Prediger 3
ID
mv038
Langue
DE
Durée totale
00:57:31
Nombre
1
Références bibliques
Prediger 3
Description
Eine Auslegung von Prediger 3.
Transcription automatique:
…
Wir wollen heute Abend etwas lesen aus dem Buch des Predigers, aus Kapitel 3.
Der Prediger, Kapitel 3, Abvers 1.
Alles hat seine bestimmte Zeit und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.
Geboren werden hat seine Zeit und sterben hat seine Zeit.
Pflanzen hat seine Zeit und Ausreißen des Gepflanzten hat seine Zeit.
Töten hat seine Zeit und heilen hat seine Zeit.
Abbrechen hat seine Zeit und bauen hat seine Zeit.
Weinen hat seine Zeit und lachen hat seine Zeit.
Klagen hat seine Zeit und tanzen hat seine Zeit.
Steine werfen hat seine Zeit und Steine sammeln hat seine Zeit.
Umarmen hat seine Zeit und vom Umarmen fernbleiben hat seine Zeit.
Suchen hat seine Zeit und verlieren hat seine Zeit.
Aufbewahren hat seine Zeit und Fortwerfen hat seine Zeit.
Zeit. Zerreißen hat seine Zeit und Nähen hat seine Zeit. Schweigen hat seine Zeit und Reden hat seine
Zeit. Lieben hat seine Zeit und Hassen hat seine Zeit. Krieg hat seine Zeit und Frieden hat seine
Zeit. Soweit das Wort Gottes heute Abend. Liebe Geschwister, wir haben eben ein Lied gesungen,
darüber, dass Gott uns sein Wort gegeben hat und dass dieses Wort dazu da ist, uns auf unserem
Glaubensweg zu stärken, zu nähren, uns das zu geben, was wir nötig haben. Der Apostel Paulus
hat einmal gesagt, alles, was zuvor, also im Alten Testament, geschrieben ist, ist zu unserer,
der Christen, die heute leben, Belehrung geschrieben. Und an einer anderen Stelle,
wo er über die Geschichte Israels spricht, sagt er, dies ist jenen widerfahren als Vorbild für uns,
als eine Belehrung für uns heute. Alles, was wir im Alten Testament finden, hat eine Botschaft auch
für uns. Manches ist leicht zu verstehen, manches auch etwas schwieriger, aber selbst, wenn ich das
mal so ausdrücken darf, ein so seltsames Buch wie der Prediger hat auch für uns eine Botschaft.
Wir müssen zuerst einmal verstehen, was das Besondere dieses Buches in der Bibel ist,
das schon einen besonderen Platz einnimmt. Verstehen, worum es hier geht, um dann im
Lichte des Neuen Testamentes Anwendungen für uns machen zu können. Wir müssen immer zuerst
die Schrift auslegen, was sie denn meint, um dann Anwendungen daraus machen zu können.
Salomo hat dieses Buch geschrieben. Vielleicht fragst du jetzt, woher ich das weiß, denn ich
muss ja zugeben, dass der Name Salomos in diesem Buch überhaupt nicht vorkommt. Aber wir haben in
diesem Buch einige Indizien, die deutlich machen, dass dieses Buch von Salomo und von niemandem
anders geschrieben wurde. Zuerst einmal heißt es in Vers 1, Worte des Predigers des Sohnes
Dafids des Königs in Jerusalem. Vers 12, ich der Prediger war König über Israel in Jerusalem. Und
es gab nur einen Sohn Dafids, der König über Israel in Jerusalem war. Selbst wenn man berücksichtigt
will, dass Sohn Dafids nicht immer in der Bibel den direkten Sohn meint, sondern auch eine
Verwandtschaftsbeziehung aufzeigt, so hat es unter Rehabiam eine Trennung gegeben und danach regierte
kein König mehr über das ganze Volk Israel in Jerusalem. Außerdem lesen wir im Kapitel 1, Vers 16,
ich habe Weisheit vergrößert und vermehrt über alles hinaus, alle hinaus, die vor mir über
Jerusalem waren und mein Herz hat Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen. Und wer war
dieser Mann, der mehr Weisheit besessen hätte, als alle vor ihm, wenn nicht der König Salomo.
Außerdem spricht dieses Buch davon, dass er einer der reichsten Männer war. Es spricht davon, dass
er viele Frauen hatte und es spricht davon, in Kapitel 12, Vers 9 sagt er das, am Ende, ich
verfasste viele Sprüche. All das deutet auf diesen Mann hin, Salomo, der dieses Buch geschrieben hat.
Salomo hat drei Bücher geschrieben in der Bibel, die Sprüche, den Prediger und das Hohelied und
man hat sie schon verglichen mit der Stiftshütte und ihren drei Teilen, dem Vorhof, dem Heiligtum
und dem Allerheiligsten. Der Prediger ist der Vorhof, das Bild der Schöpfung. Wir kommen da
gleich drauf. Die Sprüche, da sind wir dann im Heiligtum, da sehen wir dann die Sichtweise Gottes
und im Hohelied sind wir im Allerheiligsten, da haben wir die innige Verbindung der Braut mit dem
Bräutigam. Zum Verständnis des Predigers ist es notwendig, dass wir begreifen, wie
Salomo hier redet. Und wie man schon manches Mal gesagt hat, der Schlüssel hängt neben der Tür,
das heißt, der Schlüssel, der uns die Tür öffnet zum Verständnis, ist ganz am Anfang dieses Buches,
da müssen wir nicht lange warten. Und da steht in Vers 3, am Ende, der Ausdruck unter der Sonne.
29 Mal kommt dieser Ausdruck im Prediger vor und er beschreibt die Sichtweise, die Salomo hier hat.
Er beobachtet das menschliche Leben aus der Sicht des natürlichen Menschen,
zieht seine Schlussfolgerungen daraus, ohne dass er Offenbarungen Gottes über das hat,
was eben nicht zu sehen ist. Das müssen wir verstehen, sonst kommen wir mit dem Prediger
nicht klar. Da stehen nämlich Sätze drin, die sind durchaus nicht die Wahrheit Gottes. Da sagt
er nämlich, das Los des Menschen und des Tieres ist dasselbe. Sie sterben und ihre Seele gezäunt.
So sieht das aus für den Menschen. Da stirbt ein Mensch, da stirbt ein Tier und das war's dann.
