Philipper 2
ID
eab044
Language
DE
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Bible references
Philipper 2
Description
unknown
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…
Philipper 2, Abvers 2
Erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes,
nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst.
Ein jeder nicht auf das Seine sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.
Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der, da er in Gestalt Gottes war,
es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte
und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist
und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte,
indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist,
damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der himmlischen und irdischen und unterirdischen
und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes des Vaters.
Vers 19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden,
damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne.
Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das eure besorgt sein wird.
Denn alle suchen das ihre, nicht das, was Jesu Christi ist.
Ihr kennt aber seine Bewährung, dass er, wie ein Kind dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium.
Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich überschaue, wie es um mich steht.
Ich vertraue aber im Herrn darauf, dass auch ich selbst bald kommen werde.
Ich habe es aber für nötig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter,
aber euren Abgesandten und Diener meines Bedarfs zu euch zu senden,
da ihn ja sehnlich nach euch allen verlangte und er sehr beunruhigt war,
weil ihr gehört hattet, dass er krank war.
Denn er war auch krank, dem Tod nahe, aber Gott hat sich über ihn erbarmt,
nicht über ihn allein, sondern auch über mich, damit ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte.
Ich habe ihn nun desto eiliger gesandt, damit ihr, wenn ihr ihn seht,
wieder froh werdet und ich weniger betrübt sei.
Nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren.
Denn um des Werkes Willen ist er dem Tod nahe gekommen,
indem er sein Leben wagte, damit er den Mangel in eurem Dienst für mich ausfüllte.
Ein Brief, der unmittelbar unsere Herzen anspricht. Der Grund ist, dass dieser Brief getragen wird
von dem guten, innigen Verhältnis zwischen dem Apostel Paulus und den Philippern.
Auch wenn der Apostel Paulus in diesem Brief eine gewisse Sorge zum Ausdruck bringt,
eine gewisse Sorge, was die Einmütigkeit der Philipper betrifft,
so zeugt dieser Brief doch eben von diesem sehr, sehr herzlichen Verhältnis,
das Paulus zu diesen Gläubigen in Philippi hatte.
Diese Versammlung war entstanden durch das Werken und durch den Dienst des Apostels Paulus.
Es ist die erste Versammlung, die in Europa entstand.
Wir können das in der Apostelgeschichte nachlesen.
Es war eine Versammlung, die aus ganz unterschiedlichen Personen bestand,
wie eben jede Versammlung aus ganz verschiedenartig zusammengestellten Brüdern und Schwestern besteht.
Der Apostel Paulus schrieb diesen Brief aus dem Gefängnis in Rom,
also aus einer schwierigen Situation heraus,
und doch schreibt er in diesem Brief so viel wie kaum in einem anderen Brief von Freude.
Und man könnte sich die Frage stellen, wie kann das sein, dass jemand, der im Gefängnis ist,
doch gleichzeitig von Freude schreibt, von seiner eigenen Freude, die er hatte,
aber auch von dem Wunsch, dass die Philipper, die Gläubigen, damit wir,
dass wir uns freuen sollen zu jeder Zeit, aller Zeit, also immer.
Wie kann das sein, dass der Gläubige sich auch in schwierigen Umständen freuen kann?
Im Alten Testament gibt es einen Psalm von den Söhnen Koras geschrieben,
und da sagen sie, dass der Gläubige durch das Tränental geht und es doch zu einem Quellenort macht.
Für den Apostel Paulus war das Gefängnis ein Tränental, wo er war,
und doch hat er dieses Gefängnis zu einem Quellenort, zu einem Ort der Freude gemacht.
Was ist das Geheimnis von Paulus?
Was ist das Geheimnis der Söhne Koras?
Aus dem Tränental einen Quellenort zu machen, aus dem Gefängnis heraus von Freude zu schreiben.
Ein Bruder hat es mal so ausgedrückt und gesagt,
das Geheimnis, das Tränental zu einem Quellenort zu machen, ist, dass wir den Herrn Jesus zwischen uns und die Umstände stellen
und nicht die Umstände zwischen uns und den Herrn Jesus.
Wenn die Umstände zwischen uns und den Herrn Jesus gestellt werden und wir auf die Umstände sehen,
dann geht es uns wie Petrus auf dem Wasser, er sah auf die Wellen und den Wind und dann ging er runter.
Wenn wir den Herrn Jesus zwischen uns und die Umstände stellen,
dann empfinden wir zwar die Umstände, in denen wir sind.
Wir sind nicht empfindungslos, aber wir haben nicht die Umstände vor Augen,
sondern wir haben den Herrn Jesus vor Augen.
Und das ist gerade das, was diesem Philippabrief eine so besondere Note gibt, wenn ich das mal so sagen darf.
Der Apostel Paulus spricht von dem Herrn Jesus.
Er spricht von dem Herrn Jesus als der Lösung für jedes Problem, für jede Schwierigkeit, in die wir hineinkommen können.
Seien es persönliche Schwierigkeiten, gesundheitliche Probleme, berufliche Schwierigkeiten, familiäre Nöte.
Es gibt ganz unterschiedliche Situationen.
Wir sind nicht im Gefängnis wie Paulus, dafür wollen wir dankbar sein.
Aber jeder von uns hat seine schwierigen Umstände.
Und da ist es für uns alle immer wieder wichtig, dass wir uns auf den Herrn Jesus hin konzentrieren.
Wenn wir diesen ganzen Brief lesen, dann finden wir überall den Herrn Jesus.
In Kapitel 1 schreibt der Apostel Paulus diesen herrlichen Vers,
das Leben ist für mich Christus.
Da ist der Jesus Mittelpunkt und Zentralpunkt des Lebens, an dem sich alles ausrichtet.
Der Apostel Paulus kannte nur eins in seinem Leben, was ihm wichtig war.
Das war die Person des Herrn Jesus.
Das Leben ist für mich Christus.
Nicht nur, dass der Herr Jesus das Leben in dem Sinne war, dass Paulus neues Leben hatte, das Christus war.
Das Leben, das wir alle brauchen, dieses ewige Leben, was der Herr Jesus selbst ist,
dieses neue Leben, das er in uns wirkt, das besitzen alle Gläubige.
Das wusste Paulus auch.
Aber wenn er hier schreibt in Kapitel 1, das Leben ist für mich Christus,
dann meinte er seinen Alltag.
Seinen Lebensalltag, den hatte er erfüllt mit der Person des Herrn Jesus.
In Kapitel 2, darauf kommen wir gleich zurück,
spricht er von dem Herrn Jesus als dem herrlichen Vorbild für unser Leben.
Für unser persönliches Leben und auch für unser gemeinschaftliches Leben.
Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war.
