Vorträge über Jesaja 52,13-53,12
ID
khw022
Language
DE
Total length
03:47:28
Count
3
Bible references
Jesaja 52,13-53,12
Description
1.) Jesaja 52,13-53,3
2.) Jesaja 53,4-8
3.) Jesaja 53,8-12
Automatic transcript:
…
Wir wollen uns in diesen Tagen mit einem sehr bekannten,
vielleicht dem bekanntesten Kapitel des Alten Testamentes überhaupt beschäftigen.
Und zwar mit Jesaja 53.
Ich lese heute Abend Kapitel 52, Vers 13
bis Kapitel 53, Vers 6.
Jesaja 52, Vers 13
Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln.
Er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.
Wie sich viele über dich entsetzt haben, so entstellt war sein Aussehen.
Mehr als irgendeines Mannes und seine Gestalt mehr als der Menschenkinder.
Ebenso wird er viele Nationen in Staunen versetzen.
Über ihn werden Könige ihren Mund verschließen.
Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war.
Und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen.
Wer hat unserer Verkündigung geglaubt?
Und wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?
Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen
und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich.
Er hatte keine Gestalt und keine Pracht.
Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir ihn begehrt hätten.
Er war verachtet und verlassen von den Menschen.
Ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut.
Und wie einer, vor dem man das Angesicht verbergt.
Er war verachtet und wir haben ihn für nichts geachtet.
Doch er hat unsere Leiden getragen.
Und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen.
Und wir, wir hielten ihn für bestraft.
Von Gott geschlagen und niedergebeugt.
Doch um unserer Übertretung und Willen war er verwundet.
Um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.
Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm.
Und durch seine Streben ist uns Heilung geworden.
Wir alle irrten umher wie Schafe.
Wir wandten uns jeder auf seinen Weg.
Und der Herr hat ihn treffen lassen.
Unser aller Ungerechtigkeit.
Soweit heute Abend das Wort Gottes.
Petrus sagt einmal, dass die Propheten des Alten Testaments
geweisagt haben, von den Leiden, die auf Christum kommen sollten
und von den Herrlichkeiten danach.
Das ist eine ganz entscheidende Stelle
zum Verständnis des Alten Testaments.
Die Weissagungen des Alten Testaments
beziehen sich auf Israel und auf die Nationen.
Nicht auf die Versammlung.
Wenn sie geweisagt haben, von den Leiden, die auf Christum kommen sollten,
dann haben wir genau das in diesem Kapitel.
Und wenn sie von den Herrlichkeiten danach zuvor gezeugt haben,
dann haben wir das auch in diesem Kapitel.
Die Herrlichkeiten nach den Leiden sind nicht die Herrlichkeiten der Versammlung Gottes,
die eine himmlische Berufung hat,
sondern es sind die Herrlichkeiten, die Christus offenbart
in seiner Herrschaft im tausendjährigen Reich.
Die Wahrheit von Christus und seiner Versammlung
ist im Alten Testament nicht offenbart worden.
In Epheser 3 heißt es eindeutig, dass es anderen Geschlechtern verborgen war,
wie es jetzt dem Apostel Paulus durch Offenbarung kundgetan worden ist.
Wir müssen also die Wahrheit von Christus und der Versammlung
nicht im Alten Testament suchen, auch nicht in diesem Kapitel.
Nun hat der Prophet Jesaja zwei ganz große Abschnitte.
In den Kapiteln 1 bis 35 sehen wir Weissagungen,
die das Gericht über die Nationen zum Inhalt haben.
Ab Kapitel 40 bis 66 haben wir mehr die innere Geschichte des Volkes Israels.
Da sehen wir die Befreiung Israels und ihre Wiederherstellung.
Und dazwischen, Kapitel 36 bis 39, haben wir eine kleine Einschaltung.
Da sehen wir, wie Jesaja beschäftigt ist mit Hiskia.
Eine kurze Einfügung über das Leben Hiskias.
Und jetzt bestätigt sich gerade in dieser Anordnung das,
was ich eingangs gesagt habe über die Weissagungen des Alten Testaments.
Sie beziehen sich auf Israel, das ist der zweite Teil des Buches Jesaja,
und sie beziehen sich auf die Nationen.
Nicht auf die, die jetzt aus allen Nationen die Versammlung bilden,
sondern die später, nach der Entrückung der Gläubigen,
durch das Evangelium des Reiches erreicht werden,
sodass auch der Segen des Kreuzes sich auf die Nationen erstreckt.
Ich möchte dazu eben eine Stelle lesen, aus Kapitel 49.
Da wird dem Herrn eine gewisse Belohnung von Seiten Gottes zugesagt, in Vers 6.
Und Gott spricht zu ihm, es ist zu gering, dass du mein Knecht seist,
um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen.
Das ist die Seite Israels.
Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt,
um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde.
Da sehen wir, wie sich der Segen des Kreuzes erstreckt zu allen Nationen der Erde.
Wenn wir jetzt einen Abschnitt gelesen haben aus dem zweiten Teil des Propheten Jesaja,
Kapitel 40 bis 66, dann hat dieser Teil einen ganz gewaltigen Mittelpunkt.
Und dieser Mittelpunkt ist Jesaja 53.
Wir sehen in diesem Kapitel den Weg des Erlösers von der Krippe bis zum Kreuz und bis zu seiner Erhöhung.
Sein Leiden und Sterben, seine tiefste Erniedrigung und seine höchste Erhöhung.
Übrigens ist das Wort Erlösung das große Stichwort im zweiten Teil des Propheten Jesajas.
Im ersten Teil haben wir es nur ein einziges Mal.
Kapitel 35 Vers 9
Da wird gesagt, dass die Erlösten darauf wandeln werden, auf einem bestimmten Weg.
Aber im zweiten Teil des Propheten Jesaja von Kapitel 40 bis 66 haben wir das Wort 23 Mal.
Der große Gegenstand des zweiten Teiles ist also der Erlöser.
Und dieser Erlöser, der wahre Boas, der wahre Löser wird uns in diesem Kapitel auf eine vortreffliche Weise vorgestellt.
Und doch, Geschwister, ist Jesaja 53 auch unsere Geschichte.
Wir haben lehrmäßig nicht die Versammlung und doch ist es auch unsere Geschichte.
Ist nicht der Herr Jesus durch sein Opfer auf Golgatha auch die Grundlage unseres Heils geworden?
Hat er nicht auch um unsere Ungerechtigkeit willen gelitten?
Lag nicht auch die Strafe zu unserem Frieden auf ihm?
Und ich möchte einmal fragen, was löst das Lesen dieses Abschnittes aus in unseren Herzen?
Gibt es da ein Echo oder nicht?
Gott wird uns einmal fragen, wie wir zu den Leiden des Herrn Jesus stehen.
Und ich glaube, es gibt keine größere Schuld als die, wenn wir achtlos an dem leidenden Heiland vorübergehen.
Kindgläubiger Eltern, Sonntagsschule besucht, Jugendstunde, die Zusammenkünfte.
Waren wir nur körperlich anwesend oder haben uns die Leiden des Herrn Jesus berührt?
Das wird Gott uns anlasten, wenn wir gleichgültig vorbeigehen an einem leidenden und sterbenden Herrn.
Wir wollen uns glücklich schätzen, dieses Kapitel überhaupt lesen zu dürfen.
Und noch viel glücklicher, wenn wir darüber nachdenken.
Ich bin mir jetzt wohlbewusst, dass meine menschlichen Worte nicht ausreichen,
bei weitem nicht ausreichen, die Herrlichkeiten dieses Abschnittes vorzustellen.
Dafür ist einfach die menschliche Sprache zu arm.
Wir tasten uns an etwas heran, was unser Auffassungsvermögen bei weitem übersteigt.
Deshalb wollen wir den Herrn bitten, dass er uns die Schriften öffnet und das Verständnis darüber öffnet.
Wir wollen mit aller Ehrfurcht an diesen Abschnitt herangehen, gleichsam die Schuhe ausziehen.
Denn der Ort, auf dem wir stehen, ist wirklich heiliges Land.
Der Abschnitt, den wir betrachten wollen von Kapitel 52, Vers 13 bis Kapitel 53, Vers 12
hat fünf Strophen mit je drei Versen.
52, 13 bis 15, 53, 1 bis 3, 4 bis 6, 7 bis 9 und 10 bis 12.
Und es fällt uns auf, dass wir in diesen Abschnitten einen Dialog haben
zwischen dem zukünftigen gläubigen Überrest der Juden und Gott.
Eine Zwiesprache.
Im ersten gelesenen Abschnitt von heute Abend spricht Gott.
In den Versen 53, 1 bis 6 spricht der Überrest.
In den Versen 7 bis 9 spricht wieder Gott.
In Kapitel 53, Vers 10 spricht der Überrest.
Und in den Versen 11 und 12 spricht wieder Gott.
Diesem Dialog zuzuhören, Geschwister, ist von ergreifender Schönheit.
Es fällt einfach auf, dass in Kapitel 53 der Knecht selbst schweigt.
Der Jesus spricht nicht.
Vorher hat er gesprochen.
In Kapitel 49, da hat er geredet.
Ab Vers 4 bis 7.
In Kapitel 50 hat er geredet.
In den Versen 4 bis 8.
Aber in Kapitel 53 schweigt er. Aber Gott redet. Das muss uns beeindrucken.
Gott redet über seinen Sohn.
Gott lässt gleichsam das ganze Universum zuhören,
wenn er seine Gedanken ausspricht.
Gedanken des Wohlgefallens über seinen Sohn.
Und wir dürfen lauschen, was Gott über ihn zu sagen hat.
An dem Auserwählten, an dem seine Seele Wohlgefallen gefunden hat.
Das ist Kapitel 42, Vers 1.
Und außerdem spricht der Überrest.
Und zwar sind das die Juden, die nach der Entrückung der Gläubigen
in der schlimmen Zeit der 70. Jahrwoche Daniels
zwischen Entrückung und Aufrichtung des Reiches
durch unwahrscheinliche Drangsal geläutert werden.
Und dann werden ein Teil dieses Folges den kommenden angekündigten Messias annehmen.
Sie werden dann erkennen, wer die Person war, die sie damals gekreuzigt haben.
Und dann werden sie Rückschau halten.
So am Ende dieser Zeit vor der Aufrichtung des Reiches werden sie zurückblicken
und werden erkennen, was sie damals, nicht die selben Menschen, aber das selbe Volk,
mit dem gemacht haben, den Gott zu ihrer Rettung gesandt hat.
Diese Rückschau des Überrestes, dieses gläubig gewordenen Überrestes,
die ist nur möglich, weil etwas voraufgegangen war bei ihnen
und das möchte ich gerne lesen aus Zacharja 12.
In Zacharja 12 heißt es in Vers 10
Ich werde über das Haus David und über die Bewohner von Jerusalem
den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen
und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben
und werden über ihn weglagen, gleich der Weglage über den einzigen Sohn
und bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen Leid trägt.
Bis dahin will ich nur lesen, die weiteren Verse gehören eigentlich noch dazu.
Diese Reue, diese Buße geht voraus
und dann bekommen sie einen Blick für die Wahrheit über den Sohn Gottes
und sie schauen zurück und bekennen ihre Schuld
und anerkennen das, was Gott zu ihrer Rettung gegeben hat.
Dann wird das wahr werden, was David gesagt hat in seinen letzten Worten
in 2 Samuel 23, Vers 5, nachdem er von dem ewigen Bund gesprochen hat,
den Gott ihm machen wird und dann sagt er, dies ist mein Heil und all mein Begehr.
Dann werden sie feststellen, dass ihr Heil nur begründet liegt
in diesem Messias, den sie damals nicht wollten.
Das ist der Dialog, das ist die Zwiesprache hier in diesen Abschnitten.
Es geht also um den Knecht Gottes, um den Knecht des Herrn.
Dieser Knecht wird in diesen Kapiteln ab 49 auf verschiedenste Weise vorgestellt.
In Kapitel 49 geht es um den verworfenen Knecht.
Ich will die Stellen jetzt nicht alle noch dazu lesen, das dauert zu lang.
In Kapitel 50 geht es um den gehorsamen Knecht.
Die Stellen kann man sich auch selbst aussuchen.
In Kapitel 52 geht es um den einsichtsvollen Knecht.
Die Stelle habe ich gelesen, komme gleich darauf zurück.
Und in Kapitel 53 geht es um den leidenden Knecht.
Und dieser Knecht, das ist kein anderer als der Sohn Gottes.
Der Sohn des Wohlgefallens des Vaters.
Nun ich habe gesagt, ach fällt noch auf, muss ich noch dazu sagen.
Nach Kapitel 53 haben wir im Jesaja keinen einzigen Hinweis mehr auf diesen Knecht.
In Kapitel 53 wird der Gedanke Gottes über diesen Knecht zum Abschluss gebracht.
In seiner vollkommenen Erhöhung.
Danach wird nicht mehr von diesem Knecht geredet.
Nun zu unserem Text in Kapitel 52 ab Vers 13.
Ich habe gesagt, in diesen drei Versen spricht Gott.
Und mir scheint, dass Gott gleichsam von oben spricht.
Von oben herab über ihn.
Während wir in Kapitel 53 die gleiche Person haben, über die Gott spricht.
Aber da spricht er gleichsam von unten über ihn.
Da greift er die Sprache des Überrestes auf.
Führt sie weiter bis zum Höhepunkt des Kreuzes.
Aber in diesen Versen, die jetzt vor uns sind, spricht er von oben.
Und es fällt auf, dass er in Vers 13 über ihn spricht.
Aber in Vers 14a spricht er ihn direkt an.
Er sagt, wie sich viele über dich entsetzt haben.
Und dann wechselt er wieder und spricht in Vers 15 wieder über ihn.
Und im ersten Wort.
Da zeigt gleichsam Gott mit dem Zeigefinger auf diesen Knecht.
Siehe mein Knecht.
Ganz ähnlich wie in Kapitel 42, Vers 1.
Ich will die Stelle jetzt noch einmal aufschlagen.
Siehe mein Knecht. 42, 1.
Den ich stütze, mein Auserwählter, an dem meine Seele wohlgefallen hat.
Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. Und so weiter.
Und jetzt zeigt er uns die Person, auf die Gott schaut.
Mit welchem Ziel? Damit wir auch auf ihn schauen.
Mein Knecht wird einsichtig handeln.
Dieser erste Satz drückt seinen Weg aus, den er gegangen ist, von der Krippe bis zum Kreuz.
Wir lesen etwas von der Einsicht dieses Knechtes in Kapitel 11.
Da heißt es in Vers 2, auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.
Und sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht des Herrn.
Der Jesus hat gehandelt aus einer tiefen inneren Einsicht in die Gedanken Gottes.
Ich sage noch einmal, von der Krippe bis zum Kreuz.
In dieser Einsicht, in dieser inneren Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, ging er hin zum Kreuz als Gottes treuer Knecht.
Durch ewige Lieb getrieben, gehorsam und gerecht.
Ich möchte einen Vers lesen, man kann viele jetzt anführen, aus Johannes 4.
Da sagt der Jesus selbst in Vers 34, meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat und sein Werk vollbringe.
Und diesen ganzen Weg mit dem Höhepunkt Golgatha, den drückt Gott aus.
In diesem einen Satz, siehe mein Knecht, wird einsichtig handeln.
Und dann kommt der zweite Teil des Verses und im zweiten Teil gibt Gott eine Antwort auf den Weg seines Sohnes.
Da kann Gott nicht mehr schweigen.
In Matthäus 23, lesen wir in Vers 12, wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Der Jesus hat sich selbst erniedrigt, als Mensch, bis zum Tod am Kreuz.
Jetzt kommt die Antwort Gottes.
Der wird erhöht werden. Der erhöht sich nicht selbst, das steht auch hier so.
Er wird erhoben und erhöht werden.
Gott hat geantwortet auf die Erniedrigung dieses Knechtes.
Und zwar auf dreierlei Weise.
Erhoben, erhöht und sehr hoch sein.
Was meinen wir, müssen wir in diesen drei Ausdrücken suchen.
In dem erhoben werden, sehen wir seine Auferweckung.
In dem erhöht sein, sehen wir seine Himmelfahrt.
Und in dem Ausdruck sehr hoch, sehen wir seine Erhöhung zur Rechten Gottes.
Und da denken wir unwillkürlich an Philippa 2, Vers 9.
Darum hat Gott ihn so hoch erhoben
und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist.
Gott hat ihn geehrt.
Indem er ihm über diese Stufen der Erhöhung, ich wiederhole,
Auferweckung, Himmelfahrt und ihm den Platz zu seiner Rechten gegeben,
den er übrigens mit niemand teilt.
Haben wir das schon mal gesehen?
Wenn es um die Herrschaft des Herrn Jesus geht,
dass er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzt,
Matthäus 25, Vers 31, dann hat er Beisitzer.
