Hesekiel, der Prophet
ID
chr041
Langue
DE
Durée totale
03:09:30
Nombre
3
Références bibliques
Hesekiel
Description
Drei Vorträge über die Person Hesekiel (und das Buch) anhand der sieben Stellen in Hesekiel, wo steht, dass "die Hand des Herrn über ihn kam".
Die Vorträge sind eingeteilt in die folgenden Aspekte:
- Vorbereitung zum Dienst (1. - 3. Stelle)
- Inhalte des Dieners (4. Stelle)
- Ermunterung des Dieners (5. - 7. Stelle)
Transcription automatique:
…
Wir wollen uns an diesen Abenden, wenn der Herr das erlaubt und wenn er noch nicht gekommen
ist, ein wenig mit dem Mann und dem Buch Hesäkiel beschäftigen.
Und uns ist klar, dass wir an drei Abenden nicht ein solches Buch mit 48 Kapiteln komplett
betrachten können.
Aber in diesem Buch habe ich siebenmal gefunden, dass die Hand des Herrn auf oder über Hesäkiel
kam.
Sieben Stellen, wo die Hand des Herrn über ihn kam.
Und diese sieben Stellen wollen wir uns anschauen, heute Abend die ersten drei lesen, da finden
wir, wie Hesäkiel insbesondere vorbereitet wird für seinen Dienst.
Wenn der Herr noch nicht gekommen ist, morgen Abend die mittlere, die vierte Stelle und
in Verbindung damit so die Inhalte seines Dienstes und dann am Sonntag die letzten drei
Stellen, wo die Hand des Herrn über ihn kommt.
Wir lesen jetzt aus diesem Buch, aus dem Propheten Hesäkiel, aus Kapitel 1.
Hesäkiel 1, ab Vers 1 Und es geschah im dreißigsten Jahr, im vierten
Monat, am fünften des Monats, als ich inmitten der Weggeführten am Fluss Keba war, da öffneten
sich die Himmel und ich sah Gesichte Gottes.
Am fünften des Monats, das war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Jojakin, er
ging das Wort des Herrn ausdrücklich an Hesäkiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der
Alkaldäer, am Fluss Keba und dort kam die Hand des Herrn über ihn und ich sah und siehe
ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und ein Glanz rings um sie her und
ein zusammengeballtes Feuer und aus seiner Mitte, aus der Mitte des Feuers her strahlte
es wie der Anblick von glänzendem Metall.
Lesen weiter in Vers 26 Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren
Häuptern war, war die Gestalt eines Thrones, wie das Aussehen eines Saphirsteins.
Und auf der Gestalt des Thrones eine Gestalt, wie das Aussehen eines Menschen, oben darauf.
Und ich sah etwas wie den Anblick von glänzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer innerhalb
desselben rings um, von seinen Länden aufwärts und von seinen Länden abwärts sah ich etwas
wie das Aussehen von Feuer und ein Glanz war rings um ihn.
Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist, so war das Aussehen des
Glanzes rings um, das war das Aussehen des Bildes der Herrlichkeit des Herrn und als
ich es sah, fiel ich nieder auf mein Angesicht und ich hörte die Stimme eines Redenden.
Und er sprach zu mir, Menschensohn, stelle dich auf deine Füße und ich will mit dir
reden.
Und als er mit mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße und
ich hörte den, der zu mir redete.
Und der Geist hob mich empor und ich hörte hinter mir den Schall eines starken Getöses,
gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn von ihrer Stätte her und das Rauschen der Flügel
der lebendigen Wesen, die einander berührten und das Sausen der Räder neben ihnen und
den Schall eines starken Getöses.
Und der Geist hob mich empor und nahm mich weg und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut
meines Geistes.
Und die Hand des Herrn war stark auf mir und ich kam nach Tel Abib zu den Weggeführten,
die am Fluss Keba wohnten und dort, wo sie saßen, dort saß ich sieben Tage betäubt
in ihrer Mitte.
Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da erging das Wort des Herrn an mich, in dem
er sprach, Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel zum Wächter gesetzt und du sollst
das Wort aus meinem Mund hören und sie in meinem Namen warnen.
Und die Hand des Herrn kam dort über mich und er sprach zu mir, mach dich auf, geh hinaus
in die Talebene und ich will dort mit dir reden.
Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Talebene und siehe, dort stand die Herrlichkeit
des Herrn wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Keba gesehen hatte und ich fiel nieder
auf mein Angesicht.
Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße und er redete mit mir und
sprach zu mir, geh, schließe dich in deinem Haus ein und du, Menschensohn, siehe, man
wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht in ihre Mitte wirst hinausgehen
können und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummst
und sie nicht mehr zurück zurechtweist, denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen und du sollst zu ihnen
sprechen, so spricht der Herr, Herr, wer hören will, der höre und wer es lässt, der lasse
es, denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
Soweit wollen wir für jetzt lesen.
Wir haben das ja schon im Anfangsgebet gesagt, es sind zwei Propheten, die mit weggeführt
wurden in die Gefangenschaft, Daniel und Ezekiel.
Im Buch Daniel, da gibt es auch einige historische Kapitel, in denen Ereignisse und Erlebnisse
Daniels beschrieben werden und deswegen ist dieses Buch bekannter, im Buch Ezekiel ist
das nicht so der Fall und so ist dieses Buch auch eher ein weniger gelesenes Buch.
Beim Singen unseres ersten Liedes musste ich daran denken, hätte Ezekiel diese Hoffnung
gehabt, die wir haben, dass der Herr Jesus bald kommt, dann hätte er von Herzen mitgesungen,
in dieser Fremde ist mir Bank.
Ezekiel war wirklich in der Fremde, weggeführt aus dem Land der Verheißung, weggeführt
von dem Platz, den Gott erwählt hatte, um dort zu wohnen und jetzt war er in der Fremde,
dort am Fluss Keba in der Landschaft, das haben wir gelesen, im Land der Chaldea, das
ist Babel.
Ich möchte ganz kurz ihn im Zusammenhang sehen mit den anderen Propheten, wir denken
an den Propheten Habakkuk, der diese Fragen hatte an Gott, die erste Frage, wie kann das
sein Gott, warum schaust du zu, siehst du nicht die ganze Mühsal, die ganze Sünde,
das ganze Abweichen, warum greifst du nicht ein, warum handelst du nicht?
Und dann gibt Gott ihm Antwort und er sagt Habakkuk, auch wenn das so aussieht, als würde
ich nicht eingreifen, ich habe doch alles gesehen und zu meiner Zeit, dann handle ich
und dann bringe ich die Chaldea und die nutze ich zum Gericht über mein abgefallenes Volk.
Als Habakkuk das hörte, aus dem Mund Gottes, da war die Macht der Chaldea, das ist Babel,
die war noch nicht so groß, aber Gott zeigt es ihm im Voraus.
Dann denken wir an den Propheten Jeremia, er hat auch geweissagt, zu dem Volk geredet
und er war das Werkzeug Gottes, um eindringlich zu ihren Herzen zu sprechen, um ihre Empfindungen
noch einmal aufzuwecken, damit sie Buße tun.
Dazu war Jeremia gesandt zu diesem Volk, noch vor der Wegführung nach Babel, aber dann
kam sie doch, diese Wegführung, weil das Volk nicht auf Jeremia gehört hat, aber Jeremia
ist nicht weggeführt worden, er ist zunächst im Land geblieben und dann noch mitgenommen
worden nach Ägypten, aber so die letzte Zeit Jeremias und die Zeit von Hesekiel und von
Daniel, die fallen zusammen und diese beiden, Hesekiel und Daniel, die sind mit weggeführt
worden in die Gefangenschaft.
Das schauen wir uns jetzt auch noch einmal kurz an, in dem zweiten Buch der Chronika,
in Kapitel 36.
In 2.
Chronika 36, da lesen wir in Vers 5, 25 Jahre war Jojakim alt, als er König wurde und er
regierte elf Jahre in Jerusalem, und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, seines
Gottes.
Gegen ihn zog Nebukadnezar, der König von Babel, herauf und er band ihn mit ehrenen
Fesseln, um ihn nach Babel zu führen.
Das war die erste Wegführung nach Babel, dann lesen wir weiter in Vers 10, da wurde
nämlich nach dem Jojakim für eine kurze Zeit Jojakin König, der regierte nur drei
Monate, doch er tat, was böse war in den Augen des Herrn und in Vers 10 lesen wir,
und beim Umlauf des Jahres sandte der König Nebukadnezar hin und ließ ihn nach Babel
bringen.
Eine zweite Wegführung nach Babel, dann setzt der König Nebukadnezar Cedekia ein, als König
in Jerusalem, aber Cedekia, der erhebt sich gegen den König von Babel, und dann lesen
wir in Vers 17, er ließ den König der Chaldea gegen sie heraufkommen und er erschlug ihre
Jünglinge mit dem Schwert im Haus ihres Heiligtums.
Er verschonte nicht den Jüngling und die Jungfrau, den Alten und den Greis, alle gab
er in seine Hand und alle Geräte des Hauses Gottes, die Großen und die Kleinen und die
Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des Königs und seiner Obersten, alles brachte
er nach Babel.
Das war eine dritte Wegführung in die babylonische Gefangenschaft.
Wenn wir das vergleichen mit unserem Buch mit Hesekiel am Anfang und auch mit der Stelle
dem Parallelbericht in 2.
Könige, der in Hesekiel 1 in der Anmerkung angegeben wird, dann stellen wir fest, Hesekiel
war mit bei dieser ersten Wegführung und so kam er nach Babel.
In Vers 2 haben wir eine Zeitangabe dazu gefunden, am fünften des Monats, das war das fünfte
Jahr der Wegführung des Königs Jojakin.
Von dieser Wegführung zählt Hesekiel nun die Zeit.
Wenn wir das weiterlesen, zum Beispiel in Kapitel 8, da wird eine weitere Zeitangabe
gemacht, da heißt es, es geschah im sechsten Jahr, im sechsten Monat.
Er zählt immer von dieser Wegführung und jetzt hier in Kapitel 1 haben wir schon das
fünfte Jahr.
Elf Jahre würde es von dieser ersten Wegführung dauern, bis der Tempel in Jerusalem zerstört
wurde.
Die Zerstörung des Tempels, die geschah nämlich erst bei dieser dritten Wegführung, von der
wir eben gelesen haben.
Das ist jetzt so die Zeit, in die diese ersten Kapitel des Propheten Hesekiel fallen.
Wir können das auch genau sagen, die ersten 32 Kapitel, die liegen vor der Zerstörung
Jerusalems.
Die Kapitel 33 bis 48, die liegen nach der Zerstörung Jerusalems.
Ich möchte da kurz diese Einteilung ein wenig fortsetzen.
Die ersten 24 Kapitel, da spricht Hesekiel über das Gericht, das über Jerusalem kommen
wird.
In den Kapiteln 25 bis 32 spricht er über das Gericht, das über die Nationen, über
die umliegenden Völker kommen wird.
Das Schöne insgesamt ist, immer wieder lässt Gott einfließen.
Es gibt am Ende doch Wiederherstellung.
Davon handeln auch die Kapitel 33 bis 48.
Das lässt uns so einen Blick in Gottes Herz tun.
Er muss dieses Volk ernst anreden und er muss auch das Gericht bringen.
Da führt kein Weg daran vorbei, weil dieses Volk so abgewichen ist.
Aber kaum ist das Gericht vollzogen.
Kaum erreicht in Hesekiel die Nachricht, Jerusalem ist eingenommen, dann hört Hesekiel
Trostworte.
Und das ist der zweite große Teil in diesem Propheten ab Kapitel 33.
Das Bild von dem Wächter und dem Herden im Kapitel 33 und 34.
Kapitel 35 und 36 das Gericht über Seeir und die Wiederherstellung Israels.
Die Kapitel 36 bis 38 Trostworte Gottes an sein Volk und dann ab Kapitel 39 bis zum
Schluss die zukünftige Wiederherstellung.
Da enthält dieser Prophet Hesekiel einen Ausblick auf das tausendjährige Reich, wo
Gott zu seinem Ziel kommt mit diesem seinem Volk und mit der Stadt Jerusalem.
Hesekiel, das haben wir gelesen, wir kommen dann gleich noch kurz darauf, ist ein sehr
interessanter Prophet.
Mit einem Propheten verbinden wir doch, dass er Worte Gottes redet zu den Menschen.
Wir haben eben daran gedacht, dass Jeremia das noch einmal ganz besonders in gewinnender,
liebevoller Weise getan hat.
Ernst, aber doch liebevoll.
Aber Hesekiel wird gesagt, ich werde deinen Mund verschließen.
Wie passt das denn zusammen?
Im Großen und Ganzen hatte Hesekiel einen verschlossenen Mund bis zu dem Tag, wo der
Bote zu ihm kam und ihm von der Einnahme Jerusalems berichtete.
In diesen ersten Kapiteln, wie wir das eben gesehen haben bis Kapitel 32 ist das der Fall.
Es gab einzelne Gelegenheiten, zu denen Hesekiel reden sollte.
Aber im Großen und Ganzen sieht Hesekiel diese Gesichter, hört die Mitteilungen Gottes
und er soll in seiner Person und in seinem Verhalten eine Warnung und ein Hinweis an
das Volk sein.
Das zeichnet so diesen Propheten besonders aus.
Das brachte mit sich, dass dieser Prophet in besonderer Weise sich ganz seinem Gott hingeben
musste.
Ich glaube nicht, dass einer von uns jemals in der Weise wie Hesekiel sagen werden wird,
dir zur Verfügung.
Das beeindruckt uns sehr.
Wenn der Herr das schenkt, schauen wir uns das morgen kurz an.
Hesekiel musste das Liebste, was er hatte, seine eigene Frau im Dienst für den Herrn
hingeben.
Und er durfte noch nicht einmal trauern.
Und Hesekiel war bereit dazu.
Das müssen wir uns mal wirklich so vorstellen.
So weit ging seine Hingabe, so weit ging das bei Hesekiel zu sagen, dir zur Verfügung.
Und wie ist das bei uns?
Sind wir auch bereit uns wirklich dem Herrn Jesus zur Verfügung zu stellen?
Ich möchte jetzt gar keine Beispiele nennen und auch keine konkreten Fragen stellen.
Aber wir können ja mal unser Leben ein wenig so durchgehen.
Ich muss jetzt gerade an eine Begebenheit denken, die ich vor kurzem gelesen habe.
Da war ein gläubiger Mann mit seiner gläubigen Frau.
Sie hatten eine Ansprache aus Gottes Wort gehört über Malachi.
Bringt den ganzen Zehnten in mein Vorratshaus.
Ach, waren sie ganz zufrieden, nach Hause gegangen.
Das taten sie ja.
So etwa 10 Prozent von ihrem Einkommen, das gaben sie Gott.
Aber sie kamen doch nicht zur Ruhe.
So haben sie mal überlegt, Montag, Dienstag, Mittwoch.
Da ging das so immer hin und her.
Was meint Gott wohl heute für mich, für uns damit?
Bringt den ganzen Zehnten.
Und da ging ihnen so der Gedanke durch den Kopf, wie sieht es denn aus mit unserer Zeit?
Geben wir denn da von Gott das, was ihm gebührt?
Zuerst waren sie auch ganz zufrieden.
Ja, ja, wir gehen ja sonntags.
Eigentlich der ganze Sonntag ist doch für den Herrn und in der Woche abends besuchen
wir auch die Stunden und so am Tisch, da lesen wir auch den Kalender und da haben sie mal
gerechnet.
Wie viel sind denn 10 Prozent?
24 Stunden hat ein Tag, 2,4.
Da haben sie festgestellt, wenn wir den Sonntag und den Mittwochabend auf die Woche verteilen,
dann kommt Gott ein wenig kurz.
Das ist nicht der ganze Zehnte.
Und dann haben sie sich wirklich vorgenommen und wir wollen das nicht in einem gesetzlichen
Geist nachahmen, aber sie haben sich wirklich vorgenommen.
So, diese Zeit, etwa zweieinhalb Stunden, jeden Tag für den Herrn.
Dann haben sie festgestellt, wie viel Zeit sie auf einmal haben, um mal einen Besuch
zu machen.
Wie viel Zeit sie auf einmal haben, um mal anzurufen, wie geht es dir denn?
So, wollen wir uns das wirklich nochmal fragen?
Wofür setzen wir uns ein in unserem Leben?
Es ist nicht manches, wo wir sagen müssen, ob sich das wirklich lohnt.
Da sitzt eine Mutter mit ihren Kindern nach dem Frühstück noch eine halbe Stunde am
Tisch.
Über dem Küchentisch hängt eine kleine Tafel und mit Hilfe der Tafel gehen sie biblische
Geschichten durch.
Er klingelt es, eine Schwester steht an der Tür.
Was macht ihr denn hier?
Ja, dafür habe ich keine Zeit.
Ja, wofür nehmen wir uns denn die Zeit?
Ist das nicht das Beste, was wir tun können, wenn wir solche Gelegenheiten haben, Gottes
Wort weiterzugeben an die eigenen Kinder oder vielleicht an die Enkelkinder oder da, wo
der Herr uns hingestellt hat und auch in diesem Sinn zu sagen, dir zur Verfügung.
Ezekiel hat das getan auf eine anspornende Weise, wo wir wirklich nur staunen können.
Nun haben wir gesehen, nach welchem Ereignis Ezekiel die Zeit rechnet, aber es gibt in
Vers 1 eine Ausnahme.
Das ist sicher nicht umsonst.
Dieses fünfte Jahr der Wegführung wird in Vers 1 das dreißigste Jahr genannt.
Es wird ja gar nicht gesagt, auf welches Ereignis das Bezug nimmt, aber wenn wir das zurückrechnen
würden, dann muss dieses Jahr oder dieses Ereignis, auf das diese Zeitangabe im dreißigsten
Jahr Bezug nimmt, das Passafest unter dem König Josia gewesen sein.
Josia, das war der letzte König, der noch einmal ein Aufleben im Volk Gottes bewirken
konnte, der im achten Lebensjahr König wurde und der dann sehr früh anfing, den Herrn zu
suchen, das Land zu reinigen und dann wurde unter Josia ein Passafest gefeiert, wie es
seit den Tagen Samuels nicht gefeiert worden war.
Das hat Gott zur Kenntnis genommen und da hat er sich darüber gefreut.
Und hier taucht dieser Bezug auf einmal auf.
Noch einmal ein solches Aufleben und dreißig Jahre später, da sitzt Ezekiel in der Fremde
am Fluss Keba im Land der Kaldäer.
Wir denken mal zurück, dreißig Jahre, was ist geschehen?
Wie ist es in meinem Leben gegangen, aufwärts oder abwärts?
War vielleicht vor dreißig Jahren in meinem Leben Liebe zu dem Herrn Jesus, wie ist es
heute?
Nicht umsonst macht Gott hier diesen Bezug und erinnert an dieses Ereignis, das zu seiner
Freude und Verherrlichung war.
