Jeremia und der Neue Bund
ID
mh013
Langue
DE
Durée totale
02:33:35
Nombre
3
Références bibliques
Jer 1; Jer 31; Mt 26,28, 1Kor 11,25; 2. Kor. 3,6; Heb 8,8; 9,15; 12,24 und 13,20
Description
Im ersten Vortrag wird der Prophet Jeremia, seine Zeit und seine doppelte Botschaft vorgestellt (Jeremia 1).
In Jeremia 31 wird Jeremia der Neue Bund angekündigt. Der Neue Bund, der Gegensatz zum Alten Bund, der Charakter des Neuen Bundes, die Vertragsparteien und Vertragsinhalt werden im zweiten Vortrag ausführlich betrachtet.
Der dritte Vortrag beschäftigt sich mit dem Neuen Bund, den Christus bei der Einsetzung des Mahles des Herrn erwähnte. Paulus erwähnt diesen im 1. und 2. Brief an die Korinther. Und der Hebräerbrief spricht ausfühlich vom Neuen Bund. Was bedeutet er für Christen? (Bibelstellen: Mt 26,28, 1Kor 11,25; 2. Kor. 3,6; Heb 8,8; 9,15; 12,24 und 13,20)
Transcription automatique:
…
Wir lesen aus dem Propheten Jeremias, Kapitel 1, Abvers 1.
Worte Jeremias des Sohnes Hilkias von den Priestern, die in Annathod waren, im Land Benjamin,
an denen das Wort des Herrn erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Judah,
im 13. Jahr seiner Regierung.
Und es erging auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Judah,
bis zum Ende des 11. Jahres Tzedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Judah,
bis zur Wegführung Jerusalems im 5. Monat.
Und das Wort des Herrn erging an mich, indem er sprach,
bevor ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt.
Und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt.
Zum Propheten an die Nation habe ich dich bestellt.
Und ich sprach, ach Herr, Herr siehe, ich weiß nicht zu reden, denn ich bin jung.
Da sprach der Herr zu mir, sage nicht, ich bin zu jung,
denn zu allen, wohin ich dich senden werde, sollst du gehen.
Und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden.
Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht der Herr.
Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an.
Und der Herr sprach zu mir, siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
Siehe, ich bestelle dich an diesem Tag über die Nationen und über die Königreiche,
um auszurotten und niederzureißen, um zu zerstören und abzubrechen,
um zu bauen und um zu pflanzen.
Und das Wort des Herrn erging an mich, indem er sprach, was siehst du hier in mir?
Und ich sprach, ich sehe einen Mandelstab.
Und der Herr sprach zu mir, du hast recht gesehen,
denn ich werde über mein Wort wachen, es auszuführen.
Und das Wort des Herrn erging an mich zum zweiten Mal, indem er sprach, was siehst du?
Und ich sprach, ich sehe einen siedenden Topf, dessen Vorderteil nach Süden gerichtet ist.
Und der Herr sprach zu mir, von Norden her wird das Unglück losbrechen über alle Bewohner des Landes.
Denn siehe, ich rufe alle Geschlechter der Königreiche im Norden, spricht der Herr,
dass sie kommen und an jeder seinen Thron am Eingang der Tore Jerusalems stellen
und gegen alle seine Mauern ringsum und gegen alle Städte Judas.
Und ich werde meine Gerichte über sie ausbrechen, wegen all ihrer Bosheit,
dass sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert
und sich vor den Werken ihrer Hände niedergebeugt haben.
Du aber, würde deine Lenden und mach dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde.
Verzage nicht vor ihnen, damit ich dich nicht vor ihnen verzagt mache.
Und ich, ich mache dich heute zu einer festen Stadt, zu einer eisernen Säule
und zu einer ehrenen Mauer gegen das ganze Land,
sowohl gegen die Könige von Juda, als auch gegen dessen Fürsten, dessen Priester
und gegen das Volk des Landes.
Und sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen,
denn ich bin mit dir, spricht der Herr, um dich zu retten.
Ich freue mich, dass wir Zeit haben, an diesen drei Abenden etwas nachzudenken
über ein Thema, das vielleicht manche schon viel beschäftigt hat, manche weniger.
Und zwar das Thema der Neue Bund.
Bevor, manche wundern sich jetzt vielleicht, weil das Wort oder der Ausdruck
der Neue Bund überhaupt nicht vorkam in diesem Kapitel, das stimmt.
Aber bevor wir anfangen darüber nachzudenken, vielleicht morgen Abend
über das Thema der Neue Bund, können wir uns vielleicht etwas beschäftigen
mit der Person des Propheten, den Gott dazu benutzt hat, um davon zu sprechen.
Wir würden uns dann heute Abend also beschäftigen mit dem Propheten Jeremiah
und seiner Berufung.
Morgen Abend, so Gott will, mit dem Propheten Jeremiah und seinem Dienst,
seiner Botschaft, insbesondere der Neue Bund.
Und dann am dritten Abend mit dem Thema der Neue Bund im Neuen Testament,
denn das Neue Testament wirft ein ganz besonderes Licht, wie immer,
auch auf dieses Thema.
Zunächst also zu dem Propheten Jeremiah.
Wenn wir so von diesem Propheten sprechen, dann stellen wir uns meistens
vielleicht einen alten Mann vor mit einem langen Bart.
Und das ist so das Bild, das wir haben von einem Propheten.
Wir sehen aber hier, dass zumindest am Anfang des Dienstes des Jeremiah,
dass er noch ein junger Mann war.
Wir kommen darauf noch zurück.
Aber wir sehen auch in den ersten Versen etwas über den Hintergrund,
die Familie und die Umgebung dieses Propheten.
Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass der Name Jeremiah
verschieden übersetzt worden ist, aber eine der Hauptbedeutungen
scheint zu sein, Gott erhöht.
Das Wort kommt, dasselbe Wort kommt einmal vor in einem anderen Buch,
das Jeremiah oft geschrieben hat, und zwar in den Klageliedern.
Vielleicht können wir das mal kurz lesen in Kapitel 2.
Ich lese den Vers 17.
Der Herr hat getan, was er beschlossen, hat sein Wort erfüllt,
das er von den Tagen der Vorzeit her geboten hat.
Er hat schonungslos niedergerissen und den Feind sich über dich freuen lassen.
Und jetzt kommt es.
Und hat das Horn deiner Bedränger erhöht.
Ich würde vorschlagen, dass das die erste Bedeutung ist,
in der Gott erhöht hat.
Jeremiah musste vorhersagen, dass Feinde kommen würden aus dem Norden
und dass sie Israel besiegen und Jerusalem einnehmen würden.
Und als das geschah und der Prophet Jeremiah dann die Klagelieder schrieb,
da musste er sagen, Gott hat das Horn der Feinde erhöht.
Aber ich denke noch an zwei andere Bedeutungen des Wortes.
Und zwar die Stelle, wo das Wort zum ersten Mal vorkommt in der Bibel,
ist in 1. Mose 7.
Und da geht es um die Arche.
Ein besonders schöner Vers eigentlich, in 1. Mose 7.
Da heißt es in Vers 17,
Und die Flut kam 40 Tage lang über die Erde, und die Wasser mährten sich,
und hoben die Arche empor, und sie erhob sich über die Erde.
Seht ihr, da waren die Wasser des Gerichtes gekommen.
Und was haben diese Wasser des Gerichtes getan für die Arche
und die, die in der Arche waren?
Nicht im geringsten geschadet,
sondern alles, was die Wasser tun konnten, war, die Arche hochzuheben.
Und das hat erstens der Prophet Jeremiah persönlich erfahren,
dass in all den Schwierigkeiten, die er später erduldet hat,
dass Gott ihn erfüllt hat.
Wenn man, das ist vielleicht eines der spannendsten Bücher in der Bibel,
wenn man mal ein Buch so ganz durchlesen will,
was dieser Prophet alles erlebt hat.
Mordanschläge, Morddrohungen, Verfolgung, Gefängnis.
Er wurde einmal im Gefängnishof sogar in einen tiefen Schacht geworfen
und sank in den Schlamm.
Man könnte sagen, da war er physisch, geografisch so tief gesunken, wie es ging.
Und was hat Gott getan?
Gott hat ihn erhöht.
Am Ende des Buches Jeremiah,
da wird selbst der ganze Überrest, der noch da war,
wird weggeführt.
Und im ganzen Land gibt es noch einen einzigen freien Mann,
den man die Ketten abmacht
und zu dem der König sagt, du bist frei,
wende dich, wohin du dich wenden willst.
Und das ist der Prophet Jeremiah.
Gott erhöht.
Aber drittens möchte ich das Wort auch anwenden,
auf das Volk, zu dem er spricht.
Wir werden sehen, dass der Dienst des Jeremiah zwei Seiten hat,
eine negative und eine positive.
Er muss das Gericht ankündigen,
aber er sagt auch vorher, dass Gott das Volk wieder segnen wird.
Dass er nicht nur einmal das Horn der Feinde erhöhen wird,
sondern dass die Zeit kommt, wo er seinen Messias erhöht
und wo er das Volk wieder zu seinem eigenen Volk macht
und ihr Gott sein wird.
Nun, wer war dann dieser Jeremiah?
Das heißt hier in Vers 1, der Sohn Hilkias von den Priestern.
Man kann letztendlich nicht, soweit ich weiß,
das hundertprozentig sicher sagen,
aber es gab einen Mann, Hilkias,
der auch um diese Zeit lebte
und der möglicherweise der Vater Jeremias war.
Und das war der Priester, der zur Zeit Josias,
als der Tempel ausgebessert wurde, eine Entdeckung machte.
Wir können das nachlesen im zweiten Buch der Chroniker.
Kapitel 34, glaube ich. Wir können das eben schnell tun.
Zweite Chroniker 34.
Da lesen wir in Vers 14, zweite Hälfte.
Da fand der Priester Hilkias das Buch des Gesetzes des Herrn durch Mose.
Und dann geht er zu Zephan und bittet ihn, das zum König zu bringen.
Eigentlich unvorstellbar.
Es heißt, dass jeder König sich eine Abschrift des Gesetzes machen sollte
und dass er darin lesen sollte, Tag für Tag.
Und hier sind wir in einer Zeit, wo das Gesetz verloren gegangen war.
Du kannst dir das mal vorstellen. Keine Bibel mehr.
Niemand hat das Gesetz.
Und plötzlich wird das so mehr oder weniger per Zufall, in Anführungszeichen,
beim Ausbessern des Tempels entdeckt.
Vielleicht hat es jemand dort versteckt, um es sicher aufzubewahren.
Möglicherweise war Jeremia also ein Sohn dieses Mannes, der das Gesetz wiederentdeckt hatte.
Auf jeden Fall wohnte er in einer dieser Priesterstädte, Anathot.
Man kann das nachlesen im Buch Joshua, dass bestimmte Städte den Priestern gegeben wurden.
Kapitel 21. Und eine dieser Städte war Anathot.
Vielleicht sagt ihr jetzt, ja, das ist ja eigentlich schön für Jeremia,
dass er da so leben kann, ganz nah bei Jerusalem, umgeben von Priestern,
die ein Interesse hatten am Haus Gottes.
Und so war er doch in Anathot in guter Nachbarschaft.
Lest mal ein Vers dazu aus Kapitel 11, der ein Licht wirft auf die Bewohner dieses kleinen Ortes.
Kapitel 11, Vers 21.
Darum, so spricht der Herr über die Männer von Anathot, die nach deinem Leben trachten.
Und die sprechen, du sollst nicht weissagen im Namen des Herrn,
damit du nicht durch unsere Hände stirbst.
Eine unverblümte Morddrohung von seinem direkten Nachbarn und möglicherweise Verwandten.
So groß wurde der Hass gegen Jeremia und seine Botschaft.
Und dann heißt es in Vers 2, dass das Wort des Herrn an ihn erging.
Zuerst in den Tagen Josias und dann werden weitere Könige genannt hier,
Jojakim und dann Tzedekiah.
Manche werden in ihrer Bibel eine Tabelle haben.
In der neuen Ausgabe ist das hinten.
Die Überschrift der Tabelle heißt das geteilte Reich.
In der alten Ausgabe gibt es eine ähnliche Tabelle, gerade zwischen Altem und Neuem Testament.
Wenn man danach schaut, dann sieht man diese Liste der letzten Könige.
Die zehn Stämme waren also schon verschwunden, untergegangen praktisch in Assyrien.
Und die letzten Könige im Zwei-Stämme-Reich hießen also Josia.
Und dann kam Joachas, der gar nicht erwähnt wird hier, dann Jojakim, dann dessen Sohn Jojakim.
Und dann der letzte König war dieser König Tzedekiah.
Und man kann die Zeitangaben auch sehen in derselben Tabelle.
Man könnte die Frage stellen, ob es je eine Zeit gegeben hat oder geben wird, wo es leicht ist, Gott zu dienen.
Und wahrscheinlich heißt die Antwort darauf nein.
Aber die Zeit, in der Jeremia gelebt hat, muss eine der schwersten Zeiten gewesen sein, um Gott zu dienen.
Manche sagen jetzt vielleicht, ja warum das denn?
Der König Josia, das war doch ein guter König.
Ja, erinnern wir uns. Das war doch der, der mit acht Jahren König wurde.
Dann sehr schnell dafür sorgte, dass das Land gereinigt wurde von Götzen.
Und als das Buch des Gesetzes dann entdeckt wurde durch Hilkiah, da hat er weiter das Land reinigen lassen.
Er hatte ein Interesse am Haus Gottes, sorgte dafür, dass es gebaut wurde.
Es gab eine Erweckung, das Passa wurde gefeiert, wie seit langem nicht.
Das stimmt. Josia war ein guter Mann.
Und als der Josia später starb, kennt ihr die Geschichte, als er dann durch einen Pfeil getroffen wurde, der in seinem Wagen stand.
Und dann sagt er zu seinen Leuten, bringt mich in die Stadt, denn ich bin verwundet.
Da heißt es im zweiten Buch der Chroniker bezeichnenderweise von dem Tod des Josia und dann von der Reaktion Jeremias.
Das ist im zweiten Chroniker 35, Vers 25.
Hier ist noch Vers 24 am Ende.
Und er, Josia, starb und wurde in den Gräbern seiner Väter begraben.
Und ganz Judah und Jerusalem trauerten um Josia.
Und dann heißt es in Vers 25, und Jeremias stimmte ein Klagelied über Josia an.
Er wusste, dass mit diesem König eine Ära zu Ende ging und dass er ein guter König gewesen war.
Aber dennoch waren die Erweckungen unter Josia äuterliche Erweckungen, bei denen das Herz des Volkes nur zum Teil berührt worden war.
Lesen wir mal aus Jeremias 3 einen Vers.
Es heißt in Jeremias 3, Vers 10, und selbst bei all dem ist ihre treulose Schwester Judah nicht zu mir zurückgekehrt mit ihrem ganzen Herzen,
sondern nur mit Falschheit spricht der Herr.
Das war also die erste Enteid des Königs Jeremias, in der er dienen musste, äußerliche Erweckung,
aber ein Mangel an echter Umkehr im Herzen des Volkes.
Und dann kam, es heißt übrigens bemerkenswerterweise, dass der König Josia ein Sohn Ammons war,
ein äußerst böser König.
Und man kann nur staunen, wie dann dessen Sohn so ein guter und gottesfürchtiger Mann wurde.
Aus der Zeitangabe in Vers 2 kann man noch etwas sehen.
In den Tagen Josias, der Sohn des Ammons, ist König von Judah im 13. Jahr seiner Regierung.
Wenn man das vergleicht mit der Zeitangabe in 2. Chronika 34, wo das Gesetzbuch gefunden wird,
dann merkt man, dass das erst 5 Jahre später geschah.
Das heißt also, die Anfangszeit des Propheten Jeremias liegt noch zu der Zeit, als das Gesetz verschwunden war.
König Josia war noch sehr jung, mit 8 König geworden, wir sind im 13. Jahr, er war also 21 Jahre alt,
und 5 Jahre später wurde dann das Gesetz entdeckt.
Dann heißt es, dass das Wort Gottes auch an Jeremia erging, in den Tagen Jojakims.
Das war also ein Sohn von Josia, der aber, wie die letzten Könige überhaupt, die genannt werden,
tat, was böse war in den Augen Gottes.
Der König Joachas, den wir gesehen haben in der Tabelle, wird gar nicht erwähnt.
Dann wird aber doch noch erwähnt hier Zedekiah, der Lette-König des Zwei-Stämme-Reiches.
Zedekiah hatte verschiedentlich Kontakt mit Jeremia.
Er hatte ihn manchmal gerufen, um sich beraten zu lassen.
Aber man fragt sich, wie viel das überhaupt geholfen hat.
Ich denke, es gibt einen bemerkenswerten Satz, auch wieder im 2. Buch, ich glaube es ist am Ende, von 2. Chronika.
Da heißt es in Kapitel 36 Vers 11, 21 Jahre war Zedekiah alt, als er König wurde.
Er regierte 11 Jahre in Jerusalem. Er tat, was böse war in den Augen des Herrn, seines Gottes.
Und dann heißt es, er demütigte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, als er nach dem Befehl des Herrn redete.
Ohne in Einzelheiten gehen zu wollen oder zu können.
Ich denke, dieser Satz kennzeichnet diesen Mann, Zedekiah, er demütigte sich nicht.
Jeremia hat klar gesprochen, aber er wollte sich nicht beugen.
Und sein Ende war eigentlich ein schreckliches.
Ich erinnere mich daran, dass als die Stadt eingenommen wurde, dass man die beiden Söhne Zedekias nahm,
sich vor seinen Augen schlachtete und dann die Augen Zedekias blendete.
Sodass das das letzte Bild war, das er je sah.
Und es heißt hier wieder von einem Zeitpunkt, das Wort erging an ihn bis zum Ende des 11. Jahres Zedekias,
des Sohnes Josias, bis zur Wegführung Jerusalems im 5. Monat.
Und vielleicht kann man das auch mal kurz nachlesen, am Ende von 2. Könige.
2. Könige 25, da heißt es in Vers 1, und es geschah im 19. Jahr.
Jeremia prophezeit bis zum 11. Jahr, aber es geschah im 9. Jahr seiner Regierung,
das die Regierung Zedekias, im 10. Monat, am 10. des Monats, da kam Nebukadnezar, der König von Babel,
er und sein ganzes Heer gegen Jerusalem und belagerte es.
Die Belagerung dauerte dann etwa 2 Jahre oder anderthalb, das heißt im Vers 3.
Am 9. des 4. Monats, da nahm der Hunger überhand, es war kein Brot mehr da für das Volk des Landes,
die Stadt wurde erobert, und das ist jetzt im 11. Jahr, Vers 2 sagt man,
die Stadt kam in Belagerung bis in das 11. Jahr, im 4. Monat des 11. Jahres also,
war kein Brot mehr da, und von dem 5. Monat liest man dann in Vers 8,
und im 5. Monat, am 7. des Monats, das war das 19. Jahr des Königs Nebukadnezar,
kam der oberste der Leibwache, der Knecht des Königs von Babel nach Jerusalem
und er verbrannte das Haus des Herrn und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem
und jedes große Haus verbrannte er mit Feuer.
Warum werden diese Könige erwähnt? Ich denke aus zwei Gründen.
Das erste ist, wir lernen dadurch etwas über den Zeitraum, in dem der Prophet Jeremiah Weiss sagte,
eine Zeit von etwa 40 Jahren, und die Zeit gerade bis zum Untergang des Zweistämmerreiches.
Zweitens lernen wir etwas über den Charakter der Zeit, in der Jeremiah lebte.
