Vorträge über das Buch Hiob
ID
rf001
Language
DE
Total length
03:57:33
Count
3
Bible references
Hiob
Description
unknown
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…
Liebe Geschwister, liebe Freunde, ich möchte euch herzlich begrüßen zu den Vorträgen,
die wir mit der Hilfe des Herrn an den drei Abenden, die vor uns liegen, haben möchten,
über das Buch Job. Doch bevor ich mit dem heutigen Vortrag beginne, möchte ich ein
persönliches Wort vorausschicken. Ihr seht ja, ich bin ein verhältnismäßig junger Mann. Und
hier sind viele liebe alte Geschwister, die sehr viel mehr im Leben erlebt haben, auch mit dem Herrn
erlebt haben. Und das Buch Job ist ein Buch, das sehr viel von Leiden spricht. Und da könnte ein
Älterer sicherlich aus dem Erfahrungsschatz seines Lebens viel mehr zu sagen als ich. Aber das Schöne
am Buch Job ist, dass es hier nicht einfach nur um Leid geht, um Krankheit, um Not von außen. Es
geht übrigens noch viel mehr um inneres seelisches Leid, sondern im Buch Job lernen wir, dass Gott
ein Gott aller Gnade ist, der es liebt, die Seinen zu segnen. Und das geschieht schlussendlich auch
im Leben Jobs. Gott führt ihn dahin. So möchten wir das Buch Job ansehen und es als das Wort des
Herrn nehmen. Und meinerseits bezieht sich natürlich entsprechende Bescheidenheit, wenn es um Leid und
diese Themen geht. Wir wollen dann das Buch Job aufschlagen. Es ist verständlich, dass wir an drei
Abenden weder den kompletten Text lesen, noch ihn Vers für Vers ansehen können. Aber wir wollen doch
einige Passagen lesen und auch Bibelstellen herausnehmen, die uns das Geschehen, auch die
Gespräche und die Rede Gottes dann näher bringen. Wir lesen vielleicht zunächst einmal aus den
Kapiteln 1 und 2 zusammenhängendere Abschnitte, um dann später nur noch ausgewählte Verse
herauszugreifen. Das Buch Job Kapitel 1. Es war ein Mann im Land Utz. Sein Name war Job und dieser
Mann war vollkommen und rechtschaffen und gottesfürchtig und das Böse meidend. Und es
wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren. Und sein Besitz bestand aus siebentausend Schafen
und dreitausend Kamelen und fünf Jochrindern und 500 Eselinnen und in sehr vielem Gesinde. Und
dieser Mann war größer als alle Söhne des Ostens. Und seine Söhne gingen hin und machten im Haus
eines jeden ein Gastmahl an seinem Tag. Und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein,
um mit ihnen zu essen und zu trinken. Und es geschah, wenn die Tage des Gastmahls vorüber
waren, so sandte Job hin und heiligte sie. Und er stand frühmorgens auf und opferte Brandopfer
nach ihrer aller Zahl. Denn Job sprach, vielleicht haben meine Kinder gesündigt und sich in ihrem
Herzen von Gott losgesagt. So tat Job alle Zeit. Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne
Gottes, um sich vor den Herrn zu stellen. Und auch der Satan kam in ihrer Mitte. Und der Herr sprach
zum Satan, woher kommst du? Und der Satan antwortete dem Herrn und sprach, vom Durchstreifen der Erde
und vom Umherwandeln auf ihr. Und der Herr sprach zum Satan, hast du Acht gehabt auf meinen Knecht
Job? Denn seinesgleichen ist kein Mann auf der Erde, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig
und das Böse meidend. Und der Satan antwortete dem Herrn und sprach, ist es umsonst, dass Job Gott
fürchtet? Hast nicht du selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? Du hast
das Werk seiner Hände gesegnet und sein Besitz hat sich im Land ausgebreitet. Aber strecke einmal
deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird. Da
sprach der Herr zum Satan, siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur nach ihm strecke
deine Hand nicht aus. Und der Satan ging vom Angesicht des Herrn weg. Und es geschah eines
Tages, als seine Söhne und seine Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken,
da kam ein Bote zu Job und sprach, die Rinder pflügten und die Eselinnen weideten neben ihnen.
Da fielen Sabäer ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des
Schwertes. Und ich bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten. Dann lesen wir Abvers 18,
während dieser noch redete, da kam ein anderer und sprach, deine Söhne und deine Töchter aßen
und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders. Und siehe, ein starker Wind kam von
jenseits der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses. Und es fiel auf die jungen Leute,
und sie starben. Und ich bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten. Da stand Job auf
und zerriß sein Gewand und schor sein Haupt, und er fiel zur Erde nieder und betete an. Und er sprach,
nackt bin ich aus meiner Mutterleib gekommen, und nackt werde ich dahin zurückkehren. Der
Herr hat gegeben, und der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen. Bei all diesem
sündigte Job nicht und schrieb Gott nichts Ungereimtes zu. Kapitel 2, Vers 4. Und der
Satan antwortete dem Herrn und sprach, Haut um Haut, ja, alles, was der Mensch hat, gibt er für
sein Leben. Aber strecke einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er
sich nicht offen von dir lossagen wird. Und der Herr sprach zum Satan, siehe, er ist in deiner
Hand, nur verschone sein Leben. Und der Satan ging vom Angesicht des Herrn weg, und er schlug
Job mit bösen Geschwüren von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel. Und er nahm eine Tonscherbe,
um sich damit zu schaben, und er saß mitten in der Asche. Da sprach seine Frau zu ihm, hältst du
noch fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich los von Gott und stirb. Und er sprach zu ihr,
du redest, wie einer der Törinnen redet. Wir sollten das Gute von Gott annehmen und das Böse
sollten wir nicht auch annehmen? Bei all diesem sündigte Job nicht mit seinen Lippen. Und die
drei Freunde Jobs hörten all dieses Unglück, das über ihn gekommen war. Und sie kamen,
jeder aus seinem Ort, Eliphaz der Themaniter und Bildad der Schuchiter und Zophar der Naamatiter,
und sie verabredeten sich miteinander, zu kommen, um ihm ihr Beileid zu bezeugen und ihn zu trösten.
Und sie erhoben ihre Augen von fern und erkannten ihn nicht. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten,
und sie zerrissen jeder sein Gewand und streuten Staub auf ihre Häupter himmelwärts. Und sie
saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte, und keiner redete ein Wort zu ihm. Denn
sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war. Danach tat Job seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Und Job hob an und sprach, es verschwinde der Tag, an dem ich geboren wurde. Und die Nacht,
die sprach, ein Knabe ist empfangen. Vers 11. Warum starb ich nicht von Mutterleib an,
kam aus dem Schoß hervor und verschied? Vers 20. Warum gibt er dem mühseligen Licht und Leben,
denen die bitterer Seele sind? Vers 25. Denn ich fürchtete einen Schrecken und ertraf mich,
und wovor mir bangte, das kam über mich. Kapitel 4. Und Eliphas, der Themaniter,
antwortete und sprach, wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich verdriesen. Vers 7. Erinnere
dich doch, wer ist als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden? So
wie ich es gesehen habe, die Unheilpflügen und Mühsalseen ernten es. Kapitel 5. Vers 3. Ich
sah den Narren Wurzel schlagen, und sogleich verwünschte ich seine Wohnung. Fern blieben
seine Kinder vom Glück, und sie wurden im Tor zertreten, und kein Erretter war da. Vers 8. Ich
jedoch würde Gott suchen und Gott meine Sache vorlegen. Vers 17. Siehe, glückselig der Mensch,
den Gott straft, so verwirft er nicht die Züchtigung des Allmächtigen, denn er bereitet
Schmerz und verbindet, er zerschlägt und seine Hände heilen. Kapitel 6. Und Hiob antwortete
und sprach, o daß mein Kummer doch gewogen würde, und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte
allzumal. Vers 5. Schreit ein Wildesel beim Gras, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter? Vers 8.
O daß doch meine Bitte eintreffe, und Gott mein Verlangen gewährte, daß es Gott gefiele,
mich zu zermalmen, daß er seine Hand losmachte, um mich zu vernichten. Vers 24. Belehrt mich,
und ich will schweigen, und gebt mir zu erkennen, worin ich geirrt habe. Kapitel 7. Vers 12. Bin
ich ein Meer oder ein Seeungeheuer, daß du eine Wache gegen mich aufstellst? Vers 20. Habe ich
gesündigt? Was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen? Warum hast du mich dir zum Angriffspunkt
gesetzt, daß ich mir selbst zur Last geworden bin? Kapitel 8. Und Mildbilder, der Schuhhiter
antwortete und sprach, bis wann willst du solche Dinge reden? Und sollen die Worte deines Mundes
Ungestümerwind sein? Wird Gott das Recht beugen, oder wird der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit?
Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so gab er sie ihrer Übertretung preis. Vers 20. Siehe,
Gott wird den Vollkommenen nicht verwerfen und nicht bei der Hand fassen die Übeltäter. Kapitel
9. Und Hiob antwortete und sprach, wirklich ich weiß, daß es so ist, und wie könnte ein Mensch
gerecht sein vor Gott? Wenn er Lust hat, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend,
nicht eins, antworten. Vers 11. Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht, und er zieht
vorbei, und ich bemerke ihn nicht. Vers 16. Wenn ich riefe und er mir antwortete, nicht würde ich
glauben, daß er meiner Stimme Gehör schenken würde. Er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter
und meine Wunden mehrt ohne Ursache. Vers 21. Vollkommen bin ich, nicht kümmert mich meine
Seele. Ich verachte das Leben. Dann lesen wir noch aus Kapitel 12. Vers 1. Und Hiob antwortete
und sprach, wirklich, ihr seid die Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben. Auch ich habe
Verstand wie ihr. Vers 6. Die Zelte der Verwüster sind in Ruhe, und Sicherheit gibt es für die,
die Gott reizen, für den, der Gott in seiner Hand führt. Aber frage doch das Vieh, und es wird es
dich lehren, und die Vögel des Himmels, und sie werden es dir kundtun. Oder rede zu der Erde,
und sie wird es dich lehren, und die Fische des Meeres werden es dir erzählen.
Kapitel 13. Vers 3. Doch zu dem Allmächtigen will ich reden, und vor Gott begehre ich mich
zu rechtfertigen. Vers 15. Siehe, tötet er mich, ich werde auf ihn warten.
Noch abschließend aus Kapitel 14, das letzte Kapitel dann für heute Abend. Vers 1. Der Mensch
von einer Frau geboren ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt. Wie eine Blume kommt er hervor
und verwelkt. Und er flieht wie der Schatten und hat keinen Bestand. Vers 7. Denn für den Baum
gibt es Hoffnung. Wird er abgehauen, so schlägt er wieder aus, und seine Schösslinge hören nicht
auf. Vers 10. Der Mann aber stirbt und liegt da, und der Mensch verscheidet. Und wo ist er? Vers
12. So legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf. Bis die Himmel nicht mehr sind,
erwachen sie nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlaf. O, dass du mich im Scheol
verstecktest, mich verbergest, bis dein Zorn sich abwendete, mir eine Frist setztest und
dann meiner Gedächtnist. So weit Gottes Wort. Liebe Geschwister, das Buch Hiob ist eines der
ältesten Bücher der Bibel überhaupt, vielleicht sogar das älteste. Wir wissen es nicht genau,
aber dieses Buch hat auch eine große Bedeutung, die wir allein daran schon feststellen, welchen
Umfang der Heilige Geist dem Buch Hiob in der Bibel einräumt. Gottes Wort berichtet über die Leiden
Hiobs mehr als über die Herrlichkeiten Salomos. Man braucht einfach nur mal die Seiten in der
Bibel zu zählen, in denen von dem einen und dem anderen berichtet wird. Das Buch Hiob wurde
möglicherweise von Mose verfasst. Wir wissen das nicht, ist auch nicht so wichtig, aber dieses
Buch zeigt uns außerhalb irgendeiner Anbindung an eine heilszeitgeschichtliche Epoche, an eine
Haushaltung, das Handeln Gottes mit den Menschen. Grundsätze im Handeln Gottes mit den Menschen,
und die sind zu allen Zeiten wahr. Wir werden das, hoffe ich, sehen, wenn wir besonders in
der Ansprache Elihus, der ja als ein junger Mann ab Kapitel 32 auftritt, wir werden es dann sehen,
wie er beginnt, Hiob das Handeln und die Wege Gottes zu erklären, wie Gott mit Menschen umgeht.
Das Buch Hiob hat in den ersten zwei Kapiteln einen Prolog, eine Einführung, die in Prosaform,
im Erzählstil abgefasst ist, und der Erzähler spricht, wenn er von Gott redet, von dem Herrn,
Yahweh oder Jehova. Man sieht es daran, dass hier der Begriff Herr in Kapitelchen gedruckt ist. Es
kommt auch noch Herr in normalem Schriftbild in diesem Buch vor. Dann haben wir, ich mache nur
eine kurze Einteilung, ab Kapitel 3 bis Kapitel 31 eine große Kontroverse, eine Auseinandersetzung
zwischen Hiob und seinen drei Freunden, die mit einem langen Monolog Hiobs endet. Und dann ab
Kapitel 32 bis Kapitel 37 tritt der eben schon angeführte Elihu auf, um dann für Gott einzutreten
und zu beginnen, die Seele Hiobs vorzubereiten für das, was dann ab Kapitel 38 geschieht,
nämlich dass Gott selbst kommt und zu Hiob spricht. Und dieser Abschnitt endet dann in Kapitel 42, Vers 6,
wo Hiob dann zusammenbricht vor Gott und in Staub und Asche bereut. Und dieser große Teil des Buches
Hiobs ist nicht im Erzählstil geschrieben, sondern in hebräischer Dichtform. Das ist also Poesie in
höchster Vollendung. Wir finden da eine Sprache, die exquisit ist, erlesene Sprache, eine Sprache,
die exzellent ist, vortrefflich, wie diese Männer zu reden verstehen. Ich möchte einfach mal zwei
Beispiele geben. Wenn wir dann von den Wimpern der Morgenröte lesen, und damit ist gemeint,
die Sonnenstrahlen, die ersten Sonnenstrahlen, die in der Morgendämmerung über die Berge kommen
und dann wie Wimpern am Horizont liegen. Oder wenn wir von den Säumen der Erde hören, womit der
Horizont gemeint ist. Also eine Sprache, die wir im Alltag so nicht reden würden, aber so drückt
sich hier das Wort Gottes aus. Wir haben dann in diesem großen Teil, wo die Freunde miteinander
reden und hierops spricht, für Gott nicht die Bezeichnung Herr, Yahweh, Jehova, sondern wir
hören da von El oder Eloah. Es kommt auch einmal der Begriff Adonai, der Herr der Gebieter, vor.
Und dann in dem letzten Teil ab Kapitel 42 Vers 7 haben wir einen Epilog, eine Nachrede, die dann
wieder eine Erzählung beinhaltet, wie Gott das Leid hierops wendet und ihm dann einen Segen gibt,
der alles übersteigt, was er vorher kannte. Das Buch hierop ist, meine ich, ein Bibeltext,
den wir vielleicht eher weniger kennen als andere Passagen des Wortes Gottes. Der Anfang,
die ersten zwei Kapitel hierops ausharren im Leid, das übrigens ziemlich bald im Buch hierop aufhört,
das darf man nicht vergessen. Ich sage das nicht herabsetzen, ich sage es nur, weil es Fakt ist.
Das Leid hierops, dann hinterher, wie Gott ihn gesegnet hat, das ist im Allgemeinen gut bekannt
und dann gibt es noch so einen schönen Höhepunkt in Kapitel 19, ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
den Vers. Den kennt sicherlich auch jedes Kind Gottes. Aber danach gibt es doch viele große
Abschnitte, die auch für uns heute wichtige Inhalte haben, die nicht so bekannt sind. Und
wir können das Buch hierop tatsächlich für uns heute direkt nehmen, mit einer Ausnahme,
dass Gott uns nicht materiellen Segen verheißen hat, wie es in alttestamentlicher Zeit der Fall
war. Materieller Segen, durch den Gott seine Zustimmung zu einem Menschen und seinem Leben
ausdrückte. Das ist heute nicht mehr so. Ihr wisst das alle aus dem Neuen Testament. Wir sind
gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern. Wir müssen uns noch fragen,
wer tritt im Buch hierop auf an handelnden Personen und wann hat das eigentlich gespielt?
Als Personen, die hier auftreten, ist zuallererst Gott selbst zu nennen. Dann haben wir das höchste
böse Geistwesen, Satan. An Menschen auf der Erde hierop, dann seine drei Freunde Eliphas, Bildat
und Zophar und den Ausleger Elihu. Und eine dürfen wir nicht vergessen, es gibt auch eine Frau,
die etwas sagt, das ist hierops Ehefrau. Wann sind eigentlich diese Ereignisse geschehen,
von denen wir hier lesen? Ich habe anfangs einfach so gesagt, dass hierop vermutlich das älteste Buch
der Bibel überhaupt ist. Woran können wir das festmachen? Nun, hierop muss gelebt haben nach der
Sintflut. Denn in Kapitel 22 ist das wohl so, vielleicht tragen wir die Stelle eben auf,
spricht Eliphas in Vers 16, von den Frevelern, die weggerafft wurden vor der Zeit, wie ein Strom
zerfloss ihr fester Grund. Das ist ein dichterischer Hinweis, wie mir scheint, auf die Sintflut. Die
lag also hinter hierop, zeitlich gesehen. Dann muss hierop auch nach dem Turmbau zu Babel gelebt
haben. Denn hierop erwähnt, dass er nicht die Götter anbetet, und zwar in Kapitel 31, Vers 26,
wenn ich die Sonne sah, wie sie glänzte und den Mond in Pracht dahin wandelte und mein Herz im
Geheimen verführt wurde und mein Mund meine Hand geküsst hat. Auch das wäre eine gerichtlich
zu strafende Missetat. Ein Hinweis auf Götzendienst in Form Verehrung der Gestirne. Eine
übliche Art des Götzendienstes in vorderen Orient damaliger Zeit. Denn nach dem Turmbau zu Babel
hat der Götzendienst Einzug gehalten in der Menschheit. Wir lesen das ja auch in Joshua 24
im Hinblick auf die Nachkommen Säms. Dann aber haben wir einen weiteren Hinweis, dass hierop gelebt
haben muss, bevor das Volk Israel von Gott als sein Eigentumsvolk aus Ägypten herausgeführt
worden ist. Denn in dem Buch hierop werden Brandopfer erwähnt, die hierop als Hauspriester,
wie es übrigens die Patriarchen im Allgemeinen auch taten, als Hauspriester darbrachte, für seine
Familie eintrat vor Gott. Aber Sündopfer werden nicht erwähnt, auch am Ende nicht, als Gott die
Freunde auffordert mit einem Brandopfer zu hierop zu kommen, damit er für sie eintritt vor Gott. In
der Zeit Moses und danach wäre ein Sündopfer fällig gewesen. Aber das Sündopfer wurde erst zur
Zeit Moses von Gott eingesetzt. Vorher zur Zeit der Patriarchen und damit sind wir schon, nenne
ich schon die Zeit, in der hierop gelebt haben muss, waren Brandopfer der übliche, das übliche
Opfer, um Gott zu nahen. Und hierop verhält sich auch als Hausherr, als Haupt der Familie so, wie
wir es von den Patriarchen, besonders von Abraham her, gewohnt sind und kennen, sodass wir sagen
können, aus dem was das Buch hierop uns zeigt, dass hierop in der Zeit der Erzväter gelebt haben
muss. Man sieht das auch noch an der Zahl seiner Lebensjahre, die ganz zum Schluss des Buches mit
140 dann angegeben werden. Auch daran kann man erkennen, dass er in der Zeit gelebt haben muss,
denn später war die Lebenserwartung ja schon deutlich reduziert. Mose sagt das ja selbst.
Nun dann haben wir eine kleine Einteilung und Zuordnung zur Zeitepoche. Was will uns
eigentlich das Buch hierop vermitteln? Was ist das große Thema im Buch hierop? Doch die Frage,
warum Gott Menschen und ganz besonders hier bezogen auf Gerechte, auf Gläubige, warum er Gläubige,
die ihm gehören, leiden lässt? Wenn er der gerechte Gott ist, der über alle Menschen regiert,
der moralische Regierungswege hat, warum lässt er den Gerechten leiden und das oft sogar noch mehr
als den Gottlosen? Das ist ein Problem, mit dem hierop nicht zurechtgekommen ist und die Freunde
konnten ihm da auch nicht helfen. Aber das ist auch eine Frage, die bis in unsere Zeit genauso
gestellt wird und aktuell ist und deswegen hat das Buch hierop auch eine Ansprache für uns im
Jahr 2014. Nun, wenn wir dann zu dem Inhalt der Kapitel kommen, die wir heute gelesen haben,
dann wollen wir zunächst einmal sehen, wer hierop war. Es war ein Mann im Land Utz. Das habe ich
eben nicht gesagt. Wo spielt die Geschichte? Das Land Utz kommt nicht nur hier in der Bibel vor,
sondern auch neben Jeremia noch in den Klageliedern. Ich meine in Klagelieder 4,
fast 21 und da wird es so beschrieben, dass wir es lokal, geografisch auch zuordnen können.
Sei fröhlich und freudig, Tochter Edom, Bewohnerin des Landes Utz. Es handelt sich also um ein Gebiet
südöstlich von Palästina, vom Land Kana an, wo sich die großen Wüstengebiete nach Arabien hin
erstrecken. Da lebten ja die Nachkommen Edoms. Wir wissen das ja auch aus der Wüstenwanderung
des Volkes Israel, dass Mose zu Edom sandte, lasst uns durchziehen. Das war das Gebiet
südöstlich und in diesem Gebiet, in diesem Grenzgebiet zur Wüste, da muss wohl hierop gelebt
haben. Es war ein Mann im Land Utz, sein Name war Hiob. Hiob, sein Name bedeutet so viel wie bedrängter,
verfolgter. Manche meinen auch, es würde Umkehr bedeuten. Auch das Letzte, das Erste verstehen wir
sehr leicht, das Letzte passt aber auch zum Leben Hiobs, denn er ist ja schlussendlich tatsächlich
mit Buße in seinem Herzen zu Gott umgekehrt, insofern, dass er erkannt hat, wer er ist und was
in ihm ist. Ein Mann, der ausgezeichnet war, vollkommen rechtschaffen, gottesfürchtig und das
Böse meidend. Wir müssen uns einmal die Frage stellen, was diese Charaktereigenschaften uns
sagen. Vollkommen bedeutet nicht, dass Hiob sündlos gewesen wäre, aber Hiob hatte einen
ausgewogenen Charakter. Er fiel nicht auf einer Seite vom Pferd, wenn ich so sagen darf. Er hatte
einen tadellosen, ausgewogenen Charakter und der erwies sich nach außen im Umgang mit den Menschen
so, dass man ihn als rechtschaffen bezeichnen konnte. Er war im Umgang mit den Menschen in
der Gesellschaft untadelig. Seine Einstellung zu Gott wird als nächstes beschrieben. Er war
gottesfürchtig. In Hiob haben wir also einen Mann, der von neuem geboren war. Auch die
alttestamentlich Gläubigen sind von neuem geboren gewesen. Er hatte Leben aus Gott. Er war ein
gläubiger Mann und mied das Böse. Er hatte eine innere Ausrichtung zu Gott, so dass er das Böse
verabscheute, alles mied, was nicht zu Gott passte. Also ein Mann, der sehr positive Eigenschaften
hatte, so dass Gott es wiederholt sagt in unserem Kapitel in Vers 8 und auch in Kapitel 2, Vers 3,
dass Hiob so vollkommen ist. Er wiederholt diese Attribute und sagt, seinesgleichen ist kein Mann
auf dieser Erde. Und dieser Mann war ein sehr reicher Mann. Wir können fast sagen, anhand der
Beschreibung, die wir hier finden, dass er ein orientalischer Fürst war. Er hatte eine große
Familie, einen großen Hausstand, eine schöne Familie mit zehn Kindern, viel Besitz, Gesinde
in großer Zahl und war größer als alle Söhne des Ostens. Das ist die Beschreibung am Anfang des
Buches Hiob über diesen Mann. Innerlich untadelig in seinem Umfeld, im Umgang mit anderen auch und
dann ein vom Gott gesegneter Mensch. In dem nächsten Abschnitt von Vers 4 und 5 hören wir
dann etwas aus seinem Familienleben und das zeigt uns auch, wie dieser Mann, wie gottesfürchtig
dieser Mann lebte. Wenn nämlich seine Kinder Geburtstag feierten, das ist hier ja wohl gemeint,
dann heiligte Hiob sie. Vers 5 am Anfang. Er stand frühmorgens auf, opferte Brandopfer, weil er sich
sagte, vielleicht haben meine Kinder gesündigt und sich in ihrem Herzen losgesagt von Gott. Dieser
Mann war darauf bedacht, dass seine Familie, so wie er, in einem heiligen Zustand vor Gott bliebe
und er nutzte diesen Anlass, wenn die Kinder Geburtstag feierten, dass er dann vor Gott
hintrat und in Fürbitte für seine Familie eintrat. Das ist ein sehr schöner Zug bei Hiob und das tat
er nicht nur einmal, sondern Vers 5 am Ende, so tat Hiob alle Zeit. Was muss das für eine geistliche
Atmosphäre in diesem Haus, in dieser Familie gewesen sein und das ist, das darf ich mal als
kleine praktische Randbemerkung sagen, denn da wollen wir auch immer wieder daran denken, was
ist das auch heute, bedeutet das auch heute für uns als Ehemänner, als Familienhäupter, als
Familienväter einzutreten für unsere Familien vor dem Thron der Gnade. Natürlich nicht mit Opfer,
wie das damals der Fall war, aber wir wissen, was das für uns bedeutet. Und nun wechselt die Szene.