Den Platz werden wir mit ihm teilen.
Aber den Platz zur Rechten Gottes, diesen Ehrenplatz,
den nimmt er ganz allein ein.
Da hat er keinen an seiner Seite.
Das ist die Antwort Gottes auf seine Erniedrigung.
Es fällt auf, dass wir im Propheten Jesaja
diese Kombination von erhoben und erhöht dreimal haben.
Ich will das mal zeigen.
Zunächst in Kapitel 6, Vers 1.
Ich sah den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Thron.
Dann die zweite Stelle in Kapitel 33.
Ich sage das aus einem ganz bestimmten Grund.
33, Vers 10.
Nun will ich aufstehen, spricht der Herr.
Nun will ich mich emporichten, nun mich erheben.
Und die dritte Stelle, Kapitel 57, Vers 15.
Denn so spricht der Hohe und Erhabene,
der in Ewigkeit wohnt.
Alle drei Stellen, neben dieser hier in Kapitel 52,
haben diese Kombination, nur in zweifacher Form,
die unserer identisch ist.
Hier haben wir nur eine Stufe mehr.
Aber alle drei anderen Stellen, alle drei,
beziehen sich ausschließlich auf die Gottheit.
In allen drei Stellen geht es um die Erhöhung und Erhebung Gottes.
Warum sage ich das?
Weil diesen hier, den Gott erhöht, kein anderer ist.
Der Mensch gewordene, aber doch der ewige Sohn.
Also es bezieht sich letztlich auf Personen der Gottheit.
Und dann haben wir in Vers 14 unseres Textes, 14 und 15,
eine Gegenüberstellung über das Leben des Herrn Jesus
in Niedrigkeit und der Erhöhung in der Zukunft.
Oder anders ausgedrückt, das Entsetzen der Menschen
über den in Niedrigkeit auf der Erde lebenden Christus
und ihr Erstaunen über seine zukünftige Herrschaft
wird gegenübergestellt.
Wie sich viele über dich entsetzt haben.
Das ist Vergangenheitsform.
Gott sagt das zu seinem Sohn.
Das müssen wir uns einmal vorstellen.
Gott spricht vom Himmel und sagt zu ihm,
über dich haben sich damals viele entsetzt.
Aber, aber, es wird anders werden.
Dieses Entsetzen wird in Staunen umschlagen.
Warum haben sich damals so viele über ihn entsetzt?
Warum?
Wer hat sich über ihn entsetzt?
In erster Linie sein Volk,
zu dem er gekommen war.
Aber einen solchen wollten sie nicht.
Den, der so zu ihnen kam, den wollten sie nicht.
Sie wollten einen anderen.
Sie wollten einen Messias,
aber sie wollten einen Helden,
der in Macht und Pracht zu ihnen kam.
Um sie in einer Machtaktion
von der Fremdherrschaft der Römer zu befreien.
Aber einen solchen Knecht,
der in einer Krippe geboren wurde,
mit dem man sich nicht zeigen konnte,
eine solchen Person schämte man sich.
Den wollten sie nicht.
Einen solchen niedrigen Knecht nicht.
Sie erwarteten einen König in Macht und Herrlichkeit.
Und außerdem jemand,
der in vollkommener Liebe
und in der Offenbarung des Lichtes Gottes
ihren sündigen Zustand bloßstellte,
den wollte man auch nicht.
Beides verursachte den Hass dieses Volkes.
Einen in Schwachheit gekreuzigten,
dessen schämte man sich.
So haben sie sich über ihn entsetzt.
Da wird hinzugefügt,
dass sein Aussehen entstellt war.
Mehr als irgendeines Mannes.
Ich denke an Kapitel 53, das haben wir gelesen.
Vers 2, er hatte keine Gestalt und keine Pracht.
Ja, das war so.
Und als wir ihn sahen,
da hatte er kein Ansehen,
dass wir ihn begehrt hätten.
Ich möchte mal die eine oder andere Begebenheit
aus der Bibel anführen.
In Kapitel 8 des Johannes-Evangeliums,
da sagen die Juden zu ihm,
in Vers 57,
Du bist noch nicht 50 Jahre alt
und hast Abraham gesehen.
Wie alt war der Jesus eigentlich?
Als er anfing zu wirken,
da war er ungefähr 30 Jahre alt.
Das sagt die Schrift.
Vielleicht war das ein, zwei Jahre später.
Und was sagen sie?
Du bist noch nicht 50 Jahre alt.
Der Jesus war auch in seinem Äußeren geprägt
durch das Umfeld,
dem er täglich begegnete.
Die Sünde und ihre Folgen,
bei denen er sie sah,
hatte Spuren hinterlassen
in seinem Äußeren.
Ich denke an Johannes 11, Vers 33.
Da seufzte er tief im Geist
und erschütterte sich.
Ich denke an Psalm 69.
Da heißt es in Vers 11,
Als ich weinte und meine Seele fastete,
da wurde es mir zur Schmähungen.
Als ich wie ein Sacktuch gleitete,
da wurde ich ihnen zum Sprichwort.
Da bestätigt sich, was ich eben gesagt habe.
Einen solchen Knecht wollten sie nicht.
Berührt uns das, Geschwister.
Geht uns das ein wenig unter die Haut.
Wenn wir das von dem Herrn Jesus lesen.
So entstellt war sein Aussehen.
Noch einmal.
Er sah beständig die Folgen der Sünde
und hat darüber tief Leid getragen.
Das war er, der keine Sünde kannte,
die nicht in ihm war, der sie nicht tat.
Der aus des Himmels Reinheit und Herrlichkeit kam.
Und jetzt war er umgeben von Sündern.
Der Gerechte unter den Ungerechten.
Der Heilige inmitten der Unheiligen.
Der, der Licht war, umgeben von Finsternis.
Der die Offenbarung der Liebe Gottes war,
umgeben von Hass.
Das hat ihn gezeichnet.
Aber Gott sagt zu ihm ebenso.
Wie das mal war,
wird er viele Nationen in Staunen versetzen.
Jetzt denke ich an Matthäus 25.
In Matthäus 25 am Ende
der 70. Jahrwoche Daniels,
vor der Aufrichtung des Reiches,
da wird er als der Herrscher
das Gericht der Lebendigen der Nationen ausführen.
Kann man nachlesen, Matthäus 25, Abvers 31.
Dann wird er die dann noch lebenden Menschen aus den Nationen
vor sich versammeln.
Und dann wird er die Schafe zu seiner Rechten stellen.
Das sind die Menschen aus den Nationen,
denen das Evangelium des Reiches verkündigt wurde,
die das Evangelium der Gnade nie gehört hatten.
Und sie werden es annehmen.
Viele werden es annehmen.
Und dann wird er diese Nationen in Staunen setzen.
Und über ihn werden Könige ihren Mund verschließen.
Dann wird der Fürst der Fürsten
und König der Könige auftreten
und seine Ansprüche geltend machen an diese Erde.
Ich möchte kurz aus Offenbarung 19 zeigen,
wie der Herr Jesus dann auftreten wird.
Er, über den man einst so gespottet hat,
dessen Aussehen so entstellt war.
Offenbarung 19.
Da heißt es in Vers 16
Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte
einen Namen geschrieben
König der Könige und Herr der Herren.
In Vers 15 wird gesagt, dass aus seinem Mund
ein scharfes zweischneidiges Schwert hervorgeht,
damit er die Nationen schlage.
Und er wird sie weiden mit eiserner Rote.
Die Nationen werden in Staunen versetzt werden.
Und die Könige der Erde werden ihren Mund über ihn verschließen.
Wir haben hier ein wunderbares Bild
von dieser zukünftigen Herrschaft des Herrn Jesus,
die Gott ihm verleiht in 1. Könige 10.
Viele von uns kennen das.
In der Königin von Sheba wird genau das vorgebildet,
was diese Zeit dann später Wirklichkeit werden lässt.
Wir lesen in 1. Könige 10.
In Vers 7, Dankeschön,
dass sie sagt, ich habe den Worten nicht geglaubt,
bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben
und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden.
Du übertriffst an Weisheit und Gut das Gerücht,
das ich gehört habe.
So werden später die Könige der Erde kommen
und genau das zum Ausdruck bringen, was auch hier steht.
Sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war
und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen.
Die Stelle in 1. Könige 10 bedeutet nicht,
dass dann, wenn wir in den Himmel kommen,
sagen werden, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden.
Nein, das ist eine falsche Auslegung dieser Stelle.
Hier geht es um die Könige der Erde,
die später überwältigt sind von der Herrlichkeit des wahren Salomos,
der herrschen wird in Gerechtigkeit und Recht.
Dann wird dieser Ausspruch über ihre Lippen kommen,
nicht die Hälfte ist mir berichtet worden.
Du übertriffst an Güte und Weisheit alle meine Vorstellungen.
Welch eine Ehre für diesen einst so geschmähten
und verachteten Jesus von Nazareth.
Ich möchte noch hinzufügen,
dass der letzte Satz von Vers 15
zitiert wird im Römerbrief.
Das will ich mal aufschlagen.
In Römer 15 heißt es in Vers 21,
sondern wie geschrieben steht,
denen nicht von ihm verkündigt wurde,
die sollen sehen und die nicht gehört haben, sollen verstehen.
Anmerkung Jesaja 52, 15.
Die Stelle ist interessant.
Es geht in unserem Kapitel, das habe ich eingangs gesagt,
lehrmäßig nicht um uns.
Die Versammlung ist nicht der Gegenstand der alttestamentlichen Prophetie
und doch nimmt jetzt in Römer 15
der Heilige Geist eine Schriftstelle aus Jesaja 52
und Paulus darf sie anführen,
um auch uns heute zu sagen,
dass wir zu denen gehörten,
die nicht nach ihm gefragt haben
und dass auch uns die Dinge,
die wir nicht begehrt haben,
jetzt erzählt werden.
Das ist eine interessante Stelle.
Wir haben viele solche Stellen.
Wir müssen uns nicht darüber wundern.
Es ist kein Widerspruch.
Der Heilige Geist,
der Autor der Heiligen Schrift,
hat einfach das Recht,
darf ich mal sagen, wenn er eine zweite Auflage herausgibt,
wenn er das Neue Testament geben will,
eine Schriftstelle aus dem Alten Testament zu nehmen,
um ihr jetzt eine andere Bedeutung zu geben,
das darf der Heilige Geist tun.
Das darf schon ein menschlicher Autor tun.
Wenn ein menschlicher Autor ein zweites Buch herausgibt,
eine zweite Auflage,
dann hat er das Recht, etwas zu ändern
gegenüber der ersten Auflage.
Wie viel mehr darf das der Heilige Geist tun?
Es ändert gar nichts daran,
dass wir hier nicht die Lehre
über unsere Stellung in Christus haben,
aber es ist eine schöne Anführung,
aus der wir entnehmen können,
dass alles, was zuvor geschrieben ist,
auch zu unserer Belehrung geschrieben wurde.
Und jetzt kommen wir zu Kapitel 53.
Ich habe schon eingangs gesagt,
dass wir in Kapitel 53
den schweigenden Knecht haben,
der Jesus redet nicht,
aber Gott redet über ihn.
Und zwar haben wir jetzt in diesem Kapitel
noch einmal eine wunderbare Einteilung,
die ich auch noch vorstellen möchte.
Wir haben in Vers 1
eine gewisse rhetorische Frage,
die auch nicht beantwortet wird,
weil die Antwort in dieser Frage enthalten ist.
Ich werde das gleich versuchen zu erklären.
Dann sehen wir in den Versen 2 bis 4,
die leitende Sern vor dem Kreuz
um der Gerechtigkeit willen,
das ist wichtig zum Verständnis des Kapitels.
In Kapitel 53, Vers 5 bis 10,
sehen wir die leitende Sern auf dem Kreuz
um der Sünde willen,
und zwar die drei Stunden der Finsternis.
Und in den Versen 11 bis 12
die Antwort Gottes auf dieses Tun seines Sohnes.
Die rhetorische Frage in Vers 1
könnte Jesaja selbst gestellt haben.
Ich habe gesagt eingangs,
dass in den Versen 1 bis 6
der Überrest spricht,
nachdem in Kapitel 52, Vers 13 bis 15,
Gott gesprochen hat.
Aber Jesaja kann die Sprache des Überrestes sprechen.
Er kann stellvertretend gleichsam das sagen,
was der Überrest zum Ausdruck bringt.
Ich möchte zwei Stellen anführen,
die mich etwas veranlassen zu vermuten,
dass Vers 1 Jesaja selbst gesagt hat.
Denn dieser Vers wird zweimal zitiert
im Neuen Testament.
Zunächst in Johannes 12.
Johannes 12, Vers 38.
Viele glaubten nicht an ihn.
Vers 37.
Damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde,
dass er sprach,
Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?
Wem ist der Arm des Herrn offenbart worden?
Und die zweite Stelle ist Römer 10.
Wir lesen in Römer 10, Vers 16.
Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht.
Denn Jesaja sagt,
Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?
Jesaja sagt,
nun wie dem auch sei,
wichtig ist, dass wir verstehen,
was unser Vers jetzt an dieser Stelle meint.
Hier haben wir nicht das, was der Überrest selbst verkündigt,
sondern hier haben wir,
wie es die Anmerkung sagt,
jedenfalls in der Überarbeitung,
ich weiß nicht,
ob das in der anderen auch schon steht,
es ist die uns betreffende Kunde.
Es ist eine Verkündigung an das Volk.
Nicht eine Verkündigung,
die von dem Volk ausgeht,
sondern die an sie gerichtet ist.
Und zwar erinnert sich jetzt
der zukünftige gläubige Überrest,
das habe ich eingangs erklärt,
an die damalige Verkündigung,
die durch den Herrn Jesus ihnen geworden war.
Und er überlegt,
dieser Überrest,
der zukünftige gläubige Überrest der Juden,
sagt jetzt,
wer hat unserer Verkündigung geglaubt?
Wer hat damals der Verkündigung geglaubt,
die an uns gerichtet würde?
So müssen wir das verstehen.
Nicht als ob die Juden etwas verkündigt hätten,
sondern es ist eine Verkündigung,
die an sie erging.
Wer hat ihr geglaubt?
Und die Antwort ist,
wir haben ihr nicht geglaubt.
Das ist die Antwort.
Die wird nicht ausgesprochen,
aber die liegt in der Frage.
Das bedauern sie jetzt zutiefst.
Jetzt erkennen sie,
dass sie die damalige Botschaft Gottes an sie,
durch den Messias,
der zu ihnen gekommen war,
nicht angenommen hatten.
Und wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?
Jetzt müssen wir nachdenken
über den Arm des Herrn.
Wer ist das?
Was ist das?
Lasst uns mal die eine oder andere Stelle
aus dem Propheten Jesaja aufschlagen,
um über diesen Begriff nachzudenken.
In Jesaja 40 haben wir in Vers 10
eine Aussage über den Arm des Herrn.
Siehe, der Herr kommt mit Kraft
und sein Arm übt Herrschaft für ihn aus.
Kapitel 51
Wir behalten einmal den Gedanken,
er kommt mit Kraft
und der Arm übt Herrschaft aus.
Jetzt Kapitel 51
Vers 5
Und meine Arme in der Mitte
werden die Völker richten.
Sie werden harren auf meinen Arm.
Wieder ist es ein Ausdruck der Kraft.
Kapitel 52
Vers 10
Der Herr hat seinen heiligen Arm entblößt
vor den Augen aller Nationen.
Also in der Regel
ist der Arm des Herrn der Ausdruck
seiner Kraftentfaltung.
Aber jetzt wollen wir nachdenken,
ob es das hier auch ist
oder ob es hier etwas anderes ist.
Hier ist es nicht der Ausdruck der Kraft.
Hier ist der Arm des Herrn
ein Hinweis auf Jesus von Nazareth,
auf den Mann von Golgatha.
Gott hat seinen Arm
den Herrn Jesus
zu diesem Volk gesandt.
Er hat gleichsam seinen Arm ausgestreckt
zu diesem Volk.
Hat seinen Sohn ihm diesem Volk
offenbar gemacht.
Jetzt kommen wir wieder zu dem Gedanken
von Vers 52, 14
Aber einen solchen Arm wollte man nicht.
Jesus von Nazareth, dieser Verachtete,
der nach 2. Korinther 13
in Schwachheit gekreuzigt wurde,
den hat man nicht erkannt.
Als die Offenbarung Gottes
für dieses Volk.
Der Überrest klagt jetzt rückschauend
Ja, der Arm des Herrn ist uns doch offenbar geworden
und wir haben es nicht erkannt.
Tiefe Weglage verbindet
dieses Volk mit dieser Erkenntnis.
Und dann wird beschrieben, Abvers 2,
wie sich diese Offenbarung gestaltet hat.
Wie das stattgefunden hat in diesem Volk.