Ein gottesfürchtiger König, unter dem aber das Volk nur so halbherzig umkehrte,
und drei gottlose Könige.
Ich glaube, das hilft uns etwas, wenn wir den Hintergrund im Auge behalten,
zu verstehen, was jetzt kommt.
Das Wort des Herrn, Vers 4, er ging an mich, in dem er sprach,
Bevor ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich gekannt.
Bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt.
Zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt.
Ich glaube, das muss eine Überraschung gewesen sein für Jeremiah.
Jeremiah war aufgewachsen als einer der Söhne der Priester, in Anatol der Priesterstadt.
Und seine Erwartung muss gewesen sein, dass er einmal Priester sein würde.
Er würde gewisse Verantwortung übernehmen, Dienst im Heiligtum,
das Darbringen von Schlachtopfern und Lehren des Gesetzes.
Zwar, so gesehen, keine schlechte Aussicht.
Und jetzt sagt Gott, diesen erstaunlichen Satz zu ihm,
Ich habe dich bestellt zum Propheten.
Ich frage mich, wie Jeremiah das aufgenommen hat.
Man sagt eigentlich, eine Berufung ist doch eine schöne Sache.
Aber wir haben gesehen aus der Reaktion Jeremias, dass er das gar nicht so sah.
Ich glaube, er wäre lieber Priester geworden.
Er hätte zumindest ein friedlicheres Leben gelebt.
Und jetzt sagt Gott zu ihm, nein, ich habe etwas anderes mit dir vor.
Ich möchte, dass du Prophet wirst.
Nicht nur so als Möglichkeit, sondern ich habe dich bestellt.
Er sagt dann diese interessanten Sätze über ihn.
Ich nehme mal die Ausdrücke einzeln.
Das Erste ist in Vers 5, ich habe dich erkannt.
Und zwar vor seiner Geburt.
Interessant, dass das so dazu gesagt wird.
Wo Jeremiah hier berufen wird, Gott zu dienen.
Dass Gott sagt, ich kenne dich.
Und er meint damit nicht, ich kenne dich, wie du in den letzten paar Jahren gelebt hast.
Sondern ich habe dich immer schon gekannt.
Wir wissen ja aus dem Neuen Testament, dass Gläubige zuvor erkannt sind.
Und dass sie auch auserwählt worden sind vor Grundlegung der Welt.
Und wir wissen, dass das reine Gnade ist.
Aber ich denke, in Bezug auf den Dienst für Gott gibt es auch so etwas wie eine Vorkenntnis.
Dass Gott sagt, ich habe die Person gekannt, vor sie geboren war.
Und ich habe einen Plan für das Leben dieses Bruders oder dieser Schwester.
Man sieht das im Neuen Testament.
Immer gut, wenn wir eine Stelle im Neuen Testament haben, die das bestätigt.
In Galater 1, Vers 15.
Da sagt Paulus von sich, als ist aber Gott, der mich von meiner Mutter leid an abgesondert
und durch seine Gnade berufen hat, Wohlgefühl und so weiter.
Dasselbe traf also zu für den Apostel Paulus.
Dass Gott ihn ausgesucht hatte, nicht aufgrund irgendeiner Sache, die Paulus getan hätte.
Und hier nicht aufgrund irgendeiner Sache, die Jeremiah getan hätte.
Sondern vorher hat Gott einen Plan für sein Leben.
Ich frage mich manchmal, ob uns das bewusst ist, auch so als jüngeren Leuten.
Uns wird ja heute beigebracht, wir müssen uns selber erforschen und erkennen, was wir wollen.
Was wir sein wollen, was wir werden wollen.
Aber ich glaube, wir lernen hier etwas anderes.
Wir lernen hier, dass Gott einen Plan hat für ein Leben.
Das heißt, die Frage heißt dann nicht mehr, was will ich werden,
sondern was hat Gott für mich vorgesehen.
Dann ist der Plan schon fertig, den brauche ich gar nicht mehr machen.
Ich brauche nur noch den Herrn bitten, dass er mir diesen Plan zeigt.
Gott hat ihn also gekannt und dann heißt es, dass er ihn bildete.
Sogar der erste Ausdruck, der vorkommt, bevor ich dich, aber zeitlich kommt er danach,
bevor ich dich im Mutterleib bildete.
Wir würden heute sagen, Gott hat dem Jeremiah die genetische Zusammensetzung gegeben, die er haben sollte.
Er hätte erst gesagt, den Jeremiah, den kenne ich schon, der wird mal leben und der soll mal ein Prophet sein.
Und dann hat er ihn gebildet und hat ihm die Eigenschaften gegeben, die er brauchte.
Merkwürdig vielleicht, dass er ein furchtsamer Mann war.
Aber Gott hat ihn gebildet für diesen Dienst.
Und dann heißt es, ich habe dich geheiligt.
Das heißt, Gott nimmt diesen Jeremiah und setzt ihn sozusagen beiseite, nicht räumlich,
aber er hält ihn sozusagen parat, damit der Jeremiah einmal den Plan erfüllt, den Gott für ihn hat.
Und dann heißt es, ich habe dich bestellt.
In der Anmerkung heißt es, eingesetzt.
Ein anderes Wort, das manchmal benutzt wird dafür, ist in anderen Sprachen, ich habe dich ordiniert.
Gefällt mir auch sehr gut.
Man spricht nämlich heute manchmal davon, dass jemand ordiniert wird.
Und das geschieht dann durch irgendeinen Kirchenvorstand, eine andere Instanz, die man selber geschaffen hat.
Wir sehen hier interessanterweise von dem Alten Testament einen Grundsatz, nämlich wer ordiniert.
Er sagt, ich habe dich bestellt, ich habe dich ordiniert.
Und dasselbe gilt im Neuen Testament, Epheser 4.
Christus ist das Haupt zur Rechten Gottes und von dort aus gibt er die Gaben.
Ich habe dich bestellt zum Propheten.
Vielleicht ganz kurz noch zu dem Ausdruck Prophet, wir haben es schon so halb gesagt.
Ein Prophet ist jemand, der für einen anderen spricht.
Wir sehen das in 2. Mose 7, bei Mose, der ja nicht sprechen wollte.
Und dann sagt Gott zu ihm, na gut, dann nimm deinen Bruder mit, den Aaron, und er soll dein Prophet sein.
Das heißt, er soll dein Mundstück sein.
Derjenige, der für dich zum Pharao spricht.
Und genauso wie Aaron für Mose sprechen sollte, so soll jeder Prophet für Gott reden.
Die Worte Gottes zum Volk.
Er sagt das deshalb, weil wir manchmal annehmen, dass Propheten immer Leute waren, die etwas vorhergesagt haben über die Zukunft.
Stimmt aber nicht.
Es gibt prophetische Botschaften, zum Beispiel Haggai 1, die mit der Zukunft überhaupt nichts zu tun haben.
Haggai hat gesagt, was macht ihr eigentlich da in euren bezählten Häusern, geht mal in die Berge und holt ein bisschen Holz und baut am Haus Gottes.
Aber Haggai sprach für Gott.
Und das hinzeichnet den Propheten.
Und jetzt kommt die Reaktion des Hiramir, der wird jetzt sagen,
oh ich danke dir Herr, dass du mir so eine große Aufgabe gibst, und jetzt will ich morgen losrennen und das tun.
Steht es in eurer Bibel.
Und ich sprach, Vers 6, ach Herr, siehe ich bin zu jung.
Hiramir freut sich anscheinend überhaupt nicht.
Er erkennt, dass es Gott ist, der zu ihm spricht.
Aber er sagt nicht ja Herr, er sagt ach Herr.
Und interessante Weise, ein Ausdruck, der mehrfach vorkommt, wenn ich richtig gezählt habe,
es gibt ja heute kleine Hilfsmittel, mit denen man zählen kann,
kommt der Ausdruck viermal vor im Buch Hiramir.
Ich möchte jetzt nur erst die erste und die letzte Stelle zeigen.
In der ersten Stelle sagt er, ach Herr, in dem Sinn, ich möchte nicht tun, was du sagst,
denn ich bin zu klein.
In der vierten Stelle, wo der Ausdruck vorkommt, bedeutet er etwas ganz anderes.
Kapitel 32, da heißt es in Vers 16, Hiramir 32, Vers 16 am Schluss,
da betete ich zu dem Herrn und sprach, ach Herr.
Herr siehe, du hast den Himmel und die Erde gemacht,
durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm,
kein Ding ist dir unmöglich.
Merkt ihr den Unterschied?
Er spricht jetzt nicht mehr von sich und sagt, ach Herr, ich bin so klein.
Er schaut jetzt auf Gott und er sagt, ach Herr, du bist so groß.
Du hast den Himmel und die Erde gemacht und bei dir ist kein Ding unmöglich.
Und man wird sehen, im Verlauf des Buches Hiramir,
dass er durch eine Schule läuft und dass er Erfahrungen macht
und dass Gott ihn weiterbringt.
Er war auch nicht perfekt zu diesem Zeitpunkt hier, als er anfing.
Und er sagt noch, ach Herr, das kannst du mir doch nicht zumuten, das kann ich doch nicht machen.
Aber es ist gut, wenn jeder den Übergang schafft,
von ach Herr, ich kann nicht, zu nicht ach Herr, ich kann schon,
sondern ach Herr, du kannst. Bei dir ist kein Ding unmöglich.
Man sagt das übrigens manchmal von Mose,
dass er am Hof des Pharao 40 Jahre lang lernte, etwas zu sein.
Und dass er dann in der Wüste, als er die Schafe hütete,
dass er dann 40 Jahre lang lernte, nicht zu sein.
Und als er dann 40 Jahre lang das Volk führte,
merkte er, dass Gott alles war.
Das ist die selben beiden Lektionen.
Eigentlich gar nicht schlecht zu sagen, ich kann nichts.
Aber wir müssen dann lernen, aber Gott kann alles.
Wenn er sagt hier, denn ich bin zu jung oder ich bin ein Knabe,
man nimmt an, dass Hiramir im Jahr 650 vor Christus geboren ist.
Und wenn das stimmt, dann war er zu diesem Zeitpunkt hier etwa 20 oder 21 Jahre alt.
Mit der Aussicht, dass er reden sollte
zu den höchsten Vorgesetzten im Volk, den Königen, den Priestern.
Er würde konfrontiert werden mit falschen Propheten
und er würde das ganze Volk gegen sich haben.
Schon eine erschreckende Aussicht für einen jungen Mann.
Von daher verständlich, wenn er sich so einschätzt.
Aber Gott lässt das nicht gelten.
Und er sagt hier zu ihm in Vers 7, sage nicht, ich bin zu jung,
denn zu allen, wohin ich dich senden werde, sollst du gehen.
Und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden.
Da gibt also dem Hiramir kein Schlupfloch.
Es gibt keine Ausweichmöglichkeit.
Er kann auch keine Abstriche machen.
Gott sagt, nein, du gehst zu allen, wohin ich dich sende
und du gibst die ganze Botschaft, alles, was ich rede.
Ich denke an einen Mann im Neuen Testament, der dasselbe tun musste und getan hat.
Das ist der Apostel Paulus.
Und am Ende seines Dienstes in Apostelgeschichte 20,
da konnte er zu den Ältesten von Ephesus sagen,
den ganzen Ratschluss Gottes habe ich euch verkündigt
und nichts habe ich zurückgehalten.
Paulus war nicht ein Mann, der nicht dafür gelitten hätte.
Wenn man 2. Korinther 11 liest, nur mal einen Abschnitt nimmt,
hat man eine ganze Liste von Leiden, die er erduldet hat.
Aber er hat dasselbe getan.
Er hat alles, was Gott ihm gesagt hatte, verkündigt und nichts zurückgehalten.
Fürchte dich nicht vor ihnen.
Vers 8, denn ich bin mit dir, um dich zu retten, spricht der Herr.
So reagiert Gott oft, wenn er ein Werkzeug rufen will.
Und das Werkzeug ist sich bewusst, selbst keine Kraft zu haben.
Das ist ihm jetzt öfter vorgekommen, wenn man mal an Gideon denkt.
Als der Engel Jehovas kam und zu ihm sprach,
sagte er, du sollst die Medianeter schlagen, die da unten lagern,
wie der Sand am Meer.
Da sagt der Gideon, wie bitte ich?
Gerade ich? Womit soll ich das denn machen?
Gott scheint sich solche Werkzeuge regelrecht auszusuchen,
die kein Vertrauen in sich selbst haben.
Da bringt er ihm ein Versprechen mit.
Und er sagt ihm nicht, du wirst viel Kraft haben in dir selbst.
Sondern er sagt, fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.
Mit anderen Worten, ich muss es mal so ausdrücken.
Die Gefäße, die Gott benutzen will, das sind leere Gefäße,
die in sich selbst überhaupt nichts haben.
Aber daneben geht er her.
Und er sagt, in mir hast du alles, was du brauchst.
Die ganze Kraft, die ganzen Hilfsquellen, die du brauchst.
Und deshalb gilt der Satz, fürchte dich nicht.
Er sagt dann, fürchte dich nicht vor ihnen.
Man fragt sich da, wer das ist, vor ihnen.
Man kann mal kurz lesen hier nochmal in Vers 18.
Da heißt es am Ende von Vers 18, gegen die Könige von Judah,
gegen dessen Fürsten, dessen Priester und gegen das Volk des Landes.
Ich glaube, das ist fürchte dich nicht vor ihnen.
Das war die ganze Palette, wie wir heute sagen.
Das ganze Spektrum.
Dann passiert noch etwas in Vers 9.
Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an.
Und der Herr sprach zu mir, siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
Der Prophet Jeremiah, dieser junge Mann, hatte in sich selbst keine Kraft.
Und er wusste nicht, wie er reden sollte.
Und jetzt tut Gott etwas Wunderbares.
Ich denke dabei so ein klein wenig an das, was der Jesus getan hat,
als er einmal seine Hand ausstreckte und den Aussätzigen anrührte.
Und der Aussätzige wurde rein.
Ich könnte sagen, das ist der Zeitpunkt, wo wir uns verkehren,
wo wir ein neues Leben bekommen, wo wir gereinigt werden.
Aber jetzt wird die Hand ein zweites Mal ausgestreckt
und jetzt rührt er die Lippen an.
Und das mögen bei dem einen die Lippen sein,
bei dem anderen mögen das die Hände sein oder die Füße.
Was es sagen will, ist, dass Gott dem Jeremiah jetzt die Befähigung gibt,
das zu tun, was er tun sollte.
Und was er tun sollte, war nun gerade mal reden.
Und jetzt rührt Gott seine Lippen an und er tut noch etwas.
Er sagt, ich lege meine Worte in deinen Mund.
Und dazu nur kurz zwei Punkte.
Erst ein allgemeinerer Punkt.
Ich lege meine Worte in deinen Mund.
Es wird manchmal zitiert aus der Bibel und dann zitiert man einen Satz
und dann schreibt man darunter Jeremiah.
So wie man ein Zitat bringt von Sokrates und man schreibt darunter Sokrates.
Manchmal vielleicht nicht böse gemeint.
Aber die Frage ist doch, sind die Worte in der Bibel,
die von Menschen niedergeschrieben wurden oder gesprochen wurden,
sind sie Worte von Menschen oder sind sie Worte Gottes?
Wir lesen im Neuen Testament, dass erstens die Personen, die schrieben,
inspiriert waren, 2. Petrus 1.
Wir lesen zweitens, dass die ganze Schrift inspiriert oder von Gott eingegeben worden ist,
2. Timotheus 3, Vers 16.
Und wir lesen drittens, dass die Apostel, die schrieben,
Worte schrieben, gelehrt durch den Heiligen Geist.
Das heißt also, 1. Kunde 2.
Das heißt also, nicht nur die Gesamtbotschaft kommt von Gott,
sondern jedes einzelne Wort.
Und es ist auffallend, wie viel Mal, weit mehr als 100 Mal,
im Alten Testament der Satz vorkommt,
und Jehova oder und der Herr sprach.
Und bei den Propheten findet man wiederholt den Ausdruck, die Worte des Herrn.
Und so auch hier bei Jeremia.
Gott sagt nicht nur, ich lege eine Botschaft in dein Herz
und dann findest du Worte, um die Botschaft auszudrücken.
Sondern er sagt, ich lege meine Worte in deinen Mund.
Ein wiederkehrender Ausdruck, der einfach beweist, dass Inspiration
nicht bedeutet, der Sinn wurde gegeben,
sondern es handelt sich um verbal Inspiration.
Also jedes Wort von Gott eingegeben.
Konkret für Jeremia hieß das natürlich,
dass er nicht in Verlegenheit kommen würde.
Er brauchte nicht darüber nachdenken,
was er zu einem gottlosen Tzedekia sagen müsste.
Gott würde die Worte in seinen Mund legen.
Und dann sagt er interessanterweise in Vers 10,
siehe ich bestelle dich an diesem Tag über die Nationen und über die Königreiche.
Wir hatten schon gesehen, in Vers 4 am Ende,
zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt.
Wenn man ein bisschen blättert, den Propheten Jeremia,
merkt man schnell, dass Jeremia eigentlich sein Wort an Judah richtet.
Also die zwei Stimmen.
Aber es ist auf den ersten Blick merkwürdig, dass es hier heißt, zum Propheten an die Nationen.
Und auch in Vers 10, über die Nationen habe ich dich bestellt.
Wenn man weiterblättert, merkt man zwar, dass gegen Ende des Buches,
dass Jeremia Aussprüche tut über Nationen.
Zum Beispiel Kapitel 46 Ägypten, Kapitel 47 die Philister,
48 Moab, 49 Ammon, dann Damaskus, Keda und dann zum Schluss über Babel.
Aber der Hauptteil des Buches hat mit den Nationen eigentlich überhaupt nichts zu tun.
Das ist noch interessanter, weil es eigentlich zwei verschiedene Ausdrücke gibt.
Der eine heißt Volk, der andere heißt Nation.
Und wenn Gott von seinem Volk spricht, dann sagt er eben mein Volk oder das Volk.
Und wenn er von anderen Völkern spricht, dann sagt er Nationen.
Jetzt kommt aber noch hinzu, dass es Stellen gibt in diesem Buch,
wo Gott in Kapitel 5 zum Beispiel, Vers 9,
wo Gott über Israel oder Judah spricht und diesen Ausdruck Nationen benutzt.
Kapitel 5, Vers 9 heißt,
Oder sollte ich dies nicht heimsuchen, spricht der Herr?
Oder sollte ich an einer Nation wie dieser meine Seele nicht rächen?
Er spricht also von Judah, aber er nennt es nicht mehr sein Volk,
er nennt es eine Nation wie diese.
Ich glaube, das bringt uns zurück zu dem Punkt,
dass Jeremiah in der Zeit lebte, bevor das Reich Judah und Benjamin vollständig unterging.
Und als das Volk dann weggeführt wurde nach Babylon, da begann die Zeit der Nationen.
Und es scheint mir, dass das schon vorweggenommen wird in dem Ausdruck hier,
dass er das Volk gar nicht mehr Volk nennt,
sondern dass er schon den Propheten sagt, ich sende dich, um an die Nationen zu sprechen.
Und dann lernen wir etwas über seinen Dienst im Vers 10 am Ende,
um auszurotten und niederzuweifen, um zu zerstören und abzubrechen,
aber auch um zu bauen und zu pflanzen.
Die ersten vier Ausdrücke sind negativ, haben alle mit Zerstörung zu tun.
Und die zwei letzten Ausdrücke sind positiv, konstruktiv, bauen und pflanzen.