Wir haben zunächst die Szene im Land Utz gesehen, jetzt sehen wir eine Szene im Himmel. Es kam
nämlich eines Tages die Söhne Gottes, damit sind die Engel gemeint und zwar die guten Engel, die
heiligen Engel, um sich vor den Herrn zu stellen und auch der Satan kam in ihrer Mitte. Wir wissen
wenig über die Vorgänge im Himmel, liebe Geschwister, aber hier lernen wir, dass es offensichtlich im
Himmel immer wieder Gelegenheiten gibt, wo Gott die Engel zusammenruft und sie vor sich stellt.
Es gibt Engel, die permanent, soweit ich das sehen kann in der Bibel, im Himmel sind, die Seraphim
aus Jesaja 6, die über dem Thron Gottes stehen und rufen heilig, heilig, heilig, Herr der Herrscher.
Aber es gibt auch Engel, von denen in Hebräer 1 am Ende geschrieben steht, die dienstbare Geister
sind ausgesandt zum Dienst um derer Willen, die die Seligkeit erben sollen. Gott sendet also seine
Engel aus, um Aufträge auszuführen und sie kommen auch zu Gott zurück. Gott lässt sie sich vor ihm
stellen und erstaunlich, auch der Satan kam in ihrer Mitte. In Epheser 6 schreibt der Apostel
Paulus davon, dass es heute geistliche Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern oder in den
himmlischen Bereichen gibt und Satan, der als höchstes geschaffenes Geistwesen nach dem,
was wir wissen, Luzifer, sich erhob und fiel und damit zum Teufel und Satan wurde, hat noch Zutritt
im Himmel. Wir sprechen natürlich hier nur von dem erschaffenen Himmel, denn im erschaffenen
Himmel steht der Thron Gottes, Psalm 103, ich meine Vers 20. Aber Satan hat da Zutritt, wenngleich die
Erde sein Revier ist, wo er sein Unwesen treibt und Leid und Blut und Tränen bringt. Das beabsichtigt
er nämlich. Aber noch hat er Zutritt im Himmel bis zu dem Punkt in Offenbarung 12, wenn er aus dem
Himmel herabgeworfen wird nach dem Kampf, den er verliert gegen den Erzengel Michael und dann nur
noch die letzte Zeit bis zur Aufrichtung des Reiches des Herrn hier auf der Erde in einem
begrenzten Wirkungsbereich sich aufhalten muss. Aber hier kommt Satan in ihrer Mitte und nun
geht die Initiative Vers 7 von Gott aus. Der Herr sprach zum Satan, woher kommst du? Hast du Vers 8
Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Es ist so erstaunlich, dass nicht Satan beginnt und Gott
anspricht und sagt Hiob, ich habe den Hiob gesehen, der müsste mal geprüft werden. Nein, Gott ergreift
die Initiative und fordert Satan heraus. Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Wenn Gott das
tut, liebe Geschwister, dann bleiben unsere Augen an dem kleinen Wörtchen meinen Knecht hängen.
Meinen, das bedeutet, Gott drückt vor Satan aus, was Hiob für ihn bedeutet. Er ist nämlich sein
Knecht. Er gehört ihm. Er ist tatsächlich ein Gläubiger. In dem mein steckt auch drin, dass Gott
für Hiob ist. Gott ist für uns. Und wenn auch in dieser himmlischen Szene Namen der Gläubigen
genannt werden und wir müssen davon ausgehen, dass auch wir dort genannt werden, denn so sehr
Satan hier der Zerstörer ist auf der Erde, so sehr ist er dort im Himmel der Verkläger der Brüder.
Wenn auch unsere Namen dort genannt werden mögen, sie werden dort so genannt aus dem Mund Gottes,
dass er die Seinen als die Seinen anerkennt. Und jetzt zählt Gott noch einmal die Vorzüge Hiobs
auf und Satan antwortet, ist es umsonst, dass Hiob Gott fürchtet? Er will damit sagen, Hiob macht das
ja nicht aus Idealismus, aus echtem Glauben. Hiob tut das sicherlich deswegen, das unterstellt Satan,
weil du ihn so segnest, damit er diesen Segen fortwährend genießen kann. Er ist ein Opportunist,
der den Vorteil für sich sucht und deswegen sich dir Gott unterstellt. Wir lernen aus diesem Vers
auch, dass Satan offensichtlich nicht unsere Gedanken und unsere Beweggründe lesen kann.
Satan ist nämlich ebenfalls wie wir nur ein Geschöpf, wenngleich ein sehr mächtiges,
aber er ist nur ein Geschöpf. Und dann lässt Gott ihn in einem abgegrenzten, festgesteckten Rahmen
Unheil stiften. Gott erlaubt ihm in Vers 12, siehe alles was er hat ist in deiner Hand, nur strecke
nach ihm deine Hand nicht aus. Und dann geht Hiob weg, Satan weg zu Hiob auf die Erde, um hier in
vier aufeinanderfolgenden Schlägen, die alle in kurzer Frist kommen, nacheinander, aber in dem
abgemessenen Abstand zeitlich so, dass Hiob jeden Schlag zutiefst spüren muss. Und wir sehen hier,
zweimal wirkt Satan auf die bösen Leidenschaften von Menschen, die in ihrer Mord- und Raublust
Hiobs Besitz entwenden. Einmal die Sabäer, zum anderen Kaldäer und danach haben wir zwei
Naturereignisse. Das Feuer vom Himmel und der starke Wind, der von der Wüste kommt und das
Haus zusammenstürzen lässt, indem die Kinder Hiobs zusammen sind, so dass sie alle sterben. Immer
einer entrinnt, um Hiob das Unglück zu berichten. Was wir hier erkennen können, liebe Geschwister,
ist, dass Satan in einem begrenzten, von Gott zugemessenen Bereich wirken kann. Satan ist ein
sehr mächtiges Wesen und wir sollten ihn nie unterschätzen, aber wir dürfen Satan auch nicht
überschätzen. Denn er ist weder allmächtig, noch allwissend, noch allgegenwärtig. Das sind drei
Attribute Gottes, die kein Geschöpf hat. Aber wenn Gott Satan die Zügel etwas schießen lässt,
bis dahin, wo er es festlegt, dann hat Satan Möglichkeiten, die ich auch nicht alle erklären
kann, Möglichkeiten demgemäß zu wirken. Und zwar auf Menschen kann er wirken, das kennen wir aus
dem Neuen Testament auch, bei Ananias und Saphira. Peter sagt zu Ananias, Ananias, warum, das muss
ich jetzt lesen, aus Apostelgeschichte 5, Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du
den Heiligen Geist belogen hast? Satan kann also auf Menschen einwirken. Und zum Zweiten kann Satan
in einem gewissen Ausmaß auch Naturgewalten benutzen für seine bösen Absichten. Natürlich
steht Gott darüber und hat seine Hand über allem, aber Satan kann wirken. Wir sehen das auch im
Neuen Testament an einer Stelle, als der Jesus im Schiff ist mit den Jüngern und er dann aufsteht,
den Wind und die Wellen bedroht. Wer stand denn hinter dem Wind und den Wellen? Wer wollte denn
dieses Schifflein zum Kentern bringen? Wer denn? Sicherlich Satan und der Jesus bedroht. Ein sehr
starker Ausdruck, der da steht. Satan hat Möglichkeiten, von denen wir keine Ahnung
haben, aber sie sind begrenzt und das ist für uns wieder ein Trost. Auf der Seite des Bösen ist
alles begrenzt. Auf der Seite des Guten, das ist auf der Seite Gottes, ist alles unbegrenzt ewig.
Das wollen wir dankbar festhalten. Und dann, Vers 20, steht Hiob auf, zerreißt sein Gewand. Er
zeigt echte Trauer und das ist bei einem Gläubigen so, dass er nicht unempfindlich wird für das Leid
und für Schmerz in der Welt, im Leben. Das ist der Jesus auch nie gewesen. Und Hiob zeigt diese
innere Trauer, aber er fällt nieder zur Erde und betet an. Und Geschwister, dazu kann ich nichts
sagen. Das muss man im Glauben erlebt haben. Das ist eine Situation, die, wie ich meine, uns Respekt,
vor Hiob abnötigt. Der im Glauben so lebte, dass er in dieser Situation Gott nichts Ungereimtes
zuschreibt, eben nicht das tut, was Satan in Vers 11 beabsichtigt hat, dass wenn das Unglück kommt,
Hiob sich offen von Gott lossagen würde, das heißt Gott ins Angesicht fluchen würde, um sich von Gott
abzutrennen. Genau das tut Hiob nicht. Er hängt an Gott, er bleibt an ihm und schreibt Gott nichts
Ungereimtes zu. Wie groß ist der Glaube, den Hiob ja zeigt. Aber es ist letztlich die bewahrende
Gnade Gottes, die dahinter steht. Von alledem, was hier im Himmel besprochen wurde, wusste Hiob
nichts. Aber die Geschichte auf der Erde hat eine Vorgeschichte im Himmel und das ist auch heute
noch so. Hiob hatte keine Ahnung davon und eigentlich ist die Auseinandersetzung nicht
zwischen dem Teufel und Hiob, sondern zwischen dem Teufel und Gott. Nämlich die Frage, ob Gott in der
Macht ist, seinen Knecht auch dann noch zu bewahren, dass er im Glauben stehen bleibt,
wenn so ein Elend über ihn kommt. Und die Macht Gottes ist größer. Gott sei Dank. Der Anschlag
Satans ist vereitelt, völlig fehlgeschlagen. Und im nächsten Kapitel sehen wir dann, dass Satan in
Vers 4 die Menschen sehr gut kennt. Er kommt nämlich zu Gott und sagt Haut um Haut, ja alles,
was der Mensch hat, gibt er für sein Leben. Er will damit sagen, das war noch nicht genug,
was Hiob verloren hat. Aber wenn es an die Gesundheit geht, vielleicht ans Leben,
dann gibt der Mensch alles dafür auf. Sogar seine Moral und seine Gottesfurcht. Das steckt dahinter,
hinter dem, was Satan sagt. Und wir merken, Satan kennt die Menschen gut. Er hat ja tausende lange
Erfahrung. Er weiß, wie wir reagieren, wie der natürliche Mensch sich verhält. Und deswegen
noch einmal die Aufforderung Satans an Gott, strecke doch mal deine Hand aus, taste sein
Gebein und sein Fleisch an, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird. Und dann gestattet
der Herr, Satan Hand an ihn zu legen. Vers 6 am Ende, nur verschone sein Leben. Hätte nämlich
Satan das Leben schädigen können, dass Hiob gestorben wäre, dann wäre die Prüfung Hiobs
zu Ende gewesen. Und er hätte als ein tadelloser Mann da gestanden, selbstbewusst überzeugt von
seiner Vollkommenheit, der menschlich hätte sagen können, Gott kann mit mir zufrieden sein. Ich war
ein tadelloser Mensch mit einem tadellosen Leben. Aber die Prüfung Hiobs, ich möchte fast sagen,
fängt ja erst richtig an im Kapitel 3. Gott war noch lange nicht mit Hiob am Ziel. Und was er
bei ihm erreichen wollte, ich hoffe, wir werden davon noch mehr hören. Nun ging Satan weg vom
Angesicht des Herrn und schlug Hiob mit bösen Geschwüren. Es muss eine furchtbare Krankheit
gewesen sein. Von Kopf bis Fuß, dieser Mann hat Eiterbollen bekommen, die so stinkend und so
krankhaft ausreiften, dass in Kapitel 7, Vers 5 steht, mein Fleisch ist bekleidet mit Gewürm und
Erdkrusten. Meine Haut zieht sich zusammen und eitert. Ich weiß nicht, wer Neurodermitis von
euch kennt. Ich habe sowas schon mal erlebt. Wenn man das mal von Kopf bis Fuß hat und sich nur
noch kratzen kann und es schmerzt und beißt und du kannst nicht mehr schlafen, das ist furchtbar.
Hier, das muss vielleicht noch was Schlimmeres, aber eine gewisse Art Hautkrankheit gewesen sein.
Ich bin kein Arzt, aber allein die Beschreibung in Kapitel 7 zeigt uns, was im Laufe der Zeit da
geschehen ist. Diese Eiterbollen, da krochen Würmer drin rum. Hiob schabte sich mit einer
Tonscherbe, weil er es vor Schmerzen nicht mehr aushielt und der Mann krümmte sich in der Asche.
Also wirklich ein Bild des Elends. Das hat sicherlich noch keiner von uns so etwas erlebt.
Und nun kommt seine Frau und sagt in Vers 9, hältst du noch fest an deiner Vollkommenheit,
sage dich los von Gott und stirb. Hier tritt die Frau Hiob einmal auf und diese Frau ist in der
Tat hier ein Werkzeug Satans. Ihr merkt das, wenn sie sagt, sage dich los von Gott und stirb. Was
hatte Satan vor dem Herrn gesagt? Lege Hand an ihn und gucke und sieh, ob er sich nicht offen von dir
los sagen wird. In dem Augenblick ist die Frau Hiobs von Satan beeinflusst. Das gibt es. Im
Neuen Testament sagt der Herr Jesus einmal zu Petrus, gehe hinter mich, Satan. Du sinnest
nicht auf das, was Gottes ist, sondern auf das, was der Menschen ist. Und Satan benutzt diese
Frau jetzt, das ist eine große Prüfung für Hiob, dass er Gott verfluchen soll, sich los sagen soll
von Gott und stirb. Und stirb? Wie geht das denn? Kann man einem Menschen sagen, stirb und er stirbt?
Mir scheint das ein verdeckter Hinweis darauf zu sein, dass sie Hiob vorschlägt, Selbstmord zu
begehen. Eine große Versuchung durch seine Frau. Und was sagt er? Und liebe Geschwister, das nötigt
uns wieder Respekt vor Hiob ab. Du redest, wie eine der Törinnen redet. Er redet und antwortet so
sanft, trotz seines tiefen Leides, seiner Schmerzen, seiner Frau. Er sagt nicht, du bist ein Tor.
Überhaupt, was ist ein Tor in der Bibel? Ein Tor ist ein Mensch, der bewusst willentlich ignorant
ist über Gott. Der Gott aus seinem Denken, aus seiner Weltanschauung, aus seinem Leben gestrichen
hat und gesagt, mit Gott kann und will ich nichts anfangen. Das ist ein Tor. Der Tor, Psalm 14,
spricht in seinem Herzen, es gibt keinen Gott. Das ist ein Tor. Ein Tor ist nicht ein Mensch
mit einem geringeren Intelligenzquotient. Und Hiob sagt hier zu seiner Frau, du redest,
wie eine Törin. Er sagt nicht, du bist eine, sondern du redest, wie. Ihr Reden musste er
natürlich als solche einstufen, da die Aussage ja gottlos war. Aber wie fein reagiert er als
Ehemann seiner Frau gegenüber. Ich meine, dass das auch ein Hinweis sein kann für uns. Wir sollten
das Gute von Gott annehmen und das Böse sollten wir nicht auch annehmen. Welch eine edle
Glaubensgesinnung. Wie viel Gutes hat Gott uns, mir, in meinem Leben erwiesen. Und wenn dann mal
etwas kommt, was uns nicht schmeckt, rede ich dann wie Hiob hier, das Böse sollten wir nicht auch
annehmen oder gilt dann der Vers aus Judas, murrende mit ihrem Los, unzufriedene. Wir
wollen das in aller Bescheidenheit auf unsere Herzen legen lassen, dieses Wort. Bei all diesem
sündigt Hiob nicht mit seinen Lippen. Auch der zweite Anschlag Satans ist fehlgeschlagen und
hier tritt Satan ab. Wir hören nichts mehr von ihm. Und seht, das freut mich auch wieder. Satan
mag im Leben eines Gläubigen, wie es hier jetzt nicht der Fall war, einen kleinen Sieg erringen,
das mag sein. Aber den schlussendlichen Sieg hat im Leben eines Gläubigen immer Gott. Weil Gott
über allen Dingen steht. Und jetzt ist die Geduld Hiobs zu Ende. Wir lesen in Jakobus 5 von dem
Ausharren Hiobs und das ist uns ein gut bekannter Vers. Aber hier ist das Ausharren Hiobs jetzt zu
Ende. Und über das, was danach kommt, spricht Jakobus 5 nicht. Das ist übrigens im Neuen
Testament immer so, dass wenn der Heilige Geist aus dem Alten Testament Glaubensmenschen zitiert
und über sie redet, dann erwähnt er das Positive. Mit einer Ausnahme bei Elia in Römer 11. Ich
allein bin übrig geblieben. Da erinnert der Heilige Geist an die Szene, in der Gott Elia
tadeln musste. Aber grundsätzlich erwähnt das Neue Testament das Positive. Und hier ist die
Geduld Hiobs zu Ende. Und das Erstaunliche ist, dass es die drei Freunde sind, die jetzt als
eine dritte Prüfung für Hiob kommen und zu seinem Zusammenbruch führen. Ich möchte ganz kurz jetzt
nur aus dem Leben dieser Männer und dem, was sie tun, das wollen wir nur überblickartig
zusammenfassend sagen, wer sie sind, was sie denken und wie sie mit Hiob umgehen. Und dann
müssen wir eben schauen, wie Hiob dazu steht, wie er argumentiert und welche Haltung er Gott
gegenüber einnimmt. Wir haben also hier drei Freunde, Eliphas, Zophar und Bildat. Die kommen
um Hiob ihr Beileid zu bezeugen und ihn zu trösten. Das ist ein schöner Zug in ihnen. Und das Neue
Testament fordert uns auch auf, mit den Weinenden zu weinen. Das mag Monate gedauert haben, jedenfalls
ging das nicht von heute auf morgen, bis die aus den verschiedenen Ecken Kanaans oder des
vorderen Orients, muss ich sagen, herbeikamen. Man kann das anhand Theman, Naamathitha und
Shukhitha an der Abstammung ein bisschen erkennen, dass die offenbar oder vermutlich nicht direkt
bei Hiob lebten. Und die Informationswege und dann die Fußreise, es mag also einige Zeit
vergangen sein, in der die Krankheit Hiobs dann völlig ausgereift ist bis zu diesem Zustand,
der in Kapitel 7 von Hiob beschrieben wird. Sie erkannten Hiob nicht einmal in Vers 12.
So entstellt war das Aussehen dieses Mannes, der auf dem Aschehaufen saß und sich vor Schmerzen
krümmte. Und sie setzten sich dann sieben Tage und sieben Nächte zu ihm auf die Erde und keiner
redete ein Wort. Aber so sehr sie auch schwiegen, die Tränen versiegten im Lauf der Zeit und andere
Gedanken kamen in ihnen auf. Nämlich der Gedanke, warum? Warum muss Hiob so leiden? Und dann gehen
diese Männer mit ihrem Gedankenmodell, mit ihrer theologischen Vorstellung daran und laufen völlig
in die Irre und tun Gott und Hiob Unrecht an. Aber davon hören wir dann im Verlauf der Kapitel. Nun,
Hiob sieht sie. Er sieht förmlich, wie die Gedanken seiner Freunde immer dunkler werden und das prüft
ihn so sehr, weil er nämlich Mitleid erwartet und da war keins und Tröster und er hat keine gefunden,
dass es aus ihm herausbricht und er in Kapitel 3 eine Eröffnungsklage, eine Klagerede hält,
in der er seinen Tag verflucht. Und damit ist gemeint der Tag seiner Geburt. Aber passen wir
auf, er verflucht nicht Gott, er verflucht nur den Tag seiner Geburt. Das ist zwar, was er dann
weiter sagt, auch nicht geziemende Rede, aber er ist doch, das sieht man daran, ein gottesfürchtiger,
gläubiger Mann. Auch die Freunde sind gottesfürchtige, gläubige Leute. Sie stellen so
etwas wie die intellektuelle, religiöse, theologische, gebildeten Schicht der damaligen
Zeit dar. Und Hiob verflucht den Tag seiner Geburt mit vielen poetischen Beschreibungen,
aber er geht sogar so weit in Vers 8, verwünschen mögen sie die Verflucher des Tages. Da knüpft
dann ein Mythos an, er verfällt also hier in eine abergläubische Darstellung, ein Mythos, wo der
Leviathan, ein Fabelwesen, das Anbrechen eines Tages verhindern kann, also des Tages, an dem
er geboren worden ist. Er verfällt also hier in Gedanken, die sicherlich nicht gut sind, aber wir
müssen bedenken, in welcher Not er innerlich steckt. Und so wünschte er sich, dass er von
Mutterleib an gestorben wäre, tot geboren worden wäre und er wünscht sich den Tod als Erlösung
seines Leids. Denn, Vers 25, er fürchtete einen Schrecken und er traf mich. Hiob hat schon früher,
als es ihm gut ging, gefürchtet, dass irgendeinmal ein Unglück über ihn kommen könnte und er in
fürchterliches Elend käme. Und jetzt war es gekommen und er sah keinen Ausweg mehr und fragt
sich, warum darf ich nicht sterben? Warum muss ich überhaupt leben? Dieses Leben ist doch nicht
lebenswert. Und jetzt treten die Freunde auf und erst dann beginnen sie ihre Reden zu halten und es
sind im Prinzip drei Runden, drei Reden, die die Freunde mit Hiob führen. Immer in der Reihenfolge
Eliphas, Bildad, Zophar und dazwischen oder anhängend Hiob. Und das dann noch einmal und
beim dritten Mal gehen den Freunden die Argumente aus und Zophar sagt dann gar nichts mehr. Aber
hier haben wir erst einmal die erste Auseinandersetzung, die bis Kapitel 14 geht und in
der sprechen alle beteiligten Personen. Wir können das, was sie denken und was sie sagen, leicht
zusammenfassen. Eliphas sagt, und das ist seine Theologie, sein Gedankenmodell, die Gottlosen
ernten das, was sie gesät haben, nämlich Elend. Die Gerechten bekommen von Gott als Beweis seiner
Zustimmung, Wohlergehen, Glück, Gesundheit, langes Leben. Und Hiob, wenn das bei dir, wenn du ins
Elend gekommen bist, dann gibt es dafür nur eine große Erklärung. Du musst ein gottloser Mensch
sein. Und jetzt wird es noch komplizierter. Und wenn bisher dein Leben so positiv verlaufen ist
und du erst jetzt ins Elend kommst, dann kann es dafür nur eine Erklärung geben. Du bist vorher
ein Heuchler gewesen, der an sich tatsächlich ein böses Herz hat und gottlos gelebt und gehandelt
hat, obwohl du nach außen wie ein frommer Mann dastandest, unter dem Segen Gottes demzufolge,
auch aber jetzt bringt Gott ans Licht, was wirklich in deinem Herzen ist. Du bist also ein Heuchler,
noch schlimmer. Und der arme Hiob sitzt da in seiner Asche und sagt dir, lieben, lieben Freunde,
alles was ihr erzählt, nein, ist manches wahr, aber ein Heuchler, das bin ich nicht. Und jetzt
wollen wir das ganz kurz ansehen. Eliphas sagt in Vers 7, Kapitel 4, wer ist als Unschuldiger
umgekommen und wo sind Rechtschaffende vertilgt worden? Das gibt es ja gar nicht. Nur Schuldige
kommen um. So fragen wir jetzt einmal Eliphas. Und wie ist das bitteschön mit Abel, der
kam auch um, ermordet von seinem Bruder. Kam der um, weil er schuldig war, Eliphas? Das stimmt
was in der Logik der Freunde nicht. Seit dem Sündenfall gibt es eben Mord und Totschlag,
Schmerzkrankheit, Leid und nicht immer nur deswegen, weil jemand schuldig wäre. Aber so
denken die Freunde und mit diesem Gedanken wollen sie Hiobs Situation erklären. Und das kann nicht
funktionieren und muss und kann nicht anders als den Widerstand Hiobs gegen ihre Argumente
hervorrufen. Dann hat er, Eliphas, einen großartigen Traum gehabt ab Vers 12, den ich nur kurz erwähne.
Er spricht von einem Nachtgesicht, in dem er im Geist, ein Geist vor seinem Angesicht vorüber
zog, Vers 15, und er eine Gestalt sah und ein Säuseln und eine Stimme hörte. Wir kennen das
mit dem Säuseln bei Elia. Gott war in dem leisen Säuseln. Er sieht hier in einem Nachtgesicht die
Erhabenheit und Größe Gottes. Und wenn man mal das Buch Hiob liest, liebe Geschwister, auch liebe
junge Freunde, wie da beschrieben wird, wie groß Gott ist. Ich hoffe wir dürfen in den Abenden noch
einiges davon sehen. Das ist majestätische Sprache. Wir lernen da auch einiges über Gott.
Er hat also Gott gesehen und kommt damit zu dem Schluss, oder er hat eine Gestalt gesehen im
Traum, so muss ich sagen, und kommt zu dem Schluss, Vers 17, dass er Hiob sagt, sollte ein Mensch
gerechter sein als Gott. Das war der Inhalt, die Botschaft dieser Sprache. Gott stellt klar,
ein Mensch kann nicht gerechter sein als Gott. Gott steht weit über dem Menschen. Der Mensch ist
klein, nichtig, vergänglich. Das stellt er Hiob vor und fordert ihn dann auf, in Kapitel 5, Vers 4,
an seine Kinder zu denken. Fern blieben seine Kinder vom Glück, sie wurden im Tod zertreten.
