Der Christ in der Welt
ID
mv027
Idioma
DE
Duración
02:44:27
Cantidad
3
Pasajes de la biblia
sin información
Descripción
1.) Salz d. Erde, Licht d. Welt
2.) die Welt überwinden
3.) In der Nachfolge des Herrn
Transcripción automática:
…
Liebe Geschwister, die drei Abende, die jetzt vor uns liegen, haben wir unter das Thema
gestellt, der Christ in der Welt.
Und unter diesem Rahmenthema möchten wir heute Abend das Thema behandeln, das Salz
der Erde und das Licht der Welt.
Wir lesen zu Anfang einige Verse aus Gottes Wort, zuerst aus Matthäus 5.
Matthäus, Kapitel 5, Vers 13 bis 16.
Ihr seid das Salz der Erde, wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es
gesalzen werden?
Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Ihr seid das Licht der Welt, eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen
sein.
Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Lampenständer
und sie leuchtet allen, die im Haus sind.
Ebenso lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren
Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
Dem Markus Evangelium, einen Vers aus Kapitel 9, den letzten Vers, Markus 9, Vers 50.
Das Salz ist gut, wenn aber das Salz salzlos geworden ist, womit wollt ihr es würzen?
Habt Salz in euch selbst und seid in Frieden untereinander.
Aus dem Lukas Evangelium aus Kapitel 8, Lukas 8, Vers 16.
Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt
sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf einen Lampenständer, damit die Hereinkommenden
das Licht sehen.
Und einen letzten Vers aus dem Kolosserbrief, das Kolosser 4, Kolosser 4, Vers 5, wandelt
in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, die gelegene Zeit auskaufend.
Euer Wort sei alle Zeit in Gnade mit Salz gewürzt, sodass ihr wisst, wie ihr jedem
Einzelnen antworten sollt.
Soweit das Wort Gottes heute Abend.
Wenn wir uns mit einem solchen Thema beschäftigen, unter der Überschrift, der Christ in der
Welt, dann müssen wir zuerst einmal anhand des Wortes Gottes eine Begriffsklärung vornehmen.
Wir müssen uns fragen, was meint die Bibel damit, mit dem Begriff Welt.
Was ist die Welt im Lichte von Gottes Wort, böse, gut, neutral, sollen wir sie meiden,
ignorieren, nutzen?
Und wenn wir so einmal das Wort Gottes untersuchen, im Hinblick auf diesen Ausdruck Welt, dann
werden wir feststellen, dass dieser Ausdruck im Neuen Testament durchaus nicht immer dasselbe
bedeutet.
Und wir können hauptsächlich drei Bedeutungen unterscheiden, wie wir jetzt anhand von Gottes
Wort sehen möchten.
Ich lese dazu zuerst einmal zwei Verse aus dem ersten Korintherbrief, das erste Korinther
3, Vers 21, erste Korinther 3, Vers 21, So rühme sich denn niemand der Menschen, denn
alles ist euer, es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod,
es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus
aber ist Gottes.
Und eine zweite Stille aus Kapitel 7, erste Korinther 7, Vers 29, Dies aber sage ich Brüder,
die Zeit ist gedrängt, im Übrigen, dass auch die, die Frauen haben, seien, als hätten
sie keine, und die weinenden, als nicht weinende, und die sich freuenden, als sich nicht freuende,
und die Kaufenden, als nicht Besitzende, und die die Welt Gebrauchenden, als sie nicht
als Eigentum Gebrauchende, denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
Soweit zuerst einmal.
In den beiden Stellen aus dem Korintherbrief benutzt Paulus diesen Ausdruck Welt, indem
er damit die materielle Welt meint.
Die Dinge dieser Welt, die wir für unser Leben brauchen, die wir erwerben, die wir
Gebrauchen, wie er in einer Stelle sagt, die materiellen Dinge dieser Welt.
Und wenn wir uns fragen, was sagt Gottes Wort uns darüber, wie wir als Christen mit der
materiellen Welt, mit den materiellen Dingen dieser Welt umzugehen haben, dann wird aus
diesen beiden Stellen, die Paulus, in der Paulus diesen Ausdruck benutzt, zweierlei deutlich.
Zum einen sagt er, wir Gebrauchen diese Dinge, er sagt sogar, das ist alles euer, auch die
Welt, die Dinge gehört euch, damit ihr es Gebrauchen könnt.
Aber, er sagt gleichzeitig, zum Beispiel in der ersten Stelle, ihr aber seid Christi.
Denkt da dran, dass ihr nicht von diesen Dingen beherrscht werdet.
Paulus selbst sagt das einmal in Bezug auf sich, dass er sich von nichts beherrschen
lassen wird.
Dass wir zwar solche Dinge Gebrauchen, aber eben, dass diese Dinge in unserem Leben als
Christen nicht einen Einfluss, eine Bedeutung einnehmen, der ihnen nicht zusteht.
In dieser Welt leben wir, wir haben gewissermaßen eine Doppelstellung, von der der Jesus selbst
spricht, wenn er in Johannes 17, in seinem Gebet zum Vater, einmal sagt, sie sind nicht
von der Welt, gleich wie ich nicht von der Welt bin.
Wir gehören nicht zu diesem System, Welt, aber in dem selben Gebet sagt der Jesus auch,
sie sind noch in der Welt.
Wir leben noch hier, um das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein.
Das, wie gesagt, ist unser Thema heute Abend und wir möchten uns dann fragen, was meint
der Jesus mit diesen beiden Ausdrücken, Salz der Erde und Licht der Welt.
Offenkundig meint er etwas Verschiedenes damit, nicht nur ist Salz und Licht in seiner Bedeutung
und in seiner Wirkung unterschiedlich, sondern auch der Ausdruck, die Ausdrücke sind unterschiedlich.
Er sagt, Salz der Erde und Licht der Welt und das ist nicht zufällig so, wir können
das auch nicht umdrehen.
Wir sind nicht das Salz der Welt und das Licht der Erde, sondern es ist genauso, wie der
Herr das hier sagt, Salz der Erde und Licht der Welt.
Wenn wir das verstehen wollen, müssen wir uns fragen, was meint der Herr jetzt, wenn
er das Salz in Verbindung bringt mit der Erde.
Dann bezieht sich das auf die irdischen Beziehungen, in denen die Menschen und auch wir Christen
leben.
Irdische Beziehungen, die teilweise schon seit der Schöpfung aufgrund der Schöpfungsordnung
Gottes existieren, teilweise Folgen des Sündenfalls sind, aber die eben als irdische Beziehungen
hier auf dieser Erde existieren.
Zum Beispiel die Ehe und Familie, von Gott in der Schöpfung schon eingesetzt, die Ehe
und Familie, da leben wir als Christen drin, oder ein zweites Beispiel, unsere Berufs-
und Arbeitswelt, in der wir leben, das sind irdische Beziehungen, auch diese gibt es
einerseits seit der Schöpfung, schon Adam hatte den Auftrag, die Erde zu bewahren, aber
diese ganze Arbeitswelt ist seit dem Sündenfall, hat sie einen anderen Charakter bekommen,
als Gott dann sagt, im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen, die Mühe und
Not, die damit verbunden ist.
Und ein drittes Beispiel wäre die Regierung und die Staatsbürger, die in einem Lande
leben, das ist zum Beispiel eine Folge, die nach der Sünde, die nach der Sintflut eingesetzt
worden ist, als Gott Noah das Schwert gab, als das Symbol der richterlichen Gewalt, aber
in all diesen Beziehungen leben wir, als Christen, wie auch alle anderen Menschen, und da sollen
wir in dieser Beziehung das Salz der Erde sein.
Jetzt habe ich schon was gesagt, was gar nicht stimmt.
Dieser Satz ist eine Feststellung und kein Befehl, kein Auftrag.
Es heißt nicht, ihr sollt das Salz der Erde sein, sondern ihr seid das Salz der Erde,
ihr seid das Licht der Welt.
Wir sind als Christen das Salz der Erde und das Licht der Welt.
Ob wir, wie der Herr hier gesagt hat, ob das Salz kraftlos ist, ob es seine Wirkung entfaltet,
ist etwas anderes.
Aber allein die Tatsache, dass wir als Christen leben in dieser Welt, macht uns zum Salz der
Erde.
Und natürlich sollte es praktisch dann auch so sein, dass dieses Salz nicht kraftlos und
unwirksam geworden ist, weil wir das, was wir sein sollen, nicht verwirklichen in der Praxis
unseres Lebens.
Salz wurde damals in der Antike als Konservierungsmittel benutzt, man hatte ja keine Tiefkühltruhen
oder sowas.
Um Lebensmittel haltbar zu machen, um Fäulnis zu verhindern, um Verderben aufzuhalten, benutzte
man Salz.
Und dieses Salz wurde natürlich nicht wie heute industriell hergestellt, es war auch
nicht immer so rein, wie das heute möglich ist, deswegen konnte es kraftlos werden, wenn
es nicht rein genug war und dann konnte man nichts mehr damit anfangen.
Aber der eigentliche Gedanke, der hier vor uns steht, das werden wir in allen Stellen
finden, die wir über das Salz gelesen haben, ist der, dass es den Charakter hat, das Verderben
aufzuhalten.
Wenn wir das jetzt anwenden, anwenden auf das, was vor uns steht, wir leben in einer
Gesellschaft, in der in den Bereichen der irdischen Beziehungen die Gedanken Gottes
sowieso kaum noch gekannt, geschweige denn anerkannt werden und wo ein sichtlich moralischer
Niedergang nicht zu übersehen ist.
Die Menschen in den Gesellschaften, in denen wir leben, sie leben alle möglichen Beziehungen,
auch auf sexuellem Gebiet, außerhalb der Ehe, man lebt zusammen, ohne zu heiraten,
jede fast dritte Ehe ist geschieden und so weiter, es ließe sich manches dazu sagen,
aber das ist ja nicht jetzt mein Thema, aber das ist die Entwicklung unserer Gesellschaft
im Allgemeinen und darin, in diesen Umständen leben wir als Christen die Gedanken Gottes
aus, die er zu diesem Thema hat.
Und das hat einen gewissen Effekt, den Niedergang aufzuhalten, wenn einmal, wenn der Jesus wiederkommt
und wenn alle Gläubigen, wenn alle Christen diese Erde verlassen werden, wird dieser Niedergang
auf all den Gebieten, die wir berührt haben, mit rasanter Geschwindigkeit fortschreiten,
wie Gottes Wort uns sagt.
Das ist jetzt noch nicht der Fall, es gibt in dieser Welt noch, es gibt noch solche,
die eben anders leben.
Es gibt noch junge Menschen in dieser Welt, die sagen, wir wollen rein in die Ehe gehen,
wir wollen Sexualität für die Ehe vorbehalten, wie Gott das gesagt hat, wir wollen als Eheleute
zusammenbleiben, unser Leben lang, so wie Gott das in seinem Wort gesagt hat, wir wollen
unsere Familie nach Gottes Gedanken, unsere Kinder erziehen und so weiter und das wirkt
entsprechend in dieser Welt als dieses Salz der Erde, dass es das noch gibt.
Oder wenn wir den Bereich der Arbeitswelt, der Ausbildung und so weiter nehmen, da hat
es in der Geschichte immer wieder solche gegeben, die durch Aufstände und andere Angriffe versucht
haben, die ganze Wirtschaftswelt auf den Kopf zu stellen, aber es gab und gibt immer noch
Christen, die sagen, wir wollen unseren Beruf nach den Gedanken Gottes ausführen, wir akzeptieren
die Vorgesetzten und wir tun unsere Pflicht so, wie das nach Gottes Gedanken ist.
Natürlich, in einer Welt, wo in der Industrie bis in die höchsten Kreise hinein Korruption
herrscht, bedeutet das auch, als Christ zu sagen, nein, das mache ich nicht mit, mit
all den Konsequenzen, die das unter Umständen bedeuten mag.
Auch das ist der Charakter Salz der Erde und wenn es um das Gebilde des Staates, Regierungen
geht, die Weltgeschichte ist eine Reihenfolge von Revolutionen, Aufständen, Bürgerkriegen
und so weiter, da wird der Christ das tun, was Gottes Wort sagt, der Obrigkeit untertan
sein, seine Pflicht tun, seine Steuern bezahlen und entsprechend auch in dieser Hinsicht nach
den Gedanken Gottes leben und dadurch das Salz der Erde sein, dadurch dazu beizutragen,
dass der Niedergang in einer gewissen Weise aufgehalten wird, durch die Tatsache, dass
Menschen hier leben, die heute noch, obwohl das in unserer Gesellschaft kaum noch akzeptiert
wird, als Allgemeingut trotzdem nach den Gedanken Gottes leben.
Das ist das, was der Herr meint, wenn er sagt, ihr seid das Salz der Erde in den irdischen
Beziehungen, in denen wir stehen.
Wir haben in Verbindung damit einen Vers gelesen aus Markus 9, wo der Herr einen ähnlichen
Gedanken ausführt und wo er gesagt hat am Ende des letzten Verses, Markus 9, Vers 50,
habt Salz in euch selbst und seid in Frieden untereinander.
Es gibt Verse in der Bibel, die uns viel leichter fallen zu praktizieren, wenn sie umgekehrter
stehen.
Wenn da stehen würde, habt Frieden mit euch selbst und Salz untereinander, dann würde
uns das viel leichter fallen.
In der Praxis verhalten wir uns manchmal so, aber Gott sagt das anders.
Salz hat also etwas mit Konservierung zu tun, mit Verhindern von Vollnis, auch wenn es,
um einen geistigen Ausdruck zu benutzen, mit Selbstgericht, mit der Tatsache, dass wir
das Wort Gottes auf uns und unser Gewissen anwenden und Gott sagt, habt Salz in euch
selbst.
Richtet immer wieder das Wort Gottes gegen euch selbst im Selbstgericht und seid in Frieden
untereinander.
Wir dürfen ruhig, oder ich würde es anders ausdrücken, es ist nach den Gedanken Gottes,
wenn wir hart sind gegen uns selbst und mit Gnade den anderen gegenüber, obwohl auch da
machen wir es meistens umgekehrt, mit uns selbst sind wir sehr gnädig und mit dem anderen
sehr kritisch.
Aber Gott sagt, du musst das umdrehen.
An dich selbst darfst du ruhig hohe Anforderungen stellen und dich immer wieder prüfen im Lichte
des Wortes Gottes, ob dein Leben dem entspricht, was Christus von dir erwartet und mit den
anderen sollst du in Gnade umgehen.
Und dann wird das Ergebnis sein, wie das hier steht, seid in Frieden untereinander.
Wenn wir selbst uns immer wieder dieses Salz in uns selbst haben, das verhindert, dass
unser Leben sozusagen dem Verderben anheimfällt, sondern dass wir wirklich nach den Gedanken
Gottes leben möchten und den anderen in entsprechender Weise begegnen, dann werden diese Grundsätze
bei uns wirksam.
Er sagt nicht, dass wir das Salz den anderen gegenüber anwenden, da kommen wir auch noch
zu, aber zuerst einmal geht es darum, das Salz auf uns selbst anzuwenden, das Selbstgericht,
damit beginnt alles, uns selbst im Lichte des Wortes Gottes zu prüfen.
Es gibt einen sehr beeindruckenden Psalm im Worte Gottes, dem Psalm 139, wo David seinen
Gott beschreibt und wo David darüber spricht, dass er einen Gott hat, der der allwissende
Gott ist, der alles in seinem Leben weiß, der allmächtige Gott, der Allgegenwärtige,
dem er nicht entfliehen kann.
Aber am Ende dieses Psalms sagt David, am Anfang hat er gesagt, du hast mich erforscht
und erkannt.
Und am Ende des Psalms bittet er, erforsche mich und er sie, ob ein Weg der Mühsal bei
mir ist und leite mich auf ebenem Wege.
Das ist das, was wir haben, da sagt David gewissermaßen, erforsche mich und wenn es
in meinem Leben etwas gibt, was ein Weg der Mühsal, was eben zum Nachteil für mich ist,
was mir Not bringen wird, dann zeige mir das in meinem Leben und führe und leite mich
auf ebenem Wege.
Ein väterlicher Freund sagt einmal zu mir, weißt du, als ich angefangen habe, dem Herrn
zu dienen, da habe ich den Herrn gebeten, mir in meinem Leben zu zeigen, was ihm nicht
passt.
Und er hat dieses Gebet, sagte er zu mir, gründlich erhört.
Wenn wir das dem Herrn aufrichtig sagen, dann wird er uns vielleicht mal auf manche Dinge
hinweisen in unserem Leben, wo er sagt, das und das müsste sich in deinem Leben ändern.
Aber das ist eben das Salz in uns selbst, zu prüfen, wie unser Leben im Lichte des Wortes
Gottes aussieht.
Wir haben dann im Kolosserbrief gelesen und da haben wir auch noch einmal diesen Ausdruck
gefunden.
Wir haben hier in Kolosser 4 etwas ähnliches, wie wir das im Korintherbrief gesehen haben.
Der zentrale Ausdruck in diesem Abschnitt in Kolosser 4 Vers 5 bis 6 ist die Tatsache,
dass die Aufforderung da ist, die gelegene Zeit auszukaufen.
Die griechische Sprache, in der das Neue Testament geschrieben ist, hat zwei Worte für Zeit.
Das eine griechische Wort heißt Chronos, wovon wir unser Wort Chronologie ableiten.
Das heißt Zeit, die abläuft.
Aber es gibt noch ein griechisches Wort, Kairos, und das bedeutet Zeit im Sinne von Gelegenheit.
Zeit ist etwas, das mir eine Gelegenheit gibt, sie zu nutzen.
Dieses eine griechische Wort ist in unserer Übersetzung hier mit den zwei deutschen Worten
gelegene Zeit wiedergegeben, was eine recht gute Übersetzung ist dafür.
Denn das ist es, was es bedeutet, dass die Zeit eine Gelegenheit ist.
Und Paulus sagt, die Zeit, die du hast, die gelegene Zeit, die sollst du jetzt auskaufen,
die sollst du nutzen.
Zweimal sagt Paulus das, einmal im Epheserbrief, und in der Stelle im Epheserbrief geht es
darum, dass wir diese Zeit auskaufen in unserer Beziehung als Gläubige, als Christen untereinander.
Ich will die jetzt nicht lesen, aber in dieser Stelle im Kolosserbrief, die zweite Stelle,
geht es um unser Verhältnis den ungläubigen Menschen um uns herum.
Wie kaufen wir da die Zeit aus?
Und dann sagt er, wie wir das tun sollen, wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen
sind.
Er sagt, es gibt also zwei Gruppen von Menschen, die die drinnen sind, das sind die Christen,
und die, die draußen sind, das sind eure Mitmenschen, die noch nicht den Herrn Jesus
aus ihren Herren und Teilern kennengelernt haben, und mit denen ihr ja Kontakt habt.
Und er sagt, wandelt in Weisheit, wandelt.
Nun ist wandeln nicht so ein ganz fürchterlich moderner Ausdruck, den kennen wir nur noch
in Kursstätten, wo es Wandelhallen gibt, aber das Wort wandeln bedeutet unsere Lebensführung,
unser ganzes Verhalten, unser ganzes Leben ist damit gemeint, und er sagt, wandelt oder
lebt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind.
Er spricht in Vers 5 noch nicht davon, dass wir reden, das kommt erst in Vers 6.
Zuerst geht es um unser Leben, manchmal ist unser Lebenswandel, unser Verhalten redet
so laut, dass man unsere Worte nicht hören kann.
Das heißt, wenn unser Leben ständig ein Widerspruch ist zu dem, was wir bekennen und sagen, dann
können wir gleich schweigen.
Denn unser Leben ist erst einmal das, was Menschen an uns sehen, wie wir uns ihnen gegenüber
verhalten, wie wir auftreten, unser Lebenswandel.
Und er sagt, er wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, die gelegene Zeit
auskaufend.
In Weisheit.
Was ist Weisheit im Neuen Testament?
Weisheit ist nicht Intelligenz oder Klugheit, wir müssen nicht alle erst Professor werden,
um das verwirklichen zu können, was hier steht.
Weisheit bedeutet im Neuen Testament die Fähigkeit, die Grundsätze des Wortes Gottes anzuwenden
auf die jeweiligen Umstände unseres Lebens.
Der Jude im Alten Testament hatte diese Weisheit nicht in dem Maße notwendig.