Dann sagt der Überrest weiter
Und er ist wie ein Reis.
Wer?
Dieser Arm ist gemeint.
Er ist wie ein Reis
vor ihm aufgeschossen.
Vor Gott aufgeschossen.
Das sagt der Überrest.
Und zwar wie ein Wurzelspross
aus dürrem Erdreich.
Jetzt müssen wir
zuerst einmal darüber nachdenken,
was das dürre Erdreich darstellt.
Das dürre Erdreich stellt Israel dar.
Israel hatte keine Frucht für Gott gebracht.
Gott hatte sich um diesen Weinberg Israels bemüht.
Hatte gegraben.
Hatte gearbeitet.
Aber statt Reben
hat es Herrlinge gebracht.
Keine Frucht.
Als der Jesus sich einmal nähren wollte von der Frucht des Feigenbaums,
da war keine Frucht.
Nein, Israel glich dem dürren Erdreich.
Aber nicht nur Israel.
Die ganze Welt, auf der ganzen Erde, war niemand,
der Frucht für Gott brachte,
so wie er sie gesucht hat.
Aber jetzt kam jemand.
Jetzt kam dieser Arm.
Und der ist wie ein Reis
vor Gott aufgeschossen.
Jetzt brauchen wir andere Stellen,
um das gut zu verstehen.
Lasst uns mal zunächst nach Kapitel 11 gehen.
Jesaja 11.
Da lesen wir zunächst in Vers 1.
Und ein Reis wird hervorgehen
aus dem Stumpf Isais,
und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.
Vers 10. Und es wird geschehen an jedem Tag.
Der Wurzelspross Isais,
der dasteht als Banner der Völker.
Das war der Mann, der die Standarde trug.
Das war eigentlich der,
der siegreich von seinem Siegeszug als Held zurückkam.
Der trägt das Banner.
Aber hier ist jetzt ein anderes Bild.
Ursprünglich kam er nicht so.
Noch eine Stelle
aus dem Propheten Hesekiel.
Kapitel 17.
Hesekiel 17, Vers 22.
So spricht der Herr,
und ich werde vom Wipfel der hohen Zeder
einen Schössling nehmen und ihn setzen.
Vom obersten ihrer Schösslinge
werde ich einen zarten abbrechen
und ihn auf einen hohen und erhabenen Berg pflanzen.
Was ich zeigen will ist,
dieser Schössling,
in seiner ganzen Unscheinbarkeit,
klein und zart,
war der Ausdruck göttlichen Lebens
in diesem dürren Erdreich.
So kam er.
Jetzt denken wir unwillkürlich
an seine Geburt,
an seine Kindheit.
So kam der Arm des Herrn
auf diese Erde.
Jetzt war Leben für Gott da.
In der ganzen Unfruchtbarkeit Israels
erkrünte jetzt ein saftiger Sprössling.
War nicht herrlich zu sehen.
Nie, nie war eine Blume schöner für Gott
als in diesem Schössling.
Nie.
Da sah der Vater
diesen seinen Sohn
in diese Unscheinbarkeit.
Menschen haben ihn nicht geachtet.
Aber er drückt seine Wertschätzung aus
über diesen seinen Sohn.
Und als er zum allerersten Mal auftrat,
zum allerersten Mal
in Markus 1,
bei der Taufe am Jordan,
da sagt Gott vom Himmel her,
du bist mein geliebter Sohn.
An dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Jetzt grünte und blühte etwas
von göttlichem Leben
hier in dieser dunklen Welt.
So war er gekommen zu diesem Volk.
Ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich.
Jetzt lasst mich noch eine Stelle anführen
auf dem letzten Blatt der Bibel,
die damit zu tun hat.
Offenbarung 22
Da lesen wir in Vers 16
B
Dass der Herr Jesus sich noch einmal vorstellt
diesem Johannes auf Patmos
und zu ihm sagt,
ich bin die Wurzel
und das Geschlecht Davids.
Das Geschlecht Davids
meint die Nachkommenschaft Davids.
Ich habe vorhin gelesen,
aus dem stumpfe Isais
kam dieser Sprössling.
Das war die Nachkommenschaft Davids
und gleichzeitig ist diese Nachkommenschaft
die Wurzel Davids.
Das heißt der Ursprung Davids.
Wisst ihr was das bedeutet?
Dieser Sprössling
als Nachkomme Davids,
als Mensch geboren
von einer Jungfrau auf dieser Erde
war gleichzeitig der ewige Sohn.
Sind das nicht herrliche Dinge,
die hier von diesem Reis gesagt werden?
Dann wird in Vers 2 weiter gesagt,
er hatte keine Gestalt und keine Pracht.
Und als wir ihn sahen,
da hatte er kein Ansehen oder Aussehen,
dass wir ihn begehrt hätten.
Ich denke gerade an Johannes 1 Vers 46,
wo gesagt wird,
was kann aus Nazareth Gutes kommen?
Das war dieser Nazarener,
der Arm Jehofas.
Aber man wollte ihn nicht.
Er hatte keine Gestalt und keine Pracht.
Dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten,
das zeigt den ganzen Unglauben des damaligen Volkes.
Ich wiederhole,
der zukünftige Überrest sagt das.
Lasst uns das nie vergessen.
Er drückt jetzt aus,
was das Volk damals über diesen Messias dachte.
Und der zukünftige Überrest wehklagt darüber,
über die damalige Einstellung,
die man hatte gegenüber diesem Arm.
Und doch war er derjenige,
von dem in Psalm 45 gesagt wird,
wenn ich nicht irre in Vers 3,
du bist schöner als die Menschen Söhne.
Und in Hohelied 5 heißt es,
am Ende der Beschreibung in Vers 10,
und alles an ihm ist lieblich.
Und in Johannes 1 Vers 14 sagt Johannes,
und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut.
Das Auge des Glaubens
sah in ihm die ganze göttliche Schönheit
der Offenbarung Gottes.
Aber der Unglaube des Volkes sagt,
er hatte keine Gestalt und keine Pracht.
Und als wir ihn sahen,
da hatte er kein Aussehen,
dass wir ihn begehrt hätten.
Dann heißt es in Vers 3,
er war verachtet und verlassen von den Menschen,
von denen zu deren Rettung er gekommen war.
Von den Menschen, die Anmerkung sagt,
eigentlich von den Männern.
Das heißt, den hochgestellten Männern in Israel.
Das ist so.
Gerade von ihnen war er verachtet.
Wir wollen uns mal einige Stellen anschauen.
In Matthäus 11
heißt es in Vers 19,
ich habe fast nicht den Mut das zu lesen,
dass über ihn gesagt wurde,
siehe ein Fresser und Weinzäufer.
Das war das Urteil über ihn.
Johannes 9
das sagen diese hochgestellten Pharisäer.
In Vers 24
dass dieser Mensch ein Sünder sei.
Mal noch Lukas 7.
Nur mal um einige Stellen zu nennen.
Lukas 7 Vers 36
Da war er im Haus eines solch hochgestellten Mannes.
Und er legt sich zu Tisch.
Aber dieser Mann
lässt die einfachsten Regeln der Gastfreundschaft außer Acht.
Und dann kam eine Sünderin in dieses Haus.
Und diese Sünderin bringt ein Alabasterfläschchen
und benetzt die Füße des Herrn mit ihren Tränen
salbt sie und trocknet sie ab.
Und später muss der Herr zu diesem Pharisäer sagen
du hast meine Füße nicht gewaschen.
Sie aber hat sie mit ihren Tränen benetzt.
Ich könnte noch ganz viele Stellen anführen,
wo gerade die hochgestellten Leute in Israel
ihre Verachtung gegenüber dem Herrn Jesus zum Ausdruck bringen.
Ich möchte jetzt noch ein Vers aus den Psalmen lesen.
Psalm 69
Vers 13
Die im Tor sitzen, reden über mich.
Und ich bin das Seidenspiel der Zecher.
Wisst ihr, die Menschen die im Tor saßen,
das waren die hochgestellten Beamten in Israel.
Die sprachen Recht.
In den Toren der Stadt saß die Gerichtsbarkeit.
Die reden über mich.
Und außerdem war er das Seidenspiel der Zecher.
Verachtet von den Menschen.
Und er war verlassen von den Menschen.
Wollen wir uns auch an einige Stellen noch erinnern?
Was das verlassen sein bedeutet?
Ich denke an Psalm 102.
Psalm 102, Vers 6 und 7
Vers 7
Ich gleiche dem Peligan der Wüste,
bin wie die Eule der Einöden.
Der Peligan in der Wüste ist der einsamste Vogel.
Die Eule der Einöden.
Bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
Psalm 142
Die Stellen müssen uns einfach ergreifen, Geschwister.
Psalm 142
Vers 5 am Ende
Verloren ist mir jede Zuflucht.
Jetzt kommt der Nachsatz.
Niemand fragt nach meiner Seele.
In Glagelieder 1
heißt es in Vers 21
Da ist niemand, der mich tröstet.
Er war verlassen von den Menschen.
Das können wir etwas nachempfinden, oder?
Wenn du niemand hast.
Niemand, dem du dich anvertrauen kannst.
Niemand, der ein Wort für dich hat.
So verlassen, so einsam war unser Herr.
Vielleicht gab es nur eine,
die ihn wirklich verstand.
Darf ich das mal so sagen?
Vielleicht gab es nur eine, das war eine Frau.
Maria von Bethanien
hatte ein Empfinden
für die Bedürfnisse des Herrn Jesus.
Für seine inneren Überlegungen.
Ein Mann der Schmerzen
und mit Leiden vertraut.
Von der Krippe bis zum Kreuz.
Ein Mann der Schmerzen.
Nicht nur körperlicher Schmerzen.
Vor allem seelischer Schmerzen.
Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, Geschwister.
Es gibt ein Gedichtband von Bruder Derby.
Gibt es auch in Deutsch.
Leider kann man ihn nicht mehr kaufen,
wie viele gute Bücher.
Der heißt Geistliche Gesänge.
In diesem Buch ist ein Gedicht von Derby,
das heißt Der Mann der Schmerzen.
Ich glaube es hat über 30 Strophen.
Wenn du das liest,
dann läuft es dir eiskalt über den Rücken.
Der Schmerzensmann.
Da beschreibt er den Leidensweg des Herrn Jesus.
Ich frage noch einmal,
berührt uns das noch überhaupt?
Oder sagen wir, das kenne ich doch schon längst.
Sag jetzt einmal, das hat er für mich getan.
Für mich gingst du nach Golgatha.
Du hast mich so gelebt.
Der Mann der Schmerzen.
Und mit Leiden vertraut.
Niemals hat je ein Mensch so in seiner Seele gelitten
über die Folgen der Sünde wie der Herr Jesus.
Wie einer, vor dem man das Angesicht verbergt.
Das war der Ausdruck einer ganz besonderen Verachtung im Orient.
Ein solcher Ausdruck war unerträglich für die übrigen.
Wenn der Jesus trauerte,
tief im Geist erschüttert war über die Folgen der Sünde,
dann haben sich andere eines solchen Ausdrucks geschämt.
Im Buch Esther konnte es der König nicht haben,
wenn jemand traurig vor ihm trat.
Das ist der Gedanke.
Einer solchen Person entledigte man sich.
Er war es nicht mehr wert, ihn anzuschauen.
Das liegt dahinter diesem Ausdruck.
Vor dem man das Angesicht verbergt.
Seine eigenen Brüder.
Seine eigenen Brüder in Markus 6.
Lesen wir das einmal.
Das ist so der Gedanke.
Markus 6 Vers 3 am Ende.
Da heißt es, sie nahmen Anstoß an ihm.
Und dann wird noch einmal gesagt, er war verachtet
und wir haben ihn für nichts geachtet.
Übrigens haben die Menschen dieser Verachtung auch Ausdruck gegeben.
Das werden wir noch sehen, wenn wir zu den nächsten Versen kommen.
Sie haben ihn nicht nur im Herzen verachtet,
sie haben auch durch Worte und Taten ihrer Verachtung Ausdruck verliehen.
Indem sie ihn anspielen und schlugen und geißelten und verspotteten.
Dann heißt es noch, und wir haben ihn für nichts geachtet.
Wenn wir in Vers 3 am Anfang vorwiegend die Haltung der Führer des Volkes sehen,
der hochgestellten Männer, sehen wir jetzt,
dass nicht nur sie, sondern alle ihn für nichts geachtet hatten.
Wir, sagt der Überrest, da schließt er alle ein.
Und wir lesen das in Kapitel 49 sehr deutlich.
49 Vers 7.
So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger.
Jetzt kommt dieser Ausdruck, zu dem von jedem Mann Verachteten.
Das war unser Herr.
Noch einmal abschließend die Frage, wie stehen wir zu diesem Heiland?
Daran werden wir einmal gemessen werden.
Stehen wir immer noch zu ihm, wie dieses damalige Volk,
wie die Menschen im Allgemeinen,
oder ist er derjenige, der auch unseres Herzens Wonne ist,
an dem auch wir unsere ganze Freude gefunden haben? …
Automatic transcript:
…
Wir wollen heute einen weiteren Abschnitt aus Jesaja 53 lesen.
Jesaja 53, Abvers 4
Doch er hat unsere Leiden getragen,
und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen.
Und wir, wir hielten ihn für bestraft,
von Gott geschlagen und niedergebeugt.
Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet,
um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.
Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm,
und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
Wir alle irrten umher wie Schafe.
Wir wandten uns jeder auf seinen Weg.
Und der Herr hat ihn treffen lassen,
unser aller Ungerechtigkeit.
Er wurde misshandelt,
aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf,
wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird,
und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern.
Und er tat seinen Mund nicht auf.
Er ist weggenommen worden aus der Angst und aus dem Gericht.
Und wer wird sein Geschlecht aussprechen?
Denn er wurde abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen.
Wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen,
und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt.
Aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod,
weil er kein Unrecht begangen hat
und weil kein Trug in seinem Mund gewesen ist.
Soweit heute der Bibeltext.
Ich möchte vor allem für diejenigen,
die gestern nicht hier sein konnten,
noch einmal ganz kurz einen Anschluss herstellen
an die gestrige Betrachtung.
Wir haben gesehen, dass wir ein Kapitel betrachten,
das wohl nicht nur das bekannteste Kapitel
der Prophezeiungen des Alten Testamentes ist,
sondern vor allem den beschreibt,
der der Mittelpunkt des Ratschlusses Gottes ist.
Das Leben des Herrn Jesus,
sein Leiden, sein Sterben und seine Erhöhung.
Wir haben gesehen, dass es im Alten Testament
drei ganz bekannte Kapitel gibt,
die den Tod des Herrn Jesus beschreiben.
1. Mose 22, wo Abraham seinen Sohn Isaac opfert,
da haben wir den Herrn Jesus in dem Charakter des Brandopfers.
In 1. Mose 22, wo wir den bekannten Ausspruch haben,
mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen,
sehen wir den Herrn Jesus vornehmlich als Sündopfer.
Zur Sünde gemacht.
Und in unserem Kapitel ist der Schwerpunkt das Schuldopfer,
wo der Herr Jesus unsere Sünden
an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.
Was uns außerdem in unserem Kapitel sehr beeindruckt,
ist der Dialog, der sich zwischen
Gott und dem zukünftigen gläubigen Überrest der Juden abspielt.
Diesen Zwiegespräch dürfen wir staunend zuhören.
Und vor allem dem, was Gott sagt über seinen Sohn,
die allergrößte Aufmerksamkeit widmet.
Schwester, es gibt nichts Größeres,
als zuzuhören, wie Gott über seinen Sohn denkt.
Das ist unüberbietbar groß.
Wir haben in den Versen 13 bis 15 aus Kapitel 52
gestern Abend gesehen, wie Gott spricht über seinen Sohn.
Dann haben wir in Kapitel 53 von Vers 1 bis 6,
dass in Zukunft der gläubige Überrest der Juden
über den Messias spricht.
Das sind Juden, die nach der Entrückung der Gläubigen
noch zum Glauben kommen durch die Verkündigung des Evangeliums des Reiches.
Solche, die das Evangelium der Gnade nicht gehört haben.
Und wenn sie dann als gläubig gewordene Juden
an den kommenden Messias, der ihnen ein Friedensreich auf der Erde aufrichten wird,
wenn sie dann zurückdenken an die damalige Zeit,
als der Jesus als Mensch auf der Erde lebte,
dann denken sie reumütig und voller Scham und Selbstanklage
zurück an den Empfang, den sie damals dem Messias bereitet haben.
Das sind nicht dieselben Menschen, das weiß ich wohl.
Aber der zukünftige Überrest macht sich eins
mit der damaligen Schuld des Volkes Israel.
Und aus dieser Sicht heraus spricht er über den Herrn Jesus.
Und wir haben gestern Abend schon die ersten drei Verse betrachtet
und gesehen, wie sie jetzt die damalige Verachtung des Herrn Jesus gesehen haben.
