispiel David, als er in der
Höhle Adolam war und dann können wir das nachlesen in der Geschichte, in den geschichtlichen
Büchern, damit wir uns eine Vorstellung machen können, in welch einer Lage, in welcher Situation
er sich befunden hat.
Oder denken wir an den Psalm 51, diesen Bußpsalm, wo David in eine tiefe Sünde gefallen war
und das wird uns in der Überschrift mitgeteilt.
Auch da können wir uns ein wenig vorstellen, in welcher Lage sich David befand.
Das haben wir hier bei diesem Psalm nicht.
Wir können ihn also nicht zeitlich einordnen, wir können ihn auch nicht in eine bestimmte
Situation einordnen, müssen wir auch nicht.
Es ist einer von Davids Lobpsalmen und das beeindruckt uns doch, dass David so viele
Loblieder gedichtet hat.
Dieser Mann, der so ein bewegtes Leben hatte.
Und das ist schon mal so ein erster Punkt, den wir von ihm lernen dürfen.
David war ein dankbarer Mann, er lobte Gott, er pries Gott, wir haben hier gelesen, preise
den Herrn.
Nun muss man heute vielleicht auch für die Kinder mal erklären, was das überhaupt heißt,
preisen, weil dieses Wort, das kennt man so im allgemeinen Wortschatz nicht.
In der Sonntagsschule hat mal ein Kind gefragt, warum singt ihr eigentlich immer beißt den
Herrn?
Kinder fragen ja ganz ehrlich, man hat ja Sonntagsschullehrer gemerkt, dieses Wort wird
gar nicht mehr gekannt.
Das muss man erklären.
Das ist gar nicht so ganz einfach.
Vielleicht gibt es hier irgendwo auch noch Wochenmärkte, wo so Marktschreier sind, die
ihre Waren anpreisen, die dann vielleicht sagen, also ich hier habe den besten Fisch
aus dem ganzen Siegerland oder das beste Brot oder was auch immer.
Da wird etwas angepriesen, was besonders gut ist.
Da kommen wir der Sache schon etwas näher.
Den Herrn preisen heißt, ihm zu sagen, wie gut er ist und was er Gutes tut.
Es ist mehr als danken.
Wenn ich in einen Laden gehe und die Verkäuferin, die gibt mir vielleicht eine Tüte, dann sage
ich danke.
Dann preise ich sie aber nicht dafür, dass sie mir eine Tüte gegeben hat.
Wir merken also, preisen geht doch weiter, geht tiefer und kommt, wie wir hier sehen,
aus unserem Inneren, all mein Inneres.
Nun ist es leider bei uns oft so, dass unsere Dankbarkeit so sehr an Äußeres gebunden
ist.
Wenn es uns gut geht, dann sind wir hoffentlich dankbar.
Auch das ist ja nicht selbstverständlich, wir kennen das auch aus unserem Leben.
Es mag uns gut gehen und wir danken noch nicht mal, wollen wir uns auch neu ermuntern lassen
heute Abend.
Wie ist es mit unserer Dankbarkeit?
Wenn wir da mal mit anfangen, wer nicht dankt, der kann auch nicht preisen, der kann auch
nicht loben.
Der kann auch nicht letztendlich, wenn wir die höchste Stufe nehmen, auch nicht anbeten.
Und wir sehen, wenn es aus unserem Inneren herauskommt, dass es auch etwas zu tun hat
mit Übung.
Jemand redet hier zu seiner eigenen Seele und sagt, preise den Herrn meine Seele.
Er hat jetzt hier nicht Selbstgespräche geführt, aber er hat sich innerlich selbst einen Ruck
gegeben und hat sich immer wieder gesagt, ich möchte doch dankbar sein, ich möchte
doch dem Herrn sagen, was ich Gutes sehe in seinem Tun und Handeln und in seinem Wesen.
Das möchte ich ihm sagen, möchte ihm sagen, dass er mir dadurch groß wird.
Und das müssen wir uns auch immer wieder sagen, dass wir das möchten, das ist eine
Herzensentscheidung, das ist auch eine Willensentscheidung.
Ob wir uns darin üben wollen, David hat sich darin geübt.
Das sehen wir an diesen wunderbaren Psalmen vielen, die er uns hinterlassen hat.
Und wenn das aus unserem Inneren herauskommt, dann ist es auch nicht mehr so abhängig von
unserem äußeren Wohlergehen.
Und wir haben sicherlich alle schon Gläubige getroffen, die in Not waren, in großer Not,
in Krankheit, in Trauer, vielleicht auch in Armut und wir mussten doch beschämt feststellen,
sie sind glücklich in dem Herrn und sie sind dankbar in dem Herrn und sie loben ihn und
sie preisen ihn.
Wie ist das denn möglich?
Das kennt diese Welt nicht, überhaupt nicht.
Weil in dieser Welt sind Glücksgefühle, Freude, die sind immer an irgendwelche äußeren
Dinge gebunden.
Und das darf bei dem Gläubigen anders sein.
Weil er eine andere Quelle kennt für diese Freude und weil er auch weiß, wo diese Quelle
herkommt.
Und das führt uns über das Äußere, führt uns auch über die Gaben hinaus, nämlich
dass wir den betrachten, der uns das alles gibt.
Da möchten wir hinkommen, das möchte der Herr uns schenken, dass uns der Herr größer
wird.
Und so möchten wir einfach mal heute Abend mit David so ein wenig durch diesen Psalm
hindurch gehen und möchten uns einmal fragen, wofür preist denn David eigentlich seinen
Herrn?
Und dann werden wir mindestens 14 Stücke entdecken, die Gegenstände sind, Gegenstände
waren für David, um den Herrn zu preisen.
Es fängt damit an in Vers 1, und all mein Inneres, seinen heiligen Namen, ein Name steht
immer in Verbindung mit der Person, der Name Gottes steht in Verbindung mit ihm selbst,
und dieser Name ist auf Ängste verbunden mit Heiligkeit, denn das gehört zu dem Wesen
Gottes, seiner Heiligkeit.
Heiligkeit heißt völlig getrennt, völlig abgesondert von allem, was böse ist.
Es ist undenkbar, Gott mit Bösem in Verbindung zu bringen.
Es ist undenkbar, dass Gott lügt, zum Beispiel.
Es ist undenkbar, dass Gott Sünde übersieht, undenkbar.
Und wie kann man dafür dankbar sein?
Ich weiß nicht, ob euch das nicht auch oft so geht, wenn wir so an die Heiligkeit Gottes
denken, und wir werden auch gerade im Neuen Testament oft aufgerufen zu praktischer Heiligkeit.
So wie er heilig ist, das lesen wir auch schon im Alten Testament, so sollten auch wir heilig
sein.
Und wenn wir uns in dieses Licht stellen, dann müssen wir doch bekennen, dass wir oft
dieser Heiligkeit nicht entsprechen.
Und dann ist das etwas, was uns so ein bisschen beklemmt, an die Heiligkeit Gottes zu denken.
Und bei den Menschen im Allgemeinen, wenn sie mal mit der Heiligkeit Gottes konfrontiert
werden, wenn sie mit seinem Wort konfrontiert werden, dann ist ihnen das unangenehm.
Wenn wir einen heiligen Wandel führen, dann ist das auch für unsere Mitmenschen unangenehm,
weil sie dann dadurch ins Licht Gottes gestellt werden.
Wenn du dieses oder jenes nicht mitmachst, wenn du über dieses oder jenes nicht lachst,
dann bist du ja anders.
Und dann spüren sie, wenn sie dich ein bisschen kennen, dann spüren sie, dass wir Salz der
Erde sind, dass wir Licht sind in dieser Welt, dass wir etwas widerspiegeln von Gottes Heiligkeit
und das ist für das Fleisch unangenehm.
Denn es gibt darauf nur zwei Reaktionen, entweder man erkennt die Heiligkeit Gottes an und man
beugt sich darunter und erkennt sich als Sünder vor Gott oder aber man flieht, man versteckt
sich.
Das tat das erste Menschenpaar ja auch, nachdem sie gesündigt hatten, nachdem zum ersten
Mal Menschen gesündigt hatten, da versteckten sie sich.
Auch bei keinem lesen wir, er ging weg von dem Angesicht des Herrn.
Es gibt nur diese beiden Reaktionen auf die Heiligkeit Gottes und wir wünschen doch,
dass alle, die heute Abend hier sind, das wissen, dass sie sich in dieser Heiligkeit
Gottes einmal erkannt haben als verlorene Sünder, in Sündenot gekommen sind, aber
daran nicht zerbrochen sind, sondern Zuflucht genommen haben zu dem Sünderheiland.
Ihr Blick hingelenkt wurde auf das Werk des Herrn Jesus am Kreuz von Golgatha, wo er stellvertretend
gelitten hat, wo er stellvertretend gestorben ist, damit du und ich gerettet werden können.
Da dürfen wir doch so von Herzen dankbar für sein, dass Gott uns in sein heiliges
Licht gestellt hat.
Stellt euch mal vor, das wäre uns nicht begegnet.
Dann wären wir noch auf dem breiten Weg, der in das ewige Verderben führt.
Ja, wir dürfen ihn preisen dafür, dass er uns in sein heiliges Licht gestellt hat, durch
sein Wort und durch den Heiligen Geist und jetzt sind wir unserer Stellung nach Söhne
Kinder des Lichts und ist das nicht was Schönes?
Wollen wir nicht lieber Kinder des Lichts sein als Söhne der Finsternis?
Heißt aber doch auch praktisch, dass wir auch in diesem Licht wandeln möchten, denn
wir können uns als Gläubige diesem Licht gar nicht entziehen.
Wir wandeln immer in diesem Licht.
Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag wandeln wir in dem Licht Gottes und wenn wir sündigen,
dann sündigen wir im Licht.
Das macht es ernst.
Aber wollen wir denn als Gläubige uns vor diesem Licht verstecken?
Wollen wir uns denn lieber in das Finsternis wandeln, in der Praxis nach?
Nein.
Wir möchten doch gerne in Übereinstimmung sein mit diesem heiligen Gott und dürfen
ihn immer wieder bitten, wie David das auch tut, prüfe mich, erkenne mich, erforsche
mich, mein Herz, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, ob es da etwas zu korrigieren gibt.
So hat David gebetet und so dürfen auch wir beten und dann ist es etwas ganz Wunderbares,
wenn wir so im Licht, in der praktischen Gemeinschaft mit ihm leben.
Da werden wir immer wieder es nötig haben uns zu korrigieren, wir werden immer wieder
Dinge ihm zu bekennen haben, jeden Tag oder hast du schon mal einen Tag gelebt ohne zu
sündigen?
Ohne in Gedanken gesündigt zu haben?
So haben wir doch täglich das Selbstgericht nötig, haben die Fußwaschung nötig, aber
das alles hat der Herr doch gegeben, damit wir uns in seinem Licht an seiner Heiligkeit
erfreuen und deshalb dürfen wir ihn dafür preisen.
Vers 2, preise den Herrn meine Seele und vergiss nicht, alle seine Wohltaten, das wäre schon
ein abendfüllendes Thema, alle seine Wohltaten.
David zählt hier einige auf, wie wäre es denn, wenn wir uns mal einen Zettel nehmen
würden und würden mal anfangen, Wohltaten Gottes, die ich persönlich, die du persönlich
mit deinem Herrn erlebt hast, die mal aufzuschreiben.
Das meine ich durchaus praktisch, das sollten wir mal tun.
Wir könnten ja mal sagen, wir schreiben jeden Tag eine auf, dann hättest du ja nach einem
Jahr schon einen ziemlich vollen Zettel, der würde auch gar nicht ausreichen.
Und wir könnten sicherlich dann wieder weitermachen und wir kämen nicht zu Ende mit den Wohltaten
Gottes.
Wenn wir diesen Psalm hier in seiner Gesamtheit so lesen, dann merken wir, dass es David vor
allen Dingen um die geistlichen Dinge geht.
Um das, was Gott ist und was er gibt und das ist sicherlich auch das Höchste, wofür
wir dankbar sein dürfen.
Die geistlichen Segnungen, mit jeder geistlichen Segnung, sagt der Epheserbrief, sind wir
gesegnet.
Dass du ewiges Leben hast, dass du den heiligen Geist besitzt, dass wir das heilige Wort Gottes
in Händen haben dürfen, was wir heute Abend so besungen haben, dass wir eine herrliche
Hoffnung haben, dass der Herr uns einen Platz, einen Weg bereitet hat in dem Hause seines
Vaters.
Dort sind viele Wohnungen und ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Er ist jetzt dort als verherrlichter Mensch, hat uns Zugang geschaffen.
Was sind das für gewaltige Segnungen?
Wann haben wir ihn das letzte Mal dafür gepriesen?
Wann haben wir ihn das letzte Mal angebetet dafür?
Wann haben wir uns überhaupt das letzte Mal damit beschäftigt?
Sie sind uns gegeben, sie sind jedem Gläubigen im gleichen Maße gegeben und doch ist es
so unterschiedlich, wie wir diese Segnungen genießen.
Der eine genießt sie kaum, der andere genießt sie viel, der andere bittet den Herrn, dass
er sie noch mehr genießen möge, dass er zunimmt.
Das gibt unserem Leben doch auch eine ganz andere Ausrichtung, wenn wir mit diesen geistlichen
Dingen beschäftigt sind.
Warum sind wir so irdisch gesinnt?
Warum hat die Welt noch so viel Anziehungskraft für uns und die Dinge dieser Welt und diese
vergänglichen Dinge?
Warum ist das so?
Haben wir doch alle mit zu tun, weil wir so wenig sinnen auf das, was Troben ist, wo der
Christus ist, aber alle seine Wohltaten, da sind auch die irdischen Dinge mit inbegriffen.
Wenn du morgens aufwachst, was ist dein erster Gedanke?
Sind das die Sorgen, ist das die Arbeit, ist das die Schule, was ist der erste Gedanke?
Das ist wichtig, was unser erster Gedanke ist.
Wir lesen das auch in einem Psalm, wenn ich erwache mit deinem Bilde, darf nicht unser
erster Gedanke er sein, Herr, danke, dass du für mich gestorben bist, dass ich dir
gehören darf, dass du mir diese Nacht geschenkt hast, dass du mir Schlaf geschenkt hast, dass
du mir Gesundheit geschenkt hast, dass ich jetzt aufwachen darf, dass ich aufstehen kann,
dass ich meiner Tätigkeit nachgehen kann, dass du mir die Kraft dazu schenkst, dass
du mir die Weisheit dazu schenkst, dass ich mich dir für diesen Tag anbefehlen darf,
dass ich überhaupt ein warmes Bett habe, ein Dach über dem Kopf, eine Heizung, dass
ich frühstücken darf, dass ich Essen und Trinken habe, dass ich mir auch was mitnehmen
darf an die Arbeit und, und, und.
Geht es uns nicht besonders gut in unserem Land, ist doch nicht selbstverständlich.
Wir haben auch nicht die Garantie, dass es immer so bleiben wird, dass wir uns heute
Abend hier so in Freiheit versammeln dürfen, unter dem Schutz der Obrigkeit, ist auch längst
nicht überall so.
Wohltaten über Wohltaten, möchten wir mehr darüber nachdenken.
Vers 3, der da vergibt, alle deine Ungerechtigkeit, Vergebung, dass wir Vergebung unserer Schuld
erfahren haben.
Ich möchte diesem Thema gerne noch einen ganzen Abend widmen, so der Herr will morgen,
über das Thema Vergebung, was hier an mehreren Stellen in diesem Psalm vorkommt.
Deshalb möchte ich da jetzt nicht viel zu sagen, aber wir können ja schon mal darüber
nachdenken.
