Das Evangelium Gottes, das Reich Gottes, der Ratschluss Gottes
ID
eab024
Langue
DE
Durée totale
03:31:57
Nombre
3
Références bibliques
inconnu
Description
Diese dreiteilige Vortragsreihe handelt über die drei großen Themen:
1.) Das Evangelium Gottes
2.) Das Reich Gottes
3.) Der Ratschluss Gottes
Transcription automatique:
…
Liebe Geschwister, ich freue mich sehr, hier bei euch in Emden sein zu können und so der
Herr uns diese drei Abende schenkt, ein wenig über Gottes Wort nachzudenken.
Wir wollen uns an diesen drei Abenden mit drei sehr grundlegenden Wahrheiten des Neuen
Testamentes beschäftigen, die wir unter anderem und besonders im Dienst des Apostels Paulus
finden, nämlich heute Abend mit dem Evangelium Gottes, morgen Abend mit dem Reich Gottes
und am Sonntagabend, wenn wir noch hier sind, mit dem Ratschluss Gottes.
Wir wollen jetzt zunächst etwas lesen aus der Apostelgeschichte aus dem 20.
Kapitel, Apostelgeschichte 20 Vers 24, da sagt der Apostel Paulus zu den Ältesten in
Ephesus, aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst,
damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe,
zu bezeugen, das Evangelium der Gnade Gottes.
Und nun siehe, ich weiß, dass ihr alle, unter denen ich das Reich predigend umhergegangen
bin, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet.
Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein bin von dem Blut aller, denn
ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.
Zunächst soweit.
In diesem bemerkenswerten Kapitel gibt der Apostel Paulus den Ältesten von Ephesus einen
Rückblick über seinen Dienst, und zwar sowohl über die Art und Weise seines Dienstes als
auch über die Adressaten seines Dienstes, wie auch drittens über den Inhalt seines
Dienstes.
Und wir haben hier diese drei Punkte gefunden, über die wir an diesen drei Abenden ein wenig
nachdenken wollen, nämlich erstens das Evangelium der Gnade Gottes, das Paulus bezeugt hatte,
zweitens das Reich Gottes, das er gepredigt hatte, und drittens den Ratschluss Gottes,
den ganzen Ratschluss Gottes, den er verkündigt hatte.
Der Apostel Paulus hatte von dem Herrn Jesus einen ganz besonderen Dienst empfangen, unterschiedlich
von dem Dienst, den Johannes hatte, unterschiedlich von dem Dienst, den Petrus hatte.
In Kolosser 1 schreibt der Apostel Paulus, dass er ein Diener des Evangeliums war und
dass er ein Diener der Versammlung war.
Das heißt, der Dienst des Apostels Paulus richtete sich einerseits an die ungläubigen
Menschen, denen er das Evangelium von dem Heiland Jesus Christus verkündigt hat, Diener
des Evangeliums, aber er war auch ein Diener der Versammlung, das heißt, sein Dienst richtete
sich an die Gläubigen, und das finden wir auch hier in diesem Kapitel wieder.
In Vers 21 hatte der Apostel Paulus gesagt, dass er sowohl Juden als auch Griechen die
Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugte.
Das ist Diener des Evangeliums in diesem Sinne, dass er die gute Botschaft Gottes den verlorenen
Menschen brachte.
Aber zweitens war der Dienst des Apostels Paulus eben ganz besonders gerichtet auf die
Gläubigen, denen er Unterweisung gab, denen er fundamentale Wahrheiten mitgeteilt hatte.
Und drei dieser Wahrheiten haben wir in unseren Versen gefunden und mit denen wollen wir uns
ein wenig beschäftigen, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes, jetzt nicht, wie es sich
an die Ungläubigen richtet, sondern wie es sich an uns, die Gläubigen, richtet, zweitens
das Reich Gottes, das mit unserem praktischen Verhalten hier auf dieser Erde zu tun hat
– wir werden das, so Gott will, morgen Abend sehen – und drittens der Ratschluss Gottes,
der uns einen Blick tun lässt in das Herz Gottes, in das, was Gott bereitet hat für
seinen Sohn und für uns vor Grundlegung der Welt.
Nun, wir wollen jetzt, wenn wir uns mit dem Evangelium Gottes beschäftigen, zunächst
noch einmal drei Bibelstellen lesen, die erste aus dem Epheserbrief, Kapitel 1.
Wir lesen ab Vers 12, Epheser 1, Vers 12,
Damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben,
indem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils,
indem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem heiligen Geist
der Verheißung.
Dann aus dem ersten Korintherbrief, Kapitel 15, Vers 1,
Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch
angenommen habt, indem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet.
Vers 3, den ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe, dass Christus
für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften und dass er begraben wurde und dass
er auferweckt worden ist am dritten Tag.
Dann aus dem Römerbrief, Kapitel 1, Vers 1,
Paulus, Knecht Jesu Christi, berufender Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes, das er
durch seine Propheten in heiligen Schriften zuvor verheißen hat, über seinen Sohn, der
aus dem Geschlecht Davids gekommen ist, dem Fleisch nach, und erwiesen ist als Sohn Gottes
in Kraft, dem Geist der Heiligkeit nach durch toten Auferstehung Jesus Christus, unseren
Herrn.
Vers 15, so bin ich denn, so viel an mir ist, bereit will ich auch euch, die ihr in Rom
seid, das Evangelium zu verkündigen, denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn
es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl den Juden zuerst als auch den Griechen,
denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart, zu glauben, wie geschrieben steht, der Gerechte
aber wird aus Glauben leben.
Wenn wir uns jetzt mit dem Evangelium Gottes beschäftigen, dann möchte ich das gerne
tun unter zehn verschiedenen Überschriften, das hilft uns vielleicht das Thema ein wenig
zu strukturieren und zu gliedern und damit besser zu ergreifen und auch zu behalten.
Als erstes wollen wir uns einleitend ein wenig Gedanken über diesen Begriff Evangelium
machen.
Evangelium bedeutet gute Botschaft.
Es ist eine Botschaft Gottes an uns Menschen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie
gut ist.
Gott hat uns Menschen etwas zu sagen, das gut ist.
Wir haben in Epheser 1 gelesen, dass wir das Wort der Wahrheit gehört und angenommen
haben und das Evangelium eures heilt.
Das Wort der Wahrheit ist das Wort der Wahrheit über Gott und das Wort der Wahrheit über
Menschen.
Und wenn ein Mensch dieses Wort der Wahrheit hört, dann ist das zunächst einmal etwas
sehr Unangenehmes.
Wenn ein sündiger Mensch die Wahrheit über Gott hört, dass Gott ein heiliger und gerechter
Gott ist, wenn er die Wahrheit über sich selbst hört, dass er ein verlorener Sünder
ist und die Herrlichkeit Gottes nicht erreicht, dann ist das etwas, was den Sünder zu Boden
wirft, dieses Wort der Wahrheit.
Das ist dann, wenn ein Mensch ins Licht Gottes gestellt wird, dann erkennt er, wer Gott ist
und wie nichtsnützig er selbst ist.
Aber es ist nötig, dass wir als Sünder dieses Wort der Wahrheit hören, aber dann hören
wir auch das Evangelium unseres Heils und das ist die Antwort Gottes auf das Wort der
Wahrheit.
Das Wort der Wahrheit stellt uns ins Licht, aber das Evangelium unseres Heils gibt uns
die Möglichkeit vor diesem heiligen und gerechten Gott zu stehen.
Wir sind Sünder von Natur, wir haben böse Taten getan, wir haben alle gesündigt und
wir sind auch von Natur aus Sünder.
Deshalb brauchen wir Heil oder Errettung, dieses Evangelium unseres Heils und wir finden
dieses Evangelium ganz besonders im Römerbrief vorgestellt.
Im Evangelium beantwortet Gott die Bedürfnisse des Menschen.
Wenn wir am Sonntagabend über den Ratschluss Gottes nachdenken, dann sehen wir im Ratschluss
Gottes mit Ehrfurcht gesagt das Bedürfnis Gottes, Menschen bei sich im Vaterhaus zu
haben.
Der Blickwinkel beim Ratschluss Gottes geht von Gott aus, was Gott haben möchte, nämlich
Kinder und Söhne.
Wenn es um das Evangelium geht, dann sehen wir die Notwendigkeit und die Bedürfnisse
des Menschen.
Der Römerbrief zeigt uns, was wir Menschen brauchen, welche Stellung wir brauchen, um
gerecht zu sein vor Gott, das zeigt uns das Evangelium.
Der Epheserbrief zeigt uns mehr die Sichtweise Gottes, was Gott für sein Herz haben möchte,
nämlich Kinder und Söhne.
Nun, weil wir Sünder sind, kommt Gott im Evangelium zu uns mit einer guten Botschaft.
Gute Botschaft hatte Gott auch schon im Alten Testament für die Menschen.
Er hatte eine gute Botschaft für Adam und Eva, als sie in Sünde gefallen waren.
Er hatte eine gute Botschaft für Noah, als die Flut über diese Erde kommen sollte.
Er hatte eine gute Botschaft für das Volk Israel, als sie in der Knechtschaft in Ägypten
waren.
Er hatte eine gute Botschaft an das Volk Israel, als er ihnen den kommenden Erlöser
ankündigte.
Und doch ist das alles nicht das volle Evangelium, wie wir es im Neuen Testament finden.
Das volle Evangelium, wie ein Mensch vor Gott gerecht werden kann, das finden wir im
Alten Testament verheißen, das finden wir versprochen von Gott, aber das finden wir
offenbart im Neuen Testament.
In den Evangelien sehen wir, wie der Herr Jesus selbst davon spricht, wie er es ankündigt,
dass dieses Evangelium der ganzen Welt verkündigt werden sollte.
In der Apostelgeschichte sehen wir, wie die Jünger des Herrn Jesus dieses Evangelium
auch tatsächlich verkündigt hat und in den Briefen und das ganz besonders in den Schriften
des Apostels Paulus und wiederum besonders im Römerbrief finden wir dieses Evangelium
erklärt.
Nun denken vielleicht manche, ja, das Evangelium, das ist doch etwas für Ungläubige.
Das ist es auch, aber das Evangelium ist auch etwas für uns Gläubige.
Wir haben gelesen, dass der Apostel Paulus in Römer 1 sagt, dass er bereit war, denen,
die in Rom waren, das waren gläubige Menschen, das Evangelium zu verkündigen.
Das Evangelium ist nicht nur etwas für den Sünder, der Heil und Frieden findet, sondern
das Evangelium ist etwas, was uns als Christen eine sichere Stellung vor Gott gibt.
Wenn wir wissen wollen, wie wir vor Gott stehen, wie sicher unsere Stellung vor Gott ist, dann
müssen wir uns mit diesem Evangelium beschäftigen.
Wir haben das in 1 Korinther 15 gelesen, da wendet sich der Apostel Paulus auch an Gläubige,
an Brüder.
Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch
angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet.
Ich möchte euch auf vier Punkte aufmerksam machen.
Erstens.
Das Evangelium wird verkündigt, und zwar Gläubigen.
Zweitens.
Es wird angenommen.
Das, was Gott sagt, wird als wahr akzeptiert und angenommen.
Drittens.
Es wird gesagt, in diesem Evangelium steht ihr.
Das heißt, das Evangelium zeigt uns, welche Stellung wir vor Gott haben.
Wenn wir diese Stellung vor Gott, diese Position, die wir haben vor Gott, als ehemalige Sünder
sehen wollen, dann müssen wir uns mit dem Evangelium beschäftigen.
Und viertens heißt es, durch das ihr auch errettet werdet.
Nun sind wir nicht errettet.
Einerseits sind wir errettet, aber wenn es um die vollständige Errettung geht, die unseren
Körper mit einschließt, dann erwarten wir den Herrn Jesus noch als unseren Heiland oder
Erretter.
Und dieses Evangelium zeigt uns das vollständige Panorama unserer Errettung, die unser Teil
ist unserer Stellung vor Gott.
Das beinhaltet oder das ist das Panorama dieser guten Botschaft Gottes an uns Menschen.
Dieses Evangelium wird Evangelium Gottes genannt, das zeigt uns den Ursprung dieses Evangeliums.
Es wird das Evangelium Jesu Christi genannt, das zeigt uns das Zentrum dieses Evangeliums.
Dieses Evangelium wird das Evangelium der Gnade genannt, das zeigt uns das Wesen des
Evangeliums.
Es ist Gnade, in der Gott uns begegnet.
Nun zweitens wollen wir uns einmal die Frage stellen, wer ist denn eigentlich der Ursprung
dieses Evangeliums?
Nun diese Frage ist nicht schwierig zu beantworten.
Es heißt ja, das Evangelium Gottes an vielen Stellen und das will uns sagen, dass Gott
der Ursprung, der Initiator dieses Evangeliums ist.
Wenn wir uns am Sonntagabend mit dem Ratschluss Gottes beschäftigen, dann sehen wir, was Gott
in seinem Herzen hatte vor Grundlegung der Welt, um es uns Menschen zu schenken.
Aber diese Menschen, die Gott einmal bei sich im Vaterhaus haben möchte, waren in Sünde
gefallen.
Und deshalb brauchen wir dieses Evangelium.
Gott hat die Initiative genommen, um diese verlorenen Menschen zu retten, damit sie an
seinem Ratschluss teilhaben könnten und einmal als Kinder und Söhne im Vaterhaus
sein werden.
Dazu war das Evangelium das notwendige Mittel, sonst hätte der Ratschluss Gottes, wir drücken
das menschlich aus und mit aller Ehrfurcht, nicht in Erfüllung gehen können.
Gott hat die Initiative genommen.
Der Römerbrief macht uns sehr deutlich, dass da keiner ist, der Gott suche.
Wir Menschen hätten keine Initiative genommen und auch keine Initiative nehmen können,
Gott zu suchen.
Gott hat uns gesucht, es ist sein Evangelium, es geht alles von ihm aus.
Als Adam und Eva in Sünde gefallen war, da ist Gott derjenige, der sich aufmacht.
Wo bist du?
Gott sucht den Menschen und das tut Gott bis heute.
Im Evangelium kommt Gott mit guter Botschaft zu den Menschen.
Er wendet sich an uns.
Kein Mensch hätte diese Initiative ergriffen und hätte sie ergreifen können.
Es geht alles von Gott aus.
In Johannes 3, Vers 16, wir kommen gleich darauf noch einmal zurück, sagte Jesus diesen
wunderbaren und bekannten Vers, den auch ihr Kinder gut kennt, denn so sehr hat Gott
die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.
Auch da sehen wir die Initiative, wie sie von Gott ausgeht und da ist es das tiefste
Motiv seines Herzens, seine Liebe zu uns, die uns vorgestellt wird.
Gott hat die Welt geliebt, er hat seinen Sohn gegeben.
Alles geht von Gott aus.
Er ist der Ursprung dieser wunderbaren, guten Botschaft.
Der dritte Punkt soll uns ein wenig mit dem Wesen des Evangeliums beschäftigen.
Wir haben gelesen in Vers 16 des Römerbriefes, ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn
es ist Gottes Kraft.
Im Evangelium wird göttliche Kraft sichtbar, mehr noch wird Gottes Kraft sichtbar, wie
sie an Menschen wird.
Die Kraft Gottes können wir zum einen in der Schöpfung wahrnehmen.
Davon spricht uns auch Römer 1, Vers 20, das Unsichtbare von ihm wird geschaut, nämlich
in der Schöpfung, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit.
Wenn wir sehen, wie Gott die Welten ins Dasein rief, diese Schöpfung, dann sehen wir darin
Gottes Kraft.
Aber das Neue Testament zeigt uns nicht nur Gottes Kraft in der Schöpfung, sondern sie
zeigt uns auch, wie die Kraft Gottes an Menschen wird.
Epheser 1 spricht von der überschwänglichen Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden.
Da ist es göttliche Kraft an uns, in Verbindung mit der Errettung.
Epheser 3 spricht von der Kraft Gottes, die in uns wirkt, warum?
Damit wir den Ratschluss Gottes verstehen können.
Und 2.
Petrus 1 spricht von der Kraft Gottes, die für uns wirkt, sie hat uns nämlich alles
geschenkt für ein Leben in der Gottseligkeit.
Da haben wir Kraft Gottes an uns, in uns und für uns.
Hier im Evangelium, und das ist das Wesen des Evangeliums, wird die Kraft Gottes in
uns sichtbar.
Das Evangelium wird nicht nur in Kraft verkündigt, in der Kraft des Heiligen Geistes, davon spricht
der Apostel Paulus in 1. Thessalonicher 1, dass das Wort in großer Kraft da war, sondern
das Evangelium wirkt auch mit Kraft in einem Menschen, wenn er vom Tod zum Leben übergeht.
Wenn eine gewaltige göttliche Kraft, eine überschwängliche Größe von Kraft wird
sichtbar, wenn ein Mensch, der tot ist, zum Leben erweckt wird.
Und genau das ist, was Gott getan hat.
Er hat Christus aus den Toten auferweckt, das finden wir gerade in dieser Stelle in
Epheser 1, wo von der überschwänglichen Größe seiner Kraft die Rede ist.
Und die gleiche Kraft wirkt heute an uns.
Es ist göttliche Kraft, die in diesem Evangelium sichtbar wird.
Dieser Ausdruck Kraft, der da gebraucht wird, hat etwas zu tun mit Dynamit.
Und wir wissen, welche einer Kraft freigesetzt wird, wenn Dynamit explodiert.
Das ist in etwa das, was wir uns hier vorstellen müssen, das Evangelium ist Gottes Kraft.
Welche eine Kraft wird bis heute immer noch sichtbar, welche eine Kraft, die aus einem
Saulus einen Paulus machte, welche eine göttliche Kraft war nötig, um diesen Wechsel hervorzubringen,
dass derjenige, der ein Verfolger der Versammlung war, der ein Fanatiker war gegen die, die
Christus angenommen hatten, zu einem Diener des Evangeliums, zu einem Diener der Versammlung
zu machen.
Göttliche Kraft.
Ein vierter Punkt, den ich gerne vorstellen möchte, ist der Mittelpunkt und das Zentrum
dieses Evangeliums.
Wir haben das gelesen, Paulus, Knecht, Christi, Jesu, berufene Apostel abgesondert zum Evangelium
Gottes, jetzt lasse ich den Klammersatz weg, über seinen Sohn.
Liebe Geschwister, wenn wir uns mit dem Evangelium beschäftigen, dann können wir das nur tun,
wenn wir sehen, dass der Mittelpunkt dieses Evangeliums der Herr Jesus und sein Werk ist.
Es ist unmöglich, dass wir uns mit dieser Wahrheit des Evangeliums theologisch auseinandersetzen,
ohne zu sehen, dass der Herr Jesus der Mittelpunkt dieses Evangeliums ist.
Dann ist diese Wahrheit wie ein intellektuelles Gepäckstück, das wir mit uns herumtragen.
Übrigens ist das mit jedem Aspekt der Wahrheit des Neuen Testamentes so.
Ich darf das vielleicht den jungen Brüdern mal sagen, wenn ihr Bibelstudium betreibt
und euch mit einem Gegenstand der Wahrheit Gottes beschäftigt, dann stellt euch immer
die Frage, in welch einer Verbindung steht Christus mit dieser Wahrheit.
Das ist der Schlüssel zum Verständnis für jede Seite der Wahrheit, die Gott uns im Neuen Testament vorstellt.
Ob du dich mit der Versammlung beschäftigst, ob du dich mit der Taufe beschäftigst, ob
du dich mit dem Evangelium beschäftigst, ob du dich mit dem Dienst beschäftigst, es
ist immer so, dass wir uns zunächst einmal fragen sollten, was hat der Herr Jesus damit zu tun?
Der Herr Jesus ist der wunderbare Mittelpunkt dieses Evangeliums.
Es ist das Evangelium Gottes über seinen Sohn.
Es geht erstens um die Person des Herrn Jesus und es geht zweitens um das Werk des Herrn Jesus.
Wenn es um die Person des Herrn Jesus geht, dann haben wir hier gelesen in dem Klammersatz
in Vers 3, der aus dem Geschlecht Davids gekommen ist, dem Fleisch nach und erwiesen
ist als Sohn Gottes in Kraft dem Geist der Heiligkeit nach.
Das Evangelium zeigt uns den Herrn Jesus in seiner Menschheit und in seiner Gottheit.
Diese beiden Seiten haben wir hier vorgestellt, als aus dem Geschlecht Davids gekommen, dem
Fleisch nach, als Mensch.
Der Herr Jesus ist Mensch geworden.
Damit diese gute Botschaft Gottes uns Menschen erreichen konnte, musste der Herr Jesus Mensch
werden.
Gott ist einer und einer Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch, Christus, Jesus.
Gott ist Mensch geworden, um zu uns Menschen zu kommen.
Der Herr Jesus musste sterben und Gott kann nicht sterben.
Der Herr Jesus ist Mensch geworden, um sterben zu können, um dieser eine Mittler zwischen
Gott und Mensch zu werden.
Gott war in Christus die Welt mit sich versöhnend, das heißt, er hat in dem Herrn Jesus als Mensch
auf dieser Erde uns Menschen die Hand der Versöhnung hingereicht, damit wir zu ihm
kommen könnten.
Aber dieser Mensch, Christus, Jesus, ist zugleich der Sohn Gottes.
Als Sohn Gottes ist er in Kraft erwiesen.
Er ist Sohn Gottes und auch das war notwendig.
Der Herr Jesus hat sein Leben gegeben und hat es wiedergenommen.
Das war notwendig, denn kein Mensch hätte einen Menschen erretten können, wenn dieser
Mensch nicht zugleich Gott gewesen wäre und der Jesus ist Gott und Mensch in einer
Person.