Sie sagen, dass er ein Mann der Schmerzen war und mit Leiden vertraut.
Und jetzt sprechen sie weiter.
Jetzt sagen sie weiteres über den Herrn Jesus.
Ich muss aber jetzt noch einmal unterscheiden,
und das ist sehr wichtig zum Verständnis dieses Abschnittes,
zwischen den Leiden des Herrn, die er erduldet hat vonseiten der Menschen
und den Leiden des Herrn, die er erduldet hat vonseiten Gottes.
Das ist ein wichtiger Unterschied.
Zweitens müssen wir lernen, zu unterscheiden zwischen der ungerechten Behandlung,
die er vonseiten des Volkes erfahren hat
und der gerechten Beurteilung vonseiten seines Gottes.
Deshalb jetzt noch einmal der Hinweis, dass wir in den Versen 1 bis einschließlich 4
seine Leiden haben, die er während seines Lebens vonseiten der Menschen erfahren hat.
Da hat er gelitten als der Gerechte inmitten von Ungerechten.
Während wir dann in den Versen 5 und 6 die Leiden haben,
die er in den drei Stunden der Finsternis auf dem Kreuz erduldet hat
vonseiten eines gerechten Gottes.
Um die Einteilung des Kapitels noch einmal weiter vorzunehmen,
möchte ich wiederholen, was ich gestern Abend gesagt habe,
dass wir dann ab Vers 7, nachdem der Überrest in den Versen 1 bis 6 gesprochen hat,
wir in Vers 7 bis 9 wieder die Sprache Gottes haben.
Dann spricht Gott wieder über seinen Sohn.
In Vers 10 noch einmal die Sprache des Überrestes
und in den Versen 11 und 12 die Antwort Gottes auf das Opfer seines Sohnes.
Nun zu Vers 4.
Noch einmal in Vers 4 spricht immer noch der Überrest zukünftiger Tage.
Und er sagt jetzt, doch er, das ist der Herr Jesus,
hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen.
Wann hat der Herr Jesus das getan?
In seinem Leben.
Vers 4 bezieht sich nicht auf seinen Tod.
Und das möchte ich vor allem in aller Liebe und Vorsicht
einmal unseren lieben Brüdern sagen.
Mir ist wohl bewusst, dass diese Abschnitte sonntagsmorgens oft gelesen werden.
Nicht nur hier in Hannover, bestimmt auch in Salzgitter, auch bei uns in Philadelphia.
Sie werden oft gelesen.
Zurecht gelesen.
Aber jetzt eine kleine Bemerkung zu Vers 4.
Ich habe nicht das Recht zu sagen, Vers 4 darf nicht gelesen werden.
Nur wenn es gelesen wird, dann sollte man wissen,
dass sich dieser Vers nicht auf die Leiden des Kreuzes bezieht.
Der Jesus hat während seines Lebens
die Leiden und Schmerzen der damaligen Juden zu seinen eigenen gemacht.
Das ist nicht meine Erfindung.
Das möchte ich aus der Schrift deutlich beweisen.
Da gibt es eine Stelle in Matthäus 8, die jeden Zweifel daran sofort beseitigt.
Wir lesen in Matthäus 8 Vers 16
Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm und er trieb die Geister aus mit einem Wort
und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde,
hören wir gut zu, damit erfüllt würde,
was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht,
er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.
Das ist ein eindeutiges Zitat von Jesaja 53 Vers 4.
Und Geschwister, wir wollen diesen Vers jetzt nicht, weil er sich nicht auf die Leiden des Kreuzes bezieht,
irgendwie als weniger schwerwiegend einstufen.
Das hat in Jesus viel gekostet.
Seine Machterweisungen an den damaligen Kranken des Volkes
war eben nicht nur die Offenbarung von Kraft und Macht,
sondern es war der Ausfluss einer unendlichen Barmherzigkeit und Liebe zu diesen Menschen.
Und das hat ihn bis ins Innerste seiner Seele geschmerzt.
Und das möchte ich jetzt gerne zeigen an einigen Schriftstellen.
In Markus 7 lesen wir in Vers 34,
dass jemand zu ihm gebracht wurde, der taub war.
Und dann rührte er seine Zunge an und zum Himmel aufblickend seufzte er
und spricht zu ihm, Efata, das ist, werde aufgetan.
Das war nicht ein Stöhnen oder Seufzen, weil er körperlich matt war,
sondern das war eine innere Ergriffenheit über die Folgen der Sünde, die er sah.
Ich denke an Kapitel 8, Markus 8, Vers 12.
Da fingen die Pharisäer mit ihm zu streiten, indem sie ein Zeichen vom Himmel begehrten, um ihn zu versuchen.
Und in seinem Geist tief seufzend spricht er, was begehrt dieses Geschlecht ein Zeichen.
Er war gerührt von dem Unglauben dieser Obersten des Volkes.
Ich denke an Johannes 11, man könnte viele Stellen anführen, die zwei noch, das soll dann genügen.
In Johannes 11, Vers 33 begegnet er den extremsten Folgen der Sünde.
Da war Lazarus gestorben.
Und dann heißt es dort in Johannes 11,
als nun Jesus, Vers 33, sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren,
seufzte er tief im Geist und er stütterte sich.
Die Anmerkung sagt, wurde er heftig bewegt.
Das steht auch in Vers 38 nochmal.
Tief in sich selbst seufzend kommt er zur Kraft.
So machte er die Leiden, Schmerzen und Krankheiten des Volkes zu seinen eigenen.
Aber das Volk hat das nicht gemerkt.
Sie haben das nicht erkannt,
sondern sie hatten ein ganz anderes Urteil über ihn.
Und das steht jetzt im zweiten Satz von Vers 4.
Der Überrest bekennt, obwohl der Herr so unter diesen Leiden des Volkes,
den Folgen der Sünde, litt,
hielten wir ihn für von Gott bestraft und geschlagen und niedergebeugt.
Also der Überrest bekennt die damalige Fehleinschätzung des Volkes.
Die damaligen Juden dachten,
der Herr Jesus sei der Getroffene, der von göttlicher Strafe Getroffene.
So sagt es auch die Anmerkung.
Vielleicht haben sie gedacht an 2. Könige 5,
wo Gehasi, der Diener von Elisa, mit dem Aussatz bestraft wurde.
Vielleicht haben sie daran gedacht.
Vielleicht haben sie an den König Ussia gedacht.
Im 2. Chroniker 36,
der unrechtmäßig im Tempel opferte
und ebenfalls mit dem Aussatz gestraft wurde.
Natürlich gibt es diese Reaktionen Gottes
auf ein Fehlverhalten von Menschen, auch von Gläubigen.
In 1. Korinther 11 heißt es, deshalb sind viele von euch
schwach, krank und ein Gutteil entschlafen.
Das gibt es.
Aber im Blick auf den Herrn war das nicht so.
Der Herr war nicht der von Gott Gestrafte in seinem Leben,
wegen seiner eigenen Fehlerhaftigkeit.
Nein, das war eine grobe Fehleinschätzung der Juden.
Und der Überrest bekennt es jetzt hier.
Und dann kommt ein gewaltiger Wechsel.
Ab Vers 5 haben wir es jetzt nicht mehr zu tun
mit dem leidenden Herrn in seinem Leben,
sondern jetzt wechselt die Szene
und jetzt sehen wir seinen Opfertod auf Golgatha.
Und es heißt, doch um unsere Übertretungen willen
war er verwundet,
um unsere Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.
Der Überrest zukünftiger Tage sieht,
dass der damalige Opfertod des Herrn Jesus
um ihre Ungerechtigkeiten willen
und um ihre Sünden willen geschehen war.
Gleichsam stellvertretend für sie.
Schuldopfer.
Das haben wir hier.
Die Leiden von Vers 4
konnten nicht Sühnung tun.
So schwer die Leiden des Herrn Jesus waren
unter der Hand der Menschen,
es musste ein blutiges Opfer gestellt werden.
Das Leben des Herrn Jesus,
so vollkommenes war für Gott
und so anklagend gegenüber den Menschen,
konnte dem Mensch keine Rettung bringen.
Es hat ihn nur verurteilt.
Das reine Licht stellte die Finsternis bloß.
Der Jesus hat selbst gesagt,
wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein.
Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
Und diesen Tod des Herrn Jesus,
den haben wir hier.
Ich sage noch einmal,
es geht lehrmäßig um das stellvertretende Opfer des Herrn Jesus
für sein Volk.
Und doch wollen wir diesen Abschnitt nicht betrachten,
ohne dass wir auch davon zutiefst berührt werden.
Ich habe gestern Abend gesagt,
wenn wir teilnahmslos
an den Leiden des Herrn Jesus vorübergehen,
begehen wir die größte Schuld.
Und ich möchte jetzt fragen,
kann jeder, der in diesem Raum ist, sagen,
jetzt komme ich zu Vers 5,
doch um meine Übertretungen willen war er verwundet.
Um meine Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.
Kann das jeder sagen, der hier ist?
Kann jeder für sich jetzt seinen Namen einsetzen?
Wenn nicht,
dann kann das verheerende Folgen haben
für jeden Zuhörer.
Das muss man sagen können,
um meine Übertretungen willen.
Für mich gingst du nach Golgatha.
Dann haben wir Empfindungen
über diesen Mann der Schmerzen.
Dann ehren wir den,
der so unendlich litt
und für mich und dich starb.
Wir haben in unserem Vers das,
was in 1. Petrus 2 steht.
Ich will die Stelle mal aufschlagen.
1. Petrus 2, Vers 24
Der selbst unsere Sünden an seinem Leib
auf dem Holz getragen hat,
damit wir den Sünden abgestorben,
der Gerechtigkeit leben,
durch dessen Striemen ihr heil geworden seid.
Das kann aber nur der sagen,
der wirklich das Opfer des Herrn Jesus
für sich geschehen im Glauben erfasst
und angenommen hat.
Wenn es jetzt hier um die Ausdrücke geht,
die seinen Opfertod beschreiben,
dann staunen wir über die Auswahl,
die der Heilige Geist trifft,
um das mitzuteilen.
Er sagt, er war verwundet,
zerschlagen.
Er spricht von Strafe,
von Strieben.
In Vers 8 von abgeschnitten.
In Vers 10 noch einmal von zerschlagen
und leiden lassen.
Wollen wir diese Ausdrücke, Geschwister,
mal auf uns einwirken lassen.
Das sind Ausdrücke,
die der Heilige Geist gewählt hat,
um die Tiefe seiner Leiden zu markieren.
Verwundet.
Das wird in Kapitel 51,
das Wort im Grundtext,
wird in Kapitel 51 Vers 9
mit durchbohrt angegeben,
in einer ganz anderen Beziehung.
Aber das Wort durchbohrt am Ende Kapitel 51 Vers 9
ist dasselbe Wort im Grundtext wie hier,
wo es heißt verwundet.
Der Jesus wurde durchbohrt
von dem Gericht Gottes.
Im Alten Testament gibt es eine Stelle,
ich meine sie steht in den Klageliedern,
wo das Opfer des Herrn Jesus geschildert wird,
als ob er wie eine Zielscheibe
den Pfeilen des Köchers Gottes ausgesetzt war.
Gott war derjenige,
der hier tätig wird, um den zu verwunden,
der dort auf dem Stamm des Kreuzes hängt.
Jetzt sehen wir den Unterschied
zwischen der Fehleinschätzung des Volkes
und dem gerechten Gericht Gottes
über seinen Sohn.
Nicht wegen seiner eigenen Sünde,
sondern weil er stellvertretend
in das Gericht ging,
dass das Volk sich zugezogen hatte.
Jetzt sage ich noch einmal,
dass ich und du verdient hätten.
Gepriesen sei der Herr
für seine Liebe bis zum Tod am Kreuz.
Er war um unsere Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.
Das Wort haben wir noch einmal in Vers 10.
Ich werde dabei noch einmal näher darauf zu sprechen kommen.
Die Strafe zu unserem Frieden,
das sagt der Überrest,
lag auf ihm.
Die Strafe, die ihm von göttlichen Schlägen
zugefügt wurde.
Es geht hier nicht um die Schläge,
die die Menschen ihm zufügten
während seines Lebens.
Ich sage noch einmal,
so schlimm das für den Herrn war,
was er jetzt auf dem Kreuz erduldete,
in diesen drei Stunden,
war wesentlich schlimmer für ihn.
Der Jesus wusste das,
dass dieses Gericht von Gott kam.
Er sagt im Psalm 22,
in den Staub des Todes legst du mich.
Und das war für ihn so unendlich schwer.
Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Das wird uns hier in diesen beiden Versen beschrieben.
Die Evangelien zeigen mehr
die Schläge der Menschen an dem Herrn Jesus.
Seine Geißelung,
sie schlugen ihm auf das Haupt.
Sie gaben ihm Backenstreiche.
Aber hier schlägt Gott.
Durch seine Striemen
ist uns Heilung geworden.
Noch einmal,
die Striemen des Gerichtes Gottes
an seinem Sohn auf dem Kreuz.
Aber jetzt noch etwas zu dem Frieden.
Der Überrest sagt, die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm.
Das Volk Israel hat bis heute keinen Frieden.
Nein.
Das muss ich nicht erklären.
Das weiß jeder.
Aber der Überrest wird Frieden bekommen.
Nicht nur den Frieden des Herzens,
auch den Frieden,
den Gott diesem Volk zugesagt hatte,
in äußeren Umständen.
Der Herr wird diesen gläubigen Überrest
in die Segnungen des tausendjährigen Reiches einführen.
Und dann werden sie Frieden haben.
Tausend Jahre Frieden,
den sie nicht hatten bis dahin.
Aber jetzt die Anwendung auf uns,
das was der gläubige Überrest in zukünftigen Tagen
bekommen wird,
auf der Grundlage des Opfers des Herrn Jesus,
das haben wir jetzt schon.
Darf ich mal ein paar Stellen anführen?
Kolosser 1, Vers 20
In dem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes.
Für uns.
Ich denke an Epheser 1.
Nein, 1 ist es nicht.
2
Epheser 2
Vers 14
Denn er ist unser Friede.
Vers 15
Er hat die zwei Frieden stiftend, Juden und Griechen,
zu einem neuen Menschen geschaffen.
Und noch Römer 5
Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben,
Vers 1
haben wir Frieden mit Gott
auf derselben Grundlage seines Opfertodes.
Aus diesen Stellen sehen wir, wie dieses Kapitel auch für uns
herrliche Wahrheiten enthält.
Dann lesen wir in Vers 6
Wie der Überrest
den damaligen Zustand des Volges schildert.
Und er sagt,
wir alle
irrten umher wie Schafe.
Wir die Juden
irrten umher wie Schafe.
Nun das ist die Wahrheit.
Damals haben die Juden das nicht erkannt.
Damals haben sie ein solches Urteil über sich nicht ausgesprochen.
Und ich will das bestätigen.
Der Jesus hat sie genauso gesehen.
Nicht anders.
Wir lesen in Matthäus 9
In Vers 36
Dass er die Volksmenge sah
und wieder innerlich bewegt wurde über sie,
weil sie erschöpft und hingestreckt waren
wie Schafe, die keinen Hirten hatten.
Merken wir,
wie das Urteil des Herrn von damals
jetzt von dem Überrest gleichsam übernommen wird.
Und sie sagen, ja so war es.
Wir alle irrten umher wie Schafe.
Orientierungslos.
Ziellos.
Verloren.
Ohne Zukunftsperspektive.
So war es.
Dann sagt er weiter, dieser Überrest,
wir wandeln uns jeder auf seinen Weg.
Wisst ihr, es fällt einfach auf,
dass zunächst die Rede ist,
wir alle irrten umher.
Das ist die Gesamtheit.
Und dann sagt der Überrest, aber zusätzlich
wandelt sich jeder auf seinen Weg.
Gottes Wort ist so präzise.
Wisst ihr, das Urteil
über uns, wir alle sind ja Sünder,
stimmt.
Aber das hilft nicht.
Das hilft nicht.
Diese globale Einschätzung über die Menschen
stimmt, aber ich muss erkennen,
dass ich mich auf meinen Weg
gewandt habe.
Auf meinen eigenwilligen, von Gott
wegführenden Weg.
Das begann bei keinem.
Nicht nur Israel irrte umher wie Schafe,
sondern die ganze Menschheit
hat sich von Gott entfernt.
Kein ging weg von dem Angesicht des Herrn.
Den Weg nach Osten
wählte die Menschheit.
Das ist der Weg weg von Gott.
Und so hat ein jeder für sich
sich weggewandt.
Ich denke an Lukas 15.
Ganz deutlich.
Lass mal aufschlagen.
In Lukas 15, die bekannte Begebenheit
von dem verlorenen Sohn.
