Vortragsreihe über das Buch Ruth
ID
ms032
Language
DE
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03:55:17
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3
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Description
Die Vortragsreihe behandelt in 3 Vorträgen das Buch Ruth. (Leider fehlt am Ende ein Stück).
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…
Wir wollen heute Abend zusammen Rut 1 lesen.
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
Rut Kapitel 1
und dir. Und als sie sah, dass sie fest darauf bestand, mit ihr zu gehen,
da ließ sie ab, ihr zuzureden. Und so gingen beide, bis sie nach Bethlehem
kamen. Und es geschah, als sie nach Bethlehem kamen, da geriet die ganze
Stadt ihretwegen in Bewegung. Und sie sprachen, ist das nicht Nomi? Und sie
sprach zu ihnen, nennt mich nicht Nomi, nennt mich Mara, denn der Allmächtige
hat es mir sehr bitter gemacht. Voll bin ich gegangen und leer hat mich der Herr
zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Nomi, da der
Herr gegen mich gezeugt und der Allmächtige mir Übles getan hat? Und so
kehrte Nomi zurück und ruht die Moabiterin, ihre
Schwiegertochter mit ihr, die aus den Gebieten von Moab zurückkehrte. Und sie
kamen nach Bethlehem beim Beginn der Gerstenernte.
Soweit wollen wir heute Abend Gottes Wort lesen.
Nachdem wir in den letzten Monaten uns mit dem Buch der Richter beschäftigt
hatten und dort gesehen haben, dass es die Geschichte ist des Volkes Israel, des
Volkes Gottes unter der Verantwortung. Sie waren verantwortlich für das, was sie
machten, aus dem Segen, aus dem Erbe, das Gott ihnen gegeben hatte. Und wir haben
gesehen, es war ein Weg nach unten, immer weiter wie eine Spirale. Sie haben nicht
das bewahrt, was Gott ihnen gegeben hat. Sie haben das, was Gott ihnen gegeben hat,
fahren lassen. Dann haben wir bei den letzten Malen gesehen, die Ursache dafür
war, dass sie nicht die richtige Stellung Gott gegenüber hatten. Richter 17, 18, wo
sie den Götzendienst eingeführt haben und dass sie auch nicht die richtige
Beziehung inmitten des Volkes Gottes hatten. Richter 19 bis 21, wo diese
furchtbare Sache inmitten des Volkes geschehen ist und sie dann auch noch in
der falschen Gesinnung diese ganzen Dinge gerichtet beurteilt und verurteilt
haben. Und dann war der letzte Vers in Richter 21, in jenen Tagen war kein
König in Israel. Jeder tat, was recht war, in seinen Augen.
Das war das Kennzeichen dieser Richterzeit. Der Richter letztendlich am
Ende auch und insbesondere des Volkes Gottes.
Es war kein König in Israel. Autorität inmitten des Volkes Gottes wurde nicht
mehr akzeptiert. Manche Ausleger schreiben davon, obwohl das doch ein
Stück weit geht, das war sozusagen eine Art von Demokratie, die da in dieser Zeit
geherrscht hat. Jeder hat eben getan, wie er wollte. Das
Volk hat geherrscht. Jedenfalls Gott wurde nicht mehr als
König akzeptiert. Man war nur noch sich selbst Autorität.
Jeder tat, was recht war, in seinen Augen. Jeder sprach davon, wie es ihm für
richtig erschien. Manche vielleicht zu Recht, andere aber
einfach, um ihren eigenen Gefühlen, ihren eigenen Vorstellungen, ihrem eigenen
Willen zu folgen. Und dann kommt Rot 1, Vers 1, es geschah in den Tagen, als die
Richter richteten. Wenn man das so liest, dann könnte man meinen, es geht genauso
weiter. Und doch ist das nicht so. Und doch ist das Buch Rot eine vollkommen
andere Geschichte. Ja, die ersten Verse, das erste Kapitel ist noch nicht
wirklich eine Aufmunterung. Ganz am Ende kommt dann diese Ernte und das ist wie
so ein Strahl des Morgens, wo der Morgen aufgeht und wo dann etwas von der
Gnade, von der Zuwendung, wie wir das auch gebetet haben, von der Zuwendung Gottes
dann sichtbar wird für das Volk. Aber zunächst mal sieht das nicht so aus.
Und doch ist dieses Buch wie eine Perle. Ein Ausleger, das klingt vielleicht
etwas seltsam, deshalb sage ich das vorweg, hat die Bilder aus Matthäus 7,
die der Herr Jesus da benutzt. Perlen und Schweine hat er sie mal so
zusammengefasst. Er bezeichnet das Buch der Richter als das Kennzeichen oder
durch das Kennzeichen wie so ein Stall von Schweinen.
Ja, so unrein, alles unrein, unwürdig, alles bergab. Das Volk tat eben so, wie die
Nationen das getan haben. Und dann in dieser Zeit leuchtet auf einmal in diesem
Buch Rot diese Perle hervor. Rot selbst, wie so eine Perle, aber auch eben die
Gnade Gottes, die da wirksam ist. Während wir also in dem Buch der Richter mehr
sehen, die Verantwortung des Menschen in seinem ganzen Versagen, finden wir dann
in dem Buch Rot, wie in der gleichen Zeit. Genau in dieser Zeit, die dadurch
gekennzeichnet war, doch Gott eingegriffen hat. Und zwar nicht nur,
indem er einen Retter, einen Richter geschickt hat, sondern indem er in dieser
Zeit Dinge auf einmal bewegt hat, verändert hat, die ein ganz neues Licht
auf die Situation, auf diese Zeit werfen.
Nun, wenn wir gesehen haben in Richter 21, es war kein König in Israel. Und wenn
wir dann in 1. Samuel finden, wie das Volk einen König ja geradezu herbeiruft.
Sie sind nicht mehr zufrieden damit, keinen König zu haben. Und dann Saul und
dann später 2. Samuel, David als König dort dann seine Regentschaft beginnt,
dann kann man dieses Buch Rot wie ein passendes Zwischenstück ansehen.
Denn dieses Buch Rot zeigt uns gerade, und das ist das letzte Wort dieses Buches,
dass derjenige eingeführt wird, der aus Gottes Sicht dieser König werden sollte.
Ober zeugte Isai und Isai zeugte David.
Das Buch beginnt mit der Flucht aus dem Land und es endet damit, Hungersnot und
Flucht, und es endet damit, dass Gott auch diese Umstände dazu benutzt, gerade
diese Umstände dazu benutzt, um seinen Ratschluss auszuführen und seinen
König, sozusagen ihm den Weg zu bereiten durch seine Vorfahren.
Manche haben gesagt, das Buch der Richter ist so ein Anhang von dem Buch, das Buch
Rot ist ein Anhang von dem Buch der Richter. Aber wir haben ja schon gesehen,
dass die letzten fünf Kapitel des Buches der Richter ein Anhang sind zu dem Buch.
Nein, Rot ist nicht ein Anhang dazu. Es spielt in derselben Zeit, und so wie das
in unserer Bibelausgabe steht, hängt es natürlich mit dem Buch der Richter und
mit den Geschehnissen da zusammen. Das macht der erste Vers deutlich. Aber es
ist eine ganz eigenständige Geschichte, die mindestens in gleicher Weise auch
eben eine Einführung in das Buch Samuel uns gibt. Aber auch Rot gehört nicht zu
dem Buch Samuel. Gott hat, auch wenn es nur ein kleines Buch ist im Alttestament,
doch diese eigenständige Geschichte uns aufschreiben lassen. Die Geschichte einer
Frau. Ihr wisst, dass das Alte Testament, überhaupt die Bibel, nur zwei Bücher hat,
die nach einer Frau benannt sind. Nun sind die Überschriften, das Buch Rot oder das
Buch Esther, ja nicht inspiriert. Und doch ist es auffällig, dass zwei dieser
Bücher sich mit Frauen beschäftigen. Übrigens zwei Geschichten, die manche
Ähnlichkeit und doch direkte Unterschiede haben. Aber das Buch Rot ist
tatsächlich das einzige Buch, was letztlich komplett der Geschichte einer
Frau gewidmet ist. Das Buch Esther, da geht es doch sehr stark um das Volk,
damals eben unter dieser Regentschaft der Nationen und wie Gott dann natürlich
diese Frau Esther benutzt, um sein Volk zu schützen, aber auch Mordecai und wie
die ganzen Geschehnisse sind. Aber hier in dem Buch Rot finden wir doch, dass es
um Ruth geht. Kapitel 1 führt ein, wie sie eben überhaupt in Verbindung kommt mit
der Familie, mit dem Volk Israel. Und dann finden wir ihre Geschichte, die
natürlich ihren Höhepunkt findet durch Boas, der ein Vorbild ist auf den Herrn
Jesus. Aber wenn ihr einmal die Bücher Ruth und Esther vergleicht, da findet ihr
in dem Buch Ruth eine Fremde aus den Nationen, die nach Israel geführt wird,
um dort den Vorfahren des Königs zu heiraten.
In dem Buch Esther findet ihr genau das Gegenteil. Da findet ihr, wie eine Jüdin
aus Israel in die Mitte der Nationen geführt wird, um dort nicht den König
Israels, sondern um einen Herrscher der Nationen zu ehelichen. Und doch sprechen
beide Bücher prophetisch gesehen von dem Überrest Israels, von dem Überrest der
Juden und seiner Rolle in künftigen Tagen. Wenn ich das sage, dann muss ich
dazufügen, dass das Buch Ruth ja nur in unseren Bibelausgaben folgend der
Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes, in
dieser Reihenfolge hier steht. Eigentlich steht das Buch Ruth an einer komplett
anderen Stelle im Alten Testament. Ihr kennt aus Lukas 24 zum Beispiel, wie der
Herr Jesus das Alte Testament in drei Teile gliedert. Erstens Mose, die fünf
Bücher. Zweitens die Propheten und das sind die
sogenannten frühen Propheten, zu denen Joshua, Richter, Samuel gehört. Und die
späten Propheten, die wir als Propheten in der Regel bezeichnen. Also ab Jesaja
die drei großen Propheten, wie wir sagen, wegen der Länge der Bücher. Und dann die
zwölf kleinen Propheten. Das ist der zweite große Teil, die
Propheten. Und der dritte Teil, die Schriften oder der Jesus sagt die Psalmen,
weil das Buch der Psalmen das Kernstück, das Hauptstück, der größte Teil dieser
Schriften ist. Und das Buch Ruth gehört eigentlich, in der hebräischen Bibel des
Alten Testamentes, gehört es zu diesen Schriften. Und im engeren Sinn sind dann
sogar fünf kleinere Schriften, mehr oder weniger kleinere Schriften, zusammen
gefasst worden, zu den sogenannten Megilot. Und das sind Schriften, kleinere
Schriften, die immer an Festzeiten in dem Kalenderjahr, in dem religiösen Jahr
des Volkes Israel gelesen wurden. Das erste dieser Bücher ist Ruth. Und Ruth
wurde und wird auch heute noch von den Juden bei dem Wochenfest, also bei dem
Pfingstfest gelesen. Und es wird aufgefasst als das Fest der Gesetzgebung.
Das ist sehr interessant, dass, wenn man das zeitlich vergleicht, dann ist das auch
so, dass die Gesetzgebung am Sinai in der Zeit stattfand, offenbar, wo auch
dieses sieben Wochenfest, eben dieses Wochenfest, das Pfingstfest, gefeiert wurde.
Dass das hierzu passt, das seht ihr sehr deutlich aus Kapitel 3, wo Boaz, Vers 7
zum Beispiel, sich dort an dem Getreidehaufen niederlässt und da
offenbar die Ernte eingefahren wird. Das war nicht die erste Ernte, die Gerste,
sondern dann eben, wo der Weizen gesammelt wurde.
Also das Pfingstfest. Zum Beispiel das Hohelied, ein zweites Buch, eine zweite
Schrift dieses Megilot-Teils, dieser Festschriften, wird beim Passah-Fest
gelesen. Bei dem Buch Esther ist das klar, bei dem Purim-Fest und so weiter.
Also eigentlich gehört das Buch Ruth an eine ganz andere Stelle in diese
Schriften. Das sind diese besonderen Schriften, die eine besondere Form haben
in dem Alten Testament und sie stehen eben offensichtlich für sich. Sie sind
eben nicht Teil von Richter oder Teil von Samuel, sondern haben einen ganz, ganz
eigenständigen Charakter. Und damit wollen wir uns jetzt diese letzten drei Male,
die wir haben, noch ein wenig beschäftigen.
Man fragt sich ja, was der Zweck dieses Buches eigentlich ist, des Buches Ruth.
Und ich möchte mal einige Gedanken, einige Punkte aufzählen, was für ein
Ziel, was für einen Zweck Gott damit verfolgt, uns dieses Buch zu zeigen.
Über den ersten habe ich schon gesprochen ein bisschen. Ich nenne ihn
den historischen, den chronologischen Zweck. Es soll uns zeigen, dass in der
Zeit der Richter, die uns jetzt beschäftigt hat, wo es eigentlich alles
immer nur bergab gibt, es doch zugleich auch eine ganz andere Geschichte gab, die
zwar auch so anfing, dass das Volk, dass eine Familie hier, diese Familie
Elimelechs, nicht den Gedanken Gottes entsprochen hat, wo aber dann Gott
wirksam wurde. Seht ihr, wo Gott dann eine Familie dahin gebracht hat, selber
gesegnet zu werden und dann auch zum Segen für andere zu sein.
Das ist, und das muss immer die erste Beschäftigung auch mit Gottes Wort sein,
dass man versucht zu verstehen, was ist da eigentlich historisch
geschehen. Gott gibt uns nämlich vom ersten Buch Mose an nicht einfach eine
Lehre. Die Lehre, die finden wir im Neuen Testament, sondern Gott zeigt, dass
wirklich Geschichte stattgefunden hat, dass sein Volk da gewesen ist und dass
er mit seinem Volk gehandelt hat. Und nicht nur mit seinem Volk insgesamt,
sondern dass er ein Auge der Fürsorge, der Liebe gehabt hat, gerade für eine
Familie, wie wir sie hier haben. Menschen würden sagen, wo ist da die Liebe, dass
einer nach dem anderen weggestorben ist. Und da sieht man, dass Gottes führende
Hand durch das alles zu sehen ist, wie er diese Familie, bitte den Überrest
dieser Familie, doch zurück an das Ziel führt. Ein zweiter Gedanke, der sich mit
diesem Buch verbindet, ein zweiter Zweck dieses Buches, der wird uns heute Abend
noch intensiver beschäftigen ist, dass er uns in Kurzform die
Geschichte des Volkes Israel und speziell des Überrestes vorstellt.
Mein Eindruck ist, dass das ein wesentlicher, ein ganz übergeordneter
Gedanke ist, warum Gottes Wort uns oder warum Gott, der heilige Geist, uns dieses
Wort überliefert hat, um uns in dieser Kurzform die Geschichte des Volkes
Israel zu zeigen. Das ist vielleicht ein Thema, was uns
weniger betrifft, ein Thema, wo wir uns auch weniger mit beschäftigen und wo wir
vielleicht sagen, das interessiert mich nicht so sehr, aber Gott interessiert das
außerordentlich, es ist nämlich sein Volk. Wir denken immer sehr an uns und
vielleicht versammlungszentriert, aber Gott hat auch ein irdisches Volk, ein
Volk, das ihm gehört, das er gewählt hat, ausgewählt hat.
5. Mose 7 sagt deutlich aus Liebe, Gott hat da Abraham und seine Nachfahren
geliebt und er hat ein Interesse an dem, was mit diesem Volk geschehen ist, was
mit diesem Volk geschieht und was mit diesem Volk noch geschehen wird und das
zeigt er uns in diesem Buch.
Dabei werden wir sehen, dass im Unterschied zu den Psalmen und letztlich
auch den Propheten und wir werden zu einigen prophetischen Versen aus den
Propheten uns noch wenden, aber im Unterschied dazu geht es hier in
diesem Buch Ruth, das mag euch jetzt etwas erstaunen, nicht um die Zucht Gottes, um
den Überrest zu formen, um den Überrest zu waschen, wie das an einer Stelle in
den Propheten heißt, zu reinigen, um sie zu einem Bekenntnis zu führen, damit sie
erkennen, dass sie gesündigt haben. Jesaja 53, damit sie zu dem Bekenntnis
kommen, wir haben Christus an das Kreuz gebracht. Das ist nicht das Thema des
Buches Ruth. Das Buch Ruth zeigt uns, wie das Volk wiederhergestellt wird durch
Liebe. Das ist das zentrale Thema und das ist insofern sehr bemerkenswert, als das
Wort Liebe, Lieben nur ein einziges Mal in diesem Buch überhaupt vorkommt und
dann gar nicht in der Beziehung zwischen Ruth und Boaz, wie man das vielleicht
erwarten würde, sondern da wird gesagt, dass Ruth ihre Schwiegermutter geliebt
hat. Aber das große Kennzeichen dieses Buches, wie auch des Hohen Liedes, ist,
dass der Überrest durch Zuneigungen der Herzen geformt wird, um sich Gott, um sich
dem Herrn Jesus wieder zuzuwenden. Ein drittes Kennzeichen dieses Buches oder
Zweck dieses Buches, den findet ihr ganz am Schluss in Kapitel 4. Und das ist,
dass uns das Geschlechtsregister vor die Herzen gestellt werden soll. Dass uns
gezeigt werden soll, dass wirklich der David seine seine Abstammung hat von
Judah. Ihr seht, dass ab Vers 18, Kapitel 4, Vers 18, Peretz, der Sohn Judas, gezeigt
wird und dann die Linie durchgezogen wird bis David. Wenn ihr in das erste
Buch Samuel geht, dann wird uns etwas über die Vorfahren von Saul gesagt, aber
von David findet ihr da nichts. Nicht, dass das fehlen würde. Es ist eben
Gottes Plan gewesen, dass er gerade dieses Buch dafür benutzt, um uns zu
zeigen, was die Vorfahren von David sind. Dass die Linie, die von Adam bis Judah in
dem ersten Buch Mose gezogen worden ist, hier weitergeführt wird bis zu David und
später dann eben weitergeführt wird bis zu dem Herrn Jesus.
Dieser Geschlechtsregister, das ist keine Nebensächlichkeit. Für uns ist das nicht
von Bedeutung in unserer christlichen Zeit, natürlich nicht. Aber im jüdischen
Bereich ist das von ganz, ganz grundlegender Bedeutung. Was meint ihr,
warum das Matthäusevangelium mit den Geschlechtsregistern beginnt, um deutlich
zu machen, dass der Jesus wirklich der rechtmäßige König ist? In dem ersten
Buch Mose findet ihr elfmal diesen Gedanken, dass da die Geschlechter sind.
Und das zeigt, dass Gott wertlich darauf, uns deutlich zu machen, dass er wirklich
nicht irgendwas übersprungen hat oder irgendwas einfach beiseite gelassen hat,
dann irgendwie einen anderen Weg gewählt hat. Nein, dass wirklich von Adam über Noah
und dann über Abraham, Judah, die Linie bis zu dem Herrn Jesus geht. Natürlich
dürfen wir nicht davon ausgehen, dass hier in dem Geschlechtsregister in Ruth
und auch in Matthäus 1 jedes einzelne Glied auch genannt wird. Es ist wohl kaum
denkbar, wenn ihr noch mal hier zu Kapitel 4 geht, dass man da liest von
Salmon und von Nachschon. Das ist ja diese Zeit dann in dem Buch Joshua
vielleicht. Und dass man dann sagen kann, dass nur diese wenigen Generationen bis
David sind. Offensichtlich müssen da, vermutlich nach Boas, müssen da eine
ganze Reihe von Gliedern fehlen in dieser Kette. Aber das ist nicht
entscheidend für uns. Es wird jedenfalls für jeden Juden nachvollziehbar gezeigt,
dass hier eine durchgehende Linie ist bis zu David. Ein viertes Thema, was ohne
Zweifel ein Zweck, ein wesentlicher Zweck in diesem Buch ist, zu zeigen, wie Gott in
seiner Führung eine Familie, eine einzelne Person führt durch das Leben
hindurch. Das sehen wir bei Nomi, da sehen wir bei Ruth und das sehen wir auch bei
Boas. Es wird uns gezeigt, wie Gott die Hand im Spiel hat. Nicht nur, dass er sie
im Spiel hat, sondern dass er die lenkende Hand ist, dass er die züchtigende, die
liebende Hand ist, die uns an das Ziel bringt. Das zeigt uns dieses Buch auf
eine einzigartige Weise. Ihr werdet dann sehen, dass dieses Buch uns etwas zeigt,
was wir sonst im Alten Testament eigentlich an keiner Stelle finden, dass
uns nämlich deutlich gemacht wird, was es heißt, dass wir einen Erlöser brauchen
und wer dieser Erlöser sein kann und muss. Das wird uns beim letzten Mal, wenn
wir uns mit Kapitel 3 und 4 beschäftigen, intensiver noch, wenn wir uns das
anschauen, denn das ist sehr auffallend, dass hier Lösungen, Erlöser, ihr kennt
den Ausdruck vielleicht aus dem hebräischen Goel, der wird manchmal
angeführt, das ist gerade dieses Buch, was uns zeigt, was es heißt, dass da ein
Erlöser nötig ist und wer dieser Erlöser sein muss, eben ein Verwandter.
Das konnte nicht irgendwer sein, das musste ein Verwandter sein.
Das wird uns dann noch beschäftigen. Hier in diesem Buch finden wir also die,
dass Boas als dieser Erlöser uns vorgestellt wird und wie er
dadurch gerade ein wunderbares Bild ist der Person des Herrn Jesus und dann
vielleicht abschließend sechstens dieses Buch zeigt uns etwas von dem, was Gnade
bedeutet und wir werden uns beim nächsten oder übernächsten Mal damit
beschäftigen müssen, wie diese Gnade möglich war, ohne das Gesetz zu verletzen.
Denn das ist ja das Kennzeichen der Gnade, dass Gnade nicht einfach sagt, ich
übergehe die Ansprüche der Heiligkeit Gottes oder die Ansprüche des Gesetzes.
Es muss ein Weg gefunden werden, der die Ansprüche Gottes, die er deutlich gemacht
hat in seinem Gesetz, auch berücksichtigt und sie geltend macht und trotzdem in
Gnade hier zum Beispiel eine Moabiterin in die Versammlung Israels, in die
Gemeinde Israels aufnimmt und ihren Nachfahren.
Wir werden das noch sehen. Das wollte ich gerne an den Anfang stellen, dass wir so
einen gewissen Überblick haben, wie dieses Buch uns chronologisch
dann Israel von der Haushaltung, wie Gott unterschiedlich in unterschiedlichen
Perioden handelt, wie er uns persönlich führt, wie er die Linie Davids des
Geschlechtsregisters einführt, wie er Christus selbst im Vorbild einführt und
dann auch wie er uns die Gnade in ihrer wunderbaren Wirkung hier zeigt. Nun habe
ich davon gesprochen und das möchte ich jetzt ein wenig ausführlicher mit euch
durchgehen, dass dieses Buch ein Bild ist von dem Überrest Israels. Ihr seht, dass
in Vers 2 die einzelnen Beteiligten dieser Familie ausdrücklich genannt
werden. Es ist von Elimelech die Rede, es ist von
Nomi die Rede, von Machlon, Kilian. Es ist davon die Rede, dass das Ganze in
Bethlehem Judah stattfand. Ephrata heißt es später. Ihr findet später dann noch
die Namen von Ruth und von Orpah und natürlich Boaz. Und wir haben in dem
Buch Joshua schon immer gesehen, was wir vorsichtig sein wollen mit der
Bedeutung von Namen. Aber hier sind die Namen doch offensichtlich ein direkter
Kernteil der Belehrung über dieses Buch. Nun, Elimelech, das ist ja nichts Neues,
was ich sage, heißt mein Gott ist König. Eli mein Gott und Melech heißt König.
Mein Gott ist König. Es zeigt, wer Gott für sein Volk sein sollte. König. Ihr
habt eben gesehen, am Ende von Gerichter 21, da gab es keinen König. Und hier gab
es doch eine Person, die durch den Namen jedenfalls zeigte, bekannte, ein Zeugnis
dafür war, wer Gott für das Volk war. Demgegenüber habt ihr Nomi oder Nomi.
Nomi heißt Wonne, Liebliche. Wir finden sie wieder in den Psalmen zum Beispiel.
Es gibt eine ganze Reihe Stelle, wo sie als Liebliche oder meine Wonne, Freude
dieser Begriff wiedergegeben wird. Das ist nicht, wer Gott für das Volk ist,
sondern was das Volk für Gott ist. Das Volk war für Gott meine Wonne, meine
Freude, meine Lieblichkeit. Wenn wir einmal zwei Stellen nehmen wollen, die
das ein wenig belegen, dann gehen wir einmal in das Lied der Lieder, in
Kapitel 7. In dem Lied der Lieder, Kapitel 7, findet ihr in Vers 1, da heißt es,
kehre um, kehre um, Sulamit, kehre um, dass wir dich anschauen.
Was wollt ihr an der Sulamit schauen, wie den Reigen von Machaneim?
Ja, das ist diese Freude, die sie haben an ihr. Vers 2, wie schön sind deine
Tritte in den Schuhen, Fürstentöchter, Fürstentochter. Und dann wird das weiter
beschrieben. Ihre Schönheit, wie sie die Wonne war für Salomo. Das ist das Volk
Israel gewesen. So sollte das Volk Israel für den Herrn Jesus, für Gott sein.
Wenn ihr noch einmal nach Zephania schaut, in den Propheten Zephania, in
Kapitel 3, da heißt es in Vers 17, der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte ein
rettender Held. Er freut sich über dich mit Wonne. Ihr seht, das ist natürlich
Zephania 3, wie das in der Zukunft einmal für das Volk Israel sein wird.
Aber das ist der Gedanke Gottes. Er wollte Freude haben an seine Volk und er hatte
Freude an seinem Volk. Sie waren seine Wonne. Sie waren das Volk, das er sich
ausgewählt hatte, an dem er Freude hatte. So sollten sie sein.
Aber dann stellen wir fest, dass Krankheit eintrat, dass sie ihre
Söhne nannten Machlon und Kilion. Krankheit und Verschmachtung. Man kann
kaum irgendwie verstehen, wie man seine Kinder so nennt.
Das hat dazu geführt, dass manche auch diesen Namen dann positiv gedeutet
haben, weil sie gesagt haben, wie kann man seine Kinder mit so einer solchen
negativen Charakterisierung eigentlich benennen.
Aber das ist eben so geworden. Was ist aus Nomi geworden?
Sie ist eine Witwe geworden. Sie hat ihren Mann verloren.
Boudrossier deutet das als einen Hinweis darauf, dass Elimelech starb, dass das
Volk Israel seinen König, Gott seinen König, verworfen hat.
Mancher mag dann mit diesem Gedanken eine gewisse Schwierigkeit haben, weil
ja nicht Noomi ihren Mann verworfen hat und weil der Tod von Elimelech ja nicht
die Folge von irgendeinem Handeln von anderen gewesen ist. Aber in der
prophetischen Bedeutung ist das nicht immer nötig. Wenn ihr an Jonah denkt,
wodurch ist Jonah in den Bauch des Fisches gekommen? Durch sein eigenes
Versagen. Und trotzdem kann er da ein Bild des
Herrn Jesus sein. So kann man vielleicht auch bei Elimelech
dieses Versagen eben nicht sehen, hier unter seiner Verantwortung, sondern dass
uns dargestellt werden soll, wie er stirbt und wie das Volk dann Christus
verworfen hat und damit das Volk zu einer Witwe geworden ist. Wenn ihr einmal
in Jesaja 54 das vergleichen wollt, dann seht ihr, wie das Volk Israel genau so
beschrieben wird. Da geht es dann schon um die Zukunft des Volkes Israel, aber
da wird ihm gesagt, jubel du unfruchtbare, die nicht geboren. Brich in Jubel aus und
jauchze, die keine Wehen gehabt hat, unfruchtbar. Die Kinder der Vereinsamten
sind zahlreicher als die Kinder der Vermelten, spricht der Herr. Und wenn ihr
Vers 4 weiterlest, fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden und
schäme dich nicht, denn du wirst nicht zu Schanden werden, sondern du wirst die
Schmach deiner Jugend vergessen und dich an die Schande deiner Witwenschaft nicht
mehr erinnern. Denn der, der dich gemacht hat, ist dein Mann. Herr der Heerscharen ist sein
Name und der Heilige Israels ist dein Erlöser. Er wird der Gott der ganzen
Erde genannt werden, denn wie eine verlassene und im Geist betrübte Frau
ruft dich der Herr und wie eine Frau der Jugend, wenn sie verstoßen ist, spricht
dein Gott. Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit großem
Erbarmen will ich dich sammeln. Dann am Ende von Vers 8, mit ewiger Güte werde
ich mich deiner erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser. Ihr seht, da wird das
Volk Israel gesehen, nicht nur wie an anderen Stellen, das ist auch wahr, als
eine Geschiedene, der Gott einen Scheidebrief gegeben hat. Das ist so in
den Propheten Hosea, wo das Volk, dieses Lo-Ammi, nicht mein Volk geworden ist,
wo Gott diesem Volk einen Scheidebrief gegeben hat. Das ist auch wahr, aber doch
ein etwas anderer Gedanke. Hier finden wir aber in Jesaja 54, wie sie Witwe ist,
genau wie Nomi. Sie ist zu einer Witwe geworden, wodurch? Durch ihr Versagen,
durch ihr Abwenden von Gott und wenn ihr dieses Abwenden einmal hier sehen wollt,
in Rot 1, dann seht ihr erstens, dass Elimelech stirbt und dann seht ihr
zweitens, dass dann nach zehn weiteren Jahren auch noch die beiden Söhne
sterben. Vielleicht zeigt das tatsächlich diesen Prozess des Versagens, des
Abwendens von Gott, des Abfalls des Volkes Israel eben in zwei Phasen.