Ein wunderbares Geheimnis, das wir nicht ergründen können, wir können das nicht auseinander
dividieren, das wollen wir auch überhaupt nicht, dann würden wir in die Bundeslade
hineinschauen, die ein wunderbares Bild davon ist, dass der Herr Jesus Gott und Mensch in
einer Person ist, dieses reine Gold, ein Bild seiner Gottheit, seiner göttlichen Herrlichkeit
und das Akazienholz, ein Bild seiner Menschheit, diese beiden Seiten stehen hier so nah beieinander
im Evangelium.
Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, wir singen das in einem Lied, Gott wurde Mensch.
O welch Erbarmen, du sein Volk, bete staunend an.
Aber es ist nicht nur die Person des Herrn Jesus, die das Wesen des Evangeliums ausmacht,
sondern es ist auch sein Werk.
Und wenn wir noch einmal ganz kurz 1. Korinther 15 aufschlagen, dann haben wir dort diese
drei großen Tatsachen über das Werk des Herrn Jesus gelesen.
Vers 3, Christus ist für unsere Sünden gestorben, nach den Schriften, das ist das erste, zweitens
er wurde begraben und drittens er ist auferweckt worden am dritten Tag.
Das sind drei ganz große Wahrheiten über das Werk des Herrn Jesus und die sind alle
drei wichtig.
Er ist erstens gestorben, zweitens begraben worden und drittens wurde er auferweckt.
Dass er sterben musste für unsere Sünden, um Sündung zu tun, das verstehen wir alle
sehr gut.
Ohne den Tod des Herrn Jesus hätte kein Mensch gerettet werden können.
Dass das wichtig und fundamental ist, ist uns sicherlich allen klar, auch den Kindern,
die heute Abend hier sind.
Der Herr Jesus ist für uns gestorben, für uns in den Tod gegangen, den Tod, den wir
verdient hatten, den hat er auf sich genommen.
Aber zweitens ist er auch begraben worden.
Warum ist das so wichtig, dass der Herr Jesus begraben worden ist?
Das ist deshalb wichtig, damit überhaupt kein Zweifel an seinem Tod aufkommen konnte.
Er war drei Tage im Grab.
Niemand kann behaupten, der Herr Jesus sei nicht wirklich gestorben, er sei nur scheintot
gewesen.
Er war drei Tage im Grab und deshalb wird uns auch in den Evangelien das so deutlich
und klar berichtet, dass er begraben wurde.
Er war wirklich tot.
Das Begräbnis ist ein Beweis davon und drittens, der Herr Jesus ist auferweckt.
Ihr Lieben, das ist fundamental wichtig, dass der Herr Jesus auferweckt worden ist.
Warum?
Weil die Auferweckung das Siegel Gottes ist oder der Beweis Gottes, dass das Werk des
Herrn Jesus angenommen worden ist.
Stellen wir uns einen Augenblick lang vor, der Herr Jesus wäre gestorben und begraben
und damit wäre Ende.
Was wäre denn dann mit unserer Sicherheit?
Woher wüssten wir, dass das Werk des Herrn Jesus angenommen wäre?
Wir wüssten es nicht.
In der Auferweckung des Herrn Jesus hat Gott das Werk des Herrn Jesus bestätigt.
Deshalb sagt Paulus auch in Römer 4 am Ende, dass er unserer Übertretungen wegen dahin
gegeben worden ist, unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.
Diese beiden Dinge und das Begräbnis dazwischen, diese drei Dinge sind fundamentale Wahrheiten,
die das Wesen des Evangeliums ausmachen.
Die fünfte Frage oder der fünfte Punkt ist, dass wir im Evangelium etwas sehen über die
Reichweite der Botschaft Gottes.
Wir haben gelesen, es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst
als auch dem Griechen.
Im Evangelium Gottes richtet Gott seine gute Botschaft nicht mehr an ein Volk, an das Volk
der Juden.
Das war das Volk Gottes im Alten Testament, sondern im Evangelium Gottes kommt Gott mit
guter Botschaft zu allen Menschen.
Titus 2 sagt uns, die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Im Evangelium Gottes wendet sich Gott mit guter Botschaft an alle Menschen.
Alle Menschen können dieses Wort hören.
In Römer 5, Vers 18 lesen wir, also nun wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen
zur Verdammnis gereichte, so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung
des Lebens.
Gott war in Christus, haben wir eben schon den Vers zitiert, die Welt mit sich versöhnend.
Johannes 3, Vers 16, so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe.
Im Evangelium Gottes kommt Gott mit guter Botschaft zu allen Menschen.
Die Gnade Gottes, die sich in dem Herrn Jesus offenbart, ist eine Gnade, die sich allen
Menschen gegenüber erweist.
Jeder kann kommen, der Herr Jesus hat Söhnung getan, er hat sein Leben gegeben, in diesem
Sinn, als Lösegeld für alle, lesen wir im ersten Timotheusbrief, er hat sein Leben gegeben
als Lösegeld für alle, heißt im Hinblick auf alle, nicht stellvertretend für alle,
sondern im Hinblick auf alle.
Das heißt, dass jeder Mensch kommen kann.
Die Gnade Gottes kennt keine Grenzen, dass sie von vornherein Menschen ausschließt.
Im Hinblick auf alle Menschen ist der Herr Jesus gestorben, egal welcher Herkunft, egal
welches Geschlecht, egal welche soziale Stellung, der Herr Jesus ist in diesem Sinn für oder
im Hinblick auf alle gestorben, das können wir gar nicht genug betonen.
Gerade wenn wir das Lukasevangelium lesen, wo wir besonders finden, wie Gott in Christus
war, die Welt mit sich versöhnend, sehen wir, wie die Gnade Gottes ausgeht zu allen
Menschen.
Wenn wir einmal an Begebenheiten denken, die uns nur Lukas zeigt, die wir nicht in den
anderen Evangelien finden, dann sehen wir gerade diese Gnade Gottes.
Denken wir an den unter die Räuber gefallenen in Lukas 10, wird nur im Lukasevangelium
berichtet.
Denken wir an die Gnade, die dem verlorenen Sohn zuteil wurde, Lukas 15.
Denken wir an die sogenannte Schecher Gnade, die der Verbrecher am Kreuz bekam in letzter
Sekunde seines Lebens, als er sich an den Heiland wandte, das ist die Gnade Gottes erschienen
in Christus, heilbringend für alle Menschen, im Hinblick auf alle Menschen.
Aber ebenso, wie wir lesen, dass der Herr Jesus sein Leben gegeben hat als Lösegeld
für alle, im Hinblick auf alle, lesen wir auch an anderer Stelle, dass er sein Leben
als Lösegeld für viele gegeben hat.
Das steht im Markus Evangelium oder Jesaja 53, schon im Alten Testament, er hat sein
Leben gegeben als eine Sühnung, als ein Sühngeld für, er hat die Übertretungen, Entschuldigung,
er hat die Übertretungen vieler getragen, vieler getragen.
Das sind diejenigen, die das Werk des Herrn Jesus annehmen.
Sühnung ist geschehen im Hinblick auf alle, jeder kann kommen, aber stellvertretend wird
das Werk des Herrn Jesus nur denen zugerechnet, die es auch tatsächlich im Glauben annehmen.
Und das führt uns gleich zu dem sechsten Punkt, nämlich die Frage, auf welchem Weg
kann denn nun ein Mensch dieses Evangelium, diese gute Botschaft Gottes annehmen?
Ich habe es gerade schon gesagt, im Glauben.
Es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.
Der Weg, dieses Heil zu bekommen, das Gott im Evangelium anbietet, der Weg ist der Glaube.
Der Glaube ist wie eine Hand, die das annimmt, was Gott sagt, was Gott über seinen Sohn
sagt.
Der Glaube nimmt das Zeugnis Gottes über seinen Sohn an.
Und wisst ihr, Glaube schließt Werke aus.
Das macht uns, der Römer rief klar, das macht uns ganz besonders der Galater rief klar.
Der Glaube schließt Werke aus.
Und ich denke, viele von uns sind in einem gläubigen Elternhaus groß geworden und dieser
Gedanke fällt uns nicht so schwer.
Aber vielen Menschen, die dieses Vorrecht, was viele von uns gehabt haben, nicht hatten,
fällt dieser Gedanke unendlich schwer, das Evangelium Gottes im Glauben annehmen.
Der Mensch von Natur aus möchte etwas tun, um etwas zu bekommen, aber Gott sagt, ihr
könnt nichts tun.
Das, was ich euch anbiete, ist umsonst.
Wenn in dieser Welt etwas umsonst ist, dann müssen wir aufpassen, dann ist es meistens
billig oder es ist ein Trick dahinter.
Aber das Angebot Gottes ist nicht deshalb umsonst, weil es so billig ist, sondern es
ist deshalb umsonst und nur auf dem Weg des Glaubens zu bekommen, weil es für uns Menschen
unbezahlbar ist.
Das Wasser des Lebens, das wir umsonst nehmen, ist kein billiges Wasser, das ist unbezahlbar.
Gott hat bezahlt, was wir nicht zahlen konnten, mit dem Blut seines eigenen.
Der Jesus hat bezahlt, was wir nicht zahlen konnten.
Deshalb ist das Evangelium Gottes umsonst.
Deshalb ist es nur auf dem Weg des Glaubens zu erhalten.
Dieses Prinzip Glauben und Werke, das finden wir schon in dem ersten Brüderpaar in der
Bibel vorgestellt, in Kain und in Abel.
Kain kam mit der Frucht seiner eigenen Hände, und das ist es, was unzählige Menschen versuchen,
Gott etwas zu bringen, aus ihrem eigenen Verdienst heraus, und sie scheitern.
Gott hat das Opfer Kains nicht angenommen.
Abel kam mit dem, was Gott ihm in die Hand gegeben hatte, mit einem Opfer, und dieses
Opfer war Gott wohlannehmlich.
Er tat es, wie uns Hebräer 11 sagt, durch Glauben.
Die siebte Frage oder der siebte Punkt, was ist denn eigentlich das Ziel des Evangeliums?
Welch ein Ziel hat Gott, wenn er uns gute Botschaft gibt?
Dieses Ziel wird uns auch hier in Römer 1 mitgeteilt.
Es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.
Deshalb das Evangelium eures Heils.
Gott möchte uns heil bringen.
Nun, heil ist das gleiche Wort wie Errettung.
Heil ist das gleiche Wort wie Seligkeit.
In älteren Bibelübersetzungen finden wir dieses Wort Seligkeit des Öfteren.
Heil, Errettung, Seligkeit, das geht alles auf das gleiche griechische Wort zurück.
Nun, was bedeutet Heil?
Was bedeutet Errettung?
Der Hebräerbrief sagt uns, dass dieses Heil ein großes Heil ist.
Judas schreibt von einem gemeinsamen Heil.
Nun, das Heil ist natürlich ein großes Heil, weil es so einen großen Wert hat.
Das Heil ist eine persönliche Sache und doch etwas, was wir auch zusammen genießen
und woran wir uns zusammen erfreuen können.
Es ist die Antwort Gottes auf den Zustand des Sünders von Natur.
Das ist Heil oder Errettung.
Das ist, dass Gott uns aus unserem natürlichen Zustand herausnimmt
und uns etwas ganz Neues schenkt.
Wir alle hatten Schuld aufgehäuft und wir brauchten Vergebung.
Das ist eine Seite dieses Heils.
Wir alle befanden uns in der Knechtschaft, in der Knechtschaft der Sünde,
in der Knechtschaft Satans und wir brauchten Befreiung,
eine andere Seite dieses Heils.
Wir alle waren Feinde Gottes und wir brauchten Frieden mit Gott.
Der Jesus hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes,
wieder eine Seite dieses Heils, dass wir Frieden haben.
Wir Menschen hatten die Verdammnis verdient und wir brauchten Rechtfertigung.
In dem Herrn Jesus haben wir diese Rechtfertigung.
Wir Menschen von Natur aus waren unrein, verunreinigt und wir brauchten Heiligung.
Das hat Gott uns auch geschenkt, wieder eine Seite unseres Heils.
Wir Menschen hatten uns von Gott entfremdet und entfernt.
Wir brauchten Versöhnung und auch das hat Gott uns in dem Herrn Jesus geschenkt.
Heil ist also das umfassend, was Gott uns gegeben hat,
was wir als Sünder nötig hatten.
Und es ist ein wunderbarer Fächer, der sich vor uns auftut,
wenn wir uns mit den unterschiedlichen Seiten dieses Heils beschäftigen.
Vergebung, Erlösung, Frieden mit Gott, Rechtfertigung, Heiligung,
Versöhnung.
Wir können das jetzt nicht alles erklären heute Abend,
das würden Abende für sich sein.
Aber ich möchte auch hier mal wieder gerade die jungen Leute motivieren,
dass ihr euch mal mit diesem Heil Gottes beschäftigt.
Es gibt ein ausgezeichnetes Buch von Bruder Hole,
das heißt das große Heil Gottes.
Das kann ich jedem jungen Bruder, jeder jungen Schwester nur ans Herz legen.
Dieses Buch gründlich zu studieren, da bekommen wir Fundament unter die Füße,
was dieses wunderbare Heil betrifft.
Dieses Heil hat natürlich auch unterschiedliche Blickrichtungen.
Es gibt eine rückwärtsgewandte Blickrichtung in diesem Heil.
Gott sagt uns in seinem Wort, wir sind errettet.
Das ist besonders die Seite, die uns der Epheserbrief vorstellt,
dass wir errettet sind im Hinblick auf die Ewigkeit,
im Hinblick auf unsere Seele.
Wir sind errettet.
Wir sehen in diesem Heil einen gegenwärtigen Aspekt,
dass wir errettet werden aus den Gefahren, die uns auf dem Weg drohen.
Und wir sehen in diesem Heil auch einen auf die Zukunft gerichteten Aspekt,
dass wir gerettet werden, wenn der Herr Jesus als Heiland kommt,
um unseren Leib der Niedrigkeit umzugestalten.
Dieses Heil ist in der Tat ein großes Heil.
Und noch einmal, es lohnt sich wirklich, sich gerade damit zu beschäftigen.
Ein Fundament, das wir uns erarbeiten für unser ganzes Leben,
wenn dieses große Heil in unseren Augen immer größer wird.
Nun, wir kommen zum achten Punkt, einem ganz wichtigen Punkt.
Was ist der Inhalt des Evangeliums?
Nun, wenn ich euch jetzt fragen würde, was ist der Inhalt des Evangeliums,
dann würden vielleicht viele antworten, das ist die Liebe Gottes.
Und das ist natürlich auch nicht ganz falsch.
Wir würden Johannes 3, Vers 16 zitieren und es ist manchmal gesagt worden,
Johannes 3, Vers 16 ist das Evangelium in einer Nussschale.
Gott hat die Welt geliebt und seinen eingeborenen Sohn gesandt,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Aber wenn wir in den Römerbrief sehen, wo wir das Evangelium Gottes über seinen Sohn finden,
dann müssen wir lange warten, bis wir von der Liebe Gottes lesen.
In Kapitel 5 wird tatsächlich von der Liebe Gottes gesprochen,
dass Gott seine Liebe darin unter Beweis stellt, dass er seinen Sohn für seine Feinde gegeben hat,
dass seine Liebe ausgegossen ist in unsere Herzen.
Aber bevor wir etwas über die Liebe Gottes hören, zeigt uns das Evangelium etwas ganz anderes.
Was haben wir gelesen in Kapitel 1, Vers 17?
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart.
Ihr Lieben, der Inhalt des Evangeliums ist nicht zuerst die Liebe Gottes,
so wichtig, so unendlich wichtig diese Liebe Gottes auch ist.
Sie war das Motiv des Handelns Gottes.
Aber der Inhalt des Evangeliums, dieser guten Botschaft Gottes an uns, ist Gottes Gerechtigkeit.
Hierauf stellt die Frage, wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?
Und das Evangelium gibt uns in seinem Inhalt gerade auf diese Frage eine Antwort.
Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?
Im Evangelium wird Gottes Gerechtigkeit offenbart und zwar in Gnade.
Wir lesen in Vers 18, dass Gottes Zorn vom Himmel her offenbart wird.
Ja, der Zeitpunkt wird kommen, wo Gott seine Gerechtigkeit im Zorn offenbart,
wo Gott seine Gerechtigkeit im Gericht offenbart.
Aber im Evangelium zeigt sich Gottes Gerechtigkeit in Gnade.
Was ist eigentlich Gottes Gerechtigkeit?
Was ist das für eine Gerechtigkeit, die im Evangelium offenbart wird?
Das ist nicht die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.
Der Zorn Gottes ist ja auch nicht der Zorn, der vor Gott gilt.
Das ist uns sofort klar, wenn wir das in Vers 17 lesen.
Niemand würde sagen, der Zorn Gottes ist der Zorn, der vor Gott gilt.
Das ist Gottes Zorn.
So ist die Gerechtigkeit auch nicht die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt,
sondern es ist Gottes eigene Gerechtigkeit.
Das ist ein Begriff aus der Justiz, der gerade hier im Römerbrief immer wieder benutzt wird.
Von einem Richter erwartet man, dass er ein gerechtes Urteil spricht,
dass er allen Belangen gerecht wird.
Gottes Gerechtigkeit bedeutet, dass Gott seinem Wesen gegenüber gerecht ist.
Das schließt aus, dass wir von einem lieben Gott reden,
wie viele Menschen das tun, der mal eine 5 gerade sein lässt.
Nein, Gott ist gerecht.
Er beurteilt alle Dinge in einer richtigen Art und Weise, so wie sie mit ihm übereinstimmen.
Nun lesen wir im ersten Johannesbrief, dass Gott Licht ist und dass Gott Liebe ist.
Beides ist wahr.
Allerdings lesen wir nicht, dass Gott gerecht ist in diesem Sinne.
Gott ist Gerechtigkeit, das lesen wir nicht.
Wohl, dass Gott gerecht ist, aber nicht Gott ist Licht, Gott ist Liebe, Gott ist Gerechtigkeit.
In diesem Sinne sehen wir Gottes Gerechtigkeit nicht,
ich sage das jetzt sehr vorsichtig und mit Ehrfurcht,
als eine innere, absolute Eigenschaft Gottes, so wie er Licht und Liebe ist,
sondern Gerechtigkeit Gottes zeigt sich immer im Handeln mit anderen.
Wenn Gott handelt mit anderen, dann handelt er in Gerechtigkeit.
Und bevor wir jetzt sehen, wie Gott mit uns im Evangelium in Gerechtigkeit handelt,
indem er uns nämlich rechtfertigt, müssen wir zuerst sehen, wie Gott mit seinem Sohn gehandelt hat.
Da sehen wir nämlich, was Gerechtigkeit bedeutet.
Wir lesen in 1. Petrus 2, dass der Herr Jesus sich dem übergeben hat, der Recht oder Gerecht richtet.
Liebe Geschwister, wenn wir sehen wollen, wie gerecht Gott ist, dann müssen wir nach Golgatha gehen.
Da sehen wir, wie gerecht Gott ist.
Als der Herr Jesus in den drei Stunden der Finsternis mit unserer Schuld und Sünde beladen hing
und ausrief, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Da hat Gott keine Antwort gegeben.
Ist das ein Gott der Liebe, der seinen Sohn dort straft und der keine Antwort gibt auf den Notschrei seiner Seele?
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ihr Lieben, das ist ein Gott, der in Gerechtigkeit handelt.
Als Christus mit unseren Sünden beladen vor Gott war, da musste Gott ihn strafen.
Da hat Gott ihn gestraft.
So gerecht ist Gott, dass er den Ruf des Herrn Jesus dort nicht beantwortet.
Finsternis war über dieser Erde, der Jesus hat das volle Gericht über unsere Sünden getragen.
So gerecht ist Gott, dass er ihm nichts erspart hat.
In den Staub des Todes legst du mich.
So gerecht ist Gott.
Aber Gott war dem Herrn Jesus gegenüber auch so gerecht,
dass er ihn aus den Toten auferweckte.
Du wirst nicht zusehen, dass dein Frommer die Verwesung sehe.
So gerecht war Gott auch, dass er den, der keine Sünde getan hatte, auferweckte.
Und es ist ein Zeichen von Gottes Gerechtigkeit, dass er ihn zu seiner Rechten erhöhte.
Davon spricht der Jesus selbst, ich glaube, in Johannes 16.
So gerecht ist Gott.
Und weil Gott dem Herrn Jesus gegenüber so gerecht war,
deshalb lesen wir jetzt in Römer 3 diese für uns unbegreiflichen Worte.
Wir lesen mal ab Vers 24.
Wir werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung,
die in Christus Jesus ist, den Gott dargestellt hat,
als ein Sündenmittel durch den Glauben an seinen Blut.
Und jetzt kommt es zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit,
dass er gottgerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.
Können wir das begreifen?
Gott ist nicht nur ein Gott der Liebe, der uns die Sünden vergibt und seinen Sohn gibt,
sondern Gott ist gerecht, wenn er den rechtfertigt, der an den Herrn Jesus glaubt.
Warum ist Gott gerecht, wenn er uns die Sünden vergibt?
Ein gerechter Gott wird keine Sünde zweimal bestrafen.
Und weil er meine Sünden an dem einen Gerechten bestraft hat,
bestraft Gott diese Sünde nicht zweimal.
Wer seine Hände im Glauben auf das Werk des Herrn Jesus legt und sagt,
Herr Jesus, das tats du für mich,
den bestraft Gott nicht ein zweites Mal für das, was er bereits an dem Herrn Jesus bestraft hat.
Und deshalb lesen wir im ersten Johannesbrief, wenn wir unsere Sünden bekennen,
so ist Gott gnädig und lieb, dass er uns die Sünden vergibt.
Nein, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt.
Gott ist treu und gerecht, wenn wir unsere Sünden bekennen, dass er sie uns vergibt.