Er hatte ein Gesetz, das sämtliche Bereiche seines Lebens regelte.
Bis zu der Tatsache, was er machen musste, wenn er irgendwas verloren hatte und so weiter,
ihr kennt all diese Stellen, da war alles geregelt, er musste das nur kennen, das Gesetz
und befolgen.
Aber so ist das nicht bei uns.
Wir finden nicht im Neuen Testament ein Buch, wo wir dann unter § 37 Absatz b nachgucken
und haben die Antwort auf unsere Fragen.
Was wir finden, sind Grundsätze, die Gott uns mitteilt.
Und jetzt müssen wir, und das ist eben Weisheit, erforderlich, diese Grundsätze immer wieder
anwenden auf die jeweilige Situation, in der wir uns befinden.
Auch im Kontakt mit den Menschen dieser Welt haben wir solch eine Weisheit notwendig.
Wir können uns nicht allen gegenüber gleich verhalten, unterschiedliche Situationen und
immer wieder brauchen wir die Weisheit, dass wir so wandeln, die gelegene Zeit auszukaufen.
Aber natürlich werden wir in so einer Situation auch reden.
Euer Wort, sagt der Apostel direkt hinterher, euer Wort sei alle Zeit in Gnade mit Salz
gewürzt, sodass ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt.
Ich beginne jetzt mal am Ende dieses Verses.
Er sagt, ihr sollt in Abhängigkeit vom Herrn diese Weisheit haben, zu wissen, wenn ihr
redet, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt.
Die Menschen sind Einzelpersonen, Individuen.
Es geht nicht darum, dass wir irgendwie zehn Sätze auswendig lernen und die jedem sagen,
der uns begegnet, sondern es geht darum, zu erkennen, die Situation, in der der Einzelne
sich befindet, um ihn da abzuholen, wo er steht, um ihn da anzusprechen, wo wir erkennen,
dass in seinem Leben eine Situation, eine Not ist, etwas ist, wo wir sein Herz vielleicht
erreichen können, wo wir ihm zum Nutzen, zum Segen sein können, dass wir diese Weisheit
vom Herrn haben, wie wir jedem Einzelnen antworten sollen, dass unser Nachbar ist, die Schulkameraden
oder Arbeitskollegen oder sonst wer.
Immer wieder begegnen wir Menschen, mit denen wir reden, wo wir wissen, müssen vom Herrn,
was sage ich jetzt, was ist das, was jetzt für diesen Einzelnen das Entscheidende ist.
Manchmal gibt der Herr uns das, ohne dass wir da was zu können, denn wir kennen den
anderen nicht, wir wissen gar nicht so richtig, vielleicht, wie das, was der jetzt braucht.
Ich erinnere mich, als ich meinen Wehrdienst ableistete, abends gingen die meisten Kameraden
irgendwo in die Kneipen, ich war noch in der Kaserne, bin durch die Zimmer gegangen und
habe geguckt, ob doch irgendeiner da war, da saß noch einer da am Tisch mit seiner
Bierpulle, ich habe mich da beigesetzt und wir haben angefangen zu reden.
Im Laufe des Gesprächs, ich weiß heute nicht mehr, wie das kam, wurde das Thema Drogen
erwähnt und da fing der Platze auf einmal, ja wieso, das muss man doch, ich muss doch
irgendwann mal aus dem ganzen Schlamassel da aussteigen und ich habe zu ihm gesagt und
dann, hinterher, er schwieg, dann sagt er, das weißt du doch ganz genau, ich möchte
das aber von dir hören.
Ja, sagt er, hinterher ist er, naja, was er gesagt hat, sage ich jetzt nicht, aber
dann sagt er, hinterher ist es ja noch schlimmer als vorher.
So, und das meinst du, wäre jetzt die Lösung deines Problems?
Seit dem Gespräch hat er immer den Antrag gestellt, mit mir zusammen auf die Wache zu
gehen.
Bei der Bundeswehr ist das immer so, wenn alle dabei sind, dann sagt nämlich keiner
was.
Aber wenn man mit den Leuten alleine ist, dann sieht das schon ganz anders aus.
Und da haben wir manches Gespräch gehabt, weil zu Anfang der Herr auf irgendeine Weise
es so geführt hat, dass gerade das angesprochen wurde, was sein Problem war und worüber er
eigentlich ja doch mal gerne reden wollte.
Eine junge Schwester sagte einmal zu mir, sie ging zur Schule und sagt, ach das ist
manchmal gar nicht so einfach, da immer in der Schule, da wirst du immer verspottet und
ausgelacht wegen deines Glaubens und so weiter.
Ich sag, das kann ich gut verstehen, aber ich will dir jetzt mal eine Frage stellen.
Was machen denn deine Klassenkameraden, wenn sie wirklich ganz unten im Dreck sind?
Sie guckte mich erstaunt an, dann sagte sie, da ging ihr gerade im Licht auf, dann sagte
sie, ja, dann kommen sie meistens und wollen mit einem reden.
Ich sag, genau so ist es.
Wenn es wirklich drauf ankommt und wenn das Geplänkel zu Ende ist und man wirklich ganz
unten ist, das ist der Punkt, wo manche begreifen, die hat vielleicht doch was, was mir fehlt,
vielleicht eine Antwort auf mein Problem.
Deswegen sollen wir die Weisheit haben, wie wir jedem Einzelnen in den verschiedenen Situationen,
in die wir hineinkommen können, wie wir ihnen dann begegnen, um eine Antwort geben zu können
in einer Welt, wo wir eben dieses Salz der Erde sein sollen bei all dem Niedergang.
Ich hatte, als ich noch in meinem Beruf gearbeitet habe, kam der Direktor einmal in meinen Unterricht
und holte ein Mädchen da raus, die kam hinterher wieder rein, nach der Stunde sagte der Direktor
zu mir, ich musste dem Mädchen gerade mitteilen, dass ihre Mutter tot aufgefunden worden ist.
Ich bin darauf zu dem Mädchen hingegangen und habe gesagt, tut mir leid, das habe ich
nicht gewusst.
Da sagt sie zu mir, Herr Vogelsang, Sie werden mich jetzt verachten, aber ich habe keine
Empfindung für meine Mutter, ich habe nie eine Mutter gehabt.
Bei uns zu Hause, das war eine Garage, da sind wir zum Essen und zum Schlafen hingegangen.
Ich habe zu ihr gesagt, ich verachte dich überhaupt nicht, tu es mir leid, dass du nie
in deinem Leben erfahren hast, was Mutterliebe ist, was eine Familie ist und das ist kein
Einzelfall in unserer Welt.
Nebenan, bei uns zu Hause, da kommt ein Junge immer nach Hause, der sitzt dann draußen
vor der Tür und einmal sagt ihm, als er irgendwas wollte, sagt seine Mutter zu ihm, ich habe
keine Zeit für dich.
Hat er gesagt, du hast doch nie Zeit für mich.
War nicht sehr freundlich, aber war die Wahrheit, natürlich.
Und gerade da geht es darum, eben doch noch ein Zeugnis davon abzulegen, was die Gedanken
Gottes darüber sind, Umsalz der Erde zu sein.
Und auch wenn es darum geht zu reden, aber hier sagt Paulus, eure Worte, wenn ihr den
Mund aufmacht, eure Rede besteht aus zwei Bestandteilen, aus Gnade und aus Salz.
Euer Wort sei alle Zeit in Gnade mit Salz gewürzt.
Aber die beiden Bestandteile, sie sind nicht gleich groß, eure Rede sei in Gnade mit Salz
gewürzt.
Man braucht nicht allzu viel Ahnung vom Kochen oder Backen zu haben, um zu wissen, dass man
nicht den ganzen Salzvorrat seines Hauses in das Essen kippen kann.
Meine Töchter haben mal einen Kuchen gebacken und haben aus Versehen statt Zucker Salz genommen,
in dem Maß, wie man eigentlich Zucker nehmen sollte, das konnte man überhaupt nicht mehr
essen, völlig ungenießbar.
Und so würde das auch sein, wenn wir so reden würden, aber wir sollen in Gnade reden mit
Salz gewürzt.
Die Prise Salz an seiner Stelle.
Gnade öffnet das Herz und Salz erreicht das Gewissen.
Und wenn die Gnade das Herz geöffnet hat, dann kann das Salz an der richtigen Stelle
seine Wirkung tun.
Und wir müssen jetzt mal Zeit haben, die wir natürlich nicht haben, das Leben des
Herrn Jesus zu betrachten.
Da kannst du das studieren.
Nimm dir mal ein Evangelium zu Hause und liest das mal durch unter dieser Fragestellung,
wie der Herr Jesus mit Menschen geredet hat.
Da wirst du genau das finden, was hier steht.
Haben sie nicht gesagt, als der Jesus redete, welche Worte, die verwunderten sich über
die Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorkamen?
Aber sie haben auch gesagt, diese Rede ist hart.
Wer kann sie hören?
Und ich nehme jetzt nur mal zwei Beispiele, das kannst du dann zu Hause fortsetzen und
weitere Beispiele suchen.
Da kommt ein Mann nachts zu dem Herrn Jesus, ich weiß nicht, wie oft bei dir die Leute
nachts auftauchen, um mit dir zu reden.
Bei mir kommt das schon mal vor, dass man so kurz vor Mitternacht noch eine SMS kriegt,
kann ich nur mal anrufen.
Da wollte man gerade ins Bett gehen, muss man das halt mal aufschieben, aber da steht
hier Nicodemus an der Tür bei dem Herrn Jesus, wie hat der Jesus Nicodemus aufgenommen?
Hat er gesagt, also Nicodemus, du bist mir ja ein ganz schöner Feigling, hier mitten
in der Nacht zu kommen, wieso kommst du nicht beitage wie ein anständiger Mensch?
Nein, der Jesus hat ihn eingeholt ins Haus, hat mit ihm geredet, Worte der Gnade über
das neue Leben, über die neue Geburt und das Herz des Nicodemus wurde aufgetan.
Nun, im Verlauf dieses Gesprächs wurde Nicodemus, dem sein Intellekt ein bisschen im Weg stand,
etwas ungehalten.
Er sagt, ja, wie soll ich mir das denn vorstellen, wie geht das denn, soll ich nochmal in den
Leib meiner Mutter zurückgehen oder wie stellst du dir das vor mit der neuen Geburt?
Der Jesus sagt zu ihm, du bist der Lehrer Israels und weißt dieses nicht?
Das war das Salz.
Nicodemus, das müsstest du eigentlich wissen, gerade du, kannst du im Propheten Ezekiel
nachlesen, wie das mit der neuen Geburt ist, das steht schon im Alten Testament, wie willst
du denn das verstehen, was ich dir sagen will über das neue ewige Leben, wenn du noch nicht
einmal das verstanden hast?
Und wir wissen aus dem weiteren Verlauf der Evangelien, dass auch das Salz bei Nicodemus
seine Wirkung getan hat, dass sein Gewissen erreicht wurde.
Gehen wir ein Kapitel weiter, da kommt eine Frau, eine Samariterin, mit der sowieso niemand
reden wollte, die kommt an den Brunnen, da sitzt der Jesus in ihren Augen, ein jüdischer
Mann, und redet mit ihr.
Das war schon allein ein Akt der Gnade, dass er als Jude überhaupt mit ihr als Samariterin
redete.
Man liest manchmal die merkwürdigsten Dinge.
Ich habe mal gelesen, dass jemand schrieb, er wollte damit gewisse Dinge, die in der
Bibel standen, außer Kraft setzen, und da hat er gesagt, ja der Jesus und auch die Apostel,
die hätten halt Rücksicht nehmen müssen auf die kulturellen Gepflogenheiten ihrer
Zeit.
Der Jesus hat sich über fast alle kulturellen Gepflogenheiten seiner Zeit hinweggesetzt,
gerade was das Verhalten der Frauen gegenüber anging.
Und dann mit dieser Frau da zu reden?
Unmöglich.
Oder als sie die Ehebrecherin zu ihm bringen, das war doch völlig wieder jede Gepflogenheit,
was er da gemacht hat.
Und hier zu dieser Frau redete er auch Worte der Gnade.
Über dieses Wasser, das den Durst der Seele stillt, wo man nie mehr trinken muss und immer
wieder da hinkommen muss, wie bei dem Wasser, was sie da holte.
Und das Herz dieser Frau wurde aufgetan.
Aber im Laufe des Gesprächs kam auch das Satz.
Hole deinen Mann.
Ich habe keinen Mann.
Ja, sagt der Jesus, da hast du die Wahrheit gesagt.
Man kann die Wahrheit sagen, um die Wahrheit zu vertuschen.
Der Jesus sagt, ja, das hast du richtig gesagt.
Fünf Männer hast du gehabt und der, mit dem du jetzt zusammenlebst, der ist nicht dein
Mann.
Und später sagt diese Frau, er hat mir alles gesagt, mein ganzes Leben.
Dieser ist doch nicht der Prophet.
Ja, ihr Herz war geöffnet worden durch seine Worte der Gnade und auch als er dann den wunden
Punkt in ihrem Leben berühren muss, begegnet sie dem nicht mehr mit Ablehnung, weil er
ihr Herz vorher erreicht hat.
Und das möchte der Herr auch bei uns.
Unser Wort in Gnade mit Salzgewürz, damit wir wissen, wie wir jedem Einzelnen antworten
sollen.
Dieses Salz hat eben auch diese Wirkung, das Gewissen zu erreichen, wenn wir es in der
rechten Weise verwenden, wenn es uns gelingt, durch Worte der Gnade die Herzen der Menschen
zu erreichen, dann können wir auch bei dem entscheidenden Punkt mal das sagen, was Gottes
Wort sagt.
Wenn wir jetzt noch ein wenig abschließend uns mit dem zweiten Teil beschäftigen, dem
Licht der Welt, dann ist das etwas anders.
Das Salz wirkt in Verbindung mit dem, wo es gesehen wird, also mit diesen irdischen Beziehungen,
wovon das redet.
Das Licht allerdings scheint von außen in die Finsternis dieser Welt hinein, um sie
zu beleuchten, zu erleuchten, um in einer Welt, die dunkel ist, noch das Licht der göttlichen
Wahrheit strahlen zu lassen.
Und der Jesus sagt hier in dieser Stelle, ihr seid das Licht der Welt, genauso wie er
gesagt hat, ihr seid das Salz der Erde, aber auch jetzt, so wie das Salz kraftlos sein
kann, so kann es sein, dass wir etwas tun, was es dem Licht unmöglich macht, seine Wirkung
zu entfalten, dass es gar nicht mehr scheint, beziehungsweise nachher sogar ganz ausgeht.
Er sagt, eine Stadt, die oben auf dem Berg liegt, die kann nicht verborgen bleiben, nur
hier in der Gegend weiß man das ja wahrscheinlich, wie das so ist, auf den Bergen, da sieht man
natürlich von überall her die Stadt, die auf dem Berg liegt, aber sagt er, und so ist
das mit dem Licht, das stellt man auf einen Lampenständer, damit es jeder sehen kann,
aber Jesus nennt drei Dinge, die den Lichtschein beeinflussen, beeinträchtigen oder sogar
ganz unmöglich machen können.
Hier in Matthäus 5 spricht er davon, dass man die Lampe oder das Licht nicht unter den
Scheffel stellt.
Der Scheffel ist ein Hohlmaß und das redet symbolisch von der ganzen Geschäftigkeit
unseres Lebens, von dem Beruf und all den Dingen, die uns so fürchterlich beschäftigen,
dass wir das Licht, das eigentlich scheinen soll, gar nicht mehr scheint, womit wir wieder
bei dem ersten Korintherbrief wären, wo Paulus gesagt hat, die Singe sind ja an sich nicht
böse, nur es geht darum, wenn sie euch so beschäftigen, dass das, was an erster Stelle
stehen soll, an fünfter steht oder sonst wo, dann ist etwas falsch.
Wenn ihr das unter den Scheffel stellt, wenn ihr so beschäftigt seid, dass ihr für das
Zeugnis für den Herrn keine Zeit mehr habt, dass das alles darunter erstickt wird, dann
ist etwas nicht in Ordnung.
Praktischerweise wissen wir, dass das nicht so einfach ist.
Wir leben in einer Zeit, wo die, die Arbeit haben, immer mehr kriegen und die anderen
keine haben und da ist das, wenn man, je nachdem was man für eine Arbeit hat, da wissen
wir, wie das mit der Geschäftigkeit und den Ansprüchen ist, wie leicht wir in Gefahr
stehen, dass für die anderen Dinge keine Zeit mehr bleibt, dass das alles so unter
den Scheffel gerät.
Aber auch da können wir, wenn unser Herz richtig zum Herrn steht, den Herrn bitten,
uns in jeder Weise zu Hilfe zu kommen, dass diese Dinge nicht ein solches Hindernis werden.
Denn hier sagt er, da nimmt jemand die Lampe und tut sie unter den Scheffel.
Er ist also selbst daran beteiligt.
Der ist so sehr aktiv daran beteiligt an seiner Geschäftigkeit, dass das Licht letztlich
irgendwie erlöschen wird.
Und wenn wir an die Stelle in Lukas 8 denken, dann nennt der Herr noch zwei weitere Dinge,
die ein solches Hindernis sein können.
Er spricht davon.
In Lukas 8 haben wir den Vers gelesen, Vers 16, Niemand aber, der eine Lampe angezündet
hat, bedeckt sie mit einem Gefäß.
Er spricht hier von einem Gefäß.
Ein Gefäß ist in der Bibel oft ein Bild unserer Person.
Wir haben das in einen irdenen Gefäßen, da ist unser Körper mit gemeint.
Und in 2.
Timotheus 2 spricht der Apostel auch von Gefäßen zur Ehre, meint der Menschen mit.
Es kann also sein, dass nicht nur unser Beruf, unsere ganze Beschäftigung, ob nun auf der
Arbeit oder in der Freizeit, unsere Beschäftigung uns daran hindert, sondern es kann auch sein,
dass unsere eigene Person im Wege steht, dass das Licht leuchten kann.
Wenn nämlich das nicht hinweist auf den Herrn Jesus, sondern auf uns selbst, wenn wir uns
selbst in den Vordergrund stellen wollen, wenn unsere Person wichtiger ist als der Herr,
dann kann das Licht auch nicht leuchten.
Dann haben wir das unter das Gefäß gestellt, dann ist das Gefäß wichtiger als der, der
eigentlich das Gefäß benutzen möchte, der Hausherr.
Oder, drittens, er stellt sie unter ein Bett.
Das Bett ist nun geradezu das Gegenteil vom Schäffel.
Das Bett redet nicht von Geschäftlichkeit, sondern von Bequemlichkeit.
Wir werden morgen Abend sehen, was für eine Gefahr auch auf diesem Sektor besteht, dass
wir vor lauter Bequemlichkeit das Licht nicht leuchten lassen in dieser Welt, weil wir gar
keine Energie aufbringen in der Nachfolge des Herrn, weil es uns hauptsächlich um unsere
Bequemlichkeit geht.
Dann haben wir den Schäffel, das Licht, unter das Bett gestellt.
Und dieses Licht, das jetzt, um das positiv zu sehen, das eigentlich auf dem Lampenständer
stehen und leuchten soll, dieses Licht leuchtet auch zwei verschiedenen Gruppen von Menschen.
In Matthäus 5 heißt es, dass dieses Licht denen leuchtet, die im Hause sind.
Und in Lukas 8 steht, dass die Hereinkommenden das Licht sehen.
Das sind also einmal die, die im Hause sind.
Das ist natürlich unsere eigene Familie, unsere eigene Umgebung in unseren Häusern.
Da muss das anfangen mit dem Leuchten des Lichtes.
Ägypten, auch ein Bild der Welt, als die Finsternis über Ägypten lag, als eine der
Plagen Gottes, da heißt es, die Kinder Israel aber hatten Licht in ihren Wohnungen.
Da müssen wir auch Licht haben, für die, die im Hause sind.
Unsere Kinder, die der Herr uns anvertraut, die sind ja mal die ersten, die von unserem
Zeugnis für den Herrn, um es mal so auszudrücken, profitieren sollen, die das an uns sehen sollen,
um dann, wenn sie älter werden, selbst den Weg zu dem Herrn Jesus zu finden.
