1.Korinther 12-14
ID
ar021
Langue
DE
Durée totale
03:31:52
Nombre
3
Références bibliques
1.Korinther 12-14
Description
Eine Auslegung über die Kapitel 12 bis 14 des 1. Korintherbriefes.
Transcription automatique:
…
Wir wollen zu Beginn des heutigen Abends lesen aus dem ersten Korintherbrief, Kapitel 12.
Erste Korinther, Kapitel 12.
Was aber die geistlichen Gaben betrifft, Brüder, so will ich nicht, dass ihr unkundig seid.
Ihr wisst, dass ihr, als ihr von den Nationen waret, zu den stummen Götzenbildern hingeführt wurdet,
wie irgend ihr geleitet wurdet.
Deshalb tue ich euch kund, dass niemand im Geiste Gottes redend sagt, Fluch über Jesum.
Und niemand sagen kann, Herr Jesus, als nur im heiligen Geiste.
Es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist.
Und es sind Verschiedenheiten von Diensten und derselbe Herr.
Und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben.
Denn einem wird durch den Geist das Wort der Wahrheit gegeben.
Einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geiste.
Einem anderen aber Glauben in demselben Geiste.
Einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in demselben Geiste.
Einem anderen aber Wunderwirkungen.
Einem anderen aber Prophezeiung.
Einem anderen aber Unterscheidungen der Geister.
Einem anderen aber Arten von Sprachen.
Einem anderen aber Auslegung der Sprachen.
Alles dieses aber wirkt ein und derselbe Gott.
Einem jeden insbesondere austeilend, wie er will.
Denn gleich wie der Leib einer ist und viele Glieder hat,
alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind, also auch der Christus.
Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leib getauft worden.
Es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie
und sind alle mit einem Geiste getränkt worden.
Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
Wenn der Fuß spräche, weil ich nicht Hand bin, so bin ich nicht von dem Leibe.
Ist er deswegen nicht von dem Leibe?
Und wenn das Ohr spräche, weil ich nicht Auge bin, so bin ich nicht von dem Leibe.
Ist es deswegen nicht von dem Leibe?
Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör?
Und wenn ganz Gehör, wo der Geruch?
Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt,
jedes einzelne von ihnen an dem Leibe, wie es ihm gefallen hat.
Wenn aber alle ein Glied wären, wo wäre der Leib?
Nun aber sind der Glieder zwar viele, der Leib aber ist einer.
Das Auge kann nicht zu der Hand sagen, ich bedarf deiner nicht.
Oder wiederum das Haupt zu den Füßen, ich bedarf euer nicht.
Sondern vielmehr die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig.
Und die uns die Unehrbareren des Leibes zu sein dünken,
diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre.
Und unsere Nichtanständigen haben desto reichlichere Wohlanständigkeit.
Unsere Wohlanständigen aber bedürfen es nicht.
Aber Gott hat den Leib zusammengefügt,
indem er dem Mangelhafteren reichlichere Ehre gegeben hat,
auf dass keine Spaltung in dem Leibe sei,
sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander haben möchten.
Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit.
Oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.
Ihr aber seid Christileib und Glieder in Sonderheit.
Und Gott hat etliche in der Versammlung gesetzt.
Erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer,
sodann Wunderkräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen,
Hilfeleistungen, Regierungen, Arten von Sprachen.
Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer,
haben alle Wunderkräfte, haben alle Gnadengaben der Heilungen,
reden alle in Sprachen, legen alle aus,
eifert aber um die größeren Gnadengaben
und einen noch weit vortrefflicheren Weg, zeige ich euch.
Soweit.
Den ersten Brief an die Korinther,
hat der Apostel Paulus, wie er in Kapitel 16 Vers 8 schreibt,
aus Ephesus geschrieben.
Dort befand er sich auf seiner dritten Missionsreise oder Sendungsreise,
wie wir das ja in Apostelgeschichte 17 und so weiter lesen.
Da war er das erste Mal und wie so viel wir wissen auch das einzige Mal in Ephesus
und von dort hat er diesen Brief an die Versammlung in Korinth,
eine Stadt im Südgriechenland, geschrieben.
Dort war er anderthalb Jahre gewesen, hatte lange, lange dort gedient.
Aber er hatte die Versammlung wie alle anderen auch verlassen müssen
und hatte gehört durch Berichte, die ihm zugekommen waren,
aber auch durch einen Brief, den die Korinther ihm selbst geschrieben hatten,
welche, ja man muss wohl sagen, traurigen Zustände in dieser Versammlung,
die er dennoch am Anfang des Briefes, Kapitel 1, Vers 1,
Versammlung Gottes in Korinth nennt, eingetreten waren.
Und im Laufe des Briefes erfahren wir so einige Einzelheiten
über die tief traurigen Zustände, die in jener Versammlung vorgekommen sind.
Da waren Spaltungen, Parteiungen, da waren unmoralische Dinge vorgekommen,
wie man sie kaum in den Mund zu nehmen wagt,
aber Gottes Wort muss sie doch behandeln,
weil es sich um die heilige Versammlung Gottes handelt.
Da waren Dinge, dass man das Gläubige miteinander vor Gericht zogen, Kapitel 6.
Da waren Unkenntnis über die einfachsten Dinge des christlichen Lebens,
die ja teilweise nicht nur, gerade wenn es sich um das Leben auf der Erde handelt,
nicht nur für uns Christen geschrieben sind,
sondern die Gott auch schon im Blick auf seine Regierung über diese Erde
im Alten Testament mitgeteilt hatte, was das moralische Leben anbetrifft.
Aber die Korinther waren ja aus dem Heidentum gekommen
oder größtenteils jedenfalls und hatten deshalb, man darf wohl sagen,
überhaupt keine Ahnung von den Grundsätzen, nach denen Gott möchte,
dass die Menschen und ganz besonders die,
die sich nach seinem Namen nennen, in dieser Welt leben.
Es ist für uns sicherlich gar nicht so einfach, uns in diese Situation hineinzudenken.
Und doch dürfen wir dem Heiligen Geist und unserem Herrn dankbar sein,
dass diese traurigen Zustände in der Versammlung in Korinth der Anlass wurden,
dass der Herr, dem Apostel Paulus, den Auftrag erteilte,
unter der Leitung seines Geistes diesen Brief zu schreiben.
Dieser Brief wird vom Inhalt her wohl wie kein anderer in der heutigen Zeit
auch unter wahren Christen angegriffen, attackiert,
weil man sagt, da werden so viele Dinge drin beschrieben,
die passen nicht in unsere Zeit,
die beziehen sich nur auf die damaligen Zustände in Korinth.
Und es gibt viele Kinder Gottes,
die diesem etwas oberflächlichen, aber dem Fleisch entgegenkommenden Argument
sich gebeucht haben und sagen jetzt das Gleiche.
Das kann man nicht alles so wörtlich nehmen.
Aber, und man nimmt als Begründung an,
ja das waren die Zustände in der damaligen Zeit,
in einer Versammlung, die aus dem Heidentum stammte,
wo Dinge vorkamen, die ja heute gar nicht mehr existieren.
Und der Brief war nur an die Korinther gerichtet.
Und das ist gerade das Wunderbare,
weshalb ich nochmals auf den Anfang des Briefes zurückkomme,
dass der Apostel diesen Brief,
obwohl einerseits so viel Verkehrtes da war,
aber es war eben große Unkenntnis auch da,
die Versammlung in Korinth als Versammlung Gottes bezeichnet.
Wir sind heute manchmal sehr schnell dabei zu sagen,
dies oder das Zusammenkommen ist überhaupt keine Versammlung mehr.
Wenn wir sehen, wie vorsichtig der Apostel unter der Leitung des Geistes war,
in dieser Hinsicht und diese Versammlung,
die Versammlung Gottes nannte, sollten wir es auch sein.
Und nicht schnell mit dem Urteil sein,
das ist überhaupt keine Versammlung mehr.
Aber der zweite Punkt, den wir hier finden in Kapitel 1, Vers 2,
ist der, dass dieser Brief überhaupt nicht beschränkt war
auf die Versammlung in Korinth.
Sondern das hier ausdrücklich,
das ist der einzige Brief im ganzen Neuen Testament,
von dem ausdrücklich gesagt wird,
dass er für alle Gläubigen auf der ganzen Welt gilt.
Und das ist doch wohl, auch als Einleitung zu diesem Brief,
eine ganz bemerkenswerte und wichtige Tatsache,
die wir uns ruhig einmal unterstreichen dürfen.
Denn in 1. Korinther 1, Vers 2 sagt Paulus,
nachdem er zunächst die Versammlung in Korinth erwähnt hatte,
in der Mitte des zweiten Verses, samt allen,
die an jedem Orte den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen,
sowohl ihres als unseres Herrn.
Das heißt also, dass dieser Brief für alle bestimmt ist.
Und noch nicht einmal nur für alle wahren Kinder Gottes.
Obwohl das sicherlich das Nächstliegende ist.
Aber der Brief ist so abgefasst,
dass er sich an alle die richtet, die den Namen des Herrn anrufen.
Und das ist das Bekenntnis.
Natürlich soll das Bekenntnis nach Gottes Gedanken
auch mit Leben, mit wahrem göttlichem Leben erfüllt sein.
Aber es sind doch zwei Seiten,
ob ich berufene Heilige anspreche
oder ob ich alle anspreche, die den Namen des Herrn anrufen.
Im Blick auf das Bekenntnis.
Und daran sehen wir die Tragweite dieses Briefes.
In dem uns, wie gesagt, viele traurige Dinge berichtet werden.
Aber gleichzeitig auch der göttliche Weg,
um diesen traurigen Zuständen zu begegnen.
Und dafür dürfen wir sehr dankbar sein.
Wenn wir den Brief an die Korinther nicht hätten,
dann würde diesen ersten Brief vor allen Dingen,
dann würde uns vieles, vieles im Blick auf die Ordnung
der Versammlung Gottes auf Erden unbekannt sein.
Aber es geht hier, wie gesagt, in erster Linie um die innere Seite.
Um das, was den Charakter der Versammlung hier auf Erden
als Zeugnis der Macht Gottes kennzeichnen sollte.
Und in der ersten Hälfte dieses Briefes oder im ersten Teil,
ungefähr bis Kapitel 10, da ist der Übergang,
da wird die Versammlung gesehen in ihrer Ordnung
hier auf Erden als das Haus Gottes.
Aber in Kapitel 10 beginnt der Apostel mit einer anderen Betrachtungsweise,
die wir auch hier in unserem Kapitel finden,
nämlich die Versammlung zu sehen als den Leib Gottes,
als den Leib Christi.
Und wir wissen ja, so nehme ich an,
dass die Versammlung uns im Neuen Testament
unter verschiedenen Bildern dargestellt wird,
mit verschiedenen Begriffen,
um uns jeweils einen besonderen Charakter,
der mit den anderen Begriffen nicht zum Ausdruck kommt, vorzustellen.
Wenn von dem Hause Gottes die Rede ist, dem Tempel des lebendigen Gottes,
so wie es in Kapitel 3 genannt wird,
dann sehen wir da in erster Linie die Autorität und die Zucht,
die Gott in seinem Hause ausübt.
Die Ordnung, man könnte auch mit einem Wort sagen,
die Heiligkeit Gottes, die steht immer in Verbindung
mit diesem Bild des Hauses Gottes.
Deinem Hause, sagt schon der Psalmist in Psalm 93 geziemt,
Heiligkeit auf immerdar.
Wenn wir dann die Seite des Leibes Christi sehen,
da wird uns etwas ganz anderes vorgestellt,
in erster Linie, und das ist ja auch das Thema unseres Kapitels hier,
in erster Linie, ganz besonders deutlich wird das dann im Epheserbrief,
die Einheit zwischen dem Haupt, dem Herrn Jesus, der im Himmel ist,
wie eine Figur wird uns das vorgestellt, eine menschliche Gestalt.
Das Haupt, der Jesus, im Himmel.
Aber der Leib, bestehend aus allen wahren Gläubigen in der jetzigen Zeit,
die durch den einen Geist zu einem Leibe getauft sind,
befindet sich hier auf Erden.
Aber es ist eine unverbrüchliche Einheit da durch den Heiligen Geist
und es ist auch eine Einheit der Glieder,
und das kommt eben mehr im Korintherbrief hier zum Ausdruck,
untereinander vorhanden.
Und dann schließlich haben wir noch das dritte deutliche Bild von der Versammlung,
das ist das Bild von der Braut Christi.
Und da wird uns wieder ein anderer Gedanke vorgestellt,
der Hauptgedanke ist dabei die Liebe.
Die Liebe des Herrn zu den Seinigen, zu seiner Braut,
und auch die Liebe der Gläubigen zu dem Herrn,
und auch ihre Stellung der Unterwürfigkeit unter ihm,
der ja auch als Bräutigam ihr Haupt ist.
Aber hier in unserem Teil, ab Kapitel 10,
wo wir ja den Tisch des Herrn vorgestellt finden,
und wo uns auch gesagt wird, ein Brot, ein Leib sind wir die vielen,
da wird es zum ersten Mal erwähnt,
wir haben uns jetzt entwickelt an verschiedenen praktischen Beispielen,
die dem Apostel zu Ohren gekommen waren,
wie dieser Leib Christi, bestehend aus den wahren Gläubigen,
ich will mal sagen, funktioniert.
Und eines der Probleme bei der Vielzahl der Glieder,
was die Korinther hatten, das wird nun in Kapitel 12 besprochen.
Der Apostel hatte wohl auch gehört,
dass die Korinther da große Schwierigkeiten hatten,
und geht nun auf diese Schwierigkeiten ein.
Dabei müssen wir uns noch einmal ein wenig in die Situation der Korinther damals versetzen,
die ja in Griechenland wohnten,
und der griechische Olymp,
das heißt der Begriff, der für die Götterwelt dieser Götzen damals in Griechenland stand,
der war mit einer solchen verwirrenden Vielfalt von Götzen bevölkert,
dass ein Einzelner da kaum einen Überblick haben konnte.
Es waren alles ihre Götter.
Sie hatten für jeden Bereich des menschlichen Lebens irgendeinen Gott.
Aber das Neue Testament, das alte schon,
aber besonders das Neue Testament belehrt uns,
dass hinter diesen Götzenbildern, die an sich ja nichts waren,
Holz und Stein, die Dämonen, die Geister, die bösen Geister Satans standen.
Und dass diese Korinther in ihrem Leben vor ihrer Bekehrung
zu diesen Götzenbildern, hinter denen aber Satan mit seinen Geistern stand,
wie willenlose Tiere geführt wurden, sie wussten gar nicht, was ihnen geschah.
Aber sie wussten nur eins, dass es für jeden Bereich und jedes Detail ihres Lebens
irgendeinen Gott, wie sie meinten, irgendeinen Dämonen gab,
dem sie sich gefällig zu machen hatten und dem sie dienten
und der auch ihr Leben in einer Hinsicht, in gewisser Hinsicht beherrschte.
Sie waren unter dämonischen Einflüssen.
Und das ist ja etwas, was wir in unserer Zeit aus eigener Erfahrung kaum kennen.
Und wir können ruhig sagen, Gott sei Dank, kaum kennen.
Man sollte sich mit diesen Dingen, die ja hier in Europa und Deutschland
auch immer mehr Eingang finden, auch nicht im Geringsten beschäftigen.
Und man hört doch, dass heute auf den Schulen im Religionsunterricht
sich ganz bewusst mit diesen Dingen beschäftigt wird.
Da möchte ich unsere jungen Freunde nur warnen, sich mit diesen Sachen einzulassen.
Das ist für das Fleisch eine kitzlige Sache.
Das regt die Neugier an. Und wie schnell hat man sich damit eingelassen.
Und wie mancher, der das getan hat, hat das bitter, bitter bereuen müssen,
weil man mit dem Satan, dessen Macht und List uns nur allzu wenig bekannt ist.
Obwohl Paulus sagt, seine Gedanken sind uns nicht unbekannt.
Aber wenn man manchmal so mit Gläubigen spricht, dann denkt man,
man hat überhaupt keine Ahnung von der Macht und List des Teufels.
Wenn man manchmal sieht, wie da mit den Einflüssen des Teufels
so spielerisch aus Neugierde mal so ein bisschen experimentiert wird.
Und dann wundert man sich.
Das ist das furchtbare, dass man dann unter diese Einflüsse kommt.
Die Korinther waren davon befreit worden.
Aber leider so, dass sie nicht im Glaubensleben gewachsen waren.
Sie waren Unkundige.
Paulus sagt hier, ich will nicht, dass ihr unkundig seid,
was die geistlichen Gaben oder Offenbarungen oder Dinge betrifft.
Das Wort Offengaben, das wird ja hier in der Elberfelder Übersetzung kursiv gedruckt.
Das heißt, das ist gar nicht da.
Es geht hier um, wenn es auch in dem Kapitel später um die geistlichen Gaben geht,
aber es geht auch um die Dienste, die getan werden.
Also um das, was auf dem geistlichen Gebiet sich geschieht.
Da waren sie unkundig.
Und in Kapitel 3 lesen wir, warum das so war.
Weil sie selber nicht geistlich eingestellt waren.
Ihr Leben nicht dem Herrn und ihrem Gott und Vater geweiht war,
sondern weil sie fleischlich waren.
Das heißt, obwohl sie von neuem geboren waren
und obwohl ihr alter Mensch ausgezogen war,
sie doch noch sich von ihrer alten Natur, von ihrem Fleische lenken und leiten ließen.
Und wer das tut, ist fleischlich.
Und deshalb war eine große Unkenntnis da.
Deshalb war auch Mangel an Unterscheidungsvermögen da.
Und das ist das erste Problem, wo wir hiermit zu tun haben.
Denn Satan war es gelungen.
In dieser Versammlung, von der Kapitel 1 sagt, dass sie an keiner Gnadengabe Mangel hatten.
Das heißt, Gott hatte in dieser Versammlung durch seinen Geist
jede nur erdenkliche Gnadengabe geschenkt
und sie war vorhanden und konnte ausgeübt werden.
Und das war nun wieder etwas, was für diese armen Korinther äußerlich dem sehr ähnelte,
wovon sie vorher befreit war.
Nämlich diese für sie im Augenblick unübersichtliche Vielfalt von geistlichen Betätigungen,
die zum Teil ja auch ganz außergewöhnlicher Art waren,
wie Wunder und Heilungen und so weiter.
Das gab es übrigens auch alles unter im Heidentum.
Sprachenreden und all diese Dinge.
Aber es war da vom Satan.
Und so dass diese Korinther jetzt nicht merkten,
das ist das Problem hier in dem ersten Abschnitt unseres Kapitels,
dass es Satan gelungen war, in diese Versammlung wieder teuflische,
dämonische Einflüsse hineinzubringen.
Und sie waren nicht fähig, diese Einflüsse von dem zu unterscheiden,
was der Heilige Geist in ihrer Mitte wirkte.
So ein trauriger Zustand ist da.
Es geht hier überhaupt nicht darum, dass sich da Ungläubige eingeschlichen hatten.
Es geht hier überhaupt nicht darum, zu unterscheiden, ob einer gläubig oder ungläubig war.
Das ist natürlich eine ganz andere Sache.
Sondern es geht hier darum, dass sie nicht unterscheiden konnten,
dass etwas, was gesagt wurde, vom Teufel war.
Man wird sagen, ja, wie ist das denn überhaupt möglich?
Wie kann das denn das unter Gläubigen sein?
Nun, ich sage, es geht hier nicht um den Unterschied zwischen gläubig und ungläubig.
Und Paulus spricht hier ja in den Briefe nicht nur ausschließlich Gläubige an,
sondern alle, die den Namen des Herrn nannten, das heißt, die sich zu ihm bekannten.
Und da konnten welche dabei sein.
Aber es geht hier darum, dass der Teufel auch Gläubige dazu führen kann,
Dinge zu tun und zu sagen, die zur Verunehrung des Herrn sind.
Das kommt nie vom Herrn. Das ist doch ganz klar.
Und das ist, was der Herr Apostel hier sagt.
Wenn in eurer Versammlung, das ist ja furchtbar gewesen,
jemand sagt, Fluch über Jesum, das hatten sie ihm doch mitgeteilt.
Das wusste er.
Dann wüsst ihr, Korinther, dass das niemals vom Heiligen Geist ist,
sondern dass das nur von einem teuflischen Einfluss stammen kann.
Deshalb tue ich euch kund, nachdem er vorher sagt,
früher wurdet ihr wie die Tiere willenlos geleitet.
Aber das ist jetzt doch nicht mehr so.
Jetzt müsst ihr unterscheiden.
Ihr habt den Heiligen Geist empfangen.
Ihr habt das Wort Gottes in Händen.
Jedenfalls war es doch im Entstehen.
Und jetzt sage ich euch, sagt der Apostel,
dass niemand im Geiste Gottes redend, also unter der Leitung des Geistes,
sagen kann, Fluch über Jesum.
Man kann es sich kaum vorstellen, dass es sowas gab.
Und doch war es so.
Wir sehen heute unter dem Namen Christentum
Bewegungen, in denen Dinge passieren, die genauso schlimm sind.
Gott sei Dank kann man sagen,
da wo man sich wirklich fest am Worte Gottes hält und sich trennt
von allem Bösen, auch auf religiösem Gebiet,
dass man mit solchen Dingen nicht konfrontiert wird.
Aber wenn wir nur in manche Kreise der charismatischen Bewegung schauen,
da werden Dinge gesagt, wenn da in sogenannten Zungen geredet wird,
die nicht viel anders sind als das hier.
Und man sieht, dass da das Unterscheidungsvermögen nicht vorhanden ist.
Und genau so sagt er, niemand sagen kann,
Herr Jesus als nur im heiligen Geiste.
Niemals würde ein Dämon, ein böser Geist den Herrn Jesus Herr nennen.
Dafür gibt es viele Beispiele im Neuen Testament,
besonders in den Evangelien, wo sie den Herrn nannten,
Sohn Gottes, Sohn des Höchsten, Sohn Davids,
aber niemals Herr Jesus.
Eine andere Seite ist die, dass der Gläubige diesen Namen Herr Jesus
gerne aussprechen sollte.
Dass es ihm eine Freude sein sollte, seinen Heiland und Erlöser
jetzt auch das Recht der Herrschaft zuzugestehen.
Und doch wissen wir, das ist auch in der Christenheit,
das macht auch manche falsche Belehrung sein.
Man sollte da also beim ersten Mal, wenn man sowas hört,
doch etwas vorsichtig sein und nicht gleich sagen,
das ist eine falsche Sache,
wenn jemand mal den Namen des Herrn ohne Herr ausspricht.
Aber wenn jemand das nie tun würde,
wenn jemand sich weigern würde, sagen würde, ich bin Christ,
aber sich weigern würde, den Herrn Jesus Herr zu nennen
und immer nur von Christus oder Jesus Christus zu sprechen,
da müsste man sich und ihn, diese Person, wirklich fragen,
ob sie bekehrt ist.
Denn derjenige, der sich dem Herrn durch den Glauben unterworfen hat,
der wird ihn gerne Herr nennen.
Aber es ist eben so, dass im kirchlichen Sektor
diese Begriffe nicht so gelehrt werden.
Und dass man deshalb sich, wenn man so etwas mal hört oder liest,
fragen muss, ist das mit Absicht geschehen
oder ist das auch Unkenntnis da?
Und dann ist natürlich die Möglichkeit zur Belehrung da.
Aber wir sollten schon diese Tatsache,
dass der Herr Jesus unser Herr geworden ist,
auch gerne und willig zum Ausdruck bringen.
Nun das war der Anlass, aus dem der Apostel jetzt weiter geht und sagt,
es gibt schon viele eine große Vielfalt im Glaubensleben.
Es gibt schon eine große Verschiedenheit
in der Versammlung Gottes, in dem Leibe Christi.
Und darauf geht er nun in den folgenden Abschnitt ein.
Aber es ist so, dass man sagen kann,
dass die Überschrift über diesen ganzen Abschnitt doch lautet
Vielfalt und Einheit.
Und das sind Dinge,
wenn man so ein wenig in der Welt und auch unter den Gläubigen,
unter den Menschen im Allgemeinen
und unter den Christen umherschaut,
das sind zwei Dinge,
die wir oft nur mit sehr großer Schwierigkeit miteinander vereinbaren können.
In der Welt ist es so,
und die Gefahr ist bei uns Gläubigen,
und ich denke doch,
dass ich die meisten heute Abend hier als Kinder Gottes ansprechen darf,
ähnlich so, dass man entweder zu dem einen oder zu dem anderen neigt.
Dass man entweder, so wie das heute in der Welt ist,
so einen, gerade hier in unserem Land, in dem wir wohnen, in Deutschland,
einen Pluralismus hat, wo jeder alles machen kann, was er will.
