Müde oder eingeschlafen? Wie der Herr uns aufwecken möchte!
ID
chr050
Langue
DE
Durée totale
03:02:03
Nombre
3
Références bibliques
Hld 2,8 bis 3 - Mt. 13,24-25; 25, 1-13; Lk. 9,28-3 - Apg. 20,7-12; Off. 3,1
Description
Sind wir in unserem Glaubensleben müde geworden? Oder sogar eingeschlafen? --- Der Herr möchte uns aufwecken und spricht uns dazu heute an, wie er des damals bei den Glaubenden tat.
Bibelstellen: Hld 2,8 bis 3 - Mt. 13,24-25; 25, 1-13; Lk. 9,28-3 - Apg. 20,7-12; Off. 3,1
Transcription automatique:
…
Ich freue mich, dass ich hier bei euch sein kann und freue mich besonders, dass wir gemeinsam
Gottes Wort aufschlagen können.
Und es ist mein Wunsch, dass es wirklich so sein kann, wie wir im Lied gelesen und auch
im Gebet gesagt haben, dass vor allem der Herr Jesus größer für uns wird.
Ich möchte gerne für heute Abend einen Abschnitt vorlesen aus dem Lied der Lieder, aus Kapitel 2 und 3.
Aus dem Lied der Lieder, Kapitel 2, ab Vers 8.
Horsch, mein Geliebter, siehe, da kommt er, springt über die Berge, hüpft über die
Hügel.
Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder einem Jungen der Herrsche.
Siehe, da steht er hinter unserer Mauer, schaut durch die Fenster, blickt durch die Gitter.
Mein Geliebter hob an und sprach zu mir, mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und
komm.
Denn siehe, der Winter ist vorbei, der Regen ist vorüber, er ist vergangen.
Die Blumen erscheinen im Land, die Zeit des Gesangs ist gekommen und die Stimme der Turteltaube
lässt sich hören in unserem Land.
Der Feigenbaum rötet seine Feigen, und die Weinstöcke sind in der Blüte, geben Duft.
Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm, meine Taube im Geklüft der Felsen,
im Versteck der Felswände, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören,
denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig.
Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben, denn unsere Weinberge
sind in der Blüte.
Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet.
Bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen, wende dich, sei mein Geliebter gleich einer
Gazelle oder einem Jungen der Hirsche auf den zerklüfteten Bergen.
Auf meinem Lager in den Nächten suchte ich ihn, den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Ich will doch aufstehen und in der Stadt umhergehen, auf den Straßen und auf den Plätzen, will
den suchen, den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen.
Habt ihr den gesehen, den meine Seele liebt?
Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand ich ihn, den meine Seele liebt.
Ich ergriff ihn und ließ ihn nicht los, bis ich ihn gebracht hatte in das Haus meiner
Mutter und in das Gemach meiner Gebärerin.
Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hirschen des
Feldes, dass ihr weder weckt noch stört die Liebe, bis es ihr gefällt.
Soweit aus diesem Buch.
Die Überschrift für diese Abende lautet ja müde oder eingeschlafen, Fragezeichen,
und dann wollten wir versuchen zu sehen, wie der Herr bemüht ist, aufzuwecken, wie er
neue Energie, neue Kraft geben möchte, wir sagen das schon mal so umgangssprachlich,
neuen Schwung, den wir brauchen, besonders in der Nachfolge hinter ihm her, persönlich,
in unseren Ehen und Familien, aber auch gemeinsam, auf dem gemeinsamen Weg, vielleicht besonders
gerade in dieser Zeit, wo es viel zu überlegen gibt, wie geht man mit diesem um, wie geht
man mit jenem um, wo man manchmal vielleicht denken mag, das ist alles so mühsam und manches
auch etwas fremd, aber der Herr Jesus, der möchte uns aufwecken, der möchte uns wirklich
beleben und das tut er vor allem dadurch, dass er uns wieder neu verbindet mit sich
selbst, mit seiner Person.
Heute Abend soll es besonders persönlich sein, da geht es darum, dass der Herr Jesus
sich persönlich um solche kümmert, die eingeschlafen sind oder die müde sind, ganz persönlich
einzelne und ich möchte, bevor wir auf diesen Abschnitt kommen, an zwei andere Abschnitte
erinnern, wo es auch solche gab, die eingeschlafen waren.
Ich sehe euch beiden da gerade, mit Sicherheit habt ihr schon mal die Geschichte von Jona
gehört.
Habt ihr schon mal gehört, ja?
Der war zuerst im Schiff und hinterher im Fisch, also im Schiff war Sturm, als er im
Fisch war, hatte der Sturm aufgehört, dann hat der Fisch ihn hinterher wieder ausgespuckt.
Jona war auch eingeschlafen, er war eingeschlafen unten, als er sich versteckt hatte im Inneren
des Schiffes.
Warum war dieser Jona eingeschlafen?
Warum war der im Glaubensleben sozusagen müde geworden?
Weil er ungehorsam gewesen war.
Gott hatte gesagt, geh nach Nenephi und er war nach Joppe gegangen, Jaffo, in die andere
Richtung.
Er war ungehorsam gewesen und dann gibt Gott sich viel, viel Mühe.
Er bestellt einen Sturm, er bestellt einen Fisch, er bestellt einen Wunderbaum, er bestellt
einen Wurm, er bestellt einen Wind, das bestellt er alles und es kommt auch und er gibt sich
so viel Mühe um diesen Jona und in zwei Schritten gibt er Heilung für diesen Glaubensmann.
Einmal, indem er dafür sorgt, dass seine Füße wieder auf dem Weg gehen, den Gott will.
Zweitens, das reicht nämlich noch nicht, dass die Füße so gehen, wie Gott will, Jona
war in seinen Gedanken noch entfernt von Gott.
Er musste auch wieder lernen zu denken, wie Gott denkt, zum Beispiel über die Menschen
in Nenephi und Gott gibt sich viel Mühe und am Ende dieses Buches Jona ist Jona verstummt
und Gott behält das letzte Wort.
Und ich meine, daraus können wir schließen, dass Jona diese Lektion auch gelernt hat.
Er hat keine Widerrede mehr, keine Entschuldigung mehr, er sagt nicht mehr, doch es ist richtig,
dass ich zürne.
Er ist am Ende auch dahingekommen, zumindest ein Stück weit so zu denken, wie Gott denkt.
Und das ist das, was er bei uns, was Gott bei uns auch bewirken möchte.
Wenn wir vielleicht eingeschlafen sind wegen Ungehorsam, dann möchte er, dass die Füße
wieder auf den richtigen Weg, nämlich auf den Weg kommen, den der Herr führt und weist,
aber er möchte auch, dass unser Denken, unsere Gesinnung so ist, wie Gott denkt, dass wir
die Dinge beurteilen und sehen, wie Gott sie sieht und dann entsprechend denken und handeln.
Es gab einen anderen Glaubensmann, der war auch eingeschlafen, Elia in Erste Könige
19.
Da liegt er unter dem Ginsterstrauch in der Wüste und schläft.
Warum?
Er war enttäuscht.
Enttäuscht.
Er hatte so gewirkt für Gott, einer gegen 450, Gott hatte Feuer vom Himmel geschickt,
war doch ein beeindruckendes Erlebnis und voller Glauben hatte Elia sogar das Opfer
noch mit Wasser nass gemacht und Wasser ausgeschüttet über den Altar und das Opfer und doch hatte
Gott geantwortet und er hatte Feuer vom Himmel geschickt, hatte eindrucksvoll gehandelt und
dann hatte Elia in Glaubenskraft die Propheten des Baal umgebracht und jetzt hatte er gedacht,
das hat aber jetzt einen Erfolg, das wird die Leute jetzt zur Umkehr bringen und was
geschah?
Das Gegenteil geschah.
Diese böse Frau Isebel sagt, dir soll es genauso gehen wie den Baalspriestern, ich
werde dafür sorgen, dass du auch umkommst.
Und da ging der Elia enttäuscht und aus dieser Enttäuschung heraus vielleicht auch ein Stück
furchtsam in die Wüste und sagt, es hat alles keinen Zweck mehr und er hat eine Bitte und
der Herr erfüllt die Bitte nicht, er hat die Bitte, nimm meine Seele, ich will sterben
und da liegt er unter diesem Ginsterstrauch und da kommt ein Engel und da steht da, er
rührt ihn an, er schüttelt ihn nicht, er rührt ihn an und so weckt er ihn und da hat
er einen Kuchen gebacken auf heißen Steinen, hat eine Speise für den Elia und er hat einen
Weg für den Elia, der Engel sagt, denn der Weg ist sonst zu weit für dich.
Er weiß also genau, welchen Weg der Elia gehen soll, Gott weiß den Weg und wenn wir
manchmal nicht wissen, wie es weitergehen soll, er weiß ihn und dann hat er Kraft für
diesen Weg und da kann der Elia, auch wenn er zwischendurch nochmal eingeschlafen ist,
doch in der Kraft der Speise, die der Engel ihm gegeben hat, gehen, 40 Tage und 40 Nächte,
bis er an den Berg Gottes kommt und dann eine Begegnung hat mit Gott in diesem leisen Säuseln.
Auch da merken wir, wie Gott sich Mühe gibt, da bestellt er nicht einen Sturmwind, da bestellt
er nicht einen Fisch, sondern da schickt er einen Engel, der einen Kuchen hat auf heißen
Steinen gebacken, er hat eine Begegnung, er hat auch eine Botschaft, er muss die Sache
auch aufdecken, die bei Elia nicht so war, wie sie sein sollte, aber Elia kann wieder
gehen in der Kraft der Speise, um eine Begegnung zu haben mit Gott.
Ich weiß nicht, wie es in meinem Leben, in deinem Leben ist, es mag auch ungehorsam die
Folge für geistliche Müdigkeit sein, es mag Enttäuschung die Ursache für geistliche
Müdigkeit sein, hier im Buch des Liedes der Lieder, schönste Lied von Salomo, da ist
es vielleicht Bequemlichkeit, die die Ursache ist, dafür, dass da eine gewisse Entfremdung
eingetreten ist, jetzt wollen wir sehen, wie der Bräutigam sich bemüht, die Braut wieder
aufzuwecken.
Kurz zu diesem Buch, das Lied der Lieder, es handelt ja von der Geschichte eines Bräutigams
und seiner Braut, es ist eine Beschreibung der Zuneigung zwischen diesem Bräutigam und
seiner Braut.
Historisch war das Salomo und die Sulamit, eine einfache Hirtenfrau, ein Hirtenmädchen
von der Sonne verbrannt, ein einfaches Mädchen und der König Salomo und sie sind verbunden
in tiefer Zuneigung, Braut und Bräutigam, historisch Salomo und die Sulamit und prophetisch
beschreibt dieses Buch die Beziehung des Herrn Jesus zu dem Überrest Israels, besonders
aus der Stadt Jerusalem, das ist die irdische Braut des Herrn Jesus und diese Braut, dieser
Überrest geht durch die Gerichte der Drangsalzzeit, aber am Ende kommt die Vermählung, am Ende
geht es ein in diese enge Verbindung zwischen Braut und Bräutigam und diese Geschichte
der Liebe zwischen dem Herrn Jesus und seiner irdischen Braut, diesem Überrest, besonders
der Stadt Jerusalem, wird in diesem Buch prophetisch beschrieben.
Und was ist die geistliche Anwendung dieses Buches?
Nun die geistliche Anwendung, da geht es nicht um Christus und seine Versammlung, die Versammlung
hat einen ganz anderen Platz als Israel, als der glaubende Überrest, die himmlische Braut
hat eine andere Beziehung zu dem Herrn Jesus als die irdische Braut.
Hier bei dieser Geschichte im Lied der Lieder, da sieht man wie Braut und Bräutigam mal
enger zusammen, mal weiter getrennt sind und es mündet dann ein in eine enge, innige Beziehung.
Aber wenn es um die himmlische Braut geht, dann ist Christus und seine Versammlung schon
aufs engste miteinander verbunden.
Die Braut hier geht ein in den Segen auf der Erde, die himmlische Braut, die Versammlung
gehört nicht zur Erde, sie gehört zum Himmel.
Die irdische Braut muss durch die Gerichte der Drangsal hindurch, um dann in den Segen
einzugehen.
Wir gehen durch keine Gerichte mehr, der Herr Jesus wird uns zu sich nehmen, wenn er kommt
zur Entrückung und dann wird im Himmel Hochzeit gefeiert, die Hochzeit des Lammes, Offenbarung 19.
Insofern ist die Stellung der himmlischen Braut eine völlig andere, als die der Braut
hier im Lied der Lieder.
Das müssen wir gut im Gedächtnis behalten, wenn wir das anwenden, geistlich anwenden
wollen auf uns.
Was ist denn die geistliche Anwendung?
Nun die geistliche Anwendung ist auf der praktischen Seite unserer Liebe, unserer Zuneigung zu
dem Herrn Jesus, persönlich und wenn wir es mit Vorsicht anwenden auch gemeinschaftlich.
In der praktischen Verwirklichung, da gibt es auch manchmal Höhen und Tiefen und das
lernen wir hier.
Es ist ein Lied in sechs Strophen und die erste Strophe ist Kapitel 1, Vers 1 bis Kapitel
2, Vers 7 und da wird die Gewissheit der Liebe deutlich.
Es fängt an, er küsse mich mit den Küssen seines Mundes und der Kuss ist ja ein Beweis,
ein Zeichen der Liebe, also da ist Gewissheit der Liebe, wird auch erlebt und empfindungsmäßig
so gekannt, Gewissheit der Liebe.
Und dann kommt die zweite Strophe in Kapitel 2, Vers 8 bis Kapitel 3, Vers 5, diese Strophe
haben wir gelesen und da haben wir gemerkt, es geht um das Suchen oder das Erwecken, das
Neuerwecken der Liebe.
Braut und Bräutigam sind in der ersten Strophe zusammen, aber hier in der zweiten Strophe
sind sie nicht zusammen und dann kommt der Bräutigam und er sucht die Braut wieder für
sich zu gewinnen, um die Liebe wieder neu zu erwecken und das ist das Thema hier in
der zweiten Strophe.
In der dritten Strophe, Kapitel 3, Vers 6 bis Kapitel 5, Vers 1, da könnte man sagen,
das ist Gemeinschaft der Liebe, da wird die Gemeinschaft der Liebe beschrieben, wie der
Bräutigam dann schließlich in einen Garten kommt und wie diese Liebe genossen wird, wie
bei einem Besuch im Garten.
Kapitel 5, Vers 2 bis Ende Kapitel 6, vielleicht ein sehr bekannter Teil dieses Buches, da
geht es um Wiederherstellung der Liebe, wieder merken wir in dieser vierten Strophe, Braut
und Bräutigam sind nicht zusammen, aber am Ende treffen sie wieder zusammen und auch
bei dieser vierten Strophe stellen wir fest, die Braut schläft, ich schlief, aber dann
bemüht sich der Bräutigam, sie wieder aufzuwecken.
Die fünfte Strophe ist Kapitel 7 bis 8, Vers 4 und man könnte ihr die Überschrift geben,
Bezeugnis und Genuss der Liebe und dann kommt noch die letzte, die sechste Strophe, Kapitel
8, Vers 5 bis zum Ende, der Triumph der Liebe, das Ziel der Liebe wird erreicht.
Am Ende kann gesagt werden, auch große Wasservermögen nicht die Liebe auszulöschen, das Ziel der
Triumph ist erreicht und man blickt zurück auf all die Schwierigkeiten und auf all das
was gewesen ist, aber die Liebe ist geblieben und kann den Triumph halten.
Wir jetzt zu dieser zweiten Strophe kommen, dann habe ich schon gesagt, Braut und Bräutigam
sind nicht zusammen, wir merken das ganz besonders in Kapitel 3 und Kapitel 3, Vers 1 zeigt uns
ja auch wo die Frau, wo die Braut sich befindet, nämlich auf dem Lager in den Nächten.
Sie ist im Haus ihrer Mutter, im Elternhaus, der Bräutigam ist nicht bei ihr und jetzt
übertragen wir das in der geistlichen Anwendung auf uns, so empfinden wir das vielleicht auch
schon mal im praktischen Leben, gerade wenn wir müde oder eingeschlafen sind, was die
geistliche Kraft, die geistliche Energie angeht, dann empfinden wir da eine gewisse Distanz
und denken, ja, wo ist denn der Herr Jesus und der Herr Jesus, und das ist hier der Anfang
dieser zweiten Strophe, der möchte nicht, dass es so bleibt und von ihm geht die Initiative
aus, der Bräutigam, von ihm geht hier die Initiative aus und er klopft sozusagen an
und das wollen wir uns jetzt etwas anschauen, was tut der Bräutigam, um die Zuneigung wieder
aufzuwecken, um die Braut wieder ganz für sich zu gewinnen, dass eben keine Entfremdung
da ist, keine Entfernung, dass es wieder Nähe, Gemeinschaft, Genuss und Freude gibt in der
Beziehung. Ich möchte gerne fünf Punkte zeigen, die der Bräutigam tut und das erste, wir
merken ja, wie das eine Reaktion schon bei der Braut hat, sie sagt, Horch, mein Geliebter,
sie merkt also, er kümmert sich, ihm ist das nicht egal, dass es so ist und dann ist
der erste Punkt, siehe da, kommt er, er kommt. So wie der Engel kam zu dem Elia, als er unter
dem Ginsterstrauch war, so kommt der Bräutigam. Er möchte nicht, dass es auf Distanz bleibt,
er kommt. Es gibt so viele Begebenheiten, wo Glaubende das erlebt haben. Da gehen zwei,
die beiden Emmausjünger enttäuscht nach Hause und dann kommt er und geht mit ihnen. Da sind
die sieben Jünger auf dem See und wollen Fische fangen, die ganze Nacht bemühen sie sich und
fangen nichts und da ist er schon längst gekommen, da steht er am Ufer und auf einmal sehen sie,
da ist ja jemand. Er kommt und so kommt der Bräutigam hier auch und wie beschreibt sie
ihn? Er kommt, er springt über die Berge, hüpft über die Hügel, also sein Weg ist
erstens ein schneller Weg und zweitens ein Weg, wo er die Erde nur so ganz kurz immer berührt.
Er springt über die Hügel, also einmal sieht man seine Energie, nicht so wie eine Schnecke schleicht,
ja, eine Schnecke, denkt man, die klebt an der Erde und die ist nicht schnell unterwegs. Aber
hier ist es ganz anders, der Bräutigam, der springt, er kommt schnell, er kommt mit Energie
und er hat kaum Berührung zu der Erde und das ist eine Lektion, die die Braut lernen muss. Es
gibt Bindungen, Verbindungen, die können uns in der Beziehung zum Herrn Jesus ein Hindernis sein.
Ja, wir sind noch in der Welt, wir leben noch auf der Erde, aber je enger unser Kontakt mit
dieser Erde ist, desto mehr wird die Energie im Glaubensleben gebremst, desto mehr gleichen wir
der Schnecke, die klebt und nicht vorankommt. Aber wenn diese Verbindungen gelöst sind,
wenn wir so wenig Kontakt wie möglich zu der Erde haben, so Absonderung zu dem Herrn Jesus hinleben
und dazu spornte Herr Jesus uns immer wieder an, indem er uns mit sich verbinden möchte,
dann haben wir auch Energie, dann haben wir auch Kraft, dann können wir auch
vorankommen im Glaubensleben und genau das möchte der Bräutigam ihr hier deutlich machen.
Mein Geliebter, Vers 9, gleicht einer Gazelle oder einem Jungen der Hirsche. Da sieht man etwas von
dieser Frische, von dieser Schönheit, von dieser Kraft, die in diesem Geliebten wahrgenommen werden,
als Ansporn für die Braut, um die Braut für sich zu gewinnen. So kommt er, das ist das Erste.
