Zukunft für heute!
ID
fu010
Idioma
DE
Duración
03:17:31
Cantidad
3
Pasajes de la biblia
1. Thess 4,13-18; 1. Thess. 5,1-11; 2. Thess. 2,1-12
Descripción
Eine dreiteilige Vortragsreihe über drei Abschnitte aus den Thessalonicherbriefen, in denen die Entrückung und die Erscheinung Christi vorgestellt wird. Es werden die folgenden Bibelstellen behandelt (je 1 Vortrag pro Stelle): 1. Thess 4,13-18; 1. Thess. 5,1-11; 2. Thess. 2,1-12
Transcripción automática:
…
Guten Abend zusammen, Zukunft für heute, unter diesem Thema wollen wir uns drei
Abende jetzt unterhalten über einige Themen, die im Prinzip prophetische Themen
sind, aber ich habe mal extra die Überschrift so formuliert, um schon im
Vorfeld ein bisschen zu verhindern, dass jetzt jemand meint, wir würden uns jetzt
hier in die Tiefen der Prophetie hinein bohren.
Das haben wir überhaupt nicht vor, sondern wir wollen eigentlich drei Themen, drei
Ereignisse der Zukunft betrachten anhand von drei Abschnitten, wie auch schon
angekündigt, drei Abschnitte aus dem ersten beziehungsweise zweiten Thessalonicher
Brief, die aber damals schon geschrieben wurden mit einem ganz ausgeprägten
Praxisbezug. Man muss diesen Praxisbezug also gar nicht künstlich da dran
schrauben, sondern der wird uns schon mitgeliefert, einfach wenn man den
Hintergrund mit berücksichtigt, vor dem diese Abschnitte oder die Briefe
überhaupt an die Thessalonicher geschrieben wurden. Heute Abend wollen
wir diesen recht bekannten Abschnitt aus 1. Thessalonicher 4 lesen, über die
Entrückung der Gläubigen. Morgen Abend, wenn wir dann noch hier sind, aus dem
2. Thessalonicher Brief aus Kapitel 2, Vorzeichen der Erscheinung des Herrn, das
ist im Prinzip der zeitliche Bereich dieser 70. Jahrwoche von Daniel oder was
man oft so kurz die Drangsalzzeiten nennt. Aber wir wollen nicht weiter auf
die Gerichte und so weiter eingehen, sondern uns auf das beschränken, was uns
da in 2. Thessalonicher 2 geliefert wird. Und am Sonntagabend wollen wir
nachdenken über die Bedeutung des Tages des Herrn für uns. Tag des Herrn, gleich
tausendjähriges Reich, anhand des Abschnittes, der auf unseren heutigen
Abschnitt folgt, nämlich Kapitel 5 des 1. Thessalonicher Briefs und da die
ersten Versen. Also heute Abend wollen wir zum Thema die Entrückung der
Gläubigen lesen aus 1. Thessalonicher 4, Abvers 13. 1. Thessalonicher 4, Vers 13.
Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend
seid, damit ihr nicht betrübt seid, wie auch die übrigen, die keine Hoffnung
haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird
auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.
Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig
bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen
werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines
Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen und die Toten in
Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, die
übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden, in Wolken dem Herrn
entgegen in die Luft. Und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.
So ermuntert nun einander mit diesen Wörtern.
Soweit lesen wir den Bibeltext für heute Abend.
Ich gebe mal vorab eine kurze Struktur dieser Verse, an der wir uns etwas
entlanghangeln wollen. In Vers 13 liefert Paulus uns den Anlass, weshalb er überhaupt
diesen Abschnitt geschrieben hat. Der Anlass war ein bestimmtes Problem bei den
Thessalonikern. Dann haben wir in Vers 14 die Gewissheit, dass die
entschlafenen Gläubigen einmal mit dem Herrn Jesus zusammen vom Himmel auf die
Erde kommen werden. Also die Gewissheit der Tatsache, dass sie dann mit dem Herrn
Jesus zusammen sein werden. Und dann sehen wir in den folgenden Versen 15 bis 18,
in welcher Weise das passieren wird. Wie? Und da haben wir in Vers 16 in der
ersten Hälfte das Handeln des Herrn Jesus. Vers 16 in der zweiten Hälfte die
Reaktion der schon entschlafenen Gläubigen. Dann in Vers 17 die Reaktion
der lebenden Gläubigen, die dann noch auf der Erde sein werden. Und in Vers 18
unsere Reaktion heute. Vers 13 liefert uns einen Hinweis darauf, warum Paulus
überhaupt auf den Gedanken kam, diesen Abschnitt zu schreiben.
Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend
seid. Das ist das große Problem, vor dem überhaupt dieser erste Thessalonicher-
Brief geschrieben wurde. Unwissenheit. Das muss man natürlich berücksichtigen,
dass wir es hier mit einer ganz jungen Versammlung zu tun haben. Die
Thessalonicher hatten, man kann das ein bisschen verfolgen, anhand der Apostel-
Geschichte, hatten auf der zweiten Missionsreise von Paulus Besuch von
Paulus und anderen Brüdern bekommen. Man wird davon gesprochen, von drei Sabbaten,
die diese Brüder verbracht haben in Thessalonich. Daraus kann man also
schließen, dass sie zwei bis drei Wochen dort verbracht haben.
Vielmehr kann das nicht gewesen sein. Von einem weiteren Besuch von Paulus in
Thessalonich wissen wir nichts. Man kann allerdings erkennen, dass Paulus
diese relativ kurze Zeit, diesen Besuch, den er da machen konnte und in der ja
die Versammlung wahrscheinlich überhaupt erst entstanden ist, dass er diese Zeit
genutzt hat, um die Gläubigen intensiv zu unterweisen.
Es ist, wenn man das eigentlich mal zusammennimmt, der erste und zweite
Thessalonicher-Brief, sehr erstaunlich, auf wie vieles er hinweisen kann. Das
werden wir teilweise noch sehen, wovon er sagen kann, das wisst ihr bereits, das
habt ihr gelernt, das haben wir betrachtet. Es ist fast unglaublich, wie
viel er diesen noch einmal Jungbekehrten im Dienst präsentiert hatte, wovon er
einfach davon ausging. Das wussten sie jetzt. Vielleicht erst mal nur ein
bisschen Kopfwissen, ob ihre Herzen das erfasst hatten, das ist manchmal noch
etwas zweifelhaft, ist auch ein Grund, weshalb Paulus hier einiges noch
schreiben musste, wiederholen musste, ergänzen musste um anderes.
Aber immerhin, sie hatten sehr vieles gehört, wovon wir wahrscheinlich nicht
auf den Trichter kämen, das Jungbekehrten heute so schnell zu servieren.
Es geht. Wir haben da manchmal auch ein bisschen zu niedrige Maßstäbe. Wenn
jemand wirklich sich bekehrt hat, darf nicht vergessen, erstens ist er nicht dumm,
zweitens hat er den Heiligen Geist, genauso gut wie jemand, der schon 50
Jahre auf dem Weg des Glaubens ist. Durch den Heiligen Geist hat er die
grundsätzliche Fähigkeit, die gesamte Wahrheit Gottes zu verstehen.
Das erwähnt der Apostel Johannes einmal, 1. Johannes 2, ihr habt die Salbung von
dem Heiligen und wisst alles. Das bedeutet, ihr habt ein grundsätzliches
Verständnis für die gesamte Wahrheit Gottes. Das bedeutet nicht, dass jeder von
uns jedes Detail der Bibel verstehen oder erst recht erklären könnte, keineswegs.
Wir anmaßen das zu behaupten. Aber es bedeutet, dass uns kein Teil der
Bibel, keine Einzelwahrheit grundsätzlich verschlossen ist, wovon man sagen müsste,
das ist zu hoch für mich, das verstehe ich nicht, wer soll das verstehen können?
Nein, ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst grundsätzlich alles.
So, jetzt ist klar, dass Paulus in diesen 203 Wochen nicht alles behandeln konnte.
Er greift natürlich zurück und er hat damals ja seine Belehrung überhaupt auf
den Missionsreisen gegründet, maßgeblich auf das Alte Testament.
Darauf bezieht er sich immer wieder. Das sehen wir also im Hintergrund der
Belehrung hier. Aber dazu kam natürlich bei Paulus das, was er als Offenbarung
neu empfangen hat. Und Paulus ist ja einer von denen, die einen ganz
wesentlichen Teil der christlichen, der neutestamentlichen Wahrheit vom Herrn
empfangen haben. Es waren mehrere Brüder, aber die, ich sag mal euch, die paulinische
Lehre, das ist im Grunde der Grundstock der christlichen, der typisch christlichen
Wahrheit. Und einen wesentlichen Punkt haben wir hier, wenn wir noch sehen.
Wir wollen nicht, dass ihr unwissend seid. Warum ist das so riskant, unwissend zu
sein? Ein oder andere von euch hat den Satz schon mal gehört, Wissen ist Macht.
Nichts wissen macht auch nichts. Aber ganz so ist es nicht. Es kann ganz
konkrete Folgen haben, zumindest in geistlichen Dingen, wenn wir da unwissend
sind. Und heute war die Brüderbesprechung in Segen.
Da ist es zwischendurch auch mal, glaube ich, erwähnt worden, dass es eine
schuldlose und eine schuldhafte Unwissenheit gibt. Den Hebräern wird der
Vorwurf konkret gemacht, dass sie der Zeit nach längst Lehrer hätten sein
sollen, aber dass sie auf einem sehr niedrigen Niveau waren.
Die hätten also im Laufe ihres Glaubenslebens beileibe schon einiges
lernen können und hatten die Zeit nicht genutzt dafür.
Also Unwissenheit ist nicht so ganz ohne. Zwei Gründe kann man hier mal dafür
nennen, in diesem Zusammenhang. Erstens, wenn wir unwissend sind und unwissend
bleiben, dann wird der Teufel seine Chance wittern.
Dann wird er da rein grätschen und wird sich bemühen, dieses Loch in unserer
Erkenntnis zu stopfen. Vielleicht mit einem gräulichen Gemisch aus halb Wahrheit
und halb Irrtum, vielleicht aber auch mit konkreten falschen Lehren. Und die
Gefahr war bei den Thessalonichern ganz konkret vorhanden. Das sieht man noch
stärker im zweiten Thessalonicherbrief, woraus wir sogar für morgen Abend einen
Abschnitt betrachten werden, dass sie nicht nur unwissend waren, sondern dass
sie auch in Gefahr waren, irre geführt zu werden durch Fehl-Falschinformation.
Damit müssen wir auch konkret rechnen. Wenn wir deswegen unwissend sind, weil wir
uns einfach nicht dafür interessieren oder weil wir meinen, das Lernen und das
Betrachtungenlesen und so weiter, das können wir den alten Brüdern mal
überlassen, das können wir selber anfangen, wenn wir 50 plus sind, dann
müssen wir konkret damit rechnen, dass unter den vielen Einflüssen, denen jeder
von uns ausgesetzt ist, auch irgendwelche Falschen sind, die uns auch in dieser
Hinsicht irgendwie beaufschlagen werden. Das ist weit verbreitet, dass man gerade
in Bezug auf diese Themen der Zukunft unheimlich viele verkehrte Gedanken
hören oder lesen kann. Das Internet ist da sehr riskant, weil man da oft die
Quelle gar nicht so genau erkennen kann und es gibt ziemlich viele fadenscheinige
oder konkret falsche Webseiten, die man also nicht lesen sollte, weil man schnell
was aufgeschnappt hat über die Zukunft, was sich irgendwann als verkehrt
herausstellt und dann mühsam korrigiert werden muss.
Das ist also die eine Gefahr, dass der Teufel uns dieses Loch stopft mit
falschen Dingen. Das zweite Problem, das haben wir auch hier ganz konkret in
diesem Vers 13, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die übrigen, die keine
Hoffnung haben. Das heißt, dass auch Unwissenheit ganz direkt etwas zu tun
haben kann mit unserem persönlichen Befinden.
Hier in Thessalonich war der Hintergrund folgender. Die Thessalonicher lebten auf
Grund dessen, was sie schon gelernt hatten, sehr aktiv in der Erwartung, dass
der Herr Jesus wiederkommen würde. Allerdings dachten sie natürlich mehr
an sein Kommen, um das Reich aufzurichten. Aber immerhin, die Tatsache
war da, sie hatten diese Erwartung des Herrn und sie erwarteten, dass
kurzfristig, sieht man schon, dass es nicht ganz passte, diese Information, die
sie hatten, Erscheinung, um das Reich aufzurichten und ganz kurzfristig geht
überhaupt nicht, weil vorher noch ein Drangsatz kommen muss. Aber immerhin, sie
dachten das und jetzt waren kurz nachdem sie zum Glauben gekommen waren, die
ersten von ihnen in irgendeiner Weise gestorben. Was war jetzt mit denen? Auf
einmal war es passiert, dass sie immer wieder mal zum Friedhof gehen muss, dass
wieder jemand von ihnen begraben wurde. Und daraus erkennen wir jetzt schon, dass
sie eine Diskrepanz hatten, dass sie ein Loch in ihrer
Vorstellungswelt und in ihrer Verständniswelt hatten.
Sie wussten einerseits, dass der Herr Jesus einmal wieder kommen würde vom
Himmel. Sie wussten auch wohl, dass der Herr Jesus dann nicht alleine kommen
würde, sondern dass Gläubige mit ihm kommen würden, dass die Gläubigen mit
ihm kommen würden. Andererseits sahen sie jetzt auch einmal
hier den Friedhof sich füllen mit solchen, von denen sie wussten, die haben
sich doch bekehrt, die glauben doch an Jesus und jetzt sind sie gestorben. Wie
kriegen wir das zusammen? Der Körper liegt da im Grab. Irgendwann sollen die
Leute mit dem Herrn Jesus vom Himmel her kommen und da fehlte ihnen irgendwie
ein Link, eine Verbindung dazwischen. Das ist genau das Thema, was uns heute
Abend beschäftigt. Das führte, dieses Loch in ihrem Verständnis, führte aber
dazu, dass sie in eine scheinbar ungewöhnliche Trauer gefallen waren.
Es ist eigentlich schön, wie Paulus hier formuliert. Er sagt, damit ihr nicht
betrübt seid, wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben.
Paulus sagt also mitnichten, was ist das unmöglich, dass ihr betrübt seid.
Er verbietet den Gläubigen nicht das Trauer. Der Herr Jesus selbst hat ganz
deutlich seine Trauer am Grab von Lazarus geäußert und das war durchaus
die Trauer eines vollkommenen Menschen. Eine Trauer, so wie wir sie auch
kennen, wenn jemand heimgeht. Ich bin da gerade ziemlich im Thema. Mein
eigener Schwiegervater ist vor vier, fünf Wochen heimgegangen. Da haben wir das
selbst erlebt, wie das ist, wenn auf einmal jemand fehlt, den man sehr geliebt
hat, der vielleicht der Mittelpunkt der Familie war. Da entsteht ein ganz schön
großes Loch und wir sind betrübt, aber nicht wie die übrigen, die keine
Hoffnung haben. Aber der erste Gedanke, den wir hier mal mitnehmen ist,
Unwissenheit hat sehr direkt oder kann sehr direkt etwas mit unserem ganz
persönlichen Befinden zu tun haben. Es geht hier nicht um theoretisches Wissen,
sondern darum, dass Kopf und Herz bei uns Menschen einfach miteinander
verbunden sind. Das ist ein Grund, weshalb Gott sich große Mühe gibt, um
unserer Unwissenheit abzuhelfen und um uns zu unterweisen, um uns zu helfen, um
uns glücklich zu machen und um uns vorwärts und weiter gehen zu lassen, auf
dem Weg zum Ziel hin. Die übrigen, die keine Hoffnung haben,
das waren hauptsächlich damals natürlich die Heiden, die Thessalonicher.
Thessalonich liegt in Griechenland. Wahrscheinlich bestand die Versammlung
zwar aus einigen Juden und aus früheren Heiden, aber diese übrigen, die keine
Hoffnung haben, die Juden hatten natürlich eine Hoffnung, die Hoffnung
auf das Reich und die war auch in dieser Versammlung schon bekannt. Aber die
übrigen, die keine Hoffnung haben, das waren damals die Heiden, die im
Heidentum lebten und da hat sich im Grunde nicht ganz viel daran geändert.
Wenn man heute mit Menschen zu tun hat, hauptsächlich in anderen Ländern, die
wirklich im Heidentum leben, dann bekommt man relativ schnell einen Eindruck, wie
hoffnungslos diese Menschen sind. Nur es ist dramatisch, dass diese
Hoffnungslosigkeit in unser Land so hineingeschwappt ist.
Da hat auch übrigens Luther nicht viel daran geändert. Luther hat so seine
bestimmten Wahrheiten entdeckt, die hat der Herr ihm offenbart, aber das hatte
damals noch seine Grenzen. Andere Wahrheiten, unter anderem die Wahrheit
über die Entrückung der Gläubigen, die ist leider sehr untergegangen und die
ist auch durch Luther nicht wieder neu entdeckt worden. Das hat noch eine ganze
Weile gedauert, im Grunde auch erst im Zusammenhang mit dieser Entdeckerweckung
Anfang des 19. Jahrhunderts. Dann ist man auch darauf wieder gestoßen und
ich sage das mal den Jüngeren hier, es ist sehr erstaunlich, wenn man die Schriften
der Brüder liest, die eben im 19. Jahrhundert sehr viel geschrieben haben,
das ist sehr erstaunlich, wie viel die sich mit der Prophetie beschäftigt
haben. Und das waren ja nicht alles Hochschullehrer oder gewesene Theologen
oder sowas, die Spaß hatten an auch mal ein bisschen theoretischer Beschäftigung,
sondern da waren auch Brüder bei, die sehr handfest mit beiden Beinen im Leben
standen. Die haben Riesenkonferenzen veranstaltet, weil das neu war und weil
sie auf einmal merkten, das ist ja Zukunft für heute, was Gott uns da
liefert. Das sind ja alles Themen, die werden sehr ausführlich behandelt in der
Bibel, die uns heute etwas zu sagen haben, die Relevanz haben für uns heute.
Nicht betrübt sein wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. Ich habe früher in
meinem Beruf ein paar mal Beerdigung mitmachen müssen von Leuten, die mit
höchster Wahrscheinlichkeit im Unglauben gestorben sind.
Da kriegt man einen Eindruck davon. Ich erinnere mich an eine Beerdigung, die war
im Krematorium. Das war nur noch eine Feier. Das war ein so kurzes, liebloses Ende
eines Lebens. Es war gar kein richtiger Abschied. Nur eine Feier von der Frau eines
Kollegen, ungläubig und diese Leute waren sich einig gewesen, dass sie auf dieser
Beerdigungsfeier, na Beerdigung war es ja gar nicht, Verbrennung, dass nichts
christliches irgendwie da zur Sprache kommen sollte. Es wurde kein christliches
Lied gesungen oder gespielt. Das waren irgendwelche gängigen Melodien, was
gelesen wurde. Das waren nur irgendwelche weltlichen Schriftsteller und deren
Aussprüche. Es gab kein Kreuz, kein gar nichts. Eiskalte Atmosphäre nach meinem
Empfinden. Menschen, die keine Hoffnung haben.
Aber wir trauern auch, aber nicht so. Wenn wir an einer Beerdigung teilnehmen, dann
haben wir doch einen ganz anderen Blick auf denjenigen, von dem wir uns
verabschieden und ganz besonders den Blick auf denjenigen, durch den der
Betreffende entschlafen ist. Darauf kommen wir auch noch.
Und dann haben wir in Vers 14, das ist ein sehr schöner Vers, die Tatsache, dass die
Entschlafenen mit Jesus kommen werden. Das ist die wesentliche Aussage von
Vers 14. Wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird
auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen. Das ist eine Aussage am Satz
der zwei Teile. Im ersten Teil wird über den Herrn Jesus gesprochen, im zweiten Teil
über unsere Entschlafenen. Es ist immer schön, wenn dieser Vergleich gezogen werden
kann zwischen einem Menschen und Jesus. Deswegen, weil der Betreffende Jesus
angehörte. Und hier wird ein Vergleich gemacht. So wie Jesus, so auch die
Entschlafenen. Das ist der Grundgedanke hier. Wenn wir glauben, dass Jesus
gestorben und auferstanden ist. Ich mal da hinterher einfach einen Punkt mache.
Das ist doch Glaubensgrundlage für uns. Das ist auch wesentlicher Bestandteil
des Evangeliums. Jetzt der Korinther 15, am Anfang, da wird das ausdrücklich
erwähnt. Das ist wesentlicher Bestandteil des Evangeliums und damit
auch unseres Glaubensgutes, dass Jesus gestorben ist und dass er auferstanden
ist. Glauben wir das? Das ist die Frage hier mit diesem Wort
wenn. Es zieht ja nichts in Zweifel, sondern es ist eher eine rhetorische Frage. Wenn wir
das glauben, so, und das Wort muss man ruhig so nehmen, wie es da steht, so,
genau so, wird Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.
So bedeutet wie Jesus. Wenn der Herr Jesus gestorben ist und auferstanden ist, so,
jetzt denken wir an die Entschlafenen, die wir kennen, sie sind auch gestorben
und sie werden auch auferstehen. Auf dem gleichen Wege durch Tod und
Auferstehung wird Gott diese Gläubigen einmal mit ihm, mit Jesus bringen.
Das ist also die ganz kurze Tatsache, ohne dass hier schon Details geliefert
werden. Stichwort Details. Es ist nicht ganz das erste Mal, dass hier im Neuen
Testament von der Entrückung der Gläubigen gesprochen wird. Es gibt eine
Stelle in den Evangelien, das Johannes 14, die ersten Verse. Da erwähnt der Herr
Jesus einmal die Tatsache. Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
Dann sagt er, er geht hin, um den Seinen einen Platz zu bereiten und dann sagt er,
wenn ich wieder komme, dann komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit wo
ich bin auch ihr seid. Da verbindet der Herr Jesus diese ganz kurze, im Grunde
noch etwas rudimentäre Belehrung mit den Ängsten und den Befürchtungen seiner
Jünger. Sie konnten die Details, die wir hier finden, noch gar nicht verstehen.
