Die Leiden des Herrn Jesus...
ID
hz013
Langue
DE
Durée totale
03:02:08
Nombre
3
Références bibliques
inconnu
Description
1. Vortrag: Die Leiden des Herrn Jesus ... von den Menschen2. Vortrag: Die Leiden des Herrn Jesus ... mit den Menschen
3. Vortrag: Die Leiden des Herrn Jesus ... für den Menschen
Transcription automatique:
…
Wir wollen zu Anfang zwei Stellen lesen, zuerst aus 2. Mose 3,
den Vers 5 und er, das ist Gott, sprach, tritt nicht näher herzu.
Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden.
Und dann eine Stelle aus Jesaja 53.
Wir lesen die Verse 3 bis 5.
Er war verachtet und verlassen von den Menschen.
Ein Mann, der Schmerzen und mit Leiden vertraut,
und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt.
Er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet.
Doch er hat unsere Leiden getragen,
und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen.
Und wir hielten ihn für bestraf von Gott geschlagen und niedergebeucht.
Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet,
um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.
Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm,
und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
Soweit erst einmal.
Ich habe sehr bewusst diesen Vers aus 2. Mose 3, 5 an den Anfang gestellt.
Dieses Thema, die Leiden des Herrn Jesus, sind wirklich ein Gebiet,
wo wir uns mit größter Vorsicht nähern müssen.
Und es kann durchaus die Gefahr bestehen, dass wir zu nah herzutreten.
Mit Worten oder manchmal vielleicht auch mit Gedanken.
Und der Herr möge uns bewahren, dass wir das nicht tun.
Es ist wirklich ein heiliger Boden,
und wir alle sind sicher erschrocken darüber
und auch in einer gewissen Weise entsetzt darüber,
dass Menschen in den letzten Jahren immer wieder versuchen,
die Leiden des Herrn sogar in einem Film darzustellen.
Ich denke jetzt zum Beispiel an den letzten, der gedreht wurde,
die Passion Christi.
Es ist ein Gräuel, denke ich, für Gott,
wenn solche Dinge dargestellt werden.
Denn kein Mensch kann das überhaupt darstellen.
Und es ist ein viel zu nah herantreten an diesen heiligen Boden.
Und ich kann nur jedes Kind Gottes warnen davor,
sich solche Filme anzuschauen.
Seine Seele wird damit sicher nicht näher mit dem Herrn Jesus verknüpft,
sondern alles andere.
Damit möchte ich aber darüber nicht weitersprechen.
Nur das möchte ich einmal gesagt haben.
Ich habe diese drei Verse in Jesaja gelesen,
weil es mir scheint, dass die drei Arten,
wie wir die Leiden des Herrn dieses Mal uns anschauen wollen,
genau in diesen drei Versen zu finden sind.
Wir hatten ja gesagt, der Herr Jesus hat von Menschen gelitten.
Das ist das Thema heute Abend.
Er hat gelitten mit den Menschen.
Das tut er auch heute noch.
Und er hat gelitten für die Menschen.
Das ist eine Möglichkeit, eine gewisse Ordnung,
wenn man das so sagen will, in dieses Thema hineinzubringen.
Man kann das auch ganz anders machen.
Grundsätzlich finden wir zwei Arten der Leiden des Herrn.
Die, die wir heute Abend betrachten und morgen Abend,
sind Leiden, die ausgelöst sind dadurch, dass die Sünde in der Welt ist.
Es ist Leiden aufgrund dessen, dass Sünde in der Welt und in den Menschen ist.
Wenn wir am Samstagabend darüber sprechen werden,
dass er für die Menschen gelitten hat,
dann ist es sein Leiden nicht von der Sünde,
sondern dann ist es sein Leiden für die Sünde.
Und dann wissen wir, das ist das Leiden aus der Hand Gottes.
Das müssen wir ganz klar unterscheiden.
Wir haben sein Leiden, weil er der Gerechte, der Heilige ist,
aufgrund der Sünde, die in der Welt ist, aber nicht in ihm.
Und wir haben sein Leiden für die Sünde von der Hand Gottes
begrenzt auf diese drei Stunden, die zweiten drei Stunden auf dem Kreuze.
Das ist erst einmal ein ganz grundsätzlicher Unterschied
in Bezug auf die Leiden des Herrn.
Wenn wir jetzt einmal diese drei Verse uns noch einmal anschauen in Jesaja 53,
dann haben wir in Vers 3 einige wenige aufgeführte Leiden,
die dadurch kamen, dass in den Menschen die Sünde war
und wie die Menschen ihn behandelt haben.
Es war also Leiden von den Menschen in Vers 3.
In Vers 4, wo es heißt, er hat unsere Schmerzen auf sich geladen,
im Neuen Testament heißt es unsere Krankheiten, da haben wir dieses Mitleiden.
Geschwister, ich will das nur in einem Satz sagen, wir werden das morgen genauer sehen,
wenn der Herr Jesus einen Kranken geheilt hat, dann hat er nicht,
ich sage das mal wie ein Wunderheiler, die Hand über ihn geschwungen,
das musste er gar nicht, er konnte ein Wort sprechen.
Aber er hat die ganze Not der Seele, die da krank war, in seinem Herzen getragen.
Wenn da jemand über 40 Jahre krank war und 40 Jahre gelitten hat an dieser Krankheit,
dann hat der Herr Jesus innerlich dieses ganze Weh dieses Menschen
über die 40 Jahre in seiner Seele gefunden, empfunden und getragen.
So hat er Krankheiten weggenommen, indem er sie auf sich genommen hat,
auch alles, was zu der Krankheit gehörte.
Das haben wir in Vers 4 und in Vers 5, dort haben wir die sünnenden Leiden,
die Leiden für die Sünde, wie wir das dann am Samstag etwas näher sehen möchten,
wenn der Herr Gnade schenkt.
Mit diesen drei Arten von Leiden, glaube ich,
sind die Leiden des Herrn nicht auserschöpfend behandelt.
Dass man sagen kann, wir können jedes Leid des Herrn in eine dieser drei Gruppen,
entschuldige das Wort, einteilen, also Leiden von den Menschen,
Leiden mit den Menschen, Leiden für die Menschen auf dem Kreuz.
Der Herr Jesus hatte Leiden auch noch, die gar nicht direkt von Menschen ausgelöst waren.
Ich meine das, er war Gott, er ist Gott.
Und wir hatten uns auch als Brüder vorhin, als wir zusammenkamen, erinnert,
dass er alles vorausgewusst hat.
Er hat alles vorausgewusst, was über ihn kommen würde.
Und das sind Leiden.
Da hat er gelitten darunter. Das waren nicht Leiden, die direkt von Menschen ausgelöst wurden,
durch die Sünde des Menschen, sondern das waren Leiden, die hervorgerufen wurden durch seine Vorkenntnis.
Das sind Leiden, die wir überhaupt nicht kennen,
weil für uns die Zukunft verborgen ist.
Wir haben nie Leiden in Vorkenntnis.
Das hat nur der Herr Jesus gehabt.
Dann gibt es Leiden des Herrn,
die wir auch, glaube ich, kaum kennen und auch mit diesen drei Einteilungen nicht erfassen.
Obwohl sie vielleicht ein wenig mit der zweiten Art der Leiden zusammenhängen.
Es sind Leiden, die auf ihn kamen,
weil er dadurch, dass er den Willen Gottes in allem tat,
dabei Dinge tat, die normale Menschen, ich spreche jetzt gar nicht von sündigen Menschen,
normale Menschen überhaupt nicht verstanden.
Ich will das nur ganz kurz anreißen.
Wir werden morgen vielleicht etwas tiefer darin eingehen.
Ich meine Folgendes, als Martha und Maria zum Herrn Jesus schicken lassen, weil Lazarus schwer krank ist,
da war es der Wille seines Vaters, dass Lazarus starb
und dass er ihn aus den Toten auferwecken sollte.
Der Herr Jesus, der alles wusste, der wusste auch,
wie schwer das für die Schwestern war, ihren Bruder sterben zu sehen.
Oder? Das wusste er.
Der Herr Jesus hatte, und darum ist das ein Thema, was morgen anklingen wird,
völliges Mitgefühl mit den beiden Schwestern.
Lazarus wird schwächer und schwächer.
Die Schwestern erwarten sehnlichst, dass der Herr Jesus kommt.
Und er weiß darum, wie sehnlich sie warten, in welcher Sorge sie sind
und welches Leid über sie kommt.
Und er geht nicht.
Sind das Leiden? Ja, das sind Leiden.
Er hat an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt.
Das, meine ich auch, ist eine Art von Leidengeschwister, die wir so gut wie gar nicht kennen.
In dem völligen Unterworfensein unter den Willen des Vaters, der ab und zu Dinge von ihm forderte,
die eigentlich im menschlichen Bereich unnatürlich sind.
Das Natürliche wäre doch gewesen, wenn sie jetzt kamen von der Maria und der Martha,
dass er sofort hingeeilt wäre, um zu helfen.
Das hatte jeder erwartet, dass er das tun würde.
Das war doch sein Freund.
Er ging nicht und litt.
Es gibt viele Situationen in dem Leben des Herrn Jesus.
Leiden dieser Art, bloß muss man da stille stehen und ein wenig darüber nachdenken.
Heute wollen wir uns aber mehr mit den Leiden beschäftigen,
die direkt aus der Hand des Menschen oder aus dem Mund des Menschen
oder aus dem Herzen des Menschen den Herrn Jesus getroffen haben.
Auch hier könnte man jetzt das in verschiedene, noch verschiedene einteilen.
Wir können uns zuerst fragen, von welchen Menschen hat der Herr Jesus gelitten?
Ich darf ganz pauschal sagen, erstmal von allen, von allen.
Natürlich verschieden, graduell verschieden, aber gelitten von allen.
Er hat natürlich gelitten von seinen Feinden.
Das waren vor allem, das wissen wir, die geistlichen Führer des Volkes.
Die Obersten, die Schriftgelehrten, die Hohenpriester, die Pharisäer.
Von ihnen hat er gelitten, weil sie ihn gehasst haben.
Aber er hat auch gelitten von dem allgemeinen Volk, das ihm anfangs nachgegangen ist.
Aber nur wenige haben wirkliche Buße getan.
Sie haben die gewissen Gnaden von ihm angenommen, Erquickungen, aber sich nicht bekehrt.
Und wir wissen dann, wie aus dem Hoseaner, das sie riefen,
in ganz kurzer Zeit unter dem Einfluss der Obersten ein Kreuzige, Kreuzige ihn wurden.
Das wetterwändische Volk. Da hat der Jesus auch gelitten.
Er hat gelitten unter seinen nächsten Verwandten.
Wir lesen im Johannes-Evangelium, auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
Hat er gelitten.
Er hat gelitten, das kommt uns vielleicht nicht so bedeutend vor,
hat auch gelitten unter seiner Mutter und seinen Erzieher,
als er als zwölfjähriger Knabe in Jerusalem geblieben ist.
Wisst ihr, warum er dort geblieben ist?
Weil das der Vater so wollte.
Das war nicht so, dass der Herr Jesus bei diesem großen Fest im Gedränge
weggerissen wurde von den Eltern. So kann man das natürlich erklären.
Nicht jeder männliche Israelit musste zu diesem Fest vor Jehova erscheinen.
Das war schon ein Gedränge in der Stadt Jerusalem bei einem solchen Fest.
Weiß nicht wie viele Tausende da in Jerusalem durch die Straßen zogen.
Und da kann man sich rein menschlich vorstellen,
wie der Herr Jesus von der Hand seiner Eltern weggerissen wurde.
Ja, aber ist er nicht Gott? Wusste er nicht, wo seine Eltern waren?
Ist wieder das Gleiche wie vorhin bei der Maria und der Martha.
Er wusste ganz genau, wo seine Eltern waren.
Aber sein Vater hatte ihm nicht gesagt, geh mal ganz schnell dahin.
Ich denke nicht, dass ich spekuliere.
Der Herr Jesus hat stets den Willen des Vaters getan, auch als Zwölfjähriger.
Und dann blieb er da, wissend um die Sorge seiner Eltern.
Und später kommt Maria mit Josef und macht ihm Vorwürfe.
Hat sie ihm da wehgetan? Natürlich hat sie ihm wehgetan.
Er hat auch da gelitten unter dem Vorwurf seiner Eltern.
Sie konnten das nicht verstehen.
Er sagt das dann ja noch so, wusstet ihr nicht,
dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist.
Selbst unter den allernächsten Angehörigen hat er gelitten.
Er hat gelitten von den Jüngern, von denen, die er die Seinen nennt.
Einer von ihnen, die nennt er nicht die Seinen, aber einer von ihnen war Judas.
Einer von euch wird mich überliefern.
Und der Beste von ihnen, menschlich gesprochen, der Beste von ihnen, Petrus,
hat ihn verleugnet und alle haben ihn verlassen.
Er hat gelitten von seinen Vertrautesten.
Aber Geschwister, er hat auch gelitten.
Wir haben jetzt von Menschen gesprochen,
die durch ihr Verhalten mehr oder weniger stark
den Herrn Jesus Schmerzen bei ihm ausgelöst haben.
Aber sind wir nicht überzeugt, dass wenn der Herr Jesus einen Menschen sah,
der jetzt überhaupt gar nicht in Bezug auf ihn eine Reaktion zeigte,
sondern einfach einen Menschen und er sah, dass dieser Mensch irgendwie sündigte.
Gar nicht in Bezug auf ihn, auf den Herrn Jesus, sondern einfach sündigte.
Hat es den Herrn Jesus nicht geschmerzt?
Er war doch der Schöpfer. Er ist der Schöpfer.
Er hat immer gelitten.
Geschwister, konnte er nur leiden, weil die Sünde in dieser Welt ist.
Und auch selbst wenn sie sich nicht gegen seine Person richtete, so war sie da.
Und er litt.
Erst durfte er neulich über diesen Abschnitt sprechen
und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Und da heißt es kein Schmerz, kein Leid.
Da wird es dann so sein.
Dann wird wieder ein Zustand eintreten nach dem großen weißen Thron.
Da wird es kein Leid mehr geben. Keins mehr.
Aber hier auf der Erde ist der Herr Jesus stets dem Leid begegnet.
Oder er hat stets gelitten durch das, was auf ihn zukam.
Jetzt haben wir ganz kurz ein wenig einmal über Personen, Gruppen nachgedacht,
die Leiden bei dem Herrn Jesus ausgelöst haben.
Dabei habe ich noch gar nicht alle genannt.
Ich habe von den Obersten gesprochen, vom Volk, von seinen Verwandten, von den Jüngern.
Was ist mit Pilatus?
Was ist mit den Kriegsknechten im Praetorium?
Da gab es noch andere Menschen am Ende seines Lebensweges,
Nichtjuden, Römer.
Hat er auch gelitten von ihnen.
Ich möchte jetzt zuerst einmal einiges,
ich hoffe, dass es nicht zu sehr katalogmäßig wird,
sondern dass wir einfach darüber nachdenken,
einige Verhaltensweisen, Herzenseinstellungen aufzeigen,
die Menschen dem Herrn Jesus gegenüber hatten,
die Leiden ausgelöst haben.
Ich möchte noch eins sagen, wo der Herr Jesus auch gelitten hat
und niemand von uns so leidet.
Zur Ergänzung noch von den Beispielen vorher.
Der Herr Jesus konnte, ich sage das mal so hinter die Stirn sehen,
er kannte alle ihre Gedanken.
Geschwister, was meint ihr, wenn wir die Gedanken unserer Mitgeschwister alle kennen würden?
Wir würden doch schreiend rumlaufen.
Das könnten wir nicht ertragen.
Der Herr Jesus kannte die Gedanken aller Menschen.