Das Zweite, siehe da steht er, er ist da, er ist da. Und wenn wir denken, er ist fern, er ist da,
er kommt, er kommt in unsere Situation, er kommt uns nahe, er geht uns nach und er ist da, da steht er,
er steht da, steht fest und er ist da. Da ist der Paulus im Gefängnis und er wird sich manche
Gedanken gemacht haben über das, was passiert ist und auf einmal ist er nicht mehr alleine.
Der Herr steht bei ihm, steht ihm nicht nur bei, sondern er steht bei ihm. So können wir das
nachlesen in der Apostelgeschichte. Er ist da. So kann er das auch später erleben, als er wieder im
Gefängnis ist, am Ende seines Lebens, da kann er schreiben im zweiten Timotheusbrief, bei meiner
ersten Verantwortung stand mir niemand bei. Der Herr bestand mir bei und stärkte mich,
allein und doch nicht allein. So wie der Elia unter dem Ginsterstrauch, er dachte, Allah ich
bin allein und dann rührt ihn der Engel an. Der Herr Jesus ist da. So sagt er das auch in
Hesekiel 34, siehe ich bin da. Er kommt und dann steht er da, siehe da steht er hinter unserer
Mauer. Bei diesem Dastehen, da stellt man auch fest, er drängt sich nicht auf. Er drängt sich
nicht auf. Wir werden das jetzt weiter sehen. Das dritte, was wir nämlich von seinen Bemühungen
erkennen, er schaut durch die Fenster. Er schaut. Er sieht, wie es dir geht. Er sucht dich. Er guckt.
Da sagt, hört der der Mose aus dem brennenden Dornbusch, gesehen habe ich das Elend meines
Volkes in Ägypten. Der Herr sieht es. Der Herr sieht dich. Er sieht mich. Er schaut durch die
Fenster. Er überwindet die Hindernisse. Er schaut und er weiß, wie es dir, wie es mir, wie es uns
geht. Das vierte, er blickt durch die Gitter. Das ist ganz interessant. Dieses Wort, was hiermit
blickt, durch die Gitter, übersetzt ist, das wird an anderen Stellen oft übersetzt mit blühen.
Und wir können uns das gut vorstellen, wenn eine Blume blüht, wenn etwas aufblüht, dann wird es
sichtbar in ihrer ganzen Schönheit. Dann entfaltet diese Blume ihre ganze Schönheit und Frische und
man kann oft nur staunen, wie schön eine solche Blume ist. Dieses er blickt durch die Gitter kann
man also auch so verstehen, er zeigt sich und zwar in seiner ganzen Schönheit. Er zeigt sich durch die
Gitter. Und ihr Lieben, das ist das, was der Jesus eben tun möchte, um uns aufzuwecken, um uns wieder
neuen Mut, neue Kraft, neue Frisch zu geben. Er zeigt etwas von seiner Schönheit. Da sind die
Jünger auf diesem Obersaal aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen. Auf einmal kommt
der Herr Jesus, steht in der Mitte und dann spricht er zu ihnen, das finden wir gleich auch noch, aber
dann zeigt er etwas. Er zeigt seine Hände und seine Seite. Auf einmal weicht die Furcht und Freude kommt
in die Herzen. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Im Garten Gethsemane waren sie
eingeschlafen vor Traurigkeit. Aber jetzt war wieder Freude da. Sie sahen ihn, sie sahen seine Hände,
seine Seite und so zeigt der Bräutigam sich hier. Er blickt durch die Gitter, so dass sie ihn auch
sehen kann. Nicht nur, dass er Interesse hat, dass er schaut, sondern er gibt sich auch zu erkennen.
Er zeigt sich. Es darf etwas von seiner Schönheit gesehen werden. Und dann kommt der fünfte Punkt.
Jetzt spricht er auch. Mein Geliebter hob an und sprach zu mir. Jetzt lauschen wir seinen Worten
und wir sind überwältigt. Natürlich hat er einen Appell, einen Appell an die Braut. Es soll nicht so
bleiben, wie es ist. Sie soll ja wieder nah bei ihm sein und dafür muss er ihr sagen, mach dich auf.
Wir haben das ja gesehen, sie war auf dem Lager, im Bett, würden wir heute sagen. Jetzt sagt er,
mach dich auf, überwinde die Bequemlichkeit, überwinde die Müdigkeit, mach dich auf,
damit du wieder nah bei mir bist. Mach dich auf und komm. Das ist der Appell. Aufmachen,
das bedeutet auch etwas hinter sich lassen, in dem Fall hier das Bett und komm. Das ist das Ziel,
wieder nahe bei ihm sein, in seiner Nähe, in seiner Gemeinschaft. Das ist der Appell,
der kommt gleich noch einmal, auch in Vers 13 am Ende, nochmal der gleiche Appell. Aber jetzt
sind wir einfach überwältigt. Wie spricht er sie denn an? Meine Freundin. Will er ihr damit nicht
deutlich machen, ich hab dich lieb? Meine Freundin, ich hab dich lieb. Ich möchte dich erinnern an
meine ganze Liebe zu dir. Du bist meine Freundin. Wir haben am Anfang gelesen, ich bete an die Macht
der Liebe, die sich in Jesu offenbart. Da erinnert uns der Herr Jesus auch, ich hab dich lieb. So wie
in Jesaja 43, weil du teuer wertvoll bist in meinen Augen und ich dich lieb habe. Zweifelst du
vielleicht manchmal an der Liebe Gottes? Die Menschen haben ja so seltsame Gedanken. Da passiert
etwas im Leben. Es ist nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben und dann sagen sie, kann das
denn ein Gott der Liebe sein? Es passiert ein Unglück oder kommt ein Virus oder was auch immer.
Ja, kann das denn ein Gott der Liebe sein? Ist ja irgendwie ein bisschen fies, oder? Nie nach Gott
gefragt, nie mal gefragt, wie er denn möchte, dass man sich verhält und dann geht was schief, dann
ist Gott schuld. Dann sucht man jemanden und sagt, ja, das kann ja kein Gott der Liebe sein. Nun,
dass die Menschen der Welt das so fragen oder so sagen, das ist ja nachvollziehbar, aber will der
Teufel nicht diesen feurigen Pfeil auch auf uns abschicken? Ja, hat Gott mich denn vergessen? Hat
Gott mich denn wirklich lieb? Und deswegen sagt der Herr Jesus es jetzt hier. Wir wenden das praktisch
an. Meine Freundin, ich habe dich lieb. Wenn wir das so in unser Leben mitnehmen, dann sagt er,
schau doch nach Golgatha. Sieh mal, da starb ich für dich. Da er die Seinen, die in der Welt waren,
geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende, bis zum Äußersten. Ich habe dich lieb und ich habe
meine Liebe bewiesen, als ich dort am Kreuz auf Golgatha für dich starb. Aber es geht noch weiter,
nicht nur meine Freundin, meine Schöne. Der Jesus, also hier der Bräutigam, der sagt,
der Braut, ich finde dich schön. Du bist schön für mich. Können wir ruhig unseren Frauen auch
mal sagen. Die hören das nämlich gerne. Aber der Jesus, der macht uns auch deutlich. Du bist für
mich schön. Nicht nur, dass ich dich lieb habe, sondern auch, du bist schön für mich.
Der Jesus sagt einmal im Johannesevangelium den Jüngern, der Vater hat euch lieb. Und
dieses Wort, was er da benutzt, ist nicht das Wort, was die göttliche Liebe zeigt. Natürlich
hat Gott uns lieb, weil er einfach Liebe ist. Aber wenn der Jesus den Jüngern das an der Stelle,
die ich jetzt meine, sagt, der Vater hat euch lieb, dann benutzt er das Wort für diese Liebe,
die im Gegenstand etwas Anziehendes findet, die im Gegenüber etwas findet, was die Liebe hervorruft.
Der Vater liebt dich, liebt mich und der Herr Jesus erklärt das auch, weil ihr mich geliebt
und an mich geglaubt habt. Deswegen hat euch der Vater lieb. Er findet in euch etwas, das seine
Liebe hervorruft. Ja, der Herr Jesus hat dich nicht nur lieb. Er findet in dir auch etwas,
was schön für ihn ist. Natürlich ist das nicht nur von uns selbst, sondern es ist natürlich
alles sein Geschenk. Er hat das in uns gelegt. Er hat uns sein Leben gegeben, seine Natur. Aber
du und ich, wir sind schön für ihn. Und daran erinnert der Bräutigam hier. Er tut das, um die
Braut wirklich mitzunehmen und wieder mit sich zu verbinden. Da kommt der Vers 11, denn siehe,
der Winter ist vorüber, der Regen ist vorüber, er ist vergangen. Und wir denken jetzt mal an die
prophetische Sicht in diesem Buch. Ich habe das gesagt, es ist der Überrest, besonders Jerusalem,
die irdische Braut. Und sie geht durch die Drangsalzzeit. Und dieser Winter, der zeigt
diese Zeit der Gerichte, diese Drangsalzzeit, wo es kalt ist, wo es schwierig ist, wo es mühevoll
ist, wo keine Frucht auf dem Feld wächst. Die Kälte dieser Drangsalzzeit. Und der Regen ist
nicht, ist hier an dieser Stelle nicht ein Bild des Segens, sondern ein Bild der Gerichte. Ich
lese mal einen Vers aus dem Propheten Ezekiel, wo das auch so ist. Der Regen kann ja auch ein
Bild des Segens von Gott sein, wenn man durchs Tränental geht und es sich zum Quellenort macht.
Und da der Frühregen genannt wird im Psalm 84, das ist ein Bild von Segen. Aber ich lese mal
einen Vers aus Ezekiel Kapitel 13. Ezekiel 13 Vers 11. Es kommt ein überschwemmender Regen und ihr
Hagelsteine, ihr werdet fallen und ein Sturmwind wird losbrechen und siehe die Mauer fällt. Da
sieht man, da ist Regen als Bild des Gerichts und diese Stellen gibt es auch. Und das ist hier in
dem Zusammenhang die Bedeutung. Der Winter, die Zeit der Drangsal, der Regen, die Gerichte und
jetzt sagt der Bräutigam, die Zeit ist vorüber. Stattdessen kommen die Blumen wieder, das ist
dann Vers 12, da kommen wir gleich drauf. Da kommt der neue Frühling. Ich möchte aber jetzt gerne
das mit dem Winter und dem Regen auch noch anwenden, praktisch anwenden auf uns. Nein,
wir müssen nicht durch die Drangsalzeit. Der zweite Thessalonicher Brief macht das völlig klar. Der
Jesus kommt bevor die Gerichte, bevor die Drangsalzeit beginnt, um uns zu sich zu holen bei
der Entrückung. Aber wenn wir es praktisch anwenden auf uns, dann sind wir auch in einer Welt, die
uns hasst, wo Kälte uns entgegenschlägt, wie im Winter. Die Kälte der Welt, die uns entgegenschlägt.
Und da gibt es auch Schwierigkeiten, die wir erleben. Schwierigkeiten wie der Regen. Und in
diesen Schwierigkeiten und in der Kälte der Welt, da können wir müde werden. Und jetzt kommt der
Herr Jesus und sagt, ich möchte dir bei mir wieder Wärme geben, wieder Erfrischung, wieder neue Freude.
Dafür kommt der Vers 12, die Blumen erscheinen im Land, die Zeit des Gesangs ist gekommen und die
Stimme der Turteltaube lässt sich hören in unserem Land. Der Feigenbaum rötet seine Feigen und die
Weinstöcke sind in der Blüte geben Duft. Also nochmal prophetisch, die Drangsalzeit geht zu Ende.
Es kommt wieder die Zeit des Segens, der Frühling, der auf den Winter folgt. Der Herr Jesus kommt,
möchte diesen Überrest befreien aus den Gerichten und er führt ihn ein in den Segen des tausendjährigen
Reiches. Und für uns, der Frühling, von dem hier in Vers 12 die Rede ist, wo die Blumen wieder im
Land erscheinen, der erinnert uns an die Auferstehungskraft und an die Auferstehungswelt.
Der Herr Jesus, der Anfang der neuen Schöpfung, diese neue Schöpfung wird einmal komplett sein,
wenn es neue Himmel und neue Erde gibt. Aber wir dürfen schon etwas von dieser neuen Schöpfung
erleben. Wir gehören schon dazu. Wir sind eine gewisse Erstlingsfrucht der Geschöpfe Gottes.
Und der Herr Jesus möchte uns mit sich dem Auferstandenen dieser ersten neuen Frucht verbinden.
Er möchte uns Auferstehungskraft und Auferstehungsfreude schenken und er möchte uns mit den
Segnungen beschäftigen, die wir in ihm, dem Gestorbenen und Auferstandenen, besitzen dürfen.
Darüber dürfen wir uns freuen, über diese Blumen, über diese Frucht. Nun, der Feigenbaum wird genannt
und wir kennen das aus der Bibel, dass der Feigenbaum eben ein Bild von Israel ist. Vielleicht ganz
besonders von dem zurückgekehrten Überrest, wo Gott in seiner Gnade noch einmal in der Zeit von
Esra und Nehemiah eine Belebung geschenkt hat. Israel, das ganze Volk, der Weinberg und in dem
Weinberg ein Feigenbaum, diese zurückgeführten und jetzt rötet er sich wieder. Da ist wieder
Frucht für Gott. Als der Herr Jesus auf der Erde war, da hat er den Feigenbaum gesehen und er war
verdorrt. Israel hatte keine Frucht gebracht, aber Gott kommt mit seinem Volk zum Ziel. Es wird wieder
Frucht geben. Es wird wieder über Israel gesagt, werden sie ein Weinberg feurigen Weins. Ich glaube,
das steht in Jesaja 27. Da ist wieder Frucht da. Nun ist praktisch anwenden auf uns. Gott möchte
in dieser Auferstehungskraft, in dem neuen Leben, das er uns geschenkt hat, auch Frucht sehen. Frucht
für ihn. Frucht, die ihn freut. Der Herr Jesus ist ja an die Stelle Israels getreten, als der wahre
Weinstock, Johannes 15. Und dann hat er uns mit sich verbunden. In Israel sucht er jetzt keine
Frucht, aber er hat Frucht gebracht und er verbindet uns mit sich und sagt, wer in mir bleibt, der
bringt viel Frucht. Wir sind jetzt an diesem Platz des Segens und der Frucht. Und da möchte er gerne,
dass wir Frucht bringen für Gott. Ich möchte das nochmal so ganz praktisch sagen. Wir haben das
mehr in Vers 9 und 10 gesehen, wie der Herr Jesus sich selbst zeigt. Die Beschäftigung mit ihm. Wenn
wir Vers 12 nochmal nehmen, Vers 12 und 13, da ist es die Beschäftigung mit dem Segen, den er gibt.
Nochmal für den Überrest, prophetisch der Segen, der einmal im tausendjährigen Reich von diesem
Volk genossen wird. Und wir, wir warten nicht auf Segen auf der Erde. Wir sind gesegnet mit
jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern. Und damit dürfen wir beschäftigt sein.
Ich bin sicher, dass uns das wirklich wieder Mut gibt, wieder Auftrieb gibt. Wenn wir uns mit diesen,
mit den Dingen hier auf der Erde beschäftigen, dann sehen wir nur Abwärtsentwicklung. Im Wesentlichen
sehen wir nur Abwärtsentwicklung. Ein Problem kommt zu dem anderen hinzu. Da ist ein Werteverfall,
alles mögliche und alles abwärts. Und da gucken wir in die Nachrichten und dann lesen wir dieses
und lesen wir jenes und wir können Angst kriegen, Panik kriegen. Vieles ist auch dazu angelegt,
dass man Angst und Panik bekommt. Und da könnten wir mutlos werden. Aber der Jesus sagt, ich sag
es jetzt mal wirklich so ganz praktisch übersetzt, mach den Browser mal zu, mach das Smartphone mal
aus, guck mal auf mich. Ich zeige mich durch die Gitter. Ich möchte etwas von meiner Schönheit
zeigen. Und schlag mal die Bibel auf. Beschäftige dich mal mit den geistlichen Segnungen in den
himmlischen Örtern. Da gibt es nämlich keine Motte, da gibt es keinen Rost, da gibt es keinen Dieb,
der das wegnehmen könnte. Beschäftige dich doch damit, was dir in Ewigkeit sicher ist, wo es kein
Niedergang, keinen Verfall gibt. Das ist doch ein unverwesliches, unbeflecktes und unverwältliches
Erbteil, das für uns aufbewahrt ist. Und nicht nur das Erbteil ist aufbewahrt. Wir werden auf
dem Weg dahin bewahrt durch Gottes Macht, durch Glauben. Und auf einmal fassen wir wieder Mut.
Nochmal schlagen wir die Nachrichten auf. Da kriegen wir keinen Mut durch. Aber schlagen wir
die Bibel auf. Beschäftigen uns mit dem Herrn und dem, was er schenkt. Dann bekommen wir neuen Mut.
Als David die Nachrichten las, da wurde er auch verzagt. Und da ging er zum Philisterkönig. Da
sagte er, eines Tages komme ich doch durch die Hand Sauls um. Aber dann dichtet er dort einen
Psalm, Psalm 34. Und da dichtet er, sie blickten auf ihn und wurden erheitert und ihre Angesichter
wurden nicht beschämt. Und das brauchen wir auch, diesen Blick auf ihn und den Blick auf das, was
er schenkt. Und das wird uns wieder neu beleben und neue Kraft geben. Noch einmal kommt dieser
Appell des Bräutigams an die Braut in Vers 13 am Ende. Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne
und komm. Jetzt fügt er noch was hinzu in Vers 14. Er nennt sie meine Taube. Und er sagt auch,
wo diese Taube sich befunden hat. Im Geklüft der Felsen, im Versteck der Felswände. Und das ist
wieder ein prophetisch ein Hinweis auf diesen Überrest, der in der Drangsalzzeit fliehen
musste. Und da mussten sie im wahrsten Sinn des Wortes Zuflucht nehmen in den Höhlen, in den
Felsen. Aber jetzt ruft er, kommt. Er ruft sie zurück, er sammelt sie wieder und er führt sie ein
in den Segen des tausendjährigen Reiches. Und wie nennt er sie? Meine Taube, dieser Vogel, der für
Reinheit steht, der für Frieden und Ruhe steht. Er möchte sie aus den Schwierigkeiten herausretten,
in die Ruhe führen, in den Frieden. Aber er sucht auch Reinheit, er sucht abgesondert sein für ihn.
Wir denken an die Taube bei Noah. Er ließ die Taube fliegen, aber sie kam zurück. Sie fand
keinen Ruheort auf der Erde, die noch mit Wasser bedeckt war. Aber als da wieder Fruchtbarkeit war,
als da die Flut des Gerichts zu Ende war, da fand diese Taube etwas. Und so beschreibt der Bräutigam
die Braut als seine Taube. Er hat zwei Bitten. Erstens lass mich deine Gestalt sehen und zweitens
lass mich deine Stimme hören. Ich meine, wenn er sagt lass mich deine Gestalt sehen, dann können
wir das anwenden auf uns. Ich möchte etwas sehen in deinem Leben von mir. Ich möchte sehen, wie
du Christus angezogen hast. Ich möchte gerne einen heiligen Wandel und Gottseligkeit bei dir sehen.
Lass mich deine Gestalt sehen. Der Herr Jesus möchte in unserem Leben etwas sehen von sich. Etwas,
was ihn erfreut. Paulus schreibt das an die Kolosser. Ihr habt Christus angezogen. Dann
kann man etwas sehen an uns von Christus. Das hatten wir auch im Lied, im Wort, im Werk, in
allem Wesen sei Jesus und sonst nichts zu lesen. Er möchte gerne, dass wir ein Leben führen,
das von ihm zeugt. Lass mich deine Gestalt sehen und lass mich deine Stimme hören. Er möchte gerne
Lob und Anbetung haben. Er möchte gerne, dass wir solche sind, die ihn loben und preisen und die
Anbeter sind. Der Vater sucht solche als seine Anbeter. Merkt mir, wie dieser Appell, mach dich
auf und komm. Er ruft zunächst in die Gemeinschaft mit sich, aber dann wird das Auswirkungen haben.