Nachdem er
den Teil des Vermögens von seinem Vater
gefordert hatte, in Vers 12,
steht in Vers 13,
nach nicht vielen Tagen
brachte der jüngere Sohn alles zusammen
und reiste weg
in ein fernes Land.
Das ist der Weg.
Jedes einzelnen Menschen
weg von Gott.
Da gab es keine Hilfe.
Außer einer.
Und diese Hilfe
wird am Ende von Vers 6 beschrieben.
Und der Herr, das ist Gott,
hat ihn, den Herrn Jesus,
treffen lassen.
Unser aller Ungerechtigkeit.
Schwestern, wenn uns
jetzt das Herz nicht warm wird
für den Herrn Jesus,
dann weiß ich nicht, was uns noch für ihn erwärmen soll.
Unsere Sünden,
die wie Sand am Meer waren,
deren Gericht hat er getragen.
Das ist nicht Allversöhnung,
was hier beschrieben wird.
Nein.
Der Jesus hat nicht die Sünden aller Menschen getragen.
Wenn hier die Rede ist von unserer Ungerechtigkeit,
dann ist es die Ungerechtigkeit des gläubigen, zukünftigen Überrestes.
Er kann das sagen, das ist wahr.
Aber ich kann das auch sagen.
Und du kannst es sagen,
wenn du Vergebung deiner Sünden hast.
Noch einmal, es ist nicht Allversöhnung,
sondern es ist Stellvertretung.
So wenig,
wie in Vers 4,
ich mache mal einen Vergleich jetzt noch,
der Jesus die Schwachheiten und Krankheiten
aller Menschen getragen hat, hat er nicht.
Damals hat er die der Juden auf sich genommen in seinem Leben.
Das bedeutet nicht,
dass wir heute als Gläubige nicht mehr krank werden müssten,
weil der Jesus jetzt die Krankheiten der Gläubigen wegnimmt.
Nein.
Und hier bedeutet es auch nicht,
dass der Jesus die Sünden aller Menschen wegnimmt.
Lasst uns nie dieser bösen Lehre der Allversöhnung anheimfallen,
die der sagt, dass am Ende alle Menschen im Himmel sind,
selbst der Teufel noch.
Das ist eine fundamentale Irrlehre.
Der Jesus sagt,
wer nicht glaubt, ist schon gerichtet
und endet in der ewigen Verdammnis.
Und dann kommen wir auf Vers 7,
wieder zu der Sprache Gottes
über seinen Sohn.
Jetzt spricht Gott wieder.
Und ich habe das gestern Abend schon gesagt,
wenn Gott spricht,
nimmt er gleichsam die Sprache des Überrestes auf
und führt die Linie weiter.
Schön zu sehen.
Das heißt, er bekennt sich zu den Aussprüchen des Überrestes
über seinen Sohn und vertieft sie.
Jetzt sehen wir,
dass nur Gott
die wahren Beweggründe seines Sohnes kennt
und wertzuschätzen weiß.
Er sah die ganze Schönheit seines Sohnes.
Die Menschen gaben ihm diesen Platz auf dem Kreuz.
Aber Gott sah die Herrlichkeit von Golgatha
emporsteigen,
diesen duftenden Wohlgeruch.
Denn aus dem Gluten,
aus dem Feuer seiner Leiden,
stieg hervor
Wohlgeruch so süß und teuer.
Jetzt sagt Gott,
er wurde misshandelt.
Ja, der Herr Jesus wurde misshandelt.
Ich habe das gestern Abend schon angedeutet.
Die Verachtung,
die ihm entgegengebracht wurde,
die hat sich offenbart
in Handlungen
gegenüber dem Herrn Jesus.
So schlimm auch
der beißende Spott war,
der Hohn des Menschen.
Er hat mein Herz gebrochen, sagt der Prophet.
Sie haben sich nicht gescheut,
Hand an ihn zu legen.
Als er auf dem Kreuz hing,
haben sie noch gesagt,
wenn du Gottes Sohn bist,
dann steige herab vom Kreuz.
Das war eine mündliche Misshandlung.
Er war Gottes Sohn.
Sie haben gesagt, Gott rette dich jetzt,
wenn er dich begehrt.
Hat Gott ihn nicht begehrt?
Oh doch.
Aber sie haben ihn auch angespielt.
Der Ausdruck der allergrößten Verachtung.
Geschlagen, gegeißelt,
mit einer Dornenkrone gekrönt.
Er wurde misshandelt.
Wir sehen jetzt in Vers 7,
wie Gott seinen Sohn beurteilt
im Umgang mit den Menschen.
Das ist der Inhalt von Vers 7.
Wie er den Menschen begegnet.
Das hat Gott gesehen.
Und das beurteilt er jetzt.
Aber er beugte sich
vor diesen Menschen, die ihn so misshandelt haben
und tat seinen Mund nicht auf
wie ein Lamm,
das zur Schlachtung geführt wird.
Er tat seinen Mund nicht auf.
Bei dieser Stelle wollen wir noch einen Augenblick stehen bleiben.
Aber noch einen Nachtrag, der mir gerade einfällt,
zu den Versen 4 bis 6.
Das muss ich noch sagen.
In Vers 4
nimmt der Herr Jesus in seinem Leben
die Folgen der Sünde weg
von den Menschen, die er heilt.
Und in Vers 5 und 6
nimmt er auf dem Kreuz
die Ursache
dieser Folgen der Sünde weg.
Nämlich die Sünde selbst.
Das ist der Unterschied.
Jetzt haben wir in Vers 7
uns zum Schluss daran erinnert,
dass er wie ein Lamm,
das zur Schlachtung geführt wird,
seinen Mund nicht auftut.
Auch hier möchte ich
die eine oder andere Stelle anführen,
die uns in den Evangelien zeigt,
wie er schweigt.
Warum schweigt er?
Er schweigt immer dann,
wenn er selbst angegriffen wird.
Er schweigt,
weil er den Weg des Gehorsams
zur Verherrlichung Gottes gehen wollte
bis zum Kreuz.
Wir können mal beginnen mit Matthäus 26,
Vers 63.
Da hatten die Juden vorher
falsche Zeugen bestellt,
die auch ihre Anklage vorbringen,
aber der Jesus schweigt.
Dann sagt der Hohe Priester,
warum antwortest du nicht?
Jesus aber schwieg.
Kapitel 27
Da wird er gefragt, bist du der König?
Da sagt der Herr noch, du sagst es.
Aber als er angeklagt wurde
von den Hohen Priestern und Ältesten,
antwortete er nichts.
Vers 14
Auch nicht auf ein einziges Wort.
Markus 14
Vers 60
Der Hohe Priester stand auf,
fragte Jesus und sprach,
antwortest du nichts?
Er aber schwieg und antwortete nichts.
Lukas 23
Vers 8
Als aber Herr Rodes Jesus sah,
freute er sich.
Er befragte ihn mit vielen Worten.
Vers 9
Er aber antwortete ihm nichts.
Noch eine Stelle soll genügen,
gibt noch viel mehr.
Johannes 19
Pilatus
Fragt ihn, woher bist du?
Jesus aber gab ihm keine Antwort.
Er schwieg.
Er hat zwar auf dem Kreuz sieben Worte gesprochen.
Das stimmt.
Aber noch einmal, nur dann,
wenn es zur Verherrlichung Gottes gereichte.
Ansonsten schwieg er.
Wer schwieg?
Wisst ihr, das war der,
der selbst nach Johannes 1, Vers 1
das Wort ist.
Der schwieg.
Er, der der vollkommene Ausdruck
der Gedanken Gottes ist.
Der schwieg.
In Offenbarung 5, Vers 5
ist die Rede von dem Herrn Jesus
als dem Löwen von Judah.
Weine nicht, es hat überwunden.
Der Löwe, der aus dem Stamm Judah ist.
Das war der Herr Jesus.
Und er schwieg.
Der Löwe, wenn er seine Stimme erhebt,
in seiner Majestät und Macht,
dann schweigt alles andere.
Aber jetzt schweigt der Herr.
Wird er uns groß in unseren Herzen?
Er tat seinen Mund nicht auf,
wie ein Lamm,
das zur Schlachtung geführt wird.
Vergleichen wir jetzt bitte einmal
den Weg des Menschen von Vers 6
und den Weg des Herrn in Vers 7
bis zum Kreuz.
Der Mensch wendet sich ein jeder auf seinen Weg.
Im puren Eigenwillen.
Aber dieses Lamm ließ sich führen
nach Golgatha.
So gingst du hin zum Kreuz
als Gottes treuer Knecht
durch ewige Lieb getrieben,
gehorsam und gerecht.
Im Psalm 38
möchte ich noch eine Stelle anführen
zu dem Schweigen des Herrn Jesus.
Eine ganz besondere Stelle ist das.
Psalm 38
Vers 14
Ich aber wie ein Tauber höre nicht
und bin wie ein Stummer,
der seinen Mund nicht öffnet.
Und ich bin wie ein Mann, der nicht hört
und in dessen Mund keine Gegenreden sind.
Jetzt kommt die Begründung in Vers 16.
Denn auf dich, Herr, harre ich.
Du wirst antworten, Herr mein Gott.
Deshalb schwieg er vor den Menschen
und vertraute auf seinen Gott.
Noch kurz etwas
über den Ausdruck Lamm.
Er tat seinen Mund nicht auf
wie ein Lamm,
das zur Schlachtung geführt wird.
Schließlich, wenn wir an das Lamm denken,
dann kommt uns vielleicht sofort
das eine oder andere,
der ein oder andere Liedvers in den Sinn.
O Lamm, dich wir erheben
voller Liebesglut.
Gabst du hin dein Leben
und dein teures Blut.
In 1. Mose 22
haben wir diese Aussage über das Lamm.
Ist uns allen bekannt oder vielen bekannt jedenfalls.
Trotzdem schlage ich das mal auf.
1. Mose 22
Vers 8
Und Abraham sprach
Gott wird sich ersehen
das Schaf oder Lamm zum Brandopfer.
Isaac wusste das nicht, wer das war.
Gott hat sich ersehen
das Lamm zum Brandopfer.
Ich denke an 2. Mose 12
sind bekannte Abschnitte.
Aber wir dürfen sie uns einmal ins Gedächtnis rufen.
2. Mose 12
Das Passalamm
Vers 3
Am 10. des Monats
dann nehme sich jeder
ein Lamm für ein Vaterhaus.
Ein Lamm für ein Haus.
Welche Hinweise
auf den
Herrn Jesus.
Und noch eine Stelle aus dem Kopf.
Johannes 1 Vers 29
Als er kam
und auftrat
in seinem Volk, das sagt Johannes der Täufer
Vers 29
Sehe das Lamm Gottes
welches die Sünde der Welt wegnimmt.
Die Bibel fängt gleichsam an mit dem Lamm.
In 1. Mose 22
Und dann denken wir an Offenbarung 5
Ich sah inmitten des Thrones
und der vier lebendigen Wesen
ein Lamm stehen
wie geschlachtet.
Wir wollen in unseren Herzen einstimmen
in dieses wunderbare Lied
Anbetung dir dem Lamm
das unsere Sünden drog.
Und dieses Lamm ging hin
ohne den Mund zu öffnen
wie ein Schaf
das stumm ist vor seinen Scherern.
Es gibt ein Zitat
dieser Schriftstelle
in Apostelgeschichte 8
Ich will die Stelle auch mal aufschlagen
weil es darüber schon verschiedentlich Fragen gegeben hat.
Apostelgeschichte 8
Vers 32
Der Äthiopier
war auf dem Weg von Jerusalem nach Garza
und las den Propheten Jesaja.
Philippus wurde zu ihm geschickt
weil dieser Kämmerer nicht verstand, was er gelesen hatte.
Dann wird die Stelle zitiert, die er gelesen hat.
Apostelgeschichte 8
Vers 32
Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese.
Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt
und wie ein Lamm stumm ist vor seinen Scherern.
Fällt uns da etwas auf?
Da werden die Ausdrücke Schaf und Lamm genau umgedreht.
In unserer Stelle heißt es
wie ein Lamm zur Schlachtung
und ein Schaf stumm vor seinen Scherern.
In Apostelschichte 8 eben umgekehrt
wie ein Schaf zur Schlachtung
und ein Lamm stumm vor seinen Scherern.
Die Frage ist gestellt worden, warum?
Ich will sehr vorsichtig sein.
Diese Änderung ändert überhaupt nichts
an der Tiefe und Schönheit dieses Verses.
Vielleicht, vielleicht,
denkt Jesaja an das Passalam
und erwähnt deshalb das Lamm zuerst
und vielleicht denkt Lukas in der Apostelgeschichte
zuerst an das Schaf des Schuldopfers
im dritten Buch Mose.
Könnte eine Antwort sein.
Für diejenigen, die das noch mehr interessiert,
empfehle ich die Fragenbeantwortung
von Christian Briem zu lesen
über diese Frage in Ermunterung und Ermahnung,
aber auch in dem Buch, was jetzt erschienen ist,
die Zusammenfassung dieser biblischen Fragen.
Da begründet er das mit hebräischen und griechischen Worten.
Das kann ich nicht.
Deshalb empfehle ich es einfach für den,
der sich dafür mehr interessiert, es einmal zu lesen.
Aber ich möchte noch etwas anderes sagen zu diesem Vers.
Hier schweigt das Lamm
und ich denke jetzt an eine andere Begebenheit.
Auf dem Kreuz, da schweigt er nicht.
Da schweigt ein anderer.
Als der Jesus rief,
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Da gab es keine Antwort.
Da schweigt Gott.
Sind wir nicht beeindruckt über den Herrn,
sowohl in seinem Leben als auch in seinem Sterben.
Mein Gott, ich ruf am Tage und du antwortest nicht.
Was das bedeutet, können wir nicht ausdenken.
Dann heißt es im Vers 8 unseres Textes,
damit wollen wir auch heute Abend dann enden.
Er ist weggenommen worden aus der Angst
und aus dem Gericht.
Zunächst mal nur bis dahin.
Er ist weggenommen worden aus der Angst und aus dem Gericht.
Das ist keine leichte Aussage.
Das sagt Gott.
Das wollen wir immer gut bedenken.
Hier spricht Gott.
Und er sagt über seinen Sohn,
er ist weggenommen worden aus der Angst und aus dem Gericht.
Und wir müssen jetzt sofort fragen, aus welcher Angst
und aus welchem Gericht
unterscheidet eine Möglichkeit sofort aus.
Er ist nicht weggenommen worden
aus dem Gericht, das Gott ihm auferlegt hatte
in den drei Stunden der Finsternis.
Daraus gab es keine Wegnahme.
Nein, das war nicht möglich.
Aus diesem Gericht konnte er nicht weggenommen werden.
Das hat er erdulden müssen bis zur letzten Konsequenz.
Da gab es keine Milderung.
Da gab es keine Schonung.
Bis er ausrief, es ist vollbracht.
Daraus ist er nicht weggenommen worden.
Aber er ist weggenommen worden
aus dem Gericht von Seiten der Menschen.
Aus diesem Gericht hat Gott ihn weggenommen.
Gott hat nicht länger zugelassen,
dass er noch von Menschen misshandelt wurde.
So spricht es Gott hier aus über seinen Sohn.
Und wir wollen uns jetzt auch dazu
mal die eine oder andere Stelle anschauen.
Vorher noch, er ist weggenommen worden
aus der Hand der Menschen.
Wodurch? Durch den Tod.
Durch den Tod wurde er den Menschen entzogen.
Ich beginne mal mit Psalm 102.
Da heißt es in Vers 25.
Ich sprach,
mein Gott, nimm mich nicht weg
in der Hälfte meiner Tage.
Und dann kommt die bezeichnende Antwort
von Gott.
Von Geschlecht zu Geschlecht
sind deine Jahre.
Das ist die Antwort.
Er wurde weggenommen
in der Hälfte seiner Tage.
Er war etwa 33 Jahre alt.
Dann denke ich
an die Stelle in Johannes 19.
Johannes 19, Vers 15.
Da sagen die Juden zu Pilatus
und schreien
hinweg, hinweg.
Wisst ihr was das bedeutet?
Das bedeutet, nimm ihn weg
durch den Tod.
Die Anmerkung sagt,
nimm weg, nimm weg.
Das bedeutet nichts anderes als
töte ihn.
Dann denke ich noch an Apostelgeschichte 8.
Vers 33.
In seiner Erniedrigung
wurde sein Gericht weggenommen.
Wer aber wird sein Geschlecht beschreiben?
Das ist auch ein Zitat
aus Jesaja 53.
Aber es wird etwas anders formuliert.
In seiner Erniedrigung
wurde sein Gericht weggenommen.
Das macht die Sache deutlicher.
Noch einmal.
Gott nimmt ihn weg
durch den Tod
aus der Hand der Menschen,
aus ihrem Gericht,
aus ihrer Verachtung.