Wir wissen, das ist nicht so. Wir wissen, dass der Mensch eine lebendige Seele hat und dass es
nach dem Tode weitergeht, anders als beim Tier. Aber das sieht der natürliche Mensch nicht. Er
sieht nur gewisse Erscheinungsformen, die er dann vergleicht. Und das Ergebnis dieses Buches ist,
immer wieder zu finden, dieser Refrain sozusagen, der auch in Vers 2 schon steht, Eitelkeit der
Eitelkeiten, spricht der Prediger, alles ist Eitelkeit, vergänglich, ein Haschen nach Wind.
Oder anders ausgedrückt, das Leben ist sinnlos. Salomo hat sich in diesem Buch auf die Suche
gemacht nach dem Sinn des Lebens, wie es der natürliche Mensch tun kann. Und Salomo war
dazu geeignet. Er konnte aufgrund seiner persönlichen Umstände alles ausprobieren, was
dem Menschen geboten wird. Und immer wieder kommt er zu diesem selben Ergebnis, es ist alles Eitelkeit
und ein Haschen nach Wind. Er hat das Vergnügen ausprobiert, er hat gefeiert, ohne sich irgendetwas
nicht zu gönnen. Er hatte Geld genug. Und dann sagt er, und doch ist es alles Eitelkeit und ein
Haschen nach Wind. Am Ende blieb nichts übrig. Er hat ein grandioses Bauprogramm gestartet. Er
baute Schlösser und Parks mit Teichen und allem, was man haben wollte. Und wenn er darin spazieren
ging, irgendwann kam ihm der Gedanke, ist das wirklich alles, was das menschliche Leben zu
bieten hat? Das kann doch die menschliche Seele auch nicht befriedigen. Nun, er hat es nicht nur
mit ausgelassenen Feiern versucht, er hat es auch mit Weisheit versucht, auf der intellektuellen
Ebene. Es gibt ja Menschen, die vielleicht sagen, ja, also diese ganzen ausgelassenen
Geschichten der Welt, das ist nicht mein Thema. Ich erforsche irgendetwas. Aber am Ende,
was kommt dabei raus? Wenn es um den Sinn des Lebens geht, dann steht der Herr Professor
vielleicht am Ende seines Lebens vor seinem Bücherschrank, wo sein 14-bändiges Werk über
die Vermehrung des Maikäfers auf dem Malediven steht, und dann fragt er sich, wen interessiert
das, wenn ich mal nicht mehr lebe? Wer wird das überhaupt jemals noch beschäftigen? Warum habe
ich mein ganzes Leben mit diesen Dingen verbracht? Und das war jetzt alles Eitelkeit und ein Haschen
nach Wind. Ja, Salomo hat auch das ausprobiert, wo auch heute manche Menschen glauben, das Glück
des Lebens zu finden, die Sexualität. Er hatte 1000 Frauen, sagt uns die Bibel, und doch, muss er
sagen, es ist letztlich alles sinnlos, es ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Ab und zu
in diesem Buch leuchtet dann durch, dass es einen Gott gibt, dass man diesen Gott fürchten muss,
und dass man sich da einmal verantworten muss. Aber die wirkliche Antwort, die wir aus dem Neuen
Testament kennen, die gibt dieses Buch nicht, sodass es im Ganzen gesehen ein melancholisches,
ein depressives Buch ist, das immer wieder nur diese Botschaft hat, es ist alles Eitel und ein
Haschen nach Wind. Und doch hat Gott, wenn wir das jetzt im Lichte des Neuen Testamentes betrachten,
dieses Buch hat Abschnitte, das werden wir heute Abend sehen, die uns mehr zu sagen haben, als
Salomo in erster Linie gesehen hat. In Kapitel 3, der Abschnitt, den wir gelesen haben, spricht
Salomo davon, dass der Mensch die Zeiten in seinem Leben nicht in der Hand hat. Es gibt Zeiten,
bestimmte Zeiten im Leben, da verfügt er nicht drüber, die geschehen, und dann nennt er 14
Begriffe, Begriffspaare, die sich widersprechen. Das eine ist immer das Gegenteil von dem anderen,
und 14 minus 14 ist 0. Da kommt er wieder zu dem Ergebnis, ist es nicht alles sinnlos? Geboren
werden und sterben, aufbauen und abreißen, pflanzen und ausreißen, was kommt dabei raus? Aber wir
werden sehen, dass das noch eine tiefere Bedeutung hat für uns. Alles hat seine bestimmte Zeit. Die
Sprachen der Bibel haben eine besondere Vorstellung von Zeit gehabt. Die Griechen, im Neuen Testament,
in der griechischen Sprache gibt es zwei verschiedene Worte für Zeit. Das eine Wort,
chronos, da kommt unser Wort Chronologie her, bedeutet Zeit, die abläuft. Wie wir das in einem
Lied singen, es eilt die Zeit, die Stunden fliehen, und niemand hält sie auf. Zeit vergeht. In dieser
Hinsicht haben wir alle dieselbe Zeit, 24 Stunden am Tag, und die vergehen, und wir müssen uns
fragen, was haben wir gemacht damit. Aber dann gibt es noch ein anderes Wort im Griechischen,
kairos, das heißt Zeit als Gelegenheit. In manchen Stellen der deutschen Übersetzung hat man das auch
so übersetzt, die gelegene Zeit. Das ist eigentlich nur ein Wort im Griechischen. Die gelegene Zeit,
und hier heißt es auch, es gibt eine bestimmte Zeit. Zeit ist eben immer in unserem Leben auch
eine Phase mit Gelegenheiten für bestimmte Dinge. Bestimmte Zeit, die Gott bestimmt. In der Fülle
der Zeit sandte Gott seinen Sohn, und er ist zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben, zu der Zeit,
die Gott bestimmt hatte. Und er spricht auch davon von dem guten, treuen Knecht, der dem Gesinde die
Speise gibt zur rechten Zeit, zu dem Zeitpunkt, den Gott bestimmt, das rechte Wort zu haben. So
ist eben alles, was geschieht, gibt es bestimmte Zeiten. Das kann bedeuten, wir werden das bei der
Betrachtung sehen, das kann bedeuten, dass es eine Zeit ist, die Gott bestimmt hat. Es kann auch
bedeuten, dass je nachdem, wie wir handeln, unweigerlich diese Zeit kommen wird. Es beginnt
damit, alles hat seine Zeit unter dem Himmel, geboren werden hat seine Zeit und sterben hat
seine Zeit. Das ist sozusagen, das sind die Endpunkte des menschlichen Lebens, geboren
werden und sterben. Wenn jemand stirbt und man eine Todesanzeige bekommt, dann steht da der Name,
darunter stehen zwei Zahlen und dazwischen ein Bindestrich, dazwischen liegt das Leben des
Menschen. Zwischen diesen beiden Zahlen, das ist das Geburtsdatum und das Sterbedatum. Gott hat das
bestimmt, den Zeitpunkt geboren zu werden und den Zeitpunkt zu sterben. Der Mensch hat immer wieder,
bis heute versucht, auch in diese Bereiche einzudringen. In das Geborenwerden, durch
Familienplanung, durch Verhütungsmittelabtreibung will man Einfluss nehmen auf den Zeitpunkt des
Geborenwerdens, den Gott bestimmt und am Ende des menschlichen Lebens genauso. Seien es unkünstliche
Lebensverlängerungen, Euthanasie, Sterbehilfe oder was auch immer in der Diskussion ist und doch den
Zeitpunkt bestimmt Gott. Er lässt sich das nicht aus der Hand nehmen. Im vorigen Monat ist mein
Vater heimgegangen, er war 90 Jahre alt und als wir erfuhren, dass es zu Ende ging, ist meine Tochter,
die dort in der Nähe wohnt, da hingegangen und wir haben uns auf den Weg gemacht. Wir mussten
aber noch 500 Kilometer fahren und unsere Tochter erzählte uns später, dass die Pfleger ihr gesagt
hätten, das schaffen deine Eltern nicht, die kommen zu spät, so lange wird das nicht mehr gehen.