Aber angesichts der Tatsache, dass er sie verlassen würde und dass noch einige
andere Turbulenzen mit seinem Leiden und seinem Tod verbunden sein würden, zum
Beispiel die Tatsache, dass einer der Jünger ihn verraten, ein anderer ihn
verleugnen würde und noch manches mehr, da tröstet er sie. Er tröstet sie mit der
einfachen Tatsache, liebe Jünger, im Haus meines Vaters, dieses Haus gibt es, da
sind viele Wohnungen, da ist Platz nicht nur für mich, sondern auch für euch und
ich werde selbst hingehen, um diesen Platz für euch zu bereiten und ich
werde selbst wiederkommen, um euch dorthin zu bringen.
Wie gesagt, da erwähnt der Herr Jesus mehr oder weniger nur die Tatsache, dass
er wiederkommen würde, um die Seinen zu sich zu nehmen.
Er tut das da vor dem Hintergrund der Ängste seiner Jünger. Dann haben wir den
bekannten, das bekannte lange Kapitel, 1. Korinther 15.
Da ging es darum, dass unter den Korinthern Leute aufgestanden waren, die
leugneten die Auferstehung. Gleiche Belehrung, aber dann schon ziemlich
detailreich. Das war nötig und da wird natürlich besonders gesprochen über den
neuen Leib, den neuen Körper, den die Entschlafenen dann haben werden, die
Entschlafenen und auch die verwandelten Lebenden, der Herrlichkeitsleib.
Aber wie gesagt, da ist der Hintergrund, die Leugnung der Auferstehung. Hier haben
wir noch einen dritten Hintergrund. Hier geht es um die Unwissenheit und die
daraus resultierende übermäßige Traurigkeit der Gläubigen. Und denen
begegnet hier der Apostel Paulus, indem er in einer relativ kurzen, überschaubaren,
aber schönen Weise beschreibt, wie das vor sich gehen wird, wenn der
Jesus wiederkommen würde und alle Gläubigen zu sich nehmen würde.
Wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott
die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.
Ich unterstreiche mal diesen letzten Ausdruck, mit ihm bringen.
Das ist also ein Hinweis auf die Erscheinung des Herrn Jesus in Herrlichkeit.
Zur Entrückung kommen wir nicht mit ihm, sondern da kommt er für uns. Aber danach,
nach der Drangsalzeit, Anfang des Reiches, dann kommt er mit all den Seinen vom
Himmel. Und dann ist natürlich die Frage, wie kommen sie denn dorthin, damit sie
überhaupt mit ihm wieder auf die Erde kommen können.
Die entschlafenen Gläubigen, die werden hier sehr schön genannt, durch Jesus
Entschlafene. Das ist ein Ausdruck, im Deutschen gibt er im Grunde nicht ganz
wieder, was er vom Grundtext her richtig meint.
William Kelly hatte ja die Angewohnheit, in vielen seiner Betrachtungen eine eigene
Übersetzung zu liefern. Und er hat das aus dem Grundtext heraus
wörtlich übersetzt, ich sage mal auf Englisch, they were put to sleep through Jesus.
Auf Deutsch, sie wurden durch Jesus zum Schlafen gelegt. Das ist eigentlich ein
Ausdruck, der gebraucht wird für ein kleines Kind, was durch seine Mutter
abends zum Schlafen hingelegt wird.
Wir waren vorhin bei euch, Mario, zu Hause und gegen Ende des Essens, da sagte die
Mama auch mit so auf die Kleine so, jetzt muss ich dich mal fertig machen zum
Schlafen. Das ist der Gedanke, der uns hier
vorgestellt wird. Wenn jemand stirbt, jetzt vor ein paar Wochen waren wir
selbst dabei, als der Schwiegervater heimging, dann ist es Jesus, der ihn
zum Schlafen gelegt hat. Das gibt dem Tod doch eine ganz andere Atmosphäre, es
nimmt dem Tod nicht den Schreck. Der Schwiegervater hatte auch Furcht davor,
vor dem Augenblick und vor der letzten Zeit, vor dem Sterben. Das ist natürlich,
das kann man jemandem auch schlecht nehmen.
Aber was für einen anderen Charakter hat der Tod eines Gläubigen im Vergleich zu
dem Sterben eines Ungläubigen, der im Grunde in ein schwarzes Loch geht, der
nicht weiß, was ihn erwartet, der, wenn er ehrlich ist, nur Furcht hat, Angst hat.
Sie sind durch Jesus entschlafen. Und mancher wird das schon mal gehört
haben, dass es in einem alten Missionsbericht mal diese Aussage gibt,
ein Missionar stirbt nicht an einer Krankheit oder an der Feindschaft der
Menschen, er stirbt am Willen Gottes. Selbst wenn es als Märtyrer ist, ist es am
Ende egal, ob es ein Unfall ist, eine Krankheit, der Märtyrer tot oder ein Tod
friedlich irgendwo im Bett als alter Mensch. Wenn der Gläubige stirbt, dann ist
er durch Jesus entschlafen.
Die verbleibenden Verse 15 bis 18 sind dann im Grunde eine Art Einschub, der
erklärt, wie das vor sich geht, was wir als feste, gewisse, sichere Tatsache in
Vers 14 kurz angedeutet gefunden haben. Der Gedanke von Vers 14, dass die durch
Jesus Entschlafenen einmal mit ihm kommen werden, wird direkt fortgesetzt
in Kapitel 5 Vers 1, was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft. Brüder, so
habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird. Dazwischen, das ist ein
Einschub und das ist gerade das Neue, was Paulus den Thessalonikern jetzt
liefern wollte, nämlich zu erklären in ein paar Details, wie geht das vor sich.
Dieses sagen wir euch, Vers 15, im Wort des Herrn. So, das ist schon interessant, dass Paulus das
an dieser Stelle extra erwähnt. Paulus hat viele Offenbarungen bekommen, viele
Wahrheiten niedergeschrieben oder auch im mündlichen Dienst weitergegeben, die
komplett neu waren, die im Alten Testament nicht zu finden waren. Aber es
gibt nur einige wenige Male, wo er das so spezifisch betont, dass er etwas vom
Herrn bekommen hat. Das sagt er zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Mal des
Herrn, 1. Korinther 11. Da gebraucht er den Ausdruck mal, auch im Zusammenhang mit den
Wahrheiten des Epheserbriefes, der Wahrheit von dem einen Leib.
Vielleicht schlagen wir das doch mal kurz auf. Das ist einmal 1. Korinther 11.
1. Korinther 11, Vers 23,
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass
der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm und so
weiter. Und das ist dann die eigentliche Einleitung zu dem Thema Mal des Herrn.
Dann haben wir das im Epheserbrief, in Kapitel 3, Vers 2, Wenn ihr nämlich
gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in Bezug auf euch
gegeben ist, dass mir durch Offenbarung das Geheimnis kundgetan worden ist und
so weiter. Vers 6, dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte
und Mitteilhaber der Verheißung und so weiter. Also die Wahrheit von dem einen
Leib, die Wahrheit über das Mal des Herrn und den Tisch des Herrn und hier
die Wahrheit über die Entrückung der Gläubige. Das sind drei Wahrheiten, die
er speziell mit so einem Marker versieht, dass ihm das speziell vom Herrn
anvertraut worden war. Dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, das
unterstreicht hier natürlich, liebe Brüder, liebe Schwestern in Thessalonik,
das ist jetzt etwas Neues. Das hat mir der Herr speziell anvertraut. Das könnt ihr
im Alten Testament so nicht finden. Das ist auch keine Spekulation, das sind nicht
meine Interpolationen, das sind nicht meine Annahmen, Vermutungen, sondern das
habe ich so in dieser Form vom Herrn anvertraut bekommen. Anvertraut
bekommen zur Weitergabe an die Gläubigen, dass wir die Lebenden, die
übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen
werden. Da bezeichnet er zwei Personengruppen,
einmal die Entschlafenen und wir die Lebenden. Und damit macht er klar, dass es
im Augenblick der Entrückung diese zwei Personengruppen geben würde.
Er macht damit klar, liebe Thessalonicher, seid nicht überrascht, das war
vorherzusehen. Das ist auch vom Herrn so, ich will nicht
gerade sagen gewollt, aber es ist so in seinem Plan enthalten, dass vorher noch
Gläubige sterben, dass die Gnadenzeit noch eine Weile dauern würde, weil eben
Gnade angeboten werden soll durch das Evangelium. Und das beinhaltet, leider
könnte man sagen, dass in dieser Zeit noch Gläubige sterben. Es wird Entschlafenen
geben, aber es wird auch Lebende geben. Ist ganz interessant, dass Paulus hier
noch formuliert, wir die Lebenden. Wenn man das Ende des zweiten Timotheusbriefes
liest, das hier ist wohl der erste Brief, den er geschrieben hat, der zweite
Timotheusbrief dürfte der letzte sein, da hat er sich von den Gedanken schon
verabschiedet. Da war ihm klar geworden, das heißt, der Herr hatte ihm gezeigt, dass
er durch den Märtyrertod gehen müsste, dass er nicht damit rechnen konnte, dass
ganz kurz vorher der Herr noch kommen würde und ihm das ersparen würde.
Normalerweise wissen wir das nicht, ob wir noch durch den Tod zu gehen haben.
Bei Paulus war das am Ende so. Aber hier sagt er das noch, er geht davon aus, das
hat eigentlich die Gläubigen zu allen Zeiten, die diese Wahrheit kannten, immer
aufrecht erhalten. Immer hat diese Hoffnung in den Gläubigen gelebt,
vielleicht sind wir die letzte Generation, vielleicht sind wir diejenigen, die
wirklich sagen können, wir die Lebenden bei der Ankunft des Herrn. Das hat die
Hoffnung der Gläubigen, die das verstanden haben, immer wieder motiviert,
immer wieder angefragt. Jede neue Generation hatte doch diese Hoffnung,
vielleicht sind wir es, die nicht mehr sterben müssen. Und ich glaube, es ist
kein Fehler, wenn auch in schwierigen Zeiten, in Prüfungszeiten, man doch immer
wieder die Hoffnung hat, vielleicht geht es nicht so weiter, vielleicht kommt der
Herr doch noch, bevor die Lage für mich persönlich oder für uns insgesamt noch
schwieriger wird. Auch wenn man sagen muss, Generationen von Gläubigen haben
sich getäuscht, aber die Hoffnung hat sie doch innerlich aufrecht erhalten und
wenn sie dann durch Jesus entschlafen sind, dann gehören sie eben zu denen, die
auferweckt werden in diesem wunderbaren Augenblick. Aber es wird eben uns, die
Lebenden geben. Welche Generation auch immer das sein wird, ist man nicht so
richtig, aber es wird welche geben. Vielleicht dürfen wir das mal verbinden
mit Matthäus 16, wo der Herr Jesus von der Versammlung redet und von ihr sagt,
die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.
Das hat manches Mal in der Geschichte so ausgesehen, als sei es mit dem
Christentum echt fertig. Als wäre kein Blumenpop mehr damit zu
gewinnen. Als wären die Gläubigen endgültig an
die Wand gedrückt worden und das Zeugnis erloschen. Das wird es nicht.
Die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen und auch der Einzelne, der
kann das sagen, es wird am Ende lebende Gläubige hier geben, die nicht durch den
Tod gehen, sondern die entrückt werden.
Wir werden den Entschlafenen keineswegs zuvor kommen und das war wohl etwas
konkreter das Problem, was die Thessalonicher hatten, die Frage der
Prioritäten. Die hatten die Furcht, dass diejenigen, die jetzt wieder ihr
Erwarten doch noch gestorben waren, etwas Maßgebliches verlieren würden.
Der Text sagt nicht so ganz genau, wie die Befürchtung aussah, aber man muss
annehmen, dass die Thessalonicher, die eben noch Lebenden, vermuteten, dass die
Entschlafenen vielleicht beim Kommen des Herrn, bei der Erscheinung des Herrn, nicht
dabei sein würden, dass sie vielleicht am Reich nicht teilhaben würden, dass sie
keine Belohnung kommen würden, dass sie in irgendeiner Weise verkürzt werden
würden, also auch eine direkte Folge ihrer Unwissenheit. Und diese Furcht
nimmt ihnen Paulus jetzt auch bei der ersten besten Gelegenheit. Er sagt, wir
werden denen nicht zuvor kommen. Das heißt, wenn man das umklappt, die
Aussage, die werden keinen Nachteil haben. Vers 16,
Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines
Erzsingers und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen und die Toten in
Christus werden zuerst auferstehen. Hier haben wir also die schon angekündigten
Details, was in diesem Augenblick passieren würde. Es ist ganz interessant
hier mal eben an einen Ausdruck aus 1. Korinther 15 zu denken.
Da sagt Paulus ja, dass die ganze Geschichte, die hier uns jetzt eine
Stunde lang beschäftigt, dass die in einem Nu vor sich geht, in einem Augenblick, in
diesem berühmten Atomos, in einem Augenblick, den man menschlich nicht
mehr teilen kann, so kurz wird er sein. The twinkling of an eye steht da im
Englischen, Augenzwinkern. So schnell kann man gar nicht lesen und
betrachten. Aber hier werden drei Dinge erwähnt, die dann geschehen.
Oben drüber steht aber die Tatsache, der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen.
Das ist mal wieder eine sehr schöne Tatsache. Es gibt einige Dinge, die tut
der Herr selbst. Der Herr musste selbst vom Himmel auf die Erde kommen. Dazu
konnte er keinen Engel schicken. Und das hängt direkt damit zusammen, dass das
Werk am Kreuz vollbracht werden musste. Der Sohn Gottes hat mich geliebt und
sich selbst für mich hingegeben. Wer Interesse daran hat, der kann mal das
Neue Testament durchsuchen, durchscannen auf dieses Wort selbst. In dieser
Bedeutung, es gibt ein paar Stellen, die betonen, dass bestimmte Dinge der Herr
selbst getan hat, tut oder noch tun wird. Die Entrückung auch. Theoretisch könnte er
auch einen Engel schicken, um uns abzuholen. Aber das lässt er sich nicht nehmen, dass
er die Seinen von der Erde aufnimmt und dass er uns in das Vaterhaus bringt. Das
erledigt er schon selbst. Der Herr selbst wird mit gebietendem
Zuruf, dieser gebietende Zuruf, das redet von Autorität, einer Autorität, die
diejenigen, die sie hören werden, weder widerstehen wollen, noch widerstehen
können. Gebietender Zuruf und mit der Stimme eines Erzengels. Die Bibel redet
konkret nur von einem einzigen Erzengel, von Michael, der immer wieder verbunden
wird damit, dass er für sein Volk, für das Volk Gottes steht oder eintritt, für
Israel. Ist eins der höchsten geschaffenen Wesen. Erzengel, wir kennen die
Hierarchie in der Engelwelt nicht so ganz genau, aber Erzengel, diese Vorsilbe
Erz hat ja nicht viel zu tun mit Erz im Sinne von Eisenerz, sondern das bedeutet
eigentlich Urengel oder Oberengel. Der Erzhirte beispielsweise, das ist der
oberste Hirte, der mit der höchsten Autorität, der Autorität über die
Unterhirten hat. Das ist hier auch der Gedanke. Die Erzväter, das waren die
Vorväter, die Urväter, nach denen die anderen kamen.
So ist der Erzengel derjenige, der die höchste Position in der Engelwelt hat.
Und mit der Posaune oder mit der Trompete Gottes. Das ist unter den
Musikinstrumenten so typischerweise eins, das sehr klaren Klang hat und ein
bisschen fordernden Klang hat, was musikalische Leute schon mal etwas quält,
wenn sie schief gespielt wird. Aber das ist ein Signal, das dringt einfach durch.
Man hört schon mal, dass Kinder die Trompete lernen, dass sie in den Keller gehen müssen
zum Üben, um die ganze Nachbarschaft nicht zu quälen damit. Aber hier ist die
Posaune in diesem eigentlich militärischen Sinne, dass ein Aufruf
ergeht, diese berühmte letzte Posaune bei den Römern, nach der das Heer dann
endlich abmarschiert, nachdem es vorher mehrere Signale zur Vorbereitung und zum
sich aufmachen gegeben hat. Man hat schon mal diese drei Signale, die uns hier
beschrieben werden, verbunden mit den verschiedenen Gruppen von Gläubigen.
Es gibt keine Bibelstelle, die das lehrmäßig hieb- und stichfest nachweist,
aber man kann das schon mal verbinden als praktischen Gedanken. Der gebietende
Zuruf, dass er denen gelten wird, dass er von denen gehört und beantwortet wird,
die als neutestamentliche Gläubigen, also als Christen schon entschlafen sind.
Die kennen die Stimme des Herrn Jesus ja, weil sie konkret an ihn geglaubt haben
in ihren Lebzeiten. Wenn also seine Stimme einen gebietenden
Zuruf liefert, dann erkennen sie die Stimme und reagieren darauf. Dann die
Stimme eines Erzengels, das ist eigentlich typisch alttestamentlich.
Israel hat Gott, hat Jehova sich oft in Gestalte eines Engels offenbart. Im Neuen
Testament haben wir das nur noch relativ selten. Für die christliche
Haushaltung ist die Offenbarung Gottes in dieser Form eigentlich untypisch. Nicht,
dass die Engel heute inaktiv wären. Sie sind da, sie sind auch tätig für die
Gläubigen, das sagt das Neue Testament. Aber die Offenbarung Gottes uns
gegenüber, die geschieht in anderer Form. Aber Israel kennt diese Stimme eines
Engels oder eines Erzengels. Und dann die Posaune Gottes. Ich habe den Gedanken
schon erwähnt, dass das eine Anspielung ist auf die militärischen Geflogenheiten
der Römer, wo mehrere Posaunen geblasen wurden, bis dann die letzte Posaune das
Signal zum Abmarsch der Truppe gab. Das ist wirklich ein militärischer Ausdruck, der hier
auch gebraucht wird. Und es wäre logisch, das jetzt zu verbinden mit den dann noch
lebenden Christen auf der Erde, die gewissermaßen darauf warten, die schon
vorbereitet sind, die, wenn sie in einer guten geistlichen Haltung sind, ihr
ganzes Leben eigentlich gewartet haben darauf, dass dieser Ruf, dass dieser
Posaunenstoß kommt und sie abmarschieren dürfen. Nicht in den Kampf, sondern gerade
aus dem Kampf heraus, die dann diese Kampfstätte, die diese Welt für viele
Gläubige ist, verlassen dürfen, um dann in die Ruhe einzugehen.
Drei Personengruppen aus dem Neuen Testament, aus der Zeit der Gnade, die
Entschlafenen und die Lebenden. Und die alttestamentlich Gläubigen habe ich
erwähnt. Vielleicht mal eine kurze Bemerkung auch wert.
Wir nennen das oft so landläufig die Entrückung der Versammlung, die
Entrückung der Kirche, die Entrückung der Braut. Aber das ist nur ein Teil der
Wahrheit. Die Menschen, die vorher genannt werden, die Entschlafenen oder die
anderswo genannt werden, die des Christus sind. Ich glaube 1. Korinther 15 steht das.
Das sind alle Gläubigen. Das sind nicht nur die in der Gnadenzeit. Die Gläubigen
angefangen von Adam, Abel, Noah, Mose und so weiter. Alle Gläubigen des Alten
Testamentes. Wann werden die denn auferstehen? Im gleichen Augenblick.
Gottes Wort führt nicht weiter aus, was danach geschieht. Denn ins Vaterhaus wird
der Herr Jesus uns bringen. Das sagt Johannes 14. Diese alttestamentlich
Gläubigen werden nicht im Vaterhaus sein. Sie werden schlussendlich einen Platz im
Segen haben, aber nicht den gleichen Platz wie wir. Sie werden dann auch
auferweckt werden. Und in der Offenbarung wird das jedenfalls in Bildern doch
angedeutet. In den 24 Ältesten, die wir dann ab Kapitel 4 der Offenbarung haben,
ist sicherlich ein Hinweis auf diese zwei großen Gruppen, alttestamentlich
und neutestamentlich Gläubige, die dann alle zusammen im Himmel gesehen werden
nach der Entrückung. Also es werden nicht nur unsere Entschlafenen dann
auferweckt, sondern definitiv alle, die bis dahin geglaubt haben.
Und wenn der Herr Jesus so vom Himmel herabkommt, Vers 16, zweite Hälfte, dann
werden die Toten in Christus zuerst auferstehen. Hier haben wir wieder einen
Hinweis auf diesen Gedanken der Prioritäten.
Wir werden ihnen nicht zuvor kommen, vielmehr werden sie sogar zuerst
auferstehen. Das ist wohl so ein kleines Wortspiel hier von Paulus. Er sagt, die
werden nicht nur keinen Nachteil haben, in gewisser Hinsicht, rein zeitlich
werden sie einen, wenn auch winzigen, Vorsprung haben. Bisschen interessant, dass
er sagt zuerst und dass er in 1. Korinther 15 von diesem Nu, von diesem
Augenblick redet. Für uns unteilbar. Gott teilt ihn schon und Gott wird dafür
sorgen, dass tatsächlich die, die auf dem Friedhof liegen, deren Körper zuerst
auferweckt werden. Ja, wird ganz kurz hintereinander passieren alles, aber
trotzdem, sie haben sogar einen Vorteil. Diese Auferstehungsmacht des Herrn Jesus,
das ist ja eigentlich die höchste Macht, die man sich überhaupt vorstellen kann,
stärker als alle Atommacht, die sich inzwischen als sehr destruktiv
herausgestellt hat, ist doch die Macht, die den Tod überwindet. Eine solche Macht
steht uns Menschen nicht zur Verfügung. Wir müssen nicht die Befürchtung haben,
dass irgendwann ein Mensch sich diese Macht aneignen könnte. Aber der Herr
Jesus hat sie, die Macht, den Tod zu überwinden.
Dieselbe Macht hat er erlebt, als er auferweckt wurde, als er auferstand, das
sind die beiden Seiten seines Verlassens des Todes.
Dieselbe Macht wird sich an unseren Entschlafenen auch betätigen, an den
Entschlafenen zuerst. In Vers 17 haben wir dann die Reaktion der lebenden
Gläubigen auf diesen Zuruf des Herrn Jesus. Danach werden wir, die Lebenden,
die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden, in Wolken, dem Herrn
entgegen in die Luft. Mancher von euch kennt diese grafische Darstellung von
dem Bruder Eberhard Platte, in diesen Übersichten von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Er hat das ja immer so dargestellt, ein Pfeil, der vom Himmel herkommt, der Herr
Jesus, der dann so einen U-Bogen macht und dann wieder zum Himmel zurückgeht.
