Praktischer Glaube im Jakobusbrief
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DE
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Bible references
Jakobus 1-2
Description
1. Vortrag: Merkmale des Glaubens (Jak. 1,1-15)2. Vortrag: Das Wort Gottes, als Grundlage des Glaubens (Jak. 1,16-2,7)
3. Vortrag: Der Glaube zeigt sich in Werken (Jak. 2,8-2,26)
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…
Das ist das Lied 172.
Das ist das Lied 173.
Die wir sitzen, dir zu grüßen, Herr und Heiner, Friede du!
Lass uns deiner süßen Liebe, fröhnen, feinst, dir hinzu!
Wehr uns, treue Jünger auf Erden, wehr uns, wie dir unsere Zeit!
Diese kurze Zeit auf Erden, nützen für die Ewigkeit!
Herzolik in deiner Liebe, Kraft und Segen auf dein Wort!
Lass es mit des Kaisers fliehen, in uns wirken, fort und fort!
Wehr uns, dass wir Treue haben, was dir in das Herz gefasst!
Und lass viele noch erfahren, dass du Lebensworte hast!
Wir wollen uns an diesen drei Abenden mit dem praktischen Glauben im Jakobusbrief in den ersten beiden Kapiteln beschäftigen
und lesen heute Abend aus Kapitel 1, Jakobus 1.
Jakobus 1, Vers 1.
Jakobus, Knecht Gottes und das Hein Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruß!
Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt,
da ihr wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt,
das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.
Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft,
und sie wird ihm gegeben werden.
Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln, denn der Zweifelnde gleicht einer Meereswoge,
die von Wind bewegt und hin und her getrieben wird.
Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird.
Er ist ein wankelmütiger Mann und steht in allen seinen Wegen.
Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit, der Reiche aber seine Erniedrigung,
denn wie des Grases Blume wird er vergehen.
Denn die Sonne ist aufgegangen mit ihrer Glut und hat das Gras verdorren lassen,
und seine Blume ist abgefallen und die Zierde seines Ansehens ist verdorben.
So wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken.
Glückselig der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er bewährt ist,
wird er die Krone des Lebens empfangen, die er denen verheißen hat, die ihn lieben.
Niemand sage, wenn er versucht wird, ich werde von Gott versucht,
denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand.
Jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird.
Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebührt sie die Sünde.
Die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebührt den Tod.
Soweit wollen wir Gottes Wort heute Abend lesen.
Wir wollen uns also an diesen drei Abenden mit diesem Brief des Jakobus beschäftigen.
Ein Brief, der vielleicht zu den vernachlässigten Briefen des Neuen Testaments gehört.
Ein Brief, der von seinem Inhalt sehr, sehr praktischer Natur ist.
Es ist kein Brief, der uns die Lehre des Neuen Testaments vorstellt,
obwohl wir kurz gleich sehen wollen, dass er die neutestamentliche Lehre durchaus zugrunde liegend hat.
Aber es ist ein Brief, der, wie wir in Vers 1 gesehen haben,
an die zwölf Stämme in der Zerstreuung geschrieben ist,
der also von seinem Charakter her geradezu untypisch für das Neue Testament ist.
In dem Peters Brief finden wir ja auch, dass er an Gläubige aus dem Judentum gerichtet ist,
aber doch nicht in dieser ganz allgemeinen Form, wie es hier heißt, an die zwölf Stämme.
Das heißt, hier steht nicht, dass er an Christen gerichtet ist.
Hier steht auch nicht, dass er an Heilige gerichtet ist,
sondern das wird in einer sehr allgemeinen Form an diese zwölf Stämme geschrieben.
Ein Brief, von dem wir wissen, dass er dem großen Reformator Martin Luther manche Schwierigkeit bereitet hat.
Jedenfalls in der Ausgabe, ich glaube, das ist die erste, 1522,
fügt er diesen Kommentar, diesen Brief herbei, dabei, dass es eine strohende Epistel für ihn ist.
Also offensichtlich etwas, womit er Schwierigkeiten hatte, etwas anzufangen.
Und wir wissen das ja auch, warum das so war und das ist ja auch vielfach dann abgearbeitet worden,
diese Frage, inwiefern sich Paulus und Jakobus widersprechen oder wie man das verstehen soll,
wie sie von Werken und von Glauben in dieser unterschiedlichen Weise sprechen.
Auf diesen konkreten Punkt kommen wir am Montagabend, so Gott will.
Jedenfalls sehen wir, dass dieser Brief für den einen oder anderen mit gewissen Schwierigkeiten
in der Verbindung zu den restlichen Briefen des Neuen Testaments verbunden ist.
Dabei ist er ein Brief, der direkt ins Leben spricht.
Und Bruder Hohl hat ja als eine gewisse Antwort auf diesen Ausdruck strohende Epistel gesagt,
dieser Brief ist der Vorschlaghammer Gottes, der eiserne Hammer Gottes in unser Leben.
Und wenn man diesen Brief einmal so ganz durchliest, diese fünf Kapitel,
ich glaube, man kann Bruder Hohl nur recht geben.
Es ist ein Brief, der fast mit jedem Vers direkt in unser Leben hineinspricht.
Jemand hat einmal die Verse dieses Briefes gezählt, 108,
und hat dann festgestellt, dass in 54 Ausdrücken, Wörtern, Verben,
der Schreiber Jakobus eine Befehlsform, den Imperativ benutzt.
Also die Hälfte der Verse dieses Briefes sind eine direkte Befehlsaussage an dein und an mein Leben.
Und deshalb, wenn man diesen Brief liest, wenn man diesen Brief gelesen hat,
dann kann man eigentlich nicht einfach so weiterleben, wie das bisher gewesen ist.
Dann muss man doch, wenn man eine solche Aufforderung mit Autorität von Seiten Gottes hört,
dann muss man doch eine Veränderung in seinem Leben vornehmen.
Nun, wenn man an einen solchen Brief geht, und das wollen wir kurz tun,
dann will man kurz wenigstens wissen, wer hat diesen Brief geschrieben.
Wir haben hier gelesen, Jakobus, Knecht Gottes.
Ich kann jetzt unmöglich die verschiedenen Jakobusse, die wir im Neuen Testament finden, durchgehen.
Es scheint doch wahrscheinlich, dass dieser Brief von Jakobus,
dem Halbbruder des Herrn Jesus, geschrieben worden zu sein.
Wenn ihr einmal Matthäus 13 vergleichen wollt, dann seht ihr,
dass es dort von der Familie unseres Herrn Jesus heißt,
in Vers 55, Matthäus 13, Vers 55,
ist dieser im Blick auf den Herrn Jesus nicht der Sohn des Zimmermanns,
heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas.
Der erstgenannte Jakobus, sehr wahrscheinlich der Schreiber unseres Briefes,
der letzte Judas, der Schreiber des Judasbriefes.
Was ist das für ein Mann gewesen, dieser Jakobus?
Denn der Charakter dieses Mannes hilft uns ja auch ein wenig,
den Charakter des Briefes besser zu verstehen.
Aus Johannes 7 wissen wir, dass die Brüder des Herrn Jesus
während seiner Zeit nicht an ihn, an den Herrn Jesus, geglaubt haben.
In Johannes 7, Vers 5 heißt es, denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
Während der Lebzeiten des Herrn Jesus haben seine Brüder nicht an ihn geglaubt.
Sie haben einmal, ihr kennt diese Stelle, in Markus wird das sehr plastisch berichtet,
über den Herrn Jesus gesprochen und er ist außer sich.
Sie konnten damit nichts anfangen mit dieser Person, mit diesem Vollkommenen.
An einer anderen Stelle aber sagen sie ihm, geh zu dem Fest, sie sollen sehen deine Wunder.
Irgendwie war das so eine zwiespältige Haltung, die sie gehabt haben.
Sie haben erkannt, das ist der Vollkommene, aber sie selber haben nicht geglaubt.
Aber dann kam der Zeitpunkt, wo Jakobus offensichtlich zum Glauben gekommen ist.
Anders können wir nicht erklären oder verstehen, dass es in 1. Korinther 15 in dem Auferstehungskapitel,
wo von der Apostel Paulus über die Auferstehung des Herrn Jesus spricht, dann heißt,
1. Korinther 15 in Vers 7, danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen.
Also das kann ja nicht ein Apostel gewesen sein, sondern das muss offensichtlich dieser Jakobus gewesen sein.
Und wir finden ihn tatsächlich in Apostelgeschichte 1,
als dann nach dem Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus und nach seiner Himmelfahrt die Jünger versammelt waren.
Da finden wir ihn in diesem Obersaal mit den anderen Aposteln und manchen anderen versammelt.
Offensichtlich ist also durch den Tod des Herrn Jesus, zwischen dem Tod und dann seiner Himmelfahrt,
eine Veränderung bei diesem Mann hervorgekommen.
Denn wir wissen von den Erscheinungen des Herrn Jesus, die er gehabt hat nach seiner Auferstehung,
als er also Menschen erschienen ist, dass er ausschließlich Gläubigen erschienen ist.
Dieser Jakobus ist also nicht erst zum Glauben gekommen, nachdem der Jesus im Himmel war,
sondern wenn der Jesus ihm erschienen ist, wie es doch den Anschein hat,
dann hat der Tod des Herrn Jesus einen solchen Eindruck auf diesen Mann gehabt,
dass er das benutzt hat, dass Gott das benutzt hat, um ihn zur Bekehrung zu führen.
So ist das ja nötig bei jedem von uns.
Du musst einen Augenblick in deinem Leben kennen, wo du zur Umkehr geführt wirst.
Und ich hoffe, dass jeder, der hier in dem Raum ist, diesen Augenblick in seinem Leben kennt,
wo er den Herrn Jesus eben als Retter und Herrn angenommen hat,
wo er seine Sünden bekannt hat, wo er zu Ende gekommen ist mit sich, mit seinem Leben,
wo er erkannt hat, dass er verloren ist und dass er den Herrn Jesus als Retter braucht.
Und dann scheint bei Jakobus relativ schnell eine große Hingabe
zu dem Herrn Jesus in seinem Leben die Folge gewesen zu sein.
Wie ist das bei dir? Wie ist das bei mir?
Hat sich durch die Bekehrung eigentlich etwas geändert in meinem Leben?
Davon spricht Jakobus in seinem Brief,
dass das Leben ein anderes sein muss als Gläubige im Vergleich zu dem Leben von Ungläubigen.
Wir sehen in Apostelgeschichte 12 zum Beispiel,
das ist die Begebenheit, wo der Apostel Jakobus,
der ja relativ früh umgebracht worden ist, wo er stirbt oder umgekommen ist
und wo dann der Apostel Petrus befreit wird aus dem Gefängnis.
Und dann sagt Petrus ausdrücklich in Apostelgeschichte 12 Vers 17
berichtet dies Jakobus und den Brüdern.
Also offensichtlich hat Jakobus relativ schnell dann eine wichtige Aufgabe,
eine wichtige Rolle in der örtlichen Versammlung in Jerusalem übernommen.
Er war hingegeben für seinen Herrn und das erkannte man.
Und das führte dazu, Apostelgeschichte 15 in diesem sogenannten Apostelkonzil,
dass Jakobus den Ausschlag gegeben hat.
Da ging es um die Frage, was ist mit den Nationen,
mit den Gläubigen aus den Nationen?
Ist ihnen etwas aufzuerlegen von diesen Gesetzen,
die das Volk Israel bestimmt hatten?
Und Petrus hat eine lange Rede gehalten.
Paulus hatte gesprochen. Sie hatten davon erzählt,
wie diese Gläubigen aus dem Heidentum zum Glauben gekommen sind.
Und dann kommt Jakobus.
Und das, was er sagt, hat offenbar ein solches Gewicht über das hinaus,
was Petrus dort in dieser Besprechung sagte,
dass daraufhin klar wurde, den Nationen ist nichts weiter aufzuerlegen.
Später finden wir in dem Galaterbrief, in Galater 1,
dass Paulus ausdrücklich davon sprach,
dass er in Jerusalem niemandem begegnet ist,
zu niemandem gekommen ist von Aposteln, außer zu Jakobus.
Und in Kapitel 2, Vers 9 lesen wir dann,
dass Jakobus und Kephas und Johannes,
die als Säulen angesehen wurden,
mir, Paulus und Barnabas die Rechte der Gemeinschaft gaben,
damit wir unter die Nationen, sie aber unter die Beschneidung gingen.
Da hatte also Jakobus ein solches Gewicht,
dass er zu der Säule der Versammlung in Jerusalem gehörte.
Das war ein Mann, auf den man sich verlassen konnte.
Das war einer, der war da, wenn es brannte.
Das war einer, der das Wort Gottes da ausgelegt hatte
und der für die Rechte Gottes einstand.
Sind wir auch solche Säulen in der Versammlung?
Sind wir solche, auf die man sich verlassen kann,
auf die man zählen kann, wenn es darum geht?
Sind wir solche, die das Wort Gottes weitergeben?
Das betrifft uns als Brüder natürlich mehr,
als jetzt die Geschwister im Allgemeinen,
die wir Verantwortung haben, auch das Wort Gottes weiterzugeben.
Sind wir solche, die wirklich Säulen sind,
die einen festen Stand haben,
die nicht durch solche Meereswogen, von denen wir gelesen haben,
hin- und hergerissen werden,
sondern die stehen, auch bei Wind, auch bei Gegenwind?
Das war dieser Mann, dieser Jakobus.
Und das Schöne ist, wenn man das liest da in Galater 2,
dass er auch überhaupt keine Neid oder so irgendwie da hervorkommt
im Blick auf das, was Paulus getan hat.
Nein, das war einer, der anerkannte,
das sehen wir gleich auch noch bei einer anderen Stelle,
was der Apostel Paulus für eine Aufgabe hatte,
dass er einen weitergehenden Dienst hatte als er.
Aber das war für ihn kein Problem.
Ob das auch bei uns gilt?
Ob auch wir solche sind, die dankbar, freudig annehmen,
was der Herr einem anderen gegeben hat, am Ort oder über den Ort hinaus?
Oder stehen wir selbst so gerne im Mittelpunkt?
Aber dann können wir nicht verschweigen,
auch wenn wir diese positiven Seiten sehen,
dass es auch noch einen anderen Aspekt in seinem Leben gab.
Gerade in Galater 2 ist es ja diese Stelle,
wo diese Gegenüberstellung von dem Apostel Paulus und Petrus war,
Kephas, dem er ins Angesicht widerstanden hatte.
Und wir lesen dann, dass es dort heißt,
Galater 2, Vers 12,
Bevor einige von Jakobus kamen,
hatte er mit denen aus den Nationen gegessen.
Als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab,
da er sich vor denen aus der Beschneidung fürchtete.
Also dieser Apostel Petrus, der hatte offenbar Angst,
wir würden heute sagen, vielleicht Manschetten vor diesem Jakobus.
Und zwar in der Hinsicht, dass der derart streng war,
dass wenn man dagegen handelte, man Probleme bekam.
Und da ging es eben um das Essen mit den Gläubigen aus den Nationen.
Jetzt also war es nicht mehr die Frage, wie Apostelgeschichte 15,
wo es darum ging, was den Nationen auferlegt oder nicht auferlegt werden sollte.
Da hatte Jakobus einen klaren Blick.
Sondern jetzt ging es darum, wie die Gläubigen aus den Juden
im Blick auf diese Nationen handeln oder nicht handeln sollten.
Und da hatte Jakobus eine, wie wir sagen müssen, unbiblische Sicht.
Aber er hatte solch einen Einfluss,
er hatte solch ein Wort im Blick auf die Geschwister,
dass selbst ein Apostel Petrus,
der sicher selbst ein Mann großer Autorität war, Angst hatte vor ihm.
Und da lernen wir erstens, dass wir selber,
wenn Gott uns Autorität in der Versammlung
oder darüber hinaus übertragen hat, anvertraut hat,
dass wir weise damit umgehen müssen.
Bin ich vielleicht jemand, vor dem die anderen Angst haben?
Rede ich vielleicht mit einer solchen Schärfe?
Und nicht nur, dass ich das Wort so auslege,
sondern dass ich das durchsetze?
Wie ein Jakobus, der selbst ein Apostel Petrus der Angst vorbekommt?
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist, führt uns ein solcher,
wie bei Jakobus das war, verkehrter Einfluss vielleicht dazu,
dass bei mir in meinem Leben,
dass ich nicht mehr nach der Wahrheit handle.
Menschlich können wir das verstehen.
Aber entscheidend ist nicht, was Jakobus sagt,
sondern entscheidend ist, was das Wort Gottes sagt.
Das ist für uns die Grundlage.
Und dann lasst uns treu dem Wort sein.
Und lasst uns zugleich weise sein,
wie wir dann mit einem solchen, in Anführungsstrichen, Jakobus umgehen.
Sehr ähnlich ist in Apostelgeschichte 21.
Apostelgeschichte 21 ist die Situation,
wo Paulus, der Apostel, in Jerusalem angekommen war.
Und dann kommt er zu Jakobus.
Vers 18.
Am folgenden Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus,
und alle Ältesten kamen dahin.
Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eins nach dem anderen,
was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte.
Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm,
Du siehst, Bruder, wie viele Tausende es unter den Juden gibt, die Gläubige geworden sind.
Und alle sind eiferer für das Gesetz.
Sie freuen sich mit dem Dienst und auch mit dem Ergebnis des Dienstes von dem Apostel,
auch an Jakobus.
Das finde ich einfach schön, wie man sich freuen kann über das Ergebnis,
das ein anderer Diener durch sein Werk, durch seine Arbeit hervorgebracht hat.
Können wir uns noch so mitfreuen?
Freuen wir uns über den Dienst eines anderen,
auch über die Ergebnisse, die aus dem Dienst eines anderen hervorkommen?
Oder wollen wir alles an uns selbst, ich an mich, du an dich ziehen?
Das ist schön bei Jakobus.
Aber er spricht davon, dass die Juden eiferer für das Gesetz sind.
Und dann lesen wir weiter, dass er Paulus den Vorschlag macht,
geradezu die Empfehlung gibt, selber jetzt nach dem Gesetz, dem jüdischen Gesetz zu handeln.
Und das war sicherlich nicht gut.
Es führte dazu, dass der Apostel Paulus letztlich in Ketten kam.
Nun, das war natürlich der Weg Gottes, auch für seinen Knecht.
Und das war der Weg, um Paulus dann nach Rom zu bringen.
Aber in der Sache selbst war das verkehrt.
Warum waren sie immer noch eiferer für das Gesetz?
Nun, das führt uns zu dem Jakobusbrief zurück.
Es gab eine Übergangszeit, die Gott geduldet hat.
Eine Übergangszeit, in der Gott die Gläubigen aus dem Judentum
nicht sofort von ihnen verlangt hat, dass sie aus den Synagogen hinausgingen
und dass sie sich trennten im Blick auf alles, was vom Judentum war.
Und das spiegelt sich auch in unserem Brief wieder.
Wir finden in Kapitel 2 beispielsweise, dass von der Synagoge gesprochen wird.
Offensichtlich gab es da noch Beziehungen.
Und zwar nicht nur, um das Evangelium zu verkündigen,
wie der Apostel Paulus das getan hat,
sondern auch, weil man da irgendwie noch zusammenkam.
Es ist auch in anderer Hinsicht von jüdischen Formen da die Rede,
dieses Ölsalben, Kapitel 5 zum Beispiel.
Und auch andere Aspekte, die in diesem Brief hervorkommen,
die uns zeigen, dass sie doch noch irgendwie verhaftet waren
mit dem jüdischen Bereich.
Und dann fragt man sich, gerade weil dieser Brief
offensichtlich auch sehr früh verfasst worden ist,
vielleicht sogar der erste Brief aus dem ganzen Neuen Testament gewesen ist.
Manche nehmen an, dass er in der Zeit 45 bis 47 nach Christus geschrieben worden ist.
Warum ist dann ein solcher Brief in das Neue Testament aufgenommen worden?
Ein Brief, der zum Teil regelrecht jüdischen Charakter
oder ich müsste das allgemeiner sagen,
den Charakter trägt von dem Volk Israel
und Dingen, die damit zu tun haben.
Nun, auch im Alten Testament gibt es ja einen Brief,
der irgendwie speziell ist.
Während hier Jakobus sich an die zwölf Stämme richtet
und wir eigentlich im Neuen Testament Brief erwarten,
die an die Versammlung Gottes, an die Gläubigen gerichtet ist.
So finden wir im Alten Testament, wir kennen das denke ich alle,
das Buch Jonah, das sich ausschließlich eigentlich
an eine heidnische Nation, Niniveh Assyrien, richtet.
Aber genau so, wie das Buch Jonah
sich zwar in seiner ersten Zielrichtung an Heiden richtet,
aber in seiner zweiten Bedeutung
die Geschichte des Volkes Israel wiedergibt,
so ist das auch mit dem Buch Jakobus.
Der Brief des Jakobus ist ein Brief,
der zwar aus dieser Übergangszeit stammt,
der zwar an diese zwölf Stämme gerichtet ist,
der aber auch für uns Christen von elementarer Bedeutung ist,
was unser praktisches Glaubensleben betrifft.
Ich glaube es gibt noch einen zweiten Grund,
es gibt wahrscheinlich noch mehr Gründe,
aber ein zweiter Grund, den ich jedenfalls nennen möchte,
warum dieser Brief im Neuen Testament steht.
Er ist von seinem Charakter,
vielleicht überrascht euch das, wenn ich das so sage,
alttestamentlich.
Viele Stellen in dem Jakobusbrief sind auch sehr ähnlich,
wie man sie in den Propheten wiederfinden kann,
wie man sie in dem Buch des Gesetzes wiederfinden kann.
Und da komme ich gleich noch drauf zu sprechen,
wie sie auch in der Bergpredigt.
Also einem Teil, der zu der alten Haushaltung,
zu der alten Epoche unter dem Gesetz zu rechnen ist,
wie wir das da finden.
Warum ist das eine Hilfe, dass so ein Brief im Neuen Testament steht?
Weil er uns hilft, auch das Alte Testament richtig zu lesen.
Denn man könnte leicht in Gefahr kommen,
einerseits im Alten Testament noch ein gewisses Bild
von neutestamentlichen Wahrheiten, Aspekten der Wahrheit zu sehen.
Und das ist auch so.
Aber ansonsten, das was da geschrieben ist,
betrifft auch das Volk Israel.
Was betrifft es denn uns?
Seht ihr, wenn man dann den Jakobusbrief liest,
und wenn man dann diese einzelnen Ermahnungen liest,
dann sieht man, wie man das Alte Testament lesen muss.
Dass auch diese Ermahnungen im Alten Testament
wörtlich zu nehmen sind,
natürlich nicht, was das zeremonielle Gesetz betrifft,
was den Sabbat und so weiter betrifft,
wo das Neue Testament uns deutlich lehrt,
dass das Dinge sind, die mit der Alten Haushaltung zu tun haben.
Aber hat sich denn Gottes Moral geändert?
Haben sich denn die Anweisungen
an das moralische Leben des Gläubigen geändert,
vom Alten Testament zum Neuen Testament?
Ist das, was wahr ist,
das, was in den Augen Gottes gut ist,
ist das heute anders, als das, was im Alten Testament gut war?
Nein, das ist auch da nicht anders.
Das gilt auch heute noch, das, was Gott gut heißt,
das, was wohlgefällig in seinen Augen ist,
moralisch gesehen,
das war es auch im Alten Testament.
Übrigens, auch im Alten Testament
ist niemand auf der Grundlage des Gesetzes zu Gott gekommen,
denn das Gesetz konnte keiner halten.
Deshalb findet ihr in Römer 4 beispielsweise
David, Abraham, als Beispiele dafür,
dass es der Glaube ist,
der auch im Alten Testament
und nur der Glaube ist,
der im Alten Testament Menschen gerettet hat.
Wenn wir so mit diesen Augen
einmal auf diesen Brief schauen,
diesen Jakobusbrief,
dann werden wir feststellen,
dass wenn er auch
vielleicht von einem Charakter
in einer gewissen Weise alttestamentlich ist,
aber dass Jakobus sehr wohl
über die neutestamentliche Lehre Bescheid wusste.
Das, was über die Versammlung
uns im Neuen Testament, im Epheserbrief
und im Kolosserbrief gezeigt wird,
das war noch nicht offenbart.
Jedenfalls nicht in den Schriften des Neuen Testamentes.
Das kam eben erst in diesen beiden Briefen.
Aber das, was viele Aspekte
der neutestamentlichen Wahrheit betrifft,
das finden wir auch hier.
Jakobus entwickelt das nicht.
Er bespricht das auch nicht im Einzelnen.
Aber fast beiläufig
kommen Beispiele dafür
in seinem Brief vor.
Lasst mich ein paar Beispiele dafür nennen.
Neutestamentlich ist,
dass Gott offenbart ist
als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist.
Das war im Alten Testament nicht so.
Das ist erst im Neuen Testament
so offenbart.
Der Jesus hat davon gesprochen
und in den Briefen ist das gezeigt worden.
Nun, diese drei Personen finden wir in diesem Brief.
In unserem ersten Vers,
es ist zwar nicht von dem Sohn Gottes die Rede,
aber sehen wir den Sohn
als den Herrn Jesus Christus.
Und die Tatsache,
dass er mit einem und
mit der Person Gottes verbunden wird,
es ist Jakobus Knecht Gottes
und des Herrn Jesus Christus.
Dass also Gott und Jesus Christus
mit einem und verbunden wird,
macht ganz deutlich,
dass Jesus Christus Gott sein muss.
Sonst wäre das Lästerung.