Und das ist dann das Schöne daran,
dass jeder machen kann, was ihm in den Sinn kommt.
Das ist dann die unbegrenzte Vielfalt,
schönes Fremdwort dafür hat man auch gefunden, der Pluralismus.
Aber das ist nicht das Bild der Versammlung Gottes.
Die andere Seite ist die, dass man sagt,
der Mensch neigt zur Uniformität,
und das haben wir hier vor 50 Jahren erlebt.
Da musste alles gleich sein,
äußerlich gleich, innerlich gleich,
und wer abwich, kam ins Konzentrationslager.
Das ist der Mensch.
Und da neigen wir auch alle, wir sind auch alle Menschen.
Da neigen wir auch alle zu.
Der eine, der neigt mehr zu der einen Seite,
und der andere mehr zu der anderen Seite.
Aber Gott sagt, beides ist falsch.
Der Mensch kann nicht das miteinander verbinden,
und das wird uns hier so schön vorgestellt,
dass Gott sagt, ich habe euch alle errettet.
Und jeder ist wieder anders.
Und ich habe euch alle so, wie ich euch geschaffen habe,
nicht mit dem Bösen, nicht mit der Sünde.
Das ist etwas, das muss verurteilt werden,
und das ist auch gerichtet.
Und wir müssen es in unserem Leben auch verurteilen.
Aber ich habe euch so,
jeder mit seinen verschiedenen Veranlagungen und Gaben,
in den Leib integriert, eingefasst.
Aber es ist doch der Leib Christen.
Es sind deshalb Verschiedenheiten von Gnadengaben,
aber derselbe Geist.
Es ist nicht so, dass wie in der Welt Pluralismus
jeder macht, was gerecht ist in seinen Augen.
Und das ist auch noch das Schöne daran.
Nein, es sind zwar, und es ist so schön,
diese Gnadengaben, von denen wir ja in Epheser 4 lesen,
dass der Herr sie als der Erhöhte zur Rechten Gottes
den Menschen und den Erlösten gegeben hat.
Dass das eine solche Vielfalt ist,
dass wir nirgendwo im Neuen Testament
eine vollständige Aufzählung haben.
Wir lesen im Römerbrief in Kapitel 12
von einer ganzen Anzahl von Gaben,
wir können da nicht drauf eingehen jetzt.
Wir lesen hier am Anfang des Kapitels
und dann später am Ende des Kapitels
nochmal zwei ähnliche, aber nicht gleiche Aufstellungen.
Und dann im Epheserbrief, Kapitel 4,
da werden uns nochmal wieder verschiedene Gaben aufgezählt,
die besonders für die Auferbauung,
die geistliche, innerliche Auferbauung des Leibes Christi gehen.
Hier liegt eigentlich mehr der Nachdruck im Korintherbrief,
im ersten Korintherbrief auf dem Zeugnis
von der Macht und Ehrlichkeit Gottes unter den Seinen.
Mehr von diesem Zeugnis nach außen betrachtet.
Was man da in dieser Welt davon sah.
Und da war eine große Vielfalt, wie gesagt,
es werden über 20 verschiedene Gaben im Neuen Testament aufgezählt,
aber nirgendwo steht, dies sind alle Gaben.
Und wenn wir sehen, was hier als Gaben bezeichnet wird,
dann kann man das verstehen, Hilfeleistungen, Regierungen,
am Ende des Kapitels, dann kann man verstehen,
dass es viele Aufgaben,
viele Möglichkeiten des Dienstes für den Herrn gibt,
die hier gar nicht im Neuen Testament alle aufgezählt werden.
Insofern wirklich eine große Vielfalt,
aber es ist derselbe Geist, der in jedem der Glieder,
wo diese Gabe zum Ausdruck kommt,
diese Gnadengabe, die der Herr in seiner Gnade geschenkt hat, wirkt.
Viel Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist.
Es sind Verschiedenheiten von Diensten.
Und Dienst steht immer mit dem Dienst für einen Herrn in Beziehung.
Und deshalb heißt es auch derselbe Herr.
Nicht jeder Bruder, nicht jede Schwester,
und die sind immer hiermit einbegriffen,
natürlich gibt es Einschränkungen im Blick auf den öffentlichen Dienst,
das ist eine andere Sache.
Da kommen wir in Kapitel 14 am Ende noch dazu, wenn der Herr es will.
Aber jeder hat einen anderen Dienst.
Aber es ist der Dienst für den Herrn.
Und dieser Herr ist derselbe für uns alle.
Da sehen wir wieder, Vielfalt, Einheit.
Es ist ein Herr da.
Und zum Schluss wird es dann als Drittes noch weiter ausgeführt.
Es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott.
Alles kommt von dem einen Gott und Vater, der uns hier vorgestellt wird.
Und das sollten die Korinther und das sollen auch wir bedenken.
Dass es nicht darum geht, dass einer sich entfaltet und sich hervortut,
sondern dass alles sich darum dreht,
diese ganze Vielfalt nur dazu dienen soll,
dem Geist Freiheit zu geben,
dem Herrn zu dienen und Gott in unserer Mitte wirken zu lassen.
Manchmal wird gesagt, dass man hier eine Stelle hätte,
wo die göttliche Dreieinheit zum Ausdruck kommt.
Und einerseits könnte man das auch unterstreichen,
aber andererseits ist das hier gar nicht der Gedanke,
dass hier die Dreieinheit, Geist, Sohn und Vater,
denn die Begriffe stehen ja nicht hier zum Ausdruck kommen,
sondern es wird gesagt, dass die Gnadengaben,
die ja auch oft als Gaben des Geistes bezeichnet werden,
durch diesen Geist bewirkt werden.
Es ist ein Geist und es ist ein Herr.
Das ist eigentlich nicht der Charakter,
dass der Herr hier der Sohn Gottes ist,
sondern dass wir alle einen und denselben Herren haben.
Und schließlich geht es nicht um den Vater,
sondern darum, dass alles von Gott ausgeht.
Tatsächlich ist es natürlich so, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist
die Dreieinheit bilden.
Aber da haben wir andere Stellen für.
Hier geht es eigentlich immer darum,
dass Vielfalt und letzten Endes göttliche Einheit da ist.
Und das ist etwas, man könnte sagen,
ja nun, was hat uns das zu sagen?
Wenn wir da ein wenig darüber nachdenken,
dann werden wir feststellen,
dass das das A und O des Zusammenlebens
der Glieder des Leibes ist.
Ob das örtlich ist oder darüber hinaus,
denn hier die Versammlung in Korinth
war ja eine örtliche Versammlung.
Später wird auch von einem weiteren Begriff gesprochen.
Aber es geht ja, der Charakter der Versammlung
wird ja erfahren, zunächst einmal am Orte.
Da ist das so wichtig, dass wir das sehen,
dass alles von einem Zentrum dem Zentrum ausgeht,
wenn wir diesen Begriff dafür einmal anwenden dürfen,
dass der Mittelpunkt unser Herr ist,
Gott und der Heilige Geist.
Und dann ab Vers 7, dann sehen wir etwas,
oder in Vers 7 etwas,
was wieder eine ganz praktische Bedeutung für uns hat,
nämlich, dass alle diese Gaben so eigenartig
und bewundernswert sie den Korinthern
und vielleicht uns auch erscheinen mögen,
dass sie alle nur einen einzigen Zweck hatten,
nämlich, dass sie zum Nutzen gegeben waren.
Das ist eine ganz praktische Sache.
Was man auch an Fähigkeiten oder an Gaben hat,
und wir sehen ja in diesem Kapitel,
dass jedes Glied eine Funktion, eine Gnadengabe hat,
wenn auch nicht, wir verstehen vielleicht meistens darunter
Evangelist oder Hirte oder Lehrer,
das sind nur Gaben, die haben nur etliche,
so wird es gesagt.
Aber eine Aufgabe hat jedes Glied
und das Ziel dieser Aufgabe, dieser Gnadengabe
ist immer der Nutzen.
Und was ist Nutzen in dieser Hinsicht?
Dass die anderen Glieder näher zum Herrn kommen,
ihn besser kennenlernen, ihm besser dienen
und man darf hinzufügen, ihn mehr erwarten.
Diese drei Dinge kann man ganz einfach als Definition sagen,
wenn man fragt, was ist denn Nutzen für die Versammlung?
Dass man den Herrn besser kennenlernt,
dass man ihm besser fähig ist zu dienen
und dass wir ihn mehr lieben und erwarten.
Dazu ist jeder Dienst gegeben.
Und jetzt können wir doch mal sehen,
welche praktische Bedeutung dieses Kapitel hat,
was oft so ein wenig schwer verstanden wird
und ein bisschen theoretisch,
das ist die Aufgabe der Glieder und der Gaben,
da haben wir ein wenig mit zu tun.
Ich habe ja keine Gabe,
weil man eben wieder diese etwas enge Vorstellung hat,
Evangelist, Hirte und Lehrer,
und wenn man das nicht hat, hat man keine Gabe.
Hier wird uns aber ein ganz anderer Gedanke vorgestellt,
dass wir alle, jeder, ob jung oder alt,
da wo wir stehen, da wo der Herr uns hingestellt hat,
zum Nutzen des Ganzen, zur Verherrlichung des Herrn dienen können.
Und dann werden hier neun oder zehn Gaben aufgeführt,
dem einen, denn einem wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben,
einem anderen das Wort der Erkenntnis.
Nun Erkenntnis, das könnte man, wenn es ausgesprochen wird,
wohl dem Lehrer zuschreiben,
aber das Wort der Weisheit,
das hat doch eine mehr praktische Anwendung auf das Leben,
dass man eher dem Hirten zuschreiben könnte,
einem anderen aber Glauben.
Nun wird vielleicht einer fragen,
Glauben haben wir doch alle.
Das ist aber hier nicht gemeint,
sondern hier wird ja von Glauben gesprochen,
den einige haben und andere nicht.
Und das ist Glaube,
das ist der Glaube, von dem der Herr sagt,
dass er Berge versetzen kann,
die Gabe des Glaubens, die nicht jeder hat.
Eine Gabe, die Schwierigkeiten,
die wirklich da sein mögen,
überwinden kann im Blick auf den Herrn.
Und das kann nicht jeder.
Das sind besondere Fähigkeiten,
die manche Geschwister haben
und zum Segen für andere,
gerade in großen Schwierigkeiten, ausgeführt haben.
Dem einen, einem anderen aber Gnaden gaben der Heilungen,
dann Wunderwirkungen,
dann ganz zum Schluss noch die Arten von Sprachen
und Auslegung der Sprachen.
Diese Gaben der Heilungen, der Wunderwirkungen
oder wie es eigentlich wörtlich heißt,
der Machterweisungen und des Redens in Sprachen
und das Auslegen dieser Sprachen,
das waren Gaben, die der Herr
am Anfang der Versammlung gegeben hat.
Und die dazu dienen sollten,
sein Handeln in dieser Welt
unter den Gläubigen, an den Gläubigen
nach außen hin zum Ausdruck zu bringen.
Ich kann mich nicht erinnern,
im Neuen Testament irgendwo zu lesen,
dass ein Kind Gottes geheilt worden wäre
von einem der Apostel.
Es waren immer Ungläubige, die geheilt wurden,
weil darin die Macht Gottes zum Ausdruck kam.
Wir haben manche anderen Beispiele,
wo Gläubige krank waren
und wo für sie gebetet wurde,
aber sie wurden nicht geheilt.
Das war nicht, wie das heute manchmal
fälschlicherweise gesagt wird,
zur Ausübung im Kreise der Gläubigen,
wo dann auch der Kranke noch einen großen,
die Gabe des Glaubens fast haben muss,
und wenn er nicht glaubt,
dann kann man ihn auch nicht heilen.
Darum geht es hier überhaupt nicht.
Hier geht es darum, wie in Apostelgeschichte 3,
dass Petrus kommt und sagt,
im Namen Jesu Christi,
ich sage dir, stehe auf und wandle.
Das war die Macht Gottes.
Da wurde nicht gesagt,
dass derjenige, der da geheilt wurde,
einmal wird es allerdings doch gesagt.
Aber das war eine Ausnahme beim Apostel Paulus.
Glauben haben musste,
sondern es war die Macht Gottes,
die in den Aposteln sprach.
Und das Gleiche galt auch für das Reden in Sprachen.
Das war nicht für die Gläubigen bestimmt,
sondern das war für die Ungläubigen
ein Zeichen Gottes,
so wie es im Kapitel 14 steht.
Und deshalb kann man darüber kurz sagen,
das was heute auf diesem Sektor propagiert wird,
das geht vollständig an dem Worte Gottes vorbei.
Nur es ist eben auch bei uns heute
so viel Unkenntnis in dieser Hinsicht da,
dass wir gar nicht fähig sind,
diesen Dingen,
die nicht dem Worte Gottes entsprechen,
richtig zu begegnen.
Aber wir sehen, dass hier ja auch andere Gaben da waren,
zum Beispiel Unterscheidung der Geister.
Nicht denken wir nur,
was der Apostel Johannes in 1. Johannes 4 sagt.
Prüfet die Geister,
ob sie aus Gott sind.
Da kommt jemand in die Versammlung
und spricht etwas,
das ist vielleicht etwas,
was hat eine gewaltige Redegabe,
aber das was er sagt,
da muss man sagen,
ja ist das die Stimme des guten Hirten oder nicht?
Kann das jeder unterscheiden?
Da ist es wichtig,
diese Gabe der Unterscheidung der Geister zu haben.
Da geht es auch nicht darum zu erkennen,
ob einer gläubig ist oder ungläubig,
sondern zu gehen,
woher kommt das,
was dieser Mann oder diese Frau hier sagt?
Das zu unterscheiden,
ob das vom Heiligen Geist bewirkt ist oder nicht,
das ist die Sache.
Aber dann wieder am Ende dieser Verse,
Vers 11,
alles dieses aber wirkt ein und derselbe Geist
einem jeden insbesondere austeilend,
wie er will.
Er kennt die Fähigkeiten,
so wie es in Matthäus 25 heißt,
wo der Herr seinen Knechten Talente gab,
einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit.
Die Fähigkeit,
das ist die Voraussetzung,
einem jeden insbesondere austeilend,
wie er will,
aber die Fähigkeit gut zu reden
oder ein gutes Gedächtnis zu haben
oder einen scharfen Verstand zu haben,
das ist nicht eine Gnadengabe im Sinne der Schrift.
Das ist eine menschliche Begabung,
die natürlich auch Gott als Schöpfer gegeben hat.
Aber diese Fähigkeit ist das Gefäß,
in das der Heilige Geist die Gabe Gottes hineinlegen kann,
die Gnadengabe.
Aber das bedeutet überhaupt nicht,
dass jeder, der gut reden kann,
nun auch eine Gnadengabe hat als Evangelist oder Lehrer.
Das wäre ganz falsch,
sondern das ist nur das Gefäß,
was der Heilige Geist heiligen kann,
um es für die Gnadengabe Gottes zu gebrauchen.
Aber er ist derjenige, der wird
ein und derselbe Geist
einem jeden insbesondere austeilend,
wie er will.
Und das Ziel,
das ist immer dabei,
dass diese Vielfalt, die unter uns Menschen würde,
das zu einem großen Brei und Durcheinander werden.
Und das ist ja das,
was oftmals, wenn man mit Menschen spricht,
auch mit Gläubigen,
die sagen, ja wie geht das denn bei euch
in den Zusammenkünften zu?
Wer hat denn da die Leitung?
Und man sagt dann,
ja wir unterstellen uns der Leitung des Heiligen Geistes.
Dann schüttelt man mit dem Kopf und sagt,
das kann doch gar nicht funktionieren.
Weil man einfach nicht gewohnt ist,
sich der Leitung des Geistes zu unterstellen.
Es geht hier in unserem Kapitel
nicht um die Zusammenkünfte,
die sind sicher mit darin eingeschlossen.
Hier geht es ganz allgemein darum,
dass der Herr uns einmal wieder,
einmal ganz deutlich,
wie sonst nirgendwo vorstellen will,
so sind meine Gedanken,
das habe ich euch gegeben.
Und wenn wir uns diesem Geiste,
der einem jeden insbesondere
die Gaben austeilt, wie er will,
dann in der Praxis auch die Verwirklichung,
die Ausübung dieser Gabe,
zu der Ausübung dieser Gabe befähigt,
wenn wir uns dieser Leitung unterstellen,
dann wird es keinen Durcheinander geben.
Dann wird es keine Verwirrung geben
und kein Durcheinander,
wie das leicht in der Welt geschehen kann,
wenn keine straffe Organisation da ist.
Sondern dann wird derjenige,
und das ist gerade das Wunderbare,
dass wir auch ganz praktisch
heute Abend mit nach Hause nehmen können,
dann wenn wir alle in Ruhe
und Stille vor dem Herrn sitzen,
auch die Schwestern,
und darum bitten,
dass der Herr doch durch seinen Geist
austeilen möchte, wie gesagt,
nicht nur die Gaben,
sondern auch die praktische Verwirklichung,
dann wird es auch so sein,
das alles zum Nutzen
oder wie es in Kapitel 14 heißt,
zur Erbauung,
zur Förderung des Glaubenslebens
aller Geschwister,
Jung- und Altbrüder,
Geschwestern sein wird.
Das ist gerade die wunderbare,
praktische Erfahrung,
die wir da machen,
von der Vielfalt dessen,
was der Herr uns schenken will
und geschenkt hat,
und der Einheit,
weil es von ihm ausgeht
und auch zu ihm hinführt.
Das wird ab Vers 12,
in Vers 12 einmal
zum Vergleich
unser menschlicher Körper
vorgestellt.
Wenn hier steht, denn gleich wie
so wie der Leib,
und das ist unser menschlicher Körper,
den ja jeder
an sich erfährt und den jeder kennt,
gleich wie der Leib
einer ist und viele Glieder hat,
alle Glieder des Leibes,
aber obgleich viele ein Leib sind,
also auch der Christus.
Hier werden also zwei Dinge
miteinander verglichen,
einerseits der Leib und auf der
anderen Seite der Christus.
Nun daraus geht ja hervor,
schon alleine, wenn es nicht später
noch ganz deutlich erklärt würde,
dass es hier um unseren menschlichen
Körper geht und das kann jeder gut verstehen.
Wenn ein
gesunder Körper, das ist auch ein wichtiger
Punkt, wenn der Körper gesund ist,
dann wird von dem
Kopf, von dem Haupt, mit seiner
Hirnzentrale der ganze
Körper so geleitet, dass
alles harmonisch und
reibungslos so verläuft,
wie es zum Nutzen und
Vorteil des ganzen
Leibes ist. Und es ist ja
erstaunenswert,
mit welch einer Harmonie,
mit welch einer
Vollkommenheit
und mit welch einer Genauigkeit
die Glieder des Körpers
genau die Befehle
des Gehirns, über die wir uns ja gar
nicht immer Rechenschaft ablegen.
Wer denkt denn daran, wenn er
einen Apfel anfassen will oder eine
Tasse nehmen will, was er alles für
Bewegungen machen muss. Das weiß
er überhaupt gar nicht, wie viele
Muskeln in Bewegung kommen,
bis mal die Tasse ergriffen ist
und zum Munde geführt wird und so,
dass nichts auf die Erde tropft.
Entschuldigt, dass ich das mal so drastisch
sage, aber welch eine
Perfektion ist in unserem
menschlichen Körper, wenn er gesund
ist, da, weil
ein Steuerungsorgan da ist
und alles über die
Nervenkanäle und dann über
die Muskeln so
funktioniert, wie es Gott
geschaffen hat. Gleich wie der Leib
einer ist. Es ist eine Einheit,
aber viele Glieder hat.
Aber alle die vielen Glieder,
obgleich viele, doch nur
ein Leib sind. Das ist wieder immer
das Gegeneinander. Vielfalt,
Verwirrung, nein.
Einheit, Uniformität,
nein. Vielfalt und Einheit,
das ist das göttliche,
was kein Mensch zustande bringen kann,
was der Heilige Geist in der
Mitte der Gläubigen zustande bringt.
So ist es auch
bei dem Christus. Wird uns das
menschliche, der menschliche Körper
vorgestellt und hier ist eine der
Stellen, wo mit dem Wort
der Christus, nicht
nur der Herr Jesus als der
verherrlichte Mensch zur rechten Gottes
alleine betrachtet wird.
Da gibt es manche Stellen, in denen das so ist,
sondern hier ist eine der Stellen, wo
mit ihm sein Leib
als eins gesehen wird. Der
Christus ist hier, ist nicht überall
so. Im Kolosserbrief wird auch oft
von dem Christus gesprochen,
aber da ist es doch
meistens der Herr Jesus
alleine zur rechten Gottes.
Wo der Christus ist, sitzen
wir zur rechten Gottes. Wir werden noch
auf Erden betrachtet, aber hier ist eine
Stelle, wo in dem
Wort der Christus,
der Herr Jesus
als der verherrlichte Mensch zur
rechten Gottes, nach dem
Wohlgefallen Gottes und
sein Leib, der uns hier ja
vorgestellt wird, als eins
betrachtet wird, denn es ist eins.
Bald wird dieser
im Augenblick ja noch unnatürliche
Zustand, das Haupt und Leib
getrennt sind, beendet sein,
wenn der Herr Jesus kommt. Aber jetzt ist es noch so.
Ist noch Trennung da,
äußerlich, aber nach Gottes Gedanken
und wir aus
Glauben und aus Gottes Wort
wissen wir, es ist eine
Einheit da, durch den
heiligen Geist, den der Herr
Jesus uns geschenkt hat.
Und das lesen wir dann in Vers 13.
Denn auch in einem Geiste
sind wir alle zu
einem Leibe getauft
worden, es seien Juden oder
Griechen, es seien Sklaven oder Freie
und sind alle mit einem
Leibe getrennt worden.
Das ist die einigende
Kraft unter den
Gliedern des Leibes.
Nicht die gleiche Erziehung,
nicht die gleiche soziale Stellung.
Da sehen wir gerade, dass hier
die Unterschiede da waren und
da sind in der Welt.
Nationale Unterschiede, religiöse
Unterschiede außerhalb des
Christentums, nicht Jude und Grieche,
aber auch soziale Unterschiede.
Und da haben wir doch noch manches Mal was mit zu tun.
Aber
liebe Geschwister, liebe
junge und alte Geschwister,
es gab und
gibt keinen größeren
sozialen Unterschied als den
damals zwischen einem Sklaven
und einem Freien.
Und Gottes Wort sagt,
dass selbst diese Unterschiede
in der Versammlung weggetan sind.
Da existieren die nicht mehr.
Wir haben andere Stellen, in denen noch
viele andere Unterschiede erwähnt
werden, aber
sogar im Galater 3 der
Unterschied zwischen Mann und Frau ist in
Christo weggetan. Hier auf Erden
existiert das noch. Und so ist
das auch mit den Sklaven und Freien.
Das bedeutet nicht, dass die Sklaven
hier zur
Befreiung aufblasen sollten.
In der Versammlung,
im Laibi Christi, da gibt es das nicht.
Und auch wie schwer
fällt uns das oft, um
diese Unterschiede
beiseite zu lassen.
Und wie werden die manchmal
sogar unter Gläubigen noch künstlich
wieder aufgebaut. Ganz
gegen Gottes Gedanken.
Da ist weder Sklave
noch Freier. Das sind
die extremsten sozialen
Unterschiede, die man sich
überhaupt vorstellen kann. Und Gott sagt, die sind
weggetan. Alle einer in Christo.
Denn wir sind alle in
einem Geiste zu einem
Laib getauft.
Ja, das ist so ein Begriff, der wird heute
so viel gebraucht und viel
missbraucht. Aber hier lesen wir das nicht.
Was die Taufe in dem Heiligen
Geist oder mit dem Heiligen Geiste
ist. Das war dort am
Pfingsttage, wie es in Apostelgeschichte
2 war, da wurde
der eine Laib gebildet.
Da wurden die Gläubigen
zu einem Laib
getauft. Und er
hatte darauf hingewiesen. Er sagte in Apostelgeschichte
1, ihr werdet
mit Heiligem Geiste getauft
werden nach nunmehr
nicht vielen Tagen. Das heißt in wenigen
Tagen. Und das waren 10 Tage später.
Das ist die
biblische Erklärung für die Taufe
mit dem Heiligen Geiste. Und man
liest nichts wieder davon. Außer einmal
noch in Apostelgeschichte 10 spricht
Petrus davon. Aber auch rückblickend.
Niemals davon,
dass einzelne Gläubige
heute, nachdem sie
geglaubt haben, nachdem sie
mit dem Geist versiegelt worden sind,
nochmal mit dem Heiligen Geist getauft werden.