Aber jetzt sitzt dieser Ezekiel, er war Priester, das haben wir in Vers 3 gelesen, und ein Priester
ist es aufgrund seiner Aufgabe gewohnt in der Gegenwart Gottes zu stehen, ist auch so
eine Frage, die wir uns stellen können, sind wir gewohnt in der Gegenwart Gottes zu stehen,
um ihm zu dienen, priesterlich zu dienen, ihm Anbetung, ihm Opfer des Lobes zu bringen.
Aber jetzt war er in der Fremde, da gab es keinen Priesterdienst auszuführen.
Sie waren ja nicht an dem Ort, wo Gott gesagt hatte, dahin sollt ihr meine Schlachtopfer
bringen.
Aber Gott lässt ihn dort nicht allein.
Auch in der Fremde sieht Gott die Seinen und er sah den Ezekiel und er sah diese Weggeführten
und Ezekiel war in der Verfassung, dass Gott zu ihm reden konnte.
Da lesen wir so schön in Vers 1, da öffneten sich die Himmel.
Wenn man geöffnete Himmel sehen muss, wo muss man dann hinschauen?
Nach oben.
Sonst sieht man keine geöffneten Himmel.
Als das Volk Israel durch die Wüste ging, da mussten sie schon mal vor die Füße schauen,
dass sie nicht an einen Stein stoßen, dass sie den richtigen Weg finden.
Aber dann hatte Gott dafür gesorgt, dass immer dann, wenn sie nach unten schauten,
sie unten an ihrem Kleid diese Quaste mit der Schnur von blauem Purpur sahen, mit der
Farbe des Himmels und da wurden sie daran erinnert, den Blick wieder nach oben zu richten.
Und das tut Gott auch bei uns.
Er möchte, dass wir den Blick nach oben richten.
Und da fand Ezekiel sicher Antwort auf viele seiner Fragen und da redete Gott mit ihm.
In der Fremde, da hört man viele Stimmen, um uns herum gibt es auch viele Stimmen, aber
hier steht, das Wort des Herrn ging ausdrücklich, ausdrücklich an Ezekiel.
Das hat Ezekiel erkannt, das war das Wort des Herrn und das war jetzt für ihn und das
war jedenfalls zu teilen, auch um es weiterzugeben.
Und dann lesen wir zum ersten Mal, dass die Hand des Herrn über ihn kam.
Ich möchte noch einen Vers lesen, den kennen vielleicht manche von uns.
Für mich ist das wirklich ein Vers, der die Herzen anspricht, aus Psalm 137, Psalm 137,
die ersten beiden Verse.
An den Flüssen Babels, da saßen wir und weinten, als wir uns an Zion erinnerten.
An die Weiden in ihr hängten wir unsere Lauten.
Ezekiel saß hier an einem dieser Flüsse Babels und vielleicht war es bei Ezekiel auch
so.
Er kam zurück an Zion, an den Ort, den der Herr erwählt hatte, vielleicht hat er geweint.
Manche saßen sicher dort und haben geweint, wie Psalm 137 das zeigt.
Aber dann kommt Gott, die Himmel sind geöffnet und die Hand des Herrn kommt über ihn.
Nun das erste, was Ezekiel sieht in diesem Gesicht, in Kapitel 1 von Vers 4 bis Vers
28, das ist ein Bild von der Herrlichkeit des Herrn.
Und zwar von der Herrlichkeit des Herrn, wie sie sich erweist im Gericht.
Das wird uns schon direkt am Anfang angedeutet, Ezekiel sieht einen Sturmwind, dieser Sturmwind
der spricht schon von Gericht und dieser Sturmwind der kam von Norden her, von Norden
waren die Feinde gekommen, von Norden würde das Heer Babels kommen und Jerusalem würde
zerstört werden.
Wir sehen hier die Wege Gottes in seiner Regierung und es sind aufgrund des bösen Zustandes
des Volkes Gerichtswege.
Da sehen wir dann auch ein zusammengeballtes Feuer, das Feuer das zeigt uns die prüfende
Heiligkeit Gottes und wenn Gott Gerichtswege gehen muss, dann geht er sie aufgrund seiner
Heiligkeit und sein prüfendes Auge, das fällt auf die Menschen, das fällt auch auf uns,
das fällt auf uns Persönlichen, das fällt auch auf uns in den örtlichen Versammlungen,
da fällt das prüfende Auge des Herrn darauf und dann misst er nach dem Maßstab seiner
Heiligkeit.
Und dieses Feuer, das verzehrt alles, was nicht diesem Maßstab dieser Heiligkeit Gottes
entspricht.
In Vers 5, ich möchte gerne jetzt nur einige Punkte herausgreifen aus diesem Gesicht von
der Herrlichkeit Gottes im Gericht, in Vers 5, da werden vier lebendige Wesen beschrieben.
Die kennen wir auch, wenn wir die Offenbarung lesen, vier lebendige Wesen, was bedeuten
diese lebendigen Wesen?
Sie zeigen uns insbesondere Charakterzüge Gottes, die sich offenbaren hier in den Gerichtswegen,
Charakterzüge oder Eigenschaften im Gericht, Charakterzüge Gottes, die sich da offenbaren.
Sie werden ausführlich beschrieben und in Vers 10 finden wir, dass sie das Angesicht
eines Menschen, das Angesicht eines Löwen, das Angesicht eines Stieres und das Angesicht
eines Adlers hatten.
Das sind so vier Charakterzüge, die sich im Gericht offenbaren.
Der Mensch, der hat Einsicht, der hat Verständnis, das unterscheidet ihn vom Tier und so sind
die Wege Gottes, die er geht auch im Gericht voller Einsicht und Weisheit.
Der Löwe, der spricht von Kraft, den nennen wir den König der Tiere und Gottes Wege,
die führt er aus in Kraft und in Macht, dem kann sich nichts widersetzen.
Der Stier, der spricht so von Ausdauer, von ausdauerndem Arbeiten, mit einem Stier, heute
sieht man das ja nicht mehr so, da kannst du den ganzen Tag den Ackerboden pflügen
und bearbeiten und der läuft von morgens bis abends in Ausdauer.
Und so ist auch Gott in seinen Wegen, ausdauernd, er erreicht sein Ziel und der Adler, der erinnert
uns an Schnelligkeit, oft führt Gott schnell ein Gericht aus.
Es gibt ein Beispiel im Propheten Ezekiel, wo Gott so in diesem Charakterzug im Gericht
handelt, vielleicht finde ich das gerade, das ist nämlich mal eine Gelegenheit, wo
der Ezekiel seinen Mund öffnen soll und dann öffnet er den Mund um zu weissagen und in
dem Moment stirbt ein Mensch, zu dem er redet.
Ja, das ist in Kapitel 11, Vers 13, da bekommt einmal Ezekiel den Auftrag zu reden, obwohl
im Allgemeinen sein Mund verschlossen war, aber der Herr sagt in Vers 5, sprich, so spricht
der Herr und dann steht in Vers 13 und es geschah, als ich weissagte, da starb Pelatja,
ihr Sohn Benajas.
Da hat Gott schnell Gericht ausgeübt.
Ezekiel fiel nieder auf sein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach, ach Herr,
Herr, willst du dem Überrest Israels den Garaus machen?
Wir merken, dass Ezekiel nicht unbeteiligt, nicht mit innerer Beteiligung seinen Dienst
ausführt, weil er Liebe zu diesem Volk hat.
So sehen wir hier in diesen vier lebendigen Wesen die Charakterzüge Gottes in seinen
Wegen des Gerichts, wie sie sich offenbaren.
In den Versen 15 folgende, da sieht Ezekiel solche Räder mit Felgen und Räder, die drehen
sich und mit der Bewegung, der Drehung der Räder geht etwas voran.
Und so zeigen uns die Räder das Voranschreiten der Wege Gottes, wie diese Wege Gottes weitergehen
und wie Gott seine Ziele verfolgt in seinen Wegen und auch im Gericht.
Und da begegnet uns in Vers 18, dass diese Räder diese Felgen haben und diese Felgen,
die waren voller Augen.
Wenn Gott vorangeht in seinen Wegen und im Gericht, dann tut er es in vollkommener Einsicht
und indem er alles beurteilt.
Wir gehen auch schon mal voran in einer Sache und gerade dann sind wir in Gefahr, nicht
mehr alles so richtig zu sehen und aufzunehmen.
Wir haben uns ja entschlossen, das und das zu tun und dann gehen wir und sehen gar nicht
mehr so recht, was links und rechts um uns herum passiert.
Vielleicht wäre es bei uns manchmal besser, eine Korrektur vorzunehmen.
Nein, aber Gott, der in seinen Wegen vorangeht, der beurteilt alles mit vollkommener Weisheit
und Einsicht.
Und mehrmals begegnet uns jetzt, einmal schon in Vers 12, wohin der Geist gehen wollte,
gingen sie.
Und dann auch in Vers 20, wohin der Geist gehen wollte, gingen sie dahin, wohin der
Geist wollte, dass alles, alles in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes, mit seinen Gedanken,
mit seinem Wesen ist.
In den Versen 22 bis 28 sehen wir noch eine kleine Unterscheidung.
In Vers 22 bis 25 sehen wir, was Ezekiel unterhalb der Ausdehnung oder des Firmaments oder der
Himmelswölbung sieht, also etwas unterhalb und in Vers 26 bis 28 sehen wir, dass er etwas
sieht oberhalb.
Nun unterhalb, da sieht er, wie diese Dinge vorangehen und er hört, wie da ein Rauschen
großer Wasser ist und dieses Rauschen großer Wasser, das ist die Stimme des Allmächtigen,
die Stimme Gottes.
Wir erkennen daran, in der Ausführung seiner Wege und seiner Gerichte handelt Gott in allem
übereinstimmend mit seinem Wort.
Er ist sich da treu in dem, was er gesagt hat, in seinem Wort, was er geredet hat, das
tut er und seine Gerichte, die offenbaren ihn, so wie auch sein Wort ihn offenbart.
Aber in Vers 26 bis 28, da sieht Ezekiel jetzt oberhalb der Ausdehnung und da sieht er etwas
wie ein Thron und auf dem Thron, da ist eine Gestalt, die das Aussehen eines Menschen hat.
Da sehen wir den, der über allem steht und wenn Gott sich offenbart, das zieht sich durch
die ganze Bibel, dann offenbart er sich in seinem Sohn und der, der hier gesehen wird
von Ezekiel, der das Aussehen eines Menschen hat, das ist nichts anderes als der, den wir
kennen als unseren Heiland und Herrn.
Der Jesus erklärt in Johannes 5, dass ihm das ganze Gericht übertragen ist, da erklärt
er es auch, es ist ihm übertragen, weil er der Sohn des Menschen ist, so kannte Ezekiel
ihn noch nicht, aber Ezekiel sieht in diesem Bild, in diesem Gesicht Gottes den Herrn Jesus,
der über allem steht.
Und dann kommt am Ende dieses Gesichtes in Vers 28 noch ein wunderschöner Hinweis.
Ezekiel sieht noch etwas, er sieht das Aussehen des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist.
Dieser Regenbogen, den hat Gott gegeben, als Noah aus der Arche kam und dieser Regenbogen,
der erinnert an Barmherzigkeit im Gericht, Gott hatte diese Flut über die Erde gebracht
und durch die Flut die Menschen und die Erde vernichtet und gereinigt.
Und jetzt sagt Gott, immer wenn jetzt wieder Wolken kommen, wenn Regen kommt, dann setze
ich meinen Bogen in die Wolke.
Noah hatte diesen Altar gebaut und von den reinen Tieren geopfert und dieser Duft der
Beruhigung stieg auf zu Gott und aufgrund dieses Opfers konnte Gott sagen, ich werde
die Erde nicht mehr verderben, wie ich es getan habe.
Und das Zeichen, der Beweis dafür, das ist der Regenbogen.
So erinnert dieser Regenbogen an die Barmherzigkeit Gottes, auch hier im Gericht.
Wenn wir Offenbarung 4 lesen und Gott, den Schöpfer Gott auf seinem Thron dort sehen,
da finden wir den Regenbogen wieder.
Ist das nicht schön, dass Ezekiel das hier sieht?
Gottes Barmherzigkeit, auch in seinen Regierungs- und Gerichtswegen.
Aber dann lesen wir am Ende von Vers 28 das Ergebnis bei Ezekiel, als er das sah, fiel
er nieder auf sein Angesicht.
Ezekiel war tief getroffen, tief beeindruckt von dieser Herrlichkeit Gottes, von der Herrlichkeit
Gottes in Heiligkeit und im Gericht, als der Apostel Johannes in Offenbarung 1 den Herrn
Jesus sah, als diesen Richter und Beurteiler inmitten der Versammlungen, da fiel er zu
seinen Füßen nieder wie tot.
Diesen Eindruck machte die Erscheinung, das Sehen des Herrn als Richter und Beurteiler.
Wir nehmen das jetzt auch nochmal für uns so als Frage.
Wir kennen den großen allmächtigen Gott als unseren Vater.
Wir kennen den Herrn Jesus als unseren Heiland, der uns so geliebt hat, dass er sich selbst
für uns hingegeben hat, aber wir wollen dabei nicht vergessen, dass dieser Gott ein heiliger
Gott ist, ein heiliger Gott, der zu rein ist von Augen, um Böses zu sehen und der Böses
schonungslos richten muss.
Und wir leben in einer Umgebung, wo man das nicht wahrhaben will, wo man denkt tun und
lassen zu können, was man will.
So lebte Ezekiel auch in einer solchen Umgebung, das war auch das Denken der Menschen in Israel,
es passiert ja doch nichts.
Und das färbt ab, wegen des Überhandnehmens, der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der vielen
erkalten, sagte Jesus einmal.
Deswegen brauchen wir diesen Blick, auch diesen Blick auf den heiligen Gott, der auch unser
Leben prüft.
Wir wollen nicht vergessen, mit wem wir es zu tun haben.
Aber dann, wenn Ezekiel so auf seinem Angesicht liegt, dann hört er eine Stimme.
Diese Stimme redet ihn an, Menschensohn, dass ein Mensch, so wie Ezekiel, als Menschensohn
angesprochen wird, finden wir nur in Ezekiel da ganz häufig und einmal in Daniel.
Auch Daniel wird einmal als Menschensohn angesprochen, es ist hier die Zeit, wo das Volk beiseite
gesetzt ist, wo diese Beziehung zwischen Gott und seinem irdischen Volk unterbrochen ist
und dementsprechend wird Ezekiel als Menschensohn angesprochen.
Da finden wir diesen Titel auch bei dem Herrn Jesus, zum Beispiel im Lukasevangelium, als
man ihn ablehnt, als man ihn als den Christus, den Sohn Gottes ablehnt.
Da sagt er, der Sohn des Menschen, der wird überliefert und getötet und am dritten Tag
auferstehen.
Menschensohn, so wird er angesprochen, stelle dich auf deine Füße.
Gott möchte, dass wir diesen Eindruck von seiner Heiligkeit haben, aber dann kommt er
und dann redet er zu uns.
Bei Johannes, da legt er seine Rechte, diese starke Hand, in der er diese sieben Versammlungen,
diese sieben Sterne hält, die legt er auf Johannes und er sagt ihm, fürchte dich nicht.
Ich war tot und sehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel
des Todes und des Hades und hier stelle dich auf deine Füße.
Ezekiel, das ist die richtige Haltung vor mir und meiner Herrlichkeit und wenn du diese
Haltung hast, dann kann ich dich gebrauchen.
Haben wir diese Haltung auch, dass wir so in diesem Eindruck stehen von der Heiligkeit
Gottes und auch von unserer Verdorbenheit.
Wir können nicht bestehen in dieser Heiligkeit Gottes, in uns und dann sagt Gott, stelle
dich auf deine Füße, ich sehe dich doch in Christus und du bist völlig angenommen.
Das konnte Ezekiel nicht sagen oder das sagt er uns, so sagt Ezekiel, ich will mit dir
reden.
Ich habe jetzt Worte und Mitteilungen an dich und der Ezekiel, der steht auf und dann kam
der Geist in ihn und der stellt ihn auf seine Füße und jetzt kann der Ezekiel zuhören.
Da, wo diese Beugung und Demütigung vor Gott ist, da kann Gott anknüpfen und da gibt er
Kraft, da gibt er seinen Geist und da gibt er sein Wort und da knüpft er an und wir
merken, wie das eine passende Zubereitung von Ezekiel ist für seinen Dienst.
Jetzt sagt Gott dem Ezekiel auch, das ist auch eine Vorbereitung, Ezekiel, wenn ich
dich schicke, dann sollst du meine Worte reden, das ist deine Aufgabe, um mehr brauchst du
dich nicht zu kümmern.
Ich weiß, dieses Volk, zu dem du gehst, das ist ein widerspenstiges Volk, aber du musst
dich nicht darum kümmern, ob sie hören oder nicht, das ist ihre Verantwortung, aber deine
Aufgabe und deine Verantwortung ist es, zu reden, was ich sage und damit bezeuge ich
mich diesem Volk, sie sollen wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte ist, dieser Prophet,
das sollst du sein, Ezekiel, aber was sie dann damit tun, was sie damit tun, das kannst
du, das kannst du mir überlassen, rede du meine Worte.
Ja und um die Worte Gottes reden zu können, was ist denn dafür nötig?
Dafür muss man diese Worte kennen und jetzt haben wir auch ein schönes Bild in Vers 8,
fängt das an von Kapitel 2, da zeigt Gott dem Ezekiel eine Hand, die war ausgestreckt
und in der Hand war eine Buchrolle und jetzt sagt Gott, Ezekiel, Menschensohn ist, nimm
diese Rolle und ist und wir verstehen gut, dass das eine bildliche Sprache ist, aber
was bedeutet das denn für uns?
Das bedeutet, dass wir Gottes Wort aufnehmen müssen, dass wir Gottes Wort verarbeiten
müssen, damit Gottes Wort ein Teil wird von uns, auch das ist wieder so eine Frage, ob
wir in der hektischen Zeit, in der wir leben, dafür noch die Ruhe finden, Gottes Wort aufzunehmen,
wirklich zu essen, da muss man mal etwas kauen, da muss man mal etwas verarbeiten und dann
liest man und dann versteht man nicht alles sofort und dann muss man es vielleicht nochmal
lesen und dann muss man vielleicht mal einen fragen oder vielleicht eine gute Hilfe zur
Hand nehmen und so kann man es aufnehmen, verarbeiten, dass es ein Teil von uns selbst
wird.
Ezekiel öffnete seinen Mund und er aß und dann erlebt er, dass diese Rolle in seinem
Mund war süß wie Honig, obwohl es Gerichtswege waren, die Gott dem Ezekiel zeigte, trotzdem
waren sie süß wie Honig und wir werden das auch erleben, wenn wir Gottes Wort so aufnehmen.
Nun denken wir, jetzt ist der Ezekiel ja vorbereitet, jetzt ist ja alles klar, jetzt kann er ja
gehen, er hat die Herrlichkeit des Herrn gesehen, er hat die Kraft des Geistes Gottes erlebt,
er hat das Wort Gottes aufgenommen und er hat den klaren Auftrag, jetzt kann es ja losgehen.
Aber es geht noch nicht los und diese zwei weiteren Stellen, die wir gelesen haben, wo
die Hand des Herrn auf ihn kam, die zeigen uns, dass Ezekiel noch nicht sofort losgehen
soll.
