Der Herr Jesus in Johannes 10 und 12
ID
chb017
Idioma
DE
Duração total
03:24:09
Quantidade
3
Passagens bíblicas
Johannes 10,1-30; 12,1-11
Descrição
1. Vortrag: Johannes 10,1-9
2. Vortrag: Johannes 10,9-30
3. Vortrag: Johannes 12,1-11
Transcrição automática:
…
Geliebte Geschwister, wir möchten uns heute Abend und wenn der Herr dazu Gnade schenkt auch morgen Abend
mit einem der bekanntesten Kapitel der Heiligen Schrift beschäftigen.
Ich habe gedacht an Johannes Kapitel 10.
Und das mal einige Verse davon lesen.
Johannes 10 Vers 1
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht,
sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür eingeht, ist Hirte der Schafe.
Diesem tut der Türhüter auf und die Schafe hören seine Stimme
und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.
Wenn er seine eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her
und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen,
weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis sprach Jesus zu ihnen.
Sie aber verstanden nicht, was es war, dass er zu ihnen redete.
Jesus sprach nun wiederum zu ihnen.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ich bin die Tür der Schafe.
Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber,
aber die Schafe hörten nicht auf sie.
Ich bin die Tür.
Wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden
und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Soweit das Wort Gottes für heute Abend.
Wir sind mit diesem Abschnitt, mit diesen Versen sicherlich alle sehr gut vertraut.
Vielleicht können wir sie auswendig sagen, was eine sehr gute Sache ist.
Aber ich habe bei mir gefunden, dass ich Texte, die ich sehr gut meinte zu kennen, gar nicht gut kannte.
Wenn man etwas sehr oft liest, dann meint man ja, ich weiß doch schon, was da steht.
Ich glaube sogar, dass der Abschnitt, den wir gelesen haben, relativ wenig wirklich verstanden wird.
Ich glaube, das kommt daher, dass man zwei Dinge nicht bedenkt.
Das erste ist der Zusammenhang, in dem der Herr Jesus diese lieblichen, aber auch ernsten Worte sprach.
Und zweitens, dass er hier von drei Türen redet, von drei verschiedenen Türen.
Und ich möchte mit der Herrn Hilfe mal eben auf beide Dinge kurz eingehen.
Der Zusammenhang ist der, dass der Herr Jesus einen Blindgeborenen geheilt hatte.
Er hatte seine Macht als der Sohn Gottes an ihm erwiesen.
Und dieser blindgeborene Mann, der noch gar nichts von Herrn Jesus wusste,
wird zur Erkenntnis des Sohnes Gottes geführt, stufenweise.
Aber er erkennt schließlich den Herrn Jesus als den Sohn Gottes.
Vorher wurde durch dieses Wunder, das der Herr tat, die Eifersucht der religiösen Führer geweckt.
Und als dann der Blindgeborene noch sagte, dass es dieser sei, den sie verachteten,
dass dieser Jesus es war, der ihn geheilt hätte, die Augen geöffnet hätte,
da warfen sie ihn aus der Synagoge hinaus.
Dann heißt es so beglückend, Jesus fand ihn, als er hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hat.
Wenn der Herr Jesus jemand findet, geliebte Geschwister, dann ist das nicht so, dass er nicht weiß, wo er war.
Wenn wir etwas suchen, um es dann zu finden, dann suchen wir, weil wir nicht wissen, wo die Sache ist.
Der Herr Jesus sucht so nicht.
Er sucht mit der Kenntnis des Sohnes Gottes, er weiß genau, wo dieser Mann war.
Er weiß auch genau, wo die verlorenen Schafe sind, denen er nachgeht, bis er sie findet.
Er weiß genau, wo die sind.
Aber er geht ihnen nach, und hier geht er diesem Mann nach, findet ihn.
Glaubst du an den Sohn Gottes? Ja, wer ist es denn, an das ich an ihn glauben könnte?
Ich bin es, der mit dir redet.
Und er fällt ihm zu Füßen und huldigt dem Sohn Gottes.
Geliebte Geschwister, dieser Mann war offenbar eins von seinen Schafen.
Das war der Mann, der die Stimme des guten Hirten gehört hatte, gekannt hatte.
Das ist beglückend.