Diese gewaltige Tatsache, dass Gott uns vergeben hat, der da heilt, alle deine Krankheiten.
Jetzt sitzen hier bestimmt einige, die schon eine Krankenakte haben, wo da die Krankheiten
alle drin stehen.
Wie geht man dann mit so einem Vers um, der da heilt, alle deine Krankheiten?
Nun müssen wir natürlich immer, wenn wir so einen Abschnitt betrachten, müssen wir
natürlich immer auch gucken, wo er steht.
Wir können nicht immer alles eins zu eins so einfach anwenden.
Wir befinden uns hier auf alttestamentlichem Boden.
Dort gab es irdische Verheißungen, wenn wir einmal aufschlagen wollen, Zweite Mose 15,
Vers 26, dann wurde den Kindern Israel folgendes verheißen, wenn du fleißig auf die Stimme
des Herrn, deines Gottes hören wirst und tun wirst, was recht ist in seinen Augen und
seinen Geboten gehorchen und alle seine Satzungen halten wirst, so werde ich keine der Krankheiten
auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe, denn ich bin der Herr, der dich heilt.
Wie gesagt, wir haben es hier mit einer irdischen, mit einer alttestamentlichen Verheißung zu
tun.
Wir sehen im Neuen Testament, sehen wir durchaus einige, die krank waren, Timotheus war krank
und der Apostel Paulus hat ihn nicht einfach geheilt.
Wir sehen, dass die Segnungen und die Verheißungen auf neutestamentlichem Boden in der Haushaltung
der Gnade himmlischer Natur sind, geistlicher Art und deswegen haben wir nicht die Verheißung,
dass wir nicht krank werden.
Selbst der treueste Gläubige kann krank werden, kann der Herr sogar schicken, kann der Herr
zulassen, aber er möchte sich gerade auch in Bezug auf Krankheiten möchte er sich,
in diesen Umständen möchte er sich verherrlichen, möchte uns erfahren lassen, wie er uns durchbringt.
Das wird uns, so der Herr will, an dem dritten Abend dann beschäftigen, wie er sich erbarmt.
Wir lesen das in Vers 13, wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt.
Da geht es um unsere Schwachheiten und doch bleibt bestehen und das wollen wir auch festhalten,
der Herr ist der beste Arzt und er vermag auch heute noch Krankheiten zu heilen, er
vermag auch heute noch Wunder zu tun.
Wir nehmen gerne die Erkenntnisse der Medizin in Anspruch, wir sind dankbar für Medikamente,
wir sind dankbar für Operationen und all die Möglichkeiten, die es gibt und doch wollen
wir als Gläubige festhalten, über allem steht der Herr.
Er muss auch dazu Gelingen schenken, er muss auch dazu Weisheit und Segen geben, sodass
wir nicht auf die Ärzte vertrauen wollen, sondern ihm die Sache übergeben wollen.
Und dann dürfen wir das hier mitnehmen, dass auch in Bezug auf unsere Krankheiten, in Bezug
auf unsere Schwachheiten, der Herr absolut die richtige Adresse ist, dem wir uns anvertrauen.
Was in erster Linie dazu führt, dass wir in unserem Inneren seinen Frieden genießen
dürfen.
Das ist so etwas Gewaltiges, was diese Welt auch nicht kennt.
Dann in Vers 4, der dein Leben erlöst von der Grube, Erlösung.
Dieser Begriff erlöst, der heißt eigentlich so viel wie befreit.
Also wenn ich an Ketten bin, dann muss ich gelöst werden, wenn ich frei werden will.
Wenn ich in der Grube bin, dann kann ich mich daraus selbst nicht befreien.
Da muss jemand kommen.
Und das ist ein Bild von unserem verlorenen Zustand.
Wir waren absolut hilflos.
Wir konnten zu unserem Heil, zu unserer Erlösung nichts beitragen.
Wir kennen den Begriff vielleicht auch noch von ein Lösegeld bezahlen.
Da wird jemand entführt, dann ist er gefangen und er wird nur freigegeben, wenn die entsprechende
Summe gezahlt wird.
Das können wir auch auf uns anwenden.
Wir waren so versklavt in der Knechtschaft Satans, dass niemand uns daraus befreien konnte,
auch der beste Mensch nicht.
Und diese Hilfe konnte nur von Gott selbst kommen und er hat sie gegeben in der Dahingabe
seines Sohnes.
Sonst wären wir noch in der Grube und wir würden in der ewigen Verdammnis enden.
Das hatten wir verdient.
Also welch ein Grund für Dankbarkeit, für Lob, für Anbetung, dass wir erlöst worden sind.
Jedich krönt mit Güte und Erbarmungen.
Güte entspringt dem guten Gott.
Wir haben einen guten Herrn im absoluten Sinne, der absolut gut ist.
Das kann von keinem Menschen gesagt werden, von niemandem.
Aber Gott ist absolut gut, was er tut ist gut, absolut gut.
Es ist das Beste, was es gibt und er gibt auch nur das Beste, das hat er unter Beweis
gestellt, indem er seinen Sohn, den Eingeborenen, den vielgeliebten Sohn gegeben hat, für dich
und für mich, für Sünder, für solche, die sich als Feinde Gottes erwiesen haben.
Und wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Könnten wir noch irgendeinen Zweifel haben an der Güte Gottes?
Der mit gutem sättig dein Alter.
Das ist doch eine schöne Verheißung.
Wir haben auch manche hier unter uns, die schon älter geworden sind und das Altwerden
bringt Beschwerden mit sich.
Diese Erkenntnis, dass der äußere Mensch die Hütte, wie uns eine Stelle sagt, so nach
und nach verfällt, schwächer wird, abnimmt, das weiß jeder, dass das nicht zunimmt, nein,
es nimmt ab, das fängt ja schon mit der Lesebrille an, mit den grauen Haaren, Hörgerät, Stock,
was es auch sein mag, Vergesslichkeit, Erscheinungen des Älterwerdens und niemand möchte gerne
alt werden.
Es sind ja die Zeitschriften voll davon, was man alles tun soll, was man alles nehmen kann,
damit dieser Prozess gestoppt wird, dass man hundert wird oder älter.
Wir sprechen jetzt nicht davon, dass wir irgendwie unseren Körper vernachlässigen wollen, wir
dürfen und sollen uns auch gesund ernähren, alles ok, aber den Alterungsprozess, den kann
man nicht stoppen, aber wir dürfen wissen, dass der Herr da auch mitgeht, dass er sagt,
ich hebe dich, ich trage dich, dass er gerade in seinem Wort so manche Verheißung gegeben
hat für das Älterwerden und viele Menschen fürchten sich davor, vor dem Älterwerden.
Da kann man natürlich sagen, so ein Jüngerer, der hat ja gut reden, das nehme ich auch an,
das ist immer so, man kann sich nie in eine Situation hineinversetzen, in der man noch
nicht gewesen ist, aber wir dürfen uns ja mit dem Wort ermuntern, was das Wort sagt
und wenn wir dann hier diese Verheißung haben, er sättigt dein Alter mit Gutem, dann heißt
es doch, beim Älterwerden hört es nicht auf, sondern er will uns sogar sättigen
damit, will uns ganz besonders dann seine Güte verspüren lassen.
Ich denke, wir werden das auch erleben und viele können es bezeugen, dass der Herr dieses
Wort wahr macht und das sind sicherlich auch, er kommt uns in den praktischen Umständen,
möchte er uns zur Hilfe kommen, aber er möchte uns gerade auch in diesem Geistlichen, möchte
er uns segnen, das sagt auch diese Stelle, die wir vorhin zitiert haben, dass die Hütte
zerfällt, da heißt es von den inneren Menschen, dass der Tag für Tag, Tag für Tag, das ist
eine Verheißung für jeden Tag, dass der erneuert wird, dass man also auch im Alter
noch glücklich sein darf, dass man auch im Alter noch Aufgaben hat, dass der Herr hier
keinen lässt, für den er keine Aufgabe mehr hat, wie eine über 90-jährige Schwester
bei uns schon mal sagte, der Herr lässt mich Überstunden machen.
Das ist eigentlich, wenn man mal darüber nachdenkt, gar nicht so verkehrt.
Wenn einer im Beruf Überstunden macht, dann wird er doch unbedingt gebraucht, sonst würde
ihm niemand Überstunden geben.
Also darfst du dich, wenn du auch das Gefühl hast, du machst Überstunden, noch gebraucht
fühlen, gebraucht wissen.
Es gibt bei Gott keine Alten, die aufs Abstellgleis geschoben werden.
Du kannst vielleicht nicht mehr viel tun, kannst deine Hände noch falten für die Fürbitte,
wie wertvoll ist das?
Manche können auch das nicht mehr, aber sie sind zum Vorbild für andere im Ausharren.
Und das ist auch ein Grund, warum der Herr den einen oder anderen Überstunden machen
lässt.
Deine Jugend erneuert sich, wie die des Adlers, in einem Vers Alter und Jugend gegenübergestellt.
Ja, und Jugend erneuert sich, ja das, das hätten wir doch alle gerne, ne?
Ich möchte noch mal 17 sein, oder möchtest du das nicht mehr?
Nein, wer bald 18 ist, möchte nicht 17 sein, das ist mir klar, haben wir auch immer so
gedacht.
Erst mal 18 sein, aber ich weiß nicht, wenn du 36 bist, ob dann nicht vielleicht doch
schon mal so das Gefühl kommt, wäre ich noch mal 17.
Von den Adlern ist bekannt, das ist ja ein Vogel, die haben Federn und so alle, ich bin
jetzt kein Biologe, aber diese Federn, die werden alle paar Jahre, werden die einmal
komplett ausgetauscht.
Deswegen findet man schon mal in den Bergen, wenn man spazieren geht, eine Adlerfeder.
Also die verlieren diese Feder, ja von den Hühnern kennt man das ja auch, die tauschen
glaube ich jedes Jahr mindestens einmal ihr Kleid und dann ist das wieder völlig neu.
Das ist bei unserer Haut übrigens auch so, die wird auch immer wieder, die Zellen werden
immer wieder erneuert.
Es gibt so einen Erneuerungsprozess und das jetzt einmal geistlich angewandt, dürfen
wir uns geistlich eigentlich immer wieder erneuern, erfrischen, nicht stehen bleiben,
nicht zurückgehen, nicht einrosten, nein Erneuerung, Erneuerung eures Sinnes lesen
wir auch im Neuen Testament, umgestaltet zu werden in sein Bild, ihm immer ähnlicher
zu werden.
Das sind solche Revitalisierungsprozesse, wo wir wieder frisch gemacht werden, das haben
wir immer wieder nötig.
Dann haben wir in Vers 6 Gerechtigkeit und Recht und das in einer Welt voller Ungerechtigkeit.
Da haben wir es zu tun mit einem Gott, der Gerechtigkeit übt und auch Recht verschafft.
Das heißt Gott in all seinem Tun ist er recht, hat doch Mose auch gesagt, der Fels vollkommen
ist sein Tun und alle seine Wege sind recht, genauso wie seine Heiligkeit, so ist Gott
gerecht.
Es ist doch auch ein Grund ihn zu preisen, dass wir einen solchen Gott haben, der sich
nicht beeinflussen lässt, der sich nicht manipulieren lässt, das ist doch gang und
gäbe in unserer Gesellschaft, wie viele Intrigen, wie viel Falschheit, wie viel Korruption,
wie viel Lüge, wie viel Unaufrichtigkeit, wie viel Heuchelei.
Er ist gerecht.
Er ist gerecht in seinem Handeln mit den Menschen im Allgemeinen, mit dieser Erde, aber auch
mit uns.
Nun widerfährt uns vielleicht auch manchmal Ungerechtigkeit und das ist für Menschen
ganz schwer zu ertragen.
Gibt kaum etwas, was schwerer zu ertragen ist als Ungerechtigkeit.
Das spüren schon Kinder, wenn ihnen Unrecht getan wird, wie das wehtut und wenn uns das
als Gläubige passiert, unverschuldet, da ist jemand ungerecht zu uns, vielleicht der
Lehrer in der Schule, vielleicht der Vorgesetzte, vielleicht aber auch Mitgeschwister in ihrem
Urteil, vielleicht Familienangehörige, Ungerechtigkeit, was tun wir dann?
Dürfen wir von unserem Herrn lernen, der sich dem übergab, der Recht richtet, dann
dürfen wir ihm die Sache übergeben.
Sagt der Apostel, da wollen wir uns doch lieber übervorteilen lassen, dann soll er doch mehr
kriegen, wieviel Uneinigkeiten gibt es unter Gläubigen wegen irgendwelchen Erbstreitigkeiten.
Ist das so entscheidend?
Wir können doch eh nichts mitnehmen, dann lass sie doch alles mitnehmen, wenn sie dabei
glücklich werden, das werden sie aber nicht.
Er verschafft Recht, er verschafft auch Recht, der Witwe lese an einer Stelle, ja wir dürfen
uns ihm ganz übergeben und wenn uns nicht hier auf dieser Erde Recht verschafft wird,
dann wird spätestens am Richterstuhl, da wird alles offenbar.
Für die Gläubigen wird alles offenbar und für die Ungläubigen an dem großen weißen
Thron wird auch alles offenbar, werden Bücher aufgetan, wird alles offenbar, kommt alles
ins rechte Licht, braucht uns also nicht zu beunruhigen.
Vers 7, er tat Mose seine Wege kund.
Hatte der Mose nicht gesagt, lass mich doch deinen Weg wissen?
Hat dann der Herr gesagt, ja so und so und so und so wird es sein?
Nein, hat er gar nicht.
Er hat nur zu ihm gesagt, mein Angesicht wird mitgehen.
Ich werde dir Ruhe geben.
Das ist auch wahr für unser Leben.
Wir kennen unseren konkreten Weg nicht, wir wissen noch nicht mal, was morgen sein wird.
Wir wissen nicht, wie lang unser Weg noch ist und auch nicht, wie er aussieht, aber
wir dürfen wissen, unsere Zeiten sind in seiner Hand und unser Weg auch.
Er kennt den Weg schon, ganz genau ist er schon vorgezeichnet.
Das darf uns doch ruhig machen und stille, auch wenn wir so ein neues Jahr beginnen.
Er kennt den Weg, meinen und deinen persönlichen Weg, aber er hat uns auch den Weg kundgetan.
Wir wissen, wo der Weg hingeht, oder?
Wir wissen genau, wo unser Weg hingeht, was das Ziel ist.
Wir wissen auch, dass der Herr mitgeht.
Wir wissen auch, dass er selbst die Garantie ist, dass wir dieses Ziel erreichen.
Wir wissen auch manches durch das prophetische Wort, was mit dieser Erde geschehen wird,
was auf dieser Erde geschehen wird, dass die Erde 2016 noch nicht untergeht, wissen wir
ganz sicher, dass der Jesus wiederkommt, erst zur Entrückung der Seinen, später mit ihnen
in Macht und Herrlichkeit, dass er dieses wunderbare Reich aufrichten wird, dass hier
auf dieser Erde noch mal alles ins Lot kommen wird, wissen wir alles.
Hat er uns doch seine Wege mitgeteilt, wie einst Abraham seinem Freund, hat er mitgeteilt
alles, was wir wissen müssen und er hilft uns auch bei Entscheidungen.
Wir stehen ja schon mal so vor Weggabelungen, dann sollten wir fragen, Herr, was willst
du, dass ich tun soll?
Soll ich da hingehen, da hingehen, dieses tun, jenes tun?
Er hat verheißen, mein Auge auf dich richten, will ich dir raten, ich möchte dir auch ganz
konkret in deinem Leben, möchte ich dich führen, hat er verheißen, tut er auch heute
noch, 2016, tut er uns auch seinen Wegkund, nicht wie der genau aussieht, aber er führt
uns und wie wichtig ist das bei allen unseren Entscheidungen, dass wir doch den Herrn um
Rat fragen.