Das gibt es nicht. Das steht nirgendwo
in Gottes Wort. Hier haben wir
eigentlich die einzige
ganz deutliche, aber auch
ausreichende Stelle, die uns sagt,
in einem Geiste sind
wir alle zu einem
Laib getauft worden. Und dieser
Laib, das ist ja ganz klar,
wird doch nicht immer wieder von Neuem
gebildet. Wird doch nicht ständig wieder
ein neuer Laib gebildet, sondern er ist da
und wird so betrachtet
als funktionsfähig
und vollkommen,
nichts Unvollkommenes, so wie
der Herr ihn gemacht hat.
Und dann heißt es,
und dann kommt jetzt
in Vers 14
bis Vers 26
eine
Erklärung dieses
Bildes von unserem menschlichen
Körper. In Vers 14
bis 26,
das ist doch wichtig, dass man das sieht,
wird nicht von dem
Laib Christi
als solchem gesprochen, sondern von
unserem Laib, von unserem menschlichen Körper.
Aber immer im
Vergleich zu dem,
was wir in der Versammlung im Laib
Christi haben. Denn dass das
der Fall ist, geht
erstens daraus hervor, dass
in Vers 27 gesagt wird,
ihr aber seid Christi Laib.
Da wird also so eine Art
Schlussstrich gezogen und wird jetzt,
nachdem er von 14 bis 26
über den menschlichen Laib
gesprochen hat, gesagt, ihr aber,
Korinther, ihr seid Christi Laib.
Und der zweite,
das zweite,
die zweite Erklärung ist,
dass in Vers 21
von einem Haupt die Rede ist.
Vers 21 heißt es,
wiederum kann das
Haupt nicht zu den Füßen sagen,
ich bedarf euer nicht. Und das
zeigt uns deutlich, dass es hier nicht um
den Laib Christi geht, denn da wäre eine
solche Sprache völlig unangebracht,
dass der Herr solche Dinge
sagte. Nein, es geht hier
um den menschlichen Körper, von dem
wir eben schon kurz gesprochen haben,
der ein für uns
fassbares Abbild
von diesem göttlichen Gedanken
bildet, was wir begreifen können,
weil jeder das aus eigener
Anschauung und Erfahrung kennt.
Und nun werden uns hier
eigentlich zwei
verschiedene Gesichtspunkte
vorgestellt, die beide wieder
mit diesem Problem
der Einheit und der Vielfalt
zu tun haben. In Vers 14
heißt es ja, in einem
auch der Laib ist nicht
ein Blied, sondern
viele. Es ist also
nicht so, dass alles, dass die
Einheit des Laibes, wir haben das
ja schon betrachtet, darin zum
Ausdruck kommt, dass alles gleich ist.
Dass praktisch nur ein einziges
großes, ein großer
Körperteil da wäre. Oder dass alles,
dass dieser Laib aus lauter gleichen
Körperteilen bestünde.
Kann man sich vorstellen, wäre
eine fast lächerliche Vorstellung.
Aber das ist ganz ernst gemeint
hier. So ist es nicht, denn dann
könnte ja nur immer dasselbe gemacht werden.
Aber Gott will
das ja nicht. Er will ja seine
Größe, seine
Herrlichkeit in der Versammlung unter
den Gläubigen, gerade in der Vielfalt
zum Ausdruck bringen. Und deshalb
ist es so, dass nicht
der Laib nur ein Blied ist,
sondern viele.
Und gerade deshalb
werden wir hier dann
vor einer großen Gefahr
gewarnt. Dass nämlich
der eine, ein
Körperteil, muss man ja sagen, der Fuß
wird hier als erstes erwähnt,
sagt, ach wäre ich doch nur so
wie das Glied, wie die Hand.
Weil ich nicht Hand bin.
Das heißt ja, dass dieser
Fuß und vielleicht weiter gesehen
auch alle anderen Körperteile, alle gerne
die Hand wären, dann wäre der Körper nur
eine Hand. Aber es wäre kein Körper mehr.
Aber die Lektion für uns darin,
ganz praktisch ist, wenn
der Fuß spräche, weil ich nicht Hand
bin, so bin ich nicht von dem Laib.
Ist er deswegen nicht von dem Laib?
Jetzt wenden wir das mal auf uns
an. Wenn jemand sagt, ach,
wenn ich doch nur so wäre, wie der Bruder
sowieso. Stellen wir das uns mal
vor, dass in dem Laib
Christi, in seiner Versammlung,
seiner Gemeinde, alle
Menschen wären, wie der Bruder sowieso.
Das ist das
der Gedanke, der uns hier vorgestellt
wird. Dass alle nur so
wären, wie der berühmte Bruder sowieso.
Oder dieser, auch
dieser einfache, liebe Bruder
sowieso. Alle wären sie gleich.
Und wenn einer nicht so wäre,
sagt er, ja, weil ich nicht so bin.
Das wird uns hier vorgestellt. Und wie manchmal
hat man das schon gedacht. Ach, wäre ich doch so
wie der. Stell mal vor, jeder würde so
denken. Dann wären sie alle gleich
und dann wäre es nicht mehr der Laib.
Nein, sagt der Apostel hier
durch den Geist geleitet.
Wenn der ganze Laib Auge
wäre, wo wäre das Gehör?
Wenn alle gleich wären.
Aber Gott hat,
das ist das Fazit aus diesem ersten
Abschnitt, Vers 18,
Gott hat die Glieder gesetzt.
Nicht ich habe das
zu bestimmen, sondern
der Herr. Aber es geht, wie gesagt,
hier um den Körper, aber wir wenden
das immer auf uns an, auf den
Laib Christi an.
Gott hat die Glieder gesetzt,
an meinem Laib, so wie es ihm
für richtig erschienen ist.
Und da würde kein Körperteil
auf die Idee kommen zu sagen, weil ich
nicht dieser andere Körperteil bin,
fühle ich mich als nicht
dazugehörig. Aber in der
Versammlung unter den Gläubigen, da
geschieht es manches Mal. Wie manches
Mal hat man von Gläubigen gehört, ach,
wenn ich so wäre, wie der Bruder sowieso,
oder wenn ich so schön
so hilfreich
sein könnte, oder so
einen lieben Charakter hätte, wie die
Schwester sowieso, ja dann, dann könnte
ich etwas für den Herrn tun. Aber weil
ich das nicht bin und das nicht habe,
deshalb kann ich nichts tun.
Und man faltet die Hände und
tut nichts. Das ist hier, was
uns hier vorgestellt wird. Und das ist
gar nicht so eine abwegige Sache.
Prüfen wir uns einmal selber, wie
schnell man da hinkommen kann,
so zu denken und dann
träge zu werden. Aber was ist
das Ergebnis davon?
Dass wir dem Herrn nicht
behorchen. Dass wir dem, was
im Auftrage unseres Gottes
nicht entsprechen. Und dass
wir dem Geist in unserem Leben
keine Möglichkeit
zur Wirkung
einräumen.
Und dass wir dadurch dem ganzen Leib
und sicherlich in der Praxis
in erster Linie den Geschwistern,
mit denen wir zusammengestellt sind,
einen
Schaden zufügen.
Sie nicht in den Genuss dessen kommen lassen,
was der Herr tun will, durch uns.
Und das ist die Frage,
warum hat der Herr
mich hier hingestellt? Warum hat der Herr
mir diese Gaben gegeben und nicht jene?
Weil er es besser
wusste als ich. Das ist das Wichtige
hier. Gott hat die Glieder
gesetzt. Nicht ich habe das zu bestimmen.
Nicht ich habe zu fragen, ach, hätte ich
doch so ein Gedächtnis, wie der Bruder
sowieso. Oder könnte ich so schön
den Tisch decken, wie die
Schwester sowieso. Da würde ich immer Leute
einladen. Nein.
Gott hat dich so gemacht
und dich dahingestellt,
so wie er die Glieder auch an
unserem Körper gesetzt hat. Und da
heißt es, das zu erkennen.
So wie
es ihm gefallen hat.
Und ich kann das gar nicht beurteilen
und gehe oft,
wie das Römer 12 ja sagt, über das
Maß meines Glaubens hinaus,
wenn ich etwas machen wollte,
wozu der Herr mir vielleicht gar nicht die Fähigkeiten
gegeben hat. Da gehört auch Besonnenheit
dazu. Aber dann,
und dann heißt es, nun aber
in Vers 20, nun aber sind der
Glieder zwar viele,
aber der Leib ist trotzdem einer.
Immer wieder wird das hier
unterstrichen, damit wir es nur begreifen.
Vielfalt
will der Herr haben, aber es ist sein
Leib, der eine Leib.
Aber dann kommt in Vers 21
die nächste Gefahr.
Das andere Extrem, das nämlich
hier gesagt wird, das Auge
kann nicht zu der Hand sagen,
ich bedarf deiner nicht.
Oder wiederum das Haupt zu
den Füßen, ich bedarf
eurer nicht.
Da haben wir genau die
entgegengesetzte Gefahr.
In unserem Leibe wäre das
unmöglich, dass ein Körperteil
sich über den anderen erhebt und
sagt, ich bin ja viel
edler und deshalb
euch brauche ich überhaupt gar nicht.
Auf diesen Gedanken, das versteht
jedes Kind, würde kein Körperteil
in meinem Leib kommen.
Kann gar nicht möglich sein.
Aber wie schnell
in der Anwendung auf den
Leib Christi und wie oft
ist es uns passiert, könnte sich
wohl einer davon freisprechen.
Wenn wir ganz offen
und ehrlich uns vor dem Herrn prüfen,
dass man nicht schon mal gedacht hat,
ach auf den Bruder, da kann man gut
verzichten. Und dann
sagt man das, was hier steht, ich brauche
dich nicht. Das ist eine
ganz ernste Sache. Denn
damit machen wir uns ja zum
Richter über
den Ort und den Platz
und die Aufgabe, die Gott
einem anderen gegeben hat. Das macht
mit viel Schwachheit sein. Ist es bei mir denn besser?
Kann ich denn sagen, dass ich
fehlerfrei bin? Dass ich wirklich
nur mich vom Herrn leiten lasse?
Muss man doch leider
sagen, dass es nicht so ist.
Aber wie schnell ist man oft bei der Hand
sich über einen anderen zu stellen,
über diesen Bruder oder jene
Schwester und zu sagen, ach ohne den
wäre es viel schöner nicht. Ist das nicht
wirklich wahr? Und hier wird uns gesagt,
welch ein Hochmut
das ist, wenn ein Gläubiger
so denkt. Sich einbildet,
er könnte beurteilen,
warum der und der da ist,
mit all seiner Schwachheit.
Ach ihr Lieben, lasst uns
erkennen, was hier
das Fazit, das Ergebnis
ist, da in Vers 24
Gott hat den Leib zusammengefügt.
Nicht ich und nicht du.
Wir sind nicht dafür verantwortlich,
wie der Leib zusammengefügt ist. Das ist
das Werk Gottes. Und lasst uns
das anerkennen und stehen lassen
und uns nochmals nicht über
andere stellen. Im
Eigendünkel und Selbstüberhebung
so wie das vorige
ja genau das Gegenteil war.
Das war so eine Art Selbstunterschätzung.
Ich möchte gerne was mehr sein.
Und man sieht sich selber so schwach
an, dass man nichts tun kann.
Hier sieht man,
dass man sich so hoch erhebt,
dass man meint, auf die anderen verzichten zu
können. Und was wird das Ergebnis sein?
Man hat leider,
müsste sich ja auch wohl jeder
sagen, dass man sich diesen Vorwurf
selber schon manches Mal machen musste.
Dass man dann unfähig war,
als Glied am Leibe Christi
sich von ihm zu nutzen
und Erbauung
der anderen gebrauchen zu lassen
und damit auch zu seiner Ehre.
Und wieder wird hier gesagt,
Gott hat den Leib zusammen
gefügt, indem er
dem Mangelhafteren, das was wir
so verächtlich
betrachtet haben und wir wollen
hier
das nicht verbrämen, sondern es
so beim Namen nennen, wie es leider
manches Mal geschieht, dass man
Geschwister verachtet hat.
Gott hat dem Mangelhafteren
reichlichere Ehre gegeben.
Ach, wenn ich an meinen
Leib denke, da sind manche Glieder
nicht wahr, oder wenn wir
so in der Welt herumschauen,
da sind manche Körperteile, die sind
in Begriffe
der menschlichen Schönheit
und die werden herausgeputzt, die werden
dargestellt. Aber da sagt der
Herr, diese Glieder, die brauchen
keine Ehre. Aber es gibt Glieder,
Körperteile auch im weiteren
Sinne, die sehen
regelrecht hässlich aus. Die sind ganz
verborgen im Inneren des Körpers.
Aber das sind viel wichtigere
Dinge. Man kann schon, ein Mensch
kann schon ohne Beine leben.
Aber er kann nicht ohne
sein Herz leben, nicht ohne seine Lunge
und nicht ohne seine Nieren,
sonstige Körperteile,
die mangelhaft sind, die
sagen wir mal, wie es hier heißt,
nicht so wohlanständig sind.
Und die deshalb auch verhüllt sind, schon
vom Schöpfer, aber wichtige Funktionen
haben.
Wer will das im Leibe Christi
beurteilen? Wie manche
Schwester, wie mancher Bruder, der nie
in den Vordergrund getreten ist, aber
in der Stille, im Gebet
für die Gläubigen am Orte,
für die Brüder und Schwestern
im Werke des Herrn eingestreten
ist. Welch ein
äußerlich mangelhaftes
Glied am Leibe Christi
mache es sein. Wo mancher gedacht hat, ach, der macht
ja gar nichts. Aber der Herr weiß es.
Und er gibt dem, diesem
größere Ehre. Und diejenigen,
die in der Öffentlichkeit dienen, die man
bewundert, weil sie eine große
Kenntnis haben oder weil sie viel
Menschenseelen zum Herrn geführt haben,
die brauchen keine Ehre,
die bekommen sie schon von den
anderen.
Aber wir sollten uns den Gedanken
und den Blickwinkel Gottes,
unseres Gottes und Vaters zu eigen machen.
Dass wir diese Dinge mit
seinen Augen sehen, das wird uns hier
vorgestellt. Und das möchte er,
dass wir da ein wenig mehr
von begreifen. Dass wir,
was auch so wichtig ist,
dass wir die Versammlung Gottes
mit seinen Augen
betrachten. Wir sehen oft nur
diese Dinge, die ja zum Teil
durchaus vorhanden sein mögen.
Schwachheiten und auch Verkehrtes.
Und dann geht uns der Blick für das,
was der Herr in seiner Versammlung
sieht und zum Ausdruck gebracht
haben will, ganz und gar
verloren. Und deshalb ist das
so wichtig, dass wir diese
Belehrungen hier noch einmal wieder
vor unsere
Herzen stellen dürfen
und sehen dürfen, dass
in Vers 27 dann abschließend
gesagt wird, ihr aber seid
Christi Leib. Ist das nicht noch
viel was Herrlicheres,
als nur unser menschlicher Leib,
so wunderbar er ist, aber der Leib
zerfällt. Der wird,
wenn wir sterben, wird er, wenn der
Herr nicht kommt, dann wird er im Staub
zerfallen. Aber der Leib Christi,
der wird ewig zur Herrlichkeit
Gottes sein. Sicherlich steht auch
unser Leib wieder in Herrlichkeit
auf. Aber der Leib Christi,
das ist etwas, was von viel
größerer Bedeutung für unseren
Gott und Vater ist. Und deshalb heißt es,
ihr aber seid Christi Leib
und Glieder in Sonderheit.
Wieder Leib, die Einheit,
Glieder, die Vielfalt. Aber
hier sehen wir etwas, was oft nicht so
recht verstanden wird, wenn ich das zum Schluss
nochmal sagen darf,
dass tatsächlich die örtliche
Versammlung in Korinth
hier als Christi Leib
betrachtet wird. Ihr aber,
sagt er. Er sagt nicht, wir alle,
das stimmt natürlich auch.
Er sagt, ihr dort in Korinth, ihr seid
und er sagt absichtlich nicht,
das wäre nämlich falsch gewesen,
der Leib Christi. Das waren
sie ja nicht. Sie waren ja nicht
der ganze Leib Christi.
Der besteht ja
in dieser Betrachtungsweise
aus allen
wahren Gläubigen, wo immer sie auch
sein mochten, in Ephesus, wo Paulus
war und in Rom und wo auch immer.
Aber der wichtige Punkt
hier, der in diesem Vers zum Ausdruck kommt,
ist, dass die Korinther,
die Versammlung Gottes in Korinth
da an den Orten
zum Ausdruck brachte,
was der Leib war. Sie war
die Versammlung
und brachte zum Ausdruck,
es ist der Leib Christi.
Und deshalb ist das so,
dass wenn an einer Versammlung,
das ist jetzt nur mal eine
Anmerkung, die nicht in den Text
gehört, wenn in einer Versammlung
etwas geschieht,
das kann sich nicht eine andere
Versammlung aussuchen, ob sie
das anerkennt oder nicht.
Denn damit würde sie diesen
Charakter, dass die Versammlung,
der Ausdruck des Leibes an dem
Orte ist, völlig vom Tisch
fegen. Das steht
keiner anderen Versammlung zu,
das in ihrem
Gutdenken zu beurteilen.
Aber die andere Seite ist die,
und das ist auch etwas ganz Wichtiges,
dass wenn eine Versammlung
in diesem Charakter des
Leibes Christi handelt
oder handeln muss, dass sie sich
darüber klar sein muss, dass sie im Namen
und im Auftrage
des Herrn für
den ganzen Leib
auf Erden handelt. Das heißt,
dass jede andere Versammlung,
die ja auch wieder der
Ausdruck dieses Leibes ist,
in diesem vorliegenden Falle
unter Kenntnis der Dinge genau
so handeln würde. Das ist mal
eine ganz praktische Sache, die man sich
mal gut merken kann,
für solche Dinge, dass man nicht sagt,
ja, hier in unserem Falle
müsste so oder so gehandelt werden,
ob das andere auch so täten,
ist eine Frage. Das geht nicht.
Man muss sich darüber klar sein,
dass wenn gehandelt wird,
dass an Orten so
im Auftrage und Namen des Herrn
gehandelt wird, dass an jedem anderen
Orte genauso gehandelt würde
und deshalb auch die Sache
anerkannt wird.
Aber wenn gehandelt wird,
im Normalfalle,
dann kann man das nicht aussuchen.
Ihr seid, ob man das anerkennt
oder nicht, ihr seid Christi Leib
und Glieder in Sonderheit. Ihr seid,
stellt den Charakter
des Leibes Christi an dem Orte
dar. Und dann
führt er noch einmal
einige Gaben auf.
Wieder teilweise andere
als die, die er am Anfang
des Kapitels aufgeführt hat.
Und stellt dann die Frage,
dass eben nicht,
um damit zum Ausdruck zu bringen, dass nicht
alles gleich ist. Und das ist auch
etwas für unsere Brüder
bei den Charismatikern,
die sagen teilweise,
jeder Gläubige muss in Sprachen
reden. Paulus sagt, tun sie das
alle? Reden alle in Sprachen?
Und die Antwort lautet, wie bei all den
anderen Fragen auch, nein.
Denn er hat ja verschiedene Gaben
gegeben und es gibt nicht eine
Gabe, die jeder hat.
Reden alle in Sprachen?
Nein.
Und deshalb ist das ganz falsch, wenn man sagt,
das ist gerade der Beweis, dass man
ein geistlicher Christ ist, wenn man in Sprachen
redet. Denn der Apostel sagt,
die Gabe hat gar nicht jeder. Das müsste
also sich heute dann ganz und gar
gewandelt haben. Das nochmal
zur Korrektur dieses falschen
Gedankens, der sich aber
so weit verbreitet, dass auch manchmal
so bei Gläubigen, die
wirklich nicht sich von diesem
schwärmerischen Geist beeinflussen lassen wollen,
doch Fragen kommen, ja könnte das denn nicht sein?
Lies das Wort Gottes, dann wirst
du merken, dass das Wort Gottes
darüber recht klar ist.
Aber es geht
in dem Apostel, und damit schließt
er dieses Kapitel ja, gar nicht
darum, dass man nach Gaben
alleine trachtet. Er sagt zwar,
eifert um die Gaben.
Und die Frage, wie kann man das machen,
um Gaben eifern,
um größere Gnadengaben eifern,
sich eifrig darum bemühen,
wie kann man das machen?
Indem man auf eine Bibelschule geht
oder sich
mit dem Wort Gottes viel beschäftigt?
Nein.
Dadurch, dass man sich dem
Herrn hingibt, dass man bereit
ist, da, wo man steht,
dem Herrn treu zu dienen, das
ist, wie ein Bruder einmal
sagte, wenn mehr
Hingabe bei uns vorhanden
wäre für den Herrn, dann wären
auch mehr Gaben da. Und
eine Form der Hingabe,
dieser vortrefflichere Weg,
diese Liebe, die uns im nächsten
Kapitel vorgestellt wird, das ist
eine der wichtigsten Voraussetzungen
für jeden Dienst.
Und deshalb ist das nächste Kapitel, das wir dann
sogar für morgen betrachten, nicht
deplatziert, nicht Fehlamorte,
nicht eine lästige
Unterbrechung dieser
Ausführungen, entschuldigt, dass ich das so sage,
das ist ja gar nicht der Gedanke.
Das ist nicht eine Unterbrechung des Gedankens
über den Dienst der Gaben,
sondern es ist der Mittelpunkt.
Und wenn wir in die Einladung geschrieben
haben, der Geist, der
Kraft in Kapitel 12,
wenn wir hier die Gaben vor Augen haben
und das, was der Herr geschenkt hat, dann
heißt, so wie der Apostel es einmal
dem Timotheus schrieb, Kapitel 13
der Geist der Liebe und dann
Kapitel 14, die Besonnenheit
in der praktischen Ausführung, sodass wir
diese drei Dinge, die Paulus
einem Timotheus schrieb, Gott hat uns
nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben,
sondern der Kraft und der Liebe
und der Besonnenheit, wie sie in wirklich
göttlich bewundernswerter
Weise in unseren drei Kapiteln,
mit denen wir uns hier nachmittags
an Hilfe beschäftigen dürfen, wiederfinden. …
Transcription automatique:
…
Lasst uns heute Abend lesen aus dem 1. Korintherbrief das 13. Kapitel. 1. Korinther 13.
Wenn ich mit den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich ein
tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. Und wenn ich Prophezeiung habe und alle Geheimnisse
und alle Erkenntnisse weiß und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber nicht Liebe
habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine habe zur Speisung der Armen austeilen werde und
wenn ich meinen Leib hingebe, auf das ich verbrannt werde, aber nicht Liebe habe, so ist es mir nichts
nütze. Die Liebe ist langmütig, ist gütig. Die Liebe neidet nicht. Die Liebe tut nicht groß. Sie bläht
sich nicht auf. Sie gebärdet sich nicht unanständig. Sie sucht nicht das ihrige. Sie lässt sich nicht
erbittern. Sie rechnet Böses nicht zu. Sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie
freut sich mit der Wahrheit. Sie erträgt alles. Sie glaubt alles. Sie hofft alles. Sie erduldet alles.
Die Liebe vergeht nimmer. Seien es aber Prophezeiungen, sie werden weggetan werden. Seien es
Sprachen, sie werden aufhören. Sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen
stückweise und wir prophezeien stückweise. Wenn aber das vollkommene gekommen sein wird, dann wird
das was stückweise ist, weggetan werden. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie
ein Kind, urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war. Denn wir
sehen jetzt durch einen Spiegel. Undeutlich. Dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne
ich stückweise. Dann aber werde ich erkennen, gleich wie auch ich erkannt worden bin. Nun
aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe. Diese drei. Die größte aber von diesen ist die Liebe. Soweit
das Wort Gottes. In dem letzten Vers des vorigen Kapitels, Kapitel 12, Vers 31, hatte der Apostel
Paulus gesagt, eifert aber um die größeren Gnadengaben. Und einen noch weit vortrefflicheren
Weg zeige ich euch. Der Apostel hatte ja in dem vorigen Kapitel den Korintern die Mannigfaltigkeit
der Gaben, die Gott durch den Heiligen Geist seinem Volke, seiner Versammlung, dem Leibe
Christen geschenkt hatte, vorgestellt. Und wir hatten gesehen, dass darin ganz besonders diese,
man darf wohl sagen, dieses göttlich große Gleichgewicht zum Ausdruck kommt, was uns Menschen,
auch uns Gläubigen, oft so schwer zu verwirklichen fällt. Nämlich, dass auf der einen Seite eine
göttliche Vielfalt von Gaben da ist, aber auf der anderen Seite es ein Leib ist. Wir stehen leicht
in der Gefahr, entweder zu dem einen oder nur zu dem anderen zu neigen. Entweder alles in ungeordneter
Vielfalt für schön und richtig zu halten, wie das heute in der Welt so ist und auch unter Gläubigen
manchmal. Oder aber eine starre Uniformität, wobei man dann meint, das wäre vielleicht Einheit. Aber
es ist beides nicht der göttliche Gedanke, sondern da ist, wenn es nach Gottes Gedanken geht, dann wird
die Vielfalt und gleichzeitig die Einheit seines Geistes zum Ausdruck kommen. Und das ist das Zeichen
der Macht und der Kraft Gottes, die auch heute, wie damals, sicherlich in ganz besonderer Weise in den
Anfangszeiten, aber auch zu allen Zeiten in der Versammlung als Zeugnis der Gnade und der Macht
Gottes auf Erden wirksam ist. Und das war der Inhalt des 12. Kapitels. Diese beiden Seiten. Immer
dass die Einheit und die Vielfalt miteinander in menschlicher Sprache, göttliche Gedanken zu
offenbaren. Aber der Apostel hatte wie gesagt gesagt, ich zeige euch, nun eifert darum diese
Gnadengaben zu besitzen und auszuüben. Und wir hatten uns schon daran erinnert, wie kann man das
machen? Ist das durch eine menschliche Anstrengung oder Ausbildung zu erreichen? Ich glaube nicht.