Da könnte nicht stehen
Knecht Gottes und Paulus.
Das ist einfach so unterschiedlich,
so verschieden.
Aber Jesus Christus, er ist Gott.
Deshalb können sie hier
so miteinander verbunden werden.
Von dem Vater lesen wir zum Beispiel
in Vers 27.
Ein reiner und unbefegter Gottesdienst
von Gott und dem Vater
ist dieser.
Und der Heilige Geist,
den finden wir in Kapitel 4,
Vers 5.
Oder meint ihr, dass die Schrift
vergeblich redet?
Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid?
Diese drei Personen
sind hier in diesem Brief
sichtbar.
Zweitens, in diesem letztgenannten Vers,
der Geist, der in euch
wohnt oder in uns wohnt.
Fast beiläufig
wird eine der ganz
zentralen Aspekte der
christlichen Wahrheit, dass der Geist Gottes
in dem Gläubigen wohnt, wird uns hier
vorgestellt. Hätten wir gar nicht erwartet.
Aber Jakobus weiß darum,
dass diese
Wahrheit, die nur für die christliche Zeit
gilt, auch für die
Empfänger, die gläubig waren, wenn sie gläubig
waren, dieses Briefes
gilt.
Jakobus weiß auch um die
neue und die alte
Natur. In Kapitel 3
spricht er davon,
dass es zwei
Teile in dem Gläubigen
gibt, das Bittere und
das Süße. Und er spricht von dieser
alten und neuen Natur in diesen
Bildern. Das mag als
Beispiel einmal reichen, dass
Jakobus
um die neutestamentliche Lehre wusste.
Es ist einfach nicht
sein Thema, sie zu entwickeln.
Aber sie liegt diesem Brief zugrunde.
Er könnte also undenkbar,
könnte ja im Alten Testament stehen.
Aber die
Botschaften,
die er an mein und dein Glaubensleben
richtet, sind eben
solche, die über
diese Zeit hinausgehend
tragen,
die also unabhängig von der
Zeit sind, was es zu
verwirklichen gibt in unserem
Glaubensleben.
Ich habe eben schon kurz
gesagt, dass Jakobus
auf die Bergpredigt eigentlich eingeht.
Tatsächlich
spricht Jakobus
fast nicht über den
Herrn Jesus. Kapitel 1, Vers 1,
Kapitel 2, Vers 1 sind die einzigen beiden
Erwähnungen der Person des Herrn Jesus.
Und jemand hat einmal gesagt oder geschrieben,
vielleicht gibt es keinen
Schreiber des Neuen Testamentes,
der so wenig über den
Herrn Jesus spricht.
Aber es gibt vielleicht
keinen Schreiber des Neuen Testamentes,
der so spricht,
wie der Herr Jesus
gesprochen hat.
Und wir könnten den Brief durchgehen.
Mir fehlt die Zeit jetzt dazu.
Ihr könnt es auch nachlesen.
In dem Überblick über das Neue Testament von
unserem Bruder Aaron Dremers sind eine ganze
Reihe von diesen Vergleichstellen genannt.
Wie oft
Jakobus
wörtlich oder
in der, wie soll man sagen,
anführend, punktuell
anführend aus der Bergpredigt
oder sogar insgesamt aus dem
Matthäusevangelium
Stellen hier zitiert.
Deshalb hat man auch gesagt,
dass der Jakobusbrief wie eine
Auslegung der
Bergpredigt ist, bezogen
auf die Gläubigen,
bezogen auf die Menschen, auf Jünger
in der heutigen
Zeit.
Jakobus wendet sich
an die zwölf Stämme,
die in der Zerstreuung
sind. Jakobus
wendet sich also nicht an
Erlöste,
sondern er wendet sich an
das Volk Israel,
das es damals in dieser Form gar nicht mehr gab.
Sie waren zerstreut
und auch damals schon wusste
man wohl von dem Stamm Juda
und Benjamin, die aus
der Gefangenschaft zurückgekommen sind, zum Teil
wo sie waren. Von dem Rest wusste man
nicht mehr viel.
Trotzdem wendet er sich
an die zwölf Stämme.
Damit zeigt uns
Jakobus auch im Bild,
dass es immer um das ganze Volk Gottes ging.
Jakobus ist
ein guter Tradition. Elijah hat das
auch getan. Das Volk war eigentlich
nicht mehr beieinander, aber zwölf Steine
hat er aufgerichtet, dort
auf diesem
Berg.
Daniel betete für ganz
Israel.
Übrigens Apostel Paulus, Apostelgeschichte
26, spricht auch von
den zwölf Stämmen.
Sie kamen aus diesen zwölf Stämmen
und sie haben das ganze Volk nie
aus den Augen verloren. Sie haben immer
einen Blick gehabt für das ganze
Volk Gottes.
Seht ihr, das ist auch eine Botschaft für uns.
Heute sind
Christen derart
zerstreut, aber lasst uns
diesen Blick für das ganze Volk
nie aufgeben. Nicht nur,
wenn wir morgen früh wieder zusammenkommen
zum Gedächtnis des Herrn in dem einen Brot,
da wollen wir sie alle,
alle Erlösten sehen.
Aber ist das noch irgendwie lebendig in meinem Leben?
Der Gedanke, dass das Volk
Gottes in den Augen Gottes immer noch ganz ist?
Gott sieht
nicht irgendwie da
unterschiedliche Gruppierungen oder sowas.
Gott sieht sein Volk,
sein ganzes Volk. Und wenn
wir nach der Schrift als Versammlung
1. Korinther 11, Vers 18 zusammenkommen
und zusammenkommen wollen,
dann ist das nur möglich,
wenn wir das ganze Volk
in unseren Herzen, vor unseren Blicken
auch haben.
Übrigens ist das
irgendwie erstaunlich, es
musste ein Jakobus sein,
der diesen Brief an die zwölf schreibt,
die zwölf Stämme.
Das ist doch nicht von ungefähr, oder?
Dass er diesen Namen trägt,
wie Jakob,
der der Vater der zwölf Stämme
sozusagen ist.
Dass Gott gerade diesen Mann
jetzt benutzt, eine Botschaft
zu richten, fast
eine letzte Botschaft
an das Volk
Israel.
Und natürlich meint Jakobus
solche,
die sich zu dem Christentum
bekannten, mit denen hatte er zu tun.
Er hatte ja nicht mit dem Volk
insgesamt zu tun, die einfach
im Volk Israel geblieben sind,
sondern er sprach von und an
solche, die sich zum
Christentum bekannt haben.
Bekannt haben.
Er spricht nicht von
Erlösten, jedenfalls nicht immer.
15 Mal wird in diesem Brief
von Brüdern gesprochen und Brüder waren
in diesem, sind in diesem Brief nicht
solche, die jetzt nach dem Fleisch
seine Brüder waren, sondern er meint
geistliche Gläubige.
Brüder, also geistliche
Verwandtschaft.
Brüder, die erlöst waren.
Aber an verschiedenen Stellen
spricht er auch zu solchen, die
sich zwar Christen nannten,
aber nicht als
Christen sichtbar wurden
durch ihr Leben. Die in ihrem Leben
nicht deutlich machten, dass
sie wirklich zu Christus gehörten.
Er spricht sie mal an als
Reiche und damit meint er
nicht reiche Gläubige, wie das bei uns in dem
Kapitel ist, sondern damit meint er
solche, die nicht durch nichts anderes geprägt
sind, als durch ihren Reichtum.
Das sind Ungläubige.
Er spricht einmal von Ehebrecherinnen.
Das sind doch keine Gläubigen, die diesen
Charakter tragen.
Sie mögen Christen sein, nach außen hin.
Aber Bekehrte?
Oder er spricht in Kapitel 2
von Nichtigen, ihr Nichtigen.
Eitle.
Das sind doch keine, die den Charakter von
Christen, von Gläubigen tragen.
Das ist gut zu bedenken,
dass Jakobus sich an ein Bekenntnis
richtet. Und ähnlich
wie Johannes testet er,
ob dieses Bekenntnis wahr
ist oder
nicht.
Und das tut er auch bei dir und bei mir heute.
Er fragt,
er testet. Du
sprichst davon, dass du glaubst.
Dann zeige
deinen Glauben.
Dieser Glaube muss sichtbar
werden in deinem Leben
genauso wie in dem Leben
jedes anderen, der sich Christ
nennt.
Das ist das Thema von
Jakobus. Vielleicht seid ihr überrascht,
wenn ich diese Vorträge
überschrieben habe mit praktischer Glaube.
Das ist das Thema von Jakobus.
Werke gehören dazu.
Manche denken, das große Thema von Jakobus sei
Werke. Ja, ist es auch.
Aber das allgemeine Thema ist Glaube.
Glaube, der sich
beweist als ein Glaube.
Zum Beispiel durch Werke.
Und das ist
die Prüfung, der du und der
ich mich auch unterziehen muss.
Ist von meinem Glauben etwas
zu sehen? Jemand hat
gesagt, Kapitel 1, das ist der
siegreiche, sieghafte Glaube.
Gerade bei Trübsal, bei
Verfolgung sind wir solche, die
einen Glaubenssieg in unserem Leben
erringen.
Kapitel 2 ist der
sichtbare Glaube.
Sieht man etwas von diesem Glauben?
Kapitel 3,
denkt vielleicht an diese Zunge da,
ist der kontrollierte Glaube.
Glaube ist, wenn dein Leben
kontrolliert wird,
durch das Wort Gottes.
Kapitel 4 ist der gehorsame Glaube.
Ist mein Leben durch
Gehorsam gekennzeichnet? Das ist der Beweis,
dass der Glaube vorhanden ist.
Kapitel 5, wo es um die Ankunft
des Herrn geht.
Der Glaube ist etwas von Geduld
in meinem und in deinem
Leben zu sehen.
So
wollen wir uns mit
diesen ersten zwei Kapiteln, so Gott
es erlaubt, in diesen drei Abenden
beschäftigen und wollen
diese Frage immer wieder vor uns haben.
Ist das, was hier über den Glauben
gesagt wird, ist das
wahr? Bei mir
und bei dir.
Ich möchte diese ersten
15 Verse
überschreiben mit
Eigenschaften oder
Kennzeichen des Glaubens.
Ich habe das versucht
einfach für mich einmal so ein bisschen
zu strukturieren oder so
zu überschreiben. Ich möchte ein
7 solcher Kennzeichen nennen,
wobei es mir überhaupt nicht auf die Zahl ankommt
und wenn du 10 findest, ist das auch gut.
Bloß, dass man einmal sieht, dass
dieser Glaube einfach
Kennzeichen trägt.
Und das erste, was
ich zeigen möchte, ist in Vers 1
Jakobus nennt
sich Knicht Gottes
und des Heiligen Jesus Christus.
Er hätte doch
davon sprechen können, ich bin der
Bruder, Halbbruder von Jesus
Christus. Er tut das nicht.
Er stellt nicht das in den
Vordergrund, was ihn vielleicht auszeichnet.
Er hätte doch auch
davon sprechen können, dass er Apostel
genannt wird. Er war nicht bei den Zwölfen,
aber wir finden ihn eben an einer Stelle
da im Galaterbrief, glaube ich, ist das, als Apostel
genannt. Und Paulus
tut das, mit Recht, weil er da mit
Autorität im Blick auf
die Empfänger reden muss.
Gott wollte das so, aber Jakobus
tut das nicht. Er nennt sich einfach Knecht.
Einfach
einer, der die Haltung
hat des Gehorsams.
Das ist ein Kennzeichen des Glaubens.
Dass ich mich nicht in den Mittelpunkt stelle,
sondern dass ich bereit bin,
einfach nur Knecht zu sein.
Offensichtlich kannten die Empfänger
ihn, natürlich. Deshalb muss er sich nicht weiter
ausweisen.
Aber er tut das. Er ist bereit,
einfach Knecht zu sein. Was möchte ich sein?
Was möchtest du sein?
Was wollen wir für Ansehen haben
unter Menschen,
vielleicht auch unter Gläubigen?
Sind wir einfach zufrieden damit,
Knechte zu sein?
Solche, die nichts anders tun,
als das auszuführen,
was Gott mir, was Gott dir aufträgt?
Jakobus war das. Jakobus war eine Säule
in der Versammlung, aber er war ein Knecht.
Er war bereit,
einfach diese Knechtschaft
in seinem Leben unter den
Herrn Jesus und unter Gott
anzuerkennen.
Das Zweite,
was wir dann finden,
in den Versen 2
bis 4
ist
Ausharren.
Ausharren
in Prüfungen. Haltet es für
lauter Freude, meine Brüder,
wenn ihr in mancherlei Prüfungen
fallt, weil
das Bewährung des
Glaubens bewirkt
und das zu Ausharren
führt.
Glaube
hart aus,
auch in
Prüfungen. Und wenn wir
über Prüfungen hier nachdenken,
da müssen wir natürlich verstehen,
dass es zwei Arten von Prüfungen
gibt. Diejenigen, die wie ich
diese überarbeitete Elberfelder
Übersetzung benutzen, die haben ja eine gewisse
Hilfe. Wenn ihr hinten da in
diese Worterklärungen schaut
von den Wörtern, die mit einem
Kringel verzeichnet sind, dann
heißt es hier auf Seite 1319
versuchen, die Bedeutung
kann entsprechend dem jeweiligen
Zusammenhang im positiven
Sinn prüfen, auf die Probe stellen
oder im negativen Sinn
in Versuchung bringen
sein.
Es gibt also zwei Arten
von Prüfungen, die mit diesem
Wort im Grundtext verbunden sind.
Das sind entweder Prüfungen von außen
oder
sind Versuchungen von
innen zum Bösen.
Beides finden wir
in unserem Kapitel und
wir lernen daraus, dass du mit einem
Wort nicht einfach so durch die Konkurrenz
marschieren kannst und dann ist immer dasselbe gemeint.
Sondern du musst dir den
Zusammenhang einfach anschauen, in dem
ein solches Wort vorkommt.
Prüfungen.
Jakobus spricht offensichtlich nicht von
irgendwie so einer kleinen
Prüfung, sondern wirklich von Dingen, die
Erprobungen im
Leben, im Glaubensleben
sind, wo es richtig
schwer kommt.
Das kann eine Krankheit sein,
die in dein Leben kommt.
Ich meine jetzt nicht
irgendwie eine Grippe, sondern ich meine wirklich
etwas, wo es
vielleicht um Leben oder Tod geht.
Das können
Verfolgungen sein, wie
das gewesen ist bei den
Gläubigen oder bei den Christen, an die Jakobus
sich wendet. Offensichtlich war
da wirklich ein Druck von außen
vorhanden. Und die Frage
war, wie würden sie damit umgehen?
Das kann heute
vielleicht echte Missgunst
am Arbeitsplatz
sein, wo man regelrecht
gemobbt wird, wo
einem wirklich Böses
entgegensteht.
Das kann auch eine Prüfung in der Familie sein.
Vielleicht Prüfung,
wo jemand,
ein Kind, erwachsenes
Kind, einfach einen eigenen Weg geht.
Das ist auch eine Prüfung.
Das kann auch eine Prüfung in der
Sammlung sein, wo wir
spüren am Ort,
dass wir
unter einen solchen Druck,
unter eine solche Belastung kommen
durch Dinge, die vorfallen.
Wenn wir dem
gegenüberstellen, die andere Art von Versuchung,
von innen heraus, dann hat
uns Gott dafür übrigens zwei,
wenn ich das in Ehrfurcht sage,
Hilfsmittel gegeben.
Für die Prüfungen von außen,
wenn es jetzt hier in den Versen 2 bis 4 geht,
haben wir den Herrn Jesus als den Hohenpriester.
Er verwendet sich für uns,
damit diese Prüfung,
damit dieser Druck nicht dazu kommt,
dass man fällt.
Und dass die Gefahr da ist,
komme ich jetzt gleich darauf zu sprechen.
Wenn es um die Versuchung von innen geht,
wegen der Sünde, dann ist der Herr Jesus der Sachwalter,
dass wenn wir gesündigt haben,
er sich dort,
dass er bei dem Vater ist
und er
führt durch sein Wirken,
dass wir die Sünde einsehen
und zum Bekenntnis geführt werden
und dann wieder zurück in den
praktischen Genuss der Gemeinschaft
finden.
Prüfungen können
wirklich der Art
sein, das war hier bei den Empfängern des Briefes,
dass sie ans Leben gehen.
Am Donnerstag sah ich
einer Schwester gegenüber,
die Krebs hat
und die ständig Schmerzen hat.
Ständig Schmerzen.
Dass dann
Gedanken kommen,
wie kann ich das beenden?
Wie kann ich mein Leben beenden,
um diesen Schmerzen zu entfliehen?
Das können wir irgendwie verstehen.
Seht ihr, das sind solche Prüfungen.
Manchmal sind die
Prüfungen so hart,
dass wir
nicht in der Lage sind,
mehr zu beten.
Dass wir derart
innerlich am Ende sind,
dass wir auch keinen klaren
Blick mehr nach hinten richten können.
Bei dieser Schwester
war das nämlich so,
dass sie durch diese Krankheit
überhaupt erst zum Glauben gekommen ist.
Gott hat diese
Krankheit benutzen müssen,
sage ich.
Sie sprach davon, dass sie seit 35 Jahren
von Gott angesprochen wurde, immer mal wieder.
Aber es war
diese Krankheit nötig,
dass sie bereit war, das Evangelium
anzunehmen. Aber Gott
hat jetzt diese Krankheit nicht weggenommen.
Sie bleibt für sie auch als Gläubige
jetzt eine Prüfung.
Und man kann ja kaum mitreden, wenn man selber
nicht in einer solchen Situation ist,
um so jemandem eine Hilfe zu sein.
Gott sei Dank, es gibt einen,
der das immer kann.
Unser Herr.
Gerade was diese äußeren
Prüfungen betrifft,
hat er alles,
weitaus mehr erlebt,
als wir hier auf der Erde erleben können.
Seht ihr, der
Herr Jesus, der war da am Kreuz.
Bevor er sünend
für uns gelitten hat, drei Stunden,
kannst du dir eine
schrecklichere Prüfung vorstellen,
als da
Nägel durch die Hände und durch die Füße
den
gaffenden Blicken der Menschen ausgesetzt,
dem Tod
geweiht.
Natürlich wissen wir, dass der Jesus
selber sein Leben hingegeben hat.
Aber es gibt
keine schrecklichere
Hinrichtungsart,
als diese
Kreuzigung. Da ist
einer, der hat mitempfinden mit dir,
wenn du in solchen Prüfungen
bist.
Ich will dann
gerne noch ergänzen, was Prüfungen
betrifft,
dass die
Ursache von Prüfungen
sehr, sehr unterschiedlich
sein kann.
Und
dass wir immer vorsichtig sein müssen,
wenn wir beurteilen
wollen, warum
jemand eine Prüfung
geschickt bekommt.
Bei uns selbst
wissen wir das manchmal nicht, wie viel
weniger bei anderen. Deshalb wollen wir sehr
vorsichtig sein. Gott schenkt
Prüfungen der Vorsorge.
Das hat er bei Paulus
getan, 2. Korinther 12. Da gab es
keinen Anlass in seinem Leben,
dass Gott sagte, für Zucht muss ich jetzt
da sorgen. Paulus war
in den dritten Himmel entrückt worden
und damit er sich nicht erhebt,
hat Gott ihm eine Prüfung geschickt. Und zwar eine
Prüfung, die sein ganzes Leben dann
andauerte. Ein Engel, der
ihn mit Fäusten schlug.
Also das war dramatisch,
was Paulus da erlebt hat.
Und das war eine Prüfung,
die er bekommen hat von außen,
die nichts damit zu tun hatte, dass
er irgendwie falsch gehandelt
hätte. Aber Gott sah die
Gefahr in seinem Leben und
er wollte vermeiden,
dass er dann zu Fall kam.
So kann Gott vorsorglich,
weil er einen Weg mit dir
mit mir gehen möchte, Prüfungen
senden.
Dann kann es sein, wie
wir es bei den Hebräern finden
oder auch bei Hiob, dass in
unserem Leben eigentlich
im Wesentlichen, bei Hiob ist das
ja so, die Dinge gut laufen. Gott nennt ihn
vollkommen. Das tut er ja nicht von
ungefähr. Aber dass doch
eine Wurzel da ist,
der Gott mit einer
Prüfung, äußeren Prüfung
begegnet.
Dann kann es drittens sein,
dass ein tatsächliches
Versagen
in meinem Leben vorkommt
und dass Gott eine Prüfung schickt.
Bei David war das so.
David hatte gesündigt mit
Bathseba und dann schickt Gott
die Prüfung im
Blick auf das Kind.
Auch bei Paulus meine ich,
Apostelgeschichte 21, wo er sich da
den jüdischen Formen unterwirft
und dann in die Gefangenschaft kommt.
Ist das nicht auch so
in diese Richtung jedenfalls gehend
dieser Art?
Dann gibt es auch Prüfungen, die
haben mit demjenigen, der geprüft
wird, überhaupt nichts
zu tun. Sie haben eine
Botschaft an andere.
Ist das
nicht zum Teil in Korinth so gewesen,
dass da welche krank und
entschlafen waren? Dann heißt es nicht,
dass sie versagt hatten.
Aber war das nicht eine Botschaft,
die Gott an die Korinther hatte?
Und wie war das bei Mose,
als er dort
auf dem Weg dann zu dem Volk
Israel angegriffen wurde von Gott
und fast
zu Tode gekommen ist?
War das nicht eine Botschaft an seine
Frau, die offensichtlich nicht
bereit war, ihren
Sohn zu beschneiden,
dass sie erkennen musste, dass
sie gemeint war?
So kann eine Prüfung in deinem
Leben vielleicht eine Botschaft
an mich sein oder an uns
sein. Und dann gibt
es auch noch Prüfungen, wie
bei Abraham, die einfach nur
sichtbar werden lassen sollen,
dass echter Glaube vorhanden
ist, dass dieses Gold des
Glaubens sichtbar
wird in dem Leben.
So wollen wir
vorsichtig sein,
beurteilen zu wollen,
woher die Prüfung kommt, die jemand
bekommt. Wenn ich
selber betroffen bin, dann werde ich mich
natürlich hoffentlich immer in das Licht
stellen, ob nicht doch bei mir
eine Wurzel vorhanden ist von
etwas.
Aber es kann auch sein,
dass in deinem Leben einfach
der eine Botschaft für andere hat
oder auch,
dass er diesen Glauben sichtbar
werden lassen möchte.
Und dann ist es gut,
wenn da
Ausharren da ist.
Ausharren, das hier verbunden
wird sogar mit einem vollkommenen
Werk.
Gott möchte, dass dieses
Ausharren in meinem Leben nicht
nur eben eine kurze Zeit da ist.
Vielleicht ist die Prüfung über eine längere Zeit.
Die Jünger waren in dem Schiff und erst
bei der vierten Nachtwache kam der Herr
und er wünschte, dass sie ausharren
bis zu diesem
Zeitpunkt.
Wir wissen, dass
am letzten Endes nur ein einziger
vollkommen ausgeharrt hat.
Das war der Herr Jesus.
Bis ans Ende.
Vielleicht
eine der tragischsten
Gläubigen, wo wir sehen, dass
dieses Ausharren nicht bis zum Vollmaß,
nicht bis zum Ende
gegangen ist, ist Abiata.
Dieser Priester,
hohe Priester in der Zeit Davids.
Wie hat
er die Verwerfung
Davids geteilt?
Er war bereit, mit Davids
zu fliehen, als er
verfolgt wurde.
Unter Saul. Er war
bereit, die Seite Davids
zu teilen, als dann
Absalom kam.
Sein ganzes Leben hat er sich auf die
Seite von David gestellt.
Und dann ganz
am Ende,
als dann, ich glaube,
Adonjah, der eine
Sohn von David,
sich zum König erhob und nicht
Salomo. Diesen
letzten Augenblick.
Und da hat er die falsche Seite gewählt. Nicht die
von David, nicht die von Salomo.
In Prüfungen,
das ganze Leben hat er, war er
an der Seite des Verworfenen.
Und dann doch
am Ende nicht.
Der Herr möchte uns Mut machen.
Er steht auf unserer Seite.
Und er hat ein Ziel mit
Prüfungen. Das sehen wir in diesen Versen.
Und das ist nicht einfach Prüfung um der
Prüfungen willen, sondern er möchte,
dass unser Leben bewährt wird.
Er möchte, dass da ausharren
hervorkommt aus unserem
Leben, dass da ein
vollkommenes Werk
geschieht. Und er
verbindet das damit, haltet es
für lauter Freude.
Ist das vielleicht irgendwie
abgehoben sein? Wenn da
Freude verbunden wird mit Leiden?
Es ist sehr auffallend,
dass Jakobus, übrigens an allen
möglichen Stellen, eben
nicht im Widerspruch zu Paulus
schreibt oder alleine von etwas
schreibt, sondern dass wir bei
Jakobus immer wieder finden, dass er sich in
vollkommener Eintracht mit den
anderen Schreibern befindet.
Petrus schreibt davon
von dieser Prüfung, Kapitel 1.
Kapitel 4 schreibt er davon,
dass sie
das nicht befremdend
halten sollten. Eine Seite,
ein Blatt vor unserem Text,
in Hebräer 12
lesen wir auch,
dass sie
oder ist das
Kapitel 10, dass sie
Freude
haben sollten oder dass sie sogar mit
Freude den Raub ihrer Güter,
die Hebräer aufgenommen haben.
Hebräer 10, Vers 34.
Ihr habt sowohl den Gefangenen Teilnahme
bewiesen als auch den Raub eurer Güter
mit Freuden
aufgenommen.