Das ist die Bedeutung
weggenommen worden
aus der Angst
und aus dem Gericht.
Gott hat es nicht mehr länger geduldet,
dass sein Sohn
diesen Menschen ausgeliefert war.
Und dann kommt der Nachsatz.
Aber vielleicht lassen wir das bis morgen.
Und wer wird sein Geschlecht aussprechen?
Noch eine Stelle zu
dem weggenommen worden aus der Angst
und aus dem Gericht,
die uns vielleicht auch noch etwas hilft,
ist Markus 15.
Das will ich noch dazu nehmen.
Markus 15.
In Vers 44.
Nachdem vorher Josef von Arimatia
kühn zu Pilatus hingegangen war
und um den Leib Jesu gebeten hatte,
heißt es in Vers 44,
Pilatus aber wunderte sich,
dass er schon tot sei.
Er wunderte sich,
dass er schon tot sei.
Das ist auch ein Hinweis
auf diesen Gedanken.
Wir wissen, dass der Jesus
sein Leben gegeben hat, ja.
Aber durch diese Wegnahme,
durch den Tod,
sage ich noch einmal,
war er nicht mehr länger
der Gegenstand des Gerichtes
von Seiten der Menschen.
Das ist ein Tun Gottes
an seinem Sohn,
was er hier in diesem Vers
zum Ausdruck bringt.
Vielleicht denken wir mal,
bis morgen,
etwas nach
über die Bedeutung
des Wortes Geschlecht
in Vers 8 in der Mitte.
Und damit sollte er uns
helfen und Gnade geben,
dass wir dann morgen
diese Aussage so erklären,
wie es nach seinen Gedanken ist.
Aber wir dürfen uns ja schon mal
etwas damit beschäftigen.
Kein leichtes Wort.
Wer wird sein Geschlecht aussprechen? …
Automatic transcript:
…
Wir wollen heute Abend noch von Jesaja 53, den Rest des Kapitels, betrachten.
Wir lesen noch einmal von Vers 8.
Er ist weggenommen worden aus der Angst und aus dem Gericht. Und wer wird sein Geschlecht aussprechen?
Denn er wurde abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen. Wegen der Übertretung meines Volkes
hat ihn Strafe getroffen. Und man hat sein Grab bei Gottlosen bestimmt, aber bei einem Reichen
ist er gewesen in seinem Tod. Weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem
Mund gewesen ist. Doch dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen.
Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen. Er wird
seine Tage verlängern und das Wohlgefallen des Herrn wird in seiner Hand gedeihen. Von
der Mühe seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen. Durch seine Erkenntnis
wird mein gerechter Knecht die vielen zur Gerechtigkeit weisen. Und ihre Ungerechtigkeiten
wird er auf sich laden. Darum werde ich ihm Anteil geben an den vielen. Und mit Gewaltigen
wird er die Beute teilen. Dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod
und den Übertretern beigezählt worden ist. Er aber hat die Sünde vieler getragen. Und
für die Übertreter fürbittig getan.
Wir befinden uns in der Betrachtung dieses wertvollen Abschnittes in der vierten Strophe
Vers 7 bis 9, wo Gott spricht über seinen Sohn. Wir haben schon betrachtet, dass er
weggenommen worden ist aus der Angst und aus dem Gericht. Und dabei gesagt, dass es sich
hier um die Leiden, um das Gericht, um die Angst handelt, die er vonseiten der Menschen
erdulden musste. Wenn es um das Gericht vonseiten Gottes geht, konnte er nicht weggenommen
werden. Er musste den Kelch, den er in Gethsemane aus der Hand des Vaters nahm, trinken bis
zur Neige. Restlos. Der hat selbst gesagt, soll ich den Kelch, den mir der Vater gegeben
hat, nicht trinken? Aber dann kommt eine weitere Aussage Gottes über seinen Sohn und die soll
uns jetzt zunächst beschäftigen. Wer wird sein Geschlecht aussprechen? Das ist kein
leichter Satz und ich möchte mit einer gewissen Vorsicht an diesen Satz herangehen. Aber nach
vielem Nachdenken darüber scheint mir folgende Bedeutung in diesem Satz zu liegen. Es ist
gut, dass wir zunächst einmal nachdenken über die Bedeutung des Wortes Geschlecht.
Und dabei hilft uns vielleicht eine Stelle aus 1. Mose 6. Unsere alten Brüder haben
uns oft den Rat gegeben, einmal zum ersten Vorkommnis eines bestimmten Begriffes zu schauen,
um von daher dann die Bedeutung zu erkennen. Nun, die erste Stelle in der Bibel, wo dieses
Wort im Grundtext vorkommt, ist 1. Mose 6, Vers 9. Und da steht, dass Noah ein gerechter
und vollkommener Mann war unter seinen Zeitgenossen. Dieses Wort Zeitgenossen ist im hebräischen
Grundtext das gleiche Wort, was hier in Jesaja 53 mit Geschlecht übersetzt wird. Das Wort
kann, kann im Grundtext auch noch die Bedeutung von Nachkommenschaft haben. Oder auch von
einem Zeitalter. Aber mir scheint, dass es hier genau die Bedeutung ist, wie auch in
1. Mose 6. Es geht nach meinem Verständnis um die Zeitgenossen des Herrn Jesus. Und die
bezeichnet Gott als das Geschlecht des Herrn Jesus. Und zwar drückt Gott in diesem Satz
seine Entrüstung aus über die Zeitgenossen des Herrn Jesus. Warum seine Entrüstung?
Weil sie ihn so schmählich behandelt haben. Und ich nenne jetzt mal einige Stellen. In
Johannes 1 heißt es in Vers 11, er kam in das Seinige und die Seinigen nahmen ihn nicht
an. Das war sein Geschlecht, die ihn nicht wollten. Dann denke ich an eine Stelle in
Lukas 17. Da heißt es in Vers 25, dass der Jesus selbst sagt, er muss aber vieles leiden
und verworfen werden von diesem Geschlecht. Von diesem Geschlecht hatte er viel zu leiden
und wurde verworfen. Und das passt auch zu der vorherigen Aussage, dass Gott ihn herausgenommen
hat aus dieser Anfeindung von seinen Zeitgenossen. Selbst in Apostelsgeschichte 2, nach der Ausgießung
des Heiligen Geistes, sagt Petrus noch zu dem bußfertigen damaligen Überrest der Juden
in Vers 40, die wirklich jetzt auf die Botschaft von Petrus gehört hatten, lasst euch retten
von diesem verkehrten Geschlecht. Das waren die Zeitgenossen des Herrn Jesus. Und jetzt
sagt Gott über sie, wer wird sein Geschlecht aussprechen. Man könnte auch übersetzen,
wer wird noch eingehend sich mit diesem Geschlecht auseinandersetzen, was meinen Sohn so furchtbar
behandelt hat. Und dazu passt sofort der nächste Satz. Denn er wurde abgeschnitten aus dem
Land der Lebendigen. Gott sagt gleichsam, dass sein Sohn diesem Geschlecht entzogen
wurde. Er brach ab in seinen Beziehungen zu diesem Volk. Der Jesus wurde abgeschnitten,
die Verbindung zu seinem Volk, zu seinem Geschlecht wurde für eine Zeit absolut unterbrochen.
Und wenn wir daran denken, dann denken wir an einige Stellen der Bibel, Daniel 9, 26,
der Messias wird weggetan werden und nichts haben. Der Messias, der zu diesem Geschlecht
gekommen war, wurde weggetan, weil das Volk ihn nicht mehr wollte. Und er hatte nichts.
Die Bemühungen dieses Geschlecht waren gleichsam umsonst gewesen. Das Geschlecht war es nicht
mehr wert, dass man sich mit ihm auseinandersetzte. In Matthäus 23 kündigt der Herr selbst diese
Wahrheit an, die hier in Vers 8 am Ende ausgedrückt wird. Er sagt dort in Matthäus 23, Vers 39,
gerade zu diesem Haus der Juden, euer Haus wird euch öde gelassen werden. Denn ihr werdet
mich von jetzt an nicht sehen. Das entspricht dem Urteil Gottes über dieses Geschlecht.
Was ist übrigens das Land der Lebendigen? Wird abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen.
Das Land der Lebendigen ist die Erde. Nichts anderes. Das können wir sehr gut nachlesen
in Kapitel 38, Jesaja 38, wird das erklärt. Das sagt Hiskia in Vers 11, in seiner Krankheit,
in der Ruhe meiner Tage, soll ich hingehen zu den Pforten des Scheols. Ich bin beraubt
des Restes meiner Jahre. Ich sprach, ich werde ja, das ist eine Bezeichnung für Gott, nicht
sehen. Ich werde ja nicht sehen im Land der Lebendigen. Ich werde keinen Menschen mehr
erblicken. Auf dieser Erde werde ich weggenommen. Das ist das Land der Lebendigen. Noch einmal,
er wurde diesem Geschlecht entzogen. Durch den Tod, durch die anschließende Auferstehung
und auch durch seine Himmelfahrt. Und bis heute sind die Beziehungen zu diesem verkehrten
Geschlecht noch nicht wieder aufgenommen worden. Und dann kommt noch ein letzter Satz in Vers
8, wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen. Das sagt Gott jetzt
noch einmal. Ich meine, das geht gut auf. Er sagt noch einmal, wegen der Übertretung
dieses bösen Geschlechtes hat ihn Strafe getroffen. Nicht wegen seiner eigenen Sünde. Nicht,
weil Gott ein Missfallen an seinem Sohn hatte. Nicht so wie das damalige Volk geurteilt hatte.
Wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Weil er selbst schuldig
war. Deshalb nicht. Sondern wegen der Übertretung meines Volkes hat mein Sohn diese Strafe getroffen.
Darin liegt auch noch eine Wahrheit enthalten, die ich folgendermaßen ausdrücken möchte.
Damit, sagt Gott gleichsam, ich dieses Volk nicht strafen muss wegen seiner Ungerechtigkeit,
habe ich meinen Sohn gestraft. Außerdem macht dieser Satz klar, dass Gott spricht. Wegen
der Übertretung meines Volkes, sagt Gott, hat ihn Strafe getroffen. Und jetzt müssen
wir bei dieser Aussage wieder an die Stunden auf dem Kreuz denken, wo er stellvertretend
litt und starb. Hier für sein Volk. Aber wir dürfen deshalb weiter und sagen, auch
für uns. Und ich darf sagen, auch für mich. Dann kommt noch ein Satz im Vers 9. Das sagt
immer noch Gott. Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt, aber bei einem Reichen
ist er gewesen in seinem Tod. Anschließend begründet Gott das, warum er das so geführt
hat. Aber lasst uns zunächst mal über den ersten Teil dieses Satzes nachdenken. Aber
ich sehe gerade, dass in Vers 8 am Ende noch eine Fußnode steht. Zumindest in der überarbeiteten
Fassung. Die möchte ich doch auch nochmal vorlesen. Da steht oder. Das heißt also,
man kann den 8. Vers auch so übersetzen. Und wer von seinen Zeitgenossen. Aha! Da haben
wir das Wort Zeitgenosse schon wieder. Als Erklärung für das Wort Geschlecht. Scheint
mir also gar nicht so falsch zu liegen, wenn ich sage, mit Geschlecht scheint Zeitgenosse
gemeint zu sein. Oder wer von seinen Zeitgenossen bedachte, dass er abgeschnitten wurde, indem
ihn Strafe traf wegen der Übertretung meines Volkes. Diese Anmerkung macht auch schon klar,
dass dieser Vers ein etwas schwieriger Vers ist in der Übersetzung. Deshalb habe ich
auch gesagt, ich will mit Vorsicht an diesen Vers herangehen. Aber nun zu Vers 9. Er war
schon, das werden wir noch sehen, wenn wir zu den weiteren Versen kommen, in der Behandlung
von Zeiten seines Volkes unter die Gesetzlosen gerechnet worden. Und es war nur eine logische
Fortsetzung ihrer Behandlung im Blick auf den Herrn, dass sie, nachdem sie ihn so beurteilten
und behandelt hatten, indem sie ihn gekreuzigt hatten inmitten zweier Übeltäter, das war
sein Platz, den der Mensch ihm gab. Also war es nur noch eine logische Fortsetzung dieser
Behandlung, wenn man auch sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt hatte. Das wäre so gekommen, wenn
Gott nicht eingegriffen hätte. Ich sage das in aller Ehrfurcht. Vielleicht hätte man
seinen Leib irgendwo verscharrt, wie man die Übeltäter verscharrt hätte. Das war
die Absicht, das steht hier. Aber das hat Gott nicht mehr zugelassen. Nachdem er gekreuzigt
wurde, gab es nur noch einen einzigen Akt, den Gott zuließ, in dem ein Soldat den toten
Leib des Herrn mit einem Speer durchbohrte, und zwar seine Seite. Lukas 19. Und es kam
Blut und Wasser heraus. Das war das Letzte, was Gott zuließ. Danach haben ungläubige
Menschen den Herrn nicht mehr angerührt. Gott hat gewacht über seinen Sohn. Und entgegen
den Absichten des Volkes, das sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt hatte, ist er bei einem
Reichen gewesen in seinem Tod. Nun dazu möchte ich zwei Schriftstellen aufschlagen. Das ist
nicht so schwer zu erklären. In Matthäus 27, lesen wir in Vers 57, als es aber Abend
geworden war. Das war am Abend des Sabbats. Nein, falsch. Das war am Abend von Garfreitag.
Vor dem Sabbat kam ein reicher Mann. Das war Josef von Arimatia. Ein reicher Mann, der
auch selbst ein Jünger Jesu geworden war. Dieser bat um den Leib Jesu. Pilatus gewährte
ihm die Bitte und Josef nahm den Leib ab. Wir wissen, dass das geschah mit Nicodemus.
Und dann wurde der Leib des Herrn in die neue Gruft von Josef von Arimatia gelegt, in der
noch niemand gelegen hatte. Das wird hier vorausgesagt. Bei einem Reichen ist er gewesen
in seinem Tod. Ich hatte gesagt, ich will zwei Stellen erwähnen. Die andere Stelle
ist Lukas 23, bestätigt aber nur die erste. Lukas 23, Vers 53, und als er ihn abgenommen
hatte, da wird von einem guten und gerechten Mann gesprochen in Vers 50, wickelte er ihn
in feines Leinentuch und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, wo noch nie jemand
gelegen hatte. Das ist hier angekündigt. Wenn ich darüber nachdenke, dann kommen mir
folgende Gedanken. Ist der Jesus während seines Lebens überhaupt je einmal im Haus
eines Reichen gewesen? Frage ich mich. Er, der reich war, wurde arm unseretwegen. Und
als er geboren wurde, fand man für ihn keinen Raum in der Herberge. Da wurde er in eine
Krippe gelegt. Und während seines Lebens musste er klagen. Die Füchse haben Höhlen
und die Vögel des Himmels Nester. Aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt
hinlegt. Wir lesen einmal in den Evangelien, dass die, die ihn begleiteten, nach Hause
gingen. Wo war der Jesus eigentlich zu Hause? Er ging an den Ölberg. Dort hat er übernachtet
und gebetet. Als er ein Geldstück benötigte, da hatte er keins. Er fuhr auf dem Schiff
eines anderen. Er hatte keins. Er ritt auf dem Esel eines anderen. Und am Ende wurde
er in das Grab eines anderen gelegt. Er, der reich war, wurde um unseretwillen arm. Aber
Gott ehrte ihn in seinem Tode. Es ist auch noch interessant, die Anmerkung zu dem Wort
Tod zu lesen. Wenn ihr wollt, könnt ihr mal in die Fußnote schauen. Da steht, eigentlich
bedeutet es, in seinen Toten. Der Plural drückt das Qualvolle der Todesart aus. Wir haben
das noch einmal in Ezekiel 28, Vers 8, wo Tod im Plural, in der Mehrzahl erwähnt wird.
Man kann das nicht so sagen im Deutschen. Der Jesus starb viele Tote. Er ist natürlich
einmal gestorben. Aber lasst uns doch das mal auf uns einwirken, was hier steht. Er
drückt das Qualvolle seines Todes aus. Wir sagen das schon mal so, landläufig. Er ist
viele Tote gestorben, weil das so furchtbar schlimm war. Ja, der Jesus hat unendlich gelitten.
Aber Gott legte ihn jetzt in das Grab eines reichen Mannes. Jetzt kommt die Begründung.
Warum hat Gott das getan? Weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund
gewesen ist. Das ist ein wunderbarer Satz. Dieser Satz wird übrigens in 1. Petrus 2,
Vers 22 zitiert. Aber ich möchte mal aufmerksam machen auf die Reihenfolge, die hier steht.
Zuerst steht dort, dass er nichts Unrechtes getan hat. Und danach steht, dass kein Trug
in seinem Mund gewesen ist. Diese Reihenfolge ist von einem schönen sittlichen Inhalt.