Das ist der Herr Jesus als Vorbild unseres Lebens.
In Kapitel 3 spricht der Apostel Paulus davon, dass der Herr Jesus das Ziel seines Lebens war.
Da schreibt er diesen herrlichen Vers, in Vers 13,
in der Mitte,
In der Mitte,
Und dann in Vers 20,
Da haben wir die Ausrichtung nach vorne, die Ausrichtung nach oben.
Da ist der Jesus das Ziel des Lebens des Gläubigen.
Und in Kapitel 4, Vers 13, sagt der Apostel Paulus,
Das ganze Leben des Apostels Paulus war eingerahmt von der Person des Herrn Jesus.
Er war der Inhalt seines Lebens, das Vorbild seines Lebens,
das Ziel seines Lebens und auch die Kraft seines Lebens.
Und je mehr wir das verwirklichen, und wir wissen, dass wir das alle nur in Schwachheit tun,
aber je mehr wir es tun, umso mehr wird diese Freude in Herrn Jesus,
von der der Apostel Paulus in diesem Brief auch schreibt, unser Teil sein.
Nun, wir wollen uns heute Abend ein wenig mit der Gesinnung des Herrn Jesus beschäftigen.
Und zwar wollen wir zuerst sehen, wie diese Gesinnung in dem Herrn Jesus offenbar wurde.
Er als das Vorbild unseres Lebens.
Und dann habt ihr euch vielleicht gewundert, warum ich die weiteren Verse im zweiten Teil dieses Kapitels gelesen habe.
Der Grund ist dieser, dass wir in diesen Versen drei Männer vorgestellt finden,
in denen diese Gesinnung des Herrn Jesus, wenn auch sicherlich in abgeschwächter Form,
aber doch zutage trat.
Nämlich erstens bei dem Apostel Paulus selbst,
zweitens bei Timotheus, seinem Freund und Mitarbeiter,
und drittens bei diesem relativ unbekannten Bruder Epaphroditus.
Diese drei haben etwas von der Gesinnung des Herrn Jesus gezeigt.
Nun, in Vers 5 haben wir begonnen zu lesen,
denn diese Gesinnung sei in euch.
Mit diesem kleinen Wörtchen, denn, am Anfang des Verses,
begründet der Apostel Paulus jetzt etwas, was er vorher gesagt hatte.
Und ich habe vorhin schon erwähnt, dass der Apostel Paulus,
trotz des sehr guten Verhältnisses zu den Philippern,
eine kleine Sorge hat, die auch in jedem Kapitel dieses Briefes erwähnt wird.
Nämlich die, dass die Philipper nicht ganz in allen Punkten hundertprozentig einmütig waren.
Und er hatte in Kapitel 2 am Anfang geschrieben, Vers 2,
Sie mögen doch seine Freude, die Freude von Paulus, erfüllen.
Das heißt, Paulus hatte Freude, wenn er an die Philipper dachte,
aber diese Freude konnte noch erhöht werden.
Erfüllt meine Freude, macht sie voll, dass ihr gleichgesinnt seid,
dieselbe Liebe haben, einmütig, eines Sinnes.
Da sehen wir die Sorge des Apostels Paulus,
dass da bei den Philippern so der ein oder andere kleine Missklang aufkam,
dass es die ein oder andere Unstimmigkeit zwischen Geschwistern gab.
Wie gesagt, er erwähnt das in jedem Kapitel und im letzten Kapitel wird er dann sehr deutlich,
als er diese beiden Schwestern, Evodia und Syntyche, anspricht und sie ganz konkret ermahnt,
Sie mögen doch gleichgesinnt sein.
Und dann führt er fort zu sagen, Sie mögen doch nichts aus Streitsucht oder eitelem Ruhm tun,
sondern in Demut einer den anderen höher achten als sich selbst.
Dann erklärt er, was das bedeutet, dass nämlich ein jeder nicht auf das Seine,
sondern ein jeder auch auf das des Anderen sehen soll.
Der Apostel Paulus warnt also hier die Gläubigen davor,
nicht egoistisch zu sein, nicht an sich selbst zu denken, sondern an andere zu denken.
Das ist der Hauptpunkt, um den es hier geht.
Diese Mahnung oder Ermunterung, diese Motivation, demütig zu sein.
Demütig zu sein bedeutet, nicht an sich selbst zu denken, sondern an andere zu denken.
Also nicht egoistisch zu sein.
Und jetzt kommt das Beispiel des Herrn Jesus.
Jetzt zeigt der Apostel Paulus, wie der Herr Jesus nicht an sich,
sondern wie er an andere, nämlich an uns, an dich und an mich gedacht hat.
Diese Verse, Kapitel 2, Vers 5 bis 11, die lesen wir manchmal am Sonntagmorgen,
wenn wir zusammenkommen, um den Tod des Herrn Jesus zu verkündigen.
Und wir lesen sie dann, um uns mit der Person des Herrn Jesus zu beschäftigen,
in seiner tiefen Erniedrigung.
Und es ist auch richtig, dass wir das tun.
Aber wir sehen jetzt heute Abend, dass der Zusammenhang dieses Abschnittes der ist,
dass die Gesinnung des Herrn Jesus, diese Erniedrigung des Herrn Jesus,
uns gezeigt wird, als ein ganz praktisches Beispiel für unser Verhalten.
Es geht hier nicht darum, dass der Apostel Paulus das Sündungswerk des Herrn Jesus beschreibt.
Davon ist hier gar nicht die Rede.
Es ist hier in dem Zusammenhang des Abschnittes die Rede davon, dass der Herr Jesus unser Vorbild ist,
von dem wir lernen sollen.
Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war.
Dann wird die Gesinnung beschrieben des Herrn Jesus, seine Demut, seine Niedriggesinntheit, sein Gehorsam.
Aber der Apostel Paulus tut das, um uns zu zeigen, dass das die Gesinnung sein soll,
die in uns zu finden sein soll.
Gesinnung bedeutet Denkart.
Die Richtung, die Art und Weise, wie wir denken.
Nicht auf uns selbst konzentriert, sondern auf andere hin orientiert.
Es gibt einen parallelen Abschnitt, den wir wahrscheinlich auch ganz gut kennen.
Jedenfalls die meisten von uns.
Da ist das ganz ähnlich. Das ist in 1. Petrus 2.
Wir wollen den doch mal ganz kurz aufschlagen.
Das ist auch ein Abschnitt, den wir sonntags morgens schon mal lesen und auch mit Recht lesen.
Aber der Zusammenhang ist ganz ähnlich wie Philippa 2.
1. Petrus 2, Vers 21.
Da sagt Petrus, denn hierzu seid ihr berufen worden,
denn auch Christus hat für euch gelitten,
euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt.