Ja, sie waren bereit, sogar mit Freuden
diese Prüfungen
aus der Hand Gottes anzunehmen.
Übrigens auch noch ein Gesichtspunkt, der uns da
im Hebräerbrief gezeigt wird, in Hebräer 12,
dass Prüfungen
der Liebe
unseres himmlischen Vaters entspringen.
Das ist nicht, dass er dich bestrafen
möchte. Manche Gläubige haben den Eindruck,
wenn es in ihrem Leben Prüfungen gibt,
das ist die Strafe Gottes. Nein,
das gibt es nicht, dass Gott
den Gedanken eines
strafenden Gottes mit
den Gläubigen
verbindet.
Er ist ein liebender Vater.
Er muss uns manchmal züchtigen,
aber er ist kein strafender Gott.
Er ist ein heiliger Gott, aber er ist ein
liebender Vater in seinen Wegen
mit dir und mit mir.
Und in Römer 5, gerade in diesem Brief,
der diesem Brief gegenübergestellt
wird, sehen wir auch,
dass sie diese Trübsal mit
Freuden haben sollten.
Römer 5 sagt,
Paulus,
nicht allein aber das, sondern wir
rühmen uns auch
der Trübsale.
Und da spricht er dann auch von diesem Ziel,
Bewährung, Hoffnung.
So lasst uns auf das Ziel
sehen, das der Herr mit den
Prüfungen in unserem, in meinem, deinem
Leben verbindet.
Vielleicht gibt uns das eine andere
Blickrichtung, auch
auf diese Prüfungen.
Das Aussagen
soll ein vollkommenes Werk haben,
damit ihr vollkommen und vollendet
seid und in nichts
Mangel habt. Wie bitte?
Ist denn Prüfung, ist denn diese
Verfolgung nicht ein Beweis von Mangel?
Eben nicht.
Sondern, wenn
ich mich auf den Herrn stütze,
wenn ich die Dinge aus seiner
Hand annehme,
dann werde ich sehen, dass er alles
das gibt, was ich
auch in diesen schwersten,
vielleicht üblen Umständen
nötig habe.
Vers 5 zeigt uns ein drittes
Kennzeichen des Glaubens.
Der Glaube ist
abhängig von Gott. Der Glaube
macht sich abhängig von Gott.
Der Glaube versucht nicht selbst
die Dinge in die Hand zu nehmen.
Oder er meint, man schafft das schon
selbst. Nein,
wenn aber jemand von euch
Weisheit mangelt, so erbitte
er sie von Gott, der
allen willig gibt
und nichts vorwirft.
Und sie wird ihm gegeben werden.
Gerade hatte er doch davon gesprochen,
dass es keinen Mangel gibt.
Und dann gibt es
doch Mangel? Ja, seht ihr?
Im Grundsätzlichen
dürfen wir Gott vertrauen. Und
möchte er, dass wir das sehen,
dass es nichts mangelt.
Aber das Bewusstsein über uns selbst
ist doch wohl, dass uns an Weisheit mangelt.
Allein schon, wie ich die Prüfungen
beurteilen soll in meinem Leben.
Wie ich damit umgehen soll. Und dann
haben wir einen Vater. Einen
Vater, der mit uns verbunden ist
durch die Person des Herrn Jesus. Der
unser Vater geworden ist in ihm.
Und er schenkt uns die Weisheit,
die wir nötig haben. Die rechte
Blickrichtung. Auch dann die Frage,
wie wir damit umgehen,
um in der rechten Weise
zu seiner Ehre zu leben.
Lasst uns dieses Bewusstsein
identifizieren. Wir sind
von ihm abhängig.
Und ist das nicht
einmalig? Der
nichts vorwirft.
Da
steht nicht, der dem geistlichen
nichts vorwirft.
Da steht
auch nicht, der
selten
vorwirft. Der nichts
vorwirft.
Wir, die wir
Eltern, Väter sind, Mütter,
kennen wir das nicht. Wir haben
einem Kind dreimal gesagt,
tu das nicht.
Und beim vierten Mal tut es das immer noch.
Und dann, was weiß ich, soll nicht auf der Mauer
laufen oder so. Das fliegt hin.
Was ist jedenfalls bei uns Vätern?
In aller Regel die erste
Reaktion. Hab ich's dir
nicht gesagt?
Haben wir nicht diese
Vorwürfe?
Seht ihr? Unser Vater,
Gott, unser Vater, der
beurteilt die Dinge viel, viel genauer, als wir
sie als Menschen je beurteilen können.
Aber der
nichts vorwirft.
Hast du einen
Vorwurf gelesen, als Petrus
dann gefallen ist?
Von dem einen Jesus?
Der Herr hat ihn
wieder hergestellt. Hat er
vor den Jüngern Petrus
irgendeinen Vorwurf gemacht?
Der Herr beurteilt
die Dinge sehr genau.
Und den Pharisäern gegenüber hat er
sehr klar gesagt,
dass sie Heuchler waren.
Aber seinen Kindern gegenüber
wirft er
nichts vor.
Solch einen Vater hast du. Solch eine
Liebe, die er zu dir
und zu mir hat.
Wir wollen davon lernen.
Er nimmt uns erst
in den Arm.
Im Bilde gesprochen.
Und dann zeigt er uns,
was er im Weg gegangen ist.
Er zeigt uns das Versagen.
Darauf muss er uns hinweisen.
Aber das erste ist,
dass er uns fängt, auffängt.
Was hat er mit Petrus gemacht?
Als er da auf einmal
nicht mehr auf ihn sah, hat er ihm das erste Mal gesagt,
Petrus, was ist denn los? Ich hab dir doch gesagt,
wie es geht. Er hat ihn gehalten.
Seine liebende Hand
war da.
Und dann hat er ihm schon sagen müssen,
Gläubiger, da hat er ihn schon auf sein
Versagen hinweisen
müssen.
Er gibt. Er gibt auch die Weisheit,
die wir nötig
haben. Dann das
vierte Kennzeichen ist
Versächsvertrauen.
Er bitte
aber im Glauben, das heißt
im Vertrauen, ohne irgend
zu zweifeln.
Glaube vertraut.
Der Glaube ist nicht irgendwie
ein theoretisches Konstrukt,
sondern der Glaube ist eben lebendig.
Er ist praktisch. Er vertraut
Gott, dass Gott den Weg mit
dir, mit mir geht, der gut ist
für mich und für dich.
Und dass Gott das Ziel weiß,
dass er ein Ziel mit dir und mit mir im Auge
hat und dass er mich an dieses Ziel
auch bringt.
Der Glaube vertraut.
Er lässt sich nicht durch die eine Stimmung
und die andere Stimmung links und rechts
immer wegbringen, sondern er vertraut,
dass Gottes Antwort
trägt und dass
er uns nicht im Stich
lässt. Wenn ich nämlich
dieses Vertrauen nicht habe,
dann werde ich auch nicht empfangen.
Gott ist groß.
Gott hat uns oft auch gegeben,
obwohl wir nicht das echte
Vertrauen hatten. War das nicht auch bei der
Versammlung in Jerusalem so, als es um
Petrus ging? Sie konnten es kaum glauben,
dass er da stand.
Seht ihr, Gott ist so groß,
dass er unseren kleinen Glauben,
unser Kleinglauben, dass er
ihn nicht bestraft.
Aber wenn mein Leben durch ein Hin und
Her gekennzeichnet ist,
dass ich, sogar wie es später
in Jakobus 4 heißt, übel bitte,
dann kann er keine Antwort geben.
Dann ist das kein Vertrauen.
Kennen wir nicht Gott?
Ist es nicht wahr,
ganz grundsätzlich, dass wir von Gott
als dem Allmächtigen sprechen?
Das würde jeder von uns unterschreiben,
oder nicht. Aber
dann komme ich in eine Übung in meinem Leben.
Und dann muss ich
beweisen, dass das nicht
ein frommer Spruch ist,
sondern dass das praktischer Glaube
ist. Dass ich vertraue,
dass Gott, der Allmächtige,
mir in dieser Situation
helfen kann, wenn das
seinen Plänen
entspricht. Und wenn er andere Pläne
hat, dann sind sie besser.
Auch wenn das
hart manchmal mir
erscheint, wie das in einem Lied
gesungen wird.
Er kann das. Vertraue ihm. Gerade
dann, wenn du in einer solchen
Prüfung bist.
Wir sehen
dann weiter in Vers 9
bis 11,
dass der Glaube
demütig ist.
Der niedrige
Bruder aber rühme sich seiner
Hoheit, der Reiche aber
seiner Erniedrigung.
Glaube
ist demütig und hat
Zuversicht
im Blick auf Gott.
Der niedrige Bruder
rühme sich seiner Hoheit.
Vielleicht ist das auch ein Beispiel,
dass Jakobus die
himmlische Stellung des Gläubigen
kannte. Mir scheint
aber mehr, dass er mit Hoheit
ganz typisch für seinen Brief
praktische Glaubenshöhe meint.
Der niedrige Bruder
und hier geht es ja um Prüfungen,
er soll sich,
heißt es hier, rühmen
seiner Hoheit, dass Gott
ihn rettet aus schwierigen
Umständen und damit ihm Rettung
eine Glaubenshöhe
verschafft.
Und der Reiche
soll nicht auf seinen Reichtum vertrauen,
sondern soll
sich bewusst sein, Gott kann
aus heute alles wegnehmen.
Die Blume, die verdorrt,
die Sonne geht auf
und dann ist alles hinweg.
So seltsam.
Wir sind Christen, wir glauben
an den Herrn Jesus. Wir wissen alle,
wie Paulus das in 1. Timotheus 4
schreibt, wir haben nichts auf die Erde
mitgebracht, wir können auch nichts von dieser Erde
wieder mitnehmen in den Himmel. Oder wieder
in den Himmel mitnehmen.
Und trotzdem ist es seltsam, wie wir
auf diese irdischen Dinge schauen.
Wie das unsere Zuversicht
ist, statt Gott.
Nein, Glaube vertraut nicht auf
das Irdische, vertraut nicht auf dein
Konto, vertraut nicht auf dein
Haus, sondern er vertraut auf
Gott und auf ihn
allein. Und doch sind unsere Augen
so sehr auf das Materielle,
auf das Irdische
gerichtet.
Lasst uns demütig sein.
Lasst uns nicht meinen, durch
irgendetwas, was wir besitzen,
wären wir mehr wert als
andere. Glaube ist demütig.
Denn das, was du
hast, was kommt
denn von dir?
Wenn du erfolgreich
bist im Unternehmen,
in dem beruflichen Bereich,
ist das nicht ein Geschenk
von Gott, die Fähigkeit arbeiten
zu können? Die Fähigkeit auch, dass
du in den Umständen, oder gar nicht die Fähigkeit,
dass du gerade in solchen Umständen bist
oder den richtigen Blick
gehabt hast für eine Sache, ist das
nicht seine Gnade?
Wenn du einen Dienst unter Gläubigen tun
kannst, was ist denn von dir, was ist denn von mir?
Es ist doch von ihm!
Und doch bilden wir uns
so oft auf Dinge
ein, etwas ein, die allein
von ihm kommen.
Vers 12, ihr seht, ich kann nicht über
jeden einzelnen Punkt sprechen. Vers 12
spricht davon,
dass der Glaube beständig
ist.
Glückselig der Mann, der die Prüfung
erduldet, denn nachdem
er bewährt ist,
wird er die Krone des Lebens
empfangen, die er
denen verheißen hat, die ihn lieben.
Wir haben das vorhin schon
in den Versen 2-4 auch gehabt,
diese Beständigkeit oder
diese Bewährung.
Seht ihr, Gott möchte,
dass wir nicht aufgeben,
dass wir nicht einmal
treu ausharren
und dann wieder hinwerfen.
Das ist ja unser aller Problem, oder nicht?
Dass die Prüfung lang dauert
und dann sagen wir, jetzt reicht es aber,
Herr. Bei David war
das auch, ein solcher Glaubensmann.
Und dann hat er gesagt, jetzt will ich auch umkommen.
Und dann ist er zu den Felistern gegangen.
Oder ist das nicht bei mir,
bei dir auch oft so?
Nein, die Prüfung erdulden
und bewähren.
Das heißt, diese Erprobung durchstehen
im Vertrauen
auf Gott, im Gehorsam,
in dem Bewusstsein,
dass die Weisheit nur von oben
kommt. Gott wird das belohnen.
Hier ist davon die Rede,
dass er eine Krone gibt,
die Krone des Lebens.
Das scheint ja ganz besonders
eine Krone zu sein im Blick auf Prüfungen.
Offenbarung 2
an die Versammlung in Smyrna
schreibt der Herr
genau diesen Gedanken auch,
weil sie ausgeharrt haben.
Würde er ihnen diese
Krone geben. Der Herr,
er hilft dir und mir in den Prüfungen.
Er gibt das, was nötig ist,
dass kein Mangel da ist.
Und dann lasst uns an seiner Hand weiter
ausharren. Dieses Glaubensvertrauen
beständig
bewahren.
Und dann finden wir
in den Versen 13 bis
15,
dass der Glaube
das Böse
überwindet.
Jetzt kommen Prüfungen, ist ja das gleiche
Wort der Prüfung,
die aber eben anderer Art sind.
Deshalb ist das in unserer Übersetzung
auch mit Versuchung jetzt
übersetzt worden.
Jetzt kommen Versuchungen.
Versuchungen zum Bösen.
Und der Glaube überwindet
diese Versuchungen,
dieses Böse in seinem Leben.
Man fragt
sich, warum Jakobus
überhaupt diese beiden Arten von Prüfungen
und Versuchungen so miteinander verbindet,
so eng zusammenstellt.
Und ich glaube,
dass sie eben in unserer
Lebenserfahrung
nicht so weit auseinander sind.
Ist es nicht so, dass
wir Prüfungen haben äußerer Natur?
Und ich habe eben
von dieser Person gesprochen,
die dann auf innere Gedanken kommt,
wie kann ich meinem Leben ein Ende machen?
Und das ist dann von innen heraus.
Diese Prüfungen von außen,
mit denen
Gott ein gutes Ziel bei uns
erreichen möchte, können aber
bei mir, wenn ich
mich nicht auf Gott stütze,
dazu führen, dass ich
mir selbst einen Ausweg suche.
Satan greift da an.
Und Satan versucht dann, mich
anzustacheln von innen. Hat er das nicht bei Hiob
versucht? Vergeblich bei Hiob
versucht. Aber bei mir
und wie ist das bei dir, kann das dann nicht sein,
dass auf einmal dann doch
von innen so eine
Begierde, und bei Begierden
müssen wir nicht einfach immer nur an sexuelle
Begierden denken. Aber dass
dann irgendwie etwas aufkommt,
wo ich die Dinge selbst in die Hand
nehmen möchte.
Und der Glaube überwindet
das. Der lässt sich dadurch
nicht zu Fall
bringen. Wir finden ja
hier letztlich,
ja man hat von Generationen
gesprochen, vier Generationen.
Du hast erst die Versuchung,
du hast dann
zweitens die Begierde,
du hast drittens die
Sünde und du hast viertens
den Tod.
Das ist eine Versuchung.
Und das ist eine Versuchung, die der
Herr Jesus nie gekannt hat.
Weil der Herr Jesus im Unterschied
zu uns keine alte, böse
Natur hatte. Er ist immer
der Vollkommene gewesen.
Er ist eben nicht durch den Willen des Mannes
gezeugt worden, wie das bei jedem von uns
gewesen ist. Bei uns
kann das sein.
Und da kann solch eine
Versuchung, kann uns
leicht zu Fall
bringen. Da kommt eine Versuchung
von innen, durch Satan
unterstützt vielleicht.
Und was machst du dann damit?
Sie stachelt eine Begierde in deinem
Leben an.
Was machst du mit der Begierde?
Sie kann zu der
Sünde führen. Die Begierde selbst ist noch
nicht die Sünde. Ihr kennt vermutlich
alle diesen Ausspruch,
ich glaube von Martin Luther ist das auch gewesen,
der gesagt hat, ich kann nicht
verhindern, dass mir ein Vogel auf den
Kopf springt. Aber ich kann wohl
verhindern, dass er ein Nest baut.
Seht ihr, da ist eine
Versuchung und die stachelt eine Begierde
an, die aus unserer alten Natur hervorkommt.
Dafür kannst du nichts, denn
für die alte Natur kannst du nichts.
Aber, was machst du mit der Begierde?
Wenn es zum Beispiel eine
sexuelle Begierde ist, gehst
du ihr nach, gibst du ihr Raum in dir?
Sind wir dann solche, die sich damit
beschäftigen? Dann ist
das zur Sünde geworden, wenn wir
ihr Raum geben. Das ist ja nicht
erst eine Sünde, wenn ich
Horerei und Zucht betreibe.
Oder wenn es nur um
mich geht, Selbstbefriedigung betreibe. Nein,
das ist dann, wenn ich mich damit beschäftige,
wenn ich diesem Gedanken, dieser
Begierde Raum lasse, Zeit
gebe in meinem Leben, dann ist das zu einer Sünde
geworden. Und jede Sünde
führt zum Tod, führt zur
Trennung von Gott. Wenn wir erlöst
sind, Gott sei Dank, nicht zu einer
ewigen Trennung. Aber es ist
der Weg zum Tod, so wie auch
da der Apostel Paulus in Römer 8
schreibt. Wenn wir nach dem
Fleisch leben, dann werden wir sterben.
Das schreibt ja nicht Ungläubigen,
das schreibt der Gläubigen. Das ist ein
Weg, der bei jedem zum Tod führt,
dass Gott uns nicht verloren gehen
lässt. Gott sei Dank, wenn wir an ihn glauben.
Aber der Weg, den ich beschreite,
wenn ich die Begierde in mir
weiter zulasse, dann ist
es ein Weg zum
Tod.
Paulus zeigt
auch an dieser Stelle übrigens
die umgekehrte, die lehrmäßige
Seite. Er zeigt, dass jede
Begierde aus der in uns wohnenden Sünde
hervorkommt. Römer
7 ist das. Jakobus zeigt,
wie das praktisch ist. Wir empfinden das
als eine Versuchung. Wir empfinden, wie
sie die Begierde in meinem Leben anstachelt.
Und was machst du dann damit?
Wenn das aufkommt, bist
du dann einer, der aufsteht sozusagen
und dem Herrn sagt,
Herr, das will ich nicht. Das will ich nicht zulassen
in meinem Leben. Tu das
weg, diesen Gedanken. Oder
bist du einer, der sich dann damit
beschäftigt, der das
zulässt in seinem
Leben. Wenn
du das tust, dann führt das weiter
bis zum Tod.
Wie das letztlich bei jeder
Sucht ist.
Das Schlimme hier bei den
Empfängern war, niemand sage, wenn
er versucht werde, ich werde
von Gott versucht.
Wisst ihr, so
heimtückisch sind wir,
dass wir diese Versuchung, und diese Leute haben das
getan, auch noch Gott zuschreiben können.
Und das lässt
Jakobus nicht zu.
Er hatte vorher gezeigt,
dass Gott nichts vorwirft.
Er wird im nächsten Abschnitt zeigen,
dass von Gott nur Vollkommenes kommt.
Nie so etwas.
Was für ein schlimmer Gedanke,
wenn wir solche Empfindungen,
auch noch Gott zuschreiben.
Nein, das tut der Glaube nicht.
Der Glaube überwindet.
Er überwindet das Böse,
um dann das Gute zu tun.
Wobei
er immer weiß,
in eigener Kraft bin ich dazu nicht in der Lage.
Ich brauche Gott dazu.
Seine Hilfe, seine Kraft.
Und dann kann ich auch das Böse
überwinden.
Aus dem Lied 170.
Letzte Strophe.
Geht uns Gott zu Fahnen,
wie ein Wort uns zeigt,
das ist unser Wandern,
unser Gehen weist. …
Automatic transcript:
…
Lasst uns das Lied 168 singen.
Herr, Dein Tod sind wir zu sterben, Herr, Du gibst die reine Liebe Deines Vaters das Geschenk.
Menschen haben doch verdunkelt dieses Licht, das Ellen funkelt und die Herzen öffentlich träumt.
Deiner Schar ist Handvertrauen, Herr, Dein Wort kann auf sie hauen in der Zeit der Fremdlichkeit.
Dieses Wort erfährt ihren Glauben, niemand kann mit Wort behaupten, seine Stimme ohne Kraft.
Deinem Wort ist Macht gegeben, zu erbauen, zu gewinnen, Wunder tut es immer neu.
Als das Wasser, das uns einigt, als die Botschaft, welche einigt, als Verheißung, Wahr und Treu.
Lass es sich uns, die wir hören, durch den Geist die Frucht vermehren, die der einen Ziele ist.
Lass Dein Wort uns stets erblicken und Dein Lebensherz beglücken.
Dank sei Dir, Herr Jesus Christ.
Jakobus 1, Vers 16
Wir wollen zusammen heute aus Jakobus 1 und 2 lesen.
Jakobus 1, Vers 16
Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder, jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab,
von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch der Schatten eines Wechsels.
Nach seinem eigenen Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt,
damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.
Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.
Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit.
Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und alles Überfließen von Schlechtigkeit
und nehmt mit Sanftmut das eingepflanzte Wort auf, das eure Seelen zu erretten vermag.
Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen.
Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter,
der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet.
Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.
Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nah hineinschaut und darin bleibt,
indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist,
der wird glückselig sein in seinem Tun.
Wenn jemand meint, er diene Gott und zügelt nicht seine Zunge,
sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist nichtig.
Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser,
Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen,
sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.
Meine Brüder, habt den Glauben unseres Herrn Jesus Christus, des Herrn der Herrlichkeit,
nicht mit Ansehen der Person.
Denn wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ring, in prächtiger Kleidung,
es kommt aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung herein,
ihr seht aber auf den, der die prächtige Kleidung trägt und spricht,
setzte du dich bequem hierher und zu dem Armen sprecht ihr, stell du dich dorthin
oder setz dich hier unter meinen Fußschemel.
Habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht
und seid Richter mit bösen Gedanken geworden?
Hört, meine geliebten Brüder,
hat Gott nicht die weltlich Armen auserwählt, reich zu seinem Glauben
und zu Erben des Reiches, dass er denen verheißen hat, die ihn lieben?
Ihr aber habt den Armen verachtet.
Unterdrücken euch nicht die Reichen
und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte.
Lässt er nicht sie den Namen, der über euch angerufen worden ist?
Soweit wollen wir Gottes Wort lesen.
Wir haben gestern die ersten 15 Verse dieses Jakobusbriefes vor uns gehabt.
Wir haben etwas gesehen über den Schreiber dieses Briefes,
einen Halbbruder des Herrn Jesus,
einen Mann, der erst zum Glauben gekommen ist durch das Werk des Herrn Jesus,
der während des Lebens des Herrn Jesus noch nicht zum Glauben kam,
aber dann die Chance ergriff, als er sah, was da geschah auf Golgatha
und dann Jesus Christus als seinen Herrn angenommen hat.
Der im jüdischen Bereich ein Stück weit verhaftet war,
der einen klaren Blick hatte im Blick auf die Nationen,
aber ein Eiferer im Gesetz geblieben ist
und deshalb, vielleicht deshalb auch, von Gott ganz besonders benutzt werden konnte,
um eine Botschaft zu richten in diesem Brief an Christen,
die aus diesen zwölf Stämmen des Volkes Israel stammten.
Wir haben gesehen, dass das große Thema dieses Briefes ist Glaube.
Praktischer, lebendiger Glaube.
Ein Glaube, der sichtbar wird.
Ein Glaube, der in Werken offenbar wird.
Und wir wollen dieses Thema so auch auf unser Leben anwenden, beziehen,
inwiefern unser Leben durch praktischen Glauben geprägt ist.
Ein Leben kann durch Worte geprägt sein und wir sollen reden,
aber ein Leben muss durch Werke, durch Glaubenswerke geprägt sein.
Das ist das Thema von Jakobus Glaube.
Und das erste Kapitel ist so ein Stück weit eine Überschrift über den ganzen Brief.
Wir haben in den ersten 15 Versen gesehen, dass uns dort Kennzeichen
praktischen Glaubens eines Christen gezeigt werden.
Der zweite Abschnitt, der jetzt vor uns kommt, der zweite Teil von Kapitel 1,
zeigt uns dann das Wort Gottes und wie das Wort Gottes die Grundlage für unseren Glauben ist.
Bevor ich darauf eingehe, möchte ich gerne noch zwei Punkte ergänzen,
die vielleicht von grundlegender oder einleitender Bedeutung auch für diesen Brief sind.
Das eine ist, das habe ich gestern nicht so gesagt,
dass der Jakobusbrief ein Endzeitbrief ist.
Ein Brief, der mit einer letzten Zeit zu tun hat.
Man kann das rein praktisch verstehen.
Wir haben gestern gesehen, das ist der einzige Brief im Neuen Testament,
der an das Volk Israel gerichtet ist. Bitte an Christen aus diesem Volk.
Aber doch, die eben diese Herkunft hatten.
Wir haben gesehen, das waren Bekenner.
Es ist nicht, nicht alle Empfänger, gerade in dem zweiten Kapitel sehen wir das dann,
waren wirklich gläubig.
Aber sie waren christliche Bekenner.
Und da wird eben dieser Glaube geprüft.
Aber sie kamen aus dem Volk Israel.
Und diese Ansprache an solche, die würde ein Ende nehmen.
Es ist nicht der allerletzte Appell an sie.
Den finden wir im Hebräerbrief.