Aber es soll diesen Licht scheinen, sollen auch die Hereinkommenden sehen, all die Menschen,
mit denen wir Kontakt haben, die unsere Häuser, unseren Lebensbereich, müssen wir nicht nur
an das Gebäude denken, unseren ganzen Lebensbereich betreten, mit denen wir Kontakt haben, die
sozusagen in unseren Lebensbereich hineinkommen, die sollen etwas von diesem Licht sehen, das
in dieser Welt strahlt.
Und dann sagt der Jesus, sie sollen, das hat er in Matthäus 5 in der Stelle gesagt, ebenso
lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen.
Dieses Lichtleuchten hat also auch etwas zu tun mit dem, was wir tun, nämlich die guten
Werke.
Und die sollen die Menschen sehen.
Es ist ja nicht so, als ob wir jetzt mit einer Taschenlampe da rumlaufen, die sehen
ja kein wirkliches Licht, das ist ja symbolisch, aber was sie sehen, sind die guten Werke.
Jetzt ist es interessant, dass es im Neuen Testament zwei verschiedene Worte gibt für
gute Werke.
Das kann man zwar im Deutschen nicht mehr erkennen, weil natürlich das Gut jedes Mal
mit Gut übersetzt wird, aber es gibt im Griechischen wieder zwei Ausdrücke für Gut.
Das eine Wort, das heißt hier benutzt, bedeutet gut in seinem inneren Charakter, das heißt
in der Fußnote, die sittlich guten oder edlen Werke.
Das ist erst einmal unabhängig davon, ob jemand anders was davon hat, aber es gibt
eben auch ein Wort für Gut, das heißt nützlich für andere, gute Werke, die für andere einen
Nutzen haben.
Und es werden beide Worte, werden uns illustriert, in Gottes Wort, im Neuen Testament durch zwei
Frauen.
Einmal haben wir Maria von Bethanien, die die Füße des Herrn salbt, und was haben
die Jünger gesagt?
Was für eine Verschwendung!
Das hätte man besser mal verkaufen sollen und den Armen geben und so weiter.
Und der Jesus sagt, mache dir keine Mühe, sie hat ein gutes Werk an mir getan.
Der Jesus sagt, das war ein gutes Werk in dem Sinne, dass es sittlich gut, edel war
in den Augen des Herrn, auch wenn seine Jünger dachten, man hätte doch was Besseres damit
machen können.
So gibt es gute Werke, die wir tun, wo vielleicht andere kein Verständnis für aufbringen,
was daran gut sein soll.
Man kann doch was anderes dann besser machen.
Aber doch, sagt der Herr, es sind gute Werke, weil es Werke sind, die hervorkommen aus der
Liebe zum Herrn, die Werke des Glaubens sind.
Andererseits finden wir in der Apostelgeschichte eine Frau, Dorcas, Tabitha, von der heißt
es, sie war voll guter Werke und Almosen, die sie übte.
Und da steht das andere Wort, gut im Sinne von nützlich für andere, denn was hatte
sie gemacht?
Sie hatte Kleider genäht für die Witwen und die Waisen in jenen Tagen, das heißt,
sie hatte etwas getan, was für andere gut war.
Auch das sind natürlich gute Werke, nur ob es Werke des Glaubens sind, das wird letztlich
Gott beurteilen.
Das Werk an sich, wenn es ein solches Werk ist, was nützlich ist für andere, da kann
ich ja alle möglichen Motive und Beweggründe haben.
Dass ich einen Scheck mit 1000 Euro ausfülle für irgendeine nützliche Stiftung oder Einrichtung,
ist das ein Werk des Glaubens?
Das kommt drauf an.
Das kann ich auch machen, damit ich in der Zeitung stehe.
Dann geht es mir um meine Ehre und nicht um ein Werk des Glaubens.
Und wenn du mal im Galaterbrief liest, wie Abraham und Rahel dort als für ihr Werk des
Glaubens anerkannt werden von Gott, dann war das ja nun wahrlich kein gutes Werk im landläufigen
Sinne, was sie dort getan hatten.
Aber es war ein Werk, ob es nun darum ging, dass Abraham seinen Sohn Isaac opfern wollte
oder ob es darum ging, dass Rahab die Kundschaft da aufgenommen hatte.
Es war beides der Ausdruck ihres Glaubens, ihrer Liebe zu Gott bei Abraham und ihrer
Liebe zum Volk Gottes bei Rahel.
Das wurde daraus deutlich.
Und hier sagt er, der Jesus, sie sollen diese Werke tun, damit sie vor den Menschen das
Licht leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und damit sie euch ein Loblied singen.
Nein, und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
Es soll ein Werk sein, das nicht letztlich wieder auf uns die Aufmerksamkeit zieht, sondern
das hinweist auf den Vater, der in den Himmeln ist, das Gott letztlich verherrlicht.
Er will sich durch dieses Werk verherrlichen und dadurch ein Licht leuchten lassen in dieser
dunklen Welt.
Wir sehen also, wir haben gesehen, dass in dieser Welt, in der wir leben, wir eine Aufgabe
haben.
Sei es, dass wir in all den irdischen Beziehungen, in denen wir sind, wir das Salz der Erde sein
sollen, um den Verfall aufzuhalten, um durch diesen Charakter auch das Gewissen zu erreichen,
sei es unser eigenes, habt Salz in euch selbst, oder sei es im Kontakt mit anderen.
Und dass wir als ein Licht leuchten sollen in dieser Welt, in dieser Finsternis durch
unser christliches Zeugnis und dass wir dabei aufpassen müssen, dass nicht all die Dinge,
die hier genannt worden sind, die wir betrachtet haben, uns letztlich daran hindern, dass das
Licht leuchtet, dass wir das irgendwo verbergen.
Das ist die eine Seite, das ist unser Auftrag in dieser Welt.
Wir möchten, so der Herr will, morgen Abend das Thema behandeln, die Welt überwinden,
wie geht das?
Die Versuchungen dieser Welt, in der wir leben, das ist die andere Seite, dass die Welt natürlich
auch versuchen will, uns abzuziehen von einem Weg der Nachfolge.
Wir wollen versuchen, anhand einiger Beispiele im Worte Gottes zu sehen, wie es Männern
des Glaubens gelungen ist, oder auch nicht, die Welt zu überwinden, um daraus für uns
selbst zu lernen, dass auch unser Weg ein Weg wird, den man als ein sieghaftes Glaubensleben
bezeichnen kann. …
Transcripción automática:
…
Liebe Geschwister, wir beschäftigen uns an diesen Abenden mit dem Thema der Christ in
der Welt.
Und wir haben, wie im Gebet schon anklang, gestern Abend uns mit der Frage beschäftigt,
was es bedeutet, dass wir als Christen das Salz der Erde und das Licht der Welt sind.
Heute Abend soll unser Thema sein, die Welt überwinden, wie geht das?
Und wir möchten anhand von einigen Personen aus Gottes Wort versuchen, diese Frage zu
beantworten.
Wir lesen zuerst etwas aus dem Propheten Daniel, Kapitel 1.
Daniel 1, Abvers 8 Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor,
sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen,
und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht verunreinigen müsse.
Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem Obersten der Hofbeamten.
Und der Oberste der Hofbeamten sprach zu Daniel, Ich fürchte meinen Herrn den König, der
eure Speise und euer Getränk bestimmt hat.
Denn warum sollte er sehen, dass eure Angesichter verfallener wären als die der Jünglinge
eures Alters, sodass ihr meinen Kopf beim König verwirktet?
Und Daniel sprach zu dem Aufseher, den der Oberste der Hofbeamten über Daniel, Hanania,
Misael und Azaria bestellt hatte, Versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage, und
dann gebe uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken, und dann möge unser Aussehen
und das Aussehen der Jünglinge, die die Tafelkost des Königs essen, von dir geprüft werden.
Und tu mit deinen Knechten nach dem, was du sehen wirst.
Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen.
Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen besser und völliger an Fleisch als
das aller Jünglinge, die die Tafelkost des Königs aßen.
Da tat der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab
ihnen Gemüse.
Und diesen vier Jünglingen, ihnen gab Gott Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und
Weisheit.
Und Daniel hatte Verständnis für alle Gesichter und Träume.
Dann aus dem dritten Kapitel noch einen Abschnitt, Daniel 3, Vers 13.
Da befahl Nebukadnezar im Zorn und Grimm, Sadrach, Mesach und Abednego herbeizubringen.
Da wurden diese Männer vor den König gebracht.
Nebukadnezar hob an und sprach zu ihnen, Ist es Absicht, Sadrach, Mesach und Abednego,
dass ihr meinen Göttern nicht dient und das goldene Bild nicht anbetet, das ich aufgerichtet
habe?
Nun, wenn ihr bereit seid, zur Zeit, wenn ihr den Klang des Horns, der Pfeife, der Zitter,
der Sambuke, der Laute und der Sackpfeife und aller Art von Musik hört, niederzufallen
und das Bild anzubeten, das ich gemacht habe.
Wenn ihr es aber nicht anbetet, sollt ihr sofort in den brennenden Feuerofen geworfen
werden.
Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird?
Sadrach, Mesach und Abednego antworteten und sprachen zum König, Nebukadnezar, wir halten
es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern.
Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag, und
er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten, oder ob nicht, es sei dir kund, o König,
dass wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, das du aufgerichtet hast,
nicht anbeten werden.
Noch einen letzten Vers aus Daniel 6, Vers 11, Und als Daniel erfuhr, dass die Schrift
aufgezeichnet war, ging er in sein Haus, und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster
nach Jerusalem hin, und dreimal am Tag kniet er auf seine Knie und betete und lobt pries
vor seinem Gott, wie er vorher getan hatte.
Soweit das Wort Gottes heute Abend, zuerst mal.
Die Welt überwinden, wie geht das, ist unser Thema und wir wollen heute Abend zwei Bereiche
von Versuchungen sehen, die in besonderer Weise an den Gläubigen herantreten.
Zuerst, anhand des Lebens Daniels, möchten wir uns beschäftigen mit der Versuchung, dass
die Welt immer wieder versuchen wird, uns zu veranlassen, Kompromisse einzugehen im Hinblick
auf unseren Glauben, dass sie immer wieder versuchen wird, dass wir Abstriche machen
mit dem, was unser Glaube von uns fordert, was unser Glaubensleben kennzeichnet, um in
dieser Welt einen, ja vielleicht einfacheren, wie wir meinen, einfacheren Weg zu gehen,
wenn wir auf gewisse Dinge verzichten, wenn wir eine gewisse Entschiedenheit nicht an
den Tag legen, um nicht in irgendwelche Schwierigkeiten zu kommen.
Und wir werden bei Daniel und seinen drei Freunden sehen, wie sie mit dieser Problematik
umgegangen sind.
Ich möchte zuerst, bevor wir das weiter betrachten, noch einen Vers über dieses Buch gewissermaßen
als Überschrift setzen, aus dem Propheten Ezekiel, Kapitel 14, da gibt es einen interessanten
Vers in Ezekiel 14, ich lese es zusammengangswegen ab Vers 12, Ezekiel 14, ab Vers 12.
Und das Wort des Herrn erging an mich, in dem er sprach, Menschensohn, wenn ein Land
gegen mich sündigt, in dem es Treulosigkeit begeht, und ich meine Hand gegen es ausstrecke
und ihm den Stab des Brotes zerbreche, und Hunger darein sende, und Menschen und Vieh
darin ausrotte, und diese drei Männer wären darin, Noah, Daniel und Hiob, sie würden
durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten, spricht der Herr.
Dieser Vers, der Zusammenhang des Verses ist ja klar, Gott hat also gesagt, wenn sein Volk
ihn verlässt und anderen Göttern dient und er in seiner Regierung mit diesem Volk handelt,
und es würden in dieser Stadt diese drei dort genannten Männer leben, dann würden
sie, die in den Augen Gottes als ein Beispiel praktischer Gerechtigkeit galten, durch ihre
Gerechtigkeit nur sich selbst retten, aber nicht diese Stadt.
Aber warum ich diesen Vers gelesen habe, ist, um auf die Zusammenstellung dieser Namen hinzuweisen.
Das ist eigentlich sehr bemerkenswert.
Gott sagt, wenn ich an Gerechtigkeit denke, wenn ich an Menschen denke, die praktisch
gerecht vor mir gelebt haben, dann fallen mir diese drei Namen ein.
Noah, einer der Patriarchen, dessen Leben wir gut kennen, der schon längst seinen Weg
vollendet hatte.
Hiob, auch einer der Patriarchen sozusagen, Hiob, das älteste Buch der Bibel, er lebte
auch etwa um diese Zeit der Patriarchen, auch er war ein Mann, der seinen Glaubensweg schon
längst vollendet hatte.
Und Daniel, Daniel war ein Zeitgenosse Jesäkiels, der lebte noch zu der Zeit, als Jesäkiel
das Buch schrieb.
Das ist eigentlich eine ermunternde Sache für uns.
Gott sagt gewissermaßen, ja, es gibt solche Männer, die Glaubensmänner waren, die ihren
Lauf vollendet haben, wo wir den Ausgang ihres Wandels anschauend ihren Glauben nachahmen
können, aber, sagt er, ich nehme genauso Kenntnis von einem jungen Mann, der jetzt gerade
auf der Erde lebt und in Treue seinen Weg mit dem Herrn gehen möchte.
Gott beurteilt nicht nur das Leben von solchen, die uns als Vorbilder voraufgegangen sind
und die ihren Leben schon vollendet haben, sondern er möchte auch bei dir und mir in
meinem Leben, dass wir jetzt hier auf dieser Erde leben, etwas sehen, was von der Treue
zu ihm redet und was er auch anerkennt.
Und dann sehen wir bei Daniel eine entscheidende Voraussetzung dafür, wenn es darum geht,
die Welt zu überwinden.
Es heißt in dem Vers, den wir gelesen haben, und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor.
Diese Entscheidung, ein Leben in der Nachfolge des Herrn in Treue zu führen in dieser Welt,
das ist eine Entscheidung, die fällt in unseren Herzen.
Da gibt es diesen bekannten Vers aus Psalm 119, der mit unserem Thema zu tun hat.
Psalm 119, Vers 9 heißt es, Wodurch wird ein Jüngling, ein junger Mensch, seinen Weg,
seinen Pfad in Reinheit wandeln?
Indem er sich bewahrt nach deinem Wort, Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht,
Lass mich nicht abirren von deinen Geburten.
Hier wird uns gesagt, wie wir auf dem Weg durch diese Welt bewahrt werden können.
Und Bewahrung hat zwei Seiten.
Die eine Seite ist die, dass Gott uns bewahrt.
Und da dürfen wir ihn auch darum bitten, das tut er am Ende von Vers 10, Lass mich
nicht abirren von deinen Geburten.
Er bietet Gott, ihn zu bewahren, aber wir müssen uns auch selbst bewahren.
Das heißt von diesem Jüngling, dass er sich bewahrt nach deinem Wort.
Das heißt, dass wir dem Worte Gottes folgen müssen, wir können nicht einen Weg des Eigenwillens
und der Sünde gehen und dann Gott bitten, er möge uns gefälligst auf diesem Weg bewahren.
Nein, hier ist jemand, der sagt, mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht.
Auch bei dem Psalmist war das eine Herzenssache.
Bei Daniel war das so, er nahm sich das in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafel
Kostes König zu verunrein.
In dieser Umgebung nach seinem Glauben konsequent, kompromisslos zu leben, das nahm er sich in
seinem Herzen vor, da, wo die Entscheidungen fallen, da, wo unsere Zuneigungen gebildet
werden.
Es gibt noch einen anderen Mann im Alten Testament, Esra, von dem Ähnliches gesagt wird.
Er hatte sich in seinem Herzen vorgenommen, das Wort Gottes zu erforschen und zu tun und
in Israel Recht und Gesetz zu lehren.
Vielleicht hast du den Wunsch als junger Bruder, dass du möchtest auch einmal im Volke Gottes
das Wort Gottes verkünden.
Dieser Wunsch an sich ist überhaupt nicht verwerflich, nur du musst die Reihenfolge
von Esra 7, Vers 10 beachten.
Das Erste war, er hat das Wort Gottes erforscht.
Zuerst einmal hat er sich selbst mit dem Wort beschäftigt und der zweite Schritt war, es
zu tun, es dann auch in deinem Leben persönlich in die Praxis umzusetzen und dann hat Gott
ihm auch den Auftrag gegeben, zu seiner Zeit das Wort Gottes in Israel zu lehren.
Aber dieser Vorsatz war in seinem Herzen gefallen.
Oder wenn wir an Apostelschichte 11 denken, da kommt Barnabas in die noch junge Versammlung
von Antiochien.
Er sieht die Gnade Gottes, freut sich und dann heißt es, dass er sie ermahnte, mit Herzensentschluss
bei dem Herrn zu verharren.
Wir mögen vielleicht denken, die waren gerade erst gläubig geworden, eine junge Versammlung,
mussten die denn gleich schon ermahnt werden?
Vielleicht haben wir noch nicht so richtig verstanden, was das Wort Ermahnung bedeutet.
Ermahnung bedeutet nicht immer, kann es auch bedeuten, natürlich, bedeutet nicht immer
Korrektur von Fehlverhalten, sondern es bedeutet uns immer wieder, die ganze Konsequenz eines
christlichen Weges vor die Herzen zu stellen und das war das, was Barnabas tat.
Er sagt, ihr seid jetzt gläubig geworden und jetzt geht es darum, auf diesem Weg mit
Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren.
Im Herzen fängt das an.
Unsere Füße folgen immer unserem Herzen.
Das ist auch so, wenn es um den Weg geht, der vom Herrn wegführt.
Hier geht es um einen Weg in der Nachfolge des Herrn, wo Daniel sich das in seinem Herzen
vornahm, aber wenn es darum geht, dass wir den Herrn verlassen, dann ist das auch eine
Sache des Herzens.
Wenn du Apostelgeschichte Offenbarung 2 und 3 liest, wo Gott uns einen Blick gibt, wie
die Entwicklung der Christenheit verlaufen wird, dann wird sie in Laodizea enden, dann
wird sie da enden, wo Christus draußen steht, wo es ihn ekelt vor dieser Unentschlossenheit
und Gleichgültigkeit von Laodizea und er wird sie ausspeien aus seinem Munde, aber
wo hatte das denn alles angefangen?
Angefangen hatte das in Ephesus natürlich, diese Entwicklung, prophetisch gesehen, hat
in Ephesus angefangen.
Oh, Ephesus war eine schöne Versammlung.
Ich kann mir das gut vorstellen, dass die Gläubigen, die in Thyatira, in Sardis, in
Pergamos gesäufzt haben unter dem Zustand, dass die gedacht haben, ach, wie schön wäre
das, wenn wir in Ephesus wären, da ist das noch alles in Ordnung, war auch noch vieles
in Ordnung.
Vieles, was Gott anerkennt und doch, Gott, der tiefer sah, hatte etwas an dieser Versammlung
auszusetzen.
Ich habe gegen dich, was denn, dass du deine erste Liebe verlassen hast, im Herzen, die
erste Liebe, Zuneigung zu Christus war nicht mehr da.
Äußerlich war das noch alles in Ordnung, aber das, was Christus, das, was der Jesus
von dir will, in erster Linie ist dein Herz, nicht dein Besitz, deine Zeit, deine Fähigkeiten,
die darfst du ihm auch geben, die möchte er auch nutzen, aber er sagt, gib mir, mein
Sohn, meine Tochter, dein Herz.
Damit beginnt das.
Christus ist nicht zufrieden damit, wenn äußerlich alles noch so läuft, wie immer, die Versammlungsstunden
gefinden immer noch statt und es ist alles immer noch so, aber innerlich im Herzen stimmt
es nicht mehr.
Und ich glaube, das dürfte uns auch gar nicht so schwerfallen, das zu verstehen.
Was würdest du denn sagen, wenn deine Frau zu dir sagt, hör mal, das geht jetzt bei
uns alles hier so weiter, ich koche, ich wasche, ich mache den Haushalt, alles wie bisher,
aber meine Zuneigung gehören dir nicht mehr, wären wir damit zufrieden?
Ich brauche die Frage nicht beantworten, aber der Herr Jesus ist auch nicht zufrieden mit
weniger als unserem Herzen, unser ganzes Herz.
Und hier war ein Mann, Daniel, der hatte sich das in seinem Herzen vorgenommen.
Ich möchte in dieser Welt für meinen Herrn leben und mich nicht damit verunreinigen.