Und der Dienst des Jeremiah hat tatsächlich diese zwei Seiten gehabt.
Er musste zunächst und in der Hauptsache niederreißen.
Er musste dem Volk sagen, dass sie Götzendiener waren.
Er musste ihnen sagen, dass es nicht in Ordnung war, wenn sie ihre Kinder opferten,
wenn sie ihre Kinder durchs Feuer gehen ließen für die Götzen.
Und er musste ihnen auch sagen, dass dieser Friede, den sie noch hatten in Jerusalem,
dass der nicht mehr lange dauern würde.
Sie werden das vielleicht noch sehen, nicht heute Abend.
Dass viele falsche Propheten das immer abstritten.
Und wenn Jeremiah sagte, der König von Babel wird kommen
und er wird die Stadt hier belagern und einnehmen,
dann stritten die falschen Propheten das ab.
Aber das war diese negative Seite seines Dienstes,
niederreißen, zerstören, ausrotten und so weiter.
Die positive Seite seines Dienstes sehe ich hauptsächlich in zwei Punkten.
Das erste ist, dass er vorhergesagt hat,
dass diese Gefangenschaft in Babylon 70 Jahre dauern würde.
Und nach 70 Jahren würden sie zurückgebracht in das Land.
Aber der Hauptpunkt auf dieser positiven Seite
hat für mich zu tun mit dem Hauptthema,
auf das wir hoffentlich noch kommen werden, der Neue Bund.
Es gibt eine Zukunft für das Volk Israel.
Und diese beiden Seiten gab es in diesem Dienst des Jeremiah.
Wir haben dann auch gelesen von den zwei Gesichten.
Das erste von Vers 11 bis 12 und dann das zweite von Vers 13 bis 16.
In dem ersten Gesicht sieht der Prophet Jeremiah einen Mandelstab
oder wie es heißt in der Anmerkung,
ich glaube, das erklärt uns schon den Sinn,
der Mandelbaum, der vor allen anderen Bäumen zu blühen beginnt,
heißt im Hebräische der Wachsame.
Also zwei Punkte hier.
Der erste Punkt ist, in Israel kann man schon sehen,
im Januar, dass es einen Baum gibt,
der anfängt, Sprossen und Blüten zu treiben,
wo alles andere noch tot ist.
Und das ist der Mandelbaum,
der praktisch mitten im Winter schon anfängt,
Knospen zu treiben und Blüten zu treiben.
Und diesen blühenden Mandelbaum oder Stab zeigt Gott den Jeremiah.
Und er gibt ihm dadurch eine Botschaft.
Die Botschaft heißt hier ausdrücklich,
ich werde über mein Wort wachen, es auszuführen.
Wisst ihr, so im Winter, wenn alles so schneebedeckt ist
und die Bäume kahlen sind und schlecht,
das sieht so aus, als wenn das immer so bleiben würde.
Und dann fängt plötzlich dieser Mandelstab an Knospen
und dann merkt man, es bleibt doch nicht immer so.
Es passiert doch.
Und jeden Winter kann man das beobachten,
dass der Mandelstab doch blüht.
Und so sagt Gott jetzt zu Jeremiah,
weißt du, diese Worte, die ich dir geben werde,
die wird kein Mensch glauben.
Es wird auch lange dauern, bis es eintrifft,
aber eintreffen wird es.
Und dabei benutzt er dieses Wortspiel.
In der Anmerkung steht ja schon,
dass Mandelstab der wachsame heißt.
Also ein Buchstab oder Betonungsunterschied.
Und er sagt also praktisch,
du siehst einen Mandelstab
und ich werde wachen, mein Wort auszuführen.
Beides Mal ist es praktisch dasselbe Wort.
Ich glaube, ein Gesicht, das den Jeremiah beeindruckt hat
und eine Gewissheit, die wir haben sollten,
Gott wacht über sein Wort, es auszuführen.
Und dann kommt dieser zweite Gesicht.
Jeremiah sieht jetzt einen Topf voll kochendem Wasser
und der ist schon sehr etwas geneigt.
Und bei diesem Topf hier in Vers 13 sehe ich einen siebenden Topf.
Das denke ich immer an etwas, das bei uns passiert ist vor ein paar Jahren,
als wir eine Familie zu Besuch hatten,
zwar einschließlich unserer damals kleinen Neffen.
Und wir hatten in der Küche so einen Wasserkocher stehen
und der hatte eine lange Schnur.
Und wie es dann so kam, zog jemand an der Schnur von den Kindern.
Und das Wasser war wirklich gerade am Siedepunkt,
gerade dabei zu kochen.
Und die Kinder schüttelten das Wasser über sich
und waren schlimm verbrannt.
Glücklicherweise ist sie erstens geheilt
und zweitens ist sie den Neffen nicht nachtragend.
Aber was die Geschichte zeigt für mich,
ist was dieser siebende Topf bedeutet.
Ein Topf, ein geneigter Topf mit kochendem Wasser
bedeutet höchste Gefahr, akute Gefahr.
Und das war die warnende Seite des Dienstes Jeremias.
Dieser Topf hier ist, steht im Norden praktisch,
ist nach Süden geneigt
und er wird seine heiße Flut ausgießen nach Süden.
Und das ist ein Bild davon,
dass Feinde kommen würden aus dem Norden
und sie würden das Land überschwemmen.
Deswegen wird dem Jeremia auch etwas gezeigt haben
von dem Ernst dieser Worte, die er da sprechen sollte.
Der Grund wird angegeben in Vers 16, eben wegen der Sünden.
Gott klagt in Kapitel 2,
dass sie ein zweifach Böses getan hatte.
Und zwar etwas, was noch von keiner Nation gehört worden war.
Es war von keiner Nation bekannt geworden,
dass sie ihre Götter verlassen hatten
und sich den Göttern anderer Nationen zugewandt hatten.
Aber dann sagt er aber,
mein Volk hat den wahren Gott verlassen
und hat sich den Göttern zugewandt, die keine Götter sind.
Er sagt dann, mich, den bornlebendigen Wassers
haben sie verlassen
und haben sich geborstenen Zisternen zugewandt.
Und dann haben sie das Echte aufgegeben
und haben dafür das Unechte angenommen.
Und vielleicht als ganz kurze Randbemerkung,
das ist auch eine Frage für uns,
wir haben manches gehört, manches haben Belehrungen bekommen
und die Frage ist, haben wir gelernt, das wertzuschissen
oder sind wir bereit, das einfach so abzugeben
für etwas, das weniger wert ist,
so wie das hier das Volk Gottes getan hatte.
Und dann sagt Gott in Vers 17,
du aber, gürtel deine Linden.
Wir würden heute sagen, krempel deine Ärmel hoch.
Es geht jetzt an die Arbeit.
Du hast die beiden Visionen gehabt,
da geht der Weg hin, da geht dein Dienst hin.
Jetzt gürtel deine Linden, mach dich auf,
rede zu ihnen alles, was ich gebieten werde.
Und dann heißt es, und verzage nicht vor ihnen,
damit ich dich nicht vor ihnen verzagt mache.
Mit anderen Worten, wenn du kneipst,
wenn du Angst hast
und wenn du diese Worte nicht aussprichst,
weil du Angst hast,
dann werde ich dafür sorgen,
dass du erstmal richtig Angst bekommst.
Er machte nämlich Jeremia klar,
dass es absolut keine andere Wahl gab.
Und ich, Vers 18, sieh, ich mache dich heute
zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule
und zu einer Ehrenmauer gegen das ganze Land.
Interessantes Bild, ich mache dich zu einer festen Stadt.
Eine der Hauptprophezeiungen Jeremias war,
dass die Stadt Jerusalem eingenommen werden würde.
Also, trotz der Befestigung.
Und dann sagt er aber, ich mache dich zu einer festen Stadt.
Und selbst wenn das ganze Land gegen dich ist,
es wird nichts passieren.
Und auch die anderen beiden Symbole, die hier gebraucht werden,
ich mache dich zu einer eisernen Säule und zu einer Ehrenmauer.
Ich denke, die zeigen doch etwas davon.
Wie wichtig ist eine eiserne Säule?
Die steht da.
Da kann man mal drücken und schieben,
da wird nichts passieren.
Und genauso die Ehrenmauer.
Ich sage nicht, dass wir persönlich unflexibel sein sollten,
aber wenn Gott ihm ein Wort gegeben hatte,
sollte er das genauso weitersagen.
Und er deutet an durch die Symbole,
dass ihn eigentlich niemand dabei überwinden konnte.
Und wir sind schon eingegangen auf die verschiedenen Gruppen,
die alle gegen ihn sein würden.
Und dann sagt er in Vers 19,
den interessanten Satz, sie werden gegen dich kämpfen.
Er sagt dem Jeremia nicht, du wirst ein Gefängnisleben führen.
Er sagt ihm nicht, du wirst eine ruhige Überfahrt haben.
Alles was er ihm sagt ist, du wirst sicher ankommen.
Es wird unterwegs Stürme geben, Höhen und Tiefen,
aber, er sagt, sie werden gegen dich kämpfen,
aber dich nicht überwältigen.
Und dann kommt der Grund, denn ich bin mit dir,
spricht der Herr, um dich zu erretten.
Ich möchte gerne schließen mit diesem Punkt, ich bin mit dir.
Wir haben schon gesehen, dass Jeremia keine Kraft in sich selbst hatte,
und die ganze Kraft war in Gott, der mit ihm sein wollte.
Und ich möchte jetzt zum Schluss ganz schnell, ganz kurz,
nur ein paar Beispiele zeigen zu diesem Satz, ich bin mit dir.
Ich denke, dann verstehen wir etwas besser noch, was er bedeutet.
Zuerst in Richter 6, in Richter 6 heißt es in Vers 12,
Und der Engel des Herrn erschien ihm, Gideon, und sprach zu ihm,
Der Herr ist mit dir, du tapferer Held.
Und dann sagt Gideon, bitte mein Herr, wenn der Herr mit uns ist,
warum hat uns dies alles betroffen?
Und er argumentiert dann, dass er doch aus dem kleinsten Stamm
und Familie und so weiter kommt.
Und dann heißt es etwas später in Vers 16,
als Gideon gesagt hat, ich bin doch der Jüngste.
Und der Herr sprach zu ihm, ich werde mit dir sein,
und du wirst Midian schlagen wie ein Mann.
In anderen Worten, die Antwort auf die Schwachheit Gideons
war genau dieses Versprechen, ich werde mit dir sein.
Es gab dann einen König, Aser, in 2. Chronika 15,
der König Aser wird ermuntert durch die Weissagung eines Propheten Obed.
Und dann heißt es in 2. Chronika 15, Vers 8,
Und als Aser diese Worte und die Weissagung Obeds des Propheten hörte,
fasste er Mut, schaffte die Gräulichen weg.
Und dann heißt es in Vers 9,
Und er versammelte ganz Judah und Benjamin und die Fremden,
die aus Ephraim und Manasseh und aus Simeon bei ihm lebten.
Und dann heißt es, denn in Menge liefen sie aus Israel zu ihm über,
als sie sahen, dass der Herr, sein Gott, mit ihm war.
Ich glaube, es gibt nichts Attraktiveres, nichts Anziehenderes,
als dass Gott mit einer Person ist.
Und deshalb kommen die alle plötzlich zu Aser und wollen mit ihm gehen,
weil sie verstanden haben, Gott ist mit ihnen.
Und das Ganze wird in der Zukunft nochmal passieren.
In Zacharia 8, das ist ein ganz interessanter Vers,
in Zacharia 8, Vers 20, so spricht der Herr der Herrscharen,
Noch wird es geschehen, dass Bevölkerer und Bewohner vieler Städte kommen werden,
und die Bewohner der einen werden zu anderen gehen und sagen,
lass uns doch hingehen, um den Herrn anzuflehen.
Und dann etwas weiter am Ende des Kapitels, Vers 23,
heißt es, dann werden 10 Männer aus allerlei Sprachen der Nationen,
ergreifen, ja ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes.
Und jetzt kommt es. Und sie werden sagen, wir wollen mit euch gehen,
denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.
Der selbe Punkt, man wird erkennen, dass Gott mit dem jüdischen Volk ist,
und alle möglichen Nationen wollen sich praktisch festklammern
an diesem Mantel des Juden und wollen mitgehen, weil Gott mit ihm ist.
Paulus wurde das auch mal versprochen in Apostelgeschichte 18, glaube ich,
ich werde mit dir sein. Und dann heißt es interessanterweise
in Bezug auf die Versammlung in 1. Korinther 14,
wenn der prophetische Dienst ausgeübt wird zur Erbauung,
was passiert dann, wenn ein Fremder reinkommt?
Er wird auf sein Angesicht fallen und er wird sagen,
dass Gott mitten unter euch ist.
Ich glaube, auch in dem Sinn gilt das, dass es nichts Anziehenderes gibt
als die Tatsache, dass Gott da ist.
Das ist eigentlich das Einzige, was ich suchen würde,
wenn ich nicht wüsste, wo ich mich versammeln wollte.
Was ich suchen würde, wäre nicht der größte Bau oder der schönste Gesang,
sondern ich würde einen Ort suchen, wo ich überzeugt bin,
dass Gott mitten unter ihnen ist.
Und abschließend, darf man vielleicht sagen, in Bezug auf Daneses,
das heißt in Apostelgeschichte 10, Vers 38 glaube ich,
dass er umherging, wohltuend und heilend die,
die vom Teufel überwältigt worden waren.
Und dann heißt es, denn Gott war mit ihm.
Jesus hatte natürlich Kraft in sich selbst,
aber er hat auch immer die Gewissheit der Gemeinschaft Gottes
in seinem Dienst.
Es gab natürlich eine einzige Ausnahme,
wo er nicht mehr sagen konnte, dass Gott bei ihm oder mit ihm war.
Und das waren die drei Stunden der Finsternis am Kreuz,
wo der treueste Diener, den es je gegeben hatte,
mit dem Gott immer gewesen war,
wo der sagen musste, mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Aber ich denke, die Stellen so zusammengenommen
zeigen etwas von der Wichtigkeit,
einmal für uns und dann auch für den Propheten Jerolea
und seinen Dienst, zu wissen,
dass er zwar in sich selbst nichts kann,
aber dass er alles kann, weil Gott mit ihm war. …
Transcription automatique:
…
Lassen Sie etwas lesen aus Jeremiah 31, Abvers 31.
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel
und mit dem Haus Judah einen neuen Bund schließen werde,
nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe,
an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.
Diesen meinen Bund, den sie gebrochen haben,
und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt, spricht der HERR.
Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde,
nach jenen Tagen, spricht der HERR.
Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben,
und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.
Und sie werden nicht mehr jeder seinen Nächsten
und jeder seinen Bruder lehren und sprechen, erkenne den HERRN,
denn sie alle werden mich erkennen, von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR.
Denn ich werde ihrer Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.
So spricht der HERR, der die Sonne gesetzt hat, zum Licht bei Tag,
die Ordnung des Mondes und die Sterne zum Licht bei Nacht,
der das Meer aufwühlt und seine Wogen brausen.
Herr der Herrscharen ist sein Name.
Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen werden,
spricht der HERR, so soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören,
eine Nation zu sein, vor meinem Angesicht, alle Tage, so spricht der HERR.
Wenn die Himmel oben gemessen und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können,
so will ich auch alle Nachkommen Israels verwerfen,
wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der HERR.
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da diese Stadt dem HERRN gebaut werden wird,
vom Turm Hananel bis zum Ektor.
Wir hatten gestern Abend aus Jeremiah 1 gelesen
und uns kurz befasst mit der Person und der Berufung dieses Propheten.
Wir hatten gesehen, dass er noch jung war,
dass er von Gott berufen wurde, ihm zu dienen als Prophet,
und zwar in der Zeit gerade vor dem Untergang des Zwei-Stämme-Reiches
unter den Königen Josiah, Jojakim und Zedekiah.
Wir hatten auch gesehen, dass Jeremiah zurückhaltend war
und zunächst sagte, ach HERR, das kann ich doch nicht tun,
aber dass Gott ihn berufen hatte und er keine Wahl hatte
und folgen musste und diesen Auftrag ausführen sollte.
Gott hatte ihm dann zwei Gesichter gegeben, erstens den Mandelstab,
der ihn daran erinnern sollte, dass Gott über sein Wort wachen würde,
es auszuführen, und zweitens das Gesicht mit dem siedenden Topf
nach Süden gerichtet, der andeutete, dass Unheil kommen würde von Norden her.
Ich hatte gestern schon gesagt, dass ich eigentlich etwas sagen wollte
über den neuen Bund, möchte ja heute Abend versuchen,
möchte aber vorher kurz ein paar Punkte noch erwähnen
aus dem Dienst und aus der Botschaft des Propheten Jeremiah.
Das ist ein großes Thema und wir können das nur so kurz streifen.
Aber ich denke, ein paar Punkte sollten wir erwähnen,
weil die schon etwas damit zu tun haben, mit dieser Botschaft über den neuen Bund.
Man fragt sich ja schon, warum das so ist, dass dieser neue Bund,
der ja anscheinend ein wichtiges Thema ist,
der kommt an, ich glaube, acht Stellen vor im Neuen Testament
und im Alten Testament nur in Jeremiah unter dieser Bezeichnung.
Jesaja und Ezekiel hatten von einem ewigen Bund gesprochen.
Aber die Frage stellt sich doch, warum gerade dieser Prophet Jeremiah
den Auftrag bekam, über dieses Thema zu sprechen.
Als ersten Punkt möchte ich kurz erwähnen aus Kapitel 9.
In der alten Ausgabe ist es der erste Vers aus Kapitel 9,
in der neuen Ausgabe ist es der letzte Vers aus Kapitel 8, wo es heißt,
Oh, dass mein Haupt Wasser wäre und mein Auge ein Tränenquell,
so wollte ich die Erschlagenen der Tochter meines Volkes Tag und Nacht beweinen.
Und das ist nicht der einzige Vers, der andeutet, dass Jeremiah viel gelitten hat.
Er wird ja manchmal bezeichnet als der weinende Prophet.
Ich denke, dass Jeremiah insbesondere auf drei Arten gelitten hat.
Das Offensichtliche war, dass er Verfolgung erduldet hat.
Wir haben das schon gesehen, er wurde geschlagen, er wurde ins Gefängnis geworfen,
er wurde bedroht, man wollte ihn umbringen.
Er versank in der Grube, im Schlamm.
Er wurde zurückgewiesen, das Volk folgte den falschen Propheten.
Und so hat er viel erlitten an direkter Verfolgung.
Aber ich denke, er hat zweitens auch unter der Botschaft gelitten, die er vermitteln musste.
Wenn wir mal heute an einen Evangelisten denken, der hat eigentlich eine wunderbare Botschaft.
Der kann sagen, alles ist bezahlt, Gott steht bereit, er will dich segnen bis zum Übermaß
und Christus hat den ganzen Preis bezahlt.
Herrliche Botschaft.
Was Jeremiah sagen musste war, ihr habt gesündigt, der Bund ist gebrochen,
die Feinde werden kommen, sie werden gegen euch kämpfen und sie werden die Stadt einnehmen.
Und ich habe nur zwei Empfehlungen für euch.
Die eine ist, tut Buße und die andere ist, ergebt euch dem König von Babel, wenn er kommt.
Das war eine schwere Botschaft.
Und dazu Gerichtsankündigungen, schwere Gerichtsankündigungen, die Gott ihm aufgetragen hat.
Und ich denke, das war auch ein Teil des Leidens dieses Propheten.
Aber drittens hat er dadurch gelitten, dass diese Botschaft, die er brachte, einfach auf taube Ohren stieß.
