Der Christ und sein Umfeld
ID
eab056
Language
DE
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Description
Drei Vorträge über unsere Beziehungen als Christ,
- ... in der Ehe und der Familie
- ... in der Gemeinde
- ... in der Gesellschaft und im Beruf.
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…
Auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen zu dieser kleinen Vortragsreihe.
Ich denke, wir haben sehr interessante, aktuelle, zeitnahe und auch wichtige Themen vor uns.
Der Christ in seinen familiären Beziehungen, Mann, Frau, Eltern, Kinder.
Der Christ in Gesellschaft und Beruf.
Und auch der Christ im Zusammenleben mit seinen Glaubensgeschwistern
und in der örtlichen Versammlung oder Gemeinde.
Sehr praktische Themen, aber eben auch sehr wichtige Themen.
Ich möchte eigentlich über alle drei Themenbereiche, die wir abdecken möchten,
einen Vers zunächst lesen aus dem fünften Buch Mose, Kapitel 11.
Fünfte Mose, Kapitel 11, ich lese die Verse 18 bis 21.
Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf eure Seele legen
und sie zum Zeichen auf eurer Hand binden und sie sollen zu Stirnbändern zwischen euren Augen sein.
Und lehrt sie eure Kinder, indem ihr davon redet,
wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst
und wenn du aufstehst und schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore,
damit eure Tage und die Tage eurer Kinder sich mehren in dem Land,
das der Herr euren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben wie die Tage des Himmels über der Erde.
Und einen Vers aus dem Kolosserbrief, Kapitel 3, Kolosser 3, Vers 2.
Sind auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist.
Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.
Als Christ stehen wir in irdischen Beziehungen, so wie jeder andere Mensch auch.
Die Kinder gehen zur Schule, so wie alle anderen Kinder zur Schule gehen.
Junge Leute fangen eine Ausbildung an, durchlaufen ein Studium.
Wir sind im Berufsleben, wie alle anderen auch.
Wir heiraten, wir bewegen uns in familiären Beziehungen, so wie alle anderen Menschen auch.
Und doch leben wir in diesen Beziehungen eben anders.
Wir leben als himmlische Menschen in irdischen Beziehungen.
Seht, als das Christentum auf diese Erde kam, hat Gott die irdischen Beziehungen nicht verändert.
Die Beziehungen der Ehe stammen aus dem Alten Testament.
Die Beziehungen der Familie stammen aus dem Alten Testament.
Beziehungen im Arbeitsleben ist etwas, was es im Alten Testament auch gab.
Gesellschaft ist etwas, was es im Alten Testament auch gab.
Die Welt, wenn wir es so nennen wollen, ist etwas, was es im Alten Testament auch gab.
Wir bleiben in diesen Beziehungen, mit denen wir uns an diesen drei Vorträgen beschäftigen möchten.
Beziehungsweise es kommen neue Beziehungen hinzu in der Familie Gottes, was uns morgen dann beschäftigen wird.
Aber Gott ändert nicht die Beziehungen.
Was Gott ändert, ist, dass er die Menschen ändert.
Er macht aus irdischen Menschen himmlische Menschen.
Menschen, die mit dem Herrn Jesus gestorben und die mit dem Herrn Jesus auferweckt sind.
Menschen, die zu einer neuen himmlischen Welt gehören und doch hier auf dieser Erde leben.
Und es fällt auf, wir werden das im Laufe der Vorträge noch etwas näher sehen,
dass gerade die beiden Briefe im Neuen Testament, die uns besonders mit unserer himmlischen Stellung beschäftigen,
der Epheserbrief und der Kolosserbrief, in den praktischen Teilen ausführlich über unsere irdischen Beziehungen,
zum Beispiel in Ehe und Familie und in der Arbeitswelt sprechen.
Gott möchte, dass wir als Christen himmlisches Licht in unsere irdischen Beziehungen hineinbringen.
Und es ist möglich, dass wir das verwirklichen, was wir im fünften Buch Mose gelesen haben,
dass unsere Tage hier auf dieser Erde, wo wir leben, wo wir uns bewähren müssen,
doch sind wie Tage des Himmels über dieser Erde.
Oder neutestamentlich ausgedrückt, dass wir eine himmlische Gesinnung, eine himmlische Denkweise
in unsere irdischen alltäglichen Beziehungen hineinbringen.
Nun, in diesem ersten Vortrag geht es um den Christ in der Familie.
Und ich möchte dieses Thema nicht nur beschränken auf Eltern-Kinder, Kinder-Eltern,
sondern ich möchte etwas sagen über die Beziehungen von Mann und Frau zunächst in der Ehe
und dann über die Beziehungen Eltern-Kinder in der Familie.
Und wir gehen zuerst jetzt in das Alte Testament und lesen etwas aus dem ersten Buch Mose
und später werden wir dann zum Neuen Testament wechseln.
Wir gehen zum ersten Buch Mose und lesen zunächst Kapitel 1.
Erste Mose 1, Vers 27.
Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild.
Im Bild Gottes schuf er ihn, Mann und Frau schuf er sie, und Gott segnete sie.
Kapitel 2, Vers 7. Und Gott, der Herr, bildete den Menschen Staub vom Erdboden
und hauchte in seiner Nase den Odem des Lebens, und der Mensch wurde eine lebendige Seele.
Kapitel 2, Vers 18. Und Gott, der Herr, sprach, es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.
Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Vers 21. Und Gott, der Herr, ließ einen tiefen Schlaf über den Menschen fallen, und er entschlief.
Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.
Und Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, eine Frau,
und er brachte sie zu dem Menschen.
Vers 24. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen
und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.
Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.
Wenn wir über die Ehe nachdenken, zunächst einmal über die christliche Ehe,
dann stellen wir unmittelbar fest, dass der Stellenwert, den die Bibel der Ehe gibt,
und das gilt auch für die Familie, völlig konträr ist zu dem,
was wir heute in dieser Welt lernen und hören und was in dieser Welt praktiziert wird.
Wenn wir mal 50 Jahre zurückgehen, dann kann man sagen, dass in vielen Bereichen
das Rollenverständnis von Mann und Frau in der Ehe noch in etwa mit dem übereinstimmte,
was uns die Bibel zeigt. Aber heute ist das völlig anders.
Wir haben es hier mit einem Thema zu tun, wo die Welt etwas völlig anderes zeigt als was die Bibel zeigt.
Und deshalb ist es gerade für unsere jungen Leute, und ich freue mich, dass hier auch junge Leute sind,
für unsere jungen Leute wichtig, das biblische Bild, das biblische Verständnis
über das Zusammenleben von Mann und Frau in der Ehe vermittelt zu bekommen.
Was für uns Ältere vielleicht noch selbstverständlich ist,
ist für unsere jungen Leute eben durchaus gar nicht mehr so selbstverständlich.
Deshalb ist das Thema Ehe, der Christ in der Ehe, nach Gottes Gedanken,
ein außerordentlich aktuelles und wichtiges Thema.
Und wir sehen ja auch, wie viele Eheprobleme es auch unter Gläubigen gibt,
die teilweise darauf zurückzuführen sind, dass man auch kein richtiges Verständnis darüber hat,
was Gott denn eigentlich sich vorgestellt hat, als er die Ehe gegeben hat.
Ich möchte gerade bei diesem Thema, aber auch bei den anderen Themen deutlich machen,
dass ich hier nicht stehe, weil ich das alles so richtig gemacht habe in meinem eigenen Leben.
Eheleben, Familienleben, Berufsleben, gesellschaftliches Leben, das Gegenteil ist der Fall.
Ich habe manche Fehler gemacht, mache auch immer noch manche Fehler, möchte das gerne ausdrücklich sagen.
Ich greife dieses Thema nicht auf, weil ich es immer richtig gemacht hätte,
aber ich greife das Thema gerne auf, weil ich weiß, dass es eben ein sehr, sehr wichtiges Thema ist,
wo wir uns gegenseitig Hilfestellung geben möchten.
Ein gewisser Nachteil ist natürlich darin gegründet,
dass ich dieses Thema nur aus der Sicht eines Mannes erfahren habe.
Das liegt in der Natur der Sache.
Aber mit diesem kleinen Nachteil müssen vor allen Dingen die Schwestern heute Nachmittag leben.
An einem Nachmittag in einem Vortrag über Ehe und Familie zu sprechen, ist fast unmöglich.
Das ist mir auch klar. Wir werden also gewisse Schwerpunkte bilden müssen.
Wir können das Thema unmöglich abdecken. Dazu bräuchten wir viel, viel mehr Zeit.
Nun, die Ehe ist eine Gabe Gottes aus dem Paradies.
Gott hat uns die Ehe gegeben.
Es ist seine Idee und, wie ich finde, eine geniale Idee,
dass Gott darauf gekommen ist, uns Menschen erstens unterschiedlich zu machen, Mann und Frau,
aber zweitens uns auch in der Ehe zu einer Einheit zusammenzufügen.
Wir haben ein paar Versen nur gelesen aus der Schöpfungsordnung,
aber in diesen paar Versen finden wir ganz, ganz wichtige Grundprinzipien über die Ehe.
Die Ehe hat Gott uns gegeben zu einem Segen. Das ist überhaupt keine Frage.
Alles, was Gott uns gibt, ist zu unserem Segen und zu unserem Nutzen gegeben.
Aber alles, was Gott uns gibt, ist auch mit unserer Verantwortung verbunden.
Das ist bei allen Gaben, die Gott uns gibt, der Fall.
Wir können die Gaben Gottes dankbar entgegennehmen und sie so benutzen, wie Gott sie benutzt haben möchte.
Aber in jeder Gabe Gottes liegt auch das Risiko, dass wir sie missbrauchen.
Ich nenne mal ein ganz anderes Beispiel.
Gott gibt uns Zeit, seine Gabe Gottes, die er an jeden Menschen in gleicher Weise gibt.
Es gibt Gaben Gottes, die hat er unterschiedlich gegeben,
aber Zeit ist etwas, was Gott allen Menschen gleich gegeben hat.
Jeder Tag hat 24 Stunden für alle Menschen.
Das ist ein Segen Gottes, Zeit.
Aber wir erkennen sofort, wie gehen wir mit unserer Zeit um?
Was machen wir mit unserer Zeit?
Das ist verantwortlich.
Bei der Ehe ist es genauso.
Gott hat die Ehe gegeben als ein Segen für jeden, der verheiratet ist.
Und die, die noch nicht verheiratet sind, die heute Nachmittag ja auch da sind,
die können sich trotzdem mit diesem Thema auseinandersetzen,
weil sie vielleicht doch eines Tages heiraten möchten
oder aber weil sie vielleicht solchen, die verheiratet sind, eine Hilfestellung geben möchten.
Man muss nicht verheiratet sein, um glücklich zu sein.
Das möchte ich vielleicht nur mal am Rande für die sagen, die nicht verheiratet sind.
Die Ehe ist etwas Tolles.
Eine Gabe Gottes, wirklich zum Segen gegeben.
Aber man kann auch ledig sein und glücklich sein.
Man kann ledig sein und dem Herrn zur Verfügung stehen.
Sogar besser, als wenn man verheiratet ist.
Denken wir mal an den Apostel Paulus, der ganz bewusst auf die Ehe verzichtet hat.
Aber für die, die verheiratet sind, Ehe zum Segen gegeben, aber mit Verantwortung verbunden.
Nun, ich möchte mich jetzt auf drei Hauptpunkte hier beschränken,
wenn es um die Schöpfungsordnung Gottes geht.
Das erste ist, dass Gott uns unterschiedlich geschaffen hat.
Das hätte man vor 50 Jahren in einem Vortrag kaum erwähnen müssen.
Aber heute muss man das erwähnen.
Wir leben im Zeitalter von Gender Mainstreaming,
wo man uns weismachen will, dass Mann und Frau eben nicht unterschiedlich sind,
sondern dass Mann und Frau gleich sind.
Das natürliche Geschlecht, männlich-weiblich, ist zwar mit der Geburt zunächst mal vorgegeben,
kann aber geändert werden.
Aber das soziale Geschlecht, das heißt Gender, das soziale Geschlecht ist gleich.
Das will man uns heute weismachen.
Es ist nur deshalb verschieden, weil es durch die Umwelt, durch die Erziehung,
durch vorgegebene Wertmaßstäbe aus der Umgebung unterschiedlich geworden ist.
Das sagt man heute.
Und deshalb müssen wir betonen, dass Gott Mann und Frau unterschiedlich geschaffen hat.
Und ich sage mal glücklicherweise.
Wir haben gelesen in Kapitel 1, dass Gott gesagt hat, dass der Bibeltext sagt,
Mann und Frau schuf er sie, da gibt es eine Fußnote, die heißt männlich und weiblich.
Es ist immer noch so, wie die Bibel sagt, ein Mann ist ein Mann und eine Frau ist eine Frau.
Und da gibt es Unterschiede.
Und da gibt es nicht nur körperliche Unterschiede, da gibt es Unterschiede auch nach Geist und nach Seele.
Der Mensch besteht ja aus Geist, Seele und Körper, 1. Thessalonicher 5.
Und in allen drei Bereichen des Menschen, Geist, Seele und Körper,
gibt es zwischen Männern und Frauen Unterschiede.
Daran wollen wir unbedingt festhalten.
Es wäre allerdings fatal zu sagen, dass Mann und Frau nicht gleichwertig sind.
Mann und Frau sind sehr wohl gleichwertig, aber nicht gleichartig.
Und das ist der Unterschied.
Also nochmal, Mann und Frau sind gleichwertig.
Es gibt vor Gott keinen Wertunterschied zwischen Mann und Frau.
Und da haben die Männer es in vergangenen Jahrhunderten sicher manchmal auch übertrieben.
Das müssen wir auch zugeben, keine Frage.
Aber Mann und Frau sind nicht gleichartig.
Wir sind unterschiedlich geschaffen.
Gott wollte uns unterschiedlich.
Und ich möchte mal uns Männern sagen, lasst uns den Mut haben, auch Männer zu sein.
Wir müssen uns nicht zur Frau machen.
Und ich möchte den Schwestern sagen, habt den Mut, Frau zu sein.
Gott hat euch als Frau geschaffen.
Gott wollte, dass ihr Frau seid.
Und nur versucht doch nicht krampfhaft zu sein, wie ein Mann.
Es ist viel interessanter, wenn Männer Männer sind und Frauen Frauen sind.
Übrigens auch in der Ehe.
Das ist also mein erster Punkt.
Mann und Frau sind unterschiedlich geschaffen, männlich und weiblich.
Vielleicht, um das noch hinzuzufügen, der Mann aus Staub, die Frau aus der Seite des Mannes.
Das sehen wir auch ganz deutlich.
Die meisten Männer sind eher rationell veranlagt.
Staub, während bei den Frauen normalerweise das Emotionale eine viel größere Rolle spielt als bei einem Mann.
Die Frau ist aus der Nähe des Herzens von Adam gemacht worden.
Gott hat das unterschiedlich schon gemacht in der Art und Weise, wie Mann und Frau entstanden sind.
Und das spiegelt sich wieder im Wesen von Mann und Frau.
Nun, über die Unterschiede Mann Frau zu sprechen, wäre interessant, wäre ein Thema für sich.
Können wir jetzt nicht weiter vertiefen.
Das Zweite, was wir im ersten Buch Mose in der Schöpfungsordnung Gottes lernen, ist,
dass es einen ganz großen Grundsatz für die Ehe gibt.
Den haben wir gelesen im Kapitel 1, Vers 24.
Darum wird ein Mann seinen Vater und seiner Mutter verlassen und seiner Frau anhangen.
Und sie werden ein Fleisch sein.
Gott fügt in der Ehe Mann und Frau zusammen.
Ein Mann, und das gilt umgekehrt auch für die Frau, verlässt sein Elternhaus.
Das ist normal, das ist von Gott so vorgegeben.
Er hängt seiner Frau an.
Das bedeutet, dass er in Liebe mit ihr und sie mit ihm verbunden ist.
Und die zwei werden ein Fleisch sein.
Das ist eine wunderbare Einheit, die Gott für die Ehe vorgegeben hat.
Das ist der große Grundsatz der Ehe, den wir in unseren christlichen Ehen Wirklichkeit werden lassen können.
Ein Fleisch, eine Einheit zu sein.
Ein Mann wird Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen.
Nicht ein Junge und ein Mädchen, sondern ein Mann und eine Frau.
Setzt eine gewisse Reife voraus.
Setzt eine gewisse Unabhängigkeit vom Elternhaus voraus.
Und wir können das auch etwas anders lesen.
Ein Mann wird seiner Frau anhangen.
Nicht ein Mann wird einem Mann anhangen.
Oder eine Frau wird einer Frau anhangen.
Auch das muss man leider heute mal deutlich und klar sagen.
Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind nicht nach dem Plan unseres Schöpfers Gottes.
Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass wir solche Menschen diskriminieren,
dass wir sie nicht beachten oder ähnliches.
Gott liebt diese Menschen genauso wie er jeden Menschen liebt und möchte jeden Menschen retten.
Aber für die Ehe hat Gott gesagt, ein Mann und eine Frau.
Eine Frau und ein Mann.
Und eben nicht zwei Männer oder zwei Frauen.
Das ist nicht nach dem Gedanken Gottes,
sondern das ist nach den Gedanken der Menschen.
Nun, Mann und Frau werden ein Fleisch sein.
Wir dürfen das nicht darauf beschränken, dieses Einfleischsein,
dass Mann und Frau in der Ehe sexuelle Beziehungen miteinander haben.
Das gehört dazu, natürlich.
Aber darauf beschränkt sich das nicht.
Im Neuen Testament gibt es ein Kapitel, das uns das sehr deutlich macht.
Das ist 1. Korinther 6.
Ihr könnt das zu Hause mal nachlesen.
In 1. Korinther 6 geht es um die Thematik Hurerei.
Und da sagt Paulus, geleitet durch den Heiligen Geist,
wenn jemand außerehelichen Sexualverkehr hat,
wenn er Hurerei betreibt, dann ist er ein Leib.
Das ist eine körperliche Einheit, die geschieht bei jedem geschlechtlichen Verkehr.
Und dann sagt Paulus, das war nicht Gottes Idee, ein Leib, sondern ein Fleisch.
Was ist der Unterschied zwischen ein Leib und ein Fleisch?
Ein Leib ist körperlich, nur körperlich.
Aber ein Fleisch umfasst den ganzen Menschen.
Wenn die Bibel vom Fleisch spricht,
dann müssen wir immer dem Zusammenhang entnehmen, was es bedeutet.
Fleisch kann bedeuten, das Fleisch, was wir essen, tierisches Fleisch.
Fleisch kann bedeuten die Sünde, die alte Natur, die in uns ist.
Aber Fleisch steht auch manchmal für den Menschen.
Wenn der Herr Jesus Fleisch angenommen hat, das Wort wurde Fleisch,
dann heißt es ganz schlicht und ergreifend, dass der Jesus ein Mensch wurde.
Ein Mensch, der einen Geist hat, der eine Seele hat und der einen Körper hat.
Und wenn es hier heißt, ein Fleisch in der Ehe,
dann bedeutet das, dass Mann und Frau eine Einheit sind,
und zwar nach Geist, nach Seele und nach Leib.
Alle drei Dinge gehören zusammen.
Die Ehe ist eine wunderbare Lebens-, Liebes- und Dienstgemeinschaft,
und sie umfasst den ganzen Menschen.
Geist, Seele und Leib.
Die geistige Einheit in der Ehe bedeutet,
dass wir als Ehepartner miteinander kommunizieren.
Wir haben einen Geist von Gott gegeben.
Wir können Gedanken austauschen.
Wir können kommunizieren.
Wir können uns mitteilen.
Geistiger Austausch.
In einer christlichen Ehe auch geistlicher Austausch.
Das dürfen wir nicht vergessen.
Wir können uns über Gottes Wort unterhalten.
Wir können uns über biblische Themen austauschen in der Ehe.
Eine seelische Einheit.
Das bedeutet, dass wir Empfindungen miteinander teilen.
Dass wir uns gegenseitig das Herz öffnen.
Sie haben gelesen, dass Adam und Eva nackt waren
und dass sie sich nicht schämten.
Das ist ganz natürlich damals gemeint,
aber wir dürfen das mal übertragen auf eine Ehe.
Ehepartner sind wie nackt voreinander.
Das heißt, sie haben keine Geheimnisse.
Wir gucken uns gegenseitig in die Herzen.
Wir teilen nicht nur Fakten,
sondern wir teilen Empfindungen und Emotionen.
Seelische Einheit.
Und natürlich zu einer Ehe gehört die körperliche,
die leibliche Einheit dazu.
Und auch das muss ich jetzt wieder sagen,
das hätte ich vor 50 Jahren, hätte man das auch nicht sagen müssen.
Der Geschlechtsverkehr ist von Gottes Seiten aus
vorgesehen für die Ehe.
Nicht vorher und nicht daneben.
Alles, was vorher oder neben der Ehe geschlechtlich läuft, ist Sünde.
Auch das muss man heute sehr klar und deutlich sagen.
Gott hat das übrigens nicht getan, um uns zu ärgern.
Das muss ich auch mal sagen.
Gott hat das nicht getan, um uns zu ärgern.
Auch nicht, um die jungen Leute zu ärgern,
sondern im Gegenteil.
Die Ehe ist ein Schutzraum, den Gott gegeben hat,
damit wir uns nicht verletzen,
damit wir uns nicht wehtun.
Gott hat die Ehe als Schutzraum wie einen Bunker gegeben,
damit wir geschützt bleiben vor den Gefahren
einer falsch ausgelebten Sexualität.
Und fragt mal Leute in eurer Umgebung,
die die volle sexuelle Freiheit leben.
Glaubt ihr, dass die glücklich sind?
Im ersten Moment vielleicht ja,
aber nicht auf Dauer.
Es gibt so viele Wracks,
die ihre Sexualität missbraucht haben,
indem sie eben alles getan haben,
wozu sie gerade Spaß und Lust hatten.
Und haben sich dabei gehörig verletzt.
Also, ich fasse noch mal zusammen.
Die Ehe, das lernen wir aus dem ersten Buch Mose,
ist eine wunderbare Einheit.
Eine Lebens-, Liebes- und Diensteinheit oder Gemeinschaft.
Und sie umfasst den ganzen Menschen.
Geist, Seele und Leib.
Dieser wichtige Grundsatz,
dass Gott Mann und Frau in der Ehe zusammenfügt
und dass Mann und Frau ein Fleisch werden,
wird im Neuen Testament dreimal wiederholt.
An drei verschiedenen Stellen
wird dieser Vers aus 1. Mose 2, Vers 24 zitiert.
Die eine Stelle ist Matthäus 19,
wo der Jesus darüber spricht,
dass eine Ehe nicht geschieden werden soll.
Ein Fleisch kann man nicht trennen,
kann man nicht teilen.
Mann und Frau kleben sozusagen zusammen.
Und jemand hat mal sehr treffend gesagt,
die Ehe ist keine Schraubverbindung,
sondern eine Klebeverbindung.
Der Unterschied ist klar.
Wenn ich zwei Bretter miteinander verschraube,
dann sind sie eine Einheit,
aber ich kann die Schrauben wieder lösen,
dann habe ich wieder zwei Bretter in der Hand.
Wenn ich aber zwei Blatt Papier nehme
und verklebe die miteinander mit einem Klebstoff,
kann ich die nie wieder auseinanderreißen.
Oder ich mache alles kaputt.
Man sieht genau das passiert bei einer Ehescheidung.
Wir machen alles kaputt.
Also dieser Vers wird im Neuen Testament zitiert,
um zu zeigen, dass Ehescheidung
in den Augen Gottes unmöglich ist.
Ich hasse Entlassung, sagt Gott schon im Alten Testament.
Dann wird der Vers in diesem eben zitierten Kapitel
1. Korinther 6 erwähnt,
wo Gott uns zeigt,
anhand dieses Grundsatzes aus 1. Mose 2, Vers 24,
dass er nicht möchte, dass wir
außerehelichen oder vorehelichen Sexualverkehr haben.
Keine Ruherei.
Und dann wird dieser Vers noch einmal zitiert.
Wir kommen gleich dazu in Epheser 5.
Und da haben wir etwas Wunderbares.
Da wird uns gezeigt,
dass die Ehe anhand dieses Verses hier
ein wunderbares Bild ist
von Christus und seiner Versammlung.
Und das ist jetzt der dritte Punkt,
den ich erwähnen möchte in Verbindung mit 1. Mose 2.
Die Ehe hat ein hohes,
möchte ich sagen, ein hehres Ziel in sich selbst.
In der christlichen Ehe
sollen wir als Mann und Frau
etwas von dieser herrlichen Einheit
von dem Herrn Jesus und seiner Versammlung
oder seiner Gemeinde zeigen.
Stellen wir uns das vor.
Die Ehe ist eine irdische Beziehung
und sie ist eine zeitliche Beziehung.
Aber sie zeigt etwas
von einer himmlischen Beziehung
und einer ewigen Beziehung.
Denn die Beziehung zwischen dem Herrn Jesus
und seiner Braut, seiner Gemeinde
ist nicht irdisch, sondern himmlisch.
Und sie ist nicht zeitlich,
sondern sie ist ewig.
Aber das ist für jeden, der verheiratet ist,
das große Ziel einer christlichen Ehe,
dass wir uns so verhalten,
wie der Herr Jesus sich
in Bezug auf seine Versammlung
oder seine Gemeinde verhält.
Wir wollen jetzt ins Neue Testament gehen
und gehen jetzt zum Epheserbrief zunächst mal.
Kapitel 5.
Epheser 5, Vers 25.
Ihr Männer, liebt eure Frauen,
wie auch der Christus die Versammlung geliebt
und sich selbst für sie hingegeben hat.
Vers 29.
Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch.
Entschuldigung, Vers 28.
So sind auch die Männer schuldig,
ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber.
Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst,
sondern er nährt und pflegt es,
wie auch der Christus die Versammlung.
Vers 31.
Jetzt kommt das Zitat aus 2. Mose 2.
Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter verlassen
und seiner Frau anhangen,
und die zwei werden ein Fleisch sein.
Dies Geheimnis ist groß.
Ich sage es aber in Bezug auf Christus und die Versammlung.
Doch auch ihr, ein jeder von euch,
liebe seine Frau so wie sich selbst,
die Frau aber, dass sie den Mann fürchtet.
Aus dem Kolosserbrief.
Kapitel 3.
Vers 18.
Ihr Frauen, ordnet euch, euren Männern unter,
wie es sich geziemt im Herrn.
Ihr Männer, liebt eure Frauen
und seid nicht bitte gegen sie.
Und aus dem 1. Petrusbrief.
Kapitel 3.
Vers 1.
Ebenso, ihr Frauen, ordnet euch, euren eigenen Männern unter,
damit, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen,
sie durch den Wandel der Frauen ohne Worte gewonnen werden mögen.
Vers 7.
Ihr Männer, ebenso wohnt bei ihnen,
das heißt, bei euren Frauen,
nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäß,
dem Weiblichen ihnen Ehre geben.
Nachdem wir ein paar Grundlagen im Alten Testament gesehen haben,
kommen wir jetzt in die Praxis des Ehelebens hinein.
Das Neue Testament, eben speziell im Epheserbrief und im Kolosserbrief,
aber auch im 1. Petrusbrief, spricht uns Männer an
mit ganz konkreten Dingen
und spricht die Frauen an mit ganz konkreten Dingen.