Ich denke eher, dass es einfach dieser Eifer um das, was der Herr wirken kann, darin bestehen kann,
dass wir uns mit mehr Hingabe ihm weihen. Dann kann er uns auch mehr anvertrauen. Aber wenn wir
uns selbst im Vordergrund sehen, dann kann der Herr mit uns überhaupt nichts anfangen. Und da so
kommt der Apostel zu dem jetzigen Kapitel. Er sagt, ich zeige euch aber einen noch vortrefflicheren
Weg. Denn bei dem Eifer um die Gaben, da kann es tatsächlich sein, dass man sich selber sieht und
dann kann der Herr gar nichts geben, dann kann er ja gar nichts tun. Aber wenn dieser vortrefflichere
Weg beschritten wird, den wir hier in Kapitel 13 vor uns haben, dann kann der Herr wirklich wirken.
Und der Apostel hatte schon in Kapitel 8 dieses Briefes, Vers 1, in der zweiten Hälfte von Vers 1
gesagt, etwas worauf er hier wieder zurückkommt. Da hatte er gesagt, die Erkenntnis bläht auf,
aber die Liebe erbaut. Und man kann wohl sagen, dass das 13. Kapitel hier eine Erweiterung,
eine Ausarbeitung dieses Gedankens ist. Die Liebe erbaut. Erkenntnis kann schnell aufblähen. Wie
schnell kann das sein, dass jemand, der meint, vermeintlich er hätte mehr Kenntnis als andere,
sich sofort über diese erhaben dünkt. Und dann ist es aufblähend. Aber wenn wirklich Liebe
vorhanden ist, dann wird immer das Ziel sein, dem anderen zu dienen. Und das baut auf. Und
darauf, das ist der vortrefflichere Weg. Denn es geht ja um Auferbauung. Es geht ja um die Auswirkung,
um die Ausübung der Gaben. Aber Paulus sagt hier in Kapitel 13, was hilft mir die größte Gabe,
wenn meine Gesinnung nicht vor dem Herrn die richtige ist. Und deshalb wird hier in Kapitel
13 uns, wie es oft genannt worden ist, und mit Recht sicherlich, das hohe Lied der Liebe im
Neuen Testament vorgestellt. Der Geist der Liebe der jeden. Und wir haben ja gesehen,
vorgestern Abend, dass es hier nicht nur um einige Diener geht, sondern um jedes Glied am Leibe. Und
jedes Glied hat eine Aufgabe. Dass hier jedes Glied angesprochen ist. Die Liebe, die hier der
vortrefflichere Weg ist, auf dem wir dem Herrn untereinander dienen und unserem Platz gerecht
werden. Nun ist das ja ein Wort, das wie wenige in der heutigen Zeit und Welt, in der wir leben,
eine Inflationstendenz unterlegen hat. Was wird heute alles unter dem Begriff Liebe
zusammengefasst und darunter geschoben. Aber damit haben wir es, Gott sei Dank, überhaupt
nicht zu tun. Denn das Wort Liebe, was hier im Neuen Testament gebraucht wird, das wissen wir
sicher, werden sicherlich die meisten wissen. Das ist ein Ausdruck, wo Gott schon so eine
Weisheit geoffenbart hat, dass er ein Wort genommen hat, was in der damaligen Sprache, in der das
Neue Testament geschrieben ist, fast unbekannt war. Es war kein neues Wort. Aber es war ein Wort,
was so in der normalen Umgangssprache ein ganz unscheinbares Randdasein führte. Wo die Menschen
gar nichts, das existierte zwar, aber kein Mensch gebrauchte es. Es gibt ja auch heute so Worte in
der modernen Sprache, die zwar existieren, aber die kaum jemand gebraucht. Man versteht sie zwar,
aber sie sind so in einem Seitenschubfach. So ähnlich war das mit diesem Wort. Es war ein Wort,
was existierte, was auch jeder verstand, aber es wurde einfach nicht gebraucht oder nur sehr
wenig gebraucht. Man hatte andere Worte. Eros und so etwas, das wurde gebraucht bei den Griechen.
Das waren die großen Worte. Aber dieses Wort Agape oder das Hauptwort oder Agapao, das hatte
so ein unscheinbares Schattendasein. Und man sieht die Leitung Gottes darin, dass er dieses Wort nahm,
was nicht von dem Schmutz der Sünde und mit dem menschlichen Gedankengut befrachtet war,
dass er das aus seinem Schattendasein zog und dass das Wort wurde, was in der Bibel einzig und
allein für die wahre Liebe gebraucht wird. Es gibt noch ein anderes Wort, nicht wahr,
das Tätigkeitswort Phileo, wird auch viel gebraucht für die Liebe, aber doch bei Weitem
nicht so wie dieses Wort, was für die Liebe Gottes verwendet wird. Das war keine Neuschöpfung,
aber es war etwas, wo Gott sagte, das kann ich am besten als Instrument benutzen, um das zu
offenbaren, was meine Natur ist. Wie könnte das, wie ist das überhaupt so etwas, dass menschliche
Worte benutzt werden müssen und Gott sie auch benutzt, um göttliche, himmlische Dinge auszudrücken.
Worte, die ja alle, unsere Worte sind alle irgendwo und irgendwie beschmutzt. Und deswegen
sieht man, dass der heilige Geist Worte ausgesucht hat, deren Bedeutung wir nicht mit unserem Verstand
begreifen können und wir nicht in einem Lexikon nachgucken können, was wohl die Bedeutung dieses
Wortes ist. Man hört das manchmal, ist das sogar auf Konferenzen gesagt wird, ja das Wort sowieso
und dann wird um einen geistlichen Begriff gesprochen, das bedeutet, das liest man im
Lexikon, das bedeutet das und das. Da wird man die Bedeutung dieses Wortes unter den Menschen finden
können, aber nicht die Bedeutung, die sie in Gottes Wort hat. Denn in 1. Korinther 2 lesen wir,
dass unser Gott durch seinen heiligen Geist in vielen Dingen, natürlich nicht, wenn es sich um
irdische und geschichtliche Dinge handelte, aber wenn es sich um die Offenbarungen seines Wesens
handelte, Worte benutzt, die der heilige Geist gebraucht hat, gewählt hat, in Worten gelehrt
durch den Geist und so eins ist dieses Wort hier auch. Deshalb werden wir dafür niemals die
Bedeutung in dieser Welt, in einem Lexikon dieser Welt erfahren, sondern wir müssen das einzige
Buch, das uns darüber Auskunft geben kann, das ist das Wort Gottes selber, was diese Liebe,
diese göttliche Liebe bedeutet. Und da ist das Erste und bevor wir auf dieses Kapitel eingehen,
wenn wir etwas von diesem Kapitel begreifen wollen, dann müssen wir uns erstmal damit
beschäftigen, ja was ist das denn hier für eine Liebe? Ist das das, was heute in der Welt als
Liebe bezeichnet wird? Oder das, was man als soziales Verhalten bezeichnet, nicht alle so
moderne Begriffe, das ist nicht damit gemeint. Sondern hier ist das damit gemeint, was Gottes
Wesen ist. Und wenn wir das nicht begreifen, dann können wir dieses ganze Kapitel niemals verstehen
und erst recht nicht praktizieren. Und deshalb müssen wir uns ein wenig mit diesem Wort Liebe
beschäftigen, was hier so oft in diesem Kapitel erwähnt wird. Und da möchte ich doch einmal diese
beiden Verse im ersten Brief des Johannes, in Kapitel 4 des ersten Johannesbriefes lesen,
in denen dieses Wort uns als erstes in der grundsätzlich erklärt wird. Und das ist 1.
Johannes 4, Vers 8, in der zweiten Hälfte, wo es heißt, denn Gott ist Liebe. Und dann noch einmal
im Vers 16 in der Mitte. Und wir haben erkannt und wir glauben die Liebe, die Gott zu uns hat.
Gott ist Liebe. Zweimal in diesem Kapitel, es ist ja genügend bekannt, so nehme ich an, wird gesagt,
dass diese Liebe nicht Gott ist, nicht Gott, nicht die Liebe ist Gott, aber Gott ist Liebe. Dass das
die Natur Gottes ist. Es wird im gleichen Brief gesagt, in Kapitel 1, Vers 7, Gott ist Licht. Das
brauchte nur einmal gesagt zu werden. Das reicht. Das versteht jeder, dass das die Heiligkeit,
man könnte sagen die Unnahbarkeit Gottes ist. Das begreift man schnell, dass Gott ein heiliges,
ja das heilige Wesen ist. Aber das Gott Liebe ist, das wird uns zweimal gezeigt. Gott ist Liebe. Es
ist seine Natur, sein Wesen. Und wir sehen, dass von aller Ewigkeit diese Liebe Gottes,
des Vaters, ein vollkommenes Gegenüber, einen vollkommenen Empfänger hatte. Und das war der
Sohn Gottes, der von dieser Liebe sagen konnte in Johannes 17, du hast mich geliebt vor Grundlegung
der Welt. Da sehen wir, was die göttliche Liebe wirklich ist. Die Liebe des Vaters in aller
Ewigkeit zu dem Sohne, von der der Sohn hier auf Erden in Johannes 17 sagte, du hast mich geliebt
vor Grundlegung der Welt. Da sehen wir, dass es eine vollkommene Liebe war, die einen vollkommenen
Gegenstand hatte und sich vollkommen entfaltete zwischen dem Vater und seinem Sohne, der in seinem
Schoße war. Das ist, das zeigt uns, wenn man das mal so sagen darf, so ein Rückblick, so ein
Scheinwerferstrahl in die Ewigkeit und dann dürfen wir so einen Blick tun in das Vaterhaus und sehen
da den Vater und den Sohn. Gott ist Liebe und wie sich diese göttliche Liebe in vollkommener Weise
und vollkommener Harmonie ungestört entfaltete dort im Vaterhaus, weil es das und immer floss,
aber auch immer ein vollkommenes Gegenüber hatte. Und man geht sicherlich nicht fehl, wenn es auch
nicht dort so steht, dass der Sohn auch in der Ewigkeit den Vater geliebt hat. Er war sein Schoßkind,
sein Werkmeister. Aber dann begreift man es eigentlich umso weniger menschlich gesehen,
dass jetzt als Gott die Welt geschaffen hatte, die Sünde in die Welt gekommen war und die Menschen
sich zu Gottes, anstatt seine Diener zu sein, sich ihm willig zu unterwerfen, zu seinen Gegnern,
zu seinen Feinden geworden waren. Dass jetzt als diese Welt in ihrer Geschichte erprobt worden ist,
auf vielerlei Weise Gott in der Fülle der Zeiten seinen Sohn gesandt hat und darin seine Liebe zu
seinen Feinden geoffenbart hat. Also auf der einen Seite, also hat Gott die Welt geliebt. Es war ja
seine Schöpfung. Aber er sah, dass sie von ihm abgefallen war und sich gegen ihn gestellt hatte.
Und jetzt sehen wir, dass Gottes Liebe nicht eine Liebe ist, wie das, was wir so unter uns Menschen
kennen und uns gar nicht anders vorstellen können. Dass da doch immer etwas sein muss,
was die Liebe hervorruft, was ein würdiger Gegenstand ist, dieser Liebe. Aber Gottes Liebe,
diese Göttlichkeit und Vollkommenheit zeigt sich daran, dass es eben nicht so sein musste,
dass Gottes Liebe ja wie ein Quell, wie ein Strom strömt, auch dann, wenn der Gegenstand nicht
würdig ist. Denn die Welt war der Liebe Gottes durchaus nicht würdig. Wenn wir Johannes 3,
Vers 16 lesen, also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, war die
Welt dieser Liebe gotteswürdig. Hat sie sich dieser Liebe würdig erwiesen? Oder wenn wir
noch einen Schritt weiter gehen und die einzelnen Menschen darin betrachten und sehen, was der
Apostel Paulus in Römer 5 dazu sagt, in Vers 8 nicht. Gott aber erweist seine Liebe gegen uns
darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Könnte man das erwarten,
dass Gottes Liebe sich Sündern erweist, gegenüber erweist? Menschlich gesehen ganz bestimmt nicht.
Aber darin offenbart sich gerade dieser göttliche Charakter der Liebe, der vollkommene Charakter
der Liebe Gottes, dass Gott Liebe ist, dass das nicht nur eine Eigenschaft Gottes ist,
dass er Liebe offenbart, dass er Liebe hat, sondern dass er es ist, er auch die Quelle davon ist.
Dass diese Liebe sich gegenüber solchen erwiesen hat, die Sünder und seine Feinde waren. Weil
diese Liebe nicht darauf angewiesen ist, dass derjenige, der Partner oder der das Gegenüber,
sich dieser Liebe würdig oder dieser Liebe würdig ist. Aber das zeigt uns auf der anderen Seite auch,
dass diese Liebe Gottes eben göttlich deshalb ist, weil sie gleichzeitig in der Lage ist,
denen das zu tun, was nötig ist, damit der Gegenstand würdig werden kann. Denn sonst würde
Gott sich selbst nicht verleuchten, wenn er Liebe ausüben würde und ständig ausüben würde und
damit sich eins machen, Gemeinschaft machen würde mit jemandem, der ihm ganz entgegengesetzt ist.
Die Liebe Gottes offenbarte sich in der Dahingabe seines Sohnes zu seinen Feinden. Aber sie
offenbarte sich auch darin, und da sehen wir eben die Untrennbarkeit des Wesens Gottes,
dass nicht nur seine Liebe offenbar wurde, sondern dass die Tatsache, dass er Licht ist,
dass er Heiligkeit ist, auch ihre vollkommene Entfaltung, Enthüllung am Kreuz von Golgatha
fand, sodass die Heiligkeit und die Liebe Gottes geoffenbart und erfüllt am Kreuze dazu führten,
dass wir, die wir an den Herrn Jesus geglaubt haben, jetzt in Übereinstimmung mit dem Wesen
Gottes geworden sind, sodass er seine Liebe sogar, weil wir jetzt seiner Natur teilhaftig geworden
sind, seiner Heiligkeit teilhaftig geworden sind, nicht nur die Gegenstände der Liebe,
sondern durch die neue Geburt aufgrund des Werkes des Herrn Jesus, die neue Geburt,
eine neue Natur, die Natur Gottes empfangen haben, die seiner Heiligkeit entspricht und jetzt deshalb
auch gesagt werden kann, dass seine Liebe, das wird ja auch in Römer 5 gesagt, Römer 5, Vers 5,
dass die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsere Herzen durch den Heiligen Geist,
welcher uns gegeben worden ist. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen. Auf der einen
Seite heißt es, wir sind Gottes Licht und wir sind Licht in dem Herrn. Auf der anderen Seite heißt es,
dass die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen ist und das ist die Stellung eines Christen. Das
ist das Wesen eines Christen, dass er ganz in Übereinstimmung, in Harmonie mit dem Wesen Gottes
ist, denn sonst könnte er ja mit Gott keine Gemeinschaft haben. Das ist jedenfalls ein
Gesichtspunkt, wenn wir an die Versöhnung und all die Dinge, Kindschaft und Sohnschaft und
all das andere, das lassen wir mal hier außen vor, diese Betrachtungsweise. Hier geht es nur darum,
dass wir dem Wesen Gottes entsprechen, aber dass es auf der einen Seite ist, dass wir Licht in dem
Herrn sind, aber auf der anderen Seite, dass die Liebe Gottes nicht nur zu uns gekommen ist und
wir sie erfahren haben und dafür gar nicht genug danken können, aber dass diese Liebe jetzt in
unser Herz ausgegossen ist, wie in ein offenes Gefäß, dass wir diese voll sind und sein dürfen
von dieser göttlichen Liebe. Aber diese Liebe, wie gesagt, eine Liebe, die nicht dadurch hervorgerufen
wird, dass etwas da ist, was dieser Liebe sich würdig erweist oder was diese Liebe hervorruft,
sondern die einfach uns mit der Natur Gottes verbindet und die deshalb uns auch ganz frei
macht von der Abhängigkeit und von dem Blicken auf die Menschen. Wenn wir so in der Liebe Gottes
ruhen und das ist eigentlich die Voraussetzung für dieses Kapitel, was wir hier vor uns haben,
dass wir wissen, wir sind Gegenstände der Liebe Gottes, wir sind erfüllt davon, sie ist
ausgegossen in unsere Herzen und wir dürfen uns daran erfreuen und darin ruhen, aber dann heißt
es auch weiter, dass wir diese Liebe anderen gegenüber offenbaren. Epheser 5 heißt es,
als Kinder Gottes, die seiner und das sind solche, die seiner Natur teilhaftig geworden sind,
wandelt in Liebe. Aber diese Liebe Gottes ist das nicht so, dass wir dadurch, wenn wir uns
deren bewusst sind, dass wir von all dem, was auf dieser Erde ist und in dieser Welt ist,
dass uns das davon ganz frei macht. Wenn wir daran denken, dass wir als ehemalige Sünder
solch einen Strom göttlicher Zuneigung, göttlicher Liebe erfahren haben, die sich uns,
als wir noch Feinde waren, zugewandt hat, aber die jetzt, wo wir Kinder Gottes geworden sind,
uns einhüllt, sodass wir ganz und gar in dieser Ruhe, wie es der Dillida Dichter ja auch sagt,
nicht war, in dieser Liebe ruhen dürfen. Und wenn ich in dieser Liebe ruhen darf und darin mein
Ruheort gefunden habe und jetzt sehe, dass der Herr, das Gott, der Vater oder wie es hier der
Herr als das Haupt seines Leibes mich hier auf Erden an einen bestimmten Platz gestellt hat,
dann ist doch das Wichtige, dass ich mein Verhältnis zu dem Herrn und durch ihn zu dem
Vater genieße und mich daran erfreue. Und dass ich dann, wenn ich dann sehe um mich herum,
als Glied an dem Leibe Christi, dass da derjenige oder diejenige das nötig hat und oder ich da
dies helfen kann, dass dann aus dieser Ruhe, diesem Frieden der Liebe Gottes heraus und auch
dem Wunsch dieser Liebe Betätigung zu geben und dem Wunsch unserem Herrn nachzufolgen und
Nachahmer Gottes zu sein und in Liebe zu wandeln, so wie es in Epheser 5 Vers 1 heißt, dass von
daher ein Dienst als Glied am Leibe Christi für andere alleine Frucht bringen ist. Und wenn wir
dann sehen, was hier uns in diesem Kapitel so vorgestellt wird, dann begreifen wir, dass wir
oft so wenig, so wenig praktisch von dieser Liebe erfüllt sind. Denn Paulus sagt hier in Kapitel 13
Vers 1, wenn ich mit Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich ein
tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. Da ist jemand und Paulus war so jemand,
der wirklich die höchsten Gaben hatte, die man sich vorstellen konnte. Und das macht doch Eindruck
auf uns armselige Menschen. Ist das nicht so? Aber er sagt, wenn ich Liebe, wenn ich keine Liebe
dabei habe, dann ist das nur, dann macht man noch so eine herrliche Rede führen können. Dann macht
man noch so einen geschliffenen Vortrag haben. Dann macht man noch so herrlich die Wahrheiten
zu Herzen gehen, zum Ausdruck bringen. Aber wenn die Liebe mich nicht bewegt, dieses zu tun, dann
ist das wie ein schönes Musikinstrument, das man sich anhört, wo man einen wunderbaren Klang gehört
hat. Aber das, ob der Herr das Gewissen, das Herz erreicht, besser das Herz in diesem Falle, das ist
eine ganz andere Sache. Und deswegen sagt er, wenn ich mit Sprachen der Menschen und Engel rede und
gerade das, diese, man könnte sagen, niedrigste und letzte aller Gaben, die immer, wenn sie aufgezählt
werden, an letzter Stelle stehen, die wurde bei den Korinthern so an eine höchste Stelle gestellt.
Und deshalb erwähnt der Paulus die hier an erster Stelle. Er sagt, wenn ich all diese Sprachen
redete und Paulus redete in vielen Sprachen, er sagte, ich rede mehr als in Sprachen, sie alle
zusammen. Aber er sagt, wenn ich keine Liebe habe, dann ist das wie ein schallendes Zimbel, wie ein
schöner Klang, der einen Augenblick den Raum durchzieht und dann ist es vorbei und es hat
keine Wirkung, weil die Liebe nicht die Triebfeder ist, weil die Kapitel 8 Vers 1 die Liebe erbaut.
Die Liebe sucht ja den Nutzen und den Segen der anderen Glieder an dem Leibe. Dann sagt er im
Kapitel in Vers 2, wenn ich Prophezeiung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß und wenn
ich allen Glauben habe, sodass ich Berge versetze, so bin ich nichts. Hier geht es viel weiter als
in dem ersten Beispiel, wo es ja nur um, wie gesagt, die geringste von Gott an letzter Stelle
immer genannte Gabe, die aber äußerlich viel darstellte. Nicht, wenn jetzt jemand da in allen
möglichen Sprachen redet, das imponiert sowieso schon, aber wenn es dann auch noch jemand ist,
der diese Sprache nicht gelernt hat, sondern sie durch eine Geisteswirkung sprechen kann,
nun kann man sich vorstellen, was das auf fleischlich und einfältige Leute für einen
Eindruck gemacht hat. Aber er sagt, wie gesagt, wie eine schallende Zimbel. Aber hier geht es
um mehr. Hier geht es um Prophezeiung. Das war damals bei den Aposteln sicherlich das Voraussagen
zukünftiger noch nicht geoffenbarter Geheimnisse. Oft wird das auch als Offenbarung genannt. Aber
Prophezeiung, dass der Dienst eines Propheten muss nicht immer Offenbarung zukünftiger Ereignisse
sein. Wir haben manche Propheten im Alten Testament, schon im Alten Testament, die gar
nicht auf die Zukunft groß prophezeiten. Wenn wir an Jonah denken. Das war ein Evangelist,
wenn man das so will, im Alten Testament. Der stellte sich in Ninive hin und sagte,
noch 40 Tage, so weit hat er in die Zukunft gesprochen. Aber das war keine Weissagung in
dem Sinne. Und so wird Ninive umgekehrt werden. Aber es wurde gar nicht umgekehrt, weil sie Buße
getan hat. Es war also eine Bußpredigt. Aber das zeigt uns, man könnte manche anderen Beispiele
anführen, dass ein Prophet nicht unbedingt etwas sagte, was für die Zukunft bestimmt war,
wie wir das so landläufig oft meinen, sondern das Kennzeichen des Propheten war immer in erster
Linie, dass er sozusagen das Sprachrohr Gottes war, das unter in einer bestimmten Situation
Gottes Gedanken klar zum Ausdruck brachte, um dadurch Herz und Gewissen zu erreichen. Das
heißt, wenn jemand Prophezeiung hatte, diese Gabe hatte, dann musste er sozusagen doch sein Ohr am
Munde des Herrn haben. Oder wenn es hier heißt, wenn ich alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß.