So oft er auch diese Botschaft brachte und so oft er sie erinnerte, dass er nicht der Erste war,
es gibt diesen wiederkehrenden Ausdruck im Buch Jeremiah, dass Gott gesandt hatte,
früh sich aufmachend und sendend.
Ich glaube, zehnmal, früh sich aufmachend und redend, früh sich aufmachend und sendend.
Immer wieder hatte Gott gesprochen.
Und Jeremiah muss erleben, dass das Volk einfach nicht hören will.
Ich denke, diese Punkte kommen zusammen und machen ihn zu diesem leidenden Propheten.
Wir sehen dann in Kapitel 11 ganz kurz, dass Jeremiah von einem Bund spricht, in Kapitel 11, Vers 2.
Hört auf die Worte dieses Bundes und rede zu den Männern von Judah und den Männern von Jerusalem
und du sprich zu ihnen.
Das sagt Gott zu Jeremiah.
So spricht der Herr, der Gott Israels.
Verflucht sei der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes, und jetzt wird der Bund beschrieben,
den ich euren Vätern geboten habe an dem Tag, als ich sie herausführte aus dem Land Ägypten,
aus dem einsamen Schmelzofen, in dem ich sprach.
Hört auf meine Stimme und tut diese Worte nach allem, was ich euch gebiete.
So oder dann werdet ihr mein Volk und ich werde euer Gott sein,
damit ich den Eid aufrechterhalte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben,
das von Milch und Honig fließt, wie es an diesem Tag ist.
Man könnte diesen Bund, der hier genannt wird, den ersten Bund nennen.
Ein Bund, das sollte man vielleicht zunächst mal sagen.
Was ist überhaupt ein Bund? Ein Bund ist ein Vertrag.
Vielleicht wohnt jemand zur Miete, dann kennt er das sehr gut, dann gibt es einen Mietvertrag.
Und in dem Mietvertrag steht erstens, was der Mieter alles tun muss.
Er muss eine Miete bezahlen, er muss die Wohnung in Ordnung halten,
vielleicht muss er noch den Rasen mähen und er darf nachts keinen Krach machen.
Und dann steht auch drin, was der Mieter tun muss.
Der Mieter muss dafür sorgen, dass das Wasser nicht durch die Decke läuft
und dass die Wohnung in Ordnung ist und dass niemand den Mieter stört und dass er da in Ruhe wohnen kann.
So hat ein Vertrag zwei Parteien. Jede Partei hat Rechten und Pflichten.
Und so war es bei dem ersten Vertrag, dem ersten Bund.
Die zwei Parteien waren Gott und sein Volk Israel.
Man könnte sagen, der Vertragsgegenstand war, dass Gott sagte, haben wir gelesen hier in Vers 5,
ich werde euch ein Land geben und zwar ein gutes Land.
Übrigens das Land, in dem heute Juden sind,
aber viele Nachbarvölker sind überhaupt nicht damit einverstanden, dass sie sich da aufhalten.
Aber vielleicht kommen wir noch drauf.
Auf jeden Fall ging es darum, dass Gott ihnen ein Land geben würde.
Es gab aber auch Bedingungen.
Genauso wie der Mieter nur in der Wohnung bleiben darf, wenn er die Miete bezahlt,
so würde Israel die Segnungen nur bekommen, wenn sie die Bedingungen erfüllten.
Und die Bedingung war, Vers 2 hören, Vers 3 am Schluss wieder, hören auf die Worte dieses Bundes.
Und dann ganz klar in Vers 4, hört auf meine Stimme, so werdet ihr mein Volk und ich euer Gott sein.
Mit anderen Worten, wenn ihr gehorcht, dann bekommt ihr die Segnung.
Es war also ein Bund, der beruhte auf dem Gehorsam des Volkes.
Und was geschehen ist, weiß jeder von uns hier, das Volk Israel hat diesen Bund gebrochen.
Sie haben das Gesetz ja schon gebrochen, bevor sie es in der Hand hatten.
Und immer wieder haben sie den Bund gebrochen.
Sie hatten, weil sie diesen Bund gebrochen hatten, menschlich gesprochen, jedes Anrecht verloren auf das Land.
Auch als sie schon im Land waren, hatten sie immer wieder Götzen geopfert.
Sie hatten ihre Kinder geopfert, durchs Feuer gehen lassen, schreckliche Dinge.
Gott gab dann dem Jeremia zwei besondere Botschaften, die diesen Punkt sehr klar machen,
dass das Volk eigentlich hoffnungslos verloren war.
Ich denke, wir müssen diesen Punkt verstehen, wenn wir verstehen wollen, was der neue Bund bedeutet.
Und das erste Bild, an das ich denke, ist in Kapitel 13, wo Gott zu Jeremia spricht
und er gibt ihm diesen, man kann wirklich nur sagen, ganz merkwürdigen Auftrag.
Er sagt in Vers 1, geh und kaufe dir einen leinen Gürtel, lege ihn um deine Hüften, und er tut das auch.
Und dann heißt es in Vers 4, nimm den Gürtel, den du gekauft hast, der um deine Hüften ist,
und mach dich auf und geh an den Euphrat und verbirg ihn dort in einer Felsspalte.
Jeremia tut das wieder.
Und dann heißt es in Vers 6, am Ende vieler Tage fragt der Herr zu mir, mach dich auf,
geh an den Euphrat und hole von dort den Gürtel, den ich dir gebot, dort zu verbergen.
Jeremia tut das wieder.
Er gräbt den Gürtel aus.
Und dann heißt es am Ende von Vers 7, und siehe, der Gürtel war verdorben und taugte zu gar nichts mehr.
Man denkt auf Andi, was für ein merkwürdiger Auftrag.
Erst muss er gehen und sich diesen Gürtel kaufen, dann muss er den um die Lenden tragen.
Das heißt also, der Gürtel war ganz nah bei ihm.
Und genau so war das Volk Gottes etwas gewesen, das Gott, man könnte fast sagen, auf dem Herzen getragen hat.
Und dann soll er an den Euphrat gehen, das war eigentlich sehr weit entfernt von Jerusalem.
Aber Gott sagt, geh an den Euphrat, er tut das.
Und dann soll er da diesen Gürtel vergraben.
Dann dauert es viele Tage.
Er gräbt den Gürtel aus.
Und wie man nur vermuten kann, war der Gürtel einfach ein Leinengürtler, war vermodert.
Und Gott nimmt das als ein Bild, als ein Bild von seinem Volk.
Er sagt, ich habe dieses Volk ganz nah bei mir gehabt.
Aber das Volk ist jetzt in einem Zustand, wie der leinende Gürtel, als er ausgegraben wurde.
Und die Leute sagen, die Quintessenz, die Schlussfolgerung, am Ende von Vers 7, traf auf sie zu.
Es wird sogar wiederholt am Ende von Vers 10.
Es soll werden wie dieser Gürtel, der zu gar nichts taugt.
Das Volk hatte alle Rechte verloren.
Zweites Bild im Kapitel 19.
So sprach der Herr, Vers 1, gehe hin und kaufe einen erdenen Töpferkrug.
Und nehmt ihr von den Ältesten des Volkes und den Ältesten der Priester, gehe hinaus in das Tal des Sohnes Hinnums,
das am Eingang des Tores Scharsuth liegt, und rufe die Worte aus, die ich zu dir reden werde.
Und dann heißt es in Vers 10, und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir gegangen sind,
und zu ihnen sprechen, so spricht der Herr der Herrscharen.
Ich werde dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man ein Töpfergefäß zerschmettert.
Und jetzt kommt es. Das nicht wiederhergestellt werden kann.
Also ein zweites Bild, das genau diesen Punkt macht.
Das Volk war in einer so hoffnungslosen Lage oder Verfassung, dass es nicht wiederhergestellt werden konnte.
Es hatte den Bund gebrochen. Es hatte alle Rechte verloren.
Und um das zu illustrieren, soll Jeremia diesen Tonkrug nehmen und vor den Augen der Ältesten zerschmettern
und sagen, so sieht Gott das Volk Israel.
Vielleicht soll ich es an dieser Stelle sagen, warum ich meine, dass diese beiden Begebenheiten aus dem Leben Jeremias so wichtig sind
für das Thema der Neue Bund.
Das Bild von dem Gürtel und das Bild von dem Tonkrug machen sehr deutlich, dass es für das Volk Gottes keine Hoffnung mehr gab.
Sie hatten jeden Anspruch verloren.
Und genau das ist der Ausgangspunkt für den Neuen Bund.
Der Neue Bund ist nämlich ein Bund der Gnade, der darauf beruht, dass Gott etwas möchte,
dass Gott etwas tut und zwar mit einem Volk, das jedes Recht verloren hatte.
Ich glaube, man lernt daran etwas davon, was eigentlich Gnade ist.
Weil man hört manchmal heute so, wenn irgendwas nicht stimmt, sagt man, ja, wir sind schon unter Gnade.
Wir wollen ja gnädig sein.
Das stimmt auch. Wir sind unter Gnade. Wir wollen auch gnädig sein.
Aber Gnade bedeutet ja nicht, dass man irgendetwas, was nicht stimmt oder böse ist, dass man das übersieht oder ignoriert.
Hat Gott nicht getan. Das hat er weder mit seinem Volk getan hier, noch hat er das mit uns getan und mit unserem Sündenproblem.
Er hat das doch nicht einfach ignoriert.
Gnade bedeutet, dass obwohl der Mensch, das Volk oder wir, alle Rechte verloren haben,
dass Gott einen Weg findet, uns trotzdem zu segnen.
Und bei uns heißt das ganz konkret, dass der Jesus gestorben ist am Kreuz
und dass als wir alles verloren hatten, dass Gott uns dann auf dieser Grundlage dennoch segnen kann.
Ich dachte nur, dass diese beiden Punkte das sehr lebhaft zeigen, wie das Volk jedes Recht verloren hatte.
Wir können noch ganz kurz vielleicht uns ansehen in Kapitel 20, was Jeremia erlebt hat.
Gerade nach dem Kapitel, wo wir von dem Tonbuch gelesen hatten, da heißt es in Kapitel 20, Vers 2, Vers 1 auch.
Und als Paschur, der Sohn Immers, der Priester, er war Oberaufseher im Haus des Herrn, Jeremia diese Worte weissagen hörte,
da schlug Paschur den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock im oberen Tor Benjamin, das im Haus des Herrn ist.
Wir hören dann etwas von der Botschaft, die Jeremia hat in Vers 6.
Und du, Paschur und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die Gefangenschaft gehen
und du wirst nach Babel kommen und sterben und dort begraben werden.
Aber Jeremia leidet, wird verspotten. Er sagt in Vers 6. Herr, du hast mich beredet.
Ich glaube, dass wir hier an den Tiefpunkt kommen im Leben Jeremias, wo er praktisch zu Gott sagt,
Herr, du hast mich berufen, ich bin gefolgt und was ich jetzt erlebe, ich kann es nicht ertragen.
Du hast mich beredet und ich habe mich bereden lassen.
Du hast mich ergriffen und überwältigt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag.
In dem, was er erduldet hat, wird Jeremia ein Vorbild auf den Herrn, der so großen Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat.
Aber im Blick darauf, wie er damit fertig wird, ist er nicht ein Vorbild auf den Herrn.
Er gibt gewissermaßen an diesem Punkt her und wir wollen nicht mit Fingern auf ihn zeigen,
wir wären bestimmt nicht besser gewesen, aber er gibt gewissermaßen Gott die Schuld
und er sagt sogar in Vers 14, verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde.
Und der ganze folgende Abschnitt spricht davon, dass es ihm lieber wäre, wenn er nie gelebt hätte.
Ich denke nur, es gibt uns einen Eindruck von dem Widerstand, den er erduldet hat.
In Kapitel 21, ganz kurz, wenn man die Verse 9 und 10 ansieht, sieht man, dass Jeremia ganz klar diese Empfehlung gibt,
die ich schon erwähnt hatte, dass man überlaufen sollte zu den Kaldäern.
Er sagt in Vers 9, wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben.
Wer aber hinausgeht und zu den Kaldäern überläuft, wird leben.
Eine Botschaft, die sehr unbeliebt war.
Niemand, der sagt, ihr sollt am besten gemeinsame Sachen machen mit den Feinden, wird beliebt sein.
Es beeindruckt mich immer, dass die falschen Propheten anscheinend immer eine Botschaft haben, die so viel attraktiver ist.
Die falschen Propheten, die sagten, es ist gar nicht so schlimm, Gott wird euch beistehen.
Der König Nebukadnezar wird geschlagen werden.
Ihr werdet siegen.
Ich denke manchmal daran, wie heute die falschen Propheten eine Botschaft haben, die so viel angenehmer ist.
Die gehen nicht und sagen, kommt und teilt die Verwerfung Christi.
Die gehen und sagen, kommt zu uns im Glauben und ihr werdet geheilt werden.
Oder ihr werdet Wohlstand bekommen.
Und viele falsche Lehren, ich will die jetzt nicht auflisten, haben eigentlich diesen Kern gemeinsam.
Dass sie irgend so ein süßes Zuckerstück dahinter haben, was der Mensch gerne hören möchte.
Und genauso haben die falschen Propheten zur Zeit Jeremias gearbeitet.
Und dann kann man sagen, endet der Dienst Jeremias mehr oder weniger mit dem, was er aussagt in den Kapiteln 25 und 29.
Er sagt in Kapitel 25 Vers 11 die babylonische Gefangenschaft vorher.
Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste werden.
Und die Nationen werden dem König von Babel dienen 70 Jahre.
Wir haben es schon mehrfach erwähnt, dass sie das Land verlieren würden.
Aber ich glaube, ich habe jetzt noch nie richtig erklärt, was es eigentlich bedeutete.
Für uns würde das bedeuten, wir verlieren unsere Heimat und unser Haus, vielleicht ein Feld.
Für Israel bedeutete das Land den Ausdruck des Segens Gottes.
Der Bund, den Gott mit ihnen gemacht hatte, war ja gerade, ich werde euch ein Land geben.
Und wenn sie dieses Land verloren, das hieß mehr oder weniger, die Beziehung mit Gott ist vorüber.
Und insofern war natürlich diese Prophezeiung, die Jeremias machte, ein Zeichen, dass es wirklich schlecht bestellt war um das Volk.
Ja, wir haben jetzt keine Zeit dafür, aber es ist faszinierend, Kapitel 27 zu lesen, die Geschichte von Hanania, den Jochstäben.
Jeremias hatte sich Jochstäbe gemacht und in den Hals gelegt und gesagt, genauso werdet ihr unterjocht werden unter dem König von Babel.
Und dann kam dieser falsche Prophet Hanania und brach kurzerhand die Jochstäbe durch und sagte, Jehova wird das Joch zerbrechen.
Das war die Art Widerstand, den er hatte.
Und Jeremias sagt dann daraufhin die bemerkenswerten Worte, Amen, es geschehe nach deinen Worten.
Aber dann sagt er doch dem Hanania, wenn deine Worte eintreffen, dann wird klar sein, dass Gott durch dich geredet hat.
Ansonsten bist du ein falscher Prophet und das war er tatsächlich.
Kapitel 29 liest man dann noch einmal, dass sie weggeführt würden und dass sie dem König von Babel dienen würden, wieder 70 Jahre.
Und damit kommen wir zu dem neuen Teil dieses Propheten, der euch eigentlich beschäftigt hat, und zwar Kapitel 30 bis 33.
Daraus hatten wir ja gelesen.
Und man könnte sagen, dass eigentlich dieser ganze Abschnitt 30 bis 33 von dem neuen Bund handelt und von dem, was Gott tun würde.
Die Frage stellt sich natürlich, von welcher Zeit hier eigentlich die Rede ist.
Wenn man anfängt zu lesen im Kapitel 30, dann steht da in Vers 3, siehe Tage kommen, spricht der Herr, da ich die Gefangenschaft meines Volkes Israel und Judah wenden werde.
Und da könnte man zuerst denken, dass Gott hier wieder darauf Bezug nimmt, dass die babylonische Gefangenschaft enden würde, nämlich nach 70 Jahren.
Aber ich glaube nicht, dass der neue Bund erfüllt wurde dadurch, dass ein Überrest zurückkehrte aus der babylonischen Gefangenschaft.
Und wenn man weiter liest, dann merkt man, dass dieser Ausdruck jene Tage sich nicht darauf beziehen kann.
Es gibt mehrere Gründe.
Einer ist in Vers 7, Kapitel 30.
Wer denn groß ist jener Tag ohnegleichen und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob, doch er wird aus ihr gerettet werden.
Wir sehen also, dass der Prophet jetzt von der Zeit des Endes spricht.
Und in dieser Zeit des Endes würde es eine Drangsal geben für das Volk Israel.
Der Herr Jesus spricht davon in Matthäus 24, dass eine Zeit der Drangsal kommen würde, und zwar über den ganzen Erdkreis.
Die Drangsal Jakob zeigt uns, dass das Volk Israel in besonderer Weise leiden wird.
Und zwar einmal unter dem Antichristen und dann auch unter der Bedrohung von den Nachbarvölkern.
Es gibt aber noch eine Stelle etwas vorher, in Kapitel 23, wo der Ausdruck vorkommt, Tage kommen.
Da heißt es in Kapitel 23, Vers 5.
Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde,
und er wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land.
Seit der Wegführung nach Babylon hat es in Israel keinen König mehr gegeben.
Es gab diese vier Fürsten, zum Beispiel Herodes, aber das war doch immer unter der Oberherrschaft der Römer.
Deshalb war Pilatus da, der römische Landpfleger.
Und der Prophet sagt hier vorher, dass David ein Nachkommen haben würde, Spross genannt, und der würde regieren.
Aber sie würden nicht nur einen König haben, sondern einen König, der gerecht regiert.
Und das ist ganz bestimmt nicht eingetreten in dieser ganzen Zeit, in den letzten 2600 Jahren.
Und deshalb denke ich, dass dieser Ausdruck, jene Tage, dass der noch zukünftig ist.
Und wir werden es auch sehen, dass der Vertragsinhalt dieses neuen Bundes eine Menge von Punkten erhält,
die einfach noch nicht eingetroffen sind.
Jedenfalls, wenn man das Kapitel unvoreingenommen liest.
Wir kommen dann nochmal darauf zurück. Im Kapitel 31, heißt es dann am Anfang des Kapitels, im Vers 3,
Der Herr ist mir von fern erschienen, ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt,
darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte.
Und ich denke, das zeigt uns jetzt schon wieder etwas von dem, was neuer Bund bedeutet.
Neuer Bund bedeutet nicht Segen aufgrund irgendeines Verdienstes bei dem Volk Israel.
Neuer Bund bedeutet Segen aufgrund einer Sache, die im Herzen Gottes ist.
Wenn er sagt, der Grund, warum ich euch segnen werde, ist ein ganz einfacher.
Es ist meine Liebe. Mit ewiger Liebe habe ich euch geliebt.
Ich kann das vielleicht auf die Vergangenheit beziehen, ewige Liebe.
Aber auch auf die Zukunft in dem Sinn, dass trotz allem, was vorgefallen war,
würde Gottes Liebe nicht zu Ende kommen.
Und selbst nachdem sie den Messias abgelehnt und getötet hatten,
würde Gottes Liebe für sein Volk weiter bestehen und er würde sie zur Umkehr bringen und dann segnen.
Mit ewiger Liebe habe ich euch geliebt.
Wenn wir jetzt zu dem Thema neuer Bund kommen, von dem wir ja gelesen hatten in Vers 31 dieses Kapitels,
dann werden wir bei diesem Thema Unterschiede merken zwischen diesem neuen und dem alten Bund.