Vers 8, barmherzig und gnädig ist der Herr, da wird uns die Gnade Gottes vor Augen gestellt
und auch das ist wieder ein abendfüllendes Thema, die Gnade Gottes, die Gnade, die uns
errettet hat, die Gnade, die uns durchträgt, die Gnade, die uns wiederherstellt, wenn wir
gesündigt haben, wie vielfältig ist die Gnade Gottes in unserem Leben.
Wir dürfen, wir können heute Abend nur Impulse geben, aber wir dürfen doch weiter darüber
nachdenken und dann kommen wir zu den letzten drei Punkten, die wir in den letzten Versen
finden.
Vers 19, der Herr hat in den Himmeln festgestellt, seinen Thron und sein Reich herrscht über
alles.
Nun haben die Psalmen oft auch prophetischen Charakter und hier diese Verse, sie sprechen
von seinem Reich, dieses Reich, welches er hier auf dieser Erde aufrichten wird.
Dann wird es tatsächlich so sein, dass der Herr Jesus der König, der Könige, der Herr,
der Herr sein wird und dieses Reich wird vom Himmel aus regiert und wir werden mit ihm
herrschen tausend Jahre, das können wir uns im Einzelnen nicht vorstellen, es werden hier
und da, bekommen wir Andeutungen in den Worten Gottes, dass der Herr uns Aufgaben geben wird,
dass wir Verwaltungsaufgaben wahrnehmen werden in diesem Reich, wenn er zum Beispiel zu dem
Knecht sagt, hier ich setze dich über so viele Städte, du warst treu über so viel,
so viel gebe ich dir, so viel Verantwortung gebe ich dir, zeigt uns etwas davon.
Aber wir wollen das auch einmal anwenden auf uns, in den Himmeln steht fest sein Thron,
wo wir in einer Zeit leben, wo man den Eindruck haben könnte, es geht alles drüber und drunter,
wo man nicht mehr aus und ein weiß, auch in der Politik nicht, die Ratlosigkeit ist
groß.
Manchmal auch gefragt wird, wo ist Gott eigentlich?
Der Mensch will ihn nicht haben und wenn dann der Karren in den Dreck geht, dann fragt man,
wo ist denn Gott?
Aber ihm entgleitet nichts, er kommt auch mit dieser Erde, kommt er zu seinem Ziel und
sein Wort wird sich erfüllen, das darf uns aber auch ruhig machen.
Wir müssen uns nicht durch all das, was durch die Medien geht, uns nicht beunruhigen lassen,
uns nicht Angst machen lassen.
Es soll uns schon aufwecken, ja, wache auf, der du schläfst, wir sollen schon merken,
es ist kurz vor zwölf.
Aber wir brauchen uns nicht zu fürchten, ihm entgleitet nichts und es wird ja noch
viel schlimmer kommen über diese Erde, es wird diese schreckliche Drangsalzzeit kommen.
Dann sind wir aber schon beim Herrn, auch dafür dürfen wir dankbar sein, auch dass
er uns das in seinem Wort mitgeteilt hat.
Dann in Vers 20 wird dieser Preis, der wird ausgedehnt auf die Engel, die Engel sind ja
auch Geschöpfe, sie sind Täter seines Wortes, Gehorsam der Stimme seines Wortes und wir
finden sie auch in der Offenbarung, die Engel und ihre Dienste und dass diese Engel sprechen
zum Preise Gottes.
Und schließlich in Vers 22 heißt es, preis den Herrn alle seine Werke an allen Orten
seiner Herrschaft.
Das bezieht sich auch besonders wieder auf dieses Reich und das ist natürlich auch eine
bildhafte Sprache, die Werke preisen ihn, aber wir finden diesen Grundsatz, wie er sich
durch das Wort Gottes hindurchzieht, Gott wird wahrgenommen in dem Gemachten, in dem
was er tut, in dem wie er handelt und wie er gehandelt hat und so darf all das, was
er getan hat, was er gewirkt hat, ob das nun in dem irdischen sei, ob das in der Schöpfung
sei oder ob das in dem Geistlichen ist, das was er tut ist immer vollkommen und es ist
zu seinem Preise, es darf zu seiner Verherrlichung sein.
Wir möchten doch den Herrn bitten, dass er sein Wort nachhaltig segnet und dass er uns
so neu angespornt hat, doch dankbarer zu sein, den Herrn zu preisen, den Geber zu sehen,
dass er uns groß wird und dann wird uns das über den Lobpreis hinausführen zur Anbetung
dieses wunderbaren Herrn. …
Automatic transcript:
…
Wir freuen uns über jeden, der heute Abend gekommen ist, um Gottes Wort zu hören.
Wir haben gestern Abend gemeinsam den 103.
Psalm gelesen, woraus wir auch heute wieder einige Verse lesen möchten.
Gestern hat uns das Thema beschäftigt, wie viel Ursache wir doch haben, den Herrn zu
loben, ihn zu preisen, ja, ihn anzubeten.
Und dieser Psalm, er ist voll von Gründen, die uns zeigen und die uns auch helfen, zu
dieser Dankbarkeit, zu diesem Lob zu kommen.
Heute Abend möchten wir uns schwerpunktmäßig mit einem etwas anderen Gegenstand beschäftigen,
und zwar mit dem Thema Vergebung.
Wir lesen dazu Psalm 103, Vers 3, erster Teil, der vergibt alle deine Ungerechtigkeit.
Dann Vers 8, barmherzig und gnädig ist der Herr, langsam zum Zorn und groß an Güte.
Er wird nicht immer rechten und nicht in Ewigkeit nachtragen.
Er hat uns nicht nach unseren Sünden getan und uns nicht nach unseren Ungerechtigkeiten
vergolten.
Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über denen, die
ihn fürchten.
Soweit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.
Zunächst soweit.
Vergebung ist eines der wichtigsten Themen in der Heiligen Schrift.
Weil dieses Buch, die Bibel, welche wir in Händen halten dürfen, eine Botschaft Gottes
ist an uns Menschen.
Und Vergebung braucht man immer dann, wenn man schuldig geworden ist.
Und leider ist die Menschheitsgeschichte bis auf den heutigen Tag eine Geschichte,
des sich schuldig Machens.
Und wir finden das leider schon auf den ersten Blättern der Bibel.
Da hatte Gott den Menschen geschaffen, war aus seiner Hand hervorgegangen, von Gott beurteilt
als sehr gut, wie überhaupt die ganze Schöpfung.
Er hatte diesen ersten Menschen eine Frau, eine Hilfe zur Seite gestellt.
Und dieses Ehepaar, die lebten in einer wunderbaren, vollkommenen Umgebung, da war alles in Ordnung.
Heute sagt man ja so leicht, wenn die Menschen irgendetwas Böses tun, dann ist die Gesellschaft
schuld, dann ist das Umfeld schuld, die Umwelt ist schuld, um die Schuld von sich wegzuschieben.
Aber wir haben den Beweis, dass dort im Garten Eden dieses erste Menschenpaar schuldig geworden
ist, obwohl die Umwelt perfekt war.
Und es gab nur ein Gebot und es war nicht schwer, dieses Gebot zu halten.
Denn nicht von diesem Baum zu essen, es gab zig andere Bäume mit den herrlichsten Früchten.
Also dass sie etwa hätten denken können, sie hätten nicht genug zu essen oder sie
hätten nicht genug Auswahl oder es hätte ihnen nicht geschmeckt.
Das alles konnte es nicht sein und war es auch nicht und haben sie auch nicht gesagt.
Es war etwas ganz anderes.
Der Versucher, der Teufel, der Lügner von Anfang kam in der Gestalt dieser Schlange
und versuchte sie und stellte ihnen etwas vor, was eine Lüge war und säte Zweifel
in ihr Herz, sollte Gott wirklich gesagt haben, stellte ihnen die Lust der Augen, den Hochmut
des Lebens vor die Augen und vor die Herzen.
Das ist die Taktik des Teufels bis auf den heutigen Tag.
Ja, so zu sein wie Gott, erkennen zu können, was gut und böse ist, ja doch noch etwas
mehr haben zu wollen als das, was Gott ihnen gegeben hatte, das war es letztendlich.
Diese Verlockung, diese Versuchung, auf die sie nicht einfach nur so hereinfielen, sondern
wo sie ganz bewusst sich dazu entschieden, in diesem Augenblick das eine Gebot Gottes
zu übertreten.
Wir haben hier auch von Übertretungen gelesen, ungehorsam Gott gegenüber, das ist das Wesen
von Schuld bis auf den heutigen Tag.
Und mit diesem Sündenfall, mit dieser Tragödie, der größten Tragödie in der Menschheitsgeschichte
pflanzte sich dieses Übel fort, von Mensch zu Mensch, von Generation zu Generation, wie
eine ansteckende, wie eine unheilbare Krankheit und so sind wir alle in Sünde geboren.
Da freuen wir uns über die Geburt so eines kleinen Babys, wunderbar geschaffen, wunderbar
gemacht, sagt uns Psalm 139 und doch wissen wir, auch dieses Kleine, dieser gerade geborene
Säugling, in Sünde geboren, ja bin ich dafür verantwortlich, dass ich in Sünde geboren
wurde?
Kann Gott mich deshalb verdammen, weil ich diese Sünde von meinen Eltern geerbt habe?
Wir haben doch gestern gesehen, dass Gott gerecht ist, absolut gerecht ist.
Nein, er verdammt uns nicht, weil wir in Sünde geboren wurden.
Aber was folgt denn daraus?
Wir kommen in ein Alter, wo wir verantwortlich werden, wo wir unterscheiden können zwischen
dem, was gut und was böse ist, das kann ein kleines Kind von zwei Jahren nicht, deswegen
geht es auch nicht verloren, wenn es dann sterben müsste, was ja vorkommt, auch da
ist Gott absolut gerecht.
Aber wir werden verantwortlich und dann tun wir Sünden, dann sind wir ungerecht, Ungerechtigkeiten,
dann übertreten wir die Gebote Gottes.
Die Menschen im Allgemeinen, sie kennen in etwa noch so die zehn Gebote und die sind
von Gott gegeben, die sind göttlich und nicht einer sitzt hier, der sagen könnte, ich habe
sie alle gehalten, keiner.
Es musste auch dieser reiche Jüngling, dem der Herr begegnete, der meinte ja, er hätte
das alles beobachtet, von seiner Jugend an und doch muss der Herr seinen Finger auf einen
wunden Punkt legen in seinem Leben, die Liebe zum Geld, eine Wurzel allen Übels.
Und so haben wir alle, so wie wir hier sitzen, haben wir gesündigt, beginnend in unseren
Herzen, in unseren Gedanken, wie viele böse Gedanken haben wir schon gedacht und wie gut,
dass hier kein Display dran ist, wo man die Gedanken lesen könnte.
Man sagt zwar, die Gedanken sind frei, die sind überhaupt nicht frei, Gedanken haben
immer eine Quelle und sind wir nicht oft selbst erschrocken, wenn wir dann merken, was habe
ich denn da gerade gedacht, was habe ich da gerade für einen Gedanken.
Denken wir an die Worte, die Worte, die über unsere Lippen gekommen sind, Jakobus spricht
von der Zunge, von diesem Feuer, das einen Wald anstecken kann, Waldbrände entstehen
oft durch, ja vielleicht durch ein weggeworfenes Streichholz, so ein kleines Hölzchen, eine
Zigarette, die nicht ganz ausgedrückt war, durch eine Kleinigkeit entstehen Waldbrände,
die kaum unter Kontrolle zu bringen sind, dann ist es geschehen, dann ist es über die
Lippen gekommen, wir haben gesündigt und wir sündigen auch in unserem Handeln, indem
wir Falsches tun, wir sündigen auch, wenn wir wissen, dass wir Gutes tun können und
sollten und tun es nicht, ist auch Sünde.
Und dann steht da so ein Vers am Ende des Römerbriefes, da steht und alles was nicht
aus Glauben geschieht ist Sünde.
Haben wir da schon mal drüber nachgedacht?
Mal so den heutigen Tag Revue passieren lassen, wo haben wir denn da wirklich durch Glauben
gelebt?
Oder wo haben wir einfach so selbst gelebt?
Denn die größte Ungerechtigkeit ist die, dass wir leben ohne Gott zu brauchen.
Das nennt man Gottlosigkeit.
Das war aber kein so, einer der ersten Menschen, Nachkommen von diesem Ehepaar, von dem wir
vorhin sprachen, der ging weg von dem Angesicht des Herrn und er und seine Nachkommen, sie
erfanden viele Dinge, Kunst und Musik und Technik und alles Dinge, die weiterentwickelt
sind bis auf den heutigen Tag, aber aus welchem Grunde, zu welchem Ziel wurden sie entwickelt?
Dass der Mensch es sich hier auf dieser Erde so bequem macht wie möglich ohne Gott.
Das ist das Prinzip von Welt bis auf den heutigen Tag.
Leben ohne Gott zu brauchen.
Und wenn wir im Titusbrief davon lesen, wo sie auch ermahnt werden, doch nicht in Gottlosigkeit
zu leben, dann richtet sich das dort in Titus 2 an Gläubige, da können die auch gottlos
leben.
Ja, wir können in unserer Praxis auch so dahin leben, als bräuchten wir Gott nicht.
Wenn wir nicht mehr beten, beten drückt Abhängigkeit aus von Gott, dann drücken wir damit aus,
wir brauchen ihn eigentlich nicht.
Wir nehmen das selbst in die Hand und wie vieles tun wir auch in unserem Leben ohne
Gott und ohne ihn zu fragen.
Und dann machte ja Jesus auch deutlich, wenn er mit den Menschen sprach, sprach er auch
einmal darüber, was denn so alles aus den menschlichen Herzen hervorkommt, was da für
Dinge hervorkommen, was da für Gedanken sind.
Es wird dann nachher ausgeführt, auch in dem Galaterbrief, wo wir die Werke des Fleisches
finden, wie viele hässliche, schlechte Dinge, die aus unserem Fleisch hervorkommen, aus
diesen verdorbenen, was seit dem Sündenfall verdorben ist.
Und ich glaube, wir brauchen das jetzt nicht weiter auszumalen, um zu verdeutlichen, dass
wir alle schuldig sind, schuldig sind vor Gott.
Wenn man mal so Kinder im Religionsunterricht fragt, wer hat denn noch nicht gesündigt?
Also erst muss man meistens erklären, was sündigen denn überhaupt ist.
Denn dieses Wort kennt man heute nicht mehr.
Aber wenn man dann einige Beispiele gegeben hat, Lügen, Stehlen, Streit, Zank, negative
Gedanken, Neid und all diese Dinge, dann meldet sich am Ende niemand mehr bei der Frage, ob
denn irgendjemand da sei, der noch nie gesündigt hat.
Es ist eigentlich nicht so schwer zu verstehen.
Und wenn wir ehrlich sind, auch nicht schwer zu beantworten.
Aber wenn wir diese Frage ehrlich beantworten, dann hat sie ja auch eine Konsequenz.
Wenn man dann in das Licht Gottes gestellt wird, wenn einem das bewusst wird, ich stehe
vor Gott, der mich geschaffen hat, der mein Schöpfer ist, der auch der Herr und der Gebieter
ist und ich betrachte mich dann, dann muss ich doch sagen, oh Gott, sei mir dem Sünder
gnädig.
Hilfe, ich bin verloren.
Und Gott sei Dank, im wahrsten Sinne des Wortes, ihm sei Anbetung dafür, dass er eine Lösung
für dieses Problem gefunden hat.