Hiob, deine Kinder sind auch umgekommen. Das ist ein versteckter Hinweis, der in das Vaterherz
Hiobs getroffen hat, weil er nämlich hier anfängt, vorsichtig, und Eliphas ist an sich ein Mann,
der vorsichtig und besonnen und edel redet, aber er bringt doch versteckten Hinweis,
um Hiob etwas zu sagen, und das empfindet Hiob. Ich würde, Vers 8, Gott suchen, ihm meine Sache
vorlegen. Hiob soll umkehren zu Gott. Vers 17, er soll die Zucht des Herrn nicht verwerfen,
sondern umkehren. Und dann, das lesen wir in den Versen 19 folgende, wird Gott die Not wenden,
wenn er Buße tut, und es ihm wohl ergehen lassen, bis es dann heißt in Vers 26, und du wirst in
Rüstigkeit in dein Grab kommen. Und in der gleichen Weise argumentieren die anderen Freunde auch,
das möchte ich jetzt nicht im Einzelnen ausführen, weil sie dasselbe Gedankenmodell haben, aber Hiob
ist dadurch zutiefst gekränkt, und er spricht von seinem Kummer in Kapitel 6 und macht den Freunden
klar in Vers 4, denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr Gift trinkt mein Geist. Die
Schrecken Gottes stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf. Er ist so bedrängt, dass man sich
nicht wundern muss, wenn er in Klage ausbricht, wenn er auch in unbedachte Worte ausbricht.
Schreit ein Wildesel beim Gras? Wenn es dem Tier gut geht, dann schreit es nicht, aber wenn Hunger
und Leid da sind, ja dann braucht man sich nicht wundern, wenn auch Hiob, der das ja als einen
Vergleich nutzt, emotional angegriffen ist und vielleicht unbedachte Worte redet. Vers 14,
dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freund, aber sie haben ihn angegriffen. Sie haben sich
trügerisch erwiesen in Vers 15 wie ein Wildbach. Und dann beschreibt er in Vers 16 das Wasser des
Wildbachs trüb vom Eis, in dem der Schnee sich birgt. Zunächst einmal bei der Schneeschmelze
schmilzt das Eis im Frühling und dann fließt der Bach in die Wüste. Es wird wärmer, das Wasser
versiegt und dann, wenn man es am nötigsten hätte, hat man nichts zur Erfrischung. Die Karawane ist
enttäuscht. Vers 19, so geht es mir auch mit euch, meine Freunde. Ich bin enttäuscht von euch. Statt
Erfrischung zu haben, bin ich hier ein Mann, der von euch seelisch noch mehr gequält wird. Habe ich
etwa gesagt, gebt mir, Vers 22, dass er schon trotzig von Seiten Hiobs. Aber er sagt, was er
fühlt. Was wünscht sich Hiob? Er wünscht sich, dass er vor Gott seine Sache besprechen könnte.
In Kapitel 9 haben wir gelesen, wirklich ich weiß, dass es so ist und wie könnte ein Mensch gerecht
sein vor Gott. Wenn er Lust hat, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eins
antworten. Und in Vers 11 sagt er dann, siehe, er geht an mir vorüber und ich sehe ihn nicht. Er
möchte gerne zu Gott kommen, aber Gott ist weit entfernt. Gott befindet sich in einer anderen
Dimension für ihn und er hat keinen Zugang zu Gott. Elihu, dieser junge Mann, der später kommt,
wird ihm erklären, warum Gott auf seine Bitte und sein Gebet nicht antworten konnte. Es lag
an Hiobs Herz selbst. Und er meint, Vers 17, dass Gott ihm Wunden zufügt ohne Ursache. Hier bewegt
sich Hiob auf eine Fährte in seinem Denken, die auch vermessen wird und ungeziemend wird Gott
gegenüber. Gott wird ihm zeigen, welche Ursache er bei Hiob gefunden hat. Und in Vers 23 spricht
er von Gott, wenn die Geisel plötzlich tötet, spottet er der Prüfung der Unschuldigen. Gott
macht sich einen Spaß daraus, unschuldige Menschen zu quälen. Ist das so, Hiob? Nein,
in Klagelieder steht, Kapitel 3, denn nicht von Herzen plagt er die Menschenkinder. Er verfolgt
einen Zweck, ein gutes Ziel und das lässt Gott nicht aus den Augen, bis er es erreicht hat.
Dafür dürfen wir ihm letztlich danken. Ich möchte dann noch aus dem Kapitel 12 eine Gegenrede von
Hiob erwähnen, in der er das Prinzip der Freunde zurückweist und Argumente bringt, die in der
Natur und in der Geschichte nachvollziehbar sind. Die Freunde hatten gesagt, wer Böses tut, wird
bestraft und wer Gutes tut, bekommt Belohnung von Gott im Leben, hier und jetzt. Das ist eigentlich,
das muss ich noch sagen, das Prinzip der direkten Regierung Gottes, dass der Mensch jetzt im Leben,
hier auf der Erde, erfährt und erlebt, was Gott von seinem Leben hält. Den Guten belohnt,
den Bösen bestraft. Das kann man die direkte Regierung Gottes nennen, aber das ist durchaus
nicht so der Fall, sondern Gott handelt auch in indirekter Regierung und er hat auch andere
Prinzipien, nach denen er handelt, als nur das Prinzip der Gerechtigkeit, nämlich die Gnade,
von der die Freunde auch nichts wissen, aber wir werden davon hören. In Kapitel 12, Vers 6,
die Zelte der Verwüster sind in Ruhe. Die Zelte der Verwüster sind in Ruhe, werden nicht zerstört,
wie die Freunde behauptet haben und ein Beispiel ist Nimrod. Nimrod, dieser gewaltige Mann, 1.
Mose 10, der hatte Erfolg auf der ganzen Linie. Sein Zelt wurde nicht verwüstet. Er hat nämlich
nicht nur Zelte gebaut, sondern sogar Städte. Zunächst hat Nimrod Tiere gejagt, ein großer
Jäger vor dem Herrn, aber später hat er Menschen gejagt und der Ausgang seines Reiches war Babel
und er baute Ninive, wenn ich richtig weiß. Dieser Mann hatte also Erfolg ein Leben lang. Ihr
Freunde, das stimmt nicht, was ihr sagt, dass Gott ihm dafür vergolden hat, dass er ihm alles
zerstört hat. Guckt doch in die Geschichte oder fragt mal das Vieh, das weiß es besser als ihr.
Das ist natürlich ein bisschen sarkastisch-ironisch. Es wird es dich lehren, denn der Löwe frisst die
Antilope. Ist die Antilope ein Böser oder schuldig dafür, dass sie von einem stärkeren Raubtier
erlegt und gefressen wird? Ihr Freunde, die Natur lehrt schon, dass euer Prinzip nicht stimmt und
so geht das in einem fort, so sehr wie von Gesprächsrunde zu Gesprächsrunde die Argumente
der Freunde schärfer werden und sie Hiob auch konkrete Dinge dann unterstellen, denn sie müssen
ihren Vorwurf Heuchler ja unterfüttern, umso mehr wird auch Hiob in seinen Argumenten stärker und
wir sehen auch, dass er sich im Glauben immer mehr erhebt. Dieser Anfang hier ist wirklich ein Punkt
der Verzweiflung für Hiob, wo alles dunkel ist, er den Tod wünscht, aber durch die Anklage der
Freunde wird er innerlich so gereizt, dass er letztlich auch zu Aussagen kommt und da kommen
wir gleich zu einer, die etwas über seinen Glauben sagen. Und dann in Vers 13, Gott handelt ja selbst
so, er hemmt die Wasser und sie vertrocknen und er lässt sie los und sie kehren das Land um. Es
kann Dürre sein, es kann Überschwemmung sein, auch bei Gott gibt es zwei Seiten und das ist das große
Konzept, was Hiob verfolgt, dass er sagt, es ist schon wahr, dass Gott auch ein Exempel statuiert
und einem Gottlosen straft und dass man da erkennen kann oder meint erkennen zu können, wie Gott denkt
und was er, wie er darüber denkt, aber bei Gott gibt es zwei Seiten und das wird er noch deutlicher
im Verlauf dieser Gespräche ausarbeiten. Und schaut euch die Geschichte an, Vers 23, die
Menschheitsgeschichte, er vergrößert Nationen und er vernichtet sie, er breitet Nationen aus und führt
sie weg. Das ist einfach Hiobs Gegenargumentation und er hat mehr Recht, jedenfalls als die Freunde.
Und dann kommen wir in Kapitel 13 zu einem schönen Höhepunkt, einem kleinen Lichtblick in dieser
ersten Gesprächsrunde. Er möchte nämlich mit zu Gott reden und vor Gott, Vers 3, begehre ich mich
zu rechtfertigen. Und dann sagt er, er redet hier über Gott, dann noch weiter in Vers 15, siehe,
tötet er mich, ich werde auf ihn warten oder hoffen oder wie es im Englischen steht, ich werde ihm
vertrauen. Hiob sagt hier und hier leuchtet sein Glaube einmal so etwas besonders hervor in diesem
an sich von ihm dunklen Reden, die er führt, wenn es um Gott geht und sein Leid geht und sein
Todessehen sucht, dass er sagt, ich will trotzdem auf Gott vertrauen. Ich verstehe jetzt seine Wege
nicht, aber ich will doch vertrauen. Eine schöne Aussage, die wir uns auch zu eigen machen dürfen.
Und in Kapitel 14, damit will ich dann schließen, zeigt er noch einmal das Leben, das Leben des
Menschen, das kurz ist an Tagen, der Mensch von der Frau geboren. Gott hat dem menschlichen Leben
Grenzen gesetzt, die der Mensch nicht überschreiten kann und für den Baum gibt es Hoffnung, denn wenn
ihm früher das Wasser wieder in die Wurzeln strömt, dann kommen wieder Schösslinge empor,
aber der Mensch liegt da tot und er steht nicht wieder auf, Vers 12, bis die Himmel nicht mehr
sind. Und liebe Geschwister, hier haben wir, wenn auch nicht voll offenbart, das ist erst im Neuen
Testament, doch einen ersten Hinweis auf die, wenn ich jetzt so sagen darf, zweite Auferstehung,
die Auferstehung zum Gericht vor dem großen weißen Thron, wenn nämlich Himmel und Erde entfliehen,
bis dahin liegen die Gottlosen im Staub, aber dann bis dahin und dann stehen sie wieder auf,
um vor dem Richter der Toten, der gottlosen Menschen zu stehen. Das ist erstaunlich,
dass Hiob das im Alten Testament schon andeutungsweise ausspricht und es geht hier
um gottlose Menschen, denn wir lesen hier der Mensch von einer Frau geboren, nicht der Mensch
aus Gott geboren. Über die erste Auferstehung lesen wir dann in Kapitel 19 noch einmal. Ja,
die Freunde sind sich hier und Hiob nicht näher gekommen, damit will ich schließen. Es bedarf
eines Auslegers, der erst in Kapitel 32 kommt und Hiobs Herz dann vorbereitet, damit er dann
vor Gott schließlich erkennen kann, dass Gott wirklich ein Gott aller Gnade ist, der aber,
dass ich in uns nicht in seiner Gegenwart dulden kann. …
Automatic transcript:
…
Ich möchte heute Abend auch wieder alle Geschwister, Freunde und Gäste herzlich
begrüßen. So zum zweiten Vortrag über das Buch Hiob. Wir möchten uns heute mit
den Kapiteln 15 bis 33 beschäftigen und dazu aus drei Kapiteln wenige Verse
lesen. Wir beginnen in Hiob 19. Hiob 19 vers 25. Und ich, ich weiß, dass mein
Erlöser lebt und als der letzte wird er auf der Erde stehen und ist nach meiner
Haut dies da zerstört, so werde ich aus meinem Fleisch Gott anschauen, den ich
selbst mir anschauen und den meine Augen sehen werden und kein anderer.
Meine Nieren verschmachten in meinem Inneren. Aus Kapitel 27, Vers 5. Fern sei
es von mir, dass ich euch Recht geben sollte. Bis ich verscheide, werde ich
meine Unstrefflichkeit nicht von mir weichen lassen. An meiner Gerechtigkeit
halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen.
Mein Herz schmät nicht einen von meinen Tagen. Und noch aus Kapitel 33, aus der
ersten Ansprache Elihus, Vers 12. Siehe, darin hast du nicht recht,
antworte ich dir. Denn Gott ist erhabener als ein Mensch. Warum hast du gegen ihn
gehadert? Denn über all sein Tun gibt er keine Antwort. Doch in einer Weise redet
Gott und in zweien, ohne dass man es beachtet. Soweit Gottes Wort.
Liebe Geschwister, liebe Freunde, wir haben gestern Abend mit dem Buch Hiob
begonnen, das uns losgelöst von einer heilszeitgeschichtlichen Periode eine
Antwort gibt auf die große Frage, wie die Regierung Gottes vereinbar ist mit den
Leiden der Menschen, besonders seiner Kinder. Und wir sind noch nicht so weit,
aber das Buch Hiob zeigt uns schlussendlich, dass Gott ein Gott ist,
der Gnade übt und ein großes Ziel mit seinen Kindern im Auge hat, nämlich sie
zu segnen, nachdem sie sich vor ihm erkannt haben und ihm den Platz einräumen,
der ihm, dem großen und erhabenen Gott, gebührt. Wir haben gestern Abend aus der
Geschichte Hiobs gesehen, ich sage das jetzt zur Einleitung für die, die heute
Abend das erste Mal da sind, dass Hiob ein reicher Mann war im vorderen Orient in
der Zeit der Patriarchen und dass wir hier im ältesten Buch, vermutlich
ältesten Buch der Bibel sehen, wie Gott diesen Mann gesegnet hat, äußerlich, dass
er von Gott Attribute, Auszeichnungen bekommt, vollkommen untadelig,
gottesfürchtig und als böse meidend und dass dieser Mann auch in Gottesfurcht
lebte, äußerlich untadelig vor den Menschen, aber Gott sah tiefer. Und Gott
gestattet es Satan, Hiob anzutasten in zwei Schritten. Zunächst verliert Hiob
seinen ganzen Besitz, sogar seine Familie, bis auf seine Frau und im zweiten Schritt
tastet Satan die Gesundheit Hiobs an, sodass er eine furchtbar quälende
Krankheit bekam und er in der Asche saß und sich mit einer Tonscherbe schabte.
Ein Bild des Elends. Alles das hat er ertragen, weil Gott ihn stärkte. Und das
ist eine kleine Zwischenbilanz, die wir vom gestrigen Abend ziehen dürfen, dass
nämlich das Leid, das Hiob erlebte, nicht die Folge war einer konkreten Sünde von
bösen Wegen, die er ging, also als eine Strafe für Sünden, das war nicht der Fall,
sondern Gott verherrlichte sich im Leben Hiobs in seinen Leiden, indem er diesen
Knecht, wie Gott ihn bezeichnet, meinen Knecht, erhielt, im Glauben erhielt, Hiob
sich nämlich nicht von Gott lossagte, sondern Gott sogar anbeten konnte inmitten
dieser unbeschreiblichen Leiden. Satans Anschlag war vereitelt, aber Hiob bricht
schlussendlich zusammen. Nachdem Satan von der Szene verschwindet und seine
drei Freunde kommen, da bricht Hiob zusammen, weil er die Geduld verliert, als
er empfindet, was in den Herzen seiner Freunde vor sich geht.
Hiobs drei Freunde sind angesehene Männer der damaligen Zeit, Führerschaft
innerhalb der gebildeten Schicht im vorderen Orient, können wir sagen, und
Eliphas, dieser erste, vielleicht sollten wir noch kurz diese drei Männer
charakterisieren, Eliphas, sein Name heißt Mein Gott ist reines Gold, ist ein edler
Mann, der vorsichtig spricht, große sprachliche Vergleiche und Beispiele
heranzieht, der aber auch im Laufe der Zeit, wir werden das heute sehen, immer
mehr von seinem vorsichtigen Reden abweicht und in die offene Anklage
übergeht. Bildat, sein Name heißt Sohn des Streites, er ist auch ein gebildeter
Mann und das muss ich vielleicht noch anfügen, er unterscheidet sich von
Eliphas darin, und jetzt komme ich noch mal schnell zu Eliphas zurück, dass Eliphas,
wir lesen das in Kapitel 5 Vers 27, Eliphas stützt sich in seinen Argumenten
und in seinem Denken an die letzte Erkenntnis seiner Zeit, er ist wirklich
der Gebildete, der höchste Weisheit besitzt, siehe dies haben wir erforscht,
so ist es. Das ist die Basis auf der Eliphas argumentiert, das Prinzip was er
bringt, erwähne ich gleich noch mal. Bildat hat eine etwas andere Grundlage
für seine Argumente in Kapitel 7, wenn gleiches dann auf dasselbe hinausläuft,
er sagt in Kapitel, Entschuldigung 8 Vers 8, denn befrage doch das vorige
Geschlecht, er ist ein Mann der der Tradition eng verbunden ist und aus der
Erfahrung der zurückliegenden Generationen Schlüsse zieht für die
Situation hierops. Und dann haben wir noch Zophar, den dritten Freund, der ich
sage einmal, wenn wir das abstufen können, sicherlich unter den drei Freunden die
niedrigsten Platz einnimmt und sein Name heißt so viel wie Gezwitscher, Vogel
Gezwitscher. Zophar ist die männliche Form von Zipporah, Zipporah ist die weibliche
Form und Zipporah kennt ihr die Frau Moses und dieser Name bedeutet so viel
wie Vöglein. Dieser Mann handelt auch so und ich meine wir lesen davon in Kapitel
20 in Vers 3, zweiter Teil, mein Geist antwortet mir aus meiner Einsicht. Der
Mann argumentiert und urteilt auf der Basis seiner eigenen Überlegungen und
die haben nicht viel Wert. Menschliche Überlegungen haben, das merken wir im
Buch Hiob, in so einem schwerwiegenden Problem, dem Fall von Hiob, sowieso keinen
Wert. Nun, was ist denn das Gedankenmodell mit dem diese Freunde zu Werke gehen?
Sie sagen einfach, das Böse wird jetzt von Gott bestraft und das Gute wird jetzt
im Leben belohnt. Für sie ist Gott eine Person, die rein mechanisch funktioniert
nach dem was gut und was schlecht ist, so reagiert Gott auf die betreffende
Person und lässt sie durch Unglück oder durch Segen ihre Wege spüren. Ein Gott
der rein gesetzmäßig mechanisch funktioniert und so ist Gott eben nicht.
Aber mit diesem Ansatz, den die Freunde, jeder auf seine Art, in der Diskussion
einwerfen, kommen sie auch zu keinem Ergebnis. Hiob, dem Gegenüber, hat
Gegenargumente aus der Natur, wir haben das gestern gesehen, aus der Geschichte
und wir sehen bei Hiob, dass er sehr wohl erkennt, dass Gott einmal durchaus so
handelt, wie die Freunde es sagen, nämlich dass er dem Gottlosen auch
Vergeltung gibt, sogar in diesem Leben hier schon, aber es sehr oft auch so ist,
dass der Gottlose ein sorgloses, ein äußerlich glückliches Leben führen kann,
in dem das Faustrecht die Oberhand behält und das weist Hiob in der
Geschichte und in der Natur nach. In seinem Verhältnis zu Gott und seiner
inneren Einstellung sich selbst gegenüber, haben wir im Kapitel 9 gesehen,
dass Hiob sich für vollkommen hält. In Vers 21 hat er gesagt, vollkommen bin ich
und das war ja auch so, liebe Geschwister, Gott hatte es ja gesagt im
Kapitel 1 und 2, nur das bezog sich ausschließlich auf sein äußerlich
sichtbares Leben, wovon Hiob keine Ahnung hatte zu diesem Zeitpunkt war, ich sage
das mit Vorsicht, dass in uns das Ich ist, das langsam und schmerzlich nur stirbt.
Ich sage das in Bescheidenheit, im Hinzug auf mich selbst. Stolz im Herzen, Ich, das
Gute, das Hiob in seinem Leben hatte, alles das, was Gott wohlgefällig war, was
Gott anerkannte, das schrieb Hiob nicht Gott zu, sondern darauf bildete er sich
etwas ein und genau das musste Gott bei ihm ans Licht bringen.
Aber das Leid, das Gott dazu benutzt, wir werden das auch weiter noch sehen, wie
Gott dann in seinem Leben wirkt, das Leid, das Gott über ihn brachte, war nicht ein
Beweis, dass Hiob ein sündiges Leben führte, wie es die Freunde ihm mehr und
mehr unterstellen. Im Hinblick auf Gott ist Hiob zwiegespalten.
Wir haben das etwas gesehen, er wünscht vor Gott hinzutreten, um eine
Lehrung für sein Leid zu empfangen und auf der anderen Seite, weil er mit
seinem Denken auch keine Lösung für seine Situation findet, klagt er Gott an.
Er sagt nämlich auch in Kapitel 9, Vers 17 am Ende, dass Gott ihm Wunden mehrt
ohne Ursache. Ja, er stellt Gott so dar, als hätte Gott Freude daran, den
Gerechten, den Vollkommenen zu töten. Aber so ist Gott nicht. Hiob in seinem
tiefen Elend vergreift sich in seinen Worten gegen Gott und wir haben eben
schon eine Stelle gelesen in Kapitel 33, wo Elihu ihm dafür dann tadeln muss.
Vollkommen bin ich. Gott wird ihm zeigen, was in ihm, in seinem Herzen steckt.
Die erste Gesprächsrunde zwischen den Freunden, diese Auseinandersetzung, ist in
Kapitel 14 zu Ende gegangen, ohne dass die Freunde und Hiob sich näher gekommen
sind. In ihren Argumenten haben sie sich sogar entzweit, die Herzen haben sich
entfremdet. Die große Frage, das Rätsel Hiobs ist
ungelöst. Und damit steigen wir in das Kapitel 15 ein.
Ich möchte heute Abend aus der großen zweiten Auseinandersetzung zwischen
Hiob und seinen Freunden, die bis Kapitel 21 Ende dauert, möchte ich gerne Linien
aufzeigen, um wieder thematisch zusammenzufassen,
damit wir den Überblick behalten und auch letztlich überhaupt durch die Fülle
des Textes kommen können. Einmal wollen wir sehen, wie sich die Argumente der
Freunde verschärfen, welche Punkte sie vorbringen, um Hiob zu
überzeugen von seiner Verkehrtheit. Zweitens mal möchten wir über Hiob
hören, wie er gegen argumentiert. Wir möchten auch etwas Praktisches sehen zum
Umgang unter Brüdern, möchte ich einmal sagen, denn auch da können wir viel aus
dieser Situation Hiobs mit seinen Freunden lernen und dann sehen wir
sicherlich einen schönen Höhepunkt in dieser zweiten Gesprächsrunde in Kapitel
19. Aber dazu dann gleich, hoffe ich, mehr. Wir lesen in Vers 15 ganz kurz in Vers 3
in der Mitte. Ja, Eliphas, der Themaniter, beginnt die zweite Gesprächsrunde. Ja, du
vernichtest die Gottesfurcht und schmälerst die Andacht vor Gott, denn
deine Ungerechtigkeit belehrt deinen Mund und du wählst die Sprache der
Listigen. Eliphas, sagst du hier, wenn das stimmt, was du hier behauptest, dass dein
Leid nicht die Folge von eines sündigen Lebens ist, wenn dein Leid nicht eine
Strafe, eine gerechte Vergeltung von Gott ist, dann vernichtest du die
Gottesfurcht. Wenn das nämlich stimmt, dann kann man ja sündigen, wie man will,
dann würde das ja nicht mehr eine jetzige gerechte Vergeltung nach sich
ziehen und der Mensch fürchtet sich vor der Strafe und deswegen lebt er in
Gottesfurcht und meidet Sünde. Das ist das, was Eliphas denkt. Und wenn Hiob in
seiner Argumentation recht hätte, in Bezug auf seinen Fall, dann würde er
sozusagen die Gottesfurcht untergraben und die Andacht vor Gott schmälern. Aber
dann geht er weiter und sagt, denn deine Ungerechtigkeit belehrt deinen Mund, du
wählst die Sprache der Listigen. Hiob hatte tatsächlich unbesonnen geredet.
Schon Bildat hatte in Kapitel 8 Hiob tadeln müssen, wenn er in Vers 2 sagt,
bis wann willst du solche Dinge reden und sollen die Worte deines Mundes
ungestümer Wind sein. Hiob hatte tatsächlich in Kapitel 7 schon die
Grenze der Anklage gegen Gott erreicht. Wenn er sagte, habe ich gesündigt, Vers 20,
was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen, warum hast du mich dir zum
Angriffspunkt gesetzt? Da war Hiob bedenklich weit gegangen in seinen Worten
gegen Gott und Bildat hatte ihn schon gewarnt, dass seine Worte nicht recht
sind. Eliphas greift das auf und sagt, deine
eigenen Worte, Hiob, die verurteilen dich. Ein Mann, der so das Wort nimmt gegen
Gott, bei dem stimmt noch viel mehr im Leben nicht. Deine Sprache verrät dich.
Und er kommt in Vers 20, ich bin wieder in Kapitel 15, zu seinem Prinzip zurück,
alle seine Tage wird der Gottlose, in Klammern, das bist du, Hiob, gequält und
eine kleine Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufgespart. Das ist kein
neues Argument, die Freunde bringen auch grundsätzlich nichts Neues, aber sie
verteidigen ihre Argumente vehement gegenüber Hiob. Vers 30, er entweicht
nicht der Finsternis, seine Schösslinge versenkt die Flamme und er muss weichen
durch den Hauch seines Mundes, das heißt den Hauch des Mundes des Allmächtigen.
Hiob, deine Kinder sind durch den Allmächtigen umgekommen und das ist der
Beweis für deine sündiges Leben. Dann schauen wir in Kapitel 18 bei Bildat
einmal nach, was er zu berichten weiß. Vers 5, doch das Licht der Gottlosen wird
erlöschen. Hiobs Klage ist nutzlos, diese Ordnung der Vergeltung auf der Welt muss
bleiben, diese Gesetzmäßigkeit muss bestehen bleiben.
Es ist immer das Los des Gottlosen, dass er vergeht, wenn er auch eine Zeit lang
im Licht gelebt hat und nicht leuchten wird die Flamme seines Feuers, sie wird
wieder erlöschen. Vers 8, denn durch seine eigenen Füße
wird er ins Netz getrieben. So fragen wir Bildat. Kann es vielleicht auch sein,
dass nicht eine Strafe die Ursache für ein Unglück ist, sondern dass Gott dem
Menschen eine innere Belehrung geben möchte, eine Ansprache an das Gewissen?