Einmal in unserem Leben, aber dann auch in dem, dass wir Anbeter sind. Wenn wir das Neue Testament
studieren, dann finden wir das an ganz vielen Stellen. Königliches Priestertum und heiliges
Priestertum. Königliches Priestertum, das zu tun hat mit unserem Wandel, durch den wir die Tugenden
dessen verkündigen, der uns berufen hat, aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Und
heiliges Priestertum, das hat was zu tun mit den geistlichen Schlachtopfern, dass wir Gott Lob und
Anbetung bringen. Das sucht der Herr Jesus in unserem Leben. In Vollkommenheit wird er das im
Himmel finden. Aber wollen wir ihn bis zum Himmel warten lassen? Wollen wir ihm nicht jetzt schon mehr
eine Antwort geben auf diese Bitte? Lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören. Deine
Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig. Da erkennen wir etwas, welche Freude der Herr Jesus
hat an einem Leben, das ihn ehrt und an Lob und Anbetung. Nun das Schöne, was wir jetzt sehen ist,
dass diese Bemühungen des Bräutigams nicht ohne Auswirkungen sind. Diese Braut stellt erstens fest,
was gefährlich ist für sich in ihrem Leben und sie sagt, fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse,
die die Weinberge verderben. Die kleinen Füchse, was machen die? Wie machen die die Weinberge kaputt?
Die wühlen, die graben Höhlen, die beschädigen die Wurzeln. So machen die die Weinberge kaputt.
Ich glaube die Lektion, die da drin steckt, die begreifen wir gut. Die vielen, vielen kleinen
Dinge in unserem Leben, die uns in den Wurzeln beschädigen. Dann haben wir nicht mehr die
Verbindung zum Herrn Jesus, die uns erstens Festigkeit und Halt gibt und die wir zweitens
brauchen zur Versorgung. Das sind ja die beiden Funktionen der Wurzeln. Ich habe das mal gerade
bei den Weinbergen gehört. Das war, meine ich, jetzt vor zwei, drei Jahren, als so ein heißer
Sommer war und da war ja auch viel Dürre. Aber der Wein, der war noch besser, der war gut und
die Weinbauern, die haben gesagt, ja, die Trockenheit macht dem Weinstock nicht so viel,
der hat ziemlich tiefe Wurzeln, für den ist noch Wasser da. Das sind die beiden Funktionen der
Wurzeln. Einmal Festigkeit und Halt geben und zum anderen Versorgung geben. Und da gibt es so viele,
viele kleine Dinge in unserem Leben, die uns da Schaden zufügen wollen. Einmal die vielen kleinen
Dinge, die wir im eigenen Leben zulassen. Mal eben hier noch den Status checken und mal eben
hier noch irgendwas angucken, mal eben das noch und mal eben das noch und vor lauter mal eben war
nichts mehr da mit Zeit, um etwas bei dem Herrn Jesus an Nahrung aufzunehmen. Mal eben, die vielen
Kleinigkeiten. Ja, mal eben das noch machen, hier mal noch Unkraut jäten, da mal noch Rasen, müssen
wir alles machen, Rasen mähen, alles gut, aber wir merken, wie da so vieles ist und das noch und das
noch und wir haben gar keine Zeit mehr zum Bibellesen, haben gar keine Zeit mehr uns mit dem
Herrn Jesus zu beschäftigen. Vielleicht auch Dinge im Miteinander, so die kleinen Füchse, vielleicht
eine fiese Bemerkung, mal eben so und auf einmal merken wir, da ist was passiert im Leben. Ich habe
irgendwas Unbedachtes gesagt oder irgendwas vielleicht sogar Freches, Böses gesagt und
irgendwie stört es mich in Freude mit dem Herrn Jesus die Nahrung aufzunehmen, die ich brauche.
Wir verlieren im Miteinander die Festigkeit, die wir eigentlich brauchen. Anstelle von gegenseitigem
Vertrauen kommt irgendwie Missgunst auf oder Bitterkeit oder sonst etwas und diese Braut sagt,
fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse. Sie weiß um die Gefahr, da sind jetzt Blüten da und jetzt
braucht der Weinstock Versorgung, aber die kleinen Füchse können das kaputt machen. Und dann, nachdem
sie diese Gefahr erkannt hat und auch etwas dagegen tun möchte, indem die Füchse gefangen werden,
kann sie sagen, mein Geliebter ist mein und ich bin sein, der unter den Lilien weidet. Sie hatte
in Kapitel 1 Vers 7 gefragt, sage mir an du, den meine Seele liebt, wo weidest du? Nun, dann hatte
sie eine Antwort gefunden. Der Bräutigam hatte zu ihr gesagt, in Kapitel 2 Vers 2, wie eine Lilie
inmitten der Dornen, so ist meine Freundin inmitten der Töchter. Und jetzt begreift sie, er weidet
unter den Lilien, bei denen, die für ihn schön sind, die für ihn wie eine Lilie inmitten der
Dornen ist. Erstens weiß sie, er gehört mir, zweitens weiß sie, ich gehöre ihm und drittens
weiß sie, wo sie ihn finden kann, unter den Lilien. Wenn wir die drei Punkte einfach noch
mal mit in unser Leben nehmen. Der Liederdichter sagt, das selige Wissen, Jesus ist mein, nicht
nur ich bin sein, das ist das zweite, das ist auch herrlich, aber er ist auch mein, mein Heiland, mein
Herr, der mit dem ich eine Gemeinschaft, eine Beziehung haben darf und wo finden wir ihn? Unter
den Lilien. Er sucht die Gemeinschaft mit den Seinen und da kennen, da treffen wir ihn, da
begegnen wir ihm. Jetzt hat sie diese Bitte, bis der Tag sich kühlt oder die Anmerkung sagt, bis
der Tag anbricht. Ich meine, es ist wieder der Gedanke, die Nacht, der Winter geht vorüber und
der Tag kommt mit der Sonne, mit dem Licht, mit der Wärme, bis der Tag anbricht, der Tag weht und
die Schatten fliehen, die Nacht vorbei ist, wende dich, sei mein Geliebter und sie wünscht, dass er
kommt. Jetzt denkt sie zurück. Sie sagt, auf meinem Lager in den Nächten suchte ich ihn. Ja, sie
liebte ihn, aber sie war eingeschlafen. Sie lag auf dem Lager. Sie suchte ihn, er war nicht da. Ich
suchte ihn und fand ihn nicht. Bequemlichkeit kann uns ein Hindernis sein in der Freude der
Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus. Das zweite, jetzt geht sie und sucht in der Stadt. Wir merken,
sie sucht am falschen Ort. Nun, die Stadt ist ein geordnetes System, aber da in dem geordneten
System, wo kein Platz für Christus ist, da fand man ihn nicht. Können wir jetzt anwenden, prophetisch
auf den Überrest, da wird der Antichrist auch ein geordnetes System haben, aber da ist Christus
nicht. Das können wir auch für uns anwenden, in den religiösen Systemen der Menschen, da findet
man Christus nicht. Wir können es auch anwenden auf die Welt, nicht auf die Welt in Unmoral und
Sünde, sondern in der Welt als geordnetes System, wo noch eine gewisse Ordnung herrscht, da finden
wir ihn auch nicht. Sie suchte ihn in der Stadt, auf den Straßen, auf den Plätzen. Ich suchte ihn
und fand ihn nicht. Und das dritte Problem, sie wird von den Wächtern gefunden und dann fragt
sie die Wächter, aber die Wächter in der Stadt, die können ihr auch keine Antwort geben. Also,
Bequemlichkeit, das Bett, zweitens die Stadt, der falsche Ort, wo man ihn sucht, drittens die
falschen Ansprechpartner, die man wählt, um Wegweisung zu bekommen. Aber jetzt kommt ein
Vers, der mich sehr, sehr glücklich macht. Kaum war ich an ihnen vorüber. Ja, diese Hindernisse,
Bett, Stadt, Wächter, die müssen überwunden werden. Das muss man hinter sich lassen, aber
dann kaum war ich an ihnen vorüber. Das zeigt auch, so früh wie möglich gibt sich der Bräutigam zu
erkennen. Ja, es gibt Orte und Plätze, da findet man ihn nicht und es gibt Ansprechpartner, die
können einem nicht helfen. Aber kaum war sie vorüber, da findet sie ihn. Meinter Herr Jesus
macht es uns nicht schwer. Er hängt die Latte nie zu hoch. Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand
ich ihn, den meine Seele liebt. Dreimal finden wir das hier, den meine Seele liebt. Viermal sogar,
einmal in Verbindung mit dem Bett, dann in Verbindung mit der Stadt, dann in Verbindung
mit den Wächtern und jetzt das vierte Mal, wo sie ihn wirklich findet. Du liebst den Herrn Jesus
auch, das weiß ich. Oder hast ihn doch lieb und doch bist du manchmal müde. Doch ist manchmal
eine gewisse Trägheit da und dann merkst du, es ist nicht so, wie es sein sollte. Und dann
machst du dir vielleicht gute Vorsätze und du merkst, klappt nicht. Dann erkundigst du dich
vielleicht hier und da und du merkst, bringt nichts. Aber kaum bist du an dem, wo du ihn
nicht finden kannst vorüber, dann zeigt er sich dir. Dann lässt er sich finden und du darfst
wieder diese Freude der Gemeinschaft mit ihm erleben. Nimm deine Bibel zur Hand, such ihn im
Gebet, such ihn in den Zusammenkünften der Gläubigen. Das sind Orte, das sind Plätze,
wo er sich finden lässt und er wird dir begegnen. Der Thomas dachte ja auch, ach,
hat alles keinen Zweck mehr, was soll ich noch da hingehen auf den Obersaal. Da gab es kein Corona,
nee, gab es da nicht. Aber da gab es andere Gründe, wo man Angst haben konnte oder wo man
dieses oder jenes sich überlegen konnte und er war nicht da. Und war es zu seinem Guten oder war
es zu seinem Schaden? Acht Tage später war er da und auf einmal merkt er, der Herr Jesus kennt mein
Herz. Er kennt mich durch und durch und er kann genau das ansprechen, was in meinem Herzen ist.
Reiche deinen Finger, lege ihn in meine Seite. Genau das, was das Herz von Thomas bewegte und
der Herr Jesus begegnet ihm und er kann auch zur Freude finden. Kaum war ich an ihn vorüber,
da fand ich den, den meine Seele liebt. Und jetzt kommt diese schöne Reaktion. Ich ergriff ihn und
ließ ihn nicht los, bis ich ihn gebracht hatte in das Haus meiner Mutter und in das Gemach meiner
Gebärerin. Prophetisch spricht das davon, dass in dem glaubenden Überrest Gott sein ganzes
irdisches Volk besitzen wird, die Mutter sozusagen, das Haus der Mutter. Israel, das den Herrn verworfen
hat, aber in dem Überrest wird er sein ganzes Volk besitzen. Die Braut ergreift ihn, lässt ihn nicht
los, nimmt ihn mit hinein in ihre Umstände und so dürfen wir den Herrn Jesus mit hineinnehmen,
wieder neu, jeden Tag, jeden Augenblick in unser Leben. Und sie ist wieder im Genuss der Liebe und
sie beschwört die Töchter Jerusalems, die Liebe nicht zu stören. Und ich glaube, wir empfinden so
ein wenig, wenn wir jetzt die nächste Strophe des Liedes noch lesen würden, was das für eine Freude
ist für die Braut, dass sie diese Gemeinschaft mit dem Bräutigam wiedergefunden hat. Nun,
jeder von uns, der entscheidet selbst, was er mitnimmt von heute Abend. Aber vielleicht hast
du dich etwas wiedergefunden. Ja, du liebst den Herrn Jesus und doch merkst du, da ist irgendwie
eine gewisse Müdigkeit und dann kommt er auch zu dir. Er kommt, er steht da, er schaut und sieht,
wie es dir geht. Er zeigt sich und etwas von seiner Schönheit und dann spricht er und dann sagt er,
mach dich auf, komm, wie einladend und er nennt dich meine Freundin, ich habe dich lieb, meine
Schöne, du bist für mich anziehend, wertvoll und ich möchte gerne deine Gestalt sehen und deine
Stimme hören. Dass es wieder neue Frische gibt im Leben, im Wandel für ihn, in seiner Nachfolge
und auch wieder neue Freude gibt, ihm Dank und Anbetung zu bringen. Seine Liebe, die macht den
Anfang. Seine Liebe sucht dann eine Antwort. Seine Liebe möchte auch dein Herz wieder neu
erwärmen und brennend machen. …
Transcription automatique:
…
Unser Thema oder die Überschrift lautet ja, müde oder eingeschlafen, wie der Herr Jesus
uns aufwecken möchte und ich möchte heute Abend drei Stellen lesen, zunächst zwei Stellen
aus dem Matthäusevangelium.
Aus Matthäus Kapitel 13, Matthäus 13 Vers 24 und 25.
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach, das Reich der Himmel ist einem Menschen
gleich geworden, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter
den Weizen und ging weg.
Und dann aus Kapitel 25, Matthäus 25 Abvers 1, dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen
gleich werden, die ihre Lampen nahmen und ausgingen dem Bräutigam entgegen.
Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug, denn die Törichten nahmen ihre Lampen
und nahmen kein Öl mit sich, die Klugen aber nahmen Öl mit in den Gefäßen zusammen mit
ihren Lampen.
Als aber der Bräutigam noch ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
Um Mitternacht aber erhob sich ein lauter Ruf, siehe, der Bräutigam geht aus, ihm entgegen.
Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen.
Die Törichten aber sprachen zu den Klugen, gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen
erlöschen.
Die Klugen aber antworteten und sagten, keineswegs, damit es nicht etwa für uns und euch nicht
ausreiche, geht lieber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst.
Als sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam, und die, die bereit waren,
gingen mit ihm ein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen.
Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen, Herr, Herr, tu uns auf, er aber
antwortete und sprach, wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht.
Wacht also, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
Soweit zunächst die dritte Stelle, möchte ich später gerne lesen.
Gestern haben wir über einige Beispiele nachgedacht, wo jemand ganz persönlich eingeschlafen war
oder müde, schläfrig geworden war.
Und wir haben die Bemühungen des Herrn gesehen, ganz persönlich die, die müde und eingeschlafen
waren, wieder aufzuwecken.
Wir hatten kurz an Jona gedacht, der im Schiff eingeschlafen war, und es war eine Folge seines
Ungehorsams.
Wir hatten an Elia gedacht, der unter dem Ginsterstrauch eingeschlafen war, und wir
hatten gesehen, er war müde geworden wegen Enttäuschung.
Und dann haben wir uns länger beschäftigt mit der Braut im Lied der Lieder und wir hatten
an Bequemlichkeit gedacht als Ursache dafür, dass sie eingeschlafen war und wir haben gemerkt,
wenn der Herr Jesus aufwecken will, dann benutzt er den Schlüssel für die Herzen, um die
Zuneigungen wieder zu beleben, wieder aufzuwecken und über die Zuneigung, die er gerne wieder
wecken möchte, für sich selbst, für seine Person, gibt es dann auch wieder Belebung,
gibt es dann auch wieder Kraft und Mut, weiterzugehen.
Und ich glaube, wir empfinden, dass wir das nötig haben.
Heute Abend wollen wir diese drei Stellen anschauen, wo es auch um Schlafen geht und
es ist jeweils in Verbindung mit dem Reich, mit dem Reich Gottes oder dem Reich der Himmel,
wie wir es hier gesehen haben.
Wenn die Bibel uns das Reich vorstellt, dann geht es um Autorität, um Autorität dessen,
der in diesem Reich die Herrschaft hat.
Das ist etwas, das richtet sich an unser Gewissen, da möchte der Herr Jesus gerne, dass wir
jünger sind, dass wir nachfolgen, dass wir ihm dienen, unter seiner Autorität, in seinem
Reich und er verbindet das auch mit Belohnung.
Wenn es um diesen Begriff Reich der Himmel geht, grundsätzlich ist immer das Gleiche
gemeint.
Das Reich Gottes oder das Reich der Himmel oder das Reich meines Vaters.
Es ist das Reich der Herrschaftsbereich des Herrn Jesus, wo Gott regiert durch den Herrn
Jesus, der der König ist in diesem Reich.
Und dieses Reich hat einen Anfang gefunden mit dem Herrn Jesus, als er auf der Erde war.
Und dieses Reich wird einmal tausend Jahre lang bestehen, hier auf der Erde, wenn der
Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit erschienen ist, seine Feinde vernichtet hat und dann
als König der Könige und Herr der Herren regiert.
Aber dieses Reich besteht auch jetzt.
Es hat, wie gesagt, seinen Anfang genommen in dem Herrn Jesus auf der Erde, Lukas 17
und es besteht jetzt, aber es besteht in einer verborgenen Form, so wie es im Alten Testament
nicht erklärt worden war.
Der König ist abwesend im Himmel, deswegen der Begriff Reich der Himmel.
Die Geheimnisse dieses Reiches der Himmel, die der Herr Jesus in Matthäus 13 und auch
in vier anderen Abschnitten im Matthäus-Evangelium zeigt, betreffen diese Zeit, wo dieses Reich
besteht in seiner verborgenen Form.
Der König abwesend, sein Reich besteht hier auf der Erde, aber der König ist verworfen
und die, die sich zu ihm bekennen, die haben hier auf der Erde auch keine Anerkennung zu
erwarten.
Das ist die Zeit, in der wir leben, wo dieses Reich besteht in dieser verborgenen Form.
Einmal ändert sich das, wenn der Herr Jesus sichtbar erscheint, dann wird er offiziell
öffentlich anerkannt sein, aber dieses Reich besteht jetzt auch.
Wir könnten sagen, es ist heute deckungsgleich mit der Christenheit.
Überall da, wo man den Herrn Jesus Herrn nennt, ob man nun Leben aus Gott hat oder nicht,
ob man ihm nun von Herzen gehorsam sein will oder nicht, ist nicht die Frage, aber wo man
sich zu ihm bekennt, seinen Namen trägt als Christ, auch wenn es nur als Namenschrist
ist, das ist der Bereich, wo dieses Reich jetzt besteht.
Die erste Stelle, die wir gelesen haben in Matthäus 13, da möchte ich nur gerne zeigen,
welche schlimmen Folgen das haben kann, wenn wir schlafen.
Es ist das erste Gleichnis, das diese Überschrift trägt, das Reich der Himmel ist gleich geworden,
das erste von insgesamt zehn im Matthäus-Evangelium und ich möchte ganz gerne kurz diesen Rahmen
in diesem Gleichnis hier von Vers 24 bis 30 zeigen.
Da wird der Herr Jesus gezeigt als dieser Mensch und er sät den guten Samen auf den
Acker in dieser Welt und der gute Same in diesem Gleichnis der Weizen, das sind die
wirklichen Söhne des Reiches, das sind die, die wirklich Leben aus Gott haben.
Das ist eine kleine Unterscheidung zu dem ersten Gleichnis in diesem Kapitel.
Im ersten Gleichnis ist der Herr Jesus der Sämann, er hat diesen Dienst als Sämann
begonnen, als er hier auf der Erde war und der Same war das Wort und dann gab es unterschiedliche
Reaktionen auf das Wort, das der Herr Jesus gepredigt, das er ausgestreut hat.
Hier im zweiten Gleichnis, in dem was wir gelesen haben, ist der Herr Jesus auch dieser
Mensch und der Same ist nicht das Wort, sondern der gute Same, das sind die Söhne des Reiches,
so erklärt er das selbst hinterher in dem Abschnitt von Vers 36 bis 43.