Der Geist hob ihn empor, ausgehend von der Herrlichkeit des Herrn, er hört dieses Getöse
gepriesen, sei die Herrlichkeit des Herrn, wird er wieder zu den Weggeführten nach Tel
Abib gebracht und die Hand des Herrn war stark auf ihm.
Und wenn die Hand des Herrn so auf ihn kommt, dann sitzt er dort, er sitzt inmitten dieser
Weggeführten sieben Tage und er sitzt dort wie betäubt, in der Anmerkung steht, hinstarrend
vor Entsetzen.
Also wenn man so sieben Tage mitten in einer Menschenansammlung sitzt, sieben Tage lang,
dann weiß man hinterher, was da los ist.
Dann kennt man diese Situation dieser Menschen, wo man sieben Tage gesessen hat, recht gut.
Und mir scheint, dass Ezekiel auch das aufnehmen sollte.
Die Hand des Herrn, die war auf ihm und dann bringt er ihn und lässt ihn dort sitzen.
Was hat denn der Ezekiel da gesehen?
Er hat das ganze Elend dieser Weggeführten gesehen.
Er hat das ganze Elend derer gesehen, unter denen er wirken soll.
Vielleicht haben sie da wieder geweint, wie wir das in Psalm 137 gelesen haben.
Und das ist auch ein wichtiger Punkt.
Wenn wir für den Herrn brauchbar sein wollen, wenn wir Diener sein wollen für ihn, auf
der einen Seite den Herrn kennen, seine Herrlichkeit und davon erfüllt sein, aber auf der anderen
Seite auch die kennen, denen wir dienen, wo der Herr uns hinschicken möchte.
Und so saß er zunächst inmitten dieser Weggeführten und musste das erleben und empfinden, wie
es ihnen erging, in welcher Situation und in welchem Zustand sie waren.
Dann kommt das dritte Mal, dass die Hand des Herrn über ihn kommt und wir stellen fest,
es geht noch immer nicht los.
Bevor der Ezekiel den Auftrag bekommt, etwas zu tun, wird er zunächst noch in die Talebene
geführt.
Das haben wir gelesen in Vers 22.
Ezekiel, in die Talebene musst du noch zuerst gehen.
Erinnert uns das nicht an die Haltung, in der ein brauchbarer Dienst geschehen kann
und muss, die Haltung der Demütigung, der Demut.
Ezekiel wird in die Talebene geführt.
Wo Gott will, finden wir ihn am Sonntag an einem ganz entgegengesetzten Ort.
Da wird er auf einen sehr hohen Berg geführt und dort zeigt Gott ihm einen Blick in die
Zukunft.
Aber hier, bevor der Dienst losgehen kann, muss Ezekiel erst noch in die Talebene.
Viele Diener Gottes haben das erlebt.
Nur mal an Mose denken, von wo wurde er denn gerufen zu dem Dienst, beim Schafe hüten
in der Wüste.
Weggelaufen von Ägypten, er musste auch in die Talebene und das finden wir hier auch
bei Ezekiel.
Und dann haben wir diesen interessanten Punkt gefunden, dass die Zunge Ezekiels an seinem
Gaumen kleben würde, damit er verstumme, dass er nicht mehr rede zu dem Volk.
Gott sah in die Herzen und nach diesem eindringlichen Appell durch Jeremia war die Sache beschlossen.
In einzelnen Situationen redete Ezekiel noch, und dann schlagen wir vielleicht mal gerade
Kapitel 33 auf, Kapitel 33, Vers 22, es ist das zwölfte Jahr der Wegführung, sieben
Jahre sind vergangen, mittlerweile ist die Stadt Jerusalem eingenommen und ein Entronnener
aus Jerusalem kommt zu dem Ezekiel und dann lesen wir in Vers 22 in der Mitte, und er,
nämlich der Herr, hatte meinen Mund geöffnet und ab diesem Moment redet Ezekiel und redet
die Trostworte, die im zweiten Teil dieses Propheten aufgeschrieben sind.
Ich möchte gerne jetzt noch kurz auf Kapitel 4 und den Anfang von Kapitel 5 hinweisen,
wo Ezekiel jetzt seine erste Aufgabe, seinen ersten Auftrag bekommt.
Und es ist kein Auftrag in Worten, sondern es ist ein Auftrag, in dem Ezekiel in seiner
Person und in seinem Verhalten ein Wahrzeichen sein sollte für Israel.
Und ich meine in diesem Kapitel 4, da gibt sich so die Überschrift von heute, Vorbereitung
zum Dienst, und die Überschrift von morgen, Inhalte des Dienstes, so ein wenig die Hand.
Es gehört noch mit zur Vorbereitung des Dieners, aber es ist auch schon ein erster Inhalt mit
einer ernsten Botschaft.
Es sind insgesamt vier Aufträge, die Ezekiel bekommt.
Zuerst in Kapitel 4, Vers 1 bis 3, da soll Ezekiel sich einen Ziegelstein nehmen, er
soll dann ihn vor sich hinlegen, darauf eine Stadt bezeichnen, nämlich die Stadt Jerusalem,
und dann sollte er eine Belagerung gegen diese Stadt machen.
Belagerungstürme aufstellen, einen Wall gegen sie aufstellen, Heerlager und Sturmböcke.
Wir sehen, Ezekiel muss dabei kein Wort reden, er soll einfach das tun, mit diesem Zeichen,
und er würde zeigen, das Gericht kommt, das Gericht über Jerusalem kommt, diese Belagerung
wird kommen.
Und in Vers 3 am Ende wird gesagt, das ist ein Wahrzeichen für das Haus Israel.
In den Versen 4 bis 8 ein zweites Zeichen, Ezekiel soll sich auf seine linke Seite legen.
Was meinst du, wie lange?
Wie lange hältst du es auf, aus, auf deine linken Seite, abends beim Einschlafen dreht
man sich mehrmals um, oder?
Er sollte 390 Tage auf seiner linken Seite liegen, 390 Tage, und wenn diese Zeit vorbei
war, sollte er noch einmal 40 Tage auf seiner rechten Seite liegen.
Auch das sollte ein Wahrzeichen sein, aber es war nicht nur ein Wahrzeichen.
Ezekiel hat in dieser Zeit auch an seinem eigenen Leib, an seinem eigenen Körper etwas
empfunden von dem, was Gott jetzt mitteilen wollte.
Denn das kostet Kraft, 390 Tage auf einer Seite liegen, und da hat Ezekiel an seinem
eigenen Körper erfahren, erlebt, ein Stück von dem, was Gott hier zeigen möchte.
Und er möchte zeigen, so lange, jeder Tag, ein Jahr, 390 Jahre und 40 Jahre, so lange
schaue ich mir jetzt schon die Ungerechtigkeit meines Volkes an.
So lange leben sie in Auflehnung, in Abweichung von mir, und so lange bereitet mir das Mühe
und Schmerz.
So lange habe ich jetzt schon gewartet, und jetzt muss das Gericht kommen.
Ich möchte jetzt nichts mehr zu dieser Anzahl von Jahren sagen, nur so viel, Gott zählt
jeden Tag.
Das macht uns großen Trost, gibt uns das, wenn es um Schwierigkeiten in unserem Leben
geht.
In einem Sendschreiben heißt es, du wirst Drangsal haben, zehn Tage, und das macht
uns Trost.
Gott kennt die Zeit, und er weiß auch das Ende, und es wird keinen Tag länger gehen,
als er es will.
Aber Gott zählt auch in unserem Leben die Tage und die Jahre.
Und er fragt heute Abend, wie viel davon war denn für mich?
Da muss der Jakob sagen, wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre.
Oh, dass wir das nicht sagen müssten über unser Leben, Gott zählt, er hat auch hier
bei seinem Volk gezählt.
Und einen zweiten Gedanken, wir mal die Zeit zählen, die Jahre zusammenrechnen, von der
Regierung Salomos bis zu dieser Wegführung waren es 390 plus 40 Jahre.
Welchen Strich macht Gott unter diese Zeit?
Er muss sagen, abgewichen, eine Zeit, fast die ganze Zeit, nicht für mich.
Das soll das Wahrzeichen sein, in diesem dritten, in diesem zweiten Zeichen, und es bewegt mich
schon, dass Hesekiel das so auch am eigenen Leib erleben musste.
Wie viel mehr hat es Gott geschmerzt, das zu sehen?
Und so zeigt Hesekiel, der dieses Gericht ankündigt, das war in dem ersten Zeichen,
zeigt uns auch die Ursache für das Gericht, warum das Gericht kommen muss.
Dann kommt das dritte Zeichen, in dieser Zeit, wo Hesekiel so auf seiner Seite liegen sollte,
da wurde ihm genau gesagt, was er essen solle, und es wurde genau abgezählt.
Aus Weizen und Gerst und Bohnen und Linsen und Hirse und Hartweizen sollte er sich Brot
daraus machen, abgezähltes Brot, abgezähltes Brot spricht davon, dass es keinen Überfluss
gibt, das Mangel ist, es ist abgezählt, es gibt nicht mehr als das, und dann sollte er
dieses Brot eigentlich auf Ballen von Menschenkot backen.
Wo das widerstrebte Hesekiel, das ist doch unrein, und dann erlaubt Gott ihm, in seiner
Gnade es auf Rindermist zu backen.
Aber da muss wider Hesekiel ein Wahrzeichen sein, ein Wahrzeichen, wie dieses Volk Mangel
an Brot haben wird, und wie dieses Volk im Elend, in Schmach sein wird.
Das war eine Schmach, bedeutete eine Schmach, ein solches Brot gebacken auf Menschenkot
zu essen, das war Erniedrigung, Schmach, Schande.
Und das ist dieses dritte Wahrzeichen, und wieder muss Hesekiel das auch an seinem Leib
erleben.
Und dann kommt das vierte Wahrzeichen, und damit wollen wir für heute Abend schließen.
In Kapitel 5, Vers 1 bis 4, Hesekiel soll sich ein scharfes Schwert nehmen, und es als
Schermesser nehmen, und damit über sein Haupt und über seinen Bart fahren.
Ich möchte dazu einen Vers lesen aus dem Propheten Jesaja, aus Kapitel 7, da kündigt
Gott auch Gericht an, da sagt er in Jesaja 7, Vers 20, an jenem Tag wird der Herr durch
ein gemietetes Schermesser, wieder dieses Schermesser, auf der anderen Seite des Stromes
durch den König von Assyrien, das Haupt und das Haar der Beine abscheren, ja, auch den
Bart wird er wegnehmen.
Die Menschen haben das schon verstanden, wenn das Hesekiel jetzt hier tun sollte, ein Schwert
nehmen, und sich über Haupt und Bart damit fahren sollte.
Es ist ein Zeichen dafür, dass Gott Gericht üben muss.
Jetzt erinnern wir uns mal an eine Begebenheit aus dem Leben Davids, da hatte er Knechte
gesandt und hatte Gnade angeboten einem fremden König, und was tut dieser König?
Er schneidet diesen Boten den Bart ab und die Kleider, und was bedeutet das?
Schande, Schande, das war verachtungswürdig, das bedeutete Schande für einen, dessen
Bart so abgeschnitten war, das mit dem Kleid, das konnte man ja in der nächsten Stadt schnell
reparieren, da gab es ja neue Kleider, aber Davids sagt, bleibt, bleibt in dieser Stadt,
da wo ihr nicht von jedem gesehen werdet, bleibt da, bis der Bart wieder gewachsen ist,
und dann kommt zurück, weil das nämlich Schande war.
Jetzt stellen wir fest wieder, muss Hesekiel wie so ein Bild der Schande umherlaufen.
Er muss sich selbst aufgeben, da konnte er sich nicht darauf einbilden, so auszusehen,
um dieses Wahrzeichen zu sein für Israel.
Er sollte diese abgeschnittenen Haare in drei Teile teilen, einen Teil mit Feuer verbrennen,
einen Teil mit dem Schwert schlagen und einen Teil in den Wind streuen, das zeigt drei Gerichtsarten,
die Gott üben würde, Zerstreuung mit dem Schwert schlagen, mit dem Feuer verbrennen.
Und dann endet dieses vierte Zeichen so schön, wir lesen den Vers 3, und du sollst davon
eine kleine Zahl nehmen und in deine Rockzipfel wenden.
Gott wird sich einen Überrest bewahren.
Drei Teile trifft das Gericht, aber ein kleiner Rest, der soll in den Rockzipfel gebunden
werden.
Er wird bewahrt durch die Gerichte.
Was muss das für ein Trost für Hesekiel gewesen sein, der diese Liebe zu seinem Volk
hatte, aber der vor allem Liebe zu seinem Gott hatte, der bereit war, sich so zubereiten
zu lassen und sich so hinzugeben, dir zur Verfügung zu sagen.
Und was für eine Ermutigung für ihn, wenn Gott sagt, ich bewahre mir einen Überrest.
Das ist unser Gott, der den Regenbogen zeigt und der den Überrest bewahrt. …
Transcription automatique:
…
Wir wollen weiter lesen aus dem Propheten Ezekiel, zuerst aus Kapitel 8.
Ezekiel 8, Abvers 1 Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten
Monat, am fünften des Monats, ich saß in meinem Haus, und die Ältesten von Judah saßen
vor mir, da fiel dort die Hand des Herrn auf mich, und ich sah und siehe eine Gestalt wie
das Aussehen von Feuer, von ihren Länden abwärts Feuer, und von ihren Länden aufwärts
wie das Aussehen eines Lichtglanzes, wie der Anblick von glänzendem Metall.
Und er streckte das Gebilde einer Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Hauptes,
der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gesichten Gottes
nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des inneren Vorhofs, das nach Norden sieht, wo
der Standort des Bildes der Eifersucht war, das zum Eifer reizt.
Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, wie das Gesicht, das ich in der
Talebene gesehen hatte.
Und er sprach zu mir, Menschensohn, erhebe nun deine Augen nach Norden, und ich erhob
meine Augen nach Norden und siehe, nördlich vom Tor des Altars war dieses Bild der Eifersucht
am Eingang.
Und er sprach zu mir, Menschensohn, siehst du, was sie tun, die großen Gräuel, die
das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne, und du sollst
noch weiter große Gräuel sehen.
Dann lesen wir aus Kapitel 16, Kapitel 16, Vers 1 und 2, Und das Wort des Herrn erging
an mich, indem er sprach, Menschensohn, tu Jerusalem seine Gräuel kund.
Und dann aus Kapitel 24, Kapitel 24, Vers 15, Und das Wort des Herrn erging an mich,
indem er sprach, Menschensohn, siehe, ich nehme die Lust deiner Augen von dir weg durch
einen Schlag, und du sollst nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen.
Seufze schweigend, Totenklage stelle nicht an, binde dir deinen Kopfbund um und zieh
deine Schuhe an deine Füße, und deinen Lippenbart sollst du nicht verhüllen und Brot der Leute
nicht essen.
Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb meine Frau, und ich tat am Morgen,
wie mir geboten war.
Da sprach das Volk zu mir, willst du uns nicht mitteilen, was das für uns bedeuten soll,
dass du dies tust?
Und ich sprach zu ihnen, das Wort des Herrn ist an mich ergangen, indem er sprach, sprich
zum Haus Israel, so spricht der Herr, Herr, siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen,
den Stolz eurer Stärke, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seele, und eure Söhne
und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen.
Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe, den Lippenbart werdet ihr nicht verhüllen und
Brot der Leute nicht essen, und eure Kopfbunde werden auf euren Häuptern sein und eure Schuhe
an euren Füßen, ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern werdet in euren
Ungerechtigkeiten hinschwinden und einer gegen den anderen seufzen.
Und so wird euch Ezekiel zu einem Wahrzeichen sein, nach allem, was er getan hat, werdet
ihr tun, wenn es kommt, dann werdet ihr wissen, dass ich der Herr, Herr bin.
Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, an dem ich ihre Stärke, die Freude ihrer Pracht,
die Lust ihrer Augen und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter von
ihnen wegnehmen werde, an jenem Tag wird ein Entronnener zu dir kommen, um es deine Ohren
vernehmen zu lassen, an jenem Tag wird dein Mund geöffnet werden gegen den Entronnenen
und du wirst reden und nicht mehr verstummen.
Und so sollst du ihnen zu einem Wahrzeichen sein und sie werden wissen, dass ich der Herr
bin.
Unser zweites Thema zu diesem Propheten Ezekiel hat die Überschrift der Inhalt des Dienstes
dieses Propheten.
Dieser Inhalt, der wurde in Kapitel 16, Vers 1 und 2 zusammengefasst, du sollst Jerusalem
alle seine Gräuel kundtun.
Und dann, wenn auch dieser Staat Jerusalem immer wieder im Fokus steht, weitet sich das
auch aus, er sollte auch die Gräuel des ganzen Volkes kundtun.
Und was war die logische Konsequenz, die für diese ganzen Gräuel, für diese Ungerechtigkeiten,
für dieses Abweichen von Gott, die notwendige Konsequenz, war das Gericht.
Das ist zusammengefasst der Dienst, der Inhalt des Dienstes von Ezekiel und doch, das werden
wir auch in diesem Abschnitt finden, hat Gott ihm auch immer wieder die Augen geöffnet
für eine zukünftige Rettung.
Wir wollen uns zunächst ein wenig das anschauen, was wir in Kapitel 24 gelesen haben.
Dieses Kapitel schließt den ersten großen Teil dieses Propheten und am Ende dieses ersten
großen Teiles soll Ezekiel noch einmal in seiner Person und in seinem Handeln ein Vorbild,
ein Wahrzeichen, ein Hinweis, eine lebendige Predigt, so möchte ich es mal nennen, ein
Wahrzeichen an Israel sein.
Das ist interessant, dass hier am Ende dieses Kapitels steht, dass sie an dem, ja in Vers
24, nach allem was er, was Ezekiel getan hat, werdet ihr tun.
Das, was Gott jetzt diesem Volk noch einmal vorstellt, sind nicht so sehr die Worte dieses
Propheten, wir haben gesehen, dass der Mund Ezekiels oft verschlossen war, sondern sein
Tun, sein Handeln, das war zu einem Vorbild, zu einem Wahrzeichen in Israel.
Wir können das auch für uns mal so ganz praktisch nehmen, wenn wir gebraucht werden,
Worte zu sagen, dann wird das nur eine Wirkung haben, wenn Worte und Handeln, wenn Leben
und Reden in Übereinstimmung sind und oft ist auch das, was die Leute an uns sehen,
eine deutlichere Predigt, eine deutlichere Verkündigung als das, was sie von uns hören.
Das ist sehr ermutigend, es wird auch von Petrus so an die Frauen besonders gerichtet,
die zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen waren und sie hatten noch ungläubige Männer
und da schreibt Petrus, dass sie durch den Wandel ohne Worte gewonnen mögen werden.
Das ist schön, der Wandel, das Verhalten, das ist ein großes Zeugnis.
Von dem Herrn Jesus lesen wir in Apostelgeschichte 1, Lukas schreibt das von allem, was Jesus
anfing sowohl zu tun, als auch zu lehren.