Warum ist Gott treu und gerecht?
Weil er die Sünden bereits an dem Herrn Jesus bestraft hat und Gott straft nicht zweimal.
Deshalb erklärt Gott den für gerecht, das bedeutet rechtfertigen,
für gerecht erklären, der an den Herrn Jesus glaubt.
Ich möchte ein schwaches Bild gebrauchen, um uns das deutlich zu machen.
Können auch die Kinder gut verstehen.
Da wird eine Geschichte erzählt von einem alten Araberfürsten vor vielen hundert Jahren,
der in einem kleinen Reich regierte.
Ein guter Regent, aber auch ein strenger Regent, der für seine Gerechtigkeit bekannt war.
Und er hatte einen Erlass herausgegeben, dass derjenige, der stiehlt, 20 Peitschenhiebe bekommen sollte.
Und das waren Peitschenhiebe auf den nackten Rücken, die an das Äußerste gingen.
Eines Tages, dieser Fürst war gleichzeitig der oberste Richter, bringt man einen jungen Mann zu diesem Fürsten.
Und er erschrickt, als er ihn sieht, es ist sein eigener Sohn.
Der eigene Sohn hat er gestohlen.
Und nun war man gespannt, welch ein Urteil der Fürst und Richter sprechen würde.
Er war bekannt dafür, dass er ein guter Richter war, aber auch ein gerechter Richter.
Nun, nachdem klar war, dass der junge Mann tatsächlich schuldig war,
hat der Vater seinen Sohn zu 20 Peitschenhieben am nächsten Morgen verurteilt.
Der junge Mann wurde in Gewahrsam genommen über die Nacht.
Wir können uns vorstellen, dass er sicherlich nicht gut geschlafen hat.
Von seiner Zelle aus konnte er durch einen kleinen Spalt auf den Hof sehen
und als es morgens früh hell wurde, merkte er, dass da auf dem Hof viel Bewegung war,
dass da Menschen umhergingen, aber er konnte nur wenig erkennen.
Aber dann hörte er plötzlich, wie Peitschenhiebe knallten.
Und er zählte mit 1, 2, 3, 18, 19, 20 Peitschenhiebe.
Er wusste nicht, was passiert war.
Kurze Zeit später geht seine Zellentür auf und es kommt sein Wärter herein und sagt,
junger Mann, Sie sind frei. Ihre Strafe hat ein anderer getragen.
Und der junge Mann geht nach draußen und sieht seinen eigenen Vater
mit blutüberströmten Rücken auf der Erde liegen.
Er war frei. Der Vater hatte die Strafe für ihn getragen.
Es war gerecht, dass er frei ausging.
Und es war doch gleichzeitig die Liebe seines Vaters.
Da sehen wir, wie Gerechtigkeit und Liebe, wie Licht und Liebe sich begegnen.
Ein schwaches Bild dessen, was Gott getan hat.
Ein schwaches Bild dessen, was der Herr Jesus für uns getan hat.
Er hat bezahlt, was wir nicht zahlen konnten.
Gott hat seine Gerechtigkeit an ihm erwiesen.
Und Gott ist jetzt gerecht, dass er den rechtfertigt, der an ihn glaubt.
Gleichzeitig sehen wir in diesem Bild einen wunderbaren Hinweis auf das, was Stellvertretung bedeutet.
Ein anderer getragen, was uns den ewigen Tod eingebracht hätte.
Das hat der Herr Jesus am Kreuz getan,
welcher selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.
Das wird gleich in 1. Petrus 2 gesagt, nachdem wir dort lesen,
dass der Herr Jesus sich dem übergeben hat, der gerecht richtet.
Was sollen wir nun hierzu sagen, wenn Gott für uns ist?
Wer wie der uns? Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont,
sondern ihn für uns alle dahin gegeben hat,
wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Gottes Gerechtigkeit offenbart im Evangelium.
Liebe Freunde, haben wir alle diese Gerechtigkeit Gottes in dem Herrn Jesus erlangt?
Sind wir alle gerechtfertigt?
Können wir alle sagen, Gott ist es, der rechtfertigt, der mich gerechtfertigt hat,
der mich für gerecht erklärt,
sowohl im Hinblick auf meine Sünden, als auch im Hinblick auf die Sünde?
Wer gestorben ist, lesen wir in Kapitel 6, ist freigesprochen oder gerechtfertigt von der Sünde,
also Rechtfertigung, kann das jetzt nicht ausführen, im Blick auf Sünden und Sünde.
Wer gerechtfertigt ist, hat Frieden mit Gott.
Haben wir alle diesen Frieden mit Gott? Genießen wir diesen Frieden mit Gott,
den uns das Evangelium bringt, dieses Evangelium unseres Heils?
Aber ich möchte noch zum Schluss auf zwei weitere Punkte eingehen.
Dieses Evangelium der Gnade Gottes, dieses Evangelium unseres Heils,
ist sicher etwas, was uns zutiefst dankbar macht.
Aber es ist auch etwas, was Folgen haben sollte für unser Leben.
Wenn wir einmal ganz kurz Römer 12 aufschlagen, dann wird uns da etwas von unseren praktischen Folgen für unseren Wandel gezeigt.
Das ist der neunte Punkt, den ich noch kurz behandeln möchte,
dass die Annahme des Evangeliums praktische Folgen hat für unseren Wandel.
Da sagt der Apostel Paulus, ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes,
eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges Gott, wohlgefälliges Schlachtopfer.
Mit diesem Vers wird der ganze praktische Teil des Römerbriefs eingeleitet.
Ich ermahne euch nun, und zwar durch die Erbarmungen Gottes.
Wo sehen wir die Erbarmungen Gottes? Im Evangelium.
Da sehen wir das Erbarmen Gottes gegen uns in seiner Gerechtigkeit,
Gerechtigkeit in Gnade, die Erbarmungen Gottes.
Aber durch die Erbarmungen Gottes werden wir jetzt zu einem praktischen Wandel aufgefordert,
zu einer dankbaren Hingabe an Gott, das ist Römer 12.
Zu einem weisen Umgang mit den Ungläubigen, das ist Römer 13.
Und zu einem liebevollen Umgang mit unseren Geschwistern, das ist Römer 14.
Aber dieser Umgang, dieses Verhältnis zu Gott, zu den Ungläubigen und zu den Gläubigen,
das basiert auf den Erbarmungen Gottes.
Ich ermahne euch nun, durch die Erbarmungen Gottes so zu leben.
Weil wir das Evangelium unseres Heils angenommen haben, sind wir nicht nur dankbar,
sondern hat das Auswirkungen auf unseren Wandel, hat das Auswirkungen auf unser Verhalten,
unsere Praxis soll zeigen, dass wir mit Christus gestorben sind,
dass wir mit ihm begraben sind, aber auch, dass wir mit ihm auferweckt sind.
Das waren, wenn wir uns erinnern, die drei großen Tatsachen in Bezug auf den Herrn Jesus.
Er ist gestorben, er ist begraben, er ist auferweckt, 1. Korinther 15.
Und wenn wir den Römerbrief sehen, in dem lehrmäßigen Teil,
finden wir gerade, dass wir darin mit Christus eins gemacht sind.
Wir sind mit ihm gestorben, wir sind mit ihm begraben, wir sind mit ihm auferweckt.
Das soll jetzt in unserem Wandel sichtbar werden, dass wir gestorben sind.
Wie wird das sichtbar? Indem wir uns der Sünde für tot halten.
Indem wir, so wie es der Kolosserbrief sagt, die Glieder töten, die auf der Erde sind.
Wenn da aus dem Alten etwas hervorkommt, etwas Hässliches,
töten, wegschneiden, daran denken, dafür musste Christus sterben.
Haltet euch der Sünde für tot.
Da müssen wir richtig lesen.
Nicht die Sünde ist gestorben, wir sind gestorben.
Nicht die alte Natur ist gestorben, sondern wir sind gestorben.
Es gab mal einen alten Bruder in der Schweiz, der hat oft gesagt,
manche versuchen die alte Natur zu erseufen, aber sie vergessen, dass sie schwimmen kann.
Die alte Natur ist nicht tot, die ist quicklebendig, aber wir sind tot.
Das soll sichtbar werden in unserem Leben.
Wir sind begraben mit Christus. Was heißt das denn?
Wenn jemand begraben ist, mit dem hat keiner mehr was zu tun.
Den sieht man gar nicht mehr. Der ist verschwunden.
So sollen wir in der Praxis unseres Lebens für diese Welt leben,
als wenn wir verschwunden wären.
Wir sind für die Welt nicht mehr da, für die Ansprüche dieser Welt.
Wir existieren gar nicht mehr. Natürlich leben wir noch in dieser Welt.
Wir sind Salz der Erde, Licht der Welt.
Aber wenn die Versuchung an uns herantritt im täglichen Leben,
sollen wir daran denken, wir sind mit Christus begraben.
Wir haben mit dieser Welt nichts mehr zu tun.
Aber wir sind auch auferweckt. Wir leben in Neuheit des Lebens.
Wir suchen das, was droben ist, wo der Christus ist.
Kolosser 3, darüber habt ihr ja vor einiger Zeit hier in Emden etwas gehört,
was das beinhaltet, in Kolosser 3 zu suchen, was droben ist, wo der Christus ist.
Aber es gibt noch eine weitere Folge, wenn wir das Evangelium angenommen haben.
Das ist der zehnte Punkt und das ist, dass wir das Evangelium selbst weiter verkündigen.
Der Apostel Paulus hat das getan. Wir haben das eben gesehen.
Am Anfang, dass er das Evangelium in eine verlorene Welt hinausgetragen hat.
Und er sagt einmal, wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige.
Und wir haben uns erinnert an 2. Korinther 5,
Gott war in Christus die Welt mit sich versöhnend.
Aber der gleiche Abschnitt sagt uns, dass wir jetzt Gesandte für Christus sind,
als ob Gott durch uns ermahnte, lasst euch versöhnen mit Gott.
Als der Herr Jesus auf dieser Erde war, hat Gott in ihm die Hand der Versöhnung den Menschen dargereicht.
Jetzt ist der Herr Jesus im Himmel, ja, aber jetzt sind wir hier.
Und jetzt sind wir diejenigen, die ausgehen, dieses Evangelium zu verkündigen.
Und es ist bemerkenswert, das ist mir vor einiger Zeit einmal aufgefallen,
wir wollen diese Stellen doch noch einmal ganz kurz jetzt zum Schluss aufschlagen,
dass der Herr Jesus am Ende seines Lebens den Jüngern den Befehl, den Auftrag gegeben hat, zu evangelisieren.
Und dieser Sendungsbefehl des Herrn Jesus wird uns wie oft vorgestellt im Neuen Testament.
Was meint ihr?
Es gibt ja viele Dinge, die werden zweimal gesagt, manche werden dreimal gesagt,
es gibt auch Dinge, die werden viermal gesagt,
aber der Sendungsbefehl, den finden wir tatsächlich fünfmal.
Fünfmal. Wir wollen diese Stellen jetzt zum Schluss nur noch ganz kurz lesen.
Matthäus 28, da sagt der Herr Jesus in Vers 18 in der Mitte,
Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Da unterstreicht der Herr Jesus die Aufgabe, die wir haben, nämlich Menschen zu Jüngern zu machen, zu Nachfolgern des Herrn Jesus.
Am Ende des Markus Evangeliums lesen wir folgendes, da sagt der Herr Jesus in Kapitel 16, Vers 15,
Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.
Da liegt der Schwerpunkt nicht so sehr auf der Aufgabe, sondern da liegt der Schwerpunkt auf der Ausbreitung.
In die ganze Welt predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.
Wir haben das eben gesehen, alle Menschen werden angesprochen.
Wenn wir ins Lukas Evangelium gehen, dann sagt der Jesus dort im letzten Kapitel, Kapitel 24, Vers 46,
So steht geschrieben, dass der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen sollte aus den Toten
und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollte, alle Nationen anfangen von Jerusalem.
Da geht es im Kern um die Botschaft, die verkündigt wird, nämlich Buße und Vergebung.
Im Johannes Evangelium, Kapitel 20, da sagt der Herr Jesus zu seinen Jüngern in Vers 21,
Jesus nun sprach zu ihnen, Friede euch, wie der Vater mich ausgesandt hat, sende auch ich euch.
Da geht es darum, dass wir Gesandte sind, dass wir ausgesandt sind.
Und dann in Apostelgeschichte 1 wird es zum fünften Mal gesagt, Vers 8,
da sagt der Herr Jesus zu seinen Jüngern, ihr werdet Kraft bekommen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt
und ihr werdet meine Zeugen sein.
Da geht es um den Kerngedanken, dass wir für diesen Dienst, für dieses Zeugnis Kraft brauchen.
Wir lieben Geschwister, es ist großartig uns mit dem Evangelium zu beschäftigen,
weil wir sehen, wie wir eine sichere Stellung vor Gott haben.
Das macht uns zutiefst dankbar, aber das legt auch diese Aufgabe auf unsere Herzen,
das Evangelium weiterzutragen.
In Philippa 2 lesen wir, dass wir lauter und untadelig sein, unbescholtene Kinder Gottes,
inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint,
wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens.
Im übertragenen Sinn ist das das Evangelium Gottes über seinen Sohn.
Das Wort des Lebens ist natürlich das Wort über den Herrn Jesus.
Er ist das Leben und hier heißt es darstellend das Wort des Lebens.
Ein Wort spricht man doch eigentlich, aber hier steht, dass wir ein Wort darstellen.
Dieses Evangelium ist natürlich etwas, was wir predigen, was wir reden,
aber wenn es das Wort des Lebens genannt wird und das verbindet sich mit der Person des Herrn Jesus,
dann ist es mit dem Reden nicht getan.
Es geht darum, dieses Wort des Lebens darzustellen.
In unserem täglichen Verhalten, in der Schule, am Arbeitsplatz, zu Hause,
mit den Nachbarn, im Urlaub, darstellend das Wort des Lebens.
Kann man uns etwas davon ansehen, dass das Evangelium in göttlicher Kraft an uns gewirkt hat?
Sehen unsere Mitmenschen in unserer Umwelt davon etwas?
Sind wir wie Lichter, die in der Welt scheinen, darstellen dieses Wort des Lebens?
Das sind immer diese beiden Dinge, die Gott miteinander verbindet.
Wenn er uns eine Wahrheit vorstellt im Segen, wenn er uns zeigt,
was wir im Evangelium bekommen haben, in diesem Evangelium unseres Heils,
dann legt sich diese Verantwortung auf uns, unserem Gott zu dienen,
in unserem Wandel zu zeigen, dass wir ihm zur Verfügung stehen,
aber auch, dass wir Lichter sind in dieser Welt,
dass noch Menschen von diesem Evangelium Gottes angesprochen werden,
ins Licht gestellt werden, das Wort der Wahrheit hören,
aber dann auch das Evangelium des Heils annehmen. …
Transcription automatique:
…
Als der verlorene Sohn zu seinem Vater zurückkehrte,
bekam er von seinem Vater drei Dinge.
Erstens das beste Kleid, zweitens Sandalen an seine Füßen
und drittens einen Ring an seine Hand.
Das beste Kleid, das ist das, was wir gestern Abend vor uns hatten,
dass wir bekleidet sind mit der Gerechtigkeit Gottes.
Das ist der Inhalt des Evangeliums.
Gottesgerechtigkeit, wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?
Diese gute Botschaft Gottes an uns Menschen hatten wir gestern Abend vor uns.
Sandalen an den Füßen, das ist etwas, was wir brauchen für unseren Weg hier auf dieser Erde.
Und das möchte ich verbinden mit dem Thema, was wir heute Abend vor uns haben,
nämlich das Reich Gottes.
Das hat zu tun mit unserer Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her,
der nicht nur unser Heiland ist, sondern der auch der Herr ist, dem wir folgen.
Und der Ring an der Hand, das ist das, was wir, so Gott will,
morgen Abend sehen möchten.
Ein Ring hat keinen Anfang und hat kein Ende.
Das ist der Ratschluss Gottes, der auch keinen Anfang und kein Ende hat
oder anders ausgedrückt, der von Ewigkeit zu Ewigkeit geht.
Wenn wir uns nun heute Abend mit dem Reich Gottes beschäftigen,
dann wollen wir zunächst einige Verse lesen.
Wir werden heute Abend eine ganze Reihe von Stellen aufsuchen,
aber zunächst einmal zwei Verse aus der Apostelgeschichte.
Kapitel 1 zunächst.
In Kapitel 1, Vers 3 lesen wir von dem Herrn Jesus und seinen Jüngern,
denen er sich auch in Vers 3 nach seinen Leiden in vielen sicheren Kennzeichen
lebend dargestellt hat, indem er ihnen 40 Tage hindurch erschien
und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.
Aus Kapitel 28, Vers 30,
er, das ist Paulus, aber blieb zwei Jahre, zwei ganze Jahre,
in seinem eigenen gemieteten Haus und nahm alle auf, die zu ihm kamen
und predigte das Reich Gottes und lehrte mit aller Freimütigkeit
ungehindert die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen.
Und dann aus Matthäus 13, Vers 51, da fragt der Herr Jesus,
Habt ihr dies alles verstanden? Sie sagen zu ihm, Ja.
Er aber sprach zu ihnen, Darum ist jeder Schriftgelehrte,
der im Reich der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn,
der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt.
Zunächst einmal soweit Gottes Wort.
Es ist interessant und erstaunlich, dass das Thema Reich Gottes,
obwohl es in der Bibel, im Alten wie im Neuen Testament,
einen relativ breiten Raum einnimmt, unter uns relativ wenig behandelt wird.
Eigentlich ist das verwunderlich, denn in der Tat ist die Predigt
von dem Reich Gottes, die Belehrung über das Reich Gottes,
eine Belehrung, die wir in der ganzen Bibel finden.
Der Dienst über das Reich Gottes war nicht nur dem Apostel Paulus anvertraut,
ihm auch, aber neben dem Apostel Paulus auch anderen.
Deshalb werden wir heute Abend auch verschiedene Stellen lesen.
Wir haben in Matthäus 13 von dem Schriftgelehrten gelesen,
der einem Hausherrn gleicht, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt.
Es gibt über das Reich Gottes, so möchte ich diesen Vers jetzt einmal anwenden,
eine ganze Reihe von Belehrungen und Hinweisen aus dem Alten Testament,
aber es gibt eben auch sehr viele Hinweise aus dem Neuen Testament.
Wie wichtig dieses Thema Reich Gottes ist, erkennen wir aus den beiden Stellen,
die wir in der Apostelgeschichte gelesen haben.
Wenn der Herr Jesus nach seiner Auferstehung 40 Tage mit seinen Jüngern gesprochen hat
und an diesen 40 Tagen über das Reich Gottes sprach,
dann muss das wohl ein wichtiges Thema gewesen sein.
Wir hätten vielleicht erwartet, dass der Herr Jesus mit seinen Jüngern
über ganz andere Dinge gesprochen hätte, vielleicht über die Versammlung.
Nicht, dass die Versammlung kein wichtiges Thema ist, es ist ein sehr wichtiges Thema,
aber der Herr Jesus hat 40 Tage über das Reich Gottes gesprochen.
Offensichtlich doch wohl ein wichtiges Thema.
Und wenn wir einmal die Apostelgeschichte jetzt für uns zu Hause untersuchen,
dann werden wir feststellen, wie oft wir in der Apostelgeschichte
Belehrungen über das Reich Gottes finden.
Und wir haben ganz zum Schluss gelesen, dass der Apostel Paulus zwei Jahre lang
in seinem eigenen gemieteten Haus in Rom in seiner ersten Gefangenschaft
worüber geredet hat?
Über das Reich Gottes.
Also doch wohl offensichtlich ein wichtiges Thema,
über das es sich lohnt nachzudenken.
Nun, um das Thema besser erfassen zu können, möchten wir es tun,
wie wir es gestern Abend getan haben.
Ich möchte es in zehn verschiedene Punkte aufteilen,
nicht weil mir die Zahl zehn so gut gefällt, sondern ganz einfach,
um das Thema ein wenig zu strukturieren.
Als erstes wollen wir uns die Frage stellen, was der Begriff
Reich Gottes überhaupt meint.
In unserer Elberfelder Übersetzung heißt es Reich Gottes.
Die genauere Übersetzung wäre Königreich Gottes.
Es geht um ein Königreich.
Es geht im Reich Gottes, und das ist jetzt ganz wichtig,
dass wir das ganz gut erfassen, es geht im Reich Gottes um Regierung.
Ein Königreich ist dadurch charakterisiert,
dass dort Regierung ist.
Regierung bedeutet, dass Autorität und dass Herrschaft ausgeübt wird.
Königreich Gottes, Reich Gottes meint, dass regiert wird,
dass Autorität ausgeübt wird, dass Herrschaft ausgeübt ist.
Das ist der Grundgedanke des Reiches Gottes
im Alten wie im Neuen Testament.
Und wenn es heißt Reich Gottes, dann bedeutet das ganz offensichtlich,
dass die Autorität und die Regierung ihren Ursprung in Gott findet.
Und doch bedeutet Reich Gottes nicht die allgemeine Herrschaft Gottes
über diese Erde, so wie wir sie von Erschaffung der Welt anfinden.
Gott hat natürlich immer regiert.
In seiner Vorsehung ist Gott immer derjenige, der im Regiment sitzt.
Aber Reich Gottes meint nicht diese allgemeine Vorsehung Gottes,
sondern Reich Gottes meint, dass Gott die Regierung
in die Hand eines Menschen gelegt hat, nämlich seines Sohnes.
Reich Gottes bedeutet die Regierung dieser Erde durch den Herrn Jesus.