Als Lukas sein Evangelium schreibt, ganz interessant zu Beginn, da sagt er in Kapitel
1, Vers 1, dass er von Anfang an den Dingen genau gefolgt ist. Und dass er das dann der
Reihe nach geschrieben hat. Und jetzt wollen wir noch nach der Apostelgeschichte sehen,
auch wieder Kapitel 1. Und dort sagt er, den ersten Bericht, das ist das Lukas Evangelium,
habe ich verfasst, von allem was Jesus anfing, sowohl zu tun, als auch zu lehren. Da haben
wir wieder diese Reihenfolge. Tun und reden. Das bedeutet, dass der Jesus in seinen Werken,
in dem was er getan hat, die Basis geschaffen hat, um seinen Worten ein vollkommenes Gewicht
zu verleihen. Wunderbar. Die Worte, die er redete, waren nur eine zusätzliche Bestätigung
von dem, was er schon immer getan hatte. Das ist wunderbar zu sehen. Wisst ihr, wie das
bei uns manchmal ist? Wir reden gut, wir reden manchmal sehr gut, aber was wir tun, klafft
gegenüber unseren Worten oft weit auseinander. Bei dem Jesus war das nicht so. Er war der
vollkommene Handelnde und er war der vollkommen Redende. Und am Ende seines Lebens, in Lukas
23, sagt der eine Räuber auf dem Kreuz über diesen Jesus, dieser aber hat nichts Ungeziemendes
getan. Das kann man auch übersetzen. Er hat nie etwas getan, was nicht am Platz gewesen
war. Das heißt, alles was er tat, war unübertrefflich gut. Nicht mehr zu überbeten. Und weil das
so war, gibt Gott ihm einen Platz bei einem Reichen in seinem Tod. Jetzt kommen wir zur
letzten Strophe. Und jetzt stricht in Vers 10 zunächst noch einmal der Überrest, der
gläubige Überrest zukünftiger Tage. Und er sagt jetzt, doch dem Herrn gefiel es, ihn
zu zerschlagen, obwohl, könnten wir auch sagen, obwohl er kein Unrecht begangen hat
und obwohl kein Trug in seinem Mund gewesen war, gefiel es Gott doch, ihn zu zerschlagen.
Und er hat ihn leiden lassen. Das macht noch einmal klar, dass es nicht darum ging, den
Herrn Jesus wegen seiner eigenen Unvollkommenheit ins Gericht zu bringen. Und doch ist dieser
Vers nicht leicht. Nicht leicht. Hat Gott Gefallen daran gefunden, seinen Sohn leiden
zu lassen? Hatte Gott Freude daran, seinen Sohn zu zerschlagen? Wir wollen versuchen,
mit seiner Hilfe diesen Vers recht zu deuten, ohne etwas Ungeziemendes zu sagen über göttliche
Personen. Ich habe mir mal einen Satz eines Bruders behalten über diesen Vers. Er sagte,
was wir hier in diesem zehnten Vers haben, ist das schlüssige Ergebnis des Ratschlusses
Gottes im Blick auf seinen Sohn. Das heißt aber hier gut behalten und ich glaube, dass
er genau den Kern trifft. Das schlüssige Ergebnis des Ratschlusses Gottes über seinen
Sohn. Ich möchte dazu mal zunächst eine Stelle lesen aus Apostelgeschichte 2. Aber
vielleicht sage ich vorher noch etwas anderes. Dass der Herr Jesus sterben musste, war nicht
das Ergebnis der Absicht Satans. Obwohl Satan ihn töten wollte. Das steht in 1. Mose 3
schon angekündigt. In Vers 15, wo von dem Samen des Weibes gesprochen wird, dass er
– nein, ich muss es lesen, damit ich nichts Falsches sage. Ich will es lieber lesen. 1.
Mose 3, Vers 15. Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir, das ist die Schlange,
das ist Satan, und der Frau. Und zwischen deinem Samen, dem Samen Satans, und ihrem
Samen. Dann wird das Gericht über Satan angekündigt. Er, das ist der Herr Jesus, der Same der Frau,
wird dir, Satan, den Kopf zermalmen. Und du wirst ihm die Ferse zermalmen. Satan wollte
ihn zum Tode bringen, das stimmt. Aber er hätte es nicht gekonnt, wenn es nicht im
Ratschluss Gottes enthalten gewesen wäre. Auch die Menschen hätten ihn nicht zum Tode
bringen können, obwohl sie es wollten. Wir lesen in Johannes 18, in Vers 11, dass der
Herr zu Petrus sagt, stecke das Schwert in die Scheide, den Kelch, den mir der Vater
gegeben hat, soll ich den nicht trinken? Als die Horde der ungläubigen Leute gegen
den Herrn anrückten, da wollte Petrus ihn verteidigen. Sie wollten ihn umbringen. Aber
der Jesus sagt, steck das Schwert in die Scheide. Ich will den Kelch trinken. Und jetzt komme
ich zu der Stelle in der Apostelgeschichte. Da lesen wir in Kapitel 2, Vers 23, im Blick
auf den Herrn Jesus, dass Petrus sagt, diesen hingegeben nach dem bestimmten Ratschluss
und nach Vorkenntnis Gottes. Der Ratschluss Gottes beinhaltete den Tod seines Sohnes.
Jetzt kommt ein wunderbarer Gedanke, Geschwister. Gerade in dem Augenblick, wo die Bosheit und
der Hass des Menschen ihren Höhepunkt erreichten, in diesem Augenblick war es, wie es hier heißt,
das Gefallen Gottes, seine Heilsabsichten zu offenbaren, indem er seinen Sohn schlug.
Und ich möchte dazu aus 1. Johannes 4 noch zwei Verse lesen, die das ziemlich deutlich
zeigen. Wir lesen in 1. Johannes 4, Vers 9, hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart
worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn
leben möchten. Hierin ist die Liebe, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass
er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat, als eine Sühnung für unsere Sünden. Das
ist genau der Punkt, um den es sich jetzt hier handelt. In dem Augenblick bringt Gott
seinen Ratschluss in dem Gericht über seinen Sohn zur Ausführung, als die Bosheit des
Menschen ihren Höhepunkt erreicht. Er hat ihn leiden lassen. Das zerschlagen möchte
ich jetzt noch vergleichen mit der Darbringung des Brandopfers. In 3. Mose 1, Vers 6 wird
gesagt, dass dieses Brandopfer in seine Stücke zerlegt werden sollte. Und in 2. Mose 30 lesen
wir in Vers 36, dass das Räucherwerk, ein Bild von dem Herrn Jesus, zu Pulver zerstoßen
werden musste. Das sind Ausdrücke, die die Leiden des Herrn Jesus trefflich beschreiben.
Gott hat ihn leiden lassen. Geschwister, was das beinhaltet, kann ich nicht ausdrücken.
Da kann kein Mensch hineinschauen, was dort geschah, in diesen 3 Stunden auf dem Kreuz.
Da stehen wir einfach von Ferne und beten den an, der in dieses Gericht freiwillig
gegangen ist. Und dann haben wir eine weitere Aussage des Überrestes. Wenn seine Seele
das Schuldopfer gestellt haben wird, zunächst mal nur bis dahin, es fällt jetzt auf, dass
in den Versen 10 bis 12, in der 3. Strophe, 3 mal das Wort Seele benutzt wird. Vers 10,
Vers 11, die Mühsal seiner Seele, Vers 12, seine Seele ausgeschüttet. Wenn seine Seele
das Schuldopfer gestellt haben wird. Das zeigt, dass es bei den Leiden des Herrn nicht nur
um die körperlichen Leiden geht, die können wir ja noch einigermaßen nachvollziehen.
Viel schlimmer hat er gelitten in seiner Seele. Das waren die inneren Empfindungen, die er
hatte in diesen Leiden. Die finden wir übrigens in den Evangelien kaum. Aber in den Psalmen
werden sie sehr blumenhaft und bildreich beschrieben. Da können wir uns in etwa ein wenig hineindenken.
Wenn der Herr zum Beispiel sagt, tiefer Ruf der Tiefe, beim Brausen deiner Wassergüsse,
mit allen deinen Wogen und deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. Und viele ähnliche
Ausdrücke. Was er in seiner Seele empfunden hat, das können wir nicht nachempfinden.
Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird. Das heißt, das was er als Opfer
gebracht hat, ist zu einer Vollendung gekommen. Ein Buddha hat einmal gesagt, die Akte Sünde
ist für ewig geschlossen worden. Ein wunderbarer Ausdruck. Es gibt Schuldakten und der Jesus
war das Schuldopfer und er hat das Opfer vollbracht und somit ist die Akte Sünde auf immer geschlossen.
Der Jesus wird sich nicht noch einmal mit der Sünde beschäftigen müssen. Ein für
allemal hat er für die Sünde gelitten. Nicht noch einmal, sagt der Hebräerbrief eindeutig
in Hebräer 9, nicht noch einmal wird er kommen, um die Frage der Sünde zu behandeln. Er wird
das Schuldopfer gestellt haben. Er hat es gestellt. Das dürfen wir heute sagen. Und
weil er es gestellt hat, jetzt kommt die Belohnung, wird er Samen sehen. Jetzt kommen vier Aussagen,
die gleichsam als Belohnung ihm gegeben werden für sein Opfer. Ich nenne sie mal der Reihe
nach. Erstens wird er Samen sehen. Zweitens werden seine Tage verlängert. Drittens wird
das wohlgefallene Dessert in seiner Hand gedeihen. Und viertens wird er Frucht sehen und sich
sättigen. Das sind vier herrliche Aussagen. Die erste, er wird Samen sehen. Und jetzt
hat das Wort Samen eine andere Bedeutung als in Vers 8, wo es um das Geschlecht ging. Hier
bedeutet der Ausdruck Samen absolut geistliche Nachkommenschaft. Der Jesus hat geistliche
Nachkommenschaft. Und in erster Linie ist das der zukünftige gläubige Überrest. Das
ist in erster Linie sein Same. Und ich möchte das auch aus Psalm 22 zeigen, wo es gerade
um diesen Überrest der Juden geht. In Psalm 22, lesen wir in Vers 31, ein Same wird ihm
dienen. Er wird dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet werden. Das ist das zukünftige
jüdische gläubige Geschlecht. Das wird ein Teil seines Samens sein. Und ich sage noch
einmal, das ist die erste Bedeutung an dieser Stelle. Aber wir dürfen, ich glaube, mit
Recht diesen Samen jetzt etwas ausdehnen. Und dabei denke ich an eine Stelle im Propheten
Jeremia. Dort lesen wir in Kapitel 16 in Vers 19 in der Mitte. Zu dir werden Nationen kommen
von den Enden der Erde. Und werden sprechen, nur Lüge haben unsere Väter geerbt. Nicht
richtige Götzen. Und unter ihnen ist keiner, der etwas nützt. Diese Nationen werden zu
dieser Erkenntnis kommen, dass ihre Götter von damals wertlose Götter waren. Und jetzt
kommen sie zu dem einen, zu dessen Samen sie gehören. Jetzt möchte ich den Samen noch
weiter ausdehnen. Gehören wir nicht auch zu diesem Samen? Er wird Samen sehen. Denken
wir einmal an Offenbarung 5. Da fallen die 24 Ältesten nieder und beten ihn an. Die
Summe aller alt- und neutestamentlich Gläubigen gehören auch im erweiterten Kreis zu diesem
Samen-Dessert. Zu dieser geistlichen Nachkommenschaft. Dann haben wir eine zweite Belohnung. Er wird
seine Tage verlängern. Wer? Er, der abgeschnitten wurde aus dem Land der Lebendigen. Der in
der Hälfte seiner Jahre weggenommen wurde. Er wird seine Tage verlängern. Woran müssen
wir jetzt denken? An die Auferstehung des Herrn Jesus. Und da ist es sehr interessant,
gerade den 102. Psalm noch einmal aufzuschlagen. Den hatten wir schon einmal in diesen Tagen.
Wo genau das steht, dass er in der Hälfte seiner Tage weggenommen wird. Psalm 102, Vers
24 steht schon, dass Gott seine Tage verkürzt hat. Und dann bittet er darum, nimm mich
nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage. Und dann steht am Ende von Vers 25 die Antwort
Gottes. Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre. Ich lese weiter, Vers 28, du
aber bist derselbe und deine Jahre enden nicht. Er wird seine Tage verlängern. Der Überrest
sagt über Gott, dass er die Tage des Herrn Jesus verlängern wird. Dann schauen wir,
weil wir gerade in den Psalmen sind, auch noch nach Psalm 21, und lesen dort in Vers 5,
erbart er von dir. Du hast es ihm gegeben, Länge der Tage, immer und ewig. Und dann
möchte ich diesen Gedanken abschließen mit einem Vers aus Offenbarung 1, wo der Jesus
selbst sagt, in Vers 18, und ich war tot. Das bedeutet eigentlich, ich wurde tot. Und
siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gott hat ihm, wie es hier in unserem Kapitel
heißt, seine Tage verlängert. Wunderbare Antwort Gottes auf das Opfer seines Sohnes.
Dann kommt die dritte Verlohnung. Und das Wohlgefallen des Herrn wird in seiner Hand
gedeihen. Jetzt denken wir an die Zeit, wo der Herr Jesus, nachdem er seinen Platz zur
Aufrichtung Gottes eingenommen hat, anschließend, bis zur Aufrichtung des Reiches, alles in
die Hand Gottes zurückbringt. Alles, was der erste Mensch, Adam, was wir verdorben
hatten. Alles. Bringt der Herr wieder zu Gott zurück. Und ich möchte das auch mit einigen
Schriftstellen deutlich machen. Ich bleibe zunächst im Propheten Jesaja, Kapitel 46,
Vers 10. Da sagt Gott, zweite Hälfte, mein Ratschluss soll zustande kommen und all mein
Wohlgefallen werde ich tun. Durch wen? Durch den, der hier beschrieben wird. Der das Wohlgefallen
Gottes in seiner Hand zur Vollendung bringt, zum Gedeihen bringt. In Johannes 17 sagt der
Herr Jesus in Vers 3, ich weiß, dass der Vater mir alles in die Hände gegeben hat. Von diesen
Händen ist hier die Rede. Und in Matthäus 11, ist ein ganz ähnlicher Gedanke, da sagt
der Herr Jesus wieder, ähnlich wie in Johannes 17, in Vers 27, alles ist mir übergeben von
meinem Vater. Der Jesus wird, wenn er dann seine Herrschaft im Reich antreten wird, alles,
was von Gott entfremdet war, was durch unsere Untreue verloren gegangen ist, das wird er
alles zurückbringen. Dieser zweite Mensch, der Mensch vom Himmel. Dann dürfen wir denken
an das, was wir in Epheser 1 lesen, in Verbindung mit der Aufrichtung des tausendjährigen Reiches,
wo der Ratschluss Gottes beschrieben wird. Ein wunderbarer Vers ist das. Epheser 1, Vers
10. Gott hatte sich vorgesetzt, für die Verwaltung der Fülle der Zeiten, alles unter ein Haupt
zusammenzubringen in dem Christus. Und dann spricht ab Vers 11 in unserem Text wieder
Gott. Und jetzt sagt Gott selbst von der Mühsal seiner Seele, dass die vierte Belohnung, wird
er Frucht sehen und sich sättigen. Zunächst etwas über die Mühsal seiner Seele. Ach
ihr Lieben, die war nicht umsonst. Die Mühsal seiner Seele. Denken wir noch ein wenig mal
nach, über seinen Leidensweg. Denken wir an den Verrat des Judas, um damit einmal zu
beginnen. Denken wir an die Verleugnung von Petrus. Denken wir an den größten Justizmord
aller Zeiten. Seine ungerechte Verurteilung. Denken wir an den Hass und den beißenden
Spott. Denken wir an seine Leiden auf dem Kreuz. Die Mühsal seiner Seele. Sie ist vorüber
gegangen und jetzt wird er Frucht sehen. Die war nicht umsonst. Jesaja 49, da klagt er
umsonst habe ich mich abgemüht. Dann kommt die wunderbare Verheißung. Ich habe dich
auch zum Licht der Nationen gesetzt, auf das du mein Heil seist, bis an das Ende der Erde.
Schwester, ich denke an Psalm 126, Vers 6, wo von ihm gesagt wird, dass er den Samen
austrägt. Er geht hin unter Weinen und dann bringt er seine Garben zurück mit Jubel.