Zunächst mal die Bezeichnung natürlich, neu und alt.
Wir lernen das im Hebräerbrief, wenn es etwas Neues gibt, dann deshalb, weil Gott das Alte beiseite setzt.
Das Alte hatte nicht funktioniert.
Gott hatte sich natürlich, Gott war da nicht überrascht worden,
aber Gott hatte beweisen müssen, dass sein Volk und dass der Mensch nicht gesegnet werden konnte
auf der Basis der eigenen Verantwortung.
Sein Volk hatte den alten Bund gebrochen und deshalb muss es einen neuen Bund geben.
Zweiter Unterschied ist ein Schlüsselwort.
Und das finden wir in diesem ganzen Abschnitt, Kapitel 30 bis 33,
wenn ich richtig gezählt habe, etwa 50 Mal.
Zumindest in unserer deutschen Übersetzung. Ich denke, sonst gibt es eine entsprechende Form.
Und dieses Schlüsselwort heißt, ich will oder ich werde.
Hier haben wir gerade ein paar Beispiele davon.
Es fängt an in Kapitel 30, Vers 3, Tage kommen, spricht Jehova,
da ich die Gefangenschaft meines Volkes wenden werde.
Ich werde sie in das Land zurückbringen.
Es spricht von dem König David, Vers 9, den ich ihnen erwecken werde.
Vers 10, ich will dich retten.
Vers 11, ich werde den Chaos machen allen Nationen, wohin ich dich zerstreut habe.
Nur dir werde ich nicht den Chaos machen.
Vers 17, ich will dir einen Verband anlegen.
Vers 18, ich will die Gefangenschaft wenden.
Vers 19, ich will sie mehren.
Vers 20, die Bedrücker werde ich heimsuchen.
Und so weiter, und so weiter.
Ich möchte jetzt nicht alle 50 Verse vorlesen.
Aber wir merken, dass es immer wieder heißt, dass Gott einfach aus seiner Liebe heraus sagt,
ich werde euch segnen.
Und das ist die einzige Basis, auf der Israel gesegnet werden kann.
Aber es ist auch die einzige Basis, auf der wir gesegnet werden konnten.
Ich sage nicht, dass der Neue Bund mit uns geschlossen ist.
Aber ich sage, dass das Prinzip der Gnade in beiden Fällen gilt.
Der Neue Bund beruht auf Gnade.
Und als Fußnote, wir sind auch nur aufgrund von Gnade gesegnet worden.
Warum ist der Neue Bund nicht mit uns geschlossen?
Vers 31, das ist glaube ich unzweideutig.
Kapitel 31, Vers 31.
Sehe Tage kommen, spricht der Herr.
Da ist der Ausdruck wieder übrigens, Tage kommen.
Das ist noch in der Zukunft.
Da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Judah einen Bund schließen werde.
Wer behauptet jetzt, der Neue Bund wäre geschlossen worden mit der Versammlung?
Meines Erachtens steht hier ganz klar, schwarz auf weiß, es gibt zwei Parteien.
Auf der einen Seite gibt es Gott und auf der anderen Seite gibt es Israel.
Oder wenn man so will, die beiden Häuser Israels.
Manche werden gehört haben, dass es Leute gibt, die sagen, ja, Versammlung ist ja das geistliche Israel.
Und Israel ist ja die Versammlung des Alten Testamentes.
Das stimmt, das wird oft so gesagt.
Aber dadurch wird es nicht richtig.
Israel ist Israel.
Israel ist entweder ein Land oder es ist ein Volk, was bis heute so in unserer Sprache gebraucht wird.
Und eine Versammlung ist etwas ganz anderes als ein Volk.
Eine Versammlung kann aus Vertretern ganz verschiedener Völker bestehen.
Das sind zwei verschiedene Wörter in jeder Sprache, die ich kenne.
Und es gibt eigentlich nur einen einzigen Grund, der einen dazu zwingen würde, die beiden gleichzusetzen.
Wenn man folgendermaßen argumentiert, wenn man sagt, alles, was in der Bibel steht, ist schon erfüllt,
dann hat man natürlich keine Wahl mehr.
Wenn dann hier steht, ich werde Israel ins Land bringen, aber ich habe jetzt schon beschlossen,
dass ja alles, was im Wort Gottes steht, schon erfüllt ist,
dann kann das ja nur bedeuten, dass die Kirche gesegnet wird.
Das ist etwa so, als wenn ich einen Brief bekomme und ich schaue mir den Absender an
und ich sage, ja, die Person kenne ich ja, die mir den Brief geschrieben hat.
Ich weiß schon, was da drin steht. Ich mache den Brief gar nicht auf.
Ich sage nur vorher, ich weiß schon, was die Person mir sagen will.
Und dann irgendwann mache ich den Brief auf, fange an zu lesen und jetzt steht da was anderes drin.
Ja, da muss ich natürlich umdeuten. Da muss ich sagen, ja, da steht zwar Amerika, aber er meint Russland.
So machen manche das eben leider bei der Bibel.
Die sagen, ja, da steht Israel, aber gemeint ist die Versammlung.
Und das sind jetzt nicht Einzelfälle, sondern diese Bewegung der Bündnistheologie hat unglaublich zugenommen.
Und warum ist das so schlimm? Das ist so schlimm, weil eigentlich aus zwei Gründen.
Wenn Gott hier verspricht, dass er Israel segnen wird, dass er einen neuen Bund mit ihm macht
und dass unter diesem Bund das Volk Israel sein Land wiederbekommt.
Und jetzt gehe ich her und sage, ja, das hat Gott aber eigentlich so gar nicht gemeint.
Gott hat eigentlich gemeint, dass er etwas Neues schafft, eine Kirche,
und dass er die segnen wird statt Israel.
Was würde das heißen? Es würde heißen, dass Gott ein Versprechen gemacht hat und das gar nicht erfüllt.
Zumindest nicht so, wie jeder Jude das gelesen hätte.
Wenn immer Iremia davon sprach, dass das Volk weggeführt werden würde aus seinem Land nach Babylon.
Was hat der Jude da verstanden unter Land?
Sowohl das Land, wo sie sich aufliegen, das geografische Land Israel.
Und wenn Iremia dann gesagt hat, Gott hat es versprochen, ich mache einen neuen Bund
und ich gebe euch das Land wieder, was hat der Jude dann verstanden unter diesem Land?
Er kann doch nur genau dasselbe Land darunter verstanden haben.
Gott hat sicher nicht die Juden täuschen wollen.
Und Gott ist sicher ein Gott, der Versprechen hält.
Ich denke deshalb ist der Punkt für uns praktisch wichtig, dass wir einen Gott haben, der seine Versprechen hält.
Wenn man die beiden Dinge jetzt vermischen würde, wenn man jetzt hergeht und vergeistlicht diese Segnungen
und sagt, das trifft eigentlich auf die Versammlung, dann beraubt man zwei Parteien.
Erstens beraubt man Israel, nämlich ihrer buchstäblichen, irdischen, materiellen Segnung.
Und sagt, nein, Gott wird sie Israel gar nicht geben.
Aber zweitens beraubt man die Gläubigen heute, indem man nicht zugibt, dass sie ganz andere Segnungen haben.
Dass sie himmlische Segnungen haben, dass sie geistliche Segnungen haben
und dass sie in einer ganz anderen Beziehung stehen zu Gott.
Übrigens, wenn ich sage Beziehung, das gehört auch noch zu dem Punkt,
warum ist der Bund mit Israel, wird der Bund mit Israel gemacht werden und nicht mit uns?
Ich weiß nicht, ob es einen Ehepaar hier gibt, die jemals miteinander einen Vertrag gemacht haben.
Ich habe noch keinen Vertrag gemacht mit meiner Frau. Ich habe es auch nicht vor.
Wir haben eine Beziehung, die enger ist als eine Vertragsbeziehung.
Und so ist es auch mit den Gläubigen heute und mit Gott.
Wir sind Gottes Kinder. Was denn Jesus angeht, wir sind seine Braut.
Was soll da ein Vertrag? Welcher Vater hier hätte einen Vertrag gemacht mit seinen Kindern?
Wenn ihr schönartig seid und euer Zimmer aufräumt, dann bekommen wir ein Frühstück.
Man merkt einfach, dass ein Vertrag nicht passt in eine Ehe oder eine Familienbeziehung.
Und eigentlich ist der Vers hier ohnehin klar.
Vers 31 mit dem Haus Israel und mit dem Haus Judah.
Man kann natürlich jetzt, es gibt ein kleines Problem hier aus heutiger Sicht.
Das Haus Judah, die Juden, die gibt es ja noch.
Einige sind zurückgekehrt schon nach Israel.
Viele leben noch in Amerika und Russland.
Aber wo sind die zehn Stämme?
Die waren ja schon vorher, vor der Zeit Jeremias, weggeführt worden nach Assyrien.
Man weiß auch nicht, wo die zehn Stämme sind.
Aber Gott weiß, wo die zehn Stämme sind.
Und es gibt heute schon Methoden, mit denen man verwandtschaftliche Beziehungen klären kann.
Auch über lange Zeiträume hinweg.
Ich weiß nicht, ob Gott das benutzen will.
In jedem Fall weiß Gott, wo die zehn Stämme sind.
Und wenn Gott gesagt hat, ich werde diesen Bund schließen mit dem Haus Israel,
dann wird er das auch tun.
Nicht wie der Bund, Vers 32, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe,
an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.
Wir haben davon gesprochen, das ist der alte Bund.
Wir hatten davon den Kapitel 11 gelesen.
Und Gott betont jetzt nochmal, dass der neue Bund einen ganz anderen Charakter haben würde, als der alte Bund.
Und der Hauptunterschied hier ist, dass der alte Bund gebrochen werden konnte.
Und gebrochen wurde.
Sie haben ihn gebrochen.
Und dann heißt es, und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt.
Man hört gewissermaßen die Enttäuschung Gottes aus diesem Satz heraus.
Nicht, dass er es nicht vorher gewusst hätte.
Aber er hat es ernst gemeint.
Ich hatte mich doch mit ihnen vermählt.
Und dennoch hatten sie den Bund gebrochen.
Und dann spricht er wieder über den neuen Bund, Vers 33, und sagt,
sondern dies ist der Bund, den ich, und jetzt heißt es wieder, mit dem Haus Israel,
schließen werde, nach jenen Tagen.
Und jetzt kommt von dieser Stelle an, was wir den Vertragsgegenstand nennen würden.
Im Mietvertrag würde das heißen, das ist die Wohnung Nummer 13 in den Block Nummer sowieso.
Das ist der Vertragsgegenstand, um den es geht.
Und jetzt sagt Gott, der Vertragsgegenstand bei dem neuen Bund ist Folgendes.
Und es fängt wieder an mit dem Schlüsselwort, ich werde.
Steht nicht da.
Es fängt nicht an mit wenn.
Fängt auch nicht an mit, du sollst hören, und dann werde ich.
Es fängt einfach an mit, ich werde.
Und das erste, was Gott tun wird, ist, er wird sein Gesetz in ihr Inneres legen
und es auf ihr Herz schreiben.
Es wird nicht mehr ein Gesetz sein, das auf steinerne Tafeln geschrieben ist,
sondern ein Gesetz, das auf das Herz geschrieben ist.
Mit anderen Worten, dass es einen Herzensgehorsam gibt.
Und dann heißt es, und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.
Der Prophet Hosea hatte davon gesprochen, dass das Volk nicht mehr Ammi heißen würde,
also mein Volk, sondern Lo-Ammi, nicht mein Volk.
Aber er hatte dann auch vorhergesagt, dass Lo-Ammi eines Tages wieder Ammi heißen würde.
Dass Gott das, was heute nicht sein Volk ist,
denn das Urteil gilt ja ab der Wegführung nach Babylonien bis heute.
Und es wird weiter gelten bis zu diesem Zeitpunkt her.
Und dann kehrt Gott dieses Urteil um.
Und dann ist das Volk wieder sein Volk.
Und er ist bereit, sich seinen Gott zu nennen.
Und drittens, Vers 34, sie werden nicht mehr jeder seinen Nächsten
und jeder seinen Bruder lehren und sprechen, erkenne den Herrn.
Denn sie alle werden mich erkennen, vom Kleinsten bis zum Größten.
Ich glaube, Jesaja hatte mal gesagt, der Esel kennt seine Krippe und der Ochse seinen Herrn,
aber mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis.
Sie kannten nicht mehr ihren Herrn, ihren Gott, der sie aus Ägypten herausgeführt hatte.
Und ändern wird sich das wieder durch etwas, was Gott tut.
Gott wird bewirken, dass sie plötzlich vom Kleinsten bis zum Großen Gott erkennen.
Und die vierte Segnung, ich glaube, das ist ohne Zweifel die größte Segnung dieses Bundes.
Am Ende von Vers 34, denn ich werde ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.
Joel spricht einmal am Ende seines Buches von den Sünden, die noch nicht vergeben waren.
Deutet an, dass auch diese Sünden noch vergeben werden würden.
Und wir wissen, was vorher geschehen muss.
Zacharja hatte gesagt, sie werden auf den blicken, den sie durchstochen haben.
Und wehklagen werden alle Stämme des Landes.
Und dann kommt dieser ergreifende Augenblick, wo der Überrest Israels, der heute noch im Unglauben ist,
den Messias sehen wird und wo sie das Gebet aus Jesaja 53 sprechen werden.
Und werden sagen, wir hatten immer gedacht, er wäre von Gott gestraft.
Und in Wirklichkeit war es für uns, für unsere Missetaten.
Unsere Missetaten lagen auf ihm.
Und durch seine Streben ist uns Heilung geworden.
Dann gehen ihnen plötzlich die Augen auf.
Und dann kommt der Zeitpunkt, wo Gott diesem Volk vergeben kann.
Und das ist mir interessant hier, dass der vierte Grund nicht eingeleitet wird durch uns, sondern durch den.
Denn ich werde ihre Schuld vergeben.
Das ist eigentlich die Begründung dafür, dass Gott sein Volk überhaupt segnen kann.
Die Erkenntnis Gottes, den Gehorsam, die Beziehung mit ihm.
All das kann er ihnen nur schenken, weil er in der Lage ist, ihre Schuld zu vergeben.
Man fragt sich natürlich jetzt, nachdem Jeremia so viel Gericht angekündigt hatte,
wie ist das möglich, dass er jetzt vorhersagt, Gott wird einmal in der Lage sein, seinem Volk die ganze Schuld zu vergeben.
Diese Rätse bleibt eigentlich hier offen.
Und das wird erst gelöst im Neuen Testament.
Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, weil wir, wenn der Herr das schenkt,
morgen Abend noch etwas nachdenken wollen über den neuen Bund im Neuen Testament.
Aber dann wird geklärt werden, auf welcher Basis Gott eigentlich diese ganze Schuld vergeben kann.
Wir haben dann noch gelesen, Ab Vers 35, so spricht der Herr,
der die Sonne gesetzt hat zum Licht bei Tag, die Ordnung des Mondes und die Sterne zum Licht bei Nacht,
der das Meer aufwühlt und seine Wogen brausen.
Vers 36, wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen werden, spricht der Herr,
so soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht.
In Verträgen gibt es normalerweise auch so etwas wie eine Vertragsbeendigungsklausel.
Etwa bei einem Mietvertrag könnte drinstehen, wenn der Mieter so und so lange die Miete nicht gezahlt hat
oder sonst etwas Schlimmes angestellt hat mit der Wohnung, dann kann der Vertrag als beendet betrachtet werden.
Bei dem alten Bund war die Beendigungsklausel, wenn man so will, dass wenn sie nicht gehorchen würden,
dass Gott sie dann vertreiben müsste aus ihrem Land.
Bei dem neuen Bund gibt es auch eine Vertragsbeendigungsklausel und die haben wir gerade gelesen.
Aber es ist eine wunderbare Vertragsbeendigungsklausel.
Gott sagt nämlich, wisst ihr, ich bin der, der die Sonne gemacht hat und den Mond und die Sterne.
Und dann Vers 36, wenn diese Ordnungen aufhören, weichen, dann wird Israel aufhören, eine Nation zu sein.
Andersrum ausgedrückt oder gefragt, was konnte Israel tun, um den Bund zu brechen?
Was werden sie tun können, um den neuen Bund zu brechen?
Wenn sie den neuen Bund brechen wollten, dann müssten sie die Sonne vom Himmel holen und die Sterne und den Mond.
Und sie müssten dafür sorgen, dass diese Ordnungen nicht mehr bestehen.
Mit anderen Worten, es wird nichts geben in ihrer Macht, das sie tun können, um diesen Bund und diese Segensbeziehung zu beenden.
Es gibt dann noch eine zweite Vertragsbeendigungsklausel, wenn man so will, in Vers 37.
Wenn im Himmel oben gemessen und die Grundfeste der Erde unten erforscht werden können,
so werde ich auch alle Nachkommen Israels verwerfen.
Wieder ein Ding der Unmöglichkeit, nur um zu bestätigen, es wird nichts geben, was dieses Band des Segens abreißen lässt.
Ich hatte noch Vers 38 gelesen.
Tage kommend spricht der Herr, da diese Stadt dem Herrn gebaut werden wird, vom Turm Hananel bis zum Ektor.
Und dann geht die Beschreibung noch weiter, wo verschiedene Örtlichkeiten in der Gegend von Jerusalem genannt werden.
Ich habe das nur nochmal dazu gelesen, um zu zeigen, dass es sich um eine buchstäbliche Wiederherstellung,
einen buchstäblichen Wiederaufbau der Stadt Jerusalem handelt.
Es hat nichts damit zu tun, die Versammlung zu bauen.
Es geht um das geografische Land Israel.
Interessanterweise wird dem Jeremia in Kapitel 32 einen Auftrag gegeben,
wo ich nicht weiß, wie wir damit umgegangen wären.
Er war verhaftet mal wieder.
Er saß im Gefängnishof.
Außen vor der Stadt lagerte schon das Heer der Babylonier.
Und da kommt ein Verwandter, ich glaube ein Vetter war es, kommt zu ihm und sagt,
Hör mal, ich habe da ein Feld und du bist verwandt mit mir.
Du hast das Lösungsrecht.
Könntest du mir nicht das Feld abkaufen?
Und der Jeremia sitzt da in einer belagerten Stadt im Gefängnis und soll das Feld kaufen.
Und Gott sagt zu ihm, kauf das Feld.
Und dann liest man, wie er den Kaufpreis bezahlt, wie er den Kaufbrief schreiben lässt,
wie er alles versiegelt.
Und dann gibt er den Brief seinem Schreiber Baruch und sagt,
verwand ihn gut, verbirg ihn für viele Tage, dass man ihn nachher findet.
Mit anderen Worten, Jeremia hatte das Gericht angekündigt.
Sie würden das Land verlassen.
Aber er hatte auch durch Gott angekündigt, dass Israel das Land wiederbekommen wird.
Und jetzt sagt Gott zu ihm, wenn du das schon verkündigt hast,
dann beweist mir auch, dass du das selber glaubst.
Dann beweist mir das mal mit deiner Brieftasche
und dann geh mal und bezahl zumindest dieses Feld.
Und Jeremia tut das.
Und nebenbei gesagt, es ist wieder ein Beweis, dass es nicht vergeistlich werden soll,
es geht buchstäblich um dieses Land.
Ich möchte schließen jetzt mit einer kurzen Bemerkung zu Kapitel 33, Vers 14.
Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da ich das gute Wort erfüllen werde,
dass ich über das Haus Israel und über das Haus Judah geredet habe.