Nun, was war das hier für ein Wahrzeichen, das im Leben Hesekiels erkennbar werden sollte?
Wir haben es gelesen, da sagt Gott doch tatsächlich seinem Diener, diesem Hesekiel, Menschensohn,
siehe ich nehme die Lust deiner Augen von dir weg durch einen Schlag.
Stell dir das mal vor, das würde der Herr dir sagen.
Hier bei Hesekiel war es seine eigene Frau, die Lust deiner Augen.
Bei Abraham sagte Gott, nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, den Isaak.
Da wollte Gott den Glauben Abrahams hervorstrahlen lassen und er wollte es erkennbar machen,
ob Abraham ihm irgendetwas vorenthält.
Das war mehr eine Sache zwischen Abraham und Gott.
Hier, da gibt Gott ihm diese Mitteilung und es soll zu einem Wahrzeichen sein an das Volk.
Wenn wir doch mal darüber nachdenken, nicht in Bezug auf sich selbst, nein, als Reden Gottes
zu dem Volk, zu einem Abgewichenen, zu einem Verdorbenen, zu einem bösen Volk, dazu sollte
Hesekiel das erleben.
Das geht sehr, sehr weit.
Was tut Hesekiel?
Gott sagt ihm dazu, du sollst nicht klagen und nicht weinen und keine Träne soll dir
kommen.
Wir haben in Vers 17 am Anfang gelesen, seufze, schweigend, oh Gott wusste, das wäre eine
schwere Sache, die Hesekiel da durchmachen muss.
Und er wusste auch, das würde Empfindungen bei Hesekiel hervorrufen, Trauer, Schmerz,
aber er sagt seufze, schweigend.
Er sagte, diese Trauer, dieser Schmerz, der soll nicht nach außen sichtbar werden.
Dass Hesekiel trauern würde in seinem Herzen, das verbietet Gott nicht.
Aber Gott sagt ihm, Hesekiel, deinen Schmerz, den sollst du nicht nach außen zeigen.
Was tut jetzt Hesekiel?
Und wir fragen uns, was hätten wir getan?
Kommt der nächste Morgen, Hesekiel steht auf und geht und redet zum Volk.
Er sagt nicht, naja, diese letzte Zeit, die will ich aber jetzt für mich mit mir und
meiner Frau so verbringen, die will ich jetzt noch ausnutzen.
Wenn Gott so etwas von mir erwartet, dann wird er mir sicherlich auch jetzt noch ein
bisschen Pause gönnen.
Hesekiel geht auch an diesem Tag, er geht und er redet zum Volk und am Abend, da stirbt
seine Frau.
Wir hören kein Wort der Auflehnung.
Wir lesen einfach nur am Morgen, das ist jetzt der nächste Morgen, wo Hesekiel wieder in
die Öffentlichkeit trat, wo man ihn wieder sehen konnte.
Am Morgen tat ich, wie mir geboten.
Das ist wirklich beeindruckend und das ist auch vorbildlich.
Daran dachte ich, als ich gestern sagte, ich glaube hier, ich meinte hier in diesem Raum
ist vielleicht niemand, der diese Hingabe an den Herrn hat, das kann ich natürlich
nicht beurteilen.
Damit möchte ich auch niemandem wehtun und der Herr, der kennt die Herzen, der Herr,
der weiß, wie die Hingabe bei dem Einzelnen ist, der sieht das, das müssen Menschen ja
auch gar nicht sehen.
War bei Abraham und Isaac auch nicht so, dass Menschen das gesehen haben, aber Gott
gibt einen Platz in seinem Wort dafür und er sieht auch heute die Hingabe bei jedem
Einzelnen.
Aber es spornt uns doch sehr an, das hier bei Hesekiel zu sehen.
Da kommen wir vielleicht in eine Situation und wir wissen nicht, warum und wieso, was
sind dann für Gedanken in unseren Herzen?
Da schreibt Paulus in Römer 8, wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum
Guten mitwirken.
Meinst du, das hier wäre zum Schaden von Hesekiel gewesen?
Gottes Wege sind nie zum Schaden und wenn Gott das hier von Hesekiel so erwartet, dann
hat auch das einen Sinn.
Aber warum kann Paulus das schreiben?
Wir wissen, weil wir das begreifen, weil wir die Wege Gottes immer verstehen.
Nein, die verstehen wir nicht immer.
Manchmal gibt Gott heute hier auf der Erde eine Antwort, aber nicht immer.
Warum kann Paulus schreiben, wir wissen?
Wir wissen es, weil es eine Glaubensüberzeugung ist.
Wenn wir auf diesen Gott blicken, dann sehen wir, dass es ein Gott der Liebe ist und er
muss seine Liebe uns gegenüber nicht mehr beweisen.
Er hat sie nämlich längst bewiesen, als er seinen Sohn, den Liebsten, das Liebste,
was er überhaupt hatte, seinen Eingeborenen, den einzigen, einzigartigen, als er ihn hingab
auf die Erde und an das Kreuz und in den Tod, da hat er seine Liebe bewiesen.
Dann dürfen wir diesen Blick nach Golgatha wenden und dann dürfen wir im Glauben daran
festhalten, dieser Gott, der macht keinen Fehler, der liebt uns wirklich und auch wenn
ich nicht verstehe, was geschieht und was er tut, dann will ich doch im Glauben daran
festhalten, wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.
Hesekiel ist wirklich bereit, mit allem, was er hat, mit allem, was er ist, sich ganz Gott
zur Verfügung zu stellen und wir haben gesungen, dass wir das auch mit der Hilfe des Herrn lernen
wollen, weiter lernen wollen, wachsen wollen darin, dem Herrn zur Verfügung zu stehen.
Nun, das Volk, das wurde aufmerksam.
Dieses Reden Gottes in diesem Tun des Propheten, das blieb nicht ergebnislos, das wurde bemerkt,
das Volk merkte, hier ist irgendetwas, das ist anders, als wir es gewohnt sind und dann
fragen sie den Hesekiel, willst du uns nicht mitteilen, was das für uns bedeutet, was
du tust und dann erklärt Gott ihnen das, was er ihnen zeigen wollte und er sagt ihnen,
die Stadt Jerusalem, die wird eingenommen und die wird zerstört werden und eure Söhne
und eure Töchter, die da zurückgeblieben sind im Land, die haben ja gestern an diese
Wegführungen gedacht, die noch zurückgeblieben sind, die werden umkommen und wenn das geschieht,
dann werdet ihr auch nicht Trauer zeigen können nach außen, dann werdet ihr auch den Lippenbad
nicht verhüllen, dann werdet ihr auch Brot der Leute essen, normales Brot, nicht so Brot,
das Trauer ausdrückt, das für diese Klage, für diese Trauer steht, ihr werdet ganz normal
das Brot der Leute essen, ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, ihr werdet in euren
Ungerechtigkeiten hinschwinden, dort in der Gefangenschaft und einer gegen den anderen
solltest du. So zeigt ihnen Gott durch dieses Verhalten, dass er Ezekiel aufgetragen hat,
wie es in Erfüllung gehen würde, wenn die Stadt Jerusalem eingenommen und zerstört
werden würde. Er sagt weiter zu dem Ezekiel an jenem Tag, da werde ich einen Entronnenen
zu dir kommen lassen und dann wird dein Mund geöffnet sein. Aber wenn wir das so sehen,
dann erkennen wir, dass dahinter noch eine tiefere Bedeutung liegt. Das was so dem Volk
an Botschaft durch das Verhalten Ezekiels mitgeteilt wird, das ist das eine, aber dahinter
steht noch eine tiefere Bedeutung. Jetzt müssen wir daran denken, was diese Stadt Jerusalem
für Gott bedeutet. Das war nämlich die Stadt, die er erwählt hatte, um hier auf der Erde
seinen Namen wohnen zu lassen. Das war die Stadt, aus der er Anbetung dieser Opfer des
Volkes, diesem Gottesdienst, entgegennehmen wollte. Das war die Stadt, auf der sein Auge
mit Wohlgefallen ruhte. Wenn in Vers 16 dem Ezekiel gesagt wird, die Lust deiner Augen,
dann war diese Stadt Jerusalem auch die Lust der Augen Gottes hier auf dieser Erde. Diese
Stadt Jerusalem, die wird auch einmal die irdische Braut des Herrn Jesus sein. Und da
sehen wir, wie dieses Bild so zusammenpasst. Ezekiel muss seine Frau abgeben. Sie würde
sterben und sie ist gestorben. Und Gott, der spricht von dieser Stadt Jerusalem, die in
der Bibel die irdische Braut des Herrn Jesus gezeigt wird. Und er sagt auch in anderen
Propheten, ich meine auch hier in diesem Propheten Ezekiel, das ist in dem Kapitel 16, da deutet
er das an. Er vergleicht die Beziehung, die er zu dieser Stadt Jerusalem hat, als die
Beziehung zwischen einem Bräutigam und einer Braut. Er sagt, ich habe mich mit dir vermählt.
Aber wenn diese Stadt abgewichen ist, wenn sie gottlos gewesen ist, wenn die Menschen
dieser Stadt dem Götzen gedient haben, dann empfindet Gott das wie ein Ehebruch, wie Hurerei.
Und jetzt würde diese Stadt zerstört werden müssen. Und in dem, was Ezekiel hier vorstellt,
wird etwas von den Empfindungen Gottes erkennbar, die er hat, wenn er diese Stadt richten muss.
Aber, und das erkennen wir jetzt, wenn wir darüber nachdenken, dass Ezekiel seine Trauer
nicht zeigen soll, Gott würde auch seine Empfindungen nicht zeigen. Nein, er würde
Gericht üben müssen. Aber in seinem Herzen, wenn wir das so menschlich ausdrücken dürfen,
würde großer, großer Schmerz sein. Über diese Stadt, über ihr Abweichen und darüber,
dass diese Stadt gerichtet werden muss. So ist es doch wieder eine gewisse Parallele
zu 1. Mose 22. In diesem Punkt, der Glaube Abrahams, der hervorstrahlen sollte, der wird
zu einem bildlichen, vorbildlichen Hinweis auf das Handeln Gottes, der seinen Sohn gibt.
Und oft haben wir aus diesem Kapitel gelesen, wenn es darum geht, dass Gott, der Vater,
seinen Sohn gibt. Und so darf auch hier Ezekiel in dieser großen, aufopferungsvollen Hingabe
ein Hinweis sein auf das, was Gott empfindet über das Abweichen dieser Stadt und über
das Gericht, das diese Stadt treffen muss. Einmal sagt Gott, wer euch antastet, tastet
meinen Augapfel an. Das zeigt uns das, was Gott über diese Stadt und über dieses Volk
denkt. Und doch muss er in seiner Heiligkeit dieses Gericht ausüben. Und wenn wir das
so gesehen haben, dann machen wir auch noch eine Anwendung für uns. Wenn es hier in dieser
Stadt Jerusalem um die irdische Braut des Herrn Jesus geht, dann wissen wir auch, dass
es auch eine himmlische Braut gibt. In der Gnadenzeit, in der wir leben, gibt es auch
eine Braut des Herrn Jesus, eine himmlische Braut. Und das ist seine Versammlung. Zu dieser
Versammlung gehören alle Erlösten, alle Bluterkauften, alle Glaubenden dieser Gnadenzeit, von Pfingsten,
Apostelgeschichte 2 bis zur Entrückung. Sie gehören alle dazu. Sie sind nämlich in einem
Geist zu einem Leib getauft. Das ist die himmlische Braut. Und der Jesus wird diese, seine Braut,
sich selbst einmal verherrlicht darstellen. Er wird sie zu sich nehmen, alle die Seinen,
und dann wird er Hochzeit feiern, Ehe der Bräutigam, das Lamm, und die Versammlung
seine Braut. Und dann wird sie die Braut, die Frau des Lammes genannt. Zeigt uns diese
Beziehung der Liebe und diese völlige Vereinigung zwischen dem Herrn Jesus und seiner Versammlung.
Und jetzt fragen wir uns mal, welchen Platz hat diese Versammlung, die für den Herrn
Jesus so kostbar, so wertvoll ist, in unserem Herzen? Wie denken wir darüber? Wie denken
wir über diese eine Versammlung, diese eine sehr kostbare Perle? Nun, wir müssen die
nicht hergeben. Das ist nicht der Punkt hier. Aber der Punkt ist der, wie wir darüber empfinden
und wie wir über den Niedergang empfinden, wie wir über das empfinden, was man hier
auf dieser Erde davon noch sehen kann, über die praktische Verwirklichung von der Wahrheit
von der einen Versammlung und inwiefern wir bereit sind, dafür etwas einzusetzen. Das
ist schon auch die Frage, die hier vor uns gestellt wird, in Gottes Wort wie in einem
Spiegel. Wenn das Verhalten Hesäkiels etwas widerspiegelt von den Empfindungen Gottes
über diese Stadt und über das Gericht, das sie trifft, dann fragen wir uns auch, welche
Empfindungen haben wir über das, was äußerlich eigentlich im Schutt liegt, in der praktischen
Verwirklichung in Bezug auf die Wahrheit von der Versammlung. Ich möchte auch noch eine
weitere Anwendung machen für uns. Ich finde das so schön. Hier wird dem Hesäkiel gesagt,
die Lust deiner Augen. Es wird in dieser Verbindung von der Stärke gesprochen in Vers 25 oder
die Festung, die Schutzwehr, von der Freude ihrer Pracht, von der Lust ihrer Augen. Und
ich möchte das auch noch praktisch anwenden auf unsere Ehen, sofern wir verheiratet sind.
Ist das noch Wirklichkeit? Ihr Männer liebt eure Frauen? Das möchte ich mal in Verbindung
bringen mit die Lust deiner Augen. Das zeigt uns doch, dass Hesäkiel sich gefreut hat,
seine Frau zu sehen. Ganz praktisch. Ist das bei uns noch so? Ist da noch Liebe da? Oder
wenn er sagt, ihre Stärke, Festung, Schutzwehr, sind wir als Männer das für unsere Frauen,
dass wir ihnen Halt und Schutz geben? Das ist die Verantwortung, die Gott uns gibt,
als Haupt, als solche, denen er Verantwortung gibt in der Ehe und in der Familie. Gott zeigt
uns dieses Verhalten und wir merken, wenn wir ein wenig darüber nachdenken, dann ist
uns Hesäkiel hier in mancher Hinsicht ein großes Vorbild. Mit diesem hingebungsvollen
Verhalten schließt nun dieser Teil des Propheten ab. Danach folgen ab Kapitel 25 Worte Hesäkiels
über die Nachbarvölker, über die Nationen und auch sie wird das Gericht treffen. Bis
dann in Kapitel 33 in Erfüllung geht, was hier in Kapitel 24 am Ende gesagt wird, nämlich
dass dieser Entronnene zu dem Hesäkiel kommt und genau das eintritt, was Gott ihm vorausgesagt
hat. Dazwischen liegen etwa zwei Jahre und Gottes Wort tritt ein, auch wenn zwei Jahre
vergehen. Hesäkiel musste hier auch zwei Jahre auf die Erfüllung dieses Verses warten,
aber in Kapitel 33, Vers 21, da kam dieser Entronnene aus Jerusalem zu ihm. In diesem
Teil Kapitel 8 bis 24 haben wir nun die großen Botschaften Hesäkiels an das Volk. Wir haben
in Kapitel 8, Vers 1 gelesen von dem 6. Jahr und die Kapitel 8 bis 11, die bilden eine
Einheit, die gehören zusammen. Dann kommt weiter hinten noch einmal eine Zeitangabe,
daraus entnehmen wir, dass wieder eine Zeit vergangen ist, in Kapitel 20, Vers 1 und es
geschah im 7. Jahr, also ein Jahr später und in Kapitel 24 am Anfang, es geschah im
9. Jahr. So in diesem Zeitraum von etwa drei Jahren finden wir diese Hauptbotschaften von
Kapitel 8 bis 24. Dann hatten wir gelesen aus Kapitel 8 und aus diesem Kapitel wollen
wir uns ein wenig die Hauptbotschaft anschauen. Tu Jerusalem ihre Gräuel kund, hatten wir
als Überschrift gelesen. Und jetzt sitzt der Hesäkiel in seinem Haus, die Ältesten
von Judah saßen vor ihm, das waren die, die weggeführt waren und dort, und das ist das
vierte Vorkommen in diesem Propheten, fiel die Hand des Herrn, Herrn auf ihn. Und was
sieht er, wenn die Hand des Herrn auf ihn fällt? Er sieht wieder ein Teil dieses Bildes
aus Kapitel 1. Er sieht diese Gestalt, diese Gestalt, abwärts Feuer, aufwärts das Aussehen
eines Lichtglanzes und der Anblick von glänzendem Metall und er sagt in Vers 4, es war die Herrlichkeit
des Gottes Israels, wie das Gesicht, das ich in der Talebene gesehen habe. Bei all dem,
was Hesäkiel erlebt bei der Wegführung und in der Wegführung erkennt er hier, Gott verändert
sich nicht. Er hatte ihn gesehen in Kapitel 1, er hatte ihn gesehen in der Talebene und
jetzt sieht er ihn hier so und der Geist des Herrn, der nimmt ihn, er sieht das so, als
würde er von dem, den er da sieht, beim Haarschopf ergriffen, aber es wird uns erklärt, im
Geist, in Gesichten Gottes kommt er nach Jerusalem. Er blieb natürlich dort in der Wegführung,
aber in Gesichten Gottes kam er nach Jerusalem. Dann bringt Gott ihn an den Eingang des Tores,
des inneren Vorhofs, sozusagen das Zentrum, mitten hinein, da wo der Tempel stand, in
den Vorhof, an den Eingang des Tores. Dann sieht er am Ort des Altars, Götzendienst,
ein Gräuelbild, das Bild der Eifersucht. Es wird einmal buchstäblich in der Zukunft,
das lernen wir aus dem Propheten Daniel und das lernen wir auch aus der Offenbarung, ein
Gräuelbild im Tempel stehen. Ob es hier buchstäblich ein tatsächliches, besonderes Bild der Eifersucht
war, das kann ich nicht beurteilen, das kann ich nicht entscheiden, aber ich möchte mal
zwei Bibelstellen lesen, einmal aus dem fünften Buch Mose, 5. Mose 4, Vers 15, 5. Mose 4, Vers
15, so hütet eure Seelen sehr, denn ihr habt keinerlei Gestalt gesehen an dem Tag, als
der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch redete, dass ihr euch nicht verderbt
und euch ein geschnitztes Bild macht, das Gleichnis irgendeines Bildes, das Abbild eines
männlichen oder eines weiblichen Wesens. Sie sollten also kein Bild, kein geschnitztes
Bild machen von Gott und dieses Wort, das hier im Grundtext für geschnitztes Bild gebraucht
wird, ist das gleiche Wort wie das, was hier als Bild der Eifersucht übersetzt wird. Ein
solches geschnitztes Bild, das bezeichnet Gott hier als Bild der Eifersucht. Noch ein
Vers aus 2. Chronika, Kapitel 33. Ja, hier sehen wir, dass es auch ein tatsächliches
Bild war, ein tatsächlich geschnitztes Bild, das dort im Haus Gottes stand, das Manasse
aufgestellt hatte. 2. Chronika 33, Vers 7, und er stellte das geschnitzte Bild des Gleichnisses,
das er gemacht hatte, in das Haus Gottes. Und noch dazu den Vers 15, als der Manasse
umkehrt. Er tat die Götter der Fremde weg und auch das Gleichnis aus dem Haus des Herrn
und alle Altäre, die er auf dem Berg des Hauses des Herrn und in Jerusalem gebaut hatte
und er warf sie hinaus außerhalb der Stadt. Ob also nun hier zur Zeit von Hesekiel noch
ein solches geschnitztes Bild tatsächlich dort stand oder nicht, jedenfalls war am Ort
des Altars. Da war Götzendienst. Und das zeigt Gott dem Hesekiel zuerst.