An diese Begebenheit also knüpft jetzt der Herr Jesus an, wenn er ein Gleichnis spricht.
Das Gleichnis von dem Schafhof und dem Hirten.
Aber zuvor, und ich möchte da eben noch den Blick drauf richten,
hatte er gesagt, in Vers 39, vielleicht lesen wir die Verse doch auch eben einmal dazu.
Und Jesus sprach, Vers 39, Kapitel 9,
Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen.
Das ist ein hartes Wort.
Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen.
Hat er nicht sonst gesagt, ich bin gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist?
Hat er das nicht gesagt, Herr Heiland?
Das hat er gesagt.
Aber eine gewisse Blickrichtung oder ein gewisses Ergebnis seines Kommens war,
dass er hierher gekommen war, um die Dinge zur Entscheidung zu bringen.
Zum Gericht, es heißt nicht unbedingt Verurteilung, Verdammnis.
Es bedeutet, denke ich, zur Entscheidung.
Die Dinge würden, wenn er das lebendige, das wahrhaftige Licht hier war,
würde zur Entscheidung gedrängt werden.
Es könnte aber auch positives Gericht bedeuten.
Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen,
auf das die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden.
Das ist so typisch die Art und Weise, wie der Herr Jesus redet.
Er nimmt einen Vorgang aus dem Leben.
Das war eben die Heilung des Blindgeborenen.
Er hatte diesem Mann ja eigentlich zuerst nur das äußere Augenlicht wiedergegeben.
Der Mann war äußerlich von Natur aus blind gewesen.
Aber diesen Umstand benutzt er, um eine andere Blindheit zu zeigen.
Und das meine ich, geliebte Geschwister, macht die Worte des Herrn Jesus so köstlich
und auch eigentlich so eingängig.
Er nimmt diesen Blindgeborenen, der hat nicht sehen können,
aber es gibt eben Menschen, die auch geistlich blind sind,
die auch nicht sehen können, die keine Augen haben.
Und von solchen spricht er.
Ich bin in die Welt gekommen, auf das die Nichtsehenden sehen
und die Sehenden blind werden.
Das war allerdings Gericht, blind werden.
Offenbar also redete Herr Jesus jetzt von Sehen und Blindsein
in einem übertragenen Sinn, in einem geistlichen Sinn.
Das haben sogar die Pharisäer verstanden.
Denn sie fragen, und etliche von den Pharisäern, die bei ihm waren,
hörten dies und sprachen zu ihm, sind denn auch wir blind?
Jesus sprach zu ihnen.
Jetzt kommt ein Satz, der typisch ist für die Redeweise des Herrn,
überhaupt der Heiligen Schrift.
Er sagt etwas und lässt etwas dabei weg.
Meint es aber doch, wir werden gleich sehen.
Jesus sprach zu ihnen.
Wenn ihr blind wäret, so würdet ihr keine Sünde haben.
Nun ihr aber sagt, wir sehen, so bleibt eure Sünde.
Der Heiland tut hier etwas ganz Wichtiges.
Er verbindet das Bewusstsein der Person davon, dass man blind ist,
direkt mit der Vergebung der Sünden.
Das ist was er gemacht.
Da darf ich das nochmal lesen jetzt.
Wenn ihr blind wäret, so würdet ihr keine Sünde haben.
Das ist es, was ich gesagt habe.
Wenn sie wüssten, dass sie blind sind,
wenn sie also es sich eingestehen würden,
dass sie in göttlichen Dingen eben nicht sehen konnten,
dann bedeutete das, dass ihnen die Vergebung der Sünden geschenkt würde.
Natürlich aufgrund des Opfers Christi,
natürlich durch den Glauben an den Herrn Jesus.
Aber er verbindet direkt das Bewusstsein, blind zu sein, mit der Vergebung.
Ich möchte mal ein Beispiel daneben bestellen, was vielleicht etwas ähnlich ist.
Im Alten Testament, wenn wir hören von diesen Aussätzigen,
da gab es verschiedene Formen des Aussatzes,
an der Stirn, an der Haut und so weiter,
da will man jetzt nicht weiter darauf eingehen.
Und immer war das Aussatz ein Bild von der im Bösen zirkenden Sünde.
Nicht der Sünde schlechthin, sondern der im Bösen zirkenden, tätigen Sünde.