Das sind die in diesem Reich, die wirklich Leben aus Gott haben, wahre Weizen.
Was ist jetzt passiert, das muss ich vielleicht erst noch dazu sagen, wenn der Herr Jesus
hier dieser Mensch ist, der den guten Samen sät, dann wirkt der Herr Jesus natürlich
jetzt vom Himmel aus, aber er hat auch auf der Erde solche, die er benutzt, um die gute
Botschaft weiterzugeben, damit dieser gute Same wirklich wachsen kann.
Aber was ist jetzt passiert in Vers 25 und das ist sehr, sehr ernst.
Während aber die Menschen schliefen und dieses Schlafen, das zeigt Nachlässigkeit, das zeigt
wieder Bequemlichkeit, fehlende Aufmerksamkeit, kein Wachen, während die Menschen schliefen
konnte es dem Feind gelingen, auf diesem Acker, in dieser Welt, Unkraut zu säen.
Da kam sein Feind und das ist niemand anders als der Teufel, der große Gegenspieler Gottes,
der Feind des Herrn Jesus und weil er sein Feind ist auch unser Feind und dieser Feind,
der kam und säte Unkraut mitten unter den Weizen und in der Anmerkung in meiner Bibel
steht, dass das hier nicht irgendein Unkraut ist, sondern dass es ein Unkraut ist, das
dem Weizen sehr, sehr ähnlich sieht.
Hier steht, dass es Lolch ist, ein Unkraut, kein echter Weizen, aber sehr ähnlich.
Nun dieser Feind ersät das aus und er geht weg.
Ich möchte gerne im Vergleich mit dem ersten Gleichnis in diesem Kapitel und diesem Gleichnis
hier zwei große Handlungsweisen des Feindes vorstellen.
Die eine Handlungsweise des Feindes im ersten Gleichnis ist, er nimmt den guten Samen weg.
Da wo das auf den Weg gefallen ist, der gute Same, da kommt der Feind, kommen die Vögel
und picken das weg.
Das Gute will der Feind wegnehmen und das Zweite, sein Wirken, seine Handlungsweise,
das Schlechte säen, das Schlechte ausstreuen.
Und wenn wir nicht wachsam sind, dann passiert auch in unserem Leben genau das, dann nimmt
der Feind das Gute weg und dann streut, dann sät er etwas Schlechtes.
Nun hier in diesem Gleichnis, aus dem wir gelesen haben, da ist es natürlich dieses
Reich und da ist das Ergebnis des Wirkens des Herrn, dass da solche in diesem Reich
sind, die Leben aus Gott haben.
Aber es ist das Wirken des Feindes, dass auch solche da sind, die sich zwar äußerlich
zu dem Herrn Jesus bekennen, aber die gar kein Leben aus Gott haben.
Die Knechte des Herrn, die fragen, jetzt sollen wir das Unkraut ausraufen und da sagt der
Herr, nein, das ist nicht eure Aufgabe, in unserem persönlichen Leben ist es unsere
Aufgabe, das Böse zu verurteilen und hinauszutun.
Auch in der Versammlung ist es unsere Aufgabe, das Böse zu erkennen und hinauszutun, wenn
es nötig ist, wenn da was da ist.
Aber im Reich, da sagt der Herr, lasst beides wachsen bis zur Ernte.
Und es ist so gut, dass er das gesagt hat.
Warum?
Weil du und ich nicht unterscheiden können, oft nicht unterscheiden können, hat da einer
wirklich Leben aus Gott oder hat er kein Leben aus Gott.
Aber der Herr Jesus kennt die, die sein sind und er wird einmal zu seiner Zeit Werkzeuge
benutzen, um den Weizen in seine Scheunen zu sammeln und das Unkraut zu verbrennen.
Aber in der jetzigen Zeit soll beides zusammenwachsen.
Das ist so der Rahmen, der große Gedanke in diesem Gleichnis, aber wir nehmen das mit,
wenn es dieses Schlafen gibt, fehlende Wachsamkeit, fehlende Energie, Bequemlichkeit, Nachlässigkeit,
dann besteht eben diese große Gefahr, dass der Feind Gutes wegnimmt und dass der Feind
Schlechtes sät.
Nachdem wir diese Gefahr so gesehen haben, gehen wir zu dem zweiten Abschnitt, den wir
gelesen haben und es ist jetzt das zehnte Gleichnis vom Reich der Himmel, das zehnte
und letzte in diesem Evangelium, das erste mit dieser Überschrift, das Reich der Himmel
ist gleich, das haben wir gelesen, das ist das Gleichnis vom Unkraut im Acker und das
letzte, das zehnte ist dieses Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Ich möchte gerne, das ist mir einfach ein großes Anliegen, es sind ja einige hier,
die hören gut zu und die machen sich auch Notizen und ich möchte das gerne echt positiv
unterstützen, weißt du warum?
Vor kurzem schrieb mir ein junger Bruder, er schrieb wie folgt, ich habe in dieser Zeit,
wo so vieles ausfällt, wo Konferenzen ausfallen, wo dieses und jenes nicht stattfindet, habe
ich gemerkt, wie nötig es ist, dass ich mich selber wirklich mit der Bibel, mit Gottes
Wort beschäftige.
Ich habe festgestellt, eine Zeit lang, da bin ich immer nur so von Konferenz zu Konferenz
und das hat einen gewissen Auftrieb, einen gewissen Schwung gegeben, aber jetzt merke
ich, ich muss mich selber mit der Bibel beschäftigen, um daraus Kraft zu schöpfen.
Und das möchte ich gerne auch positiv unterstützen und vielleicht will der ein oder andere mal
die Zeit noch nutzen, für sich selber nochmal Matthäus 24 und 25 zu lesen.
Diese große Rede des Herrn Jesus, die Endzeitrede, die Rede, die er auf die Frage der Jünger
hinhält, die stolz waren auf die Gebäude des Tempels und der Herr Jesus muss ihnen
sagen, hier wird kein Stein auf dem anderen gelassen werden und da fragen die, wann wird
das sein und was ist das Zeichen deiner Ankunft und was ist das Zeichen der Verlendung des
Zeitalters und dann hält der Herr Jesus diese Rede über zukünftige Ereignisse.
Und wenn ihr vielleicht mal eben mit mir in die Bibeln guckt, die Fragen der Jünger sind
ja in Vers 3 von Kapitel 24 und dann fängt der Herr Jesus an in Vers 4 und gibt jetzt
diese Antwort, er bezieht sich auf die Fragen, aber er redet dann über die Endzeit, die
jetzt noch nicht da ist und da spricht er in den Versen 4 bis 14 über die ersten dreieinhalb
Jahre der zukünftigen Drangsalzzeit, die nach der Entrückung kommt.
Du könntest jetzt sagen, was interessiert mich das, doch das sind Ereignisse, die hier
auf der Erde geschehen, die nötig sind, die vorbereitend sind, damit der Herr Jesus hier
auf der Erde den Platz bekommt, der ihm zusteht und dann interessiert es uns doch, oder?
Das, was geschieht hier auf der Erde, damit der Herr Jesus den Platz bekommt, der ihm
zusteht.
Der spricht eben Vers 4 bis Vers 14 von den ersten dreieinhalb Jahren dieser Gerichtszeit
und dann spricht er in den Versen 15 bis 31 von der zweiten Hälfte dieser dreieinhalb
Jahre und der große Wechsel, das markiert ist Vers 15, wenn ihr den Gräuel der Verwüstung
an heiligem Ort, und da ist der Tempel gemeint, ein Götzenbild im Tempel seht, das ist der
Anfang der zweiten Hälfte und der Herr Jesus geht in seiner Erklärung, in der Schilderung
der Ereignisse bis zu seinem Sichtbaren kommen.
Das steht in Vers 30, dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen.
Der Herr Jesus kommt, dann wird er gesehen, das ist nicht die Entrückung, bei der Entrückung
wird man ihn nicht sehen, da wird er uns zu sich rufen, wir werden ihn in den Wolken,
in der Luft mit ihm zusammentreffen, aber wenn er sichtbar kommt, wird man ihn sehen.
Und dann macht der Herr Jesus eine Pause in der Schilderung der Ereignisse und diese Pause,
die geht von Vers 32 bis Kapitel 25, Vers 30 und in Vers 31 nimmt er jetzt diesen Faden
der Ereignisse wieder auf und sagt, was dann geschieht, wenn er sichtbar gekommen ist,
was geschieht dann?
Ja, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen und dann werden alle Nationen vor ihm
erscheinen und dann wird er die Schafe zu seiner Rechten stellen und sie werden lebend
eingehen in das Reich und er wird die Böcke zur Linken stellen und sie gehen ins ewige
Verderben.
Dann macht der Herr Jesus weiter zu erklären, was dann passiert, wenn er sichtbar erscheint.
Und die Verse, Kapitel 24, Vers 32 bis Kapitel 25, Vers 30 sind ein Einschub.
Und da sagt der Herr Jesus, was Jünger kennzeichnen soll in der Zwischenzeit, in der Zeit, bis
diese Ereignisse alle kommen.
Und er hat zuerst eine Ansprache an Jünger aus dem Judentum, das ist 24, Vers 32 bis
44, aber dann von Kapitel 24, Vers 45 bis Kapitel 25, Vers 30, da sagt er, was Jünger
in der christlichen Zeit kennzeichnen soll, in der Zeit, wo diese Ereignisse noch zukünftig
sind, noch ausstehen.
Das sind drei Gleichnisse, die der Herr Jesus erzählt, einmal das vom treuen und klugen
Knecht, dann zweitens das von den zehn Jungfrauen und dann drittens das von dem Mensch, der
außer Landes reist und seinen Knechten seine Habe verteilt, mit der Aufforderung damit
zu handeln.
Das sind also drei Gleichnisse, die diese christliche Zeit beschreiben.
Zuerst spricht der Herr Jesus über diejenigen, denen er eine Verantwortung gegeben hat in
seinem Volk, eine Verantwortung, Nahrung zu geben zur rechten Zeit.
Das ist der Knecht, den er eingesetzt hat als klugen und treuen Verwalter und er soll
Nahrung geben für die, die dem Herrn folgen.
Aber aus diesem treuen und klugen Knecht wird ein böser Knecht, der nur noch sich selbst
sucht, der isst und trinkt mit den Trunkenen und was war die Ursache für diesen Niedergang?
In seinem Herzen spricht er, mein Herr bleibt noch aus, mein Herr verzieht zu kommen.
Ich glaube, das hat der Liederdichter gut verstanden und das ist ja auch Thema jetzt
dann in unserem Gleichnis.
Wir haben das eben gelesen, Herr schenke uns Belebung und was kann uns beleben unter anderem
dieser Ruf, ich komme bald und wenn wir nicht mehr in dieser bewussten Erwartung des Herrn
leben, dann ist das der Anfang für Niedergang.
Aus diesem Aufgeben der Hoffnung, der Erwartung des Herrn kann aller möglicher Unsinn, aller
möglicher Niedergang kommen und ich möchte mich selbst und euch aber auch fragen, haben
wir diese Woche, ist ja jetzt fast zu Ende die Woche, haben wir diese Woche mal bewusst
daran gedacht, vielleicht kommt heute der Herr Jesus oder ist das für uns auch eine
Sache, die ist so weit weg, deswegen hast du ja vielleicht heute trotzdem das Auto
gewaschen.
Darum geht es ja nicht, aber Leben in dieser Erwartung des Herrn, da waren Gläubige zusammen,
feierten Geburtstag und auf einmal kam das Gespräch auf das Kommen des Herrn und da
sagte einer, also wenn ich wüsste, dass der Herr Jesus in 14 Tagen kommt, dann würde
ich noch manches anders machen.
Würdest du auch so denken?
Dann hätte ich die dringende Bitte, fang heute an es anders zu machen, denn es kann
wirklich sein, der Herr Jesus kommt, heute oder morgen oder in den nächsten 14 Tagen.
Wenn unser Leben dann anders aussähe, dann müssen wir es ändern, dann ist irgendwas
nicht so, wie es zu uns als Christen, die auf ihn warten, passt.
Nun das ist also der Punkt, in dem ersten Gleichnis, aus dem treuen und klugen Knecht
der Nahrung geben soll, wird ein böser Knecht, der dann hinterher gerichtet werden muss.
Und jetzt kommt das zweite Gleichnis, da vergleicht der Herr Jesus das Reich der Himmel mit zehn
Jungfrauen.
Zehn, das ist ja eine komplette Anzahl, wie viele Finger hast du, an einer Hand fünf
und insgesamt, wenn du beide Hände nimmst, zehn, also die ganze Anzahl deiner Finger,
genauso mit den Füßen, zehn, das ist in der Bibel eine Zahl, die unsere Verantwortung
anspricht.
Es gab auch die zehn Gebote, waren auch zweimal fünf, zwei Tafeln sowie zweimal fünf Finger,
unsere Verantwortung ist angesprochen.
Und Jungfrauen, das sind solche, die haben sich reinerhalten für die Ehe und so möchte
der Herr Jesus uns gerne sehen, als solche, die in seinem Reich sind, die zu seinem Reich
gehören, dass wir unsere Verantwortung kennen, als Jünger ihm zu dienen, ihm zu folgen und
dass wir uns reinerhalten.
Der Herr Jesus wird hier in diesem Gleichnis vorgestellt als ein Bräutiger.
Es geht hier nicht darum, den Unterschied zwischen Braut und Hochzeitsgästen zu zeigen
wie in Offenbarung 19, es wird hier einfach ein Brauch aus der damaligen Zeit aufgegriffen
und es war wohl damals üblich so, dass die Freundinnen der Braut, die noch unverheiratet
waren, dass die den Bräutigam abholten und ihn zum Haus der Braut brachten.
Und das, was damals so üblich war, das nimmt der Herr Jesus jetzt, um damit wichtige Belehrungen
zu verbinden.
Es geht also jetzt nicht darum, die Braut zu finden hier in diesem Gleichnis, davon
wird ja auch gar nicht gesprochen, sondern es geht darum, da gehen welche, diese zehn
Jungfrauen, um den Bräutigam zu empfangen und ihn zum Haus der Braut zu führen.
Das sind diese zehn Jungfrauen und diese Jungfrauen nahmen Lampen, es war dunkel, man brauchte
Lampen, so wie wir in der Dunkelheit, in der dunklen Nacht leben, wartend auf den Tag,
die Zeit der Abwesenheit des Herrn ist gekennzeichnet durch Dunkelheit, durch Finsternis, in dieser
Zeit sollen wir scheinen wie Lichter in der Welt, wir sollen ein Zeugnis sein für den
Herrn Jesus, das ist der Gedanke bei den Lampen und diese Jungfrauen gehen los und sie gehen
aus dem Bräutigam entgegen.
So sind damals die, die zu diesem Reich gehörten, die sich Christen nannten, ausgegangen aus
dem religiösen System des Judentums, ausgegangen, um dem Bräutigam entgegen zu gehen, dem Herrn
Jesus.
Jetzt sagt der Herr Jesus, fünf von diesen Jungfrauen waren klug und fünf waren töricht.
Hast du das Wort schon mal gehört, töricht, weißt du was das bedeutet?
Du würdest vielleicht heute sagen dumm, die waren dumm, töricht.
Warum waren die dumm?
Nun, alle hatten eine Lampe und das war ja nicht so eine LED-Taschenlampe zum Drücken,
sondern das waren damals diese Öllampen, wo so ein Docht war und den Docht konnte man
anzünden und wenn jetzt kein Öl in der Lampe ist, dann sah man am Anfang gar keinen Unterschied.
Man konnte den Docht anzünden, es gab eine gewisse Flamme, der Docht brennt ja auch etwas,
aber dann geht die Lampe ganz schnell aus, weil eigentlich braucht es Öl, das durch
den Docht gezogen wird und dann verdampft und dann vergast und dann brennen kann.
Die Klugen hatten Öl, die Törichten hatten kein Öl.
Öl ist in der Bibel oft ein Bild vom Heiligen Geist und das ist in diesem Bild auch so,
die Klugen, das sind die wahren Gläubigen, die Leben aus Gott und den Heiligen Geist haben
und die können in der Kraft des Geistes Gottes ein Zeugnis sein, aber die Törichten, die
hatten zwar eine Lampe, ein Bekenntnis, ein gewisses Zeugnis nach außen, aber kein Öl,
kein Leben aus Gott, nicht den Heiligen Geist, wohnend in sich und deshalb auch keine echte
Kraft, ein Zeugnis zu sein.
Und das ist die Situation und jetzt kommt der Punkt und da sind wir wieder bei unserem
Thema, jetzt dauert es etwas, der Bräutigam blieb noch aus und in der Zeit leben wir,
der Bräutigam bleibt noch aus.
Petrus greift das Thema auf, weil er weiß, in den letzten Tagen, in den schweren Zeiten,
da werden Spötter sein und die Spötter sagen, ja wo bleibt denn, wo ist denn die Verheißung
seiner Ankunft?
Und dann haben sie ihre Argumente so ganz materialistisch, ach seitdem die Väter entschlafen
sind, bleibt doch alles so, nein, nein, sagt Petrus, das ist ja schon mal, das stimmt ja
gar nicht.
Wer so sagt, so argumentiert, der hat ja vergessen, dass es mal eine Flut gab, wo gar nicht alles
so geblieben ist, wie es mal war, wo die Dinge sich gravierend geändert haben und dann sagt
der Petrus, lasst euch von diesen Spöttern nicht irre machen.
Und dann sagt er eigentlich drei Punkte, warum wir uns durch diese Spötter nicht irre machen
lassen sollen.
Erstens sagt er, der Herr hat doch eine ganz andere Zeitrechnung, ein Tag ist doch bei
dem Herrn wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag.
Ich weiß nicht, ob der Papa schon mal auf Geschäftsreise fährt oder vielleicht macht
er mal eine Reise in die Slowakei oder so und dann sagt er, ich komme bald wieder.
Und dann weißt du genau, am nächsten Tag kommt er noch nicht, dafür ist die Fahrt
ja viel zu lang.
Und wenn er nach zwei Tagen noch nicht wiedergekommen ist, dann sagst du auch nicht, der Papa hat
es falsch gesagt.
Und jetzt müssen wir mal überlegen, zweitausend Jahre für den Herrn wie zwei Tage.
Ist zwei Tage, ist das lange?
Ja, wenn man im Krankenhaus liegt, ist zwei Tage lange wohl, aber im Urlaub ist zwei Tage
nicht lang.
Wenn der Herr sagt, ich komme bald und es sind jetzt zweitausend Jahre vergangen, dann
sind es für ihn wie zwei Tage, da kann man doch nicht sagen, er hat sein Wort nicht eingehalten.
Das ist das erste Argument, was Petrus gebraucht.
Nein, der Herr verzieht nicht, er hat aber eine andere Zeitrechnung, zweitens, es ist
auch seine Verheißung, er verzieht nicht die, er zögert die Verheißung nicht hinaus
und wenn der Herr was verspricht, dann können wir uns darauf verlassen.
Und das dritte, er sagt, was ist denn der Beweggrund, warum der Herr noch wartet?
Er ist langmütig, euch gegenüber.
Vor kurzem sprach ich mit einem älteren Bruder, wir kamen auf das Kommen des Herrn, da sagt
er, ja, ich freue mich drauf, aber es gibt auch etwas, das macht mich traurig, ich weiß,
wenn der Herr morgen kommt oder heute kommt, ich habe noch zwei Kinder, die haben sich
nicht bekehrt und dann weiß ich, für die ist es dann zu spät.
Und der Herr ist langmütig, euch gegenüber, er will nicht, dass irgendwelche verloren
gehen, wenn er also noch wartet, wenn er noch zögert, dann ist das seine Langmut.