Und selbst wenn sie sich nicht verbal ihm gegenüber äußern,
was da hinter der Stirn war oder in ihren Herzen, das wusste er.
Aber jetzt einige Dinge, die wir lesen, zum Beispiel in Lukas 23.
Wir wollen jetzt einfach einige Verse aufschlagen von Leiden,
die durch Herzenshaltungen kamen.
Lukas 23, Vers 11.
Als aber Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig behandelt und verspottet hatte.
Nur das eine Wort, geringschätzig.
An sich, das hat sich natürlich in Handlungen geäußert,
weil das heißt, sie haben ihn geringschätzig behandelt.
Aber Geringschätzung ist erst einmal etwas, was im Inneren ist.
Ich schätze eine Person gering ein.
Ich halte sie für keine besondere Person.
Eine Geringschätzung ist etwas, was eigentlich im Herzen ist.
Das hat sich dann nach außen auch gezeigt.
Aber es ist erst einmal eine Herzenshaltung.
Dieser Herodes, der Mörder von Johannes dem Täufer,
der Mann, der im Ehebruch lebte,
dieser Edomiter, beinahe aus dem Geschlecht Edoms,
der behandelte mit seinen Kriegsleuten den Herrn Jesus,
als er vor ihm gebracht wurde, geringschätzig.
Ist hier vielleicht jemand, der schon einmal gedacht hat,
ich werde nicht genügend beachtet?
Die schätzen mich alle zu gering, die Leute an meinem Arbeitsplatz.
Oder vielleicht ein Schüler oder eine Schülerin, die sagt,
mein Lehrer schätzt mich völlig falsch ein.
Der meint, ich sei gar nicht so gut, ich bin viel besser.
Geringschätzig, ja?
Ist das jemand von uns schon mal so gegangen,
dass wir geringschätzig behandelt wurden?
Wer das mal erlebt hat, weiß, wie bitter sowas ist,
wie schwer sowas ist.
Und hier ist der Herr der Herren,
der Schöpfer Himmels und der Erde, der Höchste.
Und er wird geringschätzig behandelt.
Lieber Bruder, liebe Schwester, wenn du geringschätzig behandelt wirst,
dann bist du vielleicht ein bisschen kleiner gemacht worden,
ein Zentimeter kleiner gemacht worden.
Oder dann denkt man von dir ein bisschen geringer,
als du vielleicht wirklich bist.
Aber ihn den Höchsten geringschätzig behandeln,
das ist was ganz anderes.
Wie muss er darunter gelitten haben.
Dann haben wir in Jesaja 53 gelesen,
dass er verachtet worden ist.
Verachtet.
Hast du schon mal vielleicht einen Menschen verachtet?
Ich weiß, dass ich solche Empfindungen schon mal im Herzen hatte,
in Bezug auf Menschen.
Ich denke jetzt an einen Mann, der Alkoholiker war
und der immer wieder meinen Weg kreuzte.
Da war ein gewisses Empfinden wie Verachtung.
Ich weiß, dass in unserem Wohngegend eine Frau wohnte,
die mit vielen Männern Hurerei trieb.
Da war in meinem Herzen ein gewisses Empfinden von Verachtung.
Ich weiß nicht, ob ihr solche Empfindungen auch schon mal gehabt habt.
Geschwister, wir sollten das nicht tun.
Das müssen wir dem Herrn bekennen, wenn wir Menschen verachten.
Es sind Geschöpfe Gottes, auch wenn sie in Sünde leben.
Wir sollten die Sünde hassen, aber wir sollten Menschen nicht verachten.
Aber er ist verachtet worden.
Und dann geht es dort in Jesaja noch weiter.
Er ist für nichts geachtet worden.
Für nichts.
Er selbst hat sich zu nichts gemacht, ja.
Aber er ist auch für nichts geachtet worden.
Und dann möchte ich, das sind einfach so Dinge, die wir vielleicht selten lesen,
Psalm 35, einen Vers lesen.
Psalm 35, Vers 15.
Aber sie haben sich über meinen Fall gefreut.
Wie nennt man sowas? Schadenfreude, nicht?
Das nennt man Schadenfreude.
An einer anderen Stelle in dem Psalm lesen wir, ha, ha, so haben wir es gewollt.
So haben wir es gewollt.
Hast du das vielleicht schon mal erlebt, dass man dich so behandelt hat?
Dass Menschen sich gefreut haben, weil dir etwas misslungen ist?
Dann weißt du, wie so etwas ist, wenn Menschen über dich gelacht haben.
Über den Herrn der Herrlichkeit haben Menschen so gelacht.
Schadenfreude ist etwas auch, was aus dem Herzen kommt,
aber dann nicht ganz still bleiben kann, nicht?
Es äußert sich dann in einem solchen höhnischen Gelächter.
Das hat der Herr Jesus miterleben müssen.
Aber es blieb nicht nur bei Herzenshaltungen wie Geringschätzung,
Verachtung, Nichtsachtung, Schadenfreude, wie gesagt,
alles Dinge, die eigentlich im Innern sich abspielen, aber doch nach außen in irgendeiner Weise sich dann artikulieren.
Wir wissen, dass der Herr Jesus auch vielen verbalen,
also mit dem Munde gesprochenen Attacken ausgesetzt war.
Und es ist bezeichnend, ich will das eigentlich mal für ein eigenes Schriftstudium
oder für eine eigene Untersuchung empfehlen,
wie viel Ausdrücke das Wort Gottes verwendet.
Verschiedene Wörter, auch im Griechischen, aber auch im Deutschen,
dann ist das so verschieden übersetzt worden,
wie der Herr Jesus mit Worten verletzt worden ist.
Das Wort, was sehr, sehr oft gebraucht wird, ist das Wort, er wurde verspottet.
Und zwar von den verschiedensten Leuten wurde er verspottet.
Das will sich jetzt gar nicht alle aufzählen.
Das war natürlich vor allem am Ende, in den Tagen, als er gefangen genommen wurde,
als er von einer Gruppe zur anderen geführt wurde, da wurde er verspottet.
Und zwar nicht nur vom gewöhnlichen Volk,
sondern in diesen Spott stimmten auch die Führer mit ein, die obersten des Volkes.
Sie waren sich, ja an sich halten, die sich ja auch vornehm zurück in solchen Dingen,
aber dort nicht. Sie haben den Herrn Jesus genauso verspottet wie andere auch.
Wollen wir ein wenig einmal aus dem Matthäusevangelium von diesem Spott lesen?
Matthäus 27.
Ich will nur zwei Sätze lesen.
Vers 42, 41
Schon ebenso spotteten auch die hohen Priester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen,
Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.
Er ist Israels König, so steige er jetzt vom Kreuze herab, und wir wollen an ihn glauben.
Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt.
Denn er sagte, ich bin Gottes Sohn.
Es ist eigentümlich, dass bei vielem Spott das Wort retten vorkommt.
Die Räuber haben gesagt, rette dich selbst und uns.
Hier wird gesagt, Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.
Und zum Schluss wird gesagt, Gott soll ihn retten.
Es ist erschütternd.
Da sagen sie, Andere hat er gerettet.
Das müssen sie anerkennen, dass er das getan hat.
Dass er Andere gerettet hat. Welch eine Herzenshärtigkeit.
Zuzugeben, er hat gerettet Andere, hat geholfen.
Und dann bringen sie ihn ans Kreuz.
Sich selbst kann er nicht retten.
Wir wissen, er hat sich in den Tod gegeben, um wirklich retten zu können.
Retten vom ewigen Verderben.
Dann haben sie noch etwas gesagt, was sie anerkennen mussten.
Er vertraut auf Jehova.
Das haben sie anerkennen müssen.
Sein ganzes Leben hatte das bewiesen.
Er vertraut auf Gott.
Und sie, es ist eigentlich schrecklich, wie verblendet sie sind.
Ein solches Zeugnis stellen sie in ihrem Spott ihm aus.
Er vertraut auf Gott.
Geschwister, können wir uns vorstellen, als sie das sagten,
was der Herr Jesus empfunden hat?
Was wussten sie wirklich von seinem Vertrauen auf Gott?
Was wussten sie wirklich davon?
Das war der innerste, ich darf das mal so nennen, der innerste Bereich seines Lebens.
Seine Verbindung zu seinem Gott.
Das war der heiligste Bereich seines Lebens.
Und jetzt ziehen sie das in den Schmutz.
Er vertraut auf Gott.
Das hat er wirklich in einer Weise, wie sie das gar nicht ahnen konnten.
Von Mutterleibe an hat er auf Gott vertraut.
Sein wunderbares Leben in Gemeinschaft mit Gott.
Und das verhöhnten sie.
Der komme und rette ihn.
Wisst ihr, was dann passiert ist?
Er kommt am Samstag hin, dann hat er ihn verlassen, Gott.
Scheinbar hatten die recht, nicht?
Wenn sie sagten, er lästert.
Wenn er sagt, er sei Gottes Sohn.
Gott hat ihn dann verlassen, er sagt es doch selbst am Ende.
Was muss das für ein Schmerz für ihn gewesen sein?
Er, der wusste, ich habe auf Gott vertraut, aber er wird mich in diesem Moment nicht retten.
Du hast mich gehört von den Hörnern der Büffel, aber von, nicht vor.
Von.
Was hat der Herr Jesus da gelitten?
Es war Spott.
Ich habe jetzt schon ein anderes Wort fallen gelassen.
Hohn.
Haben wir nachgeguckt, das klingen alles so ähnlich, nicht?
Spott und Hohn.
Aber im Duden steht, dass Hohn ein starker Spott ist.
Also ein sehr viel ausgeprägter Spott.
Darum lesen wir, der Hohn hat mein Herz gebrochen.
Schmähung ist ein anderes Wort, was benutzt wird.
Die Räuber schmähten ihn.
Schmähen heißt, auch jemanden herabziehen.
Mit Worten jemanden herabziehen, das heißt schmähen, Schmach über ihn bringen.
Alles das geschah mit den Lippen.
Wie hat der Mensch sich da versündigt?
Er aber, der Gescholten, nicht widerschallt,
sondern sich dem übergab, der Recht richtet.
Wir sind wieder beim Vertrauen auf Jehova, nicht?
Er übergab sich dem, der Recht richtet.
Übrigens etwas, was der Herr tut, was wir nachahmen sollen.
Wann bist du das letzte Mal verbal angegriffen worden?
Wie hast du reagiert?
Wie habe ich reagiert?
Ich kann mich, ich weiß, das war nicht das letzte Mal,
aber ich kann mich an einmal sehr gut erinnern.
Da hatte ich im Beruf einen Fehler gemacht.
Und jemand, der von meinen Kollegen hatte das beobachtet,
hat mich beim Chef reingeritten, wie man so schön sagt, angeschwärzt.
Was war das? Die erste Reaktion bei mir, ich habe es nicht getan,
aber die erste Reaktion in meinem Herzen war es.
Ich wusste einiges über den Kollegen auch.
Es wäre keine Schwierigkeit gewesen, zum Chef zu gehen
und den ganz genauso fertig zu machen.
Im ersten Moment war das in meinem Herzen die Reaktion.
Und nur der Herr hat verhindert, dass das auch ausgeübt wurde.
Aber so sind wir oft.
Ich merke das auch, das ist noch viel, viel ernster,
wenn meine Frau mir mal auf den Zehen treten muss.
Das muss manchmal sein.
Wenn meine Frau mir was sagen muss, was das,
ganz schnell bin ich dabei und habe etwas anderes gefunden,
wo ich meine, dass ich ihr sagen muss.
Kennen wir sowas?
Immer wenn wir Kritik erfahren,
und wir haben irgendwie die Möglichkeit, den Spieß rumzudrehen,
so sagt man das doch, nicht?
Dann tun wir das doch, oder?
Oder sehr oft tun wir das.
Und der Herr Jesus, er wurde gescholten,
er schallt nicht wieder.
Er litt, er drohte nicht.
Ich war, so Kinder, die können auch drohen,
wenn sie geärgert werden, morgen kommt mein großer Bruder, nicht?
Dann drohen sie doch.
Sie drohen mit dem großen, starken Bruder, nicht?
Der dann kommt und die Rechnung bezahlen wird,
zurückvergelten wird.
So drohen wir, das ist so in uns drin.
Drohen, wenn wir leiden,
da kommt jemand, der wird mich rächen, ja?
Der Jesus hat nicht gedroht.
Und wisst ihr, wem das gesagt wird,
dort im Petrusbrief?
Den Hausknechten.
Ich finde das immer so schön,
wir machen uns das heute so wenig bewusst.
Damals hatte ja noch nicht jeder eine Bibel auf dem Schoß liegen,
wie das heute bei uns möglich ist.
Da hat Petrus den Brief geschrieben,
an die Gläubigen in der Zerstreuung.
Und der wurde, ich denke, dass der rund ging, der Brief,
der wurde dann sicher auch rasch abgeschrieben,
aber erstmal ging der rund.
Und jetzt stellen wir uns vor, eine Versammlung,
vielleicht abends,
da ist ein Bruder, der liest jetzt den Brief vor.
Dann kommt er an die Stelle,
ihr Hausknecht, da waren welche,
da saßen Hausknechte.
Plötzlich, der Petrus schreibt uns,
wir sind gemeint, wir Hausknechte.
Geschwister, nehmen wir das Wort Gottes auch noch so persönlich?
Nehmen wir das noch so persönlich?
Und dann wurde ihnen gesagt, wie der Herr Jesus sich verhalten hat
und wie sie sich auch verhalten sollen,
in seinen Fußstapfen wandern.
Das nächste Mal, du also auch,
wenn du gescholten wirst,
dann mach den Mund zu.
Scheidet nicht wieder.
Als Eheleute untereinander nicht.
Geschwister, Kinder untereinander nicht.
Ich weiß, wie in der Pubertät, da ist es auch schwierig,
Kinder Eltern gegenüber, Eltern korrigieren
und man kann es nicht mehr schlucken, nicht?
Gleich dagegen schießen.
Gescholten nicht wieder schelten.
Das müssen wir lernen vom Herrn Jesus.
Er hat gelitten.
Ich möchte gar nicht so viel sagen über seine Leiden,
die durch die Hände von Menschen verursacht wurden.
Das, wie gesagt, kann in Filmen dargestellt werden, leider.
Wird dargestellt.
Das sind Leiden, die sehr, sehr offensichtlich sind,
so dass man nicht so viele Worte darüber verlieren muss.
Denke, die anderen Leiden, die durch die Worte ausgelöst wurden,
die Leiden, die durch Herzenshaltungen ausgelöst wurden,
über die sollten wir mehr nachdenken.
Manchmal sind es auch nur Gesten.
Einmal heißt es, wir wollen das mal lesen aus Psalm 22,
Vers 7, Vers 8, Entschuldigung, das ist jetzt die neue Zählweise.
Alle, die mich sehen, spotten meine, sie reißen die Lippen auf,
und jetzt kommt, was ich meine.
Schütteln den Kopf.
Das ist jetzt nur eine Geste.
Den Kopf schütteln.
Haben wir das nicht auch schon manchmal gemacht?
Menschen gegenüber, wo wir den Eindruck hatten,
was die jetzt machen, das ist total unsinnig.
Das ist doch ganz falsch, was die jetzt machen.
Dann schütteln wir nur den Kopf.
Es ist aber eine Geste der Geringschätzung.
Ist uns das klar?
Es ist eine Geste der Geringschätzung.
Das Schütteln des Kopfes.
Wenn es nun das meint, was wir heute damit meinen.
Wir meinen mit Schütteln des Kopfes das.
Ich bin nicht ganz sicher, ob das im Hebräischen damals,
das Schütteln des Kopfes, die gleiche Bedeutung hat,
wie sie heute bei uns hat.
Bei uns ist es ein Ausdruck der Geringschätzung,
dass man sagt, wie kann der nur sowas machen?