Im ganzen Alten Testament ist das Reich Gottes immer etwas,
was als etwas Zukünftiges angekündigt wird,
wenn der Herr Jesus als Messias, als Sohn des Menschen,
über diese Erde regieren wird.
Also Reich Gottes ist Regierung Gottes durch den Herrn Jesus.
Und zwar im Alten Testament in einer zweifachen Weise vorgestellt.
Wenn wir Psalm 2 einmal für uns zu Hause lesen,
da sehen wir die Regierung des Herrn Jesus als Messias,
als Sohn Gottes in der Zeit, also als Messias über sein Volk Israel.
Das war die eigentliche Erwartung der Juden,
dass der Herr Jesus als ihr Messias kommen würde
und in Jerusalem seine Herrschaft antreten würde.
Das ist Reich Gottes, wenn der Herr Jesus als Messias herrscht.
Aber wenn wir Psalm 8 lesen, dann weitet sich unser Blick.
In Psalm 8 finden wir den Herrn Jesus vorgestellt als den Sohn des Menschen.
Wir haben gestern Abend diesen Menschen Jesus Christus vor uns gehabt
und haben gesehen, dass in dem Menschen Christus Jesus
sich die Gnade Gottes an alle Menschen erweist.
In Psalm 8 haben wir diesen Menschen vorgestellt als Sohn des Menschen,
und da ist es eine Regierung, die über alle Menschen geht,
die über alle Werke der Hände Gottes geht.
So müssen wir es genauer ausdrücken.
Nicht auf Israel beschränkt, sondern die Herrschaft des Herrn Jesus
in diesem Reich Gottes, so wie es angekündigt war,
würde sich ausdehnen über alle Werke der Hände Gottes.
Das ist schlussendlich die ganze geschaffene Erde,
und das ist auch der Himmel.
Wir finden das wieder in Epheser 1, wo wir davon lesen,
dass der Herr Jesus der Herrscher sein wird über alle Dinge im Himmel
und auf dieser Erde.
So viel also zu dem Begriff Reich Gottes.
Das führt uns dann direkt zu dem zweiten Punkt,
nämlich die Ankündigung des Reiches Gottes im Alten Testament.
Die Vorstellung, dass einmal ein König regieren würde in Jerusalem,
ist sehr alt.
Spätestens seit der Segnung Jakobs in 1. Mose 49
warteten die Israeliten auf diesen König.
Da spricht nämlich Jakob in seinem Segen über Judah von Shiloh,
das bedeutet der Friedenschaffende.
Da kommt das Wort Shalom her, das einige von uns vielleicht kennen.
Shiloh, der Friedenschaffende, dem die Völker gehorchen werden,
und in Verbindung damit spricht David von einem Zepter,
das nicht weichen würde von Judah und von einem Herrscherstab.
So alt ist die Vorstellung eines Königs,
der in Frieden und in Gerechtigkeit herrschen würde.
Nun, als Gott das Königtum in Israel einführte,
in David und auch in Salomo,
da wurde sehr schnell deutlich,
dass das nicht die Erfüllung dieser Weissagung aus 1. Mose 49 war,
denn auch David hat immer wieder von einem kommenden Herrscher gesprochen,
der aus seinen Ländern hervorgehen würde.
Die Herrschaft Salomos ist ein wunderbares Bild dieses Reiches,
das einmal auf dieser Erde gegründet werden sollte,
aber es ist ein Bild und nicht mehr.
Je länger die Zeit ins Land ging,
umso mehr haben die Propheten geweissagt von diesem kommenden Reich,
wo der Sohn Gottes, der Sohn des Menschen,
hier auf dieser Erde die Regierung Gottes antreten würde,
eine Regierung gekennzeichnet von Gerechtigkeit und von Frieden.
Wir wollen jetzt einmal den Propheten Daniel aufschlagen,
weil wir dort einige sehr interessante Aussagen
über dieses Reich finden.
Wir wissen, dass der Prophet Daniel in einer Zeit geweissagt hat,
als das Königtum in Israel und Judah zu einem Ende gekommen war.
Die Juden waren weggeführt in die babylonische Gefangenschaft,
und die Zeit der vier großen Weltreiche über diese Erde
hatte in Nebukadnezar ihren Anfang gefunden.
Jetzt lesen wir einmal einige Verse, zunächst aus Daniel 2, Vers 44.
Da sagt Daniel, in den Tagen dieser Könige
wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten,
das in Ewigkeit nicht zerstört und dessen Herrschaft
keinem anderen Volk überlassen werden wird.
Da wird das Reich Gottes in Gegensatz gestellt
zu den Weltreichen dieser Erde.
Alle Weltreiche dieser Erde sind davon gekennzeichnet,
dass sie einmal zu einem Ende kommen werden.
Aber das Reich Gottes, hier genannt der Gott des Himmels,
wird in Ewigkeit nicht zerstört werden.
Es wird Bestand haben.
Das ist das Erste, was wir hier lernen.
Dann gehen wir zu Kapitel 4.
Da wird wieder zu Nebukadnezar gesagt, in Vers 23,
Dein Königtum wird dir wieder zuteil werden,
sobald du erkannt haben wirst, dass die Himmel herrschen.
Da sehen wir nicht nur, dass dieses Königreich
ewig Bestand haben wird, sondern dass das Königreich Gottes
vom Himmel aus regiert werden wird.
Daher auch im Neuen Testament oder nur im Matthäusevangelium
die Bezeichnung Reich der Himmel.
Das bedeutet, dass die Regierung vom Himmel aus
auf dieser Erde ausgeübt wird.
Die Himmel herrschen.
Wir gehen weiter zu Kapitel 7.
Da lesen wir in Vers 18.
Aber die Heiligen der höchsten Erder werden das Reich empfangen
und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit.
Und dann Vers 27.
Und das Reich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche
unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen
der höchsten Erder gegeben werden.
Wenn wir diese beiden Verse miteinander vergleichen,
stellen wir fest, dass es in diesem Reich zwei Gruppen gibt.
Die eine Gruppe wird genannt die Heiligen der höchsten Erder
und die andere Gruppe wird genannt das Volk der Heiligen
der höchsten Erder.
Es gibt zwei Gruppen in diesem Reich, auf das das Volk Israel wartete.
Es gibt himmlische Heilige, die vom Himmel her dieses Reich erleben.
Das wird im Alten Testament schon angedeutet.
Das sind alle die, die an der ersten Auferstehung teilhaben, auch wir.
Und es gibt ein Volk dieser Heiligen der höchsten Erder.
Das sind die Menschen, die auf dieser Erde in diesem Reich leben werden.
Das finden wir im Neuen Testament wieder.
Das Alte Testament hat also eine Fülle von wichtigen Hinweisen
auf dieses Reich.
Es ist das tausendjährige Friedensreich, auf das sie warteten,
wo der König in Gerechtigkeit und in Frieden herrscht,
wo die ganze Schöpfung zu einer wunderbaren Harmonie
gebracht werden wird.
Wir kennen diese Weissagungen aus den Propheten,
wo die Tierwelt, die Pflanzenwelt, wo alles wieder in einer wunderbaren
Ordnung sein wird.
Aber das Alte Testament zeigt uns auch zwei ganz wichtige Voraussetzungen,
um in dieses Reich eingehen zu können.
Die eine Voraussetzung ist etwas, was Gott tut.
Das finden wir im Propheten Ezekiel.
Das ist die neue Geburt.
Und die andere Voraussetzung ist das, was die Menschen tun müssen,
nämlich Buße.
Der Appell der Umkehr ist gerade in den prophetischen Büchern
des Alten Testamentes immer zu finden.
Und wir werden gleich sehen, dass das im Neuen Testament
nicht anders ist.
Aber im Alten Testament wurde auch noch etwas klar gemacht,
nämlich dass der König verworfen werden würde.
Auch das war im Alten Testament nicht unbekannt.
Wer hat unserer Verkündigung geglaubt?
Wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?
Da kommt dieser Reis aus Dürrem Erdreich, dieser Wurzelspross.
Hier sei er 53, und was haben Sie mit ihm getan?
Sie haben ihn zu Tode gebracht.
Die Verwerfung des Königs war auch im Alten Testament nicht unbekannt.
Was wohl unbekannt war, das war, wie es trotz der Verwerfung
des Königs einmal zu diesem Reich kommen würde.
Das finden wir im Neuen Testament.
Wir wollen jetzt drittens sehen, wie das Reich im Neuen Testament
angekündigt wird, und zwar sowohl durch Johannes den Täufer
als auch durch den Herrn Jesus selbst.
Das finden wir ganz besonders im Matthäus-Evangelium.
Wir wollen einmal lesen, Matthäus 3, Vers 1.
In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt
in der Wüste von Judäa und spricht Todbußen,
denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
In Kapitel 4, Vers 17, heißt es von dem Herrn Jesus,
von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen,
Todbuße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
Beide, der Vorläufer und der Herr Jesus, der König selbst,
verkündigen, dass dieses Reich der Himmel nahe gekommen ist,
dieses Reich, von dem Daniel gesprochen hat,
wo die Himmel herrschen werden, wo die Autorität des Himmels
anerkannt werden würde.
Johannes, als Vorläufer des Herrn Jesus, predigt und sagt,
dieses Reich ist nahe gekommen, und er tut das,
was die alttestamentlichen Propheten gesagt haben,
er fordert das Volk auf zur Buße.
Denn die Buße war die unerlässliche Voraussetzung,
dass dieses Reich nun aufgerichtet werden könnte.
Der Jesus, als er kommt, hat die gleiche Botschaft,
Todbuße, das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
Das war das, was die Menschen tun mussten,
um in dieses Reich eingehen zu können.
Und in Johannes 3 spricht der Herr Jesus mit Nikodemus
über die zweite Voraussetzung, über die neue Geburt,
die nötig ist.
Und er spielt da an, der Herr Jesus auf die Prophezeiung
Hesäkiels aus Hesäkiel 36 und 37, wo das Leben
da in diese toten Gebeine zurückkehrt, die da tot
in diesem Tal liegen.
Und noch etwas macht der Herr Jesus klar.
Er zeigt nicht nur die Voraussetzungen auf,
die nötig sind, um in dieses Reich einzugehen,
sondern er zeigt auch, auf welchem Weg das geschehen könnte.
Wir lesen aus Kapitel 18, Vers 3.
Da sagt der Herr Jesus im Matthäus-Evangelium,
wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet
wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich
der Himmel eingehen.
Umkehren und wie die Kinder werden, was bedeutet das?
Das bedeutet ganz einfach Glauben.
Das, was ein Kind kennzeichnet, ist der einfache Glaube.
Der Glaube ist der Weg, um in dieses Reich einzugehen.
Nun, mit der Person des Herrn Jesus war nicht nur das Reich
nahe gekommen, sondern in einer gewissen Beziehung
hatte das Reich sogar einen Anfang genommen.
Der Herr Jesus sagt das an anderer Stelle,
das Reich Gottes ist mitten unter euch.
In der Person des Herrn Jesus hatte dieses Reich Gottes,
das im Alten Testament angekündigt war,
dieser Herrschaft Gottes durch den Herrn Jesus einen gewissen
Anfang genommen.
Aber was haben die Menschen mit dieser Ankündigung
der nahen Ankunft des Reiches und mit dem Appell zur Buße
und zum Glauben getan?
Das ist der vierte Punkt, den ich gerne vorstellen möchte.
Das ist die Ablehnung des Reiches durch die Juden
und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
Die Juden und zur Zeit, als der Herr Jesus zu ihnen kam,
lebten unter dem Joch der Römer.
Sie seufzten unter diesem Joch der Römer.
Und sie wollten von diesem Joch der Römer befreit werden.
Dieser Gedanke, dass der Messias kommen würde,
um sie von diesem Joch der Römer zu befreien,
dieser Gedanke war sehr weit verbreitet.
Und wir erkennen, dass selbst die Jünger des Herrn Jesus
an diesem Gedanken klebten.
Selbst nach dem Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus
fragen sie noch,
Herr, stellst du in dieser Zeit dem Israel das Reich wieder her?
Das heißt, befreist du uns von dem Druck der Römer?
Das war der Gedanke der meisten Juden,
wenn sie an dieses Reich dachten.
Sie hatten nur diesen äußeren Gedanken,
ich meine jetzt nicht mehr die Jünger,
sondern ich meine jetzt die Juden im Allgemeinen,
sie hatten nur diesen äußeren Gedanken
der Befreiung von den Römern.
Aber die inneren Voraussetzungen zu erfüllen,
dazu waren sie nicht bereit.
Von der neuen Geburt verstanden sie nichts.
Das sehen wir bei Nikodemus.
Buße tun und zu glauben,
dazu waren sie nicht bereit.
Sie hätten wohl gerne die äußeren Vorzüge
in Anspruch genommen, Befreiung von den Römern,
aber die innere Änderung von Herz und Gewissen,
dazu waren sie nicht bereit.
Buße hat es mit dem Gewissen zu tun,
die neue Geburt hat es mit dem Herzen zu tun,
aber dazu waren sie nicht bereit.
Was haben sie mit dem Vorläufer des Herrn Jesus gemacht?
Sie haben ihn abgelehnt und zu Tode gebracht.
Was haben sie mit dem Herrn Jesus,
mit dem König selbst gemacht?
Sie haben ihn abgelehnt
und sie haben ihn zu Tode gebracht.
Was haben sie gerufen, als er dort in Jerusalem einzog?
Wenige Tage, nachdem da solche waren,
die gerufen hatten, Hosanna, der da kommt im Namen des Herrn?
Wenig später riefen sie, kreuzige, kreuzige ihn.
Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.
Das ist die Ablehnung des Königs.
Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.
König bedeutet, einen Herrschaftsanspruch zu haben.
Den hat der Herr Jesus und den hat man abgelehnt.
Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.
Die Wunder, die er tat, die bewiesen,
dass er der von Gott gesandte König und Messias war,
haben sie schlussendlich sogar dem Teufel zugeschrieben.
Das finden wir in Matthäus 12, etwas überaus Ernstes.
Sie haben diesen König verworfen.
Sie wollten ihn nicht haben.
Nun, was ist jetzt mit diesem Reich Gottes?
Was ist mit diesem Reich, das doch angekündigt war?
Was würde geschehen, wenn der König verworfen ist?
Nun, der Herr Jesus, er akzeptiert diese Verwerfung.
Das erkennen wir sehr deutlich, wenn wir die Evangelien lesen
und auch ganz besonders im Matthäus-Evangelium,
wo uns der Herr Jesus ja als der König beschrieben wird.
Da finden wir sowohl seine Verwerfung sukzessive fortschreitend beschrieben,
aber dort sehen wir auch ganz besonders,
dass der Herr Jesus diese Verwerfung annimmt.
Und er tut jetzt zwei Dinge, der Herr Jesus.
Das eine, was er tut, ist, dass er den Juden klar macht,
dass trotz seiner Ablehnung, trotz seiner Verwerfung,
dieses kommende Reich einmal in Macht und Herrlichkeit
sichtbar auf dieser Erde gegründet wird.
Das ist das eine, was er ihnen zeigt.
Er sagt ihnen mit anderen Worten, dass Gott seine Gedanken
über sein Reich, so wie wir sie im Alten Testament finden,
über ein öffentliches Reich in Macht und Herrlichkeit
nicht aufgeben wird und dass dieses Reich einmal kommen wird.
Aber er zeigt ihnen, dass es nicht jetzt kommen kann,
sondern dass es verschoben werden würde.
Zweitens zeigte Herr Jesus, dass dieses Reich,
das zu Gründen er als König gekommen war,
jetzt eine ganz andere Form annehmen würde,
eine verborgene Form, eine Form,
die nicht ein öffentlich sichtbares Reich ist,
sondern eine Form, die einen geheimnisvollen Charakter trägt.
Ein Reich, wo man den König ablehnt,
wo der König abwesend ist,
wo der König in den Himmel gehen würde,
aber wo der König hier auf dieser Erde Menschen haben würde,
die ihm in diesem Reich als seine Diener,
als seine Untertanen und als seine Knechte dienen würden.
Und das finden wir ganz besonders in diesem Kapitel,
Matthäus 13, aus dem wir einen Vers gelesen haben, vorgestellt.
Dieses Kapitel, Matthäus 13,
enthält ja acht Gleichnisse über das Reich der Himmel
oder acht Gleichnisse, wovon einige über das Reich der Himmel sind.
Und dieses Kapitel gibt uns einen prophetischen Überblick.
Es zeigt uns den Anfang und den Ursprung dieses Reiches.
Es zeigt uns die äußere Entwicklung dieses Reiches.
Es zeigt uns den Niedergang in diesem Reich.
Es zeigt uns aber auch, was in diesem Reich Wert hat für Gott.
Und dieses Kapitel zeigt uns auch schließlich etwas
von der Erfüllung dieses Reiches.
Dieses Kapitel beginnt mit den Worten,
dass Jesus an jenem Tag aus dem Haus hinaus ging
und sich an den See setzte.
Das steht da nicht ohne Grund.
Ich habe eben gesagt, der Herr Jesus war zu seinem Volk Israel gekommen,
als der verheißene König, um das Reich aufzurichten,
und sie haben ihn abgelehnt.
Das Haus hier steht für dieses Volk Israel,
wie auch oft in den Evangelien.
Der Herr Jesus geht aus diesem Haus hinaus.
Er verlässt den Bereich Israels, weil man ihn dort nicht haben wollte,
weil man dort gerufen hat, wir wollen nicht,
dass dieser über uns herrsche.
Er geht an den See.
Das Meer oder der See ist oft, im Wort Gottes nicht immer,
aber oft ein Bild der Völkerschaften,
des Völkermeeres, der Menschen im Allgemeinen.
Und hier sehen wir schon, wie sich dieser Wechsel andeutet.
Nicht mehr Israel, weil sie den König abgelehnt haben,
sondern der Herr Jesus wendet sich jetzt den Nationen zu.
Und dann spricht er in diesen Gleichnissen.
Und das erste Gleichnis ist das Gleichnis vom Säemann,
der den Samen aussät.
Da geht es nicht mehr um Israel,
sondern der Säemann sät den Samen auf den Acker,
und der Acker ist ein Bild dieser Welt.
Der Herr Jesus erwartet keine Frucht mehr in Israel.
Dann haben wir diese Gleichnisse vom Senfkorn
und vom Sauerteig.
Und sie zeigen uns etwas von der äußeren Entwicklung
in diesem Reich, von dem Wachstum in diesem Reich.
Und vorher haben wir noch das Gleichnis von dem Menschen,
der den guten Samen auf den Acker sät und wo der Feind kommt
und aus Unkraut darunter mischt.
Da sehen wir, dass in diesem Reich Gottes,
und das ist jetzt ein ganz wichtiger Gedanke auch,
Gutes und Böses zusammen ist.
Dieses Reich in dieser veränderten Form jetzt,
in dieser verborgenen, unsichtbaren Form,
ist ein Reich, wo alles gut begann.
Der Säemann sät den Samen, aber dann kommt der Feind,
das ist der Teufel, und mischt Unkraut darunter.
Und der Herr sagt, lasst es, nehmt es nicht weg.
Da sehen wir einen deutlichen Unterschied zur Versammlung.
Lasst es, das Unkraut.
Gut und Böse ist im Reich Gottes zusammen.
Aber dann gibt es in diesem Reich Gottes,
in diesem Reich der Himmel, wie es im Matthäus-Evangelium heißt,
auch etwas, was echt ist, was Wert hat für Gott.
Das wird uns vorgestellt in den Gleichnissen in Vers 44 und 45
von dem Schatz, der im Acker verborgen ist,
und von diesem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
Dann haben wir in Vers 47 das Gleichnis von dem Netz,
das ins Meer ausgeworfen wird.
Das spricht uns von dem Ende dieses Reiches.
Und da haben wir in Vers 52 dieses kleine Gleichnis,
das wir oft übersehen, von dem Hausherrn,
der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt.
Gleichsam eine Zusammenfassung dessen,
was der Herr Jesus in diesem ganzen Kapitel vorgestellt hat.
Nun, wenn wir dieses Kapitel Matthäus 13 ein wenig überdenken,
und das ist ganz wichtig zum Verständnis des Reiches Gottes,
dann sehen wir und lernen wir, dass wir zwei Dinge unterscheiden müssen.
Zum einen gibt es in diesem Reich Gottes zwei Zeitphasen,
und zum anderen gibt es zwei Betrachtungsweisen.
Die zwei Zeitphasen sind diese.
Erstens, die Zeit, in der wir jetzt leben,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass der König verworfen ist,
dass der König in den Himmel zurückgekehrt ist,
dass sein Reich auf dieser Erde nicht sichtbar ist,
aber dass es doch auf dieser Erde Menschen gibt,
die sich zu diesem König, zu diesem Herrn der Herren
und König der Könige bekennen
und die bereit sind, seine Verwerfung zu teilen.
Das ist die erste Zeitphase dieses Reiches.
Der König im Himmel, verworfen, abgelehnt,
seine Herrschaft vom Himmel aus ist eine indirekte Herrschaft,
und es gibt auf dieser Erde Menschen,
die diesem verworfenen König und Herrn folgen
und bereit sind, seine Verwerfung, seine Ablehnung zu teilen,
die aber doch auch bereit sind, seinen Herrschaftsanspruch anzuerkennen.
Das ist die erste Phase.
Die zweite Zeitphase ist die, die noch vor uns liegt,
wo der Herr Jesus auf diese Erde zurückkehren wird
und dann sein Reich in einer öffentlichen Form,
in Macht und in Herrlichkeit gründen wird,
wo wir die Heiligen, die himmlischen der höchsten Örter
mit dem Herrn Jesus herrschen werden,
auf dieser Erde über die Menschen, die dann hier leben.
Diese zwei Zeitphasen müssen wir im Reich Gottes
sehr sorgfältig unterscheiden.