Wir wollen jetzt nicht die Einzelheiten dieses Kapitels so sehr betrachten, sondern was uns
das zu sagen hat.
Und dann geht er hin, heißt es, und er erbart sich von dem Obersten der Hofbeamten, dass
er sich nicht verunreinigen müsse.
Auch die innere Haltung eines Daniel ist vorbildlich.
Der ist nicht da hingegangen und hat zudem gesagt, also hör mal, lieber Oberster der
Hofbeamte, du kannst dich auf den Kopf stellen, ich esse das nicht, sondern er hat es sich
erbeten, dass er das nicht tun müsse.
Und haben wir das nicht manches Mal erfahren, wenn wir Menschen in einer höflichen Weise
erklärt haben, warum wir gewisse Dinge tun oder nicht tun möchten, dass sie letztlich
doch das akzeptieren?
Und woran liegt das?
Das steht in Vers 9, und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem Obersten der Hofbeamten.
Und warum Gott das tat, das lesen wir zum Beispiel in Sprüche 16, da steht ein wichtiger
Vers in Sprüche 16, Vers 7, wenn die Wege eines Mannes dem Herrn wohlgefallen, so lässt
er sogar seine Feinde mit ihm in Frieden sein.
Gott kann die Herzen der Menschen lenken, auch die Herzen der Feinde derer, die uns
entgegenstehen, aber er sagt, wenn die Wege eines Mannes dem Herrn wohlgefallen.
Da war in Daniel ein Mann, der lebte nach Gottes Gedanken, Gott hatte sein Wohlgefallen
an ihm und Gott hat ihm das geschenkt, dass dieser Oberste ihm entgegenkam.
Ja, der hatte natürlich, das war nicht so ganz einfach für ihn, der sagte, ich kann
das nicht einfach machen, wenn ihr dann hinterher schlechter ausseht und schlechter dasteht
als all die anderen, dann habe ich mein Leben verwirkt.
Die Monarchen damals, die waren da schnell bei der Hand mit, dann wird er mich umbringen
lassen.
Und daraufhin sehen wir den Glauben Daniels, der seinem Herrn vertraut, der sagt, probier
das doch mal erst, und warte mal ab, wie das dann aussieht.
Er hatte die Zuversicht, dass sein Gott sich zu diesem Weg bekennen würde, und wie wir
gesehen haben, war es ja auch so, dass Gott sich dazu bekannte.
Nach dieser Prüfungszeit stellt er fest, dass Daniel und seine Freunde besser dastanden
als alle anderen, und er gibt ihrem Gesuch nach, sie brauchen sich nicht damit zu verunreinigen.
Und als Konsequenz dieser Entschiedenheit, die sie an den Tag gelegt hatten, lesen wir
dann, dass Gott in Vers 17 diesen vier Jünglingen Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und
Weisheit gab, und Daniel hatte Verständnis für alle Gesichter und Träume.
Gott gibt ihnen noch mehr Erkenntnis auf ihrem Weg, weil sie für den Herrn leben wollten.
Auch da gibt es einen Vers zu in Psalm 25, der uns das bestätigt, dass das ein gewisser
Grundsatz Gottes ist.
In Psalm 25 heißt es in Vers 14, das Geheimnis des Herrn oder der vertraute Umgang, die vertraute
Mitteilung des Herrn ist für die, die ihn fürchten.
Da wo jemand mit dem Herrn lebt, in Gottes Furcht, kompromisslos dem Herrn folgen möchte,
sagt er, solche Menschen werde ich, vertraute Mitteilung mein, sie werden Einsicht bekommen
in meine Gedanken, die sie befähigen, in dieser Welt für mich zu leben.
Gott gibt Daniel also und seinen Freunden in dieser Situation eine Hilfe, dass sie so
leben können und sich nicht verunreinigen müssen, dass ihr Weg, wie es hier heißt,
Gnade und Barmherzigkeit vor ihren Feinden findet.
Aber das ist nicht immer so.
Die Wege Gottes sind sehr unterschiedlich, deswegen haben wir auch in Kapitel 3 gelesen,
wo es um die drei Freunde geht, da war das ganz anders.
Da war es nicht so, dass die Herrscher ihnen entgegenkommend auf ihr Ansinnen begegneten,
als es darum ging, dieses Bild anzubeten und sie das ablehnen mussten, sich vor den Götzen
dieser Welt niederzubeugen.
Auch da der Versuch, Kompromisse einzugehen, wird von ihnen abgewehrt und der König sagt,
ist das Absicht, was ihr da macht?
Ich gebe euch noch eine Chance, wenn jetzt hier die Musik spielt, dann müsst ihr niederfallen
vor diesem Bild und dann könnt ihr frei ausgehen.
Wenn aber nicht, so werde ich euch in den Feuerofen werfen lassen.
Das war diese Versuchung, einen Kompromiss einzugehen, die es immer wieder gegeben hat.
Das war auch so bei den ersten Christen in der Zeit des Römischen Reiches.
Der Verfolgung zu entgehen war ganz einfach, in Anführungszeichen.
Man musste nur dem Kaiser opfern, da stand das Weihrauchgefäß und der Kaiser, du brauchst
nur dieses Opfer dazu, dann kannst du gehen, wenn nicht, dann wirst du den Löwen vorgeworfen
oder sonst was.
Und wie viele Christen sind den Weg so gegangen, wie wir das hier bei den drei Freunden lesen?
Und was sagen die denn zu dem König Nebukadnezar?
Sie sagen, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern, da brauchen
wir gar nicht drüber zu diskutieren, über diesen Punkt, ob unser Gott, dem wir dienen,
eine Formulierung, die auch der Apostel Paulus später auf dem Schiff in Apostelgeschichte
7,20 benutzt, als er sagt, der Gott, dem ich gehöre und dem ich diene, hat diese Nacht
zu mir geredet, Apostelschichte 7,20, Vers 25, glaube ich, da sagt er das auch, der Gott,
dem ich gehöre, der einen Anspruch auf mich hat und dem ich diene.
Und sie sagen auch, der Gott, dem wir dienen, den können wir ja jetzt nicht verleugnen,
der Gott, dem wir dienen, ob der uns aus dem Feuerofen erretten wird oder nicht, das wissen
wir nicht.
Sie kannten die Wege Gottes mit sich nicht, sie wussten nicht, ob Gott sie vor dieser
Prüfung bewahren wollte oder nicht, aber sie fügen sozusagen einen Satz hinein, er
wird uns aus deiner Hand, oh König, erretten.
Selbst wenn du uns in den Feuerofen wirfst, wenn du uns das Leben nimmst, mehr kannst
du nicht tun.
Du kannst uns nicht aus der Hand unseres Gottes irgendwie rausreißen.
Er wird uns so oder so aus deiner Hand erretten, wie immer der Weg hier auf dieser Erde aussehen
mag, aber eins sollst du wissen, wir werden keine Kompromisse eingehen.
Wir werden deinem Gott nicht dienen.
Und dann müssen sie erfahren, dass sie in der Tat in diesen Feuerofen geworfen werden.
Aber dann machen sie eine Erfahrung, dass sie erfahren, dass Gott mit ihnen ist in diesen
Umständen.
Nicht immer wird der Herr uns, wenn wir uns für ihn einsetzen und keine Kompromisse eingehen
wollen mit der Welt, nicht immer wird Gott uns vor jeder Schwierigkeit und jeder Prüfung
bewahren.
Es mag sein, dass wir durch gewisse Prüfungen ihn durchgehen müssen, aber wir werden die
Erfahrung machen, dass der Herr mit uns in der Prüfung ist, dass wir seine Gegenwart,
seine Hilfe und seine Nähe erfahren werden.
Und wenn du mal Hebräer 11 liest, dann gibt es am Ende von diesem Kapitel eine Aufzählung,
wir haben keinen Namen mehr genannt, und da heißt es, durch Glauben gab es Menschen,
die königreiche Bezwangen des Feuers Kraft auslöschten, wie hier diese Freunde dann
und so weiter.
Aber dann heißt es, andere aber wurden gefoltert, starben den Tod des Schwertes und so weiter.
Es war beides Glauben, aber der Weg, den der Herr mit diesen Menschen ging, war unterschiedlich.
Es gab solche, die wurden aus der Schwierigkeit errettet, es gab andere, die mussten durch
diese Übungen ihn durchgehen, manche bis in den Tod und doch sagt Gott, das waren Männer
und Frauen des Glaubens, die ihren Glauben gezeigt haben und die nicht bereit waren,
einen Kompromiss einzugehen, wo Gott sagt in Hebräer 11, deren die Welt nicht wert
war.
Das ist ein interessanter Vers, nicht?
Als sie Paulus einmal steinigen wollen, da sagen sie von Paulus, er muss sterben, dieser
ist nicht wert, hier noch auf der Erde zu leben.
Aber hier sagt Gott, die Welt hat das nicht verdient, solche Menschen hier zu haben, ich
nehme sie zu mir durch den Tod.
Aber es war derselbe Glaube, dieselbe Entschiedenheit und wenn wir uns die Frage stellen, wo haben
diese Männer diese Kraft und Entschiedenheit her, dann finden wir die Antwort in diesem
einen Vers, den wir dort in Daniel 6 noch gelesen haben, der uns zeigt, wo Daniel und
sicher auch seine Freunde, wir lesen es nur von Daniel, wo dieser Mann seine Kraft hergenommen
hat.
Da heißt es in Daniel 6, Vers 11, und als Daniel erfuhr, dass die Schrift aufgezeichnet
war, ging er in sein Haus und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem.
Dieser Mann hatte einen Platz, einen Ort, wo er betete, er hatte offene Fenster nach
Jerusalem.
Salomo hatte dafür gebetet, dass wenn das Volk in die Gefangenschaft geführt werden
würde wegen ihrer Sünde und sie kehren um und sie beten nach diesem Ort, Jerusalem,
dann sollte Gott auf dieses Gebet hören.
Und wegen dieser Verheißung hatte Daniel ein solches Fenster, er betete nach Jerusalem
hin.
Dreimal des Tages hatte dieser vielbeschäftigte Mann einen Termin mit seinem Gott, dreimal
des Tages.
Dieser Mann hatte geistliche Gewohnheiten.
Manchmal reden wir etwas negativ über Gewohnheiten, dann sagen wir, es ist ja nur eine Gewohnheit,
aber die Männer Gottes hatten Gewohnheiten, geistliche Gewohnheiten, der Jesus übrigens
auch.
Er ging der Gewohnheit nach an den Ölberg, er ging der Gewohnheit nach am Sabbat in die
Synagoge, er stand auf, um zu lehren, wie er gewohnt war.
Nur es ist ein Unterschied, ob ich sage, ich mache etwas als Gewohnheit, weil ich das so
gewohnt bin, oder ich mache etwas aus Gewohnheit.
Wenn ich das aus Gewohnheit mache, dann ist die Gewohnheit der einzige Antrieb, warum
ich das mache, weil ich das eben immer so gemacht habe.
Das ist natürlich ein bisschen wenig, aber hier sehen wir einen Mann, der regelmäßig
Zeit mit Gott verbrachte und das ist etwas, was wir nur immer wieder empfehlen können.
Wenn du nämlich keine Gewohnheit hast, dann wirst du es letztlich ganz lassen.
Aber als dann ein wirkliches Problem in seinem Leben auftauchte, da wusste er, was er tun
musste.
Es heißt, er ging dort in sein Zimmer, betete lo pris vor seinem Gott, wie er vorher getan
hatte.
Das hat er immer getan, das war eine ganz regelmäßige Sache bei ihm, aber jetzt, wo
es eine spezielle Not war, da ging er wieder dahin, da wusste er, wo er Antwort finden
würde auf seine Probleme.
Er benutzte Gott nicht so wie einen Feuermelder, den man nur dann einschlägt, wenn es brennt,
sondern er war ständig in Kontakt mit seinem Gott und selbstverständlich ging er auch
dahin, wenn es notwendig war.
Und es heißt über das, was er dreimal am Tag tat, über seine Gewohnheit, heißt es,
er kniete auf seine Knie.
Dieser Ausdruck, im Hebräischen und auch im Griechischen gibt es das, wo man das Wort
wiederholt, ist ein Ausdruck, der die Intensität einer Sache betonen soll.
Es gibt eine Stelle, wo Gott sagt, ich werde sie mit Tod töten, anders kann man es ja
auch nicht, aber das soll die Intensität sagen, oder hier, er kniete auf seine Knie,
natürlich, aber das ist eine Betonung dieser Intensität, diese Gewohnheit war für ihn
keine Formsache, sondern ein Anliegen seines Herzens.
Vor dem Herrn Jesus heißt es ja auch im Neuen Testament, mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt.
Da haben wir auch diese Wiederholung der Ausdrücke, wodurch der Jesus ausdrücken will, wie sehr
er sich auf jenen Augenblick gefreut und sich danach gesehnt hatte.
Und hier bei Daniel finden wir das auch, er ging auf seine Knie.
In der Gemeinschaft mit Gott, mit seinem Herrn, fand er die Kraft zu einem solchen Leben,
der Nachfolge des Herrn, wo er nicht bereit war, irgendwelche Kompromisse einzugehen,
die die Welt ihn dazu verleiten wollte.
Das dürfen wir sicher von diesem Mann lernen und angefangen, das ist auch etwas für uns
heute, angefangen hatte, das in seinem Herzen, mit der Entscheidung seines Herzens.
Aber es gibt eben noch eine zweite Seite der Versuchung, mit der wir in dieser Welt zu
tun haben und die wollen wir auch noch betrachten und dazu wollen wir uns einen anderen Mann
ansehen.
Wir lesen noch einen Abschnitt aus dem ersten Buch Mose, aus Kapitel 39.
Erste Mose 39, Vers 7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf
die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sprach, liege bei mir.
Er aber weigerte sich und sprach zu der Frau seines Herrn, siehe, mein Herr kümmert sich
um nichts bei mir im Haus, und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben.
Niemand ist größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als
nur dich, da du seine Frau bist, und wie sollte ich dieses große Übel tun und gegen Gott
sündigen?
Und es geschah, als sie Josef Tag für Tag ansprach, und er nicht auf sie hörte, bei
ihr zu liegen, bei ihr zu sein, da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus
ging, um seine Arbeit zu tun, und kein Mensch von den Leuten des Hauses war dort im Haus,
und sie ergriff ihn bei seinem Gewand und sprach, liege bei mir, er aber ließ sein
Gewand und ihre Hand und floh und lief hinaus.
Soweit dieser Abschnitt aus dem Worte Gottes.
Ein weiterer Punkt, den wir in diesem Zusammenhang berühren wollen, ist die Tatsache, ich habe
das gestern auch schon kurz erwähnt, wir leben in einer Welt, die sittlich-moralisch
schon längst sich von den Gedanken Gottes und seines Wortes entfernt hat, und es wird
immer wieder, solange wir in dieser Welt sind, diese Versuchung geben, für uns alle, dass
wir in sittlich-moralischer Weise von der Welt zu Fall gebracht werden sollen.
Und zwar nicht etwa dadurch, dass wir uns unbedingt aktiv an Orte begeben, wo wir nicht
sein sollten, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn das nicht funktioniert, sondern,
und das war bei Josef so, mitten im Alltag, auf seiner Arbeitsstelle, tauchte dieses Problem
auf.
Und ist das nicht heute genauso?
Dass die Versuchungen da auf uns zukommen, wo wir unseren Alltag verbringen.
Bei Josef war das so.
Die Frau seines Herrn, die Frau des Potiphas, versucht, Josef zu verführen, und dann sagt
er, Schritt Nummer 1, den wir von ihm lesen, er aber weigerte sich, so fängt das an.
Er tut das, was Salomon in Sprüche 1, Vers 10 sagt, wenn Sünder dich locken, so willige
nicht ein.
Und das lesen wir auch hier bei Josef, er weigerte sich, ein anderer Mann Gottes im
Alten Testament, einige Zeit später, von dem lesen wir dasselbe, in einer anderen Situation,
als es darum ging, bei Mose, wir lesen das in Hebräer 11, dass er Sohn der Tochter Pharaos
heißen sollte, da heißt es, er weigerte sich.
Und ein Grund, es gibt mehrere Gründe dort in dem Abschnitt, ein Grund ist der, dass
er es ablehnte, die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben.
Da sehen wir, dass Mose als Glaubensmann ein Unterscheidungsvermögen hatte, dass er einen
klaren Blick hatte, er hat drei Dinge festgestellt, er hat gesagt, erstens, alles hier am Hof
des Pharao, in dieser Welt, trägt den Stempel der Sünde.
Es ging um Sünde, und Mose wusste, wovon er redete, er war dort am Hofe des Pharao
erzogen worden, in diesem ganzen Umfeld, und er sagte, wenn ich das mache, wenn ich in
dieser Welt aufgehe, dann trägt das alles den Stempel der Sünde.
Manchmal sind wir noch nicht so weit, manchmal denken wir noch, in der Welt gäbe es ja auch
noch so ein paar gute Dinge, aber alles trägt letztlich den Stempel der Sünde, und zweitens
sagt Mose, und er kennt ganz klar, dass die Sünde auch ein Gesicht hat, das anziehend
ist für das Fleisch, er spricht von der Ergötzung der Sünde, die Sünde begegnet uns nicht
immer in dem Bild von Gewalt und Totschlag und Mord und Krieg, wo selbst der natürliche
Mensch vor zurück schreckt, ist auch Sünde natürlich, aber die Sünde begegnet uns auch
in einer Weise, die für das Fleisch anziehend ist, wo das Fleisch sich daran ergötzen
kann, er spricht von der Ergötzung der Sünde, das war das, womit er dort bei den ganzen
Orgien da am Pharaonenhof zu tun hatte, und das dritte, was er sagt, ist, es ist letztlich
nur, selbst wenn ich das tun würde, es ist nur eine zeitliche Ergötzung, es ist letztlich
nichts, was Bestand hat, selbst wenn es vielleicht im einzelnen Fällen das ganze Leben dauert,
wie wir das bei dem reichen Mann sehen, in der Erzählung von dem reichen Mann und dem
armen Lazarus, dem wurde gesagt, du hast dein ganzes Leben in Prunk und Reichtum und Luxus
gelebt, jetzt aber wirst du zur Rechenschaft gezogen, da war es vorbei, aber in den meisten
Fällen ist es doch so, dass diese Ergötzung der Sünde schon viel eher vorbei ist, dass
man schon viel eher erfährt, das ist etwas, was keinen Wert hat von Bedeutung, es war
ein Augenblick und es war eben eine Sünde, bei Josef lesen wir, er weigert sich und nicht
nur das, er macht auch dieser Frau des Potiphar klar, wie nach Gottes Gedanken die Sache zu
beurteilen ist, er sagt, erstens, ich habe hier in diesem Hause alle Rechte, außer was
mir vorenthalten ist, bist du, da du seine Frau bist und damit bist du für mich Tabu,
du bist die Frau eines anderen und das ist nach Gottes Gedanken etwas, was für mich sowieso
nicht infrage kommt, da mochten sie damals genau wie heute in der Welt anders drüber
denken, aber er sagt, das ist die Sichtweise Gottes und außerdem sollte ich dieses große
Übel tun und gegen den Gott sündigen, er sagt, es wäre Sünde, eine große Sünde
gegen Gott, natürlich war es auch eine Sünde, wäre es auch eine Sünde gegen Potiphar gewesen,
aber er sagt, in erster Linie ist es eine Sünde gegen Gott, vor dessen Angesicht ich
stehe und das kann ich nicht machen, das will ich nicht machen, er weigert sich, nun kann
es sein, du kommst in so eine Versuchung hinein wie Josef und du weigerst dich, du
sagst, nein, das will ich nicht tun, das ist Sünde, das ist etwas, was Gottes Wort mir
verbietet und untersagt, ich will das nicht, ich weigere mich wie das Josef tut, weißt
du was dann passiert?
Dann wird Satan sagen, das wollen wir mal sehen, so leicht gibt sich der Feind nicht
geschlagen, es heißt und es geschah, als sie Josef Tag für Tag ansprach, vielleicht
sind wir noch, wenn eine Sache auf uns zukommt beim ersten Mal, haben wir noch die Kraft
und sagen nein, aber wenn das dann jeden Tag so weitergeht, das war sein Arbeitsplatz,
jeden Tag kam die Frau mit derselben Sache wieder, dann heißt es von ihm und er nicht
auf sie hörte, da ist ein Mann, der mit derselben Konsequenz die Sache, die ihm jeden Tag begegnet,
immer wieder ablehnt.