Die erste Phase führte dazu, dass sie sich von Gott abwendeten und Gott sie in
Gefangenschaft geführt hat, nach Babylon und Assyrien. In seiner großen Gnade hat
er dann einen Teil zurückgeholt. Aber was haben sie dann getan? Dann haben sie
letztendlich wirklich ihren Messias an das Kreuz gebracht und dann kommt die
endgültige Verwerfung und das ist dann das, wie es hier am Ende von Vers 5 heißt,
Nomi wirklich allein übrig bleibt. Da starben auch die beiden, Machlon und
Kilion und die Frau blieb von ihren beiden Söhnen und von ihrem Mann
allein übrig. Sie wurde zu einer Witwe. Wenn ihr dann Matthäus 21 noch mal
hinzunehmt. Matthäus 21, das ist die Begebenheit, wo der Herr Jesus den
Feigenbaum verflucht. Und da heißt es, dass der Herr Jesus zu diesem Feigenbaum
sagt in Vers 19, er spricht zu ihm, nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit.
Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. Der Jesus spricht hier von dem Feigenbaum
als einem Symbol des Volkes Israel. Und weil das Volk Israel ihn an das Kreuz
gebracht hat, ihn verworfen hat, sagt er, für dieses Volk gibt es keine Hoffnung.
Da gibt es keine Möglichkeit mehr, dass da irgendwie Frucht hervorkomme. Dieser
Feigenbaum ist auf ewig verworfen. Das macht ja eine gewisse Schwierigkeit. Ich
weiß nicht, ob ihr mal über dieses Thema nachgedacht habt. Wie kann es dann sein,
dass da doch wieder ein Überrest aus Israel kommt? Der Feigenbaum ist doch von
Gott total verworfen worden. Seht ihr, da kommt uns dieses Buch hier zur Hilfe.
Denn Nomi ist nicht ein Bild des Überrestes. Sie ist ein Bild des
ungläubigen Israel, wie es damals gelebt hat, wie es Christus verworfen hat und
wie es bis heute ein ungläubiges Israel ist. Ja, Nomi ging zurück. Sie ging zurück
nach Bethlehem. Und auch das Volk Israel, auch das ungläubige Volk Israel ist
zurückgegangen. Wenn ihr jetzt mal nach Israel schaut, da
wohnt ein Volk Israel. Da wohnt ein Volk der Juden. Aber ist das im Glauben?
Überhaupt nicht. Das ist ein Volk, was im Unglauben zurückgegangen ist. Und wenn
ihr hier Zekiel 37 hinzuzieht, das ist diese beeindruckende Begebenheit, wo da
diese Knochen sich zusammen, wo die zusammengeführt werden und wie dann
Haut darüber gezogen wird und so weiter. Und dann heißt es ausdrücklich, es ist
kein Odem darin. Das bedeutet, das Volk ist im Unglauben zurückgekehrt.
Aber das Volk eben nicht allein, sondern da ist dann eine Ruth dabei. Da ist ein
Teil dabei, der den gläubigen Überrest bilden wird. Ja, für das Volk als solches
gibt es keine Hoffnung. Ich möchte eine zweite Stelle dazu lesen, außer Matthäus
21, und zwar den eben schon angeführten Propheten Hosea. Und da findet ihr in
Kapitel 9, dass das letztlich auch dort bestätigt wird.
Hosea ist der erste der kleinen Propheten. Und da lest ihr in Vers 9, Vers 15, da wird
über das Volk Israel gesagt, all ihre Bosheit ist in Gilgal, denn dort habe ich
sie gehasst. Wegen der Bosheit ihrer Handlungen werde ich sie aus meinem
Haus vertreiben. Ich werde sie nicht mehr lieben.
Alle ihre Fürsten sind Abtrünnige. Ephraim ist geschlagen. Ihre Wurzel ist
verdorrt. Seht ihr wie in Matthäus 21. Sie werden keine Frucht bringen. Selbst wenn
sie gebären, werde ich die Lieblinge ihres Leibes töten.
Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf ihn gehört haben. Und sie sollen
Flüchtlinge sein unter den Nationen. Seht ihr, da kommt Ruth ins Spiel.
Wieso, fragt man sich, ist Ruth jetzt ein Bild von dem Überrest? Sie ist doch eine
aus den Nationen. Kann denn jetzt eine Person aus den Nationen ein Hinweis sein
für den Überrest? Ja, seht ihr, da, sie sind zerstreut unter den Nationen.
Wenn ihr Jeremia vergleicht, ich muss mich fast entschuldigen, dass wir heute ein
wenig durch die Propheten blättern müssen, aber wenn wir das Bild gut
verstehen wollen, dann ist das einfach nötig. In Jeremia 1, Vers 5 seht ihr, wie
über Jeremia gesagt wird. Bevor ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich
erkannt. Und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt. Zum
Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt.
Wieso an die Nationen? War nicht seine Hauptbotschaft an das Volk Israel? Doch,
aber Gott musste sein Volk, das sich so von ihm abgewendet hat, sehen wie eine
der Nationen. Das Volk hat den Charakter der Nationen angenommen.
Noch deutlicher seht ihr das in Jeremia 25. Wenn ihr dort in Vers 17 lest, da wird
Jeremia aufgefordert, oder er tut das. Ich nahm den Becher aus der Hand des
Herrn und ließ alle Nationen trinken, zu denen der Herr mich gesandt hatte.
Welche sind die ersten beiden, die dann genannt werden? Jeremia 25, Vers 18.
Jerusalem und die Städte von Judah und ihre Könige und so weiter.
Da seht ihr, das Volk Israel ist durch die Verwerfung Gottes und später durch
die Verwerfung des Herrn Jesus zu einer Nation geworden.
Sie haben den Charakter angenommen der Nationen und deshalb gibt es kein
treffenderes Bild von diesem Überrest, als gerade die Person Ruth. Und wenn ihr
dann in unserem Kapitel Ruth 1, den Vers 22 euch noch mal genau anschaut, dann
heißt es da ja auch seltsamerweise, so kehrte Naomi zurück und Ruth, die
Moabiterin, ihre Schwiegertochter mit ihr, die aus den Gebieten von Moab
zurückkehrte. Ruth zurückgekehrt? Die war doch noch nie in Israel gewesen.
Sie ist doch noch nie in Bethlehem gewesen. Seht ihr? Gott sieht das so an, als ob sie
zurückkehrt. Ja, der Überrest, er ist Teil des
ungläubigen Volkes gewesen, das sich eins gemacht hat durch seinen
bösen Lebenswandel, durch seinen Götzendienst. Haben sie sich eins
gemacht mit den Nationen. Aber dann werden sie zurückkehren, wenn auch sie den
Charakter von Nationen tragen. Wir finden, dass Elimelech und seine
Familie nach Moab ziehen. Das hat in der Tat auch noch eine prophetische
Bedeutung. Ich glaube, ich habe das in anderem
Zusammenhang schon mal gesagt, hier in Verbindung mit Moab. Moab ist
wahrscheinlich der Teil, wo der Überrest seinen Schutzraum finden wird in der
großen Drangsalszeit. Das kann man aus drei Stellen ersehen.
Erstens aus Jesaja 16. Wenn ihr Jesaja 16 seht, wir kommen in anderem
Zusammenhang darauf noch einmal zurück. In den ersten Versen Jesaja 16 heißt es,
Vers 1 sendet die Lämmer des Landesherrschers von Sela durch die
Wüste zum Berg der Tochter Zion. Und es geschah wie umherflatternde Vögel, wie
ein aufgescheuchtes Nest sind die Töchter Moabs an den Übergängen des
Arnon. Und dann heißt es, schaffe Rat, triff eine Entscheidung, mach deinen
Schatten der Nacht gleich am hellen Mittag. Verbirg die Vertriebenen, den Flüchtling
Offenbaren nicht. Lass meine Vertriebenen bei dir weilen. Moab sei ein Schutz vor
dem Verwüster. In Matthäus 24 seht ihr, wie die Juden aus Jerusalem flüchten
müssen, wenn der Antichrist dieses Bild der Verwüstung da in den Tempel setzen
wird. Und dann heißt es, flieht. Wo fliehen sie hin? Hier nach Moab. So wie Ruth da in
Moab war und auch Nomi, so wird der Überrest nach Moab fliehen.
Das wird unterstützt durch Psalm 60. In Psalm 60 heißt es in Vers 10 nach der
neuen Zählung, bei der alten ist das Vers 8, Moab ist mein Waschbecken.
Ausleger verstehen das unterschiedlich. Eine Möglichkeit, wie das verstanden wird,
ist, dass der Überrest danach Moab flieht und dass sie dort dieser Reinigung anheim
gestellt werden. Der Prophet Zacharias spricht davon, nur ein Drittel wird
überleben. Da wird sich wirklich herausstellen, wer
wahrhaftig zu dem gläubigen Überrest gehört, wer wirklich an Gott, an den
Messias glaubt. So ist Moab zum Waschbecken und Schutz zugleich für sein
Volk geworden. Und vorbildlich findet ihr diesen Schutz von Moab in 1. Samuel 22.
Das ist die Geschichte Davids, wo David seine Eltern nach Moab bringt zum Schutz.
1. Samuel 22 ist, wo er da in diese Höhle Adulam geht und wo die Bedrängten alle
zu ihm kommen. Ein Hinweis auf diese Drangsalzzeit und dann heißt es in Vers 3
und David ging von dort nach Mitzpe Moab und er sprach zum König von Moab,
lasst doch meinen Vater und meine Mutter ausziehen und bei euch sein, bis ich
weiß, was Gott mir tun wird. Ihr seht, Moab ist dieser Schutzraum für
das Volk Israel, für die wahrhaft Gläubigen. Aber ich kann dieses
prophetische Bild nicht stehen lassen, ohne dann auch natürlich von dem Herrn
Jesus selbst zu sprechen. Wir haben in Isaiah 54 gesehen, dass er der Erlöser
ist. Und wenn ihr hier die Verbindung mit Bethlehem-Judah seht, in Rot 1, dann
müssen wir noch einen letzten Blick werfen nach Micha 5. In Micha 5, das kommt
nach dem Propheten Jonah, findet ihr diese bekannte Prophetie, die auch in
Matthäus 2, glaube ich, erwähnt wird, wo es heißt in Micha 5, Vers 1
Und du Bethlehem Ephrathah, das ist genau dieser Ort, Bethlehem Ephrathah, dieser
Ort, wo Jakob seine Frau verlor, wo Benjamin geboren wurde, ein Vorbild auf
den Herrn Jesus. Jakob in 1. Mose 49 erinnerte sich zurück an Bethlehem
wegen des Todes. Die Welt erinnert sich an Bethlehem wegen der Geburt. Das ist
schon auch interessant. Aber hier heißt es, und du Bethlehem Ephrathah, zu klein, um
unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher
über Israel sein soll. Und seine Ursprünge sind von der Urzeit und von
den Tagen der Ewigkeit her. Darum wird er sie hingeben bis zur Zeit, da eine
Gebärende geboren hat. Und der Rest seiner Brüder wird zurückkehren zu den
Kindern Israel. Eigentümlich, wie das hier verbunden wird. Erst wird uns gezeigt
in 5, Vers 1, dass da aus Bethlehem der Herrscher hervorkommen wird. Seine
Ursprünge von der Urzeit, das war schon immer der Plan Gottes. Und dann heißt es
auf einmal, darum wird er sie hingeben. Warum wird er sein Volk hingeben?
Da müsst ihr jetzt Kapitel 4, Vers 14 schauen. Und nun dränge dich zusammen,
Tochter des Gedränges. Man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet. Mit dem
Stab schlagen sie den Richter Israels auf die Wange, weil sie ihren Messias,
ihren Richter, ihren Retter, weil sie den mit dem Stab geschlagen haben, weil sie
ihn an das Kreuz gebracht haben. Deshalb werden sie in diese Drangsal kommen.
Aber dann werden die Brüder zurückkehren zu den Kindern Israel. Ist doch
interessant, oder? Dass sie zu den Kindern Israel kommen. Ich dachte, sie sind Kinder
Israel. Seht ihr, auch da findet ihr wieder das Bild der Nationen. Sie
werden zurückkehren zu den Kindern Israel. Und dann wird dieser wunderbare
Segen, von dem Boas ein Bild uns abgibt, diesen Segen durch den Herrn Jesus, werden
sie im Land, im Volk Israel einführen.
Damit möchte ich es, was dieses prophetische Bild betrifft, bewenden
lassen. Ich hoffe, ihr habt ein wenig gemerkt, dass dieses Buch, wenn man es
einordnet in den Zusammenhang der Schrift, uns ein wunderbares, ich meine
wunderbares Bild gibt, wie Gott sein Volk nicht einfach laufen lässt. Wie er es
zurückführen wird. Und wie er es zurückführen wird, am Beginn der Gerstenernte.
Er hätte es doch auch am Ende irgendeine Ernte zurückführen können, oder? Das tut
er nicht. Er führt sein Volk ein in den vollen Segen.
Er hat einen vollen Segen für sein Volk. Sie haben versagt. Sie haben sogar
Christus selbst an das Kreuz gebracht. Aber Gottes Gnade ist so gewaltig, dass
er seinem Volk dann einen gesamten Segen schenken wird. Hat er das nicht auch mit
dem Volk Israel damals schon getan? Als sie in der Wüste waren und dann diese
Kundschaft da geschickt hatten, was war denn das für eine Zeit? Da brachten sie
die Weintrauben zurück. Das war die Zeit des Laubhüttenfestes eigentlich. Sie
haben versagt. Sie haben gesagt, nein, wir wollen nicht in das Land. Und was war die
Antwort Gottes? Nicht, dass er sie dann hinter dem Laubhüttenfest geschickt hat,
sondern dass das Erste, was sie im Land erlebt haben, das Passa war. Genau wie
hier. Den ganzen Segen hat er damals seinem Volk gegeben. Und das wird er in
Zukunft noch einmal machen mit seinem Volk. Solch einen Herz der Liebe hat Gott
für sein irdisches Volk. Wie viel mehr für dich und für mich und für uns
gemeinsam als sein himmlisches Volk. Ich werde vielleicht das ein oder andere
Mal noch kurz auf diese prophetische Linie zurückkommen. Besonders beim
letzten Mal, wenn es dann um den Erlöser geht. Aber wir wollen doch jetzt ein
wenig auch diese praktischen Belehrungen dieser Abschnitte uns vornehmen.
Wir werden heute nicht das ganze erste Kapitel schaffen. Ich will auch nicht da
jetzt darüber hinwegeilen. Aber doch so, dass wir beim nächsten Mal dann im
Wesentlichen die ermutigenden Aspekte dieser Geschichte vor uns haben und der
eher vielleicht ernste Teil dann an dem heutigen Tag liegt. Es geschah in den
Tagen als die Richter richteten. In dieser Zeit des allgemeinen Niedergangs, der
allgemeinen Finsternis, da gab es einen, der hatte den Namen Mein Gott ist König.
Da hatte einer ein Bekenntnis zu Gott, dass er zu Gott steht.
Ob er diesem Bekenntnis Wahrheit verleihen würde in seinem Leben?
2. Timotheus 3, Vers 5 spricht genau von der gleichen Zeit der Richter, heute der
allgemeinen Christenheit, die den Namen haben, aber die Kraft verleugnen.
Nämlich die Kraft der Gottseligkeit dort. Das ist, wenn ihr so wollt, Sardes, den
Namen, dass sie lebt, aber in Wirklichkeit waren sie tot. Oder wie es eben in 2.
Timotheus 3 heißt, ich will den Vers richtig lesen, Vers 5, die eine Form der
Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Das ist bei Elimelech.
Der spricht in seinem Namen davon, mein Gott ist König.
Das heißt, Gott regiert in meinem Leben und was tut er?
Da seine Hungersnot und nichts wie weg. Wo ist das Fragen nach Gott? Wo ist das
Fragen nach der Regierung Gottes? Wo hören wir, dass Gott ihn anweist, nach
Moab zu gehen? Wisst ihr, wir haben auch einen Namen.
Christen nennen wir uns, oder nicht? In unserem Namen steht, dass wir zu
Christus gehören. Ist das nur noch eine Form in meinem Leben?
Oder ist das Realität? Er sprach, er hatte eine Beziehung zu Gott, mein Gott ist
König. Wir haben eine Beziehung zu Christus, der ist unser Herr. Aber ist das
wahr? Wenn wir mal die vergangene Woche so
anschauen, hat Christus mein Leben regiert? Hat er mir den
Auftrag gegeben und den habe ich ausgeführt? Habe ich überhaupt danach
gefragt? Elimele, ich frage nicht danach. Er geht. Sind wir auch gegangen? Haben das
getan, was wir für richtig hielten? Wo wir meinten, da wollten wir hingehen? Wo
wir Freude daran hatten? Waren wir solche, die den Namen Nomis haben? Wonne, wo der
Herr wirklich Wonne dran haben konnte? Oder ist das nur der Name, dass wir
Kinder Gottes sind, Söhne Gottes? Der Stellung nach. Aber in meinem praktischen
Leben ist nichts davon zu sehen, dass ich Kind Gottes bin.
Das heißt doch nicht nur eine Stellung, sondern auch, dass etwas aus meinem
Leben hervorstrahlt, was Gott prägt. Ist das wahr? Kann man in meinem Leben
meinen Nachbarn, meine Arbeitskollegen, meine Mitgeschwister etwas sehen von
mir, von dem, was mein Name sagt, von Christus?
Kolosser 3 sagt, dass Christus alles und in allen ist. Christus ist in dir, wenn
du an ihn glaubst. Sieht man da was? Da kommen ja die Eigenschaften. Herzliche
Liebe, herzliches Erbarmen und so weiter. Ist davon in meinem Leben was zu sehen?
Oder ist das nur noch eine Form, aber keine Kraft dahinter?
Es entstand eine Hungersnot im Land. Was hatte Gott denn gesagt von dem Land?
Dass er es segnen würde, dass er seinen Segen geben würde. Könnt ihr das ja nachlesen.
5. Mose 8, 5. Mose 11, 5. Mose 28 und andere Stellen, wo deutlich wird, dass Gott
sie segnen würde, dass er seinen Regen geben würde, dass er Nahrung geben
würde, wenn sie ihm gehorsam wären. Offensichtlich die Richterzeit, wir haben
uns damit beschäftigt, ich brauche das nicht zu wiederholen. War das nicht so?
Und Gott antwortet darauf. Wir wissen ja nicht, wann das war. Manche denken, ob das
die Zeit von Gideon war. Wir können das nicht genau sagen. Jedenfalls Hungersnot.
Hier finden wir, dass das ausdrücklich gesagt wird. Wie gehen wir damit um, wenn
dann geistliche Hungersnot ist? Eli Mellich mit seinem Namen hätte
eigentlich die Verantwortung gehabt, dann ein Bekenntnis vor Gott abzulegen oder
mal Gott zu fragen, was ist eigentlich die Ursache dafür, dass es so steht, wie
es jetzt steht. Aber davon zu laufen, das ist doch nie die Lösung. Ja, er hatte gute
Vorfahren, die ihm das vorgemacht haben. Ein Abraham, der ist auch gegangen.
Moab war immer irgendwie anziehend für diese Glaubensleute. Das ist doch
auffallend, dass immer wieder Leute in diese Richtung gelaufen sind.
Isaac ist später auch in die Richtung gegangen. Gott hat ihn dann bewahrt. Dann
ist er noch geblieben in dem Land. Immer wieder Flüchten wegen der Hungersnot.
Fragen wir uns noch mal, wenn da eine solche Hungersnot ist, ob sie uns was zu
sagen hat. Wisst ihr, wer die ganze Zeit da war?
Boaz. Boaz war die ganze Zeit in Bethlehem. Boaz hat auch die Hungersnot erlebt.
Das ist so ähnlich, wie wir das bei den Richtern gesehen haben.
Gott erwartet gerade, wenn wir ein gewisses Licht haben über Dinge, dass
wir nicht davonlaufen, sondern dass wir uns darunter beugen unter die Zucht, dass
wir das auch als Zucht erkennen, wenn Hungersnot ist. Wir glauben doch nicht,
dass wir im Allgemeinen heute in einer Zeit leben, wo Bethlehem, Haus des Brotes,
Ephrata, Fruchtbarkeit, das in jeder Hinsicht auch so ist, oder? Geistlich
gesehen meine ich. Wir reden nicht über Materielles. Wir reden über die
geistliche Situation. Erleben wir das nicht in unseren örtlichen Versammlungen,
dass da mal Hungersnot ist? Vielleicht mal wie hier, zehn Jahre lang.
Vielleicht mal eine ganze Zeit. Wie gehen wir damit um?
Beugen wir uns darunter? Sind wir bereit anzuerkennen, auch mal uns zu korrigieren
in unserem Leben, persönlich, als Familien? Vielleicht hat Elimelech gedacht, was
soll aus meinen Kindern werden? Und dann hat er gesagt, besser woanders hingehen.
Er hat gedacht, ich gehe jetzt dahin und Moab war offenbar Brot. In Moab gab es
etwas. Das war eine regionale Hungersnot, die Gott da geschickt hat.
Da gibt es etwas. Da kann ich für meine Kinder wenigstens Nahrung beschaffen.
Natürlich haben wir eine Verantwortung für unsere Kinder. Wer wollte das
bestreiten? Aber wir erleben nicht nur in dieser Geschichte. Immer wieder, wenn ich
meine, den Gehorsam dem Herrn gegenüber, um meiner Kinder willen aufzugeben, sei
sicher, das geht schief. Im Buch der Sprüche finden wir zweimal
diese Aussage, dass ein Weg einem Mann gerade erscheint und er sich als ein Weg
des Todes erweist. Das finden wir hier. Wenn ich meine, meiner Kinder wegen
einen anderen Weg gehen zu sollen, wenn ich meine, das Brothaus, selbst wenn es
Dürre da ist, wer wollte das leugnen? Das zu verlassen, weil ich meine, woanders
gäbe es mehr Nahrung. Dann sei sicher, da gibt es manches. In Moab gab es, Moab war
nicht leer. Moab war attraktiv und diese Welt ist attraktiv. Nicht für den
geistlichen Menschen, aber für das Fleisch. Aber sei sicher, du verlierst.
Früher oder später verlierst du alles. Ich habe das selber schon erlebt, wie mir
Geschwister gesagt haben, hier sind keine Kinder an dem Ort, dann gehe ich lieber
woanders hin. Und dann verlierst du deine Kinder auch noch mit. Bitte, Gott ist ein
Gott der Gnade. Gott kann auch da in seiner unumschränkten Gnade noch helfen.
Aber wir sehen hier, mach eine Entscheidung nicht von deinen Kindern
abhängig, sondern mach die Entscheidung von dem Wort Gottes und von seinen
Gedanken, von seiner Autorität abhängig. Dass es in Moab etwas gab, können wir
sehen an den zwei Stellen oder unter anderem an zwei Stellen, die ich kurz
anführen möchte. Das ist in Jeremia 48. In Jeremia 48 finden wir auf der einen
Seite den Charakter von Moab. Das haben wir damals in Richter 3 schon gesehen.
Da heißt es in Vers 11, sorglos war Moab von seiner Jugend an, still lag es auf
seinen Häfen und wurde nicht ausgeleert von Fass zu Fass und in die Gefangenschaft
ist es nie gezogen. Daher ist ihm sein Geschmack geblieben.
Das ist Bequemlichkeit, Faulheit. Vers 16 seht ihr das Gericht über Moab.
Moabs Verderben steht nahe bevor und sein Unglück ereilt es. Und da wird es, Vers 20,
Moab ist zu Schanden geworden. Es ist bestürzt, wie das Gericht über sie
kommt. Vers 29 seht ihr noch eine zweite
Kennzeichnung, Charakterisierung von Moab. Hochmut. Hochmut und sein Großtun.
Und in Vers 32 seht ihr, dass es da wirklich was gab.
Weinstock von Sipma, Ranken gingen über das Meer, sie reichten bis zum Meer von
Jasa, Obsternte, Weinlese und so weiter. Ähnlich liest den Vers jetzt nicht,
Jesaja 16. Jesaja 16 findet ihr auch noch einmal den Hochmut von Moab erwähnt
und auch wie es da großartige Dinge gab. In Moab gibt es was. Moab hat etwas zu
bieten. Diese Welt, die ist attraktiv, die hat
Nahrung, aber diese Nahrung wird vergehen und das wird gerichtet werden. Und was
dann? Was hast du dann davon? Gar nichts. Dieses Gericht kommt nicht erst am Ende
irgendwann einmal, sondern Gott bringt immer wieder Gericht über die Dinge
dieser Welt und insbesondere, wenn wir als Gläubige meinen, uns diese Dinge
aneignen zu müssen. Wonach streben wir? Nach äußeren Dingen?
Oder sind wir bereit, Durst und Hunger geistlich gesehen für eine Zeit zu
erleiden, um Gott gehorsam zu sein, um da zu bleiben, wo er ist, wo er seinen
Segen verheißen hat. Moab, das wollen wir an dieser Stelle auch nicht übersehen.
Moab ist ja ein Bild, haben wir damals gesehen, unseres Fleisches. Moab ist der
Nachkomme von Lot. Vom Vater heißt Moab. Es war der Verwandte von dem Volk Israel.
Es spricht von unserem Fleisch. Seht ihr, wenn wir merken, dass es geistlich arm
wird, dann machen wir Fleisch oft zu unserem Arm und dann versuchen wir mit
fleischlichen Mitteln uns irgendwie zu befriedigen. Und dann führt das zu dem,
was wir hier sehen in dieser Familie. Wir sehen erstens, Vers 1, er zog hin
Richtung Moab. Zweitens, er hält sich dort auf, Vers 1 am Ende.
Drittens, Vers 2 am Ende, sie blieben dort. Viertens, Vers 4, sie wohnten dort.
Das ist wie bei Lot. Das geht Schritt für Schritt weiter.
Elimelech wollte da nicht wohnen, der wollte da nicht bleiben, der wollte eine
kurze Zeit überbrücken und da wollte er wieder zurückgehen.
Wir dürfen nicht meinen, dass Elimelech ein gottloser Mann gewesen ist. Die
Tatsache, dass Ruth mit Nomi zurückgehen will, zeigt ganz deutlich, dass das an und
für sich durchaus ein gottesfürchtiges Haus gewesen ist.
Sonst hätte sie nicht den Wunsch gehabt, diesen Gott kennenzulernen.
Elimelech wollte zurück, aber wenn du einmal einen Schritt dann weiter gehst,
dann geht das von selbst. Bergab brauchst du keine Anstrengung für. Das geht von
selbst. Und dann wird das immer weiter. Du hast gesagt, ich will mal gucken bei
den anderen. Ich will mal gucken hier und dort, so wie Lina. Und dann geht das
immer weiter. Und der Weg zurück, das sehen wir an Nomi, der ist unglaublich
anstrengend, unglaublich mühsam ist er. Gott gibt auch eine solche Rückkehr, aber
solche, die einen solchen Weg gegangen sind, werden es dir sagen, werden es dir
bekennen, wie mühsam es ist, wieder zurückzukehren.
Und was du für einen Ballast, was hat Abraham für einen Ballast aus Ägypten
und was weiß ich mitgebracht. Und was hat diese Familie? Alles verloren da.
Deshalb lass dich warnen vor dem ersten Schritt, damit du keinen zweiten Schritt
gehst. Und dann sehen wir, Elimelech starb. War das nicht eine Warnung für Nomi?
War das nicht eine Warnung, jetzt mit ihren Söhnen zurückzugehen?