Wenn wir die einzelnen Stellen über das Reich Gottes lesen,
müssen wir uns immer die Frage stellen,
welch eine Zeitphase ist gemeint.
Die erste, wo der König verworfen ist,
das ist die Zeit, in der wir jetzt leben,
oder die zweite Zeitphase, wo der Herr Jesus in Macht
und Herrlichkeit im tausendjährigen Reich öffentlich regieren wird.
Das Zweite, was wir sehen müssen,
sind die beiden unterschiedlichen Betrachtungsweisen.
Die erste Betrachtungsweise ist die, dass wir das Reich Gottes betrachten
unter dem Gesichtspunkt der Verantwortung des Menschen.
Und dann sehen wir, dass in diesem Reich Gottes
Gutes und Böses miteinander zusammen ist.
Unter der Verantwortung des Menschen betrachtet
ist das Reich Gottes heute nichts anderes als das Christentum.
Alle Menschen, die sich zu dem Herrn Jesus bekennen,
ob echt oder unecht, die den Namen Christ tragen
und sich damit zu Christus bekennen,
gehören unter dieser Betrachtungsweise
zu dem Reich Gottes.
Es ist dann nicht so entscheidend, ob sie echt oder unecht sind.
Das ist natürlich grundsätzlich entscheidend,
aber nicht für die Frage, ob sie zum Reich Gottes gehören oder nicht.
Wir haben zum Beispiel im Matthäusevangelium Gleichnisse,
wo wir von einem Guten und einem Bösen Knecht lesen.
Der böse Knecht ist auch ein Knecht.
Er wird Knecht genannt, genauso wie der Gute.
Der eine ist echt, der andere unecht.
Der eine gut, der andere böse.
Sie gehören beide zum Reich Gottes.
Aber es gibt eben andere Stellen, die uns das Reich Gottes zeigen
unter dem, was Gott darin sieht, was echt ist.
Das sind eine ganze Reihe Stellen, auch in den Briefen,
die uns in diesem Reich Gottes das vorstellen,
was für Gott Wert hat.
Und dann gehören nur die dazu, die auch durch Buße
und durch neue Geburt tatsächlich
in dieses Reich Gottes eingegangen sind.
Also noch einmal, wir haben zwei Zeitphasen in diesem Reich
und wir haben zwei Betrachtungsseiten dieses Reiches.
Das müssen wir uns einfach einmal gut merken,
damit wir die einzelnen Stellen über das Reich Gottes
richtig einordnen können.
Nun, jetzt fünftens, ganz kurz.
Dieses Reich wird ganz unterschiedlich bezeichnet.
Das ist uns vielleicht schon beim Lesen aufgefallen.
Ich habe jetzt manchmal von dem Reich gesprochen.
Ich habe manchmal vom Reich Gottes gesprochen.
Das ist die Bezeichnung, die wir am meisten haben.
Wir haben im Matthäus-Evangelium und nur im Matthäus-Evangelium
vom Reich der Himmel gelesen.
Wir finden auch andere Bezeichnungen.
Reich des Sohnes des Menschen, Reich des Vaters,
Reich des Sohnes seiner Liebe in Kolosse 1.
Und es gibt weitere Bezeichnungen über dieses Reich.
Nun, wenn wir diese unterschiedlichen Bezeichnungen haben,
dann sind damit natürlich nicht unterschiedliche Reiche gemeint,
sondern diese unterschiedlichen Bezeichnungen weisen
auf unterschiedliche Aspekte oder Betrachtungsweisen
dieses Reiches hin.
Ich möchte das jetzt nicht lange ausführen,
vielleicht nur dieses.
Wenn wir Reich Gottes hören, dann zeigt uns das,
wem das Reich gehört und welche Charakterzüge
die tragen sollten, die in diesem Reich sind,
nämlich die Charakterzüge Gottes.
Wenn wir Reich der Himmel lesen, dann zeigt uns das,
und das haben wir vorhin im Propheten Daniel gelesen,
wo die Herrschaft herkommt, nämlich aus dem Himmel.
Das ist der Einfluss des Himmels über die Erde
unter der Herrschaft des Herrn Jesus ist.
Wenn wir Reich des Vaters lesen, dann denken wir
an den himmlischen Teil dieses Reiches,
an die Heiligen der höchsten Örter,
die wir im Propheten Daniel gefunden haben.
Wenn wir Reich des Sohnes des Menschen haben,
dann ist damit die universelle Herrschaft des Herrn Jesus
über Himmel und Erde gemeint.
Also diese unterschiedlichen Bezeichnungen meinen
dasselbe Reich, aber unter unterschiedlichen Gesichtspunkten.
Als sechstes möchte ich ganz kurz noch einmal daran erinnern,
wie man denn in dieses Reich Gottes in seiner heutigen Form,
und das ist jetzt das, was uns im Weiteren interessieren wird,
das Reich Gottes in seiner heutigen Form,
was haben wir damit zu tun, wie kommt man in dieses Reich Gottes hinein?
Nun, wir haben vorhin gesehen, im Alten Testament
und auch in der Ankündigung des Herrn Jesus
gab es zwei Voraussetzungen, um in dieses Reich einzugehen.
Nämlich erstens Brüche und zweitens die neue Geburt.
Und das ist bis heute nicht anders.
Um wirklich als ein echter Jünger, als ein echter Nachfolger
des Herrn Jesus in dieses Reich hineinzukommen,
braucht es diese beiden Voraussetzungen.
Brüche, innerer Umkehr, das ist das, was wir tun müssen,
das ist unsere Seite, Brüche tun und zweitens neue Geburt.
Das ist das, was Gott tut, geboren aus Wasser und Geist.
Der Herr Jesus sagt das sehr deutlich zu Nikodemus,
so kannst du das Reich Gottes, das Echte im Reich Gottes
nicht einmal sehen, geschweige denn hineingehen.
Du musst von Neuem geboren sein.
Und der Weg ist auch für uns der Weg des Glaubens.
Aber es gibt auch neben diesen inneren Kennzeichen
oder inneren Voraussetzungen, um in dieses Reich einzugehen,
äußere Zeichen und Voraussetzungen.
Wir wollen mal ganz kurz Matthäus 28 aufschlagen.
Da sagt der Herr Jesus ganz am Ende,
wir haben das gestern Abend sogar auch gelesen, diesen Vers,
der Herr Jesus in Vers 18 trat herzu, redete zu ihnen und sprach,
Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde.
Das ist Reich Gottes.
Mir ist alle Gewalt gegeben, das ist Regierung,
das ist Autorität.
Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde.
Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern.
Jünger sind Schüler, Jünger sind Nachfolger dieses Herrn,
dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf der Erde.
Macht sie zu Jüngern.
Und wie geht das?
Wie wird man ein Jünger im Reich Gottes?
Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
und lehrt sie, alles zu bewahren.
Das äußere Zeichen oder die äußeren Zeichen,
um in das Reich Gottes einzugehen, sind die Taufe
und der Einfluss des Wortes Gottes, die Belehrung durch das Wort Gottes.
Natürlich ist es wichtig, dass jemand, der sich taufen lässt,
auch den Herrn Jesus als seinen Heiland angenommen hat.
Natürlich ist es wichtig, dass jemand, der Gottes Wort hört,
auch durch dieses Wort wiedergeboren wird.
Aber das steht nicht in Matthäus 28.
Äußerlich wird man ein Jünger des Herrn Jesus,
wenn man sich taufen lässt und wenn man unter dem Einfluss des Wortes Gottes ist.
Und es gibt leider viele Menschen, die lassen sich taufen,
die sind getauft worden, die konnten gar nichts dazu, dass sie getauft wurden.
Sie sind als kleines Kind getauft worden
und damit in den Bereich des Christentums hineingekommen.
Sie sind in einem gewissen Sinn auch unter den Einfluss der christlichen Botschaft gekommen.
Sie haben eine gewisse, wenn auch schwache Belehrung bekommen.
Aber ob das Ganze echt war, ist eine andere Frage.
Und wie viel Unechtes gibt es heute in der Christenheit?
Und doch sind diese beiden Dinge, Taufe und Belehrung durch Gottes Wort, auch für uns.
Und ich nehme jetzt mal an, dass wir alle Buße getan haben, dass wir alle wiedergeboren sind.
Diese Dinge sind auch für uns wichtig.
Es kann sein, dass du Buße getan hast und dass du wiedergeboren bist,
aber wenn du nicht getauft bist, dann gehörst du für diese Erde
und die Taufe hat es mit der Erde zu tun,
nicht öffentlich zu denen, die dem Herrn Jesus nachfolgen.
Das ist eine Seite, eine Bedeutung der Taufe,
dass wir uns damit öffentlich zu dem Herrn Jesus bekennen
als dem Abgelehnten hier auf dieser Erde.
Nun, ich möchte jetzt zu einem siebten Punkt kommen
und jetzt wird es dann endlich praktisch für uns
und ich möchte gerne vorstellen, was das Reich Gottes heute,
hier und jetzt, wo wir leben, konkret für uns bedeutet.
Und ich möchte gerne vier Unterpunkte vorstellen.
Was heißt es heute für uns, für dich und mich im Alltag unseres Lebens,
in der Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her, dass wir im Reich Gottes sind?
Es bedeutet erstens, dass wir bereit sind,
die Verwerfung unseres Herrn zu teilen.
Das ist das erste, ganz praktisch.
Der Jesus ist verworfen oder abgelehnt, dieses Wort verworfen,
wir brauchen das ja oft, meint nichts anderes als abgelehnt,
man wollte ihn nicht.
Der Jesus ist abgelehnt und solche, die ihm jetzt im Reich Gottes folgen wollen,
müssen damit rechnen, dass sie auch abgelehnt werden,
dass man uns nicht will, so wie man den Herrn Jesus nicht wollte,
so müssen die, die ihm jetzt folgen, die untertan sind im Reich,
in dieser ersten Phase, die wir vorhin gesehen haben,
die müssen damit rechnen, dass sie auch abgelehnt werden.
Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr.
Wenn sie ihn abgelehnt haben, müssen wir damit rechnen,
dass die Menschen auch uns ablehnen.
Wenn sie ihn verfolgt haben, müssen wir damit rechnen,
dass sie auch uns in einem gewissen Sinn verfolgt haben.
Wenn der Herr Jesus hier auf dieser Erde gelitten hat,
müssen wir auch damit rechnen, dass wir in einem gewissen Sinn leiden.
Schlagen wir doch einmal die Apostelgeschichte auf.
Kapitel 14, Vers 22, da finden wir den Apostel Paulus
und da heißt es, dass die Seelen befestigt wurden
und dass sie ermahnt wurden, ihm Glauben zu verharren
und dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.
Das ist das, was ich gerade sagte, dass wir bereit sind,
die Ablehnung des Herrn Jesus zu teilen.
Sein Weg war ein Weg durch tiefe Leiden zur Herrlichkeit,
auch zur Herrlichkeit des kommenden, sichtbaren Reiches,
und unser Weg ist durch viele Trübsale jetzt in die zukünftige Form
des Reiches Gottes einzugehen.
Lesen wir 2. Thessalonicher 1 noch dazu.
Da sagt der Apostel Paulus,
da spricht er von den Drangsalen der Thessalonicher in Vers 4,
die er erduldet und dann sagt er in Vers 5,
ein offenbares Zeichen des gerechten Gerichtes Gottes,
dass ihr für würdig erachtet werdet des Reiches Gottes,
um desset Willen ihr auch leidet.
Wenn wir in der künftigen Form des Reiches mit dem Herrn Jesus
verherrlicht werden, in dieser zweiten öffentlichen Phase,
dann bedeutet das jetzt für uns, dass wir bereit sind,
für den Herrn Jesus zu leiden, seine Ablehnung zu teilen.
Es bedeutet zweitens für uns, dass wir bereit sind,
den Herrschaftsanspruch des Herrn Jesus in unserem Leben anzuerkennen.
Wir haben eben aus Matthäus 28 gelesen, dass der Jesus sagt,
mir ist Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde.
Mir ist alle Gewalt gegeben. Jünger im Reich heute
erkennen diesen Anspruch des Herrn Jesus an.
Nicht als ein Glaubensbekenntnis mit den Lippen,
sondern in ihrem Leben.
Sind wir bereit, der Autorität des Herrn Jesus Rechnung zu tragen?
Wir sagen alle sehr gerne, der Jesus ist mein Heiland.
Er hat mich errettet. Aber sagen wir genauso gerne,
der Jesus ist mein Herr. Ich will ihm gehorchen.
Er hat das Sagen. Er ist der Chef. Er hat zu sagen,
was ich tue und sehr viele Ermahnungen, die wir in den Briefen finden,
die es mit unserem praktischen Verhalten hier auf dieser Erde zu tun haben.
Das sind die Sandalen an den Füßen. Das ist unser Wandel.
Viele dieser Ermahnungen haben es mit dem Reich Gottes zu tun,
haben es damit zu tun, dass dem Herrn Jesus alle Gewalt gegeben ist
und dass wir ihm gehorchen.
Das ist das Zweite, was die heutige Zeit des Reiches Gottes
für uns ganz praktisch kennzeichnet.
Das Dritte ist, was ich vorstellen möchte,
dass wir heute schon in unserem Leben
die Merkmale des Reiches Gottes in der Zukunft offenbaren.
Wir wollen dazu einen Vers lesen aus dem Römerbrief, Kapitel 14.
In Römer 14 sagt der Apostel Paulus,
Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken,
sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.
Liebe Geschwister, was wird denn das Reich in der Zukunft
in seiner öffentlichen Form einmal kennzeichnen?
Diese drei Dinge, Gerechtigkeit,
ein König wird in Gerechtigkeit herrschen,
Frieden wird dieses Reich kennzeichnen,
es wird ein Friedensreich sein
und Freude wird dieses Reich kennzeichnen.
Mit großer Freude werden die Menschen nach Jerusalem kommen,
um dort den König zu huldigen.
Diese drei Merkmale finden wir im Alten Testament vorgestellt.
Wir haben nicht die Zeit, darauf einzugehen.
Aber Reich Gottes für dich und für mich oder für mich und für dich
bedeutet heute ganz konkret,
dass wir in unserem Leben diese Merkmale jetzt schon aufweisen.
Dass wir ein Leben führen in praktischer Gerechtigkeit.
Dass wir, so viel an uns liegt, mit allen Menschen in Frieden leben.
Dass wir trotz aller Widerwärtigkeiten des Lebens,
jeder hat sein Paket zu tragen,
etwas zeigen von dieser inneren Freude, die unser Teil ist.
Die Merkmale des Reiches Gottes in der Zukunft,
Gerechtigkeit, Friede und Freude,
sollen uns jetzt schon kennzeichnen.
Das ist das Dritte, was das Reich Gottes ganz konkret für uns heute bedeutet.
Und das Vierte finden wir gleich auch hier in Römer 14 vorgestellt.
Da heißt es, denn, in Vers 18,
denn wer in diesem, dem Christus dient,
ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt.
Wo dienen wir? Im Reich Gottes.
Reich Gottes bedeutet, dem Herrn zu dienen.
Wir sind jetzt seine Knechte.
Die Zeit des Herrschens ist noch nicht gekommen.
Sie kommt, aber jetzt ist die Zeit, diesem Herrn zu dienen.
Wir haben einmal in den Briefen diesen schönen Ausdruck,
Mitarbeiter am Reich Gottes.
Nicht nur im Werk des Herrn, am Reich Gottes.
In diesem Reich Gottes arbeiten wir.
Wir haben dieses schöne Gleichnis in Lukas 19 und in Matthäus 25,
beides Gleichnisse vom Reich der Himmel,
wo der Herr seinen Knechten etwas anvertraut
und ihnen sagt, handelt bis ich komme.
Das ist Reich Gottes, das ist Dienst im Reich Gottes.
Und viele Anweisungen der Briefe, die mit unserem Dienst zu tun haben,
haben es tatsächlich mit dem Reich Gottes zu tun.
Jetzt dienen wir unserem Herrn mit dem,
was er uns zur Verfügung gestellt hat.
Die Talente hat der Herr seinen Knechten gegeben.
Und er gibt nicht nur Talente,
er gibt nicht nur die Aufforderung zum Dienen, er gibt auch Lohn.
Das würde jetzt zu weit führen, aber der Gedanke an Lohn,
an Vergeltung ist im Neuen Testament immer verbunden mit dem Reich Gottes.
Der ist nicht verbunden mit dem Vaterhaus.
Im Vaterhaus ist unser Teil ein ewiges, glückseliges und gleiches Teil.
Aber wenn wir an die zukünftige Zeit des Reiches Gottes auf dieser Erde denken,
dann ist unser Teil unterschiedlich.
Da gibt es so, die einen weiten Eingang,
einen reichlichen Eingang in dieses Reich haben.
Davon spricht Petrus.
Und es gibt andere, die haben einen knappen Eingang.
Das sind jetzt meine Worte in dieses Reich.
Gerettet wie ein Brandscheit aus dem Feuer.
Wer jetzt dem Herrn in Treue dient,
der wird im Reich ein größeres Teil haben als jemand,
der heute mit den Rechten des Herrn keine Rechnung trägt und nur sich selbst lebt.
Nicht, dass da Neidgefühle aufkommen würden, das ganz sicherlich nicht.
Aber im Reich gibt es Unterschiede.
Es gibt Unterschiede.
Der eine über 10 Städte, der andere über 5 Städte.
Unterschiede.
So wie wir jetzt in Treue unserem Herrn gedient haben,
so wird er Lohn geben.
Also fassen wir diesen Punkt kurz zusammen.
Reich Gottes bedeutet für uns heute ganz konkret erstens
die Verwerfung des Herrn Jesus, die Ablehnung des Herrn Jesus teilen
und bereit sein für ihn zu leiden.
Es bedeutet zweitens die Autorität und den Herrschaftsanspruch des Herrn Jesus
in unserem Leben anzuerkennen.
Es bedeutet drittens die Merkmale des zukünftigen Reiches Gottes,
Gerechtigkeit, Friede und Freude jetzt schon sichtbar werden zu lassen.
Und es bedeutet viertens in diesem Reich jetzt schon unserem Herrn zu dienen.
Das ist Reich Gottes für uns heute.
Daraus wird ganz deutlich, und das ist der achte Punkt,
den ich ganz kurz auch nur anreißen möchte,
daraus wird deutlich, dass das Reich Gottes etwas ganz anderes ist
als die Versammlung Gottes.
Diese beiden Dinge, Reich Gottes und Versammlung Gottes,
können und dürfen wir nicht miteinander vermischen.
Natürlich gibt es gewisse Gemeinsamkeiten.
Das Reich Gottes stellt sozusagen den Rahmen dar,
in dem das echte für Gott ist, für den Herrn ist, die Versammlung,
die die aus wirklich wiedergeborenen, lebendigen Steinen bestehen.
Aber ansonsten müssen wir die Unterschiede zwischen dem Reich
und der Versammlung sehr deutlich sehen.
Das Reich ist eine irdische Sache.
Hier auf dieser Erde, auch wenn vom Himmel aus regiert wird,
aber das Reich ist grundsätzlich eine irdische Sache.
Die Versammlung, obwohl sie jetzt auf dieser Erde lebt,
ist grundsätzlich eine himmlische Körperschaft.
Im Reich haben wir es mit Christus als unserem König,
als dem König oder als unserem Herrn zu tun.
In der Versammlung haben wir es mit Christus als mit unserem Haupt zu tun.
Im Reich besteht ein Autoritätsverhältnis.
In der Versammlung besteht eine Lebensverbindung.
Das Reich Gottes begann, als der Herr Jesus auf diese Erde kam
und es nimmt ein Ende, wenn das tausendjährige Reich zu Ende ist.
Die Versammlung Gottes begann mit der Niederkunft des Herrn Jesus auf dieser Erde
und im Sinne der Ewigkeit endet die Versammlung nie.
Sie ist immer die Hütte Gottes,
aber wenn es um das Hiersein auf dieser Erde der Versammlung geht,
dann endet die Geschichte der Versammlung für diese Erde
mit dem Kommen des Herrn Jesus für uns.
Im Reich Gottes gibt es eine Mischung von Gut und Böse
und der Herr sagt, lasst es.
In der Versammlung Gottes heißt es, tut den Bösen von euch selbst hinaus.
Wir sehen diese Dinge, Versammlung und Reich sind ganz unterschiedlich
und wir dürfen das nicht miteinander vermischen.
Das ist in der Christenheit sehr viel getan worden,
dass man die Versammlung plötzlich in die Bergpredigt des Herrn Jesus hineingesteckt hat,
wo es um die Grundsätze des Reiches geht, wo der Herr Jesus verworfen ist
und dann macht man das größte Chaos, wenn man diese Dinge miteinander vermischt.
Nein, die Versammlung Gottes ist etwas ganz anderes als das Reich Gottes,
aber beides, und ich denke, das haben wir heute Abend gesehen, bezogen auf das Reich Gottes,
nimmt einen wichtigen Platz in den Gedanken Gottes ein.
Ich möchte jetzt zum Schluss noch einen praktischen Punkt vorstellen.
Wir haben vorhin über die Taufe gesprochen und in Verbindung damit auch von einem Bekenntnis.
Durch die Taufe zeigen wir, dass wir dem Herrn Jesus nachfolgen.
Aber es gibt nicht nur dieses Zeigen durch die Taufe,
sondern es gibt auch ein Bekenntnis mit unserem Mund.
Und wir wollen einmal, und das ist jetzt der neunte Punkt, jetzt geht es um unser Bekenntnis, aufschlagen im ersten Timotheusbrief, Kapitel 6.
Da sagt der Apostel Paulus in Vers 12, kämpfe den guten Kampf des Glaubens,
ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist
und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.