Der Herr Jesus wird sich sättigen von der Frucht der Mühsal seiner Seele. Er, der einst
in Psalm 88, Vers 4 klagen musste, denn satt ist meine Seele von Leiden. Der wird sich
später sättigen von der ungezählten Frucht der Mühsal seiner Seele. Zunächst ist das
wieder der jüdische Überrest, aber wollen wir das nicht, dankbar ausweiten auf alle
Frucht, die er sehen wird, an der er seinen ewigen Genuss hat. Auch die Versammlung wird
zu dieser Frucht gehören. Das ist das, was wir singen. Lied 166, glaube ich letzte Strophe
oder dritte, von deiner Seelenot. Wirst du die Frucht genesen, um die du rangst am Kreuz
von tiefer Nacht umhüllt. Er ist es wert, diesen ewigen Genuss zu haben. Denken wir
mal an ihn. Wenn wir an die Ewigkeit denken, dann denken wir immer an das, was wir dort
haben. Ja, schön, herrlich, alles gut. Denken wir einmal an ihn, dessen Seele satt von Leiden
war, wird dann sich ergötzen an der Frucht der Mühsal seiner Seele.
Durch seine Erkenntnis, Vers 11, 2, wird mein gerechter Knecht die vielen zur Gerechtigkeit
weisen. Dieser Satz beschreibt das Tun des Herrn Jesus auf der Erde. Zu dem Zeitpunkt,
als er hier war und ich glaube, dass es auch noch eine prophetische Aussage ist im Blick
auf die kommende Zeit. Also, der gerechte Knecht, das ist der Herr Jesus in seiner Vollkommenheit.
Gerecht spricht von seinem vollkommenen Handeln. Und das ist der Knecht, der nichts anderes
im Sinn hatte, als das Wohlgefallen Gottes zu tun. Und dieser Knecht wird durch seine
Erkenntnis, ich habe schon verschiedentlich auf Jesaja 11 hingewiesen, wo wir die Erkenntnis
dieses Knechtes beschrieben finden, in Vers 2, der Geist, der Weisheit, der Erkenntnis
wird auf ihm ruhen und durch diese Erkenntnis hat er, als er auf der Erde war und da denken
wir jetzt an die Kapiteln 5 bis 7 des Matthäus Evangeliums, die damaligen Juden zur Gerechtigkeit
gewiesen. Das meint nichts anderes, als ihnen zu einer praktischen Gerechtigkeit verholfen.
Die erste Aussage, die wir jetzt betrachten, hat noch überhaupt nichts zu tun mit der
Rechtfertigung vor Gott, sondern er hat den damaligen Menschen praktische Gerechtigkeit
gelehrt und ich möchte das auch gerne zeigen, aus Matthäus 5. Matthäus 5, in der Bergpredigt,
heißt es ab Vers 17, ich könnte jetzt viele Stellen aus dieser Bergpredigt nehmen, aber
wir bleiben mal bei dieser einen. Das sagt der Herr, ich bin nicht gekommen, das Gesetz
aufzulösen, sondern zu erfüllen. Wer sagt, dass nicht ein Strichlein von dem Gesetz vergeht
und wer irgend dieses, der geringsten Gebote auflöst, wird der geringste Heisen im Reich.
Wer aber es tut und lehrt, wird Großheisen im Reich der Himmel. Und dann sagt er, wenn
eure Gerechtigkeit, es ist die praktische Gerechtigkeit, die der Schriftgelehrten und
Pharisäer nicht bei weitem übersteigt, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.
Und da gibt er viele, viele Einzelheiten an im Blick auf praktische Gerechtigkeit. Das
hat der Herr in seinem Leben gelehrt. Und später werden wir, das will ich jetzt nicht
mehr alles aufschlagen, wir lesen das in Daniel 11 und auch in Daniel 12, da werden viele
da sein, die das Volk zur Gerechtigkeit weisen, zur praktischen Gerechtigkeit. Das war ein
Dienst des Herrn auf der Erde. Aber dann kommt der Nachsatz dieses Satzes. Und ihre Ungerechtigkeiten
wird er auf sich laden. Jetzt kommt Golgatha. Es heißt nicht, denn ihre Ungerechtigkeiten
wird er auf sich laden, dann müsste man den ersten Teil schon auf sein Werk auf dem Kreuz
beziehen. Nein, da ging es um praktische Gerechtigkeit und jetzt spricht er von seinem Opfer auf
dem Kreuz. Ihre Ungerechtigkeiten, eben die Ungerechtigkeit der vielen, die er unterwiesen
hat zur praktischen Gerechtigkeit, deren Ungerechtigkeiten wird er auf sich laden. Das ist das, was wir
in 1. Petrus 2 schon einige Male hatten, der unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz
getragen hat. In der Zukunft werden viele weise Juden ihre Brüder zur praktischen Gerechtigkeit
anleiten, aber das sühnende Werk für sie, das konnte nur einer tun. Das ist jetzt hier
noch einmal zum Ausdruck gebracht. Die wird er auf sich laden. Und weil er das getan hat,
auch für uns, auch für mich, darum, jetzt komme ich zu Vers 12, darum werde ich ihm,
das sagt jetzt wieder eindeutig Gott, ich werde ihm Anteil geben an den vielen. Wer
sind die vielen? Ja, in der nicht überarbeiteten Fassung steht noch, darum werde ich ihm die
großen zuteilgeben. Ich lasse das mal offen. Ob es die vielen sind, deren Ungerechtigkeiten
er auch auf sich geladen hat, oder ob es die großen sind, das macht nicht viel aus. Wenn
es die großen sind, dann sind es die, von denen wir in Kapitel 52, Vers 15 gelesen haben,
dass die Könige über ihn ihren Mund verschließen. Kapitel 49, Vers 7 haben wir auch einen Hinweis
darauf. Die großen der Erde, an denen hat sich der Herr einen Anteil erworben durch
seinen Opfertod. Er hat nicht nur ihre Ungerechtigkeiten getragen, das hat er auch, aber er hat sich
durch den Opfertod einen rechtmäßigen Anteil an ihnen erworben. Und den wird Gott ihm geben
im tausendjährigen Reich. Das ist die erste Aussage. Mal ganz unabhängig davon, ob wir
in den vielen die großen sehen, die großen der Erde, die ihn annehmen und ihm huldigen,
oder ob wir eben die vielen Juden des zukünftigen Überrestes sehen, das macht nichts viel aus.
Er hat Anteil an ihnen und Gott schenkt sie ihm. Dann heißt es weiter, und mit Gewaltigen
wird er die Beute teilen. Die Gewaltigen sind in erster Linie wieder die Vertreter des gläubigen
jüdischen Überrestes. Mit ihnen zusammen wird er die Beute teilen. Was ist die Beute?
Die Beute ist das ganze Universum und die teilt er mit den Gewaltigen. Und jetzt möchte
ich wieder, so wie bei dem Samen, den Ausdruck Gewaltige, mit denen er die Beute teilt, ausdehnen
auf viel mehr als nur im Blick auf Israel. Das ist berechtigt. Wer teilt alles die Beute
mit ihm? Wer ist das alles? Das haben wir schon gehört, die Tage. Das sind alle die,
die mit ihm herrschen, tausend Jahre. Die sind das alle. Das ist nicht nur der gläubige
Überrest der Juden. Das sind wir auch, die mit ihm auf Drohnen sitzen und herrschen.
Das sind auch die Märtyrer, die noch auferstehen werden. Haben wir heute Nachmittag gehört,
kurz vor der Aufrichtung des Reiches? Mit all denen, die nennt der Herr die Gewaltigen,
mit denen wird er die Beute teilen. Es gibt einen schönen Vers im Blick auf diese Gewaltige
in Psalm 16. Den will ich mal noch dazu lesen. In Psalm 16 spricht der Herr von diesen Menschen
und er sagt in Vers 3. Du hast zu den Heiligen gesagt, die auf der Erde sind, und zu den
Herrlichen, an ihnen ist all mein Gefallen oder alle meine Lust. Das ist eine Bezeichnung
für den gläubigen Überrest der Juden. An ihnen ist alle meine Lust. Die, die seine
Verwerfung mit ihm geteilt haben, die werden jetzt seine Herrschaft mit ihm teilen, die
Beute teilen. Es gibt zwei schöne Vorbilder im Blick auf diese Tatsache. Die möchte ich
doch vorstellen. Das eine ist 1. Mose 49. Die machen schon klar, was dieser Vers bedeutet.
In 1. Mose 49 lesen wir im Blick auf Benjamin in Vers 27. Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt.
Am Morgen verzehrt er Raub und am Abend verteilt er Beute. Benjamin ist ein Bild von dem Herrn
Jesus, der sich alles unter seine Füße legt und dann seine Beute verteilt. Ich habe gesagt,
das ganze Universum ist die Beute und er teilt es mit denen, die jetzt seine Herrschaft mit
ihm antreten. Die zweite Stelle haben wir in 1. Samuel 30 von David. Das sind zwei wirklich
interessante Stellen, die unseren Vers, meine ich, gut erklären. 1. Samuel 30, Vers 26.
David kommt nach Ziklag. Er hatte einen Krieg gewonnen und dann sande er von der Beute den
ältesten Judas, seinen Freunden, und sprach, siehe, da habt ihr ein Geschenk von der Beute
der Feinde des Herrn. Oder einen Segen. Das ist eine Belohnung von Seiden des Herrn für
die, die hier sich für ihn haben eingesetzt. Dann heißt es, warum das so ist, dafür, jetzt
kommen vier Aussagen, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod, die erste Aussage,
die zweite, weil er den Übertretern beigezählt worden ist, die dritte, weil er die Sünden
vieler getragen hat, und die vierte, weil er den Übertretern für die Übertreter fürbitte
getan hat. Vier Aussagen, warum Gott ihn mit einer solchen Belohnung ausstattet. Vier Begründungen,
die haben alle zu tun mit seinem Tod. Und diese vier Aussagen, die wir jetzt hier haben,
werden alle in den Evangelien zitiert und alle in den Evangelien wiederholt. Die erste,
er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod. Da denke ich mal an zwei Stellen im Johannes
Evangelium, Johannes 10, Vers 17, darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse.
Und Johannes 19, Vers 30, und er neigte das Haupt und übergab dem Geist. Die Seele ausschütten
in den Tod, meint nichts anderes als sein Leben gegeben. Oder ich kann auch sagen, sein
Blut. Macht gar nichts aus. Aber dann dürfen wir nicht denken an das Blut, das aus der
Seide des Herrn floss. Das ist nicht gemeint. Als der Speerstich erfolgte, das ist nur ein
Zeichen von dem, was geschehen war. Und ich möchte dazu aus 3. Mose 17, das auch noch
begründen, wir lesen in 3. Mose 17 zwei Stellen, die das sehr deutlich zeigen. 3. Mose 17,
Vers 14, denn die Seele allen Fleisches, sein Blut, das ist seine Seele. Und dann lese ich
noch Vers 11, denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den
Alltag gegeben, dass es Sühnung tut für eure Seelen, denn das Blut ist es, dass Sühnung
tut durch die Seele. Und in dem Augenblick, wo der Herr Jesus sein Leben gegeben hat,
da hat er seine Seele ausgeschüttet in den Tod. Das ist Johannes Evangelium. Und jetzt
denken wir an was für ein Opfer? Jetzt denken wir an das Brandopfer. Ich habe am ersten
Abend gesagt, wir haben in Jesaja 53 schwerpunktmäßig das Schuldopfer, das ist auch so. Und doch
haben wir am Ende zarte Hinweise auf die anderen Opferarten. Das ist schön zu sehen. Also
in der ersten Aussage haben wir einen Hinweis auf das Brandopfer im Johannes Evangelium.
Jetzt kommt die zweite Aussage. Und er ist den Übertretern beigezählt worden. Das kann
man nachlesen in Lukas 22, Vers 37, da hat der Jesus selbst dieses Zitat angeführt und
ich denke an die Stelle, die wir alle kennen, er wurde gekreuzigt inmitten zweier Übeltäter.
Also den Übertretern beigezählt worden. Da sehen wir einen Hinweis auf das Matthäusevangelium
und sehen ihn als das Schuldopfer. Zweite Aussage. Die dritte Aussage ist, er hat die
Sünden vieler getragen, die Sünde vieler getragen, nicht Sünden, die Sünde vieler
getragen und das können wir nachlesen in Matthäus 26, Vers 28. Dies ist das Blut des
neuen Bundes. Moment, Matthäus 26, Vers 28, das für viele vergossen wird zur Vergebung
der Sünden. Jetzt haben wir das Sündopfer im Magusevangelium vor uns. In der dritten
Aussage, er hat die Sünde vieler getragen, ist ein Hinweis auf das Sündopfer im Magusevangelium.
Dann kommt die letzte Aussage, er hat für die Übertreter Fürbitte getan. Diese Aussage
kann man nachlesen in Lukas 23, Vers 34, wo er betet für diejenigen, die ihn gekreuzigt
haben. Und das ist ein Hinweis auf das Friedensopfer im Lukasevangelium. Geschüster, wenn wir
diese Zitate finden in den Evangelien, dann staunen wir einfach über die Übereinstimmung
des Wortes Gottes zwischen altem und neuem Testament und verstehen die Aussage des Herrn
Jesus, wenn er gesagt hat, dass sie in den Schriften ihn finden. Er sagt, sie sind es,
die von mir zeugen. Wunderbar, in den Schriften diese Person zu erleben, in all seinen Schönheiten.
Jetzt möchte ich noch eins vorstellen zum Schluss, Geschüster. Als ich das zum ersten
Mal entdeckt habe, war mir das ja wie eine Offenbarung. Wir haben in diesem Kapitel,
ist euch das schon mal aufgefallen? Mir ist das jetzt erst in der vergangenen Woche erstmalig
aufgefallen. Eine Beschreibung des Lebens des Herrn Jesus von seiner Geburt bis zu seiner
Erhöhung in den höchsten Höhen. Darf ich das noch zeigen? In Vers 1 wird uns gesagt,
dass der Herr Jesus selbst die Offenbarung Gottes ist an sein Volk. Der Jesus ist der
Arm des Herrn, der offenbar geworden ist diesem Volk. Und jetzt kommt es, von seiner Geburt
bis zur höchsten Erhöhung. Seine Geburt haben wir in Vers 2. Er ist wie ein Reis vor
ihm aufgeschossen. Ich habe das im ersten Abend erklärt. Das zeigt die Zartheit und
Schönheit dieser grünen Pflanze inmitten des dürren Erdreichs, der Jesus als Kindlein
geboren. Die Offenbarung Gottes auf der Erde. Dann kommen die Verse 3 bis 4. Da haben wir
sein Leben bis zum Kreuz verachtet und verlassen von den Menschen. Der Gegenstand des Abscheues
von Seiten seiner Geschöpfe. Und dann kommt in Vers 5 und 6 sein Leiden und Sterben auf
dem Kreuz. Das habe ich ausführlich erklärt. Und dann kommt in Vers 8 und 9 sein Tod. Speziell
sein Tod. Weggenommen worden. Abgeschnitten. Dann haben wir in Vers 9 seine Grablegung.
Bei einem Reichen gewesen in seinem Tod. In Vers 10 haben wir seine Auferstehung. Er wird
seine Tage verlängern. In Vers 10, letzter Teil, haben wir das Tun des Herrn, der den
Ratschluss Gottes zur Vollendung bringt. Das Wohlgefallen Gottes wird in seiner Hand gedeihen.
Und dann haben wir in Vers 12, am Anfang, seine tausendjährige Herrschaft. Er wird
mit Gewaltigen seine Beute teilen. Geschüster, wir sind am Ende dieser Betrachtung. Ich habe
am ersten Abend gesagt, dass ich mir bewusst bin, wie schwach meine Worte sind um die Herrlichkeit
der Person des Herrn Jesus in etwa vorzustellen. Das kann ich nur jetzt noch einmal wiederholen.
Aber lasst uns vielleicht zu Hause in aller Ruhe noch einmal und noch mehr dieses Kapitel
lesen und zuhören, wie Gott über seinen Sohn spricht. Und dann dürfen wir die Gedanken
Gottes teilen, die er über seinen Sohn hat. Und wisst ihr, was das ist? Das ist Gemeinschaft
haben mit dem Vater über seinen Sohn. Das ist das, was Johannes in seinem ersten Brief
schreibt. Und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Gott hat uns gewürdigt,
seine Gedanken zu teilen, die er über seinen Sohn hat. Das ist ein Stück vom Himmel, jetzt
schon auf der Erde. In alle Ewigkeit wird das das Allerhöchste sein, einzugehen in die
Gedanken Gottes über seinen Sohn. Und wenn wir davon etwas erkannt haben, wenn uns das
etwas beeindruckt hat, dann dürfen wir das hier schon heute dem Vater sagen. Dann dürfen
wir das tun, was Josef zu seinen Brüdern sagt. In 1. Mose 47 oder was, da sagt er,
geht hin zu meinem Vater und erzählt ihm die Herrlichkeiten, die ihr an mir gesehen
habt. Das ist die höchste Form christlicher Anbetung. Und dahin möchte der Herr uns führen,
dass wir auch jetzt dem Vater etwas sagen von den Herrlichkeiten seines Sohnes. …