Nun liegt es in der Natur der Sache,
dass dann, wenn die Männer angesprochen werden,
die Frauen besonders gut aufpassen und ihren Männern vorhalten,
was den Männern gesagt wird.
Und umgekehrt natürlich auch, wenn die Frauen angesprochen sind,
dann wissen wir Männer sehr gut, was die Frauen tun sollen
und wir halten es ihnen bei jeder Gelegenheit vor.
Nun ist nichts dagegen einzuwenden,
dass die Frauen hinhören, was den Männern gesagt wird,
umgekehrt, aber es ist wichtiger,
dass wir Männer dann hinhören, wenn wir angesprochen werden
und dass die Frauen dann hören, wenn sie angesprochen werden.
Deshalb werdet ihr mir nachsehen,
wenn ich jetzt etwas mehr zu den Männern sage
und etwas weniger zu den Frauen.
Das liegt eben daran, dass ich aus der Sicht eines Mannes hier spreche.
Der Mann hat bestimmte Aufgaben in der Ehe
und die Frau hat bestimmte Aufgaben in der Ehe.
Wir haben vorhin gesehen aus dem ersten Buch Mose,
dass Gott uns unterschiedlich gemacht hat
und so wie wir unterschiedlich sind,
Geist, Seele und Körper,
so hat Gott uns auch unterschiedliche Aufgaben gegeben.
Natürlich sind wir in der Ehe eine Einheit
und viele Dinge machen wir auch zusammen,
das ist überhaupt keine Frage,
aber es gibt doch einen speziellen Aufgabenbereich des Mannes
und es gibt einen speziellen Aufgabenbereich der Frau.
Der Mann, so lernen wir aus Epheser 5, ist das Haupt.
Das kann man leicht missverstehen.
Haupt bedeutet nicht, dass der Mann der Chef ist,
dass der Mann der Pascha ist, dass der Mann über seine Frau herrscht.
Wenn wir nach dem Sündenfall lesen, dass zu Eva gesagt wird,
dass der Mann über die Frau herrschen wird,
dann bedeutet das nicht, dass das die Absicht Gottes gewesen ist,
sondern das ist eine Folge des Sündenfalls.
Das müssen wir sehr gut unterscheiden.
Wir Männer herrschen nicht über unsere Frau,
aber wir haben die Verantwortung.
Wir sind Haupt und Haupt bedeutet,
dass wir in der Ehe die Führung haben.
Haupt bedeutet, dass wir die Verantwortung haben.
Haupt bedeutet, dass wir die Leitungsfunktion haben.
Und ihr kennt alle den Ausdruck Mann unterm Pantoffel.
Wenn das passiert in einer christlichen Ehe,
dann hat der Mann seine Aufgabe nicht wahrgenommen.
Die Schuld mag dem Mann zuzuschreiben sein,
die Schuld mag auch der Frau zuzuschreiben sein
oder es ist häufig eine Kombination aus beiden.
Aber Gott möchte, dass der Mann die Leitungsfunktion übernimmt.
Er hat in den Augen Gottes die Verantwortung.
Von dem Herrn Jesus wird hier gesagt,
dass er der Heiland der Versammlung ist.
Das bedeutet hier nicht, dass er der Retter ist,
sondern Heiland bedeutet hier, dass er derjenige ist,
der die Versammlung unterhält, der sie versorgt.
Und auch das ist die Verantwortung eines christlichen Ehemannes.
Wir sollen unsere Frauen nähren und pflegen.
Das ist Verantwortung des Mannes.
Das können wir ganz materiell verstehen.
Wir Männer haben die Verantwortung dafür,
jedenfalls ist das der Regelfall,
für die finanzielle Versorgung unserer Frauen zu sorgen.
Das ist so, wie Gott das vorgesehen hat.
Es gibt Ausnahmesituationen, wo der Mann dazu nicht in der Lage ist
und die Frau einspringt, das ist völlig in Ordnung.
Aber dem Grundsatz nach hat der Mann die Verantwortung,
zu nähren und zu pflegen.
Aber das wollen wir natürlich nicht nur materiell verstehen,
sondern das wollen wir in erster Linie geistlich verstehen.
Nähren bedeutet, das Notwendige geben
und pflegen bedeutet, darüber hinaus zu gehen.
Als der Jesus auf dieser Erde war,
hat er die Menschen nicht nur genährt,
sondern er hat sie auch gepflegt.
Er hat den Menschen nicht nur das gegeben,
was sie unbedingt brauchten,
sondern er hat immer ein bisschen mehr gegeben.
Nein, er hat immer viel mehr gegeben.
Wenn der Jesus zum Beispiel die Volksmengen gespeist hat,
dann hätte doch es ausgereicht, dass er ihnen Brot gegeben hat.
Aber wir lesen, dass er ihnen Brot und Fisch gegeben hat.
Seht, das ist nähren und pflegen.
Das Nötige geben und mehr als das geben.
Wir christlichen Männer wollen uns Mühe geben,
wollen darauf bedacht sein,
unseren Frauen das zu geben, was sie brauchen,
aber auch ihnen mehr zu geben.
Wenn ich das jetzt mal rein materiell betrachte,
dann bedeutet das nicht nur,
dass wir als Männer dafür Sorge tragen,
dass unsere Frauen das nötige Haushaltsgeld zur Verfügung haben.
Das wäre nähren,
sondern es bedeutet auch,
dass wir ihnen mal ein bisschen mehr geben.
Mal ein Blumenstrauß, so dann und wann, außer der Reihe.
Erfreut das Herz jeder Frau,
da könnt ihr jetzt ziemlich sicher sein,
oder fast jeder Frau,
aber ich denke mal der allermeisten.
Und wenn wir das mal ab und zu tun, ist das gut.
Oder mal ein überraschender kleiner Ausflug,
ein freier Tag vielleicht,
bei schönem Wetter,
wo die Frau Freude daran hat.
Rein materiell.
Aber auch geistlich.
Sind wir in der Lage,
sind wir Willens,
tun wir es gerne,
unsere Frauen geistlich mit dem zu versorgen,
was sie brauchen,
nähren und pflegen.
Und dann wird uns Männern mit allem Nachdruck gesagt,
dass wir unsere Frauen lieben sollen.
Ich war vor einiger Zeit in Afrika
und hab dann auch einen Vortrag über die Ehe gehalten.
Und wenn man das in Afrika tut,
dann ist das etwas einfacher als hier in Deutschland,
weil man direkt mit den Zuhörern auch kommunizieren kann.
Man kann ihnen Fragen stellen
und dann bekommt man auch sofort Antworten.
Und dann bin ich mal zu den Schwestern gegangen
während des Vortrages und hab gefragt,
sag mal ihr Schwestern,
was ist euch in der Ehe das Wichtigste?
Und dann kamen so ein paar Antworten,
stellte sich ganz schnell heraus,
es gibt ein Bedürfnis der Frauen auf der ganzen Welt.
Nicht nur in Afrika, das ist in Europa nicht anders.
Frauen möchten geliebt werden.
Das ist Nummer eins, das Bedürfnis einer Frau.
Sie möchte geliebt werden.
Ich frag euch jetzt nicht, keine Sorge,
aber ich bin mir sicher, dass es stimmt,
weil ich es weiß.
Und deshalb sagt die Bibel uns Männern,
nicht nur einmal, nicht nur zweimal,
sondern dreimal.
Liebt eure Frauen.
Gott weiß, was die Frauen brauchen.
Gott weiß auch, was wir Männer brauchen,
da kommen wir gleich zu.
Gott weiß, was die Frauen brauchen.
Und deshalb sagt er uns Männern,
nur gebt ihm das doch.
Liebt eure Frauen.
Und da wird uns ein Maßstab gegeben,
den erreichen wir natürlich nicht
und trotzdem ist das der Maßstab,
den Gott uns gibt, wie Christus
die Versammlung geliebt hat.
So liebe ich meine Frau.
Und doch ist das der Maßstab.
Was bedeutet denn, seine Frau zu lieben?
Das merken wir gerade an diesem Beispiel,
wie Christus seine Versammlung geliebt hat.
Wie hat er Jesus denn seine Versammlung geliebt?
Er hat sich selbst für sie hingegeben.
Seht, lieben bedeutet, sich hingeben.
Seine Frau zu lieben bedeutet,
dass wir Männer uns unseren Frauen hingeben sollen,
dass wir bereit sind,
für unsere Frauen Opfer in Kauf zu nehmen.
Dass wir bereit sind,
für unsere Frauen zu verzichten.
Das bedeutet, die Frau zu lieben.
Man kann diesen kleinen Satz,
liebt eure Frauen,
in einer dreifachen Betonung lesen.
Die erste Betonung ist,
liebt eure Frauen.
Nun, vielleicht ist jetzt jemand hier,
der sagt, naja, also,
hassen tue ich meine Frau ja nicht.
Das wäre das Gegenteil von lieben.
Aber vielleicht ist Hass
nicht das einzige Gegenstück zu lieben.
Es gibt vielleicht noch ein anderes Gegenstück zum Lieben.
Und das ist Egoismus.
Ich kann mich selbst lieben.
Ich kann egoistisch sein.
Nein, ich soll meine Frau lieben.
Ich soll ihr Zuwendung geben.
Ich soll ihr Zeit geben.
Ich soll ihr mein Interesse geben.
Dann können wir auch so lesen,
liebt eure Frau.
Was lieben wir Männer eigentlich am meisten?
Ich spreche jetzt nicht von der Beziehung zu unserem Herrn.
Das ist klar.
Ich spreche jetzt von Dingen hier auf dieser Erde.
Was lieben wir eigentlich am meisten?
Wir Männer.
Unser Beruf?
Unsere Hobbys?
Den Sport? Die Musik?
Oder unsere Frauen?
Das Leben eines christlichen Ehemannes hier auf dieser Erde
muss seine Frau sein.
Und ich kann drittens leben.
Lesen liebt eure Frau.
Wir Männer sind immer in Gefahr,
mal mit einem halben oder einem ganzen
oder vielleicht auch mit zwei Augen
auf andere Frauen zu gucken.
Das kennen wir auch.
Wir gucken dann mal.
Vielleicht nicht gerade, wenn man jung verheiratet ist.
Manchmal auch dann schon.
Aber je länger man verheiratet ist, die Gefahr ist da.
Ich glaube, davon kann sich kein Mann hier freisprechen.
Ich jedenfalls nicht.
Und ich glaube auch andere Männer nicht.
Jedenfalls Wensenmann im halben Auge.
Nein.
Wir sollen nicht eine Beziehung
zu einer anderen Frau aufbauen
und auch nicht eine emotionale Beziehung.
Das ist übrigens auch eine gewisse Gefahr.
Dass wir keine körperliche Beziehung aufbauen sollen,
das ist uns vielleicht klar.
Aber es geht auch darum,
dass wir nicht emotional
eine Beziehung zu einer fremden Frau aufbauen
und unterhalten,
was durchaus auch eine Gefahr sein kann.
Dann haben wir im Petrusbrief noch gelesen,
dass wir bei unseren Frauen wohnen sollen
als bei einem schwächeren Gefäß.
Nun, vielleicht gibt es jetzt hier Frauen,
die sagen, das ist diskriminierend,
dass Gott uns als schwächeres Gefäß bezeichnet.
Wir sind kein schwächeres Gefäß.
Nun, wenn Gott sagt,
die Frau ist ein schwächeres Gefäß,
dann ist sie das auch.
Aber ich möchte mal an einem kleinen Beispiel
deutlich machen,
dass das überhaupt nicht diskriminierend ist.
Ich weiß nicht, ob wir hier
Teetrinker unter uns haben.
Aber wenn man einen guten Tee trinkt,
einen Ostfriesen-Tee trinkt,
dann trinkt man den ja nicht aus einem Bierglas,
sondern den trinkt man aus einer möglichst dünnen Tasse,
aus einem schwachen Gefäß.
Eine dünne Tasse.
Wenn ich jetzt ein Glas Saft trinke,
dann gieße ich den wohl kaum in eine dünne Teetasse,
sondern den tue ich in ein stabiles Trinkgefäß.
Wir lernen, das Trinkgefäß ist nicht,
nein, ich muss es anders sagen,
der Gebrauch des Trinkgefäßes zeigt,
welches Gefäß ich benutze.
Für Tee ein dünnes, ein schwächeres Gefäß,
was leichter kaputt geht,
für ein Glas Saft ein etwas stabileres Gefäß.
Deshalb ist die Teetasse nicht schlechter als die Safttasse
oder das Saftglas.
Es kommt auf den Gebrauch an.
Also wir Männer werden aufgefordert,
bei unseren Frauen zu wohnen,
als bei einem schwächeren Gefäß.
Darauf sollten wir einfach Rücksicht nehmen.
Rücksicht, das ist das, was uns Männern auch schwerfällt,
Rücksicht zu nehmen.
Wir Männer sind leider von Natur aus
egoistischer veranlagt,
als die meisten Frauen das sind.
Und deshalb gilt uns diese Aufforderung,
Rücksicht zu nehmen.
Nun, wenn es jetzt um die Frauen geht,
dann möchte ich euch Frauen mal fragen,
was glaubt ihr, was das Hauptbedürfnis
eines Mannes ist?
Nun sind wir Männer nicht alle gleich,
das ist schon klar,
aber für ganz viele Männer gibt es
einen Punkt, der ganz wichtig ist.
Ein Mann möchte respektiert werden.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt für einen Mann.
Er möchte respektiert und anerkannt werden.
Wir haben eben gesagt, die Frau hat das Hauptbedürfnis,
geliebt zu werden und deshalb sagt Gott mit Nachdruck,
dass wir unsere Frauen lieben sollen.
Wir Männer haben das Grundbedürfnis,
dass wir respektiert und anerkannt werden
und deshalb legt die Bibel größten Wert darauf,
an verschiedenen Stellen den Frauen zu sagen,
dass sie den Männern untergeordnet sein sollen.
Schon im Alten Testament,
wir haben den Vers nicht gelesen,
hat Gott gesagt, wir haben es doch gelesen,
ich will ihm eine Hilfe machen.
Jetzt denkt vielleicht wieder eine Frau,
eine Hilfe, das ist minderwertig.
Nein, das ist nicht minderwertig.
Wisst ihr, Gott nennt sich im Alten Testament
mehrfach eine Hilfe.
In den Psalmen lesen wir das einige Male
und da steht das gleiche hebräische Wort
wie in 1. Mose 2,
ich will ihm eine Hilfe machen.
Wenn Gott eine Hilfe ist,
können wir ja wohl nicht sagen,
dass das minderwertig ist, ganz sicherlich nicht.
Nein, eine Hilfe zu sein ist nicht minderwertig.
Gott hat einem christlichen Mann die Frau gegeben,
weil die Frau in der Lage ist,
gewisse Fähigkeiten bei dem Mann zu entwickeln,
die ohne seine Ehefrau nur sehr schwer zu entwickeln sind.
Die Frau ist eine Hilfe.
Ja, sie ist dem Mann untergeordnet.
Sie soll den Mann in seiner Leitungsfunktion
als Haupt anerkennen.
Wenn wir mal 100 Jahre zurückgehen,
dann wurde gerne gesagt,
die Frau ist zuständig für die 3 K´s.
Kennt ihr das? Die 3 K´s?
Küche, Kinder, Kirche.
Das machten die Frauen.
Das ist natürlich auch verkehrt.
Das ist auch verkehrt.
So ist es nicht gemeint.
Heute hat man die 3 K´s etwas anders definiert.
Kinder, Küche, Karriere.
Und das ist auch verkehrt.
Das entspricht nun auch wieder nicht dem Gedanken Gottes.
Nein, Mann und Frau sind nach dem Gedanken Gottes eine Einheit.
Mann und Frau begegnen sich auf Augenhöhe
und trotzdem hat Gott gesagt,
der Mann hat die Leitungsfunktion
und die Frau ist ihm als Hilfe gegeben.
Die Frau erkennt das an,
was Gott dem Mann gegeben hat.
Ich mache das an zwei Beispielen klar.
Ihr seid hier in einer flachen Landschaft.
Ihr wisst, was ein Tandem ist beim Radfahren.
Ein Tandem besteht daraus,
dass zwei Leute ein Fahrrad fahren.
Und das funktioniert nur,
wenn einer vorne sitzt und das Lenkrad in der Hand hat
und einer dahinter sitzt und mit in die Pedale tritt.
Bei einem Tandem kommt es auch beide an.
Beide haben die Aufgaben,
aber nur einer kann lenken.
Erstes Beispiel.
Zweites Beispiel.
Ein Ruderboot.
Da war ein Ruderbootverleiher.
Mit dem kam ein Christ ins Gespräch.
Und dann kamen so eine ganze Reihe Paare,
die mieteten ein Ruderboot.
Und dann fuhren die los.
Einer rechtes Ruder, einer linkes Ruder.
Und dann sagt der Ruderbootverleiher zu dem Mann,
ich kann beim Rudern sofort sehen,
wer in der Partnerschaft die Hose anhat,
wer das Sagen hat.
Und beide müssen rudern.
Wenn nur einer rudert, dann geht es im Kreis.
Das funktioniert.
Beide müssen rudern.
Beide müssen nebeneinander sitzen.
Beide haben eigentlich die gleiche Aufgabe zu rudern.
Und trotzdem muss einer den Schlag vorgeben.
Sonst funktioniert das nicht.
Und wie gesagt, dieser Ruderbootverleiher hat gesagt,
ich kann so wie die sich verhalten,
in dem Ruderboot sofort sehen,
wer in dieser Partnerschaft das Sagen hat.
Ja, so soll eine christliche Ehe sein.
Man hat die Leitungsfunktion
und die Frau ist dem Mann untergeordnet.
Und doch leben und arbeiten in dieser wunderbaren Einheit
beide auf Augenhöhe.
Jeder nimmt seinen Platz ein.
Und seht, die Schieflage,
in die viele Ehen hineinkommen
und in der sich viele Ehen befinden,
die Schieflage entsteht dadurch,
dass entweder Mann und Frau ihre Aufgabe nicht wahrnehmen
oder dass Mann oder Frau danach strebt,
die Aufgabe und Position des anderen einzunehmen.
In vielen Fällen,
und ich glaube, das müssen wir Männer sehr selbstkritisch sehen,
sind wir Männer zu faul, unsere Aufgabe wahrzunehmen.
Und wir überlassen gerne das Feld unseren Frauen.
Und viele Frauen springen dann auch gerne rein.
Überlegt mal, warum wohl heute in vielen christlichen Gruppierungen
die Frauen so viel zu sagen haben.
Da können wir Männer leicht sagen,
das liegt an den Frauen,
weil die sich in den Vordergrund drängen.
Das mag auch sein.
Aber mindestens die Hälfte der Wahrheit ist,
dass die Männer in diesen christlichen Gruppierungen
sich wie Frauen verhalten
und auch da ihrer Aufgabe nicht gerecht werden.
Wenn wir Männer unserer Aufgaben nicht gerecht werden,
unserer Verantwortung auch in der Ehe nicht gerecht werden,
dann müssen wir uns doch nicht wundern,
wenn die Frauen diesen Platz einnehmen.
Dann dürfen wir uns auch hinterher nicht beschweren.
Umgekehrt muss man auch sagen,
der Missbrauch der Stellung, die Gott dem Mann gegeben hat,
der Missbrauch hat natürlich auch dazu geführt,
dass sich viele Frauen dagegen aufgelehnt haben.
Wenn wir den ganzen Emanzipationsgedanken
mal ein bisschen verfolgen,
dann dürfen wir auch nicht nur den Frauen
die Schuld in die Schuhe schieben.
Wir Männer haben es auch da übertrieben.
Und dann müssen wir uns nicht wundern,
wenn die Frauen irgendwann dagegen rebelliert haben.
Das ist heute in einer Ehe genauso.
Wenn ein Mann sehr dominant ist und seine Frau unterdrückt,
dann muss er sich nicht wundern, wenn die Frau sich weht.
Aber wenn ein Mann sich wie eine Frau verhält in der Ehe,
wenn er sich wirklich wie ein Pantoffelheld verhält,
dann muss er sich auch nicht beschweren.
Also ich spreche jetzt mal zuerst uns Männer an.
Aber wir können das Ganze rumdrehen.
Es gilt für die Frauen genau so.
Seht, es gibt hier im Alten Testament
diesen berühmten Vers, da im fünften Buch Mose,
dass ein Mann kein Frauenzeug tragen soll
und eine Frau kein Mannszeug tragen soll.
Auf diesem Vers kann man vieles lesen,
vieles Richtige und auch vieles Falsche.
Aber eine Anwendung ist ganz sicherlich
hier für unser Thema relevant.
Wenn wir Männer die Position der Ehe der Frau einnehmen
und umgekehrt die Frau die Position des Mannes einnimmt,
dann müssen wir uns am Ende des Tages
nicht wundern, wenn es schief geht.
Wir fassen kurz zusammen, was wir über die Ehe gelernt haben.
Wir haben gesehen, die Ehe stammt aus der Schöpfungsordnung,
die Gott im Alten Testament gegeben hat.
Mann und Frau unterschiedlich geschaffen.
Mann und Frau eine wunderbare Einheit nach Geist, Seele und Leib.
Die Ehe ein wunderbares Bild
dieser himmlischen, ewigen Beziehung Christus und die Versammlung.
Wir haben im Neuen Testament gesehen,
dass Mann und Frau ein unterschiedliches Aufgabenfeld haben.
Der Mann hat die Leitungsfunktion.
Er soll für seine Frau sorgen
und er soll das Hauptbedürfnis der Frau stillen.
Er soll sie lieb haben.
Und die Frau soll das Hauptbedürfnis des Mannes stillen.
Sie soll ihn respektieren in der Rolle, die Gott ihm gegeben hat.
Wenn wir das einigermaßen verwirklichen,
sicherlich mit Schwächen und Fehlern, die wir alle haben,
dann wird das wahr werden, was wir in 5. Mose 11 gelesen haben.
Dann ist die Ehe wie Tage des Himmels über der Erde.
Es gibt Ehen, da sagen die Ehepartner schon nach kurzer Zeit,
unsere Ehe ist die Hölle auf Erden.
Das muss nicht sein.
Ich habe ein anderes Ehepaar vor Augen,
die sind über 60 Jahre verheiratet.
Und wenn man den Ehemann fragt, wie seine Ehe ist,
dann sagt er, es wird jeden Tag schöner.
Nach über 60 Jahren Ehe.
Nicht, dass es da nicht auch mal Probleme gibt in dieser Ehe.
Das wird wahrscheinlich der Fall sein.
Aber er sagt, und das ist ehrlich gemeint,
jeder Tag ist schöner als der vorhergehende.
Die Tage des Himmels über der Erde, das ist möglich.
Jetzt wollen wir uns noch etwas beschäftigen
mit dem Thema Eltern und Kinder.
Und wir lesen nochmal aus dem Epheserbrief, Kapitel 6, Vers 1.
Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist recht.
Ehre deinen Vater und deine Mutter,
welches das erste Gebot mit Verheißung ist,
damit es dir wohl ergehe und du lange lebst auf der Erde.
Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn,
sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn.
Aus dem Kolosserbrief, Kapitel 3, Vers 20.
Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem,
denn dies ist wohlgefällig im Herrn.
Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden.
So wie Gott Mann und Frau direkt anspricht,
spricht er auch Eltern und Kinder an.
Übrigens ist das ein Beweis dafür,
dass die Kinder damals in den Zusammenkünften dabei waren.
Als Paulus diese Briefe schrieb und sagt,
Ihr Kinder, hat er das geschrieben,
weil er wusste, die Kinder sind anwesend,
wenn der Brief vorgelesen wird.
Das nur mal am Rande.
Es ist schön und es ist gut,
wenn wir Eltern unsere Kinder mit in die Zusammenkünfte nehmen
und es ist gut, wenn Ihr Kinder auch mitgeht.
Auch wenn Ihr nicht alles versteht, das ist auch nicht nötig,
aber etwas versteht Ihr immer, wenn die Bibel gelesen wird.
Gott spricht uns Eltern an.
Er spricht die Väter an, ganz besonders.
Da sehen wir wieder, der Mann hat die Verantwortung.
Aber da, wo die Väter angesprochen sind,
dürfen die Mütter, die Frauen, sich mit angesprochen fühlen,
auch wenn die Männer die größere Verantwortung haben.
Die Bibel hat auch etwas zu sagen über gläubige Mütter.
Gerade an vielen Beispielen sehen wir das,
auch wenn die Mütter nicht direkt adressiert werden,
aber es gibt eine ganze Reihe von Beispielen von Müttern,
die einen überaus segensreichen Einfluss auf ihre Kinder gehabt haben.
Ich nehme noch mal das Beispiel von Hannah und Samuel.
Das ist ein wunderschönes Beispiel,
wo wir von dem Vater relativ wenig lesen,
aber die Mutter, die handelnde ist,
die einen segensreichen Einfluss auf diesen Sohn Samuel gehabt hat,
nur um mal ein Beispiel zu nennen.
Und wir finden natürlich auch das Beispiel von Eltern,
das uns in der Bibel gegeben wird.
Und mir schwebt jetzt ein Beispiel vor.
Ich komme darauf nochmal zurück, auf dieses Beispiel.
Ein Beispiel, das wir dreimal in der Bibel erwähnt finden.
Das ist das Beispiel von Mose und seinen Eltern.
Wir kennen das.
Im zweiten Buch Mose wird das zum ersten Mal berichtet,
wie Mose geboren wurde.
Und wenn wir im zweiten Buch Mose den Bericht lesen,
dann lernen wir, dass die Mutter den aktiven Part hat.
Sie baut das Kästchen, sie legt den Mose da rein.
Alles geht von der Mutter Moses aus, Jokobit.
In Apostelgeschichte 7 geht es um die Erziehung von Mose.
Wir wollen den Vers doch gleich mal eben lesen.
Apostelgeschichte 7, Vers 20.
Da sagt Stephanus, in dieser Zeit wurde Mose geboren,
und er war schön vor Gott,
und er wurde drei Monate im Haus des Vaters auferzogen.
Da geht es um Erziehung, und da wird der Vater erwähnt.
Und dann haben wir nochmal das Beispiel Moses im Hebräerbrief.
Lass uns das vielleicht auch mal eben lesen, in Kapitel 11.
In Hebräer 11 unter den Glaubenshelden wird gesagt,
Vers 23, durch Glauben wurde Mose, als er geboren wurde,
drei Monate von seinen Eltern verborgen.
Das steht nicht von seiner Mutter oder von seinem Vater,
sondern von seinen Eltern,
weil sie sahen, dass das Kind schön war,
und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht.
Es gibt in der Familie,
wenn wir jetzt zunächst mal an die Erziehungsberechtigten denken,
an die Eltern denken, einen Vater und eine Mutter.
Übrigens, wir haben vorhin über Gender Mainstreaming gesprochen, nicht wahr?
Da versucht man auch jetzt wieder,
die Rollen von Vater und Mutter zu vereinheitlichen.
Man spricht nicht mehr von Vater und Mutter,
sondern man sagt, Älter 1 und Älter 2.
Das ist Tatsache.
Übrigens, die ganze Gesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland,
die basiert auf Gender Mainstreaming.
Wir schmunzeln darüber, und das ist einerseits auch zum Schmunzeln,
auf der anderen Seite ist es total ernst.
Das ist keine Kleinigkeit.
Gender Mainstreaming durchzieht die ganze Gesellschaft,
in der wir heute leben, das dürfen wir nicht vergessen,
auch die Gesetzgebung.