Dann schütteln wir den Kopf.
So war das bei dem Herrn Jesus.
Psalm 35, Vers 19.
Lass dich nicht über mich freuen,
das ist wieder die Schadenfreude,
die mir ohne Grund feind sind,
nicht zwinkern mit den Augen, die mich ohne Ursache hassen.
Habt ihr sowas auch schon mal gemacht?
Mit den Augen gezwinkert einem anderen,
dem er signalisieren wollte,
guck doch mal, was das für ein komischer Kerl ist.
Dann zwinkert man so ein ganz bisschen mit den Augen.
Hast du das beobachtet, was der da gerade gesagt hat, gemacht hat?
Ist doch lustig, oder?
Dann zwinkert man dem anderen doch mit den Augen zu.
Das hat der Herr Jesus gemerkt,
dass Menschen das gemacht haben.
So ganz kleine Signale ausgesandt, untereinander.
Guck doch mal, der da.
Nur mit den Augen gezwinkert.
Das hat den Herrn Jesus getroffen.
Trifft uns doch auch, wenn Menschen sich zuzwinkern in unserer Gegenwart
und wir merken, wir sind gemeint.
Irgendwas ist an uns komisch.
Irgendwas hat das bewirkt, dass die sich da zuzwinkern.
Wie fühlen wir uns da?
Ist uns das schon mal vorgekommen?
So hat der Herr Jesus das empfunden.
Ich möchte dann zum Schluss noch etwas darüber sagen,
dass manchmal die Leiden einfach dadurch waren,
dass Menschen etwas nicht taten. Nicht taten.
Ich denke an Simon, den Pharisäer.
Der hat den Herrn Jesus eingeladen, nicht?
Schöne Geste, nicht?
Aber dann hat er etwas fehlen lassen,
was eigentlich jedem Gast, den man in irgendeiner Weise schätzte, zuteil wurde.
Nämlich, dass man ihm die Füße wäscht, wenn er hereinkommt.
Und das hatte Simon, der Pharisäer, nicht getan.
Der Herr Jesus muss es ihm später sagen.
Die Sünderin, die hatte das getan.
Die hatte das nachgeholt, was er nicht getan hat.
Das hat der Herr Jesus gemerkt,
dass man ihm die Füße nicht gewaschen hat.
Und der Herr Jesus hat ganz genau gewusst, was das bedeutet.
Ich bin es ihm nicht wert, das zu tun.
Der ist zwar interessiert, der will ein theologisches Gespräch mit mir führen,
aber diese Handlung, die tut er nicht an mir.
Jetzt haben wir jemanden gehabt, na gut, Simon, den Pharisäer.
Da haben wir auch vielleicht nicht viel mehr erwartet von ihm.
Was ist mit den Jüngern? Was haben sie nicht getan?
Der Herr Jesus hat auf Mitleiden gewartet.
Da war keins.
Er hat auf Tröstungen gewartet.
Und da kam nichts von den Jüngern. Das kam einfach nicht.
Das waren seine Freunde.
Hatte er selbst Freunde genannt? Ich nenne euch Freunde.
Das waren seine Vertrauten.
Aber Trost hatten sie für ihn nicht.
Der Herr Jesus hat drauf gewartet.
Ich habe auf Mitleiden gewartet.
Wir dürfen uns nicht vorstellen, der Herr Jesus hat ja schon von vornherein gewusst,
dass er das nicht bekommen würde und dann hat er das Ad acta gelegt.
Nein, so ist das nicht.
Natürlich hat er gewusst, dass er es nicht bekommen würde
und dennoch hat er darauf gewartet.
Und als er es nicht bekam, hat er darunter gelitten.
Möchten wir uns Zeit nehmen, Geschwister?
Ihr merkt, ich steche manches einfach nur an.
Und es sind auch Dinge, die habt ihr alle schon mal gelesen.
Ich habe euch nichts Unbekanntes gesagt.
Aber ich denke, wenn was mal so gehäuft dargestellt wird,
dann beeindruckt es doch unsere Seelen.
Wie viele Tage hast du in deinem Leben gehabt,
wo du sagen konntest, an dem Tag habe ich eigentlich,
ich spreche jetzt vielleicht von Menschen, die gesund sind,
an dem Tag habe ich nicht gelitten.
An dem Tag habe ich mich gefreut, es war ein schöner Tag.
Wir alle, glaube ich, kennen solche Tage in unserem Leben,
wo wir sagen können, das war ein schöner Tag.
Denkt mal an irgendeinen Urlaub zurück.
Denkt an ein schönes Ereignis in eurem Leben zurück.
An den Hochzeitstag oder sowas.
Da würdet ihr doch sagen, an dem Tag habe ich nicht gelitten.
Ich habe Freude gehabt.
Und ich glaube, wir alle können sagen,
dass wir doch manche Tage in unserem Leben haben,
wo wir sagen, ich habe eigentlich da nicht gelitten.
Aber der Herr Jesus, ob er einen Tag hier auf der Erde hatte,
wo er nicht gelitten hat? Ich glaube nicht.
Die Momente der Freude waren kurze.
Und wenn er eine Erquickung bekam,
ich denke jetzt an die Salbung durch Maria in Bethanien,
da war sofort Judas auf dem Plan.
Das Geld hätte besser anders angewandt worden.
Was hatte Herr Jesus gelitten?
A. Wusste der Herr Jesus, dass er ein Dieb war?
Dass die Beweggründe für diesen Satz überhaupt nicht die Armen waren?
Bei Judas nicht.
Sondern er dachte, wenn das in die Kasse gekommen wäre,
da wäre die Hälfte wieder in meine Tasche gewandert.
Es waren immerhin ein paar hunderte danach.
Das wusste der Herr Jesus, hat er gelitten.
Da könnte man denken, ja war doch nur der Judas.
Der war doch so und so der Verräter.
Der war doch so und so schon klar, wo der stand.
Aber dann sind alle anderen Jünger in den Tenor eingefallen.
Alle anderen auch, das lesen wir.
Judas war vielleicht der, der zuerst die Stimme so erhoben hat.
Aber dann stimmten alle anderen mit ein.
Noch war diese kleine Erquickung, diese kleine Freude,
die Maria dem Herrn Jesus bereitet hatte, schon wieder verschattet.
Nicht, dass der Herr Jesus das nicht geschätzt hat.
Das wissen wir. Er hat das geschätzt.
Aber der Teufel hat keine Ruhe gegeben,
um ganz rasch wieder einen Schatten hineinzuwerfen
durch einen Judas und durch die anderen Jünger.
Ach, möchten wir den Herrn Jesus mehr betrachten.
Noch abschließend ein Gedanke, Geschwister.
Vielleicht meinen wir manchmal, wir Brüder,
dass wir uns, wenn wir am Sonntagmorgen zusammenkommen,
um das Brot zu brechen,
dass wir uns nur mit den Leiden des Herrn Jesus am Kreuz beschäftigen sollten,
weil wir doch seinen Tod verkünden.
Aber ich glaube das nicht.
Natürlich, durch die Handlung verkünden wir wirklich seinen Tod.
Aber der Herr Jesus hat gesagt, dies tut zu meinem Gedächtnis.
Und das meine ich ein ganzes Leben, seine ganze Person.
Wir denken an ihn insgesamt.
Und dann möchte ich noch dazu sagen,
dann würde es ja heißen, dass wir am Sonntagmorgen,
wenn wir in den Bildern des Alten Testamentes sprechen,
nur das Sündopfer, das Friedensopfer, das Schuldopfer und das Brandopfer bringen.
Und wo bleibt das Speisopfer?
Wir wissen, dass bei jedem Brandopfer im Alten Testament
ein Speisopfer dabei sein musste.
Musste dabei sein.
Und so bin ich überzeugt, ist es Gott wohlgefällig,
wenn wir am Sonntagmorgen auch nachdenken
über die Leiden des Herrn in Anbetung,
die ihn schon in seinem Leben getroffen haben.
Möchten wir uns immer mehr damit beschäftigen.
Es wird einerseits die Folge haben, dass er uns größer wird.
Und wir werden vielleicht auch lernen,
das ist ein zweiter Effekt,
dass wir in Situationen, wo wir in Leiden kommen durch Menschen,
ich meine jetzt nicht Krankheit,
ich meine, wo wir leiden von Menschen, lernen, uns so zu verhalten wie der Herr Jesus. …
Transcription automatique:
…
Wir wollen zu Beginn einen Vers lesen aus Matthäus 9.
Wir lesen Vers 35 und 36.
Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer,
lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches
und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.
Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie,
weil sie erschöpft und hingestreckt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Soweit erst einmal Gottes Wort.
Wir durften uns gestern Abend mit den Leiden des Herrn Jesus beschäftigen,
die er von Seiten der Menschen erfahren hat.
Leiden, die ihm zugefügt wurden von seinen Geschöpfen.
Und wir haben gesehen, dass praktisch niemand ausgenommen war von den Menschen,
der ihm diese Leiden zugefügt hatte.
Natürlich, seine Feinde hatten ihm Leiden zugefügt.
Aber wir hatten auch gesehen, dass Volk im Allgemeinen,
wenn sie am Ende unter den Überredungskünsten der Führer des Volkes
die Kreuzigung des Herrn Jesus gefordert haben.
Wir haben gesehen, dass selbst seine Angehörigen nicht an ihn glaubten
und damit ihm innere Not bereitet haben.
Wir haben gesehen, dass auch seine Jünger, seine Vertrauten ihm Schmerzen zugefügt haben,
indem sie der eine ihn verraten hat, der andere ihn verleugnet und alle ihn verlassen haben.
So war niemand ausgenommen, der dem Herrn Jesus nicht in irgendeiner Weise Leiden zugefügt hat.
Wir hatten gesehen, diese Leiden waren verschiedener Art.
Es gab Leiden, die hervorgerufen waren einfach durch die Herzenshaltungen der Menschen
und er kannte ihre Herzen.
Es gab Leiden, die hervorgerufen waren durch ihre bösen Gedanken, die kannte er auch.
Es waren Leiden, die ihm zugefügt wurden durch das, was Menschen sagten.
Wir hatten verschiedene Worte gefunden, die wir in der Schrift finden.
Schmähung, Spott, Hohn, Lästerung.
Alle diese Worte benutzt die Schrift, um zu zeigen, was sie ihm verbal angetan haben.
Und davon haben wir nicht viel gesprochen gesehen, dass sie ihm natürlich auch Leiden durch ihre Hände zugefügt haben.
Dann hatten wir gesehen, gab es Leiden, die allein durch Gesten ausgelöst wurden,
durch ein Augenzwinkern, durch ein Schütteln des Kopfes,
auch wenn sie ihn einfach anschauten am Kreuz, nur anschauten und ihre Lust an ihm hatten.
Dann hat ihm das tiefste Schmerzen bereitet.
Wir hatten auch gesehen, dass sie ihm Leiden zugefügt haben durch Dinge, die sie ihm nicht getan haben.
Wir hatten uns an Simon, den Pharisäer erinnert, der ihm nicht die Füße gewaschen hat.
Wir haben uns an die Jünger erinnert, die keinen Trost für ihn hatten.
Der Herr Jesus hat unendlich gelitten.
Können wir sagen, seine Leiden fingen an bei seiner Geburt?
Er hatte keine weiche Wiege, er fand nur eine Krippe.
Und er musste schon als Säugling mit seinen Eltern sich auf die Flucht begeben vor dem König Herodes, der nach seinem Leben trachtete.
Ein solches Baby empfindet das noch nicht.
Neulich hat unsere Tochter uns zum ersten Mal mit ihrem kleinen Kind besucht und sie haben sieben Stunden mit dem Auto fahren müssen.
Das Kind ist erst drei Monate alt, die hat das doch empfunden, was das ist.
Es war den ganzen nächsten Tag quengelig, wie es die Eltern bis dahin nicht kannten.
Das registriert ein Körper einfach.
So hat der Herr Jesus sicher diese Flucht nach Ägypten auch empfunden.
Wenn wir sagen, rein menschlich, vielleicht nicht bewusst.
Ein Kind hat noch nicht so ein Bewusstsein in dem Alter, aber der Körper hat es empfunden.
Und selbst nach dem Kreuz hörten seine Leiden auf? Nein.
Als ein Thomas an jenem ersten Abend nicht da war.
Und dann sagte ich, ich glaube das nicht, es sei denn, dass ich das und das tue.
Das hat den Herrn geschmerzt.
Als seine Jünger einfach fischen gingen am See Genezareth, wo er doch gesagt hatte, sie sollten auf ihn warten in Galiläa.
Und dem Petrus die Zeit zu lang wurde.
Da hat es den Herrn Jesus wehgetan.
Er hat gelitten von Anfang bis Ende.
Von den Menschen selbst, wie gesagt, von denen, die ihm zugetan waren.
Aber damit wollen wir uns heute Abend nicht beschäftigen, sondern mit Leiden, die der Herr Jesus hatte, die er auf sich nahm, die Menschen auch hatten.
Und weil er ihr Schöpfer war und weil er als ihr Heiland in diese Welt gekommen war, ein tiefes Mitempfinden mit den Menschen hatten,
die unter den Folgen, die unter der Sünde selbst und ihren Folgen litten.
Der Mensch leidet unter der Sünde und unter den Folgen der Sünde.
Und da hat der Herr Jesus ein tiefes Mitgefühl gehabt.
Ein ganz entscheidendes Wort, wenn wir dieses Mitempfinden des Herrn Jesus einmal in der Schrift verfolgen wollen, ist dieses Wort, dass er innerlich bewegt war.
Wir finden es neunmal, elfmal, Entschuldigung, in den Evangelien, achtmal in Bezug direkt auf ihn selbst
und dreimal spricht der Herr Jesus in Form von Gleichnissen, von innerlicher Bewegtheit.
Einmal auch in Bezug auf seinen Vater, dass er innerlich bewegt war, als der verlorene Sohn da kam, er war innerlich bewegt.
Aber achtmal heißt es das von ihm selbst, als er ein Empfinden hat für die Not der Menschen.
Da ist er innerlich bewegt und eine Stelle haben wir gelesen.
Und hier zwar nicht, und ich habe diese Stelle bewusst gelesen, nicht in Bezug auf einen einzelnen Menschen,
diese Stellen werden wir nachher noch vermehrt lesen, sondern hier in Bezug auf ganze Volksmengen,
Mehrzahl, wie wir gelesen haben.
Der Herr Jesus, hatten wir gefunden, war umhergezogen durch alle Städte und Dörfer.
Wir lesen manchmal rasch darüber weg, beachten wir durch alle Städte und Dörfer.
Der hatte noch kein Auto.
Ihr habt mich hier zum Dienst nach Neunkirchen eingeladen, dass ich euch hier dienen darf mit dem Wort.
Ja, da habe ich mich in Stuttgart in Esslingen ins Auto gesetzt und bin gefahren.
Dreieinhalb Stunden, knapp vier Stunden bis hierher.
Ich bin vorbeigefahren an Städten, an Dörfern, alles links liegen lassen auf der Autobahn oder rechts, wie man will.
Und war dann rasch hier.
Ja, so hat der Herr Jesus sich nicht bewegt.
Der hat sich zu Fuß bewegt.
Von Dorf zu Stadt, von Dorf zu Stadt.
Geschwister, denken wir da einmal dran.
Alle Städte heißt das hier und Dörfer.
Ich weiß nicht, ob der Herr Jesus irgendeine Stadt und irgendein Dorf in diesen dreieinhalb Jahren ausgelassen hat,
gesagt, da gehe ich nicht hin.
Was fand er dort?
Was hat er gemacht?
Er hat das Evangelium gepredigt, des Reiches, das haben wir gelesen.
Jede Krankheit, achten wir doch auf die Wörter.