Ja, aber dann heißt es dort in 3. Mose,
wenn der Aussatz den ganzen Körper bedeckt,
sodass er weiß war vor Aussatz, also keine heile Stelle mehr am Körper,
dann war er seltsamerweise der Mensch rein.
Habe ich immer früher schwer geknüppelt damit, zu tun gehabt.
Wie ist das möglich? Voller Aussatz!
Und dann sagt Gott, der sei rein.
Ich denke, das ist der gleiche Gedanke hier.
Diese Person, die so voll Aussatz war, die wusste es.
Und das ist in Gottes Augen der Zustand, wo man rein werden kann.
Hier, wenn man weiß, dass man blind ist,
dass man den göttlichen Dingen sich kein Urteil leisten kann,
weil man eben nicht sieht von diesen Dingen.
Das ist die Vorstufe Leibsam, die Vorbedingung zur Vergebung der Sünden.
Die der Herr Jesus direkt gleich setzt.
Wenn wir aber sagen, nun ihr, die Pharisäer,
wenn ihr aber sagt, wir sehen, so bleibt eure Sünde.
Das war das Tragische bei diesen Menschen,
dass sie meinten, sie könnten die göttlichen Dinge,
Kraft ihrer Ausbildung, Erziehung oder was auch immer, beurteilen.
Sie meinten, sie könnten sehen.
Und geliebte Geschwister, das bedeutet Gericht für sie.
Das ist erschütternd ernst.
Ich weiß ja nicht, ob heute Abend jemand hier ist,
der noch nichts sehen kann.
Der noch nicht zu den Schafen des Herrn Jesus gehört.
Wenn du mit einem Weltmensch sprichst und sagst,
Gott ist ein Schäfern Jesu, dann stippt er sich an die Stirn, glaube ich.
Also so eine Schafherde ist ja für den Weltmenschen
nicht so sehr was Anziehenes.
Ich weiß nicht, ob ihr noch viel Schafe habt hier.
Ich verkürze ich auf Sylt, war mal seit ein paar Tagen dort.
Da hat der Herr mir Gnade geschenkt, mit meinen Verwandten.
Und da haben wir so Schafherden gesehen.
Meine Schwester hat gesagt zu mir, die sind wirklich dumm aus, die Schafe.
Sie hat ja nicht unrecht, die Schafe sehen dumm aus.
Nur, geliebte Geschwister, zwei Dinge machen die.
Wir kommen noch im Laufe unserer Betrachtung darauf zurück.
Die kennen nämlich sehr genau die Stimme ihres Hirten.
Und dann folgen sie ihm, weil sie sie kennen.
Das macht ein Hirsch nicht oder irgendein Fuchs oder ein anderes Tier.
Aber die Schafe machen das.
Sie sind nicht von Intelligenz geprägt, aber sie tun das.
Deswegen benutzt der Herr Jesus gerade das Bild von Schafen.
Also einem Weltmenschen ist, wie gesagt, glaube ich nicht,
etwas sehr Anziehendes, ein Schaf zu werden.
Aber je mehr ich über die Dinge nachdenke, die ich versuche jetzt hier auch zu sagen,
desto glücklicher werde ich darüber, geliebte Geschwister, dass ich ein Schaf der Herde bin.
Es gibt nach meinem Dafürhalten nichts Größeres.
Nun, der Herr Jesus spricht jetzt eine Parabel, ein Gleichnis.
Er spricht jetzt ganz offensichtlich zu der selben Gruppe, zu der er eben geredet hat,
nämlich zu den Pharisäern.
Und es heißt auch am Schluss, wir haben das gelesen in Vers 6, wo das Gleichnis eigentlich zu Ende geht,
dass sie das nicht verstanden hätten.
Ich bemerke mal gleich jetzt dazu, dass dann der Heiland ab Vers 7 Dinge sagt,
die er im Gleichnis selbst gar nicht gesagt hatte.
Das ist auch typisch für die Art des Redens des Herrn Jesus.
Wenn er Gleichnisse gesagt hat, wie hier, dann hat er die Gleichnisse nicht nur einfach erklärt,
das tat er auch, aber er fügte Elemente hinzu, von denen er gar nicht geredet hatte.