Gerade auch, was die Erziehung unserer Kinder betrifft.
Das ganze Schulwesen ist durchsetzt von diesem Gedanken,
Gender Mainstreaming.
Aber nein, Gott hat gesagt, pass mal auf,
der Vater hat bestimmte Aufgaben, die Mutter hat bestimmte Aufgaben,
aber dann haben Kinder natürlich auch Eltern,
nämlich die beiden zusammen.
Das wird eigentlich an dem Beispiel von Mose sehr, sehr schön deutlich.
Nun, als Väter haben wir die Hauptverantwortung,
unsere Kinder zu erziehen.
Zieht sie auf, sagt der Epheserbrief,
in der Zucht und Ermahnung des Herrn.
Dabei haben wir Väter ein vollkommenes Beispiel vor Augen.
Wir haben einen himmlischen Vater, der uns auch erzieht.
Wenn wir mehr lernen würden, wie unser himmlischer Vater uns erzieht,
dann wären wir bessere Erzieher unserer Kinder.
Natürlich, die Mütter sind die meiste Zeit mit den Kindern,
vor allem, wenn sie klein sind.
Aber die Verantwortung der Erziehung liegt zuerst bei uns Vätern.
Aber auch darin sind unsere Frauen, die Mütter, uns natürlich eine große Hilfe.
Das ist klar.
Die beiden großen Grundsätze der christlichen Kindererziehung
sind Zucht und Ermahnung.
Was bedeutet das?
Zucht bedeutet, dass wir Verkehrtes bei unseren Kindern feststellen und abstellen.
Ermahnung bedeutet, dass wir unsere Kinder zum Positiven motivieren,
dass wir ihnen den richtigen Weg zeigen.
Und das sind zwei Elemente einer christlichen Erziehung,
die unbedingt zusammenhören.
Zucht und Ermahnung.
Verkehrtes feststellen und abstellen. Wir können nicht alles durchgehen lassen bei unseren Kindern, was verkehrt ist.
Wir müssen sie darauf hinweisen, wenn Dinge schief laufen,
und wir müssen auch die geeigneten Maßnahmen ergreifen, das abzustellen.
Ermahnung ist das zweite Standbein.
Und auf einem Bein steht man schlecht.
Das zweite Standbein genauso wichtig.
Wir müssen unseren Kindern den richtigen Weg zeigen.
Wir müssen sie motivieren, das Richtige zu tun.
Das ist unsere Aufgabe als Väter und die Mütter helfen dabei.
Wenn wir Kinder nur mit Zucht erziehen,
dann werden unsere Kinder demotiviert und unglücklich werden.
Wenn wir unsere Kinder nur mit Ermahnung oder Motivation erziehen,
nur das Positive und nie etwas sagen, was nicht in Ordnung ist bei den Kindern,
dann werden unsere Kinder sich auch nicht gut entwickeln.
Beides gehört zusammen.
Nun, Gott weiß, wo unsere besonderen Schwachstellen sind.
Und deshalb sagt er uns Vätern, dass wir unsere Kinder nicht zum Zorn reizen sollen,
damit sie nicht mutlos werden.
Wenn wir Väter mal ehrlich sind, die wir jetzt heute Nachmittag hier sind,
wie oft haben wir unsere Kinder zur Weißglut gebracht?
Wie oft haben wir unsere Kinder zum Zorn gereizt?
Ich kann mich an manche Situation erinnern, wo ich das bei meinen Söhnen,
bei meiner Tochter, Gott hat uns fünf Kinder gegeben, sind inzwischen alle groß,
wo ich das geschafft habe, die Kinder zum Zorn zu reizen und sie mutlos zu machen.
Wie kann man das machen, seine Kinder zum Zorn reizen?
Wie kann man seine Kinder demotivieren, mutlos machen?
Ich möchte mal drei Dinge nennen aus der Praxis heraus.
Wenn wir als Väter überzogene Forderungen an unsere Kinder stellen,
dann machen wir unsere Kinder mutlos.
Wenn du ein Kind hast, das nicht rechnen kann, hat eine Rechenschwäche,
und du erwartest von dem Kind, dass es jedes Mal eine 2 oder eine 1 schreibt,
das frustriert, das macht keinen Sinn, ist eine überzogene Forderung.
Wenn du meinst, dein Sohn müsste so gut Fußball spielen können,
wie du früher Fußball gespielt hast, und er kann es aber nicht,
dann hat es keinen Sinn, dann lass deinen Sohn, wenn er kein Fußball spielen kann,
er kann was anderes.
Ein zweiter Punkt, wie wir unsere Kinder sehr leicht zum Zorn reizen können,
ist, indem wir nicht kalkulierbar sind als Väter.
Dass wir in einer bestimmten Situation einmal so reagieren
und ein anderes Mal ganz anders reagieren.
Beim einen Mal lachen wir vielleicht, wenn ein Kind etwas tut,
und beim anderen Mal sind wir ärgerlich und maulen das Kind an, wenn es das Gleiche tut.
Also wenn wir nicht kalkulierbar sind, ist auch eine gewisse Gefahr bei vielen Vätern.
Einmal so, einmal so. Wir sind nicht immer gleich gut drauf,
haben nicht immer die gleiche Form.
Klar, wenn wir abends nach Hause kommen, vielleicht nach einem anstrengenden Tag,
und da kommt das Kind uns quer, dann reagieren wir einfach anders,
als wir vielleicht reagieren würden, wenn das Gleiche an einem schönen Samstagnachmittag
oder an einem Urlaubstag passiert.
Ein dritter Punkt, wie wir unsere Kinder demotivieren und zum Zorn auch reizen können,
ist, wenn wir ständig nörgeln und kritisieren.
Es gibt Eltern, deren Kinder können nichts richtig machen.
Die können sich Mühe geben, wie sie wollen, und die können nichts richtig machen.
Ihr kennt ja diesen vielleicht etwas flapsigen Spruch,
hast du dein Kind heute schon gelobt?
Aber da ist übrigens was dran. Da ist was dran.
Nochmal, nur mit Lob kann man kein Kind erziehen.
Aber nur mit Kritik und Tadel auch nicht.
Das gehört auch seelschön zusammen.
Und wenn ein Kind etwas gut gemacht hat, dann darf ein Kind auch gelobt werden.
Ich komme nochmal zurück auf das Kind mit der Rechenschwäche.
Wenn das Kind dauernd Fünfen produziert und irgendwann mit einer Drei in Mathe nach Hause kommt,
dann sag doch nicht, schade, dass es keine Zwei war, sondern dann sag doch,
Mensch, super, dass du das geschafft hast.
Toll, ich freue mich mit. Motiviere das Kind.
Das ist positiv. Das führt weiter.
Nur um mal so ein bisschen was aus der Praxis heraus zu sagen.
Die Mutter. Jetzt komme ich auf das Beispiel von Mose nochmal zu sprechen.
Die Mutter Mose, die hatte den richtigen Blickwinkel auf ihr Kind.
Wir lesen im zweiten Buch Mose, dass sie sah, dass das Kind schön war für Gott.
Nicht nur schön, sondern schön für Gott.
Ihr seht, fast alle Babys, die geboren werden, sind schön.
Hast du schon mal eine Mutter gesehen, die sagt, das Kind ist nicht schön?
Das kommt ganz selten vor. Es gibt Ausnahmen.
Aber in der Regel, kleine Babys sind immer süß.
Aber das ist nicht der einzige Blickwinkel, wenn ein Kind geboren wird.
Die Jockebett hat gesehen, hey, der Mose ist schön für Gott.
Haben wir schon mal darüber nachgedacht.
Unsere Kinder sind schön für Gott.
Versuchen wir doch mal, unsere Kinder zu sehen mit den Augen Gottes.
Für Gott ist jedes Kind, jeder Mensch wertvoll.
Ist ein Ergebnis des Schöpferwerkes Gottes auf eine wunderbare Weise gemacht, sagt der Psalmdichte.
Gott möchte, dass unsere Kinder einmal für ihn da sind, für ihn leben.
Schön für Gott.
Das Zweite, was wir bei der Mutter Moses sehen, ist, dass sie ihr Kind beobachtet hat.
Sie musste das Kind in den Nil geben.
Die besonderen Umstände damals machten das erforderlich,
dass der kleine Mose in dieses Kästchen kam und dann in den Nil gelegt wurde.
Wir sprechen nachher über den Christ in der Gesellschaft, der Christ in dieser Welt.
Seht, wir Eltern können nicht verhindern, dass unsere Kinder irgendwann Teil der Gesellschaft werden.
Spätestens, allerspätestens am ersten Schultag, wenn die Kinder mit Schultüten und Ranzen losziehen,
dann geben wir sie ein Stück weg ab.
Wir kennen so Etappen im Leben.
Erster Schultag, erster Ausbildungstag vielleicht, wenn eine Ausbildung ansteht
oder der Tag, wo das Studium beginnt oder wo ein Kind das Elternhaus verlässt,
um auswärts etwas zu lernen.
Das sind so Etappen, wo wir die Kinder abgeben.
Aber was tat die Mutter Moses?
Sie hat den Mose beobachtet.
Und übrigens bei dem vorhin zitierten Beispiel von Hannah und Samuel genauso.
Der Samuel kam jetzt nicht in die Welt wie Mose in den Nil,
sondern der kam zum Eli, zu dem Priester, nach Silo.
Aber die Hannah hat genau das gemacht, was auch die Joggebett gemacht hat.
Sie hat ihr Kind beobachtet, sie hat ihr Kind begleitet auf diesem Weg.
Und ihr seht, das ist so typisch für eine Mutter.
Das ist so typisch für eine Mutter.
Sie begleitet ihr Kind.
Ja, ich weiß, den Müttern fällt es manchmal etwas zu schwer,
ein Kind dann auch loszulassen.
Selbst wenn die Kinder dann verheiratet sind,
versuchen manche Mütter immer noch, die Strippen zu ziehen.
Das ist dann auch nicht gut.
Aber es ist schön, wenn die Mütter ihre Kinder begleiten.
Ich habe das erlebt und erlebe das immer noch bei uns selber.
Meine Frau hat eine ganz andere emotionale Bindung an die Kinder,
auch wenn sie schon ihr Elternhaus verlassen haben.
Wenn sie auswärts vielleicht studieren, eine Sprache lernen oder sonst irgendwas machen.
Diese Fürsorge, diese mütterliche Fürsorge.
Begleiten.
Lernen wir noch was.
Das hätte ich vielleicht als zweites sagen sollen bei der Joggebett.
Sie hat den Mose ernährt.
Sie hat ihn gestillt.
Das war übrigens bei Hannah genauso.
Sie hat ihn gestillt, bis sie ihn entwöhnt hatte.
Sie war darauf bedacht, dass der Mose die richtige geistliche Narbe bekam.
Natürlich liegt es auch in der Natur einer Mutter,
dass sie ihre Kinder materiell versorgt.
In der Regel sind es doch die Mütter, die dafür sorgen,
dass was Anständiges auf dem Tisch steht.
Ihr Väter können da ruhig mal bei helfen, das ist überhaupt kein Problem.
Auch mal Frühstück machen oder Abendessen machen.
Manche Männer kochen ja auch gerne,
aber ein bisschen unseren Frauen helfen ist schon gut.
Aber das typisch Mütterliche ist doch, dass sie für ihre Kinder sorgt.
Aber, ihr liebe Mütter, so wie ihr das materiell tut für eure Kinder,
so tut das doch auch bitte geistlich.
Eure Kinder, egal in welchem Alter, haben geistliche Bedürfnisse
und diese geistlichen Bedürfnisse sollen gestillt werden.
Dafür hat der Vater die Hauptverantwortung,
aber die Mutter eben auch, spielt dabei auch eine ganz wichtige Rolle.
Seht, gerade wenn die Kinder klein sind, sind sie sehr viel bei der Mutter.
Und dann kommt es ganz entscheidend darauf an,
welchen geistlichen Einfluss nimmt die Mutter.
Übrigens, damals in der Zeit, als Jochebed lebte und auch als die Hannah lebte,
gab es nur eine Möglichkeit, ein Kind groß zu bekommen, Muttermilch.
Wir haben es ja heute etwas besser oder schlechter, je nachdem, wie man das nimmt.
Die konnten jedenfalls damals keine Konserven nehmen oder keine Fertigdöschen,
sondern die mussten stillen.
Ich glaube, da liegt auch eine geistliche Belehrung drin.
Das, was wir unseren Kindern an Nahrung geben,
und speziell was die Mütter ihren Kindern an Nahrung geben,
muss etwas sein, was in der Mutter selbst reif geworden ist, gewachsen ist, zustande gekommen ist.
Muttermilch, das, was man selber erarbeitet hat, das gibt man weiter an andere.
Keine geistlichen Konserven, sondern etwas Frisches,
was die Mutter selbst für sich, und jetzt dürfen wir die Väter wieder mit da reinnehmen,
aber was wir Eltern selber für uns erworben haben, das geben wir weiter.
Wir haben eingangs da in 5. Mose 11 gelesen, wie Gott darauf wehrt,
dass seine Gedanken den Kindern weitervermittelt wurden.
Das ist eine ganz wichtige Aufgabe für uns als Eltern, aber eben ganz speziell auch für die Mütter.
Dann lasst mich noch etwas sagen zu den Eltern.
Wir haben das in Hebräer 11 gelesen, dass da nicht von der Mutter die Rede ist,
nicht von dem Vater die Rede ist, sondern von den Eltern.
Natürlich, die Eltern bestehen aus Vater und Mutter, und es ist gut, wenn Kinder Vater und Mutter haben.
Das ist übrigens auch das Normale.
Natürlich wissen wir, dass es Familien gibt, wo nur ein Elternteil noch da ist.
Da kann Gott für den nötigen Ersatz sorgen.
Das ist schwierig, sehr schwierig. Ich weiß nicht, ob so jemand heute hier ist, der allein sein Kind oder seine Kinder erziehen muss.
Es ist eine gewisse Problematik, aber Gott kann da helfen.
Aber was nicht nach den Gedanken Gottes ist, dass ein Kind zwei Väter oder zwei Mütter hat, das muss ich jetzt auch nochmal sagen.
Das ist heute auch schon wieder normal, aber das ist, bitteschön, nicht nach Gottes Gedanken.
Da müssen wir uns nicht wundern, wenn die Kinder eine gewisse Fehlentwicklung nehmen.
Das ist fast zwangsläufig so.
Nein, das Normale ist, dass Kinder einen Vater und eine Mutter haben.
Das übrigens wissen die Kinder auch manchmal zum eigenen Vorteil auszunutzen.
Daran sollten wir auch mal denken.
Es gibt Kinder, die wissen genau, wo sie was durchsetzen können.
Entweder beim Vater oder bei der Mutter.
Da müssen wir als Eltern dann gerade bei kleineren Kindern auch schön aufpassen, dass die Kinder uns nicht ausspielen.
Haben wir ja früher auch gemacht.
Ist ja nicht so weit weg.
Also da sollten wir schon auch ein wachsames Auge drauf haben.
Wie gesagt, Kinder haben nicht nur einen Vater und eine Mutter, sondern sie haben auch Eltern.
Und manchmal ist es auch sinnvoll, wenn die Eltern sich dann vielleicht mal kurz in einer Fragestellung abstimmen.
Gerade bei kleineren Kindern, dass dann nicht der Vater Hü und die Mutter Hot sagt.
Was zeichnete die Eltern Moses aus, wenn wir diese wenigen Verse in Hebräer 11 vor Augen haben?
Ich denke, wir lernen dort ganz besonders, dass diese Eltern einen ganz starken Glauben hatten.
Einen ganz starken Glauben hatten.
Das, was die beiden gemacht haben, war eine Glaubenstat.
Versuchen wir uns mal in diese Situation zu versetzen.
Die tun den Mose in dieses kleine Kästchen und legen den in der Nieh rein.
Also da hört schon eine Portion Glauben dazu zu sagen, dass das gut geht.
Ich weiß nicht, mit welchen Empfindungen die den kleinen Kerl in das Schilf gelegt haben.
Stellt euch das mal so ganz praktisch vor.
Manchmal muss man sich die biblischen Geschichten mal ausmalen.
Das war schon eine Nummer.
Und die haben die ihm Glauben, Gott sagt das ja ausdrücklich, durch Glauben geschah das.
Die hatten Glauben.
Wenn man heute Kinder bekommt und Kinder erzieht, in der Gesellschaft, in der wir heute leben,
da braucht man eine Portion Glauben.
Ohne Glauben geht das nicht.
Wenn man das rein nüchtern und sachlich überlegt, dann könnte man zu der falschen Schlussfolgerung kommen.
Es ist besser, heute keine Kinder mehr in diese Welt zu setzen.
Das hört man schon mal.
Wenn man keinen Glauben hat, ist das die einzig richtige Konsequenz.
Aber wenn wir durch Glauben leben, wenn wir Vertrauen haben zu unserem Gott,
dann dürfen wir auch heute noch Kinder zu seiner Ehre erziehen.
Ich freue mich nach wie vor über jedes Kind, das in einer christlichen, besonders in einer christlichen Ehe geboren wird.
Es lohnt sich immer noch.
Diese beiden Eltern waren zweitens von dem Gedanken beseelt, ihr Kind zu schützen.
Sie wollten ihr Kind nicht der brutalen Realität aussetzen, dem Tod durch die Schergen des Pharao.
Sie waren von diesem Gedanken beseelt, die Kinder zu schützen.
Und sie hatten ein Schutzmittel.
Dieses kleine Kästchen, in das der Mose reingelegt wurde.
Dieses Kästchen, übrigens das gleiche Wort, das in 1. Mose für die Arche gebraucht wird,
ist ein herrliches Bild von dem Herrn Jesus.
Ihr lieben Eltern, wer kann denn unsere Kinder beschützen?
Können wir unsere Kinder vor den Gefahren dieser Welt beschützen?
Wir können es nicht.
Natürlich haben wir unsere Verantwortung, das ist keine Frage.
Und der wollen wir auch nachkommen.
Aber beschützen kann unsere Kinder nur der Herr Jesus.
Und deshalb ist es gut, wenn wir unsere Kinder zu dem Herrn Jesus bringen.
Lass die Kinder zu mir kommen, sagt der Herr Jesus, er möchte sie haben, wir dürfen sie zu ihm bringen.
Und ein drittes, was die Eltern Mose auszeichnete.
Sie waren ein Vorbild für ihre Kinder.
Es heißt, sie fürchteten den Pharao nicht.
Sie hatten Mut.
Und dieses Beispiel der Eltern Moses war prägend für ihren Sohn.
Denn der Sohn Mose war auch jemand, der den Pharao und die Wut und den Zorn und die Drohung des Pharao nicht fürchtete.
So mutig wie seine Eltern waren, so mutig war Mose.
Sie waren ein herrliches Vorbild für ihren Sohn und übrigens auch für die beiden anderen Kinder.
Lasst uns nicht unterschätzen in einer christlichen Familie, wie stark das Vorbild wiegt, das wir unseren Kindern geben.
Gott hat diesen Glaubensmut, dieses Glaubensvertrauen der Eltern Moses reichlich belohnt.
Mose war ein Mann Gottes wie kaum ein zweiter auf dieser Erde.
Jetzt mache ich eigentlich etwas, was man nicht machen sollte.
Jetzt spreche ich die Kinder zuletzt an.
Eigentlich hätte ich mit euch anfangen müssen.
Aber die Kinder werden auch angesprochen.
Wir haben das gelesen.
Ihr Kinder.
Und den Kindern wird nicht viel gesagt in der Bibel.
Aber eines wird den Kindern gesagt.
Und ich glaube, das kann jedes Kind gut verstehen.
Das können auch ihre Kinder gut verstehen, die ja am Nachmittag hier sind.
Es steht in der Bibel, ihr Kinder gehorcht euren Eltern.
Ihr hättet ja wahrscheinlich Liebe gehabt.
Oder etwas anderes. Aber genau das sagt Gott.
Wir haben vorhin gesehen, Gott sagt uns immer das, was wir so ganz besonders brauchen.
Und alle, die hier als Erwachsene am Nachmittag sind, sind ja alle mal Kinder gewesen.
Das ist das Gute.
Wir sind alle mal Kinder gewesen.
Und wir sind alle mal unseren Eltern ungehorsam gewesen.
Wir sind alle mal unseren Eltern gerne ungehorsam gewesen.
Das liegt in uns drin.
Der Ungehorsam liegt in uns Menschen drin.
Wir möchten was anderes, als unsere Eltern möchten.
Als Kinder.
Und deshalb sagt die Bibel uns ausdrücklich, ihr Kinder gehorcht euren Eltern.
Das muss man nicht groß erklären.
Das kann jedes Kind verstehen.
Gehorsam.
Wenn die Eltern etwas sagen, dann sollen die Kinder es tun.
Aber, und jetzt spreche ich wieder die Eltern an.
Wir können es unseren Kindern leicht machen zu gehorchen.
Und wir können es unseren Kindern auch schwer machen zu gehorchen.
Wir können sinnlose Gebote und Verbote aussprechen.
Wir können unsere Kinder zu Dingen zwingen, von denen wir genau wissen, dass sie sie ungerne tun.
Und die auch unnötig sind.
Aber, trotzdem sind wir auch als Eltern angehalten, eine Atmosphäre zu schaffen,
in denen es unseren Kindern leicht fällt zu gehorchen.
Übrigens ist Gehorsam eine Lektion nicht nur für Kinder.
Gehorsam ist eine Lektion für das ganze Leben.
Auch als Erwachsene müssen wir immer noch gehorchen.
Wir haben Gesetze in unserem Stand, denen sollen wir Gehorsam leisten.
Wir sprechen nachher über Berufsleben.
Im Berufsleben müssen wir Gehorsam zeigen.
Und übrigens, die Bekehrung ist nicht nur ein Akt des Glaubens.
Die Bekehrung ist auch ein Akt des Gehorsams.
Wenn Kinder früh lernen, ihren Eltern zu gehorchen,
wird es ihnen auch leichter fallen, dem Herrn Jesus zu gehorchen und sich zu bekehren.
Und schließlich, das ist jetzt mein letzter Gedanke, mein letzter Satz,
die Kinder sollen ihre Eltern ehren.
Sie sollen die Eltern als Eltern anerkennen.
Das ist übrigens etwas, was das ganze Leben lang bleibt.
Der Gehorsam hört auf, wenn die Kinder eine eigene Ehe bilden.
Wenn sie eine eigenständige Einheit sind, so wie wir das am Anfang in 1. Mose 2 gesehen haben.
Aber das Ehren von Vater und Mutter, das bleibt, wie lange eigentlich?
Wie lange bleibt das?
Manchmal sagt man, solange die Eltern leben, aber das ist nicht ganz richtig.
Solange wir leben.
Man kann auch über heimgegangene Eltern noch schlecht sprechen.
Man kann aber auch heimgegangene Eltern noch ehren, indem man gut über sie spricht.
Nicht unrealistisch.
Wir werden nicht aufgefordert, etwas vorzuheucheln, was nicht da war.
Und doch ehren.
Das, was gut war, das kann man erwähnen.
Und ich denke, viele sind hier, die dankbar an ihre Eltern zurückdenken.
Ehe, Familie.
Wir haben nur so ein paar Themen gestreift.
Es steckt viel mehr darin, ihr habt das sicherlich gemerkt.
Wir haben auch die Zeit voll ausgenutzt.
Ich hoffe, dass es nicht zu lang war.
Es ist ein wichtiges Thema und ich hoffe, dass wir alle einen Impuls mit nach Hause genommen haben.
Es ist möglich, immer noch möglich, auch in unserer pervertierten Welt, in der wir heute leben,
die Gedanken Gottes in Ehe und Familie immer noch zu praktizieren und das zu unserem Nutzen und Segen. …
Automatic transcript:
…
Herzlich Willkommen zu diesem zweiten Vortrag heute.
Ich muss euch sagen, ich bin mir nicht so ganz 100% sicher, über welches Thema ich jetzt sprechen soll.
Ich war ursprünglich darauf eingestellt, jetzt über das Thema der Christ in Gesellschaft und Beruf zu sprechen,
aber ich habe den Einladungen entnommen, dass jetzt das Thema
der Christ und die Gemeinde, der Christ in den Zusammenkünften,
oder aber der Christ im Zusammenleben mit den Geschwistern und in den Zusammenkünften ansteht.
Das ist ein bisschen differenziert kommuniziert worden, das spielt aber keine Rolle, wir sind flexibel.
Und ob wir jetzt das Thema behandeln, der Christ und die Gemeinde,
oder der Christ im Zusammenleben mit den Geschwistern und in den Zusammenkünften,
das macht eigentlich keinen ganz großen Unterschied.
Denn wir werden gleich sehen, der Christ in der Gemeinde bedeutet eben nicht nur der Christ in den Zusammenkünften,
sondern das bedeutet ein bisschen mehr.
Ich möchte einleitend einen Vers lesen aus dem 1. Timotheusbrief, Kapitel 3.
1. Timotheus, Kapitel 3, Vers 14.
Da sagt Paulus seinem jungen Mitarbeiter Timotheus,
Dies schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen, wenn ich aber zögere,
damit du weißt, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes,
dass die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.
Der Christ lebt nicht nur sein persönliches Glaubensleben,
das du dir natürlich, und ich hoffe, dass wir alle ein persönliches Glaubensleben zu unserem Herrn Jesus haben,
dass wir seine Jünger sind, dass wir von ihm lernen, dass wir ihm folgen, dass wir ihm dienen,
dass wir unsere persönliche Lebensbeziehung zu dem Herrn Jesus Christus aufrecht erhalten
durch Kommunikation mit dem Himmel, das heißt durch das Wort Gottes einerseits und durch das Gebet andererseits.
Aber das Leben des Christen beschränkt sich eben nicht darauf, dass wir dieses persönliche Glaubensleben führen,
sondern Gott hat uns auch miteinander verbunden als Christen.
Nicht nur in Ehe und Familie, wie wir das vorhin gesehen haben, gibt es diese Verbindung,
sondern es gibt auch diese Verbindung der Gläubigen, der Christen untereinander.
In einem Lied singen wir, du hast uns in deine Gemeinde gestellt.
Nun, ob wir Gemeinde sagen oder Kirche oder Versammlung, ist eigentlich nicht so entscheidend.
Wichtiger ist, dass wir das Richtige darunter verstehen, denn diese drei Ausdrücke,
Versammlung, Gemeinde, Kirche, sind die deutsche Wiedergabe eines griechischen Wortes,
Ekklesia, das im Neuen Testament gebraucht wird, auch in dem Vers, den wir jetzt miteinander gelesen haben.
Gott hat uns in der Versammlung, in der Gemeinde miteinander verbunden.
Es gibt im Neuen Testament verschiedene Bilder, um das zu erklären, was Versammlung oder Gemeinde bedeutet.
Diese Gemeinde oder Versammlung besteht aus allen Gläubigen, die auf dieser Erde leben.
Die Gläubigen sind miteinander verbunden und ein Bild, das Gott im Neuen Testament gebraucht, ist das Bild eines Leibes.
Und es ist sofort klar, wenn wir an einen Leib denken, an einen menschlichen Körper,
dann ist ein menschlicher Körper eine Einheit.
Alle Glieder eines Körpers hängen irgendwie miteinander zusammen.
Hände, Füße, Augen, Kopf, alles hängt irgendwie miteinander in einer Einheit zusammen.
Dieses Bild gebraucht das Neue Testament, um uns zu zeigen, was Versammlung oder Gemeinde ist.