Wir haben gelesen, durch alle Städte und Dörfer und jede Krankheit und jedes Gebrechen hat er geheilt.
Das war der Highlight der Welt.
Wie schön ist das?
Und was, wenn er das so tat und dahin durchzog, was legte sich dann auf seine Seele?
Was wir in Vers 35 gelesen haben, das ist das äußere Geschehen.
Er zog durch alle Städte und Dörfer, er heilt, er predigte, er heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.
Das konnte man äußerlich sehen.
Aber was innerlich in ihm vorging, dabei, das lesen wir in Vers 36,
als er aber die Volksmengen sah, das scheint mir dieses Wort Mengen,
deutet an, er denkt dabei an die Mengen in all den Städten und Dörfern,
nicht an eine bestimmte Volksmenge.
Wir haben diesen Ausdruck noch viermal in Bezug auf eine Volksmenge,
zweimal im Matthäus, zweimal im Markus-Evangelium,
dass er innerlich bewegt war, das ist jedes Mal die Stelle, wo er die Volksmengen gespeist hat.
Aber das war eine Volksmenge, eine bestimmte Volksmenge, die dann bei ihm war, um ihm zuzuhören
und dass er sie nicht ohne Essen dann nach Hause entlassen hat.
Sie waren ja einmal schon drei Tage bei ihm gewesen.
Und da heißt es, dass er innerlich bewegt war, als er die Volksmenge sah.
Aber hier steht die Volksmengen und das scheint doch darauf hinzudeuten,
dass es eben die Bevölkerung jeweils in den einzelnen Städten und Dörfern gewesen war.
Die hatte er gesehen und es hat eine tiefen Not in seiner Seele verursacht.
Wie beurteilt er das?
Er sagt, sie waren erschöpft und hingestreckt wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Ich empfehle mal ein Studium für die Jüngeren oder auch die Älteren,
der schrift über dieses Schafe, die keinen Hirten haben.
Das gibt es mehrere Stellen im Alten Testament, in den Propheten.
Schafe, die keinen Hirten haben.
So hat Gott sein Volk schon im Alten Testament immer wieder gesehen.
Sie sind wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Und dann sieht man, dass eine Schafherde, die keinen Hirten hat,
das hat für diese Schafherde Konsequenzen.
Eine Konsequenz ist, dass die Schafe zerstreut werden.
Die waren zerstreut über alle Berge Israels.
Eine Konsequenz, eine Schafherde ohne Hirten zerstreut sich.
Das nächste ist, dass eine solche Herde, die dann sich langsam zerstreut,
von wilden Tieren angefallen werden.
Und dann wird sie noch mehr zerstreut.
Und dann ist es so, dass solche Schafe dann, wie es hier heißt, erschöpft sind,
dass sie keine Nahrung mehr richtig finden.
Prophet Jesikier 34 ist ein berätes Kapitel davon.
Ich will nach meinen Schafen fragen.
Und da hat Gott gesagt, ich will mir einen Hirten erwecken.
Die Hirten Israels, sie hatten versagt, sie hatten sich selbst gepflegt
und die Schafe waren verwundet, waren verletzt.
Und dann hat er gesagt, ich will mir einen Hirten erwecken.
David, das ist der prophetische Herr Jesus gemeint, und der war jetzt da.
Und er sah sie, diese Schafe, und das war sein innerer Eindruck.
Und da war er innerlich bewegt, wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Ich möchte das einmal anwenden, Geschwister.
Was für Empfindungen hat der Herr Jesus heute, wenn er in die Christenheit schaut, vom Himmel her?
Ob er die gleichen Empfindungen hat?
Eine zerstreute Herde, die wie Schafe ohne Hirten sind?
Muss der Herr nicht manchmal, müssen wir nicht Hesekiel 34 auch auf uns anwenden?
Wird der Herr uns das nicht auch einmal vorhalten?
Das ist eine ernste Frage.
Der Herr Jesus hat innerlich gelitten, nicht jetzt von diesen Menschen, sie haben ihm ja kein Leid hier zugefügt,
sondern hat innerlich mitgelitten über den Zustand, in dem sie waren.
Ist hier auch jemand im Raum erschöpft?
Jetzt kann man sagen, ja gut, ich habe heute viel Arbeit gehabt und war ein bisschen zu viel
und im Moment bin ich einfach fix und fertig.
Das kann ja mal für einen Tag sein.
Aber wenn das ein Dauerzustand wird?
Oder gar eine geistliche Erschöpfung?
Ist hier jemand, der geistlich erschöpft ist?
Der einfach nicht im Geistlichen nicht frisch ist?
Nun möchte ich einen Vers lesen aus Lukas 7.
Er scheint uns zuerst nicht in den Zusammenhang zu gehören,
aber er ist auch nur eine Einleitung zu dem, was ich dann vor uns stellen möchte.
Lukas 7, Vers 22.
Und er antwortete und sprach zu ihnen, geht hin und verkündet Johannes,
was ihr gesehen und gehört habt.
Blinde sehen wieder, Lahme gehen umher,
Aussätzige werden gereinigt und Taube hören,
Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt.
Wir finden hier eigentlich ein wenig differenziert ausgedrückt,
was wir auch schon gerade in Matthäus 9 gelesen haben,
dass der Herr Jesus umherging, das Evangelium gepredigt hat.
Hier heißt es, Armen wird gute Botschaft verkündigt.
Das meint genau das Gleiche.
Und dort haben wir gelesen, dass er jedes Krankheit und jedes Gebrechen heilte.
Und hier wird das differenziert ausgedrückt.
Einige dieser Krankheiten, einige dieser Gebrechen werden hier aufgezählt.
Blinde werden sehend.
Haben wir gelesen, Lahme gehen umher, Aussätzige werden gereinigt,
Taube hören, Tote werden aufgeweckt.
Wir wollen jetzt einmal in den Evangelien, vor allem in Matthäus und Lukas,
solche Heilungen anschauen und werden finden,
dass nicht immer, aber an denen, die ich vorlese,
immer diese innerliche Bewegung des Herrn ist.
Oder ein Seufzen des Herrn.
Und das zeigt, dass er, wenn er Krankheiten geheilt hat,
wie gesagt, wie ich das gestern schon sagte,
nicht wie ein Wundeheiler getan hat, der die Hand geschwungen hat,
und dann sind die gesund geworden.
Er brauchte nicht einmal die Hand schwingen, er konnte ein Wort reden.
Aber er hat immer die Not.
Und die Seelenübungen, die derjenige, der krank war, gehabt hatte,
die hat er auf seine Seele genommen, die hat er mitempfunden.
Und in dieser Weise hat er unsere Krankheiten getragen.
Das war völliges Mitgefühl.
Wir wollen zuerst einmal, wir machen das einfach in dieser Reihenfolge,
zuerst haben wir gesehen, Blinde werden sehend.
Da schlagen wir einmal auf, Matthäus, Kapitel 20, Vers 34.
Wir lesen vielleicht schon ab Vers 29.
Und als sie aus Jericho hinausgingen, folgte ihm eine große Volksmenge.
Und sie als zwei Blinde, die am Weg saßen, hörten, dass Jesus vorübergehe,
schrien sie und sagten, erbarme dich, unser Herr, Sohn Davids.
Die Volksmenge aber fuhr sie an, dass sie schweigen sollten.
Sie aber schrien noch mehr und sagten, erbarme dich, unser Herr, Sohn Davids.
Und Jesus blieb stehen und rief sie an und sprach,
so wollt ihr, dass ich euch tun soll.
Sie sagen zu ihm, Herr, dass unsere Augen aufgetan werden.
Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an.
Und sogleich wurden sie wieder sehend und folgten ihm nach.
Hier haben wir gelesen, der Herr Jesus machte sie sehend, aber er war innerlich bewegt.
Wir wissen nicht, wie lange diese Menschen blind waren.
In Johannes 9 wissen wir, dass dieser Mann von Geburt aus blind war.
Er hatte nie gesehen, hier wird das nicht berichtet, der Herr Jesus innerlich bewegt.
Ich bin überzeugt, in dieser innerlichen Bewegung liegt das völlige Mitempfinden
in das Schicksal, das diese beiden Blinden vielleicht über Jahre, über Jahrzehnte hatten.
Blind.
Und der Herr Jesus in seiner Seele hat mitempfunden, wie es ihnen all die Jahre,
wie das für sie all die Jahre war.
Wenn wir einem solchen Menschen begegnen, einem Blinden, dann rührt das ja auch unser Herz an, oder?
Wir können eigentlich fast nicht verstehen, was die Volksmenge hier im ersten Moment tut,
dass sie sie angefahren haben, seid ruhig, aber manchmal sind Menschen so egoistisch,
dass sie auf die Not anderer Menschen keine Rücksicht nehmen.
Und der Herr Jesus war innerlich bewegt.
Jetzt möchte ich das aber übertragen.
Ist hier noch jemand im Raum, der blind ist?
Ich meine nicht mit seinen natürlichen Augen.
Der noch blind ist für die gute Botschaft.
Der noch blind ist für das Heil, das Gott anbietet.
Der Herr Jesus ist dann innerlich bewegt darüber.
Ich kann es noch anders anwenden.
Du bist vielleicht ein Kind Gottes,
aber deine Augen sind blind für die Fürsorge Gottes, für seine Gnade.
Du bist unzufrieden mit deinen Umständen.
Du bist blind dafür, dass der Herr Jesus dich lieb hat, dass er keinen Fehler macht.
Dann ist der Herr Jesus innerlich bewegt darüber, dass du in einem solchen Zustand bist.
Das finde ich hier so schön, wenn es dann heißt, er rührte ihre Augen an.
Der Herr Jesus hätte ein Wort sprechen können, aber er rührte die Augen an.
Mit welcher Zartheit wird er das getan haben?
Wir wissen, wenn ein Kind von uns ein Fremdkörper im Auge hat,
wie wir dann ganz vorsichtig, es gibt ja kaum ein Körperteil, der verletzlicher ist als unser Auge,
so empfindlich, so schmerzempfindlich auch.
Wenn wir versuchen, diesen Fremdkörper zu entfernen, wenn es möglich ist,
wie vorsichtig gehen wir daran?
Mit welcher Zartheit wird der Herr Jesus hier diese Augen berührt haben?
Möchte der Herr Jesus auch bei dir tun, wenn du geistlich blind bist,
sei es in Bezug auf die Errettung noch oder sei es in Bezug auf seine Liebe zu dir als sein Kind?
Dann möchte er deine Augen anrühren, ganz vorsichtig, damit du wieder siehst.
Wir wollen zu einem Lamen gehen, Johannes, Kapitel 5, Vers 5.
Es war aber ein gewisser Mensch dort am Teich Bethesda,
der 38 Jahre mit seiner Krankheit behaftet war.
Als Jesus diesen Darligen sah und wusste, dass es schon lange Zeit so mit ihm war,
spricht er zu ihm, willst du gesund werden?
Seht ihr, wer hat denn den Herrn Jesus informiert darüber,
dass der schon 38 Jahre gelähmt war? Niemand.
Das wusste der Herr Jesus, dass es schon lange Zeit mit ihm so war.
Ich habe heute euren Bruder Werner besucht, der nun durch einen Schlaganfall halbseitig gelähmt ist,
seit einigen Jahren, noch keine 38, aber doch schon eine Zeit lang gelähmt, halbseitig.
Das ist für ihn nicht einfach und das ist für die Gertrud nicht einfach.
Der Herr Jesus weiß, dass das schon eine lange Zeit ist.
Und wie war das hier nicht, da wurde dieses Wasser einmal im Jahr bewegt durch einen Engel
und wer dann als erstes, nachdem das Wasser da bewegt worden war, hereinkam, der wurde geheilt.
Wir können uns vorstellen, mit welch einer Hoffnung, von Jahr zu Jahr,
dieser Mann gehofft hat, dieses Jahr, dieses Jahr vielleicht, bin ich der Erste, der hereinkommt.
Und dann bin ich geheilt und er war es wieder nicht, der Erste.
Wie viele Enttäuschungen, vielleicht 38 Jahre enttäuscht worden.
Er hatte dann zum Schluss auch niemanden mehr, der hin hinein war.
Das wissen wir, lesen wir, vielleicht waren anfangs Leute da gewesen noch
und zum Schluss hatte er niemanden mehr, der sich um ihn kümmerte.
Einer war da, das war der Herr, voll innerlichen Mitgefühls.
Darf ich das auch hier den Geschwistern sagen, die vielleicht schon länger krank sind,
die vielleicht schon immer wieder Hoffnung hatten durch einen Versuch,
einen Arztwechsel oder eine neue Behandlungsmethode und es hat nicht angeschlagen.
Immer wieder Hoffnung geschöpft, vielleicht wird es diesmal besser und es wurde nicht besser.
Der Herr Jesus weiß, dass das schon lange ist. Er trägt daran mit.
Das dritte war ja dort gewesen, was wir gelesen haben, dass Aussätzige geheilt werden.
Wir haben zuerst die Blinden gehabt, dann die Lahmen, dann die Aussätzigen.
Wir nehmen eine Stelle aus Markus 1.
Hier finden wir sofort von Anfang an den Herrn Jesus als Diener.
Es wird seine Geburt nicht berichtet und da geht es gleichsam gleich los.
Schon im ersten Kapitel, dass er heilt, Markus 1, Vers 40.
Und ein Aussätziger kommt zu ihm, bittet ihn und kniet vor ihm nieder und spricht zu ihm,
wenn du willst, kannst du mich reinigen.
Und innerlich bewegt streckte er seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm,
ich will, werde gereinigt. Und sogleich wich der Aussatz von ihm und er wurde gereinigt.
Wieder haben wir die Worte, dass der Herr Jesus innerlich bewegt war.
Diese furchtbare Krankheit, die damals unheilbar war, die den Körper immer mehr zerfraß.
Auch wissen wir, dass diese Menschen sich nicht einfach frei,
diese Aussätzigen sich nicht frei unter den Menschen bewegen durften.
Nach dem Gesetz mussten sie außerhalb leben, mussten, wenn Menschen sich ihnen näherten,
ihr Gesicht verhüllen und unrein, unrein rufen.
Sie waren wie Aussätziger, so sagen wir es ja.
Draußen ein furchtbares Los, der Herr Jesus innerlich bewegt.
Wir wissen das Aussatz, der ein Bild ist von der Sünde.
Ansteckend, um sich fressend und am Ende der Tod, das ist ein Bild der Sünde.
Unrein war eine solche Person, ein treffendes Bild des Menschen in der Sünde.
Ist hier noch jemand, der noch nicht Vergebung seiner Sünden hat?
Wenn du das sagst, dann gibt es kein Problem mehr.
Da ist der Herr Jesus, der kann das tun.
Wir sehen hier, dass er diesen Aussätzigen anrührt.
Etwas, was eigentlich unmöglich war.
Ein Aussätziger, wie gesagt, der durfte nicht berührt werden.
Aber der Herr Jesus, der kann das, ohne sich selbst zu verunreinigen.
Er geht die Reinheit über auf den Unreinen und nicht die Unreinheit auf den Reinen.
Er kann ihn heilen.
Wir kommen zu einer Stelle über den Tauben.
Wir haben von den Tauben gelesen, die also nicht hören konnten.
Wir nehmen Markus 7, Vers 32.
Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der auch schwer redete,
und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge weg für sich allein
und legte seine Finger in seine Ohren, und er spie und rührte seine Zunge an.
Und zum Himmel aufblickend seufzte er und sprich zu ihm,
Efata, das ist, werde aufgetan. Und sogleich wurden seine Ohren aufgetan,
das Band seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.
Das möchte ich auch wieder geistlich anwenden.
Wir haben vorhin den Blinden gehabt, der keinen Blick hat für Gott.