Der Herr Jesus, der in die Wolken kommt, sich mit uns trifft.
Wir sind so ein Pfeil, der von der Erde aufgenommen wird und dann zwei Pfeile
gehen gemeinsam in den Himmel. Aber hier haben wir zuerst mal den Gedanken, dass
wir die Lebenden und die Entschlafenen uns treffen.
Das ist ein schöner Augenblick, der Augenblick, wo wir dann wirklich und dann
endgültig für immer die Entschlafenen wiedersehen werden.
Das ist das, was unsere eigentliche Hoffnung ausmacht, auch dann, wenn wir
diesen Augenblick erleben, dass wir vor einem offenen Grab stehen, von dem wir
wissen, dass dieses Grab bald geschlossen wird und dass wir an der
Sachlage nichts mehr ändern können. Ist das jetzt auch beim Heimgang des
Schwiegervaters doch noch mal so besonders zu Bewusstsein gekommen,
dass der Tod etwas ist, was hier auf der Erde nicht mehr wieder zu beheben ist,
was irreversibel ist für uns, woran wir nichts mehr ändern können. Das ist ein
Abschied, mit dem müssen wir fertig werden.
Auch wir als Gläubige haben da in unterschiedlicher Weise doch oft Mühe
mit, das ist so. Aber der Herr Jesus weiß diesen Zustand zu beenden und den, den
wir da, von dem wir uns da verabschiedet haben auf einer Beerdigung, wir werden
ihn wiedersehen. Und das ist konkret der Augenblick hier, gewissermaßen diese
zweite Hälfte dieses Nus, dieses Augenblicks. Zuerst wird er auferweckt und
dann werden wir zugleich mit ihm, mit Ihnen allen, entrückt werden in Wolken
und dann kommt diese Vereinigung mit dem Herrn, Vers 17 in der Mitte, dem Herrn
entgegen in die Luft. Es werden hier zwei Medien erwähnt, die
Wolken und die Luft. Von den Wolken wird im Zusammenhang mit der Himmelfahrt des
Herrn Jesus gesprochen. Da wird das auch schon angekündigt, dass der Herr Jesus in
Wolken auch wiederkommen würde. Und hier sehen wir, dass wir schon in dieser, ja,
was soll ich denn sagen, in dieser Transportform oder in diesem Medium mit
ihm zusammen vereinigt werden, in Wolken. Da begegnen wir ihm. Wir werden
entgegengerückt in die Luft. Das hat eine besondere Bedeutung. Die Luft ist ein
ganz eigentümliches Medium, wenn man das durch die Bibel mal verfolgt. Die wird
oft in einem sehr negativen Sinn verwendet. Mal gucken, ob ich gerade die
Stelle finde. Epheser 2, meine ich. Epheser 2, ja. Vers 1, wir waren tot in
Vergehungen und Sünden, in denen wir einst wandelten nach dem Zeitlauf dieser
Welt, nach dem Fürsten der Gewalt, der Luft. Das ist der Teufel. Der Bereich, in dem so
nach Gottes Gedanken der Teufel herrscht oder von dem aus er herrscht, das ist die
Luft, der Luftraum. Das passt übrigens zu der Tatsache, dass in den prophetischen
Schriften ab und zu mal die Vögel in einem ganz negativen Sinn erwähnt werden
als Sinnbilder von Dämonen oder von teuflischen Einflüssen.
Die Vögel bewegen sich auch im Luftraum und der Teufel benutzt das oder Gott
benutzt das als ein Bild für den Einfluss des Teufels, den er hier über
die Erde von der Luft aus ausübt. Und es ist in dem Zusammenhang nicht ohne
Bedeutung, dass der Herr Jesus strikt genommen nicht auf der Erde gestorben
ist, sondern dass er von der Erde erhöht wurde.
Er war im Luftraum in gewisser Hinsicht, als er gelitten hat und als er dann
starb. Mancher wird den Ausdruck schon mal
gehört haben, den die alten Brüder vielleicht öfter benutzt haben, dass der
Herr Jesus von der Erde verworfen wurde und dass der Himmel ihn in diesen drei
Stunden der Finsternis nicht annahm. Dass Gott sein Ohr verschloss, dass in
dieser Zeit im Himmel kein Platz für ihn war, im Gegensatz zu später, wo er
aufgenommen wurde in die Herrlichkeit. Und dass die Erde ihn verworfen hat. Da
hing der Herr Jesus zwischen Himmel und Erde. Angedeutet wird das im Alten
Testament schon in diesem Rost, der in dem Brandopferaltar war, in der
Stiftshütte. Das Tier, das Brandopfer wurde nicht einfach auf der platten Erde
verbrannt, sondern da musste das Feuer auf dem Boden sein.
Dann war dieser Rost auf halber Höhe des ehrenden, des kupfernden Altars und
das war der Ort der größten Hitze. Da wurde das Brandopfer verbrannt. Das ist
ein Hinweis darauf, dass der Herr Jesus wirklich an dem Ort des stärksten
Gerichtes, der größten Hitze des Feuers der Leiden war. Da hat er gelitten.
Da ist er gestorben. Aber es ist gerade ein kleiner Hinweis auf diesen
außerordentlichen Triumph des Herrn Jesus, dass die Vereinigung mit denen, die er
sich durch sein Leiden und durch seinen Tod am Kreuz erworben hat, gerade da
geschehen wird. Nicht irgendwo abseits in der Wüste, nicht auf dem sonst manchmal
in schöner Atmosphäre beschriebenen Berggipfel oder so etwas, Berg der
Verklärung, sondern in der Luft. Genau da. Da, wo der Herr Jesus in einer Hinsicht
gelitten hat und gestorben ist und von wo aus heute noch der Teufel über die
Erde regiert. Dem Herrn entgegen in die Luft. Dem Herrn
entgegen. Das ist auch ein kleiner Hinweis darauf, was uns am meisten an
unserer Zukunft interessiert und freut. Das ist gar nicht mal so sehr die
Herrlichkeit des Himmels, sondern das ist die Tatsache, dass wir zum Herrn gehen
werden. Und so werden wir alle Zeit bei dem Herrn sein. Das unterstreicht das
noch einmal. Das, was die eigentliche Herrlichkeit des Himmels ausmacht für
uns, das ist derjenige, der diese ganze Atmosphäre des Himmels prägt. Das ist
der Herr Jesus. Bei ihm werden wir sein. Ich mache mal eine kurze Rückkopplung auf
einen Ausdruck in Vers 15. Da hatten wir das Wort die Ankunft des Herrn. Wenn man
das mal ein bisschen anhand des griechischen Urtexts, Grundtexts verfolgt,
dann steht hier für Ankunft ein Wort. Das ist gar nicht so einfach zu übersetzen.
Ankunft ist die eine Seite, aber das ist nicht die ganze Bedeutung.
Das bedeutet die Ankunft von jemandem, die aber zum Zusammensein
führt. Das ist also nicht jemand, der im Zug mal eben anhält am Bahnhof, den man
gerade winken kann oder vielleicht auch die Hand schütteln kann, dann fährt er
wieder weiter, sondern das ist jemand, der kommt, der steigt aus und der bleibt bei
uns. Oder in diesem Falle, das ist jemand, der kommt, der nimmt uns zu sich, damit
wir dann bei ihm sind. Das ist eine Ankunft, die zur Gemeinschaft, zum
Zusammensein führt. Das ist das Wort parousia. Parousie wird schon mal als Fremdwort
auch gebraucht. Das heißt eigentlich dabei sein oder mit sein, zusammen sein.
Das ist der Gedanke, den wir hier am Ende haben. So werden wir alle Zeit bei dem
HERRN sein. Ein ganz einfacher Gedanke, ein sehr tröstlicher Gedanke, was auch
immer wir über die Zukunft wissen, verstanden haben oder auch nicht
verstanden haben, das kann jeder von uns verstehen.
Wir werden bei dem HERRN sein. Und dann schließt Paulus damit, dass er eben noch
einmal die Verbindung zu uns heute herstellt, so ermuntert nun einander mit
diesen Worten. Ermuntern hat gar nicht mal unbedingt viel mit Information und
mit Lernen zu tun. Das ist eher mit dem Wort erbauen verbunden.
Ermuntern heißt jemandem ja im Grunde so einen Stups geben, anschieben, motivieren,
damit er vorwärts gehen kann. Das ist genau der Gedanke hier. Wir sind
unterwegs. Wir haben hier das Ziel unseres Erdenweges, das Kommen des Herrn
Jesus. Dann werden wir die Erde verlassen. Wir werden sie erst mit ihm zusammen
wieder betreten, wenn er auf die Erde kommt, obwohl wir auch anschließend
unseren Platz im himmlischen Teil des Reiches haben werden. Aber bis zu diesem
Ziel, das Kommen des HERRN zur Entrückung der Gläubigen, möchten wir
vorwärts gehen. Die Welt versucht ihr Bestes, um uns zum Bremsen und zum
Stillstand zu bringen. Der Teufel versucht das. Die alte Natur in uns, die
spielt da prächtig mit. Aber der HERR Jesus tut alles, damit wir ermuntert werden.
Und ermuntern, das ist nicht nur so ein bisschen emotionales Aufpolieren, sondern
das meint wirklich helfen, damit man weitergehen kann.
Ermuntert nun einander mit ungefähr dieser Wahrheit. Nein, mit diesen Worten.
Das heißt mit den Einzelheiten, mit dem Text dieses Wortes. Deswegen haben wir ein
bisschen doch gegraben in den Einzelheiten der Wortwahl von Paulus oder
vom Heiligen Geist. Ermuntert einander mit diesen Worten, weil im Grunde jedes,
zumindest jedes wesentliche Wort hier, doch uns etwas zu sagen hat. Das hilft
uns weiter vorwärts zu gehen. Apropos vorwärts gehen, damit schließe ich jetzt
auch. Ich habe einmal eine sehr bemerkenswerte Beerdigung mitgemacht.
Eigentlich kein schönes Thema, über Beerdigungen zu reden, aber die habe ich
nie wieder vergessen. Das war eine in Rumänien, 20 Jahre her, in der Nähe von
Kumpulung. Der Friedhof war so ein bisschen an einem Hang gelegen und da
war eine alte Schwester heimgegangen. Das war kein besonders dramatischer, tragischer
Fall. Die Angehörigen waren traurig, aber dankbar, dass sie sie gehabt hatten.
Dann war die Beerdigung bei schönstem Wetter eben draußen. Wir gingen zur
Beisetzung, nachdem vorher im Hof, war so ein Bauernhof, noch ein paar Ansprachen
waren. Und auf diesem Friedhof gab es so ein Podest, da passte gerade der Sarg drauf.
Da wurde da hingestellt, da wurden noch mal ein paar Worte gesagt, es wurde
gebetet. Als dann der Grab in die Gruft sollte, geschah etwas für mich völlig
Unerwartetes. Da war ein ganzer Trupp junger Leute da, zwar von einer
christlichen Gemeinde, es waren Gläubige, nicht mit uns in Gemeinschaft und die hatten
eine Gewohnheit, diese jungen Leute, die fingen auf einmal an, um dieses Podest
mit dem Sarg herumzugehen, und zwar marschmäßig. Und dann sangen die ein Lied
dabei und das sangen die auch marschmäßig. Passte nach meinem Empfinden
zuerst mal überhaupt nicht zur Atmosphäre einer Beerdigung. Aber das
Lied, was sie sangen, das lautete der Kerem auf Rumänisch
La revedere, ne vom vedern, la revedere ne om salutar. Auf Deutsch, sie sangen, auf
Wiedersehen, wir werden uns wiedersehen, auf Wiedersehen,
wir werden uns wieder begrüßen. Und das hat sich mir sehr eingeprägt, dass in
dieser eigentlich traurigen Atmosphäre einer Beerdigung ein Lied gesungen, das
klang wie ein Marsch, das war anspornend, das war Ausdruck unserer christlichen
Hoffnung. Das hätte kein Jude singen können, geschweige denn irgendeiner der
Heiden. Das singt auch kein geistlich flacher Gläubiger, der kein inneres
aktives Glaubensleben führt. Aber wer wirklich weiß, worauf er zusteuert, wer
weiß, was unsere Zukunft ist, wer weiß, was wir als nächstes erwarten, der kann
das mit singen. Der singt auch bei einer Beerdigung ganz bewusst auf Wiedersehen,
wir werden uns wiedersehen, auf Wiedersehen, wir werden uns einmal
wieder begrüßen. Das spornt uns an, uns, die wir zu den
noch Lebenden gehören und die wir immer noch die Hoffnung haben, dass wir auch
dann zu den Lebenden gehören. Das spornt uns an, weiterzugehen mit dem
Herrn Jesus, für den Herrn Jesus und darauf zu warten, dass dieser Herr Jesus für uns
kommt. Dann werden wir ihn sehen und dann werden wir auch unsere Entschlafenen
alle wiedersehen. …
Transcripción automática:
…
Ich wünsche allen einen guten Abend.
Wir haben unsere kurze Vortragsreihe für drei Abende gestellt unter die Überschrift
Zukunft für heute und wir wollen heute Abend einen Abschnitt lesen, wie schon angekündigt,
aus 1. Thessalonicher 5, und zwar die Verse 1 bis 11.
1. Thessalonicher 5, wir lesen Abvers 1.
Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch
geschrieben wird, denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb
in der Nacht.
Wenn sie sagen, Frieden und Sicherheit, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie,
wie die Geburtswehen über die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen.
Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb ergreife, denn
ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages.
Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
Also lasst uns nun nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern sein.
Denn die, die schlafen, schlafen bei Nacht, und die, die betrunken sind, sind bei Nacht
betrunken.
Wir aber, die von dem Tag sind, lasst uns nüchtern sein, angetan mit dem Brustharnisch
des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung der Errettung.
Denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Erlangung der Errettung durch
unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit wir, sei es, dass wir
wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben.
Deshalb ermuntert einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut."
Soweit lesen wir für heute Abend den Bibeltext.
Wir haben uns unter dieser Überschrift, Zukunft für heute, mit drei wesentlichen Punkten
der Zukunft zu beschäftigen und das war vorgestern, am Freitagabend, der vorhergehende Abschnitt,
nämlich das letzte Stück von 1. Thessalonicher 4, Abvers 13 und da haben wir in ein paar
Einzelheiten gesehen, wie die Entrückung der Gläubigen vor sich geht und wir haben
auch gesehen, warum Paulus überhaupt auf den Gedanken kam, dieses Thema zu behandeln.
Wir haben gesehen, dass das schon direkt im Zusammenhang steht mit dem, was uns heute
Abend beschäftigt, dass nämlich die Thessalonicher etwas wussten über unser Thema von heute Abend,
den Tag des Herrn und die Erscheinung des Herrn Jesus, um sein Reich aufzurichten, dass
sie aber irritiert waren durch die Tatsache, dass kurz nach ihrer Bekehrung schon einige
von ihnen, von den jungen Bekehrten, heimgegangen waren, gestorben waren, sie mussten begraben
werden und da fehlte diesen Gläubigen irgendwie noch die Verbindung zwischen der Tatsache,
dass einige von ihnen eben gestorben waren, dass sie aber andererseits wussten, dass der
Herr Jesus einmal mit seinen Heiligen vom Himmel herkommen würden und dieses fehlende
Verbindungsstück, das ist die Entrückung.
Dadurch werden wir alle, die entschlafenen Gläubigen und die, die dann noch leben werden,
entrückt werden zum Herrn Jesus, in den Himmel aufgenommen und damit ist natürlich die Möglichkeit
gegeben, mit ihm zusammen vom Himmel her zu kommen.
Wir haben dann gestern Abend gesehen, dass in der Zeit nach der Entrückung der Gläubigen,
bis dann der Herr Jesus wirklich wieder auf der Erde erscheinen wird, zusammen mit seinen
Heiligen, dass in dieser Zwischenzeit einige Ereignisse ablaufen werden, dass durch die
Entrückung Hindernisse weggetan werden, Hindernisse in diesem Falle in dem Sinne von Hindernissen
für die Entwicklung des Bösen und das ist die Tatsache einmal, dass das, was noch zurückhält,
was wahrscheinlich die Regierungen, die wir jetzt noch haben, bedeutet, dass die ihre
Grundorientierung verlieren werden, dass es auf einmal dann Regierungen geben wird nach
der Entrückung, die nicht mehr von Gott sind, wie das jetzt der Fall ist, sondern die durch
den Teufel installiert werden und dass auch die Versammlung in dem Zug ja dann weg ist
und damit auch der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit nach 1. Timotheus 3 nicht mehr
auf der Erde sein wird und der, der zurückhält, das heißt der Heilige Geist, der ist dann
auch hier verschwunden und weil er mit uns zusammen quasi entrückt wird und auch er
hält durch seine Präsenz auf der Erde die volle Entwicklung des Bösen jetzt noch zurück.
So und wenn diese beiden Hindernisse in Anführungszeichen weg sind, dann wird wirklich das Böse richtig
Fahrt aufnehmen und dann werden zwei Dinge auftreten, das haben wir gestern Abend gesehen,
einmal der Abfall, das vollständige und endgültige Aufgeben jeder Offenbarung Gottes durch sein
Wort und auch in der Schöpfung und zwar sowohl durch Juden als auch durch die verbliebenen
nur Namen Christen, es werden ja keine gläubigen Christen mehr auf der Erde sein und das zweite
ist, dass dann der Mensch der Sünde erscheint, der Sohn des Verderbens, der Antichrist, der
dann seine Aktivität entwickeln wird, vor allem in Israel, aber es wird dann eine ganz
enge Verbindung zwischen Israel und Europa geben, Westeuropa besonders, in Gestalt des
dann herrschenden Präsidenten von Europa, der berühmte römische Herrscher.
Diese beiden Figuren zusammengenommen werden ja vor allem in Offenbarung 13, aber auch
anderswo mit diesem wenig schmeichelhaften Titel von Tieren belegt, die dann prächtig
kooperieren werden, aber im absolut negativen Sinne, nämlich inspiriert, gesteuert durch
den Teufel.
So und diese schreckliche Entwicklung, die wird dann aber abrupt gestoppt werden, dadurch
dass der Herr Jesus wiederkommen wird und wir haben uns gestern Abend darüber unterhalten,
dass sein Wiederkommen, seine Erscheinung, sein öffentliches Auftreten auf der Erde
dann dafür sorgen wird, dass der Tag des Herrn beginnt und das ist gerade das Thema,
was uns hier jetzt noch einmal beschäftigt, allerdings mit wenig prophetischen Details.
Das haben wir gestern Abend mehr behandelt, auch nicht den eigentlichen Tag des Herrn,
sondern mehr die Vorzeichen, den Vorlauf dafür.
Aber hier haben wir, wie schon gestern angekündigt, mehr die praktische Seite.
Hier sehen wir in diesem Abschnitt, das hatte ich auch schon vorher so angegeben als Überschrift,
die Bedeutung des Tages des Herrn für uns.
Da wird dann also zurückgespiegelt, was sich in der Zukunft ereignen wird, was das für
uns heute schon bedeutet.
Ich will mal wieder eine kurze Struktur angeben für diese elf Verse, die wir gelesen haben.
In den Versen 1 bis 3 haben wir einen Gegensatz zwischen dem Wissen und der Gewissheit der
Gläubigen und andererseits der Unwissenheit der Ungläubigenwelt.
Dann haben wir in den Versen 4 und 5 das, was wir als Gläubige sind, was wir heute
schon sind.
Dann in den Versen 6 bis 8, was wir tun sollen.
Und dann schließlich in den Versen 9 bis 11, wozu wir gesetzt sind.
Und wenn wir für diese Verse 4 bis 11 jeweils ein Wort unterstreichen wollten, dann schlage
ich mal vor in Vers 4 das Wort, ihr seid, das was wir sind, ihr seid.
In Vers 6 das Wort, lasst uns, das ist ein Appell zum Handeln oder zum Verhalten.
Und in Vers 9 das Wort, gesetzt, Gott hat uns zu etwas gesetzt.
So, am Anfang dieses Kapitels, in Vers 1, kann Paulus wieder einmal zurückgreifen auf
etwas, was die Gläubigen schon wussten.
Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch
geschrieben wird.
Und damit greift er zurück auf das, was die Gläubigen in Thessalonik erstens aus dem
Alten Testament kannten und zweitens, was sie durch seine Belehrung während seines
Besuches erfahren hatten.
Und das fasst er hier zusammen unter Zeiten und Zeitpunkte.
Und damit ist angedeutet, dass wir hier nicht über unsere christliche Hoffnung und Entbestimmung
sprechen, über das Vaterhaus und auch nicht mehr über die Entrückung der Gläubigen,
sondern über den irdischen Bereich, über die Prophetie, die sich auf der Erde abspielen
wird, weil wir nur für diesen irdischen Bereich in der Bibel eine chronologische Struktur
haben, zeitliche Angaben, Zeiten und Zeitpunkte.
Zeiten, das sind Zeitabschnitte, Zeitperioden, Haushaltungen, wenn man so will, also Zeiträume,
die jeweils bestimmte Kennzeichen tragen.
Und das ist eine Wahrheit, die man einmal verinnerlichen muss, dass es diese Abschnitte
gibt.
Gottes Wort redet deutlich davon, wir haben uns schon gestern erinnert an diesen Begriff
Tag des Herrn, es ist auch die Rede von einem Tag des Gerichts, von einem Tag des Heils,
wir haben Begriffe wie die Verwaltung, der Fülle der Zeiten, das sind alles Begriffe
für jeweils einen bestimmten Zeitraum, die Zeiten der Nationen, die der Herr Jesus einmal
erwähnt und anderes mehr.
Es gibt in Gottes Geschichtsschreibung eben schon eine klare, erkennbare und nachvollziehbare
Struktur.
Und diese Abschnitte, die sind gemeint mit Zeiten, das ist jeweils ein Abschnitt, der
bestimmte Kennzeichen hat, besonders im Hinblick auf das Handeln Gottes mit den Menschen.
Es ist eine Tatsache, dass Gott immer derselbe ist, dass er sich schon im Alten Testament
als der Ewige offenbart hat, der Ich Bin oder etwas ausführlicher Ich Bin, der Ich Bin.
Er selbst ändert sich nicht, aber sein Verhalten, seine Offenbarung gegenüber den Menschen,
sein Handeln mit den Menschen, das hat in den verschiedenen Epochen, in den verschiedenen
Haushaltungen jeweils einen speziellen Charakter gehabt.