Tu Jerusalem seine Gräuel kund und diese Gräuel werden jetzt hier gezeigt. Und wo fängt
Gott an? Am Ort des Altars. Das war für ihn das Schlimmste. Das war für ihn der größte
Gräuel, dass dort an diesem Ort Götzendienst stattfand. Wir machen immer mal wieder eine
Anwendung, eine Übertragung auf uns. Wir kennen auch einen Ort der gemeinsamen Anbetung.
Jeder von uns darf ganz persönlich Anbeter sein in Geist und Wahrheit. Und ich wünsche
mir für mein Leben, dass das öfter der Fall wäre. Wenn wir zu Hause die Bibel lesen,
zu Hause über den Herrn Jesus nachdenken und einfach in unseren Herzen erfüllt sind
von ihm, von seiner Herrlichkeit und davon etwas Gott sagen, was wir gefunden haben in
seinem Sohn, dürfen wir persönlich Anbeter sein. Aber es gibt eine Gelegenheit, wo wir
es gemeinsam sein dürfen. Und welche Gelegenheit kann das sein? Da wo wir mit dem Herrn Jesus
beschäftigt sind. Mit seinem Opfer dort am Kreuzaltar. Kann es sein, dass an diesem Ort
im übertragenen Sinn Götzendienst ist? Dass wir vielleicht da irgendetwas für uns selbst
suchen? Dass wir da andere Ziele verfolgen als nur Gott Dank und Anbetung zu bringen?
Im Beschäftigtsein mit dem Herrn Jesus? Wenn wir zusammen sind zu seinem Gedächtnis? Wie
sieht Gott das? Was ist da in unseren Herzen? Ist das rein? Ist das das, was er gerne sehen
möchte? Beschäftigung, Liebe zu ihm. Das sind die Fragen, die wir uns einfach hier
stellen müssen, wenn Ezekiel diese Gräuel, dieses Abweichen von Gott im Volk sieht. Gott
muss ihm sagen, das ist für mich der Grund, warum ich mich aus dem Heiligtum entfernen
muss. Siehst du, Vers 6, was sie tun? Die großen Gräuel, die das Haus Israel hier
verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne. Dass wir diese Frage nicht so weit
weg schieben dürfen, das macht uns auch 1. Korinther 10 deutlich. Was lesen wir denn
da am Ende? Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht? Gott muss hier sagen, das was
er tut, das führt dazu, dass ich mich entfernen muss. Dann wird Ezekiel weitergebracht an
den Eingang des Vorhofs und dann sieht er ein Loch in der Mauer. Es ist hier nicht die
Stadtmauer, es ist hier die Tempelmauer. Er ist hier am Eingang des Vorhofs, aber in dieser
Mauer ist ein Loch. Wovon spricht das? Die Mauer spricht von der Absonderung. Diese Mauer
dient zur Trennung zwischen drinnen und draußen. Diese Mauer dient zum Schutz der Bewohner.
Diese Mauer dient dazu, dass die Trennung vom Bösen wirksam und aufrechterhalten bleibt,
damit die Gemeinschaft im Inneren der Stadt, im Inneren des Tempels, innerhalb der Mauer
ungestört genossen werden kann. Das ist der Punkt, das ist der Zweck dieser Mauer. Und
jetzt sieht Ezekiel ein Loch in der Mauer. Durch dieses Loch kann alles mögliche hineinkommen.
Und er wird weiter sehen, was alles hineingekommen war. Jetzt fragen wir uns auch wieder eine
Anwendung auf unser Leben. Wie ist das denn mit der Absonderung, mit der Trennung zwischen
drinnen und draußen, zwischen Gut und Bösen, zwischen Heiligem und Unheiligem in unserem
Leben? Wie ist das denn da? Es gibt so viele Möglichkeiten, die der Teufel gefunden hat,
ein Loch in der Mauer in unserem persönlichen Leben, in unseren Familien und vielleicht
auch in der örtlichen Versammlung zu finden. Und wenn wir so unser Leben mal durchgehen,
Berufsleben, Leben in der Nachbarschaft, Leben mit und an dem Computer, Leben mit dem Smartphone,
unser Leben so in den einzelnen Bereichen einfach mal durchgehen, vielleicht fällt
uns ja ein Loch in der Mauer auf. Und wenn uns da jetzt etwas einfällt, dann wollen
wir dieses Loch heute zumachen. Ich bin ziemlich sicher, wenn wir bis morgen warten, dann machen
wir es nicht mehr. Und übermorgen, dann ist der Alltag wieder da und dann machen wir es
erst recht nicht mehr. Nun Hezekiel sieht dieses Loch in der Mauer. Gott weist ihn darauf
hin. Es geht weiter. Gott sagt, Menschensohn, durchbricht doch die Mauer und dann geht er
durch diese Mauer und dann sieht er eine Tür und dann deckt Gott auf, was im Verborgenen
geschieht. Er sagt, geh hinein und dann sieht er, das ist Vers 10, 9 bis 10 und folgende,
da sieht er 70 Männer von den ältesten Israels und dann sieht er, wie da allerlei Gebilde
von scheußlichem Gewürm und Vieh und Götzen sind. Allerlei Unreinheiten. Das war im Haus
des Herrn. Und wer war verantwortlich dafür? Die Ältesten. Mit denen fängt Gott an. Hier
ist es jetzt zum ersten Mal, dass Menschen vor unsere Blicke kommen. Da fängt Gott mit
den Ältesten an. Aber das Bild, was sich jetzt im Folgenden vor dem Hezekiel so zeigt,
dass das ganze Volk von dieser Unreinheit beeinflusst war, fängt mit den Ältesten
an. Aber dann kommen in Vers 14 auch die Frauen, dann kommen in Vers 16 die Männer oder 25
Männer und dann kommt in Vers 17, ist es dem Hausjuda zu gering. Das ganze Volk, alle
waren betroffen. Und doch fängt Gott da an, wo die größte Verantwortung ist. Und das
war bei den Ältesten. Ja, Gott muss fragen, Vers 12, Menschensohn, hast du gesehen, was
die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun? Sie hatten gedacht, es ist verborgen,
aber Gott hat es doch gesehen. Und Gott deckt es hier auf. Manchmal muss Gott aufdecken,
wie zugedeckt werden kann. Und hier zeigt der Hezekiel diese Gräuel, die er gesehen
hat. Er sagt, diese Ältesten, die sagen doch tatsächlich, der Herr sieht uns nicht. Der
Herr hat das Land verlassen. Was für eine schlimme Sprache. Der Herr sieht uns nicht.
Das kann im persönlichen Leben die Sprache sein. Das war die Sprache Jonas, als er in
den Bauch des, als er ins unterste des Schiffes ging. Und dann fiel er dort in einen tiefen
Schlaf. Sicher hat er auch gedacht, hier, da bin ich sicher. Und das ist hier die gemeinsame
Sprache dieser Ältesten. Der Herr sieht uns nicht. Die Sprache Davids, die ist völlig
anders. Er sagt in Psalm 139, egal wo ich hingehe, und selbst wenn ich ans äußerste
Ende der Erde fliehen würde, auch da selbst würde deine Hand mich fassen. Er weiß, Gott
ist allgegenwärtig und Gott ist allwissend. Aber David hat auch keine Angst davor. Er
sagt, von verborgenen Sünden reinige mich. Er möchte gerne aufgedeckt vor Gott sein,
damit Gott ihm zeigt, was er in Ordnung bringen soll. Er möchte nämlich gerne in Übereinstimmung
und Gemeinschaft mit Gott leben. Das, was hier die Worte der Ältesten deutlich machen,
das ist die Verhärtung. Sie waren so verhärtet, dass sie sogar sagten, der Herr sieht uns
nicht. Wenn Hesekiel weiter zu den Frauen geführt wird, dann sieht er die Frauen, die
den Tammuz beweinen. In der Anmerkung, da wird uns das ein wenig erklärt, es ist eine
Gottheit, die die absterbende Natur darstellt. Mit diesem Götzen war so die Vorstellung
verbunden, dass diese Gottheit im Herbst erstarb und dass die im Frühjahr wieder auflebte.
Das war eine Gottheit, die mit der Fruchtbarkeit in Verbindung stand. Und die Verbindung, die
ist auch zu Vers 16 und Vers 17, da werden nämlich die Männer gezeigt, sie bückten
sich nach Osten hin vor der Sonne. Und auch dieses Wort in Vers 17, siehe sie halten das
Reis an ihre Nase, wird in der Anmerkung ein wenig erklärt. Und es geht um die Anbetung
der Sonne, des Sonnengottes. Dieser Fruchtbarkeitsgott, dieser Tammuz und die Anbetung der Sonne,
das gehörte zusammen. Das war eine Verehrung der Natur und eine Verehrung der Himmelskörper.
Und es scheint hier so, so wird die Reihenfolge gewählt, dass hier die Frauen die Männer
mit sich gezogen hatten in diesem Götzendienst. Und das ist ein zweifaches Abweichen von Gottes
Wort. Wenn Frauen die Führung übernehmen, ist das nicht nach Gottes Gedanken. Und wenn
Männer aufhören die Führung zu übernehmen, ist das auch nicht nach Gottes Gedanke. Wir
fragen uns und machen da auch mal eine Anwendung, wenn es hier um den Fruchtbarkeitsgott, um
die Natur geht, die natürlichen Dinge, Wachstum und Frucht. Ist das wirklich so, dass wir
in unserem Leben auch in den praktischen, täglichen, irdischen Dingen, hier ging es
ja um Saat und Ernte, um Fruchtbarkeit, vielleicht auch um Nachkommenschaft, und da riefen sie
die Götzen an. Da suchten sie ihr Heil und die Erfüllung ihrer Wünsche nicht bei dem
wahren Gott, sondern bei diesen Götzen. Wie ist das denn in unserem Leben, wenn es um
die praktischen, täglichen, irdischen Dinge geht? Erleben wir die mit dem Herrn? Erwarten
wir da alles von ihm? Fragen wir da nach seinem Willen oder leben wir da uns selbst oder irgendwelchen
anderen Zielen und Vorstellungen? Wir wollen auch in diesen Dingen des täglichen Lebens
wirklich den Herrn mit hineinnehmen. Das so mal gedacht, wenn ich abends noch mal kurz
weg muss, vielleicht eine Besorgung machen, dann sage ich das doch meiner Frau. Ich haue
doch nicht einfach ab, sondern ich sage ihr doch, ich fahre mal eben, muss noch was besorgen.
Und wie machen wir es mit dem Herrn? Natürlich sieht er uns überall. Aber dann gehen wir,
wollen wir noch eben irgendwo hin, sagen wir es ihm auch. Jesus, du siehst, ich muss da
gerade noch das eine oder andere besorgen. Ich habe das und das vor zu tun. Jesus, ich
möchte dir das sagen und ich möchte mich dir dafür anbefehlen. Ich meine, das ist
doch wirklich Christenleben, oder? Mit dem Herrn. Ihm sagen, was wir so vorhaben, was
wir tun wollen. Ihm hinterher sagen, danke, dass du mich bewahrt hast. So den Tag, das
tägliche, wirklich mit dem Herrn Jesus leben, dass der Glaube in unserem Alltag dann auch
sichtbar wird in dieser Verbindung und Gemeinschaft mit dem Herrn. Und so sieht Hesekiel dieses
Abweichen, diese Gräuel im Haus Gottes und außerhalb des Hauses Gottes. Und Gott hatte
gesagt, was die Konsequenz sein würde. Sie verüben diese Gräuel damit, damit ich diesen
Ort verlasse. Das ist das traurige Bild, das traurige Geschehen, das Hesekiel jetzt sieht
in Kapitel 9 und folgende. Ich möchte gerne einfach ein paar Verse daraus lesen. Da sehen
wir, wie die Herrlichkeit des Herrn zögerlich, Schritt für Schritt diesen Ort verlassen
muss. Er sieht am Anfang von Kapitel 9, dass da sechs Männer kommen und sie stellen sich
neben den kupfernen Altar. Das ist der Brandopferaltar. Und da beginnt das Gericht. Und dann sieht
er in Kapitel 9, Vers 3, die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub,
über dem sie war, zur Schwelle des Hauses hin. Von dem Cherub, da wo Gott Wohnungen
genommen hatte, sichtbar in der Wolke, der Bundeslade, wo diese Cherubim waren, erhebt
sie sich auf die Schwelle. Kapitel 10, Vers 4. Und die Herrlichkeit des Herrn hatte sich
von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben. Und das Haus war von der Wolke
erfüllt und der Vorhof war voll von dem Glanz der Herrlichkeit des Herrn. Und diese Herrlichkeit
des Herrn kann sich nicht länger mit dem verbinden, was dort in Jerusalem, dort im
Tempel stattfand. Und dann hört er das Rauschen der Flügel der Cherubim. Und er hört die
Stimme Gottes des Allmächtigen, wie die Stimme Gottes. Gott muss handeln, Gott muss sich
entfernen. Und das Handeln Gottes, in seinen Regierungswegen, das fortschreitende Handeln
Gottes, Vers 2, dieser Räderwirbel, hatten wir daran gedacht gestern, der steht in völliger
Übereinstimmung mit dem, was Gott ist, mit seiner Herrlichkeit. 10, Vers 18. Und die
Herrlichkeit des Herrn begab sich von der Schwelle des Hauses weg und stellte sich über
die Cherubim. Vers 19, der zweiten Hälfte. Sie stellten sich an den Eingang des östlichen
Tores des Hauses des Herrn. Und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Dann
noch Kapitel 11, Vers 22. Und die Cherubim, sind ja nicht die Cherubim über der Bundeslade,
das sind die Cherubim, die Hezekiel sieht in Verbindung mit diesem Bild, das er auch
in Kapitel 1 gesehen hatte. Mit diesen vier lebendigen Wesen und mit diesen Rädern, wo
wir gesehen haben, die Herrlichkeit Gottes in seinen Regierungs- und Gerichtswegen. Und
diese Wege, die schreiten voran. Und in Einklang damit muss die Herrlichkeit des Herrn dieses
Haus und diese Stadt verlassen. Die Cherubim erhoben ihre Flügel und die Räder waren
neben ihnen und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Und die Herrlichkeit
des Herrn erhob sich aus der Mitte der Stadt und stellte sich auf den Berg, der im Osten
der Stadt ist. So hat die Herrlichkeit des Herrn das Haus, den Tempel verlassen und die
Stadt. Das ist ganz ernst, wenn Gott dieses Haus verlassen muss. Und damit war der Weg
frei, dass der Tempel zerstört und die Stadt Jerusalem eingenommen werden würde. Und das
ist die Botschaft, der Inhalt der Botschaft Hezekiels, die Gräuel und das notwendige
Gericht, was darauf folgt. Zwei Gedanken möchte ich gerne noch vorstellen. Wir haben diese
Schritte gesehen, in denen der Herr zögerlich diese Stadt verlässt. Unmittelbar nach dem
ersten Schritt, wo die Herrlichkeit des Herrn sich von dem Cherub erhoben hatte und an die
Schwelle des Hauses getreten war, da sagt der Herr in Kapitel 9, Vers 4, er hat ein
Werkzeug, einen in Leinen gekleideten Mann und der Herr sprach zu ihm, geh mitten durch
die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen an die Stirn der Leute, die seufzen
und jammern über alle Gräuel, die in ihrer Mitte geschehen. Die, die diese Gräuel verübten,
die musste das Gericht treffen. Aber Gott sagt in Vers 6 in der Mitte, aber kommt niemand
nahe, an dem das Zeichen ist. Das Gericht fängt an beim Heiligtum, steht wieder am
Ende von Vers 6 beim Heiligtum und bei den alten Männern, bei denen die besondere Verantwortung
haben. Aber Gott kennzeichnet die, die diese Gräuel nicht mitmachten, die traurig waren
über diese Gräuel und er kennzeichnet sie und er verschont sie vor dem Gericht. Das
ist so schön zu sehen und das passt zu dem Regenbogen, den wir gestern bei diesem Bild
der Herrlichkeit des Herrn gesehen haben. Am Schluss sieht Ezekiel diesen Regenbogen,
der an Barmherzigkeit Gottes im Gericht erinnert. In dieser Barmherzigkeit erbarmt sich Gott
über die, die in dieser Stadt wohnen, aber die Trauer hatten über all diese Gräuel.
In seiner Barmherzigkeit rettete Gott Lot aus Sodom, bevor er die Stadt vernichtete.
Jetzt schlagen wir mal noch Offenbarung 7 auf und da finden wir genau das Gleiche. Offenbarung
7 Vers 1, da sieht Johannes vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, die die vier
Winde der Erde festhielten. Das zeigt uns, dass Gott hier dem Gericht der Drangsalzzeit
Einhalt gebietet. Dieses Gericht soll nicht weitergehen. Das sechste Siegel war geöffnet,
das siebte Siegel wird erst in Kapitel 8 geöffnet und jetzt entsteht eine Pause, ein Einschub
in Kapitel 7. Und wozu dient diese Pause? Gott sagt, beschädigt nicht die Erde, lasst
diese Gerichte für einen Moment angehalten sein. Und dann sagt er in Vers 3 am Ende,
bis, wie lange soll das Gericht aufgehalten werden, bis wir die Knechte unseres Gottes
an ihren Stirnen versiegelt haben. Und dann gibt es solche, die Gott erkennt als seine
Knechte aus den zwölf Stämmen Israels und die werden versiegelt, 144.000. Und dann gibt
es Knechte Gottes, die er erkennt aus jeder Nation und aus jedem Stamm und Volk und Sprache
und auch sie, da wird dafür gesorgt, dass sie nicht beschädigt werden von dem Gericht.
Sie werden lebend, diese 444.000 und diese Versiegelten, die werden lebend gerettet durch
die Gerichte der Drangsalzzeit, um nicht beschädigt zu werden von dem Gericht. Da sehen wir, wie
Gott zu jeder Zeit die kennt, die ihm gehören. Jederzeit sieht er die, die ihm folgen wollen,
die ihm treu sein wollen. So wie wir das in Malachi 3 lesen. Da unterredeten sich miteinander,
die den Herrn fürchteten und was kommt dann? Ein Gedenkbuch. Nein, der Herr vergisst keinen.