Wir haben auch den Gläubigen gesehen, der vielleicht nur auf die Umstände sieht
und den Blick auf den Herrn verloren hat, ihn nicht mehr sieht.
Hier haben wir einen, der nicht hören kann.
Das ist einmal ein Bild eines Sünders, der seine Ohren verstopft hat,
an den die Botschaft des Heils nicht herankommt. Dem müssen die Ohren geöffnet werden.
Aber manchmal ist das auch bei den Kindern Gottes so,
dass sie ihre Ohren verschlossen haben, dem Reden Gottes.
Manchmal sind wir so sehr auf einem eigenwilligen Weg,
auf dem wir weiter rennen und weiter rennen,
und Warnungen erreichen uns nicht mehr, werden in den Wind geschlagen.
Wie nötig haben wir dann, dass unsere Ohren geöffnet werden.
Aber wenn wir kein Ohr haben für Gottes Wort,
dann bedingt das auch, dass wir Menschen, die von Geburt an nicht hören,
können dann auch meistens nicht sprechen.
Nicht weil sie keine Laute von sich geben können,
sondern weil sie nie Laute gehört haben, weil sie nicht wissen, wie man spricht.
Und so ist es, wenn wir das Wort Gottes nicht aufgenommen haben,
dann können wir auch nichts hervorbringen für Gott.
Kein Lob, kein Dank, kein nichts.
Ist hier auch jemand vielleicht,
der Gott noch nie Dankeschön gesagt hat?
Oder dem Herrn Jesus?
Möchte auch das Band deiner Zunge gelöst werden.
Möchte noch als letztes die Totenauferstehung.
Denke da an den Jüngling zu Nain, zuerst einmal in Lukas 7,
Vers 12, war diese Stadt Nain.
Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen,
der einzige Sohn seiner Mutter.
Und sie war eine Witwe, und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt ging mit ihr.
Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie
und sprach zu ihr, weine nicht.
Und er trat hinzu und rührte die Bahre an,
die Träger aber blieben stehen, und er sprach, Jüngling, ich sage dir, steh auf.
Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden, und er gab ihn seiner Mutter.
Wieder haben wir gelesen, dass der Herr Jesus innerlich bewegt war.
Wir werden nachher das noch einmal sehen, auch bei der Auferweckung des Lazarus,
das werden wir auch ganz kurz ansprechen.
Worüber war er innerlich bewegt? Über den Toten? Das lesen wir hier nicht.
Sondern er war innerlich bewegt, als er diese Mutter sah.
Sein ganzes Mitgefühl galt dieser armen Frau.
Sie war eine Witwe, sie hatte also ihren Mann schon hergeben müssen.
Und es war der einzige Sohn, ein eingeborener Sohn.
Jetzt hatte sie niemanden mehr, weder einen Mann noch Kinder mehr.
Es war der einzige Sohn.
Und von dem Herrn Jesus lesen wir, er war innerlich bewegt, als er sie sah.
Man musste dem Herrn Jesus nicht sagen, dass das eine Witwe ist.
Man musste ihm nicht sagen, dass das der einzige Sohn ist,
den diese Witwe jetzt zu Grabe trug, das wusste er.
Der Herr Jesus kennt auch deine Umstände ganz genau.
Er kennt auch hier die Schwestern im Raum, die Witwen sind, die kennt er.
Und ein Witwenstand ist ein besonderer Stand.
Und unser Gott ist der Vater der Weisen und Witwen.
Und der Herr Jesus hat auch ein besonderes Auge auf die Witwen.
Wir wissen, dass sogar die Versammlung ein besonderes Auge auf die Witwen haben soll.
Timotheusbrief lesen wir das nicht.
Aber zuerst einmal die Kinder natürlich sollen ein Auge haben auf ihre Mutter, wenn sie dann eine Witwe ist.
Aber der Herr Jesus, hier hat er ein Auge und er empfindet die ganze Not dieser armen Frau
und gibt ihr den Sohn zurück.
Jetzt möchte ich noch ganz kurz kommen zu der Auferweckung des Lazarus.
Wir wollen das nicht lesen, aber es sind zwei Stellen, die mich dort bewegen.
Und zwar das eine ist Jesus' Vergosstränen.
Das ist das einzige Mal, dass wir das so ganz kurz und knapp lesen.
Dieses Vergießen der Tränen, wo es dann heißt, seht wie lieb er ihn gehabt hat.
Das ist mehr das Mitgefühl.
Ich denke, es ist auch das Mitgefühl mit den beiden Schwestern.
Und ich hatte gestern gesagt, waren vielleicht nicht alle da, ich möchte es noch einmal wiederholen.
Der Herr Jesus, zu ihm waren ja gesandt worden von diesen beiden Schwestern, als Lazarus erkrankte, ihr Bruder.
Da haben sie zum Herrn Jesus geschickt, um ihm das mitzuteilen.
Siehe, der, den du lieb hast, der ist krank.
Das haben sie ihm ausrichten lassen.
Und ihre ganze Hoffnung war, dass diese schlichte Botschaft ausreichen würde,
dass er sich sofort, nachdem er diese Nachricht erhalten hatte, auf den Weg machen würde,
um ihr in der Not beizustehen, den beiden Schwestern und ihrem Bruder.
Damit hatten sie ganz fest gerechnet.
Unabhängig davon, dass dem Herrn Jesus gar nicht gesagt werden brauchte, dass Lazarus krank war,
er als Gott wusste das so und so.
Aber als ihn die Nachricht ereilt, wissen wir, dass er sich nicht sofort auf den Weg gemacht hat.
Er blieb dort.
Und er wusste, dass Lazarus sterben würde.
Und ich hatte gestern gesagt, Geschwister, wir können uns das Mitgefühl im Herzen des Herrn
für seinen Freund Lazarus und Sterben an einer Krankheit ist nicht Sterben an Alter.
Es ist ein Kampf, an einer Krankheit zu sterben.
Vielleicht in einem Alter, wo das natürliche Lebensalter noch gar nicht erreicht ist.
Das ist ein Kampf, das ist schwer.
Der Herr Jesus wusste um die innere Not eines Lazarus, davon bin ich überzeugt.
Er wusste genauso um die inneren Nöte von Maria und Martha, mit welcher Sehnsucht sie auf ihn warteten.
Und er kam nicht und der Bruder wurde immer schwächer.
Darf ich das so sagen? Und der Atem ging immer stoßweise.
Und er kam nicht.
Das alles wusste der Herr Jesus.
Und blieb.
Und litt.
Und litt.
Ich hatte gestern versucht zu zeigen, Geschwister, er gehorchte seinem Vater.
Und das brachte ihn in Situationen, die eigentlich fast, möchte man sagen, wieder natürlich waren.
Das natürliche wäre gewesen zu helfen.
Zu kommen, zu eilen.
Das hatte jeder erwartet.
Und der Jesus tat es nicht.
Und wusste um den Schmerz der Schwestern.
Und dass sie das erleben mussten, dass Lazarus verstarb.
Und den ganzen Schmerz hat er in seinem Herzen mitgetragen.
Davon bin ich überzeugt.
Und seit er dann kam, dann weinte er.
Und sie wurden seines ganzen Mitgefühls teilhaftig.
Und als er ihn dann an das Grab tat, da lesen wir noch etwas anders.
Er ward im Geiste erschüttert.
Und das, meine ich, ist nicht Mitgefühl.
Da ging es nicht um Mitgefühl,
sondern das war das Erschüttertsein über die Folge der Sünde.
Nämlich, dass sie den Tod zur Folge hat.
Und es war ganz kurz davor, dass er in den Tod gehen sollte,
als der, der unsere Sündenträger wurde.
Und hier ging es jetzt, dieses Erschüttertsein war nicht wegen Lazarus,
allein wegen seiner Person oder wegen den Schwestern,
sondern es war die Frage der Sünde und des darauf folgenden Todes,
was ihn so tief erschüttert machte.
Aber die Tränen, die er vorher vergoss, waren Tränen des Mitgefühls.
Seht ihr, und der Herr, der hat nicht gesagt,
ach, ich muss ja nicht mehr weinen, Entschuldigung, wenn ich das so sage.
Es ist ja nicht nötig, dass ich weine.
Ich werde doch den gleich auferwecken.
Gleich ist doch Freude da, gleich ist Jubel da.
Wozu soll ich hier noch Tränen vergießen?
Er wusste doch, dass er ihn auferwecken würde.
Nein, er weinte mit.
Und wenn der Herr Jesus morgen deine Umstände ändern will,
die vielleicht im Moment schwer sind,
dann hast du heute sein Mitgefühl.
Du hast sein Mitgefühl bis zu dem Moment, wo er die Sachlage ändert.
Er weiß schon lange, ob er es ändern wird und wann er es ändern wird.
Du weißt das nicht, er weiß das schon.
Aber solange er sie nicht geändert hat, hast du sein völliges Mitgefühl.
Wir haben jetzt gesehen an diesen Stellen, wie der Herr Jesus
damals, als er auf der Erde war, die Not dieser Menschen zu seiner Not machte.
Wie er in seinem Herzen mitempfunden hat.
Das bedeutet immer dieses innerlich Bewegtsein.
Das bedeutet dieses Seufzen, dort als er dem Tauben die Ohren öffnet.
Das bedeuten die Tränen am Grabe von Lazarus, sein innerliches Mitgefühl.
Das hatte er mit aller Not, die damals zu ihm gebracht wurde.
Aber jetzt möchte ich zu einem anderen Gegenstand noch kommen.
Der Herr Jesus hat auch heute, das hatte ich ja versucht die ganze Zeit schon zu zeigen,
auch Mitgefühl mit uns.
Ich habe vorhin im Auto noch den Joachim, einem Mann, wo ich wohnen darf in diesen Tagen,
gefragt, wie er denn darüber denkt, ob der Herr Jesus heute im Himmel noch leidet.
Ich kann die Fragen letzten Endes nicht beantworten.
Die Schrift sagt es so nicht direkt.
Aber Geschwister, wenn wir leiden, dann hat der Herr Empfindungen darüber.
Mitempfinden, das sind ja nicht freudige Empfindungen, oder?
Ich möchte ganz vorsichtig sein.
Ich meine doch, dass die Not hier auf der Erde irgendwo da oben im Himmel ankommt.
Und dass der Himmel daran nicht einfach unbeteiligt ist.
Und dass der Herr Jesus, ich will das in aller Vorsicht sagen, weil das Wort nicht viel darüber sagt,
vielleicht ganz sogar schweigt.
Aber wir haben einen hohen Priester, der Mitleid zu haben vermag.
Und das deutsche Wort, Mitleid, meint auch Mitleiden.
Es ist im Griechischen ein anderes Wort, ich weiß es wohl.
Aber was sind seine Empfindungen da?
Was waren die Empfindungen des Herrn, als er sagte, Saul, Saul, was verfolgst du?
Mich! War das nur so eine bildliche Sprache?
Eins weiß ich, einmal, wir hatten uns auch heute bei einer Familie, wo ich sein durfte,
darüber unterhalten, über jenen Augenblick in Offenbarung 21.
Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Und dann heißt es, von den Menschen auf dieser neuen Erde, er wird jede Träne abwischen.
Und es wird kein Trauer mehr sein, kein Schmerz mehr sein, kein Tod mehr sein.
Es wird alles geschrieben, was nicht sein wird.
Das ist so wunderbar, dass man gar nicht beschreiben kann, was sein wird.
Es wird nur beschrieben, was nicht sein wird.
Alles das wird nicht mehr sein.
Dann wird auch im Himmel, davon bin ich überzeugt,
ja nichts mehr, keine negativen Empfindungen mehr sein.
Ich sehe, ich mache alles neu.
Dann ist alles vorbei.
Aber solange hier auf der Erde noch Leid ist, kann der Herr Jesus nicht unbeteiligt sein.
Und wenn die seinen leiden, wir haben einen hohen Priester, der Mitleid zu haben vermag.
Geschwister, ich wundere mich oft über diesen Satz, wir haben einen hohen Priester.
Nicht wahr? Ihr kennt die Stelle im ersten Korintherbrief am Anfang.
Paulus, Apollos, alles ist euer.
Ihr aber seid Christi.
Wir gehören Christus.
Aber dort steht doch, wir haben, wir haben einen hohen Priester.
Ist das nicht schön? Wir haben ihn als unseren hohen Priester.
Übrigens im Johannesbrief ganz genauso.
Wir haben einen Sachwalter, bei dem Vater, genau dieselbe Wortwendung, wir haben.
Wir haben einen hohen Priester, der Mitleid zu haben vermag.
Weil er in allem versucht worden ist, in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde.
Seht ihr, und jetzt haben wir einen Berührungspunkt zu gestern.
Gestern hatten wir ja gesehen, die Leiden, die dem Herrn Jesus zugefügt wurden.
Der Herr Jesus hat gelitten, und er weiß auch, dass wir leiden in dieser Welt.
Und er ist in allem versucht worden, damit er Mitgefühl haben kann.
Ich habe mich manchmal gefragt, und das habe ich auch schon mal gesagt,
die das gehört haben, mögen mir verzeihen.
Wenn der Herr Jesus nur die Frage der Sünde hätte regeln sollen,
dann hätte man mit Verlaub doch sagen können,
dann hätte er so wie Adam als erwachsener Mensch auf die Erde kommen können.
Hätte Gott ja so machen können, dann hätte man die ganze Prophetie ein bisschen abändern können.
Ein Sohn ist uns geboren, ein Kind uns gegeben, das könnte dann da nicht stehen im Jesaja.
Aber denken wir das einmal an, es wäre nur darum gegangen, das Opfer für die Sünde zu stellen.
Dann hätte er wie Adam ist, als erwachsener Mann von Gott geschaffen worden,
nicht als ein Knabe, als ein Baby.
Aber der Herr Jesus ist so auf diese Welt gekommen.
Und für mich bedeutet das auch, dass er jedes Lebensalter bis jedenfalls 33 Jahren durchgemacht hat.
Auch das Lebensalter unserer Kinder, die jetzt heute Abend hier sind.
Und er weiß auch, wie einem Kind zumute ist.
Denn er war ein Kind.
Er hat auch da schon Schmerzen gehabt, oder?
Was meint ihr, die Kinder in Nazareth, in dieser nicht so grad berühmten Stadt,
ja es war keine Stadt, die guten Namen hatte.
Die Straßenkinder dort, ich weiß es nicht, die dort waren, oder die Kinder überhaupt auf den Straßen dort,
das waren ganz normale Kinder.
Die haben sich gezankt, haben sich auch wieder vertragen, haben sich wieder gezankt,
die haben gelogen, die haben mal Streiche gemacht, die haben aber irgendwo was mitgehen lassen,
wie Kinder sind, nicht?
Und der Herr Jesus da, der war da auch, ne?
Der machte bei keinem Streich mit, oder?
Nein.
Ich weiß nicht, wie sie mit dem umgegangen sind, nicht?
Du Feichling, nicht? Traust dich ja gar nichts.
Mit dir kann man ja nichts anfangen.
Unsere Kinder erleben doch sowas, wenn sie dem Herrn Jesus folgen wollen.
Oder?
Ich denke, dass es dem Herrn Jesus, die Schrift sagt nichts darüber,
aber nicht anders ergangen ist,
er hat völliges Mitgefühl mit unseren Kindern.
Ich denke, dass er schon als Kind gehänselt wurde,
weil er ganz anders war.
Ist hier vielleicht jemand, der ungläubige Eltern hat,
die ihn gar nicht verstehen, weil er dem Herrn Jesus folgen möchte?
Es gibt so junge Menschen, die haben ungläubige Eltern,
die sind aus der Welt begehrt worden
und die Eltern verstehen plötzlich ihre Kinder nicht mehr,
was sie tun und lassen.