Ein weiteres Bild, was gebraucht wird, ist das Bild eines Hauses.
Nun, das Wesentliche an einem Haus ist nicht so sehr dieser Gedanke von Einheit,
sondern das Wesentliche bei einem Haus ist, dass man darin wohnt.
Und Gott wohnt in der Versammlung. Gott wohnt in der Gemeinde.
Ein Haus ist auch etwas, was gebaut wird. Und so wird diese Versammlung, diese Gemeinde Gottes gebaut.
Wenn wir das Neue Testament lesen, dann stellen wir fest,
dass dieses Bild des Hauses in einer unterschiedlichen Art und Weise gebraucht wird.
Wenn wir den ersten Petrusbrief aufschlagen, in Kapitel 2, da finden wir,
dass dieses Haus Gottes aus lebendigen Steinen gebaut wird.
Das heißt, alle Gläubigen, diejenigen, die Leben aus Gott haben,
ich hoffe, dass wir das alle haben, gehören zu dieser Gemeinde, zu diesem Haus.
Wir bilden dieses Haus sozusagen.
Dann gibt es einen zweiten Gedanken, den finden wir im ersten Korintherbrief, Kapitel 3.
Das kannt ihr zu Hause nachlesen. Da sehen wir, dass dieses Haus gebaut wird.
Wir alle bauen an diesem Haus Gottes.
Wir bringen Menschen herbei, indem wir das Evangelium verkündigen.
Und dann werden diese Menschen in dieses Haus Gottes eingebaut.
Wir tragen dem Rechnung, dass Gott möchte, dass alle Menschen errettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Dann gibt es einen dritten Gedanken, nämlich, dass wir als Gläubige uns in diesem Haus bewegen,
dass wir in diesem Haus leben.
Und seht, das trifft jetzt ein bisschen unser Thema.
Der Gläubige in der Gemeinde.
Wir alle sind in diesem Haus Gottes als Gläubige.
Dort leben wir und dort leben wir auch miteinander.
Und wir haben gelesen, dass der Apostel Paulus schreibt, dass der Timotheus wissen soll,
wie man sich verhalten soll im Haus Gottes.
Es wäre viel zu kurz gesprungen, wenn wir sagen würden, das bezieht sich nur auf unsere Zusammenkünfte.
Das bezieht sich natürlich hier auf unsere Zusammenkünfte, wie wir uns verhalten sollen im Haus Gottes.
Aber es bezieht sich nicht nur auf unsere Zusammenkünfte,
sondern als Gläubige leben wir eigentlich immer im Haus Gottes.
Wir haben eben nicht nur unser persönliches Glaubensleben, sondern wir sind auch miteinander verbunden.
Und deshalb wollen wir jetzt anhand eines Abschnittes aus dem Kolosserbrief einmal zunächst prüfen,
was sagt Gott über das Zusammenleben der Gläubigen im Haus Gottes.
Und dann werden wir in einem zweiten Teil uns etwas konkreter noch darüber Gedanken machen,
was sagt uns die Bibel, das Neue Testament, über unser Verhalten in den Zusammenkünften.
Wir gehen jetzt zuerst zum Kolosserbrief, Kapitel 3.
Und ich lese die Verse 12 bis 17.
Kolosser 3, Vers 12, zieht nun an, als auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte,
herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut, einander ertragend und euch gegenseitig vergebend,
wenn eine Klage gegen den anderen hat.
Wie auch der Christus euch vergeben hat, so auch ihr.
Zu diesem allem aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.
Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu dem ihr auch berufen worden seid,
in einem Leib und seid dankbar.
Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehrt und ermahnt,
mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, Gott singend in euren Herzen in Gnade.
Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus,
danksagend Gott, dem Vater, durch ihn.
In diesen Versen in Kolosser 2 finden wir das, was manche Bibellehrer die Kleidergarderobe des Christen genannt haben.
Aber das, was uns hier beschrieben wird, ist nicht nur das, was uns persönlich kennzeichnen soll,
sondern es ist das, was uns persönlich kennzeichnet, besonders im Zusammenleben mit anderen.
In der Mitte haben wir gelesen, dass wir in einem Leib berufen worden sind.
Da sehen wir, dass der Apostel Paulus hier nicht von dem Haus Gottes spricht, in dem wir uns bewegen,
sondern dass er das Ganze begründet auf die Tatsache, dass wir in einem Leib,
in der Gemeinde, in der Versammlung miteinander verbunden sind.
Seht, wir können nicht einfach sagen, wie ich mich verhalte, das ist meine eigene Sache.
Das geht niemand etwas an. Das geht sehr wohl jemand etwas an.
Zum einen natürlich unserem Herrn im Himmel, in aller erster Linie, völlig klar.
Aber das, was ich tue, das hat auch einen Einfluss auf diejenigen, die mit mir verbunden sind,
mit denen ich in einem Leib verbunden bin.
Seht, wenn ich mir die Hand verletze, dann hat das einen Einfluss auf meinen ganzen Körper.
Das ist nicht nur eine Sache meiner Hand, sondern das beeinflusst dann irgendwie meinen ganzen Körper.
Und ich könnte jetzt andere Beispiele bringen, wenn wir uns irgendwo verletzen, dann hat das immer einen Einfluss auf andere.
Das heißt, so wie wir uns verhalten als Gläubige, die zu einem Leib gehören,
die in dem Haus Gottes leben und dort auch dienen möchten, das hat sehr wohl einen Einfluss auf andere.
Und das ist das Thema, was der Apostel Paulus hier gerade in diesen Versen besonders behandelt.
Ihr könnt jetzt andere Schriftabschnitte lesen können, wo wir das auch finden, im Epheserbrief zum Beispiel.
Aber dieser Abschnitt hier spricht sehr, sehr deutlich über das Miteinander der Gläubigen in einem Leib,
in der Gemeinde, in der Versammlung.
Und wir wollen durch diesen Abschnitt kurz gehen.
Die Kleidung zieht nun an. Das heißt, das sind Dinge, die wir nach außen hin sichtbar werden lassen.
Das, was wir anziehen, unsere Kleidung, das ist das, was man nach außen hin sieht.
Ihr seht, was ich heute angezogen habe. Ich sehe, was ihr angezogen habt.
Das ist der erste Eindruck, den wir voneinander gewinnen.
Wir können niemanden hinter die Stirn gucken, aber wir können sehen, wie sich jemand nach außen hin benimmt.
Nun, das Leben des Christen hat eine innere Seite, das ist außer Fragen.
Und das Leben des Christen hat eine äußere Seite.
Und beides sollte natürlich in einer gewissen Übereinstimmung miteinander sein.
Es gibt schon mal Leute, die sagen, das Äußere, das ist nicht entscheidend, das ist nicht richtig.
Es kommt auf das Herz an. Und es gibt andere, die legen sehr, sehr viel Wert auf das Äußere.
Ich möchte mal an einem ganz banalen Beispiel deutlich machen, dass Inneres und Äußeres untrennbar miteinander verbunden sind.
Da rechts und links sind zwei Uhren.
Und die Uhr hat die Aufgabe, uns die Zeit anzuzeigen.
18.50 Uhr. Damit diese Uhr uns die Zeit anzeigt, müssen zwei Mindestvoraussetzungen gegeben sein.
Die Uhr braucht ein funktionierendes Uhrwerk, sonst würden wir die Uhrzeit nicht ablesen können.
Aber nicht nur das, die Uhr braucht auch zwei Zeiger.
Die schönste Uhr ohne Uhrwerk würde uns nichts nützen, sie würde ihre Aufgabe nicht erfüllen, die Zeit anzuzeigen.
Aber die beste Uhr mit dem besten Uhrwerk würde uns auch nichts nützen, wenn sie keine Zeiger hätte, die dann auch wirklich die Uhrzeit anzeigen.
Eine Uhr hat etwas Inneres, das Uhrwerk, das muss funktionieren.
Und eine Uhr hat etwas Äußeres, nämlich die Zeiger.
Und beides muss da sein, beides muss funktionieren, damit die Uhr ihren Zweck erfüllt.
So ist das bei uns Christen auch.
Wir haben einen inneren Antrieb, diese innere Lebensbeziehung zu dem Herrn Jesus.
Die müssen wir haben. Ich hoffe, wir haben sie alle.
Aber es kommt auch darauf an, dass das, was in unserem Inneren gewirkt wird durch den Herrn Jesus, nach außen hin sichtbar wird.
Und darum geht es hier. Anziehen.
Als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte.
Paulus fällt hier nicht mit der Tür ins Haus und sagt uns gleich, wie wir uns verhalten sollen,
sondern er erinnert uns zuerst einmal daran, was wir denn eigentlich sind.
Wir sind erstens Auserwählte Gottes.
Er spricht hier nicht über Auserwählung, aber er möchte damit zeigen, dass wir einen ganz hohen Wert haben für Gott.
Jemand, den Gott auserwählt hat vor Grundlegung der Welt,
jemand, für den Gott seinen Sohn gegeben hat, der muss wohl einen hohen Wert für Gott haben.
Wir sind als solche, die zu diesen besonders geachteten Menschen gehören,
wertgeschätzten Menschen, so möchte ich es sagen, die Gott auserwählt hat,
als solche werden wir hier aufgefordert, uns zu verhalten.
Als Heilige werden wir aufgefordert.
Ein Heiliger ist jemand, der Gott gehört.
Das Wort heilig zeigt an, wem wir gehören.
Gott hat im ersten Buch Mose in Kapitel 1 den Sabbat geheiligt,
das ist das erste, was Gott geheiligt hat, und hat gesagt, der Sabbat, der gehört mir.
Wir haben heute oft sehr sonderbare Vorstellungen, was ein Heiliger ist,
aber ein Heiliger ist zuerst jemand, der Gott gehört.
Dass ein Heiliger, der Gott gehört, dann auch sich trennt von dem, was nicht zu Gott passt,
ist eine notwendige Folgerung.
Aber eigentlich ist der Grundgedanke bei Heiligung, wir gehören Gott.
So sollen wir uns auch verhalten.
Wir sollen uns unserer Stellung gemäß als Heilige, als solche, die Gott gehören,
auch so verhalten, wie Gott sich verhalten würde.
Wenn wir diese Stücke gleich sehen, werden wir sofort merken,
das sind alles Eigenschaften, die wir bei Gott und die wir bei dem Herrn Jesus sehen.
Und drittens wird gesagt, wir sind Geliebte.
Wir wollen nie vergessen, dass Gott uns liebt.
Dass er uns geliebt hat und seinen Sohn für uns gegeben hat,
aber dass er uns auch jetzt jeden Tag liebt.
Aber noch etwas.
Wenn hier gesagt wird, zieht an, als auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte,
dann wollen wir nicht nur daran denken, dass diese Aufforderung sich an uns richtet,
als auserwählte Heilige und Geliebte, sondern wir wollen auch daran denken,
dass diejenigen, mit denen wir in einem Leib verbunden sind,
dass diejenigen, mit denen wir in der Gemeinde verbunden sind,
auch Auserwählte sind, auch Heilige sind, auch Geliebte sind.
Wir haben vorhin gesagt, wir brauchen als Eltern den richtigen Blickwinkel auf unsere Kinder.
Schön für Gott.
Jetzt sage ich mal, wir brauchen als Gläubige den richtigen Blickwinkel
auf diejenigen, mit denen Gott uns verbunden hat.
Wir brauchen den Blickwinkel, dass unsere Geschwister Auserwählte Gottes sind.
Dass sie einen hohen Wert für Gott haben.
Dass sie Heilige sind. Dass sie Gott gehören.
Dass sie Geliebte sind. Dass Gott sie lieb hat.
Und dass wir sie auch lieben sollen.
Und mal ganz ehrlich, würde es nicht manches viel einfacher machen
in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen, wenn wir das mehr vor Augen hätten?
Wenn wir mehr daran denken würden, Moment, mein Bruder, der mir jetzt gerade hier ein Problem macht,
meine Schwester, die gerade eine Schwierigkeit macht,
das ist ja eine Auserwählte Gottes. Das ist eine Heilige. Das ist eine Geliebte Gottes.
Dann sehen wir nicht so sehr das, was das Natürliche vielleicht an negativen Dingen hervorbringt,
sondern wir sehen unsere Geschwister mit den Augen Gottes.
Jetzt werden einige Stücke genannt, die wir anziehen sollen.
Und wir werden sofort sehen, das sind alles Eigenschaften Gottes.
Das sind alles Eigenschaften des Herrn Jesus.
Das erste ist herzliches Erbarmen.
Herzliches Erbarmen, das bedeutet, dass wir Mitleid haben mit der Not und der Schwierigkeit eines anderen.
Es läuft im Leben eines Gläubigen nicht immer alles glatt.
In unserem eigenen Leben läuft nicht alles glatt.
In unserem Leben unserer Mitgeschwister läuft nicht alles glatt.
Es gibt Nöte. Es gibt Schwierigkeiten. Es gibt Krankheit.
Es gibt berufliche Schwierigkeiten. Es gibt familiäre Schwierigkeiten.
Es gibt Trauerfälle. Es gibt andere Schwächen, wie viel Not und Schwierigkeiten.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, der eine etwas mehr, der andere etwas weniger.
Herzliches Erbarmen bedeutet, Mitgefühl zu haben mit anderen.
Von Gott lesen wir, dass seine herzliche Barmherzigkeit uns besucht hat,
als der Herr Jesus als Mensch auf diese Erde kam.
Herzliche Barmherzigkeit.
Das ist fast eine Doppelung, aber es ist ein ganz interessanter Ausdruck am Ende von Lukas 1.
Und welche Barmherzigkeit hatte Herr Jesus an den Tag gelegt, als er als Mensch hier auf dieser Erde war.
Ich denke, dass wir alle, auch die Kinder, die Geschichte von dem sogenannten barmherzigen Samariter kennen.
Wir nennen die Geschichte in Lukas 10 so und wir tun das mit Recht,
weil am Ende es heißt, der die Barmherzigkeit an ihm tat.
Das ist der Herr Jesus, der innerlich bewegt wurde.
Das ist herzliches Erbarmen, innerlich bewegt zu sein.
So wollen wir uns Mut machen lassen, dass wir einander dieses herzliche Erbarmen zeigen.
Wir können jetzt nochmal an das Thema von vorhin denken, an unsere Ehen.
Wenn unser Ehepartner eine Not, eine Schwierigkeit hat, herzliches Erbarmen zeigen.
Wenn unsere Kinder Schwierigkeiten haben, in der Schule oder wenn sie etwas älter werden,
in der Ausbildung, am Arbeitsplatz, herzliches Erbarmen zeigen.
Mit Gefühl zeigen, mit Empfinden zeigen, aber eben auch im geschwisterlichen Miteinander,
wenn wir merken, da hat jemand eine Sorge, da hat jemand eine Not, zeig ihm doch mal etwas mit Empfinden.
Geh innerlich mit der Not deines Bruders oder deiner Schwester, herzliches Erbarmen.
Güte. Güte bedeutet, dass wir anderen etwas Gutes tun.
Das ist der Gedanke bei Gütigkeit.
Nicht nur mit Empfinden zeigen, sondern dem anderen etwas Gutes tun.
Und wieder denken wir an Gott. Gott ist gütig.
Die Güte und Menschenliebe unseres Heiland Gottes ist erschienen, sagt uns Titus Kapitel 3.
Und mit welcher Güte ist der Herr Jesus hier über diese Erde gegangen?
Er ging umher, indem er Gutes tat, indem er die Menschen geheilt hat.
Wie viel Gutes hat der Herr Jesus getan, als er hier lebte?
Und jetzt wird uns hier gesagt, zieht an Güte.
Seid darauf bedacht, einander Gutes zu tun.
Manchmal hat man den Eindruck, dass wir eher darauf bedacht sind, dem anderen ein Beinchen zu stellen
oder ihm etwas Schlechtes zu wünschen.
Nein, Güte. Etwas Gutes tun.
Wieder können wir an unsere Ehen denken. Wir dürfen Güte zeigen in unseren Ehen.
Einander Gutes tun.
Wir dürfen Güte zeigen in unseren Familien, unseren Kindern etwas Gutes tun.
In der Schar der Geschwister, im Kreis der Geschwister, mit denen Gott uns verbunden hat,
dürfen wir einander Gutes tun.
Gutes tun heißt nicht notwendigerweise das tun, was dem anderen immer gefällt.
Das muss nicht unbedingt gut sein, was dem anderen gefällt.
Nein, wir müssen prüfen, was tut uns gut.
Gerade am Beispiel unserer Kinder wird uns das sofort klar.
Wenn wir unseren Kindern jeden Wunsch erfüllen, den sie haben, würde das wahrscheinlich nicht gut gehen,
weil Kinder manche dumme Wünsche haben, die Eltern ihnen nicht erfüllen können, wenn sie ihnen etwas Gutes tun.
So auch im geschwisterlichen Miteinander.
Lasst uns darauf bedacht sein.
Lasst uns gegenseitig Mut machen, uns einander etwas Gutes zu tun.
Egal jetzt auf welchen Gebieten wir das anwenden wollen.
Das nächste ist Demut.
Da denken wir natürlich an den Herrn Jesus.
Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
Oder Philippa 2, wo uns so ganz besonders die Demut des Herrn Jesus vorgestellt wird.
Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der sich, obwohl er in Gestalt Gottes war,
es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, zu nichts gemacht hat.
Was ist Demut?
Demut ist nicht, dass man schlecht von sich denkt,
sondern Demut ist, dass man nicht an sich denkt, sondern an andere.
Ein jeder nicht auf das Seine sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.
Philippa 2, das ist Demut.
Nicht an sich denken, nicht egoistisch sein, nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein,
sondern an den Nutzen, an den Vorteil des anderen denken.
Das ist übrigens ein Punkt, der in unserer Gesellschaft heute durchaus nicht als eine Qualität anerkannt wird.
In unserer Gesellschaft, vor allen Dingen im beruflichen Leben, das wissen wir sehr wohl,
da geht es darum, wer am besten die Ellenbogen ausfahren kann.
Karriere macht nur der, der rücksichtslos gegen andere ist.
Das ist genau das Gegenteil von Demut.
Wir lernen heute in dieser Gesellschaft sehr viele Eigenschaften, die mit Selbst beginnen.
Selbstverwirklichung, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Selbstverwirklichung.
Alles, wo das Wort Selbst oder Ego vorkommt, lasst uns vorsichtig sein.
Das ist fast immer, etwas im biblischen Sinn betrachtet, nichts so Gutes.
Wir leben heute sehr egozentrisch.
Unsere Gesellschaft ist eine Gesellschaft von Egoisten.
Ja, aber wir als Christen dürfen Demut zeigen.
An den anderen denken und nicht an uns denken.
So gesehen geht Demut noch ein bisschen weiter als Güte.
Bei Güte sind wir selber außen vor, aber wir denken an den anderen.
Aber bei Demut nehmen wir uns selbst zurück und sehen den Vorteil und den Nutzen des anderen.
Sanftmut.
Sanftmut ist so etwas wie unter Kontrolle gehaltene Auswirkung von Stärke.
Sanftmut bedeutet, dass ich nicht so gleich in die Ketten gehe.
Sanftmut bedeutet, dass ich nicht auf meinen Rechten bestehe,
sondern dass ich mild reagiere, vor allen Dingen dann, wenn ich angegriffen werde.
Der Herr Jesus ist derjenige, der Sanftmut bewiesen hat.
Der Herr Jesus hat sich nicht gewehrt, als er angegriffen wurde.
Als er ungerechtfertigt sogar angegriffen wurde, hat er sich nicht gewehrt.
Der Herr Jesus hätte sich wehren können.
Er hätte seinen Vater bitten können.
Er hätte ihm zwölf Legionen Engel gesandt.
Ein Wort des Herrn Jesus hätte alle seine Feinde vernichtet.
Der Herr Jesus hat es nicht getan.
Der Jesus war sanftmütig.
Er hat nicht auf seinen Rechten gestanden.
Langmut.
Langmut bedeutet, dass man Geduld hat mit Personen.
Das ist noch ein bisschen mehr als Sanftmut.
Das ist eigentlich Sanftmut, die dauerhaft vorgetragen wird.
Langmut.
In unserem deutschen Wort steckt die beiden Worte Lange Mut, Lange Geduld.
Das ist der Gedanke, der hier vor uns kommt.
Nun, Gott ist langmütig, weil er will, dass die Menschen gerettet werden.
Die Langmut Gottes war damals in den Tagen Noahs da und die Langmut Gottes ist heute noch da.
Welche Langmut hat der Herr Jesus bewiesen, als er hier auf dieser Erde war?
Überlegt mal, wie er seine Jünger getragen hat.
Drei Jahre war der Judas bei ihm und der Jesus hat den Judas ertragen.
Niemand hat gemerkt, was der Judas für ein Mensch war, der der Jesus wusste ist und er hat ihn doch getragen.
Drei Jahre lang hat er ihn getragen.
Langmut.
Und selbst als der Judas kam, um ihn zu verraten, hat er noch gesagt, Freund, wozu bist du gekommen?
Langmut.
Ausharren hat es mit Umständen zu tun.
Geduld in Umständen, aber Langmut hat es mit Geduld mit Personen zu tun.
Ja, es gibt so Geschwister, mit denen Gott uns zusammengestellt hat, da lernen wir Langmut.
Es gibt schwierige Geschwister, kennen wir wahrscheinlich alle, aber die schwierigsten sind wir immer selbst.
Aber lasst uns Langmut haben.
Lasst uns Geduld haben mit anderen.
Einander ertragend.
Ich habe den Herrn Jesus erinnert und seine Jünger.
Der Jesus hat nicht nur Langmut bewiesen, sondern er hat die Jünger getragen.
Das Ertragen hat es mit Schwächen zu tun.
Ich sage mal gleich das nächste Stück dazu, euch gegenseitig vergebend, das hat es mit Sünden zu tun.
Sünden können wir nicht ertragen, die müssen wir vergeben.
Aber Schwächen, die können wir nicht vergeben.
Schwächen müssen wir ertragen.
Jeder Mensch hat seine Schwächen und jeder Mensch hat seine Stärken.
Und jeder Mensch, auch jeder Gläubige muss irgendwo von anderen getragen werden.
Wenn wir das nicht realisieren, einander ertragen, dann werden wir nur sehr schnell miteinander leben können.
Ich komme nochmal zurück auf Ehe und Familie.
Das gilt auch im ehelichen Miteinander.
Wenn wir nicht in der Lage sind, die Schwächen des Ehepartners zu tragen und zu ertragen, dann wird unsere Ehe nicht sein wie Tage des Himmels über der Erde.
Es gibt gewisse Schwächen, die kann man nicht ändern.
Die muss man schlichtweg tragen oder ertragen.
Es gibt im familiären Leben mit unseren Kindern Schwächen, keine Sünden.
Schwächen, die wir tragen und ertragen müssen.
Die wir nicht ändern können, aber tragen können.
Und es gibt im geschwisterlichen Miteinander einfach Dinge, Punkte bei unseren Mitgeschwistern, daran können wir uns kaputt reiben oder wir ertragen sie.
Da gibt es Brüder und Schwestern, die müssen wir einfach ertragen in ihren Schwächen.
Ich mache mal ein Beispiel zu dem Thema, was wir uns gleich noch kurz beschäftigt, das Thema Zusammenkämpfte.
Ich kann mich erinnern, als junger Mann sehr häufig in einer auswärtigen Versammlung gewesen zu sein.
Da war ein Bruder, der las am Sonntagmorgen immer den gleichen Schriftabschritt vor.
War ein alter Bruder.
Darüber konnte man sich aufregen, darüber konnte man sich ärgern.
Man hätte ihm sagen können, lass das bitte sein.
Oder man hat diesen lieben Bruder schlichtweg mit dieser Schwäche immer die gleiche Stelle vorzulesen, ertragen.
Das heißt nicht, dass es gut ist, wenn wir das tun.
Das ist etwas anderes, aber es ist eine Schwäche, die man ertragen kann.
Oder da ist ein Bruder, der singt furchtbar schief, sodass es einem im Ohr wehtut, wenn man davor sitzt.
Ja, aber der Bruder kann nicht, der kann nicht singen. Jetzt kann ich ihm sagen, hör auf zu singen oder ich ertrage und toleriere, dass er so schief singt.
Aber er singt von Herzen. Lass ihn singen.
Das sind jetzt nur mal Beispiele.
Noch ein Beispiel.
Wir sind mal, da war ich noch sehr klein, aber mein Vater hat mir das erzählt, in einer Versammlung gewesen in England.
Und da kam abends immer ein Bruder, der stimmte das erste Lied an und dann schlief er ein.
Und wenn das letzte Lied gesungen wurde, dann wurde er wieder geweckt, stimmte das letzte Lied an und dann gingen sie nach Hause.
Und dann hat mein Vater irgendwann gefragt und gesagt, wie ertragt ihr das denn, dass der da immer die ganze Stunde schläft?
Wir haben gesagt, dieser Bruder hat erstens eine lange Anreise, zweitens hat er eine ganz schwierige Schicht zu arbeiten.
Normalerweise könnte der abends gar nicht kommen, der müsste zu Hause sein und schlafen, weil er morgens ganz früh raus muss.
Aber wir haben keinen, der anstimmen kann, also kommt er zum Anstimmen und dann schläft er.
Das kann man ertragen, nicht wahr?
Ich fordere hier niemanden auf, in der Versammlung zu schlafen.
Nicht, dass ihr das falsch versteht, aber es ist so eine menschliche Schwäche, die man tragen kann, einander ertragend.
Und euch gegenseitig vergebend, wenn einer Klage gegen den anderen hat.
Jetzt geht es nicht um Schwächen, jetzt geht es um Sünde.
Und übrigens, das ist auch wieder so ein Trick des Teufels.
Der macht aus einer Schwäche eine Sünde und aus einer Sünde macht er eine Schwäche.
Kennt ihr das?
Das Stückchen Schokolade, was die junge Dame zu viel gegessen hat, das wird als Sünde tituliert.
Ich habe gesündigt, ich habe ein Stück Schokolade gegessen.
Nein, das ist kein Sündigen.
Das mag eine Schwäche sein, vielleicht nicht mal das, aber eine Sünde ist das ganz bestimmt.
Aber so wird das verharmlost und verniedlicht.
Aber wenn jemand mit einer fremden Frau schlafen geht, dann ist er schwach geworden.
Habt ihr das schon gehört? Ich bin schwach geworden.
Nein, das ist Sünde.
Aber da sehen wir, wie der Teufel auch da so eine Konfusion schafft.
In den Begriffen, die wir gebrauchen, lasst uns die Begriffe so gebrauchen, wie Gott sie gebraucht.
Eine Sünde ist etwas, was sich gegen Gott und gegen einen Menschen richtet, ist etwas, was nicht in Ordnung ist.
Und eine Schwäche ist eine natürliche Schwachheit, die mit unserem Leib der Niedrigkeit,
so wie Philippa III. das sagt, im Zusammenhang steht.
Also wenn wir einander sündigen, was auch vorkommt, dann werden wir aufgefordert zu vergeben.
Wir kennen das doch alle, oder? Im geschwisterlichen Miteinander, dass wir an einander schuldig werden.
Als Ehepartner, als Familien, übrigens nicht nur die Kinder den Eltern gegenüber,
auch als Eltern können wir uns unseren Kindern gegenüber versündigen.
Und dann gilt das hier genauso.
Auch im geschwisterlichen Miteinander kommt es vor, dass wir gegeneinander sündigen.