Paulus war ja so jemand, dem Gott viele Geheimnisse anvertraut hatte, die er dann später weiter
geoffenbart hatte und alle Erkenntnis. Wer könnte wohl sagen, dass er einen Menschen, einen Gläubigen
gekannt hätte, der so wie Paulus, solch eine Erkenntnis wie Paulus hatte, von dem ein Petrus
in seinem zweiten Brief schreiben musste, dass seine Briefe schwer zu verstehen waren. Und Petrus
hatte doch auch viel Erkenntnis. Wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, wir haben
uns gestern schon mit dieser Gabe des Glaubens beschäftigt, dass das eine bestimmte Gnadengabe
ist, durch die Gott Menschen, Gläubige befähigt, auch in größten Schwierigkeiten seinen Werken
durchzuführen. Das hat nicht jeder. Aber Paulus sagt, wenn ich alles das habe, aber nicht Liebe
habe, dann bin ich nichts. Dann kann ich vielleicht, deshalb wird wohl hier gesagt, bin ich nichts. Dann
kann es vielleicht so sein, dass ich anderen dadurch einen Segen bereite, aber ich bin selber
dadurch nichts. Und wenn ich in Vers 3, wenn ich alle meine habe zur Speisung der Armen austeilen
werde, meinen Leib hingebe, auf das ich verbrannt werde, aber nicht Liebe habe, so ist es mir nichts
nützlich. Es hat ja Menschen gegeben, die vieles für andere getan haben, auch bis heute. Und es
gibt viele Leute, die sogar ihr Leben hingegeben haben, aus Protest, haben sich mit Benzin übergossen
und sich auf dem Marktplatz verbrannt. Aber was haben sie davon? Was hat das für einen Sinn? Was
für eine Heldentat ist das? Der Mensch ist erschüttert, wenn er sowas sieht. Aber Paulus sagt, was
hilft das denn, wenn ich das tue und ich habe keine Liebe? Dann ist mir das nichts, so wie es heißt, so
ist es mir nichts nützlich. Wenn man daran denkt, das zeigt uns mal etwas als kleine Fußnote gesagt,
den unendlichen Wert des Werkes unseres Herrn, der ja auch sich hingegeben hat für uns, aber der es
getan hat aus Liebe für uns. Das zeigt uns, was die Hingabe des Herrn, das ist jetzt nur mal eine
kleine Anmerkung, ich weiß nicht, welch einen Wert und welch eine gewaltige Tatsache das war, dass der
Herr Jesus sagt, an manchen Stellen wird es ja im Neuen Testament gesagt, dass er sich für uns
hingegeben hat, der uns geliebt und sich für uns hingegeben hat. Wenn das erste nicht wäre, dann
würde das hingeben überhaupt keinen Wert haben, weil die Person da nicht hinter steht. Aber hier
steht die ganze Person des Sohnes Gottes, der sich für uns hingegeben hat. Aber Paulus sagt, wenn ich
mich selber hingeben würde, aber nicht die Liebe hätte, es würde mir nichts nützlich sein. Andere
würden vielleicht dadurch beeindruckt sein und das ist auch oft so, aber es würde mir selber
nichts nützen. Und dann kommt er darauf zu sprechen, was die Liebe tatsächlich positiv ist. Aber nochmals,
das ist nicht hier eine menschliche Eigenschaft. Es gibt ja liebenswürdige Menschen, das möchte
ich auch noch ganz deutlich sagen, denn die Eigenschaften selber, die sind ja so einfach
und so klar, dass man kaum ein Wort darüber zu verlieren braucht. Es gibt ja Menschen, die von
Natur aus liebevoll sind, die von Natur aus liebenswürdig sind, aber das ist hier nicht
gemeint. Es gibt Menschen, die von Natur aus langmütig sind, so wie es hier an erster Stelle
heißt, die Liebe ist langmütig, ist gütig. Es gibt Menschen, die von Natur aus langmütig und
gütig sind. Brauchen die hier nichts zu lernen, dann hätte ich mir ja die ganze erste Viertelstunde
sparen können, wenn das damit gemeint wäre. Das ist hier nicht gemeint. Das ist ein ganz wichtiger
Punkt, der vielleicht gerade unter Gläubigen oft missverstanden wird. Man sagt manchmal,
ja der hat ja so einen Charakter, der hat es leicht zu glauben, der hat es leicht ein Christ
zu sein und ein anderer, dem diese Liebe abgeht, der hat es schwer. Ist das denn so? Gibt es denn
Menschen, denen Gottes von Natur aus, denen die von Natur aus einen Vorteil haben, wenn es um
den Glauben geht? Gibt es das? Ich glaube nicht. Ich glaube auch nicht, dass es eine Schriftstelle
gibt, die uns das zeigt, dass es das gibt. Also muss da etwas falsch sein, wenn man sagt, der hat
es besonders leicht und das ist es auch. Da ist etwas ganz Falsches drin, nämlich wenn man glaubt,
dass jemand es auf dem Glaubenswege leichter hätte als der andere, von Natur aus, dann wäre ja etwas
Gutes in unserer alten Natur. Ist das denn so? Wir verstehen schon, dass das nicht so ist und dass
das sogar, dass es Eigenschaften gibt allerdings, die den, die Gott sehen möchte bei uns und die
er uns geschenkt hat, äußerlich sehr ähnlich sind. So wie zum Beispiel in dem Gleichnis in
Matthäus 13, der Lolch, das Unkraut, dem Weizen auch sehr ähnlich war und doch nicht dasselbe war.
Und deswegen darf man nicht denken, dass jemand, der von Natur aus einen milden Charakter hat,
dass der es nun leichter hat, denn der steht in einer ganz großen Gefahr, dass er auch dann langmütig
und milde ist, wenn es heißt, Front zu machen. Wenn es heißt, für den Herrn Front zu machen,
wenn es heißt, sich für den Herrn klar zu entscheiden und nicht nachgiebig zu sein,
dann wird der, der von Natur milde und nachgiebig ist, dem also, wie man meint, seine Natur einen
Vorteil bietet, in die Schlinge des Satans fallen. Man hat das oft erlebt, dass Brüder und Schwestern,
die so milde sind, wenn es darauf ankam, sich für den Herrn in einer Situation zu entscheiden,
auch weich und milde und damit Werkzeuge des Teufels geworden sind. Das ist das, das ist gar
nicht so. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die aufbrausend und egoistisch sind, die haben es
immer schwierig, würde man sagen, aber die anderen auch. Und deshalb müssen wir festhalten, dass es
hier überhaupt nicht um menschlich-natürliche Eigenschaften geht, sondern um etwas, was der
Herr in uns bewirkt hat und bewirken will, Tag für Tag. Und deshalb müssen wir das immer wieder lernen
und können nicht sagen, ach ja, geduldig bin ich ja von Natur, das habe ich zu Hause gelernt.
Dann ist man auch mal geduldig, wenn es heißt, jetzt muss ich für den Herrn einstehen. Und so
könnte man weiter fortfahren. Aber wenn wir sehen, dass diese Eigenschaften in der Natur, im
Wesen und im Leben des Herrn ihren Ausdruck fanden. Der Herr war langmütig, aber er hat auch zu den
Pharisäern einmal und öfter mal ganz deutliche Worte gesprochen, wo es nicht angebracht war,
langmütig zu sein. Und wo jemand, der von Natur geduldig ist, vielleicht gesagt hätte, das lasse
ich auch noch über mich ergehen, wenn Gott dadurch verunehrt wird. Und da sehen wir all diese
Eigenschaften, wir haben es in dem Liede heute am Anfang der Stunde zum Ausdruck gebracht, dass
das Lieben des Herrn Jesus uns all diese Eigenschaften offenbart, die Langmut, die Güte,
dieses Nicht-Neiden, dieses Nicht-Groß-Tun und so weiter. Und das möchte ich noch einmal auf das
zurückkommen, was ich am Anfang gesagt habe, dass wir eigentlich diese Liebe Gottes, diese
Eigenschaften nur offenbaren können, wenn wir ruhen und unsere völlige Befriedigung gefunden
haben in der Liebe Gottes, die ausgegossen ist in unsere Herzen. Dann schaue ich nicht. Erst dann
und nur dann, wenn ich darin meine volle Befriedigung finde und wer weiß, wie weit wir alle,
ich eingeschlossen, davon entfernt sind, dann schaue ich nicht auf meinen Nachbarn, auch nicht auf den
Bruder und beneide ich, wenn es ihm äußerlich vielleicht etwas besser geht als mir. Oder wenn
er vielleicht eine größere Fähigkeit hat, einen Dienst zu tun, egal welchen. Vielleicht meistens
geht es ja dann um das Sichtbare, was wir gestern Abend betrachtet haben, nicht das, was Ehre vor
den Menschen einbringt. Aber wenn ich von der Liebe des Herrn, unseres Gottes und Vaters und des
Herrn Jesus zu uns erfüllt bin, dann kann ich mich freuen, wenn der Herr jemanden benutzt, um zum
Segen für andere. Aber wenn ich das nicht habe und mein ganzer Blick immer nur darauf gerichtet ist,
weil ich keine Ruhe, keinen Frieden in mir habe, nicht in dieser Liebe Ruhe, dann werde ich immer
neidisch sein, schnell dazu neigen, neidisch zu sein, wenn jemand anders es in irgendeiner Weise
besser hat oder besser bekommt. Aber die Liebe neidet nicht. Aber das ist nicht so eine Askese
hier gemeint, wie das so in der Philosophie ist, nicht wir gucken nicht die anderen an,
beschränke dich mit dem, was du hast und sieh dein Ziel. Nein, es ist hier, die Liebe freut sich sogar,
wenn es dem anderen gut geht und auch vielleicht, wenn es dem anderen besser geht als mir, wenn
einer da ist, der eine größere Kenntnis oder Gabe hat oder einen größeren Reichtum hat. Warum soll
ich das beneiden? Vielleicht wäre es gar nicht gut, wenn ich das hätte. Die Liebe neidet nicht.
Die Liebe tut nicht groß. Was ist das eigentlich so für eine armselige Sache, wenn ein Mensch so
mit sich selbst beschäftigt ist, dass er sich immer gegenüber den anderen größer darstellen muss,
als er ist. Und doch müssen wir doch sagen, dass keiner sich davon freisprechen kann. Dass immer
die Tendenz da ist, uns gegenüber den anderen aufzublähen und immer zu zeigen, naja, ich bin
ja auch noch werlich. Aber der Apostel sagt, der geile Geist sagt, die Liebe tut nicht groß. Wenn
wir, die mit der Größe der Liebe unseres Herrn und Heilandes beschäftigt sind, wo bleiben wir
denn dann? Ist da dann noch Platz? Das ist doch sowas Praktisches für uns nicht. Ist da dann noch
Platz, dass wir irgendwo eine Bedeutung haben? Dann geht es doch nur darum, so wie Johannes der
Täufer es einmal sagt, er muss wachsen und ich muss abnehmen. Das war jemand, der, obwohl es
da ja um den Herrn persönlich ging, aber wo man sagen könnte, die Liebe tut nicht groß. Er war
sogar froh, wenn der Herr mehr zu ehren kam und er mehr zurück trat. Sie bläht sich nicht auf,
ist ja fast das Gleiche. Sie gebärdet sich nicht uneinständig. Was wird manchmal getan,
um die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu lenken, auch Untergläubigen? Dass es tatsächlich bis
ans Uneinständige geht, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. In der Welt kriegen wir das ja
immer vorgeblasen. Immer vorgeblasen, sorg dafür, dass du im Mittelpunkt stehst. Tue Gutes und rede
davon. Nicht immer wieder sich in den Mittelpunkt stellen. Das wird uns doch ständig eingeblasen.
Aber es ist genau das Gegenteil von dem, was die Liebe Gottes in unserem Leben geoffenbart hat
und praktisch dann auch bewirken will. Die Liebe sucht nicht das Ihrige, sondern Liebe ist ja zu
dem anderen gewandt und ist nicht deswegen und sucht nicht das des anderen, weil er nun unserer
Liebe wert ist, sondern weil es mein Bruder ist. Ich liebe ja doch die Kinder Gottes nicht deshalb
oder die Geschwister nicht, weil sie mir so sympathisch sind. Das wäre ja wieder natürliche
Liebe. Sondern ich liebe sie, weil ich sie, weil ich sehe und weiß, dass es Kinder Gottes sind,
die die gleiche, für die Gott, der Vater, den gleichen Preis bezahlt hat, wie für mich. Die der
gleichen Natur teilhaftig geworden sind, wie ich. Das ist der Grund, weshalb ich liebe und nicht,
weil ich den anderen sympathisch finde. Das ist die menschliche, natürliche Liebe, die Gott auch
gegeben hat und die auch irgendwo sicherlich ihren Platz hat. Nicht in der Ehe, in der Familie. Da ist
natürliche Liebe der Kinder zu den Eltern und der Eltern zu den Kindern. Hat Gott gegeben, sagt er
übrigens auch, dass das Ende der Zeiten nicht mehr da sein wird. Ohne natürliche Liebe. Das ist aber
ganz was anderes als dieses, sondern das sind die Beziehungen, die Gott unter die Menschen gegeben
hat, in ihren Familienbeziehungen. Und davon wird sogar gesagt, dass die in der Endzeit nicht mehr
da sind. Und wir sehen das ja schon teilweise. Sie sucht nicht das ihrige, sie lässt sich nicht
erbittern. Das sind die ersten acht Punkte, von denen man sagen könnte, dass das die passiven
Kennzeichen sind, weil hier immer gesagt wird, was die Liebe nicht tut. Da wird gar nicht gesagt,
was aktiv geschieht, sondern einfach, was sie nicht tut. Sie lässt sich nicht erbittern. Und
wie schnell ist man, wenn man, ich möchte das immer wieder unterstreichen, wenn wir nicht in
dieser Gemeinschaft, die ja auf Liebe beruht, mit dem Herrn ruhen, wie schnell werden wir dann
erbittert durch jemanden, durch irgendein Verhalten. Auch wenn ich mit dem Herrn in Harmonie und in
Gemeinschaft bin, wirklich in meinem praktischen Leben, dann wird mich doch so schnell nichts
erschüttern. Und das möchte ich doch, dass wir das mal uns auch wirklich ins Herz senken lassen,
dass wir, dass diese Liebe uns in unserem Leben ein ruhender Pol werden kann und soll. Und dass
uns das eigentlich erst befähigt, den Dienst zu tun. Wie oft ist es so, denn es geht ja in
diesem Kapitel um den Dienst für den Herrn. Vorher wird gesprochen von den Gaben, danach von dem Dienst
und hier wird uns ja der Weg vorgestellt, auf dem der rechte Dienst geschehen kann. Aber wie oft
geschieht es, dass man etwas tut, weil man denkt, es wäre ja wohl nötig. Seien wir doch ehrlich.
Wie viel Segen ist dadurch hervorgerufen worden, dass man sich gedrungen fühlt, etwas zu tun,
weil die anderen es ja wohl von einem erwarteten. Das kann der Herr benutzen zum Segen, aber es ist
doch nicht die richtige Triebfeder. Und wie viel mehr könnte der Herr tun, wenn es wirklich aus
Liebe zu ihm geschieht. Aber dafür brauchen wir diese innerliche Gemeinschaft, diese innerlichen
Frieden, diese innerliche Ruhe, die von der, die durch dieses Bewusstsein der Liebe des Herrn zu
mir und zu jedem von uns hervorgerufen wird. Und dann können wir auch sehen, in den nächsten drei
sind ja ungefähr 15 oder 16, je nachdem wie weit, wie man es zählt, Eigenschaften, die hier
vorgestellt werden. Aber das nächste in Vers 6 werden uns eigentlich Dinge vorgestellt, wo mehr
die Freude am Guten zum Ausdruck kommt. Erst in den ersten Versen wird ja eigentlich mehr das Passive,
das Zurücktreten, das eigenen Ich vorgestellt. Selbstverleuchtung, vielleicht könnte man es
nennen. Aber hier dann in Vers 6, da wird eigentlich mehr in den nächsten Punkten die Freude am Guten
hervorgehen, was auch ein Kennzeichen der Liebe ist. Aber das erste ist Selbstverleuchtung. Und
wie schwer fährt uns das. Aber dann Vers 6, die Freude am Guten. Sie freut sich nicht der
Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit. Und wie leicht kann das sein, nicht,
war das so eine Freude an der Ungerechtigkeit. Auch Schadenfreude. Wie schnell kann das in einem
Aufkommen nicht, dass man sagt, das geschieht dem Recht. Das ist nicht die göttliche Liebe. Das weiß
man auch. Aber wie verurteilen wir das? Das muss ich mir auch selber die Frage stellen. Verurteile
ich solche Regungen? Oder nimmt man das nicht viel zu leicht als eine menschliche Erscheinung,
die so im menschlichen Leben auftritt, hin? Und wir fragen uns dann, warum so wenig Kraft und so
wenig wahre Liebe bei uns da ist. Weil wir uns zu wenig in dem Licht Gottes aufhalten. Und hier wird
mal ganz deutlich, dass Licht Gottes auf diese Liebe Gottes scheinen gelassen. Und dann sehen
wir, wie manches da in unserem Leben sein kann und auch ist vielleicht, was die wirkliche Entfaltung
der Liebe Gottes verhindert. Sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der
Wahrheit. Und dann kommen zum Schluss diese Eigenschaften, die auch ja nur dann möglich sind,
wenn wir wirklich diese innere, und ich möchte das immer wieder unterstreichen, diese innere Ruhe und
den Genuss an der Liebe des Vaters haben. Sie freut sich, sie erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles, sie erduldet alles. Wie schnell können wir misstrauisch sein gegenüber den
Geschwistern, vermuten alles Mögliche. Und vielleicht ist es auch manchmal so. Aber Liebe
ist das nicht. Oft ist das, dass man nur seine eigene geistliche Erkenntnis und Durchblicksvermögen
zum Ausdruck bringt. Aber wenn man das einer Seele gegenüber zum Ausdruck bringt, dann wie kann man,
welchen Schaden kann man damit ausüben, wenn es hier, wenn uns hier gesagt wird, dass wir das
gerade nicht tun sollen. Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles nicht. Wie schnell
sind wir damit fertig, dass wir sagen, da ist keine Hoffnung mehr. Braucht man gar nicht mehr
mit zurechnen. Aber dann bedeutet das auch, dass unser Dienst aufhört. Wenn ich bei jemanden keine
Hoffnung mehr habe, dann tue ich auch nichts mehr. Und dann sehen wir, dass die Liebe Gottes in uns
nicht mehr zur Auswirkung kommt. Ich möchte es noch einmal unterstreichen, dass wir hier doch
sehen, dass was wir im Leben, was der Herr in seinem Leben geoffenbart hat, der einen Judas zum
Beispiel ertragen hat drei Jahre, obwohl er vom ersten Tage hätte sagen können, du gehörst hier
nicht hin. Hat alles erduldet von seinen anderen Düngern. Hat er das alles auf sich genommen. Das
war die Liebe des Herrn. Man könnte sich ja fragen, warum hat er das getan? Die Liebe des Herrn. Und
dann kommt der Apostel in dem zweiten Teil des Kapitels zu dem im Vers 8 noch mal zu der
Schlussfolgerung. Die Liebe vergeht nimmer. Alles andere in diesem Kapitel vergeht, aber die Liebe
nicht. Warum nicht? Weil sie Gottes Wesen ist. Gott ist Liebe und deshalb kann die Liebe nicht
vergehen. Was vorher steht und was nachher folgt, das wird vergehen. Sei es, wird ja auch erklärt,
sei es Prophezeiung, dieser Dienst an Gläubigen, dieser Dienst an Menschen, die in Unvollkommenheit
hier auf Erden noch leben, wird einmal sein Ende finden. Prophezeiungen, sie werden weggetan werden
durch das Eingreifen Gottes. Wenn der Herr Jesus kommt, um uns aufzunehmen, dann wird das ein Ende
finden. Dann wird der Herr das durch sein eigenes Eingreifen beenden. Dann wird es keine Prophezeiung
mehr geben. Kein Reden mehr aus der Gegenwart Gottes zu solchen, die vielleicht in der Gottesferne
stehen, weil wir dann in seiner Nähe sind, im Vaterhause. Deswegen werden die Prophezeiungen
weggetan werden. Seien es Sprachen, da heißt es nicht, sie werden weggetan werden, sondern da
steht, sie werden aufhören. Ist ein anderer Ausdruck. Während dann Erkenntnis, das dritte,
wieder gesagt wird, sie wird weggetan werden. Es kommt ein Augenblick, wo ich keine Erkenntnis
mehr zusammen brauche, in dem Augenblick, wenn der Herr Jesus kommt und ich erkennen werde, wie ich
selbst erkannt worden bin. Aber deshalb ist es umso auffälliger, dass hier von den Sprachen gesagt
wird, dass sie aufhören werden. Das heißt also nicht, dass sie dann den Schluss darf man doch
ohne weiteres hier ziehen, dass sie dann ihr Ende finden werden, wenn der Herr eingreifen wird,
um uns heimzuholen, die Gläubigen heimzuholen, sondern das da und dann kann es ja nur vorher
sein, dass vorher zu irgendeinem Zeitpunkt die Notwendigkeit aufhört zu bestehen für diese
Sprachen, sodass sie aufhören. Und ich bin überzeugt davon, dass sie schon vor vielen
hundert Jahren, kurz nach dem Vollendung des Neuen Testamentes aufgehört haben. Dafür gibt es viele
andere Zeugnisse des Wortes, zum Beispiel Hebräer 2, nicht wahr, wenn da der Apostel, der Schreiber
des Hebräerbriefes in Hebräer 2 sagt, dass schon damals bei der Verkündigung des Evangeliums es
eine Sache war, die der Vergangenheit angehörte. Wenn es in Hebräer 2 heißt von der Errettung,
Hebräer 2 Vers 3, welche den Anfang ihrer Verkündigung durch den Herrn empfangen hat
und uns von denen bestätigt worden ist, die es gehört haben. Indem Gott außerdem mit zeugte,
sowohl durch Zeichen als Wunder und mancherlei Wunderwerke und Austeilungen des heiligen Geistes
nach seinem Willen. Da sehen wir also jemanden, der selber schon nicht mehr zu der allerersten
Zeit der Apostel gehörte. Es war, er spricht hier von dem Herrn, der den Anfang gemacht hat
und dann von denen, die es gehört haben. Das waren also seine Apostel, die er berufen hat und die es
dann den anderen weitergegeben haben. Uns von denen bestätigt worden ist, die es gehört haben. Also
der Schreiber gehörte nicht zu denen, die direkt den Herrn in seinem Leben gekannt haben. Das trifft
ja unter anderem auch auf Paulus zu. Aber der sagt hier schon kurz vor dem Jahre 70, also gar
nicht so spät, dass das alles schon der Vergangenheit angehörte. Dass diese Wunderwirkungen,
zu denen ja auch das Reden in Sprachen hörte, eine Sache war, die er hier als eine Vergangenheitsangelegenheit
betrachte. Gott zeugte mit, spricht nicht davon, dass das immer noch so war. Und so könnte man
noch eine Reihe anderer Indizien anführen, die zeigen, dass die Sprachen tatsächlich zu einem
ganz anderen, viel früheren Zeitpunkt aufgehört haben, als die Prophezeiung und die Erkenntnis,
die dann weggetan werden wird, wenn der Jesus kommt. Es gibt ja auch hier viel Verwirrung. Es
gibt ja manche, die sagen, dass auch die Prophezeiung und die Erkenntnis schon weggetan
ist. Dass nämlich das besondere Gaben gewesen wären, was für welche, kann ich mir allerdings
auch nicht vorstellen, die nur in der Anfangszeit der Christenheit gewesen wären. Und dass das
heute gar nicht mehr der Fall wäre. Aber die Sprachen, die würden noch bestehen. Aber das
führt uns zu weit, wenn wir da noch drauf eingehen. Wir wollen uns hier an den Bibeltext halten,
denn wir erkennen stückweise und wir prophezeien stückweise. Daraus geht ja deutlich hervor,
dass jetzt die Erkenntnis und die Prophezeiung noch da ist. Aber es ist eben nichts Vollkommenes.
Es ist etwas, was stückweise ist. Das ist alles in unserem jetzigen Zustand, in unserer jetzigen,
in der Zeit, in der wir leben, hier auf Erden, wird alles immer stückwerk bleiben. Das bedeutet
nicht, dass wir da verantwortungslos oder gleichgültig sein dürfen. Nein, es ist einfach,
hier dieses Stückwerk bezieht sich darauf, dass wir als Menschen, als Schwache, noch auch unter
den Folgen der Sünde leidende Geschöpfe, einfach nicht zu einer Vollkommenheit kommen können. Selbst
wenn wir es wollten, ist unmöglich. Wir können hier nicht zu einer Vollkommenheit kommen, weil
wir noch in dieser Schöpfung uns befinden und auch unter den Folgen der Sünde leiden. Jetzt,
aber wenn das Vollkommene gekommen sein wird, dann wird das, was stückweise ist,
weggetan werden. Und das ist ohne Zweifel wieder auf den Augenblick bezogen, wenn der Herr Jesus
kommt, um uns heimzuholen. Solange bleibt alles Stückwerk. Hier auf Erden wird nichts, wird nie
ein Zustand erreicht werden, wo alles vollkommen ist. Obwohl auch hier manche Ausleger sagen,
das wäre jetzt inzwischen gekommen durch die Verlendung des Neuen Testament. Mentes wäre
ein Zustand, ein gewisser Zustand der Vollkommenheit da. Und solange hätten diese Dinge ihren Platz
gehabt. Aber dafür gibt es doch keine verständliche Begründung dafür, dieses Vollkommene in der
jetzigen Zeit zu suchen. Es ist nicht vollkommen. Aber wenn das Vollkommene gekommen sein wird,
damals wie heute, bei der Entrückung des Herrn, dann wird das, was stückweise ist,
das was hier unvollkommen ist, weggetan werden. Dann kommt ein zweiter Vergleich. Paulus sagt,
wenn ich, als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind. Da dachte ich wie ein Kind und urteilte
wie ein Kind. Aber als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war. So ist es auch mit
unserem Leben. Solange wir auf der Erde sind hier, wird alles schwach und in gewisser Hinsicht wie
bei Kindern sein. Aber es kommt ein Augenblick, wo das was hier uns auf der Erde noch kennzeichnet,
sein Ende finden wird und die Vollkommenheit, die hier als der erwachsene Mann vorgestellt wird,
ein Bild auch eines von zwei verschiedenen Zuständen seine Vollendung finden wird. Und
dann heißt es zum als Drittes. Denn wir sehen fest zwölf, denn wir sehen jetzt durch einen
Spiegel oder wie es in der Fußnote heißt und sicherlich etwas besser zu verstehen ist durch
ein Fenster. Denn die Fenster hatten damals ja nur so halb durchsichtige Stoffe, wo nur das Licht,
aber kaum ein deutliches Unterscheiden, das Licht zwar durchkam, aber ein deutliches
Unterscheiden doch unmöglich war. Man sah durch so wie ein undeutlich wie durch ein Fenster damals.