Und das hat ihn sehr, sehr viel gekostet.
Es reichte nicht, wie bei der Schöpfung, ein Wort zu sagen und die Sünde war weg.
Es reichte auch nicht, einen Propheten zu schicken, der das Volk ermahnte.
Nein, es musste jemand da sein, der diese Schuld bezahlen konnte.
Und da war keiner, Gott hatte ja vom Himmel her niedergeschaut, da war keiner, nicht einer.
Sie waren alle abgewichen, alle verderbt.
Ja, und was jetzt?
Wir haben gestern am Anfang gesehen, in Bezug auf seinen heiligen Namen, dass Gott heilig
ist, dass er Sünde nicht sehen kann und dass er sie bestrafen und richten muss.
Und unser Urteil war die ewige Verdammnis, die ewige Gottesferne.
Und dann kam er in der Fülle der Zeit, sandte er seinen Sohn, seinen vielgeliebten, seinen
eingeborenen Sohn, ergriff gleichsam in sein Herz und gab ihn nicht nur als Besucher auf
dieser Erde, nicht nur als Prediger auf dieser Erde, als Prophet, nein, er gab ihn als Opfer
in ein schonungsloses Gericht, wie wir uns das nicht ausmalen können, was dort am Kreuz
in den drei Stunden der Finsternis, was der Jesus dort erlitten hat.
Dass wir lesen müssen, dass Gott es gefiel, ihn zu zerschlagen und ihn leiden zu lassen.
Wie kann so ein Satz in diesem Buch stehen?
Wie konnte Gott das gefallen?
Es gefiel ihm sicher nicht, in Ehrfurcht gesagt, seinen eigenen Sohn so zu behandeln.
Aber es gefiel ihm, weil er dadurch seine Liebe offenbaren wollte, uns verlorenen Geschöpfen
gegenüber, deshalb diesen Ratschluss, den er gefasst hatte, Vorgrundlegung der Welt,
diesen auszuführen, deshalb gefiel es ihm, seinen Sohn leiden zu lassen und ihn zu zerschlagen.
Und dieses Gericht, was den Herrn Jesus dort getroffen hat, das war ein vollkommenes Gericht.
Da wurde dem Herrn Jesus nichts erspart, absolut nichts.
Der Zorn Gottes wurde kein bisschen abgemildert, der Kelch konnte auch nicht an ihm vorübergehen.
Und ich weiß, wie mich das so als Kind in der Sonntagsmorgenstunde, wie mich dieser
Punkt immer traurig gemacht hat.
Aber wenn dann gelesen wurde, es ist vollbracht, dann war das wie so ein inneres Aufatmen.
Es ist vollbracht, es ist vorbei, der Herr hat ausgeharrt, er ist einmal, einmal hat
er gelitten, einmal ist er gestorben, sein Leiden ist jetzt beendet, Gott hat sein Werk
angenommen.
Wir sehen, dass der Vorhang des Zempels zerriss, von oben nach unten, dass der Weg ins Heiligtum
von Gott selbst freigemacht wurde, wir sehen dieses Erdbeben, wir sehen, dass der Herr
nicht im Tode blieb, dass Gott ihn auferweckte, damit machte er deutlich, ich habe sein Werk
angenommen.
Der Jesus hatte vorher schon gesagt, vorausblickend das Werk, welches du mir gegeben hast, Vater,
das habe ich vollbracht.
Er hat ihn verherrlicht und er ist nicht nur auferstanden, er ist auch gen Himmel gefahren,
er ist als Mensch in den Himmel eingegangen, er sitzt dort jetzt als Mensch zur Rechten
Gottes, hat einen Ehrenplatz und es wird ihm auch hier auf dieser Erde, wird ihm alle Ehre
und alle Gerechtigkeit werden, dafür wird Gott sorgen und so ist er selbst die Garantie
dafür, dass uns jetzt vergeben werden kann.
Dazu konnten wir nichts beitragen, gar nichts, das hatten wir auch nicht verdient, aber Gott
bietet es an und sagt, ich habe dich gesehen in deinem Elend, in deinem Verlorensein, in
deinem geistlichen Todsein, aber jetzt darfst du kommen, darfst zu mir kommen, eine Bedingung,
in dem Bekenntnis deiner Schuld, in dem du erkennst und bekennst, ja, Herr, ich bin verloren,
warum bin ich verloren?
Weil ich gesündigt habe, wenn ich verloren bin, brauche ich einen Retter, Herr und der
bist du, danke, Herr, dass du mir vergibst auf der Grundlage deines Werkes, deines Leidens
und deines Sterbens, du hast ja meine Stelle eingenommen, als hätte ich da gehangen, aber
mir hätte es nichts gebracht, weil wir uns nicht selbst erlösen konnten, aber er hat's
getan und das ist die Grundlage der Vergebung, das ist die Grundlage unseres Heils, das ist
auch die Grundlage unserer Heilsgewissheit.
Wenn noch irgendjemand hier sein sollte, der noch daran zweifelt, ob sein Heil wirklich
sicher ist, dann musst du auf den Herrn blicken, dann musst du auf sein Werk blicken und das
ist vollkommen und das rechnet Gott dir an und nur deshalb können und dürfen wir Heilsgewissheit
haben, sonst wäre es Anmaßung, aber wir dürfen es im Glauben dankbar in Anspruch
nehmen.
Ich möchte jetzt kurz anhand einiger Stellen zeigen, wie Gott uns vergibt und er gibt uns
Bilder und Beispiele, damit uns das ganz deutlich wird und wir das ins Herz fassen, hier haben
wir gelesen in Vers 12, soweit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere
Übertretungen.
Wenn wir uns eine Landkarte anschauen, dann gibt es eben keinen größeren Gegensatz als
diesen von Osten und Westen, genau entgegengesetzt und dieses Bild gebraucht Gott und sagt, so
wie die beiden entgegengesetzt sind, soweit die auseinander liegen, soweit habe ich von
euch eure Übertretungen entfernt.
Gibt es da noch irgendwie einen Zweifel?
In Jesaja, Kapitel 1, lesen wir, Jesaja, Kapitel 1, Vers 18,
kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr und wenn das Gott tun würde,
dann hätten wir schon verloren.
Wenn er mit uns rechtet, haben wir verloren, sind wir verloren, aber dann geht es weiter
und Jesaja ist ja der Evangelist des Alten Testamentes, wenn eure Sünden wie Schalach
sind, Schalach ist knallrot, wie Schnee sollen sie weiß werden.
Schon mal gesehen, wenn sich jemand verletzt hat und das Blut läuft in den Schnee, was
das für ein Gegensatz ist zwischen diesem Rot und diesem Weiß?
Rot, wie Kamesin, ist auch ein Rot, wurde glaube ich früher aus so einem Insekt gewonnen.
Wenn man das zerdrückte, dann entstand diese Farbe, tiefes Rot, wie Wolle sollen sie werden.
Ein weißes Wollpullover, das schneidet sich in den Finger, was für ein Kontrast.
Und unsere Frauen, die wissen auch, wie hartnäckig Blutflecken aus Tischdecken oder woraus auch
immer entfernt sich entfernen lassen, es ist sehr mühsam, sehr hartnäckig sind diese
Flecken.
Aber in Bezug auf unsere Sünden wird uns dieses Bild hier vorgestellt.
Gott vermag das, aus diesen Flecken, aus diesem Rot, ein reines Weiß zu schaffen.
Und wir dürfen das im Glauben in Anspruch nehmen, weil Gott selbst es sagt.
Aus dem selben Buch, Kapitel 38, Vers 17, siehe zum Heil, wurde mir bitteres Leid.
Du zogst liebevoll meine Seele aus der Vernichtunggrube.
An die Grube haben wir uns gestern Abend auch erinnert.
Denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.
Was für ein Bild, wie Gott sich herablässt.
Es ist der Rücken Gottes.
Hinter diesen breiten Rücken, hinter diesen starken Rücken hat er meine Sünden geworfen.
Glaubt ihr dann, dass Gott sich noch einmal umdreht, um zu gucken, was da hinter seinem
Rücken irgendwo liegt?
Geworfen, weg, entfernt.
Und in Kapitel 43, Vers 25, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen
und deine Sünden will ich nicht mehr gedenken.
Gott tilgt.
Den Begriff kennen wir noch aus dem Bankwesen.
Wenn wir einen Kredit aufgenommen haben, dann steht da ein Minus.
Das ist ja erschreckend, wenn du Kontoauszüge bekommst jeden Monat, Minus, Minus, das kostet
auch noch was.
Und wie gut, wenn dann die Schuld getilgt ist, dann steht da 0,0, keine Schuld mehr
vorhanden.
Das hat Gott mit unseren Übertretungen getan.
Er hat sie getilgt.
Und deine Sünden will ich nicht mehr gedenken, das sagt der große Gott, der nichts vergisst.
Der sagt hier, der Sünden will ich nicht mehr gedenken, er will nicht mehr daran denken.
Wenn er das sagt, dann ist das doch von höchster Instanz.
Wie könnten wir dann noch daran zweifeln?
In Kapitel 44, Vers 22, da wird dieses Bild nochmal fortgesetzt, verdeutlicht, Vers 22,
ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel und wie eine Wolke deine Sünden.
Als wir heute Morgen einen Besuch machten auf dem Westerwald, da lag Oberfischbach im
schönsten Sonnenschein.
Da kamen wir da oben auf die Lipperhöhe, alles im Dunst, konntest kaum noch was sehen.
Dann ein bisschen weiter, so kurz vor Hof, die ersten Sonnenstrahlen brachen durch den
Nebel.
Und dann noch ein paar Kilometer weiter, schönster Sonnenschein.
Die Sonne begann den Nebel zu tilgen und nach einer gewissen Zeit war alles weg.
Der Nebel verschwunden.
Manchmal ist der Nebel so stark, weil dann eine Wolke auf der Erde liegt.
Dauernebel und auch nur die Sonne vermag es, so etwas aufzulösen durch die Wärme.
Und auch dieses Bild macht uns noch einmal deutlich, wie vollkommen die Vergebung Gottes
ist.
Und noch ein Vers aus Micha, Kapitel 7, Vers 19, er wird sich unser Wider erbarmen, wird
unsere Ungerechtigkeiten niedertreten und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des
Meeres werfen.
Die Geografen sagen uns, dass die Tiefen des Meeres tiefer sind als die höchsten Berge.
Wenn der Mount Everest so 8.000 Meter hat, dann hat die tiefste Stelle des Meeres, meine
ich so um die 11.000 Meter Tiefe.
Da könnte keiner von uns überleben.
Da kommt auch keiner hin.
Da hat Gott meine und deine Sünden hin versenkt.
Und da können auch nicht, wenn da an der Oberfläche mal ein bisschen Sturm ist oder
irgendwas, wie schon mal welche gesagt haben, dann wird der ganze Schmutz wieder hochgewühlt,
aus der Tiefe kommt nichts hoch.
Absolut versenkt.
Also was lernen wir jetzt daraus?
Zum einen geben wir uns diese Stelle absolute Ruhe, absoluten Frieden, geben uns Heilsgewissheit
in Bezug auf die göttliche Vergebung.
Es braucht uns nicht mehr zu beunruhigen in Ewigkeit.
Aber dann, wir haben das auch schon angedeutet, wir können auch als Gläubige auch noch sündigen.
Wir haben gestern die Frage gestellt, ob einer hier ist, der schon mal einen Tag verlebt
hat ohne zu sündigen.
Und wir haben uns vorhin an die Palette dessen, was möglich ist, haben wir uns erinnert.
Also müssen wir doch bekennen, dass wir täglich sündigen.
Angefangen mit unseren Gedanken.
Und was jetzt?
Und es macht vielen Gläubigen Not.
Vor allen Dingen jungen Gläubigen macht es Not.
Die dann nach der ersten Freude, nach der Dankbarkeit über die Rettung feststellen,
ich sündige ja noch.
Und zwar ganz schön noch, schön in Anführungszeichen.
Und oft in denselben Dingen.
Wir kennen sicherlich so ein wenig unsere Schwachpunkte.
Und wenn du einmal in der Sache gesündigt hast und hast dir den Herrn bekannt und dann
ein zweites Mal und dann ein drittes Mal, vielleicht ein siebtes Mal, irgendwann denkst
du dann, kann ich denn mit Gott, kann ich denn da immer wieder kommen?
Ist das nicht irgendwie peinlich?
Wir lesen einmal diesen bekannten Vers aus Johannes 1, Erste Johannes 1, Vers 9,
Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden
vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Das ist eine allgemeine Aussage.
Sie trifft auf den Ungläubigen zu, sie trifft aber auch auf den Gläubigen zu, der sündigt.
Das ist ja hier das Thema, Kapitel 2 beginnt damit, meine Kinder, ich schreibe euch dies,
damit ihr nicht sündigt.
Wir müssen nicht sündigen.
Wir haben das neue Leben in uns, wir haben den Heiligen Geist.
Wir dürfen in der Kraft des Heiligen Geistes die Regungen des Fleisches im Tode halten.
Wandelt im Geist und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
Und doch, wenn wir gesündigt haben, wir sollten es niemals aus Leichtfertigkeit tun, niemals
denken, naja, ich bin ja errettet, wir haben es doch vorhin gehört, mein Heil ist doch sicher.
So leichtfertig redet ein Gläubiger nicht, sondern er hat Ehrfurcht und er möchte doch
sein Leben so führen, dass er nicht sündigt, dass er dem Herrn gefällt, dass er aus Dankbarkeit
für das, was der Herr für mich und für dich getan hat, aus Liebe zu ihm möchten
wir doch so leben, wie es ihm gefällt und auch wie es seiner Heiligkeit entspricht.
Aber wenn wir gesündigt haben, dann haben wir zu einem, haben wir den Sachwalter bei
dem Vater.
In manchen ausländischen Übersetzungen, da steht das Wort Advokat, Rechtsanwalt.
Er ist unser Anwalt, der uns vertritt in dem Fall, dass wir gesündigt haben und das tastet
unser ewiges Heilen nicht an, niemals.
Aber es berührt die praktische Gemeinschaft.
So, wenn ein Kind seinen Eltern ungehorsam geworden ist, dann spürt es, da ist etwas,
das muss in Ordnung gebracht werden und da gibt es nur einen Weg und das haben wir hier
gelesen.
Wenn wir unsere Sünden bekennen, das ist nötig, bekennen, eingestehen und bekennen,
es dem Herrn sagen und dass es uns leidtut.
Es steht übrigens nirgendwo in der Schrift, dass wir uns bei Gott entschuldigen sollen.
Das Wort entschuldigen steht überhaupt nur ganz selten in der Schrift und wenn das da
steht, dann hat das immer den Sinn, also wenn ich dich jetzt einlade zum Kaffee und du sagst,
ich kann aber morgen nicht, ich entschuldige mich für diesen Termin, wie zum Beispiel
als dieser Mann der Hochzeit feiern wollte und die Menschen einlud und dann hatten die
alle Ausreden.
Die ließen sich entschuldigen.
In diesem Sinne kommt das Wort entschuldigen mal vor im Wort Gottes, aber niemals in dem
Sinne, wie wir das oft gebrauchen.
Ich habe da so gewisse Schüler vor Augen, wenn man die ermahnt, dann sagen die Entschuldigung.
Zwei Minuten später dasselbe wieder, wieder ermahnt, Entschuldigung.
Dann sage ich manchmal Entschuldigung, Entschuldigung, Entschuldigung, das bringt es ja auch nicht.
So inflationär zu sagen Entschuldigung, manche sagen dann auch noch, es tut mir leid, dann
sage ich schon mal, es tut dir gar nicht leid.