In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich David einen Spross der Gerechtigkeit hervorsprossen lassen,
und er wird Recht und Gerechtigkeit üben im Land.
Vielleicht nur soweit.
Wir finden wieder denselben Ausdruck in jenen Tagen.
Wir haben mehrere Beweise, das ist einer davon, dass die Segnungen des neuen Bundes zukünftig sind.
Erstens, in jenen Tagen müsste zuerst die Drangsal geschehen.
Ist noch nicht passiert.
Zweitens, wenn man die Kapitel durchliest, merkt man, dass Israel ins Land gebracht würde und sicher wohnen würde.
Ich denke, jeder, der den Konflikt mit Libanon beobachtet hat in den letzten paar Wochen,
hat gemerkt, dass das noch nicht erfüllt ist.
Israel wohnt noch nicht in Sicherheit.
Drittens, es ist nicht nur Judah betroffen, sondern auch Israel.
Und in diesem Abschnitt hier haben wir einen vierten Grund.
In jenen Tagen würde noch etwas geschehen.
Gott würde dem David ein Nachkommen geben, der als König regieren würde, diesen Spross.
Und das ist mit Sicherheit noch nicht geschehen.
Es ist zukünftig, und das wird geschehen, wenn der Herr Jesus erscheint in Macht und Herrlichkeit,
wenn sein Volk ihn wieder angenommen hat und wenn er dann seine Herrschaft aufrichtet.
Aber es zeigt noch einen anderen Punkt.
Und zwar, dass dieser Segen des neuen Bundes, dass der nur zu dem Volk Israel kommen kann,
in einer Person, in dem Herrn Jesus.
Genauso wie wir, Parallele dazu, wir sind auch gesegnet worden in einer Person,
in derselben Person, in dem Herrn Jesus.
Ja, das war jetzt etwas viel Material.
Aber ich hoffe, dass wir doch diese Punkte mitnehmen können, dass Gott treu ist,
dass Gott seine Versprechen hält und dass Gott ein Gott der Liebe ist und ein Gott der Gnade.
Und dass es ihm gefällt zu segnen, einfach auf der Grundlage bedingungsloser Gnade. …
Transcription automatique:
…
Unser Thema heute Abend ist ja der Neue Bund im Neuen Testament.
Und die erste Delle, die wir lesen möchten dazu, ist aus dem Matthäus-Evangelium.
Matthäus 26, Vers 28, lassen Sie auch Vers 27 lesen.
Und er nahm den Kelch und dankte und gab ihnen diesen und sagte,
trinket alle daraus, denn dies ist mein Blut, das des neuen Bundes,
das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Wir hatten uns gestern Abend damit beschäftigt, anhand von Jeremia 31,
dass Gott dem Jeremia aufgetragen hatte,
diese Verheißung zu geben, am Ende der Tage werde ich, also wird Gott einen Bund machen
mit dem Haus Israel und mit dem Haus Judah.
Wir hatten dann gesehen, dass dieser Bund verschiedene Segnungen umfasste
und dass die Hauptsegnung die der Vergebung war.
Und wir hatten uns dann die Frage gestellt, wie ist das möglich,
dass Gott einem Volk, das alles verloren hatte, das jeden Anspruch verloren hatte,
das so nutzlos war wie der vermoderte leinende Gürtel in der Felsspalte am Euphrat
und das so hoffnungslos gerichtet werden würde, wie ein Thonkrug, der zerschmettert wird,
wie ist das möglich, dass Gott diesem Volk plötzlich einen neuen Bund anbietet,
wobei alle Verpflichtungen auf der Seite Gottes liegen und wobei das Volk nur Segen bekommt
und das sogar unter diesem Segen ein Punkt oder der Hauptpunkt ist, Vergebung.
Wir hatten die Frage gestern nicht beantwortet, auf welcher Grundlage ist das überhaupt möglich,
dass Gott, nachdem Israel alles verloren hatte, freie und volle Vergebung anbieten kann.
Diese Frage wurde nicht beantwortet im Alten Testament.
Man musste darauf warten, dass erst der Herr Jesus kam
und erst als sein Dienst auf der Erde zu Ende war, da sprach er von diesem neuen Bund.
Und zwar am Abend vor seinem Leiden, es war ja erst das Passa gefeiert worden,
sie hatten die Passa-Mahlzeit eingenommen und dann tut der Jesus etwas Neues.
Er setzt, wie wir heute sagen, das Mahl des Herrn ein.
Er gibt den Jüngern Brot, er sagt ihnen diese Worte, dies ist mein Leib
und dann gibt er ihnen einen Kelch und dann spricht er von diesem neuen Bund.
Er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen diesen und sagte, trinkt alle daraus.
Wenn alle daraus trinken, dann hätten sie alle daran Anteil, symbolisch ausgedrückt.
Und dann gibt er diesem Kelch seine Bedeutung und er sagt, dies ist mein Blut.
Bedeutet natürlich nicht, dass in dem Kelch buchstäblich Blut wäre, wie eine große Kirche das lehrt.
Ich könnte ein Bild nehmen, das meine Frau zeigt und halte das Bild hoch und sage, das ist meine Frau.
Das heißt nicht, dass ich mit dem Bild verheiratet bin, aber es heißt doch,
dass das Bild eine Repräsentation ist, dass das Bild eine Darstellung gibt von meiner Frau.
Man kann sie erkennen auf dem Bild.
Und genau so sagte Herr Jesus, dieser Kelch ist mein Blut.
Er repräsentiert, er stellt mein Blut dar.
Und dann sagt er interessanterweise dabei, das des neuen Bundes.
Und jetzt müsste uns eigentlich eine Frage kommen und ist vielleicht auch manchem schon gekommen,
was ist denn jetzt eigentlich unsere Beziehung zu dem neuen Bund?
Wir hatten doch gestern gehört, dass der Bund ausschließlich mit den beiden Häusern Israels geschlossen wurde.
Mit dem Haus Israel und mit dem Haus Judah.
Und jeden Sonntagmorgen sitzen wir hier, bedanken dem Herrn für das Brot und das Kelch
und die Erklärung, die der Herr selber gegeben hat, sagt, dies ist mein Blut, das des neuen Bundes.
Und das nicht nur im Matthäus-Evangelium.
Es spricht auch von dem neuen Bund im Markus-Evangelium, im Lukas-Evangelium
und es wird nochmal wiederholt in 1. Korinther 11.
Und da stellt sich ja doch die Frage für uns heute, in welcher Beziehung stehen wir zu diesem Bund?
Und ich glaube, was wir gestern gesagt haben, war schon richtig.
Der Bund wird mit Israel geschlossen werden.
Und wir werden das auch noch sehen im Hebräerbrief, dass das im Neuen Testament nochmal ganz klar betont wird.
Der Bund existiert in dem Sinn noch nicht.
Aber was existiert, das ist die Grundlage.
Wir könnten sagen, das Rätsel, das wir gestern Abend angesprochen haben,
wie ist das möglich, dass ein gerechter Gott Vergebung schenken kann,
dieses Rätsel stand hier gerade im Begriff gelöst zu werden.
Der Jesus deutet natürlich mit der Einsetzung des Mahles an, was er gerade im Begriff stand zu tun.
Dass er sein Leben geben würde, dass sein Blut fließen würde,
was ja ein Bild davon ist, dass er sein Leben gibt.
Er hat seine Seele ausgeschüttet in dem Tod
und das ist bildlich dadurch dargestellt, dass das Blut geflossen ist.
Und das ist die Grundlage, auf der Gott schon damals ungefähr 600 Jahre vorher ankündigen konnte,
dass er segnen würde, aus freiem Antrieb, einfach aus Gnade,
einfach weil er sagt, ich habe euch geliebt mit ewiger Liebe.
Was ihn dazu in die Lage versetzt, ist dieses Blut des Herrn Jesus.
Und dann heißt es hier, dass für viele vergossen wird.
Das Matthäusevangelium trägt ja einen eher jüdischen Charakter.
Und die Jünger werden sich sehr wohl bewusst gewesen sein,
dass der neue Bund eigentlich für sie war, für Israel.
Aber der Herr Jesus deutet hier schon an,
dass sein Blut zwar die Grundlage war für diesen neuen Bund,
aber dass es nicht ausschließlich geflossen ist, um Israel zu segnen, sondern für viele.
Das ist ein Punkt, der für uns wichtig ist.
Wahrscheinlich ist hier keiner von uns ein Jude.
Aber ich hoffe, dass wir alle sagen dürfen,
dass das Blut des Herrn Jesus geflossen ist für uns
und dass wir gesegnet werden auf derselben Basis,
auf derselben Grundlage seiner Gnade zur Vergebung der Sünden.
Wir hatten gestern gesehen in Jeremia 31,
dass diese vier Segnungen des neuen Bundes,
zumindest im engeren Sinne und dazu begleitende Segnungen,
wie zum Beispiel, dass sie das Land wiederbekommen und in Ruhe wohnen.
Aber von diesen vier Segnungen war die Vergebung als vierte angeführt worden
und zwar als Begründung für die drei anderen.
Am Ende von Vers 34 hieß es ja,
denn ich werde ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.
In Bezug auf Israel schließt die Schuld und die Sünde natürlich einmal den Götzendienst ein,
alle Verehrungen, die Tatsache, dass sie Gott aufgegeben hatten.
Aber ich denke, die Hauptsünde und Schuld war die,
die sie gerade im Begriff standen, auf sich zu laden,
als der Herr Jesus dieses Mal einsetzte.
Eigentlich unfassbar, dass das möglich war,
dass selbst diese Sünde vergeben werden konnten.
Aber der Herr Jesus macht den Jüngern hier klar,
dass das, was am nächsten Tag geschehen würde,
dass das kein Unfall sein würde, nichts Unvorhergesehenes,
sondern es war sozusagen das Herzstück in dem Ratschluss Gottes
in Bezug auf sein Volk und auch in Bezug auf uns,
dass das Blut fließen würde, auf dessen Grundlage es Vergebung geben würde.
Im Markus-Evangelium lesen wir fast denselben Wortlaut in Kapitel 14,
wo es heißt, dass der Herr Jesus einen Kelch nahm und dankte
und ihm diesen Kelch gab, das ist Markus 14, Vers 23,
und er sprach zu ihm, dies ist mein Blut,
das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird.
Was er weglässt hier, Markus, das ist die Erwähnung der Vergebung der Sünden.
Und Matthäus zeigt ja in seinem Evangelium in besonderer Weise die Schuld,
die das Volk Gottes auf sich geladen hatte.
Und das ist ja auch sehr passend, dass deshalb gerade Matthäus
nochmal diese Vergebung der Sünden erwähnt.
Im Lukas-Evangelium gibt es wieder einen kleinen Unterschied zu den beiden anderen.
In Lukas 22, da heißt es in Vers 19,
und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach,
dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird.
Dies tut zu meinem Gedächtnis.
Und ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagt,
dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Er sagt hier sogar ganz direkt, dieser Kelch ist der neue Bund.
Man merkt also, dass man den Kelch wirklich nicht trennen kann von diesem neuen Bund.
Er symbolisiert das Blut, das die Grundlage ist.
Aber ein zweiter Unterschied ist hier, dass es zweimal heißt, für euch.
Wir hatten im Matthäus-Evangelium gelesen, für viele.
Das zeigt das Ausmaß für Juden und Heiden.
Aber wenn er jetzt sagt, mein Leib wird für euch gegeben
und mein Blut wird für euch vergossen,
das macht die Sache eigentlich viel persönlicher.
Da hat man nicht so sehr vor sich, welche Völker es betrifft
und wie groß das Ausmaß ist, sondern man sieht hier,
es ist ganz persönlich für mich.
Ich denke, dass auch deshalb hier der Satz dabei steht,
tut dieses zu meinem Gedächtnis.
Der Herr Jesus sagt, es ist für euch, weil er unser Herz ansprechen möchte.
Er spricht zu unseren Zuneigungen.
Und wenn er zu unseren Zuneigungen spricht, das ist genau der Augenblick,
wo er uns sagen kann, tut dies zu meinem Gedächtnis.
Denn beim Gedächtnismahl geht es in erster Linie darum,
nicht, dass wir eine Gabe benutzen würden.
Wir benutzen gar keine Gabe.
Man braucht keine Gabe zum Danken und auch nicht zum Anbeten.
Es geht um Zuneigung.
Und ob man eine Danksagung ausspricht oder ob man Amen dazu sagt
oder ob man dem Herzen dem Herrn dankt,
es geht darum, dass man seine Zuneigung ausdrückt für den, der so gelitten hat.
Und der Herr hat das eigentlich als letzten Wunsch geäußert vor seinem Tod.
Er sagt gewissermaßen, ich gebe alles.
Ich gebe mich selbst.
Mein Leib, mein Leben, dargestellt durch mein Blut.
Und ich erwarte oder ich hoffe auf eine Antwort
und das ist, dass ihr euch daran erinnert,
dass ihr diesen Kelch und dieses Brot nicht an euch vorübergehen lasst,
sondern dass ihr auch dieses tut zu meinem Gedächtnis.
Und wir sehen jetzt in 1. Korinther 11,
dass das nicht nur etwas war, was er damals den Jüngern sagte,
in dem ursprünglichen Zusammenhang.
Der Zusammenhang war ja, sie waren zusammen gewesen, um das Passamahl zu essen.
Und er sagt ihnen dann, nehmt jetzt bitte dieses Brot, esst davon
und er dankt für den Kelch und gibt ihn auf den Kelch.
Und man könnte denken, wenn man nur die Evangelien hätte,
dass das eine einmalige Sache war.
Aber dann bricht Paulus davon in 1. Korinther 11 von dieser selben Einsetzung
und er betont in Vers 23, dass er das vom Herrn empfangen hatte,
das der Herr Jesus gerade in der Nacht, als er überliefert wurde.
Ich denke, das spielt wieder an auf unsere Zuneigungen.
Die letzte Nacht sozusagen vor dem Tod.
Brot nahm, als er gedankt hatte, sprach, dies ist mein Leib
und jetzt heißt es wieder, der für euch ist.
Ganz ähnlich wie im Lukas Evangelium.
Und die Aufforderung wird wiederholt, dies tut zu meinem Gedächtnis.
Ebenso auch den Kelch nach dem Male und er sprach,
dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.
Dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Und der nächste Vers, 26, zeigt wieder, dass es eine Sache ist,
die wiederholt werden sollte.
Denn so oft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt,
verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wir lernen also, dass der Herr das Male eingesetzt hat.
Zweitens, dass das Male regelmäßig wiederholt werden sollte.
Und drittens, dass es andauern soll und wird, bis der Herr kommt.
Danach brauchen wir kein Gedächtnismale mehr.
Denn dann sehen wir den Herrn.
Wir werden seine Wunden sehen in seinen Händen und seiner Seite.
Wir werden ihn direkt vor uns haben.
Und dann brauchen wir kein Gedächtnismale mehr.
Aber hier möchte der Herr doch,
dass regelmäßig unsere Zuneigungen angesprochen werden.
Und wenn es dann heißt, nur um das nochmal zusammenzufassen,
dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.
Es heißt nicht, dass der neue Bund mit uns geschlossen ist.
Der neue Bund ist überhaupt noch nicht geschlossen.
Er wird geschlossen werden und zwar mit Israel.
Aber die Grundlage ist gelegt.
Und auf dieser Grundlage kann Gott uns schon jetzt segnen
und hat Gott uns gesegnet.
Und wir werden später sehen im Hebräerbrief,
dass die Segnungen des neuen Bundes,
diese vier Segnungen, die im engeren Sinn dazugehören,
dass die auf uns heute zutreffen.
Und zwar in einem volleren Maße,
als sie je zutreffen werden auf Israel.
Ich hoffe, wir kommen noch dazu.
Wenn wir jetzt ganz kurz mal zurückblättern nach Römer 9,
finden wir eine Stelle,
wo zwar nicht der Ausdruck neuer Bund vorkommt,
aber der allgemeine Ausdruck die Bündnisse.
In Römer 9 heißt es eben fest,
also es geht ja um die Fragestellung in Römer 9.
Liebte Paulus sein Volk oder nicht?
Und was war der Vorteil seines Volkes oder der Juden?
Da zählt er diese Vorzüge auf
und er sagt unter anderem in Vers 4,
die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist,
und die Herrlichkeit und die Bündnisse
und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen
und die größte Segnung ist,
dass Christus dem Fleisch nach,
also der natürlichen Abstammung nach,
aus diesem Volk gekommen ist.
Ich lese das nochmal extra dazu,
weil manche hergehen und sagen, seht ihr,
beim Abendmahl, wie sie das nennen,
oder beim Mahl des Herrn, geht es doch um den neuen Bund.
Und das beweist doch eigentlich, so sagen sie,
dass der neue Bund doch mit der Versammlung geschlossen worden ist.
Und dann geht man nach Römer 9
und man findet diesen Vers, wo Paulus sagt,
was sind die Vorzüge der Juden?
Und einer der Vorzüge ist,
dass ihnen die Bündnisse gehören.
Ich sage kein Wort davon,
dass die Bündnisse der Kirche gehören.
Die gehören nämlich nicht der Kirche.
Das ist nur so als kleinen zusätzlichen Beweis nochmal.
Die Bündnisse gehören zum irdischen Volk,
dem Volk Israel.
Entschuldigt, dass wir etwas schnell da durchgehen müssen heute Abend,
aber der neue Bund nimmt vielleicht mehr Raum ein
im Neuen Testament, als wir manchmal bedenken.
Und da gibt es ein wunderschönes Kapitel
im zweiten Korintherbrief,
das von diesem neuen Bund spricht.
Bei den ersten vier Stellen, die wir gelesen haben,
Matthäus, Markus, Lukas und erste Korinther,
könnte man sagen, es geht um das Blut des neuen Bundes.
Im zweiten Korinther 3
kommen wir zu einem anderen Thema,
und zwar der Dienst des neuen Bundes.
Zweite Korinther 3, Vers 5.
Nicht, dass wir von uns selbst aus tüchtig sind,
etwas zu denken, als aus uns selbst,
sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott,
der uns auch tüchtig gemacht hat,
und jetzt kommt's,
zu Dienern des neuen Bundes.
Nicht des Buchstabens, sondern des Geistes,
denn der Buchstabe tötet,
der Geist aber macht lebendig.
Wenn aber der Dienst des Todes
mit Buchstaben in Steine eingegraben,
in Herrlichkeit begann,
sodass die Söhne Israels das Angesicht Moses
nicht unverwandt anschauen konnten,
wegen der Herrlichkeit seines Angesichts,
die weggetan werden sollte,
wie wird nicht viel mehr der Dienst des Geistes
in Herrlichkeit bestehen?
Denn wenn der Dienst der Verdammnis
Herrlichkeit hat,
so ist noch viel mehr der Dienst der Gerechtigkeit
überströmend in Herrlichkeit.
Vers 11.
Denn wenn das, was weggetan werden sollte,
mit Herrlichkeit eingeführt wurde,
wie viel mehr wird das Bleibende
in Herrlichkeit bestehen?
Da wir nun eine solche Hoffnung haben,
so gebrauchen wir große Freimütigkeit
und nicht wie Mose,
der eine Decke über sein Angesicht legte,
damit die Söhne Israels
nicht das Ende dessen anschauen sollten,
was weggetan werden sollte.
Dann erklärt er, dass ihr Sinn bis heute verblendet ist.
Und im Gegensatz dazu heißt es in Vers 18
Wir aber, wir alle aber,
mit aufgedecktem Angesicht
die Herrlichkeit des Herrn anschauend,
werden verwandelt, nach demselben Bild,
von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
als durch den Herrn den Geist.