Und Zeitpunkte, das sind natürlich, das sagt das Wort schon, eben bestimmte fixierte Ereignisse
im Ablauf dieser Zeiten, wo Gottes Wort uns sagt, dass dann und dann etwas Bestimmtes
passieren wird, was auch zeitlich fixiert wird.
Ja, dazu gehört beispielsweise das Auftreten des Antichristen, das haben wir gestern Abend
gesehen, die Mitte der siebzigsten Jahrwoche Daniels, die Mitte dieser Drangsalzeit, wenn
der Teufel vom Himmel auf die Erde geworfen wird, die Erscheinung des Herrn Jesus ist
ein solcher Zeitpunkt und anderes mehr.
Nur alle diese Angaben, die man also irgendwie chronologisch mehr oder weniger exakt einordnen
kann, beziehen sich auf Gottes Wege mit der Erde.
Alles, was eigentlich die Versammlung, die Kirche anbetrifft, das steht eigentlich außerhalb
dieses chronologischen Systems und das hängt damit zusammen, dass die Versammlung im Gegensatz
zu Israel und auch zu der Erde, der Schöpfung, einen ganz anderen Charakter hat, einen ewigen
Charakter und einen himmlischen Charakter.
Die Versammlung war im Alten Testament noch nicht offenbart, unsere Hoffnung, die Entrückung
der Gläubigen war im Alten Testament auch noch nicht offenbart, ist bis heute auch nicht
zeitlich genau zu terminieren, kann heute noch passieren, kann auch sein, dass es noch
ein bisschen dauert, wir wissen das nicht und auch das Vaterhaus, was die eigentliche
Hoffnung der Gläubigen der Gnadenzeit und damit der Versammlung ist, ist auch etwas,
was über diesem Zeitschema steht, was wir auch räumlich nicht bestimmen können, was
auch nicht Gegenstand der Prophetie ist.
Wir befinden uns hier also im Bereich der Prophetie und da gibt es Zeiten und Zeitpunkte.
Nun ist das so, dass im Alten Testament schon eine ganze Reihe von Büchern gibt, die sich
mit diesem Thema beschäftigen, das sind einmal die, die wir als prophetische Bücher kennen,
die berühmten kleinen und die großen Propheten, aber auch manche Passagen in den poetischen
Büchern, in den Psalmen, im Hohen Lied, auch schon in den historischen, geschichtlichen
Büchern, da überall finden wir Hinweise auf Zeiten und Zeitpunkte.
Der Herr Jesus selbst hat darüber gesprochen, wenn wir denken an die Endzeitreden, die uns
ja in den Evangelien, vor allem in den ersten drei Evangelien, teilweise wiedergegeben sind
und so verstehen wir, dass Paulus den Thessalonichern schreiben konnte, Brüder, was das betrifft,
habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird, denn ihr selbst wisst genau, dass der
Tag des Herrn kommt.
Ihr wisst genau, das steht hier in einem doppelten Gegensatz.
Es steht einmal im Gegensatz zu dem, was wir vorgestern Abend gesehen haben in Vers 13,
wir wollen nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid.
In Bezug auf die Entrückung hatten die Thessalonicher bisher wenig Ahnung, das Thema war wie gesagt
im Alten Testament nicht offenbart, war bis hierher auch nur eigentlich durch den Herrn
Jesus ein einziges Mal erwähnt worden, nämlich in Johannes 14 und wie weit die Thessalonicher
das kannten und wenn sie es kannten, wie weit sie es verstanden hatten, das wissen wir nicht,
aber sonst gab es noch nichts darüber.
Dieser Abschnitt existierte noch nicht, Erste Korinther 15 sicherlich auch nicht, weil das
wohl der erste Brief hier war, den Paulus geschrieben hat und von daher war das entschuldigt,
diese Unwissenheit, aber sie wurde eben jetzt behoben.
Aber ihr wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt, ich wiederhole noch einmal eben von
gestern Abend, der Tag des Herrn ist ein Begriff für die Zeit des tausendjährigen Reiches,
des Friedensreich, Tag hier im Sinne von abgegrenzter Zeitabschnitt, also nicht 24 Stunden, sondern
ein Zeitabschnitt mit bestimmten Kennzeichen und das Hauptkennzeichen dieses Tages in Anführungszeichen
ist der Herr, ist die Tatsache, dass dann Jesus wirklich öffentlich und weltweit als
Herr anerkannt werden wird, dass seine Herrschaft allgemein gilt, durch die Gläubigen sowieso
und diejenigen, die in dieser Zeit geboren werden und nicht glauben werden, die werden
sich eben doch wenigstens pro forma unterwerfen.
Dieses Reich wird gekennzeichnet sein, vor allem durch die Herrschaft von Jesus Christus.
Wir haben gestern Abend auch kurz daran gedacht, dass das besonders den irdischen Bereich dieses
tausendjährigen Reiches bezeichnet, es gibt andere Ausdrücke wie der Tag Jesu Christi,
der Tag des Herrn Jesus Christus und andere mehr, die beziehen sich auf den himmlischen
Bereich des tausendjährigen Reiches, wo wir als Gläubige der Gnadenzeit dann unseren
Platz während dieser tausend Jahre haben werden, also Tag des Herrn, gleich tausendjähriges
Reich, aber mit besonderer Berücksichtigung des irdischen Teiles dieses Reiches.
Ihr wisst genau, stand einmal also im Gegensatz zu 4, Vers 13, aber es stand auch im Gegensatz
zu der Unwissenheit der Welt und das ist der Punkt, der dann eben betont wird, der Tag
des Herrn, dieses Erscheinen des Herrn Jesus kommt für die Welt, dann wie ein Dieb in
der Nacht, das ist das erste Kennzeichen und zweitens in Vers 3, wie die Geburtswehen über
die Schwangerer, das sind zwei Bilder, die hier gebraucht werden, zwei Vergleiche, wie
ein Dieb, das ist das typische Erscheinen eines Diebes, er kommt erstens unerwartet
und zweitens entsteht ihm ein Schaden dabei, genau das wird die Welt dann treffen, es wird
sie überraschen, obwohl sie es hätten wissen können, aufgrund der prophetischen Offenbarungen
und es wird absolut zu ihrem Schaden sein, weil dieser Tag des Herrn eben mit Gericht
beginnen wird.
Das zweite Kennzeichen in Vers 3, wenn sie sagen Frieden und Sicherheit, dann kommt ein
plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangerer, diese
Geburtswehen über die Schwangerer, wenn die Schwangerschaft einmal so weit fortgeschritten
ist, dann sind die Geburtswehen unabwendbar, dann entkommt eine Frau dem nicht mehr und
das ist genau der Gedanke hier, wenn es einmal so weit ist, dann wird alle Macht der Welt,
das Kommen dieser Gerichte und die Erscheinung des Herrn nicht mehr abwenden können und
das steht ein bisschen im Gegensatz hier zu diesem Zitat, wenn sie sagen Frieden und Sicherheit
und das wird eng damit zusammenhängen, wir müssen uns wieder mal etwas in die Situation
hineinversetzen, es wird eng damit zusammenhängen, dass nach der Entrückung, ja, wie wir gestern
haben gesehen haben, erstmal keine Gläubigen mehr auf der Erde sein werden und jetzt ist
schon oft darüber spekuliert worden, was für Verhältnisse sich hier auf der Erde
dann entwickeln werden, wenn auf einmal ja doch ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung
fehlt durch die Entrückung und das waren ja teilweise Leute, die auch entscheidende
Positionen hatten, Führungspositionen und selbst die, die keine besondere Position in
der Gesellschaft oder Wirtschaft oder Politik hatten, die hatten trotzdem ihren Wert und
ihren Stellenwert, die fehlen auf einmal alle, okay, wir spekulieren nicht weiter rum, aber
es wird nicht lange dauern, bis die Welt das wahrscheinlich als Befreiungsschlag empfinden
wird, weil die Gläubigen, wie wir das gestern gesehen haben, doch ein Hindernis für die
Ziele der Welt darstellen und dann kann die Welt auf einmal tun, was sie will und da ist
kein Gläubiger mehr da, der Einspruch erhebt oder der dagegen arbeitet, sondern der Heilige
Geist ist weg, die Regierungen werden ihre Strategie komplett ändern und dann wird man
auf einmal Verträge schließen, auch im Bereich der Politik, vor allem diesen großen Vertrag
zwischen dem Antichristen und dem römischen Herrscher, ein Vertrag zwischen Westeuropa
und dem Nahen Osten, um Sicherheit gegenüber der Bedrohung aus Syrien und allgemein den
Ländern nördlich von Israel zu schaffen und dann wird man für eine Zeit meinen, jetzt
haben wir das endlich geschafft, jetzt haben wir die Weltgeschichte in den wesentlichen
Gebieten befriedet, sie werden sagen Frieden und Sicherheit und dann kommen die Gerichte,
die die Offenbarung beschreibt, vor allen Dingen natürlich die Kapitel 6 bis 19 der
Offenbarung, das ist nicht der leichteste Teil der Bibel, aber da werden uns ja erst
diese Siegelgerichte, dann die Trompeten- oder Prosaunengerichte und schließlich als
letztes diese Schalengerichte, jeweils sieben beschrieben, mit denen, durch die Gott dann
abrechnen wird, mit allen Mächten auf der Erde, die ihm entgegenstehen werden.
Und sie werden nicht entfliehen.
Und das ist ein ernstes Wort, weil es eben auch die Menschen betrifft, die heute schon
leben, die mit dem Evangelium in Berührung gekommen sind, die vielleicht gläubige Nachbarn
hatten und durch sie hingewiesen wurden auf den Herrn Jesus Christus, die eine Bibel hatten,
die vielleicht zu einer christlichen Kirche gehörten und irgendwie mal das Evangelium
gesehen oder gehört haben, die das aber entweder schlichtweg ignoriert haben oder formell
abgelehnt haben.
Sie werden nicht entfliehen, während man heute noch entfliehen kann.
Und das passiert ganz einfach, indem man den, der dann am Ende die Gerichte durchführt
und dann erscheinen wird, heute noch als Retter, als Heiland annimmt.
Wer das tut, und der Grund, weshalb der Herr Jesus noch nicht zur Entrückung der Gläubigen
gekommen ist, ist vor allen Dingen, dass er noch Menschen retten möchte.
Wer das tut, wer ihn annimmt im Glauben, der wird gerettet und der wird diesen Gerichten
dann auch entfliehen.
Ja, wir, die wir glauben heute, wir werden entfliehen.
Das ist eine Tatsache, die man gar nicht oft genug betonen kann.
Viele von uns sind mit dieser Wahrheit, mit dieser Tatsache aufgewachsen.
Das ist beileibe nicht bei allen Gläubigen der Fall.
Es gibt erstaunlich viele, die wirklich gläubig sind, aber die die Befürchtung haben, dass
sie durch die Gerichte dieser zukünftigen Zeit noch hindurch zu gehen haben.
Aber, um nochmal eine recht bekannte Stelle dazu zu zitieren, aus Offenbarung 3, da haben
wir quasi das Gegenstück hierzu, Offenbarung 3, Vers 10, da wird den Gläubigen aus der
Endzeit der Kirchengeschichte, also aus unserer Zeit, gesagt, 3, Vers 10,
Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der
Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen,
die auf der Erde wohnen.
Diejenigen bewahren vor der Stunde der Versuchung, die auf der Erde wohnen, das bedeutet, diejenigen,
die jetzt räumlich zwar auf der Erde wohnen, aber geistlich überhaupt nicht mehr dazugehören,
die heute schon Fremdlinge auf der Erde sind, weil sie Himmelsbürger geworden sind durch
den Glauben, die wird der Herr Jesus bewahren vor dieser Stunde der Versuchung und das wird
er tun, indem er sie, indem er uns vor dieser Drangsalzzeit aufnimmt, zu sich in die Herrlichkeit.
Das war unser Thema vorgestern Abend.
Wir werden also entfliehen.
Dann kommen wir zu den Versen 4 und 5 und es ist ziemlich entscheidend, dass man hier
dieses Wort, was ich vorhin schon angegeben habe, zum unterstreichen, dass man das wirklich
richtig versteht, ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis.
Ich reite gerne mal ein bisschen auf sprachlichen Kleinigkeiten rum, ihr habt das gemerkt.
Es heißt hier nicht seid im Sinne von Imperativ seiert, sondern ihr seid, das ist Indikativ,
das ist die Tatsachenform grammatisch betrachtet.
Was wir also hier haben, ist keine Aufforderung an uns, ist kein Appell, keine Ermahnung,
sondern es ist Ausdruck, es ist Beschreibung eines Faktums, einer Tatsache, ihr, Brüder,
ihr Gläubigen, ihr seid nicht in Finsternis.
Das bedeutet, Finsternis hier ist geistliche Finsternis, das ist der Bereich, in dem Satan
herrscht.
Es lebt zwar räumlich in diesem Bereich, aber ihr seid Fremde, Fremdlinge, Fremdkörper
hier.
Geistlich, moralisch seid ihr nicht mehr in Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb
ergreife.
Für uns kommt der Herr Jesus auch und auch die Erscheinung des Herrn, das Anfang des
Tages des Herrn, das hat eine ganz praktische Bedeutung für uns, das sehen wir hier, aber
nicht in dem Charakter eines Diebes, nicht als Überraschungsangriff und nicht zum Schaden,
sondern steht hier nicht, aber gehört gedanklich dazu, für uns bedeutet die Erscheinung des
Herrn Lohn, dass wir mit dem Herrn Jesus zusammen herrschen werden die anschließenden tausend
Jahre.
Das bedeutet für uns Herrlichkeit, für uns und noch mehr für ihn, dass wir mit ihm erscheinen
werden und dass er mit uns zusammen erscheinen wird.
Uns wird der Tag nicht wie ein Dieb ergreifen, denn ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne
des Tages.
Sohn hier wieder, wie auch gestern Abend im Sinne von Herkunft oder Zugehörigkeit vielleicht
besser.
Gestern Abend hatten wir den Sohn des Verderbens vor uns und haben uns daran erinnert, dass
ein Mensch sein wird, dieser Antichrist, der durch das Verderben gewissermaßen hervorgebracht
werden wird, der durch den Teufel in die Szene hinein lanciert werden wird.
Er gehört zum Verderben, er wird ins Verderben gehen, aber wir sind, zwei Ausdrücke hier,
Söhne des Lichts und Söhne des Tages.
Das Licht ist hier natürlich im Gegensatz zu der Finsternis.
Söhne des Lichts, das bedeutet, das ist unsere Natur.
Wir sind, schreibt Paulus glaube ich einmal, Licht in dem Herrn jetzt.
Wir sind verbunden mit demjenigen, der das Licht dieser Welt ist.
Das war er schon, als er auf der Erde war und wir haben uns gestern Abend an Malachi
3 erinnert.
Er wird einmal aufgehen als die Sonne der Gerechtigkeit und dieses wunderbare Licht,
das ja eine Person ist, dazu gehören wir.
Wir gehören demjenigen an, der den Tag des Herrn beherrschen und charakterisieren wird.
Also, Söhne des Lichts, das ist unsere Natur.
Wir sind einmal ins Licht gebracht worden und da haben wir jetzt unseren Lebensbereich
und dieses Licht, das Licht Gottes, das einmal in unser Leben geschienen hat, wir haben erlebt,
dass das kein kaltes, abstoßendes Licht ist, sondern, dass das ein Licht ist, das zwar
unsere Sünden und unseren verlorenen Zustand deutlich gemacht hat, offenbar gemacht hat,
das uns aber zugleich den Weg zum Kreuz gezeigt hat, den Weg dahin, wo man Vergebung seiner
Sünden und wo man Versöhnung mit einem Gott findet, der Licht seinem Wesen nach ist.
Und so sind wir Söhne des Lichts geworden und wir sind jetzt Söhne des Tages.
Der Tag im Gegensatz zur Nacht ist der Bereich des 24-Stunden-Tages, an dem das Licht eben
scheint.
Es ist der Zeitabschnitt, der durch das Licht geprägt ist und das ist vielleicht ein Hinweis
auf den ganzen Reichtum unserer Segnungen, die mit diesem Licht verbunden sind.
Alles, was diesen Tag charakterisiert, das gehört uns und das heißt hier im etwas konkreteren,
prophetischen Sinne, dass die ganzen Segnungen des Tages des Herrn, also des tausendjährigen
Reiches, dass wir die heute schon kennen, was Israel, die Treuen aus Israel, der Überrest,
was auch die dann lebenden Menschen aus den Nationen und was die ganze Schöpfung dann
erst in Frieden schließlich genießen können wird, das kennen wir heute schon, Frieden
mit Gott, Gerechtigkeit, die Gegenwart des Herrn Jesus, seine segensreiche Herrschaft,
darunter haben wir uns heute freiwillig gestellt und noch vieles mehr, Vergebung der Sünden,
was alles Bestandteile auch des neuen Bundes mit Israel sein werden, das sind alles Elemente
unseres Glaubenslebens heute schon.
Und in diesem Sinne sind wir jetzt schon Söhne des Tages.
Wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis.
Im Grunde, wenn wir ein Beispiel dafür suchen wollten, für einen Menschen, auf den diese
üble Beschreibung zutrifft, dann ist das Judas, derjenige, wir haben uns gestern daran
erinnert, der auch vom Herrn Jesus selbst einmal mit Sohn des Verderbens bezeichnet
wird, in Johannes 17.
Also diese beiden Verse, die fordern uns eigentlich auf, den bestehenden Unterschied zwischen
uns und der Welt deutlich zu sehen, ins Auge zu fassen, festzuhalten, das ist gar nicht
mal so selbstverständlich.
Es gibt manche Menschen, bei denen wir davon ausgehen können, dass sie gläubig sind und
die trotzdem irgendwie noch diesen Gedanken haben, dass ein Gläubiger im Grunde nicht
viel was anderes ist, als ein aufpolierter, natürlicher Mensch.
Nein, mit unserer Bekehrung sind wir von Neuem geboren worden.
Das heißt, es hat eine richtige, massive, wesentliche, ich unterstreiche mal das Wort
Wesen, wesentliche Veränderung in uns gegeben.
Wir haben ein neues Leben und in Verbindung damit eine neue Natur bekommen und unsere
ganze Zugehörigkeit, unser Charakter, unsere Natur, unser Lebensbereich, unsere Zukunft,
das alles hat sich verändert und es gibt wohl kaum einen schärferen Gegensatz als
den, der hier erwähnt wird, zwischen Finsternis und Licht.
Das ist das, was den Wechsel kennzeichnet, den wir bei unserer Bekehrung erlebt haben.
Wir gehören nicht mehr in den Bereich der Finsternis und wir sollten diesen neuen Status,
den wir jetzt haben, auch wirklich verstehen.
Wo sind wir?
Wo befinden wir uns?
Was hat Gott aus uns gemacht?
Was sind wir heute?
Das haben wir hier gesehen.
Und daran schließen sich dann in den Versen 6 bis 8 Hinweise an, Ermahnungen, lasst uns,
das ist der Begriff, der hier vorne ansteht.
Ich reise ein bisschen darauf rum, entschuldigt, aber mir liegt das auf dem Herzen.
Manchmal sind wir zu schnell damit, zu Ermahnungen zu kommen.
Man muss im Grunde doch erstmal verstanden haben, was wir sind, bevor wir uns daran
begeben können, zu verstehen und zu erfassen, wie wir uns verhalten sollten.
Der Fehler ist in der Christenheit sehr oft gemacht worden, die Gläubigen so mit Moralpredigten
zuzutexten.
Und ich will nicht ausschließen, dass wir als Brüder heute das auch manchmal noch machen.
Man muss im Grunde erst unsere Stellung verstanden haben, was Gott aus uns gemacht hat.
Und darauf baut dann die Praxis auf.
Sonst tun wir so, als wären wir, wie gesagt, nichts anderes als so aufpolierte Ungläubige,
die jetzt durch ein paar ordentliche Appelle dahin gebracht werden müssen, endlich mal
wie Jesus zu werden.
Das funktioniert zumindest nur eine Strecke weit.
Sondern man muss sich ein bisschen damit beschäftigen, was sind wir?
Was ist unsere heute christliche Stellung?
Was hat Gott aus uns gemacht?
Wie sieht Gott uns in Christus' Epheserbrief?
So, und wenn wir das ein bisschen besser verstanden haben, dann wird es auch viel leichter zu
verstehen und auch umzusetzen, was Gott denn von uns erwartet.
Denn durch diese neue Natur, diese Natur des Lichtes, dadurch haben wir ja überhaupt
erst die Fähigkeit bekommen, das, was wir jetzt in Vers 6 bis 8 lesen und betrachten, zu tun.
Einem Ungläubigen kann man das jahrelang predigen.
Der kann das in Ansätzen schon tun, aber am Ende scheitert er immer dabei.
Aber wir haben durch die neue Natur die Fähigkeit, den Willen Gottes erstens zu erfassen und
zweitens seinen Willen auch zu tun.
Das sind also nicht Dinge, die man jetzt immer wieder predigen muss, damit das immer so ein
Stückchen wieder weiter funktioniert, sondern das ist wirklich etwas, was wir tun können.
Natürlich ist das wachstümlich bei uns allen und das Vollkommene, das kommt für uns alle
erst dann, wenn der Herr Jesus gekommen sein wird und wir bei ihm sind.
Aber die Praxis baut auf, auf der Stellung.
Man darf das nicht rumdrehen oder gar die Stellung unter den Tisch fallen lassen.
Vers 6, also lasst uns nun nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern
sein.
Die Übrigen sind uns gestern Abend schon mal begegnet in Kapitel 4, Vers 13 am Ende.
Das sind die Übrigen, die keine Hoffnung haben.
Das sind die Ungläubigen, egal welches religiöse Bekenntnis sie haben, ob das ungläubige Juden
sind, ob das Christen sind, die nichts anderes als ein christliches Bekenntnis haben oder
ob es regelrechte Heiden sind, Muslime, Hindus, Buddhisten oder sonst etwas.
Die Übrigen, die schlafen, die können schon hellwach und sehr aktiv sein, äußerlich
betrachtet, aber schlafen, das meint hier Gleichgültigkeit gegenüber dem Willen Gottes.