Wir würden sagen, der Jesus hat für uns gelitten, um uns zu retten, um uns zu Gott zu führen.
Und das stimmt natürlich, das sagt Petrus in Kapitel 3.
Der Jesus ist gestorben, um für uns der Weg zu Gott zu werden.
Wir müssen den Herrn Jesus annehmen, also unseren Herrn und Heiland, um zu Gott zu kommen.
Dafür ist der Jesus gestorben, dafür hat er gelitten.
Aber hier sagt Petrus, Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend.
Und dann kommen die Versen, die wir gut kennen.
Der keine Sünde tat, noch wurde Truch in seinem Mund gefunden,
der gescholten nicht widerschallt, leidend nicht drohte,
sondern sich dem übergab, der Recht richtet.
Wir können und wir wollen den Herrn Jesus darin bewundern, dass er keine Sünde tat,
dass kein Truch in seinem Mund war,
dass er gescholten nicht widerschallt und leidend nicht drohte,
sondern sich dem übergab, der Recht richtet.
Dafür bewundern wir den Herrn Jesus. Aber das ist nicht alles.
Er hat es getan, um uns ein Beispiel zu geben,
das sind Fußspuren des Herrn Jesus, in denen wir nachfolgen.
Und genauso in Philippa 2, die Gesinnung des Herrn Jesus
wird uns hier nicht nur beschrieben, dass wir ihn dafür bewundern,
dass wir ihm dafür danken und dass wir ihn anbeten dafür.
Das tun wir unbedingt. Aber es ist mehr als das.
Es ist uns gezeigt als Beispiel für uns.
Diese Gesinnung sei in euch, wie auch in Christus Jesus war.
Dann wird diese Gesinnung beschrieben.
Wir wollen heute Abend nicht hier auf alle Einzelheiten eingehen.
Das wäre ein Thema für sich, aber ich möchte doch einige Punkte kurz nennen.
Das Erste, was gesagt wird, ist, dass er in Gestalt Gottes war
und es nicht für einen Rauch achtete, gottleich zu sein.
Der Herr Jesus war in Gestalt Gottes.
Das Wort Gestalt meint hier nicht die äußere Gestalt,
sondern meint das innere Wesen.
Der Herr Jesus war und ist dem Wesen nach Gott.
Auch wenn der Herr Jesus als Mensch hier auf der Erde war,
auch wenn er hier in seiner tiefen Erniedrigung beschrieben wird,
dürfen wir nie vergessen, wer der Herr Jesus immer war und immer ist,
nämlich Gott gepriesen in Ewigkeit.
So sagt es einmal der Apostel Paulus.
Der Herr Jesus ist Gott gepriesen in Ewigkeit.
Der Jesus hat selbst gesagt, ehe Abraham ward, bin ich.
Bin ich. Der Herr Jesus ist ewig.
Er ist das Wort, derjenige, der ewig ist.
Er ist Gott, ich sage es noch einmal, Gott gepriesen in Ewigkeit.
Er war in Gestalt Gottes, das heißt, er war Gott.
Und deshalb war es auch für ihn kein Raub, Gottgleich zu sein.
Wenn jemand etwas raubt, dann nimmt er gewaltsam etwas, was ihm nicht gehört.
Das ist Raub.
Diebstahl ist, dass man einfach etwas wegnimmt, was einem nicht gehört,
aber Raub ist, dass man gewaltsam etwas wegnimmt, was einem nicht gehört.
Nun, der Jesus hat nichts gewaltsam weggenommen, was ihm nicht gehörte.
Er war alles und ihm gehörte alles.
Deshalb konnte es für ihn kein Raub sein, Gottgleich zu sein.
Der Teufel hingegen, der wollte sein wie Gott.
Er wollte sich etwas nehmen, was ihm nicht zustand.
Und er hat die Menschen uns verführt, das Gleiche zu tun.
Ihr werdet sein wie Gott, hatte er zu Adam gesagt.
Und dann hat Eva zugegriffen.
Er hatte zu Eva gesagt.
Und dann hat Eva zugegriffen.
Wir Menschen haben es als etwas geachtet, was ein Raub war.
Wir wollten sein wie Gott.
Da sehen wir, was in uns Menschen steckt.
Das steckt in mir und das steckt in dir.
Wir wollen von Natur aus immer mehr als wir sind und als wir haben.
Das ist in unserer menschlichen, sündigen Natur ganz, ganz tief verankert.
Das fängt bei unseren Kindern schon an.
Die Kinder wollen die Schönsten sein.
Sie wollen die Größten sein.
Sie wollen die Besten sein.
Sie wollen beim Sport die Schnellsten sein.
Sie wollen die Erfolgreichsten sein.
Die Erwachsenen sagen das nicht so offen wie die Kinder.
Aber im Grunde steckt das in jedem Menschen drin.
Wir wollen immer mehr als wir sind.
Und seht, genau das Gegenteil war bei dem Herrn Jesus der Fall.
Genau das Gegenteil war bei ihm der Fall.
Wir Menschen sind nichts und wir wollen immer höher hinaus.
Der Herr Jesus war alles, Gott gepriesen in Ewigkeit.
Er achtete es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein.
Und jetzt kommt das Unbegreifliche.
Er hat sich selbst zu nichts gemacht.
Er hat sich selbst zu nichts gemacht.
Der Herr Jesus hat sich freiwillig erniedrigt.
Natürlich ist der Herr Jesus von Gott gesandt worden.
Er ist diese wunderbare Gabe des Vaters.
Diese Gabe Gottes.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe,
sondern ewiges Leben habe.
Das ist wahr.
Gott hat ihm gegeben.
Aber genauso wahr ist das, was hier steht,
dass der Herr Jesus sich selbst zu nichts gemacht hat.
Als er auf diese Erde gekommen ist und Mensch geworden ist,
hat der Herr Jesus sich selbst zu nichts gemacht.
Er kam nicht in königliche Würde.
Er wurde nicht in der Königsstadt in Jerusalem geboren,
sondern er wurde in Bethlehem geboren.
Er wurde nicht in eine wunderbare Wiege hineingelegt,
sondern er wurde in eine Krippe hineingelegt,
weil in der Herberge kein Raum für ihn war.
Er hat sich selbst zu nichts gemacht.
Aber nicht nur das.
Hier steht, wie er das gemacht hat,
nämlich indem er Knechtsgestalt annahm.
Gestalt ist wieder das Wort, was wir eben schon hatten,
Gestalt Gottes.
Knechtsgestalt meint, dass der Herr Jesus
nicht nur äußerlich ein Knecht geworden ist,
sondern dass er dem Wesen nach Knecht geworden ist.
Das geht unwahrscheinlich weit.