Auch zu Nehemiah kamen sie und haben zu ihm gesagt, Nehemiah, verlass doch mal diesen
Schutthaufen da in Jerusalem und komm zu uns in das Tal Ono, Ono heißt mächtig, gewaltig,
hier ist wenigstens was los und wir brauchen dich, komm doch mal hier hin und da sagt Nehemiah
nein, das kann ich nicht, denn ich führe ein großes Werk aus, wie da die Steine da
weg schleppen und den Schutt beseitigen, ein großes Werk, ja, weil es das Werk Gottes
ist, weil es das Werk ist, an das Gott mich gestellt hat, werde ich hier bleiben und dann
heißt es, dann sagt Nehemiah, dass sie vier Mal mit derselben, mit demselben Anliegen
immer wieder kam und dann heißt es ganz einfach von ihm und ich antwortete ihnen auf dieselbe
Weise, immer wieder dieselbe Antwort, aber wenn wir nicht nah beim Herrn sind, dann kann
das auch anders ausgehen, wie bei Simson, die Lila hat ihn jeden Tag mit der Sache in
den Ohren gelegen, bis er letztlich aufgegeben hat, aber hier bei Josef war das anders, nein,
er hörte nicht auf sie, aber das mag, wenn es darum geht, diese Gefahren zu überwinden,
noch nicht der letzte Schritt sein, es kommt eine Situation, wo sie alleine sind, wo niemand
mehr dabei ist, es heißt in Vers 11, kein Mensch war dort im Haus, ja, wenn die alle
dabei stehen, echt, dann ist das auch eine Sache, aber jetzt, kein Mensch war da, sieht
doch keiner, doch, das sieht einer, als Mose den Ägypter erschlagen hatte, heißt es,
dass er nach rechts und nach links geguckt hat und als keiner da war, hätte man nach
oben schauen sollen, statt nach rechts und nach links, es gibt einen, der sieht das auch,
wenn kein Mensch da ist, aber Josef ist eben ein Beispiel eines wirklich, eines Mannes,
der diese Welt überwunden hat, als die Situation kommt, da weiß er, es gibt nur noch eine Möglichkeit,
er flieht und läuft hinaus, es gibt Situationen, wo die Antwort, die Welt zu überwinden, darin
besteht, dass wir fliehen, Gottes Wort redet davon, dass wir bei manchen Situationen fliehen
und bei anderen kämpfen und widerstehen sollen und unser Problem ist, dass wir die Dinge
rumdrehen und deswegen in der Regel Niederlagen erleiden. Wenn du die Stellen liest, ich lese
dir jetzt nicht alle, in denen Gottes Wort darüber redet, bei Jakobus, Petrus, Epheserbrief,
dann lesen wir dort, dass wir Satan widerstehen sollen, wenn Satan uns angreift, sollen wir
widerstehen und dann heißt es, er wird von uns fliehen, nicht vor uns, so furchterregend
sind wir für ihn nicht, aber er wird von uns fliehen, weil er sieht, dass wir auf der
Seite des Herrn stehen. Aber wenn es um Dinge geht, die an unser Fleisch, an unsere alte
Natur anknüpfen, Geldliebe, jugendliche Lüste, Hurerei und so weiter, dann heißt es fliehen,
dann heißt es nicht kämpfen, den Kampf verlieren wir immer, den Kampf gegen unser eigenes Fleisch.
Gott hat Krieg, wie der Amalek, von Geschlecht zu Geschlecht, nicht wir. Und da müssen wir
fliehen. Und das mit letzter und jeder Konsequenz unter Umständen. Für Josef bedeutete diese
Flucht, dass er ins Gefängnis musste. Es kann sein, dass wenn wir aus einer Gefahrensituation
weg müssen, dass das Konsequenzen hat. Eine junge Schwester sagte einmal zu mir, ich werde
meine Arbeitsstelle wechseln müssen, sonst wird mir das Verhältnis zu einem Arbeitskollegen
letztlich zum Verhängnis werden. Ist nicht so einfach, weiß man nicht, ob man eine neue
Arbeitsstelle findet so leicht. Aber sie hat gesagt, es ist für mich in dieser bestimmten
Situation die einzige Konsequenz, die ich ziehen muss. Und ich glaube, dass sie recht
hatte. Das kann sein. Es kann anderes bedeuten für dich. Das hängt von der Situation ab,
in der du bist. Aber es gibt Situationen, wo wir einfach eine Gefahrensituation verlassen
müssen und gehen müssen, wenn wir überwinden wollen. Hier ist ein Mann, der hat uns gezeigt,
wie das geht. Der hat sich geweigert. Und auch als das immer und immer wieder kam, er
willigte nicht ein, weil er die Dinge so beurteilte, wie Gott sie beurteilt. Und als es drauf ankam,
musste er fliehen, musste er die Konsequenzen eines solchen Weges auf sich nehmen. Aber
letztlich hat Gott seinen Segen dazugegeben, sodass Josef am Ende sagen konnte, was all
die Menschen mir Böses zugedacht hatten. Gott hat es gut gemeint mit mir. Jetzt wollen
wir zum Abschluss noch einen Blick werfen auf einen Mann, der in derselben Situation
völlig versagt hat. Wir lesen aus 2. Samuel 11. 2. Samuel 11, ab Vers 1. Und es geschah
bei der Rückkehr des Jahres, zur Zeit, wenn die Könige ausziehen, da sandte David, Joab
und seine Knechte mit ihm und ganz Israel. Und sie richteten die Kinder Ammon zugrunde
und belagerten Rabbah. David aber blieb in Jerusalem. Und es geschah zur Abendzeit, als
David von seinem Lager aufstand und auf dem Dach des Königshauses umherging, dass er
vom Dach herab eine Frau sich baden sah. Und die Frau war sehr schön von Aussehen. Und
David wandte sich und erkundigte sich nach der Frau. Und man sprach, ist das nicht Bad
Seba, die Tochter Eliams, die Frau Urias des Hethithers? Und David sandte Boten hin und
ließ sie holen. Und sie kam zu ihm und er lag bei ihr. Sie hatte sich aber gereinigt
von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück. Und die Frau wurde schwanger.
Und sie sandte hin und berichtete es David und sprach, ich bin schwanger. Da sandte David
zu Joab, sende Uria, den Hethither, zu mir. Soweit das Wort Gottes. Eine vergleichbare
Situation, was die Art der Versuchung angeht, durch die Unmoral. Und David, anders als Josef,
besteht diese Prüfung nicht. Und wir wollen uns fragen, woran das liegt. Der erste Punkt,
der da zu diesem Weg geführt hat, den können wir nicht aus diesem Kapitel entnehmen, der
ist schon vorher. David war in dieser Frage, wenn es um sein Verhältnis zu Frauen ging,
schon nicht mehr sensibel für die Gedanken Gottes, sondern völlig geprägt von dem Zeitgeist
seiner Tage. Und das ist für uns auch ein Problem. Eine Gefahr, dass wir gar nicht mehr
wissen, was Gott darüber denkt, sondern dass das, was so üblich ist in der Gesellschaft,
auch auf uns abfärbt. Natürlich hatte Gott im Alten Testament, auch bei Gläubigen, geduldet,
dass manche da waren, die mehr als eine Frau hatten. Abraham, Jakob und so weiter. Nebenbei
das Beispiel, wo ein solcher Mann mit mehreren Frauen glücklich war, das muss erst noch
gefunden werden. Das war alles Familien, wo die Not zu Hause war. Aber Gott hatte für
David im Gesetz in 5. Mose 17 etwas anders gesagt. In 5. Mose 17 spricht Gott davon,
dass wenn sie in das Land kommen und einen König haben wollen, dann sagt Gott ihnen,
was dieser König, den sie haben wollten, was der tun sollte. Und da heißt es unter
anderem in 5. Mose 17 Vers 17 und er soll nicht viele Frauen haben. Das hatte Gott ausdrücklich
gesagt für den König in Israel. Und wie war das bei David? 2. Samuel 5 heißt es in
Vers 13. Nein, 2. Samuel 2, muss ich zuerst lesen. Oder 3. 2. Samuel 3, Vers 2. Und es
wurden David Söhne in Hebron geboren. Sein Erstgeborener war Amnon von Achinoam, der Israelitin,
und sein zweiter Kiliab von Abigail, der Frau Nabals, des Kamelitas, und der dritte Absalom,
der Sohn Maakas, der Tochter Talmais, des Königs von Gesur, und der vierte Adoniger,
der Sohn Hagits, und der fünfte Schephatja, der Sohn Abitals, und der sechste Hitriam von Ekla,
der Frau Davids. Und dann in Kapitel 5 heißt es nochmal in Vers 13. Und David nahm noch neben
Frauen und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war. Und es wurden David noch
Söhne und Töchter geboren. David setzte sich hinweg über das, was Gott angeordnet hatte in
Bezug auf den König, weil das so üblich war. Die Herrscher jener Zeit mussten ihr Prestige,
ihr Ansehen dadurch bekunden, wie groß ihr Harem war. Und je mehr Frauen sie hatten,
desto angesehener waren sie in der Welt, in den anderen Nationen. Und David war ja König. Er
musste das auch so machen. Er wollte ja auch sein Ansehen. Aber Gott hatte was anderes darüber
gesagt. Und noch etwas sehen wir da auch sehr traurig uns vorgestellt. Wenn wir abweichen vom
Wort Gottes in unserem persönlichen Leben, dann können wir sicher sein, unsere Kinder,
die gehen noch zwei Schritte weiter. Salomo, was war denn mit dem? Von seinem Sohn Salomo heißt es,
er liebte tausend Frauen. Ich kann euch nicht erklären, wie man tausend Frauen lieben kann,
aber von David, von Salomo wird das ausdrücklich gesagt, dass er tausend Frauen hatte. Und wir
wissen auch, dass das letztlich sein Verhängnis wurde. Und hier bei David war es auch so,
dass sein ganzes Verhältnis überhaupt nicht mehr geprägt war von den Gedanken Gottes. Dann brauchen
wir uns zum einen schon nicht wundern, dass er auf diesem Gebet eine besondere Versuchung für
ihn bestand. Aber es gab noch mehr Gründe. 2 Samuel 11 sagt, zur Zeit, wenn die Könige ausziehen,
blieb David in Jerusalem. Ja, wenn wir meinen, wir könnten uns aus dem geistlichen Kampf abmelden,
dann sind wir ganz besonders den Angriffen Satans ausgesetzt. Der geistliche Kampf,
das heißt der Einsatz für die Dinge des Herrn, ist auch neben anderen Dingen ein Bewahrungsmittel.
Wenn wir für den Herrn leben und arbeiten wollen, dann heißt das nicht, dass wir nicht mehr zu
Fall kommen können. Aber es ist etwas anders, ob wir im Einsatz für den Herrn sind und kämpfen
oder ob wir das schon gleich aufgegeben haben. Das lassen wir die anderen machen. Die können ja
losziehen. Ich bleibe zu Hause. Ja, und das hat ja auch Konsequenzen. Was macht er denn da? Gar
nichts. Zur Abendzeit, als David von seinem Lager aufstand. Schon die Welt sagt, Müßiggang ist
aller Last am Anfang. Der hat den ganzen Tag nichts getan und dann stand er abends auf. Ja,
das ist keine Situation, wo wir den Anfechtungen Satans widerstehen können. Wenn wir Müßiggang
pflegen, nichts tun, vernünftig nur irgendwie rumlungern, dann wird der Feind auch so eine
Situation auszunutzen wissen. Das war auch bei David so. Und dann heißt es von ihm weiter,
dass er vom Dach herab eine Frau sich baden sah. Ja, jetzt mag man ja sagen, ja gut, dann war die
doch schuld, oder? Warum macht die denn das? Die musste doch auch wissen, dass vom Königspalast
man da auf ihr Dach gucken konnte. Gut, war wahrscheinlich so. Und da steckt auch schon ein
Tadelgottes natürlich drin, dass wir uns schon fragen müssen, was für Signale wir aussenden.
Aber wollen wir als Männer uns dadurch entschuldigen oder rausreden? David hat zumindest
eins gemacht, oder ich will was anderes sagen, eins nicht gemacht, was Hiob gemacht hat. Der
gesagt hat, ich habe mit meinen Augen einen Bund geschossen. David hat sich die Frau ja noch genau
angeguckt. Der konnte noch feststellen, dass sie sehr schön von Aussehen war. Und damit kommen wir
zu einem Punkt, der uns gerade in unserer Zeit häufig beschäftigt, dass wir nämlich gewisse
Dinge nicht verhindern können. Wir können nicht verhindern, dass uns plötzlich unreine Gedanken
kommen. Das haben ja schon manche gedacht, wir bekommen plötzlich mal so Gedanken. Das können
wir nicht verhindern. Wir können auch nicht verhindern, wenn wir durch diese Welt laufen,
dass wir plötzlich, nicht plötzlich, sondern ständig fast, irgendwelche Wahlplakate, nicht gerade Wahlplakate,
aber Werbeplakate sehen oder sonstige Sachen, die unmoralischen Darstellungen verwenden, weil man
damit heute Verkaufsförderung betreibt. Das können wir gar nicht verhindern, dass wir das sehen. Aber
die Frage ist, wie gehen wir damit um? Martin Luther soll gesagt haben, soll ja vieles gesagt
haben, weiß man nie so genau, aber es ist trotzdem ein guter Satz. Er soll gesagt haben, ich kann die
Vögel nicht daran hindern, über meinem Kopf zu fliegen, aber ich kann sie daran hindern, darauf
ein Nest zu bauen. Das ist der Punkt. Was machen wir damit, wenn solche Gedanken kommen, wenn wir
sowas sehen? Machen wir das wie David und gucken erstmal genau hin oder wenden wir uns ab und
verurteilen die Dinge? David hat sich der Sache hingegeben und dann passiert etwas ganz Erschütterndes.
Gott lässt David noch einmal ein Stoppschild vor die Nase setzen, das er ungebremst überfährt. Er
erkundigt sich, was ist denn das für eine Frau? Was haben sie ihm gesagt? Das ist Bathseba,
die Frau Urias des Hittiters. David lässt die Finger davon, das ist die Frau eines anderen. Das
lässt Gott ihm noch einmal ausdrücklich sagen durch die Knechte, als er sich dort erkundigt hat.
Aber das interessiert David gar nicht mehr. Er nimmt das gar nicht mehr zur Kenntnis, was Gott
ihm sagen lässt, sondern er schreitet fort in seiner Sünde des Ehebruchs mit Bathseba. Da gibt es
einen ganz interessanten Satz. Wir haben das in Vers 4 gelesen, dass er sie holen lässt. Er lag bei
ihr und da heißt es in Klammern, sie hatte sich aber gereinigt von ihrer Unreinheit. David versucht
sogar noch, sein Handeln einen frommen Mantel umzuhängen. Und was er da macht, das ist unglaublich,
aber das ist etwas, was wir alle so gut kennen. Wenn wir nämlich mal 3. Mose 18 aufschlagen,
da finden wir zwei Dinge, die stehen direkt nebeneinander. In 3. Mose 18 gibt es zwei Verse.
Der eine Vers, 3. Mose 18, Vers 19 heißt, und einer Frau in der Verunreinigung ihrer Unreinheit
sollst du nicht nahmen. Und in Vers 20 direkt daneben steht, und bei der Frau deines Nächsten
sollst du nicht liegen. Und David sagt gewissermaßen bei dem ersten Vers, das habe ich ja gehalten,
habe ich mich ja nachgerichtet. Und den zweiten interessiert ihn schon nicht mehr. Ist das nicht
manchmal so bei uns, dass wir das, womit wir jetzt kein Problem haben, dass wir das in den
Vordergrund stellen und das andere lieber vernachlässigen. Wenn es darum geht zum Beispiel,
mal ein ganz anderes Beispiel zu nehmen, dass es heißt, wir sollen der Regierung untertan sein,
dann kannst du erleben, dass der eine Bruder sagt, ja dann musst du immer 50 fahren. Das sagt
der, weil der nie schneller fährt. Und der andere Bruder, der sagt, vielleicht du musst deine
Steuererklärung vernünftig ausführen, weil er das immer macht. Das Problem, den Punkt, wo wir das
Problem mit haben, den sagen wir natürlich lieber nicht. Wir suchen uns das aus, wo wir gut aussehen.
Das macht der David ja auch. Habe ich die Wahl ganz, nach dem Gesetz war das alles in Ordnung?
Nein, das war gar nicht in Ordnung, weil er den nächsten Vers, um den es ging, auch übersehen
hatte. Aber dann hat das Ganze natürlich Folgen gehabt. Und jetzt, was macht er jetzt? Es gibt zwei
Möglichkeiten, wenn wir in eine solche Situation kommen, dass der Feind gewonnen hat. Dann gibt es
eine Möglichkeit und die heißt, dass wir die Sache bekennen und in Ordnung bringen. Das wäre
das Beste. Oder wir fangen an wie David. Wir vertuschen, wir müssen das irgendwie, das soll
ja keiner merken, das müssen wir vertuschen. Also lässt er Uriah den Hethiter holen. Der soll Heimaturlaub
bekommen, damit er hinterher glaubt, das Kind sei von ihm. Und jetzt erteilt Uriah oder Gott durch
Uriah David die erste Lektion. Dieser Mann sagt ihm, was er hätte tun sollen. Uriah sagt, meine
Kameraden sind im Kampf an der Front und ich soll nach Hause gehen? Nein, ich stehe im Kampf, es ist
Krieg. David, da hättest du auch sein sollen, da vorne an der Front, nicht zu Hause. Nun wird David
noch gemeiner und macht ihn betrunken. Und da muss er lernen, dass selbst der stockbetrunkene Uriah
noch gerechter ist als er. Und immer noch sagt, nein, das gibt es nicht. Ich kann nicht meine
Position als kämpfender Soldat aufgeben und mir irgendein Luxus leisten. Es funktioniert nicht. Was
David sich da so ausgedacht hat. Also muss dieser Mann beseitigt werden. Er muss sterben. Joab kriegt
den Auftrag, Uriah an die Front zu schicken und sich zurückzuziehen, damit der Mann fällt. David,
das nur nebenbei, begibt sich damit in die Hand Joabs und macht einen großen Fehler. Joab hat
genau verstanden, was da läuft. Der hat nämlich später, als das passiert ist, gesagt, dem Boten
gesagt, geh zu David und sag ihm, beim Angriff auf die Stadt sei ein großer Blutzoll bezahlt
worden, sind viele gefallen. Und wenn der David dann unter der Decke kreist, dann sag ihm, der
Uriah ist auch gefallen. Dann gibt er sofort Ruhe. So passierte das ja auch. Also war es nochmal gut
gegangen. Hatte keiner gemerkt. Ja, der Joab, der wusste jetzt ein bisschen was, aber die Sache war
ja nochmal gut gegangen. Nein, die Sache war gar nicht gut gegangen. Es gab jemand, der hatte das
mitbekommen. Und Gott schickt seinen Propheten Nathan zu David. Und er erzählt David eine Geschichte.
Er sagt, David, weißt du, da war so ein Mann, der hatte Herden voller Vieh, alle gut gemästet und er
kriegt Besuch. Und dann hat er gesagt, auch jetzt soll ich von meinen schönen Kühen und Rindern
da was schlachten. Aber da habe ich ja noch den armen Nachbarn, der hat da dieses eine Schaf, das
nehme ich. Und das mache ich für meinen Besuch. David? Was sagt er? Der Mann ist des Todes. David
spricht sein eigenes Todesurteil. Ja, wenn es um die anderen geht, da wissen wir sofort, was zu tun
ist. Und dann sagt Nathan zu David, du bist der Mann. Du bist der Mann. Und da braucht er dem David
nicht noch 40 Seiten Erklärung zuzugeben. David weiß sofort, was los ist. Und da bricht David
zusammen und tut Buße. Da begreift er, was er getan hat, was er eigentlich schon hätte vorher
begreifen müssen. Und da tut er Buße. Die eine Seite ist die, dass wir bei David lernen, dass
er in Bezug auf diese Versuchung so ziemlich alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann,
was Josef richtig gemacht hat. Und darin ist er für uns ein abschreckendes Beispiel. Aber wir sehen
bei David auch einen Mann, der Buße tun konnte. Er war der Mann nach dem Herzen Gottes, aus
verschiedenen Gründen. Aber ein Grund war sicher auch der, dass David bei allem, was er gemacht hat,
Buße tun konnte. Er war bis zum Mörder gegangen. Du sagst vielleicht, ja, das war doch ein Gläubiger.