Nun, hier wird nicht die Seite dessen behandelt, der gesündigt hat,
sondern hier wird die Seite dessen behandelt, an dem gesündigt worden ist.
Derjenige, der gesündigt hat, der wird aufgefordert zu einem Bekenntnis.
Das ist wichtig. Wenn ich gegen einen anderen gesündigt habe, bin ich aufgefordert,
das zu bekennen in der Ehe, in der Familie, im geschwisterlichen Miteinander.
Aber das ist hier nicht der Punkt, sondern hier heißt es euch gegenseitig vergebend,
wenn einer Klage hat gegen den anderen. Das heißt, wir sollen vergeben.
Wir sollen erstens vergebungsbereit sein und wenn ein Bekenntnis kommt,
dann auch tatsächlich vergeben. Euch gegenseitig vergebend.
Wie auch der Christus euch vergeben hat, hat so auch ihr.
Das ist ein Punkt, wir merken das hier, dass Paulus darauf einen besonderen Wert legt,
weil er uns nämlich auch einen Maßstab gibt. Er sagt, wie der Christus euch vergeben hat.
Wie hat er Jesus denn uns vergeben? Erstens hat er uns sofort vergeben.
Als wir mit einem Bekenntnis zu ihm kamen, mit dem Bekenntnis unserer Sündenschuld,
hat er nicht gesagt, okay, warte mal eine Woche oder einen Monat oder ein Jahr
und wenn du dann dich gut verhältst, dann vergebe ich dir.
Nein, er hat sofort vergeben. Wie vergeben wir untereinander?
Wie vergeben wir miteinander? Sofort oder irgendwann?
Der Jesus hat uns ganz vergeben. Er hat nicht gesagt, die Hälfte vergebe ich,
die andere Hälfte nicht oder 90% oder 99%. Nein, der Jesus hat ganz vergeben.
Wie machen wir das miteinander? Sind wir so vergebungsbereit, dass die Sache erledigt ist?
Übrigens vergeben heißt weg damit, nicht mehr existent, ausgelöscht,
weggeworfen, hinter meinen Rücken geworfen. Die Sache ist erledigt.
Sie wird nicht wieder hervorgekramt.
Ich habe mal den Ausdruck gehört, den ein Bruder gebraucht hat, Vergebung aus der Mikrowelle.
Wisst ihr, was das ist, Vergebung aus der Mikrowelle?
Das heißt, ich vergebe dir, aber vergessen tue ich das nicht.
Nein, vergessen tue ich das nicht. Und bei nächster Gelegenheit hole ich es wieder hervor.
Ich wärme es wieder auf. Das ist ja das Schöne bei der Mikrowelle.
Man kann das Essen vom Vortag wieder aufwärmen. Und das geht schnell.
Wie oft machen wir das so? Wir vergeben, aber vergessen tun wir nicht.
Und wenn die Situation noch einmal kommt, dann siehst du, das hast du doch damals schon mal gemacht.
Das musste ja wiederkommen. Nein, der Jesus hat uns ganz vergeben.
Und noch was, der Jesus hat uns gerne vergeben.
Er wartet doch darauf. Nimm mal das Beispiel von dem Vater, der auf den verlorenen Sohn wartet.
Wir sehen doch, wie der Vater da stand und wartet, dass der Junge kommt, weil er ihm vergeben wollte.
Gerne vergeben wollte, von Herzen vergeben wollte.
Vergebung ist nicht etwas, was wir so machen, weil wir es machen müssen,
sondern Vergebung, so wie Christus uns vergeben hat, ist Vergebung, die wir gerne ausüben.
Ich bin davon überzeugt, dass viele Eheprobleme daraus entstanden sind,
dass Schuld nicht richtig vergeben worden ist, dass nachgetragen und nachgekartet worden ist.
Ich bin davon überzeugt, dass viele Familien daran kaputt gehen in der Beziehung Eltern-Kinder,
dass nicht vergeben wird. Und ich glaube, dass hier auch ein Schlüssel liegt
für viele Probleme in örtlichen Versammlungen und Gemeinden,
dass Mauern gebaut werden, die nicht rechtzeitig abgebrochen werden.
Oder um es mit dem Hebräerbrief zu sagen, dass da Wurzeln der Bitterkeit nach unten hin sich festigen
und dann plötzlich nach oben rauskommen und sichtbar werden.
Dass wir diese Wurzeln nicht rechtzeitig ausreißen, wenn es noch leicht ist auszureißen.
Wisst ihr, eine Mauer, wenn da nur ein, zwei Ziegelsteine gemauert sind,
die kann man leicht noch einreißen, wenn sie frisch ist.
Aber wenn mal so eine dicke Mauer gebaut ist, zwei Meter hoch und 50 Zentimeter dick,
die kriegt man so schnell nicht wieder kaputt.
Je länger das dauert hier mit dem gegenseitigen Vergeben,
desto mehr werden die Beziehungen belastet zwischen Geschwistern.
Und selbst wenn der andere nicht mit einem Bekenntnis kommt,
wir selber werden unseren Seelenfrieden nur dann haben,
wenn wir zumindest die innere Bereitschaft des Vergebens haben.
Ein ganz, ganz wesentlicher Punkt, der hier vor euch kommt.
Gegenseitig vergebend, wie auch der Christus euch vergeben hat, so auch wir.
In diesen sieben Stücken, die wir hier so vor uns haben,
können wir so eine gewisse Entwicklung fast sehen.
Das fängt an mit herzlichen Erwarnung.
Da hat der andere eine Not und ich empfinde mit.
Dann kommt Güte, dann erweise ich dem anderen etwas Gutes.
Dann kommt Demut, da muss ich mich selbst schon zurücknehmen
und den anderen das Interesse des anderen in den Vordergrund stellen.
Das wird schon schwieriger.
Dann kommt Sanftmut, jetzt wird der andere mir gegenüber irgendwie ungemütlich.
Er reizt mich.
Seht bei Warm und Güte, Demut hat der andere noch nichts Schlechtes gemacht.
Aber jetzt bei Sanftmut fängt der andere an und macht mir Mühe,
er macht mir ein Problem und wie reagiere ich?
Bei langem Mut macht er mir dauerhaft ein Problem.
Aneinanderertragend, kennen wir das nicht?
Der ist ja unerträglich, der ist unerträglich, sagen wir.
Oder die ist ja unerträglich.
Die Schwäche macht Mühe.
Und es gibt menschlich gesprochen unerträgliche Menschen.
Aber als Christ ertragen wir.
Und dann fängt der andere sogar an, gegen mich zu sündigen.
Sehen wir, da ist so eine gewisse Reihenfolge drin
und am Ende werden wir aufgefordert zu vergeben.
Ich sage das nicht, weil ich das so gut kann und tue.
Ich glaube, das Problem haben wir alle.
Aber das ist Gottes Wort hier und wir wollen uns gegenseitig Mut machen,
diese Kleidungsstücke hier dauerhaft anzuziehen.
Es ist eine Sache, das zu erklären.
Das ist nicht so schwierig.
Aber das, was ganz am Anfang steht, zieht nun an.
Das ist das Problem.
Das rein faktisch hier nachzuvollziehen, was hier steht, ist nicht so kompliziert.
Die Begriffe sind nicht so schwierig.
Die sind fast selbsterklärend.
Aber das Anziehen, das heißt das Praktizieren im Alltag, das ist doch das Problem.
Im Allem aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.
Wenn wir diese einzelnen Tugenden hier so als Kleidungsstücke sehen,
dann könnten wir die Liebe wie einen Mantel bezeichnen
oder wie einen Gürtel, der das Ganze zusammenhält.
Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit.
Es gibt noch so ein Band, das ist das Band des Friedens, davon spricht der Epheserbrief.
Aber hier ist es das Band der Liebe.
Wie ist das denn überhaupt möglich, dass wir das hier praktizieren?
Es geht ja hier nicht um menschliche Eigenschaften,
die ein Ungläubiger in der einen oder anderen Form durchaus auch zeigen kann.
Nein, es geht hier um Gläubige, Heilige und Geliebte, Auserwählte.
Das Band der Liebe, das ist doch das, was uns miteinander verbindet.
Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen.
Wir sind in der Lage, jetzt aus Liebe diese Dinge zu tun.
Wir erkennen in unserem Bruder, in unserer Schwester einen Gegenstand der Liebe Gottes.
So wie Gott mich liebt, so liebt er auch meinen Bruder.
So wie er mich liebt, so liebt er auch meine Schwester.
Und wir ziehen das Band der Liebe an.
Liebe heißt nicht immer, dass alles so nett und freundlich und schön läuft.
Nein, Liebe kann auch mal sich anders äußern.
Das heißt auch nicht, dass wir alles durchgehen lassen,
dass wir nie mal einen Punkt ansprechen, das bedeutet das nicht.
Ich nehme mal ein Beispiel aus dem Alten Testament.
Als die Brüder Josefs nach Ägypten kamen
und der Josef sie erkannte, aber sie den Josef nicht erkannten.
Wenn wir dann den Bericht lesen, dann merken wir,
wie der Josef emotional auf 100 Grad kam
und wie der Josef eigentlich nur einen Wunsch hatte, seine Brüder in den Arm zu nehmen.
Da kann man deutlich den Bericht entnehmen.
Was tut der Josef?
Da steht im ersten Buch Mose, er fuhr seine Brüder hart an.
War das Liebe oder nicht?
Es war Liebe.
Und wir lesen im Neuen Testament, dass Gott uns züchtigt,
dass Gott uns wehtut aus Liebe.
Also Liebe heißt nicht, ich sage das jetzt mal salopp, Friede, Freude, Eierkuchen,
entschuldige den Ausdruck mal, aber ihr wisst, was ich meine,
sondern Liebe kann auch mal deutlich sein, muss auch mal deutlich sein.
Wenn wir unsere Kinder lieb haben, dann müssen wir auch mal deutlich werden.
Gar keine Frage.
Und doch, das Band der Liebe zeigt uns,
dass wir so miteinander umgehen, wie Gott mit uns umgegangen ist.
Und der Friede des Christus regiere in eurem Herzen,
zudem ihr auch berufen worden seid in einem Leib.
Der Friede des Christus.
Das ist auch ein wichtiger Punkt.
Es gibt im Zusammenleben von Menschen immer wieder Situationen,
wo wir vor Entscheidungen stehen,
wo eine Entscheidung A oder B lauten kann,
und weder A noch B steht im Widerspruch zu Gottes Wort.
Dann ist die Frage, ja, wie entscheiden wir denn dann?
Der Friede des Christus.
Dient die Sache dem Frieden, dient die Sache nicht dem Frieden.
Ich mache nochmal einfach jetzt ein Beispiel,
das ist ein rein praktisches Beispiel, was unsere Zusammenkünfte betrifft.
Da ist eine örtliche Versammlung, die haben ihre Morgenstunde um 10 Uhr.
Jetzt möchten die das ändern auf 9.30 Uhr.
Das eine ist so gut wie das andere.
Hat man über so eine Änderung Frieden oder hat man keinen Frieden?
Ich nehme mir einfach ein ganz banales, praktisches Beispiel.
Der Friede des Christus regiere, entscheide in euren Herzen.
Sind Dinge, die wir miteinander entscheiden, zum Frieden oder sind sie nicht zum Frieden?
Natürlich ist der Friede nicht das einzige Kriterium.
Ich denke, das ist schon klar.
Das erste Kriterium entspricht einer Sache, dem Wort Gottes.
Das ist schon klar.
Aber wenn sie dem Wort Gottes entspricht, dann soll sie auch dem Frieden dienen.
Und seid dankbar.
Jetzt könnten wir lange über Dankbarkeit sprechen.
Aber der Zusammenhang hier scheint doch anzudeuten,
dass es darum geht, dass wir auch füreinander dankbar sind.
Es gibt viele Dinge, für die wir dankbar sind in unserem persönlichen Leben,
aber sind wir auch dankbar für die Geschwister, mit denen Gott uns zusammengestellt hat?
Wenn wir die Briefe von Paulus lesen, dann stellen wir fest,
dass Paulus sehr oft für die Mitgeschwister gedankt hat.
Und das ist ein ganz praktischer Hinweis.
Wenn wir mehr im Gebet für unsere Geschwister danken würden,
dann hätten wir wesentlich weniger Klagen gegeneinander.
Wenn ich für meine Ehefrau mehr meinem Gott danke, dann habe ich weniger Klagen gegen sie.
Das ist einfach so.
Wenn wir dankbar sind für jemanden, dann fällt es uns viel schwieriger,
schlecht über ihn zu denken.
Lasst uns mal bei unseren Geschwistern darüber nachdenken.
Wofür kann ich denn danken?
Wir sind ja viel eher so gepolt, sofort an das zu denken, was uns alles nicht gefällt.
Aber lasst uns doch mal an das denken, was Gott gewirkt hat.
Und lasst uns dafür mal dankbar sein.
Dann würden wir unsere Geschwister in einem anderen Bild sehen.
Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen,
indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehrt und ermahnt,
mit Psalmen, Lobliedern und geistigen Liedern,
Gott singend in euren Herzen in Gnade.
Das Wort des Christus ist hier ein anderer Ausdruck für das Wort Gottes.
Ich möchte jetzt nicht erklären, warum hier Wort des Christus steht.
Das hängt mit dem Charakter des Kolosserbriefes zusammen.
Es geht um das Wort Gottes.
Und Paulus sagt, lasst das Wort des Christus, das Wort Gottes, reichlich in euch wohnen.
In euch heißt zunächst einmal in jedem Einzelnen persönlich.
Aber diese kleine Präposition in kann man auch übersetzen mit unter.
Dann würde das hier heißen, lasst das Wort des Christus reichlich unter euch wohnen.
Das heißt mit anderen Worten, das Wort Gottes soll unsere zwischenmenschlichen Beziehungen,
Entschuldigung, unsere zwischengeschwisterlichen Beziehungen prägen und kennzeichnen.
Und zwar reichlich. Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen.
Wenn Gott uns im Haus Gottes miteinander verbunden hat, wenn Gott uns in einem Leib miteinander verbunden hat,
dann hat er uns nicht als solche verbunden, die jetzt über alles gleich denken und gleiche Interessen haben.
Die Versammlung Gottes ist kein Verein oder kein Club.
Ein Verein, der bildet sich, indem Menschen, die ein gleiches Interesse haben, diesem Verein beitreten.
So was ist die Versammlung Gottes nicht.
Mit allen unseren Unterschieden, die wir haben, sind wir in der Versammlung Gottes, in der Gemeinde Gottes miteinander verbunden.
In allen unterschiedlichen Altersstufen, mit unterschiedlichen Einsichten in das Wort Gottes,
mit unterschiedlichen Erfahrungen, mit einem unterschiedlichen Hintergrund, mit einer unterschiedlichen Herkunft,
vielleicht mit unterschiedlichen Nationalitäten.
Alles ist vorhanden in der Versammlung Gottes.
Und jetzt sagt er, lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen.
Indem ihr euch gegenseitig in aller Weisheit lehrt und ermahnt.
Was macht denn eigentlich unser geschwisterliches Miteinander aus?
Wir sind hier ganz praktisch heute.
Worüber reden wir, wenn wir als Geschwister zusammen sind?
Wenn wir in den Zusammenkünften sind, schlagen wir Gottes Wort auf.
Das ist eine Selbstverständlichkeit.
Aber was ist denn, wenn wir uns besuchen?
Was ist denn, wenn wir miteinander Kontakte haben?
Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen.
Worüber reden junge Leute, wenn sie zusammen sind?
Ich habe nichts dagegen, wenn man samstagsabends mal die Bundesliga-Ergebnisse austauscht
und sich darüber unterhält, wer denn wohl Meister wird oder nicht.
Obwohl das dieses Jahr sonst aber so klar ist.
Wir können ja heute mal darüber reden.
Man kann über Formel 1 sprechen, man kann über Politik reden.
Alles kein Problem. Natürlich, wir sind in dieser Welt.
Wir sind ja nicht weltfremd.
Aber ist das denn das, was unser Miteinander ausmacht?
Wenn wir uns gegenseitig besuchen, sind zwei Stunden zusammen.
Ein Tischgebet und das war es dann?
Oder vielleicht noch ein kurzer Bibelfest?
Oder gibt es auch mal ein geistliches Gespräch?
Warum tun wir uns so schwer, damit, wenn wir zusammen sind, mal ein biblisches Thema anzuschneiden?
Und seht, hier gibt es ein Hilfsmittel.
Euch gegenseitig lehrt und ermahnt mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern
Gott singend in euren Herzen in Gnade.
Das Lied, der Gesang, ist ein gutes und probates Mittel,
das Wort des Christus in den Vordergrund zu stellen.
Wenn man mal ein, zwei, drei Lieder miteinander gesungen hat,
dann kommt man vielleicht einfacher in ein geistliches Gespräch.
Dann kommt man leichter auf ein geistliches Thema,
als wenn man vielleicht das Radio angemacht hat
oder irgendwo eine andere Musikquelle hat, aus der man dann welche Musik auch immer hört
oder einfach sich nur unterhält.
Seht, das geistliche Lied, möchte ich jetzt hier nicht auf die Einzelheiten eingehen,
Psalmen, Loblieder, geistliche Lieder, aber das geistliche Lied ist ein gutes Mittel,
um im geschwisterlichen Miteinander ein geistliches Thema anzusprechen.
Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk,
alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater durch ihn.
Das ist natürlich jetzt ein ganz weites Feld.
Jetzt merken wir, wie Paulus sozusagen eine Tür öffnet,
alles, was immer er tut, im Wort oder im Werk.
Das ist eigentlich jede unserer Aktivitäten.
Alles, was immer, und dann noch Wort und Werk,
das schließt unser ganzes Leben ein.
Stärker könnte man das nicht ausdrücken, alles tut im Namen des Herrn Jesus.
Wie weit sind wir davon weg?
Ich jedenfalls. Wie furchtbar weit sind wir davon weg?
Da ist das Eheleben drin, da ist das Familienleben drin,
da ist das Versammlungsleben drin, da ist das Berufsleben drin,
da ist unser Leben in unserer Gesellschaft drin, unsere Freizeitbeschäftigungen,
alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, tut im Namen des Herrn Jesus.
Das heißt, tut es für ihn.
Tut es so, als wenn er es euch aufgetragen hätte.
Und da merken wir, dass wir ganz, ganz weit davon weg sind.
Danksagend Gott, dem Vater durch ihn.
Ja, dieser Abschnitt, wir haben jetzt nur so ein bisschen alle Oberfläche gekratzt,
ich glaube, das haben wir auch gemerkt,
dieser Abschnitt, der zeigt uns doch sehr deutlich,
wie Gott möchte, dass wir als Geschwister miteinander umgehen.
Der Christ im Zusammenleben mit den Geschwistern,
der Christ in der Gemeinde, in diesem Sinn verstanden,
dass wir uns immer im Haus Gottes bewegen.
Jetzt möchte ich noch etwas sagen zu den Zusammenkünften
und wir wollen mal 1. Korinther 12 aufschlagen.
Nein, 1. Korinther 11 zuerst mal.
Vers 18, ich lese nur den ersten Satzteil.
Denn zuerst einmal, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt,
Vers 20, wenn ihr nun an einem Ort zusammenkommt.
Kapitel 14, Vers 23, wenn nun die ganze Versammlung an einem Ort zusammenkommt.
Wir müssen unterscheiden, dass wir als Gläubige die Versammlung Gottes bilden,
dass wir lebendige Steine sind im Haus Gottes, so wie ich das am Anfang erklärt habe.
Wir müssen unterscheiden, dass wir in dem Leib Christi immer miteinander verbunden sind,
zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Und wir müssen unterscheiden zwischen den besonderen Zusammenkünften.
Gott möchte, dass die Versammlung auch sichtbar wird,
dass Gemeinde sichtbar wird.
Und Gemeinde, Versammlung wird dann sichtbar, wenn sie zusammenkommt.
Deshalb lesen wir im 1. Korintherbrief öfter,
ich habe jetzt nur ein paar Beispiele gelesen,
ich glaube siebenmal insgesamt lesen wir davon,
dass eine örtliche Versammlung zusammenkommt.
Und das Neue Testament zeigt uns, dass es verschiedene Zusammenkünfte gibt.
Es gibt die Zusammenkunft zum Brotbrechen, wo wir den Tod unseres Herrn verkündigen,
wo wir an ihn denken, in seinem Leiden und in seinem Sterben.
Es gibt das Zusammenkommen zum Gebet.
Und es gibt das Zusammenkommen, wo wir das Wort Gottes hören.
Übrigens, wenn wir an das Haus Gottes mal im Alten Testament denken,
ein Bild der Gemeinde im Neuen Testament,
dann haben wir auch diese drei Elemente im Alten Testament.
Das Haus Gottes, der Tempel im Alten Testament,
war erstens der Ort, wo man Gott an Betung brachte, wo der Altar stand,
wo der Opferdienst getan wurde.
Das erinnert uns an das, was wir tun, wenn wir zum Brotbrechen zusammenkommen.
Das Haus Gottes war der Ort des Sprachrohrs Gottes,
wo Gott zu seinem Volk sprach.
Denken wir an das Zelt der Zusammenkunft in der Wüste,
dann sprach Gott dort zu Mose und zu dem Volk.
Und das Wort Gottes wird im Alten Testament ausdrücklich im Propheten Jesaja
ein Bethaus genannt, wo man betet.
Das sind die drei Zusammenkünfte.
Anbetung, Gebet, Wortverkündigung.
Wir sollen zusammenkommen.
Und wenn Gott uns auffordert, zusammenzukommen,
dann, ganz praktisch, lesen wir im Hebräerbrief,
dass wir unser Zusammenkommen nicht versäumen sollen.
Das ist eine ganz praktische Konsequenz.
Es ist ja schön, wenn die örtliche Versammlung zusammenkommt,
aber wenn ich nie dabei bin, ist das nicht schön.
Wenn wir zusammenkommen, kommen wir zum Namen des Herrn Jesus zusammen.
Der Jesus ist in der Mitte, der Jesus ist der Einladende sozusagen,
er ist der Mittelpunkt, er möchte, dass wir uns zu ihm hin versammeln.
Er ist da, und ich sage das jetzt mal so ganz praktisch,
er wartet auf uns, er wartet auf dich, er wartet auf mich.
Und deshalb sagt der Schreiber des Hebräerbriefes,
dass wir unser Zusammenkommen nicht versäumen sollen.
Natürlich gibt es plausible Gründe, dass wir mal nicht dabei sind.
Wir können krank sein, wir können beruflich verhindert sein,
aber prüfen wir uns mal selber, wie oft sind diese Gründe stichhaltig.
Oder ist es nicht manchmal doch so, dass wir zu bequem sind,
dass wir zu müde sind oder dass wir andere Prioritäten haben,
Dinge, die uns vielleicht jetzt mal gerade wichtiger sind?
Unser Zusammenkommen nicht versäumen.
Es gibt ein ganz praktisches Beispiel in der Bibel,
wo wir sehen, was das für Konsequenzen haben kann,
wenn man das Zusammenkommen versäumt.
Ich denke an den Thomas in Johannes 20.
Da waren die Jünger zusammen, der Jesus war in ihrer Mitte
und sie sahen ihn mit seinen Wunden malen, Friede euch,
hörten sie von ihm, der Thomas war nicht dabei.
Der Thomas hat eine Menge verpasst.
Er konnte es nachholen, aber er hat eine Menge verpasst, der Thomas.
Und jede Zusammenkunft ist so eine Gelegenheit,
wo wir etwas verpassen, wenn wir nicht dabei sind.
Also wir wollen uns einfach Mut machen lassen,
wenn wir jetzt an unsere Zusammenkünfte denken,
dass wir unser Zusammenkommen nicht unnötig versäumen.
Wie gesagt, es gibt sicherlich Gründe,
ich habe einige genannt,
auch die kleinen Kinder, wenn sie zu Hause bleiben in der Woche
und dann einer von den Eltern dabei bleibt,
das sind sicherlich plausible Gründe, erklärbare Gründe.
Aber es gibt auch Gründe, die eben nicht stichhaltig sind.
Lasst uns unser Zusammenkommen nicht versäumen.
Ich kann mich erinnern, an dem Ort, wo ich groß geworden bin,
da hatten wir früher, als ich noch ein Kind war,
einen Bruder, der war beruflich unwahrscheinlich engagiert.
Und auch angespannt.
Und er kam abends sehr oft spät nach Hause.
Aber wenn um 8 Uhr Versammlungsstunde war,
und das ist bei uns zweimal in der Woche,
dienstags und donnerstags, dann war er da.
Er kam oft um 8, auch manchmal um eine Minute nach 8,
und man konnte ihm förmlich anmerken,
dass er noch außer Atem war, aber er kam.
Das gab es nicht. Er kam. Er war da.
Und wenn er dann anschließend nochmal arbeiten ging.
Aber er war da. Er hat die Zusammenkünfte nicht versäumt.
Das war für uns als junge Leute ein wirklich gutes Beispiel
für jemanden, der beruflich engagiert war
und der doch eigentlich nie die Zusammenkünfte versäumt hat.
Nun, wenn wir zusammenkommen als Versammlung,
dann ist das nicht wie ein menschliches Zusammenkommen.
Wenn Menschen auf dieser Erde zusammenkommen,
sagen wir, eine Vereinssitzung haben,
oder eine Hauptversammlung haben,
oder einen Elternabend haben,
ich weiß nicht, aus welchen Gründen man zusammenkommt,
dann gibt es in der Regel eine Tagesordnung,
es gibt einen Vorsitzenden, es gibt einen Versammlungsleiter,
es gibt ein Protokoll, es ist alles irgendwie organisiert.
Und seht, wenn Kinder Gottes zusammenkommen,
ist das ganz anders.
Wenn mal Ungläubige da sind, dann hört man schon mal die Frage,
wie funktioniert das denn eigentlich bei euch?
Das kann doch nicht sein.
Da muss doch irgendwie einer die Regie haben,
da muss doch einer den Vorsitz haben, sonst...
Nein, hat keiner.
Das können Ungläubige eigentlich fast nicht verstehen.
Ihr habt das vielleicht selber schon gemerkt,
wenn man mal mit Ungläubigen darüber redet und die fragen,
wie geht das denn da bei euch,
das können die nicht verstehen.
Das können sie auch nicht verstehen.
Warum funktioniert das eigentlich?
Das funktioniert, weil wir uns auch in den Zusammenkünften
der Leitung des Heiligen Geistes unterstellen.
Jetzt müssen wir natürlich vorsichtig sein,
wir sprechen manchmal gerne von der Leitung des Heiligen Geistes
in den Zusammenkünften.
Und die gibt es natürlich in den Zusammenkünften,
sonst würde das nicht funktionieren.
Aber wir müssen schön vorsichtig sein,
die Leitung des Heiligen Geistes ist nicht etwas,
was wir nur in den Zusammenkünften haben,
sondern die Leitung durch den Heiligen Geist ist etwas,
was uns unser ganzes Leben lang prägen und kennzeichnen soll.
Das Neue Testament spricht gar nicht so oft
von der Leitung durch den Heiligen Geist.
Und da, wo es das tut, geht es eigentlich nicht speziell
um die Zusammenkünfte.
Aber dennoch leitet der Heilige Geist uns auch
in unseren Zusammenkünften.
Aber wenn wir im Alltagsleben nicht gewohnt sind,
durch den Heiligen Geist geleitet zu werden,
dann müssen wir uns nicht wundern,
wenn das im Versammlungsleben auch nicht so gut klappt.