Wo dann diesen Gläubigen aus dem Judentum, etwas enger gesehen,
gesagt wird, dass sie rausgehen sollten.
Dass sie Jerusalem, nein, das System verlassen sollten.
Und im Prinzip wurde ihnen damit auch gewiesen, aus Jerusalem herauszugehen.
Und doch ist auch dieser Jakobusbrief schon ein Brief der Endzeit.
Letzte Worte, letzte Botschaften an solche, die aus dem Volk Israel kamen.
Das wird umso deutlicher, wenn ihr in das fünfte Kapitel schaut,
wo dreimal eigentlich dieser Appell im Blick auf die Endzeit vorgestellt wird.
In Vers 7, Kapitel 5, Vers 7,
Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn.
Die stand also vor der Tür, diese Ankunft, das Kommen des Herrn.
Zweitens in Vers 8 wird ihnen nochmal gesagt,
Habt auch ihr Geduld, befestigt eure Herzen, denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen.
Das heißt, da wird deutlicher noch gemacht, die steht vor der Tür.
Und dann drittens in Vers 9,
Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet.
Siehe, der Richter steht vor der Tür.
Da heißt es nicht nur das Kommen des Herrn, sondern auch damit einhergehend,
das Gericht, der Richter, der stand vor der Tür.
Und in einer solchen Endzeit befanden sich damals diese Christen aus dem Volk Israel.
Und wir verstehen, dass die erste Anwendung sicherlich das Gericht,
was über Jerusalem, über dieses jüdische oder israelitische System insgesamt kommen sollte, gemeint ist.
Ein letzter Appell.
Aber damit wendet es sich auch an uns, die wir in einer anderen Endzeit leben.
Dieses Gericht über Jerusalem, das System, damals ist längst Vergangenheit.
Aber heute wissen wir nicht aus dem Wort Gottes, dass wir in den letzten Tagen leben,
dass das Kommen des Herrn bevorsteht.
Und so ist ein direkter Bezug auch für uns heute,
wenn wir auch nicht, die meisten von uns jedenfalls, aus diesen zwölf Stämmen Israels kommen,
so sind wir doch in einer Zeit, wo das Kommen des Herrn kurz bevorsteht.
Und so richtet sich dieser Appell auch an uns, die wir in einer solchen Endzeit leben.
Ein zweiter Gedanke noch etwas über die Form, die Jakobus wählt.
Jakobus benutzt sehr viele Bilder.
Jemand hat einmal gesagt, es gibt mehr Bilder in diesem Brief des Jakobus als in allen anderen Briefen zusammen.
Wir haben heute einen Teil der Bilder gelesen, wenn wir an den Spiegel zum Beispiel denken.
Jakobus benutzt sehr viele Bilder aus der Natur, die kommen dann später mehr vor uns.
Es ist eine sehr bildhafte Sprache, das ist eine indirekte Sprache, fast eine gleichnishafte Sprache,
die von einer gewissen Distanz auch spricht zu den Empfängern des Briefes.
Obwohl auch Jakobus ja aus den zwölf Stämmen kam,
aber war offensichtlich der Lebenswandel derer, die er vor sich hatte, doch so traurig.
Und wir haben das heute zum Teil gelesen, dass er nur mit solchen Bildern spricht,
teilweise regelrecht sarkastisch diese Christen ansprechen muss angesichts ihres Verhaltens.
Ich frage mich manchmal, ob der Herr das auch bei mir, bei uns schon mal tun muss,
wenn er auf unseren Lebenswandel so schaut, fast sarkastisch mit uns zu sprechen.
Andererseits ist das ein Brief, der von der Schreibart des Jakobus sehr, sehr hochstehend ist.
Er benutzt zum Beispiel, das fällt ja auf, er nimmt ein Stichwort,
was er anspricht und in dem nächsten Vers direkt wieder aufnimmt.
Das ist ein richtiges Stilmittel, was Jakobus hier benutzt, immer wieder benutzt
und damit uns zeigt, diese Menschen damals, was heute mancher einreden will,
waren nicht irgendwie geistige Stümper oder so.
Das waren Männer, die Gott auch rein schon von dem Schreibstil her
in einer durchaus hochstehenden Art und Weise nicht nur den Apostel Paulus oder Lukas benutzen konnte.
Nun wollen wir versuchen, diese Verse 16 bis zum Schluss unseres Kapitels
zunächst einmal ein wenig zu erfassen.
Das Wort Gottes als Grundlage für den Glauben.
Und wir werden wieder feststellen, dass es eine ganze Reihe von Charakterzügen hier gibt,
die dieses Wort Gottes im Blick auf unseren Glauben annimmt.
Wir haben geendet gestern mit dem Gedanken, dass der Glaube das Böse überwindet.
Und da stand ja der Vorwurf im Raum, den diese Christen ausgesprochen haben.
Wir werden von Gott versucht.
Gott ist derjenige, der uns da zum Bösen bringt.
Und Jakobus weist das von sich und ermahnt, tadelt eigentlich die Empfänger dieses Briefes,
wie sie auf einen solchen Gedanken kommen konnten.
Er führt das hier fort. Irrt euch nicht, meine gelebten Brüder.
Das ist ein Irrtum gewesen.
Das war ein Irrglaube, den sie so hatten, der in eine völlig falsche Richtung ging.
Ja, wenn sie auf sich sahen, da mussten sie feststellen, Versuchung, Begierde, Sünde, Tod.
Auf sich konnten sie sich nicht verlassen.
Meinst du, du kannst dich auf dich verlassen?
Dann wirst du fallen, dann wirst du zu Fall kommen.
So wie das hier auch bei diesen Empfängern des Jakobus Briefes immer wieder der Fall war.
Nein, auf uns können wir uns nicht verlassen, aber auf Gott.
Und das kommt hier in den Versen 16 und 17 vor uns.
Da ist jemand, auf den wir uns stützen können, bei dem es keine Veränderung gibt,
von dem nur das Gute kommt.
Er hat ein Appell an diese Empfänger des Briefes.
Verirrt euch nicht meine geliebten Brüder.
Ja, er muss sie tadeln, aber er liebt sie.
Er spricht zu Christen, hier eindeutig zu Gläubigen, zu denen er eine Beziehung hat.
Die kannte er.
Wir müssen ja davon ausgehen, dass Jakobus diesen Brief aus Jerusalem geschrieben hat.
Wir wissen nicht aus dem Wort Gottes irgendwie, dass er Jerusalem verlassen hätte.
Immer wieder finden wir in Jerusalem.
Und da kamen offensichtlich aus Palästina oder sogar darüber hinaus diese Gläubigen,
oder besser diese Christen aus dem Volk Israel, kamen nach Jerusalem.
Und da hat er gesehen, wie es um sie stand.
Und das hat ja offensichtlich diesen Brief dann auch ausgelöst.
Und da waren eben solche, die er vor seinem Auge hatte, die gläubig waren.
Brüder. Und nicht nur Brüder, sondern geliebte Brüder.
Solche, mit denen er eine Beziehung pflegte.
Solche Beziehungen dürfen wir auch miteinander haben.
Sind das solche Beziehungen der Liebe, des Bewusstseins,
dass wir durch den gleichen Preis erkauft worden sind,
dass wir das gleiche Leben besitzen und dass wir so eine Grundlage haben
für den Austausch als Gläubige?
Irrt euch nicht, muss er ihnen trotzdem sagen.
Lasst euch nicht irreführen.
Viel gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab.
Hier sehen wir, dass Gott der Geber ist.
Und zwar, wenn wir das beziehen wollen, wie das ja dann sofort weitergezeigt wird,
der Geber des Wortes.
Zunächst ist er sehr allgemein Jakobus, indem er das auf alles bezieht.
Und dann zeigt er das wesentliche Beispiel, das er vor Herzen hat,
nämlich das Wort Gottes.
Also Gott ist der Geber dieses Wortes,
das die Grundlage unseres Glaubens ist
und das uns hier dann auch zeigt, dass unsere Wiedergeburt bewirkt hat.
Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab.
Meinst du, dass von dir Geschenke kommen, dass von dir die guten Dinge kommen?
Dann sagt er, nein, schau in dein Leben hinein.
Da sind Begierden, da sind Versuchungen.
Aber wenn du auf das Gute siehst,
das was wirklich wert ist, gut genannt zu werden,
das kommt von oben.
Und von oben, von Gott, kommt nichts anderes als das, was gut ist.
Vielleicht lebst du, wir haben das gestern betrachtet,
in schwierigen Umständen, in Übungen, in Prüfungen.
Und da kann man verzweifeln vielleicht auch einmal.
Und dann sagt Jakobus, Moment, von Gott kommen nur vollkommene Gaben und Geschenke.
Wenn er hier unterscheidet Gabe und Geschenk,
dann offensichtlich, weil er deutlich machen möchte,
sowohl das Geben, also der Prozess, die Art des Gebens,
als auch das, was er gibt, das Geschenk,
als auch das, was er bewirkt.
Beides ist gut und beides ist vollkommen.
Es ist von der Art, von dem Wesen her gut
und es ist vollkommen passend,
vollkommen im Blick auf das, was Gott bei uns bewirken möchte.
Von ihm kommt dieses Gute, von Gott.
Und er sagt, es kommt von dem Vater der Lichter,
bei dem keine Veränderung ist, noch der Schatten eines Wechsels.
Seht ihr, in unserem Leben, in unserem Glaubensleben, da gibt es Veränderungen.
Da gibt es mal einen Moment der Glaubenskraft
und da gibt es dann auf der anderen Seite Situationen,
wo wir am Boden liegen, wo wir glaubensmäßig versagen.
Das gibt es nicht bei Gott.
Bei Gott gibt es keine Veränderung, nicht den Hauch von Veränderung.
Er ist der Vater der Lichter.
Er ist derjenige, von dem alle Dinge kommen,
die mit ihm, mit seinem Licht in Übereinstimmung sind.
Er wird ja hier nicht genannt, dass Gott Licht ist, wie Johannes das tut,
weil Jakobus praktisch ist, sondern er ist der Vater der Lichter.
Also er zeigt, dass diese Geschenke, die in Übereinstimmung sind
mit dem Wesen Gottes, dass sie von diesem Vater kommen,
dass sie eben gut und vollkommen sind.
Vater meint hier nicht, wie das manchmal in der Schrift ist,
der Vater im Unterschied zum Sohn oder im Unterschied zum Heiligen Geist.
Vater meint hier auch nicht, wie das bei Johannes der Fall ist,
als denjenigen, mit dem wir diese besondere Gemeinschaft haben dürfen,
mit dem Vater, sondern Vater heißt hier, wie an manchen Stellen, einfach Ursprung.
Gott ist der Ursprung von dem, was Licht hier auf der Erde gibt.
Das ist der Vater. Der Vater als der Ursprung von dem,
was hier auf dieser Erde Licht verbreitet.
Und dieses Licht, diese Lichter verändern sich nicht.
Das ist genau, wie es in der Schöpfung ist.
Die Sonne verändert hier nicht ihr Licht.
Wenn es hier auf der Erde einmal dunkel ist, dann liegt das ja nicht an der Sonne.
Die Sonne strahlt immer in gleichem Maß, dass da Wolken dazwischen kommen.
Oder dass da Nacht ist, das liegt nicht an der Sonne,
sondern das liegt an der Veränderung Erde und Mond
und an dem, was passiert in diesen Gestirnen.
Seht ihr, so ist das auch in unserem Leben.
Es liegt nicht an dem Vater, der Lichter, dass da Schatten kommt.
Wie wir das hier lesen, bei ihm ist keine Veränderung,
nicht mal der Schatten eines Wechsels.
Also das soll sagen, überhaupt nichts, was irgendwie mit Schatten,
mit Veränderung in Verbindung steht.
Hier auf der Erde verändert sich alles bis zum Ende, aber bei ihm nicht.
Er steht fest, auch in seiner Bemühung um dich und um mich verändert sich bei ihm nichts.
Er ist immer der Gleiche, derselbe, wie das der Hebräerbrief im Blick auf den Herrn Jesus sagt.
Nein, bei ihm gibt es keine Veränderung.
Ich glaube, im Prophetenmaljahi wird das im Alten Testament auch schon einmal sehr ähnlich ausgedrückt.
In Kapitel 3 sagt Gott zu dem Volk in Kapitel 3, Vers 6
Denn ich, der Herr, ich verändere mich nicht.
Haben wir nicht manchmal den Eindruck, dass Gott heute anders zu mir ist als gestern?
Und das ist unser trügerisches Herz, dieses Herz, was irrt, was uns in die Irre bringt.
Gott verändert sich nicht. Seine Liebe ist jeden Tag gleich, auch seine Heiligkeit,
aber auch seine Bemühungen um dich und um mich, um unser Leben.
Bei ihm gibt es nicht mal den Schatten einer Veränderung.
Und dann in Vers 18 beschränkt sich Jakobus im Blick darauf auf ein Beispiel.
Uns würden vielleicht hundert andere Beispiele einfallen, wo man sehen kann,
dass Gott dieser Geber von guten Gaben ist, dass bei ihm keine Veränderung ist.
Aber Jakobus beschränkt sich auf diesen einen Punkt.
Nach seinem eigenen Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt.
Er zeigt, dass sein Wort das Beispiel ist dafür, dass Gott der Geber von Gutem ist
und dass in diesem Guten, in diesem Geben des Gutes, Guten, keine Veränderung da ist.
Er hat sein Wort gegeben. Ist das nicht ein Beweis der Güte und der Gutheit,
wenn ich das mal so ausdrücken darf, Gottes?
Dass er uns nicht einfach hier allein gelassen hat,
sondern dass er uns dieses Wort in die Hände gegeben hat.
Und wir sehen dann gleich, dass dieses Wort, das scheint mir ein zweites Kennzeichen
für dieses Wort und den Glauben zu sein, dass es das Wort ist,
das uns wiedergezeugt hat, das uns also von Neuem geboren hat.
Gott ist der Geber des Wortes, dieses Wortes, das uns wiederzeugt, von Neuem zeugt,
damit wir überhaupt glauben können.
Ist dir das bewusst? Ein Mensch kann nicht glauben in diesem Sinn des Wortes,
wenn Gott nicht gegeben hätte und wenn Gott nicht sein Wort gegeben hätte
und wenn Gott uns nicht durch dieses Wort eine neue Natur, ein neues Leben gegeben hätte.
Der Glaube ist nichts anderes, sagt auch Paulus in Epheser 2, als eine Gabe Gottes.
Und diese Gabe hat er durch sein Wort gegeben, ohne sein Wort.
Auch da stimmen wieder die Schreibe des Neuen Testaments überein.
Ohne sein Wort passiert gar nichts.
Römer 10 zeigt, dass das Wort es ist, was verkündigt wird, was das Evangelium in uns bewirkt.
Petrus schreibt in seinem ersten Brief, auch später als Jakobus,
davon, dass wir durch sein Wort eben von Neuem gezeugt worden sind, durch den Samen seines Wortes.
Und hier auch, nach seinem eigenen Willen, hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt.
Danken wir Gott dafür, dass er sein Wort gegeben hat und dass dieses Wort
und nichts als sein Wort uns neu gemacht hat.
Und das Schöne ist hier, dass Jakobus sagt, nach seinem eigenen Willen.
Das hat er nicht einfach grundsätzlich so gegeben,
sondern das war der Wille Gottes, dass er uns ein neues Leben gab.
Nach seinem eigenen Willen ist das geschehen, dass dieses Wort auf dein Leben, auf mein Leben,
bezogen worden ist, dass es darauf das Licht warf, damit wir von Neuem geboren wurden.
Er hat uns gezeugt, wir konnten da nichts tun.
Die Zeugung war allein durch ihn.
Das ist an uns geschehen, wie die neue Geburt.
Das ist nicht unsere Tätigkeit, sondern Gott hat gehandelt.
Aber Jakobus, natürlich, wie immer in seinem Brief,
er spricht nicht von der Lehre, von dem Grundsatz,
sondern er zeigt das Ergebnis dessen, was Gott getan hat,
dass wir dadurch eine gewisse, oder die Empfänger des Briefes zunächst mal,
eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe sein.
Seht ihr, hier zeigt sich wieder, obwohl so viele alttestamentliche Kennzeichen in diesem Buch sind,
dass es undenkbar wäre, dieses Buch im Alten Testament wiederzufinden.
Hier geht es um Neuschöpfung.
Hier geht es darum, dass die Empfänger,
vielleicht ist das tatsächlich bezogen auf diese ersten Christen,
die ja aus dem Judentum oder aus dem Volk Israel stammten,
dass sie eine Erstlingsfrucht schon waren.
Selbst im Blick auf alle anderen, die in der heutigen Zeit nach ihnen folgen würden.
Sie waren die ersten.
Aber wir können das auch allgemeiner verstehen,
dass wir in der heutigen Zeit die Versammlung,
davon spricht Jakobus letztlich nicht,
aber dass wir in der heutigen Zeit, dass wir Erstlinge sind,
die erste Frucht für Gott im Blick auf diese neue Schöpfung,
die einmal das ganze Universum sein wird, nach Offenbarung 21.
Ja, wie Paulus in 2. Korinther 5 sagt,
dass wir jetzt schon eine neue Schöpfung sind.
Diesen Charakter geistlicherweise der neuen Schöpfung tragen wir heute schon.
Und davon spricht Jakobus hier.
Das ist das Ergebnis Gottes Willens,
was er durch sein Wort ausgeführt hat.
Wenn wir also ein Glaubensleben führen wollen,
dann kann das nur funktionieren,
wenn wir uns auf dieses Wort immer wieder stützen,
wenn wir auf dieses Wort zurückkommen,
wenn dieses Wort mein Leben bestimmt.
In Vers 19 fährt Jakobus fort.
Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören,
langsam zum Reden, langsam zum Zorn.
Wiederholt er diesen Ausdruck der Liebe, meine geliebten Brüder.
Ihr müsst das mal verfolgen im Laufe des Briefes.
Es gibt immer so einzelne Abschnitte, wo das gehäuft vorkommt.
Und dann gibt es andere Abschnitte, wo das überhaupt nicht vorkommt.
Und das macht immer wieder deutlich, dass dann eben nicht Gläubige vor ihm stehen.
Oder dass er dann sieht, dass er ein gemischtes Publikum vor sich hat,
wo Gläubige und Ungläubige vor seinem Auge stehen.
Daher, das ist eine Schlussfolgerung.
Andere Handschriften, sehr überzeugend, sagen,
dass man hier auch übersetzen könnte, das gefällt mir sehr gut.
Meine geliebten Brüder, ihr wisst, dass es so ist,
dass jeder Mensch schnell zum Hören sei.
Das ist eine Schlussfolgerung und das ist ein Wissen für Gläubige,
für solche, die durch dieses Wort wiedergezeugt worden sind.
Für die ist klar, dass sie schnell zum Hören und langsam zum Reden sein sollen.
Ich nenne das das Kennzeichen des Wortes Gottes,
dass es durch Hören aufgenommen wird.
Also die Aufnahme des Wortes bei einem Gläubigen ist, dass er hört.
An sich ist uns das allen klar.
Man kann das Wort nicht anders aufnehmen, als dass man es hört.
Und Hören meint natürlich immer mehr als nur akustisches Hören.
Hören meint, dass Hören, das geht natürlich durch das Ohr,
das zu einem Hören des Herzens führt.
Sind wir solche, die das Wort schnell hören und die langsam reden?
Sind wir solche, die überhaupt noch ein Ohr haben für das Wort Gottes?
Die Gott zuhören in dem, was er sagt?
Wenn wir Glauben bewahren wollen in unserem Leben,
dann doch nur, indem ich weiß, was ich tun soll.
Und dazu muss ich hören.
Dazu muss ich dem Wort Gottes zuhören.
Damit muss ich der Stimme Gottes hören.
Gerade in unserer Zeit der Hektik könnten wir leicht
dem Hören des Wortes Gottes wenig Raum geben.
Hören wir noch zu?
Nehmen wir uns noch Zeit, dieses Wort zu lesen?
Wisst ihr, da haben wir ein Vorbild.
Wir haben ja in unserem Gebet heute Abend und auch gestern Abend
von dem Herrn Jesus, auf den das Wort immer zuläuft, gesprochen.
Und ihr alle kennt diese Verse in Jesaja 50,
die möchte ich einmal lesen, die davon sprechen,
wie der Herr Jesus im Blick auf Gott gehandelt hat.
Der Prophet sagt in Jesaja 50, Vers 4,
Der Herr hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben,
damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten.
Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr,
damit ich höre, wie solche, die belehrt werden.
Der Herr hat mir das Ohr geöffnet,
und ich bin nicht widerspenstig gewesen,
bin nicht zurückgewichen.
Seht ihr, so hat unser Herr gehandelt.
Wir können doch wohl sagen, er wusste, was zu tun war.
Musste er hören, er tat das.
Er hat sich so erniedrigt, dass er sich jeden Morgen
neu das Ohr öffnen ließ, um die Stimme Gottes zu hören.
Er kannte sie, aber als Mensch hat er trotzdem
jeden Morgen das Ohr geöffnet, um Gottes Weisung
für jeden Tag zu bekommen.
Deshalb hat er eine Zunge der Belehrten.
Seht ihr, wenn wir nicht erstmal hören,
wie wollen wir dann reden können?
Und bei dem Herrn Jesus, mich beeindruckt das immer wieder,
war es so, dass er nur auf ein Wort des Herrn,
auf ein Wort Gottes gehandelt hat.
Das wird in dieser Versuchung in Matthäus 4 deutlich.
Der Jesus sagt ja, zitieren 5. Mose,
nicht von Brot allein soll der Mensch leben,
sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht.
Und da steht für Wort dieser Ausdruck,
der das einzelne Wort meint.
Nicht das Wort insgesamt, sondern das einzelne Wort.
Mit anderen Worten, der Herr hat nur gehandelt,
wenn er ein Wort von Gott konkret bekommen hat.
Das ist unser Herr.
Das ist der Herr der Herren,
der aber als Mensch hier auf der Erde gelebt hat.
So hat er gehört und dann gesprochen.
Und das wird uns hier gesagt.
Für uns, die wir Gottes Willen nicht aus uns selbst kennen,
wie das bei ihm war, gewesen ist.
Für uns gilt das doch wohl umso mehr.
Wie können wir manchmal freimütig alles Mögliche von uns geben,
anstatt Gott erst einmal zugehört zu haben.
Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden.
Ist das bei uns nicht oft umgekehrt?
Wir sind langsam zum Hören und schnell zum Reden.
Bei dem Herrn war das nicht so.
Wir wollen das sehen.
Wenn wir als Gläubige leben wollen,
das heißt, dass der Glaube sichtbar wird in unserem Leben,
dann müssen wir offene Ohren haben.
Ist doch nicht von ungefähr, oder?
Dass wir zwei Ohren haben und einen Mund.
Wir leben manchmal so, als ob wir zwei Münder hätten und ein Ohr.
Nein, Gott hat uns zwei Ohren gegeben,
damit wir erst einmal zuhören,
was Gott uns zu sagen hat, um dann zu handeln.
Übrigens ein Thema, das kann ich jetzt nur nennen,
dass wir im Alten Testament, im Buch der Sprüche,
Prediger, auch in den Psalmen,
an verschiedenen Stellen finden,
dass gewarnt wird, schnell zu reden.
Es gibt ja Menschen, die sind sehr schlagfertig.
Und irgendwie bewundert man ja manchmal solche.
Aber manchmal ist es doch besser,
manchmal immer ist es besser,
vor einer Schlagfertigkeit einen Moment des Hörens
nach der Stimme Gottes einzulegen.
Denn eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit.
Das ist so eine Stelle auch, wo man mit Paulus vielleicht
eine gewisse Unterschiedlichkeit meint zu erkennen.
Kann ein Mensch überhaupt Gottes Gerechtigkeit bewirken?
Ja, kann er.
Aber nicht so, wie Paulus davon spricht.
Wenn Paulus sagt, wir können überhaupt nicht gerecht sein vor Gott.
Gottes Gerechtigkeit kann uns nur geschenkt werden
durch das Werk des Herrn Jesus.
Dann spricht er von der grundsätzlichen Gerechtigkeit.
Jakobus aber spricht hier davon,
dass wir einen gerechten Lebenswandel führen.
Das heißt, dass wir in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken handeln.
Das ist Gottes Gerechtigkeit bei Jakobus.
Und die kann durch einen menschlichen Zorn nicht erreicht werden.
Natürlich gibt es einen heiligen Zorn.
Finden wir in dem Leben des Herrn Jesus,
als er dort einmal im Zorn umherblickte,
über diese Bosheit dieser Menschen um ihn herum.
Und auch in Epheser 4 finden wir, zürnt unsündig nicht.
Es gibt also einen heiligen Zorn.
Aber wie oft kommt er wirklich in unserem Leben vor,
wo wir mit Gottes Augen, mit Gottes Beurteilungsmaßstab
die Dinge anschauen.
Ist es nicht meistens, wie das hier gemeint wird,
eines Mannes Zorn, der irgendwie uns dann manchmal der Kragen platzt.
Das ist das Mannes Zorn.
Und so werden wir nicht die Gerechtigkeit Gottes tun.
Wie ist das in unserer Erziehung für uns als Väter.
Ist das nicht manchmal, dass wir einfach dann im Je-Zorn los schreien,
vielleicht auch schlagen, statt einmal inne zu halten.
Mit einem Zorn werden wir Gottes Gerechtigkeit nie bewirken.