Der Herr Jesus hat den niedrigsten Platz eingenommen.
Nun gibt es in der Grundsprache des Neuen Testamentes
für das Wort Knecht verschiedene Ausdrücke.
An manchen Stellen wird das Wort Sklave gebraucht.
Das war derjenige, der wirklich den untersten Dienst tat
und der einfach seinem Herrn gehorchte,
ohne zu wissen und zu fragen, wieso und warum.
Dann gibt es das Wort, was wir auch als Wort Knecht gebrauchen,
oder Diener.
Das ist jemand, der Einsicht hat in die Gedanken seines Herrn
und der mit Verständnis dient.
Und wenn wir den Herrn Jesus finden als den Knecht oder als den Diener Gottes
an verschiedenen Stellen im Alten und im Neuen Testament,
aber jetzt vor allen Dingen im Neuen Testament,
dann gebraucht die Bibel immer den Ausdruck Diener,
jemand, der mit Einsicht und Verständnis dient.
Es gibt nur eine einzige Ausnahme.
Und das ist hier in Philippa 2.
Hier steht bei Knechts Gestalt wirklich, wörtlich Sklavengestalt.
Und das will nicht sagen, dass der Jesus nicht wusste,
wie und warum er Gott diente,
sondern das Wort wird hier gebraucht,
um zu zeigen, wie tief der Jesus sich erniedrigt hat.
Er hat den niedrigsten Platz eingenommen.
Die Bibel spricht im Alten wie im Neuen Testament
von dem Herrn Jesus als den Knecht.
Wir denken an 2. Mose 21, wo wir diesen hebräischen Knecht finden.
Ein Hinweis auf den Herrn Jesus, der sagt,
ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder,
ich will nicht frei ausgehen.
Und dann wird ihm die Friebe durch das Ohr gebohrt
und dann wird ihm gesagt, du sollst deinem Herrn dienen auf ewig.
Seht, das ist der Jesus.
Ich liebe meinen Herrn.
Er hat sich gegeben aus Liebe zu Gott, seinem Herrn.
Er hat sich gegeben für seine Frau.
Das ist die Versammlung, die er geliebt
und für die er sich hingegeben hat.
Und er liebte seine Kinder, das sind wir, du und ich.
Der Jesus hat sich für uns hingegeben.
Er ist Knecht geworden, um zu sterben.
Wenn man es dann heißt, er soll ihm dienen auf ewig,
dann zeigt uns das auch etwas von dem Herrn Jesus.
Er ist dem Wesen nach Knecht geworden.
Das heißt, dass der Jesus nie aufhört,
Diener und Knecht zu sein.
Er ist Gott und bleibt Gott,
aber er ist jetzt auch Diener und Knecht.
Der Jesus ist jetzt im Himmel als Diener für uns.
Er tritt für uns vor Gott ein.
Es ist ein hohen priesterlicher Dienst, den der Herr Jesus tut.
Es ist der Dienst eines Sachwalters,
den der Herr Jesus jetzt im Himmel für uns tut.
Dann denken wir an diese herrlichen Stellen
aus dem Propheten Jesaja,
wo uns der Herr Jesus als der Knecht geschrieben wird.
Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln.
Er wird erhoben und erhöht und sehr hoch sein.
Das ist das, was wir später hier in Philippe 2 am Ende,
in Vers 10 finden, wie Gott ihn hoch erhoben hat.
Wenn wir ins Neue Testament gehen,
ein ganzes Evangelium, das Evangelium von Markus,
ist diesem Thema Knecht oder Diener Gottes gewidmet.
Der Jesus kam aus der höchsten Höhe
und hat den allermiedrigsten Platz eingenommen.
Wir bewundern ihn dafür.
Wir danken ihm dafür.
Aber wir denken daran,
dass wir uns hier geschrieben,
um zu zeigen, was in uns sein soll,
welche Gesinnung uns prägen soll.
Diese Gesinnung sei in euch.
Nicht, dass wir Gott wären und uns zu nichts machten.
Das können wir nicht.
Wir können dem Herrn Jesus nicht auf dem Weg folgen,
den er ihr gegangen ist. Das ist unmöglich.
Aber die Gesinnung, die er dabei offenbart hat,
wie er dabei gedacht hat,
wie er sich dabei verhalten hat,
das ist es, was Paulus uns zeigt,
was wir nachahmen sollen.
Wenn der Jesus Gott war und ist
und sich selbst zu nichts machte,
kommt darin eine Denkart zum Ausdruck,
eine Gesinnung, die uns prägen sollte.
Er hat Knechtsgestalt angenommen,
indem er in Gleichheit der Menschen geworden
und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden wurde.
Um Knecht zu werden,
musste der Jesus, der Gott war und ist,
Mensch werden.
Und hier heißt es, er ist in Gleichheit der Menschen geworden.
Das will sagen, der Jesus ist wahrer,
wirklicher, echter Mensch geworden,
so wie du und ich,
und doch mit einem Unterschied.
Deshalb steht hier, in Gleichheit der Menschen.
Der eine große und wichtige Unterschied ist der,
dass der Jesus keine Sünde kannte,
dass er keine Sünde tat und dass Sünde nicht in ihm war.
Der Jesus, ich wiederhole es,
wurde und ist echter Mensch,
so wie du und ich,
mit unseren Empfindungen, die wir haben,
aber eben ausgenommen die Sünde.
Er ist in allen den Brüdern gleich geworden,
sagt uns der Hebräerbrief,
ausgenommen die Sünde,
in Gleichheit der Menschen.
Der Jesus ist wahrhaftig, wirklicher Mensch.
Das war er hier auf dieser Erde,
und das ist er jetzt in ihm.
Er ist Gott und Mensch in einer Person.
Das ist das, was wir nicht ergründen
und auch nicht verstehen können,
und was wir auch nicht versuchen sollten zu ergründen.
Dann scheitern wir.
Im alten Testament gab es eine Vorschrift,
die besagte, dass die Israeliten
die Bundeslade nicht öffnen durften.
Die Bundeslade ist ein herrliches Bild
von dem Herrn Jesus.
Sie war aus Holz gemacht, aus Akazienholz.
Das spricht von der Menschheit.
Holz ist etwas, was aus der Erde wächst.
Das spricht von dem Menschlichen,
davon, dass der Jesus eben Mensch war.
Aber diese Bundeslade war mit reinem Gold überzogen,
und das Gold ist ein Hinweis auf göttliche Herrlichkeit.
Gold und Holz zusammen spricht uns davon,
dass der Jesus Gott und Mensch in einer Person ist.
Und diese Bundeslade durfte nicht geöffnet werden.
Da durfte man nicht hineinschauen.