Das haben die Freunde nie bedacht. Vers 13, der Erstgeborene des Todes, das ist
eine dichterische Umschreibung für diese schreckliche Krankheit, wird die
Glieder seines Leibes fressen. Die Krankheit ist der Erstgeborene des
Todes. Warum? Weil die Krankheit zum Zerfall und der Zerstörung des Körpers
wirkt und das ist die Vorstufe des Sterbens zum Tod. So drückt Bildat das
hier aus und Hiob erlebte es leibhaftig. Auch er greift die Kinder Hiobs wieder
an in Vers 19. Er wird keinen Sohn und keinen Nachkommen haben unter seinem
Volk. Vers 21, ja so sind die Wohnungen des Ungerechten und so ist die Stätte
dessen, der Gott nicht kennt. Der Gott nicht kennt. Kannte Hiob Gott nicht? Das
war eine böse Unterstellung seitens Bildat, Hiob gegenüber. Er würde Gott
nicht kennen, aber Hiob hatte eine Beziehung zu Gott. Er war ein Glaubensmann.
Zophar in Kapitel 20 sagt dann, Vers 4, weißt du dies, dass von jeher seitdem
der Mensch auf die Erde gesetzt wurde, der Jubel der Gottlosen kurz und die
Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war. Wie war das denn mit Kain?
Er richtete sich doch die Erde nach seinem Geschmack ein und in seiner
Nachkommenschaft, da wurden Städte gebaut und da wurden Musikinstrumente erfunden.
Da wurde die Metalltechnik erfunden. War das alles so kurzlebig, kurzfristig, so
erfolglos? Der Jubel war nicht kurz, er war lang. Das hat Zophar nicht bedacht.
Der Ruchlose, das ist ein Gottentweiter, ein Mensch, der Gott aufgegeben hat, der
ein Heuchler ist, aber in seinem Herzen gottlos lebt. Hiob, du bist angesprochen.
Stiege auch seine Höhe bis zum Himmel hinauf und rührte sein Haupt an die
Wolken. Gleich seinem Kot vergeht er für immer.
Ja, das kommt wohl vor, dass ein Gottloser hier auf der Erde eine Strafe bekommt.
Gott ihm Vergeltung widerfahren lässt. Das kann vorkommen, aber das ist bei
weitem nicht immer der Fall. Und vielmehr, und jetzt springe ich ins
Neue Testament nach Lukas 13, hat das Unglück des Gottlosen eine Ansprache an
die überlebenden Menschen, die noch auf der Erde sind.
Wir lesen nämlich in Lukas 13, dass zu dem Herrn Jesus einmal Menschen kamen,
die ihm berichteten von Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern
vermischt hatte. Also während einer jüdischen Opferzeremonie ist
offensichtlich ein Tumult entstanden, so dass Pilatus eingegriffen hat mit seinen
Soldaten und Galiläer umkamen. Pilatus wollte einfach wieder Ruhe schaffen und
ist gewaltsam vorgegangen. Jetzt sagt der Herr Jesus zu ihnen und fragt, sie meint
ihr, dass diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie
solches erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut,
werdet ihr alle ebenso umkommen. Unglück, und es gibt da noch ein weiteres, das mit
dem Turm, Unglück, das über auch einen Gottlosen überhaupt über Menschen
kommt, kann auch einfach den Zweck haben, dass Gott damit ein Beispiel geben
möchte, dass andere daraus lernen, wenn sie nicht umkehren und genauso in die
Ewigkeit abtreten, sind sie ewig verloren.
Vers 12, wenn das Böse in seinem Mund süß war, er es verbarg unter seiner Zunge, es
aufspart und nicht fahren ließ und es zurückhielt unter seinem Gaumen. Das ist
jetzt schon ein sehr offenkundiger Angriff auf Job, in dem Zophar sagt, unter
deiner Zunge, in deinem Mund war das Böse süß. Eigentlich hattest du gefallen an
dem Bösen, eigentlich war das bei dir so, aber es war unter, es war verborgen, du
hast es als ein Heuchler in dir versteckt, aber dabei hast du, Vers 15,
Reichtum verschlungen, Vers 14 am Ende, Schlangengalle ist in deinem Inneren, du
bist ein böser Mann, hast Reichtum verschlungen und speist ihn jetzt aus.
Aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus. Keine sehr rücksichtsvolle Sprache hier
obgegenüber. Zophar sagt damit, Gott treibt jetzt das
Unrecht Erworbene aus dir heraus, mit Macht und das ist letztlich, was dir
widerfahren ist in den Unglücken in Kapitel 1. Vers 21, nichts entging seiner
Fressgier, darum wird sein Wohlstand nicht von Dauer sein. Vers 27, der Himmel
wird seine Ungerechtigkeit enthüllen. Ich habe gestern Abend schon darauf
hingewiesen, dass die Freunde auf dem Prinzip einer absoluten Gerechtigkeit
indirekter Regierung Gottes über Menschen eine sofortige Vergeltung
erwarten und wenn vorher das Leben positiv aussah, ein Mensch von Gott
gesegnet war und dann erst später das Elend kommt, dass dann Gott die Heuchelei
zu einem späteren Zeitpunkt aufdeckt und genau das wird hier in Vers 27
aufgegriffen durch Zophar, der Himmel wird seine Ungerechtigkeit enthüllen.
Hiob, jetzt enthüllt der Himmel deine Ungerechtigkeit und unser armer Hiob
sitzt da in der Asche und zu allem Übel, das er äußerlich hat, wird seine Seele
bedrängt und gequält von seinen Freunden. Wie reagiert Hiob darauf?
Wir kehren kurz zurück zu Kapitel 16. Hiob, ich springe zu Vers 6, sagt, wenn ich
rede, so wird mein Schmerz nicht gehemmt und unterlasse ich es, nicht weicht er
von mir. Er beginnt hier eine Anklage, eine erneute Anklage gegen Gott.
Hiob klagt Gott an, letztlich, dass Gott schuld ist an seinem Elend. Vers 7, ja er,
Gott ist damit gemeint, hat mich bereits erschöpft. Aber warum? Hiob versteht es
nicht. Ja, du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet. Vers 9, sein Zorn hat mich
zerfleischt und verfolgt. Er hat mit seinen Zähnen gegen mich geknirscht.
Das heißt, Gott ist sein Feind geworden und nicht nur das, Gott verbündet sich
sogar mit gottlosen Menschen, um Hiob zu vernichten. Das kommt jetzt gleich. Ihr
Maul, Vers 10, haben sie gegen mich aufgesperrt, mit Hohn meine Wangen
geschlagen. Geschwister, wir denken an einen anderen, der auch gesagt hat, sie
haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, wie ein reisender und brüllender Löwe.
Aber er, unser Heiland, hatte keine Anklage gegen Gott, sondern sagte, du bist
heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels.
Wie viel größer ist unser Herr, als der leidgeprüfte Hiob. Und nun in Vers 11, Gott
gab mich preis dem kleinen Kind und in die Hände der Gottlosen stürzte er mich.
Das ist, was ich eben schon andeutete, Gott hat sich mit den Gottlosen verbündet
gegen Hiob, weil Hiob jetzt ein Feind für Gott ist oder Gott ein Feind für Hiob.
Wir lesen im Vers 12, ich war in Ruhe und er hat mich zerrüttelt und er packte
mich beim Nacken und zerschmetterte mich. Das sind Widerworte, mit denen Hiob viel
zu weit geht. Er stellt Gott hier wie ein wildes Tier dar, das ihn packt, um ihn zu
zerreißen, um ihn zu vernichten. Er stellt mich hin, sich zur Zielscheibe, das heißt
als ein ausgewähltes Objekt, um Hiob Leid zuzufügen. Ganz bewusst war das so.
Und zwar sagt er dann in Vers 17 weiter, Gott tut das, obwohl keine Gewalttat in
meinen Händen ist und mein Gebet lauter ist. Das stimmte, in seinen Händen war
keine Gewalttat, er war ja vollkommen rechtschaffen, aber in seinem Herzen war
etwas. In seinen Händen war kein Unrecht, aber was in seinem Herzen war, das hatte
Hiob hier noch nicht erkannt, nämlich seine Selbstgerechtigkeit, sein Stolz auf
sich und mein Gebet ist lauter. Und an diesem letzten Teilsatz erkennen wir
wieder, liebe Geschwister, dass Hiob wirklich ein gottesfürchtiger Mann war.
Sein Gebet war lauter. In Kapitel 5, Vers 8, das haben wir gestern Abend kurz
gesehen, empfiehlt Eliphas Hiob, ich würde Gott suchen und Gott meine Sache
vorlegen. Da sagt Eliphas zu Hiob, an deiner Stelle würde ich mal beten.
Nur, diese Aufforderung war nutzlos, denn Hiob war ein Mann, der wohl zu beten
wusste. Er wird ja sogar in Hesekiel 14 erwähnt oder Hesekiel 20
erwähnt von Gott, wenn ich meine Daniel, Noah und Hiob vor mir stehen würden und
mein Volk zu mir flehen würden. Da wird er eingereiht in Männer, die zu beten
wussten. Er war ein Mann des Gebets und er sagt auch hier, mein Gebet ist lauter.
Eliphas Einschätzung war falsch. Und dann in Kapitel 19, Vers 6, so wisst denn, dass
Gott mich in meinem Recht gebeugt hat. Gott ist schuld und nun müssen wir einmal
innehalten. Liebe Geschwister, liebe Freunde, welches
Recht haben wir eigentlich? Hiob sagt, so wisst denn, dass Gott mich in meinem
Recht gebeugt hat. Was Gott tut, steht ihm nicht zu, sagt er damit. Aber welches
Recht haben wir denn? Gott hat tausend Gründe, uns etwas nicht zu geben.
Es gibt keinen Grund, dass Gott uns irgendetwas geben muss. Und wenn Gott uns
etwas gibt, dann ist es reine Gnade. Das ist die richtige Sicht. Und dann erwartet
Gott, dass wir in Ehrfurcht vor ihm und in Dankbarkeit seine Gnade anerkennen.
Und wenn wir das nicht tun, nicht ihm, dem Geber, jeder guten Gabe dafür verehren,
ihm dafür danken, dann hat er allen Grund, uns das wieder wegzunehmen, wofür
wir undankbar sind oder wofür wir nicht dankbar sind.
Wir haben kein Recht als Menschen. Es gibt eine Stelle in der Bibel, die mir
bewusst ist, wo doch etwas von unserem Recht steht. Im Neuen Testament müssen wir
aber dann gucken. Da steht, denen gab Gott das Recht, Kinder Gottes zu werden,
denen, die an seinen Namen glauben. Aber ihr merkt es, denen gab Gott das Recht.
Es ist also auch wieder kein Recht von uns aus, sondern ein von Gott verliehenes
Recht und damit ist es wieder nur Gnade.
Und mich umstellt hat mit seinem Netz. Siehe, ich schreie über Gewalttat und
werde nicht erhört. Hiob darin erweist sich bei allen falschen Gedanken, auch
bei seinen falschen Reden gegen Gott, dass er doch ein Gläubiger ist, denn er
bleibt an Gott. Er hängt an Gott. Er ist nicht wie ein Gottloser. Ein Gottloser in
Not, ein Gottloser, der Gott missachtet, Gott aus seinem Leben gestrichen hat, der
sagt sich los von Gott. Genau das, was Satan versuchte. Prüf ihn, ob er sich
nicht offen los sagt, ob er sich nicht durch einen Fluch von dir los sagt. Aber
das tat Hiob nicht. Bei allen Zweifeln, bei der Überzeugung seiner Gerechtigkeit
auf der einen Seite und dann doch wieder dem Zweifel, dass Gott zu erhaben und
unzugänglich ist, ihm unendlich überlegen ist, Hiob hat doch und es bleibt immer
so innerlich den Drang vor Gott zu kommen, damit Gott ihm doch erklären
möchte, was in seinem Leben los ist, dass Gott ihn so prüft. Und Gott wird es ihm
zeigen. Vers 9. Meine Ehre hat er mir ausgezogen und die Krone meines Hauptes
weggenommen. Hatte Hiob ein Recht auf eine Krone? Und seinen Zorn, Vers 11, ließ
er gegen mich entbrennen und achtete mich seinen Feinden gleich. Diese Behauptung
ist objektiv gesehen falsch. Gott achtete ihn nicht seinen Feinden gleich. Gott
achtete ihn als seinen Knecht. Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Und
dann in Kapitel 21, das wollen wir noch eben sehen, damit sind wir dann mit der
zweiten Rede auch bei Hiob am Ende, sagt er in Vers 17, wie oft geschieht es, dass
die Leuchte der Gottlosen erlischt und ihr Verderben über sie kommt, dass er
ihnen Schlingen zuteilt in seinem Zorn. Und dann zeigt er auf Vers 23, dieser
stirbt in seiner Vollkraft, ganz wohlgemut und sorglos. Vers 25 und jener
stirbt mit bitterer Seele und hat das Gute nicht genossen.
Hiob geht jetzt hier noch einmal davon aus und sagt, das Leben eines Gottlosen
kann so oder so verlaufen. Der eine stirbt in der Vollkraft seines Lebens,
das heißt als junger Mann, wenn man in der Vollkraft sein, in der Blüte des
Lebens steht,
Entschuldigung, jetzt habe ich mich vertan, diese stirbt in der Vollkraft, in seiner
Vollkraft, ganz wohlgemut und sorglos. Das steht hier im Gegensatz zu Vers 25.
Er hat bis zum Ende volle Kraft des Lebens und stirbt dann kurz und
plötzlich nach einem Leben sorglos und wohlgemut und ein anderer stirbt mit
bitterer Seele. Es geht hier nicht um die Länge des Lebens, sondern es geht darum,
wie das Leben verläuft. Der eine hat ein angenehmes, leichtes Leben mit Erfolg und
der andere muss sein Leben zubringen mit Schmerzen und Leid.
Es kann so oder so geschehen und er sagt dann auch, habt ihr nicht, Vers 29, die
befragt, die des Weges vorüberziehen? Habt ihr nicht mal die Leute auf der
Straße gefragt? Das weiß man doch, wie es in der Welt zugeht.
Fragt doch mal das einfache Volk, ihr schlauen, gelehrten Freunde.
Hierop stellt ihnen hier ein Armutszeugnis aus und erkennt ihr ihre
Merkmale nicht, dass der Böse verschont wird am Tag des Verderbens, dass sie am
Tag des Zornes weggeleitet werden und er zeichnet dann noch mal ein Bild auf, wie
ein gottloser Mann dann in hohem Alter mit guter Gesundheit
stirbt und dann auch noch ein gutes Begräbnis mit Ehrerweisung und so
weiter erlebt in Vers 33. So sieht Hierop zwei Seiten. Nur hilft ihm das auch
nichts, seine Frage zu lösen. Aber Hierop ist auch ein Mann, der seinen
Freunden sagt, was er von ihnen hält und wir wollen uns jetzt etwas über die
dritte Linie unterhalten, nämlich Praxis für den Umgang unter Brüdern.
Wir haben ja hier eine Konfliktsituation und wir merken, dass die Freunde nicht
unbedingt sehr vorsichtig miteinander umgehen, wenngleich sie es zu Anfang auch
versuchen. Hierop sagt in Kapitel 60, leidige Tröster seid ihr alle.
In Kapitel 16, Vers 2, leidige Tröster seid ihr alle. Hat es ein Ende mit den
windigen Worten? Er bezeichnet die Worte der Freunde als windig. Was will er damit
sagen? Er will sagen, eure Worte, liebe Freunde, sind inhaltslos. Greift doch mal
in den Wind. Was hast du dann in der Hand? Nichts. Aber die Freunde, Eliphas
jetzt einmal stellvertretend in Kapitel 15, reden auch so. Sie zahlen sich hier
mit gleicher Münze heim. Vers 2 wird ein weiser, windiger Erkenntnis antworten und
wird er sein Inneres füllen mit Ostwind. Sie werfen sich hier gegenseitig vor,
dass die Worte des jeweils anderen sinnlos sind, falsch sind, inhaltslos,
nichtig. Es ist ja immer schwierig in Notsituationen, was man dann sagt.
Ich komme kurz zurück auf Kapitel 5, Vers 8. Ich habe es eben schon mal in
anderem Zusammenhang zitiert. Da sagt Eliphas, ich jedoch würde, will nur das lesen,
ich jedoch würde, liebe Geschwister, wenn jemand in Not ist, dann ist das leicht,
sich hinzustellen und zu sagen, ich würde das und das tun. Wenn ich in so
einer Situation, ich würde das so machen. Dann sind die Ratschläge manchmal nicht
gut überlegt, helfen auch nicht den Betroffenen. Wenn man selbst in der
Situation steckt, erst dann erkennt man wirklich, was man würde.
Das hat hier auch nichts geholfen. Ich habe es eben schon gesagt. Oder wenn wir in
Kapitel 8 bei Bildart lesen, in Vers 4, wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt
haben, wenn deine Kinder, was will Bildart denn sagen? Weil deine Kinder
gesündigt haben, ist das passiert. Der Mann hat eine vorsichtige Rede,
diplomatisch, man will ja nicht zu direkt sein und trotzdem spürt derjenige, den
es betrifft, dass es Worte gegen ihn sind und es tut einfach nur weh. Wenn, das
sagt er mehrmals, wenn, wenn du laut und dieses in Zweifel oftmals kommt das vor
in Fragestellende, wenn, womit man dem anderen eigentlich so unterschwellig
auch eine Botschaft mitgeben kann, die doch verletzt. Dann in Kapitel 16, Vers 4,
auch ich könnte reden wie ihr, wenn eure Seele an der Stelle meiner Seele wäre,
könnte ich Worte gegen euch zusammenreihen und mein Haupt über euch
schütteln. Ja, Hiob erkennt und sagt es ihnen auch ganz deutlich, dass sie erst,
wenn sie an seinem Stelle sitzen, sich krümmend vor Schmerzen in dem Aschehaufen
und mit einem, mit einem schweren Herzen und Gemüt wegen der Ungewissheit, wie
stehe ich vor Gott, was denkt Gott wirklich über mich? Erst dann können sie
wirklich auch aus seiner Situation fühlen und rumgedreht, wenn Hiob an ihrer
Stelle wäre, gesund wäre und sie in seiner Situation wären, dann könnte auch
er kluge Worte, guten, guten Rat geben, der doch niemand mit was nutzt. Und dann in
Kapitel 18, Vers 3, kommt dann auch die Bitterkeit Bilderts zur Sprache, ja Vers 3,
warum werden wir für Vieh gehalten, sind dumm in euren Augen.
Hiob hatte ja die Tiere als Beispiel herangezogen in Kapitel 12, Vers 7,
frage doch das Vieh und es wird es dich lehren, die Vögel des Himmels, auch sie
hatten gespürt, dass Hiob hier nicht mit Ironie und Sarkasmus sparte und das ist
auch im Verlauf der Gespräche so, dass Hiob durch die Macht seiner Worte und
Argumente die Oberhand über die Freunde gewinnt.
Ja, die Herzen sind wirklich ein Zweit, aber das ist das Schöne, wir können da
heute nur nicht vorgreifen, in Kapitel 42, da werden Brüder versöhnt
angesichts des Opfers. Aber wir wollen das, wenn der Herr es so schenkt, morgen
Abend miteinander anschauen. Und nun zu dem Höhepunkt kommen, in Kapitel 19,
Vers 25, und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt und als der Letzte wird er
auf der Erde stehen. Woher wusste Hiob, dass sein Erlöser lebt? Ich bin
überzeugt, dass Hiob hier die Überlieferung von Adam her, über die
Geschlechter hindurch, bis in seine Zeit, kannte. Die Überlieferung aus 1. Mose 3,
Vers 15, wo der Erlöser, der Nachkomme oder der Same, der Frau angekündigt wird,
der der Schlange den Kopf zertreten wird. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und
übrigens, das ist vielleicht auch ein Hinweis, den wir hieraus entnehmen dürfen,
wenn nicht sogar die Freunde das verstanden haben, der Erlöser, dem die
Ferse zermalmt wird, er leidet. Warum? Weil er ungerecht ist? Nein, sondern weil er der
Gerechte ist, der für die Ungerechten leidet, um uns zu Gott zu führen.
Auch da merken wir wieder in der Ankündigung, schon aus 1. Mose 3, der
Ankündigung unseres Herrn Jesus als dem Erlöser, dass Leid gar nicht die Ursache
haben muss von einer persönlichen Schuld. Es gibt mehrere Gründe.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und als der Letzte wird er auf der Erde
stehen. Warum wird er als der Letzte auf der Erde stehen? Weil er auch der Erste
ist. Er ist nämlich der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Und Hiob
spricht davon, wenn der Herr Jesus hier auf der Erde in Macht und Herrlichkeit
sein Reich gründen wird und regieren wird, nachdem die Feindschaft gottloser
Menschen durch Gerichte weggetan ist von der Erde. Und Hiob fährt dann fort und
beschreibt, dass er zu diesem Zeitpunkt, wenn der Erlöser seine Füße auf die
Erde stellt, wenn, wie Saharia sagt, seine Füße auf dem Ölberg stehen werden,
dann werde ich aus meinem Fleisch Gott anschauen, den ich selbst mir anschauen
und den meine Augen sehen werden. Und das ist ein deutlicher Hinweis, wenn auch
noch nicht die volle Offenbarung der ersten Auferstehung, der Auferstehung der
Gerechten. Denn die erste Auferstehung, das sagt uns Offenbarung 20, ist dann
abgeschlossen, wenn der Herr Jesus kommt, um hier in Macht und Herrlichkeit auf
seinem Thron zu sitzen. Ihr könnt das lesen in Offenbarung 20,
Abvers 4. Da sind die Throne besetzt und da sind auch die Märtyrer aus der Zeit
der Offenbarung alle auferweckt, alle Gottesfürchtigen, alle Geerlösten aller
Zeiten bis zu diesem Zeitpunkt leben dann und haben teil an der ersten
Auferstehung. Im Unterschied dazu haben wir gestern Abend in Kapitel 14 einen
ersten Hinweis gesehen auf die Auferstehung zum Gericht, die dann
stattfindet, wenn die Himmel nicht mehr sind, dann erwachen sie und werden
abgeurteilt für die ewige Verdammnis. Wir müssen natürlich das Licht des Neuen
Testamentes auf diese Stellen werfen, aber dann können wir sie verstehen und
sehen, dass auch die alttestamentlich Gläubigen davon schon etwas
andeutungsweise wussten. Meine Nieren verschmachten in meinem Innern.
Man kann auch sagen, meine innerste Seele wartet sehnsüchtig darauf, so kann man
das auch übersetzen und das ist genau das, was Hiob ausdrücken möchte. Im
Glauben, der hier aufleuchtet, das ist wirklich ein leuchtender Höhepunkt in
den Aussagen Hiobs, zu dem er nicht fähig ist aus sich, sondern durch den Geist
Gottes, hier zeigt sich der Glaube Hiobs an die Auferstehung zum Leben, an der
Seite des Erlösers. Und dann können wir noch ganz kurz aus der dritten Serie der
Gespräche, die beginnt ab Kapitel 22 und geht bis Kapitel, ja man muss sagen bis
Kapitel 25, danach oder bis Kapitel 26, danach kommt dann ab Kapitel 27 bis 31
der Abschlussmonolog von Hiob, noch einige Punkte aus diesen Kapiteln 22 bis 26.
Eliphas beginnt wieder, Vers 2 kann ein Mann Gott nutzen bringen, Vers 3 ist es
dem Allmächtigen von Vorteil, wenn du gerecht bist oder ist es ihm ein Gewinn,
wenn du deine Wege vollkommen machst. Gott wird zum Schluss den Freunden sagen,
dass sie nicht geziemend von ihm geredet haben und das hier ist auch so eine Stelle,
wo Eliphas nicht geziemend von Gott redet, weil er hier Gott als einen kalten Gott
darstellt. Er sagt, bringt es Gott etwas, wenn du gerecht lebst Hiob? Gott ist doch
der selige Gott, der überhaupt nichts braucht. Hiob, ob du jetzt gerecht lebst, ob du
dich jetzt hier aufregst, alles was du tust, du kannst der Größe Gottes eh
nichts zufügen. Eine merkwürdige Sprache, die Eliphas an dieser Stelle hat. Ist es
dem Allmächtigen von Vorteil, wenn du gerecht bist? Ist es wegen Vers 4 deiner
Gottesfurcht, dass er dich straft, mit dir ins Gericht geht? Sind nicht deine
Bosheiten groß und deine Ungerechtigkeiten ohne Ende?
Gott ist unendlich, Hiob, du bist unendlich klein und du fügst der
Heiligkeit Gottes nichts zu, wenn du gerecht lebst und auch wenn du das
jetzt proklamierst, dass du gerecht bist. Das ändert an Gott, an der Größe Gottes
überhaupt nichts. Aber er spricht falsch von Gott, denn es ist dem Allmächtigen
sehr wohl wohlgefällig, wenn die Seinen oder überhaupt wenn Menschen gerecht
leben und die Seinen können es ja nur wirklich, wenn die Seinen in seinen Wegen
wandeln und nach seinem Wohlgefallen und Willen fragen. Das ist Gott sehr wohl
angenehm. Da spricht Eliphas falsch über Gott. Und nun fällt auch der letzte Rest
von Anstand und Vorsicht bei Eliphas. Er geht nämlich jetzt zum offenen Angriff
über in Vers 5. Sind nicht deine Bosheiten groß und deine Ungerechtigkeiten ohne
Ende? Das ist ja mal wenigstens maßlos übertrieben, wenn es überhaupt wahr
wäre. Und jetzt kommt er und wird zum Phantasten. Da er keine Gründe gefunden
hat, nichts gefunden hat, was er hierop unterstützt oder überhaupt die Freunde
nichts gefunden haben, was sie hierop nachweisen können, um ihm zu zeigen, dass
er ein Heuchler ist, jetzt gehen sie aufs Ganze und behaupten einfach Dinge, die
ins Blaue erfunden sind. Denn, Vers 6, zweiter Teil. Du pfändetest deinen Bruder
ohne Ursache. Den Nackten zogest du aus. Den Lächzenden gabst du nichts zu trinken.