Ich gebiete dir vor Gott, der alles am Leben erhält,
und Jesus Christus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hast,
dass du das Gebot unbefleckt, unsträflich bewahrst,
bis zur Erscheinung des Herrn Jesus Christus, die zu seiner Zeit zeigen wird,
der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige, der Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat.
Auch da haben wir eine Andeutung an den König, an das Reich,
und in Verbindung damit wird von einem guten Bekenntnis gesprochen.
Und dieses gute Bekenntnis wird in Beziehung gesetzt zu dem Bekenntnis,
das der Herr Jesus vor Pontius Pilatus abgelegt hat.
Und es ist erstaunlich, in diesem Bekenntnis, das der Herr Jesus vor Pilatus abgelegt hat,
wesentliche Punkte über das Reich Gottes wiederzufinden.
Das wollen wir uns jetzt zum Schluss noch ganz kurz besehen.
Dazu gehen wir ins Johannesevangelium, wo wir dieses gute Bekenntnis haben,
das der Herr Jesus abgelegt hat. Dieses Bekenntnis des Herrn Jesus vor Pilatus
ist natürlich ein einmaliges Bekenntnis, das ist ganz klar.
Aber aus diesem Bekenntnis, das der Herr Jesus abgelegt hat, können wir etwas für uns
und für unseren praktischen Wandel in Verbindung mit dem Reich Gottes lernen.
Wir lesen zunächst einmal in Johannes 18, Vers 33.
Pilatus ging nun wieder in das Praetorium hinein und rief Jesus und sprach zu ihm,
Bist du der König der Juden? Jesus antwortete,
Sagst du dies aus dir selbst, oder haben dir andere von mir gesagt?
Pilatus antwortete, Bin ich etwa ein Jude?
Deine Nation und die hohen Priester haben dich mir überliefert.
Was hast du getan? Jesus antwortete,
Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten meine Diener gekämpft,
damit ich den Juden nicht überliefert würde.
Jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
Da sprach Pilatus, Also bist du doch ein König.
Jesus antwortete, Du sagst es, dass ich ein König bin.
Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe.
Wer der aus der Wahrheit ist, hört meine Worte.
Pilatus spricht zu ihm, Was ist Wahrheit?
Und dann noch einmal in Vers 11, da spricht der Jesus noch einmal mit Pilatus,
da sagt er, Du hättest keinerlei Gewalt gegen mich,
wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre.
Haben wir gemerkt, wie oft der Jesus hier vom Reich spricht,
davon spricht, dass er König ist?
Was sagt der Jesus denn? Das Erste, was er deutlich macht, ist, dass er ein König ist.
Nicht nur der König der Juden, davon hatte Pilatus zuerst gesprochen,
Bist du der König der Juden?
Das war nicht genug, Pilatus.
Jesus ist nicht nur der König der Juden, er ist der König, der König der Könige.
Pilatus kommt nicht weiter, als zu fragen,
Also bist du ein König? Und der Jesus sagt, Du sagst es, dass ich ein König bin.
Das ist das Erste in unserem Bekenntnis.
Der Jesus ist König.
Sagen wir für uns, er ist der Herr.
Er ist der Herr der Herren.
Er ist derjenige, der das Sagen hat.
Das bekennen wir und das wollen wir ausleben.
Das Zweite, was der Jesus vor Pilatus deutlich macht, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist.
Es wird einmal von dieser Welt sein.
In der zweiten Phase, wenn der Jesus in Macht und Herrlichkeit regiert, dann ist das Reich von dieser Welt.
Aber heute ist sein Reich nicht von dieser Welt.
Das müssen wir wissen.
Das Reich Gottes, in dem wir sind, ist nicht von dieser Welt.
Wir haben nicht die Aufgabe, wie manche Christen das meinen,
hier jetzt auf dieser Erde das Reich Gottes zu bauen.
Das ist nicht unsere Aufgabe.
Unsere Aufgabe ist, die Verwerfung unseres Herrn zu teilen und ihm zu dienen.
Das Reich Gottes ist jetzt nicht von dieser Welt.
Der König ist verworfen.
Hier steht er mit der Dornenkrone gekrönt vor Pilatus.
Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Das war sichtbar durch dieses Zeichen, was der Jesus trug, die Dornenkrone.
Das Dritte, was der Jesus deutlich macht, dass seine Diener jetzt nicht kämpfen.
Er sagt das sehr deutlich.
Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten meine Diener gekämpft.
Jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
Die Diener des Herrn Jesus kämpfen nicht.
Es ist nicht unsere Aufgabe, mit welchen Mitteln des Kampfes auch immer,
hier auf dieser Erde für die Rechte des Herrn Jesus einzustehen.
Wir machen keine Demonstrationen für die Rechte des Herrn Jesus.
Wir gehen nicht auf die Straße.
Wir führen schon gar keine Kriege im Namen Christi.
All das ist geschehen in der Geschichte der Christenheit, in der Geschichte des Reiches Gottes.
Und doch macht der Herr Jesus hier das so einfach klar.
Nicht mit politischer oder militärischer Gewalt gehen wir vor.
Mein Reich ist nicht von dieser Welt, sonst hätten meine Diener gekämpft.
Jetzt kämpfen sie nicht.
Ja, das Reich Gottes wird einmal durch gewaltige kriegerische Umwälzungen ins Leben gerufen werden,
bevor der König in Macht und Herrlichkeit regiert.
Aber es ist jetzt nicht unsere Aufgabe zu kämpfen.
Es ist unsere Aufgabe, diesem Verworfenen, Abgelehnten zu folgen.
Das vierte, was der Jesus vorstellt, ist, dass wir der Wahrheit Zeugnis geben.
Das ist unsere Aufgabe. Das hat er getan und das tun wir.
Der Wahrheit Zeugnis geben.
Der Wahrheit, wie sie in dem Jesus ist, so wie wir das in Epheser 4 lesen.
Das machen wir in unserem Leben sichtbar.
Und das fünfte, was wir anerkennen, ist das, was der Jesus in Kapitel 19, Vers 11 sagt.
Du hättest keinerlei Gewalt gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre.
Von oben, vom Himmel. Die Himmel herrschen.
Wir sind jetzt in diesem Reich der Himmel in seiner verborgenen Form
und wir erkennen das an, was Pilatus nicht anerkannt hat.
Die Himmel herrschen.
Du hättest keinerlei Gewalt gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre.
Aber gleichzeitig liegt darin auch ein wunderbarer Trost für uns.
Wenn wir jetzt in der heutigen Phase des Reiches dem Herrn Jesus folgen
als einem Verworfenen, Abgelehnten.
Wenn wir seine Ablehnung teilen.
Wenn wir vielleicht Nachteile in Kauf nehmen müssen.
Wenn es vielleicht Schwierigkeiten und Leiden gibt in der Nachfolge des Herrn Jesus.
Da ist einer, der doch die Fäden in der Hand hält.
Menschen haben keine Gewalt gegen uns, wenn sie ihnen nicht von oben gegeben wird.
Auch wenn der König jetzt abgelehnt verworfen ist.
Er hat doch letztlich die Fäden in der Hand.
Und einmal wird er in Macht und Herrlichkeit erscheinen.
Und ich möchte mit einem zehnten und letzten Punkt schließen
und noch eine praktische Folge dieses Reiches Gottes vorstellen
aus dem ersten Thessaloniferbrief, Kapitel 2.
Da spricht der Apostel Paulus in diesem Kapitel von seinem Dienst
und er sagt in Vers 11, ebenso wie ihr wisst,
wie wir jeden Einzelnen von euch, wie ein Vater seiner eigenen Kinder
euch ermahnt und getröstet und bezeugt haben,
würdig des Gottes zu wandeln, der euch zu seinem eigenen Reich
und zu seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
Wir haben begonnen mit dem Reich Gottes und hier sehen wir nicht,
dass wir würdig dieses Reiches wandeln, was auch wahr ist,
sondern hier geht der Apostel Paulus einen Schritt weiter und sagt,
wandelt würdig des Gottes, der euch zu seinem eigenen Reich beruft.
Es gibt einen Gott, der uns beruft zu seinem eigenen Reich.
Wir werden an diesem Reich in seiner öffentlichen Form,
in Macht und Herrlichkeit auf dieser Erde teilhaben,
vom Himmel aus, Reich des Vaters.
Nicht auf dieser Erde werden wir sein,
wir werden an diesem Reich vom Himmel aus teilhaben,
mit dem Herrn Jesus herrschen.
Dazu hat Gott uns berufen.
Und jetzt kommt die praktische Aufforderung an uns,
dieses Gottes würdig, das heißt angemessen, zu wandeln.
Wir werden morgen sehen, dass es noch mehr gibt,
als zu diesem Reich berufen zu sein.
Aber zu diesem Reich in seiner künftigen herrlichen Form berufen zu sein,
von Gott, ist etwas Großartiges.
Dieses Gottes dürfen wir uns auf dieser Erde würdig erweisen,
dürfen ein Leben führen zu seiner Ehre,
ein Leben im Licht dieses kommenden Reiches.
Wir sagen manchmal, wir führen unser Leben
und sollten unser Leben im Licht des Richterstohles führen.
Das ist richtig, aber im Sinn dieser Stelle möchte ich einmal sagen,
wir dürfen und sollen unser Leben im Licht des kommenden Reiches Gottes führen.
Welch ein Leben würde das sein, wenn wir mehr dieses Reich Gottes
in seiner künftigen Herrlichkeit vor Augen hätten. …
Transcription automatique:
…
Liebe Geschwister, bevor wir mit unserem Thema heute Abend beginnen,
möchte ich gerne etwas korrigieren, was ich gestern Abend versehentlich falsch gesagt habe.
Ein lieber Bruder hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich gesagt habe,
dass die Versammlung ihren Anfang genommen hat, als der Herr Jesus auf diese Erde kam.
Das ist natürlich nicht so.
Die Versammlung hat ihren Anfang genommen, als der Heilige Geist zu Pfingsten auf diese Erde kam.
Das war ein Versprechen, deshalb möchte ich das doch gerne korrigieren,
weil es mir wichtig ist, dass das nicht falsch im Raum stehen bleibt.
Heute Abend haben wir das Thema der Ratschluss Gottes.
Wir haben uns am ersten Abend mit dem Evangelium Gottes beschäftigt und gesehen,
dass dieses Evangelium uns das gibt, was dem Bedürfnis des Menschen als Sünder entspricht,
nämlich eine gerechte Grundlage vor Gott.
Wir haben gestern Abend uns mit dem Reich Gottes beschäftigt und gesehen,
dass das Reich Gottes mit unserem praktischen Wandel hier auf dieser Erde zu tun hat,
indem wir einem abgelehnten und verworfenen Christus folgen.
Wenn wir uns heute Abend nun mit dem Ratschluss Gottes beschäftigen,
dann tun wir einen Blick in das Herz Gottes.
Im Ratschluss Gottes geht es nicht zuerst um die Bedürfnisse des Sünders,
nicht zuerst um das, was für uns nötig war, obwohl wir Gegenstände dieses Ratschlusses sind,
sondern es geht, mit Ehrfurcht gesagt, um das, was Gott in seinem Herzen hatte,
Vorgrundlegung der Welt.
Es geht um diesen Ratschluss, den er gefasst hat in der Ewigkeit vor der Zeit,
ein Ratschluss, der hinausgeht in die Ewigkeit nach der Zeit.
Ich habe auf der einen Seite große Freude, dieses Thema vorzustellen,
aber auf der anderen Seite auch eine gewisse Furcht.
Dieser Ratschluss Gottes ist erstens ewig und zweitens himmlisch.
Wir Menschen sind zeitgebunden und wir leben auf dieser Erde.
Was wollen wir zeitgebundene, irdische Menschen über diesen Ratschluss Gottes sagen,
über das, was im Herzen Gottes war, Vorgrundlegung der Welt?
Was wir sagen möchten, ist das, was der Heilige Geist uns in seinem Wort offenbart.
Und wir wollen gemeinsam darum beten, dass wir nicht über das hinausgehen,
was Gottes Wort uns dazu sagt.
Aber wenn wir diesen Ratschluss Gottes vor Augen haben, dann wird uns eins groß werden,
nämlich derjenige, der diesen Ratschluss gefasst hat.
Wir wollen zunächst einige Stellen lesen.
Wir beginnen mit einem Vers aus dem Buch Hiob, aus Kapitel 11.
Hiob 11, Vers 7.
Kannst du die Tiefe Gottes erreichen oder das Wesen des Allmächtigen ergründen?
Himmelhoch sind sie, was kannst du tun?
Tiefer als der Scheol, was kannst du erkennen?
Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer.
Aus dem ersten Korintherbrief, Kapitel 2.
Erster Korinther 2, Vers 9.
Wie geschrieben steht, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat
und in keines Menschenherz aufgekommen ist,
was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.
Uns aber hat Gott es offenbart durch seinen Geist,
denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.
Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist,
als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist,
so weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.
Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen,
sondern den Geist, der aus Gott ist,
um die Dinge zu kennen, die uns von Gott geschenkt sind.
Aus Römer 8, Vers 29.
Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt,
dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein,
damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen,
und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt.
Welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
Aus dem Epheserbrief, Kapitel 1, Vers 3.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung
in den himmlischen Örtern in Christus,
wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt,
dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe,
und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus
für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens
zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade,
worin er uns begnadigt hat in dem Geliebten,
indem wir die Erlösung haben durch sein Blut,
die Vergebung der Vergehungen nach dem Reichtum seiner Gnade.
Kapitel 3, Vers 14.
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus,
von dem jede Familie in den Himmeln und auf der Erde benannt wird,
damit er euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit
mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen,
dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne,
in dem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
damit ihr völlig zu erfassen vermögt, mit allen Heiligen,
welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei,
und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus,
damit ihr erfüllt sein mögt zu der ganzen Fülle Gottes.
Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag,
über die Maßen mehr als was wir erbitten oder erdenken,
nach der Kraft, die in uns wirkt, ihm
sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus
auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin.
Amen.
Wir haben in Hiob 11 eine Frage gefunden.
Kannst du die Tiefe Gottes erreichen oder das Wesen des Allmächtigen ergründen?
Diese Frage wird Hiob gestellt.
Und die Antwort, die Hiob geben musste, konnte nur Nein lauten.
Der natürliche Mensch kann die Tiefe Gottes nicht erreichen.
Er kann das Wesen des Allmächtigen nicht ergründen.
Das ist unmöglich.
Und dann werden uns hier in Hiob 11 vier Dimensionen genannt.
Die Bezug nehmen auf die Tiefe Gottes und das Wesen des Allmächtigen.
Vier Dimensionen, die wir später in Epheser 3 wiederfinden.
Vier Dimensionen, das deutet zweierlei an.
Das deutet erstens an,
dass sie über unser menschliches Fassungsvermögen hinausgeht.
Wir Menschen begreifen dreidimensional, aber nicht vierdimensional.
Aber hier werden vier Dimensionen genannt.
Für den natürlichen Verstand ist der Ratschluss Gottes,
ist das, was vor Grundlegung der Welt im Herzen Gottes war, nicht zu erfassen.
Und noch etwas liegt in diesen vier Dimensionen.
Das, was wir hier finden, geht über das hinaus, was zu dieser Erde gehört.
Vier Dimensionen sind göttliche Dimensionen.
Das möchte ich einleitend zu diesem Ratschluss Gottes sagen.
Es ist nichts, was wir mit unserem menschlichen Verstand begreifen können.
Aber gerade das ist es, was der Apostel Paulus in 1. Korinther 2 den Korinthern klar macht.
Es geht nicht um menschliche Weisheit.
Es geht nicht um menschliche Einsicht, auch heute Abend nicht.
Sondern es geht darum, dass der Geist Gottes uns die Tiefen Gottes zeigt.
Dass er erforscht, was in Gott ist und dass er es uns mitteilt.
Diesen Geist haben wir empfangen, den Heiligen Geist.
Und nur unter der Wirksamkeit und der Leitung des Heiligen Geistes
können wir diesen Ratschluss Gottes erfassen.
Wir haben in den letzten beiden Abenden unser Thema jeweils in zehn Punkte eingeteilt.
Ich möchte heute Abend gerne sieben Punkte machen, um dieses Thema ein wenig zu gliedern und zu strukturieren.
So wie wir uns an den anderen Abenden zuerst einmal ein wenig mit dem Begriff beschäftigt haben,
Evangelium oder Reich, so wollen wir auch heute Abend uns zunächst ein wenig mit der Frage beschäftigen,
was bedeutet eigentlich Ratschluss?
Ich möchte einen Vers vorlesen aus den Psalmen, aus Psalm 33,
wo wir ein wenig dieses Wort erklärt finden, nicht die Sache selbst, aber das Wort.
In Psalm 33, Vers 11 lesen wir,
Der Ratschluss des Herrn besteht ewig, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht.
Wenn wir dieses Wort Ratschluss vor uns haben, dann zeigt uns das etwas von den Gedanken Gottes,
etwas von dem, was im Inneren Gottes ist,
etwas von dem Wesen Gottes, was der natürliche Mensch nicht ergreifen kann.
Gott hat einen Ratschluss.
Gott hat Gedanken.
Im Epheserbrief wird der Ausdruck Vorsatz gebraucht.
Auch in anderen Stellen finden wir dieses Wort Vorsatz.
Es ist also, ein Ratschluss ist etwas, was jemand sich vornimmt zu tun
und was er auch mitteilt zu tun.
So hat der große ewige Gott einen Ratschluss gehabt.
Er hat einen Vorsatz gefasst, einen ewigen Vorsatz.
Er hat Gedanken der Liebe und des Friedens mit uns gehabt in der Ewigkeit vor der Zeit.
Das bedeutet Ratschluss.
Gott ist ewig.
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott.
Dieses war im Anfang bei Gott.
Gott ist ewig, aber Gott hat auch ewige Gedanken gehabt,
hat einen ewigen Ratschluss gehabt, hat einen Plan gehabt,
den er in der Person des Herrn Jesus umgesetzt hat.
Das ist dieser Ratschluss.
Es fällt uns auf, dass das Wort Ratschluss in Bezug auf Gott
und auch das Wort Vorsatz in Bezug auf Gott nur in der Einzahl erwähnt wird.
Wir sprechen manchmal von den Ratschlüssen Gottes
und das ist auch nicht ganz verkehrt,
aber die Bibel drückt sich doch genauer aus.
Sie spricht von dem Ratschluss Gottes, von dem Vorsatz Gottes.
Es ist ein Ratschluss.
Es ist ein Vorsatz, den Gott gefasst hat in der Ewigkeit vor der Zeit
und doch hat dieser Ratschluss Gottes unterschiedliche,
wenn wir das menschlich ausdrücken, unterschiedliche Aspekte,
unterschiedliche Seiten, unterschiedliche Herrlichkeiten.
Wir haben davon gelesen, dass Gott etwas in seinem Herzen hatte vor Grundlegung der Welt.
Wir finden auch an manchen Stellen, dass Gott etwas in seinem Herzen hatte
und getan hatte von Grundlegung der Welt.
Und wir können vielleicht sagen, wenn wir den Ratschluss Gottes in Bezug
auf sein irdisches Volk und in Bezug auf diese Erde vor uns haben,
dann ist es ein Ratschluss, ein Vorsatz von Grundlegung der Welt.
Aber wenn es um den Ratschluss Gottes in Bezug auf die Glaubenden der Gnadenzeit geht,
dann haben wir es mit dieser Seite zu tun,
dass es der ewige Vorsatz Gottes ist, der Ratschluss vor Grundlegung der Welt.
Vor Grundlegung der Welt, als noch nichts existierte,
als es Gott gab, den Vater, den Sohn, den Heiligen Geist,
als es das Vaterhaus gab, da hat Gott Gedanken des Friedens,
Gedanken der Liebe gehabt, da hat er einen Ratschluss gefasst.
Dieser Ratschluss ist himmlisch und ewig und wir, die Glaubenden der Gnadenzeit,
haben Anteil an diesem ewigen Gnadenratschluss Gottes.
Die Gläubigen des Alten Testamentes, so wunderbar ihre Beziehung zu Gott war,
sie hatten keinen Anteil an diesem ewigen Gnadenratschluss Gottes.
Und die Glaubenden, die im tausendjährigen Reich auf dieser Erde leben werden,
ihr Teil ist ein wunderbares, aber auch sie sind nicht eingeschlossen in diesen ewigen Ratschluss Gottes.
Darin sind wir, die Glaubenden der Gnadenzeit, eingeschlossen.
Dieser ewige Ratschluss ist etwas, was in dieser Zeit offenbart wird,
in der wir leben, in der Zeit, wo der Heilige Geist auf dieser Erde ist.
Ich möchte jetzt zweitens gerne einige Kennzeichen, einige Merkmale dieses Ratschlusses Gottes aufzeigen.
Das erste Kennzeichen ist dieses, dass Gott der Urheber, der Ursprung dieses Ratschlusses ist.
Wir wollen einen Vers lesen aus dem zweiten Timotheusbrief, Kapitel 1.
In 2. Timotheus 1, Vers 9 sagt der Apostel Paulus von Gott,
der uns errettet hat und berufen mit heiligem Ruf,
nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz.
Es ist der eigene Vorsatz Gottes, sein Vorsatz.
Niemand hat Gott dabei beraten, niemand konnte Gott dabei beraten.
In Römer 11, vielleicht können wir diesen Vers auch einmal aufschlagen,
da sagt der Apostel Paulus am Ende seiner Ausführungen in dem lehrmäßigen Teil dieses Briefes in Vers 33,
bricht er in diesem Ruf aus, so tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Kenntnis Gottes,
wie unausforschlich sind seine Gerichte, das heißt Beurteilungen, und unergründlich seine Wege.
Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist dein Mitberater gewesen?
Oder wer hat ihm zuvor gegeben und es wird ihm vergolten werden?
Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Wenn wir das jetzt einmal anwenden auf den Ratschluss Gottes, dann heißt es von ihm,
das heißt er ist der Ursprung und der Urheber, alles ist von Gott.
Durch ihn, wer hat diesen Ratschluss ausgeführt?
Gott, der Sohn, hat diesen Ratschluss ausgeführt.
Und für wen ist dieser Ratschluss? Für ihn.
Es geht letztlich um Gott, der diesen Ratschluss gefasst hat, und es geht um die Person des Herrn Jesus.
Gott ist der Ursprung dieses Ratschlusses.
Wir lernen weiter, dass dieser Ratschluss, das haben wir schon gesagt, ein ewiger Ratschluss ist.
Der ist nicht in dieser Zeit gefasst worden und auch nicht für diese Zeit,
sondern er ist gefasst worden in der Ewigkeit vor der Zeit
und er fließt hinein, wenn wir das so sagen können, in die Ewigkeit nach der Zeit.
Von diesem Ratschluss Gottes hatten die alttestamentlich Gläubigen keine Ahnung.
Hätten wir einen Adam gefragt, was weißt du von Gott?
Er hätte gesagt, Gott ist der Schöpfer Himmels und der Erde.
Hätten wir Abraham gefragt, er hätte gesagt, ich kenne Gott als Gott, den Allmächtigen.
Hätten wir Melchisedek gefragt, er hätte gesagt, ich kenne Gott als den Höchsten.
Hätten wir Mose gefragt, er hätte gesagt, ich kenne Gott als den Jehova, den Unveränderlichen, den Fels der Ewigkeit.
Aber einen Blick in das Herz Gottes tun, das Wesen des Allmächtigen ergründen,
seine Gedanken zu kennen vor Grundlegung der Welt,
das ist erst uns gegeben, die wir in der Zeit der Gnade leben, wo der Heilige Geist gekommen ist,
was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschenherz gekommen ist.
Davon hatten die alttestamentlich Gläubigen so groß und gewaltig ihre Beziehung zu Gott war,
wenn wir an diese Glaubensmänner denken wie Abraham oder Mose, davon haben sie doch keine Ahnung gehabt.
Es war den Geschlechtern in den Zeitaltern verborgen, was in Gott war.
Von diesem Ratschluss haben sie nichts gewusst.
In diesem Ratschluss sehen wir weiter etwas von der Weisheit Gottes.
Wir haben das in Römer 11 gerade gelesen.
O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes.
Und in Epheser 3 lesen wir, dass den Fürstentümern und den Gewalten jetzt durch die Versammlung,
die ein Teil dieses Ratschlusses Gottes ist, die garmannigfaltige Weisheit Gottes kundgetan wird.
Als Gott die Erde geschaffen hat, als er in Schöpferallmacht und Schöpferweisheit handelte,
da haben die Söhne Gottes gejubelt.
Aber sie haben nicht die mannigfaltige Weisheit Gottes gesehen.
Die wird jetzt sichtbar in dem, was Gott in der Zeit der Gnade mit denen tut,
die Gegenstand seines wunderbaren Ratschlusses sind, den er vor Grundlegung der Welt gefasst hat.
Und auch wir staunen über die garmannigfaltige Weisheit Gottes.
Wir bewundern diese tiefe, unergründliche Weisheit Gottes,
wenn wir an das denken, was im Herzen Gottes war.
Das Zentrum des Ratschlusses Gottes ist wiederum Christus.
Das wollen wir auch deutlich unterstreichen.
Wir haben das gesehen, als wir uns mit dem Evangelium beschäftigt haben.
Wir können das Wesen des Evangeliums nur ergründen, wenn wir sehen,
in welch einer Beziehung der Herr Jesus dazu steht.
Wir können die Gedanken über das Reich Gottes nur erfassen,
wenn wir sehen, dass es um Christus geht, den verworfenen,
jetzt verworfenen, einst herrschenden Sohn des Menschen.
Und wir können den Ratschluss Gottes nur erfassen,
wenn wir sehen, dass es dabei um Christus geht.
In diesem Ratschluss wollte Gott etwas für Christus haben.
Er wollte Menschen haben, die dem Bild seines Sohnes gleichförmig sind.
Warum? Damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Damit er in allem den Vorrang habe.
Gott wollte seinem Sohn diese Versammlung geben.
Und Christus wird einmal sich selbst die Versammlung verherrlicht darstellen,
die nicht Flecken oder Runzel hat.
Es geht in dem Ratschluss Gottes nicht zuerst um uns.
Obwohl wir wesentlicher Bestandteil dieses Ratschlusses sind.
Aber Zentrum des Ratschlusses ist, dass Gott etwas für Christus haben wollte.
Etwas für seinen Sohn.
Er wollte ihm eine Braut geben, an der Christus in aller Ewigkeit seine Freude haben würde.
Das war der Gedanke Gottes.
Und Christus ist auch der, der die Grundlage dazu gelegt hat,
dass dieser Ratschluss Gottes einmal in Erfüllung gehen könnte.
Petrus spricht davon, dass der Herr Jesus das Lamm Gottes ist.
Er ist zuvor erkannt, Vorgrundlegung der Welt.
Der Herr Jesus ist nicht auserwählt, Vorgrundlegung der Welt.
Da drückt sich Gottes Wort auch genau aus.
Wir sind auserwählt, Vorgrundlegung der Welt.
Christus ist nicht auserwählt, Vorgrundlegung der Welt.
Er ist zuvor erkannt worden, Vorgrundlegung der Welt.
Das ist ein Unterschied.
Wenn man auswählen will, muss es mindestens zwei geben.
Aber als Christus zuvor erkannt war, da gab es keine zwei.
Da gab es nur einen.
Deshalb ist Christus nicht Vorgrundlegung der Welt auserwählt worden.
Wenn wir überhaupt in Verbindung mit dem Herrn Jesus von einer Auserwählung sprechen,
dann fand diese hier auf dieser Erde statt, als er am Jordan getauft wurde.
Da wurde er auserwählt als Knecht, als Diener Gottes.
Aber in der Ewigkeit ist Christus nicht auserwählt.
Wir sind auserwählt.
Christus war immer da.
Er war der Einzige.
Er ist zuvor erkannt, Vorgrundlegung der Welt.
Aber als er auf dieser Erde war und ans Kreuz genagelt wurde,
da geschah das auch nach dem Ratschluss Gottes.
Als Petrus in der Apostelgeschichte seine großen Reden hielt vor den Juden,
da zeigte er ihnen auf der einen Seite ihre ganze Verantwortung.
In Jerusalem kamen zusammen Pontius Pilatus, die Nationen, das Volk Israel,
um den Herrn Jesus ans Kreuz zu bringen.
Aber was haben sie getan?
Sie haben nichts anderes getan als das, was die Hand und der Ratschluss Gottes zuvor bestimmt hatten.
So sagt es Petrus.
Der Herr Jesus ist ans Kreuz gegangen und das war notwendig,
damit dieser Ratschluss Gottes überhaupt in Erfüllung gehen konnte.
Aber dann denken wir daran, wer die Gegenstände dieses Ratschlusses Gottes sind.
Und das macht uns sehr klein.
Denn die Gegenstände dieses Ratschlusses Gottes sind tatsächlich wir.
Gott hatte mit uns etwas vor, persönlich und gemeinschaftlich.
Er wollte uns persönlich unendliche Segnungen geben
und er hat uns auch gemeinschaftlich als Versammlung mit Christus verbunden.
Das sind einige Kennzeichen dieses wunderbaren, dieses gewaltigen Ratschlusses Gottes,
den wir mit Anbetung und Bewunderung im Herzen betrachten.
Nun, ich habe gesagt, dass im Alten Testament von diesem Ratschluss Gottes nichts bekannt war.
Und das führt mich zu dem vierten Punkt, den ich gerne vorstellen möchte. Was war denn nötig,
damit dieser Ratschluss Gottes überhaupt erfasst werden kann von Menschen?
Was war nötig, damit wir uns heute überhaupt mit diesem Ratschluss Gottes beschäftigen können?
Das erste, was nötig war, ist, dass der Herr Jesus auf diese Erde gekommen ist.
Er hat uns den Vater kundgemacht.
Er hat uns als Erster gezeigt, was in dem Vater ist, was im Herzen des Vaters ist.
Ohne dass der Herr Jesus als Mensch auf diese Erde gekommen ist,
hätten wir von der Herrlichkeit Gottes, die in seinem Ratschluss sichtbar wird, nichts sehen können.
Der Herr Jesus musste Mensch werden.
In ihm ist der Vater offenbart worden, in dem, was der Vater ist.
Der Herr Jesus hat unendlich mehr getan, als er auf dieser Erde war,
als uns nur zu zeigen, was nötig war, damit wir als Sünder Heil und Frieden finden könnten.
Nein, der Herr Jesus hat uns den Vater gezeigt.
Wenn wir dieses gewaltige Gebet des Herrn Jesus, das Gebet des Sohnes in Johannes 17 vor uns haben,
sicherlich einer der Höhepunkte dessen, was der Herr Jesus als Mensch uns offenbart hat,
über die Herrlichkeit des Vaters.
Das ist gewaltig groß, aber ohne dass der Herr Jesus auf diese Erde gekommen wäre,
wäre es unmöglich gewesen, dass wir überhaupt Kenntnis bekommen hätten von diesem Ratschluss Gottes.
Das zweite, was notwendig war, ist, dass der Heilige Geist auf diese Erde gekommen ist.
Wir haben das in 1. Korinther 2 gelesen, dass der Heilige Geist die Tiefen Gottes erforscht,
dass er uns zeigt, was im Herzen Gottes war, vor Grundlegung der Welt.
Der Jesus hatte schon auf dieser Erde davon gesprochen, dass der Heilige Geist kommen würde,
dass er Christus verherrlichen würde, dass er uns in die ganze Wahrheit führen würde.
Und nur weil der Heilige Geist in Person auf diese Erde gekommen ist
und weil er in Person in einem jeden von uns wohnt, ist es überhaupt möglich,
dass wir uns mit einem solch gewaltigen Gegenstand beschäftigen können.
Diese zwei Voraussetzungen, dass der Jesus auf diese Erde kam als vollkommener Mensch
und jetzt wieder beim Vater ist und dass der Heilige Geist auf diese Erde gekommen ist,
diese beiden Voraussetzungen sind unabhängig von uns.
Aber es gibt eine dritte Voraussetzung, um diesen Ratschluss Gottes zu erfassen
und die ist abhängig von uns.
Wir haben das in Epheser 3 gelesen, da sagt der Apostel, dass er betet,
dass der Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohnt.
Das ist abhängig von uns, dass der Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohnt.
Das meint im Zusammenhang dieses Abschnittes, dass der Herr Jesus wirklich in unserem Herzen,
in unseren Zuneigungen das Zentrum ist, dass er den ersten Platz in unserem Leben hat.
Wenn wir ein irdisch gesinntes Leben führen, wenn wir ein Leben führen am Rand,
ein Leben in dieser Welt, wenn wir ohne den Herrn Jesus,
ohne die praktische Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus leben,
dann wird uns dieser Ratschluss Gottes wenig interessieren,
dann werden wir diesen Ratschluss Gottes auch nicht erfassen.
Aber bevor wir diesen Ratschluss Gottes, der uns in Epheser 3 in diesen vier Dimensionen vorgestellt wird,
erfassen können, muss der Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohnen.
Darum betet Paulus und darum sollten wir auch beten, dass der Christus, der Christus,
der gesalbte Gottes, der Sohn der Liebe des Vaters, seinen Platz in unserem Herzen,
in unseren Zuneigungen hat, dass wir ihn wirklich lieben.
Wir haben in 1. Korinther 2 gelesen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben,
nicht denen, die Gott liebt. Natürlich liebt Gott uns, aber da geht es darum,
dass er denen bereitet hat, die Gott lieben. Das gilt grundsätzlich natürlich für jedes Kind Gottes,
dass es Gott liebt. Aber je mehr wir in der Praxis Gott lieben,
je mehr Christus in unseren Herzen wohnt, umso mehr werden wir von diesem Ratschluss Gottes erfassen.
Das führt uns jetzt zu dem fünften Punkt, zu dem eigentlichen Inhalt dieses Ratschlusses Gottes.
Wozu hat Gott uns bestimmt? Und ich möchte zunächst eine kleine Rückblende tun.
Jetzt müssen wir sehr vorsichtig sein, wie wir uns ausdrücken, eine Rückblende in die Ewigkeit vor der Zeit.
Was war in der Ewigkeit vor der Zeit? Da war Gott. Da war die Herrlichkeit Gottes.
Da war Gott der Vater, da war Gott der Sohn, da war Gott der Heilige Geist.
Gott der Vater liebt den Sohn. Der Herr Jesus sagt das in Johannes 17,
du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Das wissen wir. Das sagte Herr Jesus.
Ein Strom der Liebe floss von dem Vater zum Sohn.
Und in dieser Liebe des Vaters zum Sohn, wir drücken das jetzt menschlich aus,
hat der Vater sein volles Genüge gefunden.
Gott wird, ich glaube im ersten Timotheus Brief, der selige Gott genannt.
Was heißt das, der selige Gott? Das heißt, dass Gott in sich selbst völliges Genüge findet.
Gott braucht niemand, um glücklich zu sein.
Wir sollten nicht meinen, dass Gott jemand braucht, um glücklich zu sein.
Er ist der selige Gott. In diesem Strom der Liebe vom Vater zum Sohn
hat Gott sein volles Genüge gefunden.
Du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Und doch war es im Herzen Gottes, und das ist jetzt der Ratschluss Gottes,
dass es einmal Menschen geben sollte in der Ewigkeit nach der Zeit,
denen Gott der Vater seine Liebe zum Sohn zeigen wollte.
Das ist der Ratschluss Gottes. Gott möchte in seinem Haus, in seinem Vaterhaus,
Menschen haben, denen er seine Liebe zum Sohn zeigen kann.
Das war im Herzen Gottes, und das ist unsere ewige Bestimmung,
im Vaterhaus zu sein, um dort zu sehen, wie der Vater den Sohn liebt.
Denn in der Ewigkeit vor der Zeit gab es schon das Vaterhaus.
Der Herr Jesus sagt in Johannes 14, im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
Diese Wohnungen, wir sagen das in aller Ehrfurcht, sind immer dagewesen.
Dann sagt der Herr Jesus weiter, ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Wir sagen manchmal, der Herr Jesus hat die Wohnungen zubereitet.
Aber das steht nicht in Johannes 14. Die Wohnungen waren immer da.
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. Eine Stätte, ja, die musste bereitet werden.
Der Jesus ist hingegangen nach Golgatha, er ist zurückgekehrt als Mensch in den Himmel,
und jetzt ist eine Stätte bereitet, dass wir auch dort wohnen können.
Aber die Wohnungen waren immer da. Was sagt uns das denn?
Das sagt uns, dass es der ewige Ratschluss und Vorsatz Gottes war,
dass im Vaterhaus einmal Menschen sein sollten, die dort zu Hause sind,
die seine Liebe zu seinem Sohn sehen und bewundern.
Das bedeutet, im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
In diesen Wohnungen werden wir einmal sein und werden den Sohn sehen
in seiner Herrlichkeit, werden diesen Strom der Liebe des Vaters zum Sohn sehen
und werden darin in alle Ewigkeit aufgehen.
Das war im Herzen des Vaters. O Tiefe des Reichtums!
Wie könnten wir das je begreifen und erfassen, dass Gott solches in seinem Herzen gehabt hat.
Und wenn wir jetzt einmal zu Epheser 1 gehen, dann sehen wir, was Gott mit uns getan hat,
damit das möglich ist.
Wir haben in Epheser 1 zunächst gelesen, dass der Apostel Paulus in diesem Lobpreis ausbricht,
gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern.
Da sehen wir schon, wir haben es mit geistlichen Segnungen zu tun,
nicht mit materiellen Segnungen.
Wir haben es mit himmlischen Örtern zu tun, nicht mit etwas hier auf dieser Erde.
Und dann sagt er, er hat uns aus der Welt, in ihm Vorgrundlegung der Welt.
Das ist dieser Vorsatz Gottes, dieser ewige Vorsatz Gottes aus der Welt,
Vorgrundlegung der Welt. Wozu?
Erstens, dass wir heilig und tagelos seien vor ihm in Liebe.
Das ist Kindschaft. Ich werde das gleich erklären.
Und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst.
Hier kommen zwei Segnungen vor uns, gewaltigen Ausmaßes.
Kindschaft und Sohnschaft.
Die besitzen wir jetzt schon. Darüber freuen wir uns jetzt schon.
Aber diese beiden Segnungen, Kindschaft und Sohnschaft, sind nötig,
damit wir einmal im Vaterhaus die Liebe des Vaters zum Sohn sehen können.
Was bedeutet Kindschaft?
Wie wird man ein Kind seiner Eltern?
Wie sind wir alle, die wir geboren wurden,
jetzt habe ich schon gesagt, Kinder unserer Eltern geworden, durch Geburt.
Anders kann man kein Kind seiner Eltern werden, durch Geburt.
Die Segnung der Kindschaft besitzen wir durch Geburt.
Wir sind aus Gott geboren.
Und Kindschaft hat im Neuen Testament zwei Seiten.
Die eine Seite der Kindschaft, das ist die,
die wir meistens sehen, wenn wir uns mit Kindschaft beschäftigen,
was nämlich Kindschaft für uns bedeutet.
Was bedeutet es für ein Kind, Kind der Eltern zu sein?
Das bedeutet zunächst einmal, dass ein Kind mit allem,
was es auf dem Herzen hat, zu den Eltern geht.
Mit Freude und Leid läuft ein Kind zu seinen Eltern.
Wenn ein kleines Kind sich wehgetan hat, es läuft zur Mutter.
Wenn ein Kind in der Schule eine gute Arbeit geschrieben hat,
es geht nach Hause, läuft zu den Eltern und sagt,
Mama, Papa, ich habe nur eins geschrieben.
Das ist Kindschaft aus Sicht eines Kindes.
Und diese Seite haben wir auch unserem Vater gegenüber.
Mit allem, was uns auf dem Herzen liegt, mit Freude und Leid,
gehen wir zu unserem Vater im Himmel.
Wir sind seine Kinder. Er hat uns lieb.
Er hat immer ein offenes Ohr für uns.
Als Kinder dürfen wir im Gebet immer mit allem zu ihm kommen.
Mit unseren Sorgen und Nöten, aber auch mit unseren Freuden.
Aber Kindschaft hat eine zweite Seite.
Was bedeutet es denn für uns Eltern, Kinder zu haben?
Dürfen wir uns die Frage auch mal stellen?
Viele von uns haben Kinder und Enkelkinder.
Was bedeutet es für uns, Kinder zu haben?
Ist es nicht eine Freude, sein Kind zu sehen?
Wir verbergen das ja meistens so als Eltern.
Aber wir freuen uns doch, wenn wir unsere Kinder sehen.
Und wir freuen uns, wenn wir in unseren Kindern
etwas von unseren eigenen Eigenschaften wiedersehen.
Da freuen wir uns doch als Eltern.
Wenn wir plötzlich bei einem Kind entdecken,
oh, da ist ein hoffentlich guter Wesenszug
in Anführungsstrichen von den Eltern drin.
Oder die gleichen Augen, die gleichen Haare,
was hat das denn zu tun? Man freut sich als Eltern.
Wie gesagt, da spricht man nicht so drüber, aber es ist doch so.
Und so freut sich Gott, der Vater,
wenn er in uns, seinen Kindern, seine Eigenschaften wieder sieht.
Und was sind die Eigenschaften Gottes?
Das sagt uns der erste Johannesbrief.
Gott ist Licht und Gott ist Liebe.
Und was haben wir hier?
Er hat uns auserwählt in ihm vor Grundlegung der Welt,
heilig und untadelig sein vor ihm in Liebe.
Das ist Licht und das ist Liebe.
Gott ist heilig und untadelig.
Gott ist Licht.
Und wir sind vor Gott als seine Kinder,
weil wir aus ihm geboren sind,
mit diesen Wesenszügen ausgestattet,
heilig und untadelig.
Wie könnten wir sonst im Vaterhaus sein?
Untadelig, aber nicht nur das,
auch in Liebe.
Wir sind fähig zu lieben.
Der erste Johannesbrief sagt uns, wir lieben,
weil er uns zuerst geliebt hat.
Da wird nicht gesagt, wen wir lieben oder was wir lieben,
sondern da wird gezeigt, dass wir die Fähigkeit haben zu lieben.
Wir lieben. Wir haben die Fähigkeit zu lieben.
Gott hat uns auserwählt
vor Grundlegung der Welt,
dass wir heilig und untadelig sein
vor ihm in Liebe.
Wir sind fähig gemacht zum Anteil
am Erbe der Heiligen in dem Licht.
Wo ist das eigentlich?
Wo ist das Licht?
Fähig gemacht zum Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht.
Das ist da, wo Gott ist.
Im Vaterhaus.
Und versetzt in das Reich des Sohnes seine Liebe.
Da haben wir auch wieder Licht und Liebe beieinander.
Da haben wir auch wieder Licht und Liebe beieinander.
Wunderbar diese Kindschaft zu besitzen.
Aus Gott geboren.
Seine eigenen Wesensmerkmale sind jetzt unsere.
So sieht Gott uns.
So hat er uns auserwählt vor Grundlegung der Welt.
Bei ihm im Vaterhaus sein.
Und uns zuvor bestimmt hat
zur Sohnschaft.
Sohnschaft und Kindschaft
sind zwei verschiedene Sechnungen.
Zuvor bestimmt zur Sohnschaft.
Das bedeutet wörtlich,
er hat uns zu Söhnen gestellt.