Ja, wenn wir noch nicht begriffen haben, dass wir zu allem fähig sind, dann sind wir noch nicht
weit genug. David, ja, er war ein Mörder. Das sagt Gott ihm auch durch Nathan. Du hast ihn durch das
Schwert umgebracht. Später sagt er auch, du hast ihn durch die Ammonita umbringen lassen. Aber er
sagt auch zu ihm, du hast es gemacht. Obwohl er das war, was wir heute einen Schreibtischtäter
nennen, der sich die Finger nicht dreckig gemacht hat. Er hat nur den Befehl gegeben. Aber Gott sagt,
du warst da. Du warst schuld daran. Und die Folgen seiner Tat, und das ist das, was wir auch bei David
lernen. Ja, David hat Buße getan über das, was er getan hat. Und Gott hat ihm vergeben. Das sagt
Nathan ihm sofort. Als er seine Schuld bekennt, sagt Nathan, so hat Gott dir deine Sünde vergeben.
Aber das heißt nicht, dass alle Folgen unseres Tuns damit aus unserem Leben verschwunden sind.
Der Grundsatz, den Gott im Galaterbrief hat niederschreiben lassen, dass ein Mensch das
ernten wird, was er gesät hat. Dieser Grundsatz ist auch für Gläubige wahr. Es gibt einige Personen
in Gottes Wort, die uns das deutlich machen. Jakob zum Beispiel hat alles, was er gesät hat,
in seinem Leben wieder ernten müssen. Und auch David hat die Folgen seiner Tat, die haben ihn
immer verfolgt. Das Schwert ist von seinem Hause nicht gewichen, wie Gott ihm gesagt hat. Und auch
was den sittlich moralischen Bereich anging, war seine Familie ein einziges Trauerspiel. Und Gott
sagt in seinem Wort von David, er war der Mann nach dem Herzen Gottes. Er tat, was recht war in
den Augen Gottes. Und dann kommt ein Zusatz. Außer in der Sache Urias des Hethitas. Das hat Gott
immer wieder vermerkt. Dass er in dieser Sache nicht getan hat, was Gott wollte. Jetzt werfen
wir noch einen Blick auf das Ende seines Lebens. Da sitzt dieser Mann, der lieblich in Gesängen
Israels und schreibt sein letztes Lied. Den Heldengesang. Das Lied über seine Helden. Ich
weiß ja nicht, wie der den geschrieben hat. Ich denke mir mal so, der hat vielleicht das da alles
geschrieben von dem Benaja und dem, der da den Löwen am Schneetag erschlagen hat und wie sie
alle heißen. Und als er dann ans Ende kam, wollte er vielleicht aufhören. Und da hat Gott gesagt,
da muss noch ein Name hin. Dann hat er noch vielleicht unter Tränen den letzten Namen
dahingeschrieben. Weißt du, wer das ist? Der letzte in der Liste seiner Helden war Uria,
den er selbst umgemacht hatte. Der musste auch noch da stehen. Das war einer von Davids Helden,
sagt Gott. David hat es noch geschrieben am Ende seines Lebens. Diesen Mann dahin. Das hat ihn
nicht verlassen, was er da getan hat. Wir werden manche unserer Folgen nicht einfach los. Deswegen
wollen wir, auch wenn Gott uns alles vergeben kann, wollen wir doch lieber an Josef denken.
Wollen wir lieber versuchen, im Glauben unseren Weg zu gehen, in Entschiedenheit den Versuchungen
dieser Welt, auf welchem Gebiet auch immer, nicht nachzugeben, sondern mit ihm zu gehen.
Der Herr kann uns zu einem solchen Weg Erfolg und Gelingen geben, wenn wir den ersten Schritt tun,
dass wir in unserem Herzen diesen Entschluss fassen. Wir wollen mit dem Herrn gehen und uns
nicht von diesen Dingen beeinflussen lassen. Dann kann er uns auch heute noch die Gnade geben,
dass wir die Welt überwinden. …
Transcripción automática:
…
Liebe Geschwister, wir haben an diesen drei Abenden das Thema der Christ in der Welt und
wir haben uns am ersten Abend mit der Frage beschäftigt, was es bedeutet, dass der Christ
das Salz der Erde und das Licht der Welt ist.
Gestern Abend hatten wir das Thema die Welt überwinden, wie geht das und haben an einigen
Beispielen von Männern Gottes gesehen, wie sie die Versuchungen der Welt überwunden
haben oder auch nicht.
Heute Abend ist unser Thema Entschiedenheit in der Nachfolge des Herrn und es gibt ein
altes Gebot im Gesetz Israels, das für dieses Thema eine sehr aktuelle Bedeutung hat, deswegen
lesen wir heute Abend aus dem vierten Buch Mose, das sechste Kapitel.
Vierte Mose 6, Abvers 1 Und der Herr redete zu Mose und sprach, redet
zu den Kindern Israel und spricht zu ihnen, wenn jemand, ein Mann oder eine Frau, sich
weiht, indem er das Gelübde eines Nasiers gelobt, um sich für den Herrn abzusondern,
so soll er sich des Weines und des starken Getränks enthalten, Essig von Wein und Essig
von starkem Getränk soll er nicht trinken und keinerlei Traubensaft soll er trinken
und Trauben, frische oder getrocknete, soll er nicht essen, alle Tage seiner Absonderung
soll er von allem, was vom Weinstock bereitet wird, von den Kernen bis zur Hülse nicht
essen, alle Tage des Gelübdes seiner Absonderung soll kein Schermesser über sein Haupt gehen,
bis die Tage erfüllt sind, die er sich für den Herrn absondert, soll er heilig sein, er
soll das Haar seines Hauptes frei wachsen lassen, alle Tage, die er sich für den Herrn
absondert, soll er zu keiner Leiche kommen, wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter,
wegen seines Bruders und wegen seiner Schwester, ihretwegen soll er sich nicht verunreinigen,
wenn sie sterben, denn die Weihe seines Gottes ist auf seinem Haupt, alle Tage seiner Absonderung
ist er dem Herrn heilig und wenn jemand unversehens plötzlich bei ihm stirbt und er das Haupt
seiner Weihe verunreinigt, so soll er sein Haupt an dem Tage seiner Reinigung scheren,
am siebten Tag soll er es scheren und am achten Tag soll er zwei Turteltauben oder zwei junge
Tauben zum Priester bringen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und der Priester
soll eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer opfern und Söhnung für ihn tun, weil er
sich an der Leiche versündigt hat und er soll sein Haupt an diesem Tag heiligen und
er soll die Tage seiner Absonderung nochmals für den Herrn absondern und ein einjähriges
Lamm zum Schuldopfer bringen, die vorigen Tage aber sind verfallen, denn seine Weihe
ist verunreinigt worden und dies ist das Gesetz des Naziers an dem Tag, an dem die Tage seiner
Absonderung erfüllt sind, soll man ihn an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft bringen
und er soll dem Herrn seine Opfergabe darbringen, ein einjähriges Lamm ohne Fehl zum Brandopfer
und ein einjähriges weibliches Lamm ohne Fehl zum Sündopfer und einen Widder ohne
Fehl zum Friedensopfer und einen Korb mit ungesäuertem Feinmehlkuchen, gemengt mit
Öl und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl und ihre Speisopfer und ihre Trankopfer und
der Priester soll sie vor dem Herrn darbringen und seinen Sündopfer und seinen Brandopfer
opfern und den Widder soll er als Friedensopfer dem Herrn opfern samt dem Korb des Ungesäuerten
und der Priester soll dessen Speisopfer und dessen Trankopfer opfern und der Nazier soll
am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft das Haupt seiner Weihe scheren und das Haar des
Hauptes seiner Weihe nehmen und es auf das Feuer legen, das unter dem Friedensopfer ist
und der Priester nehme die gekochte Schulter des Widders und einen ungesäuerten Kuchen
und einen ungesäuerten Fladen aus dem Korb und lege sie auf die Hände des Naziers, nachdem
er das Zeichen seiner Weihe geschoren hat und der Priester webe sie als Webopfer vor
dem Herrn. Es ist dem Priester heilig mit der Brust des Webopfers und mit dem Schenkel
des Webopfers und danach darf der Nazier Wein trinken. Das ist das Gesetz des Naziers, der
ein Gelübde tut und dass seine Opfergabe dem Herrn wegen seiner Weihe außerdem was
seine Hand aufbringen kann. Entsprechend seinem Gelübde, das er getan hat, so soll
er tun nach dem Gesetz seiner Weihe. Und der Herr redete zu Mose und sprach, rede zu Aaron
und zu seinen Söhnen und sprich, so sollt ihr die Kinder Israel segnen. Sprecht zu ihnen,
der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten
und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israel legen und ich werde sie segnen.
Soweit das Wort Gottes. Dieses Gesetz des Naziers, das wir gelesen haben, mag uns vielleicht
etwas eigenartig erscheinen und wir mögen uns fragen, was das mit unserem Thema zu tun
hat. Aber ich hoffe, dass wir sehen werden, dass die vorbildliche Bedeutung dieses Kapitels
gerade über dieses Thema etwas zu sagen hat. Aber bevor ich etwas auf die Einzelheiten
dieses Kapitels eingehe, möchte ich vorher noch drei Fragen, drei Punkte ansprechen.
Zuerst einmal die Frage, wann hat Gott dieses Gesetz seinem Volke gegeben? Das Gesetz des
Naziers steht im vierten Buch Mose. Dem geht das zweite und dritte Buch Mose voraus und
in diesen Büchern hat Gott zuerst einmal seinem Volk die Stiftzüte, die Anweisungen
über die Stiftzüte gegeben und über die Opfer. Und die Stiftzüte, die Einzelheiten
der Stiftzüte reden von Christus, von der Herrlichkeit seiner Person und von seinem
Werk. Und die Opfer im dritten Buch Mose, sie reden alle von der Person des Herrn und
von seinem Opfer auf Golgatha. Und erst dann kommt dieses vierte Buch Mose. Gott stellt
also zuerst einmal seinem Volk Christus vor, stellt das Werk vor, das er auf Golgatha vollbracht
hat und dann erwartet er eine Antwort in ihren Herzen. Diese Antwort des Nazireas erwartet
er sozusagen auf das, was er ihnen gezeigt hat von dem Werk des Herrn Jesus. Unser Leben
der Hingabe, der Entschiedenheit in der Nachfolge des Herrn muss letztlich eine Antwort sein
auf das, was der Herr für uns getan hat. Und je größer uns die Person des Herrn und
sein Werk wird, umso eher werden wir auch bereit sein, ein solches Leben zu führen.
Und das ist der nächste Punkt, dass die Anweisung des Nazireas, dieses Gelübde war ein freiwilliges
Gelübde. Wenn jemand dieses Gelübde ablegen will, sagt Gott, Entschiedenheit ist nicht
etwas, was man anordnet, sondern das ist etwas, was Gott freiwillig aus unseren Herzen haben
will. Nicht eine knächtische Nachfolge unter einem Gesetz, sondern eine freiwillige Hingabe
des Herzens an Christus als Antwort auf das, was er für uns getan hat. Ein freiwilliges,
schon in den Tagen des Gesetzes ein freiwilliges Gelübde. Wie viel mehr für uns, die wir
in einer ganz anderen Haushaltung leben. Und dann wollen wir noch kurz die Frage berühren,
wann Gott im 4. Buch Mose diese Anweisung gibt. In 4. Mose 1 beginnt das 4. Buch Mose
damit, dass Gott zuerst einmal das Volk mustert. Jeden, der zum Heere auszieht in Israel, sollt
ihr mustern. Das Volk wird gezählt. Gott zählt das Volk Gottes. Die erste Frage also,
die Gott stellt, ist gewissermaßen die Frage, ob du zum Volke Gottes gehörst. Ein Ungläubiger
wird sowieso nie verstehen, was Nazireatum bedeutet. Das ist etwas für Gläubige. Gott
fragt zuerst einmal, gehörst du zum Volke Gottes? Wenn Gott sein Volk zählt, bist du
dabei? In Israel war das eine ganz einfache Sache. Man gehörte zum Volke Gottes, wenn
man in eine jüdische Familie hineingeboren wurde. Aber so ist das heute nicht. Du wirst
nicht dadurch ein Teil des Volkes Gottes, dass du gläubige Eltern hast, sondern durch
die persönliche Glaubensentscheidung eines jeden Einzelnen, der zum Herrn findet, wirst
du ein Teil dieses Volkes. Und die Frage muss zuerst beantwortet werden. Wenn das Volk Gottes
gezählt wird, gehöre ich dann dazu. In Kapitel 2 ordnet Gott an, wie das Volk sich zu lagern
hat. Da gab es verschiedene Plätze für die einzelnen Stämme. Da gab es das Banner des
Lagers Judah. Da gehörten drei Stämme zu. Und zu dem Banner oder Panier des nächsten
Stammes. Drei Stämme immer. Die waren genau angeordnet. Und da musste jeder Israelit wissen,
wo sein Platz war. Die konnten sich nicht da wahllos irgendwo niederlassen. Das hätte
das reinste Durcheinander gegeben, wenn sie aufgebrochen sind und weiterreisen. Und so
ist die Frage auch die zweite Frage, die Gott stellt. Kennst du deinen Platz im Volke Gottes?
Weißt du, wo dein Platz ist? Wo Gott dich hingestellt hat? Die verschiedenen Stämme
Israels sehen wir ein Bild auch der einzelnen örtlichen Versammlungen. Da hat jeder irgendwo
seinen Platz im Volke Gottes. Wo Gott ihn hingestellt hat. Und danach kommt dann in Kapitel
3 und 4, dass Gott den Dienst der Leviten bezeichnet. Was die einzelnen Häuser, die einzelnen Familien
der Leviten zu tun hatten. Da stellt Gott die Frage, weißt du, was deine Aufgabe im
Volke Gottes ist? Jeder von uns hat eine Aufgabe im Volke Gottes. In Israel waren die Priester
und die Krieger und die Leviten, das waren verschiedene. Aber wir sind heute alles gleichzeitig.
Und da hat jeder eine Aufgabe im Volke Gottes. Vielleicht sagst du, ich habe keine Aufgabe,
ich weiß gar nicht, was ich zu tun habe. Das gibt es nicht, dass du keine Aufgabe hast.
Es macht natürlich sein, dass du das nicht weißt, was deine Aufgabe ist. Dass du den
Herrn noch fragen musst, dir zu zeigen, was eigentlich dein Auftrag ist, deine Aufgabe,
die der Herr dir gegeben hat. Aber jeder hat eine solche Aufgabe. Und das legt Gott
in 4. Mose 3 und 4 fest. Und dann kommt das Kapitel 5. 4. Mose 5 enthält zwei große
Themen. Erstens, im ersten Teil des Kapitels gab es Aussatz im Lager. Das Lager war verunreinigt
durch Aussatz, durch Sünde. Und zweitens haben wir da das Gesetz der Eifersucht, Untreue
im Volke Gottes, im Lager. Gott sagt gewissermaßen, wenn es um das Lager, wenn es um die Gesamtheit
des Volkes Gottes geht, dann ist das gekennzeichnet durch Verunreinigung und durch Untreue. Und
wenn das so ist, dann sagt Gott, dann sucht Gott den Einzelnen. Ist da jemand, der bereit
ist, dieses Gelübde des Nazareas abzulegen? Und das ist auch in der Christenheit so. Wenn
Paulus im 2. Timotheusbrief aufzeigt, wohin sich das Christentum entwickeln wird, als
Gesamtheit gesehen, dieses große Haus, wo sie die Ohren von der Wahrheit abkehren werden,
dann sagt er immer wieder, du aber, für den Einzelnen gibt es immer einen Weg der Treue,
wie immer auch der Zustand im Volke Gottes sein mag. Es gibt immer einen Weg für den
Einzelnen, da sucht Gott nach. Da wartet er drauf, dass wir gerade in Tagen des Niedergangs
des Endes eine Antwort finden auf dieses Verlangen des Herzens Gottes. Und so gibt er dann Israel
diese Anweisung, das Gesetz des Naziers. Dieses Wort Nazier bedeutet, die Fußnote sagt das,
es hat drei Bedeutungen, zwei davon stehen in dieser Fußnote, es kann übersetzt werden
mit Abgesonderter. Das ist sozusagen die negative Seite, dass jemand sich absondert, sich trennt
von alledem, was der Hingabe an seinen Gott im Wege steht. Wir haben gestern einen Mann
betrachtet, der so genannt wird. Josef, den wir gestern gesehen haben, wird einmal der
Nazier unter seinen Brüdern. Das ist im Deutschen dann übersetzt, der Abgesonderte unter seinen
Brüdern genannt. Da steht dasselbe Wort, was hier auch steht. Dann kann man es auch
übersetzen, wie in der Fußnote steht, Geweiter. Das ist dann die positive Seite. Jemand, der
sich auf der einen Seite abgesondert hat von allen Dingen, die Gott nicht wohlgefallen,
der weiht, der widmet sein Leben seinem Gott. Und wir werden nachher nochmal eine Stelle
lesen, da ist das Wort auch übersetzt mit Fürst. Das kann es auch heißen. Das zeigt,
welche Wertschätzung Gott auf jemand legt, der dieses Gelübde tut, der diesen Weg gehen
möchte, dass Gott ihn einen Fürsten, einen Edlen in seinem Volk nennt. Jemand, der diesen
Schluss gefasst hat, für seinen Herrn zu leben. Und wenn es nun um so einen Nazirea
ging, dann war sein Leben durch drei Dinge gekennzeichnet, die uns hier in diesem Kapitel
gezeigt werden. Das erste, was von ihm gesagt wird, ist, dass er keinen Wein trinken sollte
oder etwas vom Weinstock. Er sollte keinen Wein trinken. Wein ist in der symbolischen
Sprache des Wortes Gottes immer wieder ein Bild der Freude, der irdischen Freude. Und
dieser Mann war gekennzeichnet dadurch, dass er seinen Weg für seinen Herrn ging und dass
er auf alles verzichtete, was auf diesem Weg der Nachfolge für ihn ein Hindernis war.
Es geht bei diesem ersten Punkt noch nicht darum, dass das Sünde war. Das kommt später.
Den Punkt berühren wir erst nachher. Es geht um diese Frage nicht, sondern es geht darum,
ob das etwas war, was ihn auf diesem Weg der Entschiedenheit in der Nachfolge des Herrn
hinderte. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt für uns auf dem Wege des Glaubens. Wenn wir
das einmal verstanden haben, dass Entschiedenheit in der Nachfolge des Herrn damit zu tun hat,
ein Leben zu führen für den Herrn und all das aus unserem Leben zu entfernen, was uns
auf diesem Weg hindert, dann werden wir, darf ich das mal so deutlich sagen, dann werden
wir endlich aufhören, die unsinnige Frage zu stellen, wo steht denn, dass das verboten
ist? Das ist überhaupt keine Frage, die uns interessiert als Gläubige. Das macht vielleicht
für einen unter Gesetz im Judentum interessant gewesen sein, ob es da irgendwo ein Verbot
gab. Aber als Gläubige, als Christen werden wir doch nicht dadurch geleitet und geführt,
dass wir für alles, was wir tun, ein Gebot oder ein Verbot brauchen. Die Frage, die sich
uns stellt, ist die, ob jede Sache, die uns in unserem Leben begegnet, ob sie uns ein
Hindernis ist auf dem Glaubensweg in der Nachfolge des Herrn oder ob sie uns hilft. Das ist das
Einzige, was interessant ist. Und da mag es sein, dass es Dinge gibt, die vielleicht jemand
anders keine Probleme mit hat zu tun, wo der Herr dir aber deutlich macht, dass das für
dich in deinem Leben Wein ist und dass du das sein lässt, weil es in dem Weg der Nachfolge
für dich ein Hindernis ist. Das mag für jeden von uns etwas anderes sein, was in unserem
Leben der Punkt ist, wo der Herr sagt, denk einmal daran, ob das wirklich auf deinem Weg
dich nicht doch hindern mag in der Nachfolge des Herrn. Dann können wir nicht sagen, ja,
aber das machen doch alle. Das sagte mir mal hier ein junger Gläubiger, dem ich ansprach
auf eine Sache in seinem Leben, da sagt er zu mir, das machen doch alle. Ich habe zu
ihm gesagt, glaubst du, dass das jetzt eine intelligente Antwort war für einen Christen,
zu sagen, das machen doch alle. Also in meiner Bibel habe ich das nicht gefunden, dass da
steht, ein Christ ist jemand, der das macht, was alle machen. Eigentlich ist das genau
umgekehrt. Wir werden sehr oft Dinge nicht machen, die alle machen oder Dinge machen,
die alle nicht machen, aber darum geht es überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob
das in unserem Leben wirklich uns auf dem Glaubensweg hilft oder ob uns das hindert.