Wozu führt das hier in Offenbarung 7? In Offenbarung 7 führt das dazu, dass am Ende
von Vers 11 Gott angebetet wird. In Kapitel 4 der Offenbarung wird Gott angebetet über
seine Schöpferherrlichkeit. In Kapitel 5 dieses Buches wird Gott angebetet über seine
Erlöserherrlichkeit. Und in Kapitel 7, da wird Gott angebetet wegen seiner Wege mit
den Seinen. Das erfüllt uns doch wirklich mit Ruhe und mit Frieden und mit Glück und
mit Dankbarkeit Gottes Wege mit den Seinen zu sehen. Und auch hier bei Ezekiel sehen
wir, wie er dafür sorgt, dass die, die ihm dienen wollen, nicht von dem Gericht beschädigt
werden. Wenn nun so durch das Verlassen des Tempels und der Stadt die Herrlichkeit des
Herrn, die verließ den Tempel und die Stadt, wenn dadurch der Weg freigemacht wurde zum
Gericht, so zeigt Gott doch immer wieder, dass er doch am Ende zu seinem Ziel kommt.
Wenn wir gelesen haben, und damit wollen wir schließen, in Vers 23, dass diese Herrlichkeit
des Herrn sich aus der Mitte der Stadt erhob und sich auf den Berg stellte, der im Osten
der Stadt ist, dann zeigt uns die Anmerkung, welcher Berg das ist. Das ist der Ölberg.
Und auf diesen Ölberg wird der Herr Jesus einmal kommen. Da sagt uns der Prophet Zacharias,
seine Füße werden auf dem Ölberg stehen. Dann wird dieser Ölberg sich spalten. Dann
werden dort auch die Treuen der zukünftigen Zeit Zuflucht finden bei dem Herrn. Er hat
da einen Ort für sie, wo er sie beschützt und er wird sie retten, so wie er hier auch
die, die ihm treu waren, rettete. Und wir wollen da den Herrn Jesus auch noch ein wenig
jetzt in Gedanken begleiten, was für ihn dieser Berg bedeutete. Wir schließen damit
auch ein wenig an den Anfang. Da haben wir über die Empfindungen Gottes nachgedacht,
über dieses Abweichen und das notwendige Gericht, über diese seine irdische Braut
gefunden. Wir finden diese Empfindungen auch im Leben des Herrn Jesus wieder. In diesen
letzten Wochen seines Weges vor dem Kreuz auf Golgatha, da erreicht den Herrn Jesus
die Nachricht, siehe der, den du lieb hast, ist krank. Er bleibt noch zwei Tage und dann
macht er sich auf den Weg. Wo geht er hin? Er geht nach Bethanien. Da war der, den er
liebte, dieser Lazarus. Da hat er diese Begegnung mit Martha und dann die Begegnung mit Maria
und dann sieht er die Juden weinen. Sie trauerten und sie zeigten ihre Trauer. Ezekiel sollte
das nicht tun. Dann sieht er, wie Maria Tränen vergießt und dann lesen wir, Jesus vergoss
Tränen. Bethanien liegt nahe am Ölberg. Der Jesus hat geweint in Verbindung mit dem
Ölberg, als er die Folgen der Sünde in ihrer ganzen Schrecklichkeit sah, im Tod von Lazarus.
Einige Wochen später macht der Jesus sich auf den Weg, diese letzte Reise anzutreten
nach Jerusalem. Er hatte gesagt, siehe wir gehen hinauf nach Jerusalem. Dann kommt er
der Stadt näher am Abhang des Ölbergs vorbei und wenige Verse später in Lukas 19, was
lesen wir da? Der Jesus sieht die Stadt und er weint über die Stadt. Da zeigen sehen
wir seine Empfindungen über diese Stadt, die nicht bereit war Buße zu tun. Jetzt war er
gekommen. Er hatte versucht die Menschen dieser Stadt zur Umkehr zu bringen, wie eine Henne
ihre Küken versammelt unter ihre Flügel. Aber er muss sagen, ihr habt nicht gewollt.
Der Herr Jesus weint. Zum zweiten Mal, dass wir den Herrn Jesus weinen sehen, wieder am
Ölberg. Er geht hinein in die Stadt. Tagsüber leert er im Tempel und wo schläft er nachts?
Im Hotel? Nein, nicht im Hotel, draußen am Ölberg. Dann geht er in der Nacht, bevor
er überliefert wurde mit seinen Jüngern auf den Obersaal. Nachdem er seine Worte dort
an sie beendet hat, singen sie ein Lied, ein Loblied, der geht hinaus. Dann kommt er an
den Ölberg. Da war ein Garten. Dann geht er in diesen Garten, das ist Gethsemane, hinein.
Dann ist er in ringendem Kampf. Und Hebräer 5 wirft ein wenig Licht auf das, was da geschah.
Er hat mit starkem Geschrei und Tränen dargebracht. Wenn wir es mal wörtlich nehmen wollen, der
Herr Jesus weint, wieder, ein drittes Mal, wieder in Verbindung mit dem Ölberg. Was
hat unser Heiland dort empfunden, in diesem Ölberg? Gott kannte ja alle Wege. Gott wusste
alles. Doch als diese Herrlichkeit des Herrn im Alten Testament sich dort an diesem Ölberg
niederlässt, da war das alles bekannt. So ist der Heiland am Kreuz gestorben. Nachdem
er dann aus diesem Garten gegangen war, festgenommen wurde, verhört wurde, verurteilt wurde, dann
starb er am Kreuz auf Golgatha. Früh, am ersten Tag der Woche ist er auferstanden.
Dann ist er 40 Tage hindurch seinen Jüngern erschienen, damit sie Zeugen seiner Auferstehung
seien. Und dann nach diesen 40 Tagen, wo ging er hin? Vorbei an Bethanien. All das, was
wir gesehen haben, was in Bethanien geschehen war, das geht jetzt so vor unseren Augen vorüber.
Der Jesus geht vorbei, führt sie nach Bethanien und dann geht er an den Ölberg. An diesem
Ölberg fährt er auf in den Himmel. Dann sehen die Jünger ihm nach, den Blick nach
oben zum Himmelgewand. Da kommen zwei Männer, zwei Engel sind das, Männer in weißen Kleidern.
Und die sprechen diese Jünger an und sagen, was steht ihr da und seht zum Himmel? Nachdem
der Heiland aufgefahren ist, was ist die erste Mitteilung, die den Jüngern danach gemacht
wird? Dieser Jesus wird also kommen. Die erste Mitteilung, nachdem er aufgefahren ist, von
innen weg ist, er kommt wieder. Das ist die eigentliche Aussage, die da gemacht wird.
Er kommt wieder und so dürfen wir ihn auch erwarten. Und im Speziellen wird uns gezeigt
in Apostelgeschichte 1 sein Kommen in Macht und Herrlichkeit. Er kommt zur Entrückung,
darauf warten wir, aber er kommt auch in Macht und Herrlichkeit. Und dann, wenn er dann kommt,
dann werden seine Füße auf dem Ölberg stehen. Und dann wird er der sein, der diesen Tempel
baut, Sahaja 6. Er wird den Tempel des Herrn bauen und dann wird er König und Priester
sein. Priester auf seinem Thron und dann wird die Herrlichkeit des Herrn dieses Haus wieder
erfüllen. So ging die Herrlichkeit des Herrn, das hat Hezekiel gesehen. Aber am Ende seines
Buches sieht Hezekiel auch, wie die Herrlichkeit wiederkommt. Und wenn der Jesus noch nicht
gekommen ist, wollen wir uns damit morgen noch ein wenig beschäftigen. …
Transcription automatique:
…
Wir haben uns bisher mit diesem Propheten Ezekiel ein wenig beschäftigt anhand der Stellen
und insgesamt anhand von sieben Stellen, wo die Hand des Herrn auf oder über diesen Propheten
kam.
Die ersten drei Stellen haben wir am Freitagabend angeschaut und haben gesehen, dass sie besonders
in Verbindung stehen mit der Vorbereitung Ezekiels zu seinem Dienst.
Die Hand des Herrn kam auf ihn und er sah die Herrlichkeit des Herrn.
Die Hand des Herrn kam auf ihn und brachte ihn inmitten dieser Weggeführten, denen er
dienen sollte.
Und die Hand des Herrn kam auf ihn und führte ihn in die Talebene, wo der Diener lernt,
dass ein Dienst in Demut geschieht.
Dann haben wir gestern am Samstag die vierte Stelle, wo die Hand des Herrn über ihn kam
in Kapitel 8 gesehen und in Verbindung damit den Inhalt seines Dienstes.
Und der große Inhalt des Dienstes von Ezekiel war der, die Gräueltaten Jerusalems und auch
darüber hinaus Israels aufzudecken und zu zeigen, dass dafür Gericht kommt.
Und heute wollen wir uns die fünfte, sechste und siebte Stelle anschauen, wo die Hand des
Herrn über Ezekiel kommt und wir werden sehen, dass der Herr ihn ermutigt, ihn und durch
seinen Dienst auch die, zu denen er redet.
Wir lesen zuerst aus Kapitel 33, wir haben diese Stelle schon mal angeführt in den vorausgegangenen
Vorträgen.
Ezekiel 33, Vers 21 Und es geschah im zwölften Jahr unserer Wegführung,
im zehnten Monat, am fünften des Monats, da kam ein Entronnener aus Jerusalem zu mir
und sprach, die Stadt ist geschlagen. Und die Hand des Herrn war am Abend über mich
gekommen, vor der Ankunft des Entronnenen, und er hatte meinen Mund geöffnet, bis jener
am Morgen zu mir kam, und so war mein Mund geöffnet, und ich verstummte nicht mehr.
Dann aus Kapitel 37, Vers 1 Die Hand des Herrn kam über mich, und der
Herr führte mich im Geist hinaus und ließ mich nieder, mitten in der Talebene, und diese
war voller Gebeine. Vers 7 Und ich weissagte, wie mir geboten war,
da entstand ein Geräusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getöse, und die Gebeine rückten
zusammen, Gebein an Gebein, und ich sah, und siehe, es kamen Sehnen über sie, und Fleisch
wuchs, und Haut zog sich darüber oben her, aber es war kein Odem in ihnen.
Und er sprach zu mir, Weissage dem Odem, Weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem, so spricht
der Herr, Herr, komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche diese Getöteten an, dass
sie lebendig werden. Und ich weissagte, wie er mir geboten hatte, und der Odem kam in
sie, und sie wurden lebendig und standen auf ihren Füßen, ein überaus großes Heer.
Und er sprach zu mir, Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe,
sie sprechen, unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, wir sind
dahin. Darum weissage und sprich zu ihnen, so spricht der Herr, Herr, siehe, ich werde
eure Gräber öffnen, und euch aus euren Gräbern heraufkommen lassen, mein Volk, und ich werde
euch in das Land Israel bringen. Ihr werdet wissen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure
Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse, mein Volk. Und ich werde
meinen Geist in euch geben, dass ihr lebt, und werde euch in euer Land setzen. Und ihr
werdet wissen, dass ich, der Herr, geredet und es getan habe, spricht der Herr.
Und dann aus Kapitel 40, Kapitel 40, Vers 1. Im 25. Jahr unserer Wegführung, am Anfang
des Jahres, am 10. des Monats, im 14. Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war, an eben
diesem Tag, kam die Hand des Herrn über mich, und er brachte mich dorthin. In Gesichten
Gottes brachte er mich in das Land Israel, und er ließ mich nieder auf einen sehr hohen
Berg. Und auf diesem, nach Süden, war es wie der Bau einer Stadt. Und er brachte mich
dorthin, und siehe, da ein Mann, dessen Aussehen wie das Aussehen von Kupfer war, und in seiner
Hand war eine leinende Schnur und eine Messrute. Und er stand im Tor. Und der Mann redete zu
mir, Menschensohn, sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren und richte dein Herz
auf alles, was ich dir zeigen werde. Denn damit es dir gezeigt werde, bist du hierher
gebracht worden. Berichte dem Haus Israel alles, was du siehst.
Soweit wollen wir diese drei Stellen lesen. Ich möchte gerne drei Gedanken, überleitend
von gestern zu heute, noch einmal in Erinnerung rufen. In seinem Dienst und im Inhalt seines
Dienstes musste Hezekiel diese Gräuel Jerusalems aufdecken. Und das, was wir gesehen haben,
ist folgendes. Hezekiel sollte die Dinge beurteilen, wie Gott sie beurteilt. Aber er sollte sie
nicht nur so beurteilen, er sollte auch darüber empfinden, wie Gott darüber empfunden hat.
Und das ist so eine Sache, die wir auch für uns mitnehmen können. Gott möchte in uns
bewerken, dass wir die Dinge, die uns umgeben, dass wir sie sehen mit Gottes Augen, dass
wir sie so sehen, wie er sie sieht, dass wir so darüber denken, wie er darüber denkt
und dass wir auch so darüber empfinden, wie er darüber empfindet. Der Schreiber des Hebräerbriefes
spricht in Kapitel 12 über die Erziehung Gottes, die Erziehung der Seinen. Und da zeigt
er das Ziel, damit ihr seiner Heiligkeit teilhaftig werdet. Das meint genau das. Seiner Heiligkeit
teilhaftig werden, das führt dazu, dass wir die Dinge sehen, wie Gott sie sieht, dass
wir sie beurteilen, wie er sie beurteilt. Und dann möchte er gerne, dass wir auch gottgemäße
Empfindungen darüber haben. Ich meine, das ist ganz nah an unserem täglichen praktischen
Leben. Da kommen viele Fragen auf uns heran. Wir erleben vieles, beobachten vieles und
wir stehen in Gefahr davon, auch beeinflusst zu werden. Das, was wir sehen, was wir hören,
das beeinflusst uns. Und dann darf es unsere Bitte sein, dass wir die Dinge so sehen, wie
Gott sie sieht. Das, was die Kinder aus der Schule nach Hause bringen, das, was wir sehen
im Beruf, bei der Arbeit, in der Ausbildung, in der Nachbarschaft, auch unter den Gläubigen,
dass wir die Dinge sehen, wie Gott sie sieht. Aber dass wir dann auch gottgemäße Empfindungen
darüber haben. Das wird in unserem Leben manches klären und manches leichter machen.
Ein zweiter Punkt, das haben wir gestern gelesen, als Gott das Gericht ankündigt, auch indem
er Ezekiel als Wahrzeichen benutzt, der den Verlust seiner Frau ohne Trauer nach außen
tragen sollte. Da sagte Gott, ihr, wenn das Gericht kommt, werdet auch nicht Trauer zeigen.
Ihr werdet in euren Ungerechtigkeiten dahinschwinden. Und jetzt kommt der Punkt, und einer gegen
den anderen seufzen. Ich wollte diesen Punkt auch ganz praktisch gerne noch so für uns
nehmen, dass wir den Herrn darum bitten, dass wir nicht in eine solche Haltung kommen. Jakobus
sagt, redet nicht gegeneinander, Brüder. Dass wir nicht in eine innere Haltung gegeneinander
kommen, gegeneinander seufzen. Und wir merken, wie das auch im Zusammenhang steht. Wenn wir
die Dinge, die wir so sehen und beobachten, mit Gottes Augen sehen und Empfindungen, die
ihm entsprechend darüber haben, dann wird sicherlich nie dabei rauskommen, dass wir
gegeneinander reden oder seufzen. Das war auch bei Ezekiel nicht so. Im Gegenteil, als
das Gericht diesen einen Mann traf, da war Ezekiel erschrocken und traurig. Willst du
denn dem Überrest den Garaus machen, fragte er den Herrn. Er hatte keine Schadenfreude.
Er hat auch nicht gedacht, das geschieht ihm recht. Nein, er hatte die richtige Haltung
dazu. Und wir wollen das auch noch mal für uns so mitnehmen. Wisst ihr, für mich ist
das einfach. Ich fahre ja gleich wieder, dann sind 430 Kilometer dazwischen. Aber je dichter
man zusammen wohnt, je häufiger man sich sieht, desto schwerer wird das. Im Gott gemäßen
miteinander zusammenzustehen, die richtigen Empfindungen und Gedanken übereinander zu
haben. Und Gottes Wort stellt uns das vor, um uns da auch noch einmal einen Anstoß zu
geben, auch im Miteinander die Gesinnung des Herrn zu zeigen.
Und dann der dritte Punkt. Und das hat der Ezekiel erlebt und auch die, die seine Worte
hörten. Gottes Wort erfüllt sich. Das lernen wir hier bei Ezekiel. Gott hat ihm gesagt,
an dem Tag, und das ist die Überleitung jetzt zu heute, an dem Tag, wo Jerusalem eingenommen
und zerstört wird, da kommt ein Entronnener zu dir und der wird dir davon berichten. Und
dann verging ein Jahr und dann verging noch ein Jahr und dann traf dieses Wort ein. Das
ist schön zu sehen. Gottes Wort trifft ein. Kein Wort Gottes fällt unerfüllt zu Boden,
das sagt Gott. Sein Wort besteht ewig. Sowas gibt es hier auf der Erde nicht. Irgendwas,
was Bestand hat. Und die Menschen, die reden heute so und morgen so. Aber Gottes Wort erfüllt
sich. Das muss auch ein erster Trost und eine Ermutigung für Ezekiel gewesen sein. Genauso
wie Gott gesagt hat, geschieht es nun in diesem zwölften Jahr der Wegführung. Jerusalem
ist zerstört und ein Entronnener kommt. Das muss für Ezekiel eine schwere Nachricht gewesen
sein. Diese Stadt, diese Sehnsucht, die war jetzt zerstört. Aber der Herr sorgt dafür,
dass diese Nachricht Ezekiel nicht unvorbereitet trifft. Die Hand des Herrn war am Abend vorher
über ihm gekommen. Das ist so schön. Am Abend vorher, die Hand des Herrn über ihm.
So war er vorbereitet, als der Entronnene kam. Damit endet der erste große Teil dieses
Buches. Bis dahin hatte Ezekiel gewirkt vor der Zerstörung Jerusalems. Er hatte die Ursache
für das Gericht aufgedeckt und das Gericht angekündigt. Tja, dann war doch eigentlich
jetzt der Dienst zu Ende, oder? Dann kann das Buch doch mit Kapitel 33 aufhören. Nein,
Gott macht das anders. Es folgen noch die Kapitel 34 bis 48. Und diese Kapitel zeigen,
dass das Gericht nicht das letzte Wort ist. Gott muss richten, ohne Frage. Aber er richtet,
wenn er richtet, um zu seinem Ziel zu kommen. Und dieses Ziel, die zukünftige Wiederherstellung,
die ist jetzt Inhalt und Gegenstand in diesen letzten Kapiteln des Propheten Ezekiels. Und
das ist eine gewaltige Ermutigung für diesen Propheten, der so schwere Botschaften zu über
mitteln hatte. Und jetzt zeigt Gott ihm am Ende, in aller Ausführlichkeit, ich komme
zu meinem Ziel und es wartet eine Zeit reichen Segens auf mein Volk. Das erste, und das ist
immer so, wenn es um die Zeiten der Erquekung und des Segens geht, das erste, was Ezekiel
jetzt erfährt, er bekommt einen Blick auf den wahren Hirten seines Volkes, auf den Herrn
Jesus. Dieses Kapitel Ezekiel 34 ist eins der bekanntesten aus diesen Propheten. Wir
könnten sagen, es ist das Hirtenkapitel im Alten Testament. Johannes 10 ist das Hirtenkapitel
im Neuen Testament. Ezekiel beginnt damit, dass es Hirten in Israel gab, die die Aufgabe
hatten, dieses Volk zu weiden und zu führen. Aber sie haben sich selbst gesucht, statt
das Wohl der Herde. Sie haben über die Herde geherrscht mit Stränge. Und was war das Ergebnis?