Und deshalb ist es für uns so,
dass wir dieses Geheimnis,
was wir auch hier angedeutet finden,
der Jesus Gott und Mensch in einer Person,
nicht ergründen können und auch nicht ergründen dürfen.
Wir lassen das so stehen.
Er ist in Gleichheit der Menschen geworden,
also er ist seinem Wesen nach Mensch geworden
und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden.
Hier gebraucht jetzt der Grundtext für Gestalt ein anderes Wort.
Das kann man auf der Fußnote entnehmen.
Hier geht es jetzt um die äußere Gestalt,
so wie man jemand äußerlich wahr nahm.
Nun, wie hat man den Herrn Jesus wahrgenommen
auf dieser Erde als Mensch?
War er etwas ganz Besonderes?
Konnte man ihn sofort unterscheiden von allen anderen,
wenn man ihn in einer Gruppe von Menschen sah?
Die Antwort ist nein.
Wenn man mal Bilder oder Gemälde sieht,
die Maler gut gemeint, aber doch nicht ganz richtig,
aber in guter Absicht gemalt haben von dem Herrn Jesus
mit seinen Jüngern oder bei den Volksmengen,
dann kann man auf diesen Bildern den Herrn Jesus immer sofort erkennen.
Wollte die Maler ihn immer in einer besonderen Art und Weise hervorheben,
sodass man sofort sieht, aha, das muss der Herr Jesus sein
und das sind die anderen.
Eben genau das war nicht der Fall.
Genau das war nicht der Fall.
Manchmal haben sie ihm noch einen Heiligenschein verpasst,
damit man ihn sofort erkennen kann.
Nein, der Jesus ist, ich sage das in aller Ehrfurcht,
nicht mit einem Heiligenschein über diese Erde gegangen.
Er war Mensch wie wir.
Es heißt hier, in Gestalt wie ein Mensch erfunden.
Man konnte ihn äußerlich nicht unterscheiden.
Er war so wie alle anderen auch.
Als er getauft wurde am Jordan und da zu Johannes kommt,
da sagt Johannes zu den Volksmengen, mitten unter euch steht einer,
den ihr nicht kennt.
Der sah aus wie alle anderen auch.
Kein Unterschied.
Als Judas diesen schändlichen Verrat beging,
da hat er zu den Pharisäern und den Soldaten gesagt,
den, den ich küssen werde, der ist es.
Die konnten den nicht unterscheiden von den anderen.
Der sah aus wie alle anderen Menschen auch.
Ein ganz normaler Mensch.
Warum steht das hier?
Diese Gesinnung sei in euch, wie auch in Christus Jesus war.
Wenn wir als Geschwister zusammen sind,
dann sind wir Brüder unter Brüdern, Schwester unter Schwestern.
Dann gibt es keinen, der irgendwie einen Sonderstatus hat,
der irgendwie herausragt.
In dieser Welt ist das ganz anders.
Menschen, die einen bestimmten Status haben,
die tragen diesen Status auch in der einen oder anderen Weise vor sich her.
Wenn unsere Bundeskanzlerin auftritt,
dann kann man von Weitem sehen, dass sie kommt.
Das sieht man.
Sie wird begleitet, sie wird eskortiert,
sie wird geehrt, sie wird honoriert.
Das sieht man sofort.
Aber bei dem in Jesus war das anders.
In Gleichheit der Menschen.
In seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden.
Mensch unter Menschen.
Aber das ist noch nicht alles.
Es geht weiter.
Er hat nicht nur sich selbst zu nichts gemacht und Knechtsgestalt angenommen für sieben,
sondern er hat sich selbst erniedrigt,
indem er gehorsam wurde bis zum Tod,
ja zum Tod am Kreuz.
Es wird manchmal gesagt, dass wir hier in Philippa 2,
das habt ihr vielleicht auch schon gehört,
sieben Stufen der Erniedrigung des Herrn Jesus haben.
Wir wollen das so stehen lassen.
Das haben geschätzte Brüder geschrieben
und man kann das auch in den Text hineinlesen.
Aber eigentlich, wenn man richtig liest
und darauf haben auch sehr geschätzte Ausleger hingewiesen,
sind es nur, in Anführungsstrichen, nicht nur,
sind es zwei große Stufen.
Es heißt zweimal sich selbst und zweimal indem.
Er hat sich selbst zu nichts gemacht,
indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist
und er hat sich selbst erniedrigt,
indem er gehorsam wurde bis zum Tod.
Das eine hat er getan als Gott,
er ist Mensch und Knecht,
Knecht und Mensch geworden.
Das andere hat er getan als Mensch.
Er hat sich selbst erniedrigt,
indem er gehorsam wurde bis zum Tod,
ja zum Tod am Kreuz.
Es reichte nicht aus, dass der Herr Jesus Mensch wurde.
Sein Menschsein hätte uns nicht gerettet.
Sein vollkommenes Leben als Mensch hätte uns nicht gerettet.
Es war mehr nötig.
Er hat sich selbst erniedrigt,
indem er gehorsam wurde bis zum Tod.
Seht, er hat sich selbst zu nichts gemacht, haben wir gesehen,
und jetzt er hat sich selbst erniedrigt.
Das ist Demut.
Das ist die Gesinnung des Herrn Jesus,
die in uns sein soll.
Er ist gehorsam geworden bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.
Hier sehen wir ganz deutlich,
so wie wir das Erste von Gott zum Mensch
nicht direkt nachvollziehen können,
können wir das Zweite auch nicht direkt nachvollziehen.
Niemand von uns ist es gestattet,
gehorsam zu sein bis zum Tod.
Das heißt, sich selbst in den Tod zu geben.
Das dürfen wir nicht.
Das Erste können wir nicht, weil wir nicht Gott sind.
Das Zweite dürfen wir nicht,
selbst das Leben geben.
Das dürfen wir nicht.
Er hat es getan,
nicht damit wir ihm darin folgen,
sondern damit wir ihm in der Gesinnung folgen,
die dahinter steckte.
Warum hat er Jesus sein Leben gegeben?
Nicht für sich, sondern für uns.
Das steht hier nicht, aber das steht dahinter.
Das ist die Gesinnung. Er tat es doch für andere.
Er brauchte sein Leben nicht zu geben für sich selbst.
Er war sündlos.
Er brauchte nicht für eigene Sünden zu leiden.
Niemals.
Jesus hat es für uns getan.
Und darin kommt seine Gesinnung zum Ausdruck,
dass er eben nicht an sich gedacht hat,
sondern dass er an uns gedacht hat.
Und es kommt noch ein zweiter Teil seiner Gesinnung
hier zum Ausdruck.