Er ist ein grausamer, herzloser Mann, dieser hierop. Dann die Witwe, Vers 9, schicktest du
leer fort. Der Jesus sagt einmal, ihr verschlingt die Häuser der Witwen. Das
hat hierop nach Eliphas Ansicht auch getan. Und die Arme der Weißen wurden
zermalmt. Er ist also ein Monster der Ungerechtigkeit, hierop. Und zu alledem
noch, Vers 12 oder Vers 13, spricht hierop so. Und du sprichst, was sollte Gott
wissen, kann er richten durch Wolken dunkel hindurch. Die Wolken sind ihm eine
Hülle, dass er nicht sieht. Und er durchwandelt den Kreis des Himmels. Will
heißen. Und bei alledem, hierop, hast du dich auch noch so vermessen geäußert,
dass du gesagt hast in deinem Herzen, das macht dir gar nichts, wenn ich diese
bodenlosen Ungerechtigkeiten auslebe. Denn Gott kann das gar nicht sehen.
Da sind ja gerade mal Wolken drüber. Ich habe ein Dach über mir. Da kann Gott
überhaupt nicht durchsehen, was ich tue. Das ist vor ihm, vor seinen Augen enthüllt.
So hat hierop nie gedacht. Aber, liebe Geschwister, liebe Freunde, wir wollen das
auch für uns festhalten. Gott ist alles durchdringend. Gott sieht alles. Es gibt
keinen Schlupfwinkel, heißt es mal in Jeremia 23, Vers 23, in dem man sich
verstecken könnte, ohne dass er es sähe. Gott sieht auch alles in deinem und
meinem Leben. Und da nützen auch fünf Betondecken über mir nichts. So
merkwürdig, man muss eigentlich schon sagen, kindisch, wirft hier Eliphas, hierop
etwas vor. Kann gar nicht sein. Dieser große Gott, von dem Eliphas schon so
viel geredet hat, den er auch im Nachtgesicht andeutungsweise wahrgenommen
hat, da unterstellt er jetzt hierop, dass hierop die Größe Gottes nicht kennt und
so kindisch über Gott denkt, dass er etwas nicht sehen kann, wenn Wolken über
uns sind. Und dann, Vers 23, wenn du zu dem Allmächtigen umkehrst, hierop, tu Buse,
so wirst du wieder aufgebaut werden. Und lege Vers 24 das Golderz in den Staub
und das Gold vom Ofir unter den Kies der Becher. Das soll heißen, hierop, gib
deiner Habsucht auf, so wird der Allmächtige dein Golderz und dein
glänzendes Silber sein. Denn dann wirst du dich an dem Allmächtigen ergötzen
und zu Gott dein Angesicht erheben. Und liebe Geschwister, hier möchte ich mal
wieder einhalten, denn das ist ein wunderschöner Vers. Die Ergötzung an
dem Allmächtigen. Die Argumentation hierop gegenüber ist klar. Eliphas schlägt ihm
vor, gib deiner Habsucht auf und dann wirst du wieder eine neue Freude in
deinem Leben finden, nämlich Freude an Gott. Ergötzung an dem Allmächtigen.
Ergötzen ist ja ein Wort, das wir so im Alltag wenig gebrauchen, aber es meint
diese tief innere, nicht steigerungsfähige Freude an
einer Person oder einer Sache. Und eins können wir aus diesen Versen auch für
uns und unsere Zeit, die ja so materialistisch geprägt ist, was kann man
nicht alles für Geld kaufen und wir können uns viel leisten in Deutschland,
eins können wir für unsere Zeit daraus lernen. Das ist wahr, was Eliphas sagt,
dass die Freude an den materiellen Dingen uns die Freude am Herrn oder er drückt
es hier so aus, die Ergötzung an dem Allmächtigen raubt. Wer in den Dingen der
Welt, den materiellen Dingen aufgeht, seine Zeit, seine Kraft, sein Geld dafür
benutzt und das gilt auch für Gläubige, der wird erfahren, wie sich die Freude
an himmlischen Dingen vermindert. Unser Herz hat nicht unbegrenzte Kapazitäten.
Da müssen wir uns entscheiden und ich glaube und ich sage das jetzt auch einmal
zuallererst zu mir, aber auch zu euch lieben jungen Freunden, wir müssen uns
überlegen, was wir mit dem Gold unserer Zeit machen.
Die Ergötzung an dem Allmächtigen, die ist durch keine Freude dieser Welt
zu ersetzen. Wohl dem, der das kennt. Dann antwortet Hiob in Kapitel 23, Vers 3,
oh, dass ich ihn so finden wüsste, dass ich kommen könnte bis zu seiner
Wohnstätte. Die Freunde hatten wiederholt vorgeschlagen, Hiob, du musst mal beten,
du müsstest mal Buße tun und Hiob sagt, ich bete ja schon, aber ich komme nicht
durch, mein Gebet kommt nicht an, oh, dass ich ihn, Gott, so finden wüsste.
Ich würde meine Rechtssache vor ihm darlegen, das möchte ich ja, ich bin kein
Gottloser, der sich von Gott los sagt, ich möchte doch so gern zu ihm kommen.
Aber er ist auch von sich und seinen Qualitäten überzeugt, Hiob. Vers 11, an
seinem Schritt hat mein Fuß festgehalten, seinen Weg habe ich bewahrt.
Er ist aufrichtig, Hiob, aber er sieht nur sein äußeres Leben, nicht sein Herz.
In Kapitel 24 haben wir eine sehr drastische Beschreibung des Unrechts in
der Welt. In Vers 1 fragt Hiob weiter, warum sind nicht Zeiten, und er meint
damit Gerichtszeiten oder Gerichtstage aufgespart vom Allmächtigen und warum
sehen die, die ihn kennen, seine Tage nicht? Hiob meint damit, warum gibt es
nicht immer wieder im Laufe der Zeit besondere Tage, Gerichtstage, wo Gott ans
Licht stellt, wer ein Gerechter ist und wer ein Ungerechter ist, dann wäre die
Sache klar, dann bräuchte man sich da keine Gedanken zu machen, dann würde Gott
das klarstellen. Warum gibt es das nicht? Und stattdessen die Gottlosen verrücken
die Grenzen, sie rauben die Herden und Vers 4, die Elenden des Landes verkriechen
sich allesamt. Sie müssen, Vers 5, für die Reichen das
Futterkorn schneiden und lesen auch noch den Weinberg des Gottlosen. Sie sind also
arme Arbeiter, Vers 7, die nackt übernachten, sich noch nicht einmal bei
der Kälte bedecken können, Vers 8, obdachlos durch Nest leben sie in den
felsigen Klüften und Vers 11, sie treten die Kälte und bleiben dabei durstig.
Hiob sagt, die Armen, die Schwachen werden in dieser Zeit doch ausgebeutet und das
ist bis heute so, das ist das gängige Schema, das in der Welt gilt. Von der
Stadt her ächzen Männer und die Seele durch Borten schreit und Gott rechnet es
nicht als eine Gebühr an und Gott greift nicht ein.
Oh, dass doch Gott im Lauf der Geschichte immer wieder durch Gerichtstage
eingreifen würde, um das Recht ans Licht zu stellen.
Das ist Hiobs Wunsch. Ja und dann kommt Bildert in Vers Kapitel 25 und er hat,
ihm gehen jetzt wirklich die Worte aus. Ihr seht das an der Kürze der Verse. Er
sagt letztlich gar nichts im Hinblick auf Hiobs Situation, sondern beschreibt in
Vers 2 oder Vers 1 bis 3 im ersten Teil die Größe Gottes ganz allgemein und in
den Versen 4 bis 6 die Geringheit des Menschen, der Vers 6 am Ende nur ein
Wurm, nur ein Wurm und eine Made ist. Und nun antwortet Hiob zum letzten Mal auf
eine Ansprache eines der Freunde in Kapitel 26 und sagt, wie hast du dem
Ohnmächtigen geholfen, den kraftlosen Arm gerettet. Das ist jetzt wirklich eine
sarkastische Aussage und Hiob will sagen, das was du gesagt hast, Bildert, bringt
mir überhaupt nichts und die Beschreibung, die du gegeben hast über
Gott, die kann ich viel besser geben. Und das tut er dann ab Vers 5. Dann beschreibt
er nämlich die Größe Gottes, die Schatten beben unter den Wassern und
ihren Bewohnern. Der Scheol ist nackt vor ihm und keine Hülle hat er Abgrund. Er
spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts. Hier
darf ich vielleicht einmal etwas an unsere jungen Freunde sagen über ein
naturwissenschaftliches Thema. Das Buch Hiob macht auch immer wieder sehr
interessante Aussagen über naturwissenschaftliche Themen. Hier steht
er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts. Das
was hier steht, hängt die Erde auf über dem Nichts. Das ist wissenschaftlicher,
aktueller wissenschaftlicher Stand des Jahres 2014. Nur der Mann wusste das
vor Jahrtausenden. Das heißt nämlich, die Erde über dem Nichts, die Erde wird nur
durch unsichtbare Kräfte im Weltall auf einer definierten Bahn gehalten.
Hier steht nämlich gerade, dass die Erde nicht, ich sage einmal, auf Stützen, auf
Säulen steht. Auch davon spricht die Bibel an anderer Stelle. Aber hier haben
wir eine exakte wissenschaftliche Beschreibung von den astronomischen
Kräften, die die Erde im Laufe ihrer Bahn halten und er spannt auch den Norden
aus über der Leere. Norden ist da, wo dunkel ist und Leere heißt, es ist
nichts da. Und seht mal, der Weltraum, das Universum ist stockdunkel und das
Weltraum ist ganz leer. Ihr wundert euch jetzt vielleicht, das Vakuum des
Weltraums ist viel größer als das, was wir auf der Erde herstellen können. Und
die paar Sterne, die eine riesige Masse bilden, auf die unbegreifliche Größe des
Weltraums bezogen, ergeben ein Vakuum, das geringer ist als alles, was man in
Laboratorien machen kann. Das ist wissenschaftlich exakt, was hier steht.
Nur, ich muss dazu sagen, die Bibel ist wissenschaftlich exakt, wenn sie
wissenschaftlich, möchte ich jetzt mal sagen, redet. Aber in der Regel spricht Gott in
der Bibel anders. Nämlich aus dem Blickwinkel des menschlichen Beobachters.
Und da geht eben die Sonne auf und die Sonne geht unter. Und so spricht auch
jeder Wissenschaftler heute. Die Sonne geht auf und die Sonne geht unter. Wenn
die Bibel solche Aussagen macht, dann sind sie exakt und sind zu allen Zeiten
gültig. Wenn ihr also da mal in der Schule darauf angesprochen werdet oder
dazu etwas sagen müsst, dann könnt ihr durchaus auf solche Stellen verweisen.
Aber wie gesagt, Gott hat die Bibel geschrieben für uns Menschen, um zu uns
Menschen zu sprechen. Und deswegen spricht Gott auch aus unserer Perspektive in der
Beobachtung der Natur um uns. Die Bibel ist eben kein Lehrbuch der Astronomie
oder Physik. Und dennoch sind solche Aussagen sehr, sehr interessant.
Er spricht dann von den Wolken, von dem Wasser, von den Schranken des Meeres, der
Ozeane, die bis zum äußersten Ende geht, die man am Horizont wahrnehmen kann, wo
Licht und Finsternis zusammentreffen. Und dann vers 14 siehe, das sind die Säume
seiner Wege und wie wenig haben wir von ihm gehört.
Alles das sagt hier, was in der Natur erkennbar ist, das ist gratis, was wir
noch bis zu dem Horizont noch wahrnehmen können, aus unserer bescheidenen
menschlichen Sicht. Das ist gerade so der Anfang, wo die Größe Gottes
anfängt. Aber wer Gott wirklich ist, wie er wirklich ist, das liegt dahinter und
da können wir nicht hinschauen. Das tiefste Wesen Gottes ist in der
Natur nicht erkennbar. Und das ist auch so. Aber die Natur zeigt uns, und das steht
auch in Römer 1, etwas von der Existenz und von der Schöpfergröße Gottes. Nur
wie wenig haben wir von ihm gehört. Hiob anerkennt, wie gering sein Wissen, seine
Kenntnis über Gott ist. Ja, dann sagt Zophar nichts mehr und Hiob fährt fort
in Kapitel 27, Vers 5. Er wird seinen Freunden nicht recht geben. Bis ich
verscheide werde ich an meiner Unstrefflichkeit, wird er festhalten. Mein
Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen. Nun, das wird noch anders sein.
Er wird nicht nur einen seiner Tage schmähen, sondern viel wichtiger,
er wird sich selbst verabscheuen. In den Versen 11 folgende spricht er ab Vers 13
von gottlosen Menschen und beschreibt jetzt auch einmal die andere Seite, dass
das was sie aufhäufen in Vers 16 an Silber wie Staub und Kleider bereiten wie
Lehm. Er bereitet sie, aber der Gerechte
begleitet sich damit und Schuldlose teilen sich das Silber. Hier beschreibt
Hiob, und das ist kein Widerspruch zu seinen übrigen Darstellungen, wie auch im
Leben eines Gesetzlosen es so sein kann, dass das was er aufhäuft nicht für ihn
ist, er es nicht genießen kann, sondern ein anderer es dann von ihm empfängt,
weil er es aufgehäuft hat, stirbt und andere es dann benutzen.
Damit widerlegt Hiob nicht seine frühere Sicht, wo er die Gegendarstellung
hat, sondern er zeigt damit nur auf, dass das für ihn, auf ihn nicht zutrifft, was
er da beschreibt. Und das Silber von dem er spricht, das finden wir jetzt gleich
in Kapitel 28 und kommen damit zu einem bemerkenswerten Kapitel. In Kapitel 28
beschreibt nämlich Hiob in einem Kapitel, dass Menschen Silber und Gold und
wertvolle Dinge aus dem Erdboden und der Gefahr ihres Lebens hervorbringen, dass
der Mensch einen Schacht gräbt in Vers 4, die vom Fuß vergessenen hängen
hinab. Damals hatte man noch keine Förderschächte, man seilte sich ab. Und
Vers 5, das untere wird zerwühlt, man gräbt im Boden in Habgier nach edlen,
wertvollen Steinen und Metallen. Vers 9, wühlt die Berge um. Vers 10, haut sich
Kanäle aus, das sind Stollen in den Felsen. Man dämmt Flüsse ein, damit ja
das Grubenwasser muss abgefangen werden. Also Hiob wusste viel auch aus der
Welt der Technik des Bergbaus. Und dann, jetzt kommen wir an den wichtigen Punkt,
Vers 12, aber die Weisheit, wo wird sie gefunden?
Hiob möchte ja gerne sein Leben verstehen und dazu ist Weisheit
erforderlich. Und man kann den Berg umgraben, das können Menschen, um edle
Dinge hervorzubringen, aber die Weisheit, wo wird sie gefunden?
Vers 14, wo die Weisheit nicht ist, die Tiefe und das Meer sprechen, sie ist
nicht bei uns, also nicht in der für uns zugänglichen, sichtbaren Schöpfung.
Zweitens, der Wert der Weisheit, Vers 15, man kann Gold dafür nicht bezahlen, es
reicht nicht aus. Dann in Vers 22, der Abgrund und der Tod sagen, mit unseren
Ohren haben wir ein Gerücht von ihr gehört. Das heißt, da wo Raum und Zeit
enden, wo Tod und Abgrund sich befinden, so ist das hier poetisch ausgedrückt, die
haben eine Ahnung davon, dass es so etwas wie die Weisheit gibt, aber wer hat sie?
Wo ist sie? Zu finden, um endlich das schlimme zermürbende Rätsel hierops
aufzulösen. Vers 8, 23, Gott versteht ihren Weg und
erkennt ihre Städte. Gott, bei Gott ist die wirkliche Weisheit zu finden. Und Gott
sprach zum Menschen, Vers 28, siehe, die Furcht des Herrn ist Weisheit und vom
bösen Weichen ist Verstand. Die Furcht des Herrn ist Weisheit. Was ist Weisheit?
Weisheit ist nicht einfach etwas Wissen, sondern Weisheit bedeutet, dass man die
Gedanken Gottes kennt und sie auf das Leben, auf das Leben und Gewissen von
sich selbst oder eines Menschen richtig anwenden kann und das taten die Freunde
nicht. Diese Fähigkeit besaßen sie nicht. Siehe, die Furcht des Herrn ist Weisheit.
Der wesentliche Punkt der Weisheit ist, dass man den Herrn fürchtet. Das ist die
Stelle, wo einmal Adonai steht, der Gebieter, dass man sich bewusst ist, dass
der Herr der Gebieter ist und ehrfürchtig vor ihm steht.
Wir sind mit einem Preis erkauft worden. Der Herr ist der Herr über unser Leben
und zwar muss er der Herr über alle Bereiche unseres Lebens sein, sonst ist
er gar nicht mein Herr. Der Herr hat mich persönlich vollständig
erkauft und deswegen muss er auch vollständig Herr sein über mein Leben.
Das sage ich vorsichtig. Das stellt mich an den Platz des Dieners und ihn an den
Platz des Herrn und so muss auch der Herr am Platz, Gott am Platz des Gebieters
stehen, der über Hiob steht, gegen den Hiob sich nicht erheben darf, aber das
wird Hiob noch lernen. Und vom Bösen weichen ist Verstand. Verstand heißt auch
nicht einfach, dass man irgendetwas kapiert, begreift, sondern Verstand
bedeutet, dass man Dinge unterscheiden kann und dann aus der notwendigen
Konsequenz heraus das Rechte wählt, nämlich das Böse meidet, weil man Böse
gut und Böse unterscheidet, das Böse meidet und das Gute tut. Und das in einem
Leben, in dem das Gewissen vor Gott steht. Da wird Hiob noch hinkommen.
Kapitel 29 können wir schnell zusammenfassen.
40 mal, meine ich, spricht Hiob von ich mir meiner mich, von seinem vergangenen
Leben, wie positiv das war, wie er angesehen war in der Gesellschaft und
wie er auch seine Position benutzte zum Wohl seiner Mitmenschen. Im Kapitel 30
sehen wir den gegenwärtigen Zustand der Leiden Hiobs, dass er nämlich, Vers 1,
von Jüngeren verlacht wird. Und zwar von Menschen, die aus der menschlichen
Gesellschaft ausgestoßen sind, die in den Klüften wohnen, Vers 5, Vers 6 und sie
singen jetzt ein Spottlied über ihn, Vers 9.
Er ist zum Gegenstand des Spotts geworden. Und dann Vers 20, ich schreie zu dir und
du antwortest mir nicht. Ich stehe da und du starrst mich an. In einen Grausamen
verwandelst du dich mir. Mit der Stärke deiner Hand befeindest du mich. Da wird
sich Hiob noch für schämen, dass er Gott so angesprochen hat. Und dann Kapitel 31
zeigt, ist nochmal eine Selbstrechtfertigung, in der er seine
Qualitäten aufzeigt, in dem ersten Abschnitt, sittliche Reinheit.
Er hat einen Bund mit seinen Augen geschlossen, wie hätte ich eine
Jungfrau angeblickt. Das meint, wie hätte ich einen lustvollen Blick auf eine
Jungfrau gehabt. Ihr lieben jungen Freunde, liebe Mitbrüder, da sind wir auch
angesprochen. Haben wir auch schon, hast du auch einen Bund mit deinen Augen
gemacht? Wende diesen Vers doch einmal auf deine Internetbenutzung an.
Die Sünde starrt uns ja förmlich an jeder Straßenecke an, aber wir sind in
Gefahr, auch einmal uns gehen zu lassen und gefallen an so einem Blick zu haben.
Und was sagt der Jesus in der Bergpredigt, wer eine Frau ansieht, ihr
dazu begehren, hat schon Ehebruch begangen mit ihr in seinem Herzen.
Das will auch mir etwas sagen. Vers 5 bis 8, wenn ich mit Falschheit
umgegangen bin, er will sagen, er hat nicht betrogen in seinen Geschäften die
Waage der Gerechtigkeit gehabt. Vers 9 bis 12, er hat keinen Ehebruch begangen,
wenn mein Herz zu einer Frau verlockt worden ist, sondern er war seiner Frau
treu. Auch ein Thema in unserer Zeit, wo Ehebruch und Scheidungen vorkommen,
leider auch unter uns. Vers 13 bis 23, er hat nicht das Recht missachtet, er hat
niemanden weggeschickt, er hat nicht jemanden umkommen lassen in seinem
Mangel. Dann Vers 24, 25, er war kein Habsüchtiger, hat das Gold nicht zu seiner
Zuversicht gemacht. Vers 26 bis 28, er war kein Götzendiener, der Sonne, Mond und
Sterne angebetet hätte, indem er, wie es in Vers 27 heißt, die Hand zum Mund
geführt hat, um sie zu küssen. Die Anmerkung erklärt uns als Zeichen der
Huldigung. Das hat er nicht getan und er war ein Mann, der gütig war. Und er
fordert jetzt zum Schluss Gott, die Menschen und sogar die Natur heraus, wenn
er denn Böses getan hat, gegen ihn aufzutreten, gegen Hiob aufzutreten und
ihm die Dinge klar vor die Augen zu stellen.
Er sagt am Ende dieses Kapitels, Vers 38, wenn mein Acker über mir schreit und
seine Furchen allesamt weinen, wenn ich seinen Ertrag ohne Zahlung verzehrt
habe und die Seele seiner Besitzer aushauchen ließ, so mögen Dornen statt
Weizen und Unkraut statt Gerste hervorkommen.
Die Worte Hiobs sind zu Ende. Wie gut! Nur so kann ihm geholfen werden.
Aber bis jetzt ist sein Rätsel nicht gelöst. Er bleibt dabei. Ich bin rein.
Und nun kommt Elihu. Wir wollen noch ganz kurz die Einführung Elihus sehen und
morgen dann mit ihm fortfahren. Elihu muss während, wir müssen uns jetzt
vorstellen, da im Land Utz unter der heißen Wüstensonne im Sand sitzt da der
Hiob, die Freunde um ihn herum in tiefsinnige Debatten vertieft und wann
immer muss Elihu dazu gekommen sein und zugehört haben. Aber er war jünger an
Jahren und er erzürnt, weil Hiob sich selbst mehr rechtfertigt als Gott, denn
Hiob sagt, wenn Gott mich straft, obwohl ich nichts Böses getan habe, dann kann
es nur eins bedeuten, Gott muss ungerecht sein, weil ich gerecht bin.
Und die Freunde Hiobs konnten ihm auch keine wirkliche von Gott her begründete
Antwort geben und darüber erzürnt Elihu. Sein Name ist übrigens Mein Gott ist er.
Und Elihu nimmt jetzt die Rolle ein, in die Hiob schon mal in Kapitel 9 erstmals
erwähnt, nämlich, das haben wir gar nicht gelesen in Vers 23, da wünscht er einen
Schiedsmann, der seine Hand auf uns beide, auf Gott und auf Hiob legt und eine
Vermittlerrolle einnimmt, so dass Hiob ohne Furcht vor Gott treten könnte.
Der die Sache Gottes und die Sache Hiobs gleichermaßen kennt und vermittelnd
eintritt und diese Aufgabe übernimmt jetzt Elihu. Er war vers 6 jung an Jahren,
sagt er, und ihr seid gereist, darum habe ich mich gescheut und gefürchtet.
Er hatte gewartet, ob nicht die Weisheit des Alters in der Lage wäre, eine
passende Antwort von Gott her gesprochen zu geben.
Jedoch sagt er dann in Vers 8, der Geist ist es in den Menschen und der Oden des
Allmächtigen, der sie verständig macht, nicht die Bejahten sind Weisere. Er will
damit sagen, das Alter an sich gibt nicht die Weisheit, die nötig ist, um das zu
erklären, aber er hielt sich doch zurück, weil er ein jüngerer Mann war und das
ist auch eine taktvolle, geziemende innere Haltung. Ich sage das auch jetzt
einmal wieder für unsere Zeit, für unsere Jugend. Wir leben in einer Zeit und ich
genauso wie ihr, in der wir durch die Ausbildung in Positionen auch im Beruf
gekommen sind, dass wir Anweisungen geben müssen sogar Älteren. Es ist heute in
der Gesellschaft so, dass nicht wie früher das Alter das Sagen hat, sondern
der, der die bessere Kenntnis der aktuellen Technik oder Dinge im Beruf
hat und dieses Prinzip gilt nicht in der Versammlung Gottes.
Wir haben aus dem Neuen Testament die Anweisung, einen älteren Mann fahre nicht
hart an und Elihu sagt, dass er vom Geist Gottes durchdrungen ist und
deswegen weise Worte zu sprechen vermag und das zeigt sich zuallererst darin,
dass er vom Geist Gottes durchdrungen ist, dass er in ihm wirkt, dass er ein
geziemendes Verhalten den Alten gegenüber einnimmt. Damit beginnt hier
seine Geschichte, sein Auftreten. Wir wollen das auch einfach für uns und
unsere Zeit, in der die gesellschaftlichen Verhältnisse anders
sind als vor 100 Jahren oder auch damals, wollen wir auch solche Hinweise für uns
nehmen. In der Meinung Gottes, über die das Zusammenleben der Generationen hat
sich nichts geändert. Dann sagt er dem Hiob ganz klar, Vers 14, er hat ja an mich
keine Worte gerichtet und mit euren Reden, damit meint er die Freunde,
werde ich ihm nicht erwidern. So wie die Freunde mit Lügen, die sie erfinden,
gegen Hiob, mit Unterstellungen, mit bösen Behauptungen, wird er nicht vorgehen.