Nun, darf ich mal ganz schnell, ehe wir in die einzelnen Verse jetzt gehen, das Bild nochmal vorstellen, das der Heiland gebraucht.
Es war üblich, ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, aber damals war es üblich,
dass in jeder größeren Ortschaft ein Schafhof war.
Das war ein ziemlich großer abgezäunter Platz, mit einer Mauer so dreiviertel Meter hoch umgeben
und nur eine Tür da drin, und Eingang.
Wenn dann abends die Herden von den Weiden kamen, und die Weiden waren gefährlich,
nicht so wie bei uns, Diebe gab es, auch Gefahren durch wilde Tiere.
Wenn dann abends die verschiedenen Hirten des Dorfes kamen, dann brachten die durch das Tor ihre verschiedenen Schafe ein.
Der Hirte, der, eine ganze Menge.
Das war das Eigentum des Ortes.
Dann gab einer, das war der Torhüter, wie er hier genannt wird, der legte sich also da nieder am Eingang
und umlief auch den Zaun, die Mauer.
Er schützte mit dem Einsatz seines eigenen Lebens, wenn nötig, diese Herde,
die aus verschiedenen Schafen verschiedener Hirten bestand.
Die anderen Hirten gingen dann schlafen, gingen nach Hause, wie das so geht.
Nächsten Morgen kamen dann die Hirten.
Und das wirklich Phänomenale war, wenn der Hirte seine Schafe rief,
dann kamen nur die Schafe.
Die anderen haben überhaupt nicht gekümmert.
Ich meine, unsere Brüder haben mal so schön Kalenderzettel gehabt.
Stimmt das?
Ich weiß aber bitte nicht mehr exakt, wie das so immer geht.
Ich kann mir nur entsinnen, dass irgendwie im Nahen Osten das war, vor kurzer Zeit,
dass ein Besucher das erlebt hat, ob er es selbst probiert hat, weiß ich nicht mehr so genau.
Ernst Eugen wüsste das sicherlich jetzt besser.
Jedenfalls waren da auch drei oder vier Hirten mit ihren Herden zusammen an diesem Ort.
Und der eine Hirte kommt und ruft seine Schafe und die kommen und gehen ab.
Und da hat der eine gedacht, das probierst du auch mal.
Hat auch so ähnlich gerufen wie der.
Hat sich überhaupt kein Schaf gerührt.
Dann kam der nächste Hirte und rief seine Schafe und die King kamen so.
Eine Stimme und die Stimme des Fremden haben sie nicht gekannt.
Sind auch nicht hinterhergegangen.
Zu weit geliebte Geschwister das Bild.
Das ist also das Bild, was der Herr Jesus benutzt.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch,
wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht,
sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür eingeht, ist Hirte der Schafe.
Ich habe gesagt, wir haben hier drei verschiedene Türen.
Und das ist das sehr beglückend geradezu zu unterscheiden.
Und das gibt uns den Schlüssel für eine ganze Vielfalt von Wahrheiten.
Die erste Tür also, die wir jetzt vor uns haben in Vers 2,
ist die Tür in den Schafhof.
Es ist nicht Christus im Gegensatz zu den anderen Türen.
Nein, es ist die Tür in den Schafhof.
Wenn ich sie beschreiben würde mit meinen Worten, würde ich sagen,
es ist die Tür der heiligen Schriften oder vielleicht der Verheißungen Gottes.
Was ist eigentlich der Schafhof?
Das müssen wir erst nochmal klären.
Der Schafhof ist ein Bild von Israel.
Vielleicht etwas exakter noch gesagt, von der Religion Israels,
die Gott gemacht hatte, gegeben hatte.
Dieses Systems der Anbetung, dieses religiösen Systems der Juden.
In den Schafhof, in dieses Volk, mit seiner Religion, sollte ein Hirte kommen.
Mose hatte von diesem Hirten gesprochen.
Es waren viele andere inzwischen gekommen, die waren aber nicht durch die Tür gegangen.
Sie entsprachen nicht den Weissagungen Gottes, dem Wort Gottes im Alten Testament.
Gott hatte genau vorhergesagt, wie das sein würde.
Ich möchte jetzt nochmal ein paar Stellen lesen.
Es gibt natürlich sehr viel mehr.