Aber wir hatten noch 48 Stunden Zeit, als wir da waren, in seinem Bett, bis der Herr ihn holte.
Diesen Zeitpunkt bestimmt nicht der Mensch. Er kann zwar Vermutungen anstellen, natürlich,
aber letztlich ist die Zeit in den Händen Gottes. Er bestimmt die Zeit zum Geborenwerden und zum
Sterben. Aber auch geistlich ist das so. Es gibt eine Zeit geboren zu werden, eine Zeit von neuem
geboren zu werden. Diese Zeit ist jetzt. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen
nicht. Jetzt ist der Tag des Heils. Da verfügen wir auch nicht drüber. Wir können das nicht
aufschieben, wie das ein Felix getan hat. Da haben wir diesen Ausdruck auch, wenn ich gelegene Zeit
habe, werde ich dich rufen lassen. Nein, die Zeit ist jetzt. Felix war durch das Wort des Herrn
getroffen worden. Es heißt, er hatte Furcht bekommen, als er von ihm Gericht hörte. Aber
dann schob er das auf. Ja, Felix hat Paulus noch ein paar Mal gehört. Aber wir lesen nicht mehr,
dass er von Furcht ergriffen war, dass sein Gewissen angesprochen war. Da gab es einen
Augenblick in seinem Leben, und da hätte er ernst machen müssen. Und wenn du das nicht tust,
diesen Zeitpunkt von neuem geboren zu werden wahrzunehmen, dann wird es auch eine Zeit zum
Sterben geben, den zweiten Tod. Das ist dann das Ende derer, die die Gelegenheit nicht ergriffen
haben, von neuem geboren zu werden. Auch das wird dann unweigerlich kommen. Dann wird es diese Zeit
geben. Pflanzen hat seine Zeit und Ausreißen des Gepflanzten hat seine Zeit. Hier haben wir den
Grundsatz von Saat und Ernte. Zu säen, pflanzen und es wieder einzubringen. Das ist im Natürlichen
so. Gott hatte nach der Sintflut gesagt, es werde nicht aufhören, Saat und Ernte. Natürlich gibt es
mal Katastrophen und Hungersnöte, aber vom Prinzip her wird es nicht aufhören. Aber es ist auch
geistlich so. Da gibt es einen Vers im Galater 6, den ich in diesem Zusammenhang lesen möchte,
der auch von Saat und Ernte redet, in Galater 6, Vers 7. Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht
spotten, denn was irgendein Mensch sät, das wird er auch ernten. Das ist ein Grundsatz, der sich im
Leben jedes Menschen verwirklichen wird. Was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Das ist
grundsätzlich wahr. Wer grundsätzlich für das Fleisch sät, wird Verderben ernten, wie es dort
im Galaterbrief heißt. Und wer für den Geist sät, wird ewiges Leben ernten. Aber das ist auch in den
verschiedenen Phasen unseres Lebens der Fall. Da gibt es Zeiten, wo wir säen. Und dann wird auch
eine Zeit kommen, unweigerlich, wo wir ernten werden. Das, was wir gesät haben. Es mag sein,
ich habe das oft genug zu den Leuten gesagt, es mag sein, dass wenn du für das Fleisch säst,
dass das Säen angenehm ist. Aber die Ernte wird bitter sein. Da solltest du nicht das im Auge
verlieren. Und wenn wir dieses Prinzip einmal studieren wollen, in Gottes Wort, dann sollten
wir das Leben Jakobs studieren. Jakob hat in seinem Leben alles geerntet, was er gesät hat.
Zum Teil wortwörtlich dasselbe. Er hat seinen Vater betrogen und er wurde von seinen Söhnen
betrogen. Als er seinen Vater betrogen hat, musste ein Tier sterben, damit er was vortäuschen konnte.
Als seine Söhne ihn betrogen haben, haben sie auch ein Tier getötet, um das Kleid Josefs darin zu
tauchen und ihm den Eindruck zu vermitteln. Und so ging das in seinem Leben weiter. Er musste
sein Elternhaus verlassen, hat seine Mutter nie mehr wiedergesehen. Er schlief auf einem Stein
und die Sonne ging unter, heißt es in der Bibel. Natürlich ging die tatsächlich unter,
als Abend war. Aber auch in seinem Leben ging die Sonne unter. Und die ging erst wieder auf
in Pniel. Als Gott mit ihm rang und ihm die Kraft raubte, da heißt es, dass die Sonne wieder aufging.