Das eine bedingt auch so ein bisschen das andere.
Ja, dann haben wir natürlich jetzt nicht die Zeit,
ausführlich über die Zusammenkünfte zu sprechen.
Aber wenn wir mal für uns zu Hause in Ruhe
mal 1. Korinther 14 durchlesen,
dann merken wir, dass Gott uns in diesem Kapitel
so gewisse Leitlinien gibt.
Man kann auch noch 1. Korinther 12 dazu lesen.
Es gibt so gewisse Leitlinien
und es gibt gewisse Leitgrundsätze.
Vielleicht habt ihr euch manchmal gefragt,
warum singen wir in unseren Zusammenkünften?
Warum beten wir in unseren Zusammenkünften?
Und warum lesen wir das Wort Gottes in unseren Zusammenkünften?
Wenn wir mal 1. Korinther 14 für uns lesen,
zu Hause in Ruhe durchlesen,
dann werden wir diese drei Elemente
in 1. Korinther 14 wiederfinden.
Wir finden den Gesang,
wir finden das Wort Gottes
und wir finden das Gebet.
Das sind die drei Dinge,
die wir biblisch begründet
in unseren Zusammenkünften haben.
Jetzt mal so rein äußerlich.
Das Wort Gottes sagt uns in 1. Korinther 14
sehr deutlich und klar,
dass die Frauen in den Zusammenkünften schweigen sollen.
Das heißt, sie sollen nicht beten oder reden.
Es geht nicht um den Gesang,
es geht um das Sprachrohr der Versammlung zu sein.
Da sagt uns 1. Korinther 14 sehr deutlich in Vers 34,
die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen,
denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden.
Wir haben vorhin so ein bisschen über die Stellung
von Mann und Frau in der Ehe gesprochen.
Das berührt hier so ein bisschen das Thema
Stellung von Mann und Frau in der Gesellschaft.
Das passt natürlich überhaupt nicht in unsere Gesellschaft hier rein.
Da sind wir wieder bei dem, wo wir am Nachmittag ganz am Anfang waren.
Das ist so total entgegen dem,
was in unserer Gesellschaft heute Usus ist.
Frauen, Quoten, Unternehmen.
Nur mal als Stichwort gesagt,
wenn wir das hier rein übertragen,
dann merken wir sofort, Moment,
die Maßstäbe Gottes, die sind völlig anders.
Und es ist mir auch klar,
dass es für manche Frauen,
die vielleicht jetzt beruflich ihren Mann
strich ihre Frau stehen,
auch nicht ganz einfach ist.
Und ich habe das vorhin ja schon mal gesagt,
wenn wir Männer jetzt hier
unseren Platz nicht einnehmen in Zusammenkünften,
dann müssen wir uns nicht wundern,
wenn irgendwann die Frauen dahindrängen.
Das habe ich jetzt an die Männer gerichtet.
Die Männer sollen reden, die Männer sollen beten.
Übrigens zum Beten braucht man keine Gabe.
Beten kann und soll jeder der Männer.
Also das ist so eine Leitlinie,
die Gott uns hier gibt.
Aber ansonsten finden wir im Neuen Testament
genaue Vorschriften.
Es wird uns zum Beispiel nicht gesagt,
dass wir uns am Sonntagmorgen
zum Brotbrötchen treffen sollen.
Das steht nirgendwo in der Bibel.
Wenn wir das so tun, ist das gut.
Das steht aber nirgendwo.
Es steht auch nirgendwo,
dass so eine Versammlungsstunde,
also eine Gemeindestunde,
eine Stunde oder anderthalb Stunden dauern soll.
Die kann kürzer sein, die kann auch länger sein.
Es gibt gewisse Gewohnheiten und Gepflogenheiten,
da ist auch nichts gegen einzuwenden,
solange wir die nicht zum Gesetz erheben.
Aber hier gilt auch, andere Länder, andere Sitten.
Wenn man mal ins Ausland reist, stellt man plötzlich fest,
die machen das in den Punkten ein bisschen anders.
Wir stehen beim Beten auf.
Es gibt andere Länder, da steht man beim Singen auf.
Und nur der Bruder, der das Gebet spricht, steht auf.
Das sind Dinge, da sagt uns die Bibel nichts zu.
Im Alten Testament war das alles detailliert geregelt.
Im Neuen Testament regelt Gott das nicht so genau.
Sitzordnung ist auch so ein Thema.
Übrigens der Friede des Christus,
da wäre wieder so ein Beispiel,
wenn man eine Sitzordnung ändert.
Gibt es Unruhe, gibt es Unfrieden,
dann lässt man es besser sein.
Dann lässt man die Sitzordnung so, wie wir es gewohnt sind.
Aber wenn das völlig in Ordnung ist
und alle in Frieden eine etwas andere Sitzart bevorzugen,
ja, warum nicht?
Ihr sitzt heute so, in anderen Stunden sitzt man anders.
Da müssen wir uns gegenseitig ein bisschen Freiheit lassen.
Wir versuchen da leichter eigene Gesetze aufzustellen.
Nochmal, es geht nicht darum, Ändern um des Änderns willen.
Da ist wichtig, dass wir das in Frieden tun miteinander.
Aber es geht einfach darum,
dass Gott uns gewisse Grundsätze gibt,
aber dass er nicht jedes Detail vorschreibt.
Die Schwestern werden mir das nachsehen.
Ich möchte jetzt mal noch ein paar ganz kurze Hinweise
den Brüdern geben,
von denen ja nun ausdrücklich gesagt wird,
dass sie sich in den Zusammenkünften beteiligen sollen.
Es ist wichtig für uns als Brüder,
dass wir, wenn wir in eine Zusammenkunft gehen,
die grundsätzliche Bereitschaft haben,
uns auch von Gott gebrauchen zu lassen.
Nicht jeder hat die Fähigkeit, das Wort Gottes auszulegen,
aber jeder kann, ich habe das schon gesagt,
ein Gebet sprechen,
jeder kann ein Lied vorschlagen.
Das muss man üben.
Das ist auch am Anfang nicht einfach.
Diejenigen, die sich regelmäßig beteiligen, die wissen das.
Aller Anfang ist schwer.
Ich kann mich selbst noch gut erinnern,
mein Herz hat so laut geschlagen,
dass ich mich selber kaum verstanden habe,
als ich das erste Gebet gesprochen habe.
Und ich habe gedacht, kein Mensch versteht das.
Aber mein Herzschlag hat nur ich selber gehört.
Also das ist nicht einfach,
aber ich möchte gerade mal auch die Jüngeren ermutigen,
je früher man damit übrigens anfängt,
je einfacher wird das, je älter man wird,
je schwieriger wird das.
Ich hatte diese Woche ein Gespräch mit einem Bruder,
der ist so zwischen 35 und 40.
Ja, der sagte, ich werde immer älter
und werde immer schwieriger.
Ja, ich sage, wird auch immer schwieriger.
Jetzt fangen wir an, sonst ist der Zug irgendwann abgefahren.
Jetzt mal rein menschlich ausgedrückt.
Also wir dürfen als Brüder
die grundsätzliche Bereitschaft mitbringen.
Wir müssen lernen, als Brüder zu reden,
aber wir müssen auch lernen, zu schweigen.
Wir müssen auch lernen, zu warten.
Das fällt manchen auch schwer.
Das ist genauso wahr.
Das eine ist so wahr wie das andere.
Das Reden muss gelernt werden,
das Mund aufmachen muss gelernt werden,
aber mal den Mund zu halten,
das müssen manche auch lernen.
Das ist auch nicht immer so einfach.
Warten wir auch mal aufeinander.
Lernen wir auch mal, zu schweigen.
Auch das ist eine Übung unter der Leitung,
natürlich des heiligen Geistes.
Ein dritter Punkt.
Man hat manchmal den Eindruck,
wenn man in eine Zusammenkunft geht,
dass da vorne an der Garderobe ein Schild steht,
bitte hier den Verstand aufhängen.
Nehmt den Verstand nicht mit rein.
Wisst ihr, wo der heilige Geist leitet,
da gebrauchen wir trotzdem unseren Verstand.
Nochmal, 1. Korinther 14,
das Kapitel lohnt sich zu Hause mal zu lesen,
da steht ein paar Mal das Wort Verstand.
Ich will meinen Verstand gebrauchen,
sagt Paulus in den Zusammenkünften,
den lasse ich nicht draußen an der Garderobe hängen.
Ich nehme jetzt mal das Beispiel,
was ich vorhin hatte,
der Bruder, der jedes Mal das gleiche Kapitel vorlest.
Wenn das ein alter Bruder ist,
das ist eine Schwäche, dann tragen wir das.
Aber trotzdem muss man sich mal
mit seinem natürlichen Menschenverstand fragen,
wenn ich jeden Sonntagmorgen das gleiche vorlese
oder das gleiche Lied vorschlage,
ist das gut, ist das richtig,
ist das das, was der heilige Geist möchte?
Da gebrauche ich einfach mal meinen Verstand.
Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.
Auch da wollen wir einfach lernen,
normal und vernünftig zu sein.
Es ist wichtig,
dass wir in den Zusammenkünften als Brüder
die Ehre Gottes im Auge haben
und nicht uns selbst.
Die Zusammenkünft als Versammlung
ist nicht dazu da,
dass wir uns als Brüder produzieren,
dass wir zeigen, was wir wissen oder was wir können.
Darum geht es nicht.
Es geht um die Ehre Gottes,
wenn wir unseren Mund auftun.
Wir wollen,
und das ist ein weiterer Punkt,
auf den wir Brüder auch achten wollen,
wir wollen uns hüten vor einer ungeschriebenen Liturgie.
Wir sagen, wir haben keine Liturgie,
wir lassen uns durch den heiligen Geist leiten,
aber manchmal haben wir eine ungeschriebene Liturgie
in den Zusammenkünften.
Da meint man, jetzt muss das so kommen,
jetzt muss das so kommen.
Es muss vielleicht gar nicht.
Nochmal, es gibt nichts gegen gute Gewohnheiten.
Das finden wir sogar in der Bibel.
Der Herr Jesus hat auch Dinge der Gewohnheiten nachgetan.
Aber er hat sie nicht nur der Gewohnheiten nachgetan.
Gewohnheiten sind schon in Ordnung
und wir brauchen auch einen gewissen äußeren Rahmen.
Gewohnheiten sind nicht verkehrt,
aber bitte nicht eine ungeschriebene Liturgie.
Das darf es auch nicht geben.
Wir müssen uns auch da eine gewisse Freiheit lassen.
Ich nehme nur mal ein Beispiel.
Eine Zusammenkunft muss nicht immer mit einem Lied anfangen.
Ein Lied ist sicherlich ein Gedankenöffner.
Das ist schon richtig.
Es ist gut, mit einem Lied anzufangen.
Aber wenn ein Bruder mit einem Gebet anfängt,
wenn ein Bruder mit einem Schriftwort anfängt,
eine Stunde, ist das auch in Ordnung.
Da können wir nicht sagen, das darf aber nicht sein,
wir haben noch nicht ein Lied gesungen.
Ich habe das mal erlebt.
Da stand ein Bruder zum Gebet auf
und da sah der andere, wir haben noch kein Lied gesungen.
Das kann man jetzt auch wieder als Schwäche tragen,
aber nein, das kann auch mal anders gehen.
Ich möchte euch einfach nur ein bisschen dafür sensibel machen.
Wichtig ist natürlich auch,
dass wir in den Zusammenkünften die Zielgruppe
nicht so ganz aus dem Auge verlieren.
Wen habe ich denn da vor mir?
Bei uns in der Nähe gibt es eine Versammlung,
da sind sehr viele alte Geschwister.
Fast nur alte Geschwister, fast nur Rentner.
Wenn ich da einen Vortrag halte über Kindererziehung,
noch mal als Beispiel,
dann bin ich irgendwo an meiner Zielgruppe vorbei.
Auch das muss man sicherlich ein bisschen im Auge behalten.
Normal haben wir ja eine gemischte Zielgruppe,
so wie auch heute.
Aber auch das sollte man sicherlich
einfach ein bisschen vor Augen halten.
Das war jetzt mal etwas für die Brüder.
Zum Schluss noch mal ein Wort an uns alle.
Die Schwestern tragen auch Verantwortung
für das, in Anführungsstrichen,
Gelingen einer Zusammenkunft.
Das sind nicht nur die Brüder.
Natürlich, die Brüder lassen sich gebrauchen.
Aber die Schwestern haben auch eine Verantwortung.
Und zwar vor der Zusammenkunft,
während der Zusammenkunft
und auch nach der Zusammenkunft.
Schwestern können eine Zusammenkunft im Gebet tragen.
Herr Berggroth hat den Schwestern gesagt,
sie sollen in den Versammlungsstunden schweigen.
Und doch können Schwestern einen positiven
wie einen negativen Einfluss haben
auf die Zusammenkünfte als Versammlung.
Das möchte ich den Schwestern auch mal als Ermunterung sagen.
Ihr könnt während den Zusammenkünften beten.
Ich weiß nicht, ihr habt das vielleicht auch schon erlebt,
dass ihr in einer Gebetsstunde zum Beispiel
einen bestimmten Gegenstand auf dem Herzen habt.
Und ihr habt dafür gebetet,
Herr, gib doch einem Bruder diesen Gegenstand.
Und auf einmal betet der Bruder für das,
was ihr auf dem Herzen habt.
Ich glaube bestimmt, dass ihr das schon erlebt habt.
Wenn nicht, dann macht mal solche Erfahrungen.
Probiert es mal aus.
Der Herr wird euch auch da belohnen,
wenn ihr dem Herrn vertraut.
Dann möchte ich noch ein kurzes Wort sagen,
dann sind wir am Ende.
Es greift noch mal so ein bisschen auch auf Kolosser 3 zu.
Es läuft nicht immer alles so glatt in den Zusammenkünften.
Wir Brüder haben auch unsere Schwächen.
Und wir haben auch unsere Fehler.
Und es passiert auch manchmal etwas,
was nicht nur Schwachheit ist,
sondern was auch nicht in Ordnung ist.
Dann ist trotzdem die Frage,
wie gehen wir denn damit um?
Wenn wir aus einer Zusammenkunft herauskommen,
was ist dann unser Gesprächsthema?
Das, was falsch gelaufen ist?
Das, was nicht richtig gesagt worden ist?
Das, was verkehrt war?
Oder das, was gut war?
Es geht mir um das Thema Kritik.
Natürlich wollen wir Brüder uns der Kritik stellen.
Das ist nicht die Frage.
Es geht nicht darum,
dass wir keine Kritik hören wollen.
In gutem Sinne gemeinte Kritik.
Aber es geht darum,
dass wir anschließend lieblos das kommentieren,
was vielleicht nicht so gut war.
Wisst ihr, wo viel Weizen ist,
wo viel Korn ist,
da gibt es auch Spreu.
Und der Thessalonicher Brief sagt uns,
prüft alles und das Gute haltet fest.
Wir halten uns manchmal so lange bei der Spreu auf,
dass wir gar nicht mehr wissen,
was denn eigentlich an Weizen dabei war.
Lasst uns vorsichtig sein mit Kritik.
Und lasst uns doppelt vorsichtig sein
mit Kritik in Gegenwart von Kindern.
Das ist somit das Gefährlichste und Schlimmste,
was wir machen können,
wenn wir in Gegenwart unserer Kinder
die Zusammenkünfte kritisieren,
die Brüder kritisieren
oder auch vielleicht das Outfit der Schwestern kritisieren.
Hast du gesehen, wie die wieder aussah?
Das ist das Erste,
wenn wir aus der Zusammenkunft kommen.
Und dann auch in Gegenwart von Kindern.
Das ist einfach tödlich.
Dann nehmen wir unseren Kindern
wirklich die Freude an den Zusammenkünften
und das Besondere an den Zusammenkünften.
Lasst uns da auch einfach positiv sprechen.
Ich möchte zum Schluss nochmal
zu Prolossa 3 zurückkommen.
Ich möchte als Schlussvers lesen,
alles, was immer er tut,
in Vers 17 nochmal,
alles, was immer er tut,
im Wort oder im Werk,
auch in unseren Zusammenkünften.
Nochmal, das bezieht sich nicht auf die Zusammenkünfte
in erster Linie,
aber auch in den Zusammenkünften.
Alles tut im Namen des Herrn Jesus
danksagend Gott, dem Vater, durch ihn.
Ich glaube nicht,
dass es eine Zusammenkunft
zum Namen des Herrn Jesus gibt,
wo wir nicht anschließend etwas finden,
wofür wir danken können.
Meistens finden wir eine ganze Menge zum Danken.
Aber etwas zum Danken wird es immer geben.
Lasst uns das Gute festhalten
und das andere,
das lasst uns einfach an die Seite legen.
Ich finde es toll,
dass Gott uns nicht nur individuell
als Christen leben lässt,
hier auf dieser Erde
mit einer Beziehung nach oben zu ihm,
sondern dass er uns auch
diese Beziehung untereinander gegeben hat.
Lasst uns diese Beziehung
dem Leib Christi,
in dem Haus Gottes,
mit Leben füllen,
im positiven Sinn. …
Automatic transcript:
…
Herzlich Willkommen auch von meiner Seite aus zu diesem Vortrag zum Thema der Christ
in Gesellschaft und Beruf.
In der Tat ein wichtiges und auch ein aktuelles Thema, das uns irgendwo alle betrifft.
Wir leben ja als Christen nicht im luftleeren Raum, sondern wir sind eingebunden in gesellschaftliche
Prozesse.
Wir leben in dieser Welt und wir nehmen an vielen Dingen teil, wie alle anderen Menschen
auch.
Wir haben gestern gesehen, dass wir zum Beispiel in der Ehe miteinander verbunden sind, eine
irdische Einrichtung, wir leben irgendwo in einem familiären Rahmen, auch eine irdische
Einrichtung.
Wir haben auch gesehen gestern, dass wir mit anderen Glaubensgeschwistern verbunden sind
und die Bibel gibt uns eine Reihe Hinweise zu unserem Verhalten in unseren Verbindungen
und Beziehungen zu unseren Glaubensgeschwistern.
Das, was uns jetzt am Nachmittag beschäftigt, ist eigentlich so ein bisschen der Außenbereich
des Christen, nämlich der Christ als Teil der Gesellschaft.
Das betrifft uns alle, denn wir alle nehmen am gesellschaftlichen Leben teil und auch
der Christ im Beruf, das betrifft die allermeisten von uns.
Es gibt ja einige, die nicht mehr berufstätig sind, die dürfen sich freuen und dürfen
trotzdem zuhören, aber für die meisten von uns ist das Thema ja durchaus relevant.
Ich möchte dieses Thema behandeln anhand eines ganz konkreten Beispieles aus der Bibel
und zwar aus dem Alten Testament und ich möchte etwas lesen aus dem Buch Daniel, weil beide
Themenbereiche, die wir heute Nachmittag abdecken, eigentlich im Buch Daniel sehr schön dargestellt
werden.
Daniel als Teil der Gesellschaft und des Gesellschaftssystems in Babel und Daniel dort eben auch im Berufsleben
tätig und zunächst mal zu dem Thema der Christ in der Gesellschaft möchte ich aus
Kapitel 1 des Buches Daniel etwas vorlesen.
Daniel 1, Vers 1 Im dritten Jahr der Regierung Jojakims des Königs von Judah kam Nebukadnezar,
der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es.
Und der Herr gab Jojakim, den König von Judah, in seine Hand und einen Teil der Geräte des
Hauses Gottes.
Und er brachte sie in das Land Sinia, in das Haus seines Gottes.
Die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes.
Und der König befahl Aspenaz, dem Obersten, seiner Hofbeamten, dass er von den Kindern
Israel, sowohl vom königlichen Geschlecht als auch von den vornehmen Jünglinge brächten,
an denen keinerlei Fehl wäre und die schön von Aussehen und Unterwiesen in aller Weisheit
und Kenntnis reich und mit Einsicht begabt und tüchtig wären, im Palast des Königs
zu stehen.
Und dass man sie die Schriften und die Sprache der Kaldäer lehre.
Und der König bestimmte ihnen für jeden Tag eine Tagesration von der Tafelkost des
Königs und von dem Wein, den er trank, und dass man sie drei Jahre lang erzöge, und
an deren Ende sollten sie vor dem König stehen.
Und unter ihnen waren von den Kindern Judah, Daniel, Hanania, Misael und Azaria.
Und der Oberste der Hofbeamten gab ihnen Namen, und er nannte Daniel Belsatza und Hanania
Sadrach und Misael Mesach und Azaria Abednego.
Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und
dem Wein, den er trank, zu verunreinigen, und er bat sich von dem Obersten der Hofbeamten,
dass er sich nicht verunreinigen müsse.
Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit.
Vers 11 Und Daniel sprach zu dem Aufseher, den der Oberste der Hofbeamten über Daniel,
Hanania, Misael und Azaria bestellt hatte, Versuche es doch mit deinen Knechten zehn
Tage, und man gebe uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken.
Vers 14 Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen.
Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen besser und völliger an Fleisch als
das aller Jünglinge, die die Tafelkost des Königs aßen.
Vers 17 Und diesen vier Jünglingen, ihnen gab Gott Kenntnis und Einsicht in aller Schrift
und Weisheit.
Und Daniel hatte Verständnis für alle Gesichter und Träume.
Und am Ende der Tage, nach denen der König sie zu bringen befohlen hatte, brachte sie
der Oberste der Hofbeamten vor Nebukadnezar.
Und der König redete mit ihnen und unter ihnen allen, wurde keiner gefunden wie Daniel,
Hanania, Misael und Azaria, und sie standen vor dem König.
Und in allen Sachen einsichtsvoller Weisheit, die der König von ihnen erfragte, fand er
sie zehnmal allen Wahrsagern und Sterndeutern überlegen, die in seinem ganzen Königreich
waren.
Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königskorps.
Ich denke, der geschichtliche Hintergrund, den wir hier haben, ist den meisten von uns
bekannt.
Das Königreich in Judah war zu einem Ende gekommen aufgrund der Gottlosigkeit der Könige
von Judah.
Und Gott sorgte dafür, dass Judah und Benjamin, diese beiden Stämme, in die babylonische
Gefangenschaft geführt wurden.
Diese babylonische Gefangenschaft dauerte 70 Jahre und während dieser 70 Jahre lebten
viele Juden in Babel.
Daniel, ein junger Mann in Kapitel 1, hat diese kompletten 70 Jahre in Babel erlebt.
Er war ein Fremdling in Babel, jemand der dorthin deportiert war.
Er lebte nicht in seiner Heimat, sondern er lebte in einem fremden Land, unter einem fremden
Volk, unter fremden Einflüssen und doch hat dieser Daniel während dieser 70 Jahre als
junger Mann, im mittleren Alter, als alter Mann treu zu seinem Gott gestanden.
Ein Liederdichter hat das in die Worte gefasst, fest und treu wie Daniel war.
Und ich denke, das ist eine schöne Überschrift für unser Thema, der Christ in der Gesellschaft
und im Beruf, fest und treu wie Daniel.
Was wir brauchen als Christen in dieser Welt, in unserem Gesellschaftssystem, in dem wir
arbeiten, im Berufsleben, ist tatsächlich geistige Festigkeit und geistliche Treue.
Wir brauchen diese Entschiedenheit, die einen Daniel auszeichnete, die einen Daniel auszeichnete
als er ein junger Mann war und diesen Daniel, wir werden das in Kapitel 6 sehen, auszeichnete
als er ein alter Mann war.
Daniel hatte sich in seinem Herzen etwas vorgenommen.
Daniel hatte einen klaren Herzensentschluss gefasst.
Er hatte klar Position bezogen, er wollte sich nicht verunreinigen in Wabe, sondern
er wollte, positiv ausgedrückt, treu zu seinem Gott stehen und das ist diesem Daniel auch
gelungen.
Dieser Daniel ist ein richtungsweisendes Beispiel für uns alle, ob wir jünger oder älter
sind.
Im Neuen Testament finden wir einen Mann, Barnabas, der nach Antiochien kam, der dort
Gläubige fand, sich darüber freute und er ermahnte dort alle oder er motivierte alle
mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren.
Wie das geht, das lernen wir hier bei Daniel, auch in einer schwierigen Umgebung.
Wir wollen jetzt dieses Kapitel nicht Vers für Vers betrachten, ich möchte einige Schwerpunkte
in Verbindung mit unserem Thema jetzt aus diesem Kapitel heraus ableiten.
Und der erste Schwerpunkt ist dieser, dass wir lernen, dass wir als Christen wohl in
dieser Welt sind, aber dass wir nicht von dieser Welt sind.
Das hat der Jesus in seinem Gebet in Johannes 17 so formuliert.
Wir sind in der Welt, aber wir sind nicht von der Welt.
Das müssen wir auch sehr klar und nüchtern sehen.
Ich habe vorhin eingangs gesagt, wir leben als Christen nicht im luftleeren Raum, sondern
wir sind in viele gesellschaftliche Prozesse eingebunden.
Das beginnt spätestens dann, wenn die Kinder zur Schule gehen, dann beginnt das Leben in
dieser Gesellschaft.
Bis dahin mag es gelingen, die Kinder abzuschotten, einigermaßen, vielleicht auch nicht, aber
jedenfalls bis zur Schule geht das einigermaßen, bis zur Schulzeit, zum Beginn der Schulzeit,
danach ganz sicherlich nicht mehr.
Wir alle leben in dieser Welt, wir bewegen uns in dieser Welt, wir haben Kontakte zu
unseren Mitmenschen, wir haben Kontakte zu unseren Arbeitskollegen, aber wir lernen
aus diesem Abschnitt, dass wir nicht von dieser Welt sind.
Daniel wurde aus seiner Heimat Jerusalem, er war ein Jude, deportiert nach Babel.
Wir sind Himmelsbürger, wir gehören zum Himmel, so wie Daniel zum Volk Israel gehörte,
ein Jude war, aber wir leben, so wie Daniel, in einem fremden Land, wir leben in dieser
Welt.
Das Neue Testament bezeichnet uns fremd als Fremdlinge, das ist das, was hier gemeint
ist.
Wir sind hier, aber wir gehören nicht zu dieser Welt.
Babel ist in der Bibel ein treffendes Bild dieser Welt und zwar in ihrem Hochmut, wir
denken an den Turmbau zu Babel, in ihrer Grausamkeit, wir denken an den König von Babel, Nimrod,
der im ersten Buch Mose erwähnt wird, ein Jäger, der es auf das Leben anderer abgesehen
hatte, Babel auch ein Bild religiösen Durcheinanders und religiöser Vermischung, wenn wir mal
in der Offenbarung lesen, da wird Babel, das System Babel, mit dem christlichen Bekenntnis,
mit der Religion dieser Menschen in Verbindung gebracht.
Babel ist tatsächlich ein treffendes Bild dieser Welt und der König von Babel, hier
Nebukadnezar, ein treffendes Bild des Fürsten dieser Welt.
Nun, Gesellschaft oder Welt äußert sich für uns natürlich in einer unterschiedlichen
Form.
Wir kennen die politische Welt, wir kennen die kulturelle Welt, im weitesten Sinne aufgefasst,
wir kennen auch die religiöse Welt, das ist die Welt, das Systemwelt, die Gesellschaft,
so wie sie sich uns präsentiert.