Und weil das eben praktisch ein Rückblick auf die Verse 13 bis 15,
weil das in unserem Leben so präsent ist,
weil wir so leicht uns dadurch begierden,
das ist auch eine Begierde,
dass wir einfach nicht mehr ertragen können,
weil das eine so große Gefahr ist, sagt er, fährt er fort,
deshalb legt ab alle Unsauberkeit und alles Überfließen von Schlechtigkeit.
Ja, das mal zunächst.
Das zeigt uns, dass das Wort ein Ablegen bei uns bewirkt.
Dass es für den Gläubigen notwendig ist, abzulegen.
Natürlich denken wir sofort auch an den Apostel Paulus im Kolosserbrief,
wo es darum geht, bestimmte Dinge abzulegen oder abgelegt zu haben,
die mit dem alten Menschen in Verbindung stehen.
Und hier ist bei Jakobus wieder dieser praktische Gedanke dabei.
Unsauberkeit, Überfließen von Schlechtigkeit.
Jakobus häuft das hier an, nicht nur Schlechtigkeit, sondern ein Überfließen.
Vielleicht denkst du, damit habe ich doch nichts zu tun.
Wirklich nicht?
Ist da nicht manchmal in meinem Herzen, in deinem auch etwas vorhanden von Schlechtigkeit
und nicht nur so ein bisschen, sondern regelrecht ein Überfließen,
dass das Glas überfließt von diesen bösen Dingen?
Dann lass das Licht des Wortes Gottes,
dann lass das Licht dessen, der der Vater der Lichter ist, auf dein Leben scheinen.
Und dann können wir nur diese Dinge ablegen.
Ein bewusstes, ein dringendes Ablegen.
Denk mal zurück an die vergangene Woche,
wo solche Dinge in deinem und bei mir in meinem Leben vorgekommen sind.
Und dann lass uns die Dinge ablegen.
Lass uns sie bewusst ins Auge fassen, bekennen und dann wegtun.
Wo sind Dinge in meiner Beziehung zu meiner Ehefrau, in unserer Ehe vorgekommen,
wo Schlechtigkeit war?
Wo sind Dinge vielleicht, wo kein anderer zugeschaut hat?
Wo wir vor unserem Computer saßen?
Oder wo wir auf unserem Arbeitsplatz saßen?
Wo wir auf jemanden geschaut haben?
Vielleicht auch auf einen Bruder, eine Schwester?
Schlechte, böse Gedanken oder Begierden.
Lass uns das ablegen.
Und auf der anderen Seite mit Sanftmut das eingepflanzte Wort aufnehmen,
das eure Seelen zu erretten vermag.
Eine Auswirkung des Wortes Gottes, die zweite Auswirkung, die erste ist Ablegen,
die zweite ist etwas aufzunehmen.
Was nehmen wir auf?
Das eingepflanzte Wort.
Das ist ja sehr bemerkenswert ausgedrückt, wie Jakobus das ja tut.
Wir nehmen das Wort, dieses Wort, das uns wiedergezeugt hat,
das nehmen wir auf, das heißt dem hören wir zu.
Das bewahren wir in unseren Herzen.
Das setzen wir um, das verwirklichen wir in unserem Leben.
Und das Wunderbare ist, das ist nicht ein Wort wie bei dem Volk Israel.
Das macht eben den Unterschied zu dem Volk Israel aus.
Das ist nicht ein Wort, das von außen auf uns zukommt,
sondern es ist das Wort, das schon längst in unserem Herzen eingepflanzt ist.
Es ist nämlich das Wort, das uns von Neuem gezeugt hat.
Es ist das Wort, das unser Leben verändert hat.
Es ist das Wort, das in unser Leben hineingekommen ist.
Und deshalb verändert uns ein Wort, nämlich das Wort Gottes,
das Teil meines Lebens geworden ist, das eigentlich mein Leben geworden ist.
Dieses Wort, das mir eingepflanzt worden ist, das nährt mich weiter.
Wenn wir also jetzt das Wort Gottes jeden Tag lesen, jeden Morgen lesen,
jeden Abend lesen, dann ist das ein Wort, das Teil von uns selbst geworden ist.
Das wird für das Volk Israel einmal in Zukunft gelten.
Da wird das Gesetz in ihr Inneres gelegt sein, gepflanzt werden.
Seht ihr, und wir sind jetzt schon eine Erstlingsfrucht von diesen Geschöpfen.
Für uns soll das heute schon gelten, dass dieses Wort Gottes in unser Leben hineinkommt,
dass es wie ein Wesensbestandteil von uns Gläubigen ist.
Und deshalb, wenn wir dieses Wort lesen,
dann haben wir nicht ein Befehl, eine Anordnung von außen, ein Gesetz,
sondern dann haben wir etwas, was in unserem Inneren einen Widerhall hat,
weil es nichts anderes ist, als das Wort, das schon in unserem Leben, in unserem Herzen vorhanden ist.
Und wenn wir dieses Wort in einer Gesinnung der Sanftmut aufnehmen,
das heißt, wenn wir dieses Wort annehmen,
da ist vielleicht, Jakobus gerade hier, ich habe das gestern gesagt,
dass immer wieder Befehle vor uns kommen, immer wieder, dass diese Ermahnungen,
es gibt vielleicht keinen anderen Brief, der so ermahnend ist, wie der Jakobusbrief.
Ihr merkt das vielleicht auch an diesen Abenden.
Und da kann man schon mal irgendwie sagen, jetzt reicht es mir aber.
Jetzt ist es aber genug.
Und da sagt er, nein, mit Sanftmut.
Mit Sanftmut aufnehmen.
Sanftmut heißt nicht allein, nicht mal in erster Linie,
meine Beziehung zu meinen Geschwistern, obwohl das auch damit gemeint ist.
Aber hier meint es mehr, und das ist der Grundgedanke von Sanftmut,
wie ich Gottes Wege, wie ich Gottes Willen in meinem Leben aufnehme.
Wenn Gott mir etwas sagt, ich muss das ändern in meinem Leben,
dann heißt Sanftmut eben nicht dagegen rebellieren,
sondern heißt das, du hast Recht, Gott.
Denn so hast du ja mich wiedergezeugt.
Das ist das Wort, was mir überhaupt eine Lebensperspektive gegeben hat,
was mich überhaupt zu einem Gläubigen gemacht hat.
Genau das ist das Wort, was du mir jetzt vorstellst,
um auch in diesem oder jenem Punkt mein Leben zu verändern.
Und dann ist es ein Wort, das eure Seelen zu erretten vermag.
Damit ist nicht die Bekehrung gemeint, damit ist nicht einmal gemeint,
dass die Errettung am Ende, dass wir dann verherrlicht werden,
Philippa 3 und bei Christus sind,
sondern es errettet uns hier auf dieser Erde eben davor,
dass wir unsauber leben, dass Schlechtigkeit in unserem Leben aufkommt,
dass wir vor diesen Gefahren und diesen Auswirkungen dieser Gefahren
bewahrt werden und ein Leben führen zur Freude, zur Ehre unseres Herrn.
Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer.
Offenbar fällt uns das so schwer, dieses Wort anzunehmen,
dass er mit einem Aber, mit einer weiteren Ergänzung hier Schluss folgert.
Und da zeigt er eine dritte Auswirkung des Wortes auf den Glauben.
Er führt zu Taten.
Glaube ist nicht nur etwas, was wir aufnehmen,
führt nicht nur dazu, dass wir Dinge ablegen,
führt nicht nur dazu, dass wir zuhören,
sondern er führt zu Glaubenstaten.
Seid nicht allein Hörer, sondern Täter des Wortes.
Kein neuer Gedanke.
Hatte Jesus schon in Johannes 13 oder 14 auch gesagt.
Es geht nicht allein darum, etwas zu hören, zu wissen.
Gut ist es, wenn wir es wissen.
Aber entscheidend ist, dass was wir wissen, wir auch tun, verwirklichen.
Das hatte Jesus auch gesagt in Bezug auf seine Familie.
Da wurde ihm gezeigt, da ist deine Mutter, da sind deine Brüder.
Und da sagte Jesus, meine Familie, das sind die,
die das Wort Gottes hören und tun.
Ob wir verändert werden durch das Lesen dieses Briefes an diesen Abenden.
Ob wir verändert werden durch das Lesen des Wortes,
dass wir das auch tun, was wir verstehen, was wir gehört haben.
Seht ihr die Verantwortung von uns allen, wenn wir das Wort Gottes lesen
und wir sollen und wir dürfen und wir müssen das Wort Gottes lesen.
Warum? Weil das zu unserer Natur gehört, die Gott uns geschenkt hat.
Und dann steigt unsere Verantwortung.
Und wenn wir dann nicht danach handeln, nach dem, was wir gehört haben,
dann steigt nicht nur unsere Verantwortung, sondern das führt dann zur Zucht Gottes.
Nein, das möchte er nicht. Er möchte uns anleiten.
Er möchte uns dahin führen, Täter des Wortes zu sein, nicht allein Hörer.
Denn wenn wir nur hören, dann betrügen wir uns selbst.
Dann bilden wir uns etwas ein vielleicht auf das, was wir hören,
auf das, was wir wissen, auf das, was wir erkannt haben.
Und das steht in einer totalen Diskrepanz, in einem totalen Gegensatz
zu dem, was mein Leben ausmacht.
Und das führt zu nichts anderes als zu Heuchelei.
Dann rede ich über den Glauben und tue ihn nicht.
Haben wir das nicht erlebt?
Ich habe Gläubige kennengelernt, die auf falschen Wegen waren,
aber die konnten reden über jedes Glaubensthema.
Aber sie haben nicht getan, was ihnen das Wort Gottes vorgestellt hat.
Und wenn dann die Spanne, wenn diese Schere immer weiter auseinander geht,
dann führt das irgendwann zu einem echten Zusammensturz.
Nein, die Auswirkung muss sein, wir sollen das tun.
Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter,
der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet.
Jetzt kommt eines dieser Bilder, die Jakobus in seinem Brief immer wieder benutzt.
Er kommt hier zu einem Spiegel.
Es muss sich um so eine Art Handspiegel gehandelt haben,
in dem man sich offensichtlich da, die lagen wohl auf Tischen damals,
man hat sich vor und über gebeugt, hat sich kurz gesehen,
hat sich wieder aufgerichtet und hat alles vergessen, was man im Spiegel gesehen hat.
Dieses Bild benutzt Jakobus, um es auf uns anzuwenden.
Dieser Spiegel ist jetzt wieder ein Hinweis auf das Wort Gottes.
Dieser ganze Abschnitt spricht immer wieder eben von diesem Wort Gottes.
Und hier wird uns das Wort Gottes in dem Bild des Spiegels
als ein Maßstab für unser Leben, für das Glaubensleben vorgestellt.
Was ist der Maßstab für dein Leben?
Ist das der Erfolg, den du hast im Beruf, in der Schule, in der Familie?
Sind das, ich weiß nicht, was für Dinge?
Ansehen unter Menschen, noch schlimmer unter Gläubigen?
Oder ist der Maßstab für mein Leben das Wort Gottes?
Und wenn das der Maßstab ist, ist das dann ein Maßstab, der mein Leben verändert.
Denn es geht ja nicht hierrum, dass ich mich betrachte
und dann mich begeistert zeige, wie großartig ich aussehe.
Sondern ich sehe in dem Spiegel etwas, um daraus Konsequenzen für mein Leben herauszunehmen.
Ich sehe, dass etwas in meinem Leben nicht in Ordnung ist.
Und dann zeigt mir der Spiegel, das Wort Gottes, dass ich Dinge ändern muss in meinem Leben.
Lesen wir so das Wort Gottes?
Es ist schön und notwendig, sich im Wort Gottes mit dem Herrn Jesus zu beschäftigen.
Aber allein das schon muss eigentlich ein Maßstab für mein Leben werden.
Da muss ich doch erkennen, dass er ganz anders gelebt hat als ich.
Dass seine Motive immer waren, Gott zu verherrlichen.
Da muss ich doch erkennen, wie mein Leben ganz abweicht von dem Seinen.
Und wenn ich dann praktische Belehrungen wie die hier in dem Jakobusbrief vor mir habe,
da muss ich auch erkennen, da stimmt doch irgendwie die Balance nicht in meinem Leben.
Oder sind wir solche, die sofort vergessen haben, wie wir beschaffen sind?
Dieses Bild, was da in dem Spiegel uns ausgedrückt wird, diesen Maßstab für mein Leben,
der dann sagt, kann man nicht ändern und lässt es hinter sich zurück.
Nein, das Wort Gottes soll Einfluss nehmen auf unser Leben.
Denn, Vers 25, wer in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit nah hineingeschaut und darin bleibt,
indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist,
der wird glückselig sein in seinem Tun.
Gott zeigt uns jetzt, dass das Wort Gottes nicht nur Maßstab,
sondern auch Leitlinie unseres Glaubenslebens ist.
Und er benutzt dazu einen Ausdruck, der natürlich eigentümlich ist.
Das Gesetz der Freiheit, ein vollkommenes Gesetz, und zwar das der Freiheit.
Er zeigt uns erstmal, dass das Wort Gottes vollkommen ist.
Ich hoffe, dass wir das auch immer sehen.
Selbst dann, wenn es in unser Leben hineinspricht, es ist vollkommen.
Und es ist das, was Gott zum Nutzen, zum Guten für dich und für mich,
selbst wenn es Einschränkungen für mein Leben bedeutet,
selbst wenn es Veränderungen für mein Leben bedeutet,
es ist vollkommen, es ist gut.
Aber er nennt es Gesetz der Freiheit.
Meint er damit das Gesetz vom Sinai?
Nein, er kommt in Kapitel 2, wir kommen morgen, so Gott will, dazu,
dass er tatsächlich das Gesetz vom Sinai benutzt, anspricht.
Aber er nimmt doch diesen Ausdruck des Gesetzes, sicherlich auch seiner Empfänger wegen.
Vielleicht hat das auch eine gewisse Bewandtnis für eine Zeit,
wenn wir nicht mehr auf der Erde sein werden.
Ich will das offen lassen.
Aber ich glaube, dass im Wesentlichen Jakobus von Gesetz spricht und das Wort Gottes meint.
Wir haben das ja in diesen Versen vorher gesehen, dass er von dem Wort spricht.
Täter des Wortes.
Dass es also um das Wort Gottes geht.
Und er benutzt diesen Ausdruck Gesetz, weil er deutlich machen möchte,
dass dieses Wort Autorität hat.
Und zwar Autorität für unser Leben.
Aber es ist eben kein Gesetz von außen, wie das damals bei dem Volk Israel war,
sondern es ist das Gesetz, das Wort mit Autorität für mein Leben, für dein Leben.
Da kannst du nicht sagen, ich sehe das aber anders.
Nein, das ist Gottes Wort, was Autorität besitzt über unser Leben.
Und es ist ein Gesetz, das mit Freiheit verbunden wird.
Warum?
Weil es das Wort ist, das in mein Herz eingepflanzt worden ist.
Weil es das Wort ist, das mein jetziges Leben sowieso prägt.
Weil es Kennzeichen meines Lebens ist.
Manche haben das mit Beispielen verbunden.
Ich nehme mal so ein Beispiel, ich habe einige Jungen.
Und wenn ich meinen Kindern, meinen Jungen befehle,
ihr müsst jetzt heute Nachmittag Fußball spielen,
dann werden sie begeistert sein.
Das werden sie gerne tun.
Für sie ist das Freiheit.
Ein Befehl, den ich ihnen gebe, den sie gerne ausführen.
Das Problem bei diesen Beispielen ist nur,
dass sie sich auf einzelne Punkte unseres Lebens beziehen.
Und Jakobus zeigt hier, dass egal welche Anweisung des Wortes Gottes es betrifft,
es Freiheit ist.
Also wenn ich meinen Kindern sage, ihr müsst jetzt euer Zimmer aufräumen,
dann werden sie das im ersten Augenblick vielleicht nicht als Freiheit empfinden.
Im Gegenteil.
Aber in diesem Sinn ist das nichts anderes als das Gesetz der Freiheit.
Weil der Gläubige, in dem das Wort Gottes wohnt,
nichts anders tun möchte als das, was Gott will, als das, was Gott uns anweist.
Und selbst wenn es bedeutet Korrektur in meinem Leben,
dann ist das für mich Freiheit, weil ich ja nur auf diese Weise Gott verherrlichen kann.
Weil nur auf diesem Weg Gott geehrt werden kann in meinem Leben.
Hast du so die Anweisungen des Wortes Gottes?
Die Anweisungen, die Brüder oder Geschwister dir weitergeben,
auf der Grundlage des Wortes Gottes, hast du sie so schon mal gesehen?
Als Freiheit, Gesetz der Freiheit, als ein Wort mit Autorität.
Aber was wir freudig tun, weil Gott das will,
weil das ein Kennzeichen des Lichtes ist,
dieses Vaters der Lichter, der nichts anderes gibt als Gutes,
als vollkommene Geschenke, als gute Gaben.
Deshalb wollen wir das tun.
Lasst uns mal neu diesen Gedanken ins Herz fassen,
dass wir sein Wort so verstehen, dass es zur Freude führt.
Dass es auch, wenn es Korrektur, auch wenn es mal wehtut,
und das Wort Gottes muss wehtun, wenn es mich korrigieren muss auf meinem Glaubensweg,
wenn es Punkte bei mir offensichtlich, offenbar macht, die nicht in Ordnung sind.
Aber es ist Freiheit, weil es mich dahin bringt,
für Gott zu leben, ihn zu verherrlichen.
Ja, dann sind wir Täter des Werkes.
Bemerkenswerter Ausdruck. Nicht Täter des Wortes, ist ja auch wahr.
Aber Täter des Werkes.
Seht ihr, das Wort bewirkt Glaubenswerke.
Und dann tun wir diese Werke, diese Glaubenswerke,
die Gott in meinem, in deinem Leben gerne bewirken möchte.
Und das führt zu Glückseligkeit, das führt zu Echtem.
Das führt zu innerer, dauerhafter, echter Freude.
Wir sehen dann in dem Vers 26 eine weitere Auswirkung des Wortes,
nämlich, dass wir unsere Zunge zügeln.
Das ist vielleicht eines der schwersten Werke
in unserem ganzen Leben, unsere Zunge zu zügeln.
Der Gedanke ist so entscheidend, dass Jakobus fast ein ganzes Kapitel
diesem Thema, Kapitel 3 nämlich, noch einmal widmet.
Unsere Zunge.
Wie oft habe ich schon mit meiner Zunge gesündigt.
Ein schnelles Wort, ich sprach schon von Schlagfertigkeit.
Ein böses Wort.
Wisst ihr, die Zunge ist ja nicht das Übel.
Das ist uns hoffentlich allen klar. Das Übel ist mein Herz.
Und wenn ich die Zunge nicht zügele, dann kann ich ja das nicht der Zunge vorwerfen,
sondern meinem Herzen, dessen Wille nicht durch Gott beeinflusst, geprägt ist,
Böses eben nicht auszusprechen.
Es ist ja schon schlimm genug, es zu denken,
aber dann auch noch auszusprechen, ist doppelt schlimm.
Wer seine Zunge nicht zügelt, der kann auch meinen, dass er Gott dient.
Das können wir noch tun.
Wir können manchmal denken, ich tue ja alles Mögliche für Gott
und lässt außer Acht, was ich mit meiner Zunge geredet habe.
Aus Gottes Sicht ist dessen Gottesdienst nichtig.
Hast du das schon mal darüber nachgedacht?
Wie oft haben wir uns schon Sonntagmorgens in der Hektik,
zu spät aufgestanden, alles geht hektisch zu
und dann ein Streit in der Familie, ein falsches Wort
und dann gehen wir in die Stunde des Gedächtnismals
und manchmal sind wir dann auch noch recht dreist,
dass wir die Freiheit haben, irgendwie und vielleicht noch mehr als irgendwie uns zu beteiligen.
Wir alle sind leicht dabei zu sündigen
und natürlich dürfen wir den Maßstab nicht in einer falschen Weise setzen.
Wenn ich versage, dann muss ich schweigen.
Dann könnte gar keiner mehr was sagen.
Das wollen wir richtig verstehen.
Aber sind wir nicht manchmal sehr leichtfertig darin?
Nun, wenn Jakobus von Gottesdienst spricht,
dann spricht er gar nicht von den Zusammenkünften.
Gottesdienst in seinem Sinn kann man eigentlich auch mit Religion übersetzen.
Das heißt ein Leben für Gott, darum geht es.
Wenn ich also meine Zunge nicht zügele, dann ist mein Leben wertlos für Gott.
Denk mal nur an deine Zunge in der letzten Woche.
Und wenn ich die nicht zügele, dann sagt Gott, das Leben ist nichtig.
Gottesdienst nichtig.
Dann ist dein Leben kein Leben für mich.
Dann hast du nur dir selbst gelebt.
Und dann als letztes in Vers 27, eine letzte Auswirkung des Wortes Gottes ist,
dass wir einen unbefleckten Gottesdienst vor Gott tun,
indem wir Waisen und Witwen besuchen und uns von der Welt unbefleckt erhalten.
Jetzt wird uns gezeigt zwei Aspekte eines echten Lebens für Gott.
Vielleicht sind wir überrascht, aber Jakobus ist eben praktisch.
Waisen und Witwen zu besuchen in ihrer Drangsaal.
Wann hast du das das letzte Mal getan?
Vielleicht kennst du keine Witwe, keinen Waisen.
Kaum zu glauben, aber vielleicht ist das ja so.
Dann frag dich mal, wann du mal einen Einsamen, einen der am Rand steht,
das letzte Mal besucht hast, das letzte Mal eingeladen hast,
das letzte Mal Gemeinschaft so jemandem angeboten hast.
Kennt ihr nicht solche, die irgendwie außen vor stehen?
Ich habe große Sorge, dass das bei uns sehr leicht der Fall sein kann.
Wisst ihr, ich habe das im Unternehmensumfeld, habe ich das erlebt.
Ich hatte mal beruflich die Aufgabe, bei einer Veranstaltung
so eine Art Schriftführer zu machen, wo absolute Top-Leute
der deutschen Wirtschaft versammelt waren.
Und da habe ich gedacht, ich nutze das mal,
eben mit dem einen oder anderen auch mal ein Gespräch zu führen.
Die standen im Kreis und die standen draußen.
Und wenn ich versucht habe, mit jemandem zu reden, die drehten sich um.
Und dann habe ich mir danach Gedanken gemacht, ist das eigentlich bei uns anders?
Und ich habe für mich eine Schlussfolgerung gezogen.
Und vielleicht kannst du das auch tun.
Überleg mal an deinem Ort, vielleicht hier oder woanders, wie das so ist.
Da kommt einer dazu.
Integrieren wir den, nehmen wir den auf oder steht der irgendwie draußen?
Wie ist das mit solchen Einsamen?
Bleiben die einsam? Haben wir überhaupt ein Empfinden dafür?
Ob jemand einsam ist, haben wir eine Antenne dafür?
Gottesdienst, ein Leben für Gott bedeutet, ein Auge für solche zu haben.
Und nicht nur das, sondern sich um diese zu bemühen.
Müsst ihr mal an einer Konferenz schauen, wie das so ist.
Da gibt es solche, die sind immer zusammen und andere, die stehen da alleine.
Sind wir solche, die ein Auge dafür haben und solche aufnehmen?
Aber das wäre zu wenig.
Das zweite ist, sich von der Welt unbefleckt zu erhalten.
Bei dem ersten kann man ja fast denken, das ist nur so eine diakonische Arbeit,
die Gottesdienst, die wahre Religion bedeutet.
Nein, Gott zeigt auch die andere Seite.
Von der Welt unbefleckt erhalten.
Keine Gemeinschaft mit dieser Welt, die unter dem Gericht Gottes steht.
Mit dieser Welt, die in Bosheit, im Bösen lebt, zu pflegen.
Das ist auch eine Herausforderung.
Vielleicht machen wir eine Sache mit Ungläubigen.
Wisst ihr, es geht nicht darum, dass wir nicht mit unseren Nachbarn sprechen.
Dass wir nicht auf sie zugehen.
Wir können ihnen ja kaum einen Kalender geben.
Wenn wir jedes Gespräch mit ihnen ablocken,
müssen wir schon Kontakte pflegen, auch mit unseren Arbeitskollegen.
Aber vielleicht machen wir gemeinsame Sache, die weit über das hinausgeht.
Wie viel böse Dinge, und wir müssen jetzt gar nicht nur an Orte denken,
sondern die Welt kann in meinem Herzen sein.
Böses, ich habe schon von Computer, von Internet gesprochen.
Solche Dinge, das ist, sie nicht reinzuerhalten,
sondern das ist, mit der Welt zu leben, so wie die Welt zu leben.
Sich von der Welt oder mit der Welt zu beflecken.
Sind wir solche, bei denen das Wort Gottes bewirkt,
einen echten, reinen Gottesdienst?
Ich will jetzt noch ein paar Worte zu den ersten Versen aus Kapitel 2 sagen.
Grundsätzlich zunächst einmal.
Ab Kapitel 2 kommt Jakobus immer wieder auf die Themen von Kapitel 1 zurück.
Das Kapitel 1 ist die Grundlage.
Ich habe das bei der Zunge schon erwähnt.
Wenn es jetzt um Reiche und Arme geht, ist das auch nicht anders.
Dieses Thema hatten wir schon in Kapitel 1, haben wir gestern gesehen.
Kapitel 1, Vers 10, 9, 9 bis 11.
Und so ist das.
Jedes Thema, was ab Kapitel 2 vor uns kommt, hat seine Grundlage schon in Kapitel 1.
Das große Thema von Kapitel 2, Vers 1 bis 7 ist,
dass der Glaube weltliche Unterschiede überwindet.