Das hat eben angedeutet,
dass es Leute gibt, die sagen,
da der neue Bund erwähnt wird,
bei der Einsetzung des Mahles des Herrn
bezieht sich der neue Bund auf uns.
Wir haben versucht zu zeigen,
dass das nicht stimmt.
Und dann gehen diese Leute weiter
zu 2. Korinther 3
und sagen, seht ihr,
Paulus spricht von sich selber
und was sagt er?
In Vers 6,
der uns tüchtig gemacht hat,
also uns, die Apostel,
tüchtig gemacht hat,
zu Dienern des neuen Bundes.
Ja, sagen sie,
da muss der neue Bund doch schon bestehen.
Paulus war doch schon ein Diener des neuen Bundes.
Und Paulus gehörte doch zur Kirche.
Also muss der neue Bund doch was mit der Kirche zu tun haben.
Ja, was würden wir den Leuten sagen dazu?
Oder was bedeutet der Vers für uns?
Wenn man genau hinschaut,
dann ist das Wort des,
des neuen Bundes,
ein bisschen kleiner gedruckt.
Zumindest in der neuen Ausgabe.
Ich glaube, in der alten Ausgabe
ist es dann im Kursivdruck geschrieben.
Und das heißt,
das bedeutet,
dass dieses Wort nicht dasteht im Grundtext.
Nur man kann das im Deutschen nicht sagen.
Gott hat uns tüchtig gemacht
zu Dienern des neuen Bundes.
Aber wie uns manchmal erklärt worden ist,
wenn der Artikel fehlt,
das bedeutet einfach,
dass das Charakteristische zutrifft.
Und wir haben ja schon versucht zu erklären,
was charakteristisch ist für den neuen Bund.
Für den neuen Bund ist charakteristisch,
dass der Mensch alles verloren hat,
kein Anrecht mehr hat,
dass Gott ihn segnet,
aus freier Gnade
und auf der Grundlage des Blutes Christi.
Und diesen Charakter
hatte auch der Dienst des Paulus.
Man könnte sagen,
Paulus hatte einen Dienst
und dieser Dienst hatte neuer Bund Charakter.
Ist auch kein gutes Deutsch,
aber ich glaube, wir verstehen uns.
Es war ein Dienst der Gnade.
Und der ganze Abschnitt, den wir gelesen haben,
der zeigt eigentlich,
man kann sich das vorstellen,
wie eine Tabelle mit zwei Spalten.
Und die eine Spalte,
das ist der alte Dienst,
der Dienst des Gesetzes.
Und die andere Spalte,
das ist der Dienst des Paulus,
dieser Dienst mit neuem Bund Charakter,
ein Dienst der Gnade
und ein Dienst, der etwas bewährt bei uns,
was dieser alte Dienst des Gesetzes
nie bewirken konnte.
Ich möchte jetzt ganz kurz nur versuchen,
diese Gegensätze aufzuzeigen,
zwischen dem alten und dem neuen.
Das erste, was wir lernen,
ist in Vers 6.
Sie waren tüchtig gemacht worden
zu Dienern des neuen Bundes.
Wir könnten also mal lesen,
zu Dienern mit einer Botschaft der Gnade.
Und dann sagt er,
nicht des Buchstabens,
sondern des Geistes.
Denn der Buchstabe tötet,
der Geist aber macht lebendig.
Nicht ein ganz leichter Vers,
auch manchmal aus dem Zusammenhang
gerissen worden.
Und dann gibt es Gläubige,
wenn man zu denen hingeht und sagt,
aber hier ist doch eine Bibelstelle,
da steht es doch klar schwarz auf weiß,
so und so,
dann sagen die, ja, der Buchstabe tötet.
Man muss das mehr so nach dem Geist sehen.
Und der Geist hat mir eben gerade
was ganz anderes gezeigt.
Die Schriftstelle hier sagt,
der Buchstabe tötet.
Die Schriftstelle sagt nicht,
wir haben das Recht,
den Buchstaben zu töten.
Was die Schriftstelle meint mit dem Buchstaben,
ist ganz klar das Gesetz.
Und das Gesetz kann nicht geben,
das Gesetz kann auch nicht vergeben,
das Gesetz kann nur fordern.
Das kann sagen, du sollst, du sollst, du sollst,
und du sollst nicht.
Und da der Mensch diese Forderung nicht einhält,
kann das Gesetz, kann der Buchstabe
letzten Endes nur töten.
Aber der Geist, der Geist Gottes,
zeigt uns das Alte Testament
von Hinweis auf Christus.
Und es ist die Botschaft von Christus,
die lebendig macht.
Wenn wir jetzt weiter vergleichen,
man sieht, dass da ein Klammersatz anfängt in Vers 7,
geht bis Vers 16.
Und dieser ganze Einschub
zeichnet eigentlich diese Tabelle, ja,
die beiden Arten des Dienstes.
Und der erste Dienst,
der heißt in Vers 7,
der Dienst des Todes.
Und genau das war das Gesetz.
Man hatte das Gesetz gebrochen,
bevor man es in der Hand hatte.
Und Gott sagte dann zu Mose,
ich will das ganze Volk austilgen,
und stattdessen werde ich dich
zu einer großen Nation machen.
Und Mose spricht dann dieses beeindruckende Gebet,
wo er Gott bittet, das doch nicht zu tun.
Er sagt, er geht so weit und sagt,
lösch mich doch lieber aus, aus deinem Buch.
Aber man sieht, dass,
weil der Mensch so schwach ist,
dass das Einzige, was das Gesetz bringen konnte,
der Tod war.
Nicht, weil das Gesetz schlecht war,
sondern weil der Mensch schlecht war.
Und deshalb heißt es auch,
der Dienst des Todes mit Buchstaben in Steine eingegraben.
Das beweist wieder,
dass der Buchstabe vom Gesetz spricht.
Es geht ja klar hier um die Gesetzestafeln.
Und der Zusammenhang zeigt uns daher,
was mit den Buchstaben gemeint ist.
Und dann heißt es,
wenn aber dieser Dienst des Todes
in Herrlichkeit begann,
Mose war ja auf den Berg gestiegen.
Mose war 40 Tage in der Gegenwart Gottes gewesen.
Und als er dann vom Berg herabkam,
da strahlte sein Angesicht.
Und das beweist eigentlich,
dass der Ursprung sogar des Gesetzes
eigentlich Herrlichkeit ist.
Und das war den Juden klar,
dass das Gesetz gegeben worden war
in Verbindung mit dieser Herrlichkeit auf dem Berg.
Und es war so stark der Fall,
es heißt hier in Vers 7,
sodass die Söhne Israels das Angesicht Moses
nicht unverwandt anschauen konnten,
wegen der Herrlichkeit seines Angesichtes.
Und dann heißt es,
die weggetan werden sollte.
Das war keine Sache von Dauer.
Diese Herrlichkeit,
das war, wir würden heute sagen,
eine kurzfristige Herrlichkeit.
Gerade mal während der Zeit der Gesetzgebung,
oben, 40 Tage,
da wirkte diese Herrlichkeit
und strahlte eben dann zurück
vom Angesicht Moses.
Aber es war vergänglich.
Wie wird nicht viel mehr
der Dienst des Geistes
in Herrlichkeit bestehen?
Erster Gegensatz,
Dienst des Todes,
Dienst des Geistes.
Der Geist Gottes wirkt in unseren Herzen,
stellt uns Christus vor
und wirkt dadurch in unserem Leben.
Aber zweiter Gegensatz,
der Dienst des Geistes
wird in Herrlichkeit bestehen.
Die Herrlichkeit beim Gesetz war kurzfristig
und wir werden sehen,
wenn wir weiter durch das Kapitel gehen,
dass der Dienst des Geistes
in Herrlichkeit besteht.
Dass er eigentlich dazu führt,
dass wir immer mehr sehen
von den Herrlichkeiten der Person des Herrn
und dass das so weit geht,
dass das uns selbst
nachher verwandelt und beeinflusst.
Jetzt kommt ein interessanter Gegensatz
in Vers 9.
Denn wenn der Dienst der Verdammnis
Herrlichkeit hat,
so ist noch vielmehr
der Dienst der Gerechtigkeit
überströmend in Herrlichkeit.
Ich möchte jetzt erstmal kurz sagen
über diese beiden Namen.
Dienst des Gesetzes war ja erst genannt worden,
Dienst des Todes.
Jetzt heißt er sogar Dienst der Verdammnis.
Das ist in der Tat das Einzige,
was das Gesetz tun kann.
Es ist erstaunlich,
dass viele Gläubige heute
so gerne nach dem Gesetz leben wollen.
Ich verstehe das nicht.
Ein Bruder hat mal geschrieben,
manche Leute benutzen das Gesetz
wie eine Feder,
die man sich an den Hut steckt.
Wie man zur Zeit holt,
hat man sich noch Feder an den Hut gesteckt.
So als Verzierung,
als eine Verschönerung.
Und dabei ist der Charakter des Gesetzes eigentlich,
dass es nur den Tod bringen konnte
und wie es hier heißt, Verdammnis.
Aber dann heißt es,
wenn dieser Dienst schon in Herrlichkeit begann,
nämlich oben auf dem Berg,
so ist noch vielmehr der Dienst der Gerechtigkeit
überströmend in Herrlichkeit.
Das ist ja ein merkwürdiger Name, oder?
Dienst der Gerechtigkeit.
Ich dachte, wir hatten immer gesagt,
dieser Dienst des neuen Bundes
ist doch ein Dienst der Gnade.
Warum heißt der denn jetzt plötzlich
Dienst der Gerechtigkeit?
Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Wir müssen verstehen,
dass das Evangelium,
dass dieser Dienst der Gnade,
dieser Neubunddienst,
dass der uns etwas gibt vor Gott.
Und zwar eine Gerechtigkeit,
die Bestand hat.
Nicht eine Gerechtigkeit wie die Feigenblätter
von Adam und Eva,
die sie sich zurechtgemacht hatten
und dann waren sie selber nicht zufrieden damit.
Sie wussten, dass es keinen Bestand hatte vor Gott.
Diese Do-it-yourself-Gerechtigkeit,
wie sagt man das im Deutschen?
Heimwerker, selbstgemachte Gerechtigkeit.
Genauso ist das bei der Werksgerechtigkeit.
Aber was das Evangelium tut,
was dieser neue Dienst tut,
ist, dass er uns eine Gerechtigkeit gibt
auf der Basis des Werkes des Herrn Jesus.
Und das bewirkt jetzt einen gewaltigen Unterschied.
Wir werden sehen,
warum dieser Dienst der Gerechtigkeit
überströmend ist in Herrlichkeit.
Der Dienst der Verdammnis
war nicht überströmend in Herrlichkeit.
Er hatte zwar angefangen in Herrlichkeit,
dann gab es einen kleinen Abglanz
aus dem Angesicht von Mose
und dann musste die Decke drauf,
weil ihn niemand sehen konnte oder durfte.
Da war kein Überströmen von dieser Herrlichkeit.
Aber es heißt in Vers 11,
wenn das, was weggenommen werden sollte,
nämlich dieser erste alte Dienst der Verdammnis,
mit Herrlichkeit eingeführt wurde,
wie viel mehr wird das Bleibende dieser neue Dienst
in Herrlichkeit bestehen?
Und dann erklärt Paulus
in Anspielung auf 2. Mose 34,
dass jedes Mal, wenn Mose aus der Gegenwart Gottes kam,
dass er dann wieder diese Decke
auf sein Angesicht legen musste.
Und er wendet dann diesen Gedanken der Decke an
auf verschiedene Arten und Weise.
Er sagt einmal, die Decke war auf dem Angesicht von Mose
und dann sagt er, die Decke war auf dem Volk
und liegt heute noch auf dem Volk.
In Vers 14, ihr Sinn ist verhärtet worden
bis auf den heutigen Tag beim Lesen des Alten Bundes
und dieselbe Decke ist unaufgedeckt,
die in Christus weggetan wird.
Und dann heißt es im nächsten Vers 15,
die Decke liegt auf ihrem Herzen
und erst wenn sie umkehren, wird diese Decke weggenommen.
Und dann kommt der Gegensatz in Vers 18,
auf den alles hinarbeitet,
wir alle aber mit aufgedecktem Angesicht
die Herrlichkeit des Herrn anschauen.
Das ist etwas, was das Gesetz nie zu Wege gebracht hat,
dass ein Mensch hier steht,
dass hier die Herrlichkeit Gottes ist
und dass der Mensch unverwandt
die Herrlichkeit Gottes anschauen kann.
Ihr erinnert euch noch, wie Mose gesagt hatte zu Gott,
lass mich deine Herrlichkeit sehen.
Und dann sagt Gott, stell dich da an die Felsspalte
und ich gehe vorüber und du kannst mich von hinten sehen.
Und das war nur Mose, der Privilegierte, der Bevorrechtigte,
der das erleben durfte.
Für die anderen musste er erst eine Decke auf sein Gesicht legen.
Aber was das Evangelium tut,
ist, dass Menschen wie er und ich,
dass wir hier stehen,
dass wir die Herrlichkeit Gottes vor uns haben,
dass es keine Decke gibt,
weder auf dem Angesicht Christi,
noch auf meinem Gesicht.
Das ist eine direkte Verbindung
und ich kann mir die Herrlichkeit dort anschauen.
Und die Frage ist doch, wie kann das zustande kommen?
Ich denke, die Antwort ist, was wir eben hatten,
der Dienst der Gerechtigkeit.
Gott hat mir die Gewissheit gegeben,
dass ich gerecht bin vor ihm, in Christus.
Und deshalb gibt es keinen Abstand mehr.
Deshalb gibt es keine Zwischenwand, keine Decke.
Und deshalb kann ich die Herrlichkeit des Herrn Jesus sehen,
ich kann mich damit beschäftigen
und ich kann mich darüber freuen.
Und dann heißt es, wir werden verwandelt nach demselben Bild
von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
als durch den Herrn den Geist.
Ich denke so an einen Mann,
von dem ich glaube, dass er das getan hat.
Er hieß Stephanus.
Er hat sich beschäftigt mit den Herrlichkeiten des Herrn Jesus
und er hat sich daran erinnert,
dass der Herr Jesus, als er von Sündern getötet wurde,
dass er diese Worte sprach,
Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.
Und das hat ihn verwandelt.
Und als er gesteinigt wurde,
sprach er ganz ähnliche Worte und sagte,
Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.
Er hatte sich auch damit beschäftigt,
dass der Herr Jesus gebetet hatte am Kreuz,
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Den letzten Satz konnte Stephanus nicht wiederholen,
es hätte nicht gestimmt.
Aber was er sagen konnte war,
rechne ihnen diese Sünde nicht zu.
Man merkt gewissermaßen, wie dieser Stephanus,
der sich mit dem Herrn beschäftigt hatte,
er sagt ja, ich sehe den Himmel geöffnet
und den Sohn des Menschen stehen zur Rechten Gottes.
Er schaute also, man könnte sagen,
buchstäblich auf den Herrn in der Herrlichkeit.
Und es ist beeindruckend, wie ihn das verwandelte,
dass er dem Herrn Jesus so ähnlich sah.
Und wisst ihr, so arbeitet der neue Bunddienst.
Es ist kein Dienst des Gesetzes,
du sollst, du musst, du musst
und Angst, dass du es nicht erfüllst.
Sondern es ist ein Dienst, der uns zeigt,
was der Herr getan hat,
der gesagt hat, mein Blut wurde vergossen für euch.
Dann wissen wir, wir sind gerecht vor Gott
und dann ist das Gewissen frei.
Dann können wir uns beschäftigen
mit der Herrlichkeit des Herrn Jesus.
Eine nach der anderen, ja.
Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.
Vielleicht einmal sehen wir ihn als das Haupt,
vielleicht einmal sehen wir ihn als den Hohenpriester
oder den Sachwalter
und wir entdecken immer neue Schönheiten.
Und wenn wir das tun, dann verändert sich etwas in uns.
Und das formt uns.
Und das ist das, was hier angedeutet wird.
Wir werden verwandelt.
Man kann nur sagen, dieser Vergleich
zwischen diesem alten Dienst und dem neuen Dienst,
Tod und Herrlichkeit,
Verdammnis und Gerechtigkeit,
ist wirklich wie Licht und Schatten.
Oder ich möchte sagen, wie Licht und Finsternis.
Und man kann nur dem Herrn danken,
dass wir mit dieser neuen Botschaft,
mit diesem neuen Dienst
in Verbindung gekommen sind,
durch eben dieses Evangelium der Gnade.
Ich möchte jetzt noch kurz ein paar Stellen zeigen
im Hebräerbrief,
wovon im neuen Bund die Rede ist.
Und jedes Mal kommt nochmal wieder
so eine kleine neue Nuance
oder ein kleiner neuer Aspekt heraus.
Eine kleine neue Schönheit
dieses neuen Bundes.
Kapitel 7, Vers 22.
Insofern ist Jesus auch Bürger
eines besseren Bundes geworden.
Hier steht jetzt nicht neuer Bund,
aber gemeint ist der neue Bund.
Ich glaube, es besteht schon keine Frage mehr,
warum es ein besserer Bund ist.
Nach dem Kapitel, das wir gerade hatten,
in 2. Korinther 3,
nach diesem Vergleich.
Besser ist natürlich ein Schlüsselwort
im Hebräerbrief.
Die Hebräer waren ja Juden,
die sich bekehrt hatten,
die Christen geworden waren,
aber die dann in der Versuchung standen,
zurückzugehen.
Und da steht der Schreiber ihnen so oft vor,
dass das Christentum etwas Besseres bietet.
Unter anderem hier ein besserer Bund.
Aber eigentlich geht es ja um eine Person.
Jesus ist der Bürger
eines besseren Bundes geworden.
Ein Bürger,
ich weiß nicht, ob man das noch so kennt heute,
aber die Idee ist ja eigentlich,
dass jemand zum Beispiel
vielleicht einen großen Kredit braucht
und die Bank sagt,
das können wir ihnen nicht geben.
Aber wenn sie einen Bürgen haben,
also eine Person,
die ihre Schuld zurückzahlt,
wenn sie es nicht selber tun.
Man könnte sagen, jemanden,
der eine Garantie bietet,
der diesen Kredit sichert.
Das ist ein Bürger.
Und der Jesus ist der Bürger
dieses neuen Bundes,
die Garantie.
Und es geht ja hier im Zusammenhang
mit dem Herrn Jesu.
Und der Vergleich wird gebracht
zwischen dem Herrn Jesus und Melchisedek
und auch zwischen dem Herrn Jesus
und den Priestern im aronitischen Priestertum.
Und was nur bei dem Herrn Jesus galt,
war, dass er Priester wurde
durch einen Eidschwur.
Und dieser Eidschwur bedeutet,
Gott hat geschworen,
dieses Priestertum ist unberäubar,
es wird bestehen.
Und dasselbe gilt auch für den Bund.
Jesus ist diese Garantie,
dass der Bund bestehen wird.
Kapitel 8 von Hebräer Brief
spricht dann ab Vers 7
wieder von diesem Bund.
Und er sagt,
wenn jener erste Bund untadelig wäre,
so wäre kein Raum gesucht worden
für einen zweiten.
Kurze Nebenbemerkung.
Es gibt Menschen,
Christen, Gläubige,
die lehnen die Lehre von den Haushaltungen
komplett ab.
Und die sagen alles dasselbe.
Es geht immer um Menschen und Gott.
Der Mensch sündigt
und Gott erweist Gnade.
Und in jedem Zeitalter hat man eigentlich dasselbe.