Das ist grundsätzlich ein Kennzeichen eines Ungläubigen, der hat einfach kein Organ für
die Stimme und für den Willen Gottes, nur das Problem ist, dass wir in der Praxis auch
in so einen Zustand hineinfallen können.
Der Gläubige, den charakterisiert das grundsätzlich, aber in der Praxis können wir uns auch sehr
gut in die Richtung bewegen.
Deswegen dieser Appell, lasst uns nun nicht schlafen, wie die Übrigen.
In Epheser 5 haben wir mal eine ziemlich aufschlussreiche Stelle dazu, auch ein Appell.
Epheser 5, Vers 14, denn das Licht ist es, das alles offenbar macht.
Deshalb sagt er, wache auf, der du schläfst und stehe auf aus den Toten und der Christus
wird dir leuchten.
Das ist ja kein Wort für die Evangeliumsverkündigung, sondern das richtet sich an Gläubige.
Und da wird sehr fein unterschieden, wie der Heilige Geist überhaupt immer sehr exakt
formuliert.
Diesem Gläubigen wird gesagt, der also in Gefahr ist, einzuschlafen, oder schon eingeschlafen
ist, wache auf, der du schläfst und stehe auf aus den nicht Schlafenden, sondern aus
den Toten.
Also hier wird gesagt, du bist ein Gläubiger, aber du bist eingeschlafen geistlich und du
befindest dich, so der äußeren Erscheinung nach, unter den Toten.
Die Toten, das sind natürlich die Ungläubigen, die geistlich Toten, in dem Sinne schlafen
die nicht, sondern die sind wirklich unbrauchbar für Gott, das ist so der Gedanke.
Rein äußerlich, wenn Schlafende und Tote nebeneinander liegen würden, es kann vielleicht
schwierig sein, die beiden zu unterscheiden.
Beide liegen da ganz ruhig, tun nichts, sind nicht ansprechbar, das ist so der Gedanke
hier.
Beim Ungläubigen ist das grundsätzlich so, er ist geistlich tot, bei uns kann das praktisch
so sein.
Es ist schon ziemlich schade, wenn Gott uns anruft, wenn er uns ansprechen möchte, uns
etwas mitteilen möchte, uns zu etwas auffordert, uns einen Auftrag gibt oder vielleicht einfach
Gemeinschaft mit dir und mit mir haben möchte und wir liegen da, keine Regung, keine Reaktion.
Wache auf, der du schläfst, denn du bist doch kein Toter, du bist doch nur eingeschlafen,
du hast doch Leben aus Gott, deswegen wache auf und dann wird der Christus dir wieder
leuchten.
Lasst uns nun nicht schlafen, gleichgültig sein gegenüber der Stimme Gottes, wie die
übrigen, sondern wachen und nüchtern sein.
Wachen, das bedeutet Jesus erwarten, das ist der Gedanke hier.
Wachen, das bedeutet nicht unbedingt Aktivität, Dienst oder so etwas, sondern das bedeutet
in erster Linie mal warten darauf, dass der Herr Jesus wiederkommt, das ist ein Grund,
weshalb wir uns an diesen Abenden mit dem Kommen des Herrn beschäftigen, um uns wieder
neu anzuspornen, wirklich wachsam zu sein, wachsam mit Augen und Ohren zum Himmel und
in die Zukunft nach vorne gerichtet.
Der Herr Jesus wird wiederkommen, deswegen in erster Linie wachen wir und nüchtern sein.
Nüchtern sein, das bedeutet sich freihalten von störenden Einflüssen, stören hier vor
allem in dem Sinne, dass wir uns abziehen wollen von der Erwartung des Kommens des Herrn.
Das ist der Endpunkt unseres Glaubenslebens.
Wir fahren manchmal Schlangenlinien auf dem Weg dahin, jeder wirkliche Gläubige wird
das Ziel erreichen, aber es ist nicht egal, in welcher Weise und auf welchem Weg wir dieses
Ziel erreichen.
Bei der Entrückung werden alle Gläubigen mitgenommen werden, das hat nichts mit Treue
oder mit mehr Treue oder mit weniger Treue zu tun, das hat nur mit unserer Stellung zu
tun.
Jeder, der ein wirklicher Gläubiger ist, der wird bei der Entrückung mitgehen, aber
wir sollten auf dem Weg dahin nüchtern sein.
Wir haben das gesehen, dass er für uns nicht kommen möchte wie ein Dieb, man muss doch
befürchten, dass das Kommen des Herrn uns geistlicherweise in manchen Phasen unseres
Lebens sehr überrascht hätte, dass wir gar nicht so wach waren und nüchtern waren.
Und nüchtern sein, das bedeutet uns freizuhalten, uns nicht irritieren zu lassen von Einflüssen,
die von mehreren Seiten kommen können, die können vor allen Dingen aus zwei Richtungen
kommen.
Dabei hilft uns ein Vers, ich hoffe, dass ich ihn gerade finde, aus Matthäus 13, Vers
22, das ist ein ganz anderer Zusammenhang, der uns aber doch hilft, der aber in die Dornen
gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und die Sorge der Welt und der Betrug des
Reichtums ersticken das Wort und er bringt keine Frucht.
Hier werden zwei solcher Störfaktoren erwähnt, die uns unnüchtern machen können, das ist
einmal die Sorge der Welt oder die Sorge des Zeitlaufs und zweitens der Betrug des Reichtums.
Das sind einmal Dinge, die subjektiv als negativ empfunden werden oder andererseits als negativ.
Das Negative zuerst, die Sorge der Welt, das sind die Sorgen, die typisch sind für die
Menschen der Welt, zum Beispiel das Thema Klimawandel, nicht als ob uns die Umwelt egal
wäre, keineswegs, wir kennen den Schöpfer, Gott, wir haben eine Beziehung zu ihm und
deswegen gehen wir mit der Umwelt ordentlich um, aber der Klimawandel, das ist nicht unsere
Sorge, weil wir wissen, dass Gott dieser Welt mit ihrem Klima sowieso einmal durch Feuer
ein Ende machen wird, die muss nicht noch tausende von Jahren halten und dass wir uns
in politische Bewegungen mit verwickeln lassen, die versuchen den Klimawandel zu bekämpfen,
das ist einfach nicht unsere Aufgabe, das ist eine Sorge der Welt oder die ganzen Konzentrationsbemühungen
in der Wirtschaft, gut, wer eine Position in der Wirtschaft hat, der muss schon mal
mitarbeiten, entweder dafür oder auch dagegen, das mag sein, aber dass wir aus ideologischen
Gründen meinen, die Welt im wirtschaftlichen oder auch im politischen Bereich verbessern
zu müssen oder große unterwegs befindliche Entwicklungen aufzuhalten und sie zu bekämpfen,
das ist nicht unsere Aufgabe, wenn wir das tun, dann verlieren wir die Kapazität für
unsere eigentlichen Aufgaben und unseren eigentlichen Daseinszweck auf der Erde, das ist nicht mitarbeiten
in NGOs und allen möglichen Umweltbewegungen, politischen Bewegungen, Parteien und so weiter,
das sind einmal die Sorgen, die typisch sind für die Welt, noch ein paar Beispiele dafür
und der Betrug des Reichtums, das sind die Dinge, die wir so als angenehm empfinden,
Reichtum ganz buchstäblich im Sinne, wer viel Geld hat, der muss sich auch darum kümmern,
der hat diese ganzen Fragen mit Geldanlage, wie rentabel sind die Anlagen, wie sicher
sind die Anlagen, das kann elendviel Zeit und Kapazität auffressen und einem auch sehr
viel Sorgen und schlimmstenfalls auch schlaflose Nichte bereiten, das sind aber auch die Dinge,
die wir vielleicht ganz einfach haben, weil wir sie brauchen, ein Haus, ein Auto, das
hat alles seinen Platz und seine Notwendigkeit, aber man kann auch zu viel Zeit und Aufmerksamkeit
und Geld da rein stecken oder für die jungen Leute, ihr müsst alle eure Entscheidungen
treffen in Bezug auf Ausbildung, vorher schon in der Schule und dann eben Frage Ausbildung
oder Studium, was für eine Art von Studium, wo studieren, anschließend braucht man einen
Arbeitsplatz, daran hängt die Position in der Firma, die Position in der Gesellschaft,
das Einkommen und so weiter, tausend Fragen, von denen manche wirklich beantwortet werden
müssen und es ist keine gute Lösung zu sagen, ich gehe sowieso ins Werk des Herrn, das interessiert
mich alles nicht mehr, die Regel ist, dass wir arbeiten müssen, wie der Herr Jesus und
wie Paulus, als Zimmermann, als Zeltmacher oder sonst wie, aber wenn wir das unter dem
Blickwinkel des Reichtums machen, dann werden wir am Ende betrogen.
Ich habe schon manchmal gedacht, eine der traurigsten Erfahrungen, die man im Glaubensleben
eigentlich machen kann, das muss es sein, wenn man am Ende seines Lebens als Gläubiger
feststellt, man, du hast deine Prioritäten falsch gesetzt, du hast so und so viele Jahre
auf der Erde gelebt, du hast die und die Fähigkeiten gehabt, du hast Mittel gehabt und du hast
sie falsch eingesetzt, der Betrug des Reichtums, das sind Dinge, die uns sehr effektiv davon
abziehen können, wirklich auf den Herrn Jesus zu warten, deshalb die Aufforderung, lasst
uns wachen und nüchtern sein, nüchtern, das heißt also nicht trocken und theorieorientiert,
die Praxis ignorieren wir, sondern das heißt, sich den Kopf frei halten, das Herz frei
halten, die Gedanken frei halten und sich konzentrieren auf das, was jetzt zu tun ist,
bis zu dem Augenblick, wo der Herr Jesus wiederkommen wird, denn die, die schlafen, schlafen bei
Nacht und die, die betrunken sind, sind bei Nacht betrunken, das ist im Grunde eine Beschreibung
der Welt und das steht natürlich im Zusammenhang mit der Tatsache, dass wir eben Söhne des
Lichts und Söhne des Tages sind und durch diese Erwähnung oder den Gebrauch des Wortes
betrunken wird noch darauf hingewiesen, dass es eben nicht nur um den, ja, wie der Hebräer
Brief das nennt, den zeitlichen Genuss gewisser Dinge geht, schlimmstenfalls der Sünde, sondern
dass das noch weitere Auswirkungen hat, wer Alkohol trinkt, Alkohol an sich ist uns nicht
verboten, aber wer sich betrinkt, der verliert die Selbstkontrolle, das heißt, die Effekte
gehen immer noch weiter, man kommt auch geistlicherweise durch die Sorge der Welt und durch den Betrug
des Reichtums in einen Strudel, aus dem man hinterher nicht mehr leicht rauskommt, ja,
so wie ein Betrunkener, wenn er einmal sich an den Alkohol gewöhnt hat, wenn er süchtig
geworden ist, schlimmstenfalls, Mühe hat, da wieder rauszukommen, so ist das auch für
manche Gläubigen schon sehr schwierig gewesen, aus diesen Implikationen, aus diesen Verwicklungen
in entweder die negativen Dinge oder die positiven, angenehmen Dinge wieder herauszufinden und
den Weg direkt hinter dem Herrn her wieder zu finden.
Wir aber, die von dem Tag sind, lasst uns nüchtern sein.
Wenn man genau hinguckt, fehlt hier im Grundtext vor dem Wort Tag der Artikel, ja, in der Elberfelder
Übersetzung ist das klein gedruckt, das heißt, im Grundtext steht da eigentlich, wir aber
die von Tag sind und so eine typische Konstruktion im Griechischen, wenn etwas charakterisiert
werden soll, wenn nicht so sehr ein bestimmter Tag gemeint ist, sondern wenn einfach gesagt
werden soll, in diesem Falle, ihr seid durch Tag gekennzeichnet, ihr seid von Tag, ja,
ihr seid keine Nachttierchen, sondern ihr seid Menschen, die in den Bereich des Tages
gehören, das ist euer Lebensbereich.
Und noch einmal dieser Gedanke, unsere Position, unsere Stellung bestimmt die Praxis.
Wenn ich mir bewusst bin, ich gehöre zum Tag, dann kann mir das sehr effektiv helfen,
um manchmal die Frage zu beantworten, kann ich dies oder das machen oder nicht, kann
ich an diesen oder jenen Ort gehen oder nicht, ist der oder jener Typ eine gute Gesellschaft
für mich oder nicht, ist die und die Laufbahn gut für mich oder nicht.
Wir gehören zum Tag, wir sind von Tag.
Deshalb lasst uns nüchtern sein, angetan mit dem Brustharnisch des Glaubens und der
Liebe und als Helm mit der Hoffnung der Errettung.
Hier wird recht altertümliches, aber trotzdem noch verständliches Bild eines Kämpfers,
eines alten Soldaten, eines frühen Soldaten benutzt, der zwei Teile als Schutz trägt,
einen Brustharnisch und einen Helm auf dem Kopf.
Ein unausgesprochener Hinweis darauf, dass wir uns tatsächlich in einem Kampf befinden,
dass Angriffe da sind, die müssen wir nicht erwarten, die sind da, das haben wir gesehen
im Zusammenhang mit diesen beiden Gefahren und hier haben wir ganz praktische, einfache
Hilfsmittel und noch einmal der Hinweis, die Gefahr, die uns droht und die hier besonders
konkret behandelt wird, das ist die Gefahr, dass wir den Herrn Jesus als den kommenden
aus dem Auge verlieren.
Das war das Problem bei den Thessalonichern, die wussten was von dem Kommen des Herrn,
die warteten auch auf ihn, aber da gab es Störfaktoren von innen emotional, empfindungsmäßig
und von außen, zweiten Brief vor allem, durch Leute, die sie falsch informierten und falsch
belehrten, die versuchten sie abzuziehen von dieser konkreten Erwartung des Kommens des
Herrn.
Und das ist so wichtig, dass wir diese Erinnerung, diese Erwartung festhalten.
Ich sprach kürzlich mal vor ein paar Monaten mit einem Onkel von mir, der jetzt im Freien
Brüderkreis, ich weiß nicht, ob das jetzt so ganz repräsentativ ist, was er mir sagte,
aber er sagte zu mir etwas traurig, bei uns redet kein Mensch mehr vom Kommen des Herrn,
das gibt es kaum, dass darüber mal in den Stunden gesprochen wird.
Er sagt, wenn ich das mache, ab und zu, dann bin ich fast der Letzte, der überhaupt noch
davon redet, das ist kein Thema mehr bei uns.
Das darf uns nicht passieren, Geschwister.
Das Kommen des Herrn ist so wesentlich, einmal als Trost für solche, die durch Schwierigkeiten
gehen, die in Trauer sind, wie das hier der Fall war, welche, die verfolgt werden, aber
auch für uns, die wir höchst aktiv noch im täglichen Leben unsere Aufgaben haben,
dass wir da die Orientierung nicht verlieren, dass wir das Ziel nicht aus dem Auge verlieren,
denn das Ziel bestimmt ja über die Richtung, die wir laufen, die Orientierung unseres Glaubenslebens.
Und da brauchen wir diese beiden Schutzmittel, erstens den Brustharnisch des Glaubens und
der Liebe.
Der Brustharnisch, ist natürlich alles ein bisschen bildlich hier, der schützt ja in
erster Linie das Herz und eben die Organe, die man so in der Brust hat.
Das Herz, das heißt die Empfindungen und wir haben das jetzt gesehen, das Kommen des
Herrn, das ist nicht nur eine Sache für unseren Kopf, sondern das ist sogar in erster Linie
etwas für unser Herz.
Wir haben gestern, vorgestern Abend am Ende gesehen, ermuntert nun einander mit diesen
Worten.
Das ist gar nicht mal so sehr ein Thema von großer Belehrung, sondern das spricht unsere
Herzen doch an.
Meine Frau und ich fahren schon lange regelmäßig nach Rumänien und das erste Mal war ich da
1989, damals konnte ich kein Rumänisch, aber man kann so ein bisschen was verstehen, es
ist eine lateinische Sprache und wenn wir da in den Versammlungsstunden waren, da hat
mir von Anfang an schon immer aufgefallen und hat mir gefallen, dass es im Rumänischen
ungewöhnlich viele Lieder über das Kommen des Herrn und über den Himmel gibt.
Teilweise alte Lieder, manche auch geschrieben von Brüdern, die kein übermaßendes Verständnis
von den Einzelheiten hatten, aber wo das sehr zum Ausdruck kommt, diese Freude darauf, dass
der Herr Jesus einmal wiederkommt, die Freude darüber, dass es eine bessere Welt gibt,
die Freude darüber, dass der Herr Jesus jetzt da ist, wo er uns auch bald hinbringen wird,
das möchte eigentlich dieser Brust Hanisch erreichen, dass wir durch zwei Dinge verbunden
werden mit dem Herrn Jesus und miteinander, durch Glauben und durch Liebe, Brust Hanisch
des Glaubens und der Liebe.
Der Glaube ist wie ein Verbindungsmittel, wie so ein Kabel, was eine Lampe am Brennen
erhält.
Das ist die Verbindung zwischen uns, die wir noch hier auf der Erde in der sichtbaren Welt
sind und dem Herrn Jesus in der bis jetzt für uns noch unsichtbaren Welt.
Durch Glauben sind wir mit ihm verbunden und durch Glauben ist er, der jetzt noch unsichtbarer,
für uns genauso real, so wirklich wie die Personen, die wir sichtbarerweise auf der
Erde kennen.
Die ganze Herrlichkeit des Himmels, das ist für den wirklich Gläubigen, Glaubenden eine
lebende, eine anziehende Realität.
Der Brust Hanisch des Glaubens und der Liebe, die Liebe, die verbindet uns auch mit dem
Herrn Jesus.
Mir ist das mal sehr nahe gegangen in Johannes 21, wo der Herr Jesus den Petrus vor den anderen
Jüngern zurechtbringt, dass er dreimal an diese Liebe von Petrus zu ihm appelliert.
Wir wissen, dass das so ein kleiner Differenzpunkt zwischen Johannes und Petrus war, dass Johannes
der Jünger ist, den Jesus liebte, aber dass Petrus am Anfang viel hielt von seiner Liebe
zum Herrn, damit Schiffbruch gelitten hat und dann knüpft der Herr doch daran an.
Er sagt, liebst du mich, hast du mich lieb?
Und der Herr möchte, dass diese Liebe bei uns da ist und natürlich waren die Brüder
immer davor, allzu viel von unserer Liebe zum Herrn zu reden.
Ich weiß gar nicht, ob die Gefahr so groß ist, dass wir da so große Worte drum machen,
aber es gibt schon ein paar Bibelstellen, auch in den Psalmen, wo gläubige Schreiber
gesagt haben, ich liebe dich, Herr.
Lohnt sich das mal nachzugucken.
Der Herr möchte diese Liebe von uns zu ihm doch gerne sehen, nicht unbedingt vielleicht
hören, aber sehen in unserem Leben.
Und diese Liebe im Gegensatz zum Glauben, die verbindet uns ja auch miteinander.
Das ist ein Kennzeichen des neuen Lebens nach dem Johannes-Evangelium, dass der aus
Gott geborene auch die Brüder liebt.
Das schützt auch unser Herz, das verbindet uns in dieser gemeinsamen Erwartung und Hoffnung
miteinander.
Und so gehen wir gemeinsam in Gemeinschaft miteinander und in Gemeinschaft mit dem Herrn
unseren Weg vorwärts in Glauben und Liebe.
Das schützt unsere Empfindungen und reserviert sie für den Herrn.
Und das zweite Schutzmittel, das ist der Helm, der genannt wird die Hoffnung der Erretterung.
Ein Helm, mir ist gerade jetzt aufgefallen bei uns in der Gegend, dass die Firma Abus,
also die Firma der Geschwister Bremica, das die riesengroße Plakate hängen hat mit so
einem Kopf, ist darauf abgebildet, steht da drauf, schützen sie ihren Kopf oder sowas
ähnliches.
Zerbricht ihr nicht den Kopf, genau, das ist also so ein etwas stilisierter Schädel,
der hinten ziemlich viele Risse hat.
Die Firma Abus bietet also Fahrradhelme an und das ist eigentlich der Gedanke, den wir
hier haben, dass unser Kopf geschützt werden muss.
Wir haben das Herz gehabt, der Brust harnisch, der Kopf ist der Sitz der Gedanken, daran
denkt Abus natürlich nicht, die denken wieder nur an ihren Prophet, aber hier ist der Gedanke,
dass unsere Gedanken, das heißt unsere innere Ausrichtung geschützt werden muss, dass wir
eben nicht in alle Himmelsrichtungen denken und uns strubblig machen lassen durch die
Einflüsse der Weltgeschichte, sondern dass wir geradeaus gucken und geradeaus laufen.
Die Hoffnung der Errettung, die Errettung, das ist hier etwas konkreter, der dritte
Aspekt oder die dritte Etappe unserer Errettung, unsere Errettung hat drei Etappen, das erste
ist das, was wir in Epheser 2 finden, durch Gnade seid ihr errettet, dann gibt es eine
zweite Etappe, die finden wir beispielsweise in Römer 5, lasst doch mal eben aufschlagen.
Römer 5, Vers 10, da haben wir die Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Etappe,
denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes,
das ist diese erste Etappe, so werden wir vielmehr, das ist jetzt Gegenwart, da wir
versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden und das muss man eigentlich zwingend
verbinden mit Hebräer 7, Hebräer 7, Vers 25, daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten,
die durch ihn Gott nahen, indem er alle Zeit lebt, um sich für sie zu verwenden.
Das ist eigentlich der Gedanke, den wir sonst so mit dem Wort der Bewahrung, mit dem Ausdruck
Bewahrung verbinden, dass wir auf dem Weg durch die Wüste, Gefahren ausgesetzt sind
und dass wir da bewahrt werden müssen, das wird auch mit dem Begriff der Errettung verbunden
und besonders damit, dass der Herr Jesus sich im Himmel als unser hoher Priester für uns
verwendet und auf diese Weise vermag er uns völlig zu erretten, das ist das Thema des
Hebräerbriefes.
Aber hier haben wir den dritten Aspekt und da ist es wichtig, dass hier nicht heißt
als Helm die Errettung, sondern als Helm die Hoffnung der Errettung, da wird also die Errettung
noch als etwas zukünftiges betrachtet.