Ja, er hat gesät, er hat geerntet, was er gesät hat. Das werden wir auch. Deswegen sollten wir,
wenn es in unserem Leben Zeit ist zu säen, darauf achten, dass wir das säen, was auch
eine Ernte hervorbringt, die zur Ehre Gottes und zu unserem Segen ist. Töten hat seine Zeit und
heilen hat seine Zeit. Töten hat seine Zeit? Ist das wirklich ein Auftrag an Gläubige? Da möchte
ich mal einen Vers lesen aus Kolosser 3. Kolosser 3, Vers 5. Tötet nun eure Glieder, die auf der
Erde sind. Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lucht und Habsucht, die Götzendienst sind. Ja,
es geht nicht darum, dass wir Menschen töten. Aber es gibt etwas zu töten. Tötet nun eure Glieder,
die auf der Erde sind. Was ist das denn für eine Sache? Ist ja nicht so einfach mit dem Ausdruck
Glieder in unserer deutschen Übersetzung. Manchmal meint das unsere Körperteile. Manchmal meint das
die Glieder am Leibe Christi. Aber hier meint es, wie jemand mal gesagt hat, die Schößlinge der
alten Natur. Was da wieder hervorkommt an Früchten, an Auswirkungen der alten Natur, die hier genannt
werden. Hurerei, Unreinheit, böse Lust und so weiter. Und wenn das der Fall ist, wenn es in
unserem Leben so einen Schwachpunkt, so eine Lieblingssünde gibt, die immer wieder vorkommt,
dann müssen wir damit radikal umgehen. In der Seelsorge habe ich mehr als einmal zu tun gehabt
mit Brüdern, die mit Internetpornografie Probleme haben. Das ist so ein Punkt, wo man töten muss.
Da kann man nicht so, naja, wird schon wieder nicht vorkommen. Natürlich kommt das wieder vor,
wenn du nicht radikal, und da gibt es auch andere Dinge, wo man radikal handeln muss. Da gibt es
Dinge zu töten, da müssen Dinge sterben sozusagen oder verschwinden aus unserem Leben. Wenn es die
Dinge sind, die uns immer wieder zur Sünde verleiten, dann gibt es eine Zeit, wo das in
meinem oder deinem Leben vielleicht nötig ist. Demehren sei Dank ist das ja nicht ein
permanenter Zustand. Aber es mag so eine Zeit geben. Es mag eine Situation geben, wo diese
radikale Handlung notwendig ist. Töten hat seine Zeit, aber auch heilen hat seine Zeit. Ja,
es gibt auch die Zeit, wo geheilt werden muss. Ich lese mal einen Vers, den hat Salomo selbst in
seinem anderen Buch in den Sprüchen geschrieben, in Sprüche 12, Vers 18. Da ist jemand, der unbesonnene
Worte redet, gleich Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung. Ja, da kann es passieren,
dass wir uns als Gläubige verletzen. Nicht absichtlich. Davon geht Gott überhaupt nicht
aus. Dass wir das absichtlich tun, täten wir das, wäre das schlimm. Aber es sind unbesonnene Worte.
Jemand redet etwas, ohne sich allzu viel Gedanken zu machen, und das sind Worte wie Schwertstiche.
Die verletzen jemand. Aber wie gut, da gibt es auch den anderen. Die Zunge der Weisen sind Heilung.
Da ist auch jemand, der in der Lage ist, durch seine Worte Heilung herbeizuführen. Da ist vielleicht
eine Zeit, wo man sieht, jetzt ist die Zeit für den einen oder anderen, dass man Worte der Heilung
mit ihm redet. Weil man sieht, dass er verwundet ist, innerlich getroffen und nötig hat, dass Heilung
stattfindet. Wie gut, wenn dann jemand da ist im Volke Gottes, der weiß, der das sieht, dass jetzt
die Zeit der Heilung da ist. Wunden brauchen Zeit zum Heilen, aber man kann sie nicht immer wieder
aufreißen. Da muss dann eben mal eine solche Zeit der Heilung stattfinden. Abbrechen hat seine Zeit
und Bauen hat seine Zeit. Da möchte ich den Auftrag vorlesen, den Gott Jeremia gegeben hat.
In Jeremia 1 sagt Gott zu diesem jungen Propheten, Jeremia 1, Vers 10. Siehe, ich bestelle dich an
diesem Tag über die Nationen und über die Königreiche, um auszurotten und niederzureißen
und zu zerstören und abzubrechen, um zu bauen und zu pflanzen. Ja, es mag sein, dass jemand so
gefangen ist, unter falscher Belehrung, dass man erst mal abbrechen muss, damit man überhaupt in
den Zustand kommt, wieder aufbauen zu können. Wir haben eben in dem Lied gesungen, von der reinen
Lehre seines Wortes. Menschen haben oft verdunkelt dieses Licht. Natürlich durch falsche Gedanken,
die sich dann vielleicht durch jahrelange Belehrungen festgesetzt haben. Dann muss man
erst mal abbrechen. Vor Jahren wollte ich einen Bruder beerdigen, den Dienst tun auf der Beerdigung
eines Bruders, der jahrelang bei den Zeugen Jehovas gewesen war. Und als ich dann mit seiner
Frau sprach, an dem sie besuchte, da merkte man, da war noch immer was hängen geblieben von diesen
jahrelangen Belehrungen. Ja, wie ist das denn mit der Seele überhaupt? Da musste man einiges erst
mal abbrechen, um dann wieder aufzubauen und zu sagen, was Gottes Wort zeigt über diese Dinge.