Nicht, weil ich jetzt da reingucken könnte, aber weil einfach das Verhalten zeigt, wenn
es Ihnen wirklich leid täte, wenn Sie sich wirklich entschuldigen würden, dann würde
es nicht alle paar Minuten vorkommen.
Und haben wir nicht auch manchmal so diese Tendenz, sagen wir mal Entschuldigung, verzeih
mir mal, denn so leichtfertig können wir das mit unserem Herrn nicht machen.
Es muss ehrlich und aufrichtig sein, wir müssen es ihm bekennen und bekennen, wir sind da
auch manchmal so, wir sagen dann auch in unseren Gebeten, auch in den Gebetstunden hört man
das schon mal, dann wird gesprochen von unserer Schwachheiten, unserer Versagen, unserer Fehler,
das ist besser als nichts und es kommt ja immer auch auf die Gesinnung an, aber warum
sagen wir nicht mal ehrlich, wir haben gesündigt.
Wir lesen das im Alten Testament, in der Geschichte von Esau und Nehemiah, ich weiß nicht mehr
genau, da steht und sie bekannten, ich glaube einen halben Tag, bekannten sie ihre Sünden.
Und wir lesen das auch in diesen Gebeten, dass sie sagen, wir haben gesündigt und unsere
Väter haben gesündigt, lasst uns doch vor Gott die Dinge beim Namen nennen, er kennt
uns sowieso, wir sind vor ihm wie ein aufgeschlagenes Buch, wir müssen nicht sagen, Herr ich entschuldige
mich bei dir, wir müssen auch nicht sagen, ich habe mich da nicht ganz richtig verhalten,
nein sagen wir es, ich habe gesündigt und zwar habe ich das und das, das habe ich getan.
Und dann erfahren wir Vergebung, Wiederherstellung, wie erfrischend ist das, wollen wir mal kurz
reingucken, auch von David, Psalm 32, gestern haben wir uns schon an Psalm 51 erinnert,
als er mit Bad Säber in Sünde gefallen war, aber in Psalm 32, da redet er erstmal davon,
wie gewaltig das ist, wenn man Vergebung erfahren hat, glückselig der, dessen Übertretung
vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist, glückselig der Mensch, dem der Herr die Ungerechtigkeit
nicht zurechnet, Gott kann nämlich auch rechnen und zwar vollkommen.
Und wir lesen auch von Büchern, das sind so Bilder, Gott hat keine Bücher nötig,
aber am großen weißen Thron, da werden Bücher aufgetan und es gibt auch ein Buch des Lebens,
wo jeder Gläubige eingeschrieben ist, auch absolute Garantie, wer da drin steht, da gibt
es keinen Tintenkiller für dieses Buch, absolut sicher.
Aber hier ist einer, David, der hat es erfahren, ich habe gesündigt, ich habe es dem Herrn
bekannt und er hat mir vergeben.
Und wie befreiend ist das, wie fällt uns im wahrsten Sinne des Wortes ein Stein vom
Herzen.
Vergebung ist so etwas Befreiendes, so etwas Glücklichmachendes.
Aber er erzählt auch davon, wie das ist, wenn man das nicht tut.
Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhnliches den ganzen Tag.
Das ist jemand, der mit seiner Schuld herumläuft, der nicht mehr glücklich wird, der immer
daran denkt oder auf die Flucht geht, um nicht mehr daran zu denken, sich zu zerstreuen
und an den Teppich kehren, auf die lange Bank schieben, das sind so Werkzeuge des Teufels.
Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand, verwandelt wurde mein Saft in Sommerdürre.
Ja, der war fix und fertig, der hat seinen Lebensmut, seine Lebenskraft verloren, weil
das Sünde war, unbekannte Sünde.
Und dann aber, ich tat ja meine Sünde kund und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt.
Ich sprach, ich will dem Herrn meine Übertretung bekennen und du hast du die Ungerechtigkeit
meiner Sünde vergeben.
Welch eine Erfahrung und die dürfen wir machen, täglich.
Ich will jetzt nicht sagen, bei den kleinen Sünden und bei den großen Sünden, weil
so etwas gebraucht Gott nicht, solche Begriffe.
Aber es gibt natürlich Unterschiede in der Schwere von Sünden, aber es trifft allgemein
zu auf jede Art von Sünde.
Und der Teufel, der uns hier erst zur Sünde verführt, der anknüpft an unser Fleisch,
die Welt, die anknüpft an unser Fleisch, kommen diese Versuchungen und wenn wir ihr
nachgeben, dann gebührt sie die Sünde.
Und dann lässt der Feind aber nicht locker, jetzt hat er ja den ersten Sieg geschafft,
jetzt hast du gesündigt.
Und jetzt sagt er, ach, guck dich doch mal an, was bist du denn für ein armes Christchen.
Jetzt hast du schon zum siebten Mal gesündigt in dieser Sache, glaubst du denn Gott, kannst
du jetzt nochmal kommen?
Und dann stürzt er uns ins Elend und flüstert uns ein, diesmal war es aber zu schlimm, diesmal
war es zu viel.
Was soll Gott denn jetzt von mir denken?
Und dann resignieren wir und dann gehen wir dahin, immer mit dieser Sünde, immer mit
dieser Schuld.
Und wir können am Ende dadurch seelisch krank werden.
Seelische Erkrankungen, das ist jetzt nicht unser Thema, können vielfältige Ursachen
haben, aber eine Ursache davon kann auch unbekannte Schuld sein.
Und deshalb sollten wir, wenn wir schuldig geworden sind, das niemals lange aufschieben.
Wir sollten es sofort, es uns bewusst wird und sei es nur möglich, durch ein Stoßgebet
es dem Herrn bekennen.
Wenn wir dann abends etwas Ruhe haben, etwas mehr Zeit und hoffentlich auch diese Angewohnheit
haben, dass wir unseren Tag nochmal überdenken, dann lasst es uns dem Herrn nochmal sagen.
Vielleicht etwas ausführlicher, aber dann ist es bekannt und dann hat er vergeben und
dann müssen wir es auch dabei belassen.
Denn eine weitere Taktik des Teufels ist, uns immer wieder an unsere Vergangenheit zu
erinnern.
Da hat mir mal sehr geholfen, was der Apostel an die Philippa schreibt, vergessen was dahinten.
Er meinte wahrscheinlich etwas anderes damit, aber wir dürfen das darauf auch anwenden.
Vergessen was dahinten, was dahinten liegt, die Sünden, die ich da getan habe, leider,
aber die ich dem Herrn bekannt habe und die er vergeben hat, die sind vergeben und das
darf ich jetzt vergessen.
Ich darf ruhig darüber werden, nicht immer wieder in dem Alten herumwühlen, das möchte
Gott nicht.
Wir sollen zwar nicht vergessen, wo wir herkommen, weil uns das auch dankbar macht, aber das
heißt nicht, dass wir uns immer wieder mit diesem Schmutz, der doch auf den Tiefen des
Meeres liegt, dass wir uns damit noch beschäftigen.
Jetzt kommen wir noch zu einem letzten Aspekt, wenn Gott uns so vergeben hat, so vollkommen,
wie sollten wir dann einander vergeben?
Wir wollen auch dazu ein, zwei Stellen lesen, einmal aus dem Epheserbrief.
Epheser 4, Vers 32, seid aber zueinander gütig, mitleidig, einander vergebend, wie auch Gott
in Christus euch vergeben hat.
Das ist der Maßstab, wie auch Gott, wie Gott uns vergeben hat und vergibt, das hat uns
doch hoffentlich heute Abend ein wenig beeindruckt, stand wieder neu und groß vor unseren Herzen
und hilft uns das dann nicht, auch einander zu vergeben?
Vielleicht sündigen wir auch gegeneinander.
Fangen wir mal an, in unseren Ehen, wir sind zusammengestellt, auf Ängste zusammengestellt,
wir lieben uns, wir lernen uns kennen, wir lernen uns immer besser kennen, wir lernen
aber auch die Schwächen kennen, wir lernen die Fehler kennen, wir lernen die Macken kennen,
wir lernen auch kennen, hoffentlich, was in unserem Herzen ist, was aus unserem Fleisch
hervorkommt, sehen das aber auch bei unserem Ehepartner und dann kommt es dazu, wo Menschen
so eng zusammenleben, dass man auch sündigt.
Vielleicht ein falsches Wort, vielleicht ein Vorwurf, vielleicht kommen wir gestresst von
der Arbeit und denken, unsere Frauen sind jetzt als Seelentröster, warten die schon
seit ein paar Stunden.
Die hatten auch Stress mit Kindern, Familie und so weiter und dann stößt Stress auf Stress
und vielleicht überreagieren wir mal, werden vielleicht aufbrausend, vielleicht zornig,
vielleicht wütend, streiten, dann kann man ja sagen, ja das kommt, weil ich gestresst
bin, das kommt, weil mein Charakter so ist, wir haben ja allerlei Ausflüchte, aber letztendlich
kommt es aus dem Fleisch und was ist dann der Weg, einander bekennen, es tut mir leid,
ich habe gesündigt, fällt es uns dann noch schwer einander zu vergeben, müssen wir da
schmollen umherlaufen, wie ein Bruder mal sagte, meine Frau spielt schon seit drei Wochen
nicht mehr mit mir, muss das unter Gläubigen sein, nein überhaupt nicht, täglich, sofort,
wenn wir es merken, lasst uns einander bekennen, wir leben nur von der Gnade, auch in der Ehe,
nur von der Gnade Gottes, wir haben doch täglich seine Vergebung nötig, dann haben wir auch
täglich nötig einander zu vergeben und zwar von Herzen und nicht nur so ein bisschen und
nicht nur so an der Oberfläche und nicht beim nächsten Mal wie, das habe ich doch
schon gleich gedacht, weißt du noch wie das gestern war, da hast du das auch schon mal
gemacht, nein so redet nicht jemand, der von Herzen vergeben hat, der holt nicht immer
wieder hervor, was gestern und vorgestern war, wir können zwar nicht über einer Festplatte
einfach was löschen, dass das überhaupt in unserem Hirn nicht mehr präsent ist, aber
es hat für uns keine Relevanz mehr, was unsere Beziehungen zueinander angeht und in der Familie,
wenn man Kinder hat, machen wir nicht als Eltern Fehler, haben wir nicht tausende von
Fehlern gemacht und nicht nur Fehler, wir haben auch gesündigt, da haben wir uns vielleicht
unbeherrscht verhalten, da waren wir vielleicht ungerecht, sind wir dann zu stolz oder gehen
wir dann auch mal zu unseren Kindern hin und sagen hier, da habe ich gesündigt, ich bitte
dich um Vergebung. Ich glaube, das macht Eindruck bei unseren Kindern, nicht, wenn wir den Heiligen
spielen und nicht zugeben, dass wir auch Dinge falsch machen, dass wir auch sündigen, nein,
wenn sie erleben, dass wir auch mal gemeinsam auf die Knie gehen, um etwas, was in der Familie
vorgefallen ist, dem Herrn zu bekennen, damit sie das auch lernen, dass wir alle, auch wir
Eltern und wir Älteren, doch nur von dieser Vergebung und von dieser Gnade leben.
In Kolosserbrief, Kolosser 3, Vers 13, einander ertragend und euch gegenseitig vergebend,
mit einer Klage hat gegen den anderen, wie auch der Christus euch vergeben hat. Vorhin
haben wir gesehen, wie Gott euch vergeben hat in Christus und hier, wie auch der Christus
euch vergeben hat. Die Zeit ist jetzt schon um. Ich möchte noch erinnern an Matthäus 18.
Kennt ihr ja alle auswendig, Matthäus 18, Vers 20 steht fast auf jedem Empfehlungsschreiben.
Ist ja so ein bisschen das Aushängeschild, Matthäus 18, Vers 20. Aber haben wir mal
gelesen, was in Matthäus 18 in dem ganzen Kapitel drin steht? Vor allen Dingen, was
danach Matthäus 18, Vers 20 kommt, der hat dieses Gleichnis erzählt von diesem Mann,
der so viel Schulden hat, dass er sie nie in seinem Leben hätte abbezahlen können.
Und dann wäre er verfendet worden und sein Haus und seine Frau und seine Kinder, die
wären alle zu Sklaven geworden. Und der Mann in diesem elenden Zustand, der fällt auf
seine Knie, der bittet und dann lesen wir, dass sein Herr Mitleid hatte und er erließ
ihm alles. Was muss das für diesen Mann bedeutet haben? Und dann begegnet ihm einer da auf
dem Weg, der schuldet ihm so ein paar Groschen. Und dann sagt er zu dem, also komm mal her,
du schuldest mir und du zahlst mir das sofort und sonst kommst du in den Knast. Und da macht
der Herr deutlich, wenn euch so viel vergeben worden ist und ihr seid nicht bereit, einander
zu vergeben, dann ist Gott auch nicht bereit, euch zu vergeben. Sehen wir diese Konsequenz?
Und das ist Matthäus 18, das gehört mit dazu. Wenn wir als Versammlung zusammenkommen
wollen, dann müssen wir auch diesen Rahmen erfüllen, den wir in Matthäus 18 finden.
Und dazu ist ganz wesentlich, einander zu vergeben. Markus 11 macht deutlich, da geht
es ums Beten. Markus 11, Vers 25, und wenn ihr da steht und betet, so vergebt, wenn ihr
etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Vergehungen
vergebe. Ganz praktisch. Du willst beten, aber du hast was gegen jemanden. Da steht
jetzt nicht, dass da einer ist, der was gegen dich hat. Nein, du hast gegen den was. Und
dann wird es ja spannend. Ich habe gegen den was. Und was sagen wir dann? Der muss kommen,
der muss bekennen und der muss das umfassend bekennen. Und wenn der das nicht richtig bekennt
und wenn der nur sagt, entschuldige mich, dann erkenne ich das nicht an. Also am liebsten
hätten wir erkämen auf den Knien angekrochen. Das steht aber hier nicht. Da steht überhaupt
nichts davon, dass da einer kommt und mir was bekennt. Das ist natürlich der einzige
mögliche Weg vor Gott. Es geht nur über Bekenntnis. Es geht auch untereinander nur
über Bekenntnis, dass die Sache in Ordnung kommt. Aber vergeben in meinem Herzen kann
ich und soll ich schon vorher. Nämlich dann, wenn ich bete, dann soll ich in meinem Herzen
vergeben. Obwohl der noch gar nicht gekommen ist. Ich darf aber für ihn beten. Ich darf
sagen, Herr da ist etwas, das möchte ich dir vorlegen, das kannst du doch in Ordnung
bringen. Vielleicht schenkst du mir die Gnade, war doch heute auf dem Kalenderzettel, ihm
die Füße zu waschen, dass diese Sache wieder in Ordnung kommt. Oder du gehst hin zu ihm
und unter vier Augen kann diese Sache geklärt werden. Und Matthäus 5 macht deutlich, wenn
wir kommen, um anzubeten, wenn wir mit diesem Korb zum Altar kommen, Matthäus 5, Vers 23,
wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas
gegen dich hat, jetzt ist es umgekehrt, jetzt hat der Bruder etwas gegen dich, so lass deine
Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder und dann
komm und bring deine Gabe da. Sollten wir doch niemals sonntagsmorgens hier zusammenkommen,
wenn der eine etwas gegen den anderen hat. Sondern lasst uns das vorher klären, vorher
in Ordnung bringen. Sonst können unsere Gebete, sonst kann unsere Anbetung gehemmt oder sogar
verhindert werden. Und so merken wir, wie wichtig dieses Thema Vergebung ist. Das ist
es auch im Hirtendienst. Das ist ein hirtendienstliches Thema auch. Es laufen so viele Menschen herum
mit Schuld, auch so viele Gläubige mit Schuld, mit ungeordneter Schuld. Es gibt auch Gläubige,
die haben Schuldkomplexe, die fühlen sich immer schuldig. Die meinen immer, irgendwas
wäre noch nicht in Ordnung und sie werden krank daran. Auch das haben wir doch ein bisschen
beleuchten können. Kein Gläubiger muss Schuldkomplexe haben. Wenn Schuld da ist, dann darf sie
bekannt werden und der Herr vergibt. Und wenn Konsequenzen da sind, die zu tragen sind,
die jetzt nicht einfach weg sind aus falschen Wegen, die wir gegangen sind, Wege des Ungehorsams
und des Sündigens, Wege des Fleisches, auch dann ist der Herr gnädig. Er kann Umstände
verändern. Er kann uns aber vor allen Dingen seinen Frieden geben und die Kraft, auch mit
diesen Dingen doch trotzdem ein glückliches Kind Gottes zu sein und seine Gnade zu preisen
und ihn dafür anzubeten. …
Automatic transcript:
…
Wir lesen heute Abend auch noch einmal aus dem 103. Psalm.