Noch waren die Söhne kinderlos, beziehungsweise unverheiratet. Hätte sie
nicht zurückgehen können? Hätte sie das nicht irgendwie erkennen können, das ist
doch von Gott anzunehmen. Aber wisst ihr, wir sind dann auch so erfinderisch
manchmal. Dann schickt Gott uns eine Warnung und wir erklären sie mit allen
möglichen Dingen, dass es gar keine Warnung sein kann, die Gott mir geschickt
hat. Dass es Zufall ist oder dass er mich prüfen will, ob ich da weiter treu
bleibe, da wo ich bin oder oder oder oder. Statt dass ich die Warnung ernst
nehme und umkehre. Nomi hat das nicht getan. Und dann führt das dazu, dass die
Söhne noch weitergehen. Moabitische Frauen heiraten. Dass das nach den
Gedanken Gottes undenkbar ist, wird aus 5. Mose 23 sehr deutlich.
Allein, dass sie in diesem Land sich auffielten, Moab, wo Balak den Biljam
geworben hatte. Dieses Volk, was in 4. Mose 25 dem Volk zum Untergang
verholfen hat, durch die Hurei und diese Vermischung, dass man sich dahin
begeben hat. Aber in 5. Mose 23 sagt Gott ausdrücklich, kein Ammoniter und
Moabiter soll in die Versammlung des Herrn kommen.
Auch das zehnte Geschlecht von ihnen soll nicht in die Versammlung des Herrn
kommen, in Ewigkeit. Da könnte man noch meinen vielleicht, das könnte ja sein,
dass dann das elfte Geschlecht reinkommen kann. Aber ihr seht in Nehemiah 13, dass
das überhaupt nicht der Gedanke war, sondern Nehemiah 13, das genau diesen
Vers hier anführt aus 5. Mose 23. Da heißt es in Vers 1, an jenem Tag wurde
im Buch Mose vor den Ohren des Volkes gelesen, man fand darin geschrieben, dass
kein Ammoniter und Moabiter in die Versammlung Gottes kommen sollte, in
Ewigkeit. Und dann wird das noch mal begründet mit dem, was dieses Volk
gemacht hatte mit den Israeliten. In Ewigkeit sollten sie nicht in die
Versammlung Gottes kommen.
Wie konnte man da einen Menschen aus diesem Volk heiraten, wo man zu dem Volk
Gottes gehörte? Undenkbar, würde man sagen.
Ich bin sicher, Elimelech hätte in Bethlehem, so sagen wir mal eine Woche
vor der Abreise, unbedingt gesagt, undenkbar, dass meine Familie irgendwen
da heiratet. Und wenn, wir wissen ja nicht, wie alt
Machlon und Kilian gewesen sind, als sie mit Elimelech da rausgezogen sind.
Aber ich bin sicher, sie hätten das auch gesagt. Aber dann sind sie in der
Situation, sie wohnen da, haben sich häuslich niedergelassen,
die Barrieren werden immer niedriger, und dann heiraten sie aus
diesem götzendienerischen Volk zwei Frauen. Und ohne Zweifel waren sowohl
Orpah als auch Ruth zu Beginn auch solche Götzendiener. Sie kamen aus diesem
Volk, da gab es diesen bekannten Gott Kemas, und dem haben sie gedient.
Wem denn sonst? Ihr jungen Freunde, lasst euch warnen.
Es gibt manchmal Situationen, wo man auf einmal, wo die Gefühle vielleicht
überwältigt werden, wo man eben auch mal zu weit geschaut hat. Und deshalb ist es
so wesentlich, dass ihr eine Entscheidung, eine klare Entscheidung in dieser Frage
der Ehewahl trefft, bevor eine solche Versuchung auf euch zukommt.
Dass ihr vor euch ganz klar seht, dass ein Ungläubiger nicht infrage kommt für
einen Gläubigen, auch wenn 2. Korinther 6 nicht die Ehe meint, nicht meinen kann,
weil die Folgerungen nicht stimmen für die Ehe. So gilt doch, welche Gemeinschaft
hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Ein Gläubiger kann nicht mit einem
Ungläubigen in einem ungleichen Joch sein, und das wäre in der Ehe. Und dann
eben bis zum Lebensende wäre das die Konsequenz. Nein, das ist undenkbar.
Und wenn du mal in so eine Situation kommst, dass deine Gefühle dich in eine
falsche Richtung führen, dann lass dich jetzt warnen und höre auf deine Eltern,
die dich warnen und die dich bewahren wollen vor einem solchen Schritt, der nur
ins Elend führt und nirgendwo anders hin. Verweise nicht auf die wenigen
Einzelfälle, wo dann der Ehepartner doch irgendwie zum Glauben gekommen ist,
sondern denkt daran, was Gottes Wort dazu sagt, dass aus Gottes Wort heraus das
Undenkbar ist. Und wie könnte ich jemanden heiraten wollen, der in
grundlegenden Fragen des Glaubenslebens, und dazu gehört auch die Frage des
gemeinsamen Weges, anders denkt, als wie du das aus dem Wort Gottes gelernt hast.
Ob wir wohl als Eltern für unsere Kinder nicht erst beten, wenn sie in dieses
Alter kommen, dass sie einen solchen Schritt nicht falsch gehen? Und ob wir
unseren Kindern das wohl auch frühzeitig gesagt haben? Ich glaube, ich habe zur
anderen Gelegenheit schon mal gesagt, dass wenn wir das den Kindern früh
weitergeben, die Wichtigkeit dieser Entscheidung natürlich zur rechten Zeit,
nicht zur Unzeit, aber nach den Gedanken Gottes zu treffen, dann werden sie das
oftmals, bitte das ist ihre Verantwortung am Ende, werden sie das bewahren. Das, was
wir ihnen früh mitgegeben haben, was wir früh in ihr Herz eingepflanzt haben, das
bleibt doch oftmals dann auch bei ihnen. Wer hatte denn die Verantwortung für
diesen falschen Schritt? Natürlich die beiden selbst, sie waren erwachsen, aber
hatte Elimelech nicht den Weg geebnet für seine Familie in diese falsche
Richtung? Müssen wir als Eltern nicht sagen, dass wir für manchen falschen Weg
unserer Kinder verantwortlich sind? Dass wir die Barriere nach unten gegeben
haben, geschoben haben? Dass wir ihnen ein schlechtes Beispiel waren? Ob wir das mal
bekannt haben, dem Herrn? Und auch mal unseren Kindern, dass sie sich bewusst
sind über diese Punkte, wo wir ihnen ein schlechtes Beispiel sind.
Hier nehmen sie Orpa und Ruth und sie wohnten dort etwa zehn Jahre. Seht ihr,
Gott ist gnädig. Er hat sie nicht sofort, als sie diese Entscheidung getroffen
haben, hat er sie nicht sofort hinweg genommen. Er hat noch zehn Jahre gewartet.
Was würde diese Familie jetzt tun? Würde sie weiter da bleiben?
Ich glaube nicht, dass wir davon ausgehen müssen, dass sie da Götzendienst
betrieben haben. Aber Gott hat gewartet, ob sie zurückkehren.
Ob dieser Wunsch da wäre, wieder zurück zu gehen an den Ort, wo sein Brothaus ist.
Selbst wenn er einmal Zucht über dieses Brothaus hat ausüben lassen.
Nein, sie kehren nicht zurück. Und dann lesen wir, da starben auch die beiden,
Machlon und Kilion. Und die Frau blieb von beiden, von ihren beiden Söhnen und
von ihrem Mann allein übrig. Ja, sie hatten sich erhofft, dass sie in Moab
Erleichterung hätten. Aber wie gesagt, der Prophet Amos in Kapitel 5,
du gehst dem einen aus dem Weg und dann kommt der Löwe und frisst dich. Ja, wenn
du den Weg nicht mit dem Herrn gehst, wenn du nicht an der Hand des Herrn Jesus
dein Leben führst, dann wirst du die Folgen tragen müssen.
Was der Mensch sät, Galater 6, wird er auch ernten.
Das ist diese traurige Botschaft aus diesen ersten fünf Versen unseres
Kapitels. Aber Gott sei Dank, damit endet nicht die Geschichte. Vers 6, und damit
schließe ich. Der Herr hat sich seinem Volk zugewandt.
Wenn es auch bei uns viel Hungersnot gibt, wenn es auch bei uns viel Versagen
gibt und wir müssen das zugeben, wir müssen das bekennen,
so hat der Herr doch sein Volk nicht verlassen.
Er ist es, der sich immer wieder neu uns zuwendet. Dir ganz persönlich hat er das
nicht getan und mir, aber auch uns gemeinsam, dass er doch immer wieder neu
auch Brot schenkt. Wohl uns, wenn wir dann an dem Ort sind, wo es dieses Brot gibt
und nicht, dass wir durch unser Versagen durch schwere Wege dann erst zurück
kommen müssen. Aber selbst dann, wenn wir einen solchen
falschen Weg gegangen sind, der Herr führt zurück.
Er hat ein Herz der Liebe, auch eine Zucht und das heißt ziehen der Liebe.
Mit Seilen der Liebe zieht er dich und auch mich, bis er kommt. …
Automatic transcript:
…
Und Ruth, die Moabiterin, sprach zu Nomi,
Lass mich doch aufs Feld gehen und unter den Ehren lesen,
Hinter dem Herr, in dessen Augen ich Gnade finden werde.
Und sie sprach zu ihr, Geh hin, meine Tochter.
Und sie ging hin und kam, und auf dem Feld hinter den Schnittern
Herr las sie auf.
Und sie traf zufällig das Feldstück des Boas,
der aus der Familie Elemelechs war.
Und siehe, Boas kam von Bethlehem und sprach zu den Schnittern,
Der Herr sei mit euch.
Und sie sprachen zu ihm, Der Herr segne dich.
Und Boas sprach zu seinem Knecht, der über die Schnitter bestellt war,
Wem gehört dieses Mädchen?
Und der Knecht, der über die Schnitter bestellt war, antwortete und sprach,
Es ist ein moabitisches Mädchen,
Das mit Nomi aus den Gebieten von Moab zurückgekehrt ist.
Und sie sprach, Lass mich doch auflesen und unter den Gerben sammeln,
Hinter den Schnittern her.
Und so ist sie gekommen und dageblieben vom Morgen an bis jetzt.
Was sie im Haus gesessen hat, ist wenig.
Und Boas sprach zu Ruth,
Hörst du, meine Tochter, geh nicht,
Um auf einem anderen Feld aufzulesen,
Und geh auch nicht von hier weg,
Sondern halte dich hier zu meinen Mägden.
Deine Augen seien auf das Feld gerichtet, das man schneidet,
Und geh hinter ihnen her.
Habe ich ihnen,
Habe ich nicht den Knaben geboten, dich nicht anzutasten?
Und wenn du durstig bist, so geh zu den Gefäßen
Und trink von dem, was die Knaben schöpfen.
Da fiel sie auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder
Und sprach zu ihm,
Warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen,
Dass du mich beachtest,
Da ich doch eine Ausländerin bin?
Und Boas antwortete und sprach zu ihr,
Es ist mir alles genau berichtet worden,
Was du an deiner Schwiegermutter getan hast,
Nach dem Tod deines Mannes.
Und dass du deinen Vater und deine Mutter
Und das Land deiner Geburt verlassen hast
Und zu einem Volk gezogen bist, das du früher nicht kanntest.
Der Herr vergelte dir dein Tun,
Und voll sei dein Lohn von dem Herrn,
Dem Gott Israels, unter dessen Flügeln
Zuflucht zu suchen, du gekommen bist.
Und sie sprach,
Möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr,
Denn du hast mich getröstet
Und hast zum Herzen deiner Magd geredet,
Und doch bin ich nicht wie eine deiner Mägde.
Und zur Essenszeit sprach Boas zu ihr,
Tritt hierher und iss vom Brot
Und tauche deinen Bissen in den Essig.
Da setzte sie sich zur Seite der Schnitter
Und erreichte ihr geröstete Körner,
Und sie aß und wurde satt und ließ übrig,
Und sie stand auf, um aufzulesen.
Und Boas gebot seinen Knaben und sprach,
Auch zwischen den Gabeln mag sie auflesen,
Und ihr sollt sie nicht beschämen,
Und ihr sollt sogar aus den Bündeln Ehren für sie herausziehen
Und sie liegen lassen, damit sie sie auflese
Und sollt sie nicht schelten.
Und sie las auf dem Feld auf bis zum Abend
Und sie schlug aus, was sie aufgelesen hatte,
Und das war etwa ein Eva Gerste.
Und sie nahm es auf und kam in die Stadt,
Und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte,
Und sie zog hervor und gab ihr, was sie übrig gelassen,
Nachdem sie sich gesättigt hatte.
Da sprach ihre Schwiegermutter zu ihr,
Wo hast du heute aufgelesen?
Und wo hast du gearbeitet?
Gesegnet sei, der dich beachtet hat.
Und sie teilte ihrer Schwiegermutter mit,
Bei wem sie gearbeitet hatte, und sprach,
Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boas.
Da sprach Nomi zu ihrer Schwiegertochter,
Gesegnet sei er von dem Herrn,
Dessen Güte nicht abgelassen hat,
Von den Lebendigen, Lebenden und von den Toten.
Und Nomi sprach zu ihr, der Mann ist nah verwandt mit uns,
Er ist einer von unseren Blutsverwandten.
Und Ruth, die Moabiterin, sprach,
Er hat auch zu mir gesagt, du sollst dich zu meinen Knechten halten,
Bis sie meine ganze Ernte beendet haben.
Und Nomi sprach zu Ruth, ihrer Schwiegertochter,
Es ist gut, meine Tochter, dass du mit seinen Mägden ausgehst,
Damit man dich nicht auf einem anderen Feld anfalle.
Und so hielt sie sich zu den Mägden des Boas, um aufzulesen,
Bis die Gerstenernte und die Weizenernte beendet waren.
Und sie wohnte bei ihrer Schwiegermutter.
Soweit wollen wir Gottes Wort lesen.
Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass dieses Buch Ruth,
was hier zwischen dem Buch der Richter und dem ersten Buch Samuel steht,
und was uns tatsächlich einen gewissen Übergang darstellt zwischen diesen beiden Büchern,
was uns aus der Richterzeit berichtet,
eine Geschichte, die während dieser Richterzeit stattgefunden hat,
bei einer Hungersnot, vielleicht war das diese Zeit von Gideon, wir wissen das nicht genau,
da, wo es keinen König gab in Israel,
und wo dann die Zeit vorbereitet wird, wo es dann einen König geben sollte,
David, den wir ganz am Ende unseres Buches finden,
das letzte Wort tatsächlich in unserem Bibelbuch,
und der dann den Übergang zeigt zu David, der in dem Buch Samuel
dann zu dem König werden sollte.
In dem Buch Samuel finden wir eben keinen Geschlechtsregister von David.
Das finden wir hier.
Da wird gezeigt, wer dieser Mann ist, wo er herkommt,
und dass er auf Judah zurückgeht.
Wir haben aber auch gesehen, dass das Buch eigentlich
zu den sogenannten Schriften gehört,
also mehr diesen poetischen Büchern, den Büchern, die eben nicht
die fünf Bücher Mose, beziehungsweise die Propheten sind.
Und auch wenn es kein prophetisches Buch im eigentlichen Sinn ist,
so ist es doch so bei diesen Schriftbüchern,
denkt an das Buch Esther, denkt an die Psalmen,
und an andere Bücher, Hohelied,
dass gerade diese Schriften so in einer ganz besonderen Weise
uns ein prophetisches Bild von der Geschichte des Volkes Israel
vorstellen, so auch dieses Buch.
Es zeigt uns die Geschichte des Volkes Israel,
und ich will das nur kurz wiederholen, Elimelech,
der das Volk Israel zeigt, wie es sich von Gott abgewendet hat,
aus dem Land weggewandt hat, wo Gott dieses Volk hingebracht hat,
zwar das Zeugnis, dem Namen nach, das Bekenntnis hatte,
mein Gott ist König, aber diesen König nicht anerkannt hatte über sich,
und dann aus dem Land damals tatsächlich vertrieben worden ist.
Das ganze Geschlecht starb, die beiden Söhne starben,
übrig blieben drei Frauen, Nomi,
ein Bild des Volkes Israel unter dem Gesetz,
das werden wir morgen noch einmal brauchen,
und dann Ruth und Orpah, beides Bilder
künftiger Tage von dem Volk Israel.
Ruth speziell von dem gläubigen Überrest,
und ich habe versucht beim letzten Mal zu zeigen,
dass gerade, dass die Moabiterin ist, ein passendes Symbol ist,
weil das Volk Israel, Lo Ami, nicht mehr das Volk Gottes ist.
Es gehört sozusagen zu den Nationen, das wollten sie sein.
Johannes 19, da haben sie gesagt,
wir haben keinen König außer dem Kaiser.
Sie haben sich eins gemacht mit den Nationen,
und so hat Gott sie zu den Nationen gerechnet, eine Moabiterin,
die, wie wir beim letzten Mal kurz gesehen haben,
am Ende von Kapitel 1 zurückkehrt.
Ruth selber kehrte nicht zurück, sie war noch nie in Israel gewesen.
Aber das Bild wird eben gebraucht, dass sie zurückkehrte,
so wie der Überrest einmal zurückkehren wird.
Orpah dagegen, ein Bild des Ungläubigen Israel künftiger Tage,
man könnte auch sagen des heutigen Ungläubigen Israel,
die natürlich eine Beziehung zu Nomi hat,
zu dieser Frau des Volk Israels unter dem Gesetz,
aber die eben nicht, diese Ungläubigen, die eben nicht
dahin zurückkehren wollen und werden,
wo Gott seinen Überrest hinbekommen möchte,
um den Messias zu erwarten.
Das Buch Ruth zeigt uns nicht, wie die Psalmen
die Drangsaal, in die das Volk Israel,
besonders diese zwei Stämme des Überrestes, kommen werden.
Das ist einfach nicht das Thema dieses Buches.
Das zeigen die Psalmen.
Das zeigt die Geschichte Josefs mit seinen Brüdern.
Da geht es um diese Drangsaal, durch die das Volk hindurchgehen muss.
Hier in diesem Buch wird mehr gezeigt, die inneren Herzensübungen,
um dann den wahren Boas, den Herrn Jesus,
als König, als Messias anzunehmen.
Und wir finden in diesem Buch, dass es einen Beweggrund gibt,
und zwar einen Beweggrund auf beiden Seiten.
Einen Beweggrund auf Seiten des Herrn Jesus, des wahren Boas,
der Liebe hat zu seinem irdischen Volk
und aus Liebe sein Volk zurückbringen wird an sein Herz.
Und auf der anderen Seite, das ist auch bei diesem Überrest,
dass es da auch Liebe geben wird.
Sie werden sich geliebt fühlen.
In unserem Kalenderzettel heute, der Herr ist nahe, war ja,
wie das Volk Israel fragt, in der Zeit Maliachis,
ja, wo hast du uns geliebt?
Rufen sie in frecher Weise Gott zu.
Das wird dieser Überrest nicht mehr sagen.
Dieser Überrest wird sagen, du liebst uns
und wir lieben dich und wir wollen zu dir zurückkehren.
Das ist sozusagen der prophetische Hintergrund dieses Buches
und wie ich nicht zweifle, der eigentliche Zweck dieses Buches,
abgesehen davon, dass David eingeführt werden soll.
Soll uns diese Perspektive der Wege Gottes
mit seinem irdischen Volk gezeigt werden.
Aber wir haben beim letzten Mal wenigstens angefangen
mit den ersten fünf Versen des ersten Kapitels,
um ein Stück weit auch zu sehen, dass dieses Buch mehr ist,
als nur die Darstellung in wunderbarer Weise
dieser prophetischen Geschichte mit seinem Volk.
Dieses Buch gibt uns ein Panorama von einer ganzen Anzahl von Linien,
die wir für Gläubige, für Ungläubige
und auch für solche, die abgewichen sind, finden.
Da gibt es solche, die überhaupt erst zur Bekehrung kommen müssen, wie Ruth.
Das finden wir in Kapitel 1.
Da wird sie bekehrt oder sie bekehrt sich
und Gott schenkt ihr sozusagen die neue Geburt.
Kapitel 2 sehen wir dann, wie sie belehrt wird,
indem sie sammelt, indem sie aufsammelt,
dort auf dem Feld von Boas.
Wir können aber diese Geschichte auch sehen
unter dem Blickwinkel von Nomi.
Diese Frau, die zu dem Volk Gottes gehörte,
aber die einen Weg weggenommen hat,
weg von dem Volk Gottes,
von dem Bereich, wo Gott seinen Segen verheißen hatte
und wo er immer noch war.
Boas, haben wir gesehen, beim letzten Mal war in Kana angeblieben.
Er war in Israel, auch wenn es Hungersnot gab.
Und wir haben gesehen, dass es auch in unserer Zeit Hungersnot geben kann
und wohl uns, wenn wir bereit sind einzugestehen,
auch dass da mal Hungersnot ist,
wenn wir nicht so tun,
als ob da, wo wir sind, immer reicher Segen ist.
Das ist es nicht. Oder wer wollte das behaupten?
Kennen wir nicht in unserem persönlichen
und auch in unserem gemeinsamen Leben
Zeiten, wo es echte Hungersnot gab?
Da war der Boas aber trotzdem da.
Der Herr Jesus ist trotzdem da.
Der Herr Jesus prüft uns dann auch damit,
ob wir dabei bleiben,
ob wir ausharren, selbst wenn es nicht so läuft,
wie es eigentlich gehen sollte.
Nomi war gegangen.
Natürlich hatte die Hauptverantwortung Elimelech.
Wer wollte das bestreiten?
Aber hier ist das Buch weniger mit Elimelech beschäftigt,
als mit Nomi und ihrem Weg.
Und dann diesen Weg der Rückkehr, der Umkehr.
Und jeder von uns, der mal einen Umkehrweg gehen musste,
wird wissen und wird zugeben,
dass dieser Weg ein mühsamer Weg ist.
Für Nomi war das ein sehr, sehr mühsamer Weg.
Aber Gottes Gnade, Gottes Barmherzigkeit ist gewaltig,
dass er uns zurückholt.
Und das ist der Beginn, wo ich jetzt anfangen möchte
mit der Betrachtung heute Abend.
Wir haben das nicht mehr gelesen.
Wir hatten das beim letzten Mal gelesen.
Kapitel 1, Vers 6.
Da findet diese Umkehr ihren Anfang.
Wir lesen, nachdem sie allein übrig geblieben war,
Elimelech war weggegangen, hatte die Verantwortung für den Weg
und Gott hat ihn hinweggenommen, nicht Nomi.
Er hatte die Hauptverantwortung.
Und je höher meine Verantwortung,
umso höher auch der Maßstab an meinem Leben.
Je mehr ich verstanden habe,
umso höher sind die Ansprüche Gottes an mein Leben.
Gott lässt nie eine Sünde durchgehen,
aber in seinen Regierungswegen mit uns handelt er unterschiedlich.
Jemand, der mehr verstanden hat, den der Herr mehr benutzt,
der muss einen Weg größerer Züchtigung gehen als ein anderer.
Jedenfalls in aller Regel ist das so.
So war das bei Elimelech.
Ihn hat Gott weggenommen.
Und dann die beiden Söhne,
die sicher eine gewisse Belehrung von dem Vater hatten,
sie wurden weggenommen, nicht die Frau Nomi.
So hat er sich einen Weg überlegt,
den er für einen guten Weg hielt.
Und Gott musste ihm zeigen, Elimelech und den beiden Söhnen,
es war ein Weg des Todes.
So blieb sie allein übrig.
Aber Gott sieht auch nach dieser Witwe
und nach diesen beiden Witwen ihren Schwiegertöchtern.
Wir lesen in Vers 6.
Sie machte sich auf, sie und ihre Schwiegertöchter,
und kehrten aus den Gebieten, den Feldern von Moab, zurück,
denn sie hatte im Gebiet von Moab gehört,
dass der Herr sich seinem Volk zugewandt habe,
um ihnen Brot zu geben.
Ist das nicht gewaltig?
Gott hatte sein Volk.
In Israel hatte er wieder Heim gesucht,
und zwar mit Segen.
Das war Gott, der das bewirkt hatte.
Und wenn ich einmal einen Vers aus Jesaja 60 anführen kann,
da lesen wir in Vers 2.
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde,
und dunkel die Völkerschaften.
Das ist natürlich Prophetie, die wir so darauf beziehen können.
Aber über dir strahlt der Herr auf,
und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Da gibt es auf einmal ein Aufstrahlen der Herrlichkeit,
der Barmherzigkeit, der Liebe Gottes, des Lichtes,
was auf einmal aufkommt.
Und Naomi hört davon.
Seht ihr Naomi kehrt nicht um, weil sie ihren Fehler einsieht.
Sie kehrt nicht um, weil sie erkannt hat,
dass sie auf einem falschen Weg, an einem falschen Ort war.
Und doch hilft Gott.
Und doch lässt Gott ihr zu Ohren kommen,
dass da neu etwas an Nahrung, an Brot vorhanden war in Israel.
Wir sehen ja, dass sie zurückkehrt beim Beginn der Ernte.
Das heißt, das Brot, von dem hier die Rede ist,
ist noch gar nicht gebacken.
Kann noch gar nicht gebacken sein, weil noch gar kein Korn da war.
Die Ernte beginnt ja jetzt erst.
Aber offenbar hat Gott wieder Segen geschenkt,
dass Same da war, dass der ausgestreut werden konnte,
und dass dann eben diese Ähren heranwuchsen.
Und das hatte sie gehört.
Eigentlich kann Gott von uns doch wohl erwarten,
dass wir ein Bekenntnis ablegen über unser Versagen, oder?
Dass wir zugeben, dass wir auf einem falschen Weg waren persönlich.
Vielleicht auch manchmal wir gemeinsam am Ort.
Aber Gott hilft, auch wenn wir so weit noch nicht gekommen sind.
Tatsächlich hören wir von Naomi in dem ganzen Buch kein echtes Bekenntnis.
So weit kann es mit uns Gläubigen kommen.
Da kann man alt geworden sein wie Naomi
und trotzdem nicht bereit sein,
ein echtes Bekenntnis über einen falschen Weg,
über ein falsches Verhalten,
über falsche Worte abzulegen.
Der Herr erwartet das schon von dir und von mir,
wenn wir falsch gehandelt haben, am Ort,
unter den Gläubigen, vielleicht in der Familie,
vielleicht inmitten der Ungläubigen.
Aber Gottes Barmherzigkeit ist so groß,
dass obwohl dieses Bekenntnis nicht kommt,
er trotzdem ihr dieses Licht schenkt.
Dafür gibt es noch ein zweites prominentes Beispiel.
Das ist der verlorene Sohn.
Wenn ihr das mal in Lukas 15 vergleichen wollt.
Natürlich ist er, dieser sogenannte verlorene Sohn,
nicht das Bild eines Gläubigen,
sondern er steht für die Ungläubigen.
Und dann heißt es in Lukas 15, Vers 17,
Als er aber zu sich selbst kam, sprach er,
wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot.
Ich aber komme hier um vor Hunger.
Ich will mich aufmachen.
Seht ihr, dieser Mensch, dieser Ungläubige,
der geht auch nicht zu seinem Vater,
zu dem er vielleicht äußerlich ein Bekenntnis,
eben eine Beziehung hatte.
Er geht nicht zurück, weil er sagt,
ich habe einen falschen Weg gewählt.
Ich habe mich von Gott abgewandt.
Ich bin an einen Weg des Elends gegangen.
Ich habe ein Leben in Sünde geführt,
wie das Volk Israel und wie jeder von uns.
Nein, er hört, bei ihm ist nicht mal hören,
ihm kommt zum Bewusstsein,
wenn ich da bin, wo mein Vater ist,
wenn ich da mich aufhalte, wo Gott ist,
da gibt es Segen.
Und das führt ihn dazu, zurückzukehren,
dahin zu gehen, wo sein Vater ist.
Das macht Nomi auch.
Wie groß ist Gott, dass er die Dinge in die Hand nimmt.
Wenn er bei uns manchmal,
wenn er bei uns so oft vermissen muss,
dass wir zur Erkenntnis eines Versagens kommen,
dann führt er uns.
Dann lässt er uns hören, dass es Segen gibt.
Und nicht der Segen ist letztendlich das,
was Gott uns bereiten möchte,
sondern er möchte eine Begegnung mit uns haben.
Er möchte, dass wir zu ihm kommen.
Aber er kann dazu diesen Segen benutzen.
Es ist seine Liebe.
Es ist sein Wirken,
das einen Ungläubigen auf die richtige Bahn führt
und das einen Gläubigen zurückführt.
Römer 2, Vers 4
Verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut
und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?
Seht ihr, das ist die Güte Gottes,
die uns zur Umkehr führt.
Das ist nicht eigener Verdienst.
Nicht Nomi hat erkannt,
dass sie auf dem falschen Weg war.
Nicht sie hat sich aufgemacht,
sondern Gott hat ihr eine Botschaft gegeben
und die hat bei ihr zur Umkehr geführt.