Also wir brauchen keine Sorge haben, auch wenn der Herr Jesus jetzt noch nicht gekommen
ist, er kommt bald und er macht seine Verheißung wahr, aber warten, eine Wartezeit ist für
uns Menschen immer schwierig, steht schon in den Sprüchen, lang hingezogenes Harren
macht das Herz krank, warten macht müde und so war es hier passiert bei diesen Jungfrauen,
der Bräutigam kam noch nicht sofort und jetzt wurden alle schläfrig und dann wurde es noch
schlimmer, sie schliefen ein, vielleicht saßen sie da irgendwo mit ihren Lampen in der Hand
und warteten und der Bräutigam kam noch nicht gerade, da sind alle eingeschlafen und was
passiert jetzt?
Es kommt Mitternacht, bist du schon mal bis Mitternacht aufgeblieben?
Da wird man ganz schön müde bis dahin, die Erwachsenen, die können das besser vertragen,
aber um Mitternacht kam auf einmal ein lauter Ruf, um Mitternacht aber erhob sich ein lauter
Ruf, siehe der Bräutigam und in Verbindung mit diesem siehe der Bräutigam gibt es eine
Aufforderung, geht aus ihm entgegen.
Nun es gab eine Zeit in diesem Reich der Himmel, wo das christliche Zeugnis fast komplett eingeschlafen
war, man redet von der dunklen Zeit des Mittelalters, aber dann schenkte Gott eine gewisse Belebung
zunächst in der Reformationszeit, aber dann gab es auch eine Zeit, wo diese Wahrheit von
dem Kommen des Herrn Jesus wiederentdeckt wurde, dass der Herr Jesus kommt zur Entrückung,
siehe der Bräutigam, dass er kommt um uns zu sich zu nehmen, das ist dieser, wie das
hier steht, Mitternachtsruf, wo diese Wahrheit von dem Kommen des Herrn wiederentdeckt wurde
und dann gab es einen Ruck, dann gab es eine neue Belebung und man fing wieder an auszugehen
dem Bräutigam entgegen, man begann die religiösen Systeme innerhalb der Christenheit zu verlassen.
Es gab dieses erste Ausgehen in Vers 2, da verließ man das religiöse System des Judentums
und begriff, wir sind Christen, wir gehören zum Himmel und wir warten auf den Herrn Jesus
und dann schlief das ein, erstarrte das in religiösen Systemen in der Christenheit und
dann kam dieser Ruf, siehe der Bräutigam, wir gehören doch zum Himmel, zu dem Herrn
Jesus, den wir vom Himmel her erwarten, wir gehören doch nicht zu dieser Erde, wo wir
große Kirchengebäude bauen, wo wir Einfluss auf die Politik nehmen, das was alles in den
religiösen Systemen der Christenheit geschehen ist und dann ging man aus, aus diesen Systemen
hinaus, man fing an sich einfach im Namen des Herrn zu versammeln, man ging aus ihm
entgegen, um in der Erwartung seines Kommens, der Begegnung mit ihm zu leben.
In Vers 7 steht das, alle standen auf, schmückten ihre Lampen, das christliche Zeugnis belebte
sich, aber dann wurde das bemerkbar, dass es Törichte und Kluge gab und jetzt gibt
es einige Fehler hier.
Da merken die Törichten, wir haben kein Öl, wir haben gar kein Leben aus Gott, haben nicht
den Heiligen Geist und dann wenden sie sich an die falsche Adresse.
Nichtgläubige können Leben aus Gott geben, die klugen Jungfrauen können kein Öl geben,
denen die keins haben, wer kann nur Leben aus Gott geben, nur der Herr Jesus, durch
den Glauben an ihn bekommt man Leben und wird versiegelt mit dem Heiligen Geist.
Man kann auch nicht selber was dafür tun, man kann das nicht kaufen für irgendwelches
Geld, nein, es ist nur durch den Glauben an den Herrn Jesus und die, die versuchen es
irgendwie zu kaufen durch eigene Mittel, durch eigenes Vermögen, durch gute Werke oder wodurch
auch immer zu erwerben, die werden einmal zu spät kommen.
In der Zwischenzeit kam der Bräutigam, die fünf Klugen, die nimmt er mit und dann gehen
sie ein.
Was dann im Haus geschieht, was diesen Brauch angeht, damals natürlich die Hochzeit, aber
darum geht es in dem Gleichnis nicht.
Aber die, die Leben aus Gott hatten, gingen mit dem Bräutigam ein und dann kommen die
anderen und klopfen an, sagen, Herr, tu uns auf, Herr, sie tragen dieses Bekenntnis, nennen
den Herrn Jesus Herrn, nennen sich Christen, Herr, Herr, tu uns auf, aber der Herr sagt,
ich kenne euch nicht.
Ihr seid kein Weizen, ihr seid Unkraut, ihr habt kein Leben aus Gott, ihr seid tote Bekenner,
ich hoffe, dass wir alle Bekenner sind, aber eben Bekenner mit Leben aus Gott.
Und das ist hier an der Stelle noch einmal eine Gelegenheit, um wirklich ganz ernsthaft
zu sagen, wir brauchen den persönlichen Glauben an den Herrn Jesus.
Solange wir noch denken, so wie wir sind, könnten wir etwas bringen, könnten wir selber
etwas beitragen zu unserem Heil, sind wir mit falschen Gedanken unterwegs.
Wir müssen vor Gott kapitulieren, ich bin verloren, aber dann dürfen wir im Glauben
den Herrn Jesus annehmen, Herr Jesus, das glaube ich, du starbst für mich, dann bekommst
du Leben, dann bekommst du den Heiligen Geist.
Weißt du, hier in die Versammlung kommen, rettet nicht für den Himmel, das ist was
Gutes und ich freue mich über jeden, der da ist und manche sind vielleicht nicht da
und wären gerne da, das ist was Gutes, aber das rettet nicht.
Nein, wir müssen an den Herrn Jesus glauben, ganz persönlich, Herr Jesus, ich bin verloren,
so wie ich bin, aber ich glaube, du bist gestorben für mich am Kreuz auf Golgatha, dann bist
du klug, dann hast du Öl in deinen Lampen, ja, wir dürfen ein Zeugnis sein für den
Herrn.
Wir kommen jetzt noch einmal zu unserer Überschrift, zu unserem Thema, wir fragen uns, wie sieht
es aus mit meinem Zeugnis, brennt meine Lampe, wie sieht es aus mit meiner Wachsamkeit, mit
meiner Erwartung des Herrn Jesus, mit meinem Ausgerichtetsein auf den Bräutigam, ist das
noch etwas, was in unserem Leben Wirklichkeit ist oder lebe ich nur, so wie die Kollegen
für jedes Wochenende oder für jeden Urlaub, von Urlaub zu Urlaub, ist das meine Lebensausrichtung,
so leben doch viele, oder, von Feier zu Feier und jetzt im Moment, schwierig, von Urlaub
zu Urlaub, auch schwierig im Moment, aber wenn wir mit dieser Erwartung leben, Herr
Jesus, ich freue mich, du kommst, ich freue mich bei dir zu sein in der Herrlichkeit,
wenn wir wirklich leben als himmlische Christen und was kann uns helfen, wenn das eingeschlafen
ist, da müssen wir auf diesen Ruf hören, siehe, siehe, schau, richte dich neu aus,
siehe der Bräutigam und wieder merken wir, es geht um Zuneigung, es geht um Liebe und
der Herr Jesus, der möchte gerne, dass er derjenige ist, auf den wir ausgerichtet leben
und wenn das unsere Ausrichtung ist, wenn er unser Lebensinhalt ist, wie wir das eben
gelesen haben, wenn das wirklich unser Thema ist, siehe der Bräutigam, dann werden wir
auch Kraft haben auszugehen, vielleicht das hinter uns zu lassen, was nicht zu dem Herrn
Jesus passt und auf die Begegnung mit ihm, also ihm entgegen zu gehen, auf die Begegnung
mit ihm hinzuleben. Ich finde das sehr schön, wie das hier steht, geht aus, ihm entgegen,
hier steht nicht nur geht aus, ausgehen ist nötig, aber Absonderung ist immer zu etwas
hin und zwar zu dem Herrn Jesus hin, ihm entgegen. Jetzt lesen wir noch einen Abschnitt aus dem
Lukas-Evangelium und es geht auch um das Reich Gottes und wieder merken wir, wie da ein Problem
mit Müdigkeit, mit Schlaf vorhanden war. Aus Lukas Kapitel 9, ich lese ab Vers 27,
da sagte Herr Jesus, ich sage euch aber in Wahrheit, es sind einige von denen, die hier
stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. Es
geschah aber etwa acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm
und auf den Berg stieg, um zu beten. Und während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts
anders und sein Gewand weißstrahlend. Und siehe, zwei Männer unterredeten sich mit
ihm, welche Mose und Elia waren. Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang,
den er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die, die bei ihm waren, waren vom
Schlaf beschwert. Als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die
zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als sie von ihm schienen, dass Petrus
zu Jesus sprach, Meister, es ist gut, dass wir hier sind und wir wollen drei Hütten
machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Und er wusste nicht, was er sagte. Als er
aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in
die Wolke eintraten. Und eine Stimme erging aus der Wolke, die sagte, dieser ist mein
geliebter Sohn, ihn hört. Und als die Stimme erging, wurde Jesus allein gefunden. Und sie
schwiegen und berichteten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten.
Wir haben gerade nachgedacht über das, was der Herr Jesus vorstellt unter der Überschrift
Reich der Himmel. Wir hatten gesehen, dass sich das bezieht auf die Zeit, in der dieses
Reich besteht in seiner verborgenen Form, wo wir angesprochen sind, jetzt als Jünger
des Herrn, auf ihn zu warten und auszugehen, ihm entgegen. Jetzt wird hier in Lukas 9,
Vers 27, haben wir das gelesen, einfach vom Reich Gottes, dem allgemeineren Begriff gesprochen.
Und bei dem, worum es jetzt geht, geht es nicht um das Reich in seiner verborgenen Form,
wie es heute besteht, wo der Herr Jesus verworfen ist, sondern da geht es um das Reich in dieser
Phase, wo er anerkannt ist, wo seine Herrlichkeit gesehen werden wird, wo seine Herrlichkeit
die Erde erfüllen wird. Und der Herr Jesus, der unterhält sich und seine Jünger standen
dabei und er hatte davon gesprochen, wer ihm nachkommen will, der muss sich selbst verleugnen,
ein Nein sagen zu seinen eigenen Wünschen, Zielen, idealen Gedanken, der muss sein Kreuz
aufnehmen und ihm nachfolgen. Das ist das, was uns in dieser Zeit prägen soll, uns selbst
aufgeben und selbst verleugnen, indem wir sagen, nicht was ich will zählt, sondern
was der Herr Jesus will. Das Kreuz aufnehmen, was bedeutet das, Kreuz aufnehmen? Stell dir
mal vor, da war damals in Israel einer zum Tod verurteilt und jetzt trägt er das Kreuz
und geht hinaus zu dieser Hinrichtungsstätte. Würde den noch jemand einladen zum Geburtstag?
Nein, den würde keiner einladen, weil das macht ja keinen Sinn, der wird ja jetzt gerade
gekreuzigt. Und das ist das, was der Herr Jesus deutlich machen will. Wir müssen hier
leben auf der Erde als solche, die mit Christus gekreuzigt sind, die nichts suchen in der
Welt und die auch für die Welt nicht zu gebrauchen sind. Für die Sachen dieser Welt, wo die
Welt uns einladen will, wo die Welt uns gewinnen will. Das soll sie erkennen, den brauchen
wir gar nicht fragen. Der trägt ja das Todesurteil, der lebt ja als einer, der mit Christus gekreuzigt
ist. Der hat Nein gesagt zu seinen Zielen und Wünschen. So wie Petrus das in 1. Petrus
4 schreibt, die übrige Zeit, nein die vergangene Zeit ist uns genug den Willen der Nationen
getan zu haben. Jetzt die übrige Zeit, die wollen wir Gott leben. Sieht man das? Sehen
die Menschen das auch? Tragen wir das Kreuz? Das ist nicht so wie das landläufig schon
mal so gesagt wird. Jeder trägt sein Kreuz und gemeint ist damit, jeder hat so seine
Schwierigkeit, jeder hat so seine Last, jeder hat so sein Problem. Das ist nicht das, was
der Herr Jesus sagt. Er sagt nicht, jeder muss so sein Problemchen irgendwie tragen
und damit fertig werden. Nein, jeder soll so leben. Ich bin mit Christus gekreuzigt,
nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir. Aber dann sagt er, und das ist jetzt
die Ermutigung, einige von denen, die jetzt das gehört haben, die werden den Tod nicht
schmecken, die werden nicht sterben, bevor sie nicht das Reich Gottes gesehen haben,
und zwar das Reich Gottes in Herrlichkeit. Jetzt mussten die gar nicht lange warten,
hier steht etwa acht Tage, dann nimmt der Herr Jesus sie mit, drei von denen, die da
zugehört hatten, den Petrus und den Johannes und den Jakobus und er geht mit ihnen auf
einen Berg. Was tut der Herr Jesus? Er betet. Das ist wunderbar im Lukas-Evangelium, immer
wieder erklärt oder zeigt uns der Lukas den Herrn Jesus als Beter. Und auch auf diesem
Berg betet er. Und als er betet, passiert was. Und das ist etwas, sage ich jetzt mal
in Klammern, ganz praktisch, das ist bei uns auch oft so. Beim Beten passiert was. Ja,
beim Beten können die äußeren Umstände sich ändern. Kann Gott. Kann Gott machen.
Aber was passiert hier? Der Herr Jesus verändert sich beim Beten. Und der Herr Jesus möchte
uns auch verändern beim Beten. Wenn wir beten, möchte er uns verändern. Beten ist keine
Einbahnstraße. Beten ist reden zu Gott, ja. Aber wie oft haben wir es schon erlebt, dass
Gott dann sogar, während wir beten, antwortet. Es ist auch schon mal so gegangen, du hast
eine Entscheidung zu treffen und dann sprichst du mit dem Herrn Jesus darüber. Redest einfach
mit ihm, so wie es um dein Herz ist. Sagst ihm vielleicht das, was du so wünschst. Besprichst
das einfach mit ihm im Gebet. Und beim Beten wird dir klar, was du machen sollst. Weil
du in der Gegenwart des Herrn merkst, was ist eigentlich mein eigener Wunsch und was
ist der Wille des Herrn. Wie oft geht uns das so? Das Beten verändert uns. Aber das
ist nur ein Gedanke in Klammern, eine praktische Anregung. Der Herr Jesus, so möchte ich das
jetzt hier, das ist der Hauptgedanke, anwenden auf unser Leben, der möchte uns auch mal
mitnehmen auf einen Berg. Er möchte mal sagen, sieh mal, ich war jetzt den ganzen Tag bei
dir, ich hab dir geholfen. Ich hab dir geholfen beim Autofahren, beim Parkplatz suchen, bei
der Klausur, bei der Hausaufgabe, beim Vokabeltest, ich hab dir geholfen im Wartezimmer beim Arzt,
ich war den ganzen Tag bei dir und jetzt komm du mal mit mir. Ich möchte dich mal mitnehmen
auf einen hohen Berg. Hast du das mal so empfunden, dass der Herr Jesus dich so einlädt, du kommst
abends nach Hause oder nachmittags und er sagt, komm mal mit mir auf den Berg. Und du
sagst, ah, ich hab jetzt gerade so Kopfschmerzen oder ich muss unbedingt noch den Film gucken
oder unbedingt noch Marmelade einmachen. Aber der Jesus wollte dich mal mitnehmen auf den
Berg. Er möchte etwas von seiner Herrlichkeit zeigen. Was sind das für glückliche Momente,
wo wir mit ihm auf den Berg gehen. Seht ihr, unten im Tal war Not, war große Not, auch
Not, wo die Jünger selber nicht helfen konnten und doch nimmt der Herr Jesus die drei mit
auf den Berg, weil sie das erleben sollten, weil sie das sehen sollten, was es auf diesem
Berg gab. Jetzt nimmt er sie mit, er betet und während er betete, wurde das Aussehen
seines Angesichts anders und sein Gewand weiß strahlend. Matthäus sagt, Angesicht leuchtete
wie die Sonne. Klar, Matthäus beschreibt den König, der Jesus wird einmal kommen als
die Sonne der Gerechtigkeit. Markus sagt, seine Kleider wurden weiß, wie kein Walka
weiß machen kann. Klar, er beschreibt den Diener. Und er sagt, ein menschlicher Diener,
ein menschlicher Arbeiter, ein Walka, der kann so eine Reinheit nicht hervorbringen.
Aber der Herr Jesus hat diese Reinheit. Und Lukas, der den Menschen, den vollkommenen
Menschen beschreibt, der sagt einfach, die persönliche Veränderung an ihm, das Aussehen
seines Angesichts wurde anders und sein Gewand weiß strahlend. Sein Angesicht, ein Thema,
wo man mal drüber nachdenken sollte, das Angesicht des Herrn Jesus. Wir alle aber mit
aufgedecktem Angesicht, da ist unser Angesicht gemeint, das aufgedeckte, wir sind befähigt,
ihn zu erkennen. Wir dürfen die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi sehen. Was
haben die Jünger hier wohl gesehen? Im Angesicht des Herrn. Das sind seine ganz persönlichen
Herrlichkeiten. Sein Gewand, vielleicht mehr die amtlichen Herrlichkeiten, auch seine moralischen
Schönheiten, aber das Angesicht, seine ganz persönliche Herrlichkeit. Das möchte der
Herr Jesus zeigen, auf dem Berg, das sollten diese drei sehen. Jetzt sehen sie noch etwas,
da sind noch zwei andere Männer bei ihm und das sind Mose und Elia. Es geht ja hier um
das Reich Gottes in Macht und Herrlichkeit, wenn der Herr Jesus erscheint in Herrlichkeit
und dann ist er nicht alleine, sondern da hat er himmlische Heilige, die bei ihm sind
und die werden hier vorgebildet in Mose und Elia. Mose war gestorben, Elia war aufgefahren
in den Himmel und so wird es himmlische Heilige geben, welche die gestorben sind und auferweckt,
aber auch welche, die den Tod nicht geschmeckt haben, die nicht gestorben sind, die lebend
auf der Erde waren und entrückt wurden, als der Herr Jesus kam zur Entrückung, so wie
Elia entrückt wurde. Der Herr Jesus kommt mit diesen himmlischen Heiligen, aber es sind
auch die irdischen Heiligen da, die lebend auf der Erde eingehen in das Reich und die
werden hier vorgestellt in den dreien, in Petrus, Jakobus und Johannes. Himmlische Heilige
und irdische Heilige und der Herr Jesus unterhält sich und er unterhält sich worüber? Worüber
sprechen sie? Was für ein Thema. Sie reden über den Ausgang, den er nehmen sollte in
Jerusalem. Das ist sein Werk am Kreuz auf Golgatha. Darüber sprechen sie. Was muss
das bewegend gewesen sein? Mose und Elia sprechen mit dem Herrn Jesus über den Ausgang, den
er in Jerusalem nehmen sollte. Und jetzt gibt es etwas, das bewegt uns, das erschüttert
uns auch irgendwie. Wir haben keine verurteilenden Gedanken, aber sind doch erschrocken, wie
wir auch manchmal über uns selbst erschrocken sind. Gerade an der Stelle wird gesagt, dass
Petrus und die, die bei ihm waren, vom Schlaf beschwert waren. Haben sie gar nicht richtig
zugehört. Haben nicht richtig verstanden, worum es ging, worüber der Herr Jesus mit
Mose und Elia spricht. Waren schläfrig, vom Schlaf beschwert. Aber dann kam der Augenblick,
dass sie völlig aufgewacht sind. Vers 32. Und was sehen sie? Sie sehen seine Herrlichkeit.