Hoffnung, das heißt eben konkrete Erwartung, dass wir das auch noch und dass wir das bald
erleben werden, das ist schon wichtig, dass wir das auch verstehen, das meint im Grunde
die Entrückung und die Entrückung bedeutet ja, dass wir nicht nur zum Herrn gehen, sondern
dass wir aus den Gefahren der Weltgeschichte, Betrug des Reichtums, Sorgen der Welt, dass
wir da herausgenommen werden, um dann zum Herrn zu gehen und dieses Herausnehmen aus
den Fallstricken und Tretminen usw. hier auf der Erde, das wird auch als Errettung bezeichnet
und das ist natürlich ein Aspekt, den erwarten wir bisher noch, darauf hoffen wir.
Philippa 3 am Ende gibt denselben Gedanken wieder in Vers 20, denn unser Bürgertum ist
in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten.
Er ist ja vor 2000 Jahren einmal gekommen, um unser Heiland zu werden durch sein Sterben
am Kreuz, aber wir erwarten ihn auch noch in diesem Charakter als Heiland, eben wieder
eine kurze Begriffsdefinition oder Abgrenzung, Heiland ist genau das gleiche wie Retter
oder Erretter, weil Heil das gleiche ist wie Rettung oder Errettung oder um das eben nur
dran zu klemmen, Seligkeit ist auch wieder genau dasselbe.
Ich weiß nicht, warum es da im Deutschen drei Begriffe für gibt, es ist definitiv
das gleiche, man muss nur die jeweilige Begriffsnuance oder Etappe jeweils feststellen und festhalten.
Also hier haben wir diesen Gedanken an den Herrn Jesus als Heiland, der kommen wird,
um uns dann endgültig zu erretten, indem er uns aus dieser Welt heraus, wie wir das
auch gesungen haben vorhin, in die Herrlichkeit des Himmels, in diese endgültige Schutzatmosphäre
zu bringen.
So, da brauchen wir eben diese Hoffnung darauf als Helm, ein Gläubiger, der weiß, der Herr
Jesus kann jeden Augenblick kommen, um mich zu sich zu nehmen, der wird sich auch wieder
vor vielen Dingen auf der Erde bewahren lassen.
Es gibt manche Orte auf der Erde, an denen wir vom Herrn Jesus nicht gerne angetroffen
werden möchten.
Also der Brustharnisch bewahrt unsere Empfindungen und der Helm unsere Gedanken, unser Herz und
unseren Sinn.
Und damit kommen wir zum letzten Teil unseres Abschnittes, Vers 9 bis 11, denn Gott hat
uns nicht zum Zorn gesetzt und wenn wir hier und auch an manchen anderen Stellen diesen
Begriff gesetzt haben, dann ist das ein Hinweis auf den Vorsatz, das hat jedenfalls im Deutschen
dieselbe sprachliche Wurzel, Gesetz, Vorsatz Gottes.
Hier wird uns gezeigt, was Gott sich für die Zukunft für uns vorgenommen hat.
Uns, das ist hier betont, hat Gott nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Erlangung der Errettung.
Der Zorn, was meint das?
Zorn ist in den prophetischen Schriften der Bibel eine Art Fachausdruck, das meint nicht
so allgemein Gericht Gottes, sondern das meint konkret die Gerichte der Drangsalzzeit, die
dann den Tag des Herrn einläuten.
Das finden wir schon im Alten Testament, in Jesaja 5 beispielsweise, ich will das doch
mal kurz belegen, um da nicht einfach nur was zu behaupten.
Jesaja 5, Vers 25, darum ist der Zorn des Herrn gegen sein Volk entbrannt und er hat seine
Hand gegen es ausgestrickt und es geschlagen.
Ende des Verses.
Bei all dem wendet sich sein Zorn nicht ab und noch ist seine Hand ausgestrickt.
Also Zorn, der wird übrigens auch in diesem Brief mehrfach erwähnt, sehr bekannt, erstes
Kapitel am Ende, Vers 10, Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn, ist genau die gleiche
Bedeutung.
Wir werden bewahrt vor den Gerichten der Drangsalzzeit, das ist also quasi eine Umschreibung davon.
Gott hat uns nicht gesetzt dafür, uns nicht bestimmt dafür, dass wir durch diese Zeit
und durch diese Gerichte hindurch gehen, sondern zur Erlangung der Errettung.
Die Erlangung der Errettung, das haben wir jetzt gesehen, geschieht durch die Entrückung.
Also unsere Zukunft ist die Entrückung, nicht die Gerichte der Drangsalzzeit.
Und das wird geschehen durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist.
Damit wird rückwärts verbunden, 2000 Jahre, damit wird das Kommen des Herrn Jesus verbunden
mit seinem Kommen auf die Erde, um am Kreuz für uns zu sterben.
Und da sehen wir, warum er für uns gestorben ist.
Heute Morgen haben wir uns in der Versammlungsstunde daran erinnert, dass Gott uns nicht zurückbringen
wollte nach Eden, wo die Schlange es geschafft hatte, Adam und Eva draus zu vertreiben.
Das heißt, Gott hat sie vertrieben, aber infolge der Intervention der Schlange, des Teufels.
Aber Gott hat für uns etwas Besseres vorgesehen.
Der Herr Jesus ist für uns gestorben, nicht für ein irdisches Paradies, sondern um uns
die Errettung erlangen zu lassen.
Und die Errettung, das bedeutet für uns, im Gegensatz zu Israel und den Nationen in
der Zukunft, dass wir direkt von hier in den Himmel gebracht werden, sogar in das Vaterhaus,
der für uns gestorben ist, damit wir, sei es, dass wir wachen oder schlafen, zusammen
mit ihm leben.
Jetzt kann man etwas irritiert sein, weil uns die Begriffe wachen und schlafen natürlich
schon beschäftigt haben in diesem Abschnitt, aber in einem anderen Sinn.
Wir haben das gesehen in Vers 6, da hatte wachen und schlafen einen moralischen Sinn.
Geistlich diejenigen, die eingeschlafen sind als Gläubige oder die total schlafen wie
die Ungläubigen und andererseits wachen, das sind Gläubige, die wissen, wozu sie da
sind und die ihrer Berufung entsprechend leben.
Aber hier hat das einen anderen Sinn, sei es, dass wir wachen oder schlafen im Augenblick
der Entrückung.
Das ist jetzt im Sinne von Kapitel 4, Vers 13 und folgende, die, die entschlafen sind
oder die wachen, das sind wir, die Lebenden.
Das heißt, ob wir in dem Augenblick zu den Lebenden oder zu den schon Entschlafenen gehören,
das macht dann keinen Unterschied mehr.
Wir möchten nicht mehr sterben, wir möchten lieber lebend entrückt werden, das ist wahr,
aber am Ende macht es keinen Unterschied.
Damit wir, sei es, dass wir zu den wachen Lebenden oder zu den Entschlafenen gehören,
dann zusammen mit ihm leben.
Das ist der Vorsatz Gottes, dass wir dann für immer, für alle Ewigkeit zusammen mit
ihm leben.
Zusammen mit ihm, das bedeutet da, wo er jetzt schon ist und auch so, wie er dort ist, wir
werden auch einen Herrlichkeitsleib bekommen.
Wir werden passend zu ihm sein.
Das sagt Johannes, erst Johannes 3, wir werden verwandelt werden.
Wie heißt es da, erst Johannes 3, wir wissen, dass wir, wenn es oder wenn er offenbart werden
wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Dieses ihm gleich sein, das ist die Voraussetzung dafür, dass wir dann zusammen mit ihm leben
werden.
Und diese ganze Belehrung, die fasst Paulus dann eigentlich zusammen in Vers 11 mit dem
letzten liebevollen Appell, deshalb ermuntert einander und erbaut einer den anderen, wie
ihr auch tut.
Wir haben vorgestern Abend damit geendet, dass in Vers 18 gesagt wird, ermuntert nun
einander mit diesen Worten.
Da haben wir uns daran erinnert, was ermuntern heißt.
Ermuntern heißt immer wieder so einen kleinen Schubs geben, jemanden pushen, jemanden nach
vorne schieben, jemanden anspornen, motivieren, dass er wieder ein Stück weitergehen kann.
Das tun wir durch die Aussicht auf das Kommen des Herrn, auf die Entrückung, der Herr Jesus
kommt.
Das hilft uns wieder mal, heute ist Sonntag, wieder mal eine Woche mit dem Herrn Jesus
weiterzugehen, wenn der Herr nicht in dieser Woche kommen sollte.
Und erbaut einer den anderen, das hat nicht so sehr diesen motivierenden Aspekt, sondern
dass wir im Glauben wachsen sollten.
Erbauen ist ein Begriff aus dem Bauwesen, klar, hier geht es nicht um ein Haus, sondern
hier geht es um unser Glaubensverständnis.
Es gibt einen kleinen Unterschied hier, bei der Entrückung wird nur gesagt ermuntern,
hier wo es um den Tag des Herrn geht, da heißt es ermuntern und erbauen.
Warum?
Aus folgendem Grunde, bei der Entrückung muss man nicht viel verstanden haben, einfache
Tatsache, der Herr Jesus kommt, wir werden entrückt.
Aber mit dem Tag des Herrn, da stehen natürlich viele prophetische Informationen im Zusammenhang,
muss man nicht alle kennen.
Aber wenn man davon etwas lernt, wenn man sich mal damit beschäftigt und sich die Mühe
macht, dann merkt man doch auf einmal, man wird erbaut, man wächst im Glauben, im Glaubensverständnis
und auch in der Glaubenskraft.
Wir wissen mehr über die Zukunft, auch wenn sie uns gar nicht direkt betrifft, unseren
Herrn betrifft sie.
Für ihn bedeutet das Ehre, für ihn bedeutet diese Zukunft Herrlichkeit und einen Teil
dieser Zukunft werden wir ja auch miterleben, werden wir auch mit ihm teilen.
So, mit allem dem, was wir an diesen Abenden betrachtet haben, damit sollen wir einander
ermuntern und einer den anderen erbauen, einer den anderen, das heißt nicht nur in den Versammlungsstunden,
sondern vielleicht auch wenn wir uns persönlich treffen, wenn wir uns persönlich damit beschäftigen,
wenn wir uns unterhalten, dann kann man mal darüber reden, sich darüber austauschen,
den anderen fragen, was er für ein Verständnis hat in einer bestimmten Sache, einer bestimmten
Schriftstelle.
Auf diese Weise wachsen wir dann auch gemeinsam, erbaut einer den anderen und in Thessalonikon
konnte gesagt werden, wie ihr auch tut.
Die hatten diese Haltung, dass sie warteten auf das Kommen des Herrn, Kapitel 1, Vers 10,
Vers 9 und 10, sie dienten dem lebendigen und wahren Gott und erwarteten seinen Sohn
aus den Himmeln.
Das wollen wir auch tun, wir wissen ja nicht, wie lange wir noch Zeit haben, wahrscheinlich
nicht mehr viel Zeit, das ist auch gut so, das Kommen des Herrn ist sehr nah, wir haben
keine exakten Angaben dazu, aber bis es soweit ist, gehen wir weiter mit dem Herrn Jesus und
darauf zu, dass er selbst kommt, um uns zu sich zu nehmen und bis diese wunderbare Zukunft
anfängt, die Ehre und Herrlichkeit für ihn bedeutet. …
Transcripción automática:
…
Guten Abend zusammen. Wir haben uns für diese drei Abende vorgenommen, über ein paar Ereignisse
aus der Zukunft zu sprechen, anhand von drei Passagen aus den zwei Briefen von Paulus an
die Thessalonicher. Aber wir haben das unter die Überschrift gestellt, Zukunft für heute.
Wie ich auch gestern schon gesagt habe, haben wir hier nicht den Ehrgeiz, die Prophetie
in wer weiß wie vielen Details zu betrachten, erst recht nicht das in einer theoretischen Weise zu
tun, sondern wir wollen das so betrachten, wie damals auch Paulus diese Themen in Angriff genommen
hat, nämlich mit dem ausgesprochenen Praxisbezug. Wir haben ja gestern schon gesehen, dass es in
Thessalonich ganz konkrete Bedürfnisse und Schwierigkeiten gab, denen Paulus begegnet,
unter anderem mit der Schilderung dieser zukünftigen Ereignisse. Gestern Abend haben
wir uns mit 1. Thessalonicher 4, Abvers 13 beschäftigt. Das ist dieser sehr berühmte,
bekannte Abschnitt über die Entrückung der Gläubigen. Und wir gehen so ein bisschen
chronologisch vor. Heute Abend nehmen wir einen Abschnitt aus 2. Thessalonicher 2,
wo wir, wie ich das auch vorher schon mal angegeben hatte, Vorzeichen der Erscheinung
des Herrn finden. Wir lesen für heute Abend aus 2. Thessalonicher 2, Abvers 1 bis Vers 12.
Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens
zu ihm hin, dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken
lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag
des Herrn da wäre. Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser
Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und offenbart werde der Mensch
der Sünde, der Sohn des Verderbens, der widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt
oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst
darstellt, dass er Gott sei. Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als
ich noch bei euch war? Und jetzt wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit
offenbart wird. Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam. Nur ist jetzt
der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist. Und dann wird der Gesetzlose offenbart
werden, den der Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten
wird durch die Erscheinung seiner Ankunft, ihnen, dessen Ankunft nach der Wirksamkeit
des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Betrug
der Ungerechtigkeit, denen, die verloren gehen, darum, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht
annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft
des Irrwarns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit
nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. Soweit lesen
wir für heute Abend den Bibeltext.
Vorzeichen der Erscheinung des Herrn. Wir haben gestern Abend aus 1. Thessaloniker 4
gesehen, warum Paulus überhaupt sich veranlasst sah, über die Entrückung der Gläubigen
zu schreiben. Das Problem war da gewesen, wenn wir das gerade nochmal eben aufschlagen,
dass die Thessalonicher, die Gläubigen dort, betrübt waren, und zwar betrübt über das
Maß hinaus, in dem ein Gläubiger natürlicherweise betrübt ist, wenn er jemand von seinem Leben
verloren hat. Sie waren in Gefahr, betrübt zu sein, wie die Übrigen, die keine Hoffnung
haben. Und der Grund dafür war, dass sie wohl etwas wussten über die Tatsache, dass
der Herr einmal wiederkommen würde, aber das, was sie hauptsächlich damit verbanden,
das war die Tatsache, dass der Herr Jesus einmal sein Reich aufrichten würde, dass
er wiederkommen würde in Macht und Herrlichkeit, dass er also erscheinen würde öffentlich,
dann würde sein Reich aufgerichtet werden und damit rechneten die Thessalonicher schon.
Aber dass jetzt kurz nach ihrer Bekehrung, die Versammlung war relativ neu entstanden,
auf einmal welche von ihnen bestorben waren, begraben werden mussten, das passte irgendwie
noch nicht ganz in das Konzept ihres Verständnisses. Sie wussten nicht, was ist jetzt mit denen,
die heimgegangen sind, wie können die dann noch dabei sein, wenn Jesus wiederkommt mit
seinen Heiligen. Sie wussten, dass er nicht alleine kommen würde, sondern dass er dann
begleitet werden würde durch alle diejenigen, die ihm angehören. Wie können ihre Körper
hier begraben worden sein und sie dann doch als vollständige Menschen mit dem Herrn Jesus
einmal zusammen vom Himmel her kommen. Und dieses fehlende Link, dieses fehlende Stück,
das war eben die Entrückung der Gläubigen, dass der Herr Jesus einmal wiederkommen würde
als nächstes, um die seinen, alle Gläubigen, zu sich aufzunehmen. So, damit sind sie im
Himmel und damit können sie dann auch vom Himmel her anschließend mit dem Herrn Jesus
auf die Erde zurückkommen. In unserem Abschnitt haben wir jetzt einige Einzelheiten von dem,
was nach dieser Entrückung der Gläubigen passieren wird, bis der Herr Jesus erscheinen
wird. Erscheinen wird, um sein Reich aufzurichten und das ist das, was hier genannt wird, der
Tag des Herrn. Was uns hier also beschäftigt, das sind die Voraussetzungen, damit dieser
Tag des Herrn beginnen kann. Und wenn wir diesen Abschnitt wieder ein bisschen strukturieren
wollen, dann haben wir hier vier Punkte, vier Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen,
damit der Tag des Herrn beginnen kann. Die erste Voraussetzung ist im Grunde das, was
wir gestern Abend betrachtet haben, aber was uns am Anfang dieses Abschnittes hier noch
einmal begegnet, nämlich die Entrückung der Gläubigen. Und dann haben wir zweitens,
das ist nicht die Reihenfolge, in der das hier präsentiert wird, aber wir finden alle
vier Punkte hier. Als zweiten Punkt haben wir die Tatsache, dass es jetzt noch Hindernisse
gibt, damit das Böse sich auf der Erde so richtig zur vollen Blüte entfalten kann.
Und diese Hindernisse, die müssen erst einmal weggetan werden, die müssen verschwinden.
Dann haben wir als dritten Punkt, dass einer dieser Negativfaktoren, die dann eintreten
werden, der Abfall sein wird. Und als vierter Punkt, nicht nur der Abfall, sondern dass
auch noch dieser sogenannte Mensch der Sünde erscheinen wird. Und das wird dann direkt
verbunden mit der Erscheinung des Herrn Jesus und mit dem Beginn des Tages des Herrn. Also
wir haben erstens die Entrückung der Gläubigen, zweitens die jetzt noch existierenden Hindernisse
für die volle Entwicklung des Bösen und dann als zwei sehr böse Dinge eben den Abfall
und das Erscheinen, das Auftreten des Menschen der Sünde. Ich gebe zu, dass das Thema nicht
übermäßig positiv ist, eigentlich ist es ein sehr erfreuliches Thema, aber wir betrachten
das eben unter diesem Blickwinkel, dass das Vorzeichen sind der Erscheinung des Herrn
Jesus. Das heißt, diese ganze negative Entwicklung, die hier vor uns tritt, die wird einmal zu
einem Ende gebracht werden, zu einem wirklich endgültigen Ende dadurch, dass der Herr Jesus
wiederkommen wird. Und damit haben wir im Grunde dann am Ende doch einen positiven Schlusspunkt
hinter diesem Satz. In Vers 1, da kommt Paulus jetzt zurück auf das, was wir gestern Abend
aus 1. Thessalonicher 4 betrachtet haben und er nimmt dieses Thema überhaupt in Angriff,
weil das hier im Grunde der Kern dieses ganzen 2. Thessalonicher Briefes überhaupt ist. Wir
bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens
zu ihm hin. Hier haben wir wieder dieses Wort Ankunft. Gestern Abend war uns das schon mal
begegnet und da haben wir schon gesehen, dass dieses Ankommen, diese Ankunft, nicht nur
ein punktuelles Auftreten bedeutet, sondern das ist ein Kommen einer Person und die Person
bleibt da. Das führt zu einem Zusammenbleiben, das griechische Wort Parousi, was gelegentlich
auch zumindest im kirchlichen Bereich so als Fremdwort gebraucht wird. Und das ist
hier in einem positiven Sinne gerade der Gedanke, die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und
unser Versammeltwerden zu ihm hin. Das haben wir gestern Abend gesehen. Er kommt nicht
als Besucher zu uns, sondern er kommt, um dann eine ganz neue Form der Gemeinschaft
zwischen ihm und uns und uns und ihm zu etablieren. Wir haben gestern Abend am Ende unseres Abschnitts
gesehen. So werden wir alle Zeit bei dem Herrn sein. Meine Frau und ich sind heute Abend
hier. Nach der Stunde fahren wir wieder. Wir sind nur Besucher. Aber wenn der Herr Jesus
kommt, um uns zu sich zu nehmen, dann führt das dazu, dass wir bei ihm sein werden und
dann gibt es keine Trennung mehr. Wir werden zu ihm hin versammelt. Und Paulus erwähnt
das hier noch einmal, damit die Thessalonicher in Vers 2 nicht schnell in der Gesinnung erschüttert
und erschreckt werden sollten. Wir haben gestern Abend gesehen, dass ein Problem in Thessalonich
war, dass die Gläubigen übermäßig traurig waren, betrübt waren. Und der Grund dafür
war Unwissenheit. Daraus macht Paulus ihnen keinen Vorwurf. Und wir haben auch gestern
Abend gesehen, warum? Weil einfach das Thema der Entrückung der Gläubigen ein neues Thema
war. Ein Thema, das man aus dem Alten Testament nicht erschließen kann. Es gibt natürlich
Bilder, Vorbilder, Schatten, die wir heute als Gläubige verstehen. Beispielsweise Henoch,
der entrückt wurde, ohne durch den Tod zu gehen. Bekanntes Bild. Aber das kann man natürlich
nur verstehen, wenn man vorher etwas von den lehrmäßigen Erklärungen aus dem Neuen Testament
gehört und verstanden hat. Sonst käme man nicht auf den Trichter in Henoch ein Bild
der Entrückung aller Gläubigen zu sehen. Das war also das eine Problem, Unwissenheit,
die zu Traurigkeit geführt hatte. Hier haben wir ein anderes Problem. Die Gläubigen waren
in Gefahr, in der Gesinnung erschüttert und erschreckt zu werden. Das hat auch wieder
etwas mit Unwissenheit zu tun. Aber hier haben wir genau den Effekt, den ich gestern Abend
auch mal kurz am Anfang erwähnt habe. Wenn wir unwissend sind und unwissend bleiben,
dann wird irgendwann der Teufel dazwischen springen und wird versuchen, diese Unwissenheit,
diese Wissenslücken, für sich nutzbar zu machen. Das hat er genau hier auch getan.
Er hat nämlich Leute in Thessalonich auftreten lassen, es wird nicht weiter spezifiziert
hier, wer das war, die aber unter den Gläubigen aufgetreten waren und die sie unterwiesen
hatten und das war wahrscheinlich jetzt keine reine Irrlehre, sondern eine Mischung zwischen
halber Wahrheit und einem Teil Irrtum, Unwahrheit, Falschinformation. Und der Effekt war wiederum,
dass sie in der Gesinnung erschüttert und dass sie erschreckt wurden. In der Gesinnung
erschüttert, wer die Elberfelder Übersetzung hat, der hat eine Fußnote dabei, dass das
eigentlich übersetzt werden müsste, weg von dem Verständnis erschüttert werden. Das
ist hier also nicht der übliche Ausdruck für Gesinnung, den wir anderswo haben, im
Sinne von allgemeiner Denkrichtung, innerer Ausrichtung, sondern hier bedeutet das, dass
man von einem gewissen Verständnis, was man hat, wieder weggezogen wird, abgezogen wird,
strubbelig gemacht wird, mental. Und dass man dadurch erschüttert und erschreckt wird.