Aber dann werde ich erkennen, sagt er, wie auch ich erkannt worden bin. Und dieses Letzte ist das
deutlichste, das uns zeigt, dass es hier nicht um irdische Vollendung handelt, sondern um etwas,
was kommen wird, wenn der Herr Jesus kommen wird, wenn er uns heimholen wird ins Vaterhaus. Dann
wird alles Unvollkommene sein Ende finden. Dann wird auch der Glaube sein Ende finden. Hier auf
Erden ist Glauben notwendig. Aber in dem Augenblick, wo wir vom Glauben zum Schauen und das ist richtig
so, obwohl das auch manchmal anders gesagt wird, dann wenn wir im Vaterhause sein werden, dann
gibt es keinen Glauben mehr. Denn der Glaube ist eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.
Und wenn ich das, was ich sehe, das brauche ich nicht mehr zu glauben. Das kann ich auch nicht
glauben. Das ist es ja gerade. Hebräer 11 sagt, der Glaube ist eine Überzeugung von Dingen, die
man nicht sieht. Und deshalb wird der Glaube sein Ende finden, wenn wir den Herrn sehen werden. Das
Gleiche gilt für die Hoffnung. Eine Hoffnung, die man sieht, sagt Römer 8, ist keine Hoffnung. Denn
das, was ich sehe, wenn einer etwas sieht, was hofft er es noch? Auch die Hoffnung wird zu ihrem
Ziel kommen. Hier brauchen wir beides. Glaube und Hoffnung. Aber die Liebe, die wird nicht enden.
Warum nicht? Deshalb ist sie auch die größte, weil sie Gottes Natur ist und weil sie immer bleibt.
Und dass wir diese Liebe jetzt hier in unserem Leben erfahren haben und zum Ausdruck bringen
dürfen, diese göttliche Liebe, möchte der Herr uns schenken, dass wir das verstanden haben und
mehr. Ich glaube, dass das auch eine Sache ist, die in der Praxis mehr und mehr, in der wir mehr
und mehr wachsen können. Aber wenn wir nur bereit sind, diese Liebe in uns wirken zu lassen, dass
sie, diese göttliche Liebe, die nicht wirkt, weil wir etwas für den anderen tun wollen, weil er
dieser Sache würdig ist, sondern die wirkt, weil sie wirken will, wie ein Strom, eine Quelle, ohne
aufgehalten werden zu können, dass das die Triebfeder für unser Leben und für unseren Dienst
an unseren Geschwistern und auch an allen Menschen sein kann, denen wir Gottes Gnade offenbaren können.
Möchte der Herr uns das schenken, dass wir das mitnehmen, dass die größte von diesen, von all
den Dingen, die wir kennen können hier auf Erden, die Liebe Gottes ist, die sich in uns entfaltet
und zum Segen für andere und zu seiner Ehre sein kann. …
Transcription automatique:
…
Lasst uns heute Abend lesen den Korintherbrief, den ersten Korintherbrief wieder und zwar das
14. Kapitel. Erster Korinther Kapitel 14. Strebet nach der Liebe, eifert aber um die
geistlichen Gaben. Viel mehr aber, dass ihr weiß sagt. Denn wer in einer Sprache redet,
redet nicht Menschen, sondern Gott. Denn niemand versteht es. Im Geiste aber redet er Geheimnisse.
Wer aber weiß sagt, redet den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung. Wer in
einer Sprache redet, erbaut sich selbst. Wer aber weiß sagt, erbaut die Versammlung. Ich
wollte aber, dass ihr alle in Sprachen redetet. Viel mehr aber, dass ihr weiß sagtet. Wer aber
weiß sagt, ist größer als wer in Sprachen redet. Es sei denn, dass er es auslege, auf das die
Versammlung Erbauung empfange. Jetzt aber, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede,
was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede, entweder in Offenbarung oder in Erkenntnis
oder in Weissagung oder in Lehre? Doch auch die leblosen Dinge, die einen Ton von sich geben,
es sei Pfeife oder Harfe, wenn sie den Tönen keinen Unterschied geben, die wird man erkennen,
was gepfiffen oder geharft wird. Denn auch wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt,
wer wird sich zum Kampfe rüsten? Also auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine
verständliche Rede gebt, wie wird man wissen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.
Es gibt vielleicht so und so viele Arten von Stimmen in der Welt und keine Art ist ohne
bestimmten Ton. Wenn ich nun die Bedeutung der Stimme nicht weiß, so werde ich dem Redenden
ein Barbar sein und der Redende für mich ein Barbar. Also auch ihr, da ihr um geistliche
Gaben eifert, so suchet, dass ihr überströmend seid zur Erbauung der Versammlung. Darum,
wer in einer Sprache redet, bete, auf dass er es auslege. Denn wenn ich in einer Sprache bete,
so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. Was ist es nun? Ich will beten mit
dem Geiste, aber ich will auch beten mit dem Verstande. Ich will Lob singen mit dem Geiste,
aber ich will auch Lob singen mit dem Verstande. Sonst, wenn du mit dem Geiste preisen wirst,
wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung,
da er ja nicht weiß, was du sagst. Denn du dann sagst wohl gut, aber der andere wird nicht erbaut.
Ich danke Gott, ich rede mehr in einer Sprache als ihr alle. Aber in der Versammlung will ich
lieber fünf Worte reden mit meinem Verstande, auf das ich auch andere unterweise, als 10.000
Worte in einer Sprache. Brüder, werdet nicht Kinder am Verstande, sondern an der Bosheit seid
Unmündige, am Verstande aber werdet Erwachsene. Es steht in dem Gesetz geschrieben, ich will in
anderen Sprachen und durch andere Lippen zu diesem Volke reden und auch also werden sie nicht auf
mich hören, spricht der Herr. Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden,
sondern den Ungläubigen. Die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden.
Wenn nun die ganze Versammlung an einem Ort zusammenkommt und alle in Sprachen reden und es
kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid. Wenn
aber alle Weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von
allen überführt, von allen beurteilt. Das Verborgene seines Herzens wird offenbar und
also auf sein Angesicht fallend wird er Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich
unter euch ist. Was ist es nun Brüder, wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder von euch einen
Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung. Alles geschehe
zur Erbauung. Wenn nun jemand in einer Sprache redet, so sei es zu zwei oder höchstens drei und
nacheinander und einer lege aus. Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Versammlung,
rede aber sich selbst und Gott. Propheten aber lasst zwei oder drei reden und die anderen lasst
urteilen. Wenn aber einem anderen, der da sitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste. Denn
ihr könnt einer nach dem anderen alle Weissagen, auf das alle lernen und alle getröstet werden.
Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der
Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Versammlungen der Heiligen. Eure Weiber sollen
schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu
sein, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre
eigenen Männer fragen, denn es ist schändlich für ein Weib in der Versammlung zu reden. Oder
ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? Wenn jemand sich
dünkt, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, was ich euch schreibe, dass es ein
Gebot des Herrn ist. Wenn aber jemand unwissend ist, so sei er unwissend. Daher, Brüder, eifert
danach zu Weissagen und wehret nicht, in Sprachen zu reden. Alles aber geschehe anständig und in
Ordnung. Soweit. Wir haben uns schon am ersten Abend daran erinnert, dass der Apostel Paulus
in seinem zweiten Brief an Timotheus im Kapitel 1, Vers 7 einmal schreibt, dass Gott uns nicht
einen Geist der Furchtsamkeit gegeben hat, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Und
es ist schon manches Mal darauf hingewiesen worden. Und ich möchte das auch tun, dass wir
diese drei Dinge, die von diesem Geist gesagt werden, gerade in den Kapiteln wiederfinden,
die wir betrachten. Wir haben gesehen in Kapitel 12, 1. Korinther 12, dass wir da wirklich, wenn
wir an die Vielfalt der Offenbarung Gottes in den Gaben denken, die er seinen den Gliedern des Leibes
Christi gegeben hat, wirklich den Geist der Kraft sehen, in dem sich das Leben der Versammlung
offenbart. Aber wir haben uns gestern Abend auch mit dem wichtigen Mittelstück dieses Abschnittes
beschäftigt, in dem uns der Geist der Liebe, der jedem Dienst zugrunde liegen muss, wenn er zum
Nutzen und Segen sein soll, beschäftigt. Und wir sehen heute Abend das Kapitel unter der Unterschrift
des Geistes der Besonnenheit. Denn in diesem Kapitel wird von der Anwendung, dem Ausleben
dessen, was wir in Kapitel 12 finden, gesprochen. Und dann kommt automatisch der Gedanke an die
Zusammenkünfte. Das war vorher nicht der Fall. Wir haben in Kapitel 12 nichts von der Versammlung,
auch in Kapitel 13 nicht. Aber in diesem Kapitel wird jetzt die Versammlung erwähnt. Ich glaube,
wenn ich es recht gezählt habe, neunmal wird hier davon gesprochen, in der Versammlung, das heißt in
den Zusammenkünften. Und deshalb ist dieses Kapitel auch ein ganz wichtiges Kapitel für die Ordnung,
wie es ganz zum Schluss heißt, in den Zusammenkünften der Gläubigen. Nun wird mancher sagen, ja hier
werden ja Dinge betrachtet, mit denen weiß ich gar nicht so recht etwas anzufangen. Sicherlich
ist es so, dass hier Dinge betrachtet werden und vom Heiligen Geiste auch erklärt werden,
die wir in dieser Weise heute, das werden wir im Laufe der Betrachtung sehen, nicht mehr haben.
Und doch heißt das nicht, dass wir daraus nicht ganz wichtige Belehrungen ziehen dürfen. In dem
ersten Teil dieses Kapitels bis Vers 25 ungefähr, da wird uns eigentlich ein Urteil oder eine
Betrachtung und Beurteilung bestimmter Gaben gezeigt. Es sind eigentlich nur zwei, die Gabe des Redens
in Sprachen und die Gabe der Weissagung. Wir kommen darauf noch zurück. Das ist eigentlich das Thema
der ganzen ersten Hälfte dieses Kapitels, dass diese beiden Gaben, die bei den Korinthern, die
an keiner Gnadengabe Mangel leiden, litten, wie es in Kapitel 1 heißt, vorhanden waren, miteinander
verglichen werden. Aber dann ab Vers 26, da haben wir dann die Ausübung der Gaben im Dienst in den
Zusammenkünften. Man könnte auch sagen, die Ordnung, die äußere und innere Ordnung in den
Zusammenkünften der Gläubigen. Aber dann in erster Linie in den Zusammenkünften, wo das Wort verkündigt
wird. Auch vom Gebet wird ja gesprochen, auch vom Singen von Liedern. Also weder weniger die
Anbetungszusammenkünfte, als vielmehr die, worin Gott zu uns spricht. Bei der Anbetung und auch bei
den Gebetsstunden, da sprechen wir ja zu Gott in erster Linie, zu dem Vater, zu dem Herrn. Aber in
der Wortverkündigung und auch in der Wortbetrachtung, die man kennt, da möchten wir doch,
dass durch das Wort Gottes der Herr zu uns sprechen kann. Nun wird in den ersten 13 Versen
eigentlich dieser Vergleich zwischen den beiden Gaben, die wir betrachten, die wir eben erwähnt
haben, durchgeführt. Die Gabe der Weissagung und die Gabe der Prophezeiung. Und es ist ganz deutlich,
dass hier der Schluss, zu dem Schluss gekommen wird, dass die Gabe der Weissagung oder der
Prophezeiung, die Prophetengabe, die höchste von allen Gaben ist. Bevor wir allerdings zu dieser
Betrachtung kommen, müssen wir noch einmal den ersten Vers sehen, denn darin wird ja so etwas
zusammengefasst, was wir bisher betrachtet haben. In Kapitel 12 am Ende hieß es in Vers 31, eifert
aber um die größeren Gnadengaben und einen noch weit vortrefflicheren Weg, zeige ich euch. Da hatte
der Apostel den Korinthern gesagt, dass es einen Weg gibt, um mehr zu gaben, zu gelangen. Wir haben
gesehen, dass das nur darin bestehen kann, dass wir uns mehr dem Herrn zur Verfügung stellen,
uns mehr ihm unterwerfen und uns als seine Werkzeuge gebrauchen lassen. Aber dann sagte
er, ich werde euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen, der unbedingt nötig ist, wenn wir dem
Herrn und auch den Seinigen dienen wollen. Und das war die Liebe. Das haben wir gestern Abend
betrachtet. Und jetzt fasst der Apostel das in Kapitel 14 Vers 1 noch einmal wieder zusammen.
Er sagt, strebet oder jaget nach der Liebe. Wir haben das gesehen, dass es sich hier nicht um
natürliche menschliche Sympathie oder menschliche Liebenswürdigkeit handelt, sondern um die Natur,
das Wesen Gottes, was uns, denen, die durch den Glauben an den Herrn Jesus Kinder Gottes geworden
sind und dadurch seiner Natur teilhaftig geworden ist, sind, zuteil geworden ist. Aber es ist etwas,
wonach wir doch in unserem Glaubensleben immer wieder zu streben, zu jagen haben,
weil in uns noch eine Natur ist, die diesem, dieser Natur Gottes ganz und gar entgegengesetzt ist.
Und deshalb ist immer dieser, ich will nicht sagen Kampf, das wäre nicht das richtige Wort,
das lesen wir nie in Gottes Wort, dass wir in unserem Glaubensleben gegen uns selbst oder
gegen die Sünde einen Kampf zu führen haben. Der Kampf ist entschieden. Der alte Mensch ist
beseitigt und das Fleisch hat nicht mehr die Oberhand in uns. Insofern ist er und hat auch
nicht eine gleich große Kraft. Der Kampf ist entschieden, den hat er hergeführt. Wenn man
das überhaupt so sagen darf, nicht dort durch sein Leiden und Sterben am Kreuze. Aber wir müssen die
Glieder des alten Menschen im Tode halten. Und da gehört auch zu, strebt nach der Liebe, zieht nun
an als auserwählte Gottes, sagt der Kolosserbrief. Aber damit nicht genug. Er führt auch noch einmal
den letzten Vers von Kapitel 12 an, eifert aber um die geistlichen Gaben. Das ist doch wichtig,
wenn das zweimal gesagt wird, dass wir uns bemühen sollen mit Eifer und Hingabe um Gaben,
die der Herr geben möchte, zu besitzen, dass das doch auch wohl eine wichtige Aufforderung ist.
Dass das nicht etwas ist, was einem in den Schoß geworfen wird. Das wird jeder Bruder,
jede Schwester bestätigen, die sich ein wenig in dem Bereich, den der Herr gegeben hat,
besonders gilt das ja für die Schwestern, für ihn bemühen möchte. Das wird einem nicht in den
Schoß geworfen. Das ist nicht so etwas, was man als Hobby betreiben kann. Eifert um die Gnadengaben.
Aber dann heißt es, wenn es eine gibt, um die man am meisten eifern kann, dann ist das die Gabe
der Weissagung. Das wird von vornherein klargestellt, dass das die höchste aller Gaben
Gottes ist. Doch wie das manches Mal so ist, ist das eine der vielleicht am wenigsten bekannten
Gaben. Dass vielleicht ganz wenige Christen da sind, die wirklich eine klare Vorstellung haben,
was ist das denn nun überhaupt. Stimmt doch. Denn wenn man sagt, was ist Prophezeiung,
Weissagung, dann werden von 100 Leuten 95 sagen, das ist die Voraussage von zukünftigen
Ereignissen. Und das ist ganz falsch. Das ist nicht die Definition von Weissagung. Es ist nicht
die Erklärung von Weissagung. Das liegt auch darin, aber das ist nicht die Erklärung für
Weissagung. Es gibt Propheten im Alten Testament, ein Elijah. Was hat er denn für die Zukunft
vorausgesagt, außer dass er sagt, es wird ab morgen nicht mehr regnen. Was hat ein Jonah denn
in die Zukunft gesagt? Wir haben das schon gesehen. Hat nur gesagt, noch 40 Tage und
Nineveh wird zerstört werden. Aber es trat gar nicht ein, weil sie Buße getan haben. Er war
sozusagen ein Bußprediger. Wenn wir an Haggai denken, der von Jehova berufen wurde, das Volk
Israel oder besser gesagt den Überrest Israels zu ermahnen, sich wieder dem Tempelbau zu weihen
und nicht für ihre eigenen Häuser zu laufen. Das war der Dienst eines Haggai. Er sagt zwar ganz zum
Schluss einen Satz über die zukünftigen Ereignisse, über den Messias und auch nur in verhüllter Form,
wenn er da von Zerubabel spricht. Ein Prophet, das der Prophetendienst ist, wird nicht dadurch
definiert oder dadurch erklärt, dass man sagt, das ist etwas zukünftiges. Das kann es sein und das
ist es auch oft. Aber die Erklärung ist, dass es jemand ist, der vor dem Angesicht Gottes steht.
Und seine Gedanken den Menschen so sagt, dass sie ihre Herzen und ihre Gewissen ergriffen und in das
Licht Gottes gestellt werden. Das ist ein Prophet. Und das wissen die wenigsten. Und das ist so etwas,
wenn hier steht, dass das die höchste aller Gaben ist, dann kann man verstehen, dass das keine
Zeichengabe ist, wie das Reden in Sprachen. Und wir sehen, welch eine Verwirrung auch in der
Christenheit darüber besteht, dass viele Leute meinen, dass Weissagen nur bedeutet zukünftige
Ereignisse sagen. Und dann werden Versammlungen abgehalten, wo die unmöglichsten Sachen als
Weissagungen, als zukünftige Ereignisse vorausgesagt werden, die völlig den Gedanken Gottes widersprechen.
Aber wie gesagt, die Bedeutung der Weissagung ist, dass jemand, und das ist auch im Alten Testament
an vielen Stellen zu erkennen. Ich nenne nur das Beispiel Elijah, dass jemand vor dem Angesicht
Gottes steht. Das erste Wort oder die Einführung Elias geschieht so, dass er sagt, so wahr Jehova
lebt, vor dessen Angesicht ich stehe. Und das liest man immer wieder, dass die Propheten vor
Gottes Angesicht standen. Warum denn? Weil sie nur da fähig waren, seine Gedanken zu erkennen und sie
dann als sein Sprachrohr weiterzugeben, um dadurch die Seelen und Gewissen der Menschen in das Licht
Gottes zu stellen. Das ist Weissagung. Und dann kann man verstehen, dass das der wichtigste Dienst
ist, den es gibt. Aber dass es auch der Dienst ist, der die höchste Gemeinschaft mit dem Herrn
voraussetzt. Denn ein Lehrer, der kann sich hinstellen und kann Wahrheiten erklären, perfekt.
Aber es kann sein, dass dadurch keine einzige Seele, kein Gewissen erreicht wird. Und ein Evangelist,
der könnte sich vor eine Herde Schafe hinstellen und könnte da einen evangelistischen Vortrag
halten. Oder hier, wie das mit den Sprachenreden war. Sie konnten sich in der Versammlung hinstellen
und konnten in einer Sprache reden. Und da konnten hunderte von Leuten sitzen und keiner
verstand etwas. Alle diese drei Dinge wären in höchstem Maße ungeistlich. Aber der prophetische
Dienst, die prophetische Gabe, die Gabe der Weissagung wird gerade dadurch gekennzeichnet,
dass sie die Herzen anspricht. Und das bedeutet, dass derjenige, der so als Werkzeug gebraucht
wird, wirklich unter der Leitung des Heiligen Geistes steht, dass er Gottes Gedanken für
diesen Augenblick und diese Situation weiß und sie weitergibt. Und deshalb sagt der Apostel
in Vers 1 viel mehr aber, dass er Weissagung. Nun wird jemand sagen, ja, das habe ich ja doch
noch nie gehört. Aber was ist denn mit den alttestamentlichen Propheten? Und es gab doch
auch im Neuen Testament Propheten, die zukünftige Dinge vorausgesagt haben. Nun, das ist auch so.
Das gehört auch mit dazu. Aber die Propheten des Alten Testamentes, wenn sie sprachen,
denken wir nur an Jeremia, der so viel über die Zukunft des Volkes Israel gesagt hat. Wie oft
hat Gott da gesagt, dass er sich früh aufmachte und sandte durch seine Propheten. Warum? Um das
Herz des Volkes zurückzubringen. Der Dienst eines jeden einzelnen Propheten im Alten Testament war
ja nicht, etwas aufzuschreiben, damit spätere Generationen sehen konnten, dass das alles in
Erfüllung ging. Oh nein! Der Dienst war, dass sie mit den Worten, auch wenn es sich um zukünftige
Ereignisse handelte, in dem Augenblick, wo sie sprachen, das Herz und Gewissen des Volkes
erreichen wollten. Und so war es im Neuen Testament auch, dass diese Propheten des Neuen Testamentes
durch auch durch die Offenbarung von Geheimnissen, die bis dahin nicht geoffenbart waren, doch die
Herzen der Gläubigen in das Licht Gottes und in seine und näher in seine Gemeinschaft führen
wollten. Natürlich muss man da schon einen Unterschied machen zwischen den Propheten,
die dazu benutzt wurden, die Heilige Schrift niederzuschreiben, die ja Offenbarungen bekamen,
die bis dahin nicht existierten, über unbekannte Dinge. Und das gibt es seit der Vollendung des
Neuen Testamentes, das heißt seit der Vollendung der Heiligen Schrift nicht mehr. Denn dann,
wenn es heute noch neue Offenbarungen gäbe, dann würde ja die Autorität der Schrift in
Frage gestellt werden. Was ist denn nun wichtiger? Das, was jetzt gesagt wird, wie es zum Beispiel die
Neuapostolische Kirche macht. Die sagt, das Wort Gottes, ja, das ist damals gewesen, aber heute ist
das Wort der Stammapostel das Wichtige. Das ist die Offenbarung Gottes heute. Und so gibt es manche,
die das vielleicht nicht mit dieser Überdeutlichkeit sagen, aber die doch ähnliche Gedanken haben. Ich
sprach vor einiger Zeit mal mit einem Menschen, bei dem ich glaube, dass er bekehrt war. Aber
der sagte, das, was der Apostel Paulus konnte, das Wort Gottes sprechen und sagen, dieses,
sagte er, das kann ich heute auch noch. Da war der felsenfest von überzeugt, dass er noch fähig
wäre, genau Offenbarungen zu empfangen und weiter zu geben, wie das der Apostel Paulus tat. Aber da
müssen wir doch festhalten, dass der Apostel Paulus in Kolosser 1, Vers 25 ist es wohl, sagt, dass er
dazu benutzt wurde, das Wort Gottes zu vollenden. Das heißt, zu seiner Vollendung und Fülle zu
bringen. Und dass wir darüber hinaus, wenn er auch nicht der letzte Schreiber war, das ist keine
zeitliche Sache, sondern nur eine inhaltliche Frage, dass es darüber hinaus keine neuen
Offenbarungen mehr gibt. Insofern muss man bei den Propheten schon einen Unterschied machen zwischen
denen, die mit an der Vollendung der Heiligen Schrift gearbeitet haben und denen, die Gott
benutzen kann, wenn ich auch nicht sehe, dass hier von der Gabe der Propheten in Kapitel 14 so
sehr gesprochen wird, als vielmehr von dem Dienst der Propheten. Und das kann man auch verstehen,
dass das keine Gabe war, wie zum Beispiel das Reden in Sprachen, was man immer konnte, sondern
dass nach Vollendung des Neuen Testamentes dieses Prophetentum eine Frage von Abhängigkeit vom
Herrn ist und deshalb nicht eine zur Verfügung des Menschen stehende Gabe ist, sondern nur dann
ausgeübt werden kann, wenn das derjenige, der sie ausübt, wirklich in Gemeinschaft mit dem Herrn ist.