Das ist das, was man verpassen kann, wenn man schläft. Sie sehen auch die beiden, Mose
und Elia, aus der Schilderung in den anderen Evangelien merken wir auch, sie haben sie
erkannt. Wir behalten also unsere Identität, auch nach dem Tod, auch im Reich, auch im
Himmel. Man wird uns erkennen können, vielleicht nicht am äußeren Aussehen, aber wir behalten
unsere Identität. Am äußeren Aussehen können sie sie auch nicht erkannt haben, denn sie
haben ja Mose und Elia nie gesehen. Und doch haben sie sie erkannt. So werden wir auch
einander erkennen. Wir behalten unsere Identität. Und jetzt sind Mose und Elia im Begriff zu
gehen, zu scheiden, von ihm zu scheiden. Jetzt sehen wir, ich meine wir können das ruhig
so sagen, wir sehen die Folgen davon, dass Petrus vom Schlaf beschwert war. Der Petrus
sagt, Herr es ist gut, dass wir hier sind, lasst uns drei Hütten machen, dir eine, Mose
eine und Elia eine. Was war das Hauptproblem, was Petrus nicht begriffen hatte? Wir können
ja gut verstehen, dass Petrus diese herrliche Situation erhalten will. Er war ja tief beeindruckt
von der Herrlichkeit des Herrn, auch von diesen beiden, Mose und Elia, und er will den Augenblick
gerne festhalten. Will gerne, dass es so bleibt. Aber genau das war das Problem. Der Herr Jesus
würde nicht in Macht und Herrlichkeit kommen, bevor er nicht das Werk am Kreuz getan haben
würde. Die Jünger, die wollten diese Zeit, sein Herrschen in Frieden und Gerechtigkeit
wollten sie gerne vorwegnehmen, das wollten sie gerne haben. Aber den Sohn des Menschen,
der leiden und sterben würde, der am Kreuz sein Leben geben würde, das wollten sie nicht,
das hatten sie nicht verstanden. Und genau dabei, als es darum ging, seinen Ausgang in
Jerusalem, genau dabei hatten sie geschlafen, oder waren vom Schlaf beschwert gewesen. Das
scheint wirklich so aus, dass auch eine Auswirkung dieses Vorschlages von Petrus gewesen ist.
Nein, der Herr Jesus würde erst das Werk am Kreuz vollbringen. Er würde später kommen
in Macht und Herrlichkeit, aber nicht jetzt. Und Petrus wollte das vorwegnehmen, wollte
das konservieren, aber der Herr Jesus würde erst dieses herrliche Werk auf Golgatha tun.
Nun, der Evangelist Lukas sagt hier, Petrus wusste nicht, was er sagte. Er hat dann nicht
bewusst irgendwas Falsches gesagt, aber ihm war gar nicht bewusst, was er da für eine
Aussage macht. Und jetzt kommt die Stimme aus dem Himmel, aus dieser lichten Wolke,
aus dieser Herrlichkeitswolke. Und da hören die Jünger, was der Herr Jesus ist für seinen
Vater. Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn hört. Die Wolke überschattet sie, sie fürchten
sich, als sie in die Wolke eintreten. Sie können das ruhig sagen für uns, wenn wir
das im Licht des Neuen Testamentes insgesamt sehen. In dieser Wolke, da atmet man Vaterhausatmosphäre,
wo man etwas wahrnehmen kann, etwas hören kann von dem, was der Sohn für den Vater
ist. Und diese irdischen Heiligen, die Jünger, die fürchten sich. Dieser ist mein geliebter
Sohn, ihn hört. Das dürfen sie auf dem Berg hören, das was der Sohn ist für den
Vater. Und in dem Moment, wo das gezeigt wird, ist der Herr Jesus alleine da. Mose, der Gesetzgeber,
Elia, der das Volk zurückführen wollte zum Gesetz. Mose, der für das Gesetz steht. Elia,
der für die Propheten steht. Es war der große Prophet. Alles tritt in den Hintergrund. Alles
verschwindet vor der Herrlichkeit des Herrn Jesus. Vor dem, was er ist für den Vater.
Und das möchte er mit dir und mit mir teilen. Das kann uns aufwecken, das kann uns wieder
beleben. Das kann die Dinge auch wieder in das richtige Licht rücken. Das kann auch
dazu führen, dass unsere Ideen und Gedanken zu Ende kommen. Da wird alles andere in den
Hintergrund treten, wenn der Herr Jesus so vor uns steht. Dieser ist mein geliebter Sohn.
Und um das ein wenig zu begreifen, was das für eine belebende Wirkung hat, ihn zu hören,
ihn zu sehen, mit ihm beschäftigt zu sein, gehen wir jetzt in Gedanken in den zweiten
Petrusbrief. Da ist Petrus am Ende seines Lebens alt geworden. Und dann schreibt er
von dieser Szene auf dem Berg. Und wir merken, das, was er da erlebt hat, das hat er nie
vergessen. Und das, was er da gesehen hat vom Herrn Jesus, das war in der Lage, ihm
sein ganzes Leben hindurch mit Kraft zu erfüllen. Ihm sein ganzes Leben hindurch Ausrichtung
zu geben. Und dann schreibt er im zweiten Petrus, in dem vorletzten Abschnitt, ich weiß,
die Zeit meines Abschieds, das ist übrigens genau das gleiche Wort im Griechischen wie
das, was wir hier in Lukas 9 hatten, sein Ausgang, der Abschied, der Ausgang von Petrus
aus dieser Welt. Die Zeit meines Abschieds ist gekommen. Und trotzdem wollte er noch
für den Herrn nützlich sein. Trotzdem schrieb er noch diesen Brief. Trotzdem kümmerte er
sich noch um die Gläubigen. Und dann schreibt er von dieser Szene. Und wir lesen nichts
von dem, was er gesagt hatte. Das ist auch alles in den Hintergrund getreten. Aber wir
lesen von dem, was er gehört hat, was er gesehen hat, was der Herr Jesus ist für den
Vater. Die Stimme aus dem Himmel, die Stimme von Gott, dem Vater, die Stimme aus der Wolke,
dieser ist mein geliebter Sohn. Und wir spüren, wie das dem Petrus bis an sein Lebensende
wirklich Freude gegeben hat, Inhalt gegeben hat für sein Leben, Kraft gegeben hat für
seinen Dienst. Und das kann auch uns beleben. Was anders könnte uns beleben, als die Herrlichkeit
des Herrn besser zu erkennen und mehr zu begreifen und mehr zu verstehen. Da merken wir bei Petrus,
was ein Vater in Christus ist. Einem Vater in Christus muss Johannes nur schreiben, ihr
habt den erkannt, der von Anfang ist. Wer ist das? Das ist der Herr Jesus. Ein Vater in Christus
hat darin genug. Und bei Petrus merken wir, wenn er das am Ende seines Lebens schreibt,
er hat genug in Christus. Er freut sich, etwas von der Herrlichkeit, die diese Person für
den Vater hat, zu begreifen. Er schreibt in 1. Petrus 2, euch nun, den Glaubenden, ist
die Kostbarkeit. Das ist noch viel mehr, als zu schreiben, euch ist er kostbar. Nein, er
ist bei Gott außerweltkostbar. Und diese Kostbarkeit, die der Herr Jesus hat für Gott,
die möchte Gott mit dir und mir teilen. Davon möchte er uns auch etwas verstehen und erkennen
lassen. Ich kann das nicht begreifen, aber ich meine, es macht doch unsere Herzen warm.
Da ist der große, allmächtige Gott, der unser Vater ist. Und der sagt, ich habe etwas,
das ist für mich das allerwertvollste. Und das behalte ich nicht für mich, sondern das
möchte ich mit dir teilen. Und das ist mein Sohn. Der erfreut mein Herz. Und der darf
auch unser Herz erfreuen. Und das wird uns Belebung schenken. Das wird uns aus der Schläfrigkeit
helfen. Das wird unsere Füße wieder in Bewegung setzen. Siehe, der Bräutigam geht aus ihm
entgegen. Und diese Belebung, die brauchen wir und die wünschen wir uns. Und die kann
und wird er uns geben. Dein und mein Heiland. …
Transcription automatique:
…
Ich möchte gerne für heute Abend zunächst einen Abschnitt aus der Apostelgeschichte
lesen.
Apostelgeschichte, Kapitel 20, Apostelgeschichte 20, Vers 7.
Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich
Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte das Wort bis Mitternacht
aus.
Es waren aber viele Lampen in dem Obersaal, wo wir versammelt waren.
Ein gewisser Jüngling aber, mit Namen Euthychus, saß im Fenster und wurde von tiefem Schlaf
überwältigt, während Paulus noch weiterredete.
Und vom Schlaf überwältigt fiel er vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben.
Paulus aber ging hinab und fiel auf ihn, umfasste ihn und sagte, beunruhigt euch nicht, denn
seine Seele ist in ihm.
Als er aber hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Tagesanbruch
geredet hatte, reiste er so ab.
Sie brachten aber den Knaben lebend und wurden nicht wenig getröstet.
Dann lesen wir noch etwas aus dem Buch der Offenbarung, aus Kapitel 3, Offenbarung 3,
Vers 1 Und dem Engel der Versammlung in Sardes schreibe, dieses sagt der, der die sieben
Geister Gottes hat und die sieben Sterne, Ich kenne deine Werke, dass du den Namen hast,
dass du lebst, und du bist tot, sei wachsam oder werde wachend und stärke das Übrige,
das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht vollkommen befunden vor meinem Gott.
Gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tu Buße.
Wenn du nun nicht wachst, so werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu
welcher Stunde ich über dich kommen werde.
Soweit diese beiden Stellen zu unserem Thema, müde oder eingeschlafen, wie der Herr Jesus
uns aufwecken will.
Und ich würde gerne noch einen Vers lesen, so einleitend aus dem Epheserbrief, aus Kapitel
5, Epheser 5, die zweite Hälfte von Vers 14.
Deshalb sagt er, wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus
wird dir leuchten.
Ich habe diesen Vers nur vorgelesen, um einen Punkt deutlich zu machen, da wird das ja so
eng miteinander verbunden, das wache auf, der du schläfst, und das stehe auf aus den
Toten.
Und warum wird das in diesem Vers so eng miteinander verbunden?
Ich meine, die Antwort ist folgende, mit ein wenig Abstand erkennst du keinen Unterschied
zwischen einem Schlafenden und einem Toten.
Natürlich, wenn du etwas genauer hinguckst, wenn du den Puls fühlst, oder wenn du versuchst,
die Atmung irgendwie zu erkennen, dann sieht man einen Unterschied, aber mit etwas Abstand
sieht man den Unterschied nicht.
Und ich meine, das ist so das Problem, wenn ein Gläubiger eingeschlafen ist, verliert
er nicht das Leben.
Er behält das Leben aus Gott, aber man sieht in seinem Verhalten kaum einen Unterschied,
keinen Unterschied zu einem, der gar kein Leben aus Gott hat.
Und deswegen sagt Paulus, steh auf, wache auf, der du schläfst, steh auf aus den Toten,
und was werden wir dann erleben?
Und der Christus wird dir leuchten.
Er ist dann Quelle und Licht für unser Leben, dass wir den Weg klar erkennen, wenn wir mit
geistlicher Entschiedenheit, mit geistlicher Wachsamkeit unseren Weg gehen möchten.
Dann wird man auch einen Unterschied sehen, der Zusammenhang, in dem dieser Vers steht,
ist ja, dass wir einst Finsternis waren, aber jetzt Licht sind in dem Herrn.
Und deswegen sollen wir auch wandeln, leben als Kinder des Lichts und sollen Frucht des
Lichts bringen und das können wir nicht aus uns selbst, aber wenn wir aufwachen, wenn
wir wieder mit Energie und Schwung den Weg weitergehen möchten mit dem Herrn, dann wird
er uns leuchten und dann wird der Weg klar und vor uns liegen, wo wir wandeln können
als Kinder des Lichts.
Am Freitagabend haben wir uns das Thema etwas angeschaut und wir haben einzelne Personen
gesehen, die eingeschlafen waren und wir haben gesehen, wie der Herr Jesus ihnen begegnet,
um sie wieder aufzuwecken, wie er über das Herz, über die Zuneigung, wieder Belebung
und Mut und Überwindung von Enttäuschung und Gehorsam für den Herrn wecken möchte.
Gestern Abend hatten wir drei Stellen, wo das Schlafen in Verbindung mit dem Reich Gottes,
dem Reich der Himmel gezeigt wird und wir haben verstanden, da geht es um Jüngerschaft,
um Nachfolge, um ein Leben mit dem Herrn unter seiner Autorität, auch im Dienst für ihn.
Heute Abend haben wir diese beiden Stellen gelesen und wir stellen fest, dass da das
Einschlafen im Zusammenhang mit dem Zusammenkommen als Versammlung erwähnt wird.
Das ist sicher auch ein Thema, wenn es um geistliche Erschlaffung, Müdigkeit geht,
dann betrifft das einmal unser persönliches Leben in der Zuneigung zum Herrn, dann betrifft
das aber auch unsere Jüngerschaft, unsere Nachfolge, unseren Dienst für ihn und dann
kann das auch das Zusammenkommen als Versammlung betreffen und wir leben auch in einer Zeit,
wo besonders auch Energie gefragt ist im Blick auf das Zusammenkommen als Versammlung und
wir wollen uns diesen Abschnitt jetzt etwas anschauen in Apostelgeschichte 20 und wir
wollen lernen von diesem Zusammenkommen der örtlichen Versammlung in Troas.
Nun ist die Apostelgeschichte keine lehrmäßige Erklärung für das Zusammenkommen als Versammlung,
die lehrmäßige Erklärung dafür finden wir in den Briefen.
Das ist wie bei vielen Themen so, die Grundsätze nennte Herr Jesus schon, das hat er auch im
Blick auf das Zusammenkommen als Versammlung getan.
Es ist ja, meine ich, wunderschön zu sehen, wie gerade im Matthäus-Evangelium, in dem
Evangelium, wo er als König beschrieben wird und erleben muss, wie er abgelehnt wird
als König, als Messias, wie er gerade in dem Evangelium von dem spricht, was ihm gehört,
gerade infolge der Ablehnung durch sein irdisches Volk, mit welcher Freude hat er dieses Gleichnis
vom Reich der Himmel erzählt, wo er die kostbare Perle nennt, seine Versammlung, mit welcher
Freude wird er in Kapitel 16 gesprochen haben, eine Offenbarung gemacht haben dem Petrus,
wie er seine Versammlung baut und dann in Matthäus 18, wo es um die örtliche Versammlung
geht, wo er diesen grundlegenden Vers sagt, wo zwei oder drei versammelt sind in meinem
Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Die grundsätzlichen Aussagen dazu haben wir also schon aus dem Mund des Herrn Jesus.
Dann kommt die Apostelgeschichte und da finden wir das Beispiel der ersten Christen und wir
können sicher sein, die ersten Christen haben dieses Leben in der persönlichen Nachfolge
und das Leben als Versammlung genau nach den Gedanken Gottes getan.
Sie hatten noch nicht die Briefe, aber sie hatten die Apostel und sie hatten den Heiligen
Geist und sie haben genau das verwirklicht, was Gott wollte.
Und dann kommen die Briefe und da haben wir die lehrmäßige Erklärung zum Zusammenkommen
als Versammlung.
Wir werden heute Abend vielleicht mal den ersten Korintherbrief aufschlagen, da finden
wir viele wichtige Sachen, die Ordnung im Haus Gottes, die Ordnung in der Versammlung
Gottes, gesehen als Haus und auch als Leib Christi, der Charakter und der Ursprung der
Versammlung, im Epheserbrief, im Ratschluss Gottes.
Aber das Beispiel der ersten Christen spornt uns doch an und ist auch nochmal ein Spiegel
für uns, inwieweit wir diese Wahrheiten von Christus und seiner Versammlung wirklich kennen
und praktisch umsetzen möchten.
Ich habe das vorweg gesagt, weil nicht jeden Punkt, den wir jetzt aus diesem Beispiel nehmen,
findet sich in Apostelgeschichte 20 lehrmäßig erklärt.
Aber wir können sicher sein, die ersten Christen haben sich ebenso verhalten, wie Gott es wollte,
wie er gewirkt hat durch seinen Geist, wie er die Apostel benutzt hat, um ihnen mündlich
zu sagen, was zu tun ist und wie es gehen soll, das was wir heute in den Briefen als
schriftlichen Dienst dieser Apostel und Propheten des Neuen Testamentes in der Hand haben.
Vielleicht nur kurz zum Zusammenhang, ab Kapitel 18, Vers 23 befindet sich Paulus auf
der dritten Missionsreise und er ist jetzt schon wieder in Kapitel 20 so auf dem Rückweg,
denn er hat vor nach Jerusalem zu gehen und er ist auch in Eile, denn er möchte gerne
auf dem Fest in Jerusalem sein.
Auf der zweiten Reise, da hatte Lukas ihn begleitet und am Ende von Kapitel 16, wo Paulus
nach Europa gekommen war, wo er in Philippi gewesen war, da ist der Lukas noch bei ihnen,
aber dann formuliert Lukas, der Schreiber der Apostelgeschichte, im letzten Vers von
Kapitel 16, als sie aber aus dem Gefängnis hinausgegangen waren, gingen sie zu Lydia
und als sie die Brüder sahen, ermahnten sie sie und gingen weg.
Und dann fängt er an, Kapitel 17, nachdem sie aber durch Amphipolis und so weiter gereist
waren.
Und an dieser Formulierung, dass Lukas da nicht schreibt wir, sondern sie, erkennen wir,
dass Lukas wohl in Philippi geblieben ist und Paulus jetzt zunächst einmal nicht weiter
begleitet hat.
Aber dann merken wir in Kapitel 20, aus dem wir ja gelesen haben, dass Lukas wieder anders
schreibt.
Er schreibt in Vers 4, wer den Paulus begleitete, es begleitete ihn aber bis nach Asien, so
Pater, der Sohn des Pyrrhus, ein Berührer von den Thessalonichern, aber Aristarchus
und Sekundus und Gaius von Derbe und Timotheus aus Asien, aber Tychikus und Trophimus, diese
aber gingen voraus und warteten auf uns in Troas, wir aber segelten nach den Tagen der
ungesäuerten Boote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir
sieben Tage verweilten.
Paulus kam also wieder in Philippi vorbei und jetzt nimmt er Lukas wieder mit und Lukas
schreibt wieder in dieser Wir-Form, jetzt begleitet Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte,
den Apostel Paulus wieder.
Wie gesagt, Paulus war unter Zeitdruck, er wollte gerne zu einem bestimmten Termin in
Jerusalem sein, aber jetzt kommen sie nach Troas und jetzt warten sie dort sieben Tage.
Er macht also eine vergleichsweise lange Pause und dann kommt das, was wir ab Vers 7 gelesen
haben, am ersten Tag der Woche, aber als wir versammelt waren, um Brot zu brechen.
Der erste Punkt, den wir hier von dieser örtlichen Versammlung lernen, ist, die örtliche Versammlung
kommt zusammen.
Es ist ja interessant, welche Fragen so in unserer Zeit auftauchen und da kommt zum Beispiel
die Frage auf, ja kann denn auch ein Online-Treffen, ein Zusammenkommen als Versammlung sein?
Kann man denn auch auf digitalem Weg als Versammlung zusammenkommen?
Ist doch so viel einfacher, man denkt auch, man könnte sich nicht anstecken, was auch
immer der Grund sein mag.
Hier sehen wir bei den ersten Christen, die örtliche Versammlung kommt zusammen, man
trifft sich.
Man trifft sich an einer Adresse, in einem Raum, in einem Obersaal.