Sie hat das aber nicht nur gehört.
Sie hat nicht nur den Herzensentschluss gefasst,
sondern sie ist dann auch gegangen.
Versieben sie zog aus.
Das ist so entscheidend.
Für einen Ungläubigen,
genauso wie für einen Gläubigen, der auf einem falschen Weg ist persönlich
oder im Blick auf den gemeinsamen Weg.
Es reicht nicht zu erkennen,
ich muss dahin, wieder zurück.
Dass man hört, dass da wirklich der Herr wieder wirkt.
Sondern es muss dann dieser Weg auch gegangen werden.
Du musst dann gehen.
Du musst losgehen.
Du musst das tun.
Du musst die Dinge dann wieder in Ordnung bringen.
Geh diesen Weg,
so wie Nomi das getan hat.
Das ist ihr mit Sicherheit nicht leicht gefallen.
Sie weiß noch genau, wie sie da losgegangen ist.
Und dass sie mit Mann und zwei Söhnen da losging.
Und dass sie jetzt da alleine zurückkehrt.
Mit zwei Moabiterinnen.
Ja, vielleicht gibt es auch sowas.
Wenn man einen falschen Weg gegangen ist.
Wenn man einen Ungläubigen Ehepartner geheiratet hat.
Das ist ja das, was Machlon und Kilion hier getan haben.
Und dann auf einmal mit dem ganzen Elend dessen,
was man einen angerichtet hat, dann zurückkehren muss.
Das kann schwer fallen.
Das wird schwer fallen.
Das muss sogar schwer fallen.
Aber wohl uns, wenn wir trotzdem diesen Weg zurückgehen.
Es lohnt sich immer.
Und Gott hat immer, wie wir das hier sehen, offene Arme.
Für dich, für mich, für jeden von uns.
Wenn wir bereit sind, zu einer solchen Umkehr.
Und wir sehen, dass die Schwiegertöchter mitgehen,
um in das Land Judah zurückzukehren.
Und dann spricht Nomi zu ihren beiden Schwiegertöchtern.
Geht, kehrt um, jede zum Haus ihrer Mutter.
Der Herr erweise Güte an euch,
so wie ihr sie an den Verstorbenen und an mir erwiesen habt.
Was ist das für eine Botschaft?
Wir können das verstehen.
Aus ihrer Sicht, was hatten die beiden noch für eine Zukunft?
Sie sagt das später in Vers 12.
Wenn ich spreche, ich habe Hoffnung.
Wenn ich selbst diese Nacht einem Mann angehören würde.
Wer wollte eine Moabiterin heiraten?
Wir haben beim letzten Mal gesehen, 5. Mose 23,
dass nicht in Ewigkeit, nicht ins 10. Geschlecht,
ein Moabiter in die Versammlung Gottes kommen konnte.
Also es gab keine Hoffnung für diese beiden Frauen.
Also hat sie gesagt, vergesst das.
Ich gehe zurück, das ist meine Heimat.
Aber ihr, ihr habt da keine Hoffnung, keine Chance,
in diesem Land Israel irgendetwas an Segen zu bekommen.
Geht zurück.
Menschlich können wir das verstehen.
Aber was ist das für eine Botschaft eines Gläubigen an Ungläubige?
Bleibt da, wo ihr seid.
Bleibt da, wo Götzendienst ist.
Bleibt da, wo man ohne Gott lebt.
Was haben wir für eine Botschaft für Menschen,
mit denen wir zu tun haben?
Lass uns das mal erst ganz allgemein fragen.
Haben wir noch ein Wort, ein Ausleger schreibt das,
ein Wort von und über Jesus an unsere Mitmenschen?
Wie ist das bei unseren Mitmenschen?
Hier bei diesen beiden, die wollten mit Nomi gehen.
Das heißt, diese Frau, diese Mutter hat Eindruck gemacht.
Wir müssen wohl annehmen, dass,
auch wenn sie an einem falschen Ort war, diese Familie,
dass da Gottesfurcht geherrscht hat.
Wie könnte man sonst sich vorstellen,
dass Ruth derart angezogen war von Nomi,
dass sie mitgehen wollte.
Also diese beiden, die waren keine Götzendiener mehr.
Opa kehrte zurück.
Er wurde dann wieder sicherlich zu einer Götzendienerin.
Aber was haben wir für eine Botschaft an die Menschen,
mit denen wir zu tun haben,
die eben in dem Götzendienst dieser Welt leben?
Haben wir noch ein Wort an sie?
Wie ist das mit unseren Nachbarn?
Wissen sie, wo sie sind und wo sie hingehen müssten?
Sehen sie an unserem Leben etwas von der Botschaft über Jesus Christus?
Haben wir ein Wort an sie?
Wie ist das mit meinen Arbeitskollegen?
Kennen die etwas von dem Herrn Jesus?
Wir sind nicht in dem Betrieb, um zu evangelisieren.
Bestimmt nicht. Wir sollen arbeiten.
Aber das kann doch wohl nicht sein,
dass unsere Kolleginnen und Kollegen keine Ahnung haben,
dass wir Christen sind
und dass uns das wichtig ist für unser Leben.
Das muss man doch irgendwie,
unterhält man sich doch mal über das eine oder andere.
Und bei euch, die ja noch zur Schule geht,
wir können dann mitfühlen,
dass es euch schwerfällt, über den Herrn Jesus zu sprechen.
Das ist uns allen so gegangen.
Aber ich kann euch eines sagen,
je früher ihr damit anfangt,
umso einfacher fällt es euch auch später,
in der Nachbarschaft und im Kollegium,
ein Bekenntnis, ein Zeugnis zu sein für den Herrn Jesus.
Ab und zu, wenn wir die Kinder morgens aus dem Haus geben,
kommt dann schon mal ein Mitschüler mit.
Und das, was wir zum Schluss machen,
bevor wir die Kinder dann gehen lassen zur Bushaltestelle,
ist, dass wir zusammen beten.
Wenn du das tätest bei dir zu Hause mit deinen Eltern
oder wir als Eltern mit unseren Kindern
und da kommen dann so Nachbarskinder
oder dann kommen die Mitschüler,
würden sie sagen, komisch, hätte ich gar nicht mit ihm,
mit ihr verbunden, dass da gebetet wird,
dass man da als Christ lebt.
Was haben wir für eine Botschaft
für diejenigen, mit denen wir zusammen
irgendwo eine Beziehung haben.
Wenn sie uns, um mal mit diesem Bild
der gleichnishaften Geschichte
von dem armen Lazarus und diesem reichen Mann zu sprechen,
wenn sie uns einmal sehen werden, sozusagen,
ich glaube nicht, dass das der Fall sein wird,
aber wenn man sich das mal so vorstellt,
würden sie sich wundern, dass ich, dass du da im Himmel bin?
Oder würden sie sagen, ja, das haben sie gelebt.
Das haben sie auch gesagt.
Sie haben uns auf das Evangelium,
auf die Notwendigkeit hingewiesen.
Oder sind wir solche wie Nomi hier, die sagen,
bleibt da, wo ihr seid, das ist am besten für euch.
Ihr habt sowieso keine Segensgelegenheit,
wenn ihr in das Land zu denen geht,
die an den Herrn Jesus glauben.
Wie ist das? Schämen wir uns,
Menschen einzuladen zu den Versammlungsstunden?
Wie ist das, wenn eine Evangelisation ist?
Schämen wir uns, die Leute einzuladen, mitzunehmen?
Sind wir da solche Nomi, die sagen,
bleib besser da, wo du bist?
Oder sind wir solche, die,
der Mut, ist das eigentlich Mut, wenn man zu dem steht,
was man selber erfahren hat, diese Gnade?
Eigentlich kann man das nicht als Mut bezeichnen.
Eigentlich ist das selbstverständlich,
dass wir über das reden, was wir selber erfahren haben.
Geht, kehrt zurück.
Der Herr erweise Güte an euch.
Ist das nicht ein direkter Widerspruch zu dem Gebot,
den Namen Gottes nicht falsch zu benutzen?
Wie kann sie einem Menschen mit der Güte des Herrn wünschen,
in den Ort des Götzendienstes zurückzugehen?
Können wir nicht auch manchmal den Namen des Herrn,
den Namen Gottes sehr, sehr unweise,
sehr, sehr unnütz benutzen?
Wie ist das, wenn in unserer Gegenwart
einmal negativ über diesen Namen gesprochen wird?
Sind wir dann solche, die zu seinem Namen stehen?
Oder sind wir sogar solche, die selber diesen Namen
eitel, töricht, böse benutzen?
Der Herr gebe euch, dass ihr Ruhe findet,
jeder im Haus ihres Mannes.
Ruhe, wenn wir finden,
auch noch in Kapitel 3,
ist hier nichts anderes als einen Ehepartner zu finden.
Natürlich können wir einem Ungläubigen nicht empfehlen,
er soll einen Gläubigen heiraten.
Er soll sich ja bekehren.
Das ist die Voraussetzung dafür.
Aber können wir einem Ungläubigen wünschen,
einen Ungläubigen zu heiraten?
Unser Wunsch muss doch gerade,
wenn wir irgendeine Beziehung zu solchen Menschen haben,
muss doch sein, nicht, dass sie irgendwie heiraten,
sondern dass sie zur Umkehr kommen
und dass sie unter Gläubigen dann einen Ehepartner finden.
Und sie küsste sie.
Da war wirklich eine menschliche Beziehung,
die vorhanden war, in beidseitiger Richtung.
Auch die Orpa hatte eine solche Beziehung
zu ihrer Schwiegermutter.
Umso mehr Verantwortung hat Nomi,
da sie das Vertrauen von der Orpa hatte
und auch von der Ruth,
dass sie mit ihr in einer Weise umging,
die gottgemäß war.
Wir finden ein Weinen
und hören, dass sie doch mit ihr
zu ihrem Volk zurückkehren wollen.
Doch, wir wollen mit dir zu deinem Volk zurückkehren,
heißt es in Vers 10.
Seht ihr, das ist ein kühner Spruch,
gerade wenn wir an Orpa denken.
In Matthäus 8 gab es jemanden,
der zu dem Herrn Jesus kam
und auch sagte, was er tun wollte.
Da heißt es in Matthäus 8, Vers 19 am Ende,
Lehrer, ich will dir nachfolgen,
wohin irgend du gehst.
Und da musste er Jesus ihm sagen,
die Füchse haben Höhlen
und die Vögel des Himmels Nester,
der Sohn des Menschen aber nicht,
wo er das Haupt hinlege.
In eigener Kraft kann man nicht
zum Volk Gottes werden.
Das war die Botschaft hier von Orpa eigentlich.
Doch, wir wollen mit dir zu deinem Volk umkehren.
Wir wollen dieses Volk
als unser Volk anerkennen.
Deinen Gott als unseren Gott.
Das wollen wir tun.
Und da würde sich zeigen,
ob das wahr ist.
Das zu sagen, hatte auch das Volk Israel.
Ja, wir wollen gottgehorsam sein.
Das ganze Gesetz wollen wir tun.
Aber dazu ist ein Mensch von sich aus
nicht in der Lage.
Die Antwort von Nomi ist dann
noch weitergehender.
Sie macht der Orpa und der Ruth
noch einmal klar,
dass selbst wenn das Gesetz der Schwager-Ehe,
wir kommen da morgen noch einmal drauf zurück,
5. Mose 25 ist das,
selbst wenn dieses Gesetz Anwendung finden würde,
dass dann irgendwer Nomi heiraten würde,
sie Kinder bekommen würde,
das würde ja sehr viele Jahre dauern,
bis dann eine Ehe mit Orpa und Ruth
zustande kommen könnte.
Nein, kehrt um.
Was für ein Wort.
Kehrt um. Bleibt da.
Kehrt zurück in den Bereich,
wo ihr hergekommen seid.
Dass keiner von uns
ein solches Signal
jemals an einen Ungläubigen aussendet.
Dass unsere Gesinnung
und unsere Botschaft immer ist,
kommt her, nicht zu uns,
sondern zu Christus,
zu dem Herrn Jesus,
der wahre Ruhe geben kann.
Dass sie hier bei weitem noch nicht ist,
in einem Zustand ist, der gottgemäß ist,
zeigt Vers 13.
Nicht doch, meine Töchter,
denn mir ergeht es viel bitterer als euch,
denn die Hand des Herrn ist gegen mich ausgegangen.
War das wirklich die Hand des Herrn,
die gegen sie ausgegangen war?
Hatte sie nicht zusammen mit Elimelech
diesen falschen Weg eingeschlagen?
Kann das nicht auch bei uns manchmal sein,
dass wir Gott Vorwürfe machen,
dass er uns auf einen falschen Weg geführt hat?
Dass wir sagen, er hat es uns bitter gemacht
und in Wirklichkeit haben wir einen falschen Weg eingeschlagen?
In Wirklichkeit waren wir einfach solche,
die nicht gefragt haben, was er wollte,
dass wir tun sollten?
Bei ihm ist es vollkommen anders.
Siehe, das Auge des Herrn ist gerichtet
auf die, die ihn fürchten,
auf die, die auf seine Güte harren,
Psalm 33, Vers 18 und 19,
um ihre Seele vom Tod zu erretten
und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot.
Seht ihr, wenn sie da geblieben wären,
dann wären sie bewahrt geblieben vor dem Tod.
Sein Auge ist auf uns gerichtet,
auf diejenigen, die vor ihm ihr Leben führen.
Diese sieht er an, auf diese sieht er,
um sie zu erretten von dem Tod.
Das war Gottes Wirken, Gottes Handeln.
Sie hatte sich weggewendet
und jetzt macht sie Gott diese Vorwürfe.
Die Hand des Herrn ist gegen mich ausgegangen.
Ja, da war Zucht im Spiel, natürlich.
Aber war die Hand des Herrn gegen sie?
Hat er nicht sie jetzt zurückgezogen
mit Seilen der Liebe,
wie der Prophet Jeremias das sagt?
Zog er sie nicht wieder zurück,
um sie an den Ort zu bringen, wo sie hingehörte?
Noch einmal erhoben die beiden ihre Stimme und weinen.
Orpah küsst ihre Schwiegermutter,
da war Zuneigung da,
aber sie kehrt zurück.
Ruth aber hing ihr an.
Was ist das für eine Situation hier gewesen?
Die letzte Begegnung,
die Nomi mit ihrer Schwiegertochter haben sollte.
Das letzte Mal, dass sich diese beiden
sahen in die Augen sahen
und für ewig werden sie sich nicht mehr sehen.
Solche Begegnungen kennen wir auch.
Begegnungen vielleicht in unserem Verwandtschaftskreis,
wo wir jemanden kennen, der ungläubig ist,
wo man sich noch einmal sieht,
wo man noch einmal eine Botschaft,
das hat Nomi hier leider nicht getan,
aber noch einmal eine letzte Botschaft
an so jemanden wendet.
Vielleicht ist ja hier auch noch ein Ungläubiger im Raum.
Immer wieder sage ich, habe ich vielleicht hier auch gesagt,
nicht dadurch, dass du in diesem Raum sitzt,
dadurch bist du bekehrt,
sondern allein dadurch, dass du dem Herrn Jesus
deine Sünden sagst, bekannt hast und traurig bist
über deinen sündigen Zustand
und den Herrn Jesus als Retter annimmst.
Vielleicht hast du auch mal so eine letzte Begegnung.
Das muss nicht heißen, dass dein Leben damit zu Ende ist.
Orpahs Leben ging weiter,
aber ihre Geschichte endet im Nichts.
Bitte, wir wissen nicht.
Gott kann auch ihr noch begegnet sein,
aber wir lesen nichts davon.
Und wie ist das mit dir?
Wenn du heute diesem Raum den Rücken kehrst,
was dann?
Vielleicht das letzte Mal, dass du einen Gläubigen
direkt gesehen hast.
Wo geht dein Weg dann hin?
Dass keiner eine solche Abkehr macht,
Umkehr macht wie Orpah
und dann zurückgeht in ein Leben ohne Gott.
Ruth aber hing ihr an.
Das ist irgendwie ergreifend.
Ruth kommt nicht mit,
weil sie eine solche Beziehung mit Gott
schon genossen hätte.
Wir sehen aus den Folgefersen,
dass sie offensichtlich bekehrt war jetzt.
Dass der Aufenthalt in dem Hause Nomis
dazu geführt hat, dass sie sich bekehrt hat.
Aber sie kehrt nach Israel zurück.
Nomis wegen.
Was meint ihr, warum Menschen
mitkommen zur Evangelisation?
Warum Menschen mitkommen in die Zusammenkünfte?
Warum Menschen angezogen werden?
Sie werden von uns zunächst einmal angezogen.
Natürlich ist es die Liebe Gottes.
Letztendlich ist es immer Gott.
Aber sie sehen dich, sie sehen mich.
Und was sehen sie in meinem Leben?
Wir haben das Leben schon einmal vor uns gehabt.
Seht ihr, es gibt kaum noch Menschen heute,
die die Bibel anfassen, die in der Bibel lesen.
Das sind wir. Wir sind der Brief.
Christi, 2. Korinther 3.
Und was können die Menschen
in meinem Leben, in deinem Leben lesen?
Werden sie angezogen
oder werden sie eher abgestoßen
durch mein, durch dein Leben?
Nomi bei allem, dass sie jetzt
Opa da und auch Ruth letztlich
zurückgeschickt hat, war eine Person,
die offensichtlich durch ihren Lebenswandel
anziehend war.
Ruth hat bei der Nomi irgendwie
gespürt, dass da mehr da war,
als nur ein Leben ohne Gott.
Nein, da war Gottesfurcht.
Da war Liebe zu Gott.
Da war etwas vorhanden, was diese
Ruth angezogen hat, dass sie,
wie wir das jetzt hier lesen,
ihr anhängen.
5. Mose 10,
ein Beispiel, Nummer 1, Vers 20 zeigt uns,
dass das Volk Gottes Gott
anhängen soll. Das muss
das Ziel sein,
dass ein Mensch Gott anhängt.
Aber es ist uns doch allen klar, oder?
Dass Menschen zunächst mal
durch unser Leben eine gewisse
Beziehung, einen gewissen Bezug
bekommen zu einem Leben des Glaubens.
Und wenn in meiner Nachbarschaft
ich als jemand bekannt bin,
der alles andere
als anziehend ist, der
eher auf seinem Recht
immer besteht, der nie freundlich ist,
glauben wir wirklich,
dass wir dann unsere Nachbarn,
unsere Arbeitskollegen, ihr eure
Schulkameraden einladen könnt
für eine Evangelisation?
Einmal einladen könnt, um mit ihnen
über das Wort Gottes,
über den Glauben zu sprechen?
Das gleiche gilt für unsere Zusammenkünfte.
Natürlich sagen wir,
wir wollen keine Wohlfühlgemeinde sein.
Nein, das wollen wir nicht.
Und wir sagen auch jedem, der kommt,
hoffentlich tun wir das,
er soll nicht unseretwegen kommen,
sondern aus einer Überzeugung
über den gemeinsamen Weg
der Kinder Gottes nach der Schrift.
Aber eins wollen wir doch wohl auch,
oder? Dass sich die Menschen,
die Geschwister wohlfühlen
da, wo wir sind.
Wir wollen doch wohl nicht den
Platz des Zusammenkommens
abschreckend wie möglich machen
von der menschlichen Seite.
Und von dem, wie wir miteinander umgehen.
Was hat der Jesus gesagt?
Daran soll man euch erkennen,
dass ihr Liebe untereinander habt als Jünger.
Ist das zu spüren bei uns?
Ist da noch irgendwie
Anziehungskraft
durch die Art und Weise,
wie wir miteinander umgehen,
wie wir unser Leben führen,
auch in der Familie?
Wenn wir nur eine als Familie bekannt sind,
wenn ein Kampf miteinander steht,
dann werden wir wohl kaum ein Zeugnis sein.
Dann ist dieses Salz,
Matthäus 5, kraftlos geworden
und nur noch dazu,
ja,
man kann es nur noch zertrampeln
und zertreten.
Nein, Ruth wurde angezogen.
Irgendwie von Nomi.
Gott hat das benutzt.
Gott hat das bewirkt.
Und er wollte sie weiterziehen.
Auch ihr gegenüber sagt Nomi noch einmal,
aber, lesen wir in Vers 16,
Ruth sprach, dringe nicht in mich,
dich zu verlassen,
um hinter dir weg umzukehren.
Denn,
jetzt kommen sieben Punkte,
die sie hier aufführt.
Erstens, wohin du gehst,
will ich gehen.
Sie hatte bei Nomi gesehen,
wie ihr Lebensweg aussah,
ihr Lebensweg mit Gott.
Und dieser Weg hatte sie angezogen.
Nicht Nomi, letztendlich,
der Glaubensweg, der jedenfalls jetzt
in die richtige Richtung ging.
Zweitens,
wo du weilst,
will ich weilen.
Das Ziel
dieser Rückreise von Nomi,
das sollte auch ihr Ziel sein.
Das Ziel ihres Lebens sollte
da sein, wo
Gott sein Volk haben wollte.
Das Ziel wollte auch sie
verfolgen.
Drittens,
dein Volk ist mein Volk.
Die Gemeinschaft, die sie pflegen
wollte, das sollte dieses Volk
sein. Sie wollte nicht mehr mit den Moabitern
Gemeinschaft haben. Nein, sie wollte
zu dem Volk Gottes gehören.
So wie bei Rahab, sie auch gesehen
hat, das ist das Volk, wo Gott wohnt.
Dieses Volk, das soll
mein Volk sein.
Viertens, dein Gott ist
mein Gott. Sie war nicht damit zufrieden,
bei dem richtigen Volk zu sein.
Sie wollte auch mit dem einen
wahren Gott Gemeinschaft
haben.
Fünftens, wo du
stirbst,
will ich
sterben. Das
zeigt uns, dass sie auch das
rechte Glaubens ausharren haben
wollte. Sie wollte da,
wie wir das hier sehen,
sterben, wo die
Gläubigen waren. Sie wollte da
ausharren. Sie wollte nicht jetzt mal hingehen
und dann wieder zurückkehren.
Nein, das sollte auch weiter
der Ort sein, wo
sie ihr Leben bestritt.
Sechstens,
und dort
will ich begraben werden.
Warum wollte Jakob
und warum wollte Josef
nicht in Ägypten begraben
sein, sondern in dem Land der
Verheißung? Weil sie wussten,
dass es eine Auferstehung geben würde
und dass sie dort als Auferstandene
leben würden. Sie hatte
eine Perspektive jetzt schon, die
über den Tod hinausging.
Und da wollte sie da sein, wo
Gott sein Reich aufrichten
wollte.
Und dann zum Schluss,
nur der Tod soll
zwischen mir und dir
scheiden. Das
zeigt uns, dass sie ein Leben
voller Hingabe führen wollte. Sie
wollte nicht aufgeben, sondern mit ganzer
Herzenshingabe da sein,
wo Gott war.
Das zeigt offenbart vollkommen,
dass wir es hier mit einer
Gläubigen jetzt zu tun
haben. So kann nur ein Gläubiger
sprechen. Er mag am Anfang des Glaubenslebens
stehen, aber er hat
das richtige Ziel.
Sie spricht nicht zuerst von dem Ziel,
weil es hier um den praktischen
Weg geht. Deshalb fängt sie mit dem Weg
an. Den hat sie bei Nomi gesehen jetzt.
Und diesen Weg wollte sie verfolgen.
Auch das ist für einen
gerade zum Glauben Gekommenen wahr.
Er möchte nicht mehr so leben
wie die Menschen, wie man früher
gelebt hat. War das nicht bei den Thessalonichern so?
Sie waren umgekehrt von den
Götzenbildern, 1. Thessalonicher 1,
und haben jetzt Gott, den
Herrn Jesus, erwartet und
haben eben diesem einen wahren Gott
gedient. Das Leben hat sich von heute
auf morgen radikal geändert,
so auch bei Ruth.
Sie wollte Gemeinschaft haben mit
dem einen wahren Volk und
mit Gott.
Das schreibt hier eine Seele, die gerade zum
Glauben gekommen ist.
Was ist denn wahr für dich und für mich?
Was ist denn dein Weg,
dein praktischer Glaubensweg,
den du gehst? Ist das
ein Weg der
Gläubigen?
Oder ist das ein Weg,
den eigentlich die Welt geht?
Wenn du mal so zurückschaust,
die letzten Wochen,
Monate, was bist du für einen Weg
gegangen? Was bin ich für einen Weg gegangen?
Hat er das
Kennzeichen Glauben?
Das ist ein Weg des Glaubens?
Was ist denn das Ziel
dessen, was du
in deinem Glaubensleben tust?
Ist das Ziel die
Herrlichkeit? Ist das Ziel,
dass du auf Christus siehst in der Herrlichkeit
und dahin dein Weg geht?
Oder welche Ziele verfolge ich,
verfolgst du in deinem Leben?
Geht es dir nur um äußere Schönheit?
Geht es mir nur um meine
Karriere im Beruf?
Oder im Wesentlichen?
Das ist jetzt sehr extrem
einmal ausgedrückt.
Oder geht es mir um meinen Besitz?
Geht es mir um Genuss dessen,
was ich mir alles leisten kann?
Was ist das Ziel
meines Lebens?
Mit wem pflegen wir Gemeinschaft?
Ist das das Volk Gottes?
Oder haben wir mehr Freunde
in dieser Welt? Arbeitskollegen,
Kameraden, Studienkollegen oder was weiß ich,
Nachbarn. Da fühlen wir uns zu Hause.
Da feiern wir unsere Feste.
Was ist die Gemeinschaft, die wir pflegen?
Lebst du ein
Leben für Gott?
Spielt Gott in deinem Leben,
der Herr Jesus, wirklich die entscheidende Rolle?
Wer bestimmt
mein Leben? Wer bestimmt dein Leben?
Ist das Gott?
Habe ich Ausharren?
Harre ich aus
in den schwierigen Umständen, wo ich vielleicht bin?
Und wie ist das?
Ist das wirklich ein Leben der Auferstehung?
Ist das ein Leben des
Gehorsams mit dem Herrn Jesus,
dass man in meinem Leben sieht, dass ich mit Christus
gestorben bin?
Und ist das
ganze Hingabe
für den Herrn Jesus?
Seht ihr, das war hier eine Frau, die gerade
vielleicht zum Glauben gekommen ist.
Ist sie nicht oft ein Vorbild
an Entschiedenheit,
an Konsequenz in ihrem Leben?
Müssen wir nicht sagen,
die wir schon ein paar Jahre länger gläubig sind,
gerade vielleicht für uns, die wir auch in gläubigem Elternhaus
groß geworden sind,
dass diese Entschiedenheit,
diese Konsequenz in unserem Leben
uns oft fehlt?
Dann lasst uns nochmal so eine Ruth vor Augen haben.
Die hat alles aufgegeben,
alles verlassen,
wie ein Abraham.
Aus der Gesellschaft und aus jedem,
wo sie Chancen hatte.
Das war eine junge Frau.
Jüngere Frau jedenfalls.
Wir wissen nicht, ob sie die ganzen 10 Jahre
mit Machlon da verheiratet war.
Aber sie hatte noch bestimmt
jede Möglichkeit in Moab.
Das hat sie alles hinter sich gelassen.
Und Nomi hat ihr vorgestellt,
im Land Kanan, in Israel,
da hast du keine Chance.
Darum ging es ihr nicht.
Ihr ging es darum, dass sie für Gott ein Leben führte.
Was sollte sie antreiben?
Was treibt mich, was treibt dich
in unserem Leben an?
Nomi musste feststellen,
dass sie nichts ausrichten konnte
und sie ließ es dann auch zu.
Hoffentlich sind wir solche,
die sowas nicht nur zulassen,
sondern wenn wir merken, dass da jemand wirklich den Wunsch hat,
zu Gott zu kommen,
dass wir solche sind, die mitziehen.
Der Apostel Paulus sagt,
wir überreden die Menschen.
Wir überreden niemanden,
den gemeinsamen Weg
der Kinder Gottes so zu gehen.
Das muss eine Überzeugung sein.
Aber wenn es darum geht, dass jemand zum Glauben kommt,
dann ist es ein Überreden.
Dann ist es jede Anstrengung,
die wir auf uns nehmen,
um jemanden zu Christus zu führen
oder etwa nicht.
Und nicht nur irgendwie zulassen,
dass dann jemand kommt.
Da müssen wir uns schämen.
Was musste Nomi sich schämen,
weg von Bethlehem,
weg vom Brothaus, weg von dem Ort,
wo der Herr den Segen geschenkt hat.
Da müssen wir uns auch manchmal schämen,
wenn aus unserer direkten Umgebung
Menschen zum Glauben kommen
und dann in meinem Leben vielleicht sehen müssen,
wie wenig Konsequenz da ist.
Aber wir hören nicht ein einziges Wort von Ruth
gegen Nomi.
Nicht ein einziges.