Als der Jesus gekreuzigt wurde, gab es eine Überschrift über sein Kreuz und diese Überschrift
war verfasst in Hebräisch, religiöse Welt, sie war verfasst in Griechisch, kulturelle
Welt und sie war verfasst in Lateinisch, politische Welt.
Das ist die Welt, so wie sie sich uns präsentiert.
In dieser Welt leben wir und jetzt wollen wir einen Vers lesen, einen bekannten Vers
aus dem Neuen Testament, aus dem Philippabrief, wo uns gezeigt wird, wie wir in dieser Welt
leben und das ist genau das Leben, was uns Daniel vorgelebt hat.
Philipper 2, Vers 14, tut alles ohne Murren und Zweifel und Überlegungen, damit ihr untatenlich
und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts,
unter welchen ihr scheint, wie Lichter in der Welt darstellend, das Wort des Lebens.
Da sehen wir deutlich, welche Aufgabe wir als Christ in der Gesellschaft haben, nämlich
uns nicht mit dieser Welt zu vermischen, uns nicht mit der Gesellschaft zu vermischen,
sondern in dieser Welt Zeugen für den Herrn Jesus zu sein.
Diese Welt, das System, das gesellschaftliche System wird bezeichnet als ein verdrehtes
und verkehrtes Geschlecht.
Ich glaube, da müssen wir kaum viel zu sagen, das erleben wir heute hautnah und live.
Wir haben uns gestern daran erinnert, inwieweit sich die Wertmaßstäbe der Menschen um uns
herum immer weiter entfernen von den Wertmaßstäben, die uns die Bibel zeigt.
Es ist ein verdrehtes und verkehrtes Geschlecht in jeder Hinsicht, aber in diesem verdrehten
und verkehrten Geschlecht leben wir oder unter diesem Geschlecht leben wir.
Wir wollen die Kontakte zu dieser Welt überhaupt nicht vermeiden, sondern wir wollen sie nutzen
zu einem Zeugnis, aber, und das lernen wir von Daniel, wir dürfen uns nicht mit dieser
Welt vermischen.
Gerade das Beispiel Licht und Finsternis aus Philippa 2 macht das ganz deutlich.
Wenn ein Licht hell sichtbar werden soll, dann muss es draußen dunkel sein.
In einem Halbdunkel, im Halblicht wird man ein Licht, das scheint, eine Lampe, die scheint,
niemals so deutlich sehen als in der tiefen Dunkelheit.
Das heißt für uns, ganz praktisch, je mehr wir uns getrennt halten von dem bösen Treiben
dieser Menschen, je weniger wir uns damit vermischen, umso heller wird das Licht unseres Zeugnisses
scheinen.
Genau das ist, was wir bei Daniel finden.
Also unsere erste Lektion aus Daniel 1, wir sind in der Welt, wir leben in unserer Gesellschaft,
aber wir gehören nicht dazu, in der Welt, aber nicht von der Welt.
Das Zweite, was wir in diesem Kapitel sehr deutlich lernen, ist das Ziel, das der Teufel
immer hat.
Welches Ziel hatte der König von Babel?
Er hatte diese jungen Leute aus Judah deportiert, mit welchem Ziel?
Er wollte, dass sie wurden wie die Leute von Babel.
Er wollte sie innerlich und äußerlich gleich schalten mit den Babyloniern.
Er wollte nicht, dass sie wie Fremde in Babel lebten, nein, sie sollten sich so gut wie
möglich dort aufhalten, sie sollten sich so wohl wie möglich fühlen.
Er begegnet diesen jungen Leuten mit Wohlwollen.
Er heißt sie herzlich willkommen und fordert sie auf, an dem gesellschaftlichen Leben in
Babel so weit wie möglich teilzunehmen.
Und das ist genau das, was der Feind Gottes, was der Teufel auch mit uns versucht.
Er möchte, dass wir nicht wie Fremdlinge hier auf dieser Erde leben.
Er möchte nicht, dass wir wie Menschen leben, die realisieren, dass unser Bürgertum, unsere
Staatsangehörigkeit eine himmlische ist.
Sondern er möchte, dass wir uns hier auf dieser Erde so wohl wie eben möglich fühlen.
Jetzt gehen wir mal in den Römerbrief, auch ein ganz bekannter Vers, Römer 12, Vers 2,
da sagt der Apostel Paulus, seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch
die Erneuerung eures Sinnes.
Da werden wir gewarnt vor der äußeren und inneren Gleichschaltung mit dieser Welt.
Wir müssen diesen Vers sehr gut lesen und verstehen.
Es geht hier in Römer 12 nicht nur darum, dass wir uns nicht äußerlich dieser Welt
gleichstellen, so wird dieser Vers oft gelesen, das steht auch darin, seid nicht gleichförmig
dieser Welt.
Das hat schon etwas mit unserem äußeren Verhalten zu tun, mit unserem Auftreten in dieser Welt.
Aber gleichzeitig heißt es, werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes und das
hat es mit dem Inneren zu tun.
Es geht um äußere und innere Gleichschaltung mit dieser Welt.
Seht ihr, Nebuchadnezzar gab diesen jungen Männern hier andere Namen.
Sie sollten eine neue Identität bekommen, äußerlich und innerlich.
Sie sollten sich mit dem ernähren, was man in Babel aß.
Sie sollten sich an dem erfreuen, woran man sich in Babel erfreute.
Und seht, genau das ist das Ziel des Teufels heute.
Am Ende sollten diese jungen Männer vor dem König von Babel stehen und in Kapitel 2 sehen
wir, dass sie sich vor seinen Götzen niederwerfen sollten.
Das ist das Ziel, was der Teufel auch mit uns hat.
Unsere ewige Rettung kann er uns nicht wegnehmen.
Wenn wir dem Herrn Jesus angehören, kann der Teufel nicht verhindern, dass wir die Ewigkeit
im Himmel zubringen.
Aber was er sehr wohl verhindern kann, ist, dass wir unser Leben hier auf dieser Erde
dem Herrn Jesus zur Verfügung stellen.
Sein Ziel, das Ziel des Teufels ist, dass wir uns vor ihm niederbeugen, dass wir vor
ihm stehen, dass wir seinen Götzen dienen, die er hier auf dieser Welt aufstellt.
Das ist das Zweite, was wir hier in diesem Kapitel lernen.
Der Teufel hat ein klares Ziel, innere und äußere Gleichschaltung mit dieser Welt.
Eine dritte Lektion, die wir aus diesem Kapitel ernehmen können, ist, dass der Teufel eine
ganz spezielle Zielgruppe im Auge hat.
Wir haben im Vers 3 gelesen, es sollten Leute sein vom königlichen Geschlecht und dann
werden noch mal besonders die Vornehmen und die Jünglinge genannt.
Königliches Geschlecht, wenn wir das jetzt mal anwenden auf uns, dann hat der Teufel
es letztlich abgesehen auf alle, die heute vom königlichen Geschlecht sind.
Ich meine damit Leute, die dem König der Könige angehören, die dem Herrn Jesus angehören.
Das Neue Testament bezeichnet uns als königliche Priester.
Wir sind tatsächlich des höchsten Königs Kinder, wenn wir das mal so nennen dürfen.
Und auf die hat der Teufel es abgesehen.
Nochmal, er kann nicht verhindern, dass wir Königskinder sind.
Unsere Gotteskindschaft kann er uns nicht nehmen, das ist unmöglich.
Aber er möchte uns gerne in diese Gesellschaft, in diese Welt hineinziehen, in der wir leben.
Er möchte uns möglichst mit den Interessen dieser Welt beschäftigen und füllen, damit
wir keine Zeit mehr haben, unserem Herrn im Himmel zu dienen.
Und dann hat der König von Babel es besonders abgesehen auf die jungen Leute.
Wisst ihr, der König von Babel, der wusste damals schon, was die Politiker heute auch
wissen.
Und ich glaube, es war Napoleon, der das zum ersten Mal so formuliert hat, aber der König
von Babel wusste das schon.
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft.
Den Satz kennen wir.
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft und das stimmt, das stimmt.
Ein Evangelist hat mal gesagt, als er gefragt wurde, nach einer Predigt, wie viele Leute
haben sich denn bekehrt.
Da hat er gesagt, zweieinhalb.
Dann hat man ihn gefragt, wieso zweieinhalb?
Da hat er gesagt, zwei Kinder und ein Erwachsener.
Aber wieso dann zweieinhalb?
Zwei Kinder und ein Erwachsener?
Er hat gesagt, die Kinder zählen ganz, weil die noch ihr ganzes Leben vor sich haben.
Den Erwachsenen habe ich nur halb gezählt, weil er nur noch ein halbes Leben vor sich
hat.
Der Teufel hat es besonders auf die jungen Leute abgesehen.
Nicht, dass die Älteren nicht mehr Ziel seiner Angriffe sind, das sind wir sehr wohl,
das wissen wir auch.
Das müssen wir auch realisieren.
Aber die jungen Leute haben natürlich das ganz besondere Interesse des Teufels, weil
sie das ganze Leben noch vor sich haben.
Die Kraft der Jugend, die kann der Herr Jesus in seinem Dienst besonders gebrauchen.
Und gerade da setzt der Teufel an, er holte sich hier die jungen Leute.
Das bedeutet für die jungen Leute, auch die heute Nachmittag hier sind, besondere Vorsicht
und Aufmerksamkeit.
Und das bedeutet für uns, die wir etwas älter geworden sind, dass wir besonders für unser
Leben jungen Freunde beten.
Die haben es nämlich nötig.
Es ist nicht einfach, heute als junger Mensch in dieser Gesellschaft zu leben.
Das war nie einfach, auch als die Älteren jung waren, war das nicht einfach.
Aber ich glaube, die Zeit, in der wir heute leben, ist eine besonders gefährliche Zeit
für junge Leute.
Gefährliche Zeit, weil es nicht so sehr um Konfrontation geht, sondern weil es vielmehr
um Verführung und um Vermischung geht.
Auch Konfrontation ist gefährlich, überhaupt keine Frage, die Welt ist immer gefährlich,
aber ich meine, dass wir heute in einer Zeit leben, wo die jungen Leute es ganz besonders
schwer haben.
Also unsere dritte Lektion, der Teufel hat eine Zielgruppe, das sind einmal wir alle,
aber das sind insbesondere unsere jungen Leute.
Dann lernen wir viertens etwas über die Methodik, die Nebuchadnezzar anwendet.
Ich habe schon gesagt, Nebuchadnezzar geht hier nicht auf Konfrontation, der schickt
diese jungen Juden nicht ins Konzentrationslager, sondern der empfängt sie mit offenen Armen
und er beginnt jetzt einen Umerziehungsprozess mit diesen jungen Leuten.
Das Erste, was er tut, ist, dass sie die Schriften und die Sprache der Chaldea lernen
sollen.
Das Zweite ist, dass er ihnen von seiner Tafelkost zu essen und von seinem Wein zu trinken gibt,
und das Dritte ist, dass er sie von dem Wein trinken lässt.
Das sind drei Methoden des Teufels, die er auch heute noch anwendet.
Die Schriften und die Sprache der Chaldea lernen, das bedeutet, sie sollten die Weisheit
Babels verinnerlichen.
Und wir sehen, dass Daniel und seine Freunde sich nicht wehren, das zu tun.
Sie hätten auch keine Berechtigung gehabt, das zu tun.
Sie mussten das lernen.
Nun gibt es in unserer Gesellschaft heute viele Dinge, die wir als Christen lernen müssen.
Unsere jungen Leute gehen zur Schule, sie erlernen einen Beruf, sie gehen zur Universität
und sie werden dort mit vielen Dingen gefüttert und gefüllt, die ihrem Glaubensleben nicht
zuträglich sind und die sie trotzdem lernen müssen.
Wenn im Biologieunterricht die Evolutionstheorie angesagt ist, dann müssen unsere jungen Leute
das lernen.
Wenn man im Studium steckt, man lernt Betriebswirtschaft zum Beispiel oder auch andere Fächer, dann
muss man bestimmte Themen im Bereich Soziologie, Psychologie usw. lernen, wo Dinge vermittelt
werden, die völlig gegen das Wort Gottes stehen.
Wir werden mit Themen konfrontiert, wie Gender Mainstreaming, wir haben das gestern kurz
angesprochen.
So etwas hören wir, so etwas nehmen wir auf, dem können wir uns auch nicht verschließen.
Im Gegenteil, wir müssen uns mit diesen Themen auseinandersetzen, übrigens nicht nur die
jungen Leute, auch wir Älteren müssen uns mit solchen Themen auseinandersetzen, damit
wir wissen, was los ist, aber wir lernen einfach Dinge, wir nehmen Dinge auf, die nicht dem
Wort Gottes entsprechen und wir können es nicht vermeiden.
Wenn die Kinder in der Schule im Sexualunterricht lernen, dass viele Dinge gut und richtig sein
sollen, die gegen Gottes Wort sind, wir haben gestern darüber gesprochen, was Ehe und Familie
betrifft, wenn unsere Kinder das lernen, wir können es nicht verhindern.
Dass wir sie als Eltern dabei begleiten und ihnen eine Hilfestellung geben müssen, das
ist eine andere Sache, aber verhindern können wir das nicht.
Aber eins können wir tun, wir können neben die Weisheit dieser Welt, die wir notgedrungen
teilweise lernen müssen, die Weisheit des Wortes Gottes stellen.
Wir haben ein Beispiel im Neuen Testament, Timotheus, von ihm sagt Paulus, dass er von
Kind auf die heiligen Schriften kannte und wir sehen hier bei Daniel, dass Daniel auch
von Kind auf die heiligen Schriften kannte, der Daniel wusste, was im Gesetz stand, er
wusste, was ging und was nicht ging, er wusste, was er essen durfte und was er nicht essen
durfte.
Daniel kannte die heiligen Schriften von Kind auf so wie Timotheus sie kannte und es ist
unerlässlich für uns, dass wir das, was wir in dieser Welt hören, was wir lernen, was wir mitbekommen,
dass wir das vergleichen mit dem, was die Bibel uns sagt und dass wir die Wahrheit der
Bibel, die heiligen Schriften dagegenstellen und die Dinge abgleichen und dann zu unserem
Urteil finden.
Nun, der Daniel hatte keine Eltern, die ihm dabei helfen konnten und er war ein junger
Mann, ein Jüngling, wahrscheinlich noch im Teenager-Alter, als er nach Babel kam.
Er hatte keine Möglichkeit, dass jemand ihm half.
Wir dürfen heute unseren Kindern, unseren jungen Leuten dabei helfen, die Wahrheit und
die Weisheit der heiligen Schrift dem gegenüberzustellen, was diese Welt uns lehrt und es kann uns nicht
egal sein, was unsere Kinder in der Schule lernen oder unsere Enkelkinder.
Wir müssen das abgleichen gemeinsam mit Ihnen, mit dem, was die Bibel dazu sagt, damit unsere
Kinder nicht ein verzerrtes Bild von der Realität und von den biblischen Werten bekommen.
Es ging nicht nur um die Weisheit und die Sprache der Kaldäer, es ging auch um die
Tafelkost des Königs.
Wir zweifeln nicht daran, dass der König Nebukadnezar diesen jungen Juden etwas Gutes
vorgesetzt hat.
Ich könnte mir denken, der Speiseplan des Königs Nebukadnezar, der sah schon ordentlich
aus.
Das war gutes Essen, das schmeckte auch, was die bekommen sollten.
Aber Daniel wusste, wenn ich das esse, dann verstoße ich gegen die Vorschriften, die
Gott ihm Gesetz gegeben hat.
Die Juden hatten ziemlich klare Vorschriften dessen, was sie essen durften und was sie
nicht essen durften.
Und hier merkte Daniel, stopp, hier kommen wir an einen Punkt, da muss ich Nein sagen.
Daniel machte einen Unterschied zwischen dem, was rein und unrein war.
Er machte einen Unterschied zwischen dem, was heilig und was unheilig ist.
Es gibt in dieser Welt, in unserer Gesellschaft viele Dinge, die müssen wir aufnehmen, mit
denen müssen wir uns auseinandersetzen.
Aber es gibt viele Dinge, die müssen wir eben nicht tun und die dürfen wir auch nicht
tun.
Es gibt viele Dinge, die an uns herantreten in unserer Gesellschaft, wo wir auch ein klares
Nein sagen.
Ich nenne mal als Stichwort das Thema Pornografie.
Ganz bewusst tue ich das.
Das ist ein Thema, wo wir als Christen strikt und klar und konsequent ein Nein sagen müssen.
Müssen wir jede Zeitschrift lesen, müssen wir jede Seite im Internet aufmachen?
Nein, das müssen wir nicht.
Natürlich, gerade durch das Internet umgibt uns die Unreinheit und die Unheiligkeit in
dieser Welt ganz hautnah.
Die umgibt uns jeden Tag und wir wissen das sehr wohl, es braucht ein oder zwei Klicks,
dann sind wir da, wo wir als Christ klar Nein sagen müssen.
Und an dieser Stelle merken wir, dass Daniel auch nicht kompromissbereit war.
An dieser Stelle nimmt er sich etwas vor.
Er nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs zu verunreinigen.
Er hat sich nicht in seinem Herzen vorgenommen, die Weisheit der Kaldäer nicht zu lernen.
Aber er hat sich vorgenommen und gesagt, nein, die Tafelkost des Königs, das was unrein
ist, damit will ich nichts zu tun haben.
In der Welt gibt es so viele Dinge, die unrein sind und da fordert Gott uns auf, diesen Herzensentschluss
zu fassen und zu sagen ein klares Nein.
Den Wein des Königs trinken.
Der Wein ist in der Bibel an sehr vielen Stellen ein Bild der Freude.
Das bedeutet nicht, dass wir als Christen keinen Wein trinken dürften.
Wir sehen, dass im Neuen Testament kein Verbot ausgesprochen wird, Wein zu trinken.
Aber Daniel sagte bei dem Wein des Königs hier ein klares Nein.
Wahrscheinlich stand dieser Wein in Verbindung mit den Götzenopfern, die den Götzen in
Babel gebracht wurden und da hatte Daniel dann an dieser Stelle ein klares Nein.
Es gibt für uns als Christen Freuden auf dieser Erde, an denen wir teilnehmen können.
Aber es gibt Freuden dieser Welt, wo wir dann auch ein klares Nein haben müssen.
Daniel hatte dieses klare Nein.
Er erkannte die Methodik des Königs von Babel und er hat entsprechend reagiert.
Jetzt wollen wir uns als fünftes ein wenig mit diesem Herzensentschluss Daniels befassen.
Seht ihr, Daniel hätte ja viele Argumente vorbringen können, zu sagen, nun, ich bin
jetzt hier in Babel, ich kann nicht anders.
Und wir haben den Eindruck, wenn wir den Bibeltext lesen, dass viele andere Juden, die mit Daniel
nach Babel gebracht worden waren, sich diesen Kompromissen auch hingegeben haben.
Daniel hätte sagen können, nun, was soll ich machen, bin jetzt hier in Babel, bin ein
Teil des gesellschaftlichen Systems in Babel, alle machen mit, also mache ich auch mit.
Ich denke, dieses Thema Gruppenzwang, das kennen wir auch.
Gerade gesellschaftliche Gruppenzwänge und wir machen mit.
Am Anfang vielleicht noch mit einem schlechten Gewissen, irgendwann mit gar keinem Gewissen
mehr und irgendwann vielleicht dann sogar mit einem guten Gewissen.
Argumente hätte es für Daniel genügend gegeben.
Ich will nicht auffallen, ich will hier nicht anecken, was soll ich denn machen als kleiner
Jude hier in Babel, ich passe mich an.
Nein, Daniel war an dieser Stelle konsequent.
Der Psalmbichter vom Psalm 119 sagt, wodurch wird ein Jüngling, ein junger Mensch seinen
Weg in Reinheit wandeln, indem er sich bewahrt nach deinem Wort.
Wir sehen dieser Herzensentschluss, den Daniel fasste, der hatte es mit dem Wort Gottes zu tun.
Er wollte eben nicht etwas tun, was gegen das Wort Gottes stand.
Die Jugendzeit ist eine ganz besondere Zeit von Entscheidungen.
Natürlich müssen wir diese Entscheidungen immer wieder fällen, aber gerade in der Jugendzeit
ist es wichtig, dass wir solche Entscheidungen treffen, die Richtungsweisen sind für unser
ganzes Leben.
Und die Bibel gibt uns eine ganze Reihe von Beispielen von jungen Leuten, die in der Jugendzeit
die Weichen ihres Lebens richtiggestellt haben.
Ein Josef hätte auch tausend Argumente gehabt, als die Frau von Potiphar ihm ans Zeug wollte,
ihr nachzugeben.
Argumente hätte es genug gegeben.
Ich glaube, uns fallen alle Argumente ein, die man an Josefs Stelle hätte bringen können.
Josef hat alle diese Argumente als faule Kompromisse abgelehnt und gesagt, ich tue es nicht.
Er hat ihn kaufgenommen, ins Gefängnis zu gehen, aber er ist seinem Gott treu geblieben.
Ein Mose hat als junger Mann entschieden, nicht den Freuden von Ägypten nachzugeben.
Auch er hat ihm Glauben gehandelt, als er noch relativ jung war.
Ein Joshua war ein junger Mann, ein Diener Moses und der schon in seiner Jugend einen
Herzensentschluss gefasst hat und diesen Herzensentschluss hat er im Alter erneuert.
Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.
Das hat Joshua nicht zum ersten Mal gesagt, als er alt war.
Er hat das zum ersten Mal formuliert, aber praktiziert hat er das schon in seiner Jugendzeit.
Wir könnten andere Beispiele nennen, auch Daniel ist eben ein herausragendes Beispiel
für jemanden, der in seiner Jugendzeit die Weichen seines Lebens richtiggestellt hat.
Ich sage nicht, dass man auch im Alter noch die Weichen umstellen kann, das kann man.
Und es gibt auch Beispiele von älteren Menschen, die ihre Lebensweichen noch einmal umgestellt
haben.
Keine Frage.
Aber es ist eine besondere Herausforderung, in unserem gesellschaftlichen System gerade
als junger Mensch zu sagen, ich lebe mein Leben anders.
Ich bin bereit, gegen den Strom zu schwimmen, so wie wir das im Alten Testament einmal finden.
Und die Kinder singen das so schön in diesem Lied, sei ein lebender Fisch, schwimme doch
gegen den Strom.
Das hat Daniel hier getan.
Ein Herzensentschluss, er nahm sich in seinem Herzen vor.
Übrigens, ein Herzensentschluss hat es mit unserem Herzen zu tun und mit unserem Willen
zu tun.
Beides, mit unserem Herzen und mit unserem Willen.
Es ist zuerst eine Frage unserer Zuneigung zu unserem Herrn, aber dann ist es auch eine
Frage unseres Wollens.
Es ist schön zu sagen, ich habe den Herrn lieb, aber dann müssen wir es auch umsetzen
und müssen auch wollen, ein Herzensentschluss, beides gehört dazu.
Und zu diesem Herzensentschluss gehören auch zwei Seiten, das was man nicht will und das
was man doch will.
Der Daniel hat gesagt, ich will nicht von der Tafelkost des Königs essen, ich will
nicht von seinem Wein trinken, aber irgendwovon musste der Daniel ja leben.
Also hat er gesagt, gebt mir Wasser und Gemüse.
Er hatte eine Alternative und wir brauchen auch eine Alternative.
Wenn wir Nein sagen zu dieser Welt, dann brauchen wir eine Alternative.
Es geht nicht ohne Alternative, Wasser und Gemüse.
Der Volksmund sagt, man isst, was man isst, das ist bei uns Christen auch so.
Wenn wir fleißig die Nahrung dieser Welt futtern und zu uns nehmen, dann wird man das
auch sehen.
Und wenn wir uns von Wasser und Gemüse ernähren, ich sage jetzt mal von dem Wort Gottes, von
den Dingen, die mit dem Herrn Jesus zu tun haben, dann wird man das auch sehen.
Das kann nicht anders sein.
Die Musik, die wir hören, die Bücher und Zeitschriften, die wir lesen, die Internetseiten,
die wir aufrufen, die prägen unser Leben.
Lasst uns da ganz realistisch und nüchtern sein.
Und ich glaube, dass wir das auch aus Erfahrung sagen können.
Gerade das, was wir mit unseren Augen aufnehmen, das prägt uns oft ungemein und das lässt
uns auch manchmal unser Leben lang nicht wieder los.
Deshalb lasst uns zu den Dingen dieser Welt Nein sagen, aber lasst uns offen sein für
die Alternative, für das, was das Wort Gottes uns bietet.
Also die Reaktion Davids, Daniels war zuerst dieser Herzensentschluss.
Aber es war nicht nur sein Herzensentschluss.
Es war auch sein Glaubensmut, diesen Entschluss umzusetzen.
Denn es ist eine Sache, einen Herzensentschluss zu fassen, aber es ist eine andere Sache,
ihn umzusetzen.
Und der Daniel hat das umgesetzt.
Ich glaube, dass wir theoretisch alle diesen Herzensentschluss nachvollziehen können und
sagen, ja, das war ja richtig, was der Daniel gemacht hat, das müsste ich auch so machen.
Das muss ich auch so machen.
Aber dann ist es die nächste Frage, machen wir das auch?
Im Buch der Richter wird einmal von den Rubenittern gesagt, dass an den Bächen Rubens große
Beschlüsse des Herzens waren.
Die hatten tolle Pläne, die hatten Strategien, alles da, aber sie haben sie nicht umgesetzt.
Sie blieben da, wo sie waren und ließen den Kampf die anderen machen.
Ein Herzensentschluss ist gut, aber er muss auch umgesetzt werden.
Und dann lernen wir von Daniel noch etwas, wie hat er das denn umgesetzt?
Wisst ihr, Daniel hatte nicht nur Glaubensmut, sondern dieser Daniel hatte auch Glaubensintelligenz.
Der hat das gut gemacht, der Daniel.
Der ist nicht da zu dem Aspenas gegangen und hat gesagt, hör mal, kommt überhaupt
nicht in Frage, also das und das mache ich nicht, ich mache das nicht.
Nein, der Daniel ist sehr weise vorgegangen.
Er hat diesem babylonischen Staatsbeamten gegenüber Verständnis gehabt.
Er hat Verständnis für seine Position gezeigt, der ist nicht mit der Tür ins Haus gefallen,
der ist höflich gewesen und freundlich gewesen, aber er war doch klar und deutlich.
Er hat eine Bitte ausgesprochen.
Der Daniel ist wirklich mit einer gewissen Feinfühligkeit und Intelligenz vorgegangen,
nicht wie ein Elefant im Porzellanladen.
Und ich denke, das brauchen wir auch, wenn wir uns in unserer Gesellschaft bewegen, das
brauchen wir, wenn wir dann auch mal ein klares Nein sagen und keinen Kompromiss eingehen,
aber die Art und Weise, wie wir das vorbringen, die Art und Weise, wie wir das formulieren
und umsetzen, das ist immer noch ein anderes Thema und ich meine, auch da können wir von
Daniel lernen.
Er tat es mit Geschick.
Das Neue Testament sagt uns, wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, in Weisheit,
Glaubensintelligenz, die hat der Daniel gezeigt und ich meine, auch davon könnten wir hier
etwas lernen.
Mein sechster Punkt, Gott gibt eine Antwort.
Gott hat sich zu dem Herzensentschluss, zu dem Glaubensmut und zu der Glaubensintelligenz
von Daniel bekannt.
Er gab diesem Daniel Gelingen, so haben wir es gelesen.