Die Herde ist zerstreut worden. Aber jetzt sagt der Herr in Vers 11, siehe, ich bin da.
So fängt er an. Ich bin da. Das ist schön. Wir haben heute Vormittag daran gedacht. Ich
bin bei euch. Und hier sagt der Herr, siehe, ich bin da. Und ich will nach meinen Schafen
fragen. Das zeigt, er hat Interesse für seine Schafe. Aber er hat nicht nur Interesse daran,
wir fragen ja auch schon mal, wie geht es uns? Wie geht es dir? Manchmal mit Interesse,
vielleicht auch manchmal ohne echtes Interesse. Aber dann merken wir, vielleicht auch wenn
der Gegenüber dann mal etwas offenlegt von seinem Inneren, wie wir oft nicht wissen,
was wir sagen sollen. Wie wir oft nicht wissen, wie wir helfen sollen. Aber der, der hier
fragt, der nach seinen Schafen fragt, der sagt, ich will mich ihrer annehmen. Der kann
auch helfen. Er ist da, er hat Interesse und er nimmt sich der Seinen an. Ich möchte gerne
ein paar Konfliktszustände von Schafen in Schwierigkeiten in diesem Kapitel zeigen und
dann sehen wir, wie der Hirte sich dieser Schafe annimmt. In Vers 16, das Verlorene
will ich suchen. In diesem Wort verloren steckt, dass dieses Schaf nicht mehr so im Zugriff,
nicht mehr im Besitz des Hirten ist. Es ist weggelaufen, es ist verloren und nicht mehr
so im direkten Besitz des Hirten. Natürlich gehört es dazu, aber es ist verloren. Da
gibt es auch schon mal die Situation, wir wenden das jetzt mal an, dass ein Gläubiger
heute sich nicht mehr freut der Gemeinschaft mit dem Herrn. Da war ein 50-Jähriger, ungefähr
50 und der besucht regelmäßig die Zusammenkünfte, aber auf einmal sagte er, ich bin immer da,
ja, aber es bedeutet mir gar nichts. Ich bin gar nicht angesprochen. Ich lese die Bibel,
aber es sagt mir gar nichts. Da gibt es denn gar nichts, was dich noch im Herzen erreicht.
Da denkt er etwas nach. Da sagt er, doch, wenn ich den Mann von Nazareth sehe, den Mann
von Nazareth, der, der ermüdet von der Reise am Brunnen Jakobs, am Brunnen in Sicha saß,
der sich um diese Frau kümmerte, der Mann von Nazareth, der erreichte noch sein Herz.
Siehe, ich bin da, ruft der Herr dir zu und er möchte dein Herz erreichen, das Herz jedes
Schafes, das eigentlich zu ihm gehört, aber das verloren ist, das irgendwie die Gemeinschaft
mit dem Herde nicht mehr so kennt und genießt. Das Zweite, das Versprengte. Das Versprengte,
das zeigt mir, dass dieses Schaf die Gemeinschaft innerhalb der Herde nicht mehr kennt und genießt.
Versprengt meint ja hier einer da, einer dort, einer. Das ist so die Gemeinschaft untereinander.
Da ist der Hirte auch da. Er möchte auch diese Gemeinschaft fördern.
Ich war vor einigen Monaten im Ausland mit dem Flugzeug. Als ich ankam, landeten noch
zwei andere Flugzeuge und dann warteten wir in der Gepäckhalle aufs Gepäck. Es war recht
warm und man hatte so das Gefühl, hier in diese Halle passt keiner mehr rein. Aber wisst
ihr, was geschah, als das Band sich in Bewegung setzte? Jeder wollte zuerst den Koffer. Jeder
machte einen Schritt auf dieses Band zu und auf einmal passten wieder welche in die Halle.
Auf einmal stand man viel enger zusammen und es störte niemanden. Jeder war ausgerichtet
auf das Band. Wann kommt mein Koffer? Ich glaube, wenn wir alle einen Schritt auf den
Herrn Jesus zumachen, dann stehen wir auch alle einen Schritt näher zusammen. Dann wird
nicht mehr dieses Problem des Versprengtseins da sein. So ist auch hier die Hilfe. Siehe,
ich bin da. Ich will mich meiner Schafe annehmen und ich will auch die Versprengten zurückführen.
Das dritte, das Verwundete. Eine Wunde ist oft eine Sache, die so recht plötzlich durch
eine Verletzung, vielleicht durch einen Unfall so entsteht. Und der Hirte ist da, um das
zu heilen. Vielleicht ist auch jemand von den Schafen dieses Hirten heute, der auf einmal
verwundet ist, der irgendwo gestolpert oder gefallen ist, der eine Verletzung hat, eine
Wunde. Der Hirte ist da. Er nimmt sich dieses Schafes an. Er verbindet diese Wunden, so
wie der barmherzige Samariter. Und dann lässt er es nicht dabei. Man hätte ja sagen können,
medizinische Erstversorgung optimal erledigt, alles gut. Aber der Hirte tut mehr. Der barmherzige
Samariter, der gießt auch noch Öl und Wein darauf. Der Hirte sorgt dafür, dass diese
Verletzung gut heilt und dass so wenig wie möglich Spuren davon zurückbleiben. Das
tut der gute Hirte. Er nimmt sich der Verwundeten an. Und dann das vierte, das Kranke. Krankheit,
Kranke, das ist oft eine länger andauernde Sache. Aber auch da ist der Hirte da. Der,
der sich um die kümmert, die vielleicht plötzlich in irgendeine Not kommen oder irgendwie einen
Fehltritt. Das ist eine echte Sünde in Galater 6. Erleiden, tun, da reinfallen. So ist er
auch bei denen, die vielleicht über einen längeren Zeitraum krank sind, krank an der
Seele, krank im geistlichen Leben, krank in Bezug auf die Freude im Herrn Jesus. Und er
ist da. Und er möchte das Kranke stärken. Wir merken, wie er für jeden Zustand das
Passende hat. Das Verlorene sucht er. Das Versprengte führt er zurück. Das Verwundete
verbindet er. Das Kranke stärkt er. Und dann haben wir in Vers 21 und 22 noch zwei Zustände,
wo der Hirte sich kümmert. Da ist einmal das magere Schaf. Das hat ein Nahrungsproblem.
Das hat nicht mehr so die Freude, die Nahrung für den inneren Menschen aufzunehmen. Und
das magert ab. Und dann fehlt auch die Kraft. Aber dann ist er auch da. Und dann ist da
das Schwache. Das Schwache, das vielleicht nicht diese Glaubensenergie und diese Glaubenskraft
hat. Der Hirte ist da. Und er sorgt für sie. Und er beurteilt alles recht. Und er kümmert
sich um seine Schafe. Wir sind sehr dankbar, dass unser guter Hirte genau weiß, was wir
brauchen und sich in der genau richtigen Weise um uns kümmert. Aber wir wollen auch lernen
von ihm, um mehr ein Hirtenherz zu haben, um auch mehr in seinem Sinn füreinander nützlich
zu sein. Da möchte ich gerne noch fünf Dinge zeigen, die dieser Hirte tut. Und das zeigt
uns noch einmal, wie reich wir sind, weil wir einen so guten Hirten haben. Das erste
in Vers 12. Ich werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut sind. Dieser gute
Hirte, der rettet. Und da gibt es keine Not, die zu groß wäre. Kein Land, das zu weit
weg wäre. Hier geht es ja um Zerstreute. Keine Macht, die zu gewaltig wäre. Nein,
dieser Hirte, der ist in der Lage zu retten. Das haben wir auch erlebt. Paulus hat das
auch erlebt. Und ich spreche jetzt mal nicht von der Errettung, die wir erfahren, die Errettung
der Seele und auch nicht von der Errettung am Ende unseres Weges, der Errettung des Leibes,
sondern von der Errettung Schritt für Schritt in den Umständen. Da sagt er in 2. Korinther
1, der uns von so großem Tode errettet hat. Sie waren in Lebensgefahr auf ihren Reisen,
auf ihren Wegen. Einmal wurde er aus der Stadt hinausgeschleift und sie hatten ihn gesteinigt
und glaubten, er wäre gestorben. Aber Gott hatte gerettet von so großem Tod, aus so
großer Gefahr. Und da sagt er, wir setzen unsere Hoffnung auf diesen Gott, dass er uns
auch ferner erretten werde. Mit diesem Vertrauen ging er seinen Weg weiter. Und da konnte er
sagen, auch wenn wir keinen Ausweg sehen, wir sind doch nicht ohne Ausweg. Ich will
erretten. Das zweite, ich werde sie aus den Ländern sammeln. Er will sie sammeln und
zusammenbringen, dass sie nicht mehr nur einzeln gerettet sind, sondern dass sie auch gesammelt
sind und wieder zusammengeführt sind als Volk. Und das dritte, und sie in ihr Land
bringen, dieses Land, das Land der Verheißung, dieses Land, das nach Gottes Gedanken von
Milch und Honig fließt, dieses Land, wo sie reichen Segen genießen. So sind wir auch
gerettet, jeder persönlich. Und jetzt denke ich an die Errettung aus diesem bösen Zeitlauf,
aus dem Verlorensein, gerettet. Aber wir sind auch zu einem Leib verbunden, gesammelt und
wir sind auch gesegnet mit geistlichen Segnungen. Dann kommt das vierte, ich werde sie weiden
auf den Bergen Israels, in den Tälern und in allen Wohnplätzen des Landes. Das bedeutet,
er gibt Nahrung. Und wenn wir das hier lesen, wo er überall weidet, dann erkennen wir,
es ist Nahrung im Überfluss. Dann kommt der fünfte Segenspunkt, den er hier nennt, dort
auf den Bergen Israels werden sie auf gutem Weideplatz lagern und fette Weide beweiden.
Zuerst wird er sie weiden, und dann können sie sich sättigen. Aber dann will er sie
auch auf den guten Weiden lagern. Und da schenkt er Ruhe. Ich habe noch kein Schaf gesehen,
gut ich bin da auch nicht der Experte, aber das Hunger hat und sich auf einer fetten Weide
lagert. Das wird das nicht machen, das Schaf. Das wird erst sich satt essen. Aber wenn es
satt geworden ist, dann lagert es sich auf der grünen, auf der fetten Weide. Da ist noch
viel übrig, aber das Schaf ist satt geworden und jetzt kommt es zur Ruhe. Es gibt so einen
wunderschönen Vers in einem Psalm, ich meine in einem der Stufenlieder, ja in Psalm 131.
Ich lese den Vers mal im Zusammenhang. Psalm 131, Vers 1 herr, nicht hoch ist mein Herz,
noch tragen sich hoch meine Augen, und ich wandle nicht in Dingen, die zu groß und zu
wunderbar für mich sind. Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und still gemacht? Wie
ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter, wie das entwöhnte Kind ist meine Seele in mir.
Wir verstehen gut, warum das nicht entwöhnte Kind bei der Mutter sein möchte, weil es
Hunger hat, weil es Nahrung sucht. Aber hier haben wir ein entwöhntes Kind. Es sucht die
Mutter nicht auf, um Nahrung zu bekommen, aber es sucht die Mutter auf, um einfach da
zu sein, um Ruhe, um Gemeinschaft zu haben. Und das ist hier der Punkt, der gezeigt wird.
Diese Ruhe finden bei dem Herrn. Habe ich nicht meine Seele beschwichtigt und still
gemacht? Und da findet die Seele Ruhe in der Gemeinschaft mit dem Herrn. Nötig ist dafür,
sich nicht hoch von sich zu denken. Nicht hoch ist mein Herz, sondern wirklich ausgerichtet
zu sein auf den Herrn. So schenkt der Hirte hier fünf Segnungen. Er ist da, er fragt
und er nimmt sich der Schafe an und schenkt dann diese Segnungen. Wenn wir dann weitergehen,
Kapitel 35 hat Hezekiel noch ein Wort über das Gebirge Seir. Das ist das Volk der Edomiter.
In Kapitel 36, da weitet sich das Gesicht aus über die Berge Israels, über das ganze
Volk. Und dann kommt Kapitel 37 und da haben wir ein Teil daraus gelesen. In diesen Ermutigungen
des Dieners wird zuerst der Blick auf den Herrn selbst gelenkt, auf diesen Hirten,
der da sein wird, der nach den Schafen fragt und der sie dann in seine wunderbare Herrschaft
einführt. Jetzt wird zweitens der Blick auf das Volk Gottes gelenkt. Zuerst der Herr
Jesus, der Hirte und dann das Volk. Und Hezekiel sieht hier, als das sechste Mal die Hand des
Herrn über ihn kommt, in einem Bild, wie dieses Volk eine nationale Wiederbelebung
erfährt. Er wird in eine Talebene geführt und er sieht, dass diese Talebene voller Gebeine
ist, voller Knochen, Totengebeine. Aber dann soll er Weiß sagen. Und als er Weiß sagt,
so wie ihm geboten war, da kommt auf einmal ein Geräusch, wie ein Getöse. Und diese
ganzen Knochen, diese Gebeine, die rücken zusammen, die sortieren sich wieder. Und dann
ist ein erster oder ein zweiter Schritt. Erst rücken sie zusammen, aber dann kommt ein
zweiter Schritt in Vers 8. Es kamen Sehnen über sie und Fleisch wuchs und Haut zog sich
darüber oben her. Aber es wird ergänzt, es war noch kein Odem da. Also diese Gebeine
rücken zusammen, sortieren sich und dann wachsen Sehnen, Fleisch wächst, Haut wächst
da oben rüber. Das zeigt uns in diesem prophetischen Bild die nationale Erweckung Israels, dass
es wieder als Volk besteht. Ein Stück davon sehen wir schon in unserer Zeit, als Hesekiel
das schrieb, da war davon noch nichts zu sehen. Sie waren ja gerade erst weggeführt, diese
beiden Stämme, die zehn Stämme schon etwas länger. Aber wir sehen schon wieder etwas
davon. Es gibt schon einen Staat Israel. Es gibt schon wieder ein solches Volk. Ein Teil
dieser nationalen Erweckung in diesen Schritten hier hat schon stattgefunden. Aber es wird
gesagt, kein Odem in ihnen. Das heißt, es ist noch nicht im Glauben. Da ist noch kein
Leben, kein göttliches Leben erkennbar. Zwar gibt es wieder einen Staat Israel, aber nicht
im Glauben an Gott. Und dann soll Hesekiel noch einmal Weiß sagen, und er soll zu dem
Odem sprechen, dass er kommen solle. Und dann kommt dieser Odem in sie, und dann wurden
sie lebendig und standen auf ihren Füßen. Da sehen wir, wie diese nationale Erweckung
auch als ein Werk Gottes besteht. Ein Werk, wo er Glauben sieht in einem Überrest und
wo er Leben schenkt. Und dann besteht dieses Volk wieder, um den Segen Gottes zu erleben.
Dass das die Bedeutung von diesem Bild ist, das wird uns ja in dem Abschnitt Vers 11 bis
14 erklärt. Menschen sohn diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Ich möchte dann noch
eine Parallelstelle aus dem Propheten Daniel vorlesen, aus dem letzten Kapitel. Da beschreibt
Daniel auch diese nationale Erweckung Israels. In Kapitel 12, Vers 1 am Ende, und in jener
Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder der im Buch geschrieben gefunden wird. Und
viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden erwachen, diese zu ewigem Leben und
jene zur Schande, zu ewigem Abscheu. Es geht in diesem Vers nicht um eine persönliche
Auferweckung von Einzelnen, sondern es wird auch da die nationale Erweckung dieses Volkes
beschrieben, dass da welche, die schlafen im Staub der Erde, Hesekiel hat es gesehen
als toten Gebeine, dass sie erwachen werden. Das ist das Bild aus Hesekiel. Die Gebeine
rücken zusammen und dann wächst da Haut und Sehnen und Fleisch und dann kommt auch
Leben. Ein glaubender Überrest wird dieses Volk als Volk im Glauben darstellen und es
wird Leben von Gott geben. Das ist das zweite in Verbindung mit diesem sechsten Vorkommen
der Hand des Herrn, die über Hesekiel kommt. Dann haben wir die siebte Stelle gelesen in
Kapitel 40. Der Herde, dann das erweckte Volk und jetzt zeigt Gott dem Hesekiel, wie er
auch diese Stadt, Jerusalem und den Tempel wieder bauen wird. Und er zeigt ihm, wie die
Herrlichkeit des Herrn, deren Auszug er in den Kapiteln 8 anfangen, dann 9 bis 11 sehen
musste, wie diese Herrlichkeit des Herrn wieder einzieht in Jerusalem. Diesen Blick darf Hesekiel
haben. Wir sehen, dass er in diesem Buch seine Zeitangaben immer auf die Wegführung, bei
der er selbst weggeführt worden war, bezieht. Deswegen im 25. Jahr. Aber er ergänzt dann
in Vers 1 im 14. Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war. Also von dieser ersten Wegführung bis
zur Zerstörung Jerusalems lagen diese elf Jahre. Und 14 Jahre danach, da kam die Hand
des Herrn über ihn. Und dann brachte der Herr selbst, Hesekiel, wieder in Gesichten
Gottes nach Jerusalem. In Kapitel 8 war er auch dorthin gekommen und hatte diese Gräuel
gesehen. Jetzt kommt er wieder dorthin. Er wird auf einem sehr hohen Berg niedergelassen
und dann sieht er den Bau einer Stadt. Was muss das für eine Ermutigung für Hesekiel
gewesen sein? Für eine gewaltige Ermutigung zu sehen, dass nicht die Trümmer das letzte
Wort sind, sondern dass am Ende diese Stadt wieder gebaut wird. Dass nicht das Verlassen
der Herrlichkeit des Herrn das letzte Wort ist, sondern dass diese Herrlichkeit wieder
einzieht. Was für eine Ermutigung für Hesekiel.
Als Jahre später Nehemiah zurückkehrte nach Jerusalem, die Stadt lag noch in Trümmern,
da kam er an und da machte er nachts eine Besichtigung. Er hatte keinem was davon erzählt
oder ging er nachts los und dann schaute er mal, wie sieht es denn aus in Jerusalem. Da
kam er an eine Stelle, da war so viel Schutt, da waren so viele Trümmer, da musste er von
seinem Tier absteigen. Da konnte er nicht weiter auf dem Tier reiten, da musste er zu
Fuß gehen. Wie wird das denn Nehemiah getroffen haben, dass Jerusalem so in Schutt liegt?