Im Gegenteil.
Das ist die Gnade Gottes,
auch für das Leben von Nomi.
Für beide. Wunderbarer Ausdruck,
den wir kennen. Avram und Isaac.
Und auch von Elia und Elisa.
Sie gingen zusammen.
Diese beiden.
Da war jetzt mehr als nur
natürliche Beziehung.
Da war mehr als natürliche Liebe.
Da war jetzt eine geistliche
Basis,
die für beide die gleiche war.
Und es geschah, als sie nach Bethlehem kamen,
da geriet die ganze Stadt
ihretwegen
in Bewegung.
Da kommt Nomi zurück
und Ruth.
Ob die Menschen irgendwas wussten
von ihr?
Das ist Nomi.
Ist das nicht Nomi?
Ja, irgendwie
etliche Jahre vergangen.
Sie hatte sich verändert.
Aber die Stadt
gerät in Bewegung.
Ob das noch bei uns der Fall ist,
wenn jemand umkehrt?
Ist da noch Bewegung da?
Freude da?
Wir wissen ja nicht, hier wird nicht ausgeführt,
in welche Richtung diese Bewegung war.
Mitleid?
Ja, das wollen wir natürlich auch.
Dass wir dann noch bemitleidet werden,
wenn wir zurückkehren und verlorene
Jahre aufweisen.
Das ist wahr.
Aber da ist doch irgendwie eine Herzenshaltung in Bethlehem.
Denen ist das
nicht entgangen, dass Nomi weg war.
Aber jetzt haben sie ein Herz.
Und die Stadt kommt in Bewegung.
Ob da noch bei uns Bewegung ist, wenn jemand zurückkommt?
Ob wir das auch mal so jemandem
sagen könnten?
Dass wir uns freuen über
eine Umkehr? Dass wir nicht so tun,
als ob das selbstverständlich ist,
sondern dass wir auch einmal diese Freude
ausdrücken. Dass jemand
auch merkt, dass wir uns freuen.
Dass wir gebetet haben,
wenn wir es denn getan haben für so jemanden.
Und dass wir uns dann mitfreuen,
mit ihm, mit seiner Familie,
dass da echt eine Umkehr
zustande gekommen ist.
Nomi ist bitter.
Nennt mich nicht Nomi.
Nennt mich Mara.
Das ist Bittere.
So können wir manchmal sein.
Verbittert darüber,
dass der Weg dann durch
Zucht gegangen ist.
Noch einmal.
Das war doch nicht Gottes Schuld.
Das war ihre Verantwortung.
Aber so können wir sein.
Wenn es uns nicht gut geht,
dann schieben wir das Gott in die Schuhe.
Dann sagen wir, er ist dafür verantwortlich.
Wenn es gut geht, dann sind wir dafür.
Diejenigen, die Verantwortung tragen.
Voll bin ich gegangen
und leer hat mich der Herr
zurückkehren lassen.
Ja, sie kam leer zurück.
Und es ist auch in einer gewissen Hinsicht
sogar wahr, dass der Herr sie leer hat
zurückkehren lassen.
In seiner Zucht mit ihr, mit der Familie.
Aber wer war denn dafür
verantwortlich?
Sie war es.
Und doch macht sie Gott diese
Vorwürfe.
Der Herr hat gegen mich gezeugt.
Zeugt der Herr,
zeugt Gott gegen irgendeinen der Seinen
nie.
Seine Güte begleitet uns.
Seine Güte hat sie zurückgeführt.
Der Allmächtige
hat mir Übles getan.
Derjenige,
den
Abraham kennenlernte, als den Allmächtigen.
Als denjenigen,
der sein Volk, das ist ein
Titel Gottes für das tausendjährige Reich,
der sein Volk wieder in seiner Allmacht
zurückziehen wird.
Was für ein Wunder der Gnade Gottes,
dass er Israel nicht komplett aufgegeben hat,
sondern dass er sie zurückziehen wird.
Erst die zwei Stämme
und dann auch die zwölf Stämme von den Enden
der Erde. Wir haben heute keine Ahnung,
wo die zwölf Stämme sind. Er wird sie
zurückziehen. Was ein Beweis
für eine Allmacht. Und sie meint,
dieser Allmächtige,
ewige, wahre Gott
der Liebe hätte Übles
ihr getan.
Sie muss noch weitergeführt
werden. Und kennen wir nicht
einen solchen Zustand auch in unserem Leben,
dass wir dann schon manchmal
bitter geworden sind
über das, was Gott in unserem Leben zulässt?
Nicht alles, was Gott in unserem
Leben zulässt, vieles vielleicht sogar
hat mit Zucht zu tun.
Es ist einfach seine Regierung in unserem Weg,
damit wir uns ganz
ihm zur Verfügung stellen.
Sie kommt
zurück mit der Moabiterin,
mit Ruth.
Und sie kam nach Bethlehem, heißt es im letzten
Satz, beim
Beginn der Gerstenernte.
Gott hat Nomi
nicht zurückgeschickt
nach,
sagen wir, nach dem
Moabitenfest. Hätte er doch auch tun können, oder?
Er hat sie nicht zurückgeschickt
nach dem Pfingstfest.
Er schickt sie zu Beginn
der Gerstenernte.
Was ist denn da?
Bei Beginn der Gerstenernte, da ist das Passa
und das ist das Fest der
Erstlingsgabe.
Dann sieben Wochen später das Pfingstfest.
Gott hat sie da
zurückgeschickt zu einem Zeitpunkt, wo
dann der ganze Segen
für sein Volk seinen
Beginn nehmen sollte.
Ich glaube, ich habe das beim letzten Mal schon gesagt.
Das ist genauso bei dem Volk Israel gewesen.
Eigentlich war das ja, sie hatten die
Weintrauben da in dem Land getragen,
die Kundschaft da. Eigentlich sollten
sie in Verbindung mit dem Laubhüttenfest da
in das Land reingehen.
Dann hatten sie Böses getan.
Dann haben sie Gott Vorwürfe gemacht.
Und dann mussten sie 40 Jahre in der Wüste noch gehen.
Und dann schickt Gott sie
zurück. Dann zieht er sie doch irgendwann
in das Land. Und dann schickt er sie nicht beim
Pfingstfest, sondern beim Passa.
Dann schickt er sie dann
in das Land, Joshua 5,
wenn der Beginn
dieser Ernte
ihren Anfang nehmen
sollte. So großartig ist
Gott. Wenn einer umkehrt,
dann sagt er ihm nicht,
du hast alles verdorben, du kannst
am Ende noch so ein paar
Segensschnipsel
mitbekommen. Sondern dann schenkt
er dir den ganzen Segen
aus seinem ganzen Reichtum.
Das, was er zu geben
hat. Deshalb,
wenn hier jemand ist, der vielleicht persönlich
auf Abwägen ist, kehre um.
Der Segen
wartet auf dich.
Kapitel 2 geht
dann weiter. Nomi hatte einen Verwandten.
Das ist wie so eine Einschaltung,
mal eben, die mit der Geschichte
zunächst gar nichts zu tun hat.
Nomi hatte einen
Verwandten. Hier wird
jetzt Boas eingeführt, damit wir eigentlich
überhaupt wissen, wer ist dieser Mann,
auf dessen Feld dann die Rotgleich
anfängt zu sammeln.
Und es ist interessant,
Nomi hatte offenbar keinen Begriff
zunächst mal von
diesem Mann. Sonst hätte
sie von Anfang an sie davon gesprochen.
Tut sie nicht. Wenn ihr diese
Entwicklung einmal vergleicht, die dieser
Mann nimmt. Als erstes
finden wir, dass Nomi überhaupt keinen
Gedanken an diesen Mann verschwendet.
Auch als sie ihren Schwiegertöchtern
gegenüber sagt, selbst wenn es
irgendwie irgendjemanden geben sollte,
der mich dann noch heiratet und dann Kinder.
Da hatte sie offenbar keinen Gedanken an Boas.
Zweitens finden wir,
dass eben dann doch
dieser Verwandte
da ist. Drittens,
er ist nicht nur irgendein Verwandter,
sondern er kommt aus der Familie
Elimelechs.
Viertens findet ihr in Vers 20
unseres Kapitels dann,
dass festgestellt wird, er ist sogar nahe
verwandt.
Fünftens heißt es dann,
er ist einer unserer Blutsverwandten,
eigentlich Löser.
Also derjenige,
der direkt in Frage kommen könnte.
Aber zu diesem Zeitpunkt
sagt Nomi noch einer.
Ihr ist noch nicht klar,
es gibt nur diesen einen.
Dazu kommt sie erst
sozusagen später
dann, dass sie erkennt,
es ist nur dieser eine
in der Lage uns zu retten.
Seht ihr, Ruth
und um Ruth geht es
in Kapitel 2, sie kommt jetzt auf
diesen Bereich des Segens
von Boas. Kapitel 2
werden wir sehen, dass
ihr Augenmerk gerichtet ist
auf den Segen.
Erst in Kapitel 3
kommt sie wirklich in
den Genuss, naja sie lernt
ihn ja kennen in Kapitel 2 Boas,
aber in Kapitel 3 merkt sie,
es geht nur um ihn,
um diese eine Person.
Und wohl uns, wenn wir dann
ein solches geistliches Wachstum haben,
dass derjenige, den wir nicht
kannten, dass er
für uns zu einem Verwandten wird.
Dann zu einem,
den aus unserer Familie,
bis wir dann erkennen,
das ist der eine
einzige Erlöser.
Diese einzigartige,
persönliche Person.
Wir sehen in Vers 2,
dass nicht Nomi
die Initiative ergreift,
sondern Ruth. Nomi ist noch
mit sich selbst beschäftigt. Nomi,
ja sie hat den Weg
der Umkehr jetzt angetreten,
aber Nomi ist nicht da, wo sie hingehört.
Sie hat noch nicht
ein Bekenntnis abgelegt, sie hat noch nicht
Buße getan über ihren falschen Weg.
Wir finden am Ende des Buches, dass sie
dann doch irgendwie zu Gott
und mit sich ins Reine kommt.
Aber hier sehen wir Ruth, eine junge
Gläubige, die jetzt in diesem
Kapitel in ihrem Glaubensleben,
in ihrer Glaubenskraft,
natürlich nur
haben wir Glaubenskraft, wenn wir uns auf Gott
stützen, aber
immense Fortschritte macht.
Lasst mich doch aufs Feld gehen
und unter den Ähren
lesen hinter dem Herr,
in dessen Augen ich Gnade finden werde.
Sie will sich nicht einfach
damit zufrieden geben, da bei Nomi
zu sitzen, sondern sie will
den Segen, den Gott in seinem
Land hat, diesen Segen möchte sie
haben. Sie beginnt mit
Ähren, Vers 2.
Später lesen wir,
Vers 7 ist dann von Garben
die Rede und in Vers 16
dann sogar von Bündeln. Seht ihr?
Geistliches Wachstum, das ist das Kennzeichen
dieses Kapitels. In der Person
des Herrn Jesus müssen wir wachsen,
wächst aber in der Gnade und der Kenntnis
seiner Person, 2. Petrus 3,
am Ende. Wir müssen auch
in dem Wort Gottes wachsen,
in dem was wir aufsammeln und was können
wir aufsammeln, ist auch nichts anderes
als die Person des Herrn Jesus.
Das wir eben am Anfang haben wir
einfach Ähren und dann
Garben, das sind mehrere Ähren zusammen
und dann sogar Bündel. Ist irgendwie
Wachstum in unserem Leben zu sehen?
Ist da was zu sehen, dass
wir zunehmen? Wir
erkennen das bei jungen Gläubigen.
Gott sei Dank! Und wie ist das bei uns?
Selbst
der einsichtigste Christ,
der größte Lehrer des
Wortes Gottes, braucht
geistliches Wachstum.
Dieses Wachstum kann nie zu Ende
kommen, schon mal gar nicht hier auf dieser Erde.
Das Wort Gottes ist so
umfassend, so vollkommen
göttlich, dass wir
immer wachsen können, ja wachsen müssen.
Wenn wir nicht wachsen würden,
dann geht es zurück.
Das ist wie beim Mond, entweder nimmt man zu
oder man nimmt ab.
Und wenn man abnimmt, dann führt das immer dazu,
dass meine Liebe erkaltet
und dass mein Glaubensweg
weltlicher und weltlicher wird.
Gibt es Wachstum in deinem Leben?
Wir sollen nicht jetzt zurückgucken
und uns dann auf die Schulter klopfen.
Aber ist irgendwie das Interesse,
das Begehren an dem Herrn Jesus,
an seinem Wort, ist das bei dir vorhanden, bei mir?
Oder ist das nur noch
Pflichtlektüre, Pflichtstunden in den
Zusammenkünften zu sitzen?
Ist da noch ein Herz, irgendwie Feuer,
Liebe, erste Liebe
zu dem Herrn Jesus vorhanden?
Sie geht
auf dieses Feld.
Und dann sehen wir, sie ging hin
und kam auf dem Feld. Hinter den
Schnittern her las sie auf.
Gott sei Dank,
Gott schickt uns nicht
in den Bereich des
Segens, ohne uns
Hilfsquellen zu geben.
Den Ersten, den wir hier finden, ist,
dass er Schnitter, die erste Hilfsquelle,
dass er uns Schnitter schenkt.
Solche, die eben
diese Ähren abschneiden,
das brauchen wir,
das braucht jeder von uns.
Hilfe durch solche,
die eben wie Schnitter schon weiter
sind im Glaubensleben.
Und er hat solche gegeben, Brüder, die uns das
Wort auslegen, die uns
diese Körner, jedenfalls
diese Ähren erst einmal, die uns
diese abschneiden und uns
reichen, damit wir
in der Lage sind, die Dinge
zu verstehen, die uns das
ein wenig erklären. Ich hoffe,
du nutzt und wir
nutzen diese Hilfsquellen, die Gott uns gegeben
hat. Brüder, die uns
das Wort verständlich
erklären, die uns helfen,
das zu verstehen, die gibt
es am Ort, und da
zunächst einmal, und die gibt es
auch über den Ort
hinaus.
Und dann lesen wir, dass
sie auflas.
Siehst du, du kannst noch so viele
Brüder, Geschwister haben, die dir
das Wort Gottes erklären. Du musst schon selber
auflesen. Denn
das, was dir erklärt wird, das musst du
aufnehmen. Dafür musst
du dir Zeit nehmen, und dann
musst du das Wort Gottes lesen, um
das dann auch richtig zu verstehen.
Gott schenkt
Schäfer, Hirten, Evangelisten, er schenkt
seine Diener, die uns weiterhelfen
in dem Verständnis.
Aber wollen musst du selbst. Die Zeit
nehmen musst du dir selbst. Das Wort
musst du selber
für dich lesen.
Und wir sehen, sie traf zufällig
auf das Feldstück des Boas.
Gibt es Zufälle im Leben eines Gläubigen?
Ja, in dieser Hinsicht
gibt es die. Das ist
kein Wort, was sehr häufig in Gottes
Wort vorkommt, aber ein paar Mal
finden wir doch dieses zufällig.
Ich glaube
nicht, dass
sagen wir, Boas zufällig
auf ein Feld gegangen ist.
Aber diese Ruth,
die kannte noch nichts.
Und die ist jetzt nicht irgendwie unter der Leitung
des Geistes, hat sich unter die Leitung des Geistes
gestellt und hat den
Herrn gefragt, zu welchem Feld soll ich gehen?
Sie war eine Unwissende.
Sie war gerade zum Glauben gekommen.
Und da führt der Herr so,
dass sie das
rechte Feldstück trifft.
Aus seiner Seite war das
Führung, aber von ihrer Seite
sie ist da gegangen. Offensichtlich war
das außerhalb von Bethlehem, denn wir lesen
danach, dass der Boas ja von Bethlehem
dann rauskam.
Und dann hat sie eben zufällig dieses
Stück getroffen.
Gerade wenn man jung ist im Glaubensleben,
vielleicht ist das bei dir
auch als junger Mensch,
jetzt machst du mittlerweile Reife oder was und suchst
jetzt eine Arbeitsstelle
und so recht, weißt du nicht,
und da triffst du zufällig
einen Beruf.
Aus deiner Sicht zufällig.
Oder war das bei dir anders, als du
Kind, Jugendlicher warst, als du
deine Arbeitsstelle, deinen Arbeitsbereich
gesucht hast, dass du das alles unter
intensivem Gebet gemacht hast
und dass du
das Wort Gottes studiert hast
und dann die Fragen Gott vorgelegt hast?
Bei mir war das nicht so.
Aber das möchte ich für mich in Anspruch
nehmen, dass ich damals dann
zufällig, weil Gott das so
führte, aber ich habe die
ganze
Tragweite der Entscheidung doch
damals nicht übersehen.
Und habe dann den richtigen
Flecken gefunden.
Aber wenn wir im Glaubensleben zunehmen,
dann glaube ich nicht, dass Gott dann noch von
zufällig spricht.
Ich glaube nicht, wenn
der Herr mir heute oder wenn es um
Entscheidungen bei mir heute geht,
dass ich dann sagen kann, ich kann mal zufällig irgendein
Feld dann treffen. Nein, dann
erwartet der Herr von uns schon,
dass wir uns bewusst unter seine
Führung, unter seine
Leitung, in seine Abhängigkeit
stellen.
Und siehe, Boaz kam
von Bethlehem.
Boaz, der immer in Bethlehem war,
der nie Bethlehem verlassen hat.
Boaz, in ihm
ist Stärke.
Seht ihr, der war immer da. Da, wo
Kraft war. Das war immer in Bethlehem.
Auch wenn diese Kraft äußerlich
nicht wirksam wurde,
Boaz hat die gleiche Hungersnot erlebt.
Auch da in dieser Zeit dort
gelebt. Und Christus
ist auch da, wenn Hungersnot da ist.
Wenn wir verwirklichen, zu
seinem Namen hin zusammen zu kommen, dann
ist Boaz, der Herr Jesus, da.
Selbst
wenn wir
durch unser Versagen
das dazu führen lassen,
dass Hungersnot da ist.
Aber er kommt jetzt von Bethlehem
und spricht
zu den Schnittern. Der Herr sei mit
euch. Und sie sprachen zu
ihm. Der Herr segne dich.
Im Psalm 129 könnt ihr nachlesen,
dass das eine Art Segensgruß
offenbar war, der
da in der Zeit, von der
Psalm 129 dann spricht, am Ende
auch nicht gegeben wurde,
weil da eine solche
Dürre, eine solche Drangsal
war oder künftig
prophetisch sein wird. Aber das
ist der allgemeine Segensspruch
in Israel gewesen, bei der
Ernte. Und doch ist das irgendwie
zu Herzen gehend. Was für ein
Verhältnis haben wir da vor uns? Von
dem Herrn Boaz zu seinen
Mitarbeitern.
Wunderbar, wenn
solche, die zum Volk
Gottes gehören, zusammen
arbeiten können. Das ist ja nicht immer wunderbar.
Aber wenn es so ist,
wie das hier uns vorgestellt wird,
dann ist das wunderbar. Wenn eine solche
Beziehung da ist, des Vertrauens
der echten Gottesfurcht
in dem Miteinander.
Manchmal hört man ja
und ich spreche jetzt von
überhaupt, ich denke an überhaupt keine
konkrete Firma, aber manchmal
hört man in christlichen Firmen
in Anführungsstrichen, es gibt keine christlichen Firma,
aber in Firmen von Christen
ist es manchmal am schwierigsten,
am schlimmsten. Hier war das nicht so.
Sondern hier war
ein echtes Verhältnis
von Zuneigung,
von einem
vertrauensvollen Miteinander
in dieser Firma,
wenn ihr so wollt.
Boaz fragt dann den Knecht,
der über die Schnitter
bestellt war. Das ist die
dritte Hilfsquelle. Die zweite
bin ich jetzt fast übergangen. Boaz,
natürlich selbst. Boaz
gehörte dieses Feld.
Erst haben wir gesehen, er hat Schnitter.
Jetzt sehen wir, das haben wir auch vorher
schon gehabt, wem dieses Feld gehört.
Der Herr selbst. Wir singen das
in einem Lied, dass der Herr bei uns
ist, durch seinen Geist.
Er ist da.
Er hilft dir.
Er ist in der Mitte der Gläubigen, wenn wir
wie am morgigen Sonntag
wieder zu seinem Namen hin zusammenkommen.
Er ist derjenige, der den Ton
angibt. Er ist derjenige, der
uns belehrt. Zu seinen Füßen sind
wir. Gibt es eine herrlichere,
eine größere Hilfsquelle?
Der Herr selbst?
4. Mose 9,
dieses Passa,
eines dieser drei
großen Hilfsquellen da in 4. Mose 9
und 10. Das dritte,
hier gibt es diesen Knecht über
den Schnittern.
Ist das nicht ein Hinweis auf
den Heiligen Geist,
der austeilt, wie er will?
1. Korinther 12.
Der Geist Gottes, der heute
die Führung in meinem persönlichen
Leben und auch in unserem gemeinsamen Leben
haben möchte, der
Geist Gottes, der in der Versammlung
wohnt, er bestimmt, wo
die Dinge langgehen. Er ist der
Herr über die Schnitter.
Und doch ist er Knecht,
wie wir das hier sehen. Er
war bereit, der Geist Gottes,
eine göttliche Person, auf
diese Erde zu kommen,
um einen Dienst auszuüben.
Die erste
Erwähnung des Geistes Gottes,
1. Mose 1,
Vers 2, dass er
über den Wassern schwebte, zeigt schon,
was für einen Charakter er hat,
dienend.
Dass er sich bemüht,
um den Menschen, um uns,
um unseren Bereich, in dem wir
leben. Das ist der Heilige
Geist. Was für
eine Gnade, dass Gott uns
seinen eigenen Geist gegeben hat,
der auch der Herr über
die Schnitter ist. Ein
Diener des Herrn, er muss
der Führung des Geistes Gottes
unterstehen. Wie kann ich
einen Dienst für den Herrn Jesus, für andere Menschen,
für Gläubige tun, wenn ich nicht
ihm gehorsam bin, dem Geist
Gottes, seinen Anweisungen
folge?
Wem gehört dieses Mädchen, fragt
Boaz, diesen Knecht?
Man fragt sich, war er nicht dabei, Ende
Kapitel 1, als da diese Bewegung
in der Stadt war? Wir wissen
das nicht genau, ob er
etwas außerhalb der Stadt zu diesem
Zeitpunkt zu tun hatte. Er fragt
jedenfalls diesen Schnitter.
Ist das nicht ein wunderbares Bild
davon, wie Gott,
der dreieine Gott,
Gemeinschaft hat, im
Anschauen über uns
die Seinen? Wie sozusagen
ein Gespräch innerhalb
der Gottheit stattfindet, über
dich, über mich, ein Interesse
an dir und an mir.
Wer ist dieses
Mädchen? Nein, wem gehört
dieses Mädchen? Er sah,
dass diese Fremde, die war sonst nicht da gewesen
und er interessiert sich für sie,
so wie Gott sich für dich,
für dein Leben, für mein Leben
interessiert. Er ist tätig
dafür, dass unser Leben zu seiner
Freude, zu seiner Verherrlichung
geschieht.
Wem gehört
dieses Mädchen?
Ist natürlich die Frage auch
jedenfalls damit verbunden.
Gehört sie jemandem? Ist sie verheiratet?
Zu was für einer Familie
gehört sie?
Und was für ein wunderbares Zeugnis,
was hier der Knecht dann abgibt.
Sie ist ein moabitisches Mädchen,
das ist ihre Herkunft.
Sie ist mit Nomi zurückgekehrt.
Was für einen
Wechsel hat sie, ist sie eingegangen.
Sie war eine Ungläubige
und ist
in den Bereich der Gläubigen zu einer
Gläubigen geworden, durch eine
Bekehrung würden wir hinzufügen.
Sie ist hier gewesen, weil
sie auflesen möchte. Sie hat ein Interesse
an dem, was Gott gesagt hat,
was du, wenn wir das Bild
des Heiligen Geistes nehmen, was du durch
das Wort den Menschen,
den Gläubigen gegeben hast.
Lass mich auflesen
und sammeln hinter
den Schnittern. Sie akzeptiert
die Autorität
derer, die Gott seiner Versammlung,
die der Herr Jesus seiner Versammlung gegeben
hat. Sie macht nicht selber, was
sie will, sondern sie geht hinter den
Schnittern her. Wisst ihr,
manchmal sind dann auch Jungbekehrte, die
wollen sofort das Zepter übernehmen.
Die wollen sofort dann alles
tun. Nein, sie müssen erstmal sammeln,
sie müssen erstmal auflesen.
Vielleicht bist du ein Jungbekehrter,
jemand, der jung im Glauben ist.
Dann fang mal an zu sammeln erst.
Dann musst du nicht 60 Jahre machen,
aber fang erstmal an zu
sammeln und nutz die Quellen,
die Gott gegeben hat, damit wir
wachsen können in unserem Glaubens
Leben. Und so
ist sie gekommen und dageblieben
von morgen an bis
jetzt. Was sie im Haus
gewesen ist, ist wenig. Das war
eine fleißige Frau.
Ob Gott von dir und von mir auch
sagen kann, dass wir fleißig sind,
fleißig im Sammeln, fleißig im
Lesen des Wortes und nicht nur um
unseren Intellekt natürlich irgendwie
zu füllen, sondern um das, was wir dann
lesen auch zu verwirklichen, um das zu
verstehen, um das im Herz zu erfassen,
um dafür Gott zu danken,
um das in das Glaubensleben hinein
zu bringen. Das hat
diese junge Frau getan.
Fleißig. Davon spricht der Apostel Paulus
auch in Römer 12, Vers 11,
dass wir fleißig sein sollen,
dass das unser Leben kennzeichnen
soll, dass wir einen echten
Fleiß haben im Wort
Gottes. Wie liest du das Wort Gottes?
Versuchst du mal durchzukommen durch die
Bibel, dass du nicht immer nur
so einen kleinen Abschnitt liest, sondern
einmal das ganze Wort, alles, was
Gott gegeben hat, dir vorzunehmen
und das dann auch
zu verwirklichen.
Und dann kommt
die Begegnung von Ruth
mit Boaz. Jetzt hat
er gesprochen über sie, hat er sein Interesse
gezeigt, so wie der Herr,
wie Gott Interesse an dir und mir hat.
Aber dann begegnet er ihr
und Boaz sprach zu Ruth, hörst du meine
Tochter? Geh nicht, um auf einem
anderen Feld aufzulesen, und geh
auch nicht von hier weg, sondern halte dich
hier zu meinen Mägden.
Vielleicht sind wir etwas überrascht und
hätten gedacht, das Erste, was Boaz sagt,
ist, herzlich willkommen hier auf meinem Feld.
Das sagt er nicht.
Aber allein, wie er
mit ihr umgeht, macht ihr
deutlich, und das zeigt ihre Antwort,
dass da echte
Wertschätzung
vorhanden ist.
Aber das Erste, was er sagt, ist ein Gebot.
Seht ihr, das
war auch bei dem Apostel Paulus so.
Dass er sofort erkannte,
wer bist du, Herr?
Dass da jemand ist, der die Herrschaft
in seinem Leben hat. Das ist
das, was ein Gläubiger sehr schnell merkt,
wenn er mit dem Herrn Jesus zu tun hat.
Dass das Leben mit dem Herrn Jesus
gehorsam bedeutet. Dass er
eine Botschaft hat für dein und mein Leben.
Und dass ich eben nicht einfach leben
kann, wie ich will, sondern dass ich
ihm gehorsam sein
soll. Geh nicht auf ein
anderes Feld. Wenn du
einmal Geschmack gefunden hast, da
wo er ist, wo
er dich führt, und natürlich
kann man das auf das Zusammenkommen
beziehen, aber man kann das auch
auf das Leben mit dem Herrn Jesus.
Liebt nicht die Welt. Da gibt es
andere Felder hier auf dieser Erde.
Da gibt es viele, sogar sehr
attraktive Felder.
Aber sie haben alle den Mangel, dass
Christus nicht da ist.
Und vielleicht lernst du
irgendwelche Gläubige kennen.
Ja, sie sind gläubig.
Aber ist Boas da? Ist Boas
derjenige, der das
Sagen hat in dem Leben?
Da musst du sein.
Persönlich und auch
gemeinsam.
Geh nicht auf ein anderes Feld. Versuch nicht mal
über den Zaun zu sehen,
sozusagen.
Für uns Menschen ist immer das, was woanders ist,
meinen wir immer, das sei attraktiver,
das sei nahhafter.
Aber wenn du einmal Boas wirklich kennengelernt hast,
dann wirst du nicht mehr, dann kannst du
nicht mehr woanders hingehen.
Sondern halte dich hier zu meinen Mägden.
Seht ihr, da gibt es nicht nur Schnitter.
Da gibt es auch Mägde.
Wir sind alle unterschiedlich. Wir sind alle
unterschiedlich weit.