Nun mag man vielleicht sagen, ja damals gab es ja auch noch kein Go-to-Meeting oder noch
kein Zoom oder sonst was, aber ich möchte den Punkt gerne deutlich und klar sagen, ein
Zusammenkommen als Versammlung, das ist das gleiche wie ein Zusammenkommen im Namen des
Herrn Jesus, kann nicht digital erfolgen.
Und was ist der Hauptgrund?
Nun, wenn die Versammlung zusammenkommt, dann ist doch ein Grund dafür, dass die Wahrheit
von Christus und der Versammlung sichtbar wird, dass es eine Darstellung dieser Wahrheit
der einen Versammlung gibt und das können wir nicht, jeder für sich vor seinem Bildschirm.
Damit etwas sichtbar wird in dieser Welt von Christus und seiner Versammlung, das ist ein
Grund, warum die Versammlung zusammenkommt.
Ich glaube, es ist auch gut, wenn wir uns das nochmal bewusst machen.
Wir freuen uns, wenn wir zusammenkommen, um einen Segen aus Gottes Wort zu empfangen und
wir brauchen das ja auch, das ist gut, aber es ist nicht alles.
Wir kommen nicht nur zusammen, um etwas zu bekommen, wir kommen ja auch zusammen, um
Gott etwas zu bringen und wir kommen auch zusammen, damit die Wahrheit von Christus
und der Versammlung in dieser Welt noch sichtbar wird und dem Teufel ist nichts lieber, als
das zu verhindern.
Wenn Christus doch die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, dann
ist es dem Teufel ein Dorn im Auge, wenn zwei oder drei versammelt sind im Namen des Herrn,
um diese Wahrheit von Christus und der Versammlung sichtbar zu machen.
Hier lernen wir von den ersten Christen, die örtliche Versammlung kommt zusammen.
Das zweite, was wir lernen, das ist die Frage, wann kamen sie zusammen?
Den Zweck, da kommen wir gleich nochmal darauf, der Zweck hier ist, um das Brot zu brechen
und wann kamen sie zusammen?
Am ersten Tag der Woche.
Nun die ersten Christen in Apostelgeschichte 2 haben täglich das Brot gebrochen und das
wäre auch bis heute möglich.
Es ist nicht verboten, täglich das Brot zu brechen.
Aber wir merken hier in Troas, dass die Christen sehr schnell gewohnt waren, am ersten Tag
der Woche zusammen zu kommen, um das Brot zu brechen.
Und das scheint mir auch aus dem Zusammenhang eben deutlich zu werden.
Paulus, der in Eile war, wartet doch sieben Tage.
Warum wartet er denn sieben Tage?
Ich meine, die Antwort ist, weil er gerne mit den Christen das Brot brechen wollte und
das fand nun mal am ersten Tag der Woche statt und da wartet er bis zum nächsten Sonntag,
um mit den Gläubigen in Troas zusammen das Brot zu brechen.
Also wir lernen eindeutig aus diesem Beispiel, die ersten Christen kamen zusammen und waren
am ersten Tag der Woche, um das Brot zu brechen.
Ich lese jetzt mal dazu noch einen Vers aus Erste Korinther 16 und da finden wir eine
lehrmäßige Belehrung.
Da schreibt Paulus in Erste Korinther 16 Vers 1, was aber die Sammlung für die Heiligen
Christen betrifft, wie ich für die Versammlungen von Galatien angeordnet habe, so tut auch
ihr.
An jedem ersten Wochentag lege ein jeder von euch bei sich zurück und sammle auf, je nachdem
er gedeihen hat, damit nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen stattfinden.
Wann sollten also die Sammlungen stattfinden, an jedem ersten Tag der Woche, nicht nur einmal
im Monat, an jedem ersten Tag der Woche und Paulus schreibt das nicht nur für die Korinther,
er schreibt das auch, hatte das auch in Galatien angeordnet und ich meine aus dem Zusammenhang
erkennen wir doch, diese Sammlungen, die fanden in Verbindung mit dem Zusammenkommen als Versammlung
statt und wenn wir dann noch Hebräer 13 dazunehmen, wo der Schreiber des Hebräerbriefes die Opfer
des Lobes und das Wohltun und Mitteilen miteinander verbindet, dann meine ich macht die Bibel
es uns einfach und wir verstehen, am ersten Tag der Woche kommt man zusammen, man kommt
zusammen um das Brot zu brechen, es ist eine besondere Gelegenheit um Gott Lob und Dank
zu bringen und in Verbindung damit möchte Gott, dass auch Sammlungen stattfinden an
jedem ersten Tag der Woche.
Wisst ihr, ich finde das so schön, die Bibel ist ja kein Paragrafenbuch, wo wir hinten
einen Index haben und dann können wir aufschlagen, Frage wann soll die Versammlung zusammenkommen
und dann steht da Paragraf 7 Absatz 5 Satz 3b und dann können wir nachlesen, da steht
aber so und so und so, aber wenn wir doch aufrichtig suchen, aufrichtig fragen und einfach
das Beispiel der ersten Christen studieren, dann diese Belehrungen aus den Briefen nehmen,
dann bekommen wir doch ein klares Bild, oder?
Die Versammlung kommt zusammen und am ersten Tag der Woche und zwar an jedem ersten Tag
der Woche kommt man zusammen, um das Brot zu brechen.
Das war hier die Absicht, das war der Grund, warum sie versammelt waren und dann lernen
wir hier in Troas, sie haben nicht nur das Brot gebrochen, sie waren auch zusammen zur
Auferbauung.
Paulus hat sich mit ihnen unterredet und das haben sie ziemlich lange gemacht, haben das
ja gelesen, er dehnt das Wort aus bis Mitternacht und ihr müsst keine Angst haben, das möchte
ich jetzt nicht machen heute, aber wir staunen und freuen uns doch über die Frische der
ersten Christen.
Was war das für eine Gelegenheit, jetzt war Paulus da und jetzt wollten sie ihn gerne
hören.
Sicher hatten sie auch Fragen, denn das Wort Unterreden hier, das kommt von dem was wir
als Dialog kennen, sicherlich haben sie auch Fragen gestellt und Paulus hat geleitet vom
Heiligen Geist Antwort gegeben und sie hatten große Freude über diese Gemeinschaft, aber
sie haben auch nicht gesagt, jetzt verzichten wir mal auf das Brotbrechen, das können wir
nächste Woche immer noch, wenn Paulus nicht mehr da ist, jetzt nutzen wir mal die Zeit,
um ihn zu hören.
Nein, sie wussten, dieses Gedächtnismahl, das ist dem Herrn so wertvoll, so wichtig,
das ist doch sein Vermächtnis, das ist doch sein letzter Wunsch, das ist doch ein Auftrag,
wenn er wirklich mit Nachdruck den Jüngern ans Herz gelegt hat, dies tut, zu meinem Gedächtnis.
Und so waren sie zusammen, um das Brot zu brechen und dann hat Paulus sich auch mit
ihnen unterredet.
Am nächsten Tag wollte er abreisen und er dehnte das Wort bis Mitternacht aus.
Wenn wir jetzt diese Begebenheit einfach mal sehen, dann haben wir in dieser Begebenheit
so einen Überblick über die Kirchengeschichte im Kleinen, so en miniature könnte man sagen,
ein kleiner Überblick über die Kirchengeschichte, am Anfang, diese Frische, dieses Lebendige,
dieses Verlangen nach dieser Lehre durch den Apostel Paulus und dann gerade dabei eingeschlafen,
dann runtergefallen vom dritten Stock, wo man entfernt war von der Welt sozusagen, runtergefallen
lag man auf der Straße.
Es ist im Kleinen ein Abbild der Kirchengeschichte, man hat die Lehre von, die Lehre besonders
von Paulus über die Versammlung, die Lehre des Wortes Gottes aufgegeben, man ist dabei
eingeschlafen, man hat die Trennung von der Welt aufgegeben, man liegt da auf der Straße
und wir denken nochmal an Epheser 5, wache auf der du schläfst, stehe auf aus den Toten.
Und dann gibt es Wiederbelebung, wie, indem man in dieser Verbindung mit Paulus ist, dem
Werkzeug Gottes und da gibt es Belebung und man kehrt zurück in den dritten Stock auf
diesen Obersaal, man kehrt zurück zur Lehre des Wortes Gottes und man hat glückliche
Gemeinschaft miteinander, man hat eine Mahlzeit miteinander und es geht noch weiter mit Energie
und Freude bis Paulus dann abreißt.
Ist das nicht so in der Kirchengeschichte gewesen?
Man hat das Wort Gottes aus dem Auge verloren, die Lehre des Wortes Gottes aufgegeben, es
kam sogar eine Zeit, wo das normale Volk die Bibel gar nicht mehr in ihrer Sprache lesen
konnte und man hat die Absonderung von der Welt aufgegeben und man hat irgendwie alles
verloren an Zeugnis, aber dann gab es eine Rückbesinnung auf das Wort Gottes, eine Rückbesinnung
auf das, was Gott in seinem Wort aufgeschrieben hat, zunächst in der Zeit der Reformation,
da wurde wiederentdeckt, allein aus Glauben, allein aus Gnade, allein die Schrift und dann
vor vielleicht 200 Jahren, wo man viele Wahrheiten wiederentdeckt hat, über das Kommen des Herrn
Jesus, über Christus und seine Versammlung, über den Heilsplan Gottes in den verschiedenen
Heilszeitaltern, das hat man wiederentdeckt aus Gottes Wort und es gab eine Belebung.
Wir haben das gesehen, wie dieser junge Mann, wie der wieder in den dritten Stock ging,
wie sie getröstet wurde und ermutigt waren und jetzt fragen wir uns, wie sieht es heute
aus?
Was ist denn davon noch übrig, von dieser Belebung, von diesem Schwung, was ist denn
übrig von diesem Suchen aus Gottes Wort, wie soll man sich denn verhalten, was sind
denn Gottes Gedanken, auch im Blick auf das Zusammenkommen?
Ich meine eine Frage, die wir uns einfach mal stellen wollen, wo wir nicht einer den
anderen anklagen, aber wo wir noch mal fragen, was sollen wir denn tun, wie möchte Gott
es denn, sind wir denn wirklich gegründet in Gottes Wort?
Wie gehen wir denn die Fragen, die in der örtlichen Versammlung entstehen, wie gehen
wir die denn an?
Haben wir immer so gemacht, machen wir jetzt auch so, ist das ein guter Weg?
Nein, das ist kein guter Weg.
Es war vielleicht gut, es so zu machen und vielleicht ist es wieder gut, es immer noch
so zu machen, aber das ist nicht die Fragestellung, die Fragestellung, was will Gott, was zeigt
uns sein Wort?
Herr, was möchtest du, dass wir in dieser Sache tun?
Und dann kann es sein, dass es das gleiche ist, wie vor 20 Jahren, aber es kann auch
sein, dass es eine andere Situation ist und Gott uns aus seinem Wort etwas anderes zeigt,
nicht die Grundsätze aufgeben, darum geht es nicht, aber mir geht es darum, das noch
mal so deutlich zu machen, dass wir aus Gottes Wort die Antworten finden und nicht aus Gewohnheit
oder Tradition.
Gewohnheit und Tradition geht eine Generation lang gut und dann geht alles verloren und
es gab eine Generation und davon sitzen auch noch einige hier, die haben mitgemacht, wo
die Väter gesagt haben, das machen wir eben so, aber die Generation gibt es nicht mehr
und den müssen wir einfach, dieser Tatsache müssen wir ins Auge sehen.
Unsere Kinder, unsere jungen Leute machen nichts mehr, nur weil man es immer so gemacht
hat und da können sie gar nichts für, sie werden so geprägt und erzogen, sie werden
aufgefordert, hinterfragt die Dinge, ist das denn ein Problem?
Nein, das ist überhaupt kein Problem, wir wollen ihnen doch Antworten geben aus Gottes
Wort, oder?
Wenn wir das nicht können, dann müssen wir uns doch selber fragen, was machen wir eigentlich?
Aber wenn wir ihnen die Antworten geben können aus Gottes Wort, dann werden wir oft erleben,
dass sie bereit sind, das zu tun und das ist die Herausforderung, dass wir wirklich Klarheit
haben aus Gottes Wort über das, was Gott von uns möchte, im persönlichen Leben und
auch auf dem gemeinsamen Weg, im Zusammenkommen als Versammlung.
Jetzt habe ich versucht aus dieser Begebenheit so ein wenig die Kirchengeschichte insgesamt
zu zeigen.
Wie gesagt, diese Kirchengeschichte in dem Sinn, die wird uns so nicht hier beschrieben,
die finden wir vorgestellt in dieser prophetischen Linie in den Sendschreiben, aber wenn wir
die kennen aus den Sendschreiben, dann merken wir doch, wie wir sie hier wiederfinden und
das finde ich so faszinierend an Gottes Wort.
Jetzt stellen wir uns noch ein paar Fragen im Blick auf das Zusammenkommen als Versammlung.
Wo kamen sie denn zusammen?
Und hier werden uns einige Dinge gesagt.
Einmal, es wird gesagt, es war ein Obersaal.
Zweitens, es wird uns auch gesagt, es war in der dritten Etage, dritter Stock.
Drittens wird uns gesagt, es waren viele Lampen in diesem Obersaal.
Und ich möchte gerne in Verbindung mit diesen drei Punkten auch etwas sagen im Blick auf
den Ort, wo wir zusammenkommen.
Natürlich begreifen wir, wir haben gesehen, das Zusammenkommen als Versammlung muss tatsächlich
auch räumlich geschehen an einer konkreten Adresse, wie die Adresse nun lautet, das ist
egal.
Stellt euch mal vor, am Donnerstag gibt es hier ein Feuer in diesem Raum und der ist
nicht mehr benutzbar.
Heißt das denn dann, dass ihr euch nicht am nächsten Sonntag versammeln könnt?
Natürlich, vielleicht ist da irgendwo im nächsten Industriegebiet eine Halle leer,
da kann man sich da versammeln, genauso auf der gleichen Grundlage.
Dann ist die Adresse zwar etwas anders, aber es ist trotzdem ein Zusammenkommen als Versammlung.
Es muss an einem Ort sein, ja, aber wie die Adresse nun lautet, das ist nicht so entscheidend.
Aber was lernen wir jetzt über diesen Ort?
Das eine, der Obersaal, ist das nicht das, was der Herr Jesus den Jüngern vorgemacht
hatte?
Das bewegt uns so im Herzen.
In der Nacht, in der er überliefert wurde, da war er mit seinen Jüngern auch auf einem
Obersaal.
Und ich glaube, aus dem Grund waren die ersten Christen auch in Apostelgeschichte 1 und 2
auf einem Obersaal und die Christen hier ebenfalls.
Und da war die Frage, als der Herr Jesus 2 schickte, diesen Ort zu bereiten, da stellen
sie genau die richtige Frage und sie fragen ihn, wo willst du, dass wir bereiten, damit
du das Passa essen kannst?
Und was sagte Herr Jesus dann?
Da sagt er auch nicht eine Adresse, hätte er ja machen können.
Aber da sagt er, geht in die Stadt, also wendet etwas Energie, aufgeht und dann haltet die
Augen offen und da werdet ihr einen Mann finden, der einen Krug Wasser trägt, dem folgt und
da wo er hineingeht, da bereitet.
Wenn wir das übersetzen, ist das nicht so, dass wir etwas geistliche Energie aufwenden
und dann auf den heiligen Geist achten, der das Wort Gottes nimmt, um uns diesen Platz
zu zeigen.
Wem folgen wir?
Dem heiligen Geist, der Gottes Wort nimmt, um uns den Platz zu zeigen.
Und dann ist es ein Obersaal, da geht man ein paar Stufen hoch und das muss man nicht
jetzt räumlich machen, also die Plätze da oben sind jetzt nicht besser als die hier
unten, nur weil man da eine Treppe hochgegangen ist, aber es hat auch eine geistliche Bedeutung.
Das was einen im Alltag, auf der Erde, in der Welt beschäftigt, etwas hinter sich lassen
und diese Gemeinschaft mit dem Herrn zu suchen.
Hier wird sogar gesagt, es war der dritte Stock und die Zahl 3 in der Bibel, die erinnert
uns oft, auf der einen Seite ist die Zahl 3 ein vollkommenes Zeugnis aus zweier oder
dreier Zeugen, Mund soll jede Sache bestätigt werden, aber wir denken auch daran, der Herr
Jesus war drei Tage und drei Nächte im Grab, auch ein vollkommenes Zeugnis darüber, er
war wirklich gestorben und dann ist er am dritten Tag auferstanden und das ist der Boden,
auf dem Gläubige leben und zusammenkommen, der Auferstehungsboden, wo wir mit Christus
verbunden sind, dem Auferstandenen und dann waren viele Lampen dort, es war also nicht
Dämmerlicht, sondern es war Licht Gottes da, göttliches Licht, ist ja die Übertragung
natürlich nur, da war Licht da, Licht aus Gottes Wort, Licht von dem Herrn, da konnte
er wirken, da war alles bloß und aufgedeckt vor seinen Augen und ich meine, das sind doch
auch Lektionen, auch Dinge, die wir einfach mitnehmen wollen, neu mitnehmen, uns neu
bewusst machen im Blick auf das Zusammenkommen als Versammlung.
Dann lernen wir aber in Vers 9, das ist auch eine herrliche Sache, die Versammlung kommt
zusammen und sie besteht aus vielen, vielen einzelnen Gliedern und da war ein gewisser
Eutychus, da war ein junger Mann und diese Individualität hört nicht auf in der Versammlung.
Ja, wir kommen zusammen, wir drücken Gemeinschaft aus, aber sind auch viele Einzelne da.
1. Korinther 12 gibt uns die Belehrung darüber, ein Leib und viele Glieder, Einheit und in
der Einheit Vielfalt, Vielfalt und in der Vielfalt Einheit und jeder von Gott an seinen
Platz gestellt und worin besteht der Wert eines Gliedes an deinem Körper?
Der Wert eines Gliedes an deinem Körper liegt doch nicht darin, dass alle gut sehen können,
aber mein Finger kann gar nichts sehen, ist der nicht wertvoll?
Der Wert eines Gliedes an meinem Körper besteht doch darin, dass das Glied genau den Platz
gut ausfüllt, an den Gott es gesetzt hat.
Mein Finger ist dadurch wertvoll, dass er das tut, was ein Finger tut und so könnten
wir das jetzt durchgehen und das ist meine ich eine ganz wichtige Lektion im Blick auf
die Versammlung Gottes.
Viele Glieder und Gott hat ihnen alle eine Funktion, einen Platz gegeben und sie sollen
diesen Platz gut ausfüllen.
Er hat zum Beispiel den Brüdern den Platz gegeben zu beten an jedem Ort, nicht nur in
der Versammlung, an jedem Ort.
Frauen sollen auch beten, aber eben nicht an jedem Ort, aber Brüder sollen beten an
jedem Ort.
Und jetzt frage ich mal, ich zähle jetzt nicht durch, wie viele Brüder heute Abend
hier sind und ich frage einfach mal, seid ihr es gewohnt, in der Versammlung zu beten?
Oder gibt es welche, die nie beten?
Ich möchte mal folgendes sagen, wenn da welche sind, die nie beten, dann wird es Anliegen
geben, die nicht vorgebracht werden, dann wird was fehlen in der Versammlung.
Ich komme in Versammlungen, da sind viele Alte und was meint ihr, was ist Hauptthema
in der Gebetsstunde?
Die Alten und die Kranken, klar, die sind ja auch im Bewusstsein und ist ja auch gut,
aber dann wird oft gar nicht gebetet für die Jungen, ach haben die keine Gebete nötig?
Doch natürlich, aber die Alten beten ja so lange und so viel, da kommen die Jungen gar
nicht dran.
Ich möchte das nicht lächerlich machen, natürlich möchten wir geleitet sein vom
Heiligen Geist, aber der Punkt, der wird doch so deutlich, wenn jeder für sich mit dem
Herrn lebt, dann hat er doch auch Anliegen und Gott möchte die hören.