Es schließt direkt an, an das Ende von Kapitel 1,
sich von der Welt unbefleckt zu erhalten.
Und damit wir nicht meinen, das ist jetzt nur von falschen Orten oder so sich fernzuhalten,
zeigt Jakobus ein Beispiel, was ich meine, das auch zu unseren Herzen bis heute redet.
Nämlich die Frage, wie gehen wir mit Reichen und mit Armen um.
Ich möchte euch kurz ein Beispiel erzählen, was diesen Übergang ein bisschen darstellt.
Wir hatten vor ein, zwei Jahren bei uns in Darmstadt Konferenz
und hatten über Offenbarung 21 über die Stadt Jerusalem,
die Versammlung im tausendjährigen Reich, über die Mauern dort gesprochen,
von der Absonderung.
Das war sehr schwerpunktmäßig, da vor der Mittagspause wurde das behandelt,
haben wir das besprochen, wurde uns das vorgestellt.
Absonderung von der Welt.
Und in der Mittagspause kam der Koch auf so ein paar, die wir da rumstanden, zu und meinte,
der hat das irgendwie mitbekommen und hat das auch aufgefasst.
Sie haben doch von Absonderung, Trennung von der Welt gesprochen.
Ja, haben wir ein bisschen versucht zu erklären.
Sagen Sie mal da draußen, die ganzen Autos, von wem sind die eigentlich?
Dann haben wir mit ihm darüber geredet.
Wisst ihr, es geht nicht um das Auto.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen.
Aber ich war irgendwie getroffen.
Dieser Mann hat verstanden, wir haben gesagt, getrennt von der Welt.
Aber ist es nicht wahr, dass wir uns sehr wohl in dieser Welt fühlen?
Dass das, was wir tragen, dass das, was wir haben, an Häusern, an Autos, an Urlaub und, und, und,
dass das manchmal nicht so direkt zu dem passt, was wir bezeugen?
Noch einmal, es geht mir überhaupt nicht.
Dieser Mann hat natürlich ein sehr einäugiges Gesicht gehabt.
Mir geht es nicht um das Auto.
Aber mir geht es um die Frage, sind wir nicht manchmal in bestimmten Bereichen unseres Lebens,
haben wir einen sehr klaren Blick.
Aber in anderen Bereichen, ja, da sind wir sehr, sehr kompromissbereit.
Sind wir wirklich Gläubige, die ein Glaubensleben in Trennung von der Welt führen?
Die sich die Gesinnung und die Kennzeichen dieser Welt nicht zu eigen machen?
Wie ist das denn hier mit dem Reichen?
Es geht ja nicht darum, dass jemand reich ist.
Gottes Wort warnt nicht davor, dass man ein Reicher ist.
Gottes Wort warnt davor, dass wir reich werden wollen.
Aber wenn es hier um einen Reichen geht, dann ist ja offensichtlich das prägende Merkmal dieses Menschen Reichtum
und nicht sein Glaube.
Das heißt, sein ganzes Leben dreht sich um nichts anderes als um den Reichtum.
Um also dieses Bild des Autos noch einmal aufzugreifen.
Wenn jemand sein ganzes Leben nur um sein Auto lebt, dann ist er ein solcher Reicher.
Wenn nun Gott, und Gott sei Dank, hat Gott unter den Gläubigen solche gegeben, die reich sind,
und solche, die ihr Leben einsetzen für den Herrn und von ihrem Reichtum in das Werk des Herrn geben,
dann sind die damit natürlich nicht gemeint.
Und doch wollen wir uns selber immer wieder fragen,
wie gehe ich mit dem um, was der Herr mir anvertraut hat?
Nun, hier kamen jetzt eben zwei Leute.
Stellen wir uns das vor, die kamen da durch die Tür herein.
Der eine hatte ein glänzendes Kleid.
Gemeint ist wirklich so ein leuchtendes Kleid.
Da ist von einem Armring oder was die Rede, goldenen Ring.
Das heißt eigentlich mit Ringen, beringt heißt das eigentlich.
Und in der damaligen Zeit waren das Leute, die haben an der linken Hand üblicherweise da mehrere Ringe getragen.
Also da war sehr deutlich zu sehen, der war ein Reicher.
Und auf der anderen Seite kam einer mit einem unsauberen Kleid.
Interessant, dass hier das gleiche Wort benutzt wird wie in Kapitel 1,
wo es um diese Unsauberkeit ging, in moralischer Hinsicht.
Hier geht es jetzt um die äußere Unsauberkeit.
Und wie war dann die Einstellung dieser Christen da, dieser Gläubigen sogar?
Dem einen haben sie den Platz ganz vorne angeboten.
Und der andere heißt es, setze dich, stelle dich dahin.
Also der musste entweder stehen oder der konnte da unter dem Fußschemel sitzen.
Das heißt, da gab es offenbar Angesehene, die hatten einen Sessel und da hatten sie noch einen Fußschemel.
Und der durfte sich dann da an den Boden setzen, am Rande dieses Fußschemels.
Solche Unterschiede.
Unterschiede von Reichtum und Armut gibt es bis heute.
Und Gottes Wort zeigt uns nicht, dass Gott diese Unterschiede aufhebt bis zum Ende.
Sie bleiben bestehen.
Er fordert uns auch nicht auf, sie auszuhebeln.
Er sagt nicht, die Reichen sollen ihr ganzes Geld weggeben und arm werden.
Das sagt Gottes Wort nicht.
Aber er fragt uns, wie gehen wir um damit?
Welche Einstellung haben wir solchen Menschen, sagen wir auch Gläubigen, gegenüber?
Vielleicht ist es bei uns nicht eine Frage des Reichtums, wie wir mit Leuten umgehen.
Könnte aber auch sein, dass wir solchen, die mehr haben, mit einer anderen Art entgegentreten.
Aber ich glaube nicht, dass Jakobus uns zeigen will, nur Reichtum, Armut.
Da gibt es vielleicht einen Bruder, der hat eine Gabe von Gott empfangen.
Und einen anderen, der hat keine so nach menschlichen Gedanken ausgezeichnete Gabe empfangen.
Gehen wir mit beiden gleich um?
Sind wir wirklich solche, denen diese äußeren Dinge, die ja auch Geschenke Gottes sind, oder nicht?
Ist irdischer Besitz nicht ein Geschenk Gottes?
Natürlich! Aber ist das der Maßstab für die Beurteilung meines Bruders, meiner Schwester?
Oder ist es, dass sie mit dem gleich kostbaren Preis erkauft worden sind?
Wie gehen wir miteinander um?
Sehen wir wirklich gleich auf die Geschwister?
Oder laufen wir manchen aus irgendwelchen irdischen Beweggründen mehr hinterher als anderen?
Der Glaube macht diese Unterschiede nicht.
Auch für einen Gläubigen gibt es Freunde. Das ist damit überhaupt nicht gemeint.
Aber kann es nicht sein, dass wir manche missachten?
Ich habe eben vom Randstehen gesprochen, weil sie eben nicht so in unser Bild hineinpassen.
Es geht nicht um Sünde, aber weil sie einfach vielleicht ein Stück weit anders sind, als das der Norm entspricht.
Können wir andere besonders hervorheben?
Vielleicht, weil sie mehr besitzen?
Vielleicht, weil sie mehr darstellen?
Vielleicht, weil sie begabter sind?
Lasst uns da mal ehrlich mit uns umgehen.
Das Urteil von Jakobus hier im Blick auf die Reichen ist, dass er sagt, seht mal, was diese Reichen gemacht haben.
Die haben euch vor die Richter gebracht.
Die haben die Richter mit ihrem Reichtum bestochen.
Die haben Einfluss geübt mit ihrem Geld.
Und zwar nicht in neutraler Weise, sondern eben in böser Weise.
Und bei ihnen war es sogar so, dass sie gelästert haben den guten Namen, der über euch angerufen worden ist.
Christus, dessen, den haben sie verlästert.
Vielleicht haben sie vor dem Gericht gesagt, diese Menschen, die sind da in Verbindung mit diesem Jesus.
Die musst du verurteilen.
Es heißt hier weiter, ihr habt den Armen verachtet.
Das finde ich sehr bewegend.
Jakobus spricht nicht nur an dieser Stelle, auf einmal in der Einzelform.
Er sprach von Armen, aber jetzt spricht er von dem Armen.
Er sagt nichts anderes als, da gibt es einen, der sich mit diesen Armen identifiziert.
Eins macht, das ist der Herr Jesus.
Und wenn ihr die Armen verachtet, dann verachtet ihr nicht einfach Menschen,
sondern dann verachtet ihr den Armen, Christus selbst.
Später in Kapitel 4 ist es der Gerichte, auch der Herr Jesus.
Seht ihr, wenn wir Unterschiede machen unter Christen, sagen wir ruhig unter Gläubigen,
dann stellen wir uns sogar gegen den Herrn Jesus.
Er hebt diese Unterschiede nicht auf im sozialen Bereich.
Aber er möchte, dass sie für den Glauben keine Rolle spielen,
sondern dass für den Glauben wichtig ist, was jemand für den Herrn Jesus ist.
Und lasst uns in diesem Sinn das Wort Gottes auf unser Leben anwenden.
Es hat uns wiedergezeugt und es möchte unser Leben beeinflussen.
Und lasst uns auf der Grundlage dieses Wortes keine Unterschiede machen,
sondern gerade wie Gott ein Herz haben für den Armen.
Wer sich der Armen, der die draußen stehen, die irgendwie alleine sind,
wer sich für sie einsetzt, wer sich ihrer erbarmt, wer ein Herz für sie hat,
der zeigt, dass er ein Herz für den Herrn Jesus hat.
Das Lied Nummer 167 ist vorgeschlagen.
Herr, dein Wort ist allgefreundlich, und er war und macht mich freundlich.
Sonst ist ja kein Nichtverstanden, wenn wir diese Macht zustanden.
Keine Wahrheit, keine Klage leiten uns auf rechten Pfade.
Welcher Glaube war das Leben, hat den Kunde stetig geschrieben.
Lass uns deine Worte essen, deine Lehren nicht vergessen.
Deine Wahrheit treu verwalten, deine Rechte heilig halten.
Fest auf die Verweisung bauen, deinem Zeugnissen vertrauen.
Und dich durch der Botschaft wehren, sonst auf keine Stimme hören.
Licht und Kraft und Mut und Freude, Barathos in allem bleiben.
Schutz vor vielerlei Gefahren und dein tägliches Bewahren.
Lass sich deines Wortes wünschen, alles andere mehr zu wischen.
Alles andere muss vergehen, Herr, dein Wort bleibt dir wie Schirn. …
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…
Lied 98, die Verse 1 und 2
Lied 98, die Verse 2 und 3
Lied 98, die Verse 5 und 6
Lied 98, die Verse 7 und 8
Lied 98, die Verse 9 und 10
Jakobus 2, Abvers 8
Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, so tut ihr recht.
Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet von dem Gesetz als Übertreter überführt.
Denn wer irgend das ganze Gesetz hält, aber in einem strauchelt, ist aller Gebote schuldig geworden. Denn der, der gesagt hat, du sollst nicht ehebrechen, hat auch gesagt, du sollst nicht töten.
Wenn du nur nicht ehebrichst, aber tötest, so bist du ein Gesetzesübertreter geworden.
So redet und so tut als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen den, der keine Barmherzigkeit geübt hat.
Die Barmherzigkeit rühmt sich gegen das Gericht.
Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten? Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und der täglichen Nahrung entbehrt.
Jemand von euch spricht aber zu ihnen, geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch. Ihr gebt ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige. Was nützt es?
So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.
Aber es wird jemand sagen, du hast Glauben und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen.
Du glaubst, dass Gott einer ist? Du tust recht. Auch die Dämonen glauben und zittern.
Willst du aber erkennen, oh nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist?
Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaac, seinen Sohn, auf dem Altar opferte?
Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und dass der Glaube durch die Werke vollendet wurde.
Und die Schrift wurde erfüllt, die sagt, Abraham aber glaubte Gott und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.
Und er wurde Freund Gottes genannt.
Ihr seht also, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.
Ist aber ebenso nicht auch Rahab die Hure aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg herausließ?
Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne die Werke tot.
Soweit wollen wir Gottes Wort lesen.
Wir haben bisher gesehen in diesem Brief, dass er sich richtet an eine sehr spezielle Zuhörerschaft.
Christen aus den zwölf Stämmen.
Solche, die ein Bekenntnis haben, Christen zu sein, die der Herkunft nach aus dem Volk Israel kamen
und die jetzt geprüft werden durch diesen Brief, inwiefern dieses Bekenntnis, dieses Glaubensbekenntnis echt war.
Und wir haben gesehen in dem ersten Kapitel, dass da bei uns zwei Grundpfeiler vorgestellt werden,
die Jakobus ganz besonders den Empfängern seines Briefes wichtig machen wollte.
Erstens Kennzeichen des Glaubens und zweitens, dass die Grundlage des Glaubenslebens das Wort Gottes selbst ist.
Wir haben gesehen, dass dieser Brief in gewisser Hinsicht ein Endzeitbrief ist
und dass er deshalb auch für uns von Bedeutung ist, die wir selbst in einer Endzeit leben.
Bevor ich jetzt mit unserem Abschnitt weitergehe, möchte ich einen grundsätzlich einleitenden Gedanken noch ergänzen,
der vielleicht auch für euch, die ja noch etwas jünger seid, eine gewisse Hilfe darstellt.
Wenn man das Neue Testament liest, dann kann man dieses Neue Testament ja einteilen,
einmal nach Evangelien, der Apostelgeschichte, die vielleicht dazu noch gehört,
dann den Briefen und dann dem Buch der Offenbarung.
Aber gerade wenn es auch für euch um eure persönliche Bibellese geht,
dann wird es ja so sein, denke ich, dass ihr nicht jetzt das ganze Neue Testament durchlest
und dann das ganze Alte Testament und dann wieder beim Neuen Testament weitermacht,
sondern dass ihr immer so Teile aus dem Neuen und aus dem Alten Testament euch vornehmt.
Und das Neue Testament kann man, so scheint mir, in vier Linien, vier Stränge einteilen.
Und die gehen alle aus von den vier Evangelien.
Am einfachsten ist das natürlich bei dem Johannesevangelium.
Es ist gut verständlich, dass die Johannesbriefe ein Stück weit aufbauen auf dem Johannesevangelium
und dass auch das Buch der Offenbarung, wiederum von Johannes geschrieben,
zu diesem Teil des Neuen Testamentes gehört.
Auch bei Lukas ist das, denke ich, gut nachvollziehbar,
dass Lukas' Evangelium die Apostelgeschichte nimmt, direkt Bezug darauf.
Und Lukas war der Reisebegleiter des Apostels Paulus.
So hat man nicht von ungefähr gesagt, dass die Kenntnis seines Evangeliums und der Apostelgeschichte
die beste Vorbereitung ist, um auch die Botschaft der Briefe von Paulus gut zu verstehen.
Von Markus wissen wir, dass Petrus ihn sein Kind nennt.
Und viele denken, dass die Berichte über das Leben des Herrn Jesus,
die natürlich niedergeschrieben worden sind unter der Leitung des Heiligen Geistes,
aber doch überliefert wurden für Markus durch Petrus.
Und so ist das wirklich, dass die Kenntnis dieses Evangeliums einen guten Einstieg bietet
in die Briefe des Petrus.
Nun, da bleibt eine Restmenge natürlich übrig. Das Matthäusevangelium, der Jakobusbrief und der Judasbrief.
Und wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, glaube ich,
dass diese drei Bibelbücher des Neuen Testamentes tatsächlich zusammengehören.
Und dass es hilfreich ist, wenn du das Neue Testament liest,
dass du eben mal das Matthäusevangelium zusammen mit dem Jakobusbrief und dann dem Judasbrief dir vornimmst.
Das Matthäusevangelium ist die letzte Botschaft an das Volk bezüglich des Messias.
Das heißt, das Kommen des Herrn Jesus war diese letzte Botschaft an das Volk Israel.
Und Matthäus fasst das zusammen in seinem Evangelium.
Am Ende der Tage, sagt der Schreiber des Hebräerbriefes, hat Gott im Sohn geredet.
Und das war zu seinem Volk in erster Linie einmal.
Gott ist zu seinem Volk gekommen.
Es war die letzte Botschaft.
Sie haben ihn abgelehnt, sodass der Jesus, Matthäus 13, sich dann an den See wendet,
im Bilde gesprochen, den Nationen zuwendet.
Der Jakobusbrief ist so eine Endzeitbotschaft nach dem Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus an dieses jüdische Volk.
Jetzt vielleicht nicht mehr so sehr ihn als Messias anzunehmen.
Und doch Gott in Christus war es eine letzte Botschaft, eine Botschaft an dieses Volk ihn anzunehmen,
wie Petrus das in Apostelgeschichte 3 sagt, damit die Zeiten der Erquickung für sie kommen könnten.
Und der Judasbrief ist auch so eine letzte Botschaft.
Dieses Mal nicht an Juden.
Dieses Mal nicht an solche, die aus dem Volk Israel kommen, aber an Christen.
Es ist der Endzeitbrief, der von dem Abfall spricht
und der die Letzten sozusagen noch aufruft, damit auch sie teilhaben an dem Kommen des Herrn Jesus,
das dargestellt wird als ein Akt göttlicher Barmherzigkeit.
Vielleicht ist das eine Hilfe für euch, die ihr jünger seid, einmal das Neue Testament so in diesen Linien zu betrachten
und zu lesen und so einen gewissen Zusammenhang in den einzelnen Bibelbüchern zu sehen.
Ich möchte zweitens über einen Punkt noch etwas sagen, den ich gestern am Ende nicht mehr erwähnen konnte.
In diesem letzten Teil, den wir betrachtet haben, Kapitel 2,
wo wir gesehen haben, dass der Glaube weltliche Unterschiede überliefert,
wird als erstes diesen Christen vorgestellt, habt den Glauben unseres Herrn Jesus Christus,
des Herrn der Herrlichkeit.
Und das wird dann bezogen eben darauf, dass sie das nicht mit Ansehen der Person haben sollten.
Wir haben immer wieder gesagt und auch gebetet, dass das Wort Gottes auf Christus hin zielt
und uns die Person des Herrn Jesus wertvoll machen möchte. Das sehen wir gerade hier.
Wenn es darum geht, den Glauben unseres Herrn Jesus Christus zu haben,
dann können wir das ja in der deutschen Sprache in zweierlei Hinsicht verstehen.
Wir können das erstens verstehen, dass wir den Glauben haben sollen, den der Herr Jesus gehabt hat.
Oder wir können das zweitens verstehen, dass wir den Glauben haben sollen,
der den Herrn Jesus zum Inhalt, zum Gegenstand hat.
Und das zweite ist hier zweifellos gemeint.
Hier geht es darum, dass unser Glaube auf den Herrn Jesus ausgerichtet sein muss.
Und ich habe am ersten Abend, glaube ich, gesagt, dass die Person des Herrn Jesus als Name
überhaupt nur zweimal in diesem Brief vorkommt. In der Einleitung, dem ersten Vers und an dieser Stelle.
Und wenn ihr das vergleicht, dann wird in beiden Fällen der vollständige Name
und Titel des Herrn Jesus genannt. Herr Jesus Christus. So auch hier.
Wir sollen diesen Glauben unseres Herrn Jesus Christus haben.
Wenn wir ein Glaubensleben führen wollen, dann muss das ausgerichtet sein auf diese eine einzigartige Person.
Es ist kein Glaubensleben, wenn ich mein Leben führe im Blick nach unten.
Wenn ich die Mängel der Geschwister sehe und immer ankreide, das ist nicht Glaubensleben.
Das kann doch nicht der Kern meines Glaubenslebens sein.
Es kann auch nicht mein Glaubensleben bestimmen, wenn ich auf mich selbst schaue und mein Versagen sehe.
Ja, das müssen wir eingestehen.
Oder noch schlimmer, wenn ich auf mich schaue und meine, wunders was ich für ein Glaubensleben führe.
Nein, das würde uns beides in die Irre führen. Entweder zum Hochmut oder zur Verzweiflung.
Nein, unser Glaubensleben muss ausgerichtet sein auf diese eine Person.
Das ist wahrhaftig Glaube.
Dass wir auf ihn schauen, und zwar unseren Herrn Jesus Christus.
Das ist nicht einfach irgendeine Person.
Das ist die Person, mit der du und ich, wenn wir denn an ihn glauben, eine echte Lebensbeziehung besitzen.
Er ist erst zweitens Jesus Christus.
Christus, das ist die Person, die natürlich besonders für das Volk Israel diesen Bezug hatte, dass er der Gesalbte war.
Das war der Messias, das war der Angekündigte und der auch als solcher gekommen war.
Das war der von Gott Angekündigte und von Gott Gesalbte und von Gott Anerkannte.
Und der jetzt auch von diesem Volk als dieser Christus anerkannt werden sollte.
Wenn wir später in den paulinischen Briefen von Christus lesen, dann ist da mehr gemeint,
der Herr Jesus verherrlicht in dieser himmlischen Stellung.
Und ich will nicht sagen, dass das bei Jakobus ganz außen vor ist.
Aber sein Brief trägt doch diesen Charakter jüdischer, israelitischer Natur.
Und deshalb scheint doch stärker hier im Vordergrund dieser Gesalbte der Christus zu stehen.
Aber es ist Jesus.
Dieser Gesalbte ist niemand anders als dieser Mensch, der hier auf dieser Erde sein Leben geführt hat.
Der selber uns vorgelebt hat, wie man ein Glaubensleben führt.
Er hat auf Gott geschaut.
Er hat um der vor ihm liegenden Freude willen, er hat auf diese Freude geschaut, auf Gott.
Und so hat er sein Leben geführt zur Gottes Ehre.
Und er ist der Herr Jesus Christus.
Es ist eine Person, zu der wir eine Beziehung haben, die inniger nicht sein könnte.
Aber zugleich ist er die Person, die Autorität besitzt über mein, über dein Leben,
dem wir gehorsam schuldig sind.
Vielleicht wird mit dieser Herrschaft hier die Herrlichkeit verbunden.
So ist das ja in unserer Übersetzung.
Der Glaube unseres Herrn Jesus Christus, des Herrn der Herrlichkeit.
Dann würde speziell gezeigt, dass diese Autorität, die der Herr Jesus hat, diese Person hat,
dass sie mit der Herrlichkeit verbunden ist, die die Herrlichkeit Gottes ist.
Aber man kann das auch verbinden, diese Herrlichkeit.
Ihr seht ja, das Herrn ist kleingedruckt.
Man kann es auch verbinden mit der Person insgesamt.
Dieser Herr Jesus Christus, das ist eine herrliche Person.
Es lohnt sich, auf ihn zu schauen, sich mit ihm zu beschäftigen,
zu sehen, wie er sein Leben geführt hat und auch, wo er jetzt ist im Himmel.
Dann bekommst du Kraft, dann hast du die richtige Perspektive für dein Leben.
Dann hast du die Kraft, die du nötig hast, um auf dieser Erde, wie wir das gesungen haben,
auf in dieser Wüste zu bestehen.
Und dann werden die Dinge wichtig in deinem und auch in meinem Leben,
die von Gott als wichtig, als richtig, als notwendig angesehen werden.
Vielleicht ist das ein guter Startpunkt auch für uns heute Abend,
auf den Herrn Jesus zu sehen. Das ordnet alle Dinge in meinem Leben.
Sei es meine Beziehung zu mir selbst, sei es meine Beziehung zu meinen Geschwistern,
sei es meine Beziehung zu Ungläubigen und natürlich auch meine Beziehung zu Gott
und dem Herrn Jesus selbst.
Ich habe gestern gesagt, dass ab Kapitel 2 eigentlich immer wieder zurückbezogen wird
alles, was Jakobus schreibt auf das erste Kapitel.
Wir haben das in den ersten sieben Versen gesehen.
Jetzt in den Versen 8 bis 13 geht das genauso.
Hier kommt das Wort Gottes wieder vor uns.
Und es ist sehr bemerkenswert, dass Jakobus immer wieder zurückkommt auf das Gesetz,
auf das Wort Gottes.
Nicht nur hier, nicht nur in Kapitel 1 hat er das ausführlich beschrieben, betrachtet,
sondern auch in den späteren Kapiteln.
Vielleicht kann man sagen, dass die Versen 8 bis 13 uns zeigen,
inwiefern das Wort Gottes den Rahmen gibt für unser Glaubensleben.
Oder man kann auch sagen, wie das Wort Gottes unser Glaubensleben prägen soll.
Dabei finden wir jetzt drei Ausdrücke, die für das Wort oder für das Gesetz
und für die Empfänger war das natürlich das Gesetz.
Sie dachten als solche, die aus dem Volk Israel kamen, immer wieder an das Gesetz zurück.
Und Jakobus zeigt ihnen, dass dieses Gesetz einen ganz neuen Charakter bekommt für sie.
Oder dass man das vielleicht so ausdrücken kann, dass das Wort Gottes,
das im Alten Testament natürlich das Gesetz vom Sinai war,
dass dieses Wort jetzt in dieser Zeit einen neuen Charakter bekommt.
In den Versen 10 und 11 sehen wir, dass es sich um das Gesetz vom Sinai handelt.
In dem Vers 8 wird es aber ein königliches Gesetz genannt.
Und dann sehen wir in Vers 12, dass der Ausdruck aus Kapitel 1,
Gesetz der Freiheit, noch einmal aufgegriffen wird.
Für das Volk Israel war das ein Gesetz, was, wie ich gestern gesagt habe,
von außen auf sie angewendet wurde.