So gibt es eine Zeit, wo die Dinge falscher Belehrung abzubrechen sind, wie Remy das auch
tun musste, um dann aber wieder zu bauen und zu pflanzen. Beides gehört zusammen. Wir können
nicht nur abbrechen. Dann haben wir eine Baustelle, da sind nur Ruinen drauf. Sondern es geht natürlich
auch um das Wiederaufbauen und Pflanzen. Auch das hat seine Zeit. Weinen hat seine Zeit und
Lachen hat seine Zeit. Klagen hat seine Zeit und Tanzen hat seine Zeit. Salomon sagt sozusagen,
das Leben ist entweder eine Beerdigung oder eine Hochzeit. Dazwischen spielt sich das irgendwie
ab. Aber es ist auch wahr für uns. Weinen hat seine Zeit. Ebenso wie die Freude. Der Jesus selbst
hat am Grab des Lazarus geweint, als er gesehen hat, welche Folgen die Sünde in das Leben der
Menschen, auch der seinen, gebracht hat. Da wird es Situationen geben, da brauchen wir uns unserer
Träne nicht zu schämen. Das ist eine Zeit der Trauer, des Weinens durchaus. Jakobus spricht
mal einmal davon. Ist jemand in besonderer Trübsal und Not? Was sollte der machen? Der muss Psalmen
singen, muss mal Loblied singen. Nein, das sagt er gar nicht. Es gibt Zeiten, liebe Geschwister,
da singen wir nicht mehr. Aber da haben wir trotzdem eine Möglichkeit, unsere Gefühle zum
Ausdruck zu bringen. Er soll nämlich beten. Ist jemand guten Mutes zu singen, Herr Psalm? Aber
wenn wir das tun, dann können wir das erfahren vielleicht, was Hiob, glaube ich, sagt, dass es
einen Gott gibt, der Gesänge gibt in der Nacht. Und an Paulus, Silas, um Mitternacht lobsangen
sie im Gefängnis. Sie waren schon ein bisschen länger da, aber um Mitternacht war die Zeit
gekommen, wo sie in der Lage waren, zu singen. Und dann sagt der Apostel im Römerbrief, dass
wir uns freuen sollen mit den Freunden und weinen mit den Weinenden. Was meinst du, was einfacher
ist? Ich glaube, wir empfinden alle, wenn jemand in Not ist, wenn jemand weint, weil Not oder
Trauer in seinem Leben ist, dann sind wir von Natur aus in der Lage, mitzuempfinden mit einem
solchen. Aber wie sieht das aus, wenn der Herr einem anderen in besonderer Weise segnet und er
eine Freude hat, vielleicht in einem Punkt, der dir selbst versagt geblieben ist? Können wir uns
dann selbstlos mitfreuen oder denken wir dann, warum der und nicht ich? So gibt es Zeiten zu
weinen oder mitzuweinen und Zeiten, sich zu freuen, sich mitzufreuen mit dem anderen. Steine
werfen hat seine Zeit und Steine sammeln hat seine Zeit. So ein merkwürdiger Vers, über das Steine
werfen möchte ich aus dem Propheten Jesaja eine Stelle lesen, Jesaja 5. Da ist von dem Geliebten,
der einen Weinberg hatte, die Rede und da heißt es in Jesaja 5, Vers 2, und er grub ihn um und
säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben und so weiter. Er säuberte ihn von
Steinen. Dieses Steine werfen spricht davon, den Acker von Steinen zu säubern, um ihn zu bearbeiten
und das Steine sammeln spricht davon, ein Haus zu bauen mit den Steinen. Und diese beiden Dinge
zusammen kommen in einem Vers vor, in Sprüche 24. Hat Salomo die beide zusammen genannt in Sprüche
24, Vers 27. Besorge draußen deine Arbeit und bestelle sie dir auf dem Feld. Danach magst du
dann dein Haus bauen. Was heißt denn das? Das heißt, es gibt eine Zeit, wo du dein Feld bestellen
musst, wo du als junger Mensch dein Leben gestalten musst, etwas lernen musst und dann wird auch eine
Zeit kommen, wo du ein Haus bauen, das heißt heiraten und eine Familie gründen kannst. Um es
mal etwas überspitzt zu sagen, wenn mir ein 14-Jähriger sagen würde, er wollte jetzt gerne
heiraten und sich mal eine Freundin zulegen, dem würde ich sagen, sieh mal zu, dass du erst mal
die Schule zu Ende machst und was Vernünftiges lernst und später, wenn der Herr will, kommt die
andere Frage auch noch mal auf. Da gibt es bestimmte Zeiten im Leben für, in unserer
Gesellschaft natürlich nicht mehr, da hat man alles auf den Kopf gestellt, aber es gibt eine
Zeit zum Steine werfen, eine Zeit, wo du dein Feld, dein Acker, dein persönliches Leben erst
einmal in Ordnung bringst und eine gewisse Richtung hineinbringst und dann kommt auch
eine Zeit zum Steine sammeln, zum Haus bauen. Der nächste Gedanke greift das noch ein bisschen auf.
Umarmen hat seine Zeit und vom Umarmen fernbleiben hat seine Zeit. Umarmen spricht von Zärtlichkeit,
von Liebe, spricht bildlich auch von der Sexualität und da hat Gott eine Zeit,
einen Rahmen für gegeben, nämlich die Ehe. Wenn die Reihenfolge vorher stattgefunden hat und jemand
hat sein Haus gebaut und hat geheiratet, seine Ehe eingegangen, dann ist die Zeit gekommen des
Umarmens, dann ist die Zeit gekommen, wo das seinen gottgemäßen Platz hat, wo Gott das gegeben hat
für die Ehepartner. Aber vom Umarmen fernbleiben hat auch seine Zeit. Wenn das eben noch nicht der
Fall ist, dann ist Selbstbeherrschung, Enthaltsamkeit angesagt, dann muss man ja in
den Dingen sich davon fernhalten, weil das etwas ist, was Gott für die Ehe gegeben hat. Auch völlig
unmodern in unseren Tagen. Da sagt man, das muss man ausleben, weil man sonst kriegt man irgendwelche
Komplexe oder was weiß ich. Was da rauskommt, das sieht man ja in unserer Gesellschaft, welche Leute
ständig bei den Psychiatern sitzen. Aber Gott hat sich natürlich was dabei gedacht. Gott hat das so
gemacht, wie es für den Menschen zum Segen ist. Und wenn wir meinen, wir brauchen uns da nicht
dran zu halten, dann sündigen wir natürlich gegen die Ordnungen Gottes und wir schaden uns selbst.
So gibt es eben eine Zeit für das eine wie für das andere. Aber auch in einem anderen Sinne ist
das wahr. Normalerweise als Gläubige untereinander ist die Zeit des Umarmens, ist die Zeit, wo wir
einander Zuneigung und Liebe als Geschwister bezeugen. Aber es kann sein, dass es eine Zeit
gibt, sich vom Umarmen fernzuhalten. Wenn zum Beispiel S. Gründer 5 ein Gläubiger wegen einer
Sünde in seinem Leben unter Zucht gestellt und hinausgetan wurde, dann ist die Zeit, sich vom
Umarmen fernzuhalten. Dann haben wir keinen Umgang mit einer solchen Person. Da können wir nicht
sagen, der braucht das jetzt ganz besonders. Gott hat darüber etwas gesagt und danach müssen wir
uns richten. Umgekehrt, 2. Korintherbrief sagt Paulus, diese Person hat Buße getan. Jetzt ist
wieder Zeit des Umarmens. Jetzt ist die Zeit der Zuchthandlung vorbei. Jetzt sollt ihr ihm vergeben
und ihn wieder zulassen und wieder aufnehmen. Dann ist die andere Zeit wieder angebrochen.