Ich las einmal von Pete Fleming, das war einer von den fünf Männern, die ihr Leben als Missionare
unter den Aukars gelassen haben. Sie sind damals sehr jung gestorben und als er Student
war an der Universität, hatte er eine bestimmte Sportart getrieben und auf einmal hörte er
auf damit. Seine spätere Frau, die auch da an der Universität war, hat gedacht, was
ist jetzt denn mit dem los? Und dann hat sie ihn gefragt und hat gesagt, glaubst du, dass
du als Christ diesen Sport nicht machen darfst? Da hat er gesagt, nein, es geht mir überhaupt
nicht um die Frage, ob ich das darf oder nicht, sondern mir ist deutlich geworden, wie viel
Zeit und Energie diese Sache in meinem Leben auffrisst, die ich eigentlich woanders für
brauche. Und deswegen habe ich das gelassen, weil es eine Sache war, die mir hinderlich
ist, weil sie mich zu sehr gefangen nimmt und mir für andere Dinge, die wichtiger sind
in meinem Leben, keine Zeit mehr lässt. Und das ist die Frage, um die es eben geht, wenn
es um diesen Wein geht, so entsprechend den Weg mit dem Herrn zu gehen, dass er uns solche
Dinge in unserem Leben deutlich macht. Wenn der Apostel davon spricht, im Hebräerbrief,
dass wir einen Wettlauf zu laufen haben, dann sollen wir jede Bürde und die leicht umstrickende
Sünde ablegen. Dann sollen wir, ich rede jetzt mal nicht von der Sünde, die kommt
gleich, jede Bürde ablegen. Es gibt Dinge, die sind uns einfach ein Hindernis auf dem
Weg, den wir laufen. Und das müssen nicht unbedingt böse Dinge sein. Das sind Dinge,
die werden uns eben zu einer Last und hindern uns beim Laufen, in diesem Bild des Wettlaufs.
Sie hindern uns in der Nachfolge des Herrn. Es gibt im Propheten Amos einen interessanten
Vers dazu, den möchte ich gerne im Zusammenhang lesen, der auch mit diesem Thema zu tun hat,
in Amos Kapitel 2. In Amos 2 sagt Gott in Vers 11 zuerst einmal
und ich habe Propheten erweckt aus euren Söhnen und Nazarea aus euren Jünglingen. Ja ist
es nicht so, ihr Kinder, Israel spricht der Herr. Erstmal soweit, gleich noch etwas weiter
lesen, aber hier wird schon mal deutlich etwas ganz Bemerkenswertes. Gott sagt, ich habe
Propheten und ich habe Nazarea erweckt aus euren Söhnen, aus euren Jünglingen. Wenn
Gott eine Erweckung schenkt, dann beginnt er in der Regel bei den Jungen. Das finden
wir auch in diesem Kapitel. Gott hatte unter den Jungen des Volkes Israel Propheten und
Nazarea erweckt. Solche, die gesagt hatten, wir wollen jetzt unser Leben dem Herrn widmen.
Damit beginnt er. Das war in der Geschichte Israels, in der Geschichte Gottes so häufig
der Fall. Und auch in der Geschichte der Kirchengeschichte ist das auch so gewesen. Wir reden oft von
den alten Brüdern, aber wissen wir wie alt die gewesen sind? Die erste Generation damals
in England, Bruder Vikram war der älteste von denen, der war ungefähr 35, die anderen
Bruder Dabi, Bruder Belet und so weiter, die waren alle jünger, als das anfing. Da hat
der Herr an diesen Herzen junger Menschen gewirkt. Das macht er heute auch noch. Dass
er solche sucht, wo er an ihren Herzen wirken kann, dass sie ihr Leben für den Herrn zur
Verfügung stellen. Ich erwähne jetzt nur mal so nebenher, wenn Gott allerdings Wiederherstellung
schenken will, in einem schlechten Zustand, dann fängt er bei den Alten an. Der Prophet
Malachi sagt, ich will die Herzen der Väter zu den Kindern lenken und die Herzen der Kinder
zu den Vätern. Da fängt er bei denen an, die die Verantwortung tragen. Die werden
zuerst angesprochen. Aber hier sehen wir, dass Gott unter den jungen Leuten anfängt
und das sollte auch für uns und auch für die Jüngeren eine Ermunterung sein, dass
es nicht darum geht, Leben in der Entschiedenheit für Christus zu führen, irgendwann wenn wir
pensioniert sind, sondern damit können wir und sollen wir jetzt anfangen, wo wir jung
sind, wo wir unser Leben dem Herrn zur Verfügung stellen können. Wo wir noch ein Leben vor
uns haben, dass wir dem Herrn leben können. Aber nun gab es in Israel ein Problem. Amos
sagt, Gott hat gewirkt. Gott hat erweckt. Er hat unter den jungen Leuten dort im Volke
Nazarea erweckt und Propheten. Wir bleiben jetzt beim Nazarea. Dann heißt es dort in
Amos 2, Vers 12, aber ihr habt den Nazarean Wein zu trinken gegeben. Das ist ein sehr
schwerer Vorwurf, den Gott seinem Volk macht. Da waren junge Menschen in Israel, die wollten
von Gott erweckt ihr Leben als Nazarea für Gott leben. Und dann gab es welche, die hatten
ihnen Wein zu trinken gegeben, was sie ja eigentlich nicht durften. Was bedeutet das?
Nun da ist vielleicht ein junger Mensch, der sich vorgenommen hat, für seinen Herrn zu
leben und der in dieser Hinsicht seinen Weg geht und der eben gewisse Dinge in seinem
Leben anders macht als andere, weil der Herr ihm das gezeigt hat, dass Dinge in seinem
Leben entsprechend geordnet sind, Dinge hinweg getan hat oder nicht tut. Und dann gehst
du hin und sagst, hör mal, das musst du alles nicht so genau nehmen. Das musst du alles
nicht so eng sehen. Die anderen machen das auch so. Mach das doch auch und lass das doch
sein. Und vielleicht wird Gott dir dann einmal sagen, da war ein junger Mensch, der wollte
für mich leben und du hast ihm Wein zu trinken gegeben. Selbst wenn du ihn nicht verstehst,
warum er so seinen Weg mit dem Herrn gehen möchte. Wir sollten nie versuchen, jemanden
auf dem Weg der Entschiedenheit der Nachfolge aufzuhalten und ihm Wein zu trinken geben.
Das war ein schwerer Vorwurf, den Gott seinem Volk machen musste, als da welche waren, die
Nazarea Gottes sein wollten. Aber das ist nur die eine Seite, dass der Nazarea kein
Wein trank. Das zweite Kennzeichen eines Nazareas, was wir in Vers 5 finden, in 4.
Mose 6, war, dass er die Tage seines Gelübdes kein Schermesser über sein Haupt gehen lassen
sollte. Er sollte das Haar seines Hauptes frei wachsen lassen. Das frei wachsende lange
Haar war das Haar der Frau. Und für einen Mann, Esko unter 11 macht uns das deutlich,
war das eine Schande normalerweise, weil er es damit seine Stellung aufgab. Und was uns
hier deutlich gemacht wird, ist, dass der Nazarea seinen Willen unter die Autorität
eines anderen stellte. Dass er seine eigene Position, seine eigene Ehre aufgab und als
Kennzeichen seines langen Haares deutlich machte, dass er die Autorität eines anderen
über sich anerkannte, die Autorität seines Gottes. Das sollte auch das Kennzeichen eines
Gläubigen sein, der seinen Weg in Entschiedenheit mit dem Herrn gehen möchte. Paulus, damals
hieß er noch Saulus, der Straße nach Damaskus, als der Herr ihm begegnet, hat er zwei Fragen
gestellt. Die eine Frage, die hatten wir heute Nachmittag schon mal, die hieß, wer bist
du, Herr? Aber er hat noch was gefragt. Er hat gefragt, was soll ich tun, Herr? Was soll
ich tun, Herr? Und diese Frage hat das Leben dieses Apostels, sein ganzes Leben verfolgt,
geprägt. Dass er immer wieder diese Frage gestellt hat, was soll ich tun, Herr? Es geht
um den Willen des Herrn, den wir ausführen und dass wir, wenn wir wirklich dem Herrn
folgen wollen, immer wieder diese Frage stellen, was soll ich tun, Herr? Es geht nicht um unseren
Willen, es geht nicht darum, dass wir das ausführen, was wir wollen, sondern es geht
um den Willen unseres Herrn. Wir folgen einem Herrn, den wir anerkennen. Wir haben das auch
an einem der Abende gestern Abend schon zitiert, wie Paulus sagt in Apostelschichte 27, der
Gott, dem ich gehöre und dem ich diene. Wenn wir ihm gehören, dann hat er Anspruch an
unser Leben und dann geht es darum, seinen Willen zu tun. Nun natürlich ist das nicht
immer so ganz einfach herauszufinden. Das weiß ich wohl. Wir haben vorigen Jahr eine
Freizeit mit jungen Schwestern gehabt, da haben wir uns dann über diese Frage unterhalten,
wie erkenne ich den Willen Gottes? Das ist nicht immer so einfach. Aber entscheidend
ist vorerst mal die Frage, wollen wir überhaupt den Willen des Herrn tun? Oder wollen wir,
dass der Herr das bestätigt, seine Unterschrift gibt unter das, was wir sowieso schon vor
haben? Das ist nicht den Willen des Herrn erkunden, sondern sagen, Herr, wir möchten
deinen Willen tun. Wir möchten den Weg gehen, den du uns führen magst. Mag auch vielleicht
mal schwer sein, so ein Weg. Das werden wir wissen, dass so ein Weg, den der Herr uns
führt, nicht immer ein Weg ist, der einfach ist. Dass wenn der Herr Türen öffnet, dass
wenn der Herr uns einen Weg führt und zeigt, dass das durchaus nicht bedeutet, dass dieser
Weg jetzt einfach wird. Paulus sagt einmal, dass der Herr ihm eine geöffnete Tür gegeben
hatte in einer Stadt. Und im nächsten Satz sagt er, der Widersacher sind viele. Trotzdem
war es richtig, was er da machte. Der Herr hat ihm die Tür geöffnet und trotzdem gab
es Widerstand, gab es viele Widersacher. Wenn alles einfach geht, ist das durchaus nicht
immer ein Hinweis auf den Weg des Herrn. Bajona, wie war das denn Bajona? Er ging einen ganz
eigenwilligen Weg und doch, das ging so glatt. Das Schiff war da und er brauchte nur noch
einsteigen. Das fuhr auch noch dahin, wo er wollte. Anfangs sah das alles ganz einfach
aus, aber das war nicht der Weg des Herrn. Der Weg des Herrn, der mag vielleicht ein
Weg sein, der schwierig ist. Aber es ist der Weg, auf dem der Segen des Herrn ruht. Wir
werden an Punkte kommen, wo wir mit dieser Frage vor dem Herrn ringen werden. Seinen
Willen zu erkennen, seinen Weg auch vielleicht zu akzeptieren. Ich habe mehr als einmal in
der Seelsorge mit jungen Menschen zu tun gehabt, die mir gesagt haben, unter Tränen, warum
ist das in meinem Leben passiert? Und da kann ich nur sagen, das kann ich dir nicht erklären.
Das weiß ich nicht. Ich bin ja nicht Gott. Aber willst du ihm nicht trotzdem vertrauen,
auch wenn du ihn nicht verstehst? Denn letztlich sagt der Herr, dass alle Dinge zum Guten mitwirken
denen, die nach Vorsatz berufen sind. Ja, sagst du vielleicht, ich verstehe das aber
überhaupt nicht, wozu das gut sein soll, was mir in meinem Leben widerfahren ist. Aber
das hat Paulus gar nicht gesagt, dass wir verstehen, wozu alles gut ist. Sondern er
hat gesagt, wir wissen. Das ist eine Glaubensüberzeugung, die wir haben, auch wenn wir es nicht verstehen.
Manches werden wir vielleicht in diesem Leben überhaupt nicht verstehen. Die Antwort kriegen
wir erst einmal, wenn wir am Ziel sind. Und doch sind das Wege, die der Herr benutzt,
um uns gerade für einen solchen Weg auch zu bereiten. Mir sagte mal ein junger Mensch,
warum muss ich immer durch so viel schwichten? Bei den anderen geht das immer so glatt.
Ich habe gesagt, erstens, weißt du das gar nicht? Ob das bei den anderen immer so glatt
geht, das kriegst du ja vielleicht gar nicht mit. Aber weißt du, wenn das wirklich immer
glatt geht, bei denen, bei denen wirklich alles glatt geht, die kannst du meistens vergessen.
Für den Herrn. Da sind schon, der Herr hat schon so seine Wege mit uns, um uns dahin
zu bringen, dass wir für ihn nützlich werden. Dass er uns benutzen kann. Und dann geht es
eben darum, diesen Weg zu gehen, den er möchte. Seinen Willen zu akzeptieren in unserem Leben.
Davon redet auch dieses Handeln, dieses lange Haar bei dem Nazirea. Er gibt seinen eigenen
Willen und legt er unter den Willen seines Herrn. Wir haben das, wir finden den Nazirea
in Vollkommenheit verwirklicht bei dem Herrn Jesus. Das haben wir heute Morgen hier auch
gesehen, wenn er gesagt hat, nicht mein Wille geschehe, sondern der deine. Und anders als
wir, wusste er im Vorhinein, was das bedeuten würde für ihn. Den Willen unter den Willen
Gottes zu stellen. Und dann gab es im Leben des Nazireas noch eine dritte Seite. Er sollte
mit keiner Leiche in Berührung kommen. Er sollte sich nicht verunreinigen. Das redet
jetzt von dem Aspekt der Sünde. Er sollte sich in seinem Leben nicht verunreinigen.
Die Sünde sollte in seinem Leben nicht vorkommen. Es gibt in den Klageliedern einen Vers, wo
dieses Wort auch vorkommt. Ich will den Vers aus Klagelieder 4 lesen. In Klagelieder 4,
Vers 7 sagt Jeremia, ihre Fürsten waren reiner als Schnee, weißer als Milch. Ihre Fürsten,
das steht auch in der Fußnote Nazirea, das ist das Wort, was auch hier vorkommt, ihre
Nazirea waren reiner als Schnee, weißer als Milch. Das war das, was Gott gewissermaßen
erwartete, was Gott sehen wollte und will bei seinem Volk, diesen Wandel in Reinheit
vor dem Herrn nicht durch einen sündigen Lebenswandel sich zu verunreinigen. Und wenn
wir diese Anweisung im Gesetz betrachten, dann fällt uns auf, dass der Maßstab bei
dem Nazirea so hoch war, dass er nur noch verglichen werden konnte mit dem Hohen Priester.
Er durfte sich nämlich nicht einmal wegen der engsten Verwandten, Vater, Bruder, Mutter
und so weiter verunreinigen. Das gab es im Gesetz sonst nur noch bei dem Hohen Priester,
die Priester durften das, aber der Hohe Priester durfte das nicht. Und der Hohe Priester, das
ist ein Bild des Herrn Jesus. Und da sehen wir, dass für unseren Weg, der Nachfolge
des Herrn, der Maßstab ist der Jesus. Sein Weg, den er gegangen ist, ist für uns der
Maßstab. So möchte der Herr uns auch sehen, dass wir in dieser selben Weise wie er wandeln
und uns ihm zum Vorbild nehmen. Natürlich wissen wir alle, dass wir diesen Maßstab
nie erreichen in Vorkommenheit hier auf dieser Erde, aber Gott gibt uns keinen anderen Maßstab.
Auch wir Männer bekommen für die Liebe zu unseren Frauen keinen anderen Maßstab als
Christus. Auch wenn wir da sagen müssen, dass wir da immer versagen und zu kurz kommen,
bleibt das der Maßstab, den Gott uns gibt. Und er gibt uns auch hier diesen Maßstab,
den Herrn Jesus selbst als Maßstab für unseren Wandel. Nun konnte es sein, dass bei einem
Nazirea durch Unachtsamkeit ein solcher Kontakt doch entstand, dass plötzlich jemand bei
ihm starb und er sich nicht hatte in dieser Weise reinhalten können. Dann war er verunreinigt
worden und dann waren die Tage seiner Weihe verfallen. Gott nahm es durchaus ernst damit.
Aber, und darauf will ich halt hinweisen, Gott zeigt dem Nazirea, dass es die Möglichkeit
gab eines Neuanfangs. Das, was wir auch heute Nachmittag, soweit wir hier waren, bei Petrus
gesehen haben, dass Gott deutlich macht, es gibt immer einen Neuanfang. Selbst wenn ein
solcher Weg der Entschiedenheit, dass da was dazwischen gekommen ist und auf einmal man
sagen muss, ja da ist etwas passiert, das hätte nicht passieren dürfen, das passt
nicht zu dem Weg, den ich eigentlich gelobt habe zu gehen, dann gibt es einen Neuanfang.
Dann gibt es das Bekenntnis der Schuld und den Neuanfang. Am achten Tag, dem Tag des
Neuanfangs kommt dann dieser Nazirea, er muss seine Haare schneiden, weil die Tage verfallen
sind und er wieder neu anfängt. Er geht gewissermaßen wieder an den Anfang zurück und dann steht
er dort mit dem Opfer der Armen auf seinen Händen, zwei Turteltauben oder zwei junge
Tauben bringt er das Eingeständnis seiner Armut, seiner Schwachheit, steht er dann vor
Gott und dann kann er wieder neu anfangen. Dann sagt Gott wieder, ich nehme das an, als
ein neues Gelübde wieder neu anzufangen, wieder diesen Weg mit dem Herrn weiterzugehen,
nachdem die Dinge dort geordnet sind. Bevor wir gleich zu dem Punkt kommen, dass
sich dieses Gelöbnis zu Ende kommt, wollen wir an dieser Stelle noch auf zwei Männer
einen Blick werfen, die dieses alttestamentliche Prinzip uns etwas illustrieren, positiv wie
negativ, weil sie auch solche Nazirea waren. Ich möchte zuerst einige wenige Verse lesen
aus dem Buch der Richter, aus Kapitel 13, Richter 13, Vers 24, Richter 13, Vers 24,
Und die Frau gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Simson. Und der Knabe wuchs
heran, und der Herr segnete ihn. Und der Geist des Herrn fing an, ihn zu treiben in Machanedan
zwischen Zorah und Eshterol. Und Simson ging nach Timna hinab. Und er sah in Timna eine
Frau von den Töchtern der Philister. Und er ging hinauf und berichtete es seinem Vater
und seiner Mutter und sprach, Ich habe in Timna eine Frau gesehen von den Töchtern
der Philister, und nun nehmet sie mir zur Frau. Und sein Vater und seine Mutter sprachen
zu ihm, Ist unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass
du hingehst, deine Frau zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Und Simson
sprach zu seinem Vater, Diese nehm ihr, denn sie ist recht in meinen Augen. Aus Kapitel
16, Vers 1, Und Simson ging nach Gaza, und er sah dort eine Hure und ging zu ihr ein.
Vers 4, Und es geschah danach, da liebte er eine Frau im Tal Sorek, ihr Name war Delilah.