Er wird der Wahrheit gemäß für Gott eintreten und Hiob helfen, Gott recht zu
sehen. Und damit möchte ich da noch kurz in
Kapitel 33, dass wir einen kleinen Start haben, in die Argumente Elihus zu dem
Vers 12 kommen. Siehe, darin hast du nicht recht.
Hiob hatte nämlich gesagt, in Vers 9, zitiert Elihu, ich bin rein ohne
Übertretung, ich bin makellos, keine Ungerechtigkeit ist an mir. Das zeichnet
Elihu schon mal aus, dass er richtig zitiert, dass er die Wiedergabe nicht
färbt, nachdem, wie er es verstanden haben will.
Das ist die erste Aussage, das ist das Erste, was der Mensch akzeptieren muss.
Warum hast du gegen ihn gehadert und wer bist du, oh Mensch, der du das Wort
nimmst gegen Gott? Hiob, wozu hast du dich verstiegen? Denn über all sein Tun
gibt er keine Antwort. Gott muss dir nicht erklären, was er tut.
Doch in einer Weise oder zweien redet Gott, ohne dass man es beachtet. Und liebe
Geschwister, jetzt führt Elihu aus, und darüber freue ich mich, dass Gott ein Gott ist,
der barmherzig und gnädig ist. Gott redet zu den Menschen in einer oder in
zweier Weise, aber der Mensch ist träge am Ohr und Herzen, auf Gottes Stimme zu
hören. Und jetzt gibt er zwei Beispiele dafür, wie Gott zu den Menschen redet.
Das erste Mal im Traum, dann vers 16, öffnet er das Ohr des Menschen und
besiegelt die Unterweisung, um den Mensch von seinem Tun abzuwenden, damit er
Übermut vor dem Mann verberge, dass er seine Seele zurückhalte von der Grube
und sein Leben vom Rennen ins Geschoss. Das heißt, es ist Gott überhaupt nicht
egal, wie der Mensch sein Leben zurückhalte, wenn er seine Seele
zurückhalte. Es ist Gott überhaupt nicht egal, wie der Mensch sein Leben weiter
führt und ob er zugrunde geht, hiob. Sondern Gott wendet sich den Menschen zu,
und zwar jedem Menschen, dem ungläubigen Menschen, der steht hier im Vordergrund.
Und Gott spricht den Menschen an, im Traum, in einem Nachtgesicht, eine sanfte
Ansprache. Nur der Mensch achtet für gewöhnlich nicht auf die sanften
Ansprüche. Gott tut das aus Liebe, um ihn vor dem ewigen Verderben zu bewahren, um
ihm den Weg zum Heil zu zeigen, würden wir neutestamentlich sagen. Und wenn Gott
damit keinen Erfolg hat, dann nimmt er ein härteres Mittel, vers 19. Auch wird er
gezüchtigt mit Schmerzen auf seinem Lager und mit beständigem Kampf in seinen
Gebeinen. Sein Leben verabscheut das Brot. Und vers 21 am Ende entblößt
er Knochen. Und seinen Seelen nähert sich der Grube und sein Leben den Bürgern.
Wenn Gott mit der sanften Art den Menschen nicht erreicht in seinem
Gewissen, dann, und jetzt hiob, kommen wir näher an deinen Fall, aber es ist nicht
dein Fall, dann züchtigt Gott den Menschen mit
Pein, aber nicht um ihn zu bestrafen für eine Sünde, die geschehen ist, sondern um
ihn abzuwenden von den schönen Dingen des Lebens, vom Genuss des Lebens auf der
Erde, damit der Mensch die Speise, das Positive, das er genießt, verabscheutet
und merkt, seine Seele nähert sich dem Ende, damit er einmal merkt, das Leben geht
zu Ende. Ich muss mich vorbereiten auf das Leben danach. Hiob und ihr lieben
Freunde, wenn also ein Mensch gepeinigt wird durch Schmerzen, ist das dann eine
Strafe von Gott? Nein, es ist eine Gnade Gottes, der den Menschen zur Buße leiten
möchte. Das ist eine Ansprache an Hiob und an die Freunde. Hier erklärt Elihu
etwas von Gottes Handeln und dann Vers 23, wenn es für ihn einen Gesandten gibt,
einen Ausleger, einen aus tausend, um dem Menschen seine Geradheit kundzutun.
Ein aus tausend, das ist 0,1 Prozent. Ein Ausleger ist also ein Mann, der das
Handeln Gottes im Leben eines Menschen erklären kann und da gibt es nur sehr
wenige, die von Gott dazu befähigt sind, sagt Elihu hier und die Freunde waren es
nicht. Aber er wird sich seiner erbarmen, Vers 24 und sprechen, erlöse ihn, dass er
nicht in die Gruppe hinabfährt. Dann kommt ein Ausleger und sagt, dem der da
gepeinigt ist, mein lieber Freund, du musst umkehren, schicke dich an, deinem
Gott zu begegnen. Und er verkündigt ihm das Evangelium, Vers 5, 24 am Ende, ich
habe eine Sühnung gefunden. Wir wissen neutestamentlich, das ist das Kreuz
unseres Heilands, das Werk, das dort geschah. Und dann bekommt er Vergebung und
bezeugt als erretteter Mensch in Vers 27, der vorher so gepeinigt war, zur Buße
geführt wurde dadurch. Er wird vor den Menschen singen und sagen, als ein Zeuge
des Heils, ich hatte gesündigt und die Geradheit verkehrt und es wurde mir
nicht vergolten. Er hat meine Seele erlöst, dass sie nicht in die Grube
fahre und mein Leben erfreut sich des Lichts. Das können wir sehr schön
evangelistisch, neutestamentlich verstehen. Wer den Herrn Jesus kennt, der
kennt das Licht und erfreut sich des Lichts, nämlich des ewigen Heils, das wir
in ihm haben. Also Gott ist ein Gott, der Gnade übt und dessen Gnade auch
sichtbar ist im Leid, denn er möchte es zum Segen der Menschen benutzen und zwar
zu ihrem ewigen Segen und Heil. Das haben die Freunde, das hat Job noch nie
gesehen. Und so beginnt Elihu hier und wir wollen mit des Herrn Hilfe morgen Abend
dort fortfahren, Gottes Handeln mit den Menschen zu erklären. Er ist wirklich ein
Gott, der sich erbarmt über seine Geschöpfe. Sie liegen ihm am Herzen und
er benutzt auch schmerzliche Ereignisse und Mittel, um sie zu sich zu ziehen.
Das ist der Punkt und das wird er auch bei Job tun, in dem Punkt, der Job betrifft. …
Automatic transcript:
…
Liebe Geschwister, liebe Freunde, wir möchten zu Beginn des dritten Vortrags über das Buch
Hiob Verse lesen aus den Kapiteln 34 bis 42. Einige Verse aus verschiedenen Kapiteln. Wir
beginnen in Kapitel 34. Hiob 34, Vers 1. Ich muss dazu sagen, ich habe festgestellt, dass einige von
euch die alte Fassung noch benutzen und da wird es jetzt Probleme geben in der Verszählung. Das
betrifft dann speziell die Kapitel 39, 40 und den Dreh. Ihr werdet das merken, nicht dass ihr euch
wundert. Ich gebe die Versangaben während des Vortrags nach der revidierten, überarbeiteten
Fassung an. Aber noch stimmt es. Kapitel 34, Vers 1. Und Elihu hob wieder an und sprach. Vers 5.
Hiob hat gesagt, ich bin gerecht und Gott hat mir mein Recht entzogen. Vers 10. Darum hört mir zu,
ihr Männer von Verstand, fern sei Gott von Gottlosigkeit und der Allmächtige von Unrecht,
sondern das Menschentum vergilt er ihm und nach jemandem Weg lässt er es ihn finden. Ja wirklich,
Gott handelt nicht gottlos und der Allmächtige beugt nicht das Recht. Kapitel 35. Und Elihu
hob wieder an und sprach. Hältst du das für recht? Du hast gesagt, meine Gerechtigkeit ist
größer als diejenige Gottes. Vers 9. Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man. Man ruft um
Hilfe wegen des Armes der Großen, aber man spricht nicht. Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge
gibt in der Nacht, der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde und uns weiser macht als die Vögel
des Himmels? Kapitel 36. Vers 7. Er, Gott, zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten und er
setzt sie für immer mit Königen auf den Thron und sie sind erhöht. Und wenn sie mit Fesseln
gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden, dann macht er ihnen ihr Tun und ihre
Übertretungen kund, dass sie sich trotzig gebärdeten und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht,
dass sie vom Frevel umkehren sollen. Dann Kapitel 37. Ich lese Kapitel 36, Vers 32. Seine Hände
umhüllt er mit dem Blitz und er entbietet ihn gegen denjenigen, den er treffen soll. Sein Rollen
kündigt ihn an, sogar das Vieh, sein Heranziehen. Ja, darüber erzittert mein Herz und fährt auf
von seiner Stelle. Hört, hört das Getöse seiner Stimme und das Grollen, das aus seinem Mund
hervorgeht. Kapitel 38. Und der Herr antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach. Wer ist es,
der den Rat verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? Goethe doch wie ein Mann deine Länden,
so will ich dich fragen und du belehre mich. Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es
kund, wenn du Einsicht besitzt. Vers 39. Erjagst du der Löwin den Raub und stielst du die Gier der
jungen Löwen, wenn sie in den Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer sitzen? Wer bereitet
dem Raben sein Futter, wenn seine Jungen zu Gott schreien? Umher ihren ohne Nahrung. Kapitel 40,
Vers 7. Goethe doch wie ein Mann deine Länden, ich will dich fragen und du belehre mich. Willst
du etwa mein Recht zunichte machen, mich verurteilen, damit du gerecht seist? Oder
hast du einen Arm wie Gott und kannst du donnern mit deiner Stimme wie er? Vers 12. Sieh alles
Stolze an, beuge es und reise die Gottlosen nieder auf ihrer Stelle. Kapitel 42. Und Hiob
antwortete dem Herrn und sprach. Ich weiß, dass du alles vermagst und kein Vorhaben dir verwehrt
werden kann. Wer ist es, der den Rat verhüllt ohne Erkenntnis? So habe ich denn beurteilt,
was ich nicht verstand. Dinge zu wunderbar für mich, die ich nicht kannte. Höre doch,
und ich will reden, ich will dich fragen und du belehre mich. Mit dem Gehör des Ohres hatte
ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum verabscheue ich mich und bereue
in Staub und Asche. Vers 10. Und der Herr wendete die Gefangenschaft Hiobs, als er für seine Freunde
betete. Und der Herr mehrte alles, was Hiob gehabt hatte, um das Doppelte. Vers 16. Und Hiob lebte
nach diesen Dingen 140 Jahre. Und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Geschlechter.
Und Hiob starb, alt und der Tage satt. Soweit Gottes Wort. Liebe Geschwister, wir haben gestern
gesehen, dass die Auseinandersetzung zwischen Hiob und seinen Freunden mit einer langen
Selbstrechtfertigung Hiobs endet. In Kapitel 29 hat er mehr als 40 Mal von sich gesprochen. Ich,
mir, meiner, mich. Und das ist genau der Punkt, auf den Gott seinen Finger legt. Denn Gott kann
es nicht erdulden, dass sich in seiner Gegenwart das Fleisch rühmt. Ich sage das nicht von oben
herab oder als lieblose Kritik über Hiob. Denn auch in meinem Herzen und in unser aller Herzen
befindet sich das Ich. Sind Stolz und die Tendenz zur Überhebung vorhanden. Es gab nur einen, der
von Herzen demütig war. Unser Herr Jesus. Und wenn man diese Stelle genau liest, in Matthäus'
Evangelium, 11. Kapitel, dann heißt das eigentlich im Herzen demütig. Bei dem Herrn Jesus war die
Demut, die er zeigte, die kam aus dem Herzen. Sie war echt. Man kann auch demütig tun. Und
es ist nichts anderes als Hochmut. Stolz darauf, demütig zu sein, zu erscheinen. Wir Menschen
sind eigentlich von Natur aus von Herzen hochmütig. Gott kann das Fleisch und die Auswüchse des
Fleisches in seiner Gegenwart nicht ertragen. Aber dann sind die Worte Hiobs zu Ende und es tritt
Elihu auf, ein besonderer Mann, der zwei Dinge in sich vereinigt. Er ist zum einen ein Ausleger,
der nämlich das Handeln Gottes und die Regierung Gottes über die Menschen erklärt, der Gott
rechtfertigt. Und auf der anderen Seite ist er auch ein Vermittler. Nämlich ein solcher Mann,
eine solche Person, die Hiob schon in Kapitel 9 gewünscht hatte. Er ist ein Mann, vor dem Hiob
sich nicht fürchten muss. Denn er sagt in Kapitel 33, Vers 6, siehe ich bin Gottes wie du. Das
will heißen, ich stehe vor Gott wie du. Vom Ton abgekniffen bin auch ich. Er ist ein Mensch.
Hiob braucht sich vor ihm nicht zu fürchten. Hiob hatte ja die Furcht, dass wenn er vor Gott
treten würde, was er an sich wünschte, doch durch die Allmacht Gottes zermalmt würde. Und
wünschte sich eine Mittelsperson, die sozusagen die Rechte und die Seite Gottes vertreten könnte
und erklären könnte, warum Hiobs Leben gerade so verlief. Und auf der anderen Seite doch als ein
Mensch vor ihm stünde, vor dem Hiob sich nicht fürchten muss. Und Elihu sagt, du brauchst dich
vor mir nicht zu fürchten. Ich bin auch vom Ton abgekniffen. Ich bin auch aus dem Staub gemacht,
wie du ein Mensch vor Gott stehe ich. Befähigt durch den Oden des Allmächtigen, Kapitel 33,
Vers 4, nicht aus sich selbst, aber durch den Oden des Allmächtigen belebt, ist er in der Lage das
Handeln Gottes Hiob zu erklären und ihn dadurch vorzubereiten auf die direkte Begegnung mit Gott
selbst. Elihu ist da, das möchte jedem einfließen, auch ein schönes Vorabbild von unserem Herrn
Jesus. Denn unser Herr Jesus ist auch ein Vermittler. Er ist eben auch Mensch geworden.
In ihm haben wir Gott gesehen, wie Gott ist. In ihm ist Gott zu uns Menschen gekommen und er war
unter uns Menschen, ohne dass wir Furcht vor ihm haben mussten. Aber er hat die ganze heilige Sache
Gottes vertreten und das bis zum Äußersten im Gericht am Kreuz. Nun, Elihu hält vier Ansprachen
an Hiob. In Kapitel 33 die erste, dann haben wir 34 die zweite, 35 die dritte und 36 und 37 sind
zwei Kapitel, die zusammengehören, da hält Hiob seine vierte Ansprache. Und in diesen Kapiteln
liegt der Schwerpunkt, wie mir scheint, in jeder Ansprache ein bisschen anders. Wir haben gestern
schon gesehen, dass er in Kapitel 33 erklärt, dass Gott zu den Menschen spricht. Gott ist kein
kalter Gott, der den Menschen mechanisch abfertigt und weil der Mensch gottlos ist und ein Sünder,
den Menschen unter das Strafgericht bringt und in die Verdammnis schickt. So ist Gott überhaupt
nicht, sondern er redet zu den Menschen und zwar auf sanfte Weise, hier werden Träume erwähnt,
eine Ansprache Gottes, ich sage einmal, im Guten, zum Guten, damit der Mensch umkehrt von seinem Weg.
Aber wenn der Mensch nicht darauf hört und Gott damit nicht zum Ziel kommt, dann benutzt Gott auch
härtere Maßnahmen, Leid und Pein und Krankheit, um dem Menschen seine Vergänglichkeit vor Augen
zu stellen und ihn innerlich empfänglich zu machen für das Evangelium, um seine Seele abzuwenden von
der Grube. Ist das denn Strafe? Und hier haben wir, wenn die drei Freunde aufgemerkt hätten,
eine Ansprache an sie, denn sie haben behauptet, wenn Unglück geschieht, dann ist das ein
Strafgericht Gottes, dann rechnet Gott ab. Ist das eine Strafe Gottes, wenn er einen Menschen
aufs Krankenlager legt, um ihn innerlich vorzubereiten, das Evangelium des Heils anzunehmen?
Nein! Das ist Gnade und das ist eben das große andere Prinzip, das Gott liebt, nachdem er gerne
handelt mit Menschen und Elihu erklärt es hier und zeigt uns dann, wir haben das gesehen, dass
eine Sühnung gefunden ist, das soll der Mensch ergreifen, begreifen und wenn er umgekehrt ist,
bekennt er in Kapitel 33 Vers 27, dass er gesündigt hatte, dass ihm nicht vergolden wurde und seine
Seele jetzt erlöst ist von der Grube und das Leben, mein Leben erfreut sich des Lichts. Das ist das
gesegnete Ergebnis, das Gott im Blick hat, wenn er auch mit den Menschen im Allgemeinen, die Menschen
sind hier im Allgemeinen gemeint, ungläubige Menschen, wenn er mit ihnen harte Wege gehen
muss und wir haben gestern schon ein Beispiel auch gesehen aus Lukas 13, das Unglück, auch wenn es
andere betrifft, hier betrifft es ja die Person selbst, aber wenn es andere betrifft, dass Gott
immer im Auge hat, das Gewissen der Menschen anzusprechen, damit sie nicht ins ewige Verderben
gehen. Das ist doch ein Gott, der gnädig und barmherzig ist mit seinen in Sünde gefallenen
Geschöpfen. Und das tut Gott alles, zwei und dreimal mit dem Mann, in Vers 29 und 30 wird das
noch einmal erklärt, um seine Seele abzuwenden von der Grube, dass sie erleuchtet werde vom Licht
der Lebendigen. Merke auf Hiob, höre mir zu. Hiob begreife und auch ihr Freunde begreift, es gibt
das Prinzip der Gnade, nach dem Gott zu handeln liebt. Und dann in Kapitel 34, ich sage das nur
erst einmal vorab, rechtfertigt Elihu Gottes Gerechtigkeit, Gottes Wesen. In Kapitel 35 erklärt
Elihu Hiob, warum Gott ihm bisher auf seine Bitten, dass Gott sich ihm nahen möge, dass Gott sich ihm
erklären möge, warum Gott ihm auf sein Gebet bisher nicht geantwortet hat. Und in Kapitel 36 erklärt
Elihu Hiob, dass wie Gott mit dem Gerechten, mit dem, wir würden heute sagen, mit dem Gläubigen
handelt. Und in Kapitel 37 spricht Elihu noch einmal von der Größe Gottes in der Schöpfung und da wird
die Szene vorbereitet für das unmittelbare Auftreten Gottes in Kapitel 38, aber mehr dazu, wenn wir
gleich dahin kommen. Nur so viel zum Überblick über die Reden Elihus. In Kapitel 34 lesen wir
dann von Elihu, der Hiob zitiert in Vers 5. Hiob hat gesagt, ich bin gerecht und Gott hat mir mein
Recht entzogen. Nun in Kapitel 27, Vers 2, hatte Hiob das tatsächlich gesagt, so war Gott liebt,
der mir mein Recht entzogen hatte. Wir merken hier auch noch einmal, dass Elihu, anders als die
Freunde, nicht Hiob irgendwelche Dinge unterstellt oder etwas in seine Worte hinein interpretiert,
was nicht enthalten war, sondern er zitiert der Wahrheit gemäß. Und das ist ein wichtiger Punkt,
auch im Umgang miteinander. Nur, sagt, fährt er dann fort in Vers 10, darum hört mir zu, ihr Männer
von Verstand, fern sei Gott von Gottlosigkeit und der Allmächtige von Unrecht. Er sagt damit,
ich lese noch Vers 17 dazu, sollte auch herrschen, wer das Recht hasst oder willst du den Allgerechten
verdammen. Elihu stellt Hiob vor, dass Gott gar nicht anders handeln kann als gerecht. Schon
Abraham sagte zu dem Engel des Herrn, der zu ihm kam, als er vor seinem Zelt saß und dann später
mit ihm ging Richtung Sodom und Abraham bittend Eintritt für Sodom und Gomorra. Da sagt Abraham,
sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben, es kann gar nicht anders sein. Gott muss
gerecht handeln, andernfalls ist er überhaupt nicht Gott. Es würde sich widersprechen, wenn
Gott ungerecht wäre. Es ist unmöglich, fern sei von Gott Unrecht, sondern des Menschentums vergilt
er ihm und nach jemandem Weg lässt er es ihn finden. Und damit entspricht Elihu nicht der
Meinung der Freunde, sondern Elihu denkt jetzt gemäß des Kapitels 33, was sich später in Kapitel 36
für die Gerechten noch einmal fortsetzt, indem er sagt, der Herr reagiert schon, Gott reagiert schon
auf das Tun des Menschen, aber nicht im Hinblick auf Verdammung, sondern im Hinblick auf Züchtigung,
um das Herz zu ihm zu führen. Und vielleicht darf ich das an dieser Stelle schon einmal sagen aus
1. Korinther 11, da lesen wir ja auch, dass Gott mit den Seinen handelt, auch heute, und dass
Züchtigung eben nicht Verurteilung bedeutet. Selbst in Korinth, wo Umstände und Zustände
eingetreten waren, die das ernstliche Eingreifen des Herrn rechtfertigten und erforderlich machten,
da schreibt der Apostel Paulus in Vers 30, deshalb sind viele unter euch schwach und krank und ein
Gutteil sind entschlafen. Aber wenn wir uns selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet. Das
heißt, wenn sie gerecht vor dem Herrn lebten, heilig in allem tun, auch im Hinblick auf das
Mahl des Herrn, dann würden sie nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir
vom Herrn gezüchtigt. Und was dieses Richten bedeutet, haben wir gelesen, krank einige,
krank und schwach und entschlafen. Es sind also eine zeitlich begrenzte Zucht hier im Leben auf
der Erde. Da kommt das Urteil, das Gericht über Kinder Gottes in den Erziehungswegen des Vaters.
Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt
verurteilt werden. Und das meint, verurteilt werden, verdammt werden. Und zwar das ewige
Gericht, die ewige Verdammnis. Wenn also Gott bei den Seinen eingreift, dann tut er es aus dem Grund,
weil er uns erziehen will. Nicht wie die Freunde dachten, dass hier Gott eine Aburteilung vornimmt.
Und dann sagt er in Vers 14, wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist und
seinen Oden an sich zurückzöge, so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden. Und in diesen
Abschnitten, die ich jetzt ganz kurz nur beleuchten möchte, rechtfertigt Elihu das Handeln Gottes und
zeigt Eigenschaften seines Handelns auf. In diesem Vers, den wir gerade gelesen haben,
zeigt er, dass Gott gütig ist. Wenn Gott sich auf sich selbst richtete, sein Herz auf sich selbst
richtete, das heißt, wenn Gott sich nur, ich sage es menschlich, um sich selbst kümmern würde und
ihm die Welt und die Menschen egal wären, wenn er die Dinge, den Lauf der Welt nicht durch seine
Macht tragend erhielte, dann würde alles augenblicklich kollapieren. Dann würde alles
in Chaos versinken. Und dass er sich nicht auf sich selbst beschränkt, sondern die Dinge am
Laufen hält und trägt, das zeigt, dass er es gut meint mit uns, mit den Menschen, mit denen,
die Fleisch sind. Und als nächstes fordert er in Vers 17 hierauf auf, sollte auch herrschen,
wer das Recht hat oder willst du den Allgerechten verdammen. Er fordert hierauf auf, zu überlegen,
ob das, was er denkt und wie er redet, ehrerbietig ist vor dem Allgerechten. Hatte hierauf nicht
gesagt, meine Gerechtigkeit ist größer als die Gottes und er verstand darunter, das hatte hierauf
nämlich nicht so buchstäblich gesagt, aber hierauf sagte, ich bin gerecht und wenn Gott mich dennoch,
wenn er dennoch Leid auf mich bringt, dann muss Gott ungerecht sein und dann ist meine Gerechtigkeit
größer als die Gottes. Dann stehe ich in meiner Gerechtigkeit höher als er. Aber Elihu sagt,
Moment mal hierauf, Gott ist der Allgerechte. Auch ein Begriff, den wir so im Leben gar nicht benutzen,
der aber zeigen will, dass die Gerechtigkeit Gottes über allem steht. Und dann fragt er hierauf,
sagt man zu einem König Belial, zu edlen Gottlosen, wie viel weniger zu ihm, der die Person der
Fürsten nicht ansieht. Wenn wir schon zu Menschen, die eine hohe Position in der Gesellschaft einnehmen,
wissen, wie wir uns betragen und wie wir sie ansprechen, nämlich mit geziemenden Worten in
Ehrerbietung, wie viel mehr sollten wir es Gott gegenüber tun. Hiob, hast du das bedacht?
Vers 21, denn seine Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet. Er ist allwissend.
Vers 23, er braucht nicht lange auf einen Menschen Acht zu geben, damit er vor Gott ins Gericht komme.
Wie viele Jahre werden oft Akten auf den Gerichten gewälzt, um irgendwie Licht in einen Gerichtsprozess zu bringen,
bevor man dann meint, fähig zu sein, ein Urteil fällen zu können. Für Gott unnötig. Braucht Gott nicht.
Gott zieht eine Sache an, er durchdringt gleich die Wahrhaftigkeit und die Zusammenhänge bis ins Letzte
und ist sofort fähig, das Urteil zu sprechen und auch zu vollziehen. Vers 24, er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung
und setzt andere an ihre Stelle. So weise, so wissend, allwissend ist dieser Gott, der allgerecht ist
und nach seiner übergroßen Gerechtigkeit dann handelt. Hiob, beuge dich vor diesem Gott.
Und dann sagt er noch in Vers 29, schafft er Ruhe. Wer will beunruhigen? Und verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn schauen?
Das können wir in einem Wort zusammenfassen, Souveränität Gottes.
Wenn Gott etwas beschlossen hat und umsetzt, dann kann ein Mensch ihn nicht daran hindern
und keiner kann ihn dazu zwingen, anders zu handeln, als es seinem Wesen und seinem Willen entspricht.