Die wollen wir jetzt heute Abend nicht behandeln,
aber die finden wir auch dann im nächsten Abschnitt,
nämlich den Gehorsam.
Jesus war gehorsam bis zum Tod.
Er hatte ein Gebot bekommen von seinem Vater.
Dieses Gebot habe ich von meinem Vater bekommen, ernannten.
Und das hat er ausgeführt.
Und in Vers 12 spricht der Apostel Paulus
dann von dem Gehorsam der Philipp.
Aber das wollen wir jetzt mal beiseite lassen.
Der Jesus hat sich selbst erniedrigt.
Das ist Demut.
Er hat nicht an sich gedacht, sondern an andere.
Und bevor wir jetzt auf die drei praktischen Beispiele
noch kurz zu sprechen kommen,
möchte ich nur ganz kurz sagen,
dass wir in Vers 9 ein ganz wichtiges göttliches,
biblisches Prinzip finden.
Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben.
Ich möchte jetzt nicht über die Erhöhung des Herrn Jesus sprechen,
im Einzelnen, das ist nicht unser Thema heute Abend.
Aber hier wird ein ganz wichtiges Prinzip deutlich.
Das ist ein Prinzip, das der Jesus selber gesagt hat,
als er hier auf dieser Erde war.
Und das Prinzip lautet,
dass der, der sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Seht, wir haben gelesen,
der Jesus hat sich selbst zu nichts gemacht.
Er hat sich selbst erniedrigt.
Und jetzt heißt es,
darum hat Gott ihn auch hoch erhoben.
Das sich selbst erniedrigen hat der Jesus getan.
Das erhöhen hat Gott getan.
Natürlich ist wahr,
dass der Jesus selbst in den Himmel zurückgekehrt ist.
Als Gott konnte er das.
Er ist auferstanden.
Er ist selbst in den Himmel zurückgekehrt.
Er hat sich gesetzt zur Rechten Gottes.
Und es ist auffallend,
dass gerade am Ende des Markus Evangeliums,
wo wir den Herrn Jesus als Knecht beschrieben finden,
gerade betont wird,
dass er sich selbst zur Rechten Gottes gesetzt hat.
Dass er selbst in den Himmel zurückgekehrt ist.
Aber das ist die eine Seite.
Hier wird uns die andere Seite gezeigt.
Nämlich, dass Gott ihn hoch erhoben hat.
Wer sich selbst erniedrigt,
wird erhöht werden.
Diese Gesinnung sei in euch.
Wie viel Mühe haben wir damit,
um nicht zuallererst uns selbst zu erniedrigen?
Welche Mühe haben wir damit?
Und doch der Jesus hat uns das vorgelegt.
Diese Gesinnung sei in euch.
Die andere können wir in Ruhe Gott überlassen.
Wenn wir uns selbst erniedrigen,
wird Gott uns erhöhen.
Wie viele Beispiele gibt es dafür?
Ich denke gerade an Josef.
Das ist so ein Beispiel.
Josef war tief erniedrigt.
Nicht, dass er das selbst getan hätte,
aber er wurde sehr, sehr tief erniedrigt.
Und er hat das akzeptiert.
Und Gott hat ihn hoch erhoben.
David ist seinen niedrigen Weg gegangen.
Die Jagd von Saul.
Und Gott hat ihn hoch erhoben.
Wir könnten andere Beispiele dafür finden.
Bevor ich jetzt kurz auf diese drei Beispiele
noch zu sprechen komme,
möchte ich noch mal auf Vers 5 zurückkommen.
Diese Gesinnung sei in euch.
Vielleicht ist uns aufgefallen,
oder nicht, dann möchte ich unsere Aufmerksamkeit
darauf richten, dass dieses kleine Wörtchen
in eine Fußnote trägt.
Und das steht in der Fußnote
oder unter.
Das heißt, man kann übersetzen,
diese Gesinnung sei in euch
oder unter euch.
Was macht das für einen Unterschied?
Ich glaube, es macht schon einen Unterschied.
Diese Gesinnung sei in euch
spricht uns ganz persönlich an.
In mir, in dir.
In jedem Einzelnen von uns.
So sollen wir jeder persönlich geprägt sein.
Wir sollen lernen von der Demut,
von der Niedriggesinntheit des Herrn Jesus.
Aber wenn es heißt,
diese Gesinnung sei unter euch,
dann heißt das,
und das ist, glaube ich, der springende Punkt hier,
auf den Paulus auch aufmerksam machen möchte,
diese Gesinnung,
diese Art zu denken,
soll euer Verhalten,
ihr lieben Philippe, regeln.
Die Philippe hatten ein kleines Problem.
Wir haben das gesehen, miteinander.
Sie waren nicht ganz einmütig.
Da sagt Paulus, ihr lieben Philippe,
diese Gesinnung, so wie sie der Jesus offenbart hat,
diese Demut,
diese Niedriggesinntheit,
dieses nicht an sich selber denken,
sondern an andere denken,
das soll euer Verhalten untereinander regeln.
Und das würde sofort
euer Problem lösen.
Diese Gesinnung sei unter euch.
Wo immer Gläubige zusammen sind,
soll uns diese Gesinnung
der Niedriggesinntheit,
der Demut,
des nicht an sich Denkens
prägen.
Nun, wo leben wir Menschen zusammen?
Das fängt in der Ehe an,
bei denen, die verheiratet sind.
Wenn diese Gesinnung, die wir hier haben,
in unseren Ehen der Maßstab ist,
können wir uns vorstellen,
dass wir größere Eheprobleme haben?
Nein.
Das wird nicht jede Meinungsverschiedenheit
ändern.
Es wird eine Unterschiedlichkeit verändern.
Aber es wird die Art verändern,
wie wir miteinander umgehen,
wenn wir nicht an uns denken,
sondern an den Nutzen
und den Vorteil des Anderen.
Der Jesus hat gar nicht
an sich gedacht.
Er hat nur an andere gedacht.
Soweit geht Paulus nicht mal hier.
Er sagt, ja vorher ein jeder
nicht auf das Seine sehen,
sondern ein jeder auch auf das der Anderen.
Aber wenn wir wirklich
dem Herrn Jesus folgen in unseren Ehen
und wir Männer denken nur an das Wohl
unserer Frauen und nicht an unser eigenes,
dann ist Frieden.
Und wenn die Frauen das umgekehrt auch tun,
dann ist Frieden mal Frieden.
Dann gibt es keinen Streit.
Das kann nicht sein.
Und wenn wir ehrlich sind,
wo kommen denn unsere Probleme her,
die wir bisweilen auch in unseren Ehen haben?
Ist die Ursache nicht
fast immer unser Egoismus?
Das Denken an uns selbst?
Und da haben wir Männer vielleicht noch
mehr Probleme als unsere Frauen.