Wir lesen ab Vers 13.
Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.
Denn er kennt unser Gebilde, ist ein Gedenk, dass wir Staub sind.
Der Mensch, wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht er.
Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Städte kennt sie nicht mehr.
Zunächst einmal so weit.
Es war von jeher der Wunsch Gottes, mit den Menschen Gemeinschaft zu haben.
Deshalb hatte er sie geschaffen.
Und mit Adam hatte er vertrauten Umgang.
Er sprach mit ihm, er gab ihm Aufträge, er gab ihm auch dieses eine Gebot.
Und selbst als diese Tragödie geschah und der Mensch in Sünde fiel, sich bewusst gegen dieses eine Gebot Gottes wandte,
da war es Gott, der dem Menschen nachging, der rief, Adam, wo bist du?
Denn der Adam und die Eva hatten sich versteckt.
Sie hatten sich notdürftig Feigenblätter zusammengeheftet, um ihre Blöße zu bedecken.
Gott war es, der ihnen nachging.
Und so ging er immer wieder den Menschen nach.
Er hatte sich dann dieses Volk auserwählt, nicht weil es besser war, nicht weil es größer war,
nein, einzig und allein wegen seiner Liebe zu diesem Volk hatte er es auserwählt.
Und dieses Volk, wie sehr hat es Gott auf die Probe gestellt, wenn man das mal so sagen darf.
Wie sehr haben sie ihr Mühe gemacht mit ihren Wegen.
Und immer wieder ging er ihnen nach, sandte die Propheten zu ihnen.
Und wie viele von ihnen haben sie umgebracht.
Dann sandte er seinen Sohn in der Fülle der Zeit.
Und so offenbart sich Gott, indem er redet, indem er sendet.
Die höchste Offenbarung war die durch seinen Sohn.
Er offenbart sich durch sein Wort.
Wir haben dieses abgeschlossene Wort, vollendete Wort, dürfen wir in Händen haben.
Darin offenbart sich Gott. Es ist ein Brief, es ist eine Botschaft Gottes an den Menschen.
Und wir dürfen etwas erfahren darüber, wer Gott ist und wie er ist.
Und hier haben wir so eine Offenbarung.
Wie ein Vater.
Und das erstaunt uns umso mehr, dass wir diesen Vers hier im Alten Testament lesen.
Denn erst der Herr Jesus hat, als er hier auf dieser Erde war, uns wirklich den Vater geoffenbart.
Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
Wie oft spricht er von dem Vater, gerade im Johannesevangelium.
Und am Ende des Johannesevangeliums, da hat er für Maria diese wunderbare Botschaft.
Ich fahre auf zu meinem Gott und eurem Gott.
Das galt auch schon im Alten Testament.
Euer Gott.
Aber auch zu meinem Vater und eurem Vater.
Und diese Beziehung war eine neue Beziehung.
War diese Beziehung auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus.
Denn das sagte er als der Auferstandene nach vollbrachtem Werk.
Aber auch hier sehen wir schon etwas angedeutet.
Gott, unser Vater.
Und so gebraucht Gott Bilder, gebraucht Beispiele aus unserem täglichen Leben,
damit wir etwas mehr verstehen von dem, wer er ist und vor allen Dingen, wie er ist.
Wie ein Vater. Und das steht hier in Verbindung mit Erbarmung.
Wie ein Vater sich über Kinder erbarmt.
Was heißt das Erbarmen?
Erbarmen steht immer in Verbindung mit unseren Schwachheiten.
Auch mit unserem Elend.
Barmherzigkeit heißt, ein Herz zu haben für das Elend.
Vater, Kind.
Wir kennen alle diese Beziehungen.
Wir sind alle Kinder unseres Vaters.
Jetzt stellen wir uns mal so eine Situation vor.
Ein Kind hat vielleicht etwas vor, möchte etwas basteln, nehmen wir mal an.
Und es kommt nicht so damit zurecht. Es ist noch damit überfordert.
Es geht zu seinem Vater.
Der Vater weiß, wie es geht.
Der Vater nimmt sich Zeit.
Der Vater setzt sich zu dem Kind.
Der Vater nimmt die Sache in die Hand, hilft mit.
Und so wird dieses Werk vollendet.
Vater und Sohn.
Vater hat sich in dieser Hinsicht erbarmt über die Schwachheit des Kindes,
die Unfähigkeit vielleicht, das eine oder andere zu tun.
Das zeigt uns hier dieses Bild.
Und das macht auch der nächste Vers deutlich.
Denn er kennt unser Gebilde.
Ist ein Gedenk, dass wir stolz sind.
Dieser Vers, der hat mich schon oft getröstet.
Nämlich gerade dann, wenn wir so mit unseren Schwachheiten, mit unseren Unzulänglichkeiten zu tun haben.
Wenn wir uns vielleicht elend fühlen, dann dürfen wir wissen, der Herr kennt unser Gebilde.
Er weiß, dass wir schwach sind.
Er weiß, dass wir staub sind.
Er hat uns doch gebildet.
Er hat uns doch gemacht, nämlich von Staub.
Wir sind Geschöpfe.
Geschöpfe sind begrenzt in ihrem Fassungsvermögen, in ihrem Verständnis, auch in ihrem Handlungsvermögen.
Und das gilt umso mehr, dass die Schöpfung durch den Sündenfall in Mitleidenschaft gezogen worden ist
und all diese Dinge, die die Sünde mit sich gebracht hat, wie Krankheiten, Gebrechlichkeiten, Behinderungen,
all diese Dinge, die eingetreten sind durch den Sündenfall.
Ja, das weiß der Herr.
Er weiß, dass wir darunter seufzen, wie auch die Schöpfung mit seufzt.
Das weiß er.
Das tröstet uns.
Das hilft uns.
Wir müssen nicht immer die Supermänner sein.
Auch wir als Gläubige, wir können nicht immer bis an die Leistungsgrenze gehen.
Wir sind keine Übermenschen.
Wir haben unsere Einschränkungen.
Der eine hat sie da, der andere hat sie da.
Wir müssen auch als Gläubige nicht perfekt sein.
Gläubige stehen auch in der Gefahr, zu Perfektionisten werden zu wollen,
setzen sich dadurch unnötig unter Druck.
Natürlich wollen wir unsere Arbeit so gut machen, wie es geht.
Natürlich wollen wir dem Herrn zur Verfügung stehen.
Wir wollen ihm dienen, auch über unseren Beruf und unsere Tätigkeiten und unsere Aufgaben hinaus.
Aber niemand muss sich übernehmen.
Niemand muss ausbrennen deswegen.
Das verlangt der Herr von uns nicht.
Wir sehen das, wie er auch mit seinen Jüngern umgegangen ist
und wie er ihnen auch mal gesagt hat, ihr müsst jetzt mal ausruhen.
Kommt mal mit an einen öden Ort.
Gefällt uns vielleicht gar nicht so mitten im Getriebe.
Vielleicht auch nicht mitten in der Tätigkeit für ihn.
Aber auch da brauchen wir mal so eine Auszeit,
um zur Ruhe zu kommen, auch um aufzutanken.
Das hat nichts zu tun mit Faulheit, überhaupt nicht.
Und dann ist es gut zu wissen, dass der Herr unsere Begrenzungen kennt
und dass gerade er als Vater, Gott als Vater, hier in Verbindung steht mit dem Erbarmen.
Das wollen wir hier aus dieser Stelle mitnehmen.
Wir wollen dann heute Abend uns noch einige andere Offenbarungen Gottes anschauen,
damit wir ihn besser kennenlernen.
Da lesen wir aus Jesaja, Kapitel 66.
Jesaja 66, Vers 13.
Wie einen, den seine Mutter tröstet, so werde ich euch trösten.
Und in Jerusalem sollt ihr getröstet werden.
In Verbindung mit dem Vater lesen wir auch,
glaube ich, zu Beginn des zweiten Korintherbriefes davon, dass er der Vater der Erbarmungen ist
und der Gott allen Trost ist.
Auch da steht er in Verbindung mit dem Erbarmen und mit dem Trost.
Aber hier ist es ganz besonders das Bild der Mutter.
Wie einen, den seine Mutter tröstet.
Weil es gerade die Mütter sind, die ganz besonders diese Fähigkeit haben.
Das wissen wir doch auch noch, so als unsere Kinder klein waren.
Wenn dann irgendwie was war und die Kinder weinten, wo gingen sie hin?
In der Regel doch zur Mutter.
Väter sind auch nicht so oft zu Hause.
So entsteht eine besondere Bindung zwischen der Mutter und den Kindern.
Dann kommt das Kind angelaufen, in Tränen aufgelöst.
Was macht die Mutter?
Sie nimmt das Kind erst einmal in den Arm oder auf den Schoß.
Und dann nimmt sie ein Taschentuch und wischt die Tränen ab.
Meistens ist das schon gut.
Das reicht meistens schon aus.
Dauert es ein bisschen, da hüpfen die Kleinen vom Schoß herunter und alles ist wieder gut.
Vielleicht haben sie sich verletzt, vielleicht blutet der Finger oder das Knie.
Naja, dann nimmt die Mutter noch ein Pflaster.
Unsere Oma früher, die nahm ein bisschen Spucke.
Und dann war das wieder gut.
Und dieses Bild gebraucht ja Gott und der ist sich nicht zu schade, solche Bilder aus unserem alltäglichen Leben zu gebrauchen,
um uns deutlich zu machen, wie er ist.
Und er ist eben für uns nicht ein ferner Gott.
Die Menschen haben oft so komische Vorstellungen von dem, wer Gott ist und wie er ist oder wie er sein müsste,
wenn sie denn überhaupt noch an seine Existenz glauben.
Aber meistens ist er fern, meistens ist er streng, meistens ist er unnahbar.
Aber wir dürfen ihn so kennen als unseren Vater.
Dürfen ihn kennen als den, der uns tröstet wie eine Mutter.
Und traurig sind wir doch alle schon gewesen.
Das mag unterschiedliche Ursachen haben.
Vielleicht hat der Herr einen unser Lieben abgerufen.
Dann entsteht Trauer.
Aber es gibt auch andere Gründe, warum wir traurig sein können.
Warum wir weinen.
Wie viele Tränen werden vergossen von Gläubigen.
Er zählt sie alle, steht in einem Psalm und legt sie in einen Schlauch.
Er nimmt Kenntnis davon.
Es rollt keine Träne über unsere Wangen, die er nicht gesehen hat, die er nicht kennt.
Und selbst wenn es im Verborgenen ist, selbst wenn es ins Kissen hinein ist, er nimmt Kenntnis davon.
Und das ist hier eine Verheißung.
Wie einen, den seine Mutter tröstet, so werde ich euch trösten.
Und es gibt manchmal Fälle, da fällt uns kein Trost ein.
Wenn eine junge Mutter weggenommen wird und da sind noch kleine Kinder oder ein Vater von einer achtköpfigen Familie
oder wo ein zweijähriges Mädchen in einen Teich fällt und er dringt.
Da können wir uns nicht wirklich hineinversetzen in diese Trauer, in diese Situation.
Und was sagt man dann?
Da fehlen uns oft die Worte.
Wir müssen auch nicht immer was sagen.
Vielleicht eine Umarmung, vielleicht ein Händedruck kann oft mehr ausrichten als Worte.
Und dann das Gebet.
Das wollen wir nicht unterschätzen.
Wir solche genau diesen Herrn anbefehlen und dürfen sagen, du hast doch gesagt,
wie einen, den seine Mutter tröstet, so werde ich euch trösten.
Von dir ist doch gesagt, der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes.
Und dann wollen wir ihm das zutrauen, dass er das vermag.
Er vermag das.
Und er wird das auch tun.
Und wenn wir mit solchen sprechen, die solches oder ähnliches erlebt haben,
dann können sie es bezeugen.
Ja, es ist so. Ja, es war so.
Der Herr hat getröstet. Der Herr hat Frieden gegeben.
Der Herr hat Ruhe gegeben, wie wir uns das nicht hätten ausmalen können.
Da mögen auch Tiefen sein.
Da mögen wir auch diese Lücke tief empfinden.
Und es mag immer wieder hochkommen.
Und doch weiß der Herr das auch.
Und immer wieder, eine Mutter tröstet auch ihr Kind nicht nur einmal.
Sie tröstet es immer wieder, wenn es nötig ist.
Und sie weiß auch wie.
Und dann steht hier noch etwas.
Und in Jerusalem sollt ihr getröstet werden.
Das hat hier natürlich einen prophetischen Hintergrund.
Das spricht von der Zeit des tausendjährigen Reiches.
Aber Jerusalem ist doch manchmal im Worte Gottes ein Hinweis auf die Versammlung.
Gerade auch in der Offenbarung, wenn wir von dem Neuen Jerusalem lesen.
Ein Bild von der Versammlung.
Das heißt mit anderen Worten, inmitten der Versammlung sollt ihr getröstet werden.
Wenn wir das jetzt einmal anwenden.
Wir wollen und sollen uns da nicht in unser Schneckenhaus zurückziehen.
So verständlich das ist und sicherlich auch eine Phase lang vielleicht auch gut ist,
wir das nötig haben, um auch zu uns selbst innerlich auch zu kommen,
ein Ja dazu zu finden, das braucht alles Zeit.
Aber inmitten der Versammlung, in den Zusammenkünften, da ist der Herr gegenwärtig, er selbst.
Der eins, die Maria getröstet hat, die das so in Trauer war.
Sie haben meinen Herrn weggenommen.
Wie hat er sie denn getröstet?
Mit einem Wort.
Der vermag den Müden durch ein Wort, man könnte auch betonen durch ein Wort, aufzurichten.
Was war das für ein Wort?
Maria.
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Weil ich dich lieb habe, weil du teuer und wertvoll bist.
In meinen Augen.
Und dann kommen wir mit dieser Not, mit diesen Bedürfnissen,
kommen wir zu ihm, zu ihm hin versammelt, sitzen zu seinen Füßen.
Der Heilige Geist kennt die Bedürfnisse, der Heilige Geist sendet ununterbrochen Signale nach oben.
Da gibt es kein Funkloch.
Selbst wenn wir nicht mehr wissen sollten, wie und was wir beten sollten,
dann verwendet sich dieser Geist in unaussprechlichen Seufzern, gottgemäß, für uns.
Glauben wir, dass diese Signale, die der Heilige Geist, diese göttliche Person nach oben sendet,
dass die da nicht ankommen?
Unmöglich. Die kommen da an.
Immer wieder wird gesendet, wie es dir, wie es mir geht.
Wie es in meinem Innern ist.
Und dann vermag er inmitten der Versammlung.