Das ist der große Gott, der gerecht ist, der gütig ist, der allwissend ist und der souverän ist.
Souverän bedeutet, er ist keinem Menschen Rechenschaft schuldig in seinem Handeln
und tut alles, was er will, was mit seinem Wesen und Willen übereinstimmt.
Dieser große Gott ist, dem ist Hiob schuldig, ihn anzuerkennen und nicht so über ihn zu reden, wie er es bisher getan hat.
In diesem Kapitel rechtfertigt Elihu Gott.
In Kapitel 35 kommt er noch einmal zurück darauf, dass Hiob gesagt hat, meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes.
Und dann in Vers 9 geht Elihu nun auf die Frage ein, dass Gott ihm bisher nicht geantwortet hat.
Wir haben das gestern gesehen, dass er den Freunden sagt, mein Gebet ist lauter.
Er sah sich als aufrichtig vor Gott an, aber er merkte, mein Gebet kommt nicht an.
Ich werde nicht erhört.
Gott reagiert nicht darauf.
Warum ist das so?
Elihu erklärt das.
Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man.
Man ruft um Hilfe wegen des Armes der Großen.
Ja, in der Not haben sich schon viele Menschen an Gott gewandt.
Und Elihu zeigt hier aber, dass nur wegen Bedrückung zu Gott zu rufen,
so zu sagen, dass das Gebet eine Notmaßnahme ist, ich will es mal anders sagen, ich habe eine schöne Karte geschenkt bekommen,
da steht drauf, ist das Gebet dein Steuerrad oder ist es dein Reserverad?
Wenn ein Mensch nur dann betet, wenn er nicht mehr klarkommt, das dürfen wir natürlich,
dann ist das aber, um Erleichterung aus seiner Not zu bekommen, dann isst er innerlich noch nicht weiter als die Tiere, sagt Elihu.
Denn das tun auch die Tiere der Erde.
Auch sie schreien, wenn sie Hunger haben, wenn sie durch den Sündenfall, der die Welt, die Schöpfung ins Verderben gezogen hat,
wenn sie darunter leiden, dann schreien auch die Tiere, natürlich nicht mit dem Verstand und Verständnis wie wir,
aber sie schreien und hier wird das so verglichen, ja, dass wegen der Menge der Bedrückungen man sich an Gott wendet,
aber man sagt nicht, wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht.
Es kommt beim Gebet auf die richtige Herzenseinstellung an, nämlich, dass man zu Gott betet,
erstens, weil man eine Herzensbeziehung zu ihm wünscht, die ihm den Platz der Ehre und mir den Platz der Unterordnung gibt.
Wo ist Gott, mein Schöpfer?
Das geht weiter als nur das Ende der Not zu erbitten, sondern wo ist Gott, mein Schöpfer?
Ich möchte in seine Gegenwart kommen, um in der Gemeinschaft zu ihm zu stehen.
Wenn der Mensch das wünscht, dazu ist natürlich bei dem natürlichen Menschen dann die Umkehr und die Erlösung nötig,
dann ist das eine andere Voraussetzung zum Gebet.
Und zweitens, der Gesänge gibt in der Nacht.
Ist die Einstellung meines Gebets zu Gott, das ich auch akzeptiere,
dass er vielleicht die Not lässt, aber doch Gesänge gibt in der Nacht,
dass er dennoch in der Not Vertrauen zu ihm schenkt und Freude im Glauben geben und erhalten kann.
Das muss eine persönliche Glaubenserfahrung sein.
Da will ich wieder ganz bescheiden sein.
Aber das ist eine andere Voraussetzung, eine andere Einstellung Gott gegenüber, um zu ihm zu beten,
als wenn man nur zu ihm betet, weil man ihn, entschuldigt einmal den Ausdruck, als Feuerwehr braucht, weil es brennt.
Gott möchte gerne, dass wir eine vertrauensvolle innere Herzenshaltung ihm gegenüber haben in Ehrerbietung
und auch bereit sind, seine Wege anzunehmen und darauf hoffen, dass er uns dabei Gesänge in der Nacht geben kann.
Hiob, so hast du nicht gebetet.
Und deswegen hat Gott dein Gebet auch nicht erhören können, sondern,
Vers 12, man schreit, aber er antwortet nicht wegen des Hochmuts der Bösen.
Jedoch auf Eitles oder Vernichtiges hört Gott nicht und der Allmächtige schaut es nicht an.
Hiob, in deinem Herzen ist eine Wurzel des Hochmuts.
Und deswegen hast du nicht in der richtigen Einstellung zu Gott gebetet.
Und deswegen hat er auch nicht gehört.
Habe ich in meinen Gebeten vor dem Herrn die rechte Haltung und daher auch die rechte Art der Bitten auch in Not.
Wir wollen dann zum Kapitel 36 gehen.
Dort erklärt Elihu Hiob das Handeln Gottes, wir würden heute sagen, mit seinen Kindern.
Vorrangig ist das eben der Aspekt, wenngleich es auch eine Warnung für Gottlose gibt.
Vers 7 zeigt uns das. Er zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten.
Das ist das Thema von Kapitel 36.
Und wir wissen aus 1. Petrus 2, dass die Augen des Herrn Gerichte sind auf die Gerechten und die Ohren auf ihr Schrein.
Gott sieht den Gerechten und er beachtet wohl meinen Weg, den ich gehe und wie ich ihn gehe.
Und er reagiert darauf als ein weiser Vater, der sein Kind zu führen weiß.
Und er setzt sie für immer mit Königen auf den Thron und sie sind erhöht.
Liebe Geschwister, das ist das Endziel Gottes mit den Seinen.
Wir werden es auch erleben.
Wir werden auch mit Königen auf dem Thron sitzen und erhöht sein.
Wir müssen das jetzt neutestamentlich sehen.
Und ich erinnere wieder an Offenbarung 20.
Weiter als die geschaffene Schöpfung kann das alte Testament natürlich nicht gehen.
Dass dort Throne sind und Menschen auf den Thronen sitzen,
um mit dem Herrn Jesus, dem verherrlichten Menschensohn, über die Welt zu regieren und den Segen Gottes zu verwalten im tausendjährigen Reich.
Das wird tatsächlich geschehen.
Aber bevor wir dieses Endziel im Hinblick auf die Herrlichkeit im Reich mit unserem Herrn erreicht haben werden,
auf dem Weg dahin kann uns das passieren, was in Vers 8 steht.
Und wenn sie mit Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden,
dann macht er ihnen ihr Tun und ihre Übertretungen kund, dass sie sich trotzig gebärteten.
Und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht, dass sie vom Frevel umkehren sollen.
Tja, genau das ist die Situation Hiobs.
Hier handelt Gott mit Hiob, indem er ihn züchtigt.
Und jetzt darf ich einmal etwas über Zucht sagen.
Ich weiß nicht, was ihr empfindet, ich sage jetzt bewusst empfindet, wenn ihr von der Zucht Gottes hört.
Ich habe den Eindruck, dass wir sehr schnell, wenn wir an Zucht denken oder von Zucht hören, an die Knute denken.
Und das ist grundsätzlich nicht, was Zucht beinhaltet oder was der Beweggrund Gottes ist, der hinter der Zucht steht.
Und das steht im Neuen Testament in Hebräer 12.
Wir wollen kurz in dieses Kapitel springen.
Da heißt es nämlich, Vers 6, wenn der Herr liebt, den züchtigt, er ergeißelt, aber jeden Sohn, den er aufnimmt.
Was ihr erduldet ist zur Züchtigung.
Gott handelt mit euch als Söhnen.
Und jetzt steht die Fußnote in der alten Fassung C.
Was ihr erduldet ist zur Züchtigung.
Das heißt, geht nicht aus Zorn von Seiten Gottes hervor.
Sondern, der Text sagt es uns später, Vers 10 am Ende, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
Gott handelt so, dass es für uns zum Nutzen ist.
Und ich darf euch einfach mal darauf hinweisen, dass der Begriff Zucht von Erziehung kommt.
Und in dem Begriff, in dem Verb erziehen, da steckt das Wörtchen Verb ziehen drin.
Und das ist auch das erste, an das wir denken müssen, wenn wir von der Zucht Gottes im Leben seiner Kinder reden.
Der Vater möchte mich, möchte uns ziehen.
Und wohin denn? Zu sich, an sein Herz.
Dass wir ihn besser kennenlernen, um seiner Heiligkeit teilhaftig zu werden.
Er macht uns klar, er zeigt mir, was in meinem Herzen ist.
Die Dinge, die es in meinem Leben unmöglich machen.
Oder lass mich besser sagen, die in meinem Leben die Gemeinschaft mit ihm behindern.
Und dann zeigt er, legt er den Finger auf diese Dinge, um mich zu sich zu ziehen.
Das ist Zucht.
Also ein durchaus positiver Begriff, den wir aber oft, ich sage das in Vorsicht, aber ich habe den Eindruck, negativ verstehen.
So ist das bei Gott nicht gemeint, bei unserem Vater.
Aber es kann durchaus sein, dass man sich, und das ist jetzt die Warnung, dass man sich ihm widersetzt.
Vers 12, wenn sie aber nicht hören, so rennen sie ins Geschoss und verscheiden ohne Erkenntnis.
Es gibt zwei Gefahren, ich kehre nochmal zu Hebräer 12 zurück.
Zwei Gefahren, wenn der Vater mich ziehen möchte.
Zwei Gefahren, die der Schreiber hier nennt in Vers 5, mein Sohn achte nicht gering.
Das ist die erste Gefahr des Herrn Züchtigung.
Zweitens, noch ermatte, wenn du von ihm gestraft wirst.
Achte nicht gering.
Das bedeutet, ich mache das jetzt mal sehr plastisch, wenn die Erziehungsmaßnahme kommt
und Gott, der Vater, mir Hindernisse gibt, die mir wehtun, dass ich die Ärmel hochkrempel und sage, und ich kämpfe mich durch.
Und dann setzt man sich über die Ansprache des Vaters an das Gewissen hinweg und die Wirkung geht verloren.
Und die zweite Gefahr ist, dass man unter der Last der Zucht, so nenne ich das jetzt einmal, zusammenbricht.
Noch ermatte, wenn du von ihm gestraft wirst.
Und dann sagt man, es geht gar nichts mehr.
Und dann, menschlich gesprochen, aber so redet der Text hier, vor diesen zwei Gefahren warnt er, geht auch die Wirkung dieser Maßnahme verloren.
Nun, der Vater weiß schon, was er dann in meinem Leben tun muss.
Da brauchen wir keine Bedenken haben.
Nur, es gibt immer zwei Seiten in der Bibel.
Das eine ist die Seite des souveränen Handelns Gottes und das andere ist die Seite unserer Verantwortung.
Und wenn es um unsere Verantwortung geht, in unserer Beziehung zu Gott, dem Vater, dann gilt bei dem Thema, mein Sohn,
erstens achte nicht gering und zweitens ermatte nicht.
Das wollte ich eben erläutern.
Und in dieser Richtung warnt Elihu Hiob, dass er auch der Gefahr erliegen könnte, das Reden Gottes, die Ansprache an sein Gewissen zu missachten.
Und das wäre verhängnisvoll.
In Vers 13 haben wir dann die Ansprache oder die Warnung für gottlose Menschen, aber die, die ruchlosen Herzen sind, hegen Zorn.
Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.
Und daran sehen wir jetzt noch einmal, und das ist wieder eine Ansprache an die Freunde Hiobs, dass Hiob nämlich kein Gottloser ist.
Denn ein Gottloser würde nicht um Hilfe zu Gott rufen.
Aber gerade das hat Hiob ja getan, wenn auch nicht in einer gottwohlgefälligen inneren Herzenshaltung.
Vers 16, jetzt nochmal für Hiob.
So hätte auch er dich aus dem Rachen der Bedrängnis in einen weiten Raum geführt.
Aber du, lieber Hiob, hast Gott, menschlich gesprochen, bisher nicht die Gelegenheit dazu gegeben.
Weil deine Anklagen, die kann Gott nicht durchgehen lassen.
Siehe, Vers 22, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er?
Und jetzt beschreibt Elihu ab Vers 22 bis Kapitel 37, Vers 24, Gott in der Größe seiner Schöpfermacht.
Gott ist ein Lehrer, der auch in der Natur uns etwas lehrt über seine Größe und Erhabenheit.
Vers 26, siehe, Gott ist zu erhaben für unsere Erkenntnis, die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich, ewig.
Denn er zieht Wassertropfen heraus vom Dunst, den er bildet, träufeln sie als Regen.
Ich möchte hier noch einmal etwas sagen zur Naturwissenschaft.
Ist das nicht erstaunlich, dass in diesem Vers schon der Wasserkreislauf aus der Natur beschrieben ist,
der in der Wissenschaft erst seit vielleicht 200, 250 Jahren bekannt ist.
Das nämlich aus den Gewässern der Erdoberfläche durch Wasserverdunstung, Nebelbildung, Wolkenbildung,
Kondensation und das Abregnen der Wolken erfolgt zurück auf den Erdboden.
Die Menschen haben ganz interessante Gedanken früher gehabt, wie das mit dem Wasser funktioniert,
warum die Meere nicht voll werden und wo das Wasser überhaupt dauernd herkommt.
Erstaunlich, das ist wissenschaftlich exakt vor Jahrtausenden in Hiobs Zeit durch Elihu schon ausgesprochen.
So träufeln sie als Regen, den die Wolken rieseln und tropfen lassen auf viele Menschen.
Und er spricht dann in Vers 29 von dem Krachen seines Zeltes.
Da zeigt sich die Gegenwart Gottes, sie erbreitet sein Licht um sich aus.
Und das Gewitter, sein Rollen kündigt ihn an, das Rollen des Donners, sogar das Vieh sein Heranziehen.
Interessante Aussage.
Das heißt, das Vieh hat einen Instinkt für das Heranziehen des Gewitters, des Sturmes.
Und das kann man tatsächlich in der Natur beobachten.
Und das Heranziehen und der Sturm und das Gewitter sind ein Ausdruck dichterisch beschrieben der Gegenwart Gottes.
Das Vieh ist also empfindsam im Hinblick auf die Majestät Gottes und der Mensch ist oft so unempfindsam,
hat kein Gespür für die Größe, Allmacht und Heiligkeit Gottes.
Das ist interessant, mit welchen Bildern diese Männer hier in ihrer Sprache arbeiten, wenn ich einmal so sagen darf,
um auch den Freunden und Hiob Belehrungen zu geben, die sie eigentlich in ihrem Gewissen verstehen müssen.
Ja, darüber erzittert mein Herz und fährt auf von seiner Stelle, hört das Getöse seiner Stimme.
Und jetzt müssen wir uns kurz die Situation im Land Utz verdeutlichen.
In Vers 4, den muss ich noch lesen, Vers 3, er sendet das Grollen, das aus seinem Mund hervorgeht,
er sendet es aus unter den ganzen Himmel und seine Blitz bis zu den Säumen der Erde, das ist der Horizont.
Nach dem Blitz brüllt eine Stimme.
Er donnert mit seiner erhabenen Stimme und hält die Blitze nicht zurück, wenn seine Stimme gehört wird.
Gott donnert wunderbar mit seiner Stimme. Er tut große Dinge, die wir nicht begreifen.
Gott donnert wunderbar. Wunderbar bedeutet nicht wunderschön.
Wir haben da ein bisschen eine, habe ich den Eindruck, in unserem Sprachgebrauch eine Verschiebung der Wortbedeutung.
Das war ein wundersparer Abend. Damit meinen wir, es war ein wunderschöner Abend.
Aber genau das meint das Wort wunderbar im Alten Testament nicht.
Sondern wunderbar bedeutet unbegreiflich, über den menschlichen Verstand hinausgehend.
Das ist im Alten Testament, soweit ich sehe, immer gemeint, wenn der Begriff wunderbar vor uns kommt.
Gott ist wunderbar. Was fragst du mich nach meinem Namen?
Er ist ja wunderbar. Das heißt nicht wunderschön, sondern das heißt, er ist ja unbegreiflich.
Mein Name geht über eure Kapazität als kleine Menschen hinaus. Das will dieser Begriff sagen.
Und hier in der Natur, in der Beschreibung, in dem, was sich auch jetzt hier offensichtlich, buchstäblich im Land Utz damals abgespielt haben muss,
kommt sozusagen Gott, der im Gewitter, im Donner brüllt, auf diese Männer zu.
Wir stellen uns die Szene im Land Utz vor. Im Wüstensand sitzen diese vier Männer, Eliphaz, Bildat, Zophar und mittendrin Hiob im Aschehaufen.
Und während Elihu für Gott eintritt, Gott rechtfertigt in seinem Tun, die Art und Weise seines Handelns vorbereitend Hiob erklärt,
verdunkelt sich der Himmel, wird schwarz und von der Wüste her zieht ein gewaltiger Wirbelsturm heran.
Blitze zucken über den Himmel, der Donner brüllt und Elihu sagt jetzt zu Hiob, Vers 19,
tu ihr uns kund, was wir ihm sagen wollen, jetzt kommt Gott. Und die Gegenwart Gottes wird sogar angedeutet in Vers 22, aus dem Norden kommt Gold, um Gott ist furchterregende Pracht.
Den Allmächtigen, den erreichen wir nicht, den Erhabenen an Kraft.
Aus dem Norden kommt Gold, vom Norden her zieht dieses Unwetter heran und in diesem dunklen Wolkenhimmel muss sich merkwürdig eine goldene Wolke befunden haben,
die Elihu hier als die Gegenwart Gottes beschreibt.
Ich finde das sehr bezeichnend, denn es erinnert uns an diese Lichtwolke, die wir auch als Schechina kennen,
die im Allerheiligsten thronte, die Gegenwart Gottes verkörpert und die auch auf dem Berg der Verklärung als eine lichte Wolke, als eine Lichtwolke, helle Wolke,
über dem Herrn und Mose und Elias kam und sie überschattete.
Das ist also hier eine Beschreibung, eine Umschreibung der Szene, die sich jetzt ändert und Gott kommt heran, um dann aus dem Sturmwetter zu Hiob zu sprechen.
Und jetzt steht Hiob vor dem Allmächtigen.
Und der Herr antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach, wer ist es, der den Rat verdunkelt?
Du Hiob, mit deiner beschränkten Kenntnis, willst du gerechter sein als ich.
Mit Worten ohne Erkenntnis, gürte doch wie ein Mann deine Lenden.
Hatte Hiob nicht früher in Kapiteln gesagt, ich würde mich vor ihn stellen, würde mich gürten und meine Rechtssache vor ihn bringen.
Gott sagt, bitte, hier bin ich.
Ist das nicht Gnade, dass der große, allmächtige Gott, der in Elihu einen Vorboten geschickt hat,
sich so erniedrigt und nun tatsächlich Hiob gestattet, vor ihm zu sein, ohne dass Hiob durch die Größe Gottes zermalmt wird.
War das nicht auch mal Hiobs Befürchtung?
Wie nachsichtig, wie barmherzig ist Gott.
So will ich dich fragen und du belehre mich. Hiob, ich gehe auf deine Bitte ein.
Und jetzt, liebe Geschwister, Hiob hatte 40 mal ungefähr in Kapitel 29 gesagt, ich, ich, ich, ich.
Und jetzt stellt Gott, und damit wollen wir vielleicht erst einmal die Kapitel, in denen Gott redet, etwas strukturieren, um einen Überblick zu haben.
Nun stellt Gott in einer ersten Ansprache an Hiob 40, ungefähr auch wieder 40 Fragen an Hiob.
Und zwar in den Kapiteln 38 und 39.
Und zwar beziehen sich diese Fragen zunächst auf die unbelebte Natur in Kapitel 38 bis Vers 38.
Und da werden sozusagen alle Bereiche der Naturwissenschaft, der Geografie, der Meteorologie, der Ozeanografie, der Astronomie,
alle Bereiche der Naturwissenschaft werden hier angesprochen.
Und Gott stellt Hiob dazu Fragen, hochinteressante Fragen.
Und dann haben wir ab Kapitel 38, Vers 39 bis Ende von Kapitel 39 Fragen zur belebten Natur, zur Biologie oder besser gesagt zur Zoologie.
Stellt Gott ihm Fragen. Hiob, kannst du das beantworten?
Und danach gibt es ein kleines Zwischenresümee am Anfang von Kapitel 40 und Hiob erkennt, ich bin zu gering.
Gott gegenüber vermag ich nicht aufzutreten.
Aber Gott geht dann weiter und er beschreibt dann zwei riesige Tiere Behemoth und Leviathan in den Kapiteln 40 und 41,
um an ihnen Hiob ein Prinzip klar zu machen, das wirksam ist in dessen Herz.
Aber ich will das noch nicht verraten.
Warum Gott da zwei Tiere beschreibt, die wir heute nicht mehr kennen.
Soweit mir ich das erklären kann.
Und dann haben wir in Kapitel 42 im ersten Absatz den völligen Zusammenbruch Hiobs vor Gott.
Und das ist der Wendepunkt, wo dann Gott wieder zu seinen Gunsten eingreift.
Das kommt danach.
Jetzt wollen wir uns erst einmal kurz mit den Fragen beschäftigen.
Ich kann das jetzt wieder nur zusammenfassend behandeln.
Welche Fragen Gott Hiob stellt.
Und ich möchte einfach einmal sagen, dass der große deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt,
der lebte so Ende 18. Anfang 19. Jahrhundert, zu seiner Zeit über diese Fragen gesagt hat,
dass die Fragen, die Gott Hiob stellt, zu seiner Zeit noch alle nicht wirklich beantwortet sind.
Und liebe Geschwister, wir in unserem so postmodernen Gesellschaft, Mediengesellschaft,
wo man alles meint zu wissen oder vieles meint zu wissen,
wir sind auch nicht wirklich viel weiter.
Es gibt Naturwissenschaftler, die ehrlich zugeben,
dass die Unkenntnis und die Anzahl der Fragen mehr zunimmt, als dass Fragen gelöst werden.
Und das wollen wir einfach zu Herzen nehmen und daran erkennen,
wie groß Gott der Schöpfer ist und wie klein und nichtig wir Menschen sind.
Und jetzt schauen wir uns einfach mal die erste Frage an.
Und da werden wir schon stranden.
Wo warst du, als ich die Erde gründete?
Tu es kund, wenn du Einsicht besitzt.
Hiob.
Wo warst du denn, als ich Gott die Erde geschaffen habe?
Liebe Geschwister, wo warst du denn, als Gott die Welt geschaffen hat?
Wo warst du eigentlich vor deiner Geburt?
Diese Frage kann kein Mensch beantworten, wo wir vor unserer Geburt waren.
Unmöglich.
Wird auch nie ein Mensch beantworten können.
Wir wissen, wo wir nach unserem Heimgang sein werden, beim Herrn.
Das wissen wir.
Glückliches Wissen.
Aber merken wir nicht schon an der ersten Frage, Hiob sitzt fest.
Tu es kund, wenn du Einsicht hast.
Gott spricht dann von der Grundlegung der Erde in den Versen 4 bis 7,
als die Söhne Gottes jauchzten, weil alles in Harmonie war.
Freude unter den Engeln Gottes über das wunderbare Schöpfungswerk Gottes,
das ja, wie wir aus 1. Mose 1 wissen, sehr gut war.
Und dann in den Versen 8 bis 11 spricht Gott und stellt er Fragen zu dem Meer
und zu den Gewalten der Wassermassen.
Wer hat das Meer mit Toren verschlossen?
Wer hat dem Wasser eigentlich Grenzen gesetzt?
Und er spricht von dem Gewölk, dem Wolken.
Es gibt Wasser am Himmel, Wasser auf der Erde.
Und der Wolken dunkel zu seiner Windel machte.
Was will er damit sagen?
Wie ein kleines Kind gewickelt wird in Windeln und friedlich wird,
so ist es für den großen Gott ein kleines,
die gewaltigen Kräfte der Wassermassen am Himmel und auf der Erde zu kontrollieren
und aus dem Toßen in Stille zu verwandeln.
Das hat auch unser Herr getan, als er auf der Erde war,
und es wurde eine große Stille.
So einfach ist das für Gott.
Hiob, kannst du das auch?
Und dann Vers 12 bis 15.
Hast du, seitdem du lebst, einem Morgen geboten,
hast du die Morgenröte ihrer Städte wissen lassen?
Hat Hiob je dafür sorgen können,
dass der Zyklus Tag und Nacht, der Ablauf der Zeiten,
auch im Lauf der Jahre dann,
dass das immer in exaktem Gleichmaß bleibt?
Hat Hiob da je etwas zu beitragen können, dass die Sonne morgens aufging?
Und dann sagt er hier wieder so schön in dichterischer Form,
die Morgenröte, die aufgeht, dass sie erfasst,
die Säume der Erde, den Horizont, da geht die Sonne auf,
da kommt das Licht über die Erde.
Vers 14, sie verwandelt sie wie Siegelton
und alles steht da wie in einem Gewand.
Siegelton.
Wenn es dunkel ist, können wir nichts erkennen,
aber wenn das Licht kommt und die Finsternis vertreibt,
dann wird die ganze Welt wie Siegelton,
auf die sozusagen Form und Gestalt und Farbe aller Dinge aufgeprägt ist.
Der Licht bringt es an den Tag.
Alles ist dann klar in Umrissen und in seiner Form und Farbe erkennbar.
Hiob, kannst du dafür sorgen,
dass das so in einer unbegreiflichen Präzision abläuft?
Vers 16, bist du zu den Quellen des Meeres gekommen
und hast du die Gründe der Tiefe durchwandelt?
Was wissen wir heute über die Tiefen der Erde?
Malianengraben, die tiefen Ozeane, was wissen wir wirklich?
Wurden vers 17 dir die Pforten des Todes enthüllt
und sahst du die Pforten des Todesschattens?
Das heißt, Hiob, kennst du die Grenzen von Raum und Zeit,
wo du aus dem Sichtbaren diesseits übertrittst in das Unsichtbare Jenseits?