Es war das Gesetz der Gebote, die im Wesentlichen aus negativen Geburten bestand.
Du sollst nicht, du darfst nicht, du sollst nicht.
Und er zeigt Jakobus in diesen Versen, dass wer sich unter dieses Gesetz stellt,
der muss das ganze Gesetz halten.
Da kannst du nicht sagen, ein Gebot nehme ich mal raus.
Ich habe ja sonst alles getan.
Jakobus spricht besonders von zwei Gesetzen.
Du sollst nicht Ehe brechen und du sollst nicht töten.
Das sind so zwei Extremgebote, die er vorstellt.
Man kann doch nicht sagen, ich habe zwar nicht die Ehe gebrochen,
damit habe ich das Gesetz erfüllt,
aber auf der anderen Seite tötet man einen Menschen.
Oder umgekehrt, ich habe ja niemanden getötet,
aber man hat die Ehe gebrochen.
Nein, Jakobus sagt, wenn du nun nicht Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein Gesetzesübertreter geworden.
Oder in Vers 10, wer irgend das ganze Gesetz hält, aber in einem strauchelt,
ist aller Gebote schuldig geworden.
Das war der Zustand des Volkes Israel.
Sie haben das getan.
Das war der Zustand jedes einzelnen Menschen damals.
Und das ist heute nicht anders.
Es gibt niemanden, der das ganze Gesetz erfüllen könnte.
Es gibt in der Kirchengeschichte ein Beispiel, wo ein sehr aufrichtiger Mann einmal gesagt hat,
doch, ich schaffe das, das ganze Gesetz zu tun.
Und ich habe, glaube ich, am ersten Abend schon daran erinnert,
dass Paulus in gewisser Hinsicht die Gesetze erfüllt hat.
Und dann wurde diesem Mann gesagt, gut, nehmen wir nur das zehnte Gebot,
du sollst nicht begehren.
Bete doch heute Abend mal die Nacht durch, dass du dieses Gesetz erfüllst.
Und dann ist allen klar, wenn wir uns einmal eine Stunde mit diesem Gebot beschäftigen,
du sollst nicht begehren, das erste, was in unseren Herzen hervorkommt,
ist, dass wir begehren, du sollst nicht begehren.
Und dann denkst du sofort an das, was dein Freund, was dein Nachbar, dein Bruder, deine Schwester haben.
Und so war das bei diesem Mann auch.
Er hat sehr schnell kapitulieren müssen.
Das ist nämlich ein Gebot, wo es nicht um Taten geht.
Du sollst nicht töten, du sollst nicht Ehe brechen.
Da kann man vielleicht noch sagen, ja, diese schlimmen Dinge, die habe ich nicht vollbracht.
Aber wenn es um unser Herz geht, du sollst nicht begehren,
da wird jedem von uns klar, spätestens wenn ich darauf hingewiesen werde,
dass ich nicht begehren darf, dann fängt die Begierde erst in meinem Herzen an.
Und so zeigt Jakobus, wenn das alte Testament dieses Gesetz Gültigkeit hat
und du dich darunter stellst, dann bist du verpflichtet,
schuldig, jedes einzelne Gebot auszuführen.
Warum führt er diese Gebote an?
Weil er zeigen möchte, inhaltlich ist er ja immer noch bei diesem Thema,
wie geht man mit dem Armen um.
Und er möchte zeigen, dass im alten Testament Gott immer für den Armen eingetreten ist.
Und wenn er sagt, ein Gebot nicht zu halten, dann schau mal hin.
In Vers 5 ging es darum, dass Gott der Maßstab ist für unser Verhalten.
Hat nicht Gott die weltlich Armen auserwählt.
Aber dann geht er ein Stück weiter herunter sozusagen.
Jetzt geht es nicht allein um das Wesen Gottes in seinem Handeln,
sondern nimm einmal nur das Gesetz des alten Testamentes.
Ist da nicht von Gott deutlich gemacht worden, dass du sich der Armen erbarmen sollst?
Und wenn du das nicht tust, dann bist du schon schuldig an einem der Gebote.
Aber noch mehr, und damit leitet er ja diesen Abschnitt ein.
Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift,
du sollst deine Nächsten lieben wie dich selbst, so tut ihr recht.
Es war nicht nur ein einzelnes Gebot des alten Testamentes.
Nein, es war sogar der Inbegriff dessen, was Gott hier das königliche Gesetz nennt.
Warum nennt er das königliches Gesetz?
Weil das die Grundlage ist für das Reich, Königreich.
Er nimmt diesen Begriff auf, den er kurz vorher von den Erben des Reiches in Vers 5 schon angesprochen hatte.
Dieses Wort, sein Wort, sein Gesetz, das wird die Grundlage sein für seine Königsherrschaft.
Und der Höhepunkt oder die Zusammenfassung dieses Gebotes ist durch dieses eine Gebot gekennzeichnet.
Du sollst deine Nächsten lieben wie dich selbst.
Ja, wer ist denn dein Nächster?
Das ist derjenige, mit dem du eine Beziehung hast.
Das ist derjenige, der an deinem Haus vorbeikommt.
Das ist derjenige, den du siehst.
Das musste der Herr Jesus ja diesen Pharisäern, diesen Schriftgelehrten deutlich machen im Lukas-Evangelium.
Der fragt, ja wer ist denn mein Nächster?
Und dann erzählt der Herr Jesus diese Begebenheit, dieses Gleichnis von dem sogenannten barmherzigen Samariter.
Das ist nicht der Nächste, das ist nicht nur derjenige, der dein besonderer Freund ist,
sondern das ist derjenige, dem du begegnest, den du siehst.
Und wenn du da einen Armen siehst, das ist dann dein Nächster.
Und dass der Inbegriff des Gebotes Gottes ist, deine Nächsten zu lieben wie dich selbst.
Dich selbst wirst du doch nicht verhungern lassen.
Und was machst du mit deinem Nächsten?
Hast du da ein Herz für ihn, wenn du siehst, dass da einer Mangel leidet?
Seht ihr, und wir wollen das jetzt mal nicht nur auf äußere Armut beziehen,
sondern wir wollen das allgemeiner sehen.
Wie ist das, wenn du jemanden Mangel leiden siehst?
Geistlichen Mangel, äußeren Mangel, vielleicht auch seelischen Mangel.
Wo immer da ein Mangel da ist, sind wir dann solche, die dieses königliche Gesetz erfüllen?
Sind wir dann solche, die ein Herz haben für den, der Not leidet?
Oder sagen wir vielleicht, das hat er sich doch selber zuzuschreiben.
Im Volk Israel war das so.
Gott hatte gesagt, wenn ihr meine Gebote haltet, dann werdet ihr reich gesegnet werden.
Da konnte der Israelit sagen, ist er doch selber schuld.
Hätte er Gott gehorcht, dann hätte er auch Reichtum gehabt.
Vielleicht sehen wir auch jemanden, der durch eigenes Versagen Mangel hat.
Der durch eigenes Versagen, dadurch, dass er selber nicht in Gemeinschaft mit dem Herrn lebt,
dadurch, dass er sich selbst im Weg steht,
dass er vielleicht sich selbst in dem Mittelpunkt seines Lebens steht, dass er Mangel leidet.
Und dann sagst du, ist er doch selber für verantwortlich.
Nein, dann sagt Gott uns, durch dieses königliche Gesetz,
und leben wir nicht in diesem Reich Gottes, in diesem Königreich der Himmel,
haben wir dann nicht die Verpflichtung, einem solchen zu helfen?
Wie würden wir denn mit uns selber umgehen, wenn wir uns bewusst sind, dass da Mangel ist?
Da würden wir uns doch nicht den Mangel weiter zumuten,
sondern da würden wir doch versuchen, diesen Mangel zu ersetzen.
Und dazu fordert uns Jakobus hier auf, an unseren Nächsten zu denken.
Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet von dem Gesetz als Übertreter überführt.
Wenn wir den anderen Mangel leiden sehen, hier äußerer Mangel,
aber wenn wir das allgemeiner sehen, dann ist das Sünde.
Seht ihr, das ist nicht einfach nur Schwachheit dann,
sondern Gott sagt uns, das ist in seinen Augen Sünde,
wenn ich meinen Nächsten übergehe in den Bedürfnissen, die er hat.
Deshalb folgert er dann in Vers 12,
So redet und so tut als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.
Für euch ist das doch kein Gesetz der Knechtschaft mehr.
Ihr habt doch neues Leben bekommen und dadurch ist dieses Wort in eure Herzen eingepflanzt worden.
Deshalb ist das, was Gott euch sagt, nun ein Gesetz der Freiheit.
Etwas, was, wie ich versucht habe gestern deutlich zu machen,
in Übereinstimmung ist mit dieser Natur, die ihr geschenkt bekommen habt.
Deshalb ist das keine Pflicht mehr, die euch unter Knechtschaft bringt,
sondern ist das ein Wort und wir stellen uns nicht unter das Gesetz.
Christus ist das Ende des Gesetzes,
aber wir stellen uns unter diese Autorität seines Wortes
und dann wollen wir dem anderen helfen.
Haben wir nicht sogar eine viel, viel höhere Möglichkeit, anderen zu helfen?
Sind wir als solche, die dem Herrn Jesus angehören, die in dieser Gnadenzeit leben,
sind wir nicht solche, die jetzt nicht nur lieben, wie das Gesetz uns das sagt,
wie wir uns selbst lieben,
sondern nach Johannes 13, dass wir jetzt lieben, wie Christus uns geliebt hat?
Haben wir jetzt nicht eine viel höhere, eine viel weitergehende Möglichkeit,
uns mit dem anderen zu beschäftigen?
Nicht um ihn zu tadeln, nicht um streng mit ihm zu reden,
sondern um ihm zu helfen, um ihm Liebe zu erweisen?
Es ist für uns ein Gesetz der Freiheit.
Deshalb sollen wir so reden und so tun.
Gestern haben wir gesehen, wir sollen hören
und nicht schnell sein mit Reden.
Und doch sollen wir reden.
Auch unser Reden soll so sein, dass das Wort Gottes unser Reden prägt.
Ich habe gestern darauf hingewiesen, Kapitel 3 widmet sich fast vollständig dieser Frage.
Aber wir sollen auch tun. Wir sollen eben nicht nur reden.
Wir sollen auch reden in Übereinstimmung mit Gottes Wort.
Und dann sollen wir auch tun. Dann sollen wir handeln.
Dann sollen wir nicht nur ein offenes Herz haben, um mit diesem Bild mal zu sprechen,
sondern auch eine offene Hand.
Und diese Hand wieder verstanden in einem sehr weiten Sinn.
Sich aufzumachen, um mal zu besuchen.
Sich aufzumachen, uns zu beten.
Auch das ist ein Aufmachen.
Glaubenstaten sind ja nicht nur, wenn wir durch die Gegend laufen.
Das Gebet ist eine wunderbare Glaubenstat,
wo wir einstehen füreinander und für den anderen.
Ja, dabei sind wir uns bewusst, dass das Wort des Gesetzes,
dass das Gesetz der Freiheit, meine ich, auch unser Richter ist.
Unser Maßstab. Das muss mein Leben prägen,
weil es wie ein Spiegel ist für mein Leben.
Das beurteilt mein Leben.
Wodurch lässt du dich beurteilen? Wodurch lasse ich mich beurteilen?
Durch das Wort.
Durch dieses Gesetz der Freiheit, was Gnade gibt
und was die Kraft gibt.
Durch den Herrn Jesus, wenn wir ihn in Kapitel 2 Vers 1 betrachtet,
auf ihn sehen.
Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein
gegen den, der keine Barmherzigkeit geübt hat.
Gerade in der Zeit der Gnade ist mir eben nicht freigestellt,
zu leben und zu handeln, wie ich will.
Sondern gerade in der Zeit der Gnade ist dieses Gesetz der Freiheit
auch der Anspruch an mein Leben.
Und wenn ich nicht handle einem anderen gegenüber,
dann ist Gott in seinem Regierungshandeln mit mir,
der Mensch sät, was der Mensch sät, das wird er auch ernten.
So wird Gott mir im Blick auf mein Leben hier auf der Erde
auch so begegnen.
Wenn ich keine Barmherzigkeit übe, wenn ich kein Herz habe für andere,
dann brauche ich mich nicht zu wundern,
dass die anderen auch kein Herz haben für mich.
Siehst du, du musst anfangen auf die anderen zuzugehen.
Du musst nicht immer warten darauf, dass die anderen was tun.
Fang du doch mal an.
Fang du doch mal an, Liebe zu erweisen.
Man hat das ja oft verbunden mit diesem Brunnen,
diesen alten Brunnen, die so ein Stück weit verrostet sind.
Und da musst du Wasser reingießen, dann kommt der Brunnen wieder.
Übe du Liebe, warte nicht immer darauf, dass die anderen dich einladen,
dass sie versuchen, sich um dich zu kümmern.
Kümmer du dich um andere, dann wirst du sehen,
dass du auch selber Gegenstand der Barmherzigkeit bist.
Damit spricht Jakobus wieder, genau wie der Herr Jesus.
Glückselig die, die Barmherzigkeit üben,
denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.
Oder wenn ihr an das Gebet denkt in Matthäus 6,
wenn wir vergeben, dann wird auch uns vergeben.
Das ist es, säen und ernten.
Davon spricht auch dieses Gesetz der Freiheit.
Die Barmherzigkeit rühmt sich gegen das Gericht.
Die Barmherzigkeit rühmt sich nicht gegen die Gerechtigkeit.
Die Barmherzigkeit rühmt sich gegen das Gericht.
Die Barmherzigkeit überwindet das Verurteilen durch das Gesetz,
durch das Wort Gottes.
Übe Barmherzigkeit und dein Herz wird weit.
Und damit verhinderst du eine Verurteilung,
vielleicht des anderen, der in seinem Weg verkehrt läuft.
Aber dadurch, dass du ihm zu Hilfe kommst,
dadurch kommt er zurecht auf seinem Weg.
Und du siehst durch das Üben der Barmherzigkeit
vielleicht auch in deinem eigenen Leben,
wie da Dinge gar nicht so ganz gut laufen.
Und dann überwindest du diese Verurteilung durch das Wort.
Die Barmherzigkeit rühmt sich.
Sie wird dann überragt geradezu das,
was sonst durch das Gericht ausgedrückt wird.
Wie die Fußnote das sagt, sie triumphiert über das Gericht.
Und dann kommen wir zu den Versen 24 bis 26,
sicherlich ein Herzstück dieses Briefes.
Man kann das sagen, der Glaube bewirkt Werke in unserem Leben.
Der Glaube ruft Werke in unserem Leben hervor.
Das ist ja der Teil dieses Briefes,
in dem es die größten Schwierigkeiten
für diesen großen Reformator Martin Luther gegeben hat.
Und wir verstehen das.
Jakobus spricht hier in diesem Abschnitt
zehnmal von dieser Verbindung von Glauben und Werken.
Wenn ihr das mal verfolgt,
ich will das jetzt nicht im Einzelnen hier vorlesen,
in den Versen 14 bis 26,
zehnmal kommt dieser Gedanke,
dass da Glaube und Werke zusammengehören.
Und wir wollen einmal die Stellen bei Paulus vergleichen
mit dem, was Jakobus hier schreibt,
damit wir verstehen, worin die Unterschiede liegen.
Wenn ihr einmal in Römer 3 schauen wollt,
heißt es in Römer 3, Vers 20,
darum aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch
vor ihm gerechtfertigt werden.
Denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Und später heißt es noch einmal in Vers 27,
Wo ist nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden.
Durch was für ein Gesetz? Der Werke?
Nein, durch das Gesetz des Glaubens.
Also Paulus schließt geradezu aus,
dass wir auf der Grundlage von Werken
irgendwie zu Gott kommen,
vor Gott gerechtfertigt werden.
Jakobus dagegen sagt ausdrücklich,
dass wir in Vers 21 bei Abraham,
ist nicht Abraham unser Vater,
aus Werken gerechtfertigt worden,
da er Isaac seinen Sohn auf dem Altar opferte?
Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammen wirkte.
Paulus sagt also Glaube und keine Werke.
Jakobus sagt Glaube und Werke.
Wie kann man das zusammen bekommen?
Vielleicht darf ich in dem Zusammenhang
einmal grundsätzlich sagen,
auch für euch, die eher jünger seid,
wenn man mit Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten stößt,
was zwei verschiedene Verse des Wortes Gottes betrifft.
Was tust du dann?
Das eine ist, dass man sie einfach übergeht.
Dass man sagt, das ist mir zu schwierig, das übergehe ich.
Oder dass ich sage, wird schon richtig sein,
aber ist mir auch egal wie.
Das kann ja nicht der richtige Gang sein,
mit diesen Dingen umzugehen.
Das erste, was wir tun sollten, ist,
uns einmal diese Verse aufzuschreiben.
Dass wir uns diese Verse vornehmen.
Und dann zweitens ins Gebet gehen zu dem Herrn.
Dass du den Herrn einmal bittest, dir zu zeigen,
was ist denn mit diesen Unterschieden?
Warum ist das so unterschiedlich?
Oder merken wir solche scheinbaren Widersprüche,
aber die doch vorkommen in Gottes Wort.
Damit müssen wir doch irgendwie umgehen.
Das ist ja auch im Alten Testament so.
Wenn du einmal vergleichst die Bücher
Samuel und König mit dem Buch Chronika,
das ist doch einfach unterschiedlich.
Und da muss man doch irgendwie versuchen,
diese Gegenüberstellungen einmal zu erfassen.
Dann bete darüber.
Geh nicht einfach darüber hinweg.
Lies das Wort Gottes mit offenen Augen.
Auch mit Augen, die erkennen,
dass da irgendwas unterschiedlich ist.
Wenn du das getan hast, in das Gebet gebracht hast,
dann versuch einmal den Zusammenhang
dieser beiden Stellen dir anzuschauen.
Und wenn da einzelne Worte benutzt werden,
die gleich sind,
dann versuch einmal zu ergründen,
ob mit diesen Worten dasselbe gemeint ist.
Oder ob dieses Wort an der einen Stelle
vielleicht etwas anders meint,
eine etwas andere Bedeutung hat,
als dann an der anderen Stelle.
Und dann versuch dir zu vergegenwärtigen,
vielleicht sprichst du auch mal mit anderen darüber,
was denn die Grundaussage der Schrift
über das Thema ist, was da betroffen ist.
Vielleicht kommst du mit diesen Fragestellungen
schon oftmals zu einem guten,
zu einem richtigen Ergebnis.
Vielleicht aber auch nicht.
Dann sprich doch mal einen Bruder an deinem Ort an.
Einen Bruder deines Vertrauens,
einen Bruder, von dem du manches gelernt hast auch,
Sonntagnachmittags oder auch in der Woche.
Er kann dir mit Sicherheit auch eine Hilfe geben dazu.
Und dann schau einmal in eine gute Betrachtung
zu diesem Bibelabschnitt,
die dir hilft, solche Schwierigkeiten zu erklären.
Ich hoffe, dass wir die Bibel so mit offenen Augen,
mit offenen Ohren lesen,
um zu erkennen, wo solche Unterschiede sind.
Denn Gott möchte uns damit ja auch etwas lehren,
dass er die Dinge offensichtlich
von zwei unterschiedlichen Blickwinkeln darstellt.
Nun fragen wir uns,
was ist bei Paulus diese unterschiedliche Sichtweise zu Jakobus?
Und das erste, was wir erkennen,
ist, dass Paulus sowohl bei Glaube
als auch bei Werken von etwas anderem spricht als Jakobus.
Wenn Paulus von Glauben spricht in diesem Zusammenhang,
dann meint er das für Wahrhalten dessen, was Gott gesagt hat.
Das ist der Glaube bei Paulus.
Das persönliche Annehmen und für Wahrheiten dessen,
was Gott gesagt hat.
Bei Jakobus ist der Glaube ein Glaubensbekenntnis.
Ich habe immer wieder davon gesprochen,
dass Jakobus Bekenner anspricht.
Und deshalb spricht er bei dem Glauben,
gerade in diesem Abschnitt,
wenn der unterschieden wird von den Werken,
dann spricht er davon,
dass derjenige ein Glaubensbekenntnis hat.
Wenn ihr einmal an Vers 18 schaut,
aber es wird jemand sagen,
du hast Glauben und ich habe Werke.
Da ist das genau gemeint.
Du hast so ein Glaubensbekenntnis und ich habe Werke.
Und dann sagt Jakobus, Moment mal,
zeig mir deinen Glauben.
Zeig mir mal, wie dieses Glaubensbekenntnis
sich sichtbar erweist.
Das führt uns auch zu der Frage,
was sind die Werke?
Bei Paulus ist in diesem Abschnitt Römer 3 und Römer 4,
wenn es um Werke geht,
wird ausdrücklich immer wieder gesagt,
Gesetzeswerke.
Paulus spricht also von Werken,
die auf der Grundlage eines Gesetzes getan werden,
die getan werden, um die Gunst Gottes zu erhalten.
Jakobus dagegen spricht von Werken,
die das Ergebnis sind
eines persönlichen Glaubens an Gott.
Bei Jakobus sind die Werke nicht Werke,
um Gott zufriedenzustellen,
sondern sind die Werke das Ergebnis
eines existierenden,
eines praktischen Glaubenslebens mit Gott.
Drittens, wenn Jakobus und Paulus
von Rechtfertigung sprechen,
meinen sie auch da unterschiedliche Gesichtspunkte.
Wenn Paulus davon spricht,
dass kein Mensch vor Gott gerechtfertigt werden kann
auf der Grundlage von Werken,
dann spricht er von der Rechtfertigung vor Gott.
Das heißt, dass ich vor Gott
mich nicht gerecht erweisen kann
auf der Grundlage von Werken.
Wenn Jakobus von Rechtfertigung,
wie hier bei Abraham und Walter spricht,
dann meint Jakobus,
dass meine Werke mich vor den Menschen rechtfertigen.
Das heißt, dass Menschen sehen können,
dass Glaube bei mir wirklich vorhanden ist
und dass sie deshalb sagen,
ja, ein solcher lebt gerecht.
Seht ihr, das ist keine Rechtfertigung vor Gott.
Denn vor Gott braucht Gott nicht,
meine Werke zu sehen,
um beurteilen zu können,
ob ich wirklich bekehrt bin.
Gott sieht in mein Herz hinein.
Aber Menschen können das nicht.
Und vor Menschen ist es nötig,
dass mein Glaube sich durch Taten,
eben durch Werke erweist.
Wenn man das vielleicht mit einem Satz
zusammenfassen sollte,
dann spricht Paulus von dem Glauben
und den Werken im Blick auf die Bekehrung,
um bekehrt zu werden.
Ich verbinde das gerne mit dem Kreuz.
Wenn ich das Kreuz sehe als Inbegriff meiner Bekehrung,
dann spricht Paulus von dem Leben eines Menschen
bis zum Kreuz.
Und Jakobus spricht von dem Leben eines Menschen
hinter dem Kreuz.
Paulus stellt die Frage,
wie komme ich zum Kreuz?
Wie komme ich zu Gott?
Wie kann ich bekehrt werden?
Und Jakobus stellt die Frage,
wie erweist sich jemand,
der bekehrt ist in seinem Leben,
der das Kreuz sozusagen in seinem Rücken hat,
der bekehrt ist,
der das Kreuz für sich in Anspruch genommen hat.
Wie sieht dessen Leben aus?
Und deshalb kommen diese unterschiedlichen Schwerpunkte.
Da spricht dann Paulus davon,
dass das Werk des Herrn Jesus
mir allein durch Glauben zugerechnet wird.
Und Glaube ist kein Werk,
sondern Glaube ist das für Wahrhalten,
das sich Stützen auf das, was Gott gesagt hat.
Jakobus, im Unterschied dazu,
er will uns deutlich machen,
wenn du nun ein Gläubiger bist,
wenn du bekennst, gläubig zu sein,
wenn du so ein Glaubensbekenntnis hast,
dann zeige mir, dass das auch Wirklichkeit ist.
Wie ging dieser Abschnitt los?
Nein, das war an anderer Stelle.
Wenn es wirklich Glaube in deinem Leben gibt,
wenn dein Glaube wirklich vorhanden ist.
Jakobus, ich gehe jetzt einmal kurz durch diese Verse,
Jakobus bringt erst zwei negative Beispiele eigentlich.
Diese Beispiele sollen deutlich machen,
was unter allen Umständen vorhanden sein muss,
wenn das nicht mal vorhanden ist,
dann kannst du noch so sehr von deinem Glauben sprechen,
da ist kein echtes Leben aus Gott vorhanden.
Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist
und der täglichen Nahrung entbehrt,
jemand von euch spricht aber zu ihnen,
geh hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch,
ihr gebt ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige,
was nützt es.
Seht ihr, hier zeigt Jakobus nicht, was der Glaube tut,
sondern er zeigt, wenn du etwas nicht tust,
nämlich das, was er hier vorstellt,
dann ist sicher, dass da kein wahres Leben vorhanden ist,
dass der Glaube ein Bekenntnis ist,
was letztlich leer, nichtig ist.
Du siehst da jemanden,
der nicht einmal die Nahrung für einen Tag hat,
das ist damit gemeint.
Eine tägliche Nahrung heißt hier, die Nahrung für einen Tag.
Der hat nicht einmal die Nahrung für einen Tag.
Und du sagst dann zu dem,
ja, geh hin, geh nach Hause, wärm dich, sättige dich.
Entweder in dem Gedanken,
irgendwer wird schon für dich aufkommen,
aber ich kümmere mich nicht um dich.