Vermag er zu tröstern, dann gibt er ein Wort.
Dann entspricht er den Bedürfnissen, die der Bruder gar nicht, den der Herr benutzt, gar nicht alle kennen kann.
Und dann mag das sein, ich kann mich an solche Stunden erinnern,
wo wirklich ein Herzensbedürfnis da war, oft haben wir ja leider keine,
kommen einfach so dahin, geht mir zumindest manchmal so,
und dann denken wir, ja, schön, was wir heute so für einen schönen Vortrag hören.
Vielleicht ist es auch oft vergessen.
Aber wenn wir wirklich Bedürfnisse haben und sagen das dem Herrn,
und wir dürfen das dann erfahren, dann habe ich manchmal nur ein, zwei Sätze behalten,
die weiß ich aber heute noch, wo der Herr auf das Herzensbedürfnis geantwortet hat.
Ich will euch mal ein Beispiel erzählen.
Da hatte ich Zweifel an meiner Errettung.
Das haben wir ja schon mal.
Vielleicht haben sich auch manche von euch, in Anführungsstrichen, deshalb mehrmals bekehrt,
weil sie gedacht haben, das erste Mal war es vielleicht nicht ernst genug, nicht umfassend genug,
oder wie auch immer, was der Feind auch benutzt.
Dann habe ich so zu dem Herrn gerufen und habe gesagt, heute, mach es mir heute deutlich.
Wenn ich nicht errettet bin, dann mach es mir deutlich, dann will ich es heute tun.
Und wenn ich es bin, dann gib mir Heilsgewissheit.
Und dann kommt an dem Sonntagnachmittag, ich weiß noch, wie der da reinkam,
von auswärts ein Bruder, der kam so einmal im Jahr,
und ich weiß überhaupt nicht mehr, was er gesagt hat.
Er hat eins gesagt, wer Jesum im Glauben am Kreuze erblickt, der wird heil so derselbigen Stund.
Das war die Antwort.
Glücklichen Herzens darf ich mich immer wieder daran erinnern.
Ich habe jetzt nicht Heilsgewissheit, weil der Bruder das gesagt hat,
aber weil der Herr mir dazu Hilfe gekommen ist und hat mich auf sein vollgültiges Werk und sein Opfer gelenkt,
dass ich darin Frieden finden konnte.
Letzte Woche sagte noch an einem Ort, kam nachher eine Schwester zu mir und die sagte,
ich habe heute Abend genau die Antwort bekommen auf die Frage,
die ich dem Herrn gestern Abend vorgelegt habe.
Was sollte ich dazu sagen?
Da kann man nur sagen, der Herr kennt die Bedürfnisse und er antwortet darauf.
Und so hat er uns auch inmitten von Jerusalem, inmitten der Versammlung,
hat er uns Geschwister zur Seite gestellt.
Und ist es doch nicht auch wohltuend, Mitgefühl, Mitleid, Mitleiden auch zu empfinden,
etwas Echtes und Aufrichtiges. Wir wissen, wie schwach wir da sind,
dass wir auch leidige Tröstler sein können, dass wir auch genau das Falsche sagen können.
Aber das heißt doch nicht, dass wir nicht zusammenstehen wollen.
Der Herr, es ist uns doch im Wort auch gesagt, sich zu freuen mit den sich Freunden
und auch zu leiden mit den Leidenden.
Ich habe mal einen Bruder gefragt, was ist denn leichter?
Was ist leichter?
Man wird wahrscheinlich sagen, sich zu freuen mit den sich Freunden, das ist leichter.
Aber ist das wirklich immer so leicht?
Da ist ein Ehepaar, die warten schon zehn Jahre auf ein Kind.
Und da ist ein anderes Ehepaar, die sind gerade frisch verheiratet und sagen, wir erwarten ein Kind.
Kann man dann sagen, so von ganzem Herzen, da freue ich mich aber,
wo ich doch selbst so darauf warte, das ist sicherlich zumindest nicht einfach.
Und doch habe ich das auch schon erlebt, dass gerade solche, die kinderlos waren,
ein solches Herz hatten für Kinder und Kinderarbeit,
sodass von dem Herrn so angenommen haben und sich so gebrauchen ließ,
das vermag der Herr zu wirken.
Und so dürfen wir das erfahren.
Es tut auch wohl, inmitten der Versammlung Geschwister zur Seite zu haben,
die uns helfen, die uns auch vielleicht praktisch helfen.
Wenn da so eine Mutter von Kindern durch Krankheit ausfällt und man hört dann,
ja, die Geschwister, die bringen jeden Tag das Essen.
Und die sprechen sich auch noch untereinander ab, damit nicht jeden Tag Lasagne gebracht wird.
Ist doch rührend.
Das ist doch etwas, was uns zeigt, was wirkliche praktische Geschwisterliebe ist
und wie sie sich betätigt.
Und der Herr benutzt das, benutzt auch Geschwister, um uns so zu trösten.
Dann lesen wir einen Vers aus dem Propheten Ezekiel aus Kapitel 34.
Ezekiel 34, Vers 11.
Denn so spricht der Herr, Herr, siehe, ich bin da.
Und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
Ein weiteres Bild, durch welches Gott sich offenbart, das ist das Bild des Hirten.
Und das ist ein Bild, welches sich ja durch die ganze Schrift zieht.
Wir kennen Psalm 23 vielleicht sogar auswendig. Der Herr ist mein Hirte.
Und mir wird nichts mangeln.
Wir sehen hier in diesem 34. Kapitel zunächst einen sehr dunklen Hintergrund.
Da waren diese falschen Hirten, diese egoistischen, diese ausbeutenden Hirten.
Und den Schafen ging es schlecht.
Die waren zerstreut, die bekamen nicht die richtige Nahrung.
Und dann erbarmt sich Gott und sagt, siehe, ich bin da.
Ich bin da.
Und der Herr Jesus, er hat selbst gesagt, ich bin der gute Hirte.
Wie hat er das unter Beweis gestellt?
Ich lasse mein Leben für die Schafe.
Das ist ein guter Hirte, der nicht wie die Angemieteten davonläuft, wenn die Gefahr kommt.
Nein, der bereit ist, sein eigenes Leben zu geben.
Und das hat der Herr Jesus getan.
Er ist der gute Hirte.
Er ist der große Hirte.
Er ist auch der Erzhirte.
Und Hirtenbedürfnisse, die sind so vielseitig, die sind so vielfältig.
Die sind unter den Gläubigen so vielfältig.
Hirtendienst.
Seelsorge.
Wobei ich mir jetzt habe sagen lassen, dass Hirtendienst mehr ist als Seelsorge.
Ich habe darüber nachgedacht und es ist auch so.
Seelsorge ist eins.
Aber Hirtendienst ist weit mehr.
Der Hirte hat das Schaf im Auge.
Der Hirte hat auch die Herde im Auge.
Er trennt auch die beiden nicht voneinander.
Und dann sagt er, mitten in all diese Bedürfnisse hinein, siehe, ich bin da.
Er ist da. Er ist zur Stelle.
Er ist zur rechten Zeit da.
Und er tut das Rechte.
Ich will nach meinen Schafen fragen.
Das ist ein echtes Interesse an uns, wie es uns geht.
Vor allem auch, wie es unserer Seele geht.
Aber er fragt nicht nur, wie ist das bei uns.
Wir fragen auch schon mal beim Herausgehen so beiläufig, wie geht es dir.
Und meistens bekommt man die Antwort, danke oder danke gut.
Die wenigsten offenbaren sich so weit, dass sie sagen, mir geht es aber nicht so gut.
Weil dann natürlich der Gegenüber, der will ja dann gerne wissen, was denn mein Problem ist.
Das kann man nicht so zwischen Tür und Angel besprechen.
Aber die Hirte hat doch einen Blick dafür.
Der sieht, da ist jemand, der ist niedergeschlagen.
Da ist jemand, der ist traurig.
Da ist vielleicht jemand, der weint.
Da ist jemand, der ist anders als sonst.
Oder vielleicht auch jemand, der kommt nicht mehr so regelmäßig.
Da fragt man sich, was mag das sein.
Und der Hirte fragt das nicht aus Neugier.
Hirten lernen nicht bei der Stasi.
Die spionieren auch nicht aus.
Sind auch keine Spitzel.
Nein, Hirten, die wollen, dass der Seele geholfen wird.
Dass die Seele weitergebracht wird.
Sie schauen auf das Innere.
Und erkennen es auch.
Wir brauchen natürlich den Herrn, dass er uns auch Augen und Herzen öffnet.
Und wie könnten wir Vertrauen zueinander haben, wenn wir uns nur hier und da mal die Hand schütteln.
Hirtendienst ist eben auch Besuchsdienst.
Und nicht nur bei Alten und Kranken und Alleinstehenden.
Und das ist ganz wichtig.
Und die werden oft übersehen.
Aber auch gerade bei solchen, die im Leben stehen.
Auch bei jungen Leuten, auch bei Ehepaaren.
Vielleicht könnten doch manche Dinge doch am Anfang auch schon erkannt und auch behandelt werden.
Bevor es dann zu großen Schwierigkeiten kommt, die nach menschlichen Ermessen kaum mehr zu reparieren sind.
Was der Herr aber dann immer noch kann.
Ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
Das heißt, er macht das zu seiner Sache, zu seiner Hirtensache.
Und in all diesen seelsorgerlichen, hirtendienstlichen Nöten, da wo Wunden auch entstanden sind, wer kann die heilen?
Das kann nur der Hirte.
Das kann nur der Heiland.
Wir finden hier in diesem Abschnitt, das können wir jetzt heute Abend nicht aus Zeitgründen betrachten,
aber wir finden hier 14 Tätigkeiten, die der Hirte ausübt.
Wir haben jetzt schon zwei genannt.
Nach den Schafen fragen.
Sich der Schafe annehmen.
Die Schafe erretten.
Die Schafe herausführen.
Die Schafe sammeln.
In ihr Land bringen.
Sie weiden.
Sie lagern.
Sie suchen.
Sie zurückführen.
Sie verbinden.
Sie stärken.
Alles Tätigkeiten, die der Hirte tut, die er selbst tut.
Wie können wir doch von ihm lernen?
Und wie dankbar dürfen wir sein, dass wir ihn selbst haben als den guten Hirten?
Wir lesen dann eine Stelle aus dem Matthäusevangelium.
Matthäus 23, Vers 37.
Jerusalem, Jerusalem.
Wieder tötet die Prophetin und steinig die zu ihr gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt.
Hier vergleicht sich der Herr mit einer Henne.
Kennt ihr dieses Bild überhaupt noch?
Wenn man die Eier bei Aldi kauft, dann erlebt man das nicht mehr so.
Dass Hennen auch Küken haben.
Aber vielleicht so irgendwo, gibt ja auch noch so Hobbyhühner, Züchter, Hobbybauern, da erlebt man das vielleicht noch.
Dass da eine Henne ist, die die Eier selbst ausbrütet.
Und dann, wenn diese Tiere schlüpfen, das ist auch für Kinder sehr interessant, wie diese Küken so eine Mutterbindung haben.
Dann kreist da oben vielleicht der Bussard und piept.
Und dann gibt diese Henne ein Geräusch von sich, die Küken verstehen das sofort.
Flüchten unter die Flügel der Henne sind in Schutz.
Da gibt es so eine alte Geschichte, die stand schon mehrmals auf dem Kalenderzettel.
Da war so ein Bauernhof, so eine Scheune abgebrannt.
Und am nächsten Morgen geht der Bauer da so her und alles ist verkohlt.
Und da liegt auch die Henne, die ist auch verkohlt.
Er hebt die Henne hoch und siehe da, unter der Henne, da saßen die Küken alle, quicklebendig.
Die Henne hatte ihr Leben gegeben, um diese Küken zu beschützen.
Und dieses Bild, das gebraucht hier der Herr in Bezug auf Jerusalem, er war gekommen in erster Linie für sein Volk.
Er war gekommen in das Seinige und die Seinigen nahmen ihn nicht an.
Das muss das für ihn ein Schmerz gewesen sein.
Und dann hat er es immer wieder versucht, sie zu versammeln, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel.
Mit solch einer Liebe, mit solch einem Werben, mit solch einer Hingabe.
Wie erschütternd ist der Satz dann, und ihr habt nicht gewollt.
Wir wollen das mal auf uns anwenden.
Hat der Herr das in deinem Leben auch schon versucht?
Er will dich versammeln, er will dich zu ihm ziehen.
Er will dich auch in die Zusammenkünfte ziehen, er will dich auch dahin ziehen, wo er in der Mitte ist, wo seine Gegenwart ist.
Hat er dich nicht oft schon gelockt?
Und nicht mit leeren Versprechungen, wie der Teufel das tut und wie wir Menschen das manchmal tun?
Nein, er sagt, komm hier zu mir, bei mir, da bist du wohl bewahrt.
Bei mir bekommst du all das, was deine inneren Sehnsüchte sind, das bekommst du bei mir und nur bei mir.
Ich möchte dich so gerne so nah bei mir haben, in der Gemeinschaft mit dir, ich möchte dir Frieden schenken,
ich möchte dir Freude geben, ich möchte, dass du glücklich bist, dass du Gemeinschaft hast mit mir,
dass du dein Herz vor mir ausschüttest.
Und wie schade wäre das, wenn er sagen müsste, und du hast nicht gewollt.
Ich habe dich ziehen wollen mit Seilen der Liebe und du hast nicht gewollt.
Wollen wir doch nicht das Werben des Herrn um uns, um unser Glück, das wollen wir doch nicht einfach so abschütteln.
Es ist zu unserem eigenen Verlust und es ist vor allen Dingen zur Beschämung ist es vor dem Herrn.
Dann lesen wir eine Stelle aus dem fünften Buch Mose, Kapitel 32.
5. Mose 32, Vers 11, wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie auf seinen Schwingen trägt.
So leitete ihn der Herr alleine.
Wieder ein Bild, durch welches Gott sich offenbart und dieses Bild von dem Adler, das finden wir an mehreren Stellen.
Und hier wird uns das gezeigt, wie der Adler mit seinen Jungen umgeht.
Adler, auch ein Vogel, er brütet die Eier aus, die Adlerküken schlüpfen, sie werden durch den Adler ernährt, sie wachsen, auch ihre Flügel wachsen,
kräftigen sich und dann tut der Adler etwas Eigenartiges.
Er stört das Nest auf, das heißt, er bringt Unruhe in das Nest.
Die kleinen Adlerküken wissen gar nicht, was ihnen passiert, was die Eltern plötzlich mit ihnen machen.
Und dann geraten die an den Rand von dem Nest und dann schubst er sie auch noch raus.
Und dann fallen die runter, die können ja noch nicht fliegen.
Aber was dann passiert, das ist so, wie wenn jemand ins Wasser geworfen wird, der fängt ja dann auch an zu zappeln.
Manche haben dadurch schwimmen gelernt.
Und so ist das auch bei den Adlerküken, die lernen fliegen dadurch.
Sie fangen erst mal an zu zappeln, das ist vielleicht noch unsicher, unkoordiniert,
aber mit der Zeit bekommen sie das Gefühl und so lernen sie fliegen.
Aber der Adler, er schwebt über den Jungen, das heißt, er hat sie im Blick.
Er sieht ganz genau, wie die da zappeln, was die da machen.
Und er sieht auch, wenn es schief geht, wenn die da absinken, was tut er dann?
Er breitet seine Flügel aus, er fliegt unter sie und nimmt sie auf den Flügeln auf.
Sie landen ganz sacht auf diesen starken Flügeln.
Und dann trägt er sie auf seinen Schwingen, bringt sie auch wieder zurück in das Nest.