Der Herr Jesus hatte natürlich fromme Eltern,
aber ihn haben sie nicht verstanden.
Er weiß auch, was es heißt, dass Eltern Kinder nicht verstehen können.
Das weiß der Herr Jesus auch.
Er wurde auch nicht, jedenfalls in vielem,
nicht verstanden von seinen Eltern.
So hat er alles durchgemacht,
aber mag er Mitleid zu haben.
Wir haben uns vorhin im Gebet daran erinnert,
als wir als Brüder zusammen waren,
dass er ein treuer, ein barmherziger und treuer hoher Priester ist.
Barmherzig scheint mir anzudeuten, das ist er in Richtung auf uns.
Barmherzig.
Treu ist er in Bezug auf Gott.
Wir wollen das einmal lesen in Hebräer 3,
warum ich das sage, dass diese Treue in Bezug auf Gott geht.
Wir haben dieses in Hebräer 3, Vers 1,
wo wir zum zweiten Mal in diesem Brief lesen,
dass er unser hoher Priester ist.
Das erste Mal haben wir Ende Kapitel 2.
Und dort wird er so genannt,
nein, das erste Mal wird er so genannt,
Entschuldigung, in Vers 17.
Daher musste er in allen den Brüdern gleich werden,
damit er in den Sachen mit Gott
ein barmherziger und treuer hoher Priester werde.
Um die Sünden des Volkes zu sühnen,
das ist das Thema von morgen Abend.
Um die Sünden des Volkes zu sühnen.
Aber das, wovon wir gerade sprechen, das ist Vers 18.
Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde,
vermag er denen zu helfen, die versucht werden.
Und wenn wir jetzt zu Kapitel 3 gehen,
dann lesen wir von dem Apostel und hohen Priester
unseres Bekenntnisses, Jesus, und jetzt kommt es,
der treu ist dem, der ihn bestellt hat.
Treu, wer hat ihn bestellt? Gott.
Also barmherzig uns gegenüber, treu gegenüber Gott.
Bedenken wir, der hohe Priester
hat immer gerade diese vermittelnde Stellung.
Die Menschen betreffend in den Sachen mit Gott.
Das ist ein hoher Priester.
Er kümmert sich um die Sachen der Menschen
in Bezug auf Gott.
Und so steht er dazwischen.
Barmherzig gegen uns, treu gegen Gott.
Aber alles, was er hier gelitten hat, Geschwister,
auch damit er uns versteht.
Es gibt keine Situation in deinem Leben, keine,
wo er dich nicht völlig versteht.
Jetzt möchte ich noch einen Vers lesen
aus Jakobus, Kapitel 5, Vers 11, 2. Teil.
Von dem Ausharren Hiops habt ihr gehört.
Und das Ende des Herrn habt ihr gesehen,
dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist.
Wenn es hier heißt, das Ende des Herrn habt ihr gesehen,
habe ich als junger Mann immer gedacht,
das ist ein Kreuzestod.
Das ist ein Sterben, das Ende des Herrn.
Bis ich mir eines besseren belehrt wurde,
das meint das nicht.
Und vielleicht denkt das hier auch jemand,
das Ende des Herrn, das ist doch das Kreuz.
Aber das ist nicht gemeint,
sondern es ist gemeint, das Ende des Herrn mit Hiop,
das ist gemeint.
So wie der Herr am Ende mit Hiop gehandelt hat,
indem er nämlich ihn wieder gesund werden ließ,
die Krankheit wegnahm und ihm alles wiedergegeben hat,
doppelt, nur seine Kinder nicht doppelt,
weil die ersten lebten vor Gott immer noch.
Denn vor ihm leben auch die, die heimgegangen sind.
Die Schafe und das, das bekam er alles doppelt,
denn die leben nicht weiter nach dem Tod.
Die existieren nur hier, die Tiere,
aber danach existieren sie nicht mehr, wenn sie gestorben sind.
Aber Kinder bekam er nicht doppelt so viel wie am Anfang,
weil die ersten vor Gott immer noch lebten.
Kann man nachlesen am Ende vom Buch Hiop.
Das ist also das Ende Hiops,
das sind die wunderbaren Wege, wie Gott am Ende ihn reich beschenkt.
Aber das ist mir jetzt nicht so wichtig,
sondern was danach kommt,
dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist.
Als der Hiop da in der Asche saß und mit einem Tonscherben
versuchte, den Juckreiz ein wenig zu unterdrücken,
indem er sich kratzte mit einem Tonscherben,
sein Aussehen war derart,
dass sich seine Angehörigen voller Ekel von ihm abwand.
Da hatte er gedacht, dass Gott ihn vergessen habe.
Ja, er dachte sogar, dass Gott gegen ihn sei.
Sein Wunsch war, dass Gott ein Ende mache mit ihm,
um endlich diese Qual nicht mehr erleben zu müssen.
Und während er so dachte,
war der Herr voll innigen Mitgefühls.
Weißt du, darf ich das so sagen,
wenn du Schmerzen hast in deiner Seele,
dass das Mitleiden des Herrn mindestens ebenso groß ist,
wie das Leid in deiner Seele?
Darf ich das so sagen? Ich bin davon überzeugt.
Das Weh in dem Herzen des Herrn ist mindestens so groß,
wie in deiner Seele.
Er ist voll innigen Mitgefühls.
Lasst uns das jedem hier im Raum, in seiner Situation,
einen tiefen Trost sein.
Er hat hier gelitten.
Und er versteht dich in deiner Situation.
Ich möchte jetzt nichts über den dritten Punkt sagen,
das ist mir lehrmäßig auch etwas schwierig.
Wir hatten gesehen, das ist ja auch die Zeit vorüber,
wir hatten gesehen, dass der Herr Jesus mitgelitten hat,
mit den Menschen, die damals gelebt haben
und von den Folgen der Sünde gequält waren.
Wir haben gesehen, dass der Herr Jesus durch die Leiden,
die er ging, jetzt heute in der Lage ist,
völliges Mitgefühl zu haben mit uns,
in allen Lagen, in denen wir uns befinden mögen.
Und ich denke jetzt an diesen Vers aus Jesaja 63,
in all unserer Bedrängnis war er bedrängt.
Das ist noch prophetisch.
Sein irdisches Volk wird noch durch ganz tiefe Übungen gehen,
nachdem die Gläubigen an den Herrn Jesus entrückt sind schon in den Himmel.
Dann beginnt nach einiger Zeit die große Drangsal Jakobs.
Dann wird sein Volk durch tiefe Wasser gehen.
Und jetzt meine ich vor allem den Überrest,
der dann auf den Messias wartet.
Sie werden Menschen sein, die fromm und gottesfürchtig sind
und durch Leiden gehen.
Und es ist ein Studium der Schrift wert,
wie der Herr Jesus, der der Fromme,
hier auf dieser Erde durch ganz verwandte Leiden gegangen ist
und so auch ein völliges Mitgefühl haben wird in der Zukunft noch
mit seinem irdischen Volk, das durch tiefe, tiefe Übungen gehen muss,
obwohl sie gottesfürchtig sind.
Er ist auch durch diese Übungen gegangen,
um darin mitempfinden haben zu können mit dem gläubigen Überrest.
Das wäre ein Thema für sich.
Und ich fühle mich vielleicht auch nicht ganz in der Lage, darüber zu sprechen.
Aber lasst uns einen großen Trost sein,
dass er mit uns völliges Mitgefühl hat.
Herzlichen Dank. …
Transcription automatique:
…
Wir lesen Matthäus 27, Abvers 45.
Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.
Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte,
Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Als aber einige der Dastehenden es hörten, sagten sie, dieser ruft den Elia.
Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und legte ihn um einen Rohrstab und gab ihm zu trinken.
Die übrigen aber sagten, halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten.
Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss von oben bis unten in zwei Stücke
und die Erde erbebte und die Felsen rissen und die Grüfte taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt.
Und sie kamen nach seiner Auferweckung aus den Grüften hervor und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
Soweit zuerst das Wort Gottes.
Wir hatten am Freitagabend begonnen mit der Stelle aus 2. Mose 3,
wo Gott zu Mose sagte, nahe nicht herzu, ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Boden, wo du stehst, ist heiliges Land.
Das muss uns immer vor Augen stehen, wenn wir uns mit den Leiden des Herrn Jesus beschäftigen.
Aber wenn wir uns mit den Leiden des Herrn Jesus beschäftigen, wie heute Abend, die aus der Hand Gottes kamen, dann gilt dies umso mehr.
Wir haben ein sehr bewegendes Lied gesungen, was man kaum singt am Anfang eigentlich einer Wortverkündigung.
Aber es ist natürlich dem Gegenstand angemessen.
Ich denke manchmal so für mich, wenn wir am Sonntagmorgen zusammenkommen dürfen,
um den Tod des Herrn Jesus zu verkünden und solche Lieder singen,
Lieder, wo wir von seinen Leiden singen, dann denke ich, wir singen davon.
Und er hat sie erduldet. Dann kann ich manchmal nicht weiter singen.
Wir fassen das in dichterische Worte.
Aber kann man das eigentlich, frage ich mich manchmal, was er dort erlitten hat.
Ist uns aufgefallen, wir kennen ja diese Verse alle gut im Matthäusevangelium.
Ich denke, jeder hier im Raum hat sie schon einmal gelesen und vielleicht mehrmals und ganz oft und ganz oft gehört,
dass das eigentlich, worüber wir heute Abend etwas hören wollen,
dass das eigentlich nur zwei Verse waren.
Und wenn das im Markus-Evangelium steht, dann sind das auch nur zwei Verse.
Und Lukas schreibt nur davon, dass es dunkel wurde zwischen der sechsten und neunten Stunde
und schreibt diesen Ausruf überhaupt nicht.
Wir wissen, er stellt das Friedensopfer dar.
Und von Johannes haben wir die drei Stunden der Finsternis nicht einmal erwähnt.
Es sind nur zwei Verse.
Wir haben viele Verse und viele Aussagen über das, was die Menschen dem Herrn Jesus angetan haben.
Und wir haben das am ersten Abend gesehen.
Aber über das, was hier stattfand, dass Gott seinen Sohn richtete,
da steht in den Evangelien gar nicht viel.
Nur diese zwei Verse.
Dass da Finsternis war von der sechsten bis zur neunten Stunde
und dass am Ende dieser drei Stunden der Herr Jesus diesen Ausruf tat.
Mehr steht da nicht.
Und ein Bruder vorhin, als wir zum Gebet zusammenkamen, sagte in dem Gebet,
wir mögen doch beachten, dass Gott hier eine Finsternis über das ganze Land kommen ließ,
um gleichsam dieses Geschehen unseren Augen in einer gewissen Weise zu entziehen.
Und so müsst ihr nicht erwarten, dass ihr heute Abend neue Dinge hört.
Wir können hier nur ein ganz wenig von dem sagen, was Gottes Wort sagt.
Wie gesagt, hier praktisch gar nichts außer diesem Ausruf
und außer der Aussage, dass es da drei Stunden finster war.
Wir finden natürlich in den Psalmen doch etwas, was in der Seele des Herrn Jesus vorgegangen ist.
Geschwister, wir müssen bedenken, dass das, was wir gestern und vorgestern Abend hatten,
in einer gewissen Weise auch wir erfahren können.
Auch wir können leiden von den Menschen.
Sicher auch das nicht in dem Ausmaß, jedenfalls in unseren Ländern nicht, wie der Herr Jesus.
Aber es gab vielleicht Märtyrer, die von den körperlichen Qualen her gesehen
Ähnliches erduldet haben wie der Herr Jesus.
Ich sage nicht, dass sie es so empfunden haben wie der Herr Jesus,
aber dass ihnen Ähnliches äußerlich geschehen ist.
Und wir wissen auch, dass wir Mitleid haben sollen mit den Menschen.
Mitgefühl, wie es auch der Herr Jesus hat, auch das ist ein Teil für uns.
Nicht in der Intensität, mit der der Herr Jesus das tat, das sicher nie.
Kein Mensch kann so mitempfinden, wie der Herr Jesus mitempfunden hat.
Aber doch ist das auch unser Teil.
Aber was wir heute Abend vor uns haben, Geschwister,
das hat nur ihn allein getroffen.
Und es hat ihn allein getroffen, damit es uns nie trifft,
das Verlassen sein von Gott.
Ich möchte am Anfang zwei Verse nennen aus dem Neuen Testament,
wo wir finden, was der Herr Jesus, warum er von Gott verlassen wurde.
Das sind ja nicht schwere Dinge.
Aber wir wollen doch einen Vers lesen, zuerst aus dem ersten Petrusbrief.
Diese bekannte Stelle im zweiten Kapitel.
Wir lesen 1. Petrus 2, Vers 24, der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.
Das ist das Erste. Er hat unsere Sünden, die Sünden all derer,
die an ihn glauben, aber nicht nur die Sünden derer.
Ich meine das insofern, ein David konnte nicht in dem Sinne an den Herrn Jesus glauben wie wir.
Er hat vorher gelebt, aber die Sünden von David hat der Herr Jesus auch getragen.
Die Sünden aller alttestamentlich Gläubigen hat er auch getragen.
Und die Sünden aller derer, die in der Zeit der Gnade leben und an ihn glauben, hat er auch getragen.
Und die Sünden des künftigen Überrestes hat er auch getragen.
Und die Sünden derer aus den Nationen, die in das Reich eingehen, die hat er auch getragen.
Er hat diese Sünden getragen.
Geschwister, wir haben in dem Vers gesungen des Liederdichters,
Du musstest es empfinden, wie Gottes Zorn so schwer für uns und unsere Sünden,
so viel wie Sand am Meer.
Ich glaube, der Dichter hat natürlich eine Bildersprache benutzt,
um die Menge der Sünden aufzuzeigen und verglich sie mit dem Sand am Meer.
Ich glaube, dass er zu kurz gegriffen hat.
Ich will den Liederdichter nicht kritisieren.
Das ist ein schöner Ausdruck.
Aber wisst ihr, warum das zu kurz gegriffen ist?
Als Gott zu Abraham spricht von seinem Samen,
da sagt er einerseits, er würde sein wie der Sand am Meer
und andererseits wie die Sterne des Himmels an Menge.
Wir können in dem einen, dem Sand am Meer vielleicht,
seine Nachkommen in der jüdischen Linie mehr sehen
und mit den Sternen des Himmels vielleicht mehr die Abrahams Kinder im Glauben.
Aber wenn die schon so zahlreich sind wie der Sand des Meeres und die Sterne des Himmels,
und wie viele Sünden hat jeder einzelne von diesen getan,
dann merken wir, dass der Ausdruck Sand des Meeres,
der dort ja für die Menge von Personen benutzt wird, eigentlich nicht hinreicht,
um die Anzahl der Sünden zu beschreiben.
Denn jeder von uns hat mehr als eine getan.
Hundert? Tausend?
Zu tief gegriffen, oder? Viel zu tief gegriffen.
Wir können uns das nicht vorstellen, Geschwister,
wie viele Sünden das waren, die er dort getragen hat.
Und ich bin überzeugt, er hat jede einzelne davon empfunden.
Jede einzelne.
Wenn du heute gesündigt hast als Kind Gottes,
dann hat er diese Sünde getragen,
und er hat sie bewusst getragen und er hat sie empfunden.
Jede einzelne.
Und das ist vielleicht das Erste, was ich in Schwachheit euch vorstellen möchte,
dass der Herr Jesus einfach, nicht einfach,
dass der Herr Jesus auch dadurch gelitten hat,
unabhängig davon, dass er für diese Sünde noch bestraft wurde,
dass einfach diese Sünde auf ihm war.
Das hat er zutiefst empfunden.
Und ich denke, wenn wir in dem einen Psalmwort lesen,
ich bin versunken in tiefem Schlamm und kein Grund ist da.