Aber am Ende dieses Buches, da gehen Dankköre über die Mauer. Ich möchte das mal vergleichen
hiermit. Hier wird Hesekiel auf einen hohen Berg geführt. Wir müssen auch manchmal den
Weg durch die Trümmer machen. Es gibt manches zu sehen, zu beurteilen, manches begegnet
uns und da kann uns auch schon mal Trauer umfallen. Aber wir möchten auch den Blick
von oben nicht verlieren. Den Blick oben auf der Mauer, den Blick, den die Dankköre hatten
oder diesen Blick hier, den Hesekiel hat von diesem sehr hohen Berg, um die Dinge aus Gottes
Sicht zu sehen und um darüber sich zu freuen, dass es in Gottes Gedanken ein gutes Ziel,
ein gutes Ende gibt. Der Herr kennt auch heute noch die Seinsinn. Der Herr sieht auch, dass
da diese eine Versammlung bestehend aus allen Gläubigen existiert, auch wenn in der praktischen
Verwirklichung davon nicht viel zu sehen ist. Aber er sieht das und er kommt auch da zu
seinem Ziel. Er brachte mich dorthin und dann sieht Hesekiel einen Mann. Sein Aussehen wie
das Aussehen von Kupfer. Es ist wieder der Herr Jesus selbst, den er hier sieht. In seiner
Hand war eine Messrute und eine leinende Schnur. Dann werden im folgenden Nehemiah viele Maße
und Abmessungen gezeigt. Und wenn in der Hand dieses Mannes die Schnur und die Messrute
ist, dann zeigt es, dass dann alles nach den Abmessungen, nach dem Maß des Herrn recht
und gut ist. Und dieser Mann redet jetzt und sagt, sieh mit deinen Augen, beschäftige mich
dich mit dem, was ich dir jetzt zeige. Hör mit deinen Ohren, mach die Ohren auf für
das, was ich dir sage und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde. Und dann
sollte er das nicht für sich behalten, sondern sollte es dem Haus Israel berichten. Als muss
das auch für diese Weggeführten, unter denen Hesekiel wirkte, für eine Ermutigung gewesen
sein. Nun, Hesekiel sieht zuerst eine Mauer, die Mauer des Hauses, die Mauer des Tempels.
Aber er sieht dann auch verschiedene weitere Einzelheiten von diesem Tempel. Er sieht unter
anderem Palmen, Palmen an den Pfeilern, Zeichen des Sieges. Hatten sie nicht gerade diese
Niederlage erlebt gegen den König von Babel? Aber er sieht die Zeichen des Sieges. Er sieht
Zellen der Sänger in diesem Tempel. Ja, es wird wieder Lobgesang geben. An den Flüssen
Babels saßen sie und weinten, hatten ihre Lauten weggelegt. Ihnen war nicht zum Singen
zumute. Aber es würde wieder Zellen der Sänger geben. Es würde wieder Gesang und Freude
im Haus des Herrn geben. Da sieht er den Altar. Er sieht den Tempel, das Allerheiligste. Er
sieht den Brandopferaltar. All das sieht er. Wir lernen aus diesen Kapiteln, wie es in
der Zeit des tausendjährigen Reiches in Jerusalem hier auf dieser Erde sein wird. Da wird es
wieder diese Stadt geben. Da wird es wieder den Tempel geben. Da wird es wieder den Opferdienst
geben. Brandopfer werden geopfert. Da wird es wieder die Feste geben. All das wird wieder
geschehen. Wenn in der Zeit des Alten Testamentes ein Opfer gebracht wurde, dann wies es im
Vorausblick auf das Opfer des Herrn Jesus am Kreuz hin. Aber wenn dann in der Zukunft,
in der Zeit des tausendjährigen Reiches wieder Opfer gebracht werden, dann erinnern sie im
Rückblick an das Opfer des Herrn Jesus. Dann sieht er in Kapitel 43, ich möchte mal lesen,
das 1, 2. Und er führte mich zum Tor, dem Tor, das nach Osten sah. Und siehe, die Herrlichkeit
des Gottes Israels kam von Osten her. Und ihr Rauschen war wie das Rauschen großer
Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Ich lese noch etwas weiter.
Und das Aussehen des Gesichtes, das ich sah, war wie das Gesicht, das ich gesehen hatte,
als ich kam, um die Stadt zu verderben. Und es waren Gesichte wie das Gesicht, das ich
am Fluss Keba gesehen hatte, und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Auch hier sehen
wir wieder, wie Gott ewig derselbe ist. Am Anfang des Buches erschien seine Herrlichkeit,
und er stand im Begriff, die Stadt zu richten. Und hier sieht Hesekiel genau das gleiche
Gesicht, genau die gleiche Erscheinung, genau die gleiche Herrlichkeit. Gott ist ewig derselbe.
Und hier kommt er in reichem Segen. So sieht Hesekiel diese Einzelheiten. Er sieht, wie
die Herrlichkeit des Herrn das Haus erfüllt. Und nachdem er alles gesehen hat, auch wie
das Land um Jerusalem herum wieder verteilt werden wird, auch wie der Fürst dann in diesen
Tempel, in diese Stadt hineingeht, auch wie dem Herrn wieder das tägliche Brandopfer
geopfert wird, kommt Kapitel 47. Aus diesem Kapitel wollen wir auch noch etwas lesen.
Kapitel 47, Vers 1. Und er führte mich zurück zur Tür des Hauses, und siehe, Wasser flossen
unter der Schwelle des Hauses hervor nach Osten. Denn die vorderseite des Hauses lag
nach Osten, und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite des Hauses her,
südlich vom Altar. Und er führte mich hinaus durchs Nordtor, und führte mich außen herum
zum äußeren Tor, den Weg zum nach Osten gerichteten Tor, und siehe, Wasser rieselten
von der rechten Seite des Tores her. Und als der Mann nach Osten hinausging, war eine Messschnur
in seiner Hand. Und er maß tausend Ellen und ließ mich durch die Wasser gehen, Wasser
bis an die Knöchel. Und er maß tausend Ellen und ließ mich durch die Wasser gehen, Wasser
bis an die Knie. Und er maß tausend Ellen und ließ mich hindurch gehen, Wasser bis
an die Hüften. Und er maß tausend Ellen, ein Fluss, durch den ich nicht gehen konnte,
denn die Wasser waren tief, Wasser zum Schwimmen, ein Fluss, der nicht zu durchgehen war.
Hesekiel hatte all diesen Segen gesehen, all diese Rettung, diese Wiederherstellung. Und
jetzt kommt der gleiche Mann, der ihn in Kapitel 40 an die Hand genommen hatte, im Bild gesprochen,
der kommt er und er führte Hesekiel zurück. Er führte Hesekiel zurück zu der Quelle, zum Ursprung
allen Segens. Er führte mich zurück zur Tür des Hauses. Das ist das Haus des Herrn, das
ist der Tempel, da wo die Herrlichkeit des Herrn wieder eingezogen war. Und da ist die
Quelle allen Segens, der Herr selbst, ist diese Quelle. Und das finde ich so schön,
dass dieses Bild damit abschließt. Hesekiel wird all das gezeigt, aber am Ende, da wird
seine Aufmerksamkeit auf die Quelle, auf den Ursprung allen Segens geführt. Dann sieht
man, Hesekiel, siehe Wasser flossen unter der Schwelle des Hauses hervor nach Osten.
Da kam dieser Strom des Segens, der Strom der Gnade Gottes, die Segen bringt, der kam
aus dem Heiligtum hervor und erfasste dann das ganze Land. Da war dieser Fluss, dieser
Segensstrom und überall, wo er hinkam, brachte er Heilung und Frucht und Leben. Und Hesekiel
darf jetzt die Quelle dieses Flusses sehen. Wir wollen auch in unseren Gedanken jetzt
mal diesen Fluss zuerst mal zur Quelle gehen. Wenn jemand dort an diesem Fluss wohnte oder
wohnen wird, dann wird er die Frucht sehen, Vers 7, viele Bäume auf dieser und auf jener
Seite des Flusses. Da wird er die Wirkung dieser Wasser sehen. Die Wasser des Meeres
werden gesund werden, Heilung, Vers 8 am Ende. Er wird sehen, dass dieser Fluss Leben bringt.
Wohin der Doppelfluss kommt, da wird Leben sein. Er wird diese Auswirkungen sehen. Aber
jetzt gehen wir mal in Gedanken zurück. Wo kommt denn das alles her? Da werden wir geführt
zum Heiligtum, da wo Gott wohnt. Er ist die Quelle allen Segens. Diese Wasser flossen
unter der Schwelle des Hauses hervor nach Osten. Dann steht da etwas ganz Interessantes,
die Wasser flossen herab von unten. Das schaffst du nicht, das kriegen wir nicht hin. Also
Wasser fließen herab von oben, das schaffen wir nicht. Das Wasser herab fließen von unten.
Aber ich glaube, da wird uns gezeigt, warum kann Gott denn segnen? Warum ist es denn überhaupt
möglich, dass dieser Segen und diese Gnade ausfließt? Und die Antwort ist, weil der
Herr Jesus sich so tief erniedrigt hat. Weil er herabgestiegen ist in die unteren Teile
der Erde, weil er in den Tod gegangen ist. Deshalb können die Wasser fließen und so
fließen sie herab von unten. Und dann wird uns auch gezeigt, von der rechten Seite des
Hauses her, südlich vom Altar. Und das ist der zweite Hinweis. Dieses Wasser der Gnade
und des Segens kann nur deshalb fließen, weil der Herr Jesus sich hingegeben hat. Jetzt
sieht Ezekiel, nachdem wir jetzt auch mit ihm zur Quelle gegangen sind, sieht er wie
diese Wasser fließen. Der Mann, der geht mit Ezekiel, er geht tausend Ellen. Dann sieht
Ezekiel, dass diese Wasser, er soll sie durchgehen, bis an seine Knöchel gehen. Wieder tausend
Ellen bis an die Knie. Wieder tausend Ellen bis an die Hüften. Und nochmal tausend Ellen
ein Fluss. Jetzt kommen die Füße Ezekiels nicht mehr auf den Boden. Ich möchte gerne
jetzt verschiedene Anwendungen machen. Die erste ist die, 4000 Ellen wird Ezekiel geführt.
Weißt du, was nach 4000 Jahren Menschheitsgeschichte geschah? Gott hatte in all diesen 4000 Jahren
viel von sich offenbart. Und er hatte auch oft seine Gnade offenbart. Aber nach 4000
Jahren Menschheitsgeschichte, da kam der Herr Jesus auf diese Erde. Da erschien die Gnade
Gottes in Person. Da können wir nur staunen. Da offenbart sich Gott in seiner ganzen Gnade,
in der Fülle seiner Gnade im Herrn Jesus. Da bleibt uns nur zu sagen, Wasser zum Schwimmen,
da kommen wir nicht auf den Grund. Das schaffen wir nicht. Diese Gnade, die ist so groß,
die sich da offenbart in dem Herrn Jesus. Jetzt gehen wir diesen Weg noch einmal mit
Ezekiel und wenden es ein wenig an auf unsere Lebensbereiche. Die Knöchel, sie erinnern
uns daran, dass wir mit unseren Füßen einen Weg zu gehen haben. Unser Wandel, unser Weg,
unser ganzes Leben hier auf dieser Erde, da brauchen wir die Gnade Gottes. Ohne geht es
nicht. Aber sie ist da. Wasser bis an die Knöchel. Dann der nächste Abschnitt, Wasser
bis an die Knie. Gott schenkt es uns, dass wir unsere Knie beugen dürfen vor ihm, dass
wir ihm an Betung dringen können, dass wir ihm huldigen können und wir empfinden es
tief. Dafür brauchen wir seine Gnade. Aber diese Gnade, die ist da. Dann gehen wir weiter,
Wasser bis an die Hüften. Die Hüften, die sind so der Sitz der Kraft. Gott möchte uns
auch gebrauchen, um Diener für ihn zu sein, um Arbeiten für ihn zu tun. Dafür brauchen
wir seine Gnade und seine Kraft. Aber die Gnade ist da. Wasser bis an die Hüften. Und
dann, dann Wasser zum Schwimmen. Dann werden wir dahin geführt, dass wir nicht mehr an
unseren Wandel, an unseren Weg denken, dass wir auch nicht mehr an unseren Dienst denken,
sondern dass wir uns verlieren in der Gnade Gottes. Denken daran, wie ein Vater in Christus
im ersten Johannesbrief beschrieben wird. Ihm wird nur gesagt, ich schreibe euch Väter,
weil ihr den erkannt habt, der von Anfang ist. Mehr braucht ein Vater in Christus nicht,
als den, der von Anfang ist. Und das ist der Herr Jesus. Er verliert sich sozusagen in
dieser herrlichen Person, in diesem Meer der Gnade, die er offenbart hat. Ich möchte noch
eine andere Anwendung machen. Es sind ja vier Abschnitte. Und wir können unser Leben ja
auch mal einteilen in vier Abschnitte. Sprechen wir immer mal so 15 bis 20 Jahre, vier Abschnitte.
In diesem ersten Lebensabschnitt, so die Schulzeit, die Ausbildungszeit, die Lehrjahre, da bereiten
wir uns vor, auch für das Leben. Wir haben die Eltern an der Seite, die uns dabei helfen.
Aber wir merken doch, wir brauchen auch die Gnade Gottes. Ohne geht es nicht. Diese Gnade,
die ist da. In diesen Zeiten, in diesen Jahren werden Entscheidungen getroffen. Entscheidungen
fürs Leben. Entscheidungen, die uns oft manche Jahre auch begleiten. Manche sind vielleicht
korrigierbar, manche nicht so recht. Da brauchen wir die Gnade. Aber diese Gnade ist da. Wasser
bis an die Knöchel. Dann folgt ein weiterer Lebensabschnitt. So früher in den Handwerkszeiten
würde man vielleicht sagen, die Gesellenzeit, wo man vielleicht auch eine Familie gründet.
Wo man auch so langsam merkt, wie die Sorgen wachsen und auch die Verantwortung wächst.
Da merken wir, wir brauchen Gnade. Und dann erleben wir, die Gnade ist da. Wasser bis
an die Knie. Da kommen so manche Fragen, so manche Entscheidungen über den Wohnort, über
die Ausrichtung des Lebens, wie liegen die Prioritäten. Da fängt man an als junger Mensch
und man möchte seine Sache gut machen und man verfolgt so die Ziele und das ist doch
auch richtig so. Gott möchte doch, dass wir die Aufgaben, die uns auch hier auf dieser
Erde gegeben sind, dass wir sie in seinem Sinn und für ihn und gut erledigen. Aber
dann kommen schon auch so die Fragen in dieser Phase. Ja, ist das alles? Worum geht es denn
im Leben? Was ist denn wichtig? Man merkt auch, man ist auch zusammengestellt mit den
Geschwistern am Ort. Man merkt, da sind auch Aufgaben da. Man möchte doch gerne auch da
mit dem Herrn die Verantwortung, die er zeigt, übernehmen. Dann brauchen wir seine Gnade
und sie ist da. Dann kommt ein weiterer Abschnitt. Im Berufsleben würde man vielleicht so sagen,
die Meisterjahre. Man hat vielleicht so eine gewisse Position, eine Aufgabe gefunden. Man
hat Erfahrungen gesammelt. Jetzt geht es darum, sie umzusetzen. Man merkt auch, so die Flexibilität
und das einfache Umgehen mit Neuem ist nicht mehr so da, wie es früher war. Man merkt,
wie die Verantwortung größer wird. Man merkt, wie man mehr und mehr auch Vorbild für andere
ist. All das stellt man fest in seinem Leben und dann merkt man umso mehr, man braucht
die Gnade Gottes. Aber dann erlebt man, sie ist da. Wasser bis an die Hüften. Dann kommt
vielleicht ein weiterer Lebensabschnitt. Dann merkt man, man schafft es nicht mehr
so, wie man es gerne würde. Da war ja der Fluss zum Schwimmen. Da merkt man, so mit
dem Gehen und mit dem selber so die Richtung bestimmen, das funktioniert gar nicht mehr.
Man merkt, wie die Kraft nachlässt. Ein neuer Lebensabschnitt. Und man merkt umso mehr,
ich brauche die Gnade. Aber was man dann auch merkt, das ist natürlich nicht beschränkt
auf diesen letzten Lebensabschnitt, aber was man wirklich erleben darf auf dem Weg mit
dem Herrn Jesus. Wenn du merkst, dass deine Kraft nicht ausreicht, wenn du merkst, dass
deine Füße dich nicht mehr tragen, dann merkst du auch, sie müssen dich auch nicht
tragen. Da ist nämlich die Gnade Gottes. Da ist dieses Wasser. Und dieses Wasser trägt.
Wasser zum Schwimmen. So lernen wir auch für unser Leben, wie die Gnade Gottes da ist.
Wie dieser Segensfluss aus der Quelle hervorströmt und wie er alles erreichen möchte. Wie er
auch bei dir und bei mir im Leben alles ausfüllt. Wie er das gibt, was wir brauchen. Dann geht
unser Blick auf diese Quelle. Diese Quelle der Gnade und des Segens. Dann haben wir Ruhe.
Dann haben wir Ruhe in der Seele. Dann sind wir beschwichtigt bei dem Herrn. Dann wissen
wir, was auch immer uns geschieht. Was auch immer um uns herum los ist. Wie es auch immer
weitergehen wird. Wir müssen nicht besorgt sein. Er ist da. Und einmal, dann wird er
kommen. Siehe, ich bin da. So wie er kommt zu seinem irdischen Volk, hier auf diese Erde,
wie er erscheint in Macht und Herrlichkeit, so wird er kommen und uns zu sich nehmen.
Dann sind wir für immer am Ort, wo es nur noch Segen und Freude gibt. Wo wir die Gnade
genießen werden ohne irgendeine Einschränkung. Ohne irgendeine Beeinträchtigung. Wir freuen
uns auf diesen Augenblick. Wir blicken voraus. Aber wir blicken auch auf diese Quelle allen
Segens. Da kann es in unserem Leben so werden, wie im Leben von Jakob. Jakob hat in seinem
Leben auch verschiedene Phasen durchgemacht. Er musste auch lernen. Wasser bis an die Knöchel,
Wasser bis an die Knie, Wasser bis an die Hüften. Aber dann kam der Moment im Leben
von Jakob, wo sein Geist auflebte. Und was sagt dann Jakob? Seine Söhne waren gekommen
und hatten gesagt, Josef lebt. Erst hatte er es nicht geglaubt, aber dann hatte er gesehen,
was Josef mitgeschickt hatte, diese Reichtümer, diese Schönheit und Herrlichkeiten Ägyptens.
Und dann sagt Jakob, er sagt ein Wort, das geht uns nicht so gut über die Lippen. Was
ging Jakob auch lange Zeit nicht über die Lippen? Lange Zeit hat das Leben Jakobs ein
Wort geprägt, das heißt mehr. Ich will mehr. Aber jetzt, sagt Jakob, genug. Genug. Genug,
Josef mein Sohn lebt noch. Ich will mich aufmachen und ihn sehen, ehe ich sterbe. Und dahin möchte
Gott uns auch führen. Den Blick auf den wahren Josef zu sagen, genug. Meine Gnade genügt
der Wasser zum Schwimmen. Und so dürfen wir den Weg mit ihm gehen. …