Denn sonst ist es ja keine Weissagung mehr, ein Reden aus der Gegenwart Gottes. Wenn ich ganz,
sagen wir mal, als Christ einen sehr weltlichen Wandel führen würde und mich gar nicht um den
Herrn kümmern würde, dann könnte ich niemals in so einer Lage einen prophetischen Dienst tun,
einen Dienst aus der Gegenwart Gottes, weil ich gar nicht in seiner Gegenwart bin. Das
Zunehmendienst des Propheten oder der Weissagung, das ist ja dasselbe. Weissagung, das steht im
griechischen Prophezeiung und Prophet und Weissagen, Prophezeien und Weissagen ist nach
der Schrift dasselbe, ist das gleiche Wort, das wird nur hier und da nicht gleich übersetzt,
ist aber die gleiche Sache. Aber die zweite Sache, die hier entgegen übergestellt wird,
das ist das Reden in Sprachen. Und das wollen wir auch festhalten, das Reden in Zungen ist
eine Erfindung von Menschen. Das ist nur eine, man könnte sagen, eine Torheit, die sich dadurch
eingeschlichen hat, dass man nicht weiß, was Zunge und Sprache ist. Man braucht nur mal die
Bibelübersetzung von Martin Luther aus dem 16. Jahrhundert, die er selber geschrieben hat,
nehmen, dann sieht man das in Apostelschichte 2, da wird viermal vom Reden in Sprachen gesprochen,
nicht bei der Ausgießung des Heiligen Geistes. Und zweimal davon sagt Luther, sie redeten in
Sprachen und zweimal schreibt er, sie redeten in Zungen. Da steht aber immer das gleiche Wort.
In der damaligen Zeit war Zunge sowohl die Bezeichnung für den Körperteil als auch für
das, was damit ausgesprochen wurde, nämlich die Sprache. Und das ist die Bedeutung. Niemals etwas
anderes als eine Sprache. Und deswegen ist das auch gut, wenn man daran festhält und das Wort
Zungenreden als in ernsthafter Weise überhaupt nicht in den Mund nimmt, weil es das nicht gibt.
Denn das, was heute unter Zungenreden so oft uns schmackhaft gemacht wird und angeboten wird und
auch manchmal aufgedrängt wird, das ist etwas, was mit dem, was wir in Gottes Wort finden,
wenig oder gar nichts zu tun hat. Alleine schon, wenn man vergleicht, unter welchen Umständen das
ausgeführt wird. Und deshalb ist das Kapitel hier so wichtig. Wenn man schon hört, dass in den
meisten, zwei Dinge, dass in den meisten Fällen, das in einer Versammlung getan wird von Gläubigen,
wo hier in diesem Kapitel ausdrücklich steht, dass es ein Zeichen für Ungläubige ist. Das ist schon
die erste Schwierigkeit, mit der man es zu tun bekommt, mal abgesehen davon, dass man hier eben
mit Bewusstsein ein anderes Wort, nämlich Zunge nimmt, obwohl es das gleiche Wort ist wie in
Apostelgeschichte 2 und auch die gleiche Sache ist. Und das zweite ist, dass es leider sehr oft
von Frauen gemacht wird. Und das von denen gerade gesagt wird, dass sie schweigen sollen in den
Versammlungen. Das sind zwei Dinge, die uns ganz, nicht nur vorsichtig, sondern ganz kritisch machen
müssen, wenn jemand uns unter solchen Umständen das sogenannte Reden in Zungen deutlich macht.
Warum handelte es sich im Neuen Testament denn? Da handelte es sich um Folgendes, dass Gott, das
lesen wir ja in Apostelgeschichte 2, als eines von verschiedenen Zeichen, die der Herr Jesus in
Markus 16 seinen Jüngern angekündigt hatte, kommen ließ, um dadurch zu zeigen, zu offenbaren,
dass er hier am Werk war. Das waren Zeichen der Macht und der Wirksamkeit Gottes. Hier wirkt Gott.
Ähnlich war es auch, als Gott sein irdisches Volk erlöste und wir daran denken, was Mose für Zeichen
und Wunder getan hat. Vor seinem eigenen Volke mit der Schlange, dem Stab, der zur Schlange wurde,
seine Hand, die zum Aussatz wurde, das Wasser, was zum Blut werden sollte und wenn wir an die
zehn Plagen in Ägypten denken. Das waren Zeichen, durch die Gott die Menschen überführen wollte,
hier wirkt Jehova. Und so war es auch im Neuen Testament. Da war das, als der Heilige Geist
ausgegossen wurde und die Versammlung Gottes, die Gemeinde Christi hier auf Erden gegründet wurde,
da war das erste Zeichen, dass sie in verschiedenen Sprachen redeten. Manche sagen, ja das war ein
Hörwunder, sie hörten sich reden. Aber wenn man das genau liest, da steht viermal, dass sie das
Wort sprachen, reden. Und zweimal steht da, dreimal steht da, sie hörten sie, aber zweimal von diesen
viermalen steht da, sie redeten. Und das ist ja wohl nicht zu leugnen, dass reden nicht dasselbe ist,
wie hören. Sie sprachen diese Sprachen. Aber das Wunder dabei war, dass es Sprachen waren,
die diese zum großen Teil der einfachen, ungebildeten Männer nicht gelernt hatten,
wie der Geist ihnen gab auszusprachen. Das war das Wunder Gottes, dass die Leute in Sprachen,
werden ja ungefähr 17 oder 18, verschiedene menschliche Sprachen, die auf dem Erdenrund
damals gesprochen wurden, erwähnt. Und in diesen Sprachen, die sie nicht gelernt hatten,
aber deren Fähigkeit sie zu sprechen, Gott ihnen durch seinen Geist auf wunderbare Weise gab. Das
war die Gabe des Redens in Sprachen. Erstens, wie es hier erklärt wird, ein Zeichen, ein gewaltiges
Zeichen. Würde ja jeder erstaunt sein, wenn plötzlich einer in einer fremden Sprache,
von der man weiß, dass er sie nicht gelernt hat, anfangen würde zu sprechen. Das zweite war,
dass sie die großen Taten Gottes verkündigten, in diesen Sprachen. Und zwar für Menschen,
die in diesen Sprachen aufgewachsen waren. Diese Juden waren ja aus aller Herren Länder
zusammengekommen, um da in Jerusalem das Pfingstfest, das Wochenfest zu feiern. Und
die Sprachen, nicht alle dieselbe Sprache, sondern sie hörten sie alle in ihren Sprachen reden. Das
Judentum hatte zwar, hatte eigentlich verschiedene Sprachen. In der Synagoge wurde damals, wie heute,
nur hebräisch gelesen. Die Bibel wird heute in der Synagoge, und das war damals noch schon so,
nur hebräisch gelesen. Ganz früher war, in der Zeit der Könige, da war das hebräische auch
die Landessprache gewesen. Aber nach der babylonischen Gefangenschaft, da kamen die
Juden zurück und hatten die Sprache der Perser und Babylonier, das Aramäische, übernommen. Und
jetzt hatten sie schon zwei Sprachen. Sie sprachen im Lande Palästina Aramäisch. Und so hat
wahrscheinlich auch es in der Zeit des Herrn Jesus und seiner Jünger ausgesehen, nicht die Worte,
die wir finden, Talitha, Kumi und diese Dinge, Rabbi, das sind alles aramäische Worte. Das war
die Umgangssprache. In der Synagoge wurde in der Bibel, das alte Testament, hebräisch gelesen. Aber
all die vielen Juden, die außerhalb von Israel waren, von Palästina waren, die sprachen natürlich,
die sprachen in deren Länder, die Sprachen der Länder, in denen sie wohnten. Und jetzt kamen
sie nach Jerusalem und hörten da die großen Taten Gottes in ihren Sprachen reden. Das war ein Weg,
ein Mittel, um das Evangelium so schnell wie möglich in alle Länder, wie es der Herr seinen
Jüngern gesagt hatte, zu verbreiten. Und das Dritte war, das ist ein Zeichen, wie wir das hier lesen,
für Israel war. Schon in den Propheten Jesaja hatte Gott gesagt, ich werde zu diesem Volke,
diesem hartnäckigen und halsstarrigen Volke, mit anderen Sprachen reden, zu diesem Volke,
damit sie sehen, dass ich mich von ihnen abgewandt habe und sie verworfen habe. Für eine Zeit,
wir wissen das. Aber dass meine Wirksamkeit jetzt außerhalb von Israel sein wird, sodass dieses
Reden in Sprachen auch ein Zeichen der Wegwendung Gottes, der Hinwendung zu den Nationen war. Aber
nochmals, dieses Reden in Sprachen war deshalb eine Gabe, die gar nicht an erster Stelle war,
weil es eine Gabe war, die im Grunde genommen als Gabe ein Zeichen war und gar keine geistliche
Einstellung und keine geistliche Haltung erforderlich machte. Es war einfach ein Beweis
der Macht Gottes, der bestimmten Menschen diese Gabe gab, um jetzt das Evangelium zu verkündigen.
Aber was taten die Korinther? Wir haben ja gelesen, wir lesen in Kapitel 1, dass sie an
keiner Gnadengabe Mangel hatten. Sie waren so stolz auf diese Sache, die ja äußerlich gesehen eine
sehr beeindruckende Sache war. Dass da plötzlich Brüder und Schwestern vielleicht auch waren,
die natürlich dann nicht in den Versammlungen sprechen durften, aber außerhalb in fremden
Sprachen redeten. Und das jetzt, man könnte bald sagen, wie kleine Kinder, die sich mit einem
besonders schönen Spielzeug vergnügen. Aber so war es leider in Korinth, dass sie diese Gabe der
Sprachen in der Versammlung missbrauchten. Sie hätten sie, ich will das mal ganz einfach
erklären, Korinth war ja eine große Hafenstadt. Sie hätten sie sinnvoll verwenden können,
anwenden können, wenn sie in den Hafen von Korinth gegangen wären und da den Matrosen aus
aller Herren Länder das Evangelium verkündigt hätten. Dann hätten sie die Sprachen in der
rechten Weise verwendet. Aber was sie taten war, dass sie sie in der Versammlung ausübten und das
Ergebnis war, dass kein Mensch etwas davon hatte. Und deshalb ist eines der Hauptthemen dieses
Kapitels, wenn wir uns jetzt diesem Kapitel zuwenden, was wir dann viel einfacher verstehen,
wenn es auch ein bisschen langer Vorspann war. Aber jetzt wird uns vieles vielleicht viel klarer
sein. Ach ja, so muss man das verstehen, dass es hier in der Versammlung, in den Zusammenkünften,
ja um die Erbauung der Geschwister geht. Und die Erbauung ist auch ein wichtiger Punkt,
den wir hier lernen, wenn wir ihn nicht schon, wie ich hoffe, gelernt haben, dass die Erbauung immer
über unser Verständnis geht. Dass es keine Erbauung von Gläubigen gibt unter Ausschaltung
des geistlichen Verständnisses. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der uns hier gesagt im zweiten
Teil im Kapitel 14 Vers 1 bis 13 werden diese beiden Gaben miteinander verglichen und wird
deutlich der Schluss gezogen, die größte aller Gaben ist die Gabe der Weissagung, aus der Gegenwart
Gottes Worte zu sprechen, die die Herzen und Gewissen der Zuhörer so erreichen, dass sie in
sein Licht gestellt werden. Aber ab Vers 13, Vers 14 wird gerade dieser Gedanke des Verständnisses,
die das notwendig ist zur geistlichen Auferbauung unterstrichen bis Vers 25. Und dann kommt ab Vers 26
eben die praktische Verwirklichung in den Zusammenkünften. Aber wenn wir jetzt das
Kapitel noch einmal lesen, dann werden wir das doch recht einfach finden und nicht mehr so
schwierig, so hoffe ich, wenn es dann in Vers 2 heißt, denn wer in einer Sprache redet, redet
nicht Menschen. Wenn in einer Versammlung von Korinth, wo die Landessprache griechisch war,
jemand aufstand und in einer Sprache redete, dann redete er nicht für die Menschen. Keiner hatte
etwas davon. Es konnte keine Erbauung geben. Uns wird heute von unseren, von den charismatischen
Geschwistern dürfen wir ja sagen, denn Gott sei Dank sind ja die meisten doch wahre Kinder Gottes.
Aber da wird gesagt, ja man wird doch erbaut, wenn man das hört. Aber welch eine Erbauung ist das
denn, wenn man nur etwas hört, was für denjenigen, der zuhört, wie ein barbarisches Gerede sein muss,
was ergibt es denn da für eine geistliche Erbauung? Deshalb ist das so wichtig, dass das geistliche
Verständnis hier uns vorgestellt wird. Er redet nicht Menschen, sondern Gott. Man darf natürlich
nicht vergessen, und das hält Paulus auch immer wieder fest hier, es war ja nicht eine, wie es
auch manchmal, es gibt auch Bücher, in denen das Reden in Sprachen als das Reden in angelernten
Fremdsprachen bezeichnet wird. Da las ich letztens ein Buch, in dem man das alles erklären wollte und
wollte, dass die göttliche Macht daraus wegnehmen. Das Reden in Sprachen, das wäre Reden in
gelernten Fremdsprachen. Deshalb würde es heißen, wehret nicht in Sprachen zu reden, lasst die Leute
ruhig Fremdsprachen lernen. So einfach ist es natürlich nicht. Es war schon eine Gabe Gottes.
Und deshalb konnte der Apostel auch sagen, er redet dann aber nicht Menschen, sondern er redet Gott.
Denn es war ja von Gott gegeben, die Gabe. Aber im Geiste redet er Geheimnisse, denn niemand
versteht es. Es macht noch so der Inhalt dessen, was er sagt, das mal mögen noch so herrliche
Wahrheiten sein, aber niemand versteht es. Es bleibt ein Geheimnis. Wenn ich hier heute Abend
jetzt einen Vortrag in Chinesisch halten würde, mal ganz praktisch genommen, ich weiß ja nicht,
ob jemand da ist, der Chinesisch versteht, aber ich nehme an, dass die meisten sagen würden,
ja, wir verstehen gar nichts. Gar nichts ist ein unverständliches Gestammel, von dem man gar
nichts haben kann. Und das, was, wenn man etwas davon hätte, dann würde man sich das nur einbilden.
Aber das wäre nicht das, was Gottes Gedanken sind. Es wären für die Zuhörer Geheimnisse. Aber Vers 3
sagt, wer aber weiß sagt, wer durch in der Abhängigkeit und im Selbstgericht sich vor
Gott stellt und den Herrn bittet, ihm doch das rechte Wort zu geben und das in einer Weise bringt,
in der Abhängigkeit vom Herrn unter der Leitung des Heiligen Geistes, dass es die Herzen und
Gewissen der Geschwister erreicht, ist das dann nicht zur Erbauung und zur Ermahnung und zur
Tröstung, wie es in Vers 3 heißt. Das ist ja keine Erklärung der Weissagung, sondern nur eine
Aufzählung der Auswirkungen. Das ist nicht dasselbe. Die Erklärung ist, reden aus der Gegenwart Gottes
heraus, so wie Petrus ja einmal sagt, Aussprüche Gottes. Seine Worte, die er jetzt gesprochen haben
will. Aber die Auswirkung wird sein und soll sein. Und das ist etwas ganz Wichtiges für jeden Bruder,
der sich vom Herrn gebrauchen lassen will, ist das, was man sagt zur Erbauung der Versammlung
und zur Ermahnung und zur Tröstung. Denn wir können hier für unsere Tage aus diesem ersten
Abschnitt einen Gang oder aus dem ersten Abschnitt eine ganz wichtige Lehre doch noch ziehen, wenn
auch die Dinge, wie wir gestern ja angedeutet haben, das Reden in Sprachen heute nach göttlichen
Gedanken hier unter uns nicht mehr existiert. Das Reden in Sprachen heute, das kann man ganz
einfach und klar nach Gottes Wort sagen, ist nicht vom Herrn. Aber trotzdem können wir hier viele
Lektionen daraus nehmen. Eine ganz wichtige ist die, dass alles, was wir sagen in der Versammlung
verständlich sein muss. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für jeden Einzelnen, der sich im Dienst des
Herrn, sei es in der örtlichen Versammlung, in der Sonntagsschule oder irgendwo oder weiter gebrauchen
lassen will. Ist das, was ich sage, verständlich für alle? Und das Zweite ist das, dass es dient
zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung. Dass das, was das Ziel ist, und das haben wir auch
gestern gesehen, die Liebe erbaut. Und nur wenn die Liebe zu dem Herrn und zu den Geschwistern
oder zu den Seelen, wenn es ein Evangelist ist, mich erfüllt, dann kann ich den Geschwistern oder
den Menschen in der rechten Weise dienen. Und das ist das Wichtige, dass wir das hier immer wieder
finden. Für den Vers 4, wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst. Wenn er vielleicht auch, man
weiß es ja nicht, vielleicht haben die Leute, die diese Gabe des Redens in Sprachen hatten, weil es
ja Sprachen waren, die sie nicht gelernt haben. Und insofern muss man natürlich sagen, dass man
über Einzelheiten heute aus einer fast zweitausendjährigen Entfernung nur sehr schwer urteilen
kann, weil wir nicht dabei gewesen sind. Wir können uns ja nur an das und wollen uns an das halten,
was Gottes Wort sagt. Aber wenn hier steht, er baut sich selber, dann muss man daraus ja annehmen,
dass er das doch verstanden hat. Auch wenn der Mensch den Bruder da in einer fremden Sprache
gesprochen hat, die er nicht gelernt hatte und von der ich deshalb annehme, dass er sie auch
nicht verstand. Aber wenn er sie doch verstand, dann war das Gottesgenade. Und wenn er sie nicht
verstand, dann konnte er immer das Bewusstsein haben, ich tue jetzt etwas, was Gott mir gegeben
hat. Und das konnte natürlich etwas sein, was ihn in die Nähe Gottes brachte. Er redet sich selbst
und Gott. Aber wer weiß sagt, er baut die Versammlung. Und das ist eigentlich mit der
Hauptgedanke in diesem Kapitel. Wir finden diesen Gedanken der Erbauung, das Wort Erbauung oder
Erbauen ungefähr siebenmal in diesem Kapitel, wenn ich es recht gezählt habe. Und das Erbauen der
Versammlung wird dreimal gesagt. Dreimal wird gesagt, die Versammlung zu erbauen. Und erbauen,
das heißt tatsächlich, das Wort bedeutet tatsächlich aufbauen. Dass man die Gläubigen,
die Seelen im Glaubensleben fördert. Und ich denke doch, dass das auch eine ganz wichtige
und praktische Belehrung für jeden ist, der sich im Dienst des Herrn, im Dienst des Wortes
gebrauchen lassen will. Dass man sich fragt, ist das, was ich sage, wirklich dazu angetan,
den Seelen eine Hilfe zu sein? Und nicht, wie es in Korinth war, den Seelen zu zeigen,
wie viel ich weiß. Das war ja nämlich das Problem in Korinth. Und deshalb hat der Apostel Kapitel
13 eingeschaltet und gesagt, wenn ich die größte Erkenntnis habe und die größte Gabe habe,
aber nicht Liebe habe, dann führt das dazu, dass ich mich selber produziere, mich selber darstelle
und ich die Geschwister und vor allen Dingen die Ehre des Herrn aus dem Auge verliere. Und deshalb
ist das so wichtig, dass man bei allem, und das gilt ja auch für unsere Schwestern, das gilt auch
für die ganz Jungen, wenn man sich mal miteinander unterhält über Gottes Wort, wie schnell kann das
auch in Gesprächen sogar sein, dass man zeigen will, was man alles kann. Das muss man ganz deutlich
sagen, dass das niemals zur Erbauung des Anderen geht. Denn wenn der das merkt, dann schaltet er
sowieso sofort ab und sagt, nun lasst ihn mal reden. Und dann ist nie das Ziel, das der Herr hat,
dass der Bruder, die Schwester erbaut wird, dass er gefördert wird, der oder sie, und dass sie
wachsen im Glauben. Das ist das Ziel jeglichen Dienstes. Und das ist das Wichtige, wenn wir
vielleicht auch nicht alle Einzelheiten heute Abend mit nach Hause nehmen, aber dass wir das mitnehmen,
dass jeder Dienst, den ich tue oder den ich tun möchte, doch nur ein Ziel haben kann, die Versammlung
zu erbauen oder Seelen, wollen ja auch hier an Ungläubige denken, aber hier geht es ja in erster
Linie oder eigentlich ausschließlich um den Dienst in der Versammlung, obwohl das nie so ausschließlich
ist, denn in Vers 25 wird ja gesagt, wenn Ungläubige hereinkommen, fallen sie auf das Angesicht und
bekennen, dass Gott mitten unter euch ist. Aber das ist, wenn der Dienst in Abhängigkeit vom
Herrn geschieht und mit dem Ziel, den Seelen zu geben, zu erbauen, die Versammlung zu erbauen. Vers 5
heißt es, ich wollte aber, dass ihr alle in Sprachen redet. Nun darf man das nicht so auslegen,
als wenn man sagt, ja das widerspricht ja dem, was wir jetzt hier besprechen, was wir jetzt
erklärt bekommen. Nein, es widerspricht dem gar nicht, denn es ist ja eine Gabe, die Gott gegeben
hatte. Und wie sollte man etwas göttliches verachten? Nur der Apostel sagt, denkt daran,
unter welchen Umständen und in welch einer Einstellung ihr diese Gabe ausübt. Ich wollte,
dass ihr alle in Sprachen redet, denn es ist ja etwas, was Gott gegeben hat. So war es damals.
Aber ich wollte viel mehr und das dürfen wir nicht außer Acht lassen. Ich wollte viel mehr,
dass ihr alle weissachtet, denn das würde zeigen, dass ihr wirklich in der Gemeinschaft mit dem
Herrn seid und den Wunsch habt, um euch von ihm zum Nutzen und Segen für andere gebrauchen zu
lassen. Und dann kommt das Fazit, wer aber weissacht, ist größer, als wer in Sprachen redet.