So gibt es im Leben des Gläubigen Zeiten für das eine wie für das andere, die Gott in seinem Wort
klar bezeichnet hat. Suchen hat seine Zeit und verlieren hat seine Zeit. Suchen hat seine Zeit,
da denken wir an Gottes Wort, an das Erforschen seines Wortes, um aus diesem Wort etwas zu finden.
Diesens Wort suchen benutzt Salomo auch in diesem Zusammenhang in seinen Sprüchen, wenn er von
Gewinn und Verlust redet. In Sprüche 2 spricht Salomo etwas aus, was für unsere Beschäftigung
mit Gottes Wort von Nutzen ist. In Sprüche 2, Vers 1. Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und
meine Gebote bei dir verwahrst, sodass du dein Ohr aufmerksam auf Weisheit hören lässt, dein Herz
neigst zum Verständnis. Ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis. Wenn
du ihn suchst wie Silber und ihm nachspürst wie nach verborgenen Schätzen, dann wirst du die
Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Hier spricht Salomo von zwei Dingen,
wenn es darum geht, Gottes Weisheit, Gottes Erkenntnis und Gedanken zu verstehen. Das eine
ist, wir sollen dem Verstand, wie er es hier sagt, rufen danach, um das ein neuer Testament auszudrücken,
darum beten, dass wir im Gebet den Herrn bitten, uns sein Wort aufzuschließen. Aber das zweite,
was er dann sagt, ist, du sollst danach suchen wie nach verborgenen Schätzen. Die Weisheit und
Wahrheit Gottes und die Tiefe seines Wortes, die liegt nicht immer auf der Oberfläche. Da muss
man schon nach suchen. Und beides gehört zusammen. Wenn du nur, in Anführungszeichen, nur beten
würdest, dann wird das mystisch. Wenn du nur, ohne zu beten, das Wort erforscht, kann das leicht eine
rein intellektuelle Übung in deinem Kopf werden, die aber dein Herz und dein Leben nicht beeinflusst.
Beides gehört zusammen. Ihn zu bitten, uns das Wort zu öffnen, wie David sagt, öffne meine Augen,
dass ich Wunder schaue in deinem Gesetz. Aber dann müssen wir es auch erforschen, uns damit
beschäftigen. Da müssen wir noch etwas tun. Der Herr hat einmal zu seinen Jüngern gesagt, dass sie
etwas wussten. Und dann sagt er, glückselig seid ihr, dass ihr das wisst. Nein, wenn ihr es tut.
Wir müssen dann natürlich auch das, was Gott uns zeigt, in seinem Wort, in die Praxis unseres
Lebens umsetzen. Sonst wird unweigerlich die Zeit des Verlierens kommen. Dann werden wir selbst das,
was wir mal hatten, wieder verlieren. Traurige Erfahrung, die man manches Mal macht, dass jemand
scheinbar alles wieder verloren hat, was er mal an Erkenntnis über die Gedanken Gottes besessen hat,
weil sein Leben nicht mit dem übereinstimmte, was er dort gefunden hat. Eine Zeit des Suchens,
die ist ganz besonders dann der Fall, wenn man noch jung ist. Wenn man noch auch die körperlichen,
geistigen Fähigkeiten hat, die Dinge aufzunehmen, das Wort Gottes zu erforschen. Ein Bruder,
der über 20 Jahre seines Lebens in der Welt gewesen war und durch die Gnade Gottes wieder
zurückkam, der hat mir gesagt, das waren verlorene Jahre. In den Jahren, wo mein Geist frisch war,
habe ich mich mit allem Möglichen beschäftigt, habe die Zeit verplempert und jetzt kann ich
vieles nicht mehr behalten, das geht alles nicht mehr so gut. Ja, da gibt es eine Zeit des Suchens,
die wir darauf verwenden sollen. Wenn wir es nicht tun, nicht in der rechten Weise tun,
dann mag die Zeit des Verlierens kommen. In den Sprüchen gibt es so als Gegensatz zu diesem
einen Vers, immer wieder Verse, die Salomo über den Foulen schreibt, der die Energie des Suchens
nicht aufgebracht hat. Da gibt es ganz drastische Bilder. Da ist die Rede von dem, der hat sein
Napf da vor sich stehen zum Essen und die Hand da drin und bringt sie nicht mal zu seinem Mund.
Die Energie bringt er schon nicht mehr auf. Die Speise ist da, aber er hat keinen Nutzen davon.
Da sitzt du vielleicht in der Versammlung, wo die Speise, Gottes Wort da ist, aber du hast
nichts davon. Oder du liest das Wort Gottes so rein, routinemäßig und hast nichts davon. Frag
dich mal, wo dann das liegen kann. Es ist vielleicht eine innere Einstellung so, dass du die Hand nicht
mehr zum Munde bringst, dass du da gar nichts von hast und das nicht mehr hinbringst, weil diese
Zeit des Suchens bei dir aufgehört hat. Dann mag es zu einem Verlust kommen in dieser Zeit des
Verlierens. Aufbewahren hat seine Zeit und fortwerfen hat seine Zeit. Das ist klar, ist im
Natürlichen auch so. Jeder, der umzieht, der weiß, dann gibt es immer wieder die, ja, was muss man
jetzt mitnehmen, was kann man wegtun. Aber das ist auch im Geistlichen so. Aufbewahren hat seine
Zeit. Festhalten. Paulus sagt Timotheus, halte fest das Bild gesunder Worte. Kaufe Wahrheit und
verkaufe sie nicht. Es gilt Dinge, die müssen wir festhalten. Die Wahrheit Gottes, die wir
empfangen haben, die gilt es aufzubewahren. Die dürfen wir nicht aufgeben, fortwerfen. Da erwartet
Gott von uns, sie festzuhalten. Und da gibt es Zeiten, wo die Wahrheit Gottes unter besonderem
Beschuss steht sozusagen und wo es eine Zeit ist, festzuhalten, aufzubewahren, nicht aufzugeben,
wenn auch die Versuchung dazu da ist. Aber fortwerfen hat seine Zeit. Im zweiten Timotheusbrief,
in dem Paulus auf der einen Seite zu Timotheus sagt, halte fest das Bild gesunder Worte, die
Wahrheit Gottes. Da sagt er ihm mehrmals, dass es auch Dinge gibt, die soll er vermeiden. Diese
Streitgespräche und unnützen Diskussionen, die immer wieder manche Leute anfachen wollten,
Geschlechtsregister und was sie da alles hervorbrachten. Da sagt er, vermeide. Das ist
nur zum Schaden der Zuhörer, bringt niemand einen Nutzen. Damit müssen wir uns nicht beschäftigen.