Und ich vermute mal, dass es kaum einen Themenbereich im ganzen Bereich der biblischen Wahrheit
gibt, der so anfällig ist für Falschinformationen wie das, was die Zukunft betrifft, die prophetischen
Themen. Da ist das Angebot in der Weltgeschichte schier unglaublich, unüberschaubar, von halber
Wahrheit und halber Lüge oder auch ganzer Unwahrheit. Deswegen ist es schon relativ
wichtig, dass wir auch als Gläubige heute eine gewisse Klarheit haben über die zukünftigen
Ereignisse. Nun ist dieser Abschnitt insofern ganz günstig dafür, als der relativ kurz
und kompakt ist. Wir haben hier ja nur eine ganz begrenzte Auswahl an Einzelheiten über
diese Zeit nach der Entrückung bis zur Erscheinung des Herrn Jesus. Das kann man eigentlich verstehen,
und auch mehr oder weniger behalten. Es gibt ja ungezählte Abschnitte, die über dieses
Thema etwas sagen. Die werden wir beileibe nicht alle heute Abend mit heranziehen.
Dann sehen wir in der zweiten Hälfte von Vers 2 auch, in welcher Weise diese Leute
gearbeitet hatten, oder das zumindest versucht hatten, unter den Thessalonichern. Sie sollten
sich nicht erschrecken lassen, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief als
durch uns. Diese Leute waren also offensichtlich mindestens auf zwei Kanälen unterwegs, nämlich
schriftlich und mündlich, durch Wort. Das heißt, sie haben offensichtlich die Gläubigen
angesprochen, vielleicht in persönlichen Gesprächen, vielleicht waren es Nachbarn,
jedenfalls Leute, die sie kannten, oder sie waren möglicherweise auch in die Zusammenkünfte gekommen.
Ich erinnere mich, dass wir in Dillbrock auf der Konferenz vor einiger Zeit mal so einen
Fall hatten. Da war jemand hereingekommen, den man wohl auch nicht kannte. Das waren
Leute, die sich ziemlich freimütig gleich vorne platziert hatten und es hat nicht lang
gedauert, bis die auch das Mikrofon ergriffen und versuchten Einfluss zu nehmen auf die
Betrachtung. Und da erinnere ich mich, dass einer der älteren Brüder relativ schnell
aufgestanden war und diesem Mann oder diesen Männern das Wort verboten hatte und gebeten
hatte, dass sie mindestens schweigen sollten, am besten auch den Raum verlassen sollten.
Das passiert also bis heute, dass unter den Gläubigen Menschen das Wort ergreifen und
wir stehen vor der Frage, wo kommt das her, was sie sagen und was haben wir anhand der
Bibel davon zu halten. Noch durch Brave, die hatten sich auch schriftlich an die Gläubigen
gewandt und das war offensichtlich sogar ein Brief gewesen, den sie irgendwie mit dem Namen
Paulus unterschrieben hatten. Jedenfalls hatten sie so getan, als sei das einer der Briefe
von Paulus. Hier sind wir im zweiten Brief. Die Gläubigen hatten also mindestens schon
mal einen bekommen. Sie wussten also, Paulus schreibt Briefe. Da waren sie vielleicht in
der Gefahr anzunehmen, okay, wenn einer schon gekommen ist, dann kann ein zweiter nicht
verkehrt sein, nur dass dieser Brief nicht von ihm gewesen war, das hatten sie vielleicht
noch nicht registriert. Hier liegt Paulus besonderen Wert darauf, wenn man mal gerade
auf das Ende des Briefes guckt, Vers 17 in Kapitel 3, da markiert er diesen Brief als
sein Produkt, der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand, was das Zeichen in jedem Brief ist,
so schreibe ich. Er hat ja oft diktiert, aber hier die Unterschrift, die hat er schon selbst
drunter gemacht oder einen Gruß, damit klar erkennbar war, ich bin wirklich hier der Schreiber
gewesen im Gegensatz zu diesem anderen Brief, der nicht von ihm oder einem seiner Apostelkollegen
war. Und offensichtlich hatten diese falschen Informanten, diese falschen Lehrer auch noch
den Anspruch erhoben, dass ihre Worte bzw. ihr Brief inspiriert war, weil der erste Ausdruck
lautet weder durch Geist, man hatte also den Anspruch erhoben, dass das vom Geist geleitet
war. Ich bin immer ganz froh, dass wir im Deutschen im Allgemeinen zurückhaltend sind
mit dem Gebrauch des Wortes inspiriert. In Rumänien ist das ein bisschen anders, da
wird schnell mal oder auch gerne mal gesagt über einen Bruder, der eine besondere Gabe
und Fähigkeit hat, oh, das ist ein inspirierter Bruder. Oder nach einem Dienst wird gesagt,
das war wirklich ein inspirierter Dienst heute Nachmittag. Ich kämpfe immer so ein bisschen
dagegen, weil Gottes Wort Wert darauf legt, dass nur Gottes Wort inspiriert ist. Man kann
manche anderen positiven Attribute verwenden für einen guten Dienst, aber inspiriert im
strikten Sinne des Wortes, das bedeutet ja vom Geist eingehaucht oder 2. Timotheus 3
von Gott gegeben, von Gott eingegeben. Das sollten wir wirklich beschränken auf den
Text der Bibel. Andere Texte, andere Botschaften sind in diesem strikten Sinne nicht vom Geist
eingehaucht, nicht inspiriert. Als ob der Tag des Herrn da wäre. Und das ist jetzt
der Kern des Problems. Um das jetzt ein bisschen praktischer zu machen, müssen wir uns einmal
hineinversetzen in die Situation der Gläubigen in Thessalonik. Wir haben uns gestern Abend
daran erinnert, dass das eine junge Versammlung war. In Apostelgeschichte 17 kann man nachvollziehen,
dass die Versammlung entstanden ist, während der zweiten Missionsreise von Paulus. Es werden
da drei Sabbate erwähnt, die Paulus mit anderen Brüdern zusammen in Thessalonik verbracht
hat, mehr nicht. Das waren also wahrscheinlich nur 2 bis 3 Wochen, die er dort war. Und relativ
schnell, das heißt relativ schnell, sofort, hatte es Widerstand gegen das Evangelium und
gegen die Boten des Evangeliums gegeben, bis hin zur Verfolgung. Und in Apostelgeschichte
17 kann man das nachvollziehen, dass in Thessalonik Juden waren. Einige von denen glaubten, Paulus
ging in die Synagoge und von den Leuten, die er da traf, glaubten dann einige das Evangelium.
Aber andere dieser Juden wurden sofort aggressiv gegen diese neue Botschaft. Und die waren
so aggressiv, dass als Paulus und seine Kollegen dann weiterzogen nach Beröhr, diese Juden
sogar noch hinterherreisten und auch in Beröhr noch die Öffentlichkeit gegen die Boten des
Evangeliums aufwiegelten. So upset, so aggressiv waren diese Leute also. Jetzt ist es manchmal
so, dass die Evangelisten oder die Missionaren kleinen Vorteil haben, wenn die das Evangelium
verkündigt haben und sie haben jetzt nicht gerade einen dauerhaften Dienst an einem Ort,
dann ziehen die weiter und dann haben die die Verfolgung an dem Ort jetzt erstmal wieder
hinter sich. So erging es natürlich Paulus und Silas an diesem Ort Thessalonik. Während
diejenigen, die die Botschaft angenommen hatten, die blieben jetzt da sitzen mit der Situation.
Die konnten nicht ausweichen, die wohnten da. Die hatten auf einmal ihre Mitmenschen
gegen sich stehen. Sowas kennen wir auch heute. Ich kriegte gerade ganz kürzlich noch eine
kurze Information aus Indien von einem Versammlungsgebäude, was im Bau war. An einem Ort war eine Versammlung
entstanden durch die Verkündigung des Evangeliums. Die Gläubigen brauchten einen Raum. Sie hatten
angefangen zu bauen und es hat nicht lange gedauert, bis die Nachbarn und die Dorfbevölkerung
dagegen aufstand. Dann hat man wirklich auf die Baustelle gestürmt und hatte die Brüder
ganz arg verprügelt, sodass mit dem Bau erstmal Schluss war. Man weiß nicht, wann man wieder
weitermachen kann. Die Brüder, die das Evangelium dahin gebracht hatten, waren in einer Hinsicht
natürlich fein raus. Die fuhren anschließend wieder nach Hause. Die machen nach wie vor
regelmäßige Besuche dort. Aber sie berichten uns dann schon, wie es den Brüdern, den Gläubigen
am Ort geht. Daran muss man wirklich denken. In manchen Gegenden von Indien und auch in
anderen Ländern ist das eine ganz schwierige Situation. Jungbekehrte Leute, die Jahre,
Jahrzehnte mit ihrer Gesellschaft im Dorf zusammengelebt haben und auf einmal ist die
ganze Truppe gegen diese Jungbekehrten, weil sie den Glauben gewechselt haben. Das war
das Problem hier. Jetzt wussten diese Leute, diese Bekehrten, dass einmal der Tag des Herrn
kommen würde. Was ist der Tag des Herrn? Nicht verwechseln darf man das bekanntlich
mit dem Tag des Herrn im Sinne des Sonntags. Das ist Offenbarung 1. Johannes auf der Insel
Patmos. Er war an des Herrn Tag im Geist. Das ist ein anderer Ausdruck für den Sonntag,
der reserviert ist für den Herrn Jesus. Der Tag des Herrn in diesem Sinne ist im Grunde
nichts anderes als das tausendjährige Reich. Und wenn wir mal gerade doch eine Stelle aus
dem Alten Testament dazu lesen wollen, dann bietet sich das Ende des Alten Testamentes
an. Malachi 3, ab Vers 9, 10. Wer noch die alte Übersetzung hat, bei dem ist das Kapitel
4, Vers 1. Ich lese nur Auszüge. 3, Vers 19. Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie
ein Ofen, und alle Übermütigen und alle Täter der Gottlosigkeit werden zu Stoppern
werden. Und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der Herr der Herrscharen, sodass er
ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen wird. Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet,
wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln. Und dann der
letzte Vers, 24, wo über Elia den Propheten gesprochen wird. Ne, ich lese schon Vers 23.
Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und
furchtbare, und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu
ihren Vätern wenden, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage. Wir nehmen
nur mal drei Punkte hier raus, die uns einen ganz guten Eindruck vermitteln, was der Tag
des Herrn ist. In Vers 19 wird davon gesprochen, dass er kommt, brennend wie ein Ofen, und
dass die Feinde dann alle überwunden werden. Dieser Tag fängt also an mit Gericht. Das
sind die Gerichte vor allem gegen Ende der Drangsalzzeit und auch noch am Ende, am Anfang
des tausendjährigen Reiches. Der zweite Punkt ist Vers 20, für diejenigen, die den Namen
des Herrn fürchten, wird damit eine wunderbare Zeit des Segens beginnen. Die Sonne der Gerechtigkeit
geht auf mit Heilung in ihren Flügeln. Und der dritte Punkt, der hier in Vers 24 nur
angedeutet wird, dass dann auch Israel als Volk wiederhergestellt werden wird. Der Tag
des Herrn ist also die Zeit, in der der Herr Jesus öffentlich regieren wird. Er wird seinen
Regierungssitz in Jerusalem haben, inmitten von Israel, das dann ein wiederhergestelltes
und mit seinem Messias vereinigtes und versöhntes Volk sein wird. Aber von dort her, zugleich
auch vom Himmel her, wird der Herr Jesus auch der Erbe aller Dinge sein und wird der Weltherrscher
sein, wird die Weltherrschaft ausüben und dann werden auch die Nationen unter seiner
Herrschaft schließlich durch Frieden und Gerechtigkeit gesegnet werden. Also Gericht
einerseits, Segen andererseits. Das sind die beiden großen Seiten des Tages des Herrn.
Der Begriff Tag des Herrn wird oft benutzt in der Bibel, in den prophetischen Teilen,
und zwar das Wort Tag im Sinne eines begrenzten Zeitabschnittes. Begegnet uns auch noch an
anderen Stellen. Ein Tag des Gerichts, ein Tag der Gnade und so weiter gibt es. Das muss
nicht zwingend ein Tag von 24 Stunden sein. Das meint einfach eine feste Zeitperiode,
die bestimmte Kennzeichen hat. Und hier ist das Hauptkennzeichen, dass der Herr da ist
und dass der Herr auch wirklich als Herr anerkannt wird. Bisschen präziser kann man sagen, dass
der Tag des Herrn der irdische Teil des tausendjährigen Reiches ist. Es wird ja auch den himmlischen
Teil geben, wo wir uns während dieser tausend Jahre mit dem Herrn Jesus aufhalten werden,
aber das wird dann mehr mit anderen Ausdrücken bezeichnet. Tag Jesu Christi, Tag des Herrn
Jesus Christus und andere Ausdrücke mehr. So, jetzt war das Problem. Die Thessalonicher
hatten verstanden, dieser Tag fängt an mit Gerichten, zum Beispiel Malachi 3. Sie waren
in große Drangsaal, regelrechte Verfolgung gestürzt worden als Folge ihrer Bekehrung.
Jetzt wirkte die menschliche Logik ein bisschen, die haben das beides natürlich zusammengebracht.
Die haben das miteinander verknüpft, ihre aktuelle Situation und die prophetischen Angaben,
die sie kannten. Das Problem war nicht in den Informationen, die sie hatten, sondern
in der Verknüpfung, die sie dazwischen herstellten. Das ist ein Fehler, den wir manchmal machen,
dass wir Dinge einfach zusammen praktizieren und die Verknüpfung, die stimmt nicht. In
einer bisschen anderen Form kann man das heute durchaus auch finden. Wir haben, jedenfalls
diejenigen von uns, die mit solchen Belehrungen aufgewachsen sind, keine Angst, dass jetzt
etwa der Tag des Herrn, die Gerichte der Drangsaalszeit schon gekommen sein könnten. Aber wenn man
mal an so einige charismatische Lieder denkt, Praise and Worship Music, da findet man relativ
oft den Gedanken an Jesus als König, als den Weltherrscher, der Frieden über die Erde
bringt und man erwartet das konkret schon in unserer Zeit und feiert Jesus, wie das
oft so genannt wird. Das ist jetzt das andere Extrem, was sich ein bisschen erklärt aus
der Tatsache heraus, dass wir hier auf der Westhalbkugel der Erde eben weniger unter
Verfolgung leiden, als vielmehr Frieden und äußeren Wohlstand genießen. Okay, dann nimmt
man eben diese Seite des tausendjährigen Reiches und kopiert die quasi auf unsere
aktuelle Situation. Es gibt ziemlich viele Lieder von diesem Kaliber, wo das, wenn nicht
das ganze Lied prägt, dann aber doch zumindest erwähnt wird und wo Dinge, die effektiv erst
im tausendjährigen Reich Wirklichkeit werden, doch verbunden werden mit uns heute. Damit
verliert man das Verständnis für den wirklichen Charakter der Zeit der Gnade, wo der Herr
Jesus eben noch nicht öffentlich regiert, wo Gott noch nicht derjenige ist, der die
Dinge vollständig in seiner Hand hält und wo alles nach seinem Willen läuft und wo
weltweiter Frieden herrscht. Wir sind noch weit davon entfernt. Das war also die Befürchtung
der Thessalonicher, dass der Tag des Herrn jetzt schon da sein könnte. Das ist was anderes
als zum Beispiel in Römer 13, wo es heißt, dass der Tag nahe ist. Nahe ist er schon,
aber da ist er noch nicht. Und dann präzisiert Paulus in den folgenden Versen, jetzt läuft
uns die Zeit schon wieder ein bisschen weg, was konkreter noch geschehen muss, bevor dieser
Tag des Herrn wirklich beginnen kann. Vers 3, lasst euch von niemand auf irgendeine Weise
verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und
offenbart werde der Mensch der Sünde. So, hier haben wir das Wort Abfall. Damit haben
wir jeden Tag zu tun, beim Abfalleimer. Aber hier ist natürlich etwas anderes gemalt, eine
andere Art von Abfall. Das ist das, was man manchmal mit einem Fremdwort bezeichnet als
die Apostasie. Ich möchte zum Vergleich mal einen Vers daneben stellen, der uns ein bisschen
hilft, obwohl er nicht das gleiche meint. 1. Timotheus 4, Vers 1, der Geist aber sagt
ausdrücklich, dass in späteren Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden, indem sie
achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen. Da bekommen wir ein Verständnis
dafür, was Abfallen meint, dass man also die Lehre des Wortes Gottes aufgibt. Nur hier
in 1. Timotheus 4 heißt es, dass in späteren Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden.
Und hier wird dieses Substantiv gebraucht, der Abfall. Das bedeutet Folgendes, nach der
Entrückung werden ja auf der Erde zunächst mal keine Gläubigen mehr sein. Alle gläubigen
Christen, ich muss jetzt mal die Unterscheidung machen zwischen wirklich gläubigen Christen
und welchen, die sich nur Christen genannt haben, die das nur dem Namen nach waren, die
wirklich Gläubigen unter den Christen, sind alle entrückt worden. Auch wie wir gestern
gesehen haben, die Gläubigen, die vor der christlichen Haushaltung gelebt haben, aus
dem Alten Testament, die sind auch entrückt worden. Aus den Juden oder unter den Juden
gibt es in unserer Zeit, das kann man definitiv sagen, viele, die das Alte Testament wirklich
von Herzen glauben, aber die nicht verstanden haben, die nie das Evangelium der Gnade Gottes
gehört haben und die nicht verstanden haben, bis heute nicht, dass dieser Jesus von Nazareth,
den ihre Vorfahren gekreuzigt haben, dass er eben doch der Messias aus dem Alten Testament
war. Und diese Leute, die werden die Entrückung gewissermaßen überleben, die werden in die
Drangsatzzeit hineingehen und von denen werden dann viele verstehen, eben diese Tatsache,
dass Jesus von Nazareth ihr Messias war. Und die konstituieren dann diesen berühmten Überrest
aus den Juden, den treuen Überrest. Wo soll der sonst herkommen? Das sind also Leute,
die das Evangelium nicht bewusst abgelehnt haben, aber die es offensichtlich nicht gehört
haben oder jedenfalls nicht in einer verständlichen Weise präsentiert bekommen haben. Die haben
dann noch eine Chance. Aber von denen, die das Evangelium gehört haben, für die ist
keine Chance mehr. Es werden dann zunächst einmal nur solche Menschen auf der Erde sein
und im Christentum unter diesen Nur-Namen-Christen wird dann jedes Zeugnis von Gott komplett
und endgültig abgelehnt werden. Das wird im Judentum auch so sein, mit der einen Ausnahme
dieses treuen Überrestes, der aber gar nicht mal so klein sein wird. Der Abfall, das bedeutet
also, dass jedes Zeugnis von Gott durch sein Wort und auch in der Schöpfung, so dieses
Evangelium der Schöpfung, dass das rundweg und vollständig abgelehnt wird, und zwar
unter Christen und unter den ungläubigen Juden. Das sind diejenigen, die in den prophetischen
Schriften manchmal die Vielen genannt werden, die Mehrheit des jüdischen Volkes, die dann
nach wie vor sagen werden, ja, das war richtig, dass wir diesen Jesus gekreuzigt haben, die
also bei ihrer Ablehnung und Verwerfung bleiben. Die werden dann endgültig alles über Bord
werfen. Es wird immer noch ein Zeugnis für Gott geben, das aber nicht viel bringen wird,
diesen Menschen jedenfalls nicht. Das ist das Zeugnis einmal von diesem treuen Überrest
und durch die Gerichte Gottes. Das ist ein Zeugnis für Gott, aber ein Zeugnis, das nicht
zum Glauben führt. Trotzdem hat das Wert in Gottes Augen, weil gewisse Eigenschaften von
Gott, zum Beispiel seine Heiligkeit, dadurch doch vor den Menschen dargestellt und aufrecht
erhalten werden. Der Abfall bedeutet also, dass die Wahrheit über Gott, die Wahrheit,
die Gott uns offenbart hat, vollständig aufgegeben wird und auch bewusst und willentlich aufgegeben
wird. Soweit sind wir heute also noch nicht. Es gibt immer noch Christen in der Welt, es
gibt christliche Lebensführung, die ein Zeugnis gibt. Das Wort Gottes hat selbst im öffentlichen
Leben noch gewissen Einfluss. Wir haben immer noch eine Rechtsprechung, die in gewissen
Grundzügen immer noch auf biblischen Prinzipien beruht und dadurch ist der Abfall noch nicht
gekommen und der wird auch nicht kommen vor der Entrückung. Wenn er aber kommt, dann
wird er auch den Weg ebnen für das zweite Böse, was sich dann entwickeln wird, das
nämlich auch offenbart wird, der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens. Das ist mit
einem Wort der Antichrist. Und jetzt werden wir in der Zukunft dann eine ziemlich interessante
Konstellation haben und Generationen von Brüdern haben sich mit diesen prophetischen
Ereignissen beschäftigt. Wir machen das jetzt aber kurz. Der Antichrist wird wahrscheinlich
ein Jude sein, zumindest ein Israeli und er wird auch politische Führung übernehmen,
deswegen wird er auch an manchen Stellen der König genannt, aber seine Kernkompetenz wird
doch auf religiösem Gebiet sein. Wenn wir jetzt eben gesehen haben, dass die Wahrheit
des Antichrists rundweg und vollständig abgelehnt wird, dann entsteht ein Vakuum und der Mensch
kann nicht ohne Religion leben. Das geht nicht. Und dieses Vakuum, was dann entsteht, das
wird der Antichrist füllen. Wenn wir mal gerade eine Stelle aus dem ersten Johannesbrief
aufschlagen, dann sehen wir da, wie er religiös operieren wird. Erst Johannes 2, Vers 22.
Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Dieser ist der
Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Dieser Vers sagt also, dass der Antichrist
zwei große Wahrheiten leugnen wird. Erstens, dass Jesus der Christus ist und das war die
besondere Botschaft zum Beispiel von Paulus an die Juden. Christus muss man hier lesen
im Sinne von Messias. Er wird also den Kern des jüdischen Glaubens leugnen, dass der,
der alle Verheißungen an Israel erfüllt, der das ganze alte Testament einmal erfüllen
wird, dass das Jesus war, dass er der Messias ist. Er wird den Kern des jüdischen Gottesdienstes,
den Gott ja eingesetzt hat, nehmen und wird den leugnen. Und er wird auch leugnen den
Vater und den Sohn. Und das ist Kernwahrheit des christlichen Glaubens. Das ist die besondere
Beziehung, die jeder heute bekommt und genießt, der heute das Evangelium der Gnade Gottes
annimmt. Diese Beziehung zu Gott als Vater, das wird er auch nehmen und wird das auch
aushebeln, wird das über Bord werfen, wird das leugnen. Das heißt, er wird ein komplettes
Ende machen mit allem, was dann noch an Gottes Offenbarung unter Juden oder Christen, nur
Namen Christen, existieren wird. Wir sind wieder zurück in unserem Text. Der widersteht und
sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich
in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei. Auf diese Weise
füllt er das Vakuum. In Jerusalem wird es einen Tempel geben. Welchen Sinn macht der
noch, wenn es keinen jüdischen Gottesdienst mehr gibt? Und dieser Mann wird pfiffig genug
sein, um zu erkennen, die Menschen wollen irgendwas, anbeten. Und dann wird er sich
selber anbieten. Er wird sich da hinsetzen und wird dann noch sehr pfiffig kooperieren
mit demjenigen, der dann in Europa herrschen wird, der europäische Präsident oder Herrscher.
Und das wird einer sein, der seine Kernkompetenz auf politischem Gebiet haben wird. Die beiden
werden also prächtig zusammenarbeiten. Der eine mehr auf religiösem Gebiet, der andere
auf politischem Gebiet. Und damit sind die Menschen rundum gut versorgt. Keiner wird
mehr was vermissen. Und sie werden vollständig unter diesem doppelten Einfluss des Bösen
sein. Und die beiden Personen, wo kommen die her? Offenbarung 13, da haben wir diese Beschreibung
der zwei Tiere. Eins kommt aus dem Meer, das ist der europäische, der römische Herrscher.
Eins kommt aus der Erde, das ist der Antichrist. Und was die beiden hervorbringt, das ist am
Ende der Teufel. Wir haben also den Teufel, den Antichristen und den römischen Herrscher.
Drei Personen, es ist kein Zufall, dass es gerade drei sind, ist ohne Zweifel vom Teufel
genau so gesteuert, dass er quasi die Dreieinheit Gottes imitiert und pervertiert, verdreht,
dass er die nachahmt. Dreieinheit Gottes einerseits, der Vater, der Heilige Geist und der Sohn
und eine böse Dreieinheit andererseits, der Teufel selbst, der Antichrist und der römische
Herrscher. Dieser Antichrist wird hier genannt, der Mensch der Sünde, das heißt, er ist
einer, der komplett durch das Böse charakterisiert ist und der Sohn des Verderbens, Sohn im Sinne
von Herkunft. Er wird also durch das Verderben eigentlich ins Spiel gebracht werden, durch
denjenigen, der nichts anderes als Verderben im Sinn hat, den Teufel und er wird am Ende
auch selbst in das Verderben gehen. Es ist übrigens kein Zufall, dass mit Sohn des Verderbens
noch eine Person in der Bibel bezeichnet wird. Manche kennen das, Johannes 17, das ist Judas
Iskariot. Der Herr Jesus in seinem Gebet zum Vater, der erwähnt, als er so gedanklich
die Jünger durchgeht, ich habe keinen von ihnen verloren, nur einen, das ist der Sohn
des Verderbens, das war Judas. Judas ist ein Vorbild in Teilbereichen von dem, der einmal
in Israel unter den untreuen Juden das Heft in die Hand nehmen wird. Er wird sich selbst
darstellen, dass er Gott sei. Interessante Angabe, vor allem, wenn man rückwärts denkt.
Wir sind jetzt hier unterwegs vorwärts in der Zeitschiene, aber wenn man rückwärts
denkt, wir haben uns daran erinnert, dass dieser Mensch, es wird ja wirklich ein Mensch
aus Fleisch und Blut sein, dass dieser Mensch durch den Teufel ins Spiel gebracht werden
wird, Stichwort Teufel. Wir kennen dessen Historie. Womit hat der Teufel angefangen,
Teufel zu sein? Wenn wir das mal eben gerade aufschlagen aus Jesaja 14, Vers 12. Wie bist
du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte, zur Erde gefällt, Überwältiger
der Nationen. Und du sprachst in deinem Herzen, zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über
die Sterne Gottes meinen Thron erheben und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg
im äußersten Norden. Ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen, mich gleich machen dem Höchsten.
Man könnte noch Ezekiel 28 dazu nehmen, da wäre eine ähnliche Beschreibung. Da kann
man erkennen, dass das die Ursünde des Teufels war. Er hatte eine hohe Position. Er war ein
geschaffenes Wesen, ist ein geschaffenes Wesen, war einer der Engelsfürsten wahrscheinlich
und das reicht ihm nicht. Er wollte noch höher hinaus. Er wollte sich gleich machen
dem, der ihn geschaffen hatte, dem Höchsten. Er wollte sein wie Gott. Und das Ergebnis
war, das haben wir hier gelesen, dass Gott ihn vom Himmel gestürzt hat, dass er dadurch
zum Teufel wurde, dass er seinen Rang, den er von Gott aus hatte und seine Position ein
für allemal verlor. Und seitdem ist die ganze Geschichte, die ganze Karriere des Teufels
ein Weg abwärts. Man kann das ganz gut anhand von verschiedenen Stufen nachvollziehen, bis
er schließlich im Feuersee landen wird. Das Fatale ist, dass die Strategie, mit der er
selbst gescheitert ist, dass er die anschließend bei Adam und Eva ausprobiert hat, ist zu Eva
gekommen in den Garten Eden und hat sie versucht mit diesen Worten, ihr werdet sein wie Gott.
Er hat eine Pleite erlebt damit, ist gestürzt worden, aber er hat die Strategie erfolgreich
muss man sagen, ausprobiert an Eva. Er gibt nicht auf. Am Ende der Geschichte, am Ende
seiner bösen Laufbahn, dann macht er dasselbe nochmal durch diesen Antichristen. Der wird
sich darstellen, dass er Gott sei und dass er anzubeten ist und die ungläubigen Juden
werden ihm auf den Leim gehen. Einschub in Vers 5, erinnert ihr euch nicht, dass ich
dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war? Das heißt, dieses Thema, das war jetzt
nichts komplett Neues, eben im Gegensatz zu der Sache mit der Entrückung von gestern
Abend. Diese Gerichte der Drangsalzzeit, wir haben ein Beispiel aus Malachi 3 gelesen,
das war nichts ganz Neues. Das Alte Testament redet auf relativ vielen Seiten von diesen
ganzen Personen, den Ereignissen, den Gerichten und so weiter. Und wenn man das mal ein bisschen
verfolgt hier, das ist schier unglaublich, wie viel Paulus diesen jung bekehrten Thessalonikern
in diesen relativ wenigen Wochen präsentiert haben muss an Wahrheit. Er verlangte nicht,
dass sie das alles schon verstanden hatten. Aber er kommt darauf zurück, erinnert ihr
euch nicht, dass ich euch auch das schon gesagt habe? Vers 6, und jetzt, nachdem ihr das alles
gehört habt, wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit offenbart wird. Und
das müssen wir unbedingt zusammennehmen mit dem nächsten Vers 7, denn schon ist das Geheimnis
der Gesetzlosigkeit wirksam, nur ist jetzt der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg
ist. Man erkennt die Parallele, das, was zurückhält, Vers 6, und der, der zurückhält, Vers 7.
So, das sind jetzt diese beiden Hindernisse, Hindernisse aber jetzt in einem positiven
Sinne aus unserer Sicht betrachtet, damit eben dieses Böse, der Abfall und der Mensch,
der Sünde, heute noch nicht in Erscheinung treten kann. Es gibt zwei Hindernisse, das,
was zurückhält. Das ist eine etwas interessante Ausdrucksweise. Der Heilige Geist hätte uns
ja nun den Gefallen tun können, etwas präziser zu sagen, was er damit meint. So hat er natürlich
ein bisschen die Tür offen gelassen, dass darüber viel spekuliert wurde, was das ist.
Man kann es vielleicht nicht ganz hieb- und stichfest sagen oder jedenfalls nicht allzu
fest behaupten, aber eine Sache, es geht ja hier um eine Sache, nicht um eine Person zuerst mal,
eine Sache, die die Entwicklung des Bösen zurückhält, das ist ohne Zweifel die Tatsache,
dass wir heute noch einigermaßen funktionierende Regierungen haben. Ich weiß, dass in allen
Gebetsstunden die Brüder immer dafür beten, dass so viel Böses auch Eingang in die Rechtsprechung
und in die Exekutive findet, ist alles wahr. Aber trotzdem, ich habe das vorhin schon erwähnt,
wir haben prinzipiell immer noch eine Legislative, eine Gesetzgebung und eine Rechtsprechung,
die noch auf gewissen biblischen Grundsätzen beruht. Zum Beispiel der einfache Grundsatz,
dass Böses bestraft und Gutes belohnt werden muss. Das gilt vom Prinzip her immer noch,
auch wenn die Einordnung, was jetzt böse und was gut ist, immer mehr aufgeweicht und verdreht wird.
Aber das Prinzip gilt noch. Wir befinden uns hier in einer Zeit, wo das effektiv auf den
Kopf gestellt werden wird, wo das Gute komplett abserviert wird, man will nichts mehr davon
wissen, und wo offiziell Böses gut geheißen werden wird. Und die Regierungen, die dann da
sein werden, allen voran diese beiden Tiere aus Offenbarung 13, die werden nicht mehr Römer 13
erfüllen, dass jede Obrigkeit von Gott ist, sondern die werden, wie wir das gesehen haben,
von unten, vom Teufel eingesetzt werden. Das macht einen ganz grundsätzlichen, ganz prinzipiellen
Unterschied. Wir haben immer noch Regierungen, die nach gewissen guten Prinzipien funktionieren,
und das ist in Deutschland noch sogar mehr der Fall als in manchen anderen Ländern. Und Gott
benutzt das wirklich, um immer noch die Entwicklung des Bösen zurückzuhalten. Die Tatsache, dass wir
heute Abend kein Problem damit haben müssen, uns hier zu versammeln, ist ein Beweis dafür. Das
verdanken wir unter anderem unserer Regierung. Das, und das findet man auch in guten Betrachtungen,
das können wir sicherlich mit diesem, das was zurückhält, hier verbinden. Es wird manchmal ein
bisschen darüber spekuliert, ob die Versammlung vielleicht damit auch gemeint sein könnte. Man
kann den Gedanken auch schon mal hören. Verbinden kann man das vielleicht mit 1. Timotheus 3,
Vers 15, weil da die Versammlung genannt wird, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit. Auch
der Gedanke ist nicht ganz verkehrt. Die Versammlung ist auf der Erde, um ein Zeugnis von
der Wahrheit aufrecht zu erhalten. Und dieses Zeugnis ist da. Ich rede jetzt nicht von
Evangelisationen oder Traktate verteilen oder sowas. Aber die Tatsache, dass es in Oberfischbach
eine Versammlung gibt, die alle Gläubigen umfasst, das ist ein gewisser Hemmschuh für das Böse. Es
sähe in Oberfischbach definitiv anders aus, schlechter aus, sehr viel schlechter, wenn ihr
alle als Gläubige und auch welche, die sich vielleicht gar nicht hier versammeln, wenn die
alle nicht da wären, wenn die alle mal weg sein werden. Auch das ist wahr. Aber ich denke, der
erste Gedanke ist sicherlich doch an die Regierungen, die Gott eingesetzt hat und die
heute noch von ihm kommen. Jetzt wisst ihr, was zurückhält, damit zu seiner Zeit, und das wird
eben nach der Entrückung sein, dieser Antichrist offenbart wird. Man muss also keine Befürchtung
haben, dass der heute schon auftritt. Diese Befürchtung hat es immer wieder gegeben in
der Historie, wenn irgendwelche schrägen Typen da auftraten. Das ist schon ganz früher der Fall
gewesen, als der Protestantismus aufkam, da hat man den Papst verdächtigt, er wäre der Antichrist.
Dann hinterher war mal Napoleon Bonaparte dran, Adolf Hitler, der wurde auch gern damit in
Verbindung gebracht. Die mögen alle Züge von diesem Mann gehabt haben, aber sie waren es nicht.
Der kommt noch zu seiner Zeit. Versieben, denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam.
Geheimnis, das müssen wir hier verstehen, nicht als etwas ganz schrecklich Geheimnisvolles,
sondern etwas, was früher eben nicht offenbart worden war durch Gott. Was wir aber jetzt erkennen,
wir als Gläubige, aber was noch nicht, bis heute noch nicht offiziell sich so richtig zur Blüte
entwickelt. Das Geheimnis, also die geheimnisvolle Kraft der Gesetzlosigkeit, die ist wohl schon
wirksam. Die Ansätze dazu, die sehen wir sich schon entwickeln jetzt, aber es ist noch mehr
im Untergrund. Es wird noch unter Kontrolle gehalten durch das, was zurückhält und durch
den, der immer noch da ist, der zurückhält, solange bis er selbst aus dem Weg ist. Es gibt
also auch eine Person, die die Entwicklung des Bösen noch zurückhält und das können wir vielleicht
noch etwas direkter mit der Versammlung verbinden. Es ist nicht die Versammlung, aber die Person ist
der Heilige Geist, der wohnt in uns persönlich als Gläubigen und in der Versammlung und damit ist ja
eine, wenn man das so sagen darf, eine Person dieser göttlichen Dreieinheit auf der Erde präsent.
Und diese Tatsache sorgt auch dafür, obwohl man den Heiligen Geist bekanntlich nicht sieht, aber
diese Gegenwart sorgt noch dafür, dass das Böse auch noch zurückgehalten wird. Und es wird so
sein, wenn wir alle die Erde verlassen, wenn es keine Gläubigen dann mehr geben wird hier auf der
Erde, dann verlässt der Heilige Geist in diesem Sinne auch die Erde. Diese Innenwohnung, wie man
das oft nennt, des Heiligen Geistes in Menschen, die auf der Erde leben, die kommt dann zu einem
Ende. Er bleibt bei uns, in uns für alle Ewigkeit, aber wir werden dann eben nicht mehr auf der Erde
sein. Jetzt ist der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist und das wird geschehen eben im
Wege der Entrückung der Gläubigen. Und dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den dann der Herr
Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten wird durch die Erscheinung seiner
Ankunft. Es ist ganz interessant, dass hier die Offenbarung dieses Menschen der Sünde, des Antichrists,
und seine Vernichtung durch die Ankunft des Herrn Jesus direkt miteinander verbunden wird. Das
unterstreicht die Gewissheit, dieser Mann wird kommen, er wird sehr wirksam in böser Weise sein,
aber nicht für immer. Der Herr Jesus wird ihm ein Ende machen und das ist hier dann das Thema in den
nächsten Versen. Der Antichrist wird ein bemerkenswertes Ende haben, wenn wir das doch mal eben
gerade noch aufschlagen aus Offenbarung 19. Offenbarung 19, Vers 20. Und das Tier wurde ergriffen und der falsche
Prophet, falscher Prophet ist der Antichrist, der die Zeichen vor ihm tat, womit er die verführte, die
das Mahlzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten, lebendig wurden die zwei in den
Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Nun mal eben so weit. Diesem Antichristen und auch dem
römischen, dem europäischen Herrscher wird ein ganz plötzliches Ende gemacht werden. Die Ungläubigen
werden immerhin noch vor dem Richter, vor dem großen weißen Thron erscheinen müssen. Die feindlichen
Nationen rund um Israel, die werden in mehr oder weniger langen Gerichtssitzungen bekämpft und dann
schließlich besiegt werden. Aber diese beiden, die unter der Bezeichnung von Tieren in der Prophetie
laufen, denen wird ein ganz plötzliches Ende gemacht. Keine Gerichtsverhandlungen mehr, kein Nachweis
anhand von irgendwelchen Büchern, wie am großen weißen Thron, sondern plötzlich, augenblicklich
und direkt durch den Herrn Jesus. Das haben wir hier durch den Hauch seines Mundes vernichten,
durch die Erscheinung seiner Ankunft. Das lässt der Herr Jesus sich auch wiederum nicht nehmen.
Wir haben uns gestern Abend daran erinnert, dass das Werk zu unserer Erlösung durch den
Herrn Jesus selbst vollbracht werden musste, dass er sich auch nicht nehmen lässt, uns persönlich
abzuholen bei der Entrückung. Aber mit diesen beiden bösesten Menschen abzurechnen, das lässt
er sich auch nicht nehmen. Das macht er auch persönlich. Durch den Hauch seines Mundes,
interessanter Ausdruck, den Hauch, den hört man kaum, den spürt man nicht, aber das reicht. Jetzt
an manchen Stellen verbunden mit der Schöpfung, dass Gott durch den Hauch seines Mundes Dinge
geschaffen hat. So stark, so wirksam ist dieser Hauch. Aber hier wird er verbunden mit dem Gericht
über das personifizierte Böse. Und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft. Wenn von
Erscheinung die Rede ist, dann hat das eigentlich die Bedeutung, dass etwas, was vorher unsichtbar
war, sichtbar wird. Erscheinung, man könnte auch sagen, Sichtbarwerdung. Der Herr Jesus,
er ist im Himmel, aber dann wird er erscheinen, öffentlich sichtbar werden. Und das ist natürlich
ein großer Unterschied zu der Entrückung der Gläubigen. Da wird er auch vom Himmel kommen,
bis in die Wolken, aber er wird den Menschen auf der Erde nicht erscheinen. Das ist eine Sache
zwischen ihm und den Seinen. Niemand anderem. Aber die Erscheinung wird öffentlich sein.
In Vers 9, das bezieht sich jetzt wieder auf den Antichristen, dessen Ankunft nach der Wirksamkeit
des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge und so weiter. Das sind
Kennzeichen hier. Hier wird Macht erwähnt, Zeichen und Wunder, die aber mit Lüge verbunden werden,
sind drei Kennzeichen, die man an anderen Stellen, beispielsweise in Apostelgeschichte 2,
auch in Verbindung mit dem Mann Jesus findet. Oder Paulus erwähnt das mal als Nachweis seiner
Apostelschaft, ohne dass wir das jetzt nachlesen, mangels Zeit. Das ist ein Hinweis darauf, dass
dieser Antichrist ganz maßgeblich charakterisiert sein wird durch Imitation. Imitation der Macht
des Herrn Jesus, um die Juden zu täuschen, imitiert, imitieren wird er aber auch die Macht
der Boten des Evangeliums, der Apostel, um auch die Christen noch zu vereinnahmen und zu täuschen,
die ungläubigen Christen, die dann auf der Erde sein werden. Und damit wird er Erfolg haben,
Vers 10, bei denen, die verloren gehen, darum, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen,
damit sie errettet würden. Warum gehen die verloren? Weil der Einfluss des Bösen so übermächtig war,
dass sie nicht widerstehen konnten? Nein, sie werden verloren gehen, darum, dass sie die Liebe
zur Wahrheit nicht annahmen. Sie hätten sie annehmen können. Und es ist bemerkenswert,
dass hier gar nicht mal einfach gesagt wird, weil sie die Wahrheit nicht annahmen, sondern,
ein bisschen kompliziert formuliert, darum, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen.
Die Wahrheit ist diesen Menschen in Form des Evangeliums als etwas Liebenswertes vorgestellt
worden. So ist das Evangelium. Das ist keine harte Botschaft, das ist was anderes als das
Gesetz vom Sinai und erst recht etwas anderes als die Bhagavad Gita der Hindus oder die Schriften
anderer Religionen, der Koran der Muslime oder so etwas. Die Wahrheit Gottes, das ist etwas,
was man liebgewinnen kann. Natürlich hat sie auch die Seite des Lichtes, aber doch scheint das Licht
in unser Leben, in unser sündiges Leben hinein. Warum? Weil Gott uns liebt. Und diese Liebe zur
Wahrheit, die haben diese Menschen nicht angenommen, damit sie errettet würden. Das ist ihre
Verantwortung. Sie haben das abgelehnt. Damit haben sie die Tür aufgemacht, um anschließend den
Antichristen aufzunehmen. Vers 11. Und deshalb wird dann Gott aktiv und sendet ihnen eine wirksame
Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit
nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. Das heißt, für
diese Menschen wird dann der Punkt kommen, wo sie die Lüge glauben müssen, weil sie willentlich die
Liebe zur Wahrheit abgelehnt haben, weil sie die Ungerechtigkeit der Wahrheit vorgezogen haben. Sie
haben Wohlgefallen gefunden an der Ungerechtigkeit. Das heißt, die haben die Prioritäten bewusst
falsch gesetzt. Es geht hier nicht um Leute, die nie ein klares Evangelium gehört haben. Es geht
hier nicht um Menschen, die vielleicht die geistigen Kapazitäten nicht hatten aufgrund von
Behinderungen oder sowas, um das Evangelium verstehen und annehmen zu können. Es geht um
Leute, die kapiert haben, Gott hat sich an mich gewandt, Gott hat an mich appelliert, Gott hat
mir seine Liebe angeboten und ich wollte das nicht. Sie haben Wohlgefallen gefunden an der
Ungerechtigkeit. Das sind die Leute, die das erleben, was wir heute Abend betrachtet haben.
Der eine oder andere mag jetzt denken, naja, das betrifft uns nicht, wir sind da nicht mehr auf
der Erde. Stimmt auch. Was hat das mit uns zu tun? Ein Punkt ist, den habe ich am Anfang schon
erwähnt, was diese schreckliche Entwicklung beenden wird, das ist das Kommen des Herrn Jesus.
Das Kommen, seine Erscheinung, um sein Reich aufzurichten, sein Reich des Friedens und der
Gerechtigkeit. Ein anderer Punkt ist das, was wir, so Gott will, morgen Abend betrachten werden.
Dieser Tag des Herrn, der mit Gerichten anfängt und dann überleitet in den Segen des Reiches,
hat ganz konkrete praktische Bedeutung und Relevanz für uns. Heute Abend ist nicht mehr
die Zeit und auch nicht vorgesehen, das zu betrachten. Wer morgen Abend hier ist,
dann möchten wir das, so Gott will, zusammen betrachten anhand von 1. Thessalonicher 5. …