Es sei denn, dass er es auslege, auf das die Versammlung Erbauung empfangen. Zwei Brüder
waren in der Versammlung. Der eine redete in einer Sprache, die keiner verstand und der andere hat
vielleicht in aller Einfachheit einen Vers aus der Bibel versucht zu erklären und den Geschwistern
zu Herzen gehen zu lassen. Dann war der, der weissachte, viel größer, als der, der in Sprachen
redete, wenn er auch die herrlichsten Wahrheiten verkündigte, die keiner verstand. Deshalb wird
die Einschränkung gemacht, dass es sei denn, dass er es auslege. Das war eine andere Gabe,
die Gabe der Auslegung der Sprachen. Und das war wiederum, so wie wir das heute sehen müssen,
aus dieser Entfernung, nicht eine reine Übersetzertätigkeit. Denn es konnten ja
damals auch noch neue Offenbarungen kommen, die ausgelegt werden mussten, sodass diese Gabe der
Auslegung A, wohl die Tatsache des Übersetzens der fremden Sprache in diese, die Heimatsprache
derer, die da versammelt waren, bedeutete, aber gleichzeitig auch die Erklärung dessen,
was gesagt wurde. Deswegen hier Auslegung. Wenn das der Fall war, dann konnte das Gesagte,
was in dieser fremden Sprache, die Gott gegeben hatte, gesprochen wurde, doch noch zum Nutzen und
Segen der Geschwister sein. Dann wendet Paulus, wie so oft, diesen Abschnitt wieder auf sich an
und sagt, jetzt aber Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch
nützen, wenn ich nicht zu euch rede, entweder in Offenbarung oder Erkenntnis oder in Weissagung
oder in Lehre. Und dann führt er diese Beispiele in Vers 7 und 8 an, sowohl von den Harfen und
Pfeifen, dass wenn diese Instrumente nicht in der rechten Weise gespielt werden, kann man gar nicht
hören, was das eigentlich für Töne sind. Nur jemand, der das Instrument richtig beherrscht,
kann auch die rechten Töne entlocken. Und wenn eine Posaune keinen klaren Ton gibt,
dann kommt eine andere Gedanke, dann wird niemand etwas unternehmen. Nur wenn der klare Ton kommt,
jetzt ist der Aufbruch zum Gefecht, dann werden die Soldaten sich rüsten. Das heißt,
sowohl das Verständnis als auch, wie bei Laute und bei Harfe und Flöte, als auch die Auswirkung,
dass etwas geschieht, dass etwas erreicht wird, wie bei der Posaune, kann nicht vorkommen,
nicht erreicht werden, wenn die Töne nicht verständlich sind. Und daraus zieht er dann
den Schluss, also auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt,
wie wird man wissen, was geredet wird. Wenn wir heute das auf uns anwenden,
keinen Reden in Sprachen, in fremden Sprachen mehr, aber es ist doch so,
wie wird man verstehen, was gewissen, was geredet wird, wenn ihr nicht eine verständliche Rede
gebt. Da möchte ich mal folgende Anwendungen machen. Erstens, dass man doch sich bemühen
sollte, regelrecht deutlich zu sprechen. Da mangelt es oft davon, dass man gar nicht deutlich genug
spricht, dass man sich gar nicht darüber klar ist, dass man doch, dass die Ausdrucksweise deutlich
sein muss, damit sie verstanden wird. Ganz einfach nicht, dass man keine zu komplizierten Sätze sagen
sollte. Das kann man für uns heute praktisch, wenn wir die Sache der Sprachen mal beiseite lassen,
daraus anwenden. Dass man auch nicht zu hochtrabende Worte gebrauchen sollte, wo ein Großteil sie
vielleicht nicht versteht. Aber vor allen Dingen, dass auch die Gedanken klar und mit den Worten
Gottes in Übereinstimmung sind. Und wenn ich etwas nicht verstehe, dann soll ich besser meinen Mund
darüber halten, als darüber viel zu sagen, wie es leider auch bei uns geschieht und jeder muss sich
das ja selber sagen. Wie schnell kann das sein, dass man mal etwas meint, man müsste zu irgendetwas
was sagen, man hat aber nichts dazu zu sagen und dann kommt etwas heraus, wo viel Worte und wenig
Inhalt ist und deshalb in einer Anwendung auch wieder keine verständliche und erbauliche zum
Nutzen und Segen dienende Rede ist. Insofern wollen wir nicht dieses Kapitel nur in der
1900-jährigen Entfernung sehen, sondern auch mal sehen, dass wir für uns heute da ganz praktische
und gerade für diejenigen, die sich im Dienst des Wortes gebrauchen lassen möchten, für uns ganz
praktische Belehrungen daraus ziehen können. Dann sagt der Apostel in Vers 10 und 11 noch
einmal etwas über die verschiedenen Töne und Stimmen, die ja, wenn sie nicht verstanden werden,
er sagt, braucht ihr das Wort Barbar und das bedeutete damals in der griechischen Welt jemand,
der unverständliches Zeug redete, jemand, der aus einem aus einem wilden Stamm stammte. Die Griechen
meinten, sie hatten eine, das war ja auch so eine gebildete Sprache und jeder, der das nicht konnte,
war für sie ein Barbar, ein Stammler und der Apostel sagt, wenn ich keine deutlichen Worte
gebrauche, dann bin ich wie ein Barbar. Keiner versteht mich. Schlussfolgerung wieder, es muss
verständlich sein. Darum ging es und das war ihm so wichtig, dass er jetzt ab Vers 12 sagt,
er dann noch ab Vers 12, wo er dann sagt, eifert darum, suchet, dass ihr überströmend seid zur
Erbauung der Versammlung. Schon das zweite Mal die Erbauung der Versammlung, aber dann geht es,
fährt er fort, jetzt auf das Verständnis einzugehen. Er sagt dann in Vers 14, wenn ich in
einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. Daraus muss man ja dann
doch den Schluss ziehen, den ich eben eigentlich schon gezogen habe, dass derjenige, der die Sprache
redete, diese Sprache selber nicht verstand. Sein geistliches Bewusstsein, das ist hier doch der
Geist, der hatte das Empfinden, ich tue etwas, was der Herr mir gegeben hat, aber sein Verstand war
fruchtleer, denn er verstand es nicht. Er hatte nur das Geist, das Empfinden und zwar ein geistliches
Empfinden, dass er Gemeinschaft mit dem Herrn hatte, aber er verstand es nicht. Ich will beten
mit dem Geiste, aber ich will auch beten mit dem Verstand. Ich will lobsingen mit dem Geiste,
aber ich will auch lobsingen mit dem Verstand. Und das ist etwas, was auch für uns heute wichtig
ist. Ich habe das eben schon gesagt, dass das, was getan wird, für alle, die ein normales geistliches
Verständnis haben, auch verständlich sein muss. Und deshalb wird hier in diesem Abschnitt von
Vers 14 bis 25, hauptsächlich bis Vers 20, so oft von unserem Verstand gesprochen. Damit ist
nicht der logische Denkverstand so sehr gemeint, sondern das Vermögen, Gedanken zu verstehen. Das
Vermögen, dasjenige, was gesagt wird, aufzunehmen. Und manchmal wird gesagt, ja, den Verstand,
den müssen wir ganz aufschalten. Gottes Wort sagt aber das Gegenteil. Wir können überhaupt
nichts von den Wirkungen Gottes aufnehmen ohne unseren Verstand. Die Worte müssen in Gedanken,
umgewandelt werden, aber sie dürfen nicht, wenn ich einmal den Sitz des Verstandes mit dem Gehirn
verbinde, nicht wahr, sie dürfen da nicht hängen bleiben, sondern sie müssen auf das Herz und auf
das Gewissen angewandt werden. Aber sie können nicht auf Herz und Gewissen kommen ohne den
Verstand. Und deshalb ist das das Einfallstor, aber nur das, das Durchgangstor, durch das alles
in unser Leben hereinkommt. Aber es hat nur Wert für unser Glaubensleben, wenn es in unser Herz
und Gewissen drin ist. Aber deshalb können wir nicht sagen, der Verstand ist ausgeschaltet,
denn das ist es ja gerade. Wenn ich jetzt hier auf Französisch oder Russisch sprechen würde,
dann könnten die Dinge durchaus recht sein, aber es würden die meisten nichts verstehen,
weil eben alles durch den Verstand geht. Ich muss es ja hören und aufnehmen können und das ist der
Verstand. Mehr meine ich damit nicht. Deswegen spreche ich hier nicht vom logischen Denkvermögen,
Gedanken zu führen, sondern einfach die Fähigkeit, Gedanken aufzunehmen. Das kommt eben durch das
Wort und das muss sein. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann es keinen, keine Erbauung geben.
Und deswegen sagt der Apostel dann im Vers 18, ich danke Gott, ich rede mehr in einer Sprache als
ihr alle. Paulus hatte also auch diese Gabe des Redens in Sprachen und wenn die Gelegenheit dafür
da war, dann übte er das auch aus. Aber er sagt hier, niemals in einer Versammlung von Gläubigen.
Das war es. Ist auch so ein Punkt, der uns von den Zungenrednern immer ganz gegen Gottes Wort
und gegen das Vorbild des Apostels Paulus vorgestellt wird. Er sagt hier in der Versammlung,
in der Zusammenkunft der Gläubigen, will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstande reden,
auf das ich auch andere unterweise. Sehen wir das denn, dass der Sinn ist der Zusammenkunft und des
Dienstes an Worte, dass die Geschwister einen Nutzen daran haben, als dass ich 10.000 Worte
in einer Sprache rede, wo jeder staunt, was der Apostel wohl für eine Gabe hat und keiner hat
etwas verstanden. Brüder, sagt er, dann werdet nicht Kinder am Verstande, sondern an der Bosheit
seid Unmündige am Verstande, aber seid Erwachsene. Und damit sehen wir, dass mit dem Verstand auch
ja das geistliche Verständnis gemeint ist. Das, was wir heute Abend hier machen, das könnte man
ja mit kleinen Kindern nicht machen. Kinder, die gerade sechs, sieben Jahre alt sind, die würden,
ja ich weiß nicht, ob welche da sind, die heute Abend, aber die würden von dem, was wir hier
heute Abend betrachten, doch sehr wenig verstehen, weil ihnen einfach vom Alter her der Verstand
dazu fehlt. Aber es ist nicht so, dass das nur die Fähigkeit zu denken ist, sondern auch die
Fähigkeit, geistlich zu beurteilen. Und deshalb sagt er hier, werdet am Verstande Erwachsene.
Sie waren ja erwachsen, aber sie sollten geistlich, auch im geistlichen Verständnis wachsen, dass sie
die Gedanken Gottes in der rechten Weise zu erkennen, zu beurteilen und zu unterscheiden
mussten. Und dann führt er ihnen das Beispiel, wir haben ja schon den Vers 21 kurz erwähnt, dass diese
Sprachen, wie es hier in dem Zitat aus Jesaja 28 ist, schon vorausgesagt als Zeichen der Abwendung
Gottes von seinem irdischen Volkes und seiner Hinwendung zu den Nationen sein würde. Ein Zeichen
für das ungläubige Israel. Danach geht er dann auf die Praxis ein, Vers 22 bis 25 und sagt dann,
seht mal, wie sieht das denn in der Praxis aus. Da kommt ihr jetzt zusammen als Versammlung und
alle reden wahrscheinlich, wie es dann in Vers 27 heißt, wo er ausdrücklich sagt, nacheinander
sollten sie es tun. Wahrscheinlich war es so, dass sie durcheinander redeten. Da redete die ganze
Versammlung oder viele durcheinander in allen möglichen fremden Sprachen, die ihnen zwar durch
die Wirkung des Heiligen Geistes gegeben worden waren, aber von denen der Apostel in diesem Kapitel
ganz deutlich sagt, die gehören nicht in die Zusammenkünfte, weil sie nicht erbauen. Es sei
denn, dass jemand da ist, der es erklären kann. Und das war offensichtlich auch nicht der Fall,
der es auslegen konnte. Was wird denn der Eindruck sein, wenn jetzt aus Korinth, aus der Nachbarschaft,
wie das ja auch heute leider zu wenig, aber Gott sei Dank doch noch ab und zu, Fremde in die
Zusammenkunft kommen. Was sollen die denn für einen Eindruck bekommen, was ihre Nachbarn da
plötzlich treiben, wenn sie mal sehen wollen, was in der Versammlung ist. Ist das denn ein etwas,
wodurch ihre Herzen erreicht werden? Oder werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid. Denn
diese Leute verstehen ja auch nichts davon, aus der eigenen Stadt, von diesen fremden Sprachen.
Können sie ja nicht. Aber wenn ihr zusammenkommt, Vers 24, und ihr weißt, es sind vielleicht zwei
oder drei Brüder, wenn es so war es nach Gottes Gedanken, so führte es ja später aus, die einen
Abschnitt vorlasen und anhand dieses Abschnittes jetzt den Versammelten die Gedanken Gottes
vorstellten. Und wenn sie recht in der rechten Abhängigkeit vom Herrn waren, dass sie selber in
seinem Lichte standen, es so erklärten und so anwandten, dass die Herzen und Gewissen der
Zuhörer in das Licht Gottes kamen. Werden sie nicht von allen überführt, von allen beurteilt?
Wird nicht der Seelenzustand offenbar? Haben wir das nicht alle schon erlebt, dass ein Bruder in
einer Versammlung einen Dienst getan hat, wo man sagte, ja das war genau für unsere Situation.
Ich könnte manche Beispiele erwähnen, wo es so gewesen ist, wo man sagen musste, ja das war der
Bruder, konnte die Dinge überhaupt nicht kennen. Er kannte sie auch nicht, aber er ließ sich vom
Herrn leiten, er bekam einen Abschnitt und er bekam die Worte, die so waren, dass die Geschwister
allgemein, ich kann mich erinnern an einen Sonntag, wo am Sonntagmorgen die Anbetungsstunde so
verworren und so in einem tiefen, niedrigen geistlichen Ausdruck war, dass sie der Ausdruck
wirklich eines sehr schwachen Zustandes war, dass dann am Nachmittag ein Bruder von auswärts kam,
von nichts wusste, dem mittags plötzlich der Auftrag vom Herrn gegeben worden war und er kam
und er sprach dann über das Brandopfer in 3. Mose 1, aber er brauchte da solche Worte, als wenn er
morgens da gewesen wäre und keiner wusste und er wusste nichts davon. Das war prophetischer Dienst,
da wurden alle überführt, da wurden alle offenbar und ich weiß von einer Versammlung,
wo tatsächlich es so war, dass ein Bruder gesprochen hatte und wo am Ende der Stunde
eine Seele am Sonntagnachmittag vorne zum Podium, vor dem Tisch kam, auf die Knie fiel und ihre
Sünden bekannte, wo tatsächlich, dass auch heute der Herr offenbart, dass solch ein Dienst da sein
kann. Von allen überführt, von allen beurteilt, das Verborgene seines Herzens wird offenbar und
also auf sein Angesicht fallen, wird er Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich
unter euch ist. Das ist ein, vielleicht das schönste Ergebnis des prophetischen Dienstes,
dass die Herzen in das Licht kommen und zu dem Herrn geführt werden und da wird hier
tatsächlich auch sogar einen Seitenblick auf das Evangelium geworfen. Ein Ungläubiger ist ja jemand,
der kein Kind Gottes ist und ein Unkundiger ist ein Kind Gottes, das noch nicht weit im
Glaubensleben fortgeschritten ist. Ab Vers 26 bis Vers 40, da sehen wir dann den zweiten Teil des
Kapitels, wo ganz klar über die Zusammenkünfte selbst, über die Ordnung und man kann sagen den
Ablauf der Zusammenkünfte gesprochen wird. Das ganze Kapitel handelt von den Zusammenkünften.
Das haben wir gesehen, es wird immer wieder von der Erbauung der Versammlung gesprochen. Aber es
wird nicht davon gesprochen, wie es sein sollte, wenn sie zusammenkamen. Erst in Vers 24 und 25
haben wir das gesehen oder ab Vers 23, wenn nun die ganze Versammlung an einem Ort zusammenkommt.
Aber ab Vers 26, da wird es dann allgemeiner und da spricht der Apostel darüber, wenn ihr
zusammenkommt, so hat ein jeder von euch einen Psalm, eine Lehre, eine Sprache, eine Offenbarung,
eine Auslegung. Alles geschehe zur Erbauung. Auch diese Worte hier sind ja an sich rechtverständlich,
wenn man sich ein wenig über die Hintergründe im Klaren ist. Aber eine Bemerkung müsste
vielleicht doch noch gemacht werden, dass wir in diesem Kapitel, was so vielleicht das
ausführlichste Kapitel in Gottes Wort im Neuen Testament ist, wo über die Zusammenkünfte und
über den Ablauf, über das Wesen der Zusammenkünfte der Gläubigen gesprochen wird, doch nie davon
gesprochen wird, dass wir uns der Leitung des Heiligen Geistes unterstellen sollen. Wird
überhaupt nicht erwähnt. Sollte man daraus, dürfte man daraus den Schluss ziehen, wie es
leider hier und da mir schon vorgekommen ist, dass man dieses Kapitel erwähnt und sagt,
da steht ja gar nichts vom Heiligen Geist. Dürfte man den Schluss daraus ziehen? Ich glaube,
das würde zeigen, dass man wenig oder gar kein Verständnis von den Gedanken Gottes hat. Es steht
tatsächlich nichts davon, dass es eine spezielle Leitung des Heiligen Geistes in den Zusammenkünften
gibt. Aber wir lesen viel davon, dass es eine Leitung, und das ist auch so ein Ding, eine Sache,
die wir viel zu wenig kennen und noch weniger praktizieren, dass es eine Leitung des Geistes
Gottes in unserem ganzen Leben gibt. Es gibt einige Stellen, Römer 8, Vers 16 oder 17,
so viele durch den Geist Gottes geleitet werden. Diese sind Söhne Gottes. Das beschränkt sich nicht
auf die Zusammenkünfte. Das ist unser ganzes Leben, von sonntags morgens bis samstagsabends,
samstagnachten, sieben mal 24 Stunden, sollen und stehen unter der Leitung des Heiligen Geistes.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Oder wenn es in Galater 5 heißt, wenn wir von dem Geiste
geleitet werden, so stehen wir nicht unter Gesetz. Das war ja das Problem bei den Galatern, dass sie
sich immer wieder zurückwenden wollten und den gesetzlichen Vorschriften des Alten Testamentes
unterwerfen wollten und meinten, das müsste die Richtschnur für ihr Glaubensleben sein. Der Apostel
musste, wie er es selbst sagt, ihnen einen langen Brief schreiben, in dem er ihnen sagt, wenn ihr
das tut, dann fallt ihr aus der Gnade. Aber wenn ihr durch den Heiligen Geist geleitet werdet,
dessen Früchte dann auch aufgezählt werden, dann seid ihr nicht unter Gesetz. Der Heilige Christ
wird nicht durch gesetzliche Vorschriften geleitet. Natürlich haben wir Gebote Gottes im
Neuen Testament, die uns bestimmte, wie wir auch in diesem Kapitel bestimmte Gebote haben. Eines
wird ja in Vers 34 erwähnt, dass dies ein Gebot des Herrn ist, dass die Frauen schweigen sollen in
den Versammlungen. Das sind einzelne Punkte, die aber gar nicht so sehr mit unserer Berufung als
Christen zusammenhängen, sondern die eigentlich Gebote Gottes für alle Menschen sind. Das sind
Gebote, die die Ordnung Gottes in dieser Schöpfung betreffen, auch wenn es sich um das Nicht-Essen
von Blut handelt. Das klingt vielleicht komisch, aber es ist so. Es hat gar nichts mit unserem
Christentum direkt zu tun. Das ist Gottes Gebot für die Schöpfung und jeder Mensch, der ohne Gott
lebt, sündigt ja immer. Aber dieses Essen vom Blut ist ein ausdrückliches Übertreten eines Gebotes
Gottes. Das gilt für alle Menschen. Nicht das lange Haar der Frau ist nicht eine Sache für Christen
allein. Das gilt, das ist ein Zeichen der Stellung der Frau, genau wie das Nicht-Reden der Frau in
den Versammlungen, in der Öffentlichkeit, weil sie damit ihren Platz verlässt, den Gott ihr in der
Schöpfung gegeben hat. Das heißt, diese Gebote, die meisten dieser Gebote im Neuen Testament sind
gar nicht speziell nur für Christen und nicht für die anderen. Aber es sind Gottes Gebote an die
Menschen. Aber wir wissen, dass die meisten Menschen sagen, das interessiert uns nicht. Und
jetzt kommt die Frage, wo wir den Herrn bekennen, den Herrn Jesus zu lieben. Können wir uns auch
erlauben, das zu sagen? Das interessiert uns nicht. Das ist das Wichtige, wenn man manchmal hört,
ja warum muss man das denn? Was wollen die Brüder denn? Wir stehen doch nicht unter Gesetz. Gott
hat in dieser Welt, ich komme ein bisschen ab vom Thema, aber ich halte das doch für wichtig,
Gott hat in dieser Welt gewisse Ordnungen in seine Schöpfung hineingestellt. Eine ganze Anzahl,
gehört auch die Unterwerflichkeit unter die Regierung dazu. Und danach will er das sein, dass
diese Welt ablaufen soll. Und jetzt sagt die Welt, haben wir nichts mehr zu tun. Sie sind ja Feinde
Gottes. Aber wir als Kinder Gottes sagen, wir lieben Gott, wir lieben den Herrn Jesus, wir nehmen ihn
an. Und es ist doch ganz einfach die Schlussfolgerung, dass wir sagen, ja dann wollen wir doch als erstes
einmal das befolgen, was Gott als Ordnung hier in dieser Welt für die Menschheit angesetzt hat.
Und darüber hinaus uns all der Segnungen erfreuen, die wir in Christo bekommen haben. Und das einzige
Gebot, was wirklich ein christliches Gebot ist, das ist das Gebot der Liebe. Ein neues Gebot gebe
ich euch, sagt der Jesus, dass ihr einander liebt. Und Johannes schreibt, nicht ein neues Gebot schreibe
ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet, dass wir einander lieben wollen.
Das ist eigentlich, könnte man sagen, das einzige Gebot und das ist eben kein Gebot, weil wir, wie
wir gestern gesehen haben, es die Natur Gottes ist, die in uns eingepflanzt ist. Nun, was man so
eingepflanzt bekommen hat, das ist eigentlich kein Gebot, kein Befehl in dem echten Sinne. Aber doch
eine unausweichliche Sache, denn sonst, wenn wir das nicht befolgen würden, würden wir ja leugnen,
dass wir Kinder Gottes sind. Das ist zu dem Geboten zu sagen. Und wenn wir dann sehen, dass wir unter
dem, wenn wir uns unter, wenn wir die Frage stellen, wie werden wir denn in den Zusammenkünften geleitet,
da gibt es keine besondere Leitung des Heiligen Geistes. Es sind besondere Stunden, ja, ganz
besondere Stunden, wenn wir zusammenkommen, die sich ganz von den anderen Stunden unseres Tages,
unseres Lebens abheben. Aber die Leitung des Geistes, das ist auch ein wichtiger Punkt,
den wir mitnehmen können heute Abend und müssen, die beschränkt sich nicht auf die Zusammenkunft.
Und deshalb wird die hier auch nicht erwähnt, sondern die gilt für unser ganzes Leben.
Und deshalb wird sie hier nicht erwähnt, aber das heißt nicht, dass sie nicht gilt,
sondern gerade, wenn wir zusammenkommen zum Namen des Herrn, wo wir alles andere beiseite lassen,
wo all unser irdisches und unser persönliches Interesse ganz zurückstehen sollte. Aber wo
wir ein Ziel haben, zu seinem Namen zusammen zu sein und wenn es sich um den Dienst handelt,
um zur Erbauung der Versammlung beizutragen, ob es sich um ein Lied handelt oder ob es sich um
das Gebet handelt, dann sehen wir dann auch, wie wichtig das ist, dass vorher von unserem
geistlichen Verständnis gesprochen wird, dass der Verstand nicht ausgeschaltet wird,
aber unter der Leitung des heiligen Geistes unser geistliches Verständnis so gebrauchen,
dass alles zur Ehre des Herrn und zum Nutzen der anderen ist. Und dann wird uns klar,
wenn es hier heißt, so hat ein jeder von euch einen Psalm, eine Offenbarung, eine Auslegung,
alles geschehe zur Erbauung, dass wir uns immer fragen müssen und ich spreche jetzt mal wieder
ganz besonders die Brüder an, die sich vom Herrn gebrauchen lassen möchten und das sind eigentlich
alle Brüder, hat ein jeder von euch. Das heißt nicht, dass jeder in jeder Stunde immer etwas
haben muss, etwas sagen muss, sich beteiligen muss, aber er muss es haben. Er muss es in der
Tasche haben, wenn ich das mal so sagen darf, damit er es in dem Augenblick, wenn der Herr es
deutlich macht, auch zum Nutzen und Segen der Geschwister hervorbringen kann. Über die einzelnen
Ordnungen will ich da weiter nicht sprechen, nur vielleicht noch einen Satz zu dem Letzten. Eure
Weiber sollen schweigen. Das heißt, dass wenn für die Männer, die Brüder generell, allgemein gilt,
so hat ein jeder von euch, dass keiner ausgeschlossen ist und von keinem gesagt werden
darf, der darf sich nicht beteiligen. Das Recht haben wir nicht und da müssen wir uns auch sehr
hüten, das zu sagen. Das kommt schon mal vor, dass man jemandem den Mund verbietet und sagt,
du darfst dich nicht beteiligen. Da sollten wir mal ganz vorsichtig mit sein, ein jeder von euch.
Natürlich sind ernste Gespräche schon mal angebracht, jemandem das Gewissen zu erreichen
und zu sagen, ist das denn wohl richtig, dass du dich so oft beteiligst und das kann wohl sein.
Dann kann man ihm sagen, warte mal ein bisschen länger. Aber generell zu sagen, du darfst nichts
mehr sagen. Generell ist es so, dass es keine, dass jeder Bruder in der Versammlung sich unter
der Leitung des Heiligen Geistes gebrauchen lassen kann. Aber es ist genauso generell so,
dass jede Schwester zu schweigen hat und dass es keine Ausnahme gibt. Und ich brauche nicht
noch mal zu wiederholen, dass dieser Brief nicht nur für die Korinther geschrieben war,
sondern für alle Gläubigen, für alle, die den Namen des Herrn anrufen, sowohl ihre an jedem
Orte den Namen des Herrn anrufen, sowohl ihres als unseres Herrn. Und da möchte der Herr uns schenken,
dass diese kurzen Betrachtungen, die wir hier anhand des Wortes Gottes durchgeführt haben,
uns auch für unser praktisches Zusammenleben in einer Zeit, wo so stark vom Worte Gottes mehr und
mehr abgewichen wird, jedoch wieder zurückgeführt werden. Aber vor allen Dingen, dass die Liebe zu
dem Herrn, die Liebe zu den Seinigen uns dazu treiben und führen möchte, zur Erbauung, zum
Nutzen und Segen unserer Geschwister unseren Platz da einzunehmen, wo der Herr uns hingestellt hat,
als Glied an Seinem Leib. …