Und diese Mägde, die sammeln auch.
Die sammeln auch für andere.
Und da kannst du Gemeinschaft
dann haben mit solchen, die auch
Sammler sind. Hoffentlich sind wir alle Sammler
und sind keine, die sich irgendwie in die Ecke setzen.
Sondern solche, die mitarbeiten
in dem Reich Gottes, die mit anfassen,
die mithelfen.
So wie diese Mägde.
Deine Augen
seien auf das Feld gerichtet,
das man schneidet und
geh hinter ihnen her.
Ja, da gibt es eine Herde, die hinter dem
Herrn Jesus hergeht. Da sollst du
folgen. Da sollst du, da soll auch ich
mitgehen.
Hinter ihnen her.
Und unsere Augen sollen auf das Feld gerichtet
sein. Such nicht
irgendetwas anderes, sondern
such das, was der Herr dir
an echter, an wirklicher
Nahrung geben möchte.
Und wenn du durstig bist,
so geh zu den Gefäßen und trink von dem,
was die Knaben schöpfen.
Da gibt es dann auch Wasser.
Auch das Wasser ist ein Bild des Wortes
Gottes. Und zwar in einer zweierlei
Hinsicht. Einmal, weil es Erfrischung
gibt. Das Wort Gottes erfrischt,
gibt Freude im Glaubensleben.
Und zweitens,
das Wort Gottes reinigt.
Das Wort Gottes führt dazu, dass du
die Dinge weglässt, die
nicht zu dem Herrn Jesus passen.
Lesen wir das Wort Gottes
noch so, dass es uns wirklich reinigt,
dass es uns sauber macht,
dass es unsere Gedanken, unsere Motive,
unsere Beweggründe,
unser Handeln, unser Tun
irgendwie prägt
und reinigt, heiligt für den
Herrn Jesus. Und dann
gibt es da Gefäße,
wo die Knaben,
die Knechte, das sind eigentlich
die Schnitte auch im Wesentlichen hier,
wo sie etwas dann zusammengesammelt haben.
Hier im Wesentlichen
das Wasser. Siehst du, da gibt es
nicht nur den mündlichen Dienst. Da gibt es
auch das, was schon gesammelt worden ist für
die Gläubigen. Dann nimm dir doch mal
ein Buch, was ein Bruder geschrieben hat
über einen Abschnitt. Sagen wir hier
über Ruth 2, dieses Kapitel.
Gibt es das
sehr hilfreiche Buch von Ernst August
Bremiger. Nimm dir das doch mal und liest
das mal mit dem Bibeltext zusammen.
Damit du dann auch ein Verständnis
davon hast. Da gibt es
Schnitte, die der Herr benutzt hat, die
gesammelt haben in Gefäßen.
Und das ist aufbewahrt.
Und das kannst du eben nicht nur heute, sondern auch
morgen benutzen.
Und dann nimm dir eine Betrachtung zu dem Bibelbuch,
das du dir vorgenommen hast und
liest darin.
Da fiel sie
auf ihr Angesicht und beugte sich
zur Erde nieder und sprach,
warum habe ich Gnade gefunden in deinen
Augen, dass du mich beachtest, da ich
doch eine Ausländerin bin?
Siehste, die Ruth, die war sich bewusst,
wo sie herkam.
Diese Nähe, die ihr Boaz
ihr geschenkt hat, führte nicht dazu, dass
sie sagte, jetzt finde ich einer wie er.
Nein, sie blieb sich bewusst, wer sie
war. Wenn der Jesus sich so
zu uns herab geneigt hat,
dann wollen wir nie vergessen, dass er
unendlich erhaben über uns ist.
Er ist nicht unseresgleichen.
Wir können nicht mit ihm umgehen, wie mit
einem Kumpel. Nein, das ist unser
Herr, das bleibt er.
Und wir wollen immer bedenken,
dass es Gnade, nichts
als Gnade.
Mephiboseth drückt das in 2. Samuel 9
vielleicht noch extremer aus.
Wie bist du mir dem Hund
begegnet? Ist uns das bewusst,
dass das nichts als Gnade ist?
Alles unverdient, was der Herr uns zukommen
lässt, auch diese
Zuwendung, diese Liebe,
keiner von uns hat irgendetwas
davon verdient.
Und was ist die
Antwort von Boaz?
Boaz sagt da nicht irgendetwas von
sich, von seiner Gnade,
sondern er sagt, mir ist alles genau
berichtet worden, was du getan hast
an deiner Schwiegermutter,
dass du dein Land verlassen hast
und wie fleißig
du gewesen bist.
Seht ihr, alles ist Gnade
und trotzdem belohnt uns der
Herr noch dafür. Das ist einfach
unfassbar. Das,
was nur seine Gnade in deinem und
in deinem Leben bewirkt hat, wird
er noch belohnen.
Matthäus 6, sogar unser Gebet
wird er belohnen.
Ist das irgendwie zu fassen?
Hier denken wir daran, sie hat
ihre Verwandtschaft
verlassen, so wie Abraham,
habe ich vorhin gesagt, 1. Mose 12.
Und dann sehen wir Vers 12 hier,
der Herr vergelte dir dein Tun,
voll sei dein Lohn. Das ist 1. Mose
15, wo dann
Gott ihm zu dem Lohn wird.
Das ist er hier auch für diese Ruth.
Das wird er einmal sein für sein Volk. …
Automatic transcript:
…
Ruth 3, Vers 1
Und Nomi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr, zu Ruth,
Meine Tochter, sollte ich dir nicht Ruhe suchen, dass es dir wohl gehe?
Und nun, ist nicht Boas, bei dessen Mägden du gewesen bist, unser Verwandter?
Siehe, er wurfelt diese Nacht auf der Gerstentenne.
So bade dich und salbe dich und lege deine Kleider an und geh zur Tenne hinab.
Lass dich nicht von dem Mann bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.
Und es geschehe, wenn er sich niederlegt, so merke dir den Ort, wo er sich hinlegt.
Und geh und decke zu seinen Füßen auf und lege dich hin.
Er aber wird dir mitteilen, was du tun sollst.
Und sie sprach zu ihr, Alles, was du sagst, will ich tun.
Vers 8 Und es geschah um Mitternacht, da schragte der Mann auf und beugte sich vor.
Und siehe, eine Frau lag zu seinen Füßen, und er sprach, Wer bist du?
Und sie sprach, Ich bin Ruth, deine Magd.
So breite deine Flügel aus über deine Magd, denn du bist ein Blutsverwandter.
Und er sprach, Gesegnet seist du von dem Herrn, meine Tochter.
Du hast deine letzte Güte noch besser erwiesen als die erste,
indem du nicht den Jünglingen nachgegangen bist, sei es Armen oder Reichen.
Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht.
Alles, was du sagst, werde ich dir tun, denn das ganze Tor meines Volkes weiß,
dass du eine tüchtige Frau bist.
Und nun, ich bin wirklich ein Blutsverwandter, doch ist auch ein näherer Blutsverwandter da als ich.
Vers 14 Und sie lag zu seinen Füßen bis zum Morgen,
und sie stand auf, ehe einer den anderen erkennen konnte,
denn er sprach, es werde nicht bekannt, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist.
Und er sprach, Gib den Überwurf her, den du anhast, und halte ihn.
Und sie hielt ihn, und er maß sechs Maß Gerste,
und legte sie ihr auf, und er ging in die Stadt.
Und sie kam zu ihrer Schwiegermutter, und sie sprach, Wie steht es mit dir, meine Tochter?
Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte,
und sprach, Diese sechs Maß Gerste gab er mir,
denn er sagte zu mir, du sollst nicht leer zu deiner Schwiegermutter kommen.
Und sie sprach, Bleib, meine Tochter, bis du weißt, wie die Sache ausfällt,
denn der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache heute zu Ende geführt hat.
Und Boaz ging hinauf zum Tor und setzte sich dort.
Und siehe, der Blutsverwandte ging vorüber, von dem Boaz geredet hatte.
Da sprach er, Komm her, setze dich hierher, du, der und der.
Und er kam herzu und setzte sich.
Und er nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach,
Setzt euch hierher. Und sie setzten sich.
Und er sprach zu dem Blutsverwandten,
Nomi, die aus den Gebieten von Moab zurückgekehrt ist,
verkauf das Feldstück, das unserem Bruder Elimelech gehörte.
So habe ich nun gedacht, ich wollte es deinem Ohr eröffnen,
und dir sagen, kaufe es von den Einwohnern und von den Ältesten meines Volkes.
Wenn du lösen willst, löse. Und wenn du nicht lösen willst,
so teile es mir mit, dass ich es wisse.
Denn da ist niemand außer dir zum Lösen, und ich komme nach dir.
Und er sprach, ich will lösen.
Da sprach Boaz, an dem Tag, da du das Feld aus der Hand Nomis kaufst,
hast du es auch von Ruth, der Moabiterin, der Frau des Verstorbenen, gekauft,
um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erwecken.
Da sprach der Blutsverwandte, ich kann nicht für mich lösen,
dass ich mein Erbteil nicht verderbe.
Löse du für dich, was ich lösen sollte, denn ich kann nicht lösen.
Das Neuen, da sprach Boaz zu den Ältesten und zu allem Volk,
ihr seid heute Zeugen, dass ich aus der Hand Nomis alles gekauft habe,
was Elimelech und alles, was Kilion und Machlon gehörte.
Und auch Ruth, die Moabiterin, die Frau Machlons, habe ich mir zur Frau gekauft,
um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erwecken,
damit nicht der Name des Verstorbenen ausgerottet werde,
unter den Brüdern oder aus dem Tor seines Ortes.
Ihr seid heute Zeugen.
Vers 13 Und Boaz nahm Ruth, sie wurde seine Frau.
Und er ging zu ihr ein, und der Herr verlieh ihr Schwangerschaft,
und sie gebar einen Sohn.
Und die Frauen sprachen zu Nomi, gepriesen sei der Herr,
der es dir heute nicht hat fehlen lassen an einem Löser.
Vers 17 Und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen,
in dem sie sprachen, ein Sohn ist der Nomi geboren.
Und sie gaben ihm den Namen Obed.
Er ist der Vater Isais des Vaters Davids.
Soweit wollen wir Gottes Wort lesen.
Wir haben bisher gesehen, dass das Buch Ruth uns einen gewissen Überblick gibt
über die Geschichte, die Gott mit seinem irdischen Volk Israel hat
und diese Geschichte, die in der Zukunft besonders ihre Fortführung finden wird
mit dem Überrest, dem sogenannten Überrest Judas
und den übrig gebliebenen aus diesen beiden Stämmen,
Judah und Benjamin.
Wir haben darüber hinaus gesehen, dass dieses Buch uns eine ganze Fülle
von praktischen Hinweisen für unser persönliches Glaubensleben gibt.
Und wir sind gestern stecken geblieben in Kapitel 2, Vers 16.
Ich möchte jetzt als erstes ab Kapitel 2, Vers 17
diese mehr praktische Betrachtung dieses Buches weiterführen
bis zum Schluss unseres Buches, wobei die Kapitel 3 und 4
etwas weniger an Aspekten uns einfach zeigen,
was dieses praktische Glaubensleben betrifft.
Ich möchte dann zweitens zurückkehren, gerade weil die Kapitel 3 und 4
uns einiges über diese grundsätzliche Seite,
die Gott mit diesem Bibelbuch verbindet.
Das möchte ich diesen Faden aufnehmen
und ich hoffe, dass ich zum Schluss dann noch ein paar Minuten habe,
auch noch mal einen Rückblick über diese drei Bibelbücher dann zu finden,
die wir in den letzten Jahren vor uns hatten.
Wir haben zum Schluss gestern gesehen, Kapitel 2, Vers 14 bis 16,
dass Boas Ruth aufforderte, mit ihm die Mahlzeit einzunehmen.
Sie saß zur Seite der Knaben, das heißt der Schnitter.
So gibt es keinen Unterschied im Volk Gottes.
Der eine hat diesen Dienst, der andere hat jenen Dienst.
Der eine sammelt, der andere teilt aus.
Aber wenn wir dann in Ruhe vor dem Herrn sind,
dann gibt es keinen Unterschied.
Da gibt es keinen, der irgendwie eine Vorrangstellung oder dergleichen hätte.
Da ist man einfach in Gemeinschaft miteinander,
um zu genießen, was der Herr uns gibt.
Da sitzt Ruth neben den Schnittern.
Und der Einzige, um den es geht dann letztendlich, ist Boas.
Er teilt aus. Er reicht ihr diese gerösteten Körner und das Brot und die Bissen.
Es geht um ihn. Es geht um Christus.
Wenn du Nahrung haben möchtest, wenn du die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus,
mit Gott genießen möchtest, dann geht es um Christus.
Er ist der Mittelpunkt.
Und noch so begabte Diener, die der Herr seiner Versammlung gegeben haben,
können nicht Christus ersetzen und können deinen persönlichen Genuss
an dem Herrn Jesus niemals ersetzen.
Nein, du musst dann selbst zu dem Herrn Jesus gehen und musst aus seiner Hand annehmen
und essen und genießen und Gemeinschaft pflegen.
Wir haben gesehen, dass sie dann aufgestanden ist wieder und weitergearbeitet hat.
Diese Ehrerweisung, die Boas ihr jetzt ganz speziell gegeben hat,
hat bei ihr nicht dazu geführt, dass sie gesagt hat, jetzt ist die Arbeit zu Ende.
Nein, weder für die Schnitter noch für Ruth war die Arbeit zu Ende.
Sie musste weiterarbeiten. So gilt das auch für uns.
Wenn wir uns heute jetzt mit diesem Thema, mit diesen Versen, diesen Abschnitten beschäftigen,
dann dürfen wir das mit Dankbarkeit tun.
Aber die Arbeit wird trotzdem weitergehen ab morgen.
Und ich meine jetzt nicht einfach die Arbeit, unsere tägliche Arbeit.
Auch die wird natürlich weitergehen.
Aber auch die Frage, was wir in dem Arbeitsfeld, in dem Reich Gottes weiter tun wollen und tun sollen.
Du hast deine Aufgabe, ich habe meine Aufgabe. Und die Arbeit geht weiter.
Es gibt Zeiten, wo wir genießen dürfen, wie die Sonntage besonders,
wo wir einfach uns zu den Füßen des Herrn Jesus hinsetzen dürfen,
was die Stunde nach 1. Korinther 14 betrifft.
Aber dann geht es weiter in dem Dienst für den Herrn Jesus.
Ich habe immer wieder versucht, deutlich zu machen, dass jeder von uns einen Dienst hat.
Da sind nicht irgendwelche so Auserkorene, die einen Dienst haben.
Nein, wir alle. Und wir alle brauchen auch diese Arbeit,
das ist jetzt ein anderer Aspekt dieses Dienstes, dieser Arbeit,
diese Arbeit am Wort Gottes, dieses Aufsammeln der Körner, dieses Aufsammeln der Nahrung.
Das kann kein anderer für dich tun. Das musst du schon selber tun.
Es gibt andere, die vielleicht schneiden für dich, die eine gewisse Hilfe für dich sein können.
Aber sammeln, Nahrung, geistliche Nahrung, meine ich, sammeln, das musst du schon selbst.
Du musst schon selber das Wort Gottes lesen.
Magst dann eine Betrachtung, dazunehmen, sollst du auch tun, soll jeder von uns tun.
Wir alle haben das nötig. Aber sammeln musst du selbst.
Du musst wieder aufstehen, wie wir das hier gefunden haben, dass auch ruht das Tat.
Und dann dürfen wir sehen, dass der Herr doch immer, das war der Schluss gestern,
für jeden Einzelnen so speziell Ehren aus den Bündeln herausnimmt.
Er hat für Petrus ein Wort. Er musste durch Samaria gehen.
Für diese eine Frau hatte der Herr seine Körner, seine Ehren. Und so auch für dich.
Er hat auch für dich etwas, was er nur dir gibt, nur für dich persönlich vorgesehen hat.
Hoffentlich sammelst du das ein und gehst nicht darüber hinweg,
weil du kein Interesse an dem hast, was der Herr Jesus dir geben möchte.
Und dann sehen wir ab Vers 17, dass sie weiter aufliest bis zum Abend.
Ich hatte gestern schon als eine Hilfe einmal genannt,
das Buch von Bruder Ernst August Bremicker über Ruth 2.
Und nehmen wir mal einen Verweis aus seiner Auslegung,
dass er hier in den Versen 17 und 18 sieben Tätigkeiten einmal sammelt
oder sieben Tätigkeiten zeigt, die für uns auch heute von Bedeutung sind.
Das erste ist, sie las auf, und zwar bis zum Abend.
Das heißt, sie hat dann die ganze Zeit, wie das vorher schon das Lob gewesen ist,
von dem, der über die Schnitter bestellt war, sie hat gesammelt, einen ganzen Tag lang.
Da ist Fleiß nötig. Und aufsammeln, das habe ich gerade versucht schon deutlich zu machen.
Das musst du tun. Und sei fleißig.
Gerade wenn ihr noch jünger seid, da habt ihr die Zeit, mehr Zeit, glaubt mir das,
mehr Zeit, als wenn man älter wird.
Und vor allen Dingen habt ihr dann Zeit, einmal das zu sammeln, woran ihr Freude habt.
Wenn man älter wird, jedenfalls wenn wir als Brüder Verantwortung am Ort oder darüber hinaus haben,
dann geht es uns oftmals so, dass wir gerade noch das schaffen, was wir lesen müssen,
um irgendwie die Versammlungsstunden vorbereitet zu sein, die Abendstunde,
oder wenn wir auf eine Konferenz gehen, oder auch wenn wir an den Sonntag denken.
Von nichts kommt ja nichts. Dann sind wir am Arbeiten, das, was wir müssen.
Ihr habt noch Zeit, das zu sammeln, woran ihr Freude habt. Nutzt die Zeit.
Und verschwendet die nicht zu sehr mit Sachen, die einfach euch letztlich nicht weiter bringen.
Es gibt viele, das haben wir gestern gesehen, viele Attraktionen in dieser Welt,
die uns ablenken wollen, die uns wegbringen wollen von dem Herrn Jesus,
von dem, was wirklich wert ist, von dem, was du mitnehmen, mit nach Hause nehmen kannst.
Ich sage nicht, dass man nicht ein Computerspiel machen kann.
Aber ist dir doch auch klar, oder? Da kannst du nicht sammeln und nach Hause nehmen
und dann irgendwie dich davon nähren.
Das ist eine Sache, die wir vielleicht auch mal brauchen. Wir brauchen auch mal Entspannung, ja.
Aber wenn du dich da in diesen Dingen verlierst,
dann hast du nichts, was du abends mit nach Hause nehmen kannst.
Sie sammelte bis zum Abend. Echter Fleiß.
Ich wünschte mir, dass das für mich und für dich ein Vorbild ist.
Zweitens, sie schlug aus.
Und zwar sie schlug aus, was sie aufgelesen hatte. Das hat kein anderer für sie getan.
Die Schnitte haben geschnitten. Die Ehren samt eben den Halm haben sie abgeschnitten.
Aber du kannst nicht den Halm essen. Da musst du ausschlagen,
damit du dann die Körner aus diesem ganzen Halm dann eben für dich mit nach Hause nimmst.
So ist das Wort Gottes überhaupt.
Diese Körner, sie wachsen eben an Halmen.
Die sind nötig, damit es ein solches Wachstum von diesen Körnern gibt.
Und in diesem Sinn kannst du auch das Wort Gottes damit vergleichen.
Das Wort Gottes, du kannst es lesen und dann hast du den Halm.
Aber das Ausschlagen bedeutet, dass du dir Gedanken darüber machen musst,
wie du das, was du gelesen hast, wirklich richtig verstehen kannst
und wie du das in deinem Leben, auf dein persönliches Leben anwenden kannst.
Und dazu ist eine zusätzliche Arbeit nötig.
Sammeln, das Lesen ist wichtig, aber auch das Nachdenken darüber
und dann das Beziehen, das Konkretisieren auf unser persönliches Glaubensleben.
Auch das kostet Zeit.
Es wäre auch viel zu viel Mühe gewesen, den gesamten Ertrag,
gesamt den Stängeln mit dem Stroh nach Hause zu schleppen.
Wäre viel zu viel Gewicht gewesen, hätte die Sache viel, viel beschwerlicher gemacht.
Machen wir das eigentlich in den Familien?
Ich vermute mal, dass wir alle heute Nachmittag in irgendeiner Zusammenkunft gewesen sind.
Da haben wir alle ein Wort Gottes gehört.
Jetzt fahren wir oder gehen wir in den Familien nach Hause.
Weißt du, was deine Kinder verstanden haben von dem Dienst heute Nachmittag?
Reden wir in der Familie mal darüber, was wir da gehört haben?
Machen wir das, was gehört worden ist, auch für unsere Kinder in den verschiedenen Altersstufen
irgendwie nahhaft dann, dass sie das dann auch wirklich verwenden können?
Wir sind alle unterschiedlich weit.
Und in einem Dienst von einem oder mehreren Brüdern an so einem Sonntagnachmittag
ist es eben doch eine gewisse grundsätzliche Vorstellung eines Themas.
Wir wollen uns alle, das habe ich gestern versucht kurz zu sagen, bemühen,
dass wir auch für Kinder, die da sind, etwas haben, auch ihnen etwas weitergeben.
Dass es in keiner Stunde irgendwie für Kinder alles zu hoch ist.
Selbst bei dem schwierigsten Thema wollen wir doch immer daran denken,
dass wir auch etwas haben für Kinder, die da sind.
Oder für solche, die jung im Glauben sind.
Aber wir als Eltern haben doch jetzt eine besondere Verantwortung für unsere Familien,
dass wir das, was dann gekommen ist, was wir gehört haben,
dann zum Nutzen für unsere Kinder brauchbar machen.
Ihr wohnt hier alle relativ nah an den Versammlungsräumen, denke ich.
Da muss man das eben vielleicht zu Hause machen.
Wir haben es da etwas einfacher, weil wir ja noch im Auto erst mal nach Hause fahren.
Da haben wir schon mal eine Zeit, wo auch die kleinen Kinder
irgendwie noch was in Erinnerung haben, wo man darüber reden kann,
noch mal fragen kann und dann versuchen kann zu verstehen,
haben sie etwas verstanden?
Das ist das eben, dass man das ausschlägt in der Familie.
Aber wir können das auch, wenn wir keine kleinen Kinder mehr haben,
kann man das auch anwenden.
Was machen wir denn, wenn wir nach Hause kommen vom Dienst?
Ist das dann irgendwie der Dienst, den wir gehört haben,
das ist der Sonntag und das ist hier in dem Versammlungsraum
und dann sind wir damit fertig.
Dann können wir das in den Schrank sozusagen packen
und dann geht das normale Leben weiter.
Oder hat das irgendeine Auswirkung, soll das haben in unserem Leben?
Wir haben eben in unserem Gebet gemeinsam darum gebeten,
dass wenn der Herr etwas anstößt in meinem Leben,
dass ich korrekturbereit bin.
Aber das bin ich doch nur, wenn ich noch mal darüber nachdenke.
Wenn das nicht der Sonntagnachmittag war oder wann auch immer diese Stunde ist
und ich das dann zur Seite packe,
sondern dass ich mich dann damit auseinandersetze, was ich gehört habe.
Sei es Korrektur, sei es auch einfach das Vorstellen der Schönheit des Herrn Jesus.
Auch das ist doch wert, damit es dann mein bleibender Besitz wird,
dass ich darüber rede, nachdenke.
Oder ist das irgendwie ein Thema?
Wenn man am Montagabend fragt, was war eigentlich Thema bei euch gestern,
da weiß kein Mensch mehr so richtig Bescheid, was eigentlich Sache war,
weil man sich überhaupt nicht mehr damit beschäftigt hat,
nicht mehr damit auseinandergesetzt hat.
Wir sind alles Menschen und wir vergessen schnell.
Das ist nicht das Thema.
Aber wenn ich mir kein zweites Mal Gedanken gemacht habe darüber,
dann brauche ich mich auch nicht zu wundern,
dass das irgendwie nicht mehr präsent ist in meinem Gedächtnis, in meinem Herzen.
Wir wollen uns gegenseitig ermutigen, ermuntern, das zu tun.
Auch darüber mal zu sprechen, was wir gehört haben.
Und den Wert einmal miteinander auszutauschen.
Auch wenn wir uns besuchen, reden wir dann noch über das,
was da vor uns gewesen ist?
Oder ist das Einzige, dass wir uns über alles Mögliche unterhalten?
Bloß nicht über ein biblisches Thema.
Dieses Ausschlagen, also das Wegtun von diesen Halmen,
hat natürlich bei uns, die wir Menschen sind, noch eine weitere Bewandtnis.
Keiner von uns redet in einer Weise, wo wir davon ausgehen können,
dass alles zur Erbauung, alles zum Segen ist.
Da sind doch manche menschlichen, mindestens mal Schwachheiten,
wenn nicht sogar Fehler, Versagen in unserem Dienst dabei.
Und leicht ist es doch, dass wir uns am meisten darüber unterhalten,
was ungeistlich gewesen ist in einem Dienst.
Das bleibt uns ja ohnehin am meisten in Erinnerung, oder?
Darüber können wir uns besonders belustigen vielleicht.
Vielleicht über einen Versprecher, das ist das, worüber man dann nachher redet,
statt über die geistliche Nahrung.
Vielleicht können wir auch darüber reden, dass dieser Bruder,
der da eine Wahrheit, eine Ermahnung vielleicht vorgestellt hat,
in seinem eigenen Leben aber außerordentlich schwach vielleicht ist.
Vielleicht kennen wir da an dem einen oder anderen Punkt etwas,
wo er eben wirklich schwach war.
Und darüber reden wir dann, statt die Botschaft anzunehmen.
Seht ihr, wir können uns manchmal mehr mit dem Stroh beschäftigen,
als mit dem Korn, was gebracht worden ist.
Auch das ist wichtig.
Gerade vor unseren Kindern sollten wir so etwas nie tun.
Es ist immer zum Schaden, wenn wir auf Schwächen
eines Bruders, einer Schwester hinweisen, vor unseren gerade kleineren Kindern,
statt den Wert, den sie haben für den Herrn Jesus,
den Wert, den sie als Geschwister für uns haben sollten,
und den Wert, den sie uns vorgestellt haben, von dem Wort Gottes tun.
Ich finde immer wieder Eli,
wie im Blick auf Eli gehandelt worden ist, sehr zu Herzen gehend.
Bei Eli hätte man doch alles Mögliche ankreiden können, oder nicht?
Sehen wir bei Hannah nicht.
Wie hat Eli Hannah gegenüber gehandelt?
Hat ihr gesagt, sie wäre betrunken gewesen?
Sehen wir ein Wort, das sie negativ über Eli spricht?
Im Gegenteil, sie nimmt ihn immer noch ernst,
in allem, was er gesagt hat.
Wollen wir uns mehr darauf konzentrieren,
die Körner uns vorzunehmen, als das Stroh,
was von dieser Erde sozusagen in diesem Bild dann spricht.
Und sie schlug das aus, was sie aufgelesen hatte.
Es war etwa ein Eva Gerste.
Es gibt ja nur diese zwei unterschiedlichen Angaben,
die wir auch hinten bei uns in der Übersetzung finden,
entweder so 22 Liter oder 39 Liter.
Wie viel auch immer, war eine ganze Menge,
was sie da gesammelt hatte.
Das war ungefähr zehnmal so viel,
was die Israeliten, zweite Mose 16,
für einen Tag gesammelt haben.
Natürlich, das war nur frühmorgens bei dem Manna.
Hier, sie hat den ganzen Tag gearbeitet.
Aber das war schon eine ganze Menge,
was sie da gesammelt hat.
Du musst nicht meinen, nur die erfahrenen
und, was weiß ich, wie alten Geschwister,
die könnten sammeln.
Nein, auch eine Ruth, die den ersten Tag
hier unterwegs gewesen ist.
Auch sie hat viel gesammelt.
Sei nicht so bescheiden im Blick auf geistliche Nahrung.
Wir sind manchmal sehr bescheiden da
und sind sehr essbegierig,
wenn es um andere Dinge geht,
die gar nicht so entscheidend sind für unser Leben.
Lasst uns auch mal ein wenig kühn,
ein wenig unbescheiden sein,
wenn es um das Sammeln in geistlicher Hinsicht geht.
Auf der anderen Seite könnte man sagen,
ein erfahrener Sammler hätte vielleicht
auch das Zehnfache davon wieder gesammelt.
Kann ja sein.
Aber das ist gar nicht entscheidend.
Entscheidend ist nicht, ob du 10 Efer
oder 1 Efer gesammelt hast.
Entscheidend ist, dass du gesammelt hast.
Und dass du das, was du gesammelt hast,
dann auch wirklich zu deinem Besitz machst.
Und wir wollen uns nicht vergleichen.