Jetzt lese ich hier Hebräer 8 Vers 7
und da ist ganz klar die Rede
von dem ersten Bund
und der war nicht untadelig
und deshalb musste ein zweiter Bund her.
Anscheinend gibt es doch Haushaltungen.
Anscheinend gab es doch eine Zeit,
wo eine gewisse Beziehung galt,
der erste Bund.
Und nicht weil Gott etwas Schlechtes gegeben hatte,
sondern weil der Mensch schlecht war,
war dieser Bund tadelig, nicht untadelig.
Er musste abgelöst werden
durch diesen zweiten.
Und dass mit dem zweiten Bund der neue Bund gemeint ist,
macht Vers 8 ganz klar.
Denn es wird der Abschnitt zitiert,
den wir gestern hatten,
Jeremia 31 Vers 31.
Tadelnd spricht er zu ihnen,
siehe Tage kommen, spricht der Herr,
da werde ich in Bezug auf das Haus Israel
und in Bezug auf das Haus Jude
einen neuen Bund
vollziehen.
Kleiner Unterschied,
es gibt es ja manchmal
im Neuen Testament, da wird ein Vers
zitiert aus dem Alten Testament
mit einer kleinen
Abwandlung.
Im Alten Testament steht, ich werde einen Bund
machen mit dem Haus Israel
und mit dem Haus Jude
und hier steht
in Bezug auf
das Haus Israel und in Bezug
auf das Haus Jude.
Und das betont eigentlich
nochmal, dass
Israel und Jude,
dass sie in dem Sinn gar keine
Vertragspartei sind,
nämlich in dem Sinn, dass sie keine Pflichten haben.
Sie haben nur Rechte,
sie haben nur Segnungen
und diese Einseitigkeit, die wird hier betont,
dadurch, dass Gott sagt, ich mache
den Bund in Bezug auf sie.
Sozusagen für sie.
Und sie brauchen nichts
dazu beitragen.
Vers 10, denn dies ist der
Bund, den ich, das heißt
wieder nicht mit übrigens, den ich
dem Haus Israel errichten werde
nach jenen Tagen, spricht der Herr.
Und jetzt möchte ich kurz eingehen auf diese
vier Segnungen, die
zitiert werden.
Die erste davon ist,
indem ich mein Gesetz in ihren
Sinn gebe, werde
ich sie auch auf ihre Herzen
schreiben.
Im alten Bund,
da war das Du sollst
geschrieben auf Steintafel.
Im neuen Bund
schreibt Gott sein Gesetz
in das Herz. Das heißt,
Israel ist sozusagen
wiedergeboren, wird wiedergeboren sein
und es wird im Herzen
den Wunsch haben, den Willen
Gottes zu tun. Und diese
Segnung trifft zweifellos
auf uns heute zu,
aber in vollerem Charakter.
Gott hat uns eine neue Natur gegeben.
Er hat uns eine
Natur gegeben, die das Gute tun will.
Und er hat uns zusätzlich
den Heiligen Geist gegeben,
der uns die Kraft gibt,
das Gute zu tun,
das die neue Natur tun
will. Zweite
Segnung, und ich werde
ihnen zum Gott, am Ende von Vers 10,
und sie
werden mir zum
Volk sein.
Wir haben darüber gesprochen, dass
das in Bezug auf Israel bedeutet,
sie sind nicht mehr Lo-Ami, sondern
Gott erkennt sie wieder an als sein Volk.
Aber wir heute,
wir gehören zum
Volk Gottes, wir gehören zur Versammlung,
zur Kirche,
und Gott ist nicht nur unser Gott in dem Sinn,
dass er eine Beziehung zu einem Volk hat,
er ist unser Vater.
Wir haben eine viel engere Beziehung.
Und wir kennen ihn als den Gott und Vater
unseres Herrn Jesus Christus.
Und sie werden
nicht an jeder seinen Mitbürger
und an jeder seinen Bruder
lehren und sagen, erkenne des Herrn,
denn alle werden mich erkennen,
vom Kleinsten bis zum Großen
unter ihnen. Wir hatten darüber
gesprochen, dass die Propheten geklagt hatten,
mein Volk wird vertilgt aus
Mangel an Erkenntnis.
Und Gott wird das ändern,
im tausendjährigen Reich,
das heißt in einem der Propheten, da wird
die Erkenntnis
soweit verbreitet sein,
wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
Jeder wird Gott kennen.
Und dennoch glaube ich, dass wir heute mehr
besitzen. Zwar nicht in dem Sinn,
dass in unserer Umgebung
überall Gotteskenntnis herrscht,
das ist bestimmt noch nicht der Fall.
Aber
in dem Sinn, dass Gott uns
seinen Geist gegeben hat, so dass
Johannes zu den Kindlein sagen
konnte, ihr wisst alles
und bedürftet nicht,
dass euch jemand lehrt.
Nämlich, dass diese falschen Lehrer kommen
und was lehren außerhalb des Neuen Testamentes.
Der Geist Gottes
führt uns ein in die
ganze Wahrheit, er zeigt uns
die Dinge des Herrn Jesus und macht
ihn uns groß.
Und dann die vierte Segnung,
denn ich werde ihnen,
denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten
gnädig sein.
Gnädig ist nicht im Sinn hier von
Mitleid oder Übersehen,
sondern im Sinn von Sühnung.
Er wird das Problem lösen
und ihrer Sünden und ihrer
Gesetzlosigkeiten werde ich nie
mehr gedenken.
Im alten Testament
findet man Gebete
von Männern, die gesündigt hatten,
wie zum Beispiel David.
Und David
bittet um Vergebung
und darum, dass die Freude seines
Heils wiederkehrt.
Aber im Neuen Testament finden wir eine Segnung,
die typisch christlich
ist und zwar das
Bewusstsein der Sündenvergebung.
Johannes schreibt
in seinem ersten Brief,
dieses schreibe ich euch, weil ihr wisst,
dass euch eure
Sünden vergeben sind.
Und eigentlich wird man nicht groß
Fortschritte machen, man wird nicht viel lernen,
wenn man nicht weiß,
dass die Sünden vergeben sind.
Aber jeder Christ sollte das wissen.
Woher weiß man das?
Manche sind da ja unsicher.
Es kommt meistens daher, dass sie
in sich selbst reingucken,
dass sie ihr Leben unter die Lupe nehmen
und sagen, bin ich denn jetzt schon ein bisschen besser geworden,
ein bisschen heiliger, jetzt streng ich mich mal richtig an.
Und dann probiere ich es nochmal
und dann geht es wieder schief
und dann wissen sie wieder nicht, ob sie gerettet sind.
Aber in mir, in meinem Herzen
und in meinem Leben
werde ich nie
die Gewissheit finden,
dass ich gerettet bin und die Sünden vergeben sind.
Die Gewissheit finde ich nur hier.
Manche haben die gefunden in Römer 8,
Vers 1, manche haben die gefunden
im ersten Johannesbrief,
Kapitel 1, Vers 9, wenn wir unsere Sünden
bekennen. Ich weiß nicht, wo ihr die gefunden habt,
aber ich hoffe, dass jeder hier
einen Vers gefunden hat,
der diese Gewissheit gibt,
die wir heute haben dürfen als Christen.
Interessanter Vers nochmal,
in Vers 13,
in dem er sagt, einen neuen
hat er den ersten alt gemacht.
Was aber alt wird und veraltet,
ist dem Verschwinden
nah. Ich weiß nicht,
ob wir da schon drauf eingegangen sind, zu Recht.
Ich habe nur ganz kurz, dass der neue Bund
eben neuer Bund heißt. Und dass dadurch
der alte Bund alt wird.
Wenn er von eurem neuen Auto
spricht, das heißt meistens,
dass ihr das alte abgegeben habt.
Und so ähnlich war das hier mit dem neuen Bund.
Dadurch wird der erste Bund
alt.
Es gibt interessanterweise
im Neuen Testament zwei Wörter
für neu.
Das eine kennen wir
heute übrigens in unserem Sprachgebrauch, Neo.
So wie, wenn es irgendeine
Bewegung gibt, eine politische Bewegung,
und die taucht später nochmal auf,
also eine Neuerscheinung,
derselben Sache, die es früher gab, dann sagt man,
das ist Neo, was auch immer.
Es gibt aber ein anderes Wort
für neu. Das bedeutet,
neu in dem Sinne, dass es noch nie vorher
da war. Zum Beispiel,
und ich sah einen neuen Himmel und eine
neue Erde. Und das ist das Wort für
neuer Bund. Gott hat etwas vollkommen
Neues geschaffen.
Es beruht nicht mehr auf der Verantwortung des Menschen.
Es beruht auf
seiner Liebe und auf seiner
Gnade.
Ich verspreche, dass ich mich jetzt wirklich beeile.
Wir sind fast durch. Kapitel 9,
Vers 15. Darum
ist er, der Jesus,
Mittler eines
neuen Bundes, damit da der
Tod stattgefunden hat,
zur Erlösung von den
Übertretungen unter dem ersten Bund,
die Berufenden die Verheißung
des ewigen Erbes empfingen.
Und dann kommt ein interessanter Klammersatz,
der vom Testament spricht. Denn wo ein
Testament ist, da muss
notwendiger Tod eintreten,
Tod dessen eintreten, der das Testament
gemacht hat. Sonst ist das Testament
nicht gültig. Man fragt sich jetzt, was die beiden
Dinge miteinander zu tun haben.
Aber vielleicht habt ihr dieselbe Anmerkung in eurer
Bibel wie ich. Da steht,
dass im griechischen
Testament und Bund dasselbe
Wort ist. Und es beeindruckt mich, wie
der Heilige Geist das jetzt ausnutzt.
Dass dieses Wort einmal
Bund bedeuten kann und einmal
Testament. Aber er benutzt das,
um uns klar zu machen,
dass ein weiterer wichtiger Punkt
des neuen Bundes zu tun hat
mit dem Tod. Und dann
macht er gewissermaßen ein Wortspiel
und sagt ja, ihr wisst ja alle, wie das ist bei einem
Testament, in Klammern Bund,
ein Testament gilt
erst, wenn der, der
das Testament gemacht hat,
verstorben ist. Vorher tritt es nicht in Kraft.
Das betont nochmal für uns,
dass Gott sein Volk und auch uns
nur segnen kann auf dieser
einen Grundlage, auf der Grundlage
des Todes des
Herrn Jesus. Vers 15, 2.
Reihe, da der Tod
stattgefunden hat. Übrigens,
wenn es hier heißt, zur Erlösung von den
Übertretungen unter dem 1. Bund,
dann darf man
nicht lesen,
Erlösung unter dem 1. Bund.
Man kann sich gedanklich eine Klammer machen
um den Satzteil
Übertretungen unter dem
1. Bund. Unter dem
1. Bund gab es keine Erlösung.
Das will ich sagen. Unter dem 1. Bund
gab es Übertretungen.
Aber was eingetreten ist, ist der Tod.
Nämlich des Herrn Jesus.
Und dieser Tod bringt
Erlösung von diesen
Übertretungen.
Wir haben also jetzt den Bürgen
gehabt, des besseren Bundes.
Wir haben den
1. und 2. Bund gesehen.
Den neuen und alten Bund. Und hier haben
wir gesehen den Tod als
Grundlage des neuen Bundes.
Ich möchte ganz kurz noch eingehen
auf Vers 18
bis 20 in
Hebräer 9. Daher ist
auch der 1. Bund nicht ohne Blut
eingeweiht worden.
Denn als jedes Gebot
nach dem Gesetz von Mose
zu dem ganzen Volk geredet
worden war, nahm er das Blut
der Kälber und der
Böcke mit Wasser
und Scharlach roter Wolle und
Usopp und besprengte
sowohl das Buch selbst
als auch das ganze Volk.
Und er sprach, dies ist das Blut des Bundes,
den Gott für euch
geboten hat.
Der Schreiber zeigt hier,
dass der Tod
nicht nur die Grundlage war für den 2.
Bund, sondern auch die Grundlage
für den 1. Bund.
Auch beim 1. Bund war Blut
geflossen. Aber
was wurde gemacht mit dem
Blut bei dem 1. Bund?
Mose nahm das Blut
und wir lesen hier, er spritzte es
auf das Volk
und auf das Buch des Bundes.
Und was bedeutete
das? Das bedeutete,
ihr müsst diesen Bund halten
und zwar unter absoluter
Todesstrafe.
Das Blut bedeutet,
auf das Brechen des Bundes
steht der Tod.
Ich glaube, das spricht
nochmal zu uns in Bezug auf
diesen Ausdruck, das Blut
des neuen Bundes.
Der Jesus sagt, das Blut des neuen Bundes
ist geflossen
zur Vergebung.
Das Blut des 1. Bundes war
geflossen, um die Todesstrafe
anzuzeigen.
Noch ganz kurz, ein weiterer Aspekt
in Kapitel 10, Vers 16.
Dies ist der Bund,
den ich Ihnen errichten werde,
nach jenen Tagen spricht
der Herr.
Und dann zitiert er diese
Sechnung der Sündenvergebung
und sagt in Vers 18, wo aber eine
Vergebung ist,
da ist nicht mehr ein Opfer
für die Sünde.
Es geht ja in diesem Kapitel 10
um die Vollkommenheit des Opfers
des Herrn Jesus. Und einer der
Beweise dafür, dass
ein Opfer vollkommen war,
ist, dass vollkommene
Vergebung angeboten werden konnte.
Das heißt also, in Kapitel 9
haben wir den neuen
Bund in Verbindung mit dem Tod
und in Kapitel 10
den neuen Bund in Verbindung
mit dem Opfer. Und Kapitel 10
sagt gewissermaßen,
wenn das Geschenk, wenn der Segen,
wenn das, was
der neue Bund bringt, so groß ist
und so vollkommen, es beweist nur eins.
Und zwar wie vollkommen
das Opfer des Herrn Jesus
war am Kreuz.
Jetzt kommen noch zwei Verse, dann
verspreche ich aufzuhören.
Kapitel 12, Vers 24.
Ich denke, jeder hat schon mal den Abschnitt gelesen,
18 bis 24, wo es heißt,
ihr seid nicht gekommen. Und dann kommt
eine ganze Liste von Dingen, die fängt an mit Sinai.
Und dann heißt es,
aber ihr seid gekommen
zu dem Berg Zion, dem Ort
der Gnade. Und dann heißt es
in Vers 24, und ihr seid gekommen
zu Jesus, dem Mittler
eines neuen Bundes
und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet
als Abel. Interessanterweise
steht hier nicht, ihr seid
gekommen zu dem neuen Bund.
Das wäre schon wunderbar, oder?
Wenn man wählen könnte
zwischen dem alten Bund und dem neuen,
hätte, glaube ich, keiner mehr Probleme jetzt.
Aber es steht hier nicht, ihr seid gekommen
zu dem neuen Bund.
Es steht hier, ihr seid gekommen zu dem Mittler
des neuen Bundes. Ich möchte es mal
vergleichen mit einem
wohlwollenden Herrscher,
der unglaublich reich ist
und der das Beste will
für alle seiner Bürger
und der einfach frei austeilt
nach dem, was sie brauchen. Aber dann gibt es
einen Unterschied, ob man sagt, ich komme
in dessen Land, in dessen Herrschaftsbereich
und ich bekomme diese Segnungen
oder ob jemand sagen würde, ich komme
direkt zu dem Herrscher.
Ich kenne ihn persönlich. Den, der all diesen
Wohlstand und all diese Geschenke
bringt. Und das wird hier gesagt von
den Christen. Sie sind gekommen
nicht zu dem Bund, sondern zu
der Person. Zu dem Mittler
des neuen Bundes.
Ich möchte schließen mit der
letzten Stelle, wo der
Bund, zwar nicht neuer Bund heißt,
aber sicher gemeint ist,
in Kapitel 13, Vers 20.
Der Gott des Friedens
aber, der aus den Toten
wiederbrachte unseren Herrn Jesus
den großen Herden der Schafe
in dem Blut des ewigen
Bundes.
Vollende euch.
Der Jesus ist in den
Tod gegangen, das haben wir gesehen.
Der neue Bund beruht auf dem Tod
und auf dem Opfer. Aber jetzt
hier in dem letzten Vers, wo dieser Bund vorkommt,
der Gott des Friedens hat ihn wiedergebracht.
Aus den Toten.
Und es steht auch dabei, wie
oder in welcher Kraft,
nämlich in, oder die Anmerkung sagt,
in der Kraft des Blutes
des ewigen Bundes.
Das Blut des Herrn Jesus war geflossen.
Gott hat es gesehen, dass er
sein Leben gegeben hat.
Und Gott war vollkommen
zufriedengestellt mit diesem Werk.
Das ist manchmal als Frage gestellt.
Wenn uns jemand fragen würde,
woher wisst ihr das eigentlich?
Ihr sagt immer, ihr glaubt an diesen Jesus,
der ist gestorben, und deshalb kommt ihr in den Himmel
und Gott vergibt euch. Woher wisst ihr das eigentlich?
Dass das reichte für Gott.
Oder ist das daher,
weil Gott diesen Jesus,
meinen Herrn, nicht im Grab
gelassen hat.
Er hat ihn genommen, aus den
Toten, und damit hat er
gezeigt, dass
dieses Blut, das geflossen ist,
dass das ausreichte.
Dann hat er ihn aus dem tiefsten Platz weggenommen
und hat ihm den höchsten Ehrenplatz gegeben.
Wenn ein Angeklagter
in einem Gerichtssaal
gerufen würde, dass er von der Anklagebank
wegkommt, und der Richter würde
ihm sagen, kommen Sie mal hier hoch,
setzen Sie sich mal neben mich her.
Ich glaube, da wäre allen klar
im Saal, was das zu bedeuten hat.
Dass er nicht mehr der Angeklagte
ist, sondern dass er jetzt
den Ehrenplatz hat neben dem Richter.
Und das hat Gott getan
mit dem Herrn Jesus, weil sein Opfer
vollkommen war.
Und es wird wieder genannt, das Blut
des ewigen Bundes. Wir hatten gestern
gesehen, dass Gott sagte
durch Jeremia, wenn
ihr meinen Bund brechen wollt, wisst ihr, was
ihr machen müsst? Ihr müsst die Sonne
runterholen und den Mond und die
Sterne. Dann hört mein Bund auf.
Also praktisch nie.
Und deshalb heißt der Bund hier noch einmal
ein ewiger Bund,
eben auf der Grundlage
dieses Blutes.
Und in
Vers 21, den möchte ich nur
vorlesen,
weil ich denke, er zeigt etwas,
was diese Botschaft,
dieser Dienst des neuen Bundes,
die Person
der Bürger und Mittler des neuen
Bundes und das Blut des
neuen Bundes, was das jetzt zustande
bringt in unserem Leben.
Dieser Gott des Friedens also, Vers
21, vollende euch
in jedem guten Werk.
Nicht durch du sollst,
sondern
es heißt, damit ihr seinen
Willen tut, in euch
das bewirkend, was
vor ihm wohlgefällig ist.
Wir wissen, Gott hat seinen Sohn
gegeben, der Jesus hat alles gegeben,
sein Blut. Und jetzt haben wir
noch einen Wunsch, jetzt wollen wir
nicht das Gesetz halten, wir
wollen ihm gefallen. Das bewirkend,
was vor ihm wohlgefällig ist,
durch Jesus Christus.
Und der letzte Satz
ist dann eigentlich ein Lobpreis
auf diesen Mittler, diesen Bürger
des neuen Bundes, dessen Blut
geflossen ist, dem die
Herrlichkeit sei von
Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. …