Soweit. Als Gott das Gesetz des Nazireas gab in 4. Mose für den Normalfall, um es mal
so auszudrücken, dann war das ein Gelübde, das jemand ablegen konnte für einen gewissen
Zeitraum seines Lebens. Er gelobte für eine gewisse Zeit als Nazirea zu leben. Aber in
den Tagen des Verfalls und des Niedergangs hat Gott Männer erweckt, die waren Nazirea
von Mutterleibe an und sollten es auch ihr ganzes Leben sein. Und das ist sicherlich
das, was auch zu uns redet, dass wir solche Nazirea nicht nur für eine Zeit unseres Lebens
sein sollen, sondern unser ganzes Leben. Und ein solches Beispiel war Simson. Er hätte
ein Nazirea sein sollen von Mutterleibe an. Gott hatte schon seiner Mutter gesagt, dass
ihr Kind ein Nazirea sein sollte. Deswegen musste sie das nämlich auch sein. Seine Mutter
musste das auch sein. Auch seine Mutter erhält die Anweisung, dass sie keinen Wein trinken
durfte und dass sie sich nicht verunreinigen sollte. Die andere Anweisung über das lange
frei wachsende Haar, die braucht er ihr natürlich gar nicht geben, weil das bei ihr als Frau
sowieso der Fall war. Aber bei Simson war das anders. Bei Simson finden wir diese Anweisung.
Und wenn wir das hier einmal lesen, dann finden wir am Ende von Kapitel 13, dass Simson einen
guten Anfang macht. Vers 24 berichtet uns, kurz zusammengefasst, von der Kindheit Simsons.
Er wurde geboren, der Knabe wuchs heran und der Herr segnete ihn. Wie schön ist das? Ein
Kind wächst heran in einem Elternhaus von gottesfürchtigen Eltern unter dem Segen des
Herrn. Ich bin überzeugt, dass viele, die hier sind, auch sagen können, das war bei
mir auch so. Ich bin in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen, als Kind unter dem Segen des
Herrn. Aber es kommt dann der Augenblick, wo die Entscheidungen fallen müssen. Wir lesen
dann immer noch etwas Positives. In Vers 25 finden wir die Jugendzeit Simsons beschrieben.
Und da heißt es, der Geist des Herrn fing an, ihn zu treiben in Machanedan zwischen Zorah und
Eshtau. Ja, Simson war auch so ein Nazirea, den Gott in jüngeren Jahren erweckt hatte. Wir lesen
hier, dass der Geist des Herrn ihn trieb, dass er unter der Wirkung des Geistes Gottes tätig wurde.
Wo denn? Da, wo er wohnte, in seinem Stammesgebiet. Da fängt das erst mal an. Wenn der Herr an unseren
Herzen als junge Menschen wirkt, als junge Brüder vielleicht, um dem Herrn zu dienen,
dann fängt das erst mal in der Versammlung an, wo wir sind. Und bei Simson war das ja auch so.
Leider bleibt es nicht dabei. Diesen Satz, dass der Geist des Herrn ihn trieb, den lesen wir nur
noch einige wenige Male in den folgenden Kapiteln. Simson hat sehr vieles getan später, wo es nicht
heißt, dass der Geist Gottes ihn dazu getrieben hätte, sondern da waren andere Motive tätig.
Und wir haben das ja nur kurz berührt und ich habe nur die drei Stellen gelesen,
die für unser Thema bedeutsam sind, denn es gab im Leben Simsons drei Frauen. Und in Verbindung mit
diesen drei Frauen hat er jedes der drei Kennzeichen des Nazireas praktisch aufgegeben,
wenn er es auch äußerlich noch gehabt hat. Im ersten Fall, in Kapitel 14, heißt es,
Simson ging nach Timna hinab. Natürlich war das geografisch abwärts, aber nicht nur geografisch.
Das war auch moralisch ein Weg abwärts, den er geht, denn er sieht dort eine Frau von den
Töchtern der Philister, die er heiraten will, seine Eltern, gottesfürchtige Leute aus Israel,
die kannten auch das Gesetz. Die haben ihn darauf hingewiesen und haben gesagt, hör mal Simson,
das ist doch nicht der Weg für einen Mann aus dem Volke Gottes, schon mal gar nicht für einen
Nazirea. Gibt es denn im Volke Gottes nicht genug Frauen? Was ist seine Antwort? Diese nimm mir,
denn sie ist recht in meinen Augen. Das war überhaupt der Zustand des ganzen Volkes. Ein
jeder tat, was recht war in seinen Augen. Ob das recht war in den Augen Gottes, interessierte
keinen. Aber gerade er als Nazirea, der durch sein langes Haar zum Ausdruck gebracht hatte,
dass er seinen eigenen Willen unter den Willen und die Autorität Gottes stellt,
durch seine Praxis widerlegt er dieses Bekenntnis. Sie ist recht in meinen Augen. Ich will das so und
weil ich das so will, mache ich das so. Das war nicht das Kennzeichen eines Nazireas,
seinen eigenen Willen durchzusetzen. Da zeigt er, dass dieses Nazireatum bei ihm eine äußerliche
Sache war, die nicht wirklich innerlich von ihm getragen wurde. Die zweite Verbindung war eine
sündige, unreine Verbindung mit dieser Hure. Da verstößt er gegen den Grundsatz, dass er sich als
Nazirea nicht verunreinigen durfte, indem er diese Verbindung dort eingeht. Und das dritte,
in Vers 16, Vers 4 bei Delilah, da heißt es, dass er sie trifft im Tale Sorek. Das heißt,
das Tal der Edelreben. Da wuchs der Wein. Was hat er denn da zu suchen als Nazirea? Da,
wo der Wein wächst. Da hätte er sich sowieso fernhalten sollen, weil das etwas war, was ihm
verboten war. Aber da geht er hin und da trifft er diese Frau, die ihm letztlich zum Verhängnis
wird. Denn wir sehen in dieser Verbindung zu den drei Frauen noch etwas, einen Weg abwärts,
wenn es um die Beweggründe, um Motive geht, die dahinterstehen. Bei der ersten Frau war es sein
Eigenwille, der tätig wurde. Bei der zweiten Frau war es seine Lust, die tätig wurde. Und bei der
dritten Frau ist die einzige, von der es heißt, dass er sie liebte. Er liebte eine Frau, eine
Frau im Tale Sorek. Und wir haben schon am ersten Abend gesehen, dass es auf unser Herz ankommt,
auf die Zuneigungen unseres Herzens. Und da, wo seine Zuneigungen dieser Frau von den Philistern
gehören, da beginnt das Ende seines Nazireatums. Da verliert er letztlich auch die äußeren Zeichen
seines Nazireatums. Er verliert seine Abhängigkeit vom Herrn. Wenn ihr die Geschichte kennt, dann
wisst ihr ja, wie das weitergeht. Ich muss sagen, dass ich diese Geschichte als junger Mensch gar
nicht so richtig verstanden habe. Ich habe anfangs gedacht, kapiert der Simpson denn gar nicht,
was da läuft? Die macht jedes Mal dasselbe mit ihm und er fällt da immer wieder drauf rein. Aber
die Geschichte ist viel ernster. Simpson weiß ganz genau, was gespielt wird. Simpson lässt
sich auf dieses Spiel bewusst ein und sagt, ich komme da schon wieder raus. Ihr könnt das mal
studieren, da haben wir ja nicht die Zeit für, aber in jeder Antwort, die er der Lila gibt,
kommt er der Wahrheit einen Schritt näher. Und beim vorletzten Mal kommt er auch schon nicht
mehr ganz frei. Da bleiben die Webeflöcke noch in seinen Haaren hängen. Und letztlich verliert er.
Wenn wir meinen, wir könnten damit spielen, wir werden das schon schaffen, dann schafft er es eben
nicht mehr am Ende. Und das Schlimme ist, dass er nicht einmal merkt, dass Gott ihn längst verlassen
hat. Das sagt das Wort Gottes. Er merkte nicht, er wusste nicht, dass der Herr von ihm gewichen
war. Er verliert letztlich sein Augenlicht und seine Kraft und sein Leben bei diesem Kampf. Aber
es ist doch eine sehr traurige Sache, die sich im Leben Simpsons zeigt, der ein Nazirea hätte sein
sollen, aber der alle diese Kennzeichen letztlich aufgegeben hat. Etwas anderes, ein positives
Beispiel möchte ich noch zeigen anhand von dem Neuen Testament aus Johannes 1, Vers 19.
Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm
sandten, damit sie ihn fragen sollten, wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht. Und er
bekannte, ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn, was denn bist du, Elia? Und er sagt,
ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete, nein. Sie sprachen zu ihm nun,
wer bist du? Damit wir eine Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?
Er sprach, ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste, macht gerade den Weg des Herrn.
Wie Jesaja der Prophet gesagt hat. Und sie waren abgesandt von den Pharisäern. Und sie fragten ihn
und sprachen zu ihm, warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der
Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach, ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer,
den ihr nicht kennt, der nach mir kommende, dessen ich nicht würdig bin, in den Riemen seiner
Sandale zu lösen. Und noch Vers 35. Am folgenden Tag stand Johannes wiederum da und zwei von seinen
Jüngern. Und hinblickend auf Jesus, der da wandelt ist, spricht er, siehe das Lamm Gottes. Und die
zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. Johannes der Täufer war auch ein Mann,
der ein Naziräer war, von Mutterleibe an auch ein besonderes Werkzeug. Und er zeigt uns jetzt
wirklich einen Menschen, der nur für Christus lebt und dessen eigene Person dabei völlig in
den Hintergrund tritt. Als er auftritt, um dort den Herrn anzukündigen, da kommen sie zu ihm,
da senden sie zu ihm, um herauszufinden, wer er ist. Manche Fragen waren aufgetaucht, ob er vielleicht
der Christus ist. Und das weiß Johannes von sich, ich bin nicht der Christus. Aber wenn wir einmal
lesen, wie Johannes die Fragen beantwortet, dann fällt auf, dass die Antworten, die Johannes gibt,
immer einsilbiger werden. Bei der ersten Frage hatte er noch gesagt, ich bin nicht der Christus.
Fünf Worte. Auf die zweite Frage, bist du Elia, sagt er, ich bin es nicht. Und auf die dritte,
sagt er nur noch, nein. Man hat den Eindruck, dass Johannes sagen will, es geht nicht um mich,
ich will nicht von mir reden, sondern von jemand anders. Und er redet immer weniger von sich.
Später, als sie ihn nicht nach seiner Person fragen, sondern nach seinem Werk, nach seinem
Dienst, ist genau dasselbe. Da haben sie gefragt, wenn du nicht der Christus bist und so weiter,
warum taufst du denn dann? Da sagt er über seinen Dienst nur einen Satz, ich zwar taufe euch mit
Wasser. Nun, das würden sie auch so gemerkt haben, nehme ich an. Aber dann sagt er gleich hinterher,
mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. Um den geht es, nicht um mich,
sondern um diesen geht es. Und als sie ihn gefragt haben, wer bist du denn? Was sagst du denn von
dir selbst? Da sagt er, ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste. Dieses Evangelium beginnt
mit dem Satz, im Anfang war das Wort. Und Johannes sagt, ich bin die Stimme. Das ist ein gewaltiger
Unterschied zwischen dem Wort und der Stimme. Die Stimme ist ein Werkzeug, um Worte auszusprechen.
Das Wort trägt die Bedeutung, nicht die Stimme. Wenn die Stimme aufhört zu reden, dann hat sie
ihren Dienst erfüllt. Die Worte, die geredet wurden, bleiben vielleicht länger im Gedächtnis. Aber die
Stimme hat ihren Dienst erfüllt. Als ich Englisch studiert habe, da musste ich zum einen Phonetik
lernen. Das heißt, man muss lernen, wie man gewisse Laute ausspricht. Aber das hat an sich
überhaupt noch keine Bedeutung. Wenn man das kann, wenn man die Lautschrift kann, dann kann man jede
Sprache lesen oder sprechen, ohne ein Wort davon zu verstehen. Aber man muss eben auch Semantik
lernen. Das heißt, was die Worte bedeuten, das ist eigentlich entscheidend. Die Stimme braucht
man ja nur, um die Worte sprechen zu können. Und so ist das auch bei dem, was Johannes hier sagt.
Die Stimme. Ich bin nur die Stimme. Ich rede und irgendwann bin ich fertig damit. Aber das Wort ist
jemand anderes. Das ist der Jesus. Auf den kommt es an. Und dann heißt es, nachdem Johannes das
gesagt hat, so dieser merkwürdige Vers, sie waren abgesandt von den Pharisäern. Der steht da so
mittendrin. Ja, die Pharisäer, das waren Leute, die das, was Johannes hier gerade gesagt hat,
überhaupt nicht verstanden. Wie jemand sagen kann, ich bin völlig unwichtig. Es geht nicht um mich,
es geht um jemand anders. Die Pharisäer waren Leute, die stellten sich an die Ecken der Straße
und hielten lange Gebete, damit sie von den Menschen gesehen und gehört wurden. Und da
kommt einer und sagt, hört mal, das ist alles völlig unwichtig, was ihr da macht. Es geht nicht
um mich als Mensch, sondern es geht um den, auf den es ankommt. Und das haben wir dann auch in
Vers 35 gelesen. Als er den Herrn Jesus sieht, betrachtet, hinschauend auf Jesus, er betrachtet
den Herrn Jesus und dann kommt es aus seinem Herzen hervor, dass er sagt, siehe das Lamm Gottes. Er
hat eigentlich zu niemand geredet. Es heißt, dass die Jünger, die dabei standen, die hörten ihn
reden. Aber er hat nicht gepredigt, sondern er hat einfach, aus seinem Herzen kam das hervor,
was er gesehen hat an dem Herrn Jesus. Wenn die Menschen merken, was der Herr Jesus dir bedeutet,
dann wird das Auswirkungen haben, ohne dass du vielleicht viel redest. Und hier heißt es dann, von
diesen anderen Jüngern, sie hörten ihn reden und folgten Jesus nach. Ich habe oft gedacht, wenn ich
diesen Satz gelesen habe, möchte das einmal über meinem Dienst und dem Dienst eines jeden Dieners
Gottes stehen. Sie hörten ihn reden und folgten Jesus nach. Sie folgten nicht Johannes nach. Es
gab Menschen in der Christenheit, ein Diotrephes und andere, die wollten, die da aufstanden,
Menschen hinter sich herziehen. Aber hier ist ein Mann, der weiß nur auf den Herrn Jesus hin. Und
sie hörten ihn reden und dann folgten sie dem Herrn Jesus nach. Da hatte er das Ziel seines Dienstes
erreicht. Im Kapitel 3 ist es, glaube ich, später, da sagen sie zu Johannes, mal mit meinen Worten
ausgedrückt, Johannes, dir laufen ja all deine Jünger weg. Die gehen alle zu dem, von dem du
Zeugnis ablegst. Da sagt Johannes, mir ist nichts lieber als das. Den habe ich verkündigt und diese
meine Freude ist jetzt erfüllt, wenn sie zu ihm gehen. Johannes hatte noch Jünger bis zum Schluss.
Warum? Ich bin überzeugt aus dem einen Grunde, damit sie das tun konnten, was sie getan haben.
Johannes ist seinem Herrn in allem sehr ähnlich geworden. Auch Johannes stirbt für sein Zeugnis.
Jorodes lässt ihn umbringen und dann kommen die letzten Jünger Johannes des Täufers, nehmen den
Leichnam dieses treuen Dieners und begraben ihn. Weißt du, was sie dann gemacht haben? Dann sind sie
zu dem Herrn Jesus gegangen. Da waren die letzten Jünger Johannes des Täufers bei dem Herrn Jesus
angekommen. Wo hätten sie auch sonst hingehen sollen? Sie gehen zu dem Herrn Jesus, berichten
ihm, was geschehen war. Wir haben eben davon gesprochen, dass es im Leben des Nazireas keinen
Wein gab und das Wein ein Bild der erdlichen Freude ist. Da könnte man natürlich denken,
dann muss das Leben eines Nazireas ja eine ziemlich freudlose Angelegenheit gewesen sein.
Aber weit gefehlt. Johannes, der Täufer, ein Nazirea. Sein Leben ist von Freude eingerahmt.
Er war noch gar nicht geboren. Da kommt Maria zu Elisabeth und er sagt Elisabeth,
als der Name meines Herrn an mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und hier am Ende seines Dienstes sagt Johannes, diese meine Freude ist nun erfüllt. Die Freude
eines Nazireas ist aber eben immer eine Freude, die mit dem Herrn Jesus in Verbindung steht. Die
mit seiner Person zusammenhängt. So war es bei Johannes von Anfang bis Ende seines Lebens. Ein
vorbildlicher Nazirea, der wirklich seinen Platz so einnahm, dass nur der Jesus in seinem Leben
zählt. Und das hatte Auswirkungen auf andere. Wenn wir jetzt noch mal ganz kurz abschließend
wieder nach 4. Mose 6 gehen, dann gab es einen Tag, wo das Gelübde eines Nazireas zu Ende war.
Für uns heute ist das der Augenblick, wenn unser Leben hier auf der Erde zu Ende ist. Denn unser
Nazireatum, unsere Hingabe an den Herrn dauert unser ganzes Leben. Wir widmen ihm unser ganzes
Leben. Aber es gibt einen Augenblick, wo diese Zeit zu Ende ist. Und dann, an diesem Tag bringt
der Nazirea sozusagen alle Opfer dar, die es gibt. Von den Hauptopfern. Brandopfer, ein Sündopfer,
ein Schuldopfer, ein Friedensopfer, ein Speisopfer. All das redet von dem Werk des Herrn Jesus,
das diesem so groß geworden ist, dass er dann am Ende seines Lebens, Ende dieser Zeit des
Nazireatums alle Opfer darbringt. Von dieser Person des Herrn Jesus, die sein Herz erfüllt.
Und dann lässt er sein Haar scheren und dann wird dieses Haar, das von seiner Weihe, von seiner
Hingabe spricht, unter dem Friedensopfer, unter das Friedensopfer gelegt und mit verbrannt. Dann,
wenn unser Weg hier zu Ende ist und wir für den Herrn gelebt haben, dann wird das, was er gewirkt
hat, denn letztlich ist das, was wir für ihn tun, alles nur von seiner Gnade gewirkt, dann wird er
das, was er gewirkt hat, anerkennen. Dann wird er das sozusagen mit der Wohlannehmlichkeit des Opfers
Christi, wovon das Friedensopfer spricht, wird das emporsteigen zu ihm. Dann wird das, was an sich
kein Wohlgeruch ist, wenn man Haare verbrennt, das wird durch dieses Opfer ein Wohlgeruch für den
Herrn sein. Dann wird er sagen, wohl du guter und treuer Knecht, du bist über weniges treu gewesen,
ich habe in deinem Leben etwas wirken können für mich, das wird er anerkennen, der Herr. Das wird
etwas sein, was ihm wohlgefällig ist und das endet dann damit, dass es heißt und danach darf der
Nasier Wein trinken. Gehe ein in die Freude deines Herrn. Dann wird es eine Freude geben, von der die
Freude dieser Erde nur ein Abbild sein kann. Die ewige Freude der Gemeinschaft mit dem Herrn, dann,
wenn wir am Ziel angekommen sind, wenn wir den sehen werden, für den wir hier gelebt haben und
wenn wir daran denken, wenn wir mal so in die beiden Richtungen schauen, wenn wir einmal daran
denken, was er für uns getan hat am Kreuz von Golgatha, dass das, was vor uns so manchen Sonntag
Morgen steht und hoffentlich auch an anderen Tagen, das was der Herr getan hat dort am Kreuz
von Golgatha, wenn uns das wirklich groß ist, so dass wir darauf eine Antwort geben und wenn wir
einmal an das denken, was der Herr in der Zukunft für uns bereitet hat und dass er selbst dann noch
etwas anerkennen will, was er gewirkt hat, dann denke ich, sollte uns eigentlich deutlich werden,
dass der Herr es wert ist, dass wir für ihn leben, dass er eine Antwort unserer Herzen verdient hat.
Aber da sind wir wieder am Anfang unserer Vorträge. Es ist eine Sache des Herzens. Es geht nicht darum,
dass der Herr oder irgendwelche Menschen uns Vorschriften machen, was wir zu tun haben, sondern
es geht darum, dass unser Herz dem Herrn Jesus eine Antwort gibt. Er fragt uns auch heute Abend,
was bin ich dir wert? Hier in dieser Welt, die verwirft ihn heute noch. Sind wir bereit, für
ihn zu leben und diesen Platz mit ihm zu teilen? Mose, wir haben ihn an einem Abend erwähnt,
hat das getan. Unter anderem auch, weil es heißt, er schaute auf die Belohnung. Er dachte daran,
dass es für einen solchen Weg einmal die Anerkennung des Herrn gibt. …