Aber auch Frauen können damit Probleme haben.
Dass wir egoistisch sind, dass wir an uns denken
und dann gibt es Probleme.
In unseren Familien,
mit unseren Kindern zusammen,
gilt das gleiche Prinzip.
Wodurch entstehen
oft Differenzen
zwischen Eltern und Kindern.
Oft, ich sage nicht immer, aber oft
auch dadurch, dass wir eben
egoistisch sind, dass jeder an sich denkt
und nicht diese Gesinnung da ist.
Und wir weiten das jetzt aus
auf das geschwisterliche Miteinander.
In einer örtlichen Versammlung
oder auch darüber hinaus.
Woraus entstehen die meisten Probleme?
Oder womit könnten
die meisten Probleme gelöst werden,
wenn nicht alle?
Wenn diese Gesinnung hier in uns wäre,
unter uns wäre.
Wenn wir an den anderen denken
und nicht an uns selbst.
Und jetzt möchte ich anhand dieser drei Beispiele zeigen,
dass das tatsächlich möglich ist.
Das erste Beispiel
ist Paulus.
Paulus, wir haben das gelesen, sagt in Ephesien 17,
wenn ich auch als Trankopfer
über das Opfer
und den Dienst eures Glaubens
gesprengt werde,
so freue ich mich.
Im Garten Testament
und darauf bezieht sich der Apostel Paulus,
hier gab es tierische Opfer,
die geopfert wurden, die wurden geschlachtet.
Und zu diesen
tierischen Opfern, wenn sie geschlachtet wurden,
wurde ein Trankopfer gegeben.
Das Hauptopfer
war das tierische Opfer
und das Beiopfer,
sozusagen die Zugabe,
war ein Trankopfer,
das wurde
darüber gegossen.
Das Trankopfer war das kleine Opfer,
das tierische Opfer
war das große Opfer.
Das war das wertvolle Opfer.
Und was macht Paulus hier?
Paulus sagt, wenn ich
als Trankopfer
über das Opfer und den Dienst
eures Glaubens gesprengt werde,
Paulus sagt, ich bin das Trankopfer,
damit bin ich zufrieden.
Ihr, Philippa, was ihr getan habt,
das ist das Hauptopfer.
Wir würden sagen, lieber Paulus, du hast dich vertan.
Das muss umgekehrt heißen.
Wenn die Philippa als Trankopfer über deine Opfer
gesprengt werden, dann können sich die Philippa freuen.
Nein, das tut Paulus nicht.
Er drückt es genau umgekehrt aus.
Er sagt, das Opfer, das die Philippa gebracht haben,
das war eine finanzielle Gabe,
die sie ihm nach Rom geschickt haben.
Das ist das Opfer
und der Dienst eures Glaubens.
Und das, was ich dazu tun kann,
das ist das kleine Trankopfer,
das dazu gehört.
Ist das nicht die Gesinnung des Herrn Jesus?
Genau das ist die Gesinnung des Herrn Jesus,
wie er vorher beschrieben hatte.
Paulus dachte nicht an sich.
Er machte sich nicht groß,
sondern er machte die Philippa groß
und er machte
sich selbst klein.
Paulus macht sich selbst nicht zu nichts.
Er spricht von einem Trankopfer.
Paulus ist nicht unnatürlich,
das wollen wir auch nicht sein,
aber er macht sich klein, Trankopfer.
Und die Philippa machte er groß.
Diese Gesinnung sei unter euch.
Ist das nicht ein schönes Beispiel?
Und dann kommt gleich das nächste.
Ich spreche immer noch von Paulus.
Er hatte zwei Leute bei sich
im Gefängnis,
die ihm helfen konnten,
die ihm ein Trost waren,
die ihm eine Ermunterung waren.
Das war Timotheus und das war Epaphroditus.
Und was macht Paulus?
Er schickt beide nach Philippi.
Er schickt den Timotheus weg,
vielleicht seinen engsten
Mitarbeiter und Freund, den er hatte.
Er schickt ihn zu den Philippen,
weil die Philippe ihn nötiger hatten
und er lässt auch den Epaphroditus wieder gehen.
Das war einer von den Philippen,
der hatte die Gabe nach Rom
ins Gefängnis gebracht.
Paulus schickt sie beide zurück.
Was lernen wir?
Paulus dachte nicht an sich.
Er dachte an die Philippe.
Das ist die Gesinnung des Herrn Jesus,
so wie sie in Paulus sichtbar wurde.
Jetzt kommt der Timotheus.
Vers 20.
Das zweite Beispiel.
Ich habe keinen Gleichgesinnten,
da haben wir das Wort wieder,
Gesinnung.
Ich habe keinen, der so denkt,
wie ich denke
und in dem auch die Gesinnung des Herrn Jesus
sichtbar wird. Ich habe keinen
Gleichgesinnten, der von Herzen
für das Eure besorgt
sein wird.
Nicht der nur an
sich denkt oder der nur
an mich denkt. Nein,
der von Herzen für
das Eure
besorgt ist.
Denn alle suchen
das Ihre, nicht das,
was Jesu Christi ist.
Es ist traurig, dass Paulus
das Zweite sagen muss. Alle suchen
das Ihre, nicht das, was Christi ist.
Wir wissen nicht genau, wen er mit diesen allen
gemeint hat. Das ist schwierig,
aber wir lassen es mal so stehen, wie es steht.
Es ist jedenfalls richtig.
Alle suchen das Ihre.
Ist das nicht typisch
für uns? Könnte ich da meinen Namen
reinschreiben? Ja, ich müsste ihn reinschreiben.
Wie oft denke ich
an mich? Wie oft denken wir an uns?
Aber Timotheus, nein, er denkt nicht
an sich, sondern er ist
für das Eure besorgt.
Das ist Gesinnung des Herrn Jesus.
Bei dem Herrn Jesus ging das natürlich
viel weiter als bei Timotheus. Wir haben das gesehen.
Der Jesus hat sein Leben gegeben.
Das brauchte Timotheus nicht und sollte er
auch nicht. Aber er ist von Herzen
für das Eure besorgt.
Jetzt nochmal
zurück auf die drei Bereiche
unseres menschlichen
geschwisterlichen Miteinanders.
Ehe, Familie, Volk Gottes.
Von Herzen besorgt
für das Eure.
Wenn wir Männer von Herzen,
aus dem Inneren heraus,
nicht unter Zwang, von Herzen besorgt sind
für das Wohl unserer Frau,
wenn wir sie nähren und pflegen,
so wie das in Epheser 5 steht, was glaubt ihr denn,
was das für ein Ergebnis haben wird?
Glaubt ihr, dass unsere Frauen sich dann verschließen?