Es ist ein ergreifendes Bild.
Ich habe noch mit keinem Menschen gesprochen,
der jetzt rein äußerlich eine solche Erfahrung gemacht hat,
in ein Schlamm, in ein Morass zu kommen,
wo man sich nirgendwo festhalten kann,
wo kein fester Gegenstand ist, an den man sich stützen kann,
wo dann die Hoffnung ist, dass der Schlamm, darf ich das so sagen,
vielleicht nur ein Meter tief ist und dass dann der feste Boden kommt.
Aber der Herr Jesus in dem Psalmwort heißt es und kein Grund ist da.
Das muss furchtbar sein, rein äußerlich für einen Menschen,
denken wir im Moor, so umzukommen.
Die kommt ja um.
Wenn kein Grund da ist, geht er in diesem Morast unter.
Was sind das für Ängste?
So wird das beschrieben in dem Psalm. Ich bin versunken in tiefem Schlamm.
Und ich meine, dieser Schlamm deutet den Schmutz der Sünde an.
Und den hatte Herr Jesus empfunden.
Und noch einmal und kein Grund ist da.
Wisst ihr nicht, das hat nicht hier aufgehört.
Ah ja, jetzt ist zu Ende. Diese Unmengen von Sünden.
Noch einmal, wenn es die Personen wie Sand am Meer sind, wie viel dann erst die Sünden?
Da ist er drin versunken.
Und ich möchte einen Vers mit Vorsicht lesen.
Ich weiß, dass er natürlich nicht direkt vom Herrn Jesus spricht,
aber er zeigt etwas vielleicht von diesen Empfindungen.
Ich denke an Hiob 9, Vers 31.
Ich möchte des Zusammenhangs halber ab Vers 29 lesen.
Da sagt Hiob, ich muss schuldig sein.
Wozu soll ich mich denn nutzlos abmühen, wenn ich mich mit Schnee wüsche
und meine Hände mit Lauge reinigte?
Dann würdest du mich in die Grube tauchen
und meinen eigenen Kleidern würde vor mir ekeln.
Gemeint ist die Kotgrube.
Hiob will dort sagen, ja, ich komme mir vielleicht gerecht vor,
aber vor dir bin ich wie jemand, der in eine Kotgrube hineingedaucht ist.
Und das ist ein so furchtbarer Gestank, dass er das so beschreibt,
meine Kleider, die ich dann da rumlegen würde, denen würde es ekeln
vor dem, was an mir klebt.
Ja, ich meine, dass das uns zeigt, was der Herr Jesus empfunden hat,
als unsere Sünden auf ihm lagen.
Geschwister, wer von uns hat schon mal wirklich,
und ich hoffe, ein wenig haben wir das mal alle gehabt,
Ekel vor uns selbst, vor unseren Sünden, dass es uns geekelt hat.
Oder nicht?
Wenn wir das noch nie empfunden haben,
dann haben wir unsere Sünden sehr wenig empfunden.
Aber der Herr Jesus hat das empfunden,
dass Gott das eigentlich von uns Menschen will, dass wir das so empfinden.
Dazu möchte ich einen Vers lesen aus Hesekiel 20.
Das spricht davon, dass Gott einmal sein Volk wieder in das Land zurückführen wird
und wie er dann ihnen bußfertige Herzen gibt über ihre Sünden
und wie sie dann empfinden, Vers 43.
Und ihr werdet euch dort an eure Wege und an alle eure Handlungen erinnern,
durch die ihr euch verunreinigt habt,
und ihr werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen all eurer bösen Taten,
die ihr begangen habt.
Eine ähnliche Stelle kommt dann noch einmal in demselben Propheten.
Das ist das Werk Gottes, was er an dem Überrest tut,
dass sie so über ihre Taten und ihre Wege Empfindungen bekommen,
dass sie sich ekeln.
Und Geschwister, ich bin überzeugt,
dass der Herr Jesus in vollkommener Weise die Sünde so empfunden hat.
Er ist der absolut Reine, der Heilige.
Er ist ein der Sünde nicht kannte, der nie eine Sünde getan hat.
Und alle diese Sünden liegen auf ihm.
Deine und meine.
Sag mal, wie viele Sünden hast du schon vergessen wieder aus deinem Leben?
Ich denke, ich bin fast überzeugt, die meisten haben wir schon längst wieder vergessen.
Und manche Sünden bin ich auch überzeugt, weil wir nicht ganz nah bei ihm sind,
haben wir überhaupt noch nicht registriert, haben wir gar nicht gemerkt.
Aber der Herr Jesus hat jede einzelne, das ist natürlich, weil er Gott ist,
das kann man menschlich ja überhaupt nicht verstehen,
wie das in den drei Stunden gehen soll.
Aber ich bin davon überzeugt, dass er jede einzelne empfunden hat,
in ihrem ganzen Abscheulichkeit vor Gott.
Das war unabhängig davon, dass er noch dafür dann gestraft wurde,
sondern die Sünden an sich haben ihn leiden lassen, weil er der Heilige ist.
Ich möchte das einen tiefen Eindruck auf unsere Seelen machen
und möchte es uns vorsichtig wandeln lassen.
Aber über Konsequenzen dieses, was wir heute Abend haben,
möchte ich eigentlich dann mehr erst am Ende sprechen.
Aber dann wissen wir auch, dass der Herr Jesus für diese Sünden von Gott bestraft wurde.
Und seht, Geschwister, wenn ein Kind von uns, wenn wir Kinder haben oder ein Kind tut etwas Böses,
in irgendeiner Form müssen wir Eltern das bestrafen.
Ich sage nicht immer mit Schläge, aber in irgendeiner Form müssen wir darauf reagieren.
Eine Strafe in irgendeiner Art. Wir können nicht Dinge durchgehen lassen einfach.
Und Gott kann auch keine Sünde durchgehen lassen, das ist uns klar.
Er hat, wenn ich vorhin sagte, dass der Herr Jesus jede einzelne Sünde empfunden hat,
dann ist er auch für jede einzelne Sünde geschlagen worden, für jede einzelne.
Wie viel Schläge? Wie viel Sünden? Wie Sand am Meer? Zu wenig.
Dann waren das auch die Schläge so viel.
Und wenn der Herr Jesus dies nun, wenn wir die Beschreibung davon finden,
von dem Gericht Gottes über diese Sünden an seinem Sohn,
dann finden wir das in den Psalmen beschrieben mit gewissen Bildern.
Und ich will nur an einige erinnern. Psalm 42, Vers 7.
Nein, Vers 8 in der Neuen Zählung.
Ihr müsst manchmal beim Psalmen eben immer einen Vers rauf oder runter schauen,
weil die Zählung nun anders ist, weil der Eingangssatz ja als ein Vers ausgewiesen ist
in der Neuen Übersetzung. Also entweder Vers 7 oder Vers 8.
Tiefe, Ruf der Tiefe, beim Brausen deiner Wassergüsse, alle deine Wogen und deine Wellen
sind über mich hingegangen. Das ist also eine Art und Weise,
wie dieses Gericht Gottes über den Herrn Jesus in ein Bild dargestellt wird,
in dem Bild von Meereswogen, Wellen, die immer wieder über jemand zusammenschlagen.
Denken wir einfach mal nur an das Wort alle deine Wogen.
Nicht tausend, nicht zehntausend, alle deine Wogen.
Wie viele das sind, wissen wir nicht, aber es waren alle.
Also Gott benutzt, das Wort Gottes benutzt dieses Bild, Wasser.
Das erinnert uns daran sicher, dass einmal auch diese Welt im Wasser untergegangen ist.
Wasser in dieser Menge, Wasser kann manchmal auch ein Bild des Segens sein, ein Fluss,
aber Wasser in dieser Menge ist ein Bild des Gerichtes.
So wie die Welt im Wasser untergegangen ist, das war ein Ausdruck des Gerichtes Gottes,
so sind alle Wogen über ihm zusammengeschlagen.
Ein zweites, fast noch schlimmeres Bild haben wir in Psalm 88.
Das sind ja bekannte Psalmen, aus denen ich jetzt zitiere.
Vers 17.
Deine Zorngluten sind über mich hingegangen.
Psalm 89, Vers 47.
Bis wann, Herr, willst du dich immerfort verbergen?
Soll wie Feuer brennen dein Grimm.
Dieses Bild verwendet Gottes Wort auch, es ist ein ganz anderes Bild.
Vorhin haben wir Wasser gehabt und jetzt haben wir Feuer, Zorngluten.
Wir wissen, dass Feuer vielleicht noch mehr ein intensiverer Ausdruck des Gerichtes ist,
denn diese Erde, die einmal durch Wasser bedeckt wurde, wird in der Zukunft,
wenn Gott sie endgültig richten wird, nicht mit Wasser gerichtet werden,
sondern sie wird aufgehen im Brande.
Und so scheint mir, dass dieses Bild noch ernster ist.
Deine Zorngluten sind über mich hingegangen.
Geschwister, der bekannteste Psalm, sicher für uns in Bezug auf die Leiden des Herrn am Kreuz, ist Psalm 22.
In diesem Psalm haben wir das Sündopfer.
Wir haben dort aber nebeneinander stehen das, was die Menschen dem Herrn Jesus angetan haben.
Stiere von Basarn haben mich umringt.
Und das, was Gott getan hat.
In den Staub des Todes legst du mich.
Und dann, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Was mir so auffällig ist, ich bin auch fast überzeugt davon,
wobei ich keinen Beleg habe, muss ich sagen, im Neuen Testament,
dass dieser Spott der Menschen und das, was die Menschen ihm angetan haben
und wie sie ihn angeschaut haben, das war nicht nur die ersten drei Stunden.
Das ist sich wahrscheinlich doch so geschehen, wie es in Psalm 22 steht, die ganze Zeit.
Aber im Neuen Testament wird das ganz eigenartig getrennt aufgezeigt.
Da wird uns erst gezeigt, alles, was die Menschen ihm angetan haben.
Und dann, wie ich vorhin sagte, in zwei Versen, wo fast nichts berichtet wird,
weil wir kaum da hineinblicken können, was Gott getan hat.
Das wird dort ganz klar abgetrennt.
Es übersteigt das, was die Menschen ihm getan haben, bei weitem.
In den drei Stunden zuvor hatte Herr Jesus einiges geredet.
Er hat diese Worte gesagt, vielleicht waren das die ersten,
es sind die ersten, die uns überliefert sind von dem, was er am Kreuz gesagt hat.
Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.
Dann denken wir an die Worte, die er jenem Schecher sagte.
Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.
Dann denken wir an die Worte, die er zu Johannes und zu seiner Mutter sagte.
Worte der Fürsorge, der Liebe.
Es scheint mir, alles hat stattgefunden vor den drei Stunden der Finsternis.
Und dann kommen die drei Stunden der Finsternis.
Wir haben dort den Ausruf, von dem wir gelesen haben,
aber der ist ganz erst am Ende der drei Stunden.
Und es scheint mir, dass der Herr Jesus in diesen drei Stunden,
außer ganz am Ende, nichts gesagt hat. Gar nichts.
Da sind die Zorngluten Gottes über ihn hinweggegangen, über unsere Sünden.
Da klebte seine Zunge an seinem Gaumen.
So sagt das Gotteswort nicht. Meine Zunge klebt an meinem Gaumen.
Wir haben also gesehen Wasser, großes Wasser.
Aber sie vermochten, die Liebe nicht auszulöschen.
Die hielt ihn fest, die Liebe zu seinem Gott. So sagen, als ein Feind dargestellt wird,
der seine Waffen zieht gegen den Herrn Jesus.
Schwert, sacharianisch, erwache wieder meinen Hirten.
Oder Klagelieder 3, du hast mich zum Ziel hingestellt, deinen Pfeilen,
dem Söhnen deines Köchers, so ähnlich.
Da finden wir diese Beschreibung, dass er gleichsam Pfeil auf Pfeil in ihn eindringt.
Dann gibt es ein weiteres Bild. Das ist, dass Gott wie ein wildes Tier ist.
Wir wollen das einmal lesen. Klagelieder 3.
Vers 10. Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck.
Er hat mir die Wege entzogen, hat mich zerfleischt.
Ein furchtbares Bild, ein Mensch, der von einem Raubtier angefallen wird und zerfleischt wird.
Alle diese Bilder benutzt das Alte Testament, um zu zeigen, was ihm widerfahren ist.
Da hat er den Zorn Gottes geschmeckt.
Schließlich möchte ich damit dieses schließen.
War das alles ein Leiden? Der Ekel über die Sünde?
Das Erfahren dieses furchtbaren Gerichtes eines heiligen Gottes?
Ich sage nein. Da war noch etwas.
In dieser Not, unter diesen Schlägen seines Gottes, hat er zu Gott geschrien und keine Antwort bekommen.
Das, denke ich, ist noch ein anderer Aspekt. Wir haben gerade den Aspekt vor uns gehabt,
dass Gott ihn schlägt, ihn straft, ihn züchtigt.
Aber wir haben auch den Aspekt, dass Gott ihn verlassen hat.
Das ist eine ganz andere Seite.
In dieser Not, der Not, was die Menschen ihm antaten und der Not unter den Schlägen Gottes,
hat er in seiner Seele zu Gott gerufen.
Und der Himmel war zu wie Blei.
Geschwister, wir können uns das überhaupt nicht vorstellen.
Als wir noch nicht gläubig waren, haben wir keine Gemeinschaft mit Gott gehabt.
Konnten wir ja auch nicht.
Das hat uns aber in unserem ungläubigen Zustand auch nicht allzu viel ausgemacht.
Das war uns gleichgültig.
Als Gläubige haben wir grundsätzlich, hatte Herr Jesus durch sein Werk alles getan,
dass wir Gemeinschaft mit Gott haben können.
Ob wir sie praktisch immer haben, ist eine andere Frage.
Und ich glaube, dass wir uns manchmal täuschen können.
Das ist ein sehr ernster Gegenstand, dass wir uns täuschen können.
Bedenken wir das eine Sünde, die praktische Gemeinschaft unterbricht.
Wir können uns manchmal täuschen. Wir meinen, wir haben sie und haben sie vielleicht doch nicht.
Wirklich.
Es gehört viel dazu, was ein Bruder einmal sagte, dass keine Wolke zwischen ihm und Gott ist.
Das hat er in vollem Bewusstsein gesagt.
Aber der Herr Jesus, zwischen ihm und dem Vater, zwischen ihm und seinem Gott, war nie eine Wolke gewesen.
Von Ewigkeit her kannte er das Angesicht Gottes.
Er hatte immer in dieses Angesicht geblickt.
Es leuchtete, auch als er hier auf der Erde war, immer über ihm.
Er kannte nichts anderes als den vertrauten Umgang mit seinem Gott.
Nie war irgendetwas dazwischen.
Und von einem Moment auf den anderen war das zu Ende. Absolut zu Ende.
Und ich glaube davon, der Ausdruck ist Finsternis.
Er, der stets das Licht der Gemeinschaft Gottes genossen hat, sagt, meine Bekannten sind Finsternis.
Geschwister, das ist für mich fast das Furchtbarste.
Er, der immer das Angesicht Gottes gesehen hat und plötzlich in tiefster Finsternis,
wovon die äußere Finsternis nur ein Bild ist, ein Ausdruck, aber er sah Gott nicht mehr.
Er rief und bekam keine Antwort.
Er war völlig verlassen.
Dafür werde ich meinem Heiland in Ewigkeit danken.
Es wird ewig der Gegenstand meiner Anbetung sein, dass er das durchgemacht hat,
von seinem Gott verlassen zu werden, wegen meiner Sünde.
Und ich hoffe, dass wir alle mehr ein wenig stiller werden und öfter unter diesen Eindruck kommen,
was das Wort so ganz schlicht sagt.