Daniel hatte seiner Verantwortung entsprochen und dann gibt Gott Daniel Gelingen.
In Vers 8 heißt es, Daniel nahm sich in seinem Herzen vor und in Vers 9, Gott gab Daniel
Gnade.
Ich finde das sehr schön, Daniel entspricht seiner Verantwortung und Gott gibt Daniel
Gnade.
Wir haben uns eben an andere junge Männer erinnert, Josef, Joshua, David, das waren
alles Menschen, denen Gott Gnade gegeben hat, Gnade gegeben hat, weil er gesehen hat, diese
Menschen, diese jungen Menschen, die möchten mir vertrauen, die möchten mit ihr Leben
mit mir gehen.
Wenn wir so die Geschichte Daniels in Kapitel 1, Daniel in Babel, Daniel in dem gesellschaftlichen
System Babel zusammenfassen, dann lernen wir etwas, wir lernen etwas von dem Gehorsam
Daniels, Gehorsam seinem Gott gegenüber und seinem Wort, wir lernen etwas von der Treue
und Zuverlässigkeit Daniels, wir lernen etwas von seiner Glaubensentschiedenheit, wir lernen
etwas von seiner Verbindung, die er zu dem Gott seiner Väter hatte, obwohl er in einem
fernen Land lebte, wir lernen etwas von der Gottesfurcht Daniels, der sich nicht verunreinigen
wollte, wir lernen etwas von der Art und Weise, wie er in Demut und Sanftmut vorging und wie
er geistliche Einsicht und Weisheit hatte, in der Welt, aber nicht von der Welt, Daniel
ein richtungsweisendes Beispiel für uns.
Jetzt lasst uns zu Kapitel 6 gehen und hier wollen wir jetzt etwas lernen darüber, wie
Daniel sich beruflich verhalten hat.
Daniel 6, Vers 2, es gefiel Darius über das Königreich 120 Satratten zu bestellen, die
im ganzen Königreich sein sollten, und über sie drei Vorsteher, von denen Daniel einer
war.
Vers 4, da übertraf dieser Daniel die Vorsteher und dieser Trappen, weil ein außergewöhnlicher
Geist in ihm war und der König beabsichtigte, ihn über das ganze Königreich zu bestellen.
Da suchten die Vorsteher und dieser Trappen einen Anklagegrund gegen Daniel vonseiten
der Regierung zu finden, aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung
finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden
wurde.
Da sprachen diese Männer, wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden,
es sei denn, dass wir einen im Gesetz seines Gottes gegen ihn finden.
Vers 17, dann befahl der König und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube.
Der König hob an und sprach zu Daniel, dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, er möge
dich retten.
Und dann noch ein Vers aus Kapitel 8, den letzten Vers, Kapitel 8, Vers 27, und ich
Daniel war erschöpft und war einige Tage krank, dann stand ich auf und verrichtete
die Geschäfte des Königs.
Hier in Kapitel 6 lernen wir etwas über Daniel in seiner täglichen Beschäftigung,
in seinem Beruf.
Nun, ich habe das vorhin schon gesagt, Daniel ist hier kein junger Mann mehr, sondern ganz
im Gegenteil, Daniel ist hier ein alter Mann, wahrscheinlich älter als alle die heute Nachmittag
hier sind.
Und das erste was wir hier lernen von Daniel ist das, dass die Tugenden, die uns in der
Jugendzeit gekennzeichnet haben, oft mit uns gehen bis ins Alter.
Was man in der Jugend gelernt hat, fällt im Alter nicht mehr so schwer zu praktizieren.
Natürlich, das wissen wir auch, es gibt Männer und Frauen Gottes, die in der Jugend treu
zu ihrem Gott gestanden haben und im Alter eingeknickt sind, das ist wahr.
Es gibt auch solche, die schlecht angefangen haben und gut aufgehört haben, aber hier
haben wir das Beispiel eines Menschen vor uns, der gut angefangen und gut aufgehört
hat.
Der Pfad des Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis
zur vollen Tageshöhe, sagt Samuel in den Sprüchen und dafür ist dieser Daniel ein
Beweis.
Der Herzensentschluss, den er in der Jugend gefasst hat, wir haben uns damit beschäftigt,
dieser Herzensentschluss hat diesen Daniel bis ins hohe Alter begleitet.
Fest und treu wie Daniel war, in Kapitel 1, so fest und treu war Daniel hier im Berufsleben,
so eindeutig positioniert er sich auch hier.
Wir sehen hier wieder, dass Daniel kein Mann fauler Kompromisse gewesen ist.
Wir kennen ja die Begebenheit, ich habe ja nicht alles gelesen, der Daniel hatte laut
gebetet und das war jetzt verboten und es wäre doch für den Daniel ein kleines Gewesen
mit einem kleinen Kompromiss die Sache zu entschärfen.
Er hätte leise beten können, er hätte keiner was gehört.
Er hätte woanders hingehen können, dann hätte auch keiner was gehört.
Er hätte auch sagen können, die paar Tage unterbreche ich mal mein Gebetsleben.
Gott weiß ja, warum ich das tue.
Er hätte viele Argumente finden können.
Nein, diese Konsequenz und diese Entschiedenheit, die Daniel als junger Mann hatte, die hatte
er auch im Alter.
Und wenn wir an unser Berufsleben denken, dann brauchen wir auch etwas von dieser Entschiedenheit,
von dieser Konsequenz.
Wir brauchen etwas davon, dass wir nicht in bestimmten Situationen diese berühmten faulen
Kompromisse machen.
Ich glaube, wir kennen das alle aus Erfahrung, wie oft haben wir gerade in beruflichen Situationen
oder in der Ausbildung an der Uni, in der Schule solche Kompromisse gemacht.
Daniel war kein Mann fauler Kompromisse.
Das zweite, was wir hier lernen ist, dass Christsein, Treue zu Gott und beruflicher
Erfolg nicht einander ausschließen.
Daniel hatte eine hohe Position und aus dieser hohen Position heraus sollte er noch einmal
befördert werden.
Er sollte über das ganze Königreich des Meders Darius bestellt werden.
Das war in der Tat eine hohe, eine sehr hohe Position.
Wir lesen an keiner Stelle, dass Daniel sich bemüht hätte, diese Position zu bekommen.
Aber er hat sie gehabt und er hat dazu auch nicht Nein gesagt.
Er hat nicht gesagt, diese hohe Position, die nehme ich nicht ein.
Das kann ich nicht und das will ich nicht.
Das hat er angenommen, aber er hat nicht danach gestrebt.
Ich denke, dass wir für uns daraus lernen können, dass es durchaus möglich ist, dass
wir beruflich eine hohe Position haben, ohne dass wir unbedingt diese hohe Position anstreben.
Wir kennen alle das Wort Karriere streben.
Das ist natürlich etwas, was unsere Gesellschaft heute auszeichnet.
Karriere streben.
Da ist natürlich die Frage, wonach streben wir als Christen?
Wir haben uns heute Morgen hier mit dem Propheten Haggai etwas auseinandergesetzt in der Frage,
wo liegen denn unsere Prioritäten?
Was ist wichtig für uns?
Wenn der Herr Jesus für uns die Nummer eins ist, dann ist es durchaus möglich, dass er
uns eine ordentliche Position im Berufsleben gibt.
Josef ist auch so ein Beispiel.
Josef hat doch nicht danach gestrebt, in Ägypten hoch zu sein.
Er war ganz unten, aber Gott stand zu seinem Wort.
Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden und Josef hat auch eine hohe Position inne
gehabt.
David war ein Hirte bei den Schafen, der hat im Leben nicht davon geträumt, König von
Israel zu werden und Gott hat ihn zum König von Israel gemacht.
Ich sage nicht, dass das ein Automatismus ist, überhaupt nicht.
Ich sage nur, es ist möglich, es ist denkbar, es ist nicht auszuschließen.
Aber diese Beispiele, Daniel, Josef, David, die zeigen uns alle, dass diese Männer in
ihren hohen Positionen nicht arrogant geworden sind, dass sie sich nicht erhoben haben, sondern
dass sie das als Aufgabe von Gott angenommen haben und haben ihre Aufgabe ausgeführt.
Als Salomo, nur um das nochmal zu nennen als Beispiel, König werden sollte, da hat er
zu Gott gesagt, ich bin ein kleiner Knabe.
Salomo hat nicht gesagt, ich schaffe das schon, ich backe das schon, ich mache das schon,
lass mal kommen.
Nein, er war sich seiner Unfähigkeit bewusst und gerade das hat Gott gesegnet.
Wir wissen sehr wohl, eine hohe Position in dieser Gesellschaft oder im Berufsleben kann
auch den Charakter verderben.
Das dürfen wir nicht vergessen, das müssen wir auch realisieren.
Und es heißt auch nicht, dass wir jedes Angebot für eine höhere Position annehmen müssen.
Daniel hat es getan und es war in Ordnung.
Es gibt Beispiele, wo treue Christen eine Beförderung abgelehnt haben, weil sie wussten, wenn ich
diese Position annehme, dann werde ich mein Christleben nicht mehr so ausüben können,
wie ich es möchte.
Dann werde ich sehr viel Zeit investieren müssen in meinen Beruf.
Ich habe das Beispiel eines Bruders so vor Augen, der wirklich mit einer sehr hohen Intelligenz
ausgestattet war, der beruflich Karriere hätte machen können, der auch entsprechende Angebote
gehabt hat und der klar gesagt hat, ich möchte das nicht.
Ich möchte meine Arbeit weiter tun, so wie ich sie bis jetzt auch tue und möchte viel
Zeit haben, die ich für den Herrn und sein Interesse investieren kann.
Das eine kann richtig sein, das andere kann richtig sein, man muss es vom jeweiligen Einzelfall
abhängig machen.
Hatte Daniel durch seine hohe Position keine Zeit gehabt, Gott zu dienen?
Doch, das hat er.
Er hat Zeit gehabt, Gott zu dienen.
Das ist mein dritter Punkt, man kann dem König dienen und gleichzeitig Gott dienen.
Der König sagt zu Daniel, ich habe den Vers gelesen, dein Gott, dem du ohne Unterlass
dienst, er möge dich retten, das sagt der König.
Der König wusste, dass der Daniel ihm treu gedient hatte, das wusste der König, sonst
hätte er ihn nicht befördert oder befördern wollen, aber er wusste auch, dieser Darius,
dass der Daniel gleichzeitig seinem Gott diente und zwar ohne Unterlass.
Dienst für Gott und Verantwortung im Beruf schließen ein anderer nicht aus.
Man kann seinem Arbeitgeber zu 100% dienen und loyal sein und man kann gleichzeitig seinem
Gott zu 100% zur Verfügung stehen.
Alles, was immer er tut, im Wort oder im Werk, haben wir gestern in Kolosser 1 gelesen, alles
tut im Namen des Herrn Jesus.
Man kann seinen Beruf, ich sage das noch einmal, ausführen in Treue, mit Fleiß, auch in einer
höheren Position und doch kann man gleichzeitig das Zeugnis bekommen, er hat ohne Unterlass
Gott gedient.
Das schließt ein anderer nicht grundsätzlich aus und trotzdem müssen wir natürlich nüchtern
sehen, wenn man heute im Berufsleben steht, wenn man in verantwortungsvoller Position
steht, muss man viel Zeit investieren.
Das müssen wir auch ganz nüchtern und realistisch sehen und deshalb habe ich vorhin das Beispiel
dieses Bruders erwähnt, der gesagt hat, ich möchte das nicht, weil ich weiß, wenn ich
diese Position annehme, muss ich eben sehr, sehr viel Zeit investieren, die ich sonst
nicht habe.
Aber grundsätzlich, und das lernen wir bei Daniel, schließt die Treue im Beruf, der
Dienst im Beruf, den Dienst für Gott nicht aus.
Es gibt Geschwister, die ihren Beruf aufgeben, um vollzeitig dem Herrn Jesus zu dienen.
Wer das tut, im Glauben tut, der soll das tun.
Das ist sicherlich gut, wenn wir solche Geschwister haben, für gewisse Tätigkeiten geht es auch
gar nicht anders.
Wenn jemand eine Missionsaufgabe übernimmt, dann kann er nicht gleichzeitig berufstätig
sein, aber sehr, sehr viele Dienste für den Herrn lassen sich auch tun, während man einer
ganz normalen Berufstätigkeit nachgeht.
Überlegt mal selbst der Apostel Paulus, war nach unseren Maßstäben ganz streng genommen
und nicht vollzeitig im Werk des Herrn.
Er hat immer wieder gearbeitet, hat immer wieder für seinen Lebensunterhalt gesorgt.
Paulus gesteht durchaus ja anderen zu, das anders zu machen.
Er sagt, wer das Evangelium verkündigt, der darf auch vom Evangelium leben, das heißt,
der muss nicht Geld verdienen, indem er einer Berufstätigkeit nachgeht, aber für sich
hat Paulus das in vielen Fällen anders entschieden.
Er hat gesagt, ich will lieber arbeiten, weil ich niemanden auf der Tasche legen möchte.
Also auch da sehen wir im Neuen Testament beides.
Aber wir können nicht sagen, jemand, der seinen Beruf aufgegeben hat, um dem Herrn
vollzeitig zu dienen, der macht das vorzüglichere, der macht das bessere als jemand, der für
sich erkennt, ich möchte arbeiten und auch dann meinem Herrn dienen.
Beide Varianten sind gleich gut, wir können nicht sagen, das eine ist besser, das andere
ist schlechter.
Wir müssen sehen, welche Berufung hat der Herr jedem Einzelnen von uns gegeben und den
meisten hat er die Berufung gegeben zu arbeiten, seinen Beruf auszuführen und gleichzeitig
dürfen wir unserem Herrn dienen.
Etwas Viertes, was wir hier von Daniel lernen, ist, dass wir als Christen durchaus ein gutes
Verhältnis zu unserem Chef haben können.
Der Daniel, das merken wir, wenn wir dieses Kapitel lesen, war relativ gut zusammen mit
diesem Darius.
Das klappte gut zwischen den beiden und wir merken, der Darius wollte ja den Daniel gar
nicht in die Löwengrube werfen, der hätte viel lieber was anders gemacht, als das zu
tun.
Er war reingefallen, man hatte ihn reingelegt, aber wir sehen, an sich hatten die ein gutes
Verhältnis miteinander und doch sehen wir, dass der Daniel erstens das gute Verhältnis
zu seinem Dienstherrn nicht irgendwie ausgenutzt hat und wir lernen auch, dass der Daniel respektvoll
blieb.
Nur mal so zwei Dinge, wenn wir mit unserem Vorgesetzten relativ gut auskommen, dann besteht
immer mal wieder die Gefahr, dass wir so Vitamin B in Anspruch nehmen.
Wir kennen das.
Gute Beziehungen und das eine oder andere vielleicht durchzusetzen.
Daniel hat das nicht getan und Daniel hat auch seinen Vorgesetzten, den König, als
König respektiert.
Dazu werden wir im Neuen Testament auch aufgefordert.
Wir sollen Obrigkeiten untertan sein, wir sollen Obrigkeiten respektieren und das müssen
wir nicht nur auf die politischen Obrigkeiten anwenden, sondern das können wir auch auf
unsere Vorgesetzten im Berufsleben oder im schulischen Leben, auf unsere Lehrer oder
Ausbilder anwenden.
Respektvoll und nicht unbedingt das gute Verhältnis ausnutzen, das wir haben.
Dann kommt ein fünfter Punkt, ist mir ein ganz wichtiger Punkt.
Der Lernen von Daniel, dass er in seinem Beruf treu gewesen ist.
Die Vorsteher unserer Trappen suchten einen Anklagegrund gegen Daniel von Seiten der Regierung
zu finden.
Aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war
und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurde.
Dieser Daniel war so zuverlässig, dass die Ankläger nichts bei ihm fanden.
Ich finde das enorm, in einer hohen Position zu arbeiten und sich nichts, aber auch gar
nichts zu Schulden kommen lassen, keine schlechte Handlung, keine Frauengeschichten, keine Steuerhinterziehung,
keine Bestechlichkeit, keine schwarzen Konten, kein Diebstahl von Zeit, kein Diebstahl mal
von Kleinigkeiten, hier ein Kugelschreiber, da ein paar Batterien, da dieses, da jenes,
keinen Anklagegrund, keine schlechte Handlung.
Daniel war treu, das wird hier ausdrücklich betont.
Gott erwartet von uns, dass wir auch im Berufsleben treu sind.
Von dem Herrn Jesus wird gesagt, dass er keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund
gefunden.
Das geht natürlich noch weiter.
Aber Daniel ist hier ganz, ganz nah in den Fußspuren seines Meisters.
Man konnte ihm nichts, aber auch gar nichts ans Zeug flicken.
Wenn ich mein eigenes Berufsleben reflektiere, dann muss ich sagen, ja, da gibt es viele,
viele Punkte, wo man mir berechtigterweise hätte vorwerfen können, was hast du denn
da gemacht, was hast du denn da gemacht, was hast du denn da gemacht?
Ich glaube, es geht uns vielleicht allen so.
Wir wollen uns durch das Beispiel von Daniel einfach Mut machen lassen.
Wir wollen mal einen Abschnitt kurz aus dem Neuen Testament dazu lesen, denn das Neue
Testament spricht ja öfter über dieses Thema.
Ich möchte nur mal aus dem Titusbrief die Stelle vorlesen, aus Titus Kapitel 2.
Da wird gesagt in Vers 9, die Knechte, das waren natürlich damals Sklaven, das können
wir nicht eins zu eins übertragen, aber wir können doch die Grundgedanken für uns heute
daraus nehmen, die Knechte ermahne, sich ihren eigenen Herren unterzuordnen, das ist Gehorsam,
in allem wohlgefällig sein, also zur Freude dessen, der uns Arbeit gibt, nicht widersprechend,
nichts unterschlagend, dazu gehört auch zum Beispiel der Diebstahl von Zeit, sondern alle
gute Treue erweisen.
Das sind Dinge, die braucht man nicht groß erklären, die sprechen für sich.
Damit sie die Lehre, die unseres Heiland Gottes sind, zieren in allem.
Da sehen wir, auf welch ein hohes Niveau das gehoben wird.
Wir zieren durch unser Verhalten im Berufsleben die Lehre unseres Heiland Gottes.
Daniel wusste, dass seine Treue und seine Konsequenz ihn ans Messer liefern würde und
trotzdem blieb er treu und konsequent.
Ein nächster Punkt, der auch direkt auf uns übertragbar ist, ein sechster Punkt ist,
dass Daniel aus seiner Beziehung zu seinem Gott keinen Hehl gemacht hat.
Seine Kollegen, die ihn hier verklagten, die wussten genau, wo sie bei Daniel dran waren.
Sie wussten das.
Warum?
Woher wussten sie das?
Sie wussten, dass Daniel dem Gesetz Gottes treu bleiben wollte, denn sie sagen, wir werden
nur einen Anklagegrund finden, wenn wir ihn im Gesetz seines Gottes finden.
Sie wussten, Daniel hatte einen Gott, dieser Gott hat ein Gesetz, dem fühlt der Daniel
sich verpflichtet.
Und sie wussten auch, der Daniel führt ein Gebetsleben.
Daraus hat er auch keinen Hehl gemacht.
Daniel war offen und transparent.
Es war klar, man wusste bei Daniel, wo man dran war.
Daniel war kein heimlicher Christ, kein unheimlicher Christ, er war ein ganz normaler Christ und
er stand zu seinem Glauben.
Seine Kollegen wussten, wo sie dran waren.
Ich denke, das spricht uns auch an.
Natürlich müssen wir mit einer gewissen Vorsicht umgehen.
Im Berufsleben sind wir im Berufsleben.
Das Berufsleben ist keine Evangelisationsveranstaltung, das dürfen wir auch nicht dazu missbrauchen.
Aber unsere ungläubigen Kollegen dürfen trotzdem wissen, wo sie dran sind.
Wenn wir gemeinsam mit ihnen essen, dann dürfen wir kurz die Augen schließen zu einem Gebet.
Es ist übrigens oft eine gute Gelegenheit, ein Aufhänger zu einem Gespräch.
Das sollten wir nicht so heimlich machen, dass es keiner merkt.
Wir müssen nicht, wenn wir mit zehn Leuten zusammen essen, sagen, seid mal alle ruhig
jetzt und dann spricht man ein lautes Gebet.
Das muss man nicht tun.
Es mag Situationen geben, da kann man das machen, aber das muss nicht sein.
Wir müssen nicht provozieren, wir dürfen auch da weise sein.
Aber wenn wir für uns deutlich sichtbar, aber doch für anderen unsere Augen schließen,
ein kurzes Gebet sprechen, dann wissen die Leute, wo sie dran sind.
Wir könnten auch mal ein Traktat weitergeben nach Feierabend, das ist auch kein Problem.
Wenn ein Kollege in einer besonderen Situation ist, ein Trauerfall, Krankheit oder sonst
was, eine gute Gelegenheit, ein Aufhänger, ein Zeugnis für unseren Herrn zu sein.
Wir können nicht ständig evangelisierend durch unsere Firma laufen, das ist völlig
klar.
Das wäre auch nicht in Ordnung.
Wir müssen arbeiten, wenn wir bei der Arbeit sind.
Aber wir dürfen trotzdem und müssen kein Geheimnis daraus machen, welches Geistes Kind
wir sind und wem wir angehören.
Lasst uns auch in diesen Punkten einfach ganz normal sein.
Der Daniel hat keine Schau aus seinem Glauben gemacht, das brauchen wir auch nicht.
Aber er hat ganz normal wie ein Gläubiger gelebt und das dürfen wir hier auch von Daniel
lernen und das dürfen wir umsetzen.
Ich weiß aus Erfahrung, dass es sehr vielen Christen, wiedergewordenen Christen, sehr
schwer fällt, im beruflichen Leben überhaupt darüber zu sprechen, dass sie Christen sind.
Das ist auch nicht einfach.
Gerade wenn man in einer weltlichen Firma arbeitet, ist das nicht einfach.
Da braucht es ein gewisses Fingerspitzengefühl und doch wollen wir es nicht verheimlichen.
In der Zeit, wo man noch zur Bundeswehr gehen musste, da wurde ein junger Mann eingezogen
und dann kam er nach zwei, drei Wochen nach Hause und sein Onkel, der auch Christ war,
der junge Mann war auch Christ, hat seinen Neffen dann gefragt, immer, wie war es denn?
Er sagte, es ist alles ganz gut gegangen, klappt einigermaßen.
Da sagt der Onkel, was haben die denn gesagt, als sie gemerkt haben, dass du Christ bist?
Da sagt er, weißt du, da habe ich Glück gehabt, das hat bis jetzt noch keiner gemerkt.
Ich sage das nicht, ich war nicht bei der Bundeswehr, ich war nicht in dieser Situation,
möchte da vorsichtig sein, ganz vorsichtig sein mit einem Urteil und trotzdem, ja, ich
habe Glück gehabt, das hat keiner gemerkt.
Ich glaube, das kennen wir auch.
Ich kenne das im eigenen Leben auch.
Manchmal, dann taucht man lieber unter, aber Daniel tauchte nicht unter.
Dann noch ein Punkt, die Bibel ist kein angestaubtes Buch der Antike.
Wisst ihr, es gibt heute ein Schlagwort im beruflichen Leben, das kennen wir alle, mal
wieder so ein Anglizismus, Mobbing.
Wisst ihr, was Mobbing ist?
Wissen wir alle.
Es ist kein neues Phänomen.
Das Wort, das ist neu.
Aber die Sache an sich, die gab es hier auch schon.
Denn das, was die Kollegen hier mit Daniel gemacht haben, das war nichts anderes als
Mobbing.
Die waren neidisch auf Daniel.
Daniel hatte Erfolg, Daniel wurde befördert und sie wurden nicht befördert.
Also, was tut man?
Man versucht, dem anderen irgendeinen Skandal anzupflicken, irgendwas in die Welt zu setzen
gegen den anderen, um ihn möglichst abzusetzen.
Mobbing ist kein Phänomen unserer Zeit.
Das hat es immer schon gegeben und wir sehen, wie Daniel damit umgegangen ist.
Er ist damit ins Gebet gegangen.
Er hat sich nicht gewehrt, er hat dem König nicht gesagt, Herr König, pass mal auf, was
die jetzt da machen.
Das und das haben die vor und das und das sind die Hintergründe, das und das sind die
Motive.
Da hat Daniel sich zurückgehalten.
Er ist ins Gebet gegangen und wie in Kapitel 1 sehen wir auch hier, dass Daniel sich zu
seinem Gott bekannt hat.
Wir haben noch diesen Vers gelesen aus Kapitel 8 und ich finde den schon auch bemerkenswert.
In Kapitel 8 hat der Daniel eine Vision bekommen von Gott, die ihn umgehauen hat und danach
war er erschöpft und einige Tage krank.
Nun, das kommt vor, dass man krank ist.
Aber dann sehen wir, nach der Krankheit stand er auf und verrichtete die Geschäfte des
Königs.
Das ist so das Letzte, was über Daniels Berufsleben gesagt wird und das zeigt uns nochmal, wie
treu und wie zuverlässig der Daniel war.
Als die Krankheit vorbei war, hat er sie nicht hinausgezögert, sondern er verrichtete wie
gewohnt die Geschäfte des Königs.
Daniel war zuverlässig, Daniel war fleißig, Daniel war treu.
Das sind einfach Qualitäten, die auch für uns als Christen im Berufsleben gefragt sind.
Noch einmal, wir dienen unserem Gott, ihr dient dem Herrn Christus, wird im Kolosserbrief
gesagt und das gilt auch für uns, wenn wir im Berufsleben, im Prozess des Arbeitslebens
stehen.
Wir dienen unserem Herrn auch in unseren beruflichen Dingen.
Aber gerade weil wir das tun, wollen wir treu sein, wollen wir zuverlässig sein, wollen
wir fleißig sein.
Daniel war ein Mann mit klaren Entschlüssen, Daniel war ein Mann, der keine Kompromisse
kannte.
Es fehlt uns die Zeit, es wäre nochmal ein Thema für sich, in Kapitel 2, äh Kapitel
3 mal zu untersuchen, wie die drei Freunde Daniels sich verhalten haben, die haben sich
ganz ähnlich verhalten wie Daniel.
Die waren genauso kompromisslos, als sie sich vor dem Götzenbild niederwerfen wollten.
Und gerade da in Daniel 3, wir kennen die Geschichte, da war Daniel nicht dabei, aber
seine drei Freunde.
Gerade in diesem Kapitel, da lernen wir etwas, was es bedeutet, einem Gruppenzwang ausgesetzt
zu sein.
Das ist ein Thema, eine Problematik, die wir ja heute sowohl im gesellschaftlichen Leben
als auch im Berufsleben kennen, diese sogenannten Gruppenzwänge.
Ich kann nicht anders, ich muss ja.
Es gibt wirklich Zwänge, denen man sich nur ganz, ganz schwierig entziehen kann.
Aber auch da, bei diesen drei Freunden in Daniel 3 sehen wir diese gleiche Konsequenz,
diese gleiche Entschiedenheit, die auch Daniel kennzeichnete.
Ohne diese Entschiedenheit, ohne diese klare Konsequenz, werden wir in unserer modernen
Gesellschaft untergehen, werden wir auch im Berufsleben untergehen.
Wir brauchen diesen Herzensentschluss, das, was Barnabas den Gläubigen in Antioch sagte,
mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren und dann in Treue unsere Aufgaben hier in dieser
Welt tun. …