Wir wollen erst recht nicht meinen,
wir hätten ja wunderswas gesammelt,
im Unterschied zu dem anderen.
Sondern wir wollen einfach dankbar sein
für das, was wir selber sammeln dürfen.
Und uns freuen über das,
was ein anderer sammelt.
Und das auch mal sagen.
Wenn jemand über das spricht, was er gesammelt hat,
ist das Erste, was wir sagen,
ja, das habe ich vor 10 Jahren auch schon gewusst.
Oder ist das, dass wir sagen,
da freuen wir uns drüber, was du,
und wenn es am Anfang des Glaubenslebens ist,
was du gesammelt hast,
was du von dem Herrn Jesus aus seinem Wort
erkannt und verstanden hast.
Dritten sehen wir,
und sie nahm es auf.
Siehst du, was nützt es,
wenn du da ausschlägst
und es daneben liegen lässt?
Eben, du musst es mitnehmen.
Du musst es zu deinem persönlichen Besitz machen.
Das erinnert uns an
die reinen Tiere,
die Wiederkäuer sein mussten.
Tiere nur, die Wiederkäuer waren,
waren reine Tiere.
So ist das bei uns. Du musst das mitnehmen.
Du musst das zu deinem eigenen Besitz machen.
Sonst wirst du es schnell verlieren.
Zum eigenen Besitz machst du es dadurch,
ich glaube, ich habe das gestern auch
in einem Zusammenhang gesagt,
wenn du darüber betest
und darüber sprichst.
Das sind die beiden Kennzeichen,
dass wir es zu unserem eigenen Besitz machen.
Viertens,
sie kam in die Stadt.
Das könnte
ein Hinweis darauf sein,
dass wir das,
was wir aufgesammelt haben,
in unsere täglichen Umstände
mit hineinnehmen.
Wir neigen,
vermutlich alle dazu,
so ein Sonntagskristentum zu führen.
Sonntags können wir immer sehr fromm sein,
jedenfalls wirken.
Aber das Entscheidende ist,
dass wir das, was wir am Sonntag sammeln
und in der Woche sammeln,
in unsere täglichen Umstände,
da wo wir leben,
da wo wir wohnen,
da hineinnehmen.
Am Sonntag begrüßen wir uns,
reden vielleicht mal
und das haben wir alle gelernt,
ein paar geistliche
Sätze auszusprechen.
Aber wenn wir dann wieder am Montag
aufstehen müssen,
frühmorgens, für die Arbeit,
und da in diesen Umständen,
sich dann als Christ zu bewähren,
dass das irgendwie Frucht zeigt in meinem Leben,
was ich gehört, was ich gelesen habe.
Darum geht es letztlich.
Dann sehen wir,
was zu ihrer Schwiegermutter kommt
und dann fünftens
das hervorzieht
und sechstens
ihr gibt.
Siehst du, wenn du etwas wieder hervorziehen willst,
dann ist das dein Eigentum gewesen.
Wenn du etwas weitergeben willst,
dann musst du das erst
zu deinem eigenen Besitz gemacht haben.
Ich kann doch nicht über etwas reden,
ja können tun wir vieles,
aber ich kann doch nicht wirklich mit Autorität
über etwas reden,
was ich anderen weitergeben, hervorziehen,
wenn ich das nicht erst mal
zu meinem eigenen Besitz gemacht habe.
Dann kann ich das angelesen haben
oder kann ich mir angehört haben
und dann einfach weitergeben.
Aber das wird jeder merken,
früher oder später jedenfalls,
dass das nicht wahrhaft
mein Besitz geworden ist.
Und dann gab sie ihr,
was sie übrig gelassen hat,
nachdem sie sich gesättigt hat.
Ich fange mal mit dem Gesättigtsein an
jetzt hier.
Das ist ein Stück weit anders,
als das, was wir in den Versen 14 bis 16
gelesen haben. In den Versen 14 bis 16
sehen wir, dass der Herr gibt,
das Boas gegeben hat.
Sehr ähnlich übrigens wie in Johannes 21.
Die Jünger kommen mit den 153
Fischen an aus dem zweiten Fischzug.
Sie haben die Fische geholt.
Eigentlich würde man denken, das ist jetzt die Nahrung,
die sie nehmen. Und dann kommen sie zu dem
Jesus und dann sehen sie, dass Fisch und Brot
längst auf dem Feuer ist,
auf dem Kohlenfeuer. So gibt der Herr
uns Nahrung
und schenkt uns das.
Aber hier ist es bei dem Sättigen, bei dem Zweiten
so, dass sie jetzt sich wirklich
von dem sättigt, was sie selber
gesammelt hat. Seht ihr, der Herr
gibt uns das, damit wir uns auch selber
daran sättigen können.
Das ist besonders eine
Ermutigung auch für ältere Geschwister.
Vielleicht seht ihr, dass euer Dienst,
jedenfalls nach außen, was ihr tun könnt,
immer eingeschränkter wird.
Dass einfach die Möglichkeiten
durch körperliche oder vielleicht auch
geistige Verfassung immer
mehr eingeschränkt sind.
Aber dann gibt es immer noch das Sichsättigen an dem,
was du gesammelt hast, was du
einmal gesammelt hast. Einfach dich
daran zu erfreuen, was dir
der Herr Jesus einmal groß geworden
ist, als du Zeit hattest und
auch noch die Kraft hattest,
dich damit intensiver
zu beschäftigen. Aber für uns alle
gilt das. Der Jesus gibt
uns das, was wir verstehen, zum Genuss
und dass wir uns daran sättigen
können. Das ist eben nicht, der Herr gibt
uns nicht, damit wir dienen
darüber, damit, sondern er gibt,
dass wir das selber genießen
und wenn wir das genossen haben,
dann können wir auch anderen weitergeben.
Aber wenn ich mir
etwas anlese, um zu dienen, dann ist das
immer mit einer ganz großen Gefahr
verbunden. Aber dann gab
sie auch ihrer Schwiegermutter, dann gibt
sie auch weiter.
Hoffentlich sind wir auch solche,
die weitergeben.
Da gibt es alte Geschwister oder Kranke,
denen könnte man doch etwas
weitergeben von dem,
was man gehört hat, oder?
Oder sagen wir,
hier ist die CD und dann kannst du dir das alles
so anhören. Es ist doch
etwas ganz anders, wenn ich
etwas weitergebe von dem, was mir selber
wertvoll geworden ist. Wenn ich das,
was mir dann in einer Stunde, das ist
vielleicht eben nicht dann 16 Minuten,
aber dann sind das eben 20 Minuten, aber
die sind mir wertvoll geworden und das
kann ich dann auch einem alten Bruder,
einer alten Schwester weitergeben.
Oder wie ist das bei uns,
die wir, weil wir kleine
Kinder haben, in der Woche immer
uns abwechseln müssen. Geben wir
da irgendwas an unseren Ehepartner
weiter aus den Stunden
oder hat er halt Pech gehabt,
weil er nicht da sein konnte, weil er eben die Kinder
versorgen musste.
Sind wir dann solche, die weitergeben?
Wir können aber auch mal
an andere Gläubige etwas
weitergeben, wenn der Herr uns da Kontakte
schenkt. Oder vielleicht zeigt der Herr
dir einen Weg, wo du etwas weitergeben
kannst. Vielleicht einen Dienst,
wo du das, was du gesammelt hast, das
wo du selber dran genossen hast,
dass du das auch anderen
weitergeben kannst.
Das ist so eine Kette, die sich
das eine Glied aus dem anderen
ergibt.
Die Schwiegermutter ist
beeindruckt, Vers 19, wo hast
du heute aufgelesen und wo hast
du gearbeitet? Sie merkt, da ist
Gott im Spiel.
Ende Kapitel 1 haben wir gesehen, wie sie
Gott Vorwürfe macht, noch und nöcher.
Aber hier merkt sie irgendwie,
da ist doch was passiert.
Wo hast du gearbeitet?
Sie merkt, dass es jetzt darauf ankommt,
wo ist sie gewesen?
Siehst du, das ist auch für uns wichtig.
Es ist wichtig, wie wir
arbeiten, aber es ist entscheidend
wichtig, wo wir sammeln.
Es ist nicht egal, wo
du zuhörst. Es ist nicht
egal, was du liest
und wo du liest, sozusagen.
Es kommt darauf an, da
zu lesen und das zu lesen,
das aufzunehmen, was von Boas,
was von dem ein Jesus kommt.
Und nicht irgendwo und nicht
irgendwie. Gesegnet
sei, der dich beachtet hat.
Ja, sie merkt, dass das ein
Segen von Gott
gewesen ist. Deshalb kann sie diesen Segenspruch
aussprechen.
Und dann sagt
Ruth ihr, dass sie bei
Boas gewesen ist.
Ruth weiß bisher nur,
dass sie auf einem Feld war, wo es
eine reiche Ernte gab.
Sie weiß auch, dass dieser Mann
Boas heißt. Und sie hat Boas
ein erstes Stück kennen
gelernt. Sie hat
aber noch keine Ahnung,
was für eine Beziehung dieser
Mann zu ihren Umständen haben
kann. Davon weiß sie noch nichts.
Das ist
üblich. Das ist typisch für einen
Junggläubigen. Er lernt den Herrn Jesus kennen
und wir haben
gesehen, dass Ruth bekehrt war.
In Kapitel 1,
dass sie sich bekehrt hat. Das heißt, das ist
der Retter, das weißt du, aber mehr weißt
du noch nicht. Das ist das einzige, was du
weißt, dass er für dich gestorben ist.
Mehr noch nicht. So war das auch.
Das ist Boas. Mehr kann sie mit diesem Mann
noch nicht verbinden.
In Kapitel 3 kann sie
deutlich mehr mit diesem Mann verbinden.
Wir haben das gestern gesehen. Das ist ein
Buch des Wachstums.
Und Ruth ist gewachsen.
Nomi ist auch gewachsen.
Und wir müssen auch wachsen. Der Herr Jesus
muss uns mehr sein, als nur Boas.
Der muss uns mehr sein, als nur
diejenige, der Segen austeilt.
Du musst eine persönliche Beziehung
zu dem Herrn Jesus pflegen. Das ist
natürlich wahr, wenn du bekehrt bist, hast du
eine solche Beziehung zu dem Herrn Jesus.
Aber ich meine, in dem praktischen Leben muss
das eine persönliche,
eine echte Lebensbeziehung
werden.
Da sprach Nomi zu ihrer Schwiegertochter,
gesegnet sei er
von dem Herrn, dessen
Güte nicht abgelassen hat, von
den Lebenden und von den
Toten. Was für eine andere Sprache.
Gott hat in
Kraft in ihr Leben
hineingesprochen. Nicht mal bei
ihr persönlich, sondern
bei ihrer Schwiegertochter.
Und sofort wendet sich die Perspektive
in ihrem Leben. Ist das nicht
Gnade von Gott? Ich habe gestern
gesagt, wir finden kein Bekenntnis bei Nomi.
Kein Bekenntnis. Und trotzdem wirkt Gott.
Und trotzdem gibt er
ihr jetzt eine komplett
neue Blickrichtung für ihr Leben.
Er hat
seine Güte nicht abgelassen.
Kapitel 1, er hat
gegen mich, gegen uns
gezeugt. Und jetzt erkennt sie,
dass da doch Güte gewesen ist.
In der
Beschäftigung
Gottes mit ihr.
Er hat diese Güte nicht von den
Lebenden und nicht von den Toten abgelassen.
Die Toten,
sie denkt natürlich jetzt weiter.
Viel weiter, als was Ruth wissen kann.
Das war ihr Mann
und ihre beiden Söhne. Die waren gestorben.
Und damit war eigentlich
für sie keine Nachkommenschaft.
Kein Erbteil gab
es mehr. Und da hat
Gott jetzt gewirkt, weil sie sieht,
dass Boaz, das sagt sie ja auch,
ein Blutsverwandter ist.
Das heißt, sie merkt, da hat Gott jemanden
uns geschickt und
hat Ruth auf dieses Feld
geradezu geschickt, wo jemand
ist, der uns dieses Erbteil
doch irgendwie erhalten kann.
Und an uns Lebenden,
da war Nahrung jetzt da.
Wenn wir nochmal 2. Mose 16 nehmen, für eine
ganze Anzahl von Tagen gab es
jetzt schon Nahrung. Und wenn Ruth weiterarbeiten
würde, dann wäre für diese
Saison sozusagen
ausgesorgt.
Nomi spricht also im Moment
nur von äußeren
Zuwendungen
Gottes. Aber immerhin,
wenn wir wenigstens mal erkennen
würden in unserem Leben, wie Gott
in den äußeren Umständen zu
unserem Guten wirkt.
Wenn es uns schlecht geht,
vielleicht wenn es uns geistlich
schlecht geht, dann haben wir nicht mal
mehr ein Auge dafür, dass Gott die
äußeren Umstände gut lenkt.
Und dann muss er uns darauf stoßen,
wie bei Nomi hier, dass er uns
echt darauf stößt, dass wir mal die Augen
aufmachen, um zu sehen, dass Gott
da wirksam ist, auch in den Umständen,
in denen wir
leben.
Nomi sprach zu Ruth, der Mann
ist nahverwandt mit
uns, er ist einer von
unseren Blutsverwandten. Ich habe gestern schon kurz
über diese Kette, wie dieser Mann
sich innerhalb dieses Kapitels verändert,
gesprochen.
Er ist nahverwandt,
er ist einer von unseren
Blutsverwandten. Das heißt
eigentlich steht hier im Text ja, er ist
ein Löser.
Das kann Ruth nicht
verstehen. Das merken wir auch an ihrer
Antwort, dass sie sagt,
er hat auch zu mir gesagt, du sollst dich zu meinen
Knechten halten. Sie geht überhaupt nicht auf diese
Einwendung
von Nomi
ein. Trotzdem
ist es irgendwie noch traurig bei Nomi,
er ist einer von unseren Blutsverwandten.
Sie hat offensichtlich noch nicht erkannt, dass es
der, der uns helfen kann.
Es ist der Einzige, der uns helfen
kann. Nomi kannte
ihre Verwandtschaft
und sie wird gewusst haben, dass es da
noch einen anderen gibt. Deshalb spricht sie
von einem. So müssen
auch wir, wenn wir
mal auf einem falschen Weg
sind oder gewesen
sind, dann müssen wir dahin
geführt werden, dass es Rettung
nur durch den einen gibt.
Manchmal meinen wir noch, vielleicht gibt es
verschiedene Wege, wie uns irgendwie
geholfen werden kann. Nein, wir müssen
dazu geführt werden, dass wir erkennen,
es ist nur der Herr,
der uns zurückbringen
kann, der uns helfen
kann.
Dann sehen wir
an Nomi hier ein Stück weit
auch, dass sie nicht sensibel ist.
Können nicht auch wir,
junge Gläubige, die jung
im Glauben sind, überfordern?
Unsere Kinder mal zuerst.
Wir können sie zum Beispiel
bei der täglichen Bibellese, können wir
sie überfordern. Indem wir
Dinge da ansprechen, wo sie
irgendwie nicht mitkommen. Hier bei Ruth
sehen wir das. Also ihre Antwort zeugt
davon, dass sie nicht kapiert hat. Und das
kann man ihr überhaupt nicht zum Vorwurf machen. Sie kannte
sich natürlich in dieser
Gesetzesstruktur, in diesen
verschiedenen Gesetzen kannte sie
sich nicht aus, konnte sie sich nicht auskennen.
Aber das hätte Nomi eigentlich wissen
müssen. Und trotzdem redet
sie über den Kopf von
Ruth hinweg. Können wir auch mit unseren
Kindern tun. Machen wir uns
Mühe, die Mühe, wenn wir die Bibel mit ihnen
lesen, dass wir das wirklich so
versuchen zu erklären, dass
sie das verstehen können.
Bitte. Wir sind alle
Menschen, die schwach sind.
Und wer von uns wäre jemand,
der das perfekt für Kinder erklären
könnte. Und zwar vom Anfang
drei Jahre bis zu
18 jeweils. Genau passend für diese
Altersstufe. Darum geht es nicht.
Die Frage ist, machen wir uns Mühe.
Oder ist das Einzige, was wir machen,
immer, dass wir etwas
dazulesen. Das ist ja nicht verkehrt,
dass man auch was dazu nimmt. Aber
merken wir, ob unsere
Kinder irgendwie das mitnehmen?
Es ist besser, wenn wir
den Text mit ihnen noch einmal durchsprechen.
Und wenn wir auch mal anfangen
mit solchen Bibeltexten, die vielleicht nicht
zu den schwierigsten gehören, auch für Kinder.
Dass sie mal die Geschichte mit dem
Herrn Jesus kennenlernen, das ist doch
entscheidend. Oder auch die Geschichte
des Volkes Israel. Und
dann mit ihnen das durchgehen.
Dass sie ein Verständnis, ein zunehmendes
Verständnis von diesen
Dingen bekommen.
Und wie ist das unter uns
Geschwistern? Sind wir solche,
die sich die Mühe machen, auch
mit jungen Gläubigen mal
so zu reden, dass sie das verstehen
können? Ich bin
gar kein Zweifel,
wer mit jungen Gläubigen zu tun hat,
der wird das merken. Da kommen
Fragen, zum Beispiel nach einem Dienst
Sonntagnachmittags.
Haben wir dann irgendwie
einen Kanal geschaffen, wo sie
diese Fragen auch loswerden können?
Oder sitzen sie da mit ihren Fragen
und kein Mensch kümmert sich um sie? Keiner
versucht auch mal auf sie einzugehen.
Sie mal einzuladen und
mal zu fragen, sag mal,
wie verstehst du das? Hast du das verstanden?
Wie kann ich das weitererklären?
Bei Nomi sehen wir das hier nicht.
Hoffentlich sind
wir solche, die uns Zeit
nehmen und Mühe geben
für solche
jungen Gläubigen.
Nun, Ruth
antwortet, dass
Boaz zu ihr gesagt hat, du sollst dich
zu meinen Knechten halten,
bis sie meine ganze Ernte
beendet haben.
Sie ist beeindruckt von Boaz und
nachdem Nomi dann auch weiter von Boaz
gesprochen hat, geht sie für
sich davon aus, aha, es geht um Boaz
und das hat er mir gesagt und das möchte ich
tun. Nomi bestärkt
sie in gewisser Hinsicht,
indem sie jetzt dann zu ihr sagt,
es ist gut, meine Tochter, dass du mit seinen
Mägden ausgehst, damit man dich
nicht auf einem anderen Feld
anfalle.
Zweierlei sehen wir hier bei Nomi.
Erstens, sie wandelt
das Wort von Boaz
ab. Boaz hatte gesagt, sie soll
sich zu den Knechten halten.
Sie sagt, sie soll sich zu den Mägden
halten. Vorher in
Titel 2 war das so.
In Vers 8, 2 Vers 8
am Ende, da hatte er zu ihr
gesagt, halte dich zu den Mägden.
Aber jetzt hat er ihr offenbar gesagt,
bleibe bei meinen Knechten.
Das sind die Schnitter gewesen.
Geh also, damit du Wachstum erlebst.
Sei nicht zufrieden,
einfach nur bei den Mägden zu bleiben,
sondern geh mit den Schnittern.
Wenn der Herr
uns etwas sagt, dann lasst uns
dabei sorgfältig bleiben.
Auch wenn das bei den
Mägden kein verkehrter Weg war,
so können wir das nicht sagen, war es aber doch
nicht exakt das, was Boaz
ihr gesagt hat.
Und sie als
Schwiegermutter, sie als diejenige,
die Autorität in dem Leben
von Ruth ohne Zweifel hatte,
hat sie da ein
Stück, so scheint es doch,
neben die Spur gebracht.
Gott möchte,
dass wir geistlich zunehmen.
Und dass wir da sind, wo die Schnitter sind.
Da, wo wirklich Nahrung zubereitet wird.
Dass wir eben nicht nur sammeln,
sondern dass wir gerade da sammeln,
wo er seine Diener,
seine Knechte,
seine Gläubigen
hat, die weiterhelfen.
Das sind ja nicht nur hier in diesem Bild,
sind das ja nicht nur männliche
Knechte, sondern der Herr hat auch
Schwestern, die weiterhelfen
dir in deinem Glaubensleben.
Aber solche, die eben
wie Schnitter sind, die eben
eine Hilfe sind für dein Glaubensleben.
Sei nie zufrieden,
keiner von uns darf zufrieden sein mit dem
geistlichen Zustand, mit der geistlichen
Situation, in der er ist.
Ich habe das gestern schon gesagt, wir brauchen geistliches
Wachstum. Du wie ich,
wir alle brauchen das.
Und deshalb lasst uns da bei den Schnittern
bleiben.
Zweitens hat sie gesagt, Nomi,
damit man dich nicht auf einem anderen
Feld anfalle.
Ist es nicht so,
dass wir leicht
die Dinge, sagen wir mal, die vor Augen
sind, als Problem
erkennen vielleicht?
Davon hatte der Boas
überhaupt nicht gesprochen, anzufallen.
Er hatte nicht von anderen Feldern
mehr gesprochen. Er hatte nicht davon gesprochen,
dass es da vielleicht äußere Gefahren
gibt, sondern er hatte davon gesprochen,
dass sie da bei seinen Knechten
einfach die Augen auf dieses Feld
gerichtet haben
sollte. Er wollte
ihr geistliche
Nahrung geben und er wollte nicht, dass
sie jetzt aus Angst vor
irgendwelchen äußeren Begegnungen,
die ein Mensch,
die wir vielleicht oft vor Augen haben,
irgendetwas tun.
Nein, sie sollte einfach
auf seinem Feld, auf dem Feld,
wenn wir das so anwenden wollen, von dem Herrn Jesus
sammeln.
Vers 23 zeigt,
dass rot das tat. Sie
blieb da, bis die Gersten
und die Weizenernte
beendet waren.
Eine Reihe von
Auslegern schreibt in diesem
Zusammenhang von den 50
Tagen zwischen dem Fest
der Erstlingsgabe, wo
sie offensichtlich angekommen sind,
bis zu dem Pfingstfest,
eben 50 Pfingsten
bis zu diesem Pfingstfest,
dass sie diese ganze Zeit jetzt gesammelt
hat.
Mir scheint, dass das etwas kurz
gegriffen ist. Wenn ihr nach 3. Mose 2
schauen wollt, da seht ihr von
diesem Pfingstfest,
ja,
dass von dem Pfingstfest gesagt wird,
in 3. Mose 2
Vers
12,
was die Opfergabe der
Erstlinge betrifft, so sollt ihr sie dem
Herrn darbringen, aber auf den
Altar sollen sie nicht kommen.
Zum lieblichen Geruch.
Und der Hintergrund ist, dass bei
dieser Gabe
eben auch Sauerteig vorhanden war.
Diese Erstlingsgabe hier
in 3. Mose 2 Vers 12
ist nämlich nicht
diese Erstlingsgabe, die direkt
nach dem Passage gegeben
wurde, sondern ist das Pfingstfest.
Bei dem Pfingstfest wurden diese zwei Brote
gebracht, wo eben Sauerteig
enthalten war. Und das wird
hier Fest der Erstlinge genannt.
Offensichtlich ist dieses
Pfingstfest die Eröffnung
gewesen von der Weizenernte.
Deshalb ist mein
Eindruck, dass hier unser Vers 23
weit länger
gewesen ist, als
nur bis zu dem Pfingstfest.
Vielleicht sogar bis zu
diesem Laubhüttenfest,
wo dann wirklich die
gesamte Ernte
des Jahres eingesammelt
worden ist.
Und das passt auch so ein Stück weit
zu dem, was da passiert
in den Versen 6 und 7 des nächsten Kapitels,
dass da diese große Freude war.
Das war ja ein regelrechtes
Freudenfest.
Also vielleicht, ich will das einmal
offen lassen, vielleicht war das mehr
als diese 50 Tage
und
diese anderen Feste oder das
Laubhüttenfest war ja dann im 9.
Monat. Also da sind dann
weitere 4 Monate ungefähr
vergangen. Insgesamt
also ein halbes Jahr.
Vielleicht hat sie dieses ganze halbe
Jahr in Treue
und mit Fleiß und mit Energie
auf diesem Feld
verbracht. Was für eine
junge Frau,
die dort als
Fremde kam und dann ihre
ganze Energie in
dieses Sammeln hineingesetzt
hat.
Meinst du, dass wenn du so
voller Energie
dieses halbe Jahr
und das ist bis zum Ende der Saison,
also das Sammeln
bis zu dem Zeitpunkt,
wo der Herr uns die
Ernte dann einmal gibt, das ist
letztlich, bildlich gesprochen,
unser Lebensabend.
Wenn wir so sammeln, meint ihr,
dass der Herr uns ohne Lohn lässt?
Nie lässt er
uns ohne Lohn, wenn wir treu
in dem sind, was er
uns anvertraut hat.
Und das sehen wir hier bei Ruth.
Nomi hat inzwischen
verstanden, dass es nicht
nur ein Blutsverwandter,
nicht ein Löser unter vielen,
es ist der Löser.
Und deshalb sagt sie in Kapitel 3 Vers 1
Sollte ich dir nicht
Ruhe suchen.
Ruhe suchen, so wie in Kapitel 1,
in dem Sinn, dass sie in die
Ehe gehen kann, dass sie eine
Ruhe hat im Blick auf
die Frage, die damals
wie heute die meisten
jungen Menschen irgendwie beschäftigt,
Ruhe zu finden,
einen Ehepartner zu finden.
Und damals in Israel war das natürlich noch
wichtiger, auch Nachkommen zu haben,
denn sie warteten
darauf, dass der Messias geboren
würde. Und
nun schlägt sie der
Ruth vor, jetzt bei diesem
Fest, was da vor der Tür stand,
worfelt,
eben boaster am Abend auf der
Gerstentenne, dieses Worfeln
ist ja, die Körner waren längst
ausgeschlagen, aber da war immer noch der
Spelt an diesen Körnern.
Und dadurch, dazu wurden die erstmal
ein Stück weit zertrampelt
und dann wurde das eben mit
so einer Gabel oder eben
mit so einem Dresch
Instrument, wurden dann die
Körner hochgeworfen, das wurde eben
auf einer Tenne gemacht, wo
auf beiden Seiten eben
kein Widerstand war, sodass der Wind
dann diese Spreu, diese
Spelt dann eben wegtreiben
konnte. Deshalb wurde das oft abends gemacht,
weil da eben der Wind oft ein
Stück weit stärker vorhanden
war. Und in der Verbindung
gab es dann ein Fest
in aller Regel, da wurde gegessen,
da wurde
Freude miteinander gehabt
und
Knechte oder eben in einem
besonderen Anlass, wie offenbar hier
war dann der Eigentümer
der Boas, der selber schlief
bei der Ernte,
um sie zu schützen, damit eben kein
Feind kommen konnte, um
diese Ernte weg
zu treiben.
Und diese Situation,
vielleicht der letzte Tag
überhaupt dieser gesamten Saison,
den sollte
nach Meinung von Nomi
sollte Ruth nutzen,
um eben Ruhe zu finden.
Wir haben das gelesen, der Vorschlag
war, dass sie dort zu ihm
ging und es ist ja ganz offensichtlich,
dass das ein
offensichtlicher
Hinweis war, den Ruth geben würde,
dass sie Boas
heiraten wollte.
Das mag uns ein Stück weit natürlich
eigentümlich vorkommen. Aber
wir müssen uns versetzen in die
damaligen Gewohnheiten, die einfach
andere waren, als sie bei uns waren
und wir brauchen und dürfen
auch nicht irgendetwas
unwürdiges,
unreines in diese ganze
Begebenheit hineindenken, sonst
würde Gottes Wort davon
sprechen. Nein, offensichtlich
war das damals
Teil einer gewissen Kultur,
wie sie dort in Israel
oder überhaupt in dieser damaligen
Zeit auch vorhanden
war. Insbesondere vor dem
Hintergrund, dass ja hier die besondere
Situation war,
dass Ruth
und Nomi einen Löser brauchten.
Und offensichtlich gab es einen
näheren Löser. Vielleicht ist das
einer der Gründe dafür, dass Boas auch
nicht von sich aus aktiv wurde.
Er musste ja immer damit rechnen, dass
Ruth oder Nomi zu dem eigentlich
näheren Löser erstmal gehen würden.
Wir kommen gleich auf
die einzelnen Gesetze noch zu sprechen,
der eben dieses
Problem, das sie hatten,
mit Blick auf keine Nachkommenschaft
irgendwie lösen sollte.
Wir sollten also
diese besonderen Umstände
jetzt nicht einfach auf unsere
Zeit übertragen.
Und doch
wollen wir mal kurz über das Thema
Verlobung nachdenken.
Hier ist
eine junge Frau,
hier ist ein Mann, ob er älter
war oder nicht, viele schließen
daraus, dass er ihr gegenüber immer
sagt, meine Tochter, dass er
nicht mehr ganz so jung gewesen ist.