Nein, das Gegenteil wird der Fall sein.
Sie werden sich öffnen.
Wenn unsere Ehefrauen von Herzen
für das Wohl ihrer Ehemänner
besorgt sind,
es wird jeden Ehemann
öffnen und weich machen
und warm machen für seine Frau.
Das ist das Geheimnis des Miteinanders.
In unseren Familien,
wenn wir von Herzen für das Wohl
des Anderen besorgt sind,
das wird eine Resonanz finden.
Unsere Kinder werden merken,
wenn wir ehrlich für sie besorgt sind
und nicht nur pflichtgemäß
unsere Kinder versorgen.
Und im geschwisterlichen Miteinander
ist das nicht anders.
Von Herzen besorgt sind
für das Wohl des Anderen.
Das setzt natürlich voraus,
dass wir auch
ein echtes Interesse aneinander haben.
Sonst geht das nicht.
Wenn wir kein Interesse aneinander haben,
in Ehe, Familie und Volk Gottes,
dann können wir auch nicht von Herzen
für das Wohl des Anderen besorgt sein.
Bei Timotheus war das der Fall.
Paulus war sich sicher und deshalb
diesem Timotheus dieses
sehr schöne Zeugnis aus.
Ihr kennt seine Bewährung.
Timotheus war noch nicht so alt
und hatte sich doch bewährt.
Ein wirklich schönes
Zeugnis für ihn.
Über ihn.
Dann noch kurz
dieser Epaphroditus.
Ein unbekannter Bruder.
Wir mögen vielleicht sagen,
gut, ja, Paulus, das war was Besonderes.
Da kommen wir auch nicht ran.
Timotheus war auch was Besonderes.
Da kommen wir auch nicht ran.
Aber spätestens hier bei Epaphroditus,
da werden uns diese Argumente ausgehen.
Denn der Epaphroditus war ein ganz normaler Bruder,
wie wir auch ganz normale
Brüder und Schwestern sind.
Und der Epaphroditus
hat auch die Gesinnung
des Herrn Jesus offenbart.
Nicht anders wie Paulus
und nicht anders wie Timotheus.
Und es fällt uns auf, dass der Apostel Paulus
für die Beschreibung
von Epaphroditus hier 6 Verse gebraucht.
Während er für sich selbst
nur 2 Verse gebraucht.
Und bei Timotheus sind es 4 Verse.
Die längste Beschreibung,
wir haben sie nicht komplett gelesen,
finden wir über diesen sonst
unbekannten Epaphroditus.
Da sehen wir auch schon wieder, wie Paulus
diesen unbekannten Bruder
nach oben hebt
und nicht sich selbst.
Aber was sagt er jetzt von Epaphroditus?
Wir haben das gelesen.
Dieser Epaphroditus,
nein ich muss es erst anders sagen,
dieser Epaphroditus war von Philippi
nach Rom gegangen und hatte die
Geldgabe der Philipper überbracht.
Für uns ist das
heute vielleicht ein bisschen banal,
eine Geldgabe zu überbringen.
Dann geht man ins Internet
und macht eine Banküberweisung,
dann ist das Geld da, kein Problem.
Von Philippi nach Rom, das geht ruck zuck.
Und früher ging das natürlich nicht ruck zuck.
Das Geld musste erstens gesammelt werden.
Die Münzen, die mussten
transportiert werden, das war Gewicht.
Es war gefährlich,
weil andere Leute das vielleicht auch so
sahen, dass der da Geld schleppte.
Und
man musste einen vertrauensvollen Boden
haben, der nicht vom Weg abgeht
und plötzlich das Geld für sich abzweigt.
Also dieser Epaphroditus
war schon qualifiziert
dafür, das zu tun.
Er hatte die Strapazen der Reise auf sich genommen
und er war unterwegs offensichtlich
oder in Rom todkrank geworden.
Nun das hatten die Philippe
gehört.
Und jetzt hatten die Philippe
sich Sorge gemacht, weil der Epaphroditus
krank war.
Da sehen wir, dass die Philippe sich
Sorgen machten um Epaphroditus.
Epaphroditus wiederum
hatte gehört, dass die Philippe sich Sorgen
machten. Er war inzwischen gesund geworden,
das wussten die Philippe aber nicht.
Und jetzt macht der Epaphroditus sich Sorgen,
weil die Philippe sich unnötigerweise
um ihn auch Sorgen macht.
Und deshalb schreibt Paulus hier,
es verlangte ihn sehnlich nach
euch allen und er war sehr
beunruhigt, weil ihr
gehört hattet, dass er krank war.
Da steht nicht, er war sehr beunruhigt,
weil er krank war.
Dann sind wir beunruhigt.
Wenn wir krank wären, sind wir beunruhigt. Das ist auch in Ordnung.
Das ist auch normal, dass wir
dann beunruhigt sind. Aber hier steht das nicht.
Hier steht, er war beunruhigt, weil ihr
gehört hattet, dass er krank war.
Weil ihr Philippe euch Sorgen gemacht hat,
war der Epaphroditus beunruhigt.
Und er ist auch längst wieder gesund.
Und deshalb schicke ich ihn jetzt schnell zu euch, sagt Paulus.
Sehen wir dieses
schöne Miteinander
zwischen Epaphroditus
und den Philippen? Einer
machte sich Sorge für
den anderen und über den
anderen und um den anderen. Das ist
Gesinnung des
Herrn Jesus. Ich fasse das nochmal kurz
zusammen. Wir haben zuerst gesehen
die Gesinnung des Herrn Jesus.
Er war alles.
Er hat sich zu nichts gemacht.
Er war Mensch und ist
an das Kreuz von Golgatha gegangen.
Er hat nicht an sich gedacht. Er hat an uns,
an dich und an mich gedacht.
Und er möchte, dass etwas
von dieser Gesinnung bei uns
sichtbar wird. Paulus war kein
Egoist. Er gab Timotheus
und Epaphroditus. Timotheus
war kein Egoist. Er dachte
nicht an sich. Er war von Herzen
für das Wohl der Philippa besorgt.
Und Epaphroditus war
besorgt, weil die Philippa
sich Sorge gemacht hatten.
Diese drei
zeigen uns, dass es
möglich ist, in der Gesinnung
des Herrn Jesus zu leben.
Und wir wollen uns alle gegenseitig
Mut machen,
mehr von dieser Gesinnung des Herrn Jesus
zu zeigen. Nochmal, ich
habe das nicht vorgestellt heute Abend, weil
ich das praktiziere, so gut praktiziere.
Gar nicht. Es ist für uns alle,
für mich zuallererst, eine tägliche
Herausforderung,
in der Gesinnung des Herrn Jesus
zu leben. …