Und das ist ein Bild davon, wie der Herr uns leitet.
Und wir alle haben auch nötig, dass wir auch geistlicherweise, dass wir wachsen,
dass wir stärker werden, dass wir auch selbstständiger werden.
Nicht, dass wir etwas aus eigener Kraft tun könnten,
aber wir können mit unseren Eltern nicht immer nur mitlaufen.
Es ist eine Zeit lang gut, dass die Eltern uns mitnehmen,
dass sie uns ein Vorbild sind, dass sie uns belehren.
Aber wenn dann jemand persönlich zu dem Herrn Jesus gefunden hat, neues Leben in sich hat
und den Heiligen Geist, dann ist es ganz natürlich, dass junge Gläubige heranwachsen,
dass sie selbstständiger werden, dass sie auch eigene Entscheidungen treffen,
dass sie auch sich die Dinge persönlich aneignen, dass sie Erfahrungen machen mit dem Herrn.
Denn keiner kann für den anderen Erfahrungen machen und leben.
Und dann lässt der Herr vielleicht in unserem Leben mal sowas zu, was uns so vorkommt,
als würden wir aufgestört, was uns so vielleicht auch aus der Bequemlichkeit mal so herausführt.
Und wir meinen dann, ja, was macht denn der Herr mit uns?
Es wird auf einmal so ungemütlich.
Und wir meinen vielleicht auch gar, wir sinken wie der Petrus da auf dem See, als er anfing zu sinken.
Normalerweise, also wenn ich auf der Nordsee auf dem Dampfer bin und steige da aus,
da fange ich nicht an zu sinken, dann gehe ich sofort unter, wenn ich jetzt nicht schwimmen kann.
Aber diese Einzelheit, als er anfing zu sinken, das hat nur der Herr im Blick.
Dann ergreift er ihn bei der Hand.
Und so auch hier.
Es entgleitet ihn nichts.
Und er möchte, dass wir durch diese Erfahrungen ihn besser kennenlernen.
Und deshalb stellt er uns sich hier so vor, dass er es ist, der uns sicher leitet.
Wir kommen noch einmal zurück in das Buch Isaiah Kapitel 62.
Isaiah 62, Vers 5.
Denn wie der Jüngling sich mit der Jungfrau vermählt, so werden deine Kinder sich mit dir vermählen.
Und wie der Bräutigam sich an der Braut erfreut, so wird dein Gott sich an dir erfreuen.
Ein weiteres schönes Bild, wie Gott sich offenbart.
Bräutigam und Braut.
Und neutestamentlich wissen wir, dass die Brautchristi, dass das die Versammlung ist.
Das ist ein Bild von denen, die uns zeigen, was der Charakter ist von der Versammlung.
Er ist der Bräutigam.
Wir sind die Braut.
Wir sind ihm anverlobt, wie eine andere Stelle sagt.
Und der Herr Jesus erwartet auf diesen Augenblick, wo die Hochzeit des Lammes gefeiert werden kann.
Die wird im Himmel stattfinden.
Nämlich dann, wenn er uns zu sich entrückt, wenn die Versammlung von dieser Erde erhoben wird, ihm entgegen,
dann wird im Himmel diese Hochzeit stattfinden.
Ein gewaltiges Ereignis.
Der Herr Jesus sehnt sich danach.
Er hat für die Versammlung alles hingegeben.
Um diese kostbare Perle zu besitzen, ist er, der reich war, arm geworden.
Der sich selbst für die Versammlung gegeben hat.
Das ist der Preis.
Und jetzt wartet er auf diesen Augenblick.
Wie zwei, die verlobt sind, warten auf den Augenblick der Hochzeit.
Und was ist in dieser Verlobungszeit?
Was haben wir hier gelesen?
Und wie der Bräutigam sich an der Braut erfreut.
Diese Verlobungszeit, wenn wir sie so auch begehen und leben, wie Gott sie vorgesehen hat,
dann ist das nicht so ein Experimentieren, ob wir zusammenpassen oder nicht.
Ein Ausprobieren.
Die Welt kennt das ja heutzutage schon gar nicht mehr.
Also ganz selten liest man in der Zeitung mal eine Verlobungsanzeige.
Man hat ja ganz andere Formen des Zusammenlebens heute.
Und auch des Auflösens des Zusammenlebens.
Aber das Wort Gottes gibt uns da klare Richtlinien.
Nicht um uns zu gängeln, um uns irgendwie einzuengen, sondern immer dann, wenn Gott etwas anordnet,
dann ist es das Beste, was wir tun können.
Es gibt nichts Besseres, als die Hinweise des Wortes Gottes zu Verlobung, Ehe, Familie, Kindererziehung,
die zu beachten und mit der Hilfe des Herrn in die Praxis umzusetzen.
Alles andere, was modern sein mag, was aufgeklärt sein mag, ist doch nicht das, was das Wort uns sagt.
Und kann auch nicht diese Ergebnisse haben.
Was die Ergebnisse des Modernen und Neuen und Anderen und von Gott Losgelösten sind,
das sehen wir in unserer Gesellschaft.
Leider auch in der Christenheit und leider auch unter den Gläubigen.
Die Verlobung, sie ist ein ernsthaftes Eheversprechen.
Und da ist man sich vorher vor dem Herrn klar geworden, ob das der Weg ist.
Das erfordert Abhängigkeit vor dem Herrn.
Das bedeutet intensives Gebetsleben.
Das bedeutet auch, dass unser Leben geordnet ist.
Denn wenn da noch Dinge sind in unserem Leben, dann sagt der Herr, bevor er uns seinen Willen zeigen kann,
zeigt er uns erstmal und sagt, bringt das und das erstmal in Ordnung.
Das heißt jetzt nicht, dass wir jetzt erst perfekt werden müssen. Das nicht.
Das sind Dinge, die offenkundig in unserem Leben nicht in Ordnung sind.
Die müssen wir erst in Ordnung bringen. Dann zeigt der Herr uns seinen Willen.
Und dann zeigt er uns aber auch seinen Willen.
Denn er hat gesagt, mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.
Und da gibt es keine Schablone, wie ein Jüngling und eine Jungfrau, wie es hier heißt, zusammenfinden.
Da gibt es keine Schablone, dem Herrn sei Dank.
Und dieser Weg steht, glaube ich, in den Sprüchen.
Das ist ein wunderbarer Weg, ein einzigartiger Weg.
Aber entscheidend ist, dass wir ihn mit dem Herrn gehen.
Dass diese so wichtige Entscheidung, dass sie Fundament hat.
Wenn das klar ist, wenn beide vor dem Herrn sich da klar sind, beide.
Es ist ja der junge Mann, der die Initiative ergreift nach den Gedanken Gottes.
Wenn das auch heute schon oft umgekehrt geschieht, dass die Frauen die Anträge machen,
auch unter Gläubigen, ist nicht nach den Gedanken Gottes.
Es geht von dem Jüngling aus.
Aber dann ist die junge Schwester genauso gefragt vor dem Herrn.
Und da müssen wir auch als junge Männer Zeit geben.
Wir dürfen die jungen Schwestern nicht unter Druck setzen und sagen,
du musst mir jetzt innerhalb der nächsten vier Wochen eine Antwort geben.
Wir brauchen vielleicht drei Monate oder sechs Monate oder ein Jahr.
Ein Jahr vielleicht ein bisschen ungewöhnlich.
Aber wenn es so ist, dann ist immer noch besser, wenn noch Unsicherheit da ist,
Unklarheit da ist, zu warten und den Herrn zu fragen.
Auch nicht vorschnell Nein sagen.
Manche ernsthaften jungen Brüder, die wirklich vor dem Herrn die Sache erwägen,
sind schon sehr enttäuscht und deprimiert worden,
weil junge Schwestern einfach vorschnell Nein gesagt haben.
So aus Motiven, die Nase passt mir nicht oder kann ich mir nicht vorstellen
oder kenne ich nicht genug oder was auch immer.
Auch in dem vorschnellen Nein sagen können wir auch Fehler machen.
Wir wollen doch auch unsere jungen Leute doch wirklich ermutigen, auf den Herrn zu warten.
Und wenn es dann klar ist und der Herr hat seine Mittel und Wege, es wirklich klar zu machen,
dann dürfen sich zwei verloben und dann ist es eine glückliche Zeit.
Dann ist es diese Zeit, die hier so beschrieben wird, wie der Bräutigam sich an der Braut erfreut
und natürlich umgekehrt genauso die Braut sich an den Bräutigam erfreut.
Durch den Austausch, durch das Kennenlernen in der Verlobungszeit.
Heute herrscht oft so die Ansicht vor, man muss sich vorher schon ein paar Jahre gekannt haben.
Ich sage nicht, dass man sich blind verloben muss.
Aber zu meinen, wenn man sich drei Jahre gekannt hat, vielleicht schon drei Jahre
so eine freundschaftliche Beziehung gepflegt hat, dann würde man den anderen wirklich kennen
und dann könnte man wirklich einschätzen, wie er ist.
Dafür sind drei Jahre viel zu kurz.
Das lernt man immer noch, selbst wenn man 10 Jahre, 20, 25 Jahre verheiratet ist.
Lernt man immer noch, entdeckt man immer noch an dem anderen
Positives, Schönes, aber manchmal auch Negatives und vor allen Dingen bei sich selbst.
Deswegen kann das niemand im Voraus überblicken.
Aber der Herr überblickt das, der Herr weiß, wer zusammenpasst.
Und dann darf man das so dankbar annehmen, wenn der Herr das so führt, so dankbar annehmen.
Und wenn dann mal Krisen kommen, und die kommen,
aber heute gehen Ehen bei Krisen so schnell kaputt.
Ja, dann heißt es, ich habe keine Gefühle mehr für dich,
oder es heißt, das klappt einfach nicht mit uns, oder wir haben uns auseinandergelebt,
oder wir haben uns nichts mehr zu sagen.
Kann das sein, wenn wir den tiefen Eindruck hatten, der Herr hat uns zusammengeführt?
Wir haben doch klar gesehen vor ihm, dann darf man sich auf diesen anfangen,
darf man sich besinnen und dann darf man das auch anwenden,
was wir gestern Abend betrachtet haben, einander zu bekennen und zu vergeben,
von der Gnade zu leben und sich dann wieder zu erfreuen an der Gemeinschaft.
Jetzt hatten wir, hatte ich eigentlich gar nicht so vorgehabt,
so einiges sehr Praktisches gesagt, wollte es auch anwenden,
habe ich auch schon getan in Bezug auf das Geistliche,
Christus und seine Versammlung, darin ist die Ehe, ist ja ein Abbild davon,
er ist ein Vorbild darin für uns und wir sollen auch unsere Frauen ja lieben,
wie Christus die Versammlung geliebt hat.
Das ist dieser hohe Anspruch, wie wir ihn im Epheserbrief finden.
Aber wollen wir uns nicht in dieser geistlichen Verlobungszeit an dem Herrn erfreuen,
an dem Präutigam erfreuen, ihn betrachten, ihn erwarten und umgekehrt,
wenn wir das Hohelied lesen, das ist so beeindruckend,
bezieht sich zwar auf die irdische Braut, prophetisch gesehen,
aber wir dürfen das auch auf uns anwenden.
Diese Beziehung zwischen Präutigam und Braut, bei der Braut sehen wir so Höhen und Tiefen
und die Braut wird auch mal schläfrig und die macht auch mal was Falsches,
aber der Präutigam im Hohenlied, der ist vollkommen.
Und haben wir dem mal zugehört, wenn der über seine Braut spricht,
sagt nur Herrliches, nur Herrliches.
Haben wir mal zugehört, wie sie über den Präutigam spricht,
wie sie dann am Ende gar keine Worte mehr findet und sagt, alles an ihm ist lieblich.
Wir dürfen wir doch davon lernen.
Und ich schließe dann mit einer letzten Stelle aus Offenbarung, Kapitel 21.
Offenbarung 21, Vers 22.
Da geht es um dieses geistliche Jerusalem.
In diesem Abschnitt von Kapitel 21, Vers 9 bis 22, Vers 5
wird uns die Versammlung im tausendjährigen Reich vorgestellt,
um das prophetisch einordnen zu können.
Dann lesen wir Kapitel 21, Vers 22 und ich sage keinen Tempel in ihr,
denn der Herrgott, der Allmächtige, ist ihr Tempel und das Lamm.
Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie erscheinen,
denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet und ihre Lampe ist das Lamm.
Vers, Kapitel 22, Vers 5, und Nacht wird nicht mehr sein
und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Licht der Sonne,
denn der Herrgott wird über ihnen leuchten und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Wir werden mit dem Herrn Jesus herrschen, vom Himmel her, über dieses Reich.
Aber was uns hier beschrieben wird, ich sage keinen Tempel in ihr.
Der Tempel war der Ort, wo Gott wohnen wollte, war der Gott, wo die Anbetung stattfand.
Und wenn man anbeten wollte, dann musste man diesen Tempel aufsuchen,
dann musste man da hineingehen, nach den Vorschriften, die dafür gegeben waren.
Aber dann, wenn wir bei dem Herrn sind, dann brauchen wir keinen Tempel mehr,
wir brauchen keinen Ort mehr. Auch jetzt, wenn wir uns zum Herrn Jesus hin versammeln,
da müssen wir uns ja aufmachen, das geht nicht in unserem Wohnzimmer.
Da kommen wir an einem Ort zusammen, da hat er seine Gegenwart verheißen,
wenn wir auf der Grundlage seines Wortes zusammenkommen.
Aber dann ist kein Tempel mehr nötig, weil dann, was steht hier, der Tempel ist ihr Tempel,
Gott der Allmächtige ist ihr Tempel und das Lamm.
Wir werden das Lamm sehen, dieses Lamm wie geschlachtet.
Und dann wird überall Anbetung sein, ist nicht mehr an irgendeinen Ort, an einen Tempel gebunden.
Nein, im Himmel wird überall da, wo wir das Lamm sehen, Anbetung sein, unbegrenzte Anbetung.
Und die Herrlichkeit Gottes erleuchtet diese Stadt, sodass gar keine Lampe mehr nötig ist,
auch keine Sonne, kein Mond. Das Lamm macht die Herrlichkeit aus.
Das können wir uns so gar nicht vorstellen. Nacht wird nicht mehr sein.
Können wir uns das vorstellen? Nacht ist doch gerade das, was uns oft so Mühe macht.
In der Nacht geschehen oft schreckliche Dinge, in der Nacht können wir uns nicht orientieren, da ist es finster.
Spricht von dieser moralischen Finsternis. Das wird alles verwandelt sein in Herrlichkeit,
in Licht, in ungetrübtem Licht. Und immer wieder, wenn wir dieses Buch der Offenbarung lesen,
immer wieder das Lamm, das Lamm und das Lamm. Das ist dieses Lamm, das Lamm Gottes,
welches wir auch heute Morgen auch gemeinsam anbeten durften.
Der Mittelpunkt der Gedanken und des Herzens Gottes. Und er hat uns so nah zu ihm gebracht.
Diese Verbindung, Christus und seine Versammlung, dieses geoffenbarte Geheimnis.
Niemals waren Menschen näher am Herzen Gottes als diese. Und auch in der Zukunft.
Die alttestamentlich Gläubigen, die bei den 24 Ältesten noch so in einem gesehen werden, mit den Gläubigen der Jetztzeit,
die sind aber bei der Hochzeit des Lammes die Geladenen, die Gäste.
Und die sind nicht neidisch, sondern die bewundern Christus und seine Versammlung.
Aber zur Braut, zu dieser innigsten Beziehung, zu der Frau des Lammes, dazu gehören du und ich.
Womit haben wir das verdient? Wir können nur anbetend sagen, Herr, warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen? …