Erst hat er geschrien am Ende der drei Stunden, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Wir sagen so ganz rasch, wir wissen warum.
Natürlich wissen wir das, das wusste der Herr Jesus auch.
Und doch hat er diesen Ausruf getan.
Und ich denke, er hat ihn nicht nur getan, Geschwister, um Psalm 22, Vers 1 zu zitieren.
Versteht ihr? Er wollte nicht nur sagen, hier, das hat sich jetzt erfüllt.
Wenn er später sagte, mich dürstet, danach, dann hat er das getan, um die Schriften zu erfüllen.
Aber diesen Ausruf kann ich mir nicht vorstellen, dass er ihn getan hat, um die Schriften zu erfüllen.
Er hat damit natürlich geoffenbartes Wort Gottes erfüllt, indem er diese Worte sagte.
Aber das war, was er empfand.
Warum hast du mich verlassen?
Geschwister, wegen deiner und meiner Sünde.
Und jetzt haben wir aus dem Neuen Testament noch gar nicht zitiert.
Entschuldigung, ich will noch einen Gedanken äußern aus den Klageledern,
weil er auch dieses Verlassensein so zum Ausdruck bringt.
Vers 8.
Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet.
Ausdruck, wir müssen nicht viel dazu sagen, das hat der Herr Jesus empfunden.
Aber jetzt kommen wir dazu, dass ich gesagt hatte, wir haben zwei Verse im Neuen Testament,
die uns sagen, warum der Herr Jesus gestorben ist.
Den ersten haben wir zitiert aus dem ersten Petrusbrief, Kapitel 2,
dass er unsere Sünden dort auf dem Holz getragen hat und deswegen von Gott gerichtet wurde und von Gott verlassen wurde.
Aber den anderen, auch uns wohl den meisten sehr bekannten Vers, möchte ich auch noch lesen,
aus dem zweiten Korintherbrief.
Kapitel 5.
Vers 21.
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht.
Ich will immer die Folgerungen noch nicht lesen.
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht.
Auch das, Geschwister, entzieht sich letzten Endes unserem Verständnis.
Wenn er unsere Sünden getragen hat, Petrusbrief, unsere Sünden,
das ist alles Böse, was wir gedacht, was wir gesagt und was wir getan haben.
Das hat er getragen.
Aber dann war das auf ihm gleichsam oder um ihn herum.
In dem Bilde nochmal dieses Versinken in dem Schlamm.
Aber er war immer noch der Reine.
Er war immer noch der Heilige.
Es war auf ihm, aber er war der absolut Heilige und Reine.
Aber versunken in diesem Schlamm.
Aber wenn es hier heißt, der, der Sünde nicht kannte,
und da wird noch einmal betont, wer er ist.
Er kannte Sünde nicht.
Nicht, dass er nicht wusste, was die Sünde war,
aber er kannte sie nicht als etwas, was in ihm war.
In ihm war keine Sünde, sagt Johannesbrief.
Die Sünde war nicht in ihm.
Und so kannte er sie nicht.
Das, die Quelle alles Bösen, das ist nicht auf ihn gelegt worden.
Dazu ist er gemacht worden.
Das können wir auch nicht beschreiben.
Das geht noch tiefer.
Merken wir das? Er wurde zur Sünde gemacht.
Wenn wir vorhin schon sagten, was es für ihn gewesen sein muss,
in diesen Schlamm zu versinken,
dann kann man noch sagen, das haftete ihm an.
Da ging er darin unter, weil kein Grund da war.
Aber hier heißt es, dass er dazu gemacht wurde.
Ich kann das nicht anders ausdrücken, Geschwister.
Wir müssen einfach die Worte so nehmen, wie sie sind
und müssen in der Stille vor Gott daheim darüber nachdenken,
ein wenig, dass Gott uns das einfach selbst klar machen kann,
was das heißt und was das für ihn bedeutet haben muss,
zur Sünde gemacht zu werden.
Und da hat Gott mit dem Bösen abgerechnet.
Nicht Sünden kann man vergeben,
aber Sünde kann nur erbarmungslos gerichtet werden.
Wir wissen, dass diese zwei großen Themen sind im Römerbrief,
bis Mitte Kapitel 5, die Frage der Sünden
und ab Kapitel 5, Vers 12, dann die Frage der Sünde,
dieses bösen Prinzips in uns.
Und dazu ist er auch gemacht worden.
War das jetzt alles?
Wir haben gesehen den Ekel vor der Sünde, den er haben musste.
Wir haben die Leiden gesehen, ein wenig,
soweit wir das bei 2000 Ellenabstand vermögen.
Die kamen durch das Gericht Gottes über diese Sünden,
in Bildern dargestellt wie mit Wasserfluten, Feuerbrünsten,
wilden Tieren, einem Feind voller Waffen,
die gegen ihn gerichtet werden.
Dann haben wir gesehen, wie er in diesen Leiden zu seinem Gott geschrien hat,
wie er sich an ihn geklammert hat und keine Antwort bekam.
Dann zum Ende haben wir jetzt noch gesehen,
dass nicht nur unsere Sünden ihn umgeben haben wie Schlamm,
sondern dass er selbst zur Sünde gemacht wurde.
War das alles?
Nein, er wurde in den Staub des Todes gelegt.
Er musste noch sterben.
Geschwister, es beeindruckt mich immer tief,
wenn im Alten Testament die Opfer gebracht wurden,
dann sind sie natürlicherweise immer erst geschlachtet worden, getötet worden
und dann kam das Feuer.
Erst das Messer und dann das Feuer.
Bei dem Herrn Jesus war das umgekehrt.
In die Feuer gluten ist er gekommen,
als er lebte am Kreuz und dann kam der Tod.
Der gehört dazu, das wissen wir nicht.
Wir wissen auch, dass im Johannes-Evangelium,
wo wir das Brandopfer vor uns haben,
dieser triumphale Ausruf ist, es ist vollbracht.
Und wenn wir im Lukas-Evangelium das Friedensopfer haben,
da haben wir diese ganze Ruhe, Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.
Aber wenn wir das Schuldopfer vor uns haben,
im Matthäus- und Markus-Evangelium,
dann finden wir diese Worte nicht ausgesprochen.
Wenn er dort in den Tod geht, dann mit einem lauten Schrei.
Er hatte auch geschrien, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Und Geschwister, denken wir daran,
dass die Obersten vorher gesagt hatten,
wenn Gott Lust an ihm hat, dann rette er ihn.
Und dann sagt dieser Heiland,
mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Was haben jetzt die Obersten gedacht?
Wir haben doch Recht gehabt, oder? Wir haben doch Recht gehabt.
Es ist genau das passiert, was wir gesagt haben.
Er lästert Gott.
Und der hat ihn jetzt verlassen.
Er sagt es ja selbst.
Was muss das alles für den Herrn Jesus gewesen sein?
Und dann ist er in den Tod gegangen.
Wir wissen, dass er sein Leben freiwillig gegeben hat,
dass er es in die Hände, seine Seele in die Hände des Vaters befohlen hat.
Aber so wird es in Matthäus und Markus nicht geschildert.
Dort haben wir dieses in den Staub des Todes legst du mich.
Und dann verschieht er mit einem lauten Schrei.
Und dann möchte ich noch die letzten Minuten dazu benutzen,
um ein paar herrliche Ergebnisse dieses Werkes aufzuzeigen.
Eins haben wir gleich gelesen zu Anfang.
Der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten.
Womit Gott andeuten wollte, der Weg zu mir ist frei.
Wir finden diese wunderbare Auslegung dieses Geschehens dann im Hebräerbrief.
Wir haben Freimütigkeit zum Zugang, zum Zutritt ins Heiligtum,
auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat,
durch sein Blut, durch den Vorhang gehen.
Das ist sein Fleisch.
Bedenken wir das auch, Geschwister, wir freuen uns manchmal sicher darüber,
dass dieser Vorhang zerrissen ist, dass wir Zugang haben.
Aber bedenken wir stets, was dieser Vorhang eigentlich bedeutet.
Das ist er, der Herr Jesus.
Und er musste sterben, damit dieser Zugang frei würde.
Vorher war er dieser wunderbare Vorhang,
der in gewisser Weise stand eher zwischen Gott und uns,
die völlige Offenbarung Gottes.
Aber wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein.
Einen Zugang zu Gott gab es erst durch seinen Tod.
Das ist das erste Ergebnis, dass Gott sagt,
gleichsam lasst euch versöhnen mit mir.
Das Werk der Versöhnung war geschehen.
Als wir vorhin zum Gebet zusammenkamen, war auch ein Bruder, der sagte,
wenn hier noch Geschwister sind, auch vielleicht Jugendliche,
die sich schon durchaus bekehrt haben,
die mit ihren Sünden zum Herrn Jesus gekommen sind,
aber noch keine absolute Heilsgewissheit haben,
dann möchte doch auch der Herr heute Abend schenken,
dass für sie ein Wort da ist.
Für mich ist ein Abschnitt aus Hebräer 11
immer sehr deutlich gewesen für diese Problematik.
Und ich möchte den Vers lesen,
weil es auch doch mit unserem Gegenstand zusammenhängt.
Hebräer 11, Vers 4.
Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer da als kein,
durch das er das Zeugnis erlangte, dass er gerecht war,
wobei Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben.
Hast du das Zeugnis Gottes, dass du gerecht bist,
hast du das in deinem Herzen?
Ich bin gerecht, nicht in mir selbst natürlich,
sondern gerechtfertigt durch die Gnade.
Hast du das, dass du sagst, ich bin gerecht vor Gott?
Ja, hier diese Stelle zeigt uns,
wie wir zu dieser Gewissheit kommen können.
Wie ist denn Abel zu dieser Gewissheit gekommen,
dass er das Zeugnis von Gott hatte, dass er gerecht war?
Wir haben das gelesen,
nämlich, wobei Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben.
Was will das sagen?
Nun, Abel hatte von der Erstlingin seiner Herde Gott fett dargebracht,
also die Tiere getötet, Blut ist geflossen,
und das brachte er Gott dar.
Und zu dieser Gabe gab Gott Zeugnis.
Für mich bedeutet das, dass Gott Abel in irgendeiner Weise gezeigt hat,
dass er dieses Opfer annimmt.
Und lasst uns das mal ganz bildlich sagen.
Ich glaube, dass einfach der Rauch von diesem Opfer
geradewegs aufgestiegen ist.
Und ich glaube ganz genauso, dass kein auf diese Weise erkannte,
dass Gott sein Opfer nicht angenommen hat.
Dass der Rauch nämlich so auf den Boden gedrückt wurde.
Der stieg nicht auf, ja?
Der stieg nicht auf.
Und er erkannte an diesem rein äußeren Sehen,
er kannte kein Gott hat mein Opfer nicht angenommen.
Aber Abel erkannte, ja, Gott hat mein Opfer angenommen.
Dann bin ich auch angenommen.
Dann bin ich angenommen bei Gott.
So erhielt er Zeugnis, indem Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben.
Was hat das mit unserem Abschnitt zu tun?
Nun, das Opfer, aufgrund dessen wir vor Gott gerechtfertigt sind,
ist der Herr Jesus.
Wir haben heute Abend daran gedacht,
wie er für die Sünde sterben musste.
Aber woher weiß ich denn,
dass Gott dieses Werk angenommen hat des Herrn Jesus?
Oh, das ist ganz einfach.
Er hat ihn auferweckt.
Er hat ihn auferweckt.
Und so wie der Rauch des Opfers Abels aufstieg
und damit wusste, Gott hat mein Opfer angenommen,
so dürfen wir wissen, das Opfer des Herrn Jesus ist angenommen.
Warum?
Gott hat ihn auferweckt und zu seiner Rechten gesetzt.
Und darum lesen wir im Römerbrief,
dass er um unsere Sünden wegen dahin gegeben worden ist.
Das haben wir gesehen heute Abend.
Dass er aber um unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.
Ja, wegen unserer Rechtfertigung.
Damit wir verstehen, ihr seid gerechtfertigt.
Ist der Herr Jesus im Himmel, glaubst du das?
Ja, nicht?
Ja, er hat deine Sünden getragen auf Golgatha.
Die kann er nicht mit in den Himmel genommen haben.
Nein, wir singen in einem Lied,
in deines Grabes Staube liegt unsere Sünd bedeckt.
So ähnlich.
Ja, er ist auferstanden.
Und ich hoffe, dass vielleicht manche das hier,
die das noch nicht so gesehen haben, verstehen.
Diese Parallele zwischen Abel,
wo Gott sein Opfer annahm und das durfte Abel wissen
und dann wusste, ich bin angenommen.
Hat Gott das Opfer des Herrn Jesus angenommen?
Ja, sagst du.
Ja, dann hat er dich auch angenommen.
Wunderbare Tatsache.
Dann möchte ich eine zweite Konsequenz des Werkes des Herrn Jesus aufzeigen.
Das betrifft jetzt unseren praktischen Zustand der Nachfolge.
Und wir wollen noch einmal den Vers lesen aus dem ersten Petrusbrief, dem zweiten Kapitel.
Noch einmal den Vers 24.
Der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat,
damit wir den Sünden abgestorben der Gerechtigkeit leben.
Das ist die Folgerung hier.
Es ist ganz interessant.
Petrus spricht ja hier zu den Hausknechten.
Also ich sehe am ersten Abend Gott erwähnt.
Und persönlich spricht er sie an, die Hausknechte.
Und dann sagt er ihnen, sie wurden ja ungerecht behandelt zum Teil.
Sie hatten böse Herren.
Da sollten sie drunter bleiben.
Sollten nicht weglaufen.
Sollten nicht protestieren.
Sollten sich stille sein.
Und dann wird ihnen der Herr Jesus vorgestellt.
Und dann sollten sie seinen Fußstapfen nachfolgen, der gescholten nicht widerschalt,
leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der Recht richtet.
Der auch nicht sündigte.
Ja, und dann finden wir gleichsam diese Fußtritte des Herrn Jesus,
einen nach dem anderen.
Und wir werden aufgefordert, da hineinzutreten, das auch zu tun.
Genau wie er.
Wir sollen auch nicht schelten.
Wir sollen auch nicht drohen.
Wir sollen in Schwierigkeiten uns auch Gott übergeben.
Und dann, dann kommt der Vers 24,
welcher selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.
Das ist der letzte Schritt des Herrn Jesus.
Das andere war sein Leben hier.
Und jetzt kommt der letzte Schritt.
Das haben wir heute Abend gesehen.
Und da bleiben wir stehen.
Denn in diese Fußstapfen können wir nicht eintreten.
Wir haben gesehen, zu Petrus hat der Herr Jesus gesagt,
du kannst mir jetzt nicht folgen.
Du kannst mir nicht folgen.
Das Werk hat er allein getan.
Aber doch hat es eine Konsequenz.
Das, was der Herr Jesus dort getan hat, sollte auch eine Folge in unserem Leben haben.
Wir können keine Sünden tragen.
Das hat nur er getan.
Wir sollen jetzt der Sünde abgestorben der Gerechtigkeit leben.
Und Geschwister, ich hoffe eins für mich zuallererst,
aber auch für jeden hier im Raum,
wenn wir heute Abend so die Leiden des Herrn Jesus aus der Hand seines Gottes vor uns hatten
und bedenken wir, dass er diesen Kelch zuvor aus der Hand des Vaters genommen hatte.
Wenn das so vor unserer Seele stand, wie sollten wir dann noch sündigen?
Wenn wir daran denken noch einmal, dass jede Sünde er einzeln gefühlt hat
und dass er für jede einzelne Sünde bestraft wurde,
wie können wir dann noch leichtfertig sündigen?
Nein, dann sollen wir den Sünden abgestorben der Gerechtigkeit leben.
Denn möchte das eine ganz praktische Folge in unserem Leben sein. …