Wir können das
nicht letztendlich entscheiden, weil wir
einfach die Ansprachegewohnheiten
der damaligen Zeit nicht gut
beurteilen können.
Vielleicht war das einfach auch eine Respekt-
erweisung vor einer Frau,
die eben aus
einem anderen Land, aus Moab
gekommen ist. Vielleicht ist es
aber eben auch so, dass er wirklich älter
schon war als Ruth.
Wenn heute
zwei Menschen
sich verloben,
dann ist das auch so eine Geschichte wie hier,
die einen Vorlauf
hat. Vielleicht nicht ein halbes
Jahr, vielleicht länger,
vielleicht kürzer. Eine Geschichte,
die nur zwischen diesen beiden
Herzen geht.
Nomi
hatte die Weisheit,
in dieser Hinsicht dürfen wir das doch sagen,
im Sinne des Hohen Liedes,
wie es da dreimal heißt, die Liebe
nicht aufzuwecken vor
der Zeit. Sie hat
diese 50 Tage
oder dieses halbe Jahr gewartet
und hat gewartet, wie die Dinge sich
entwickelten. Offensichtlich hat sie
gemerkt, dass da etwas entstanden
ist in dem Herz von der
Ruth.
Wir als Eltern,
wir haben selber ja noch kleine Kinder, aber
Eltern können manchmal
sehr treiben.
Und das ist nicht gut.
Die Dinge müssen
sich so entwickeln, wie der Herr
sie in den Herzen von einem
ich sage einmal
jungen Mann, einem jungen Bruder, einer jungen
Schwester entwickeln lässt.
Das ist ja das Geheimnis
aus Sprüche 30 auch,
das wir letztlich nicht erklären können.
Die Geschichte, die
eine Liebesbeziehung entstehen
lässt. Gott, der eine solche
Liebesbeziehung entstehen lässt,
zwischen einem jungen Bruder und einer
jungen Schwester.
Und hoffentlich ist es dann
auch heute noch so, dass es
rein zugeht.
Dass man nicht Dinge vorwegnimmt
vor der Ehe,
sondern dass man rein auch
in die Ehe gehen kann.
Gut ist, wenn wir
als Eltern in liebevoller,
in betender, auch in
unterweisender Weise
unsere Kinder begleiten.
Dass sie
die rechten Vorstellungen, die biblischen
Vorstellungen auch von einem
solchen Weg bekommen.
Und wenn wir dann auch in der Verlobungszeit
solche sind, die mit
Weisheit begleiten.
Manchmal kann man
ja als Vater, als Mutter
in eine schwierige Situation kommen,
wo man
nicht glücklich ist mit der Wahl des
Kindes.
Dann lasst uns sehr weise sein,
wie wir damit umgehen.
Auch wir als Eltern
können in
unrechtmäßiger Weise
Kinder, also ich meine
solche, die sich verlobt haben,
auseinander treiben.
Und doch sind wir manchmal auch
genötigt zu warnen.
Mindestens,
wenn ein Teil
nicht gläubig ist.
Das ist aus
Gottes Wort ganz deutlich, dass das
keine Beziehung ist, die Gottes Wort
uns irgendwie offen lässt.
Und das gleiche gilt doch,
wenn einer
einen anderen kirchlichen
Weg, gemeinsamen Weg
geht, als der andere.
Das ist doch undenkbar, eine solche
Beziehung einzugehen.
Wir reden nicht darüber,
wie das bei Ruth war, dass jemand,
wie wir so sagen, aus der Welt zum Glauben
kommt.
Auch da können wir
manchmal falsche Vorstellungen haben.
Was ist
der Maßstab,
dass ich eine Beziehung
gutheiße bei meinen Kindern?
Sind da nicht manchmal sehr
irdische Maßstäbe
bei mir vielleicht vorhanden,
statt geistliche Maßstäbe?
Konnte es eine bessere Frau
geben für Boas als diese Ruth?
Hätten wir
ohne weiteres zugestimmt,
wenn unsere Kinder, darf ich das mal so
sagen, mit einer Ruth angekommen
wären oder ankommen?
Es zeugt von Weisheit,
wie Boas hier mit
dieser Situation umgeht. Es zeugt
von Weisheit, wie
Nomi hier mit dieser Situation
umgeht.
Ich möchte bei diesem praktischen
Teil nur noch etwas
in Kapitel 3 sagen zu Vers 18
am Ende.
Der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache
heute zu Ende geführt hat.
Ich erlebe immer wieder
bei jungen Leuten,
dass da ein ständiges
Hin und Her ist, ohne eine
echte Entscheidung zu
fällen.
Ich habe schon erlebt, wie das wirklich
zu einer Zermürbung
geführt hat, gerade bei jungen
Frauen, bei jungen Schwestern.
Wenn wir irgendwie
ein bisschen spielen als Männer,
das können wir leichter vielleicht als junge
Frauen, ein bisschen spielen mit dem
Gedanken, das könnte jemand sein,
wie wir heute sagen, ein wenig
flirten auch,
aber keine echte
Entscheidung treffen. Das hat Boas nicht
getan. Als die Entscheidung
auf ihn zukam, ja, er hat ein halbes Jahr gewartet
und wir können das verstehen, eine
Moabiterin, 5. Mose 23,
das war ein Problem.
Das lässt sich ja nicht leugnen.
Aber als dann die Entscheidung
zu fällen war, dann hat er
nicht irgendwie lange rumgemacht.
Dann hat er nicht gesagt, ja, ich verstehe,
ich gucke mal, wie wir das irgendwann
irgendwie irgendwo regeln können.
Wir lesen Kapitel 4, Vers 1, dass er
an dem Tag,
naja,
an dem Tag heißt es dort nicht, aber es heißt jedenfalls,
und Boas ging zum Tor hinauf und setzte sich
dort. Das hat er an diesem Tag getan.
Hat er die Sache dann auch geregelt.
Lass diese
Dinge nicht schleifen.
Wenn du
vor dem Herrn
dazu kommst, dass er dir sagt,
dass er dir deutlich macht, dass jetzt der
Zeitpunkt ist für eine Beziehung,
dann
gehen die Dinge auch an. Wir wollen
nicht hastig, auch nicht übereilen,
natürlich nicht. Aber wir wollen
auch nicht die Dinge einfach so laufen
lassen, mal gucken, vielleicht kommt ja
auch noch eine andere, die mich auch oder
mehr interessiert. Nein, dann
führen wir diese Dinge auch zu Ende.
Das ist unser Auftrag. Das ist dein
Auftrag.
Und du
wirst in der Ehe Entscheidungen treffen
müssen. Du hast, gerade als Mann, hast du
die Verantwortung für dein Haus,
für deine Ehe. Und
deshalb fälle auch Entscheidungen.
Und lass es nicht so laufen,
wir alle kennen das im Beruflichen,
da gibt es manche,
die warten mit Entscheidungen, bis eben keine
Entscheidung mehr zu fällen ist.
Das kannst du in so einer Sache nicht
tun. Und der Herr erwartet von uns,
dass wir auch dann diese
Entscheidungen wirklich
fällen.
In Kapitel 4, ganz zum
Schluss jetzt, was diesen praktischen Teil betrifft,
fällt uns auf, wie die
Freude in dieser Stadt ist, wie die
Freude in der Nachbarschaft ist,
über diese eheliche
Beziehung.
Können wir uns eigentlich noch mitfreuen mit anderen?
Wenn
Boas ein älterer Mann war, dann hat
er manche Ehe gesehen, die
geschlossen wurde. Und er hat gewartet
und
hat sich mitgefreut.
Jetzt darf er selber die Freude
haben und darf die Freude teilen
mit der ganzen Stadt.
Natürlich
ist nicht jede eheliche
Beziehung, die eingegangen wird,
wirklich zur Freude einer ganzen
Stadt, in diesem Bild mal zu sprechen.
Aber wenn es doch Freude gibt,
dann lasst uns auch diese Freude
ausdrücken und lasst
uns sie auch mal weitergeben,
dass wir uns mitfreuen.
Es ist manchmal leichter, mit zu
weinen, mit zu trauern,
als mit zu freuen,
sich mit zu freuen. Sich mit zu freuen
bedeutet mehr Selbstlosigkeit
als mit zu trauern.
Und deshalb ist das
etwas, was wir unbedingt
tun sollten, uns zu freuen
mit unseren Geschwistern
und wir wollen das jetzt mal allgemeiner
sehen, nicht nur bezogen
auf eine Eheschließung.
Vielleicht über Nachwuchs,
über Kinder, die kommen.
Vielleicht über etwas, was der Herr schenkt
im Leben, an äußerem Segen.
Können wir uns noch mitfreuen, dass andere äußeren
Segen haben oder sind wir noch neidisch?
Oder auch an inneren Segen,
an Aufgaben, die der
Herr Jesus schenkt.
Ich möchte jetzt noch
etwas sagen über diese Lösung.
Wir können ja nicht über dieses Buch sprechen,
ohne dieses Problem, was hier
vorhanden ist, ein wenig
anzusprechen.
Nomi hatte in
Kapitel 2 schon Vers 20
von diesem Blutsverwandten
gesprochen.
Und das ganze Kapitel 3 und 4
ist ja dann voll mit diesem Problem,
wie kann gelöst
werden, was
da eben zu lösen
war. Dazu wollen wir uns
kurz einmal die Stellen anschauen,
die von diesem Lösen sprechen.
Wir gehen in 3. Mose
25,
wo wir zwei
Teile dieses Lösens
finden. Zunächst mal in
Vers 25
heißt es
Wenn dein Bruder verarmt
und von seinem Eigentum
verkauft, so soll sein Löser,
sein nächster Verwandter kommen
und das Verkaufte seines Bruders
lösen. Vers 28
Und wenn seine Hand
nicht gefunden hat, was erforderlich ist,
um ihm zurückzuzahlen,
so soll das von ihm Verkaufte
in der Hand des Käufers
desselben bleiben
bis zum Jubeljahr, und im Jubeljahr
soll es frei ausgehen,
und es soll wieder zu seinem
Eigentum, und er soll wieder
zu seinem Eigentum kommen.
Es gab also in Israel
die Möglichkeit, dass jemand verarmte
und dann nicht mehr in der Lage war,
seinen Besitz, sein Grundstück
zu
versorgen. Und dann hatte Gott in seiner
Vorsorge eine Möglichkeit
geschaffen, dass dieser
Grundbesitz gelöst
werden konnte. Das heißt
letztlich, dass nicht dieser Grund
verkauft wurde, denn Gott hat gesagt,
dass der Besitz, das Land, gehört
mir, aber die Ernten
für eine ganze Anzahl von Jahren
konnten verkauft werden.
Also das, was als Ernte erwartet wurde,
wurde sozusagen verkauft, und dafür
gab es dann jemand, der diese
Ernte, dieses Grundstück für diese Zeit
sozusagen gekauft hat,
wir würden heute vielleicht sagen Erbpacht,
und der spätestens im
Jubeljahr das dann
zurückgeben musste.
Und dann relativ schnell war eben die
Möglichkeit, dass ein
Löser, ein Blutsverwandter
diese Ernten dann
zurückkaufen konnte,
und dass er sozusagen für die
Familie dann sogar für die ganze
Zeit bis zum Jubeljahr
dieses Grundstück
wieder zurückgekauft,
wieder gesichert hat.
Das ist also das Lösen
von Besitz. Dann
gibt es eine zweite Lösung, und das ist
von Personen.
Gleiches Kapitel, Vers 48,
oder ich lese
Vers 47,
Vers 49,
Vers 49,
Entweder sein Onkel
oder der Sohn seines Onkels
soll ihn lösen, oder
einer von seinen nächsten Blutsverwandten
aus seiner Familie soll
ihn lösen.
Jetzt konnte die Verarmung also
so weit gehen, dass ich
nicht nur meinen Besitz sozusagen
verkaufen musste, sondern dass ich
mich selber als Knecht
verkaufen musste.
Und da hat Gott auch wieder Vorsorge getroffen,
dass dann
ein Löser,
ein Blutsverwandter,
also einer der Verwandtschaft ist,
haben wir hier gesehen, dass er mich
zurück freikaufen
konnte.
Dann finden wir eine dritte
Art von Lösung in Israel,
und das ist
in 4. Mose 35,
in 4. Mose
35, da geht es,
ist man vielleicht ein Stück
weit erstaunt, da geht es um die
sogenannte Blutrache.
In Vers 19 lesen wir, der
Blutrecher, und wenn ihr die Fußnote anschaut,
seht ihr, der Löser, der nächste
Verwandte, soll den
Mörder töten.
Also Lösung war
in Gottes Augen nicht nur das
Freikaufen, sondern
auch das
Rechen, wenn jemand
Blut vergossen hat.
4. Mose 35 ist das
Kapitel, wo es um die Zufluchtstätte geht.
Und da war es, wenn aber
einer einen Mord begangen hat,
dann gab es diese Zufluchtstätte für ihn
nicht, und dann gab es den
nächsten Blutsverwandten, dessen
der umgebracht worden ist, und
der löste diese Schuld
dessen ein, der diesen
Mord begangen hat, indem er
diese Blutrache ausgeführt
hat und denjenigen
umgebracht hat.
Und dann noch eine vierte
Art von
Lösung findet ihr in 5. Mose
25.
Da steht zwar
an dieser Stelle nicht
das Wort lösen, Blutrache
oder Blutsverwandter,
aber die Sache
wird dann später, gerade in unserem
Buch, dann so benutzt.
5. Mose 25, Vers 5
Wenn Brüder beieinander
wohnen und einer von ihnen stirbt
und hat keinen Sohn, so soll
die Frau des Verstorbenen nicht
auswärts eines fremden Mannes
Ehefrau werden. Ihr Schwager soll
zu ihr eingehen und sie sich
zur Frau nehmen und ihr die
Schwagerpflicht leisten.
Das heißt,
er löste sozusagen die
Kinderlosigkeit,
dass eben sie keine Nachkommen und dann
kein Erbe hatte, dadurch,
dass er sie heiratete
und der erste Same,
der erste Nachkomme, dem
Bruder, dem verstorbenen Bruder
zugerechnet wurde.
Ein Beispiel dafür findet ihr in 1. Mose 38.
Das ist bei Judah
und seinen Söhnen,
die eben starben,
wo der erste starb, ohne
ein Nachkommen zu haben
und dann die Frau eben von dem Bruder
geheiratet werden musste.
Und ihr wisst, dass das dazu führte,
dass Judah eben, dann nachdem
der zweite starb, durch seine Bosheit
den dritten,
der Tama nicht gegeben hat
und dadurch Judah selbst,
durch diese Hurerei
mit der Tama dann
zwei Söhne gezeugt hat. Von
einem der zwei lesen wir dann
in unserem vierten Kapitel.
Das waren die vier
Notwendigkeiten,
wo ein sogenannter Löser,
jemand, der etwas einlöste,
das Wort heißt eigentlich zurückfordern
oder auf eine Sache,
auf einen Menschen Anspruch
erheben. Das ist eigentlich das Wort,
was hier benutzt wird
und was Gott in dem Familienrecht
in Israel eingeführt hat,
um eben Erbe
weiter zu vererben,
selbst wenn Armut da war
oder Kinderlosigkeit.
Nun, diese vier
Arten finden wir natürlich hier nicht. Wir finden hier
bei Nomi finden wir, dass
der Besitz offenbar verarmt
war, dass sie keinen Besitz mehr hatte.
Wir haben in Kapitel 4 gelesen,
dass sie das Grundstück
verkaufen wollte, in Vers 3.
So ganz genau, wie man
das verstehen muss, ist nicht klar.
Denn wieso
verkaufte sie es jetzt, wenn sie es besaß?
Sie konnte ohnehin
nur Ernten verkaufen.
Also offensichtlich war die Verarmung
so weit gedient, dass entweder
Elimelech das schon verkauft hatte
und sie es jetzt durch einen Löser
zurückkaufen wollte
oder dass sie
den Grundbesitz jetzt noch besaß
und jetzt verkaufen wollte, damit
sie irgendwie ein Auskommen hatte.
Das zweite, was hier
in dem Buch Ruth mit der Lösung
verbunden wird, ist,
dass eine Person
gelöst wurde. Also dieses
vierte, die Heirat.
Machlon hatte keine Kinder mit der Ruth.
Elimelech hatte keine
Söhne mehr mit Nomi.
Und da wurde jetzt ein Löser gesucht,
der Nachkommen ihnen
verschaffte.
Nun sage ich das,
weil es uns im Wesentlichen
darum geht, jetzt einmal
das in dem prophetischen Charakter
zu sehen. Das Volk Israel
war kinderlos geworden.
Der Feigenbaum
hatte der Herr Jesus, hatte den Feigenbaum
verflucht. Es gab keine
Nachkommen mehr. Und jetzt
brauchte es einen Löser.
So braucht das Volk Israel
tatsächlich einen Löser.
Und dieser Löser ist
Gott, ist der Herr Jesus.
Und ich möchte gerne diese vier
verschiedenen Fälle jetzt einmal
kurz zeigen im Blick auf
das Volk Israel.
Wir finden alle vier Arten der
Lösung tatsächlich auch mit diesem
Ausdruck dort behaftet
in den Propheten Jesaja. Wir gehen zuerst
zu Jesaja 63.
In Jesaja 63
findet ihr zunächst
den Freikauf von Besitz.
In Vers 16
lesen wir
Denn du bist unser Vater,
denn Abraham weiß nicht von uns.
Seht ihr, da waren keine Nachkommen mehr.
Abraham weiß nicht von uns. Israel
kennt uns nicht.
Du, Herr, bist unser Vater,
unser Erlöser. Von
Alters her ist dein Name.
Das ist der Erlöser, der schon
immer von Gott vorgesehen war,
er selbst. Warum, o Herr, lässt
du uns von deinen Wegen abirren? Verhärtest
unser Herz, dass wir dich nicht fürchten?
Kehre zurück um deiner Knechte
willen der Stämme deines Erbteils.
Für eine kurze Zeit
hat dein heiliges Volk es
besessen. Unsere Widersacher
haben dein Heiligtum zertreten.
Wir sind zu solchen geworden, über
die von Alters her nicht geherrscht,
die du nicht geherrscht hast,
die nicht nach deinem Namen genannt
waren. O, dass du die Himmel
zerrissest, herab, herniederführest,
dass vor deinem Angesicht
die Berge erbebten.
Er ist der Erlöser,
der ihnen das Erbteil, das sie
verloren hatten durch ihre
Untreue, der ihnen dieses
Erbteil wieder zurückgibt.
Das zweite, was
wir gesehen haben, war das Lösen
von Personen, die in Knechtschaft
gekommen sind. Das finden wir in
Kapitel 43.
Isaiah 43.
Und da lesen wir in Vers 1,
ihr kennt diese Verse.
Und nun so spricht der Herr, der dich geschaffen hat,
Jakob, und der dich gebildet hat,
Israel, fürchte
dich nicht, denn ich habe dich
erlöst. Ich habe dich bei deinem
Namen gerufen, du bist mein.
Vers 3. Ich bin der
Herr, dein Gott, ich der heilige Israels,
dein Erretter. Ich gebe als Lösegeld
Ägypten hin
und Äthiopien und Seba an
deiner Stadt, weil du teuer,
wertvoll bist in meinen Augen
und ich dich lieb
habe. Seht ihr, da hat
Gott sie als Personen
gelöst. Er wird
ihnen nicht nur das Erbteil zurückgeben,
sondern sie auch als Personen
erlösen. Sie brauchen diese Erlösung.
Auch sie als
Volk, als Überrest
müssen gelöst, müssen erlöst
werden, damit Gott
sie zurückführen kann
in sein Land.
Was die Blutrache betrifft,
das ist Kapitel 47,
Jesaja 47,
und da lesen wir
in den Versen 3 und 4
Aufgedeckt
werde deine Blöße, ja gesehen
werde deine Schande.
Ich werde Rache nehmen und
Menschen nicht verschonen.
Unser Erlöser, Herr der
Heerscharen, ist sein Name, der Heilige
Israels. Hier wird Gott
Rache nehmen und zwar an den Nationen,
dass sie das Volk Israel
unterdrückt haben und auch
an dem ungläubigen Volk Israel.
Er wird diese Rache ausführen.
Auch in dieser Hinsicht ist
er der Löser.
Und zum Schluss, was
die Ehe
mit dem Volk Israel betrifft,
finden wir in Jesaja
54. Ich glaube, wir hatten das beim ersten Mal
schon.
Ich lese aus Jesaja 54,
Vers 1
Jubel, du
unfruchtbare, die nicht geboren.
Brich in Jubel aus und jauchze, die keine
Wehen gehabt hat. Denn die Kinder der
Vereinsamten sind zahlreicher
als die Kinder der Vermählten,
spricht der Herr. Vers 4
Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht
beschämt werden. Und schäme dich nicht,
denn du wirst nicht zu Schanden werden, sondern du
wirst die Schmach deiner Jugend vergessen
und dich an die Schande deiner
Witwenschaft nicht mehr erinnern.
Denn der, der dich gemacht hat, ist
dein Mann. Herr der Hirschan ist
dein Name. Der Heilige
Israels ist dein
Erlöser.
Gott ist der wahre
Erlöser für sein irdisches
Volk. Er wird sie
wieder neu aufnehmen
als seine Braut. Und
er wird ihnen Nachkommen geben.
Jesaja 59 und 60
bis in Ewigkeit.
Sie werden immer Nachkommen
haben. Da wird immer Frucht
vorhanden sein in dem irdischen
Volk Gottes.
Vielleicht ist das nicht so sehr Gegenstand
für unsere Beschäftigung
in unserem persönlichen Studium.
Aber denkt mal darüber nach, dass das
Alte Testament voll ist
von der Prophetie
über das irdische Volk Gottes. Warum?
Weil es
Gottes Volk ist.
Er hat sich Jahrtausende,
mehrere
Tausend Jahre hat er sich gekümmert
um sein Volk.
Das ist ihm eine Herzensangelegenheit.
Und deshalb wird er sie
lösen.
Was muss der Erlöser
sein? Damit wollen wir uns
jetzt auch kurz beschäftigen. Das kann ja nicht
jeder lösen. Deshalb steht
ja bei uns Blutsverwandter,
obwohl das eigentlich der Ausdruck Löser ist.
Aber durch diesen Begriff soll ja
ausgedrückt werden,
dass nicht irgendwer lösen kann.
Es muss ein Blutsverwandter
sein.
Ist uns das klar, was das auch für uns bedeutet?
Auch wir konnten nicht
erlöst werden. Wir brauchten auch einen Löser,
einen Erlöser. Das musste ein
Blutsverwandter sein.
Gott konnte uns nicht
lösen. Er musste
Verwandter werden.
Hebräer 2
Vers 14
Er musste Fleisches und Blutes
teilhaftig werden, damit
er dich und mich lösen konnte.
Seht ihr, das ist noch ein Stück
anders als bei dem Volk Israel. Da war
diese Verwandtschaft, weil es sein Volk
war, schon vorhanden. Aber bei dir
und mir musste etwas geschehen.
Da musste Gott Mensch
werden. Er musste Mensch werden,
damit er als Verwandter
diese Lösung für dich
und für mich herbeiführen
konnte.
Zweitens
konnte nur jemand das tun,
der das freiwillig
tat.
So konnte es niemand zwingen. Das sehen wir hier
bei dem näheren Blutsverwandten.
Der konnte nein sagen.
Zunächst war das, kann man in 5.
Mosen nachlesen,
war das ja mit einer gewissen
Schändigung verbunden, dass
dieser Schuh weiter
gereicht wurde und dass man
ihn den Barfüßigen nannte.
Hier bei Rot ist das nicht mehr mit einer
solchen negativen
Seite behaftet. Aber es
war Freiwilligkeit nötig.
Ist das nicht bei dem Herrn Jesus?
Hat er nicht gesagt, siehe,
ich komme, um deinen Willen
zu tun? Hebräer 10.
Er ist freiwillig
gekommen.
Niemand konnte den Herrn zwingen.
Er ist freiwillig gekommen.
Drittens, er
musste selber frei sein.
Es konnte keiner, der
selber versklavt war, konnte
diesen Dienst nicht tun. Der Herr
musste frei sein. Das war er.
Er hatte es, Philippa 2,
nicht für einen Raub geachtet, Gott
gleich zu sein. Er war ein Freier
in jeder Hinsicht. Er kam auf
diese Erde und hat gesagt,
niemand kann das Leben von mir nehmen.
Ich gebe das freiwillig.
Das ist unser
Herr.
Viertens, er
musste vermögend sein,
so wie Boas.
Er musste diesen Besitz haben,
um das lösen zu
können. Ist das nicht der Herr Jesus?
Er, 2. Korinther
8, Vers 9, der reich
war, ist um
unser Willen arm
geworden.
Nur der Herr Jesus konnte
uns lösen. Nur er
war ein Blutsverwandter, wurde
zu einem Blutsverwandten für uns,
der vermögend war, der die
Kraft hatte, uns zu
lösen. Damit bin ich bei
Kapitel 4.
Denn der erste Blutsverwandte sagt
ja, ich will lösen, als
ihm Boas das vorstellt.
Und dann, als er ihm sagt, aber das ist
nicht möglich, dann
mit der Auslösung, mit der
Lösung von Rot sagt er, nein,
das kann ich nicht tun.
Vers 6.
Ich kann nicht für mich lösen,
dass ich mein Erbteil
nicht verderbe.
Wovon spricht dieser erste
Löser? Ihr seht erstens,
dass er keinen Namen hat.
In Vers 1 heißt es nur,
du, der und der, komm her.
Dieser Löser hat keinen
Namen. Zweitens sehen wir hier
diese 10 Männer, die da
als Zeugen genommen werden.
Ist das nicht naheliegend,
gerade wenn es um das Volk Israel
geht,
das Gesetz als ihren
nächsten Erlöser,
ja, nächsten Löser zu nehmen?
Sie hatten sich unter das
Gesetz gestellt und damit
war das Gesetz ein Löser.
Es war tatsächlich ein Löser.
Wenn du diese Dinge tust,
das Gesetz gab
einen Weg der
Lösung
und das Volk hat sich
darunter gestellt. Und tatsächlich
hat sich auch Ruth unter dieses
Gesetz gestellt. Nomi hatte
ihr gesagt, du musst
sozusagen verweisen auf diese
Lösungsvorschrift
des Gesetzes.
Und damit
hat auch sie sich unter
dieses Gesetz gestellt. Dadurch
blieb und war dieses Gesetz
der erste Löser.
Aber konnte das Gesetz lösen?
Das Gesetz hat manches
bewirkt. Wir haben uns mit dem Buch der
Richter beschäftigt. Das Volk
hatte immer wieder versagt
und trotzdem hatte Gott wieder
Retter geschickt, wieder Richter geschickt,
hat er wieder ein Aufleben geschenkt. Warum
konnte Gott das tun unter dem Gesetz?
Wir vergessen leicht,
dass das Gesetz in seiner
Gabe mit Gnade vermischt
war. Das erste Gesetz, was Gott
gegeben hatte, war ein reines Gesetz.
Aber dieses Gesetz hat nie Anwendung
gefunden. Denn als Mose mit diesen beiden
Gesetzestafeln von dem Berg kam,
da waren sie mit dem goldenen Kalb
beschäftigt und er hat sie sofort zerschmettert,
diese Gesetzestafeln.
Und dann hat er Gott angerufen
als den barmherzigen
Gott, langsam zum Zorn und
groß an Güte. So war das Gesetz
eine Vermischung von Gnade und
Gesetz. Und so konnte das Gesetz
Gott konnte dem Volk Israel
durch das Gesetz immer wieder Neugnade
geben. Bis zu
dem Zeitpunkt, und das habe ich
gestern schon einmal kurz angedeutet,
dass sie in Johannes 19 Vers 15 gesagt
haben, wir
haben keinen König als nur
den Kaiser. Was hat
das Volk Israel damit gemacht?
Es hat sich auf die Seite der Nationen
gestellt, der Moabiter
und der Ammoniter.
Und was hat das Gesetz
zu diesen Stämmen, zu diesen Nationen
gesagt? Von ihnen kann in
Ewigkeit niemand
in die Versammlung Gottes kommen.
Seht ihr, wo das Gesetz
verurteilt, da kann es nicht zugleich Lösung schenken.
Und deshalb gilt
für das Gesetz, das was wir in
Römer 8 finden, Vers 3,
dass das Gesetz kraftlos
ist, um uns
zu lösen. Römer 8, Vers 3,
denn das dem Gesetz
unmögliche, weil es
durch das Fleisch in uns nämlich
kraftlos war,
tat Gott, indem er
seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt
des Fleisches der Sünde und
für die Sünde sendend die Sünde
im Fleisch verurteilte.
Das Gesetz konnte nicht lösen.
Das Gesetz konnte
nicht lösen. …