Oder vielleicht noch schlimmer,
im Sinne dessen, was wir in Matthäus 6 lesen in der Bergpredigt,
dass man sagt, du musst doch nur auf Gott vertrauen.
Vertraue doch einfach ein bisschen mehr auf Gott,
dann wird der Herr dir schon alles geben, was du nötig hast.
Und dann ihm zu sagen, geh hin in Frieden.
Geh hin in Frieden, das ist so ein Ausdruck,
der eigentlich dann ausgesprochen wird,
wenn es zwischen den beiden betroffenen Personen,
die sich verabschieden, gut steht.
Wenn es stimmt.
Wenn man sich in Dankbarkeit, in Frieden eben verabschiedet.
So geht dieser Mensch mit einem um,
der nicht einmal die Nahrung für einen Tag,
für den nächsten Tag hat.
Und dann sagt Jakobus,
da kannst du noch so viel von Glauben reden.
Da kannst du noch so viel sagen, du bist Christ.
Aber allein, dass du dich nicht um diesen Menschen kümmerst,
allein das beweist,
dass kein Glaube vorhanden ist.
Vielleicht haben wir im Allgemeinen nicht
mit einer solchen Armut zu tun.
Aber wir haben, das haben wir vorhin gesehen,
mit Mangelbedürfnissen zu tun.
Wie gehen wir damit um?
Mit einem anderen, der Mangel hat,
vielleicht nicht mal für einen nächsten Tag
in seinem Leben weiterkommt.
Sind wir solche, die ein Herz für ihn haben?
Und nicht nur ein Herz,
sondern die das auch in eine Tat umsetzen?
Das ist genau das zweite Beispiel, Verse 18 und 19.
Da sagt einer, ich habe Glauben.
Und dann sagt Jakobus,
du kannst noch so viel von Glauben sprechen,
wenn die Werke fehlen.
Wenn auch nur irgendetwas fehlt,
von dem, was den Glauben praktisch sichtbar macht.
Dann kannst du reden, wie du möchtest.
Dann gleichst du solchen, die zwar sagen,
ich glaube an Gott.
Aber die nicht durch ihr Leben beweisen,
dass diese Beziehung zu Gott vorhanden ist.
Die stellt er auf eine Stufe mit Dämonen.
Du magst sagen, Gott ist einer.
Und das ist ein wahres Glaubensbekenntnis.
Das ist wahr, das ist nicht verkehrt.
5. Mose 6, und Jesus sagt das in Markus 12,
auch wiederholt das, Gott ist einer.
Aber nur das Sagen davon, dass Gott einer ist,
das ist nicht der Beweis, dass Glaube vorhanden ist.
Das tun auch die Dämonen.
Sie glauben auch, dass es Gott gibt.
Die glauben da mehr dran,
als die meisten Christen auf dieser Erde.
Die Dämonen sind sich bewusst, wer Gott ist,
dass es ein heiliger Gott ist.
Sie kehren nicht um.
Sie können das nicht,
weil sie in Bosheit Satan gefolgt sind.
Aber sie haben ein Bewusstsein davon, wer Gott ist.
Das ist in dieser Begebenheit in Markus 5,
kommt das sehr deutlich hervor,
wo diese Dämonen dort sind,
in diesen zwei Männern da in den Griffen,
dem Herrn Jesus begegnen,
und ihn ansprechen als den Sohn Gottes.
Quäle uns nicht vor der Zeit.
Sie sind sich bewusst, wer Gott ist.
Aber nur zu sagen und da auch sogar dran zu glauben,
das macht dich nicht zu einem Menschen,
der wirklich bekehrt ist,
der ein neues Leben hat,
der ein Glaubensleben führt.
Lass uns das mal auf uns als Gläubige beziehen.
Hier geht es natürlich um solche,
wo überhaupt nichts vorhanden ist.
Aber kann es nicht auch für uns als Gläubige wahr sein,
dass wir ein Bekenntnis haben?
Wisst ihr, unser Bekenntnis kann zum Beispiel sein,
dass wir uns haben taufen lassen
und dass wir am Brotbrechen teilnehmen.
Aber von Lebenskraft, von Leben,
ist in meinem täglichen, persönlichen Leben nicht zu sehen.
Ich habe formal bestimmte Dinge getan,
aber wo sind die Werke?
Wo ist sichtbar,
dass mein Leben wirklich für den Herrn Jesus geführt wird?
Können deine Geschwister, Mitgeschwister,
können die etwas erkennen davon,
dass du nicht nur von Glauben sprichst,
dass du nicht nur ein Bekenntnis hast
zu dem Herrn Jesus getauft bist,
ein Bekenntnis dazu hast,
dass du den Willen des Herrn
auch im Blick auf das Gedächtnismahl ausführen willst,
sondern dass da auch wirklich Taten vorhanden sind.
Noch einmal, Taten bedeutet nicht,
dass wir alle als Missionare nach draußen gehen.
Aber Taten heißt schon,
dass wir kein Glaubensleben,
ich sage einmal, in unserem Sessel führen.
Versteht mich nicht falsch.
Geschwister, die krank sind,
Geschwister, die alt sind,
die können in ihrem Sessel
gewaltige Taten vollbringen,
zum Beispiel durch das Gebet.
Aber wir, die jünger sind,
wir sollen beten, wir sollen mehr beten.
Aber der Herr fragt dich auch,
wo sind, und mich,
wo sind Früchte des Lebens da?
Wo wird sichtbar,
dass da echter Glaube vorhanden ist?
Wo strahlt das in Werken,
in Taten anderen gegenüber hervor?
Und bevor ich jetzt auf die beiden positiven Beispiele,
die Jakobus hier zeigt, eingehe,
möchte ich doch zeigen,
dass Jakobus nicht allein steht mit dieser Frage.
Mit dieser Frage, nämlich,
ist ein Glaube auch durch Werke geprägt.
Jakobus widerspricht Paulus nicht,
und Paulus widerspricht Jakobus nicht.
Sie haben in diesem einen Punkt,
wie ich versucht habe zu zeigen,
eine unterschiedliche Blickrichtung.
Aber die Tatsache, dass der Glaube
sich in Werken zeigen soll und muss,
die hat auch der Apostel Paulus.
Wenn ihr einmal Epheser 2 vergleichen wollt,
in Epheser 2,
gerade diese Stelle, die ausdrücklich
von dem Glauben spricht,
da lesen wir in Vers 8,
Epheser 2, Vers 8,
Denn durch die Gnade seid ihr errettet
mittels des Glaubens,
und das nicht aus euch Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken,
damit niemand sich rühme.
Ausdrücklich Glaube, keine Werke.
Aber was sagt er dann weiter?
Denn wir sind sein Werk,
geschaffen in Christus Jesus,
zu guten Werken,
die Gott zuvor bereitet hat,
damit wir in ihnen wandeln sollen.
Auch der Apostel Paulus zeigt uns,
es ist alles Gnade, es ist Glaube.
Aber dieser Glaube soll sich dann
in Werken offenbaren,
die in diesem Fall Gott sogar
zuvor bereitet hat.
Wenn ihr nach Galater 5 gehen wollt,
also ein Brief, der sich ausdrücklich
dagegen wendet,
dass man das Gesetz irgendwie
einbringt in das Glaubensleben.
Da heißt es in Galater 5, Vers 6,
Denn in Christus Jesus
vermag weder Beschneidung
noch Vorhaut etwas.
Da geht es um die Abstammung.
Du kannst nicht durch deine Abstammung
oder eben durch Werke
irgendetwas erreichen,
sondern der Glaube.
Allein der Glaube
ist das, was vor Gott zählt.
Aber er fügt hinzu,
der durch die Liebe wirkt.
Seht ihr, wenn Glaube vorhanden ist,
dann ist Liebe das Ergebnis.
Dann kommt aus diesem Glauben
etwas hervor.
Und wir nehmen noch eine letzte Stelle,
obwohl es noch weit mehr Stellen gibt,
die das beweisen, Titus 3.
In Titus 3
heißt es
in Vers 8
Das Wort ist gewiss
und ich will, dass du auf diesen Dingen
festbestehst,
damit die, die Gott geglaubt haben,
Sorge tragen,
gute Werke zu betreiben.
Dies ist gut und nützlich
für die Menschen.
Da wird auch diese Perspektive der Menschen
von Jakobus eingenommen.
Ja, es ist Glaube,
aber dann müssen wir Sorge tragen,
dass das nicht irgendwie ein
steriler Glaube ist,
ein Glaubensbekenntnis,
sondern dass dieser Glaube sichtbar wird,
dass dieser Glaube sich äußert in Taten,
die gut sind
für die anderen.
Deshalb ist Jakobus
hier auch in diesem Brief so scharf.
Er sah offenbar bei seinen Briefempfängern,
sie sprachen viel von ihrem Glauben,
sie hatten ein hohes Bekenntnis.
Das haben auch wir.
Aber dann ist die Frage,
was steht dahinter?
Haben wir nur ein hohes Bekenntnis
oder sind da Glaubenswerke?
Sind da Taten,
die dieses Glaubensbekenntnis
sichtbar machen,
offenbaren?
Willst du aber erkennen, oh nichtiger Mensch,
dass der Glaube ohne die Werke tot ist?
Jakobus ist radikal.
Wenn da keine Glaubenswerke sind,
dann ist das tot.
Dann ist da überhaupt kein Leben
vorhanden.
Und dann kommt er zu Abraham.
Ist nicht Abraham unser Vater
aus Werken
gerechtfertigt worden,
da er Isaac
seinen Sohn auf dem
Altar opferte?
Wir wollen jetzt kurz versuchen,
die Situation von Abraham
uns zu vergegenwärtigen.
1. Mose 12
Gott hatte
Abraham nachkommen
verheißen. Er würde zu
einer großen Nation werden.
1. Mose 13
Abraham hatte
Lot die Wahl gelassen
und Gott sagt
ihm dann als Antwort auf diese
Demut,
auf diese Bereitwilligkeit
dem Jüngeren, dem Anderen den Vortritt
zu lassen, dass er
ein Segen hätte
himmlischer und irdischer
Natur in seine Nachkommen.
1. Mose 15
Vielleicht lesen wir diesen
Vers einmal, weil wir den ja gerade
später auch bei uns wiederfinden.
1. Mose 15
ist die Antwort Gottes
auf Abraham,
der bereit war sogar
auf alles zu verzichten von dem
König von Sodom
und dann diese Frage hatte,
ja, wie ist das denn
mit dem Lohn? Ich gehe ja
kinderlos dahin.
Und dann schlug er ja vor,
der Sohn meines Hauses, also offenbar der
Knecht Eliezer, er würde
ihn beerben.
Und dann sagt Gott zu ihm in Vers 4
nicht dieser wird dich beerben,
sondern der aus deinem Leib
hervorgehen wird, der
wird dich beerben.
Und Gott führte ihn hinaus und sprach,
blicke doch zum Himmel und zähle die
Sterne, wenn du sie zählen kannst.
Und er sprach zu ihm, so wird deine
Nachkommenschaft sein.
Und er glaubte dem
Herrn, und er, der Herr,
rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.
Also das ist die Situation,
wo Gott ihm sagt,
nicht in dem, sondern
nicht in diesem Knecht, sondern
ich gebe dir eine Nachkommen.
Und darin wird
dann deine Nachkommenschaft
werden, wird der Segen
für dich bestehen.
Und Abraham glaubte Gott,
glaubte dem Herrn. Darauf spielt
oder darauf bezieht sich der Apostel
Paulus in Römer
4. Da führt er
diesen Vers an und damit
wird deutlich, Gott sah in das Herz
von Abraham,
er sah, dass er wirklich glaubte
und das rechnete
ihm zur Gerechtigkeit. Das heißt
in diesem Glauben
wurde er
wertfertigt vor Gott.
Aber für die Menschen war da noch nichts sichtbar.
Dann kommt
1. Mose 17
wieder eine Ankündigung
der Nachkommenschaft,
dass er ihm Nachkommen
geben würde. Kapitel 18
Gott kündigt ihm noch einmal an.
Ja, du bekommst
Nachkommen. Über
das Jahr würde das
geschehen. In einem dieser
Stellen sagt er ausdrücklich, nicht
in Ismael, sondern
nur in Isaac.
Dann wird dieser Nachkomme geboren.
1. Mose 21.
Da wächst er auf. Und dann
lesen wir in 1. Mose 22,
dass Gott von
ihm verlangt.
Nimm deinen
Sohn, deinen einzigen,
den du lieb hast, den Isaac
und opfere ihn.
Nimm deinen
Sohn. Und
zwar den einzigen.
Du hast nur einen. Den habe ich dir
verheißen. Und in dem habe ich
dir gesagt, werden deine Nachkommen
sein. Das wird der Segen
sein. Nicht in Ismael,
nur in Isaac.
Nimm deinen einzigen, den
du lieb hast, zu dem du
eine Beziehung hast, mit dem du
eine Beziehung eingegangen bist,
wo er dir geboren wurde, du ihm
dann das Festmal gemacht hast. 1. Mose
21. Das ist der, den
du lieb hast. Wir wissen, dass das das erste Vorkommen
von Liebe in dem Wort Gottes
ist. Das ist nicht irgendwer.
Das ist nicht nur dein Erbe, dein Nachkomme.
Das ist der, den du lieb hast.
Und damit kein Zweifel
besteht, wer das ist, das ist Isaac.
Und den sollst du
opfern.
Was hat
Abraham getan?
Er war gottgehorsam. Er hat nicht
Zeit dazwischen, zwischen
diesem Auftrag und der Ausführung vergehen
lassen. Er ist sofort
gegangen.
Ich habe gestern Nachmittag ja schon einmal gesagt,
etwas Höheres
gibt es für uns Menschen
nicht.
Wenn Gott
dem einen oder anderen
ein Kind genommen hat,
ich kann da ja nicht mitreden,
das ist furchtbar,
aber
sein Kind selbst
zu geben, und zwar so wie
Abraham das tun musste, das heißt
es selbst zu töten.
Es selbst hinzugeben.
Das ist einfach noch mehr.
Das ist übrigens auch noch mehr,
als sich selbst zu geben.
Es fällt
einem sicherlich leichter,
obwohl das auch unendlich schwer ist, wer wollte
das irgendwie überhaupt erfassen,
sich selbst zu geben,
aber den, den du
lieb hast, der von dir ist,
in dem all deine Freude
ruht, das macht ja die Gabe
Gottes so gewaltig, wovon das
ein Bild ist, das zu geben.
Und das hat Abraham
getan.
Und wisst ihr, früher habe ich gedacht,
er hat irgendwie gedacht, Abraham,
als er dahin gegangen ist, nach
Moriah, er hat irgendwie gerechnet damit,
dass Gott einen Ersatz
schafft.
Aber unser Kapitel
und auch Hebräer 11
zeigt, dass
Abraham darauf vertraut
hat, dass Gott
seinen Sohn aus
den Toten auferweckt.
Abraham wusste,
in Isaac,
er konnte nicht auf ein neues Wunder
hoffen, dass irgendwie
seine Frau Sarah noch einmal
ein Kind gebären würde.
Nein, das war nur in diesem
Isaac möglich.
Und er ging dahin.
Er hat das Messer genommen und er hätte
die Toten geschlachtet.
Das ist der Glaube
von Abraham.
Und da lesen wir in unserem
Kapitel, im Blick auf diesen Glauben,
dass Abraham aus
Werken gerechtfertigt
worden ist. Vers 23,
die Schrift wurde
erfüllt.
Die sagt, Abraham
aber glaubte Gott und es
wurde ihm zur Gerechtigkeit
gerechnet.
Das, was er tat, war, dass der Glaube
durch dieses Werk
vollendet wurde.
Mit anderen Worten,
als Abraham in 1. Mose
15 Gott glaubte
und Gott ihm das zur Gerechtigkeit
rechnete, da war
das Ziel von Gott,
diesen Glauben
sichtbar zu machen für Menschen.
Und
dieses Ziel, diese Vollendung,
diese Ausführung des Glaubens
finden wir in 1. Mose
22.
Abraham hat nicht nur ein Bekenntnis
gehabt, Gott zu glauben,
sondern er hat durch
diese Tat, dass er
seinen Sohn gegeben
hat, bewiesen,
dass dieser Glaube
echt war.
Gott prüfte das bei ihm.
Eine höhere Prüfung glaube ich nicht,
dass einem Menschen, die auf dieser Erde
je zuteil geworden ist.
Wir reden nicht über den Personen des Herrn Jesus.
Aber diesen Glauben,
den hat er sichtbar gemacht,
Abraham, vor
Menschen. Er war bereit,
Gott
bis zum Letzten
zu vertrauen.
Wisst ihr, es gab nicht ein Beispiel für eine Auferstehung.
Später
finden wir, dass es
Auferstehungen gab, Elija, Elisa.
Aber zu dem Zeitpunkt
von 1. Mose 22 gab es
nicht ein Beispiel dafür,
dass Gott irgendjemand auferweckt hätte.
Und doch glaubte
Abraham, dass Gott
das tun würde.
Deshalb heißt es in Hebräer 11, dass er
ihn im Gleichnis
in der Auferstehung erhielt,
weil er tatsächlich das Messer nahm,
um seinen Sohn
zu schlachten.
Ich glaube, dass es keinen
größeren Glauben von einem
Menschen hier auf dieser Erde
gegeben hat.
Und dieser Glaube,
diese Auswirkung des
Glaubensbekenntnisses in dem Leben
wird uns vorgestellt,
damit wir so handeln.
Unser Glaube
ist dieser Art.
Wenn auch bei uns vielleicht
nicht dieses Äußerste gefordert
wird,
aber wenn wir
Glaubenswerke tun,
wenn wir Gott vertrauen,
dass er die Dinge
in seine Hand nimmt, dass er einen
Ausgang schafft,
dass wir das tun, einfach im
Aufblick zu ihm,
und mag das noch so klein sein,
das Werk, das wir tun,
dann rechnet Gott das zu dieser
Kategorie von Glauben.
Und wir verstehen, dass das für Menschen
kein Glaube ist. Für Menschen ist das
abartig, einen,
seinen eigenen Sohn
zu töten.
Und menschlich gesprochen, Gott hat
das später verboten, dass
Kinder, oder hat gezeigt,
dass es ein Gräuel ist, wenn Kinder
geopfert worden sind.
Glaube
ist etwas,
was in den Augen des
Menschen nichtig
ist oder sogar schlimm ist.
Aber in den Augen Gottes
wertvoll ist. Wenn wir
ihm vertrauen,
wenn es menschlich
keinen Ausweg gibt.
Wollen wir uns
Abraham zum Vorbild nehmen?
Diesen Glauben zu Gott,
davon spricht Abraham. Abraham spricht
davon, dass er Gott alles zugetraut
hat. Vielleicht bist du auch
in einer schwierigen persönlichen Situation.
Dann sieh auf Abraham
und sieh
wie er Gott alles
zugetraut hat. Und dann
diesen Glauben hatte, auf sein
Wort, auf das Wort Gottes seine
Hand zu legen, dass Gott
die Dinge zum Guten führt.
Wir können auch sagen,
Jakobus
2, Vers 1, schau auf den Herrn Jesus.
Habe den Glauben
des Herrn Jesus Christus,
des Herrn der Herrlichkeit. Sieh auf ihn.
Dann fällt es mir
vielleicht ein Stück weit leichter
etwas von
dieser Art des Glaubens
zu Gott zu verwirklichen.
Es gibt dann hier das zweite Beispiel
von Rahab. Ist aber nicht
auch Rahab die Hure aus Werken
gerechtfertigt worden, da sie
die Boten aufnahm und
auf einem anderen Weg hinausließ?
Wenn Abraham von dem Glauben
zu Gott spricht,
dann zeigt uns Rahab
den Glauben im Blick auf das Volk
Gottes. Sie war da eine
Kananiterin und sie war
in dieser Festung von Jericho,
wo nie bisher jemand irgendwie
in der Lage gewesen wäre, diese Stadt
einzunehmen. Aber
sie machte sich eins mit dem Volk
Gottes. Vielleicht mit diesem
verachteten Volk von
Seiten der Kananiter.
Aber sie sah, das ist das Volk Gottes.
Damit verbinde ich mich.
Und das ist die zweite Seite
des Glaubens. Der Glaube ist
nach oben gerichtet, zu Gott.
Und der Glaube ist
zur Seite gerichtet, zum Volk Gottes.
Und beides gehört zusammen.
Gott möchte uns nicht sagen, entweder oder,
sondern er möchte uns sagen, dein Glaube
muss sein, dass du Gott alles zutraust
und dass du dich in jeder
Hinsicht eins machst
mit dem Volk Gottes.
Das mag verachtet sein. Das mag
ein Volk sein, mit dem diese
Welt und vielleicht manche
Christen, vielleicht sogar Erlöste
nicht viel
anfangen können. Es verachten.
So wie in
Offenbarung 3 Philadelphia. Wisst ihr,
neben Philadelphia, da war Sardes.
Und auf der anderen Seite
war Laodicea.
Da war diese Versammlung, von
der es hieß, dass sie den Namen hat
zu leben und doch tot war.
Da war was los. Da war richtig was
los. Und da war auf der anderen
Seite Laodicea. Diese stolze
Versammlung.
Diese Hochmut dort.
Die so viel von sich hielten und auch von sich redeten.
Und da war
dieses kleine Philadelphia.
Kleine Kraft.
Nicht viel vorhanden.
Das war
in den Augen der Menschen, war das nichts.
Aber das war das Volk
Gottes. Nicht, dass es
in Sardes nicht auch Gläubige
gegeben hätte.
Und Philadelphia war nicht
allein das Volk Gottes.
Aber da
waren solche, die
den Namen des Herrn nicht
verleugneten. Die das Wort
festgehalten haben.
Und die sich auf die Seite des Herrn gestellt haben.
Ich hoffe, wir wissen alle
klar, wir sind nicht Philadelphia.
Philadelphia, das ist
von was die
Kirchengeschichte betrifft, Vergangenheit.
Aber sind wir solche, die
sich mit dem verachteten Volk Gottes
eins machen. Selbst wenn das in den Augen der
Menschen, der Christen, vielleicht
nicht mehr viel zählt.
Wo du vielleicht verächtlich angeschaut wirst.
Wenn du dich zu denen hältst,
die einfach nur das Wort
Gottes verwirklichen wollen.
Das ist Rahab.
Bei Rahab gab es noch nichts zu sehen
von dem Sieg Israels
in Kanan.
Aber sie vertraute darauf,
dass Gott dieses Volk, mit dem
sie sich verbinden wollte,
dass Gott dieses Volk retten
würde.
So ist das bei dem Glauben.
Das Glaubensleben
eines Christen, eines Erlösten,
wenn das Bekenntnis
wahr sein soll, ist dadurch
geprägt, dass der Blick nach
oben geht und Gott
in jeden Umstand hinein nimmt.
Und dass der Blick zur Seite geht
und du ein Herz hast für die
Geschwister. Dass du dich nicht
isolierst von den Gläubigen,
sondern dass du sie zu deinem
Herzensanliegen machst. Dass du betest
für sie. Dass du die Gemeinschaft
suchst und pflegst mit diesem Volk Gottes.
Und dass du
trittst für das Volk, wenn man
es verlästert, dass du dich
vor diese Erlösten
stellst.
So
gehört das Glaubenswerk,
so gehören unsere
Worte und Taten
zu dem Bekenntnis,
das wir haben.
Denn wie der Leib ohne
Geist tot ist, so ist auch
der Glaube ohne die
Werke tot.
Ja, bei
unserem Leben ist uns das klar.
Wenn der Geist nicht mehr
in dem Menschen ist, dann ist der
Leib, dann ist der Mensch tot.
Und
wenn bei dem Glauben keine
Werke da sind, dann ist auch
dieser Glaube tot.
Wir wollen uns gegenseitig ermutigen,
im Aufblick zu dem Herrn Jesus
Glaubenstaten
zu vollbringen. Im
Gebet und auch
mit unseren Füßen.
Der bekannte Prediger
und
Evangelist Moody
hat einmal gesagt, die
Bibel, das ist
in
Schuhleder eingebunden.
Die Bibel
muss man in seinem Lebenswandel,
dafür stehen die Schuhe, ausleben.
Gebe
Gott, dass in deinem und in
meinem Leben etwas von diesem
Glauben, von dieser
Verbindung, die wir zu Gott haben
und von dieser Verbindung, die wir zu
den Gläubigen haben, zu sehen ist.
Das werden wir nur schaffen,
wenn wir auf den Herrn Jesus sehen,
den Glauben unseres
Herrn Jesus Christus, des
Wahrlichkeits haben.
Das Lied Nummer 31
ist vorgeschlagen.
In den Glauben und Totschluch fallen dir die Panfreniden.
Es weint dein Auge und
verlügt auf uns für dich.
Herr, wer bist du in uns, du darfst uns einbestimmen.
Anschau'n wir dich vom Angesicht.
O Gottes, wo bist du, O Herr, für uns erschienen?
Du tust dein eigenes Blut ins Himmelheiligtum.
Mit deinem Herzen sind wir durch dich bereit,
Gott zu lieben und zu verkünden
seinen Wunsch.
Und auch fröhlich bittest du jetzt für die Teile
und legst in ihnen deine toll verkaufte Scham.
Verlassen sind wir ihn, ihn kannst du uns verzeih'n.
Du führst uns herrlich wunderbar.
Das Lied Nummer 45, die Strophe 4
Jesus, lieber, im Herz und Sinn geprägt sein,
im Gott, im Herr, in allem Wissen,
dein Jesus uns sonst nicht zu lesen. …