Kennst du dich da aus?
Kein Mensch.
Auch heute noch nicht.
Wer weiß das denn?
Vers 19, welches ist der Weg zur Wohnung des Lichts?
Das heißt, wo ist der Ursprung des Lichts?
Wo wohnt das Licht?
Wo kommt das Licht denn her?
Doch nicht von der Sonne.
Liebe Geschwister, am ersten sogenannten Schöpfungstag,
bevor die Sonne in ihre Funktion eingesetzt war,
das war, meine ich, erst am vierten Schöpfungstag,
da kam schon das Licht.
Aber wo kommt es denn her?
Ich möchte vorgreifen kurz auf Vers 24.
Welches ist der Weg, auf dem das Licht sich verbreitet,
der Ostwind sich über die Erde verbreitet?
Und ich darf mal etwas über das Licht sagen.
Woher kommt das Licht?
Wir wissen es. Gott ist Licht.
Und jetzt wieder, liebe junge Freunde,
vielleicht besonders für euch.
Ihr wisst aus der Schule, aus dem Physikunterricht,
und die Natur, deswegen fragt Gott Hiob ja so,
soll Hiob etwas lernen über Gott.
Und jetzt möchte ich an dieser Stelle einmal etwas
aus der Natur über Gott zeigen.
Ihr wisst aus der Schule, dass das weiße Licht,
wenn es durch ein Prisma fällt,
gestreut wird in seine Farben.
Und das Licht besteht aus drei Primärfarben,
Gelb, Rot und Blau.
Warum besteht das Licht aus drei Primärfarben
und nicht zwei oder vier?
Könnte es sein, dass Gott in dieser physikalischen
Eigenschaft des Lichts einen Hinweis gibt,
dass der Gott, der Licht ist, ein Dreieinergott ist?
Geschwister, wenn wir uns wirklich mit dem,
und ich komme gleich zu weiteren Punkten,
mit dem befassen, was Gott hier aus der Natur
an Fragen stellt, er möchte ja Hiob dahin führen,
dass er etwas über die unbeschreibliche Größe Gottes
erahnt.
Und ich bin überzeugt, dass in der Natur viel, viel mehr,
wenn man wirklich die Tiefen der Dinge,
die Gott hineingelegt hat, erkennen würde,
über die Schöpfergröße Gottes erfahren könnte.
Aber wir Menschen sind da leider auch sehr träge.
Bist du gekommen zu den Vorräten des Schnees,
Vers 22, hast du die Vorräte des Hagels gesehen?
Gott kennt die Vorräte des Schnees.
Gott kennt jede Schneeflocke auf dem Himalaya,
jedes Eiskristall in der Arktis oder Antarktis.
Und Gott hat jeder Schneeflocke ihre hexagonale
Struktur gegeben und nicht eine Schneeflocke
gleich der anderen.
Gott kennt auch jedes Sandkorn in der Sahara.
Was muss das ein großer Gott sein?
Und seht mal hier, bist du gekommen zu den Vorräten.
Der Gott, der solche Vorräte hat,
an materiellen Dingen in der Schöpfung,
der muss doch noch viel größere Vorräte haben
in seiner Weisheit und seinem Handeln mit den Menschen
in der geistlichen Welt.
Da müssen seine Vorräte seiner Weisheit
im Handeln mit den Menschen unermesslich sein.
Das soll uns da hinführen.
Hiob, siehst du das?
Hat der Regen, Vers 28, einen Vater?
Oder wer zeugt die Tropfen des Taus?
Aus wessen Schoß kommt das Eis hervor
und des Himmels Reif? Wer gebührt ihm?
In diesen Versen haben wir unterschiedliche
Aggregatzustände des Wassers.
Fest, flüssig, gasförmig, Dampf, alles ist drin.
Das ist Naturwissenschaft auf höchstem Niveau.
Kann auch nicht anders sein, wenn der Schöpfer,
der das ins Dasein rief, zu Hiob redet
und von seinen Werken spricht.
Die Dinge kommen von Gott.
Und Gott ist der Vater, so wird es hier beschrieben,
von Wasser und er gibt es,
und jetzt haben wir eine weitere Eigenschaft von ihm,
er gibt es auf die Erde
und damit zeigt er seine Güte uns Menschen gegenüber.
Dann Verse 31 bis 33, die Gesetze des Himmels,
die Astronomie, kannst du das Gebinde
des Siebengestirns lösen oder die Fessel des Orions?
Kannst du die Bilder des Tierkreises hervortreten lassen?
Hiob, kennst du die Gesetzmäßigkeiten der Astronomie?
Kannst du darauf einwirken?
Kannst du den Lauf der Gestirne bestimmen?
Ich möchte euch kurz etwas sagen über Johannes Kepler,
den großen deutschen Astronom des 17. und 18. Jahrhunderts.
Der hat damals die sogenannten Keplerschen Gesetze gefunden,
die beschreiben die Bewegungen und Geschwindigkeiten
der Planeten in unserem Sonnensystem.
Und er schreibt im Vorwort zu seinem großen Werk,
das er dafür öffentlich hat, das war ein gläubiger Mann,
O Gott, wenn ich deinen Himmel anschaue,
so denke ich deine Gedanken dir nach.
Anbetend sagt er das.
Vor der Schöpfermacht Gottes auf die Knie fallend.
Darf ich auch hier noch für die lieben jungen Geschwister
einfach mal einen Einschub noch machen.
Wenn ihr euch mit etwas beschäftigen wollt,
dann sind die Dinge in der Natur,
zu denen wir heute leider weniger Zugang haben,
weil wir mit modernen Dingen überschüttet werden,
sind die Dinge in der Natur wirklich einmal der Beobachtung wert.
Ich will aber jetzt keine Beispiele von erzählen,
aber das bringt einen auch zum Staunen über den Gott,
der in dem Herrn Jesus unser Vater geworden ist.
Dann kommen wir mit Vers 39 zu der belebten Natur,
in die Tierwelt.
Und ich möchte es einfach einmal so zusammenfassend sagen,
da stellt Gott hier vor, in den Fragen, die er stellt,
dass Gott zu allen gut ist,
dass er sanfte Barmherzigkeit für alle seine Geschöpfe hat.
Er fragt Hiob Vers 39, erjagst du der Löwin den Raub,
stillst du die Gier der jungen Löwen?
Wer bereitet Vers 41 dem Raben sein Futter,
wenn seine Jungen zu Gott schreien?
Gott nimmt das Krächzen der Raben wahr,
aber die Raben krächzen, sie murren nicht.
Hiob hatte gegen Gott gemurrt.
Gott kümmert sich sogar um die Raubtiere
und gibt ihnen das, was sie benötigen, um zu überleben.
Und dann in dem Kapitel 39 sehen wir in den Versen 1 bis 12
drei Tiere aus der freien Wildbahn mit zunehmender Kraft,
einmal die Steinböcke, dann den Wildesel, Wildochs,
die frei und ungezähmt leben.
Wer kann sie kontrollieren, wer kann sich um sie kümmern?
Beobachtest du das Kreisen der Hirschkühe?
Die Jungen brechen durch, dann werden sie stark,
in Vers 4 gehen fort und kehren nicht zu ihnen zurück.
Wer wacht dann über sie, über ihr Leben?
Du vielleicht, Hiob?
Nein, aber Gott hat alles im Auge.
Gott, der gut ist.
Wer hat den Wildesel frei entsandt?
Kann Hiob seine Wege kennen, die Wege des Wildesels?
Gott weiß alles.
Vers 9, der Wildochs wird er dir dienen wollen,
er hat eine unkontrollierbare Kraft,
er kann nicht gezähmt werden als Haustier,
aber Gott, ich, der Schöpfer, sagt Gott zu Hiob,
Gott kontrolliert auch diese für den Menschen
unkontrollierbare Macht, die Kraft des Wildochsen.
Hiob, wer bist du eigentlich?
Und dann haben wir in den Vers 13 zwei Vögel,
die Straushennen und den Storch,
der Strauß, der achtlos seine Eier im Sand liegen lässt
und der Storch, der im Gegensatz dazu sehr liebevoll ist
in der Aufzucht der Jungen.
Dennoch, jeden hat Gott nach seiner Weisheit so gemacht,
wie er es wollte.
Vers 17, denn Gott ließ sie die Weisheit vergessen
und keinen Verstand teil der Ehe zu.
Gott hat es so gemacht.
Und dann hören wir noch von dem Pferd, Vers 19,
und von den Vögeln, die auch nach Süden fliegen.
Kann Hiob Tieren Kraft geben?
Kann Hiob auch den Vogelflug vorherbestimmen?
Kann er die Vogelwanderung?
Winter, Sommer, kann er da irgendetwas kontrollieren?
Kennt er sich da aus?
Und dann kommt Hiob zu einem entscheidenden Erkenntnis,
Vers 4, Kapitel 40, siehe, zu gering bin ich.
Was soll ich dir erwidern?
Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
Einmal habe ich geredet und will es nicht mehr tun.
Das, was Gott Hiob gefragt hat, ist sozusagen das kleine Einmaleins Gottes,
ist der Anfang, in dem Gott seine Macht und Weisheit zeigt.
Und Hiob kann nicht einmal Einmaleins ausrechnen.
Und dann gibt Hiob auf.
Er beugt sich unter diesen großen Schöpfer Gott
und sagt, ich will nichts mehr reden.
Das ist der erste Schritt.
Aber Gott führt sein Werk weiter.
Gott muss ein tieferes Werk im Herzen Hiobs tun.
Er hat nämlich jetzt nur seine Nichtigkeit im Gegensatz zur überlegenen Größe der Macht und Weisheit Gottes gesehen.
Aber Hiob hat noch nicht wirklich gesehen, was in seinem Herzen ist.
Und das zeigt Gott ihm jetzt anhand von zwei Tieren.
Wir kommen damit zum Kapitel 40, Vers 7.
Gott fordert also Hiob noch einmal auf,
Gürte dich, ich will dich fragen und du belehre mich.
Vers 9. Hast du einen Arm wie Gott?
Hast du die Kompetenz wie ich?
Hast du die Macht wie ich, sagt Gott?
Kannst du dich auf meinen Thron setzen, um meine Stelle einzunehmen?
Vers 10. Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit und kleide dich in Pracht und Majestät.
Gieße die Ausbrüche deines Zorns aus und sieh alles Stolze an und Erniedrige es.
Gott will ihm damit sagen, Hiob, wenn du meinst, dass du gerechter bist als ich,
dass du die Qualifikation hast, meinen Platz einzunehmen,
dann musst du das dadurch beweisen, dass du nicht nur das Böse erkennen und verurteilen kannst,
sondern dass du es auch richten kannst, in den Staub erniedrigen kannst, Hiob.
Kannst du das?
Und jetzt kommen zwei interessante Tiere.
Siehe doch Vers 15 den Behemoth, den ich mit dir gemacht habe.
Er frisst Gras wie das Rind.
Dieses Tier hat große Kraft, Vers 16, in seinen Lenden und starke Muskeln im Bauch.
Vers 17, der Schwanz ist wie eine Zeder, also ein dicker Baumstamm.
Und es hat Vers 18, Gebeine wie Barren von Eisen, also ein sehr massives Skelett.
Er ist der Anfang der Wege Gottes.
Und jetzt muss ich etwas kurz zum Anfang der Wege Gottes sagen.
Wir kehren einmal ins erste Buch Mose zurück, ins Kapitel 1.
Da werden Tiere beschrieben, die Gott am fünften Tag geschaffen hat.
Gott hat auch am sechsten Tag Tiere erschaffen, natürlich auch den Mensch, aber auch die Landtiere.
Aber am fünften Tag, heißt es in Vers 21, und Gott schuf die großen Seeungeheuer.
Und jedes sich regende, lebendige Wesen, wovon die Wasserwimmeln nach ihrer Art.
Diese Seeungeheuer.
Das sind gewaltige Tiere, die Gott offenbar ganz am Anfang gemacht hat in der Reihe der Erschaffung der Tierwelt.
Er ist der Anfang der Wege Gottes.
Man hat versucht dieses Tier zu erklären mit dem Nilpferd.
Aber es passt nicht ganz, denn ein Nilpferd hat keinen Schwanz wie eine Zeder.
Wie einen dicken Baumstamm.
Aber es mag Tiere gegeben haben, und jetzt möchte ich noch mal ganz kurz ein Wort zu verlieren,
von denen wir heute Knochen finden.
Es hat Tiere offensichtlich gegeben, die heute nicht mehr leben.
Ob die dann so aussahen, wie die von Wissenschaftlern rekonstruiert werden, das ist eine ganz andere Frage.
Aber wir Christen brauchen auch nicht die Dinge, die im Erdboden drin sind, die man einfach sehen kann.
Brauchen wir auch nicht abstreiten.
Und wenn Knochen gefunden werden, die zu keinem heute lebenden Tier passen,
dann müssen sie offensichtlich von Tieren stammen, die einmal gelebt haben,
aber in Zeiten des Altertums ausgestorben sind.
Ob sie, ich sage es noch einmal, so aussehen, wie Wissenschaftler dann vieles auch unter Annahmen
und vielleicht mit etwas Fantasie dann auch darstellen, das ist eine ganz andere Frage.
Aber hier wird ein Tier beschrieben, das einen Schwanz hat wie eine Zeder.
Und unbeschreiblich stark ist, dieses Tier muss zu diesen Seeungeheuern gehören.
Ja, offensichtlich ein pflanzenfressender Saurier.
Er ist nämlich fähig, Vers 20, auf den Bergen Futter zu holen.
Und Gott hat ihm in Vers 19 ein Schwert beschafft.
Das sind nämlich seine Zähne, die das Gras mähen.
Und er kann sich auf dem Feld bewegen, aber auch lebt er im Wasser.
Der Sumpf wird in Vers 21 erwähnt.
Und er liegt auch unter den Weiten des Baches.
Und wenn der Strom anschwillt, er flieht nicht ängstlich davon.
Also ein mächtiges Tier, das man Vers 24 nicht fangen kann.
Fängt man ihn wohl vor seinen Augen, durchbohrt man ihm die Nase mit einem Fangseil.
Und seht, liebe Geschwister, liebe Freunde, hier haben wir jetzt ein Tier, das die Sünde verkörpert.
Dieses Tier flieht nicht, Vers 23, es bleibt wohlgemut.
Es tut einfach, was es will und lässt sich nicht stören.
Und genau das ist eine Eigenschaft der Sünde.
1. Johannes 3, die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
Und Gesetzlosigkeit bedeutet, der Mensch tut, was er will.
Und dieses mächtige Tier, an das niemand herankommt, das du nicht zu etwas zwingen kannst, das tut einfach, was es will.
Wohlgemut, wie es ihm gefällt.
Genauso ist auch die Sünde.
Die Sünde will das tun, was ihr gefällt, ohne dass sie Gott Rechenschaft dafür gibt.
Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
Der Eigenwille, der sich von Gott lossagt.
Das ist der erste Punkt, was Hiob hier in dem Tier lernen soll.
Zweitens, der Leviathan, Vers 25, ziehst du ihn herbei an der Angel, ein anderes Tier, ein schreckliches Tier.
Es ist ein so schlimmes Tier, Vers 32, lege deine Hand an ihn, denke an den Kampf, tue es nicht wieder.
Die Chance gegen den Leviathan zu kämpfen, die nimmt man nur einmal wahr.
Dann ist es um einen nämlich geschehen.
Es ist also ein sehr räuberisches, gewaltiges Tier.
Und Gott sagt in Kapitel 41, Vers 2, wenn du dieses Tier, das gleich noch beschrieben wird, nicht fangen kannst, mit ihm den Kampf nicht aufnehmen kannst, wenn du das nicht schaffst, wer ist es, der sich vor mein Angesicht stellen könnte?
Denn Gott ist noch gewaltiger, seine Kraft ist noch größer.
Und jetzt beschreibt der Text ab Vers 4 dieses Tier, ein gewaltiges Tier mit Kraftfülle, Vers 4.
Es hat eine schreckliche Pforte seines Angesichts, das ist das Maul.
Wer kann es öffnen? Rings um seine Zähne ist Schrecken.
Er hat Schilde, Knochenplatten, die festgefügt sind an seinem Leib, sodass noch nicht einmal Vers 8 Luft dazwischen durchdringen kann.
Stück für Stück hängen sie fest aneinander.
Vers 10, sein Niesen strahlt Licht aus.
Ein räuberisches Tier.
Aus seinem Rachen, Vers 11, gehen Fackeln hervor.
Aus seinen Nüstern fährt Rauch.
Also es ist ein Tier, das Vernichtung bringt.
In seinem Hals wohnt Stärke.
Die Angst hüpft vor ihm her.
Also wer vor diesem Tier flieht, dem kann sie die Angst ansehen.
Die Wampen seines Fleisches schließen an, sind ihm fest angegossen, unbeweglich.
Vers 18 trifft man ihn mit dem Schwert, es hält nicht stand.
Man hat versucht dieses Tier mit dem Krokodil zu vergleichen, aber das trifft auch nicht wirklich zu.
Denn ein Krokodil hat an seiner Wampe, wie es in Vers 15 steht, ist es nicht fest, hat da nicht Panzerplatten,
die das Eindringen eines Pfeils verhindern oder eine Harpune verhindern.
Die Wampe eines Krokodils ist nämlich wirklich weich und verletzlich.
Aber bei diesem Tier ist das nicht so.
Und offensichtlich beschreibt hier Gott Hiob einen fleischfressenden, gewaltigen Saurier, damaliger Zeit.
Also ich kenne kein Tier, auf das diese Beschreibung heute passen würde.
Viel wichtiger aber als das ist, was Gott zum Schluss in Vers 26 über dieses Tier sagt.
Alles hohe besieht er sich.
Er ist König über alle wilden Tiere.
Er ist Rex. Rex heißt König.
Er ist König über alle wilden Tiere und das sagt die Fußnote und die bevorzuge ich hier.
Alle Söhne des Stolzes.
Und da hat Gott jetzt den Endpunkt bei Hiob erreicht.
Er zeigt ihm nämlich in diesem schrecklichen Tier, dass dieses Tier ein Bild ist von Satan, der über den Stolz und die Sünde herrscht.
Und dass in Hiob derselbe Stolz enthalten ist, dieselbe Tendenz und auch tatsächlich vorhandene Überhebung, die bei Lucifer vorhanden war, der sich erhob und dann von Gott gestürzt wurde.
Und hier zeigt Gott ihm, was das Ich in seinen Augen ist.
Da ist der Punkt erreicht, wo Hiob zusammenbricht.
Es waren nicht gottlose Taten, um die es ging, sondern es war die Haltung seines Herzens.
Er war stolz auf sich und er sieht jetzt, wie Gott das beurteilt.
Gehe hinter mich, Satan.
Du sehnest nicht auf das, was Gottes ist, sondern auf das, was der Menschen ist.
So kann ein gläubiger, ein gottesfürchtiger Mann innerlich auf eine falsche Schiene kommen.
Aber er wird von Gott zurechtgebracht und nun nimmt Hiob in Kapitel 42 die Worte, die Gott gesprochen hat in Kapitel 38 und 40.
Wer ist es, der den Rat verhüllt ohne Erkenntnis?
Diese Worte nimmt Hiob.
Er macht sie sich zu eigen und sagt, so habe ich den beurteilt.
Ich bin der Mann.
Und dass er das zitiert und Gottes Anfrage an Hiob wiederholt, zeigt, dass er sich unter das Wort Gottes beugt.
Und er tut Buße.
Er sagt, zu wunderbar, also zu groß ist das für mich.
Dinge, die zu groß für mich waren, zu wunderbar.
Ich habe mit dem Gehör des Ohres von dir gehört.
Das heißt, aus der Entfernung.
Aber jetzt habe ich dich mit meinen Augen gesehen.
Das heißt, ich darf mal so sagen, aus der Nähe.
Man hört viele Dinge, die weit weg sind.
Man kann sie schon hören.
Aber wenn man etwas sieht, dann muss es in der Nähe sein, damit man es genau erkennen kann.
Darum verabscheue ich mich und bereue den Staub und Asche.
Und Geschwister, das hier ist Buße.
Er sagt nämlich nicht, und da muss ich etwas stehen bleiben, weil mich dieser Vers manches Mal bewegt hat.
Er sagt nicht, ja, meine Gedanken waren nicht so gut.
Gott, du hast recht, ich bin kleiner als du.
Er bekennt nicht irgendetwas, das tun wir manchmal, uns auch nötig, dann, wenn es sein muss.
Sondern er sagt, ich verabscheue mich.
Lieber Bruder, liebe Schwester, hast du dich schon einmal vor Gott verabscheut?
Vor Gott verabscheuen heißt, es bleibt nichts mehr von mir übrig.
Das ist die tiefste Buße, zu der ein Mensch, möchte ich einmal sagen, fähig ist.
Buße bedeutet, dass ich das Urteil Gottes, das er über mich hat, dass ich das gegen mich selbst ausspreche.
Vor Gott zu sagen, darum verabscheue ich mich.
Wisst ihr, der Herr Jesus hat einmal gesagt, in Johannes 6, das Fleisch nutzt nichts.
Und als Kind gläubiger Eltern, habe ich bei meiner Bekehrung nichts vom Fleisch gewusst.
Und doch ist es der Punkt in meinem Herzen, die Sünde, wo ich lernen muss, dass sie vor Gott keinen Wert hat.
Und dass sie immer böse ist und böse bleibt, um zu erkennen, Römer 7, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.
Das ist eine harte Lektion. Hiob hat sie gelernt.
Und jetzt kommt der Segen Gottes.
Gott sagt zu den Freunden, das ist jetzt der Epilog, da ist die Nachrede.
Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde. Nicht geziemend habt ihr von mir geredet.
Warum hatten sie nicht geziemend von Gott geredet?
Kapitel 15, Vers 11, sind dir zu wenig die Tröstungen Gottes.
Das hatte Eliphaz gesagt und er sagt damit, das was wir reden, sind Aussprüche Gottes. Genau so denkt Gott.
Und damit hatte er Gott und die Freunde, Gott völlig falsch dargestellt, diffamiert.
Seinen Charakter nur einseitig wiedergegeben und ihn in ein falsches Licht gerückt.
Deswegen waren sie schuldig.
Hiob war aber umgekehrt und hatten die Freunde nicht auch die Ansprache Gottes an Hiob gehört?
Warum waren nicht sie auch in Staub und Asche zur Buße gekommen?
Das kreidet Gott ihnen, wenn ich so sagen darf, hier an.
Nehmt euch jetzt sieben Stiere, sieben Witter, damit Hiob opfert für euch und Gott ihnen vergibt.
Und dann, liebe Geschwister, geschieht es.
Vers 10, und der Herr wendete die Gefangenschaft Hiobs, als er für seine Freunde betete.
Und da haben wir Versöhnung unter Brüdern.
Hiob hatte Gnade empfangen und jetzt lebte er und handelte aus der Gnade.
Er trägt seinen Freunden nichts nach, obwohl sie leidige Tröster waren, über die er gesagt hatte,
sinngemäß, wenn man solche Freunde hat wie euch, dann braucht man keine Feinde mehr.
Aber jetzt tritt Hiob für seine Freunde ein in Gnade.
Können wir das auch füreinander? Auch nach solchen Kränkungen?
Aber wie geschieht es? Ich möchte das mal wieder bildlich euch ein wenig plastisch darstellen.
Da stehen diese vier Männer, ich möchte mal sagen, an den Händen sich fassend,
in einem Kreis um den Altar und blicken auf das eine Brandopfer.
Geschwister, wenn wir das Opfer des Herrn Jesus sehen, wie groß die Erlösung ist, die er für uns erwirkt hat,
dann können auch bei der Größe der Vergebung, die wir erfahren haben, können wir auch unseren Brüdern vergeben.
Wir müssen einen Blick haben auf das Opfer und dieser Blick, die Größe, Person und das Opfer unseres Herrn
dürfen nie aus unserem Herzen weichen.
Wenn wir den Herrn aus dem Blick verlieren und sein Opfer, dann sind auch schnell die Beziehungen untereinander brüchig.
Und dann, als Hiob das tut, da wendet Gott die Gefangenschaft Hiobs, das heißt sein Leid, und er bekommt das Doppelte.
Alle seine Bekannten kommen zu ihm, die ihn vorher gemieden hatten, und sie brachten Gaben, um ihn zu beschenken.
Vers 12, Und der Herr segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang, und er bekommt dann das Doppelte an allem Besitz zurück oder wieder.
Und es wurden ihm in Vers 13 sieben Söhne und drei Töchter geboren.
Warum nur sieben Söhne und drei Töchter? Das ist ja gar nicht das Doppelte, oder?
Doch, das ist das Doppelte.
Wir lernen eben an dieser Stelle, dass Hiob schon sieben Söhne und drei Töchter im, ich darf es jetzt mal so sagen, Himmel hatte.
Sodass er mit diesen ersten zehn und den zweiten zehn Kindern insgesamt doch die doppelte Anzahl, nämlich zwanzig hat.
Bei den Tieren ist es wirklich zahlenmäßig das Doppelte, aber bei den Kindern, er bekommt noch einmal zehn Kinder, hat aber doch letztlich in der Ewigkeit, darf ich vielleicht so sagen, zwanzig.
Und nun gibt er den drei Töchtern Namen, Jemima, die zweite Ketsia und die dritte Kerenhapuch.
Und vielleicht zeigt sich in der Namensgebung die innere Wiederherstellung und Segnung, die Hiob erfahren hat.
Denn diese Namen bedeuten, die Fußnote zeigt es ja, Jemima Taube.
Die Taube ist ein Symbol für Reinheit und Demut.
Und Hiob war in seinem Herzen vor Gott gedemütigt.
Und dem Demütigen gibt Gott Gnade.
Und dann heißt die zweite Ketsia, Wohlgeruch.
Und wer die Gnade Gottes erfahren hat und von ihr erfüllt ist, der findet Gnade. …