Zum Beten braucht es keine Gabe und es entsteht ein Mangel, wenn welche da sind, die nie beten.
Vor einiger Zeit musste ich mal etwas raus aus meinem Arbeitszimmer und bin ich etwas
spazieren gegangen durch den Wald und da begegnete mir ein Bruder, der kam von der Arbeit, der
ging zu Fuß nach Hause und wir haben uns ein paar Minuten unterhalten, vielleicht 10 Minuten
und weißt du, was er mir zum Abschied sagte, hat mich tief beeindruckt, er hat gesagt,
wie gut, dass wir uns getroffen haben, so sage ich, ja war schön, ja nee, ich meine
folgendes, ich bin den ganzen Weg von der Arbeit gegangen und weißt du, wir haben heute
Abend Gebetsstunde und ich habe die ganze Zeit überlegt, was könnte denn ein Anliegen
der Versammlung sein und jetzt haben wir uns unterhalten und ich habe jetzt mehrere Anliegen,
die bringe ich heute Abend mit in die Gegenwart des Herrn, jetzt hat er sich nicht vorgenommen,
die alle wie so eine Liste abzuarbeiten, aber er hatte Anliegen und wartete jetzt darauf,
dass der Heilige Geist wirkte, gehen wir so in die Gebetsstunde oder brauchen wir die
erste Viertelstunde, um überhaupt mal anzukommen, um mal den Tag, den Alltag hinter uns zu lassen
und dann kommt noch die nächste Viertelstunde, wo wir so ein Müdigkeitsthema haben und dann
wissen wir schon gar nicht, was ist schon gebetet worden und kann ich dafür überhaupt
noch, ihr merkt, das ist praktisch, sehr praktisch, aber das ist der Punkt, die Versammlung
besteht aus vielen Einzelnen und jedes einzelne Glied hat einen Platz, hat auch eine Aufgabe
und es ist so wichtig, dass jeder seinen Platz ausfüllt, jung und alt zusammen, Brüder
und Schwestern zusammen.
Ich meine, es ist auch ein Wort an die Schwestern, natürlich bleiben wir dabei, was die Bibel
sagt, die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen, aber die kommen doch nicht leer, oder?
Und ich glaube, wenn wir zusammen sind, um den Tod des Herrn zu verkündigen und das
eine so besondere Gelegenheit ist, um auch gemeinsam Anbetung zu bringen, dann kann es
sein, dass aus den Reihen der Schwestern stumm mehr Anbetung zu Gott emporsteigt, als aus
den Reihen der Brüder.
Und was ist das für eine Belebung in den Zusammenkünften, wenn die Schwestern mit
dabei sind, wenn sie auch etwas mitbringen, wenn sie vielleicht auch in Gedanken an ein
Lied denken und vielleicht auch stillbeten, Herr, wenn du möchtest, dann gib doch, dass
dieses Lied gesungen oder vorgelesen wird.
Hast du schon erlebt, oder, dass das dann so gekommen ist?
Was ist das für eine Ermutigung, für eine Freude?
Ein Leib, viele Glieder, und jetzt war da ein gewisser Jüngling und Gott kennt sogar
die Namen.
Reutichus kann man vielleicht übersetzen mit glücklich oder gedeihlich, der saß im
Fenster und das wird einfach so neutral hier gesagt und da wollen wir auch gar nichts reinlegen.
Vielleicht war der Raum so voll, dass nur noch da Platz war und da hat er vielleicht
den Stuhl für einen Älteren gelassen, ich weiß es nicht.
Aber jetzt wird dieser Reutichus, der wird von tiefem Schlaf überwältigt, ob in dem
überwältigt vielleicht liegt, dass er dagegen gekämpft hat, ich weiß es nicht.
Wir verurteilen diesen jungen Mann auch nicht.
Wir stellen einfach fest, was Gott auch hier feststellt, was die Bibel uns sagt, er schläft
ein.
Und dann passiert etwas Schlimmes, er fällt vom dritten Stock hinunter.
Interessant ist schon, dass in Vers 9 die Bibel das extra nochmal sagt, dass er einschläft,
während Paulus noch weiterredete.
Wir hatten gestern Abend zum Schluss auch auf diesem Berg der Umgestaltung gesehen,
wie Petrus und die anderen vom Schlaf beschwert waren und gar nicht so richtig mitbekommen
haben, worüber der Herr Jesus mit den beiden Männern, mit Mose und Elia gesprochen hatte.
Deswegen meine ich, kann man das schon als Anwendung machen, sind wir noch wach dabei,
wenn es um die Lehre des Wortes Gottes über Christus und die Versammlung geht?
Ich möchte da mal eine Frage stellen.
Es wird ja öfter schon mal so gesagt, ja wir wollen was Praktisches hören, wir brauchen
praktisch Ermutigung, stimmt ja auch, aber wo kannst du besser laufen, wo kannst du besser
vorankommen, auf einem geteerten Weg oder auf einem morastigen Waldweg, wo jetzt gerade
wo es so viel geregnet hat, es gar nicht so fest ist der Grund, wo kommt man besser voran?
Die Frage ist einfach und wenn man das mal überträgt auf unser Leben als Christen,
wir brauchen ein Fundament und das Fundament ist die Lehre des Wortes Gottes.
Wir brauchen einen befestigten Weg, nur dann können wir auch gute Schritte machen, nur
dann können wir auch eine gute Praxis haben und die Lehre ist nicht trocken.
Und wenn man nur noch Praxis predigt, dann wird es auch nicht besser, weil das Fundament
fehlt und das Fundament, das ist eben die Lehre des Wortes Gottes, da brauchen wir auch
einen Antrieb, eine Motivation und das ist niemand anders als Christus und dann können
wir auch ein praktisches Leben in Übereinstimmung mit Gott führen.
Deswegen wollen wir nicht dabei einschlafen, wenn es um die Lehre des Wortes Gottes geht.
Der Eutychus schlief ein und jetzt liegt er dort unten und er war tatsächlich tot.
Jetzt gibt es noch etwas, was in dieser Versammlung in Troas vorhanden ist und das ist echter
Herdendienst.
Paulus sagt nicht, einer mehr oder einer weniger ist nicht so schlimm.
Paulus sagt auch nicht, ach da können sich ja die anderen mal drum kümmern, ich habe
jetzt hier einen Lehrdienst, ich muss jetzt mal hier meine Erklärungen weiterführen.
Nein, Paulus geht runter.
Drei Dinge werden hier über ihn berichtet.
Erstens, er ging hinab.
Er macht sich also die Mühe, diese drei Stockwerke hinunterzugehen, um dem nachzugehen, der rausgefallen
war.
Gibt es das bei uns noch, dass man denen nachgeht, die vielleicht nicht kommen oder die runtergefallen
sind, irgendwie im übertragenen Sinn?
So wie bei dem Thomas in Johannes 20, da kam nicht die Polizei, wo warst du denn?
Aber die gingen zu ihm, die trafen ihn und sagten, wir haben den Herrn gesehen, haben
wir etwas zu bringen von unserem Herrn für solche, die vielleicht hinuntergefallen sind,
die am Rang stehen oder zurückgeblieben sind, haben wir was zu bringen von dem Herrn, was
anderes kann doch die Herzen gar nicht erreichen.
Paulus geht hinunter.
Zweitens, da steht er viel auf ihm.
Er nahm Besitz von ihm, könnte man auch übersetzen, er fiel auf ihn, also er macht jetzt nicht
aus großer Distanz da irgendeine Belehrung oder irgendeine Aktion, sondern er fällt
auf ihn, er verbindet sich mit ihm, er nimmt sozusagen Besitz von ihm und das Dritte, er
umfasst ihn und ich meine, das zeigt doch etwas von Liebe in dieser Bemühung, er umfasst
ihn.
Umfassen ist das Gegenteil von wegstoßen, das ist Kennzeichen wahren Herdendienstes,
nachgehen, dann auch wieder dieses Besitz ergreifen, etwas weitergeben von dem, was
man selber hat und dann dieses Umfassen.
Und dann spricht er und sagt, beruhigt euch nicht, denn seine Seele ist in ihm, das heißt
nicht, dass er nicht wirklich tot gewesen wäre, aber er wurde wieder zum Leben erweckt.
Beunruhigt euch nicht.
Seht ihr, das ist hier interessant, der eine fällt und die vielen, ihr, euch, waren beunruhigt.
Ist das auch so, dass der eine und das, was mit ihm ist, dass uns das noch bewegt?
Ist das so, wie im Buch Ruth, als die Noomi zurückkam und dann zeigt nicht die ganze
Stadt mit dem Finger auf sie, sondern da geriet die ganze Stadt in Bewegung, wegen dieser
Frau.
Ich hörte das mal, ich möchte es einfach zur Ermutigung weitergeben, da war jemand
weggegangen von den Zusammenkünften der Gläubigen und es war schon eine ganze Zeit so, er kam
nicht mehr und dann war eine Beerdigung, die Nachfeier war im Versammlungslokal und da
kam er noch mal dorthin und da hat er gesehen, dass sein Name noch an dem Fach stand.
Man hatte den nicht abgerissen, man hatte den noch nicht aufgegeben und das hat ihn
so bewegt, dass er wiedergekommen ist.
Jetzt geht es mir nicht um den Namen an dem Fach, aber es geht mir um das, was in unseren
Herzen ist.
Wie lange denken wir an solche, die vielleicht nicht mehr kommen?
Beten wir noch für sie, persönlich und auch gemeinsam?
Merken sie, da ist eine echte Trauer darüber.
Nun das war hier so der Fall, wenn wir das anwenden, da war dieser Herdendienst da und
jetzt gibt es Heilung und jetzt steigen sie wieder hinauf und jetzt haben sie geschwisterliche
Gemeinschaft.
Wenn das in Vers 11 so steht, als er aber hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen
hatte, dann war das hier in Vers 11 nicht das Brotbrechen, das Gedächtnismahl.
Das haben wir am Anfang des Abschnittes gefunden.
Hier war es eine gemeinsame Mahlzeit, so ähnlich wie in diesem Haus in Emmaus, wo man den Herrn
Jesus erkannte am Brechen des Brotes.
Das war ja auch nicht das Abendmahl, das Gedächtnismahl, sondern das war eine normale Mahlzeit.
So haben sie geschwisterliche Gemeinschaft auch beim gemeinsamen Essen das Brot gebrochen
und gegessen.
Es geht also um eine gemeinsame Mahlzeit und sie reden noch weiter und zwar lange bis zum
Tagesanbruch und dann reißt Paulus ab.
Was lässt er zurück?
Trost von Gott.
Sie brachten den Knaben lebend und wurden nicht wenig getröstet.
Wenn wir diese Begebenheit einfach lesen, dann ist es ein Spiegel für uns, auch im
Blick auf das Zusammenkommen als Versammlung und es kann uns vielleicht auch noch einmal
neu Belebung geben.
Wir sind uns bewusst, wir sind auch in dieser Gefahr des Einschlafens, wie es bei diesem
jungen Mann der Fall war, aber der Herr möchte wieder Belebung schenken.
Es ist mir aufgefallen und da haben wir diesen Vers ja noch gelesen aus Offenbarung 3, dass
es da auch um Schlafen und Wachen geht.
Sei wachsam oder werde wachend, also schlaf nicht ein.
Es geht um die Botschaft an die Versammlung in Sardis und was die prophetische Schau dieser
sieben Ansprachen an die sieben Versammlungen angeht, ist Sardis die Beschreibung der Zeit
nach der Reformation, nicht der Reformation an sich, sondern das, was als Ergebnis der
Reformation übrig geblieben ist.
Und da sagt der Herr, ich kenne deine Werke, wieder anerkennt er das, was noch da war,
was Gutes da war, aber dann muss er diese schlimme, diese traurige Sache sagen, du hast
den Namen, dass du lebst und du bist tot.
Ein Bekenntnis, ein christliches Bekenntnis, ein Name, aber kein Leben, tot.
Das ist das, was kennzeichnend ist für Sardis.
Das ist auch das, was kennzeichnend ist für die Zeit nach der Reformation, für das, was
im Protestantismus aus der Reformation entstanden ist.
War ja von nicht langer Zeit, ein paar Jahre ist das jetzt her, war ja dieses Erinnern
an die Reformation und in Verbindung mit einer Reise war ich in Ulm im Dom oder Münster
oder Münster und da war eine große Collage mit vielen Tafeln über Martin Luther.
War manches Interessante über sein Leben dabei, aber was mich sehr erschüttert hat,
da war in dieser riesigen Kirche mit vielen Tafeln viel über Luther gesprochen, aber
über die Rechtfertigung aus Glauben fand man nichts.
Das wäre doch das, was Luther als erstes da hingeschrieben hätte, oder?
Das, wo er so gekämpft hat, was er gefunden hat, aus Gottes Wort, Rechtfertigung aus Glauben
und das findet man nicht mehr.
Der Name ist noch da, das Erinnern an große Gottesmänner wie Martin Luther, aber kein
Leben.
Das, was sie gebracht haben, ist weg, fehlt, verloren, ist nicht überall so, das sag ich
nicht, aber im Großen und Ganzen ist das so.
Das ist das, was kennzeichnend ist, was der Herr am Anfang sagen muss, den Namen, dass
du lebst und bist tot und jetzt hat er diese Belehrung, sei wachsam und stärke das Übrige,
das sterben will.
Was ist denn wohl damit gemeint, das Übrige, das sterben will?
Das können ja nicht Gläubige sein, die hier gemeint sind, denn Gläubige werden nicht
wieder verloren gehen.
Gläubige können nicht wieder das Leben verlieren.
Einer, der Leben aus Gott hat, wird es nie wieder verlieren, der wird in dem Sinn nie
mehr sterben, der kann sein, dass der durch den leiblichen Tod geht, aber da muss ja nicht
Stärkung sein, damit er das Leben aus Gott behält.
Ich meine, es geht nicht um Personen, sondern es geht um Wahrheit, das ist der Punkt und
wenn eine Wahrheit nach der anderen verloren geht, dann ruft Gott auf, sei wachsam und
stärke das, was auch noch in Gefahr steht, verloren zu gehen.
Und noch einmal fragen wir uns, kennen wir die Wahrheiten aus Gottes Wort noch?
Kennen wir eigentlich noch die Tatsache, dass die Versammlung himmlisch ist, in ihrem Charakter,
dass wir zum Himmel gehören und nicht zu dieser Erde?
Und so gibt es manche biblische Lehre und es ist wirklich die Gefahr, dass es verloren
geht.
Und da sagt der Herr Werde, wachend, schlaf nicht ein, dass diese Wahrheiten nicht verloren
gehen.
Und was muss er sagen, denn ich habe deine Werke nicht für vollkommen befunden vor meinem
Gott.
Die Werke nicht vollkommen, was bedeutet das, es kann bedeuten, dass vielleicht noch Werke
da sind, aber eben nicht mehr in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken, mit Gottes Wort.
Und was ist der Maßstab, ich habe deine Werke nicht für vollkommen befunden vor meinem
Gott.
Das ist der Maßstab.
Das Auge Gottes, Gott beurteilt, Gott bewertet und Gott beurteilt, ist das in Übereinstimmung
mit meinen Gedanken, mit der Lehre meines Wortes.
Und jetzt kommt dieser Aufruf, gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast.
Wir hätten vielleicht erwartet, dass hier steht, was du empfangen und gehört hast.
Wenn wir das so verstanden haben, stärke das Übrige, das sterben will, es geht um
Wahrheiten, die auch noch verloren gehen können, wo die Gefahr besteht, dann könnten wir denken,
gedenke, was du empfangen hast, aber der Herr sagt, gedenke, wie du empfangen und gehört
hast.
Wie hatten sie denn empfangen?
War das nicht eindeutig ein Wirken des Geistes Gottes, ein Wirken des Geistes Gottes, der
in diesen Glaubensmännern in der Reformationszeit gewirkt hat und was hat er benutzt?
Gottes Wort hat er benutzt und aus Gottes Wort haben sie die Dinge wieder entdeckt und wieder
für sich verstanden.
Und das ist das, wie du empfangen hast, empfangen und gehört.
Und dann kommt diese Aufforderung, bewahre es und tu Buße.
Die Warnung, die dann am Ende von Vers 3 kommt, wenn du nicht wachst, die macht deutlich,
dass die, die nicht wachen, in letzter Konsequenz Ungläubige sind, denn das Kommen des Herrn
wird angekündigt im Vergleich wie ein Dieb und der Herr kommt nicht wie ein Dieb für
die Glaubenden.
Ein Dieb kommt unerwartet und ein Dieb kommt, um zu schaden, aber wenn der Herr kommt zur
Entrückung, kommt er nicht, um zu schaden.
Dann wird er auch keinen der Seinen vergessen, egal wo sie sich befinden.
Es ist einfach falsch zu sagen, da und da darfst du nicht hingehen, wenn der Herr kommt,
wo soll er dich denn finden, der Herr findet uns überall, der wird keinen der Seinen zurücklassen
und wir sollten mit dem Kommen des Herrn zur Entrückung sowieso nicht irgendwie drohen.
Man droht doch auch nicht, der Bräutigam kommt und will dich heiraten, das ist doch
keine Drohung, oder?
Das Kommen des Herrn zur Entrückung, das ist auch keine Drohung für uns, das ist ein
Akt der Barmherzigkeit, das ist seine Gnade, die Barmherzigkeit erwarten zum ewigen Leben,
da meint Judas, das Kommen des Herrn zur Entrückung, da freuen wir uns drauf, aber der Herr kommt
durchaus wie ein Dieb, aber nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen,
so ist es auch in 1.
Thessalonicher 5, wenn sie sagen Friede und Sicherheit, dann kommt ein plötzliches Verderben
über sie.
Nun, die, die den Namen haben, dass sie Leben und Tod sind, die werden erleben, dass der
Herr Jesus kommt wie ein Dieb, aber der Appell ist doch da, sei wachsam, gedenke wie du empfangen
und gehört hast und bewahre es und tu Buße.
Geht das überhaupt noch?
Nun, wer damals in der Zeit von Sades lebte, hat vielleicht auch die Frage gestellt, geht
das überhaupt noch?
Und dann kommt Philadelphia und dann steht, du hast meinen Namen nicht verleugnet, du
hast mein Wort bewahrt, kommt es darauf an, eine große Kraft zu haben, nein, du hast
eine kleine Kraft, aber die kleine Kraft, die dürfen wir einsetzen, um das Wort zu
bewahren.
Das, was in Sades im Begriff stand, verloren zu gehen, das wurde in Philadelphia bewahrt.
Wir sind nicht Philadelphia, das sagen wir nicht von uns, aber wir wünschen, diese Zustimmung
des Herrn zu haben wie Philadelphia.
Wir leben auch nicht mehr in der Zeit von Philadelphia, wir leben in der Zeit von Laodizea,
das ist es, was die Christenheit kennzeichnet.
Aber es gibt bis heute diese Möglichkeit, wie Philadelphia von dem Herrn gefunden zu
werden.
Denn er sagt, haltet fest, was ihr habt, bis ich komme.
Muss ich in den letzten Monaten oft dran denken.
Der Herr hat nicht gesagt, bis Corona kommt, sondern der hat gesagt, bis ich komme.
Und es gibt einen Weg, wo wir die Wahrheit über Christus und die Versammlung festhalten
und verwirklichen können, bis er kommt.
Das macht diese Ansprache an Philadelphia deutlich.
Und möge der Herr uns neuen Mut schenken, neue Kraft, neue Frische, neue Energie aus
einem Herz, das schlägt für ihn, um persönlich, um als Jünger und auch um gemeinsam im Zusammenkommen
als Versammlung wirklich an ihm und seinem Wort festzuhalten und den Weg zu gehen, den
er uns in seinem Wort aufgeschrieben hat. …