Nur um zu zeigen, wie präzise die heilige Schrift sprach über das Kommen des Herrn Jesus
in den Schafhof Israels.
Da war nichts dem Zufall überlassen.
Und es ist für uns Gläubige geradezu von tiefem Glück zu sehen,
wie der Herr Jesus allem entsprach, was Gott gesagt hatte.
Jetzt möchte ich also mal die Tür zeigen, oder zeigen, wie die Schrift auf ihn hinwies.
Aber erstmal ein Wort aus Johannes 1.
Das ist so, ich sag mal, als Überschrift über die Tür.
In Johannes 1 findet doch Philippus die Nathanael und spricht zu ihm.
Vers 45, und das ist jetzt genau, wovon wir reden.
Wir haben den gefunden, von welchem Moses in dem Gesetz geschrieben und die Propheten.
Jesum, den Sohn des Josef, den von Nazareth.
Seht ihr, da hat also ein Mann gesprochen, Mose, von dieser Persönlichkeit, die da kommen würde.
Und Philippus sagt, wir haben ihn gefunden.
Etwas Großartiges.
In Apostelgeschichte sagt Stephanus etwas ganz Ähnliches.
Das möchte ich auch nochmal vorausschicken, schnell.
In Apostelgeschichte 7 sagt er, Vers 37,
Dieser ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sprach,
Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken, gleich mir.
Ihn sollt ihr hören.
Das ist also eine allgemeine Verheißung, die Gott dem Volk Israel gab.
Es würde ein Prophet kommen, so wie Mose.
Den sollten sie hören.
Aber dann lasst uns mal etwas spezieller hinschauen.
Soweit ich weiß, das erste Vorkommen von dem Herrn Jesus als Hirten begegnet uns in der prophetischen Weisssagung Jakobs über Josef.
In 1. Mose 49 ist ein ganz beglückendes Wort, Vers 24, Ende, Von dannen ist der Hirte, der Stein Israels.
Geliebte Geschwister, der Herr Jesus wird hier angedeutet als der Hirte und als der Stein Israels.
Über den Stein sprechen wir jetzt mal nicht, ich sage aber nur so im Vorbeigehen, dass das auch eine besondere Würde des Herrn Jesus ist, der Stein zu sein.
Mit einem Stein macht man etwas, baut man etwas.
Der Herr Jesus ist in den Gedanken Gottes die Person, an die alles geknüpft ist.
Alles was Gott baut, geliebte Geschwister, baut er auf Christus.
Deswegen ist er auch was Israel angeht, ist er der Stein Israels.
Jede Hoffnung die Israel hat, ist mit Christus verbunden.
Der Stein.
Also ich habe bisher mal viel nachgedacht über den Stein, hat mich mal sehr glücklich gemacht, macht mich noch glücklich, aber das ist ein großer Gedanke.
Von dannen ist auch dieser Stein.
Aber wir haben es jetzt mit dem Hirten zu tun, der Hirte Israels.
Das ist noch eine relativ vage Andeutung.
Wenn wir mal weitergehen zu den Propheten Jesaja.
Ich möchte gut mal die paar Stellen ruhig mal aufschlagen, dass man sie auch dann wiederfindet.
Jesaja 7 Vers 14
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben.
Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und man wird seinen Namen Emanuel heißen.
Das ist ja schon eine Verheißung, die wesentlich mehr präzise ist.
Die trifft schon auf keine andere Person mehr zu, als nur noch auf ihn.
Gibt es einen Menschen, von dem das gesagt werden konnte, wie von dem ein Jesus?
Eine Jungfrau würde schwanger werden?
Und das von ihr Gezeugte war vom Heiligen Geist gezeugt.
Wie wir das später dann lesen bei der Geburt des Herrn Jesus.
Die anderen Hirten, die da kamen, die sind alle über die Mauer gestiegen.
Die entsprachen nicht dem Zeichen, die Gott gegeben hatte.
Sie hatten sich aufgeworfen, auch Hirten zu sein.
Wenn wir Hesekiel 34 lesen, gerade die ersten Verse, das ist erschütternd. Was er von diesen falschen Hirten sagen muss, waren nicht wirklich Hirten.
Die suchten das Fett, die Wolle der Schafe, suchten nur ihren Vorteil.