Wir müssen nicht alle Irrlehren, die in der Christenheit herumschwirren, uns damit beschäftigen,
um zu wissen, dass die falsch sind, sondern wir sollten uns mit der Wahrheit Gottes beschäftigen
und diese festhalten und alle anderen Dinge fortwerfen, uns damit gar nicht abzugeben.
Zerreißen hat seine Zeit und Nähen hat seine Zeit. Zerreißen hat seine Zeit. Es gab im Alten
Testament immer wieder Situationen, wo Männer Gottes ihre Kleider zerrissen haben. Esra in
Esra 9 zerreißt seine Kleider und liegt vor Gott auf seinem Angesicht wegen des Zustandes im Volke
Gottes. Und das ist auch notwendig. Da gibt es auch eine Zeit, wo sozusagen das Zerreißen der
Kleider, bildlich gesprochen, angesagt ist. Wo wir vor Gott auch zum Bekenntnis bringen,
unser Versagen im Festhalten der Wahrheit, in unserem Zeugnis in dieser Welt, so manches,
was uns betrübt. Da geht es nicht darum, darüber zu reden, was in der Christenheit oder unter uns,
dem Volke Gottes oder unter uns, die wir uns zum Namen des Herrn versammeln, alles für schlimme
Dinge gibt, sondern uns zu beugen vor Gott über einen solchen Zustand, die Kleider zu zerreißen.
Aber Nähen hat auch seine Zeit. Es gibt auch die Zeit der Heilung, dem Herrn sei Dank, wo es
möglich ist, wieder zu nähen. Als der Jesus seine Jünger berufen hat am Säge in Nezareth,
da gab es zwei, die er dort berufen hat, die haben ihre Netze ausgeworfen und da gab es zwei andere,
die haben die Netze ausgebessert. Das eine ist eine Arbeit, die Kraft erfordert, Netze auszuwerfen,
um Fische zu fangen. Die andere Arbeit erfordert vielleicht eher Sorgfalt, zu sehen, wo das Netz
nicht mehr in Ordnung ist, sodass die Fische dadurch abhauen können und dazu nähen, auszubessern,
gibt es auch eine Zeit für, wo der Herr zeigt, dass Möglichkeiten da sind, Dinge, die der Feind
angerichtet hat, in seiner Gnade zu heilen, zu nähen, Risse, die da sind, zu schließen. Auch
diese Zeit kann der Herr uns immer wieder schenken. Schweigen hat seine Zeit und Reden hat seine Zeit.
Ja, es gibt Zeiten, wo wir schweigen sollten.
Mose wurde von dem Volk provoziert und redete unbedacht mit seinen Lippen. Als Ergebnis kam
er nicht in das Land. Er hätte besser geschwiegen. Gerade wenn wir persönlich vielleicht angegriffen
werden, dann ist unsere Natur natürlich so veranlagt, zu reagieren. Und vielleicht sagen
wir dann Dinge, die wir besser nicht gesagt hätten. Schweigen hat seine Zeit. So sagt
der Psalmist bitte auch darum, eine Wache seinem Munde zu setzen, wenn es darum geht,
Dinge zu sagen, die aus der alten Natur hervorkommen und die besser nicht gesagt werden.
Nun sagt der menschliche Sprichwort, reden ist Silber, schweigen ist Gold, aber das steht
nicht in der Bibel. Wir müssen nicht immer schweigen. Wir können ja sagen, besser ich
sage gar nichts, dann kann ich auch nichts Falsches sagen. So einfach ist die Sache auch
nicht. Hier sagt uns die Schrift, Reden hat auch seine Zeit. Da ist diese Bibel, in der
Bibel diese Geschichte von den Aussätzigen, die dann das Lager der Syrer kommen, wo die
Syrer alle weggelaufen sind in der Hungersnot und da alles rumliegt. Und da sagen sie, wenn
wir jetzt schweigen würden, ist ein Tag guter Botschaft, wenn wir schweigen, wird uns Schuld
treffen. Sie haben erkannt, hier ist ein Tag guter Botschaft, hier gibt es Rettung für
unser Volk. Und wenn wir jetzt schweigen würden, dann würde uns Schuld treffen. Wir leben
auch heute in den Tag guter Botschaft. Noch ist die Gnadenzeit, noch kann die Botschaft
des Evangeliums verkündigt werden, den Menschen in dieser Welt, wenn wir schweigen, wird uns
Schuld treffen. Da können wir nicht schweigen. Und wie oft haben wir vielleicht in Situationen,
in denen wir waren, ganz persönlich geschwiegen, wo wir eigentlich besser geredet hätten.
Aber auch wenn es um die Dinge des Volkes Gottes geht, Mordecai sagt zu Esther, wenn
du schweigst, dann wird die Rettung von einer anderen Seite herkommen. Aber vielleicht bist
du gerade für diese Situation hier in diesem Palast, um zu reden. Dann geht sie, um für
ihr Volk zu reden. Ja, vielleicht ist es eine Situation im Volke Gottes, wo der Herr erwartet,
dass wir reden. Und wo er uns vielleicht sagt, wenn du schweigst, dann werde ich jemand anderes
finden. Aber eigentlich wollte ich dich benutzen. Du bist gerade in der Situation, wo du reden
kannst. Jetzt ist die Zeit, zu reden. Auch als Brüder, das nur so als Nebenbemerkung,
auch als Brüder in der Zusammenkunft gibt es Zeiten zu schweigen und Zeiten zu reden.
Das zu erkennen, ist nicht immer so einfach. Da müssen wir uns schon ein bisschen drin
üben in Abhängigkeit vom Herrn. Ob wir reden sollen oder eben nicht. Aber es gibt die Zeit
immer wieder, wo der Herr uns klarmacht, jetzt ist die Zeit, zu schweigen oder jetzt ist
die Zeit, zu reden. Lieben hat seine Zeit und hassen hat seine Zeit. Ja, das Lieben
untereinander als Gläubige, wir hatten das eben schon mal, das ist das, was der Herr
seinen Jüngern gesagt hat, was sie kennzeichnen sollte. Dieses neue Gebot, das er ihnen gegeben
hat, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Daran wird die Welt erkennen,
dass ihr meine Jünger seid. Ja, was war denn so neu an diesem neuen Gebot des Herrn? Stand
das nicht schon im Gesetz? Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ja, aber der Maßstab ist
ein ganz anderer. Das alte Testament sagt, liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Aber
der Jesus sagt, dass wir einander lieben, wie er uns geliebt hat. Seine Liebe zu seinen
Jüngern ist der Maßstab für unsere Liebe untereinander. Daran sollte die Welt uns erkennen.