Sohnschaft ist nicht etwas,
was wir haben, weil wir aus Gott geboren sind,
sondern Sohnschaft ist etwas, was wir haben
durch den Besitz des Heiligen Geistes.
Gott hat uns nicht als Söhne geboren,
sondern er hat uns zur Sohnschaft gestellt.
Deshalb steht auch in anderen Übersetzungen,
zum Beispiel im Französischen hier das Wort Adoption.
Das will sagen zu Söhnen gestellt.
Nun was ist das Wesensmerkmal
eines Sohnes?
Das Wesensmerkmal eines Sohnes ist,
dass er Einsicht hat.
Einsicht in die Gedanken
seines Vaters. Stellen wir uns
einen Vater vor, der hat zwei Jungens.
Einen 5-Jährigen und einen 15-Jährigen.
Jetzt ist der Vater eine Woche
auf Geschäftsreise gewesen und er kommt nach Hause.
Die beiden Jungens, der 5-Jährige und der 15-Jährige,
sie laufen dem Vater entgegen.
Was tut der 5-Jährige?
Der springt seinem Vater an den Hals
und fängt sofort an zu erzählen von dem,
was er, der 5-Jährige, in dieser Woche erlebt hat.
Ganz spontan. Wenn er seinen Vater lieb hat,
erzählt er ihm sofort alles, was er erlebt hat.
Dann kommt der 15-Jährige
irgendwann die Frage,
wie es dir auf deiner Reise ergangen ist.
Was hast du denn erlebt?
Wie war es bei dir?
Der 15-Jährige geht ein
in einem gewissen Umfang in die Gedanken seines Vaters.
Das Erste ist Kindschaft.
Das Zweite ist Sohnschaft.
Ein schwaches Bild. Es ist auch nicht so,
dass wir Söhne haben und dann Söhne.
Wir sind beides zum gleichen Zeitpunkt.
Aber Sohnschaft, und das wollte ich zeigen mit diesem Beispiel,
ist, dass wir Einsicht gewinnen in die Gedanken Gottes.
Gott möchte Söhne haben bei sich,
die Einsicht haben in seine Gedanken.
Wir sind zuvor bestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus.
Nicht in Jesus Christus, sondern durch Jesus Christus.
Epheser 1, das werden viele von uns wissen,
spricht viel von dem, was wir in Christus haben.
Aber die Sohnschaft haben wir nicht in Christus,
sondern durch Christus. Warum dieser Unterschied?
Der Unterschied deshalb, weil wir,
obwohl wir zur Sohnschaft bestimmt sind,
doch nie Sohn Gottes in dem Sinn werden,
wie der Herr Jesus Sohn Gottes ist.
Er ist der ewige Sohn Gottes.
Er ist nicht zur Sohnschaft bestimmt
oder zur Sohnschaft beiseite gestellt worden.
Er ist ewiger Sohn.
Wir sind als Söhne Gottes gestellt worden.
Das ist ein großer Unterschied.
Und der Apostel Johannes,
der uns viel von dem ewigen Sohn schreibt,
benutzt sicherlich nicht ohne Grund
den Ausdruck Sohn nur für den Herrn Jesus,
nicht für uns. Johannes spricht viel von Kindern Gottes,
aber er stellt den Sohn Gottes vor
und spricht nicht von uns als Söhnen Gottes.
Obwohl Johannes diese Segnung ganz sicherlich auch gekannt hat.
Sohnschaft und Kindschaft.
Zwei wunderbare Segnungen, die uns geschenkt sind.
Sohnschaft und Kindschaft, das geht unendlich weiter
als das, was wir als Sünder gebraucht haben.
Was wir als Sünder brauchten, wird uns dann im Folgenden vorgestellt,
nämlich Erlösung und Vergebung.
Das war nötig, das brauchten wir,
aber Erlösung und Vergebung,
so groß und gewaltig diese Segnungen sind,
wir haben uns am ersten Abend etwas damit auseinandergesetzt,
mit dem Evangelium Gottes.
Erlösung und Vergebung sind notwendige Voraussetzungen dafür,
dass wir Sohnschaft und Kindschaft bekommen können.
Wenn wir dann kurz zu Römer 8 gehen,
da haben wir eine dritte persönliche Segnung vorgestellt.
Da haben wir gelesen, dass wir zuvor erkannt sind,
zuvor bestimmt sind, wozu?
Dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein,
damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Das ist jetzt ein etwas anderer Gedanke
als der Gedanke der Sohnschaft aus Epheser 1.
Wir sollen dem Bild seines Sohnes gleichförmig sein.
Hier steht der Herr Jesus vor uns als der vollkommene Mensch.
Und wir werden mit der Herrlichkeit des Herrn Jesus bekleidet sein.
Wir tragen jetzt das Bild des Irdischen,
aber wir werden einmal das Bild des Himmlischen tragen.
Wir werden, wenn der Herr Jesus kommt,
um uns zu sich zu nehmen, verwandelt werden.
Unser Leib der Niedrigkeit wird umgestaltet werden
zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit.
Philippe 3.
Das ist, wenn der Herr Jesus kommt
und unser Leib an der Errettung teilhaben wird,
dann wird unser Leib umgestaltet zur Gleichförmigkeit
mit seinem Leib der Herrlichkeit.
Die Herrlichkeit, die der Herr Jesus als Mensch
von Gott dem Vater bekommt,
die teilt der Herr Jesus mit uns.
Die Herrlichkeit, die er als der ewige Sohn immer besitzt,
die teilt er nicht mit uns.
Die werden wir sehen.
Davon spricht der Herr Jesus in Johannes 17.
Damit sie meine Herrlichkeit sehen,
denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Aber die Herrlichkeit, die der Herr Jesus als Mensch hat,
die Gott ihm gegeben hat nach vollbrachtem Werk,
als er in den Himmel zurückgekehrt ist,
die teilt er mit uns.
Und wenn der Herr Jesus im tausendjährigen Reich erscheint,
das Thema, was wir gestern ein wenig berührt haben,
dann sind wir mit ihm eins.
Wir sind ihm gleich, denn wir werden ihn sehen,
wie er ist, sagt Johannes.
Er wird in uns verherrlicht werden.
Er wird in uns gesehen werden,
weil wir dem Bild seines Sohnes gleichförmig sind.
Aber auch wenn wir jetzt an das Vaterhaus denken,
an die Ewigkeit nach der Zeit,
wir sind dem Bild seines Sohnes gleichförmig,
damit wir in dem vollkommenen Menschen Jesus Christus
die Herrlichkeit Gottes sehen könnten.
Die absolute Herrlichkeit, nein,
die Herrlichkeit Gottes im absoluten Sinn
werden wir nie sehen.
Aber im Angesicht Christi werden wir doch
die Herrlichkeit Gottes sehen.
Warum?
Weil wir dem Bild seines Sohnes gleichförmig sind.
Aber Paulus fügt dann gleich hinzu,
damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Ja, wir sind, wir werden dem Bild seines Sohnes gleichförmig sein.
Aber wir werden nie in die Gottheit eingeführt werden.
Wir bleiben Menschen.
Wir werden keine Götter.
Der Herr Jesus hat immer den ersten Platz.
Als Sohn Gottes von Ewigkeit her sowieso.
Aber auch als der Erstgeborene unter vielen Brüdern.
Erstgeborener meint nicht der Zeit nach als Erster geboren,
sondern Erstgeborener meint Vorrangstellung.
Das ist Kolosse 1, damit er in allem den Vorrang habe.
Der Jesus schämt sich nicht, uns Brüder zu nennen.
Aber wir würden es nie wagen, ihn unseren Bruder zu nennen.
Wir ziehen den Herrn Jesus nicht auf unser Niveau herab
und sagen unser Bruder.
Aber wir bewundern ihn, dass er sich nicht schämt,
uns Brüder zu nennen.
Er zieht uns auf sein Niveau herauf.
Aber er bleibt doch immer der Erstgeborene unter vielen Brüdern.
Der erste Platz gehört immer dem Herrn Jesus.
Das sind unsere persönlichen Sechnungen,
zu denen wir zuvor bestimmt sind,
Vorgrundlegung der Welt.
Kindschaft, Sohnschaft und im Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein.
Aber Gott hatte noch etwas in seinem Herzen,
Vorgrundlegung der Welt.
Noch etwas war in seinem ewigen Vorsatz enthalten,
nämlich die Versammlung.
Die Versammlung an sich ist nicht auserwählt.
Auserwählt sind die einzelnen Menschen,
die diese Versammlung bilden.
Aber der Gedanke der Versammlung war doch etwas,
was in diesem ewigen Vorsatz Gottes enthalten war.
Davon spricht der Apostel Paulus am Ende von Epheser 1,
wenn er über diese Versammlung spricht,
die aus Juden und Heiden,
ehemaligen Juden und ehemaligen Heiden gebildet ist
und die er dann nennt,
die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.
Epheser 1, Vers 22,
Er hat alles seinen Füßen,
den Füßen des Herrn Jesus unterworfen
und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben,
die sein Leib ist, die Fülle dessen,
der alles in allem erfüllt.
Diese Stelle sagt uns nicht,
dass der Herr Jesus das Haupt der Versammlung ist.
Das haben wir an anderen Stellen.
Das ist er natürlich,
aber das sagt diese Stelle nicht.
Sondern diese Stelle sagt,
dass der Herr Jesus Haupt über alles ist
und in diesem Charakter als Haupt über alles
ist ihm die Versammlung gegeben.
Und Paulus sagt geleitet durch den Heiligen Geist
diese unbegreiflichen Worte,
dass die Versammlung die Fülle dessen ist,
der alles in allem erfüllt.
Und in Epheser 3,
wir können darauf jetzt leider aus Zeitgründen
nicht mehr näher eingehen,
wird uns dieses Geheimnis vorgestellt,
dass wir, die wir aus den Nationen sind,
Miterben seien,
dass wir Miteinverleibte seien,
dass wir Mitteilhaber der Verheißung
in Jesus Christus, Jesus sein sollten,
Epheser 3, Vers 6.
Es war im Herzen Gottes seinem Sohn
diese Versammlung zu geben,
die in alle Ewigkeit seine Herrschaft
und seine Herrlichkeit teilt.
Nicht nur persönlich sind wir gesegnet,
das sind wir, Sohnschaft, Kindschaft,
dem Bild seines Sohnes gleichförmig,
aber wir sind auch gemeinsam,
gemeinschaftlich mit Christus verbunden
als Versammlung.
Und in aller Ewigkeit wird Christus
durch diese Versammlung Gottes verherrlicht.
Im ewigen Zustand hat die Versammlung Gottes
die Herrlichkeit Gottes.
Etwas Wunderbares,
Unbegreifliches,
was Gott in seinem Herzen hatte.
Das ist in wenigen Worten,
und ich empfinde das sehr deutlich
in schwachen Worten,
der Inhalt dieses Ratschlusses Gottes.
Aber es geht nicht nur
um den Inhalt dieses Ratschlusses,
ihn zu verstehen,
ihn jetzt ein wenig zu erklären,
sondern es geht darum,
dass wir diesen Ratschluss Gottes erfassen.
Wir haben gelesen in Epheser 3, Vers 18,
damit ihr völlig zu erfassen vermögt
mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge
und Höhe und Tiefe sei.
Völlig zu erfassen.
Gott möchte, dass wir diesen Ratschluss,
den er gefasst hat,
in unseren Herzen erfassen.
Und hier schließt sich der Kreis wieder zu der Stelle,
die wir aus dem Buch Hiob gelesen haben.
Kannst du die Tiefe Gottes erreichen,
oder das Wesen des Allmächtigen ergründen?
Wir würden sagen, nein.
Und doch steht in Epheser 3,
damit ihr völlig zu erfassen vermögt.
Liebe Geschwister, wir sollen das erfassen
mit unseren Herzen.
Was sollen wir denn erfassen?
Jetzt kommen diese vier Dimensionen wieder vor uns.
Welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei.
Ja, lieber Paulus, wovon denn?
Das schreibst du gar nicht.
Er sagt gar nicht wovon.
Manchmal sagen wir,
es geht um die Liebe des Christus,
aber das steht hier nicht.
Die Liebe des Christus wird zusätzlich erwähnt.
Und so erkennen die die Erkenntnis
über steigende Liebe des Christus.
Ja, was sollen wir denn erfassen?
Was ist denn Breite und Länge und Höhe und Tiefe?
Ach, wenn wir diesen Abschnitt im Zusammenhang lesen.
Ich möchte jedem empfehlen,
das zu Hause unter Gebet zu tun.
Dann ist die Antwort nicht schwierig.
Es geht tatsächlich um den Ratschluss Gottes.
Das was Hiob nicht konnte,
das können wir.
Diese vier Dimensionen des Ratschlusses Gottes erfassen.
Die Breite,
und jetzt hilft uns das Buch Hiob.
Hiob hat von der Breite des Meeres gesprochen,
beziehungsweise sein Freund,
der ihm diese Frage vorsetzt.
Bei der Breite des Ratschlusses
denken wir an das Meer.
Wir haben gestern oder vorgestern einmal gesagt,
das Meer spricht von den Völkern und von den Nationen.
Die Breite des Ratschlusses Gottes
stellt uns die Breite all der Erlösten vor,
die einmal im Vaterhaus sein werden.
Diese vielen Söhne,
die er zur Herrlichkeit gebracht hat.
Diese vielen, diese unzähligen,
die einmal dem Bild seines Sohnes gleichförmig sind.
Können wir uns vorstellen,
wenn sie alle aufmarschieren,
die Millionen, die Gott dem Bild seines Sohnes gleichförmig macht.
Welch eine Frontbreite das ergibt.
Und in jedem Einzelnen
strahlt die Erlöserherrlichkeit des Herrn Jesus wieder.
Das ist die Breite des Ratschlusses Gottes.
Die vielen, vielen Menschen,
die teilhaben an diesem Ratschluss Gottes.
Die vielen Söhne, die er zur Herrlichkeit bringt.
Welches die Länge sei.
Hiob spricht, im Buch Hiob lesen wir von der Länge der Erde.
Nun, die Erde ist nicht lang in Metern oder Kilometern.
Hier geht es um Zeit.
Hier geht es um Zeit, welches die Länge sei.
Diesen Ratschluss Gottes, wir haben das gesehen,
der aus der Ewigkeit vor der Zeit kommt
und in die Ewigkeit nach der Zeit hineingeht.
Das ist die Länge dieses Ratschlusses Gottes.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Das übersteigt unser menschliches Fassungsvermögen,
wenn wir uns damit beschäftigen.
Das können wir als Menschen nicht erfassen,
aber durch den Geist sehen wir doch ein wenig,
was es bedeutet.
Dieser Ratschluss Gottes, die Länge dieses Ratschlusses,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Welches die Höhe sei.
Im Buch Hiob haben wir gelesen, Himmel hoch.
Die Höhe lässt uns an den Himmel denken.
Und ich zitiere noch einmal aus 1. Korinther 2.
Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört
und in kein Menschenherz gekommen ist,
was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.
Wie hoch sind die Gedanken Gottes.
Wie himmelhoch sind sie.
Aber wir denken auch daran,
zu welcher Höhe wir berufen und auserwählt sind.
Im Vaterhaus zu sein,
die Liebe des Vaters zum Sohn zu sehen,
Höheres könnten wir uns nicht vorstellen.
Und dann lesen wir von der Tiefe.
Tiefer als der Scheo lesen wir im Buch Hiob.
Da denken wir daran, wo wir herkamen.
Aus welcher Tiefe Gott uns herausgeholt hat.
Wir waren doch Sünder.
Ja, als Gott den Ratschluss gefasst hat,
da gab es noch keine Sünde.
Aber dann sind wir Menschen in Sünde gefallen.
Und um teilzuhaben an diesem Ratschluss,
musste Gott uns aus dieser Tiefe herausholen.
Aber nicht nur das.
Wie hat Gott uns aus dieser Tiefe denn herausgeholt?
Da denken wir noch einmal an Golgatha,
wo der Herr Jesus in die tiefste Tiefe,
in die tiefste Grube gelegt wurde.
In den Staub des Todes legst du mich.
Die Tiefe ruft der Tiefe.
Beim Brausen deiner Wassergüsse,
alle deine Wogen und alle deine Wellen
sind über mich dahin gegangen.
So tief musste Christus hinabsteigen,
um uns zu dieser höchsten Höhe zu bringen.
Um diesen Ratschluss Gottes wirksam werden zu lassen.
Und dann verstehen wir, dass Paulus sagt,
uns zu erkennen, die die Erkenntnis
übersteigende Liebe des Christus.
Wenn wir an diese Tiefe denken,
dann denken wir an die Liebe des Christus.
Das können wir nicht anders.
Wir können die Liebe des Christus
nicht von diesem Ratschluss Gottes los machen.
So lieb hat Christus uns gehabt,
dass er in diese tiefsten Tiefen hineingegangen ist,
um zu erkennen,
die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus.
Und dann kommen wir zu dem siebten und letzten Punkt
für heute Abend.
Welche Folgen hat dieser Ratschluss Gottes?
Welche Folgen hat dieses Beschäftigen
mit dem Ratschluss Gottes für uns?
Eine erste Antwort haben wir hier in Epheser 3.
Damit ihr erfüllt sein mögt,
zu der ganzen Fülle Gottes.
Das ist ein Ausdruck,
den können wir auch nicht ausloten.
Erfüllt zu der ganzen Fülle Gottes.
Da steht nicht, erfüllt mit der ganzen Fülle Gottes.
Das geht nicht.
Menschen mit der Fülle Gottes erfüllt,
das geht nicht.
Aber zu der Fülle Gottes, das geht.
Es gibt ein bekanntes Beispiel dazu.
Die, die es kennen, mögen mir das nachsehen,
aber ich kenne kein besseres,
deshalb erzähle ich es noch einmal.
Da ist der kleine Junge im Sommer,
der geht mit seinem Eimer an die Nordsee
und hält den Eimer in die Nordsee
und hat ihn voll Nordseewasser.
Dann kommt er zu seinem Vater und sagt,
guck mal Vater, die Nordsee ist in meinem Eimer.
Der Junge hat recht.
Die Nordsee ist in seinem Eimer.
Und doch kann der Junge mit seinem kleinen Eimer
nie die Nordsee ausschöpfen.
Wir sind dieser kleine Eimer,
erfüllt zu der Fülle Gottes.
Randvoll, aber nie mit der Fülle Gottes.
Das können wir nicht,
aber erfüllt zu der ganzen Fülle Gottes.
Das ist die erste Folge.
Die zweite Folge ist,
dass wir unseren Gott preisen.
Das tut Paulus hier.
Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag,
über die Maßen mehr,
als was wir erbitten oder erdenken,
nach der Kraft, die in uns wirkt.
Ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus
auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin.
Amen.
Das ist Anbetung.
Das ist Lobpreis.
Wir wenden diesen Vers manchmal an,
auf unsere irdischen Bedürfnisse.
Das ist auch in Ordnung.
Aber er meint etwas ganz anderes.
Dem aber, der über die Maßen hinaus zu tun vermag,
über die Maßen mehr,
als was wir erbitten oder erdenken,
da geht es um das Erfassen des Ratschlusses Gottes.
An jeder Ecke empfinden wir unsere Limits.
Und dann gehen wir im Gebet zu unserem Vater
und dann erfassen wir mit allen Heiligen diesen Ratschluss,
werden erfüllt zu der Fülle Gottes
und dann bleibt uns nur Lob und Anbetung übrig.
Aber es gibt eine dritte Konsequenz
und die ist jetzt praktisch.
Epheser 4 Vers 1
Ich ermahne euch nun, ich der Gefangene im Herrn,
dass ihr würdig wandelt der Berufung
mit der ihr berufen worden seid.
Jetzt wird es auf einmal ganz praktisch
und wir sehen, dass wir auch den Ratschluss Gottes
nicht von der Praxis unseres Lebens trennen können.
Wir haben das beim Evangelium gesehen,
wir haben das bei dem Reich Gottes gestern gesehen
und wir sehen es auch jetzt,
wenn wir mit dem Ratschluss Gottes beschäftigt sind.
Würdig wandeln der Berufung, mit der wir berufen sind.
Gestern haben wir gesehen,
würdig des Gottes, der uns zu seinem eigenen Reich beruft.
Hier geht es viel weiter.
Würdig wandeln der Berufung, das ist unsere himmlische Berufung.
Das ist das, was wir heute Abend ein wenig vorgestellt haben.
Das ist Kindschaft, das ist Sohnschaft.
Dieser Berufung sollen wir würdig wandeln.
Das ist, dass wir die Fülle dessen sind,
der alles in allem erfüllt,
dass wir Christus gegeben sind in diesem Charakter als Haupt,
dass wir die Versammlung Gottes bilden,
das Haus Gottes, der Leib Christi,
so wie uns das am Ende von Epheser 2 vorgestellt wird.
Das ist unsere Berufung.
Und jetzt sagt der Apostel Paulus,
uns geleitet durch den Heiligen Geist,
würdig wandeln diese Berufung.
Was das im Einzelnen bedeutet, wäre ein Thema für sich.
Epheser 4, die ersten Verse, sind so überaus reichhaltig,
haben so viel praktische Konsequenz für unsere Tage.
Darüber haben wir sicher öfter mal etwas gehört.
Aber ich möchte einfach dieses zeigen,
dass wir, wenn wir uns mit dem Ratschluss Gottes beschäftigen,
das nicht losmachen können von unserer Praxis.
Ich lese zum Schluss noch einmal aus Römer 11 die Verse.
O Tiefe des Reichtums, Vers 33,
sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes,
wie unerforschlich sind seine Gerichte
und unergründlich seine Wege.
Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt,
oder wer ist sein Mitberater gewesen?
Oder wer hat ihm zuvor gegeben, und es wird ihm vergolten werden.
Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge.
Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. …