Hassen hat seine Zeit. Ist Hass wirklich ein Ausdruck, den wir als Gläubige haben sollten?
Ich möchte dazu einen Vers lesen aus der Offenbarung, Kapitel 2. In Kapitel 2 sind
wir ja noch in der christlichen Zeit und da heißt es in dem Sendschreiben an Ephesus
in Vers 6, aber dieses hasst du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die auch ich
hasse. Ist genauso, wie wir das eben beim Töten gesagt haben. Es geht nicht darum Personen
zu hassen, sondern die Sünde. Die Werke der Nikolaiten sollten sie hassen, nicht die Leute,
sondern die Werke der Nikolaiten. Das, was diese Menschen taten, dieses Verderben, das
sie brachten in die Christenheit, das sollten sie hassen. Und Judas spricht in seinem Brief
davon, dass das solche sind, die man retten soll, doch so wie durchs Feuer, in dem ihr
selbst das vom Fleische befleckte Kleid hasst. Auch nicht die Personen, sondern die Sünde,
darum geht es. Aber vielleicht gewöhnen wir uns an die Sünde, weil sie in der Welt, in
der wir leben, vielleicht normal geworden ist. Oder haben wir noch dieses Empfinden?
Gott sagt an Ephesus, sie hassten die Werke der Nikolaiten, die auch ich hasse. Das ist
Gottes Haltung dazu. Und wir sollten dieselbe einnehmen. So kann es Zeiten geben, wo Gott
von uns erwartet, dass wir zum Ausdruck bringen, wie abscheulich die Sünde oder bestimmte
Dinge in den Augen Gottes sind. Krieg hat seine Zeit und Frieden hat seine Zeit. Krieg
hat seine Zeit, der Kampf. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, sagt Paulus auch einem
Timotheus. Wir stehen im Kampf. Wir haben diesen guten Kampf des Glaubens zu kämpfen.
Wir brauchen die Waffenrüstung Gottes, sagt Paulus im Epheserbrief, um diesen Kampf zu
kämpfen, der nicht gegen Fleisch und Blut geht, sondern gegen diese Mächte der Bosheit
in den himmlischen Örtern. Da gibt es zum einen bestimmte Zeiten, denn da in Epheser
6 bei der Waffenrüstung Gottes steht, damit ihr an dem bösen Tage zu stehen und nachdem
ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermögt. Was ist der böse Tag? Manche haben geglaubt,
das ganze Leben des Gläubigen sei ein böser Tag, vielleicht in einem gewissen Sinne, aber
das ist hier nicht gemeint, weil das würde keinen Sinn geben. Denn dann würden wir der
Tag erst zu Ende sein, wenn wir im Himmel sind. Und dann brauchen wir keine Ermahnung
mehr, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, noch zu stehen. Sondern der böse Tag ist
die besonderen Augenblicke in unserem Leben, wo Satan uns angreift. Und wenn wir dann widerstanden
haben, wenn wir dann durch Gottes Gnade vielleicht überwunden haben, dann wird es gefährlich.
Es gibt keine gefährlichere Situation, als einen geistlichen Sieg zu erringen. Dann werden
wir nachlässig, legen wir vielleicht die Waffenrüstung ab, um im Bilde zu sprechen,
und dann wird der Feind kommen. Nein, sagt er, dann müsst ihr noch die Waffenrüstung,
um dann stehen zu bleiben. Auch wenn vielleicht eine solche besondere Gefahrensituation, eine
Zeit des Krieges vorbei ist, wachsam zu sein. Denn letztlich endet diese Zeit, Krieg hat
seine Zeit erst, wenn unser Leben hier zu Ende ist. Paulus sagt, ich habe den guten
Kampf gekämpft, am Ende seines Lebens. Da war erst der Kampf zu Ende. Und Frieden hat
seine Zeit. In Apostelgeschichte 9, gibt es einen schönen Vers, Apostelschichte 9, Vers
31. So hatten denn die Versammlungen durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden
und wurden erbaut, wandelten in der Furcht des Herrn und mehrten sich durch die Ermunterung
des Heiligen Geistes. Frieden hat seine Zeit. Ja, dem Herrn sei Dank. Es gibt auch Zeiten
des Friedens in den Versammlungen. Hier meint das sich ja in Apostelgeschichte 9 erst einmal
das Ende von Verfolgung. Der Kampf, in dem wir stehen, der kann in manchen Ländern und
manchen Zeiten Verfolgung der Gläubigen bedeuten. Aber dann gibt es auch wieder Zeiten des Friedens.
Und dafür dürfen wir auch beten für solche Zeiten, wo wir ein stilles und gottesfürchtiges
Leben führen können, weil die Regierung uns Zeiten des Friedens gewährt. Das hat
auch seine Zeit. Aber sicher auch die innere Frieden, auch dafür gibt es diese Zeit, die
Einheit des Geistes zu bewahren in dem Wandel des Friedens. Auch da ist dieser innere Frieden,
der notwendig ist, selbst wenn es Zeiten der Auseinandersetzung gibt. Wir sehen also, dass
diese Darstellung Salomos, die auf den ersten Blick so aussieht, als sei das nur alles Dinge,
die sich gegenseitig aufheben, doch für uns als Gläubige im Licht des Neuen Testamentes
manche Belehrung enthält, dass es auch in unserem Leben Zeiten gibt für bestimmte Dinge
und Verhaltensweisen, die in unserem Leben vorkommen sollten, damit der Herr uns seinen
Segen geben kann. Selbst in diesem Buch finden wir, und das ist nicht die einzige Stelle,
immer wieder Stellen, die wir, wenn wir sie im Licht des Neuen Testamentes verstehen und
den Blick des Neuen Testamentes darauf fallen lassen, verstehen, dass Gott uns dadurch etwas
sagen will, dass auch in unserem Leben alles seine Zeit hat. Wie gut, wenn es dann die
positiven Dinge sind, die auch Auswirkungen haben für unser Glaubensleben zum Segen und
nicht zum Schaden. …