Gott hatte sie auch nicht dazu gemacht, sie hatten sich selbst dazu gemacht.
Und sie entsprachen nicht den Weissagungen auf diese eine Person.
Geliebte Geschwister, und damit nicht genug.
Dann beschreibt Gottes Wort noch in Micha 5 etwas, was ebenfalls nur auf ihn zutrifft.
Dort gibt der Prophet sogar den Ort an, wo er geboren werden sollte.
Wenn wir das mal lesen, Vers 1, Micha 5, 1. Und du, Bethlehem, Ephrathah, zu klein, um unter den Tausenden von Juden zu sein,
aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll.
Und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.
Und dann wird er, Vers 3, und er wird dastehen und seine Herde weiden in der Kraft Jehovas.
Das ist der Hirte Israels.
Von einer Jungfrau geboren, vom Heiligen Geist gezeugt, dann in Bethlehem geboren.
Das sind ja die Worte, an die auch die Magier gedacht hatten.
Oder nein, das sage ich jetzt falsch.
Die Magier aus dem Morgenland hatten den Stern gesehen.
Dann bin ich also jetzt schon beim nächsten Gegenstand.
Jetzt komme ich bereits zu dem Tur, Türhüter.
Ich habe hoffentlich deutlich machen können, dass der Herr Jesus durch die Tür der Schrift einging.
Alles was er tat und wie er kam, zu welcher Zeit er kam, durch wen er kam, an welchem Ort er kam,
in welchen Charakter er kam, geliebte Geschwister, alles entsprach der Schrift.
Das ist für den Gläubigen, für die gläubige Seele ein Baum der Freude.
Und ich wünsche, geliebte, dass wir die absolute Freude an diesen Dingen haben.
Dass unser Glaube dadurch gestärkt wird, wenn wir sehen, wie alles im Leben der Sein Jesus
der Heiligen Schrift entsprach, dem Willen Gottes entsprach.
Aber dann hat er auch gesagt, diesem tut der Türhüter auf.
Das ist etwas, da kann man nur mit Anbetung stehen bleiben.
Wie heißt es im Psalm 121? Ich glaube, das ist dort.
Der Hüter Israels, nicht schlummert noch schläft er.
Geliebte, lasst mich mal an diesem wunderbaren Wort einen Punkt klar machen.
Der macht mir einfach zu schaffen.
Der Hüter Israels, nicht schlummert noch schläft er.
Wenn du diesen Vers liest, was denkst du dann?
Machst du wahrscheinlich so wie ich. Ich denke an mich.
Ich brauche den Hüter Israels. Ich brauche den Herrn Jesus.
Ich brauche Gott, der mich bewacht, der mich behütet, der nicht schläft.
Das ist auch so. Dürfen Sie auch für uns nehmen.
Aber dieser Kardinalfehler, der macht mir zu schaffen, dass wir alles Schöne,
was die Schrift sagt, zuerst mal auf uns beziehen.
Wie gesagt, Geliebte, wir dürfen das.
Nur sollten wir mal lernen, dass die Heilige Schrift viel mehr von Christus spricht,
als wir glauben. Und irgendwie ist das viel größer noch.
Nicht nur, dass ich einen Hüter habe, der über mich wacht, über mir wacht.
Nein, geliebte Geschwister, die Heilige Schrift redet von dem Christus Gottes an dieser Stelle.
Und sagt, der Hüter Israels war Christus Israel.
Ja, er war das wahre Israel.
Haben wir schon mal darüber Gedanken gemacht, dass der Heiland, als der Mensch wurde,
durch die Geschichte Israels geht und sie zu seiner eigenen macht?
Und geliebte, dann war Gott über ihm.
Er war der Hüter über ihm, dem wahren Israel, über seinem Sohn als Mensch auf der Erde.
Wie ist das gewaltig. Da kommt eine Person der Gottheit hierher zu uns,
um die Schafe zu holen. Wir werden sehen, vielleicht auch morgen dann noch,
dass der Heiland, dass der Hirte nur es mit den Schafen zu tun hat.
Und er tut es in Übereinstimmung mit seinem Vater, gewiss.
Aber er hat die Schafe im Auge, nicht das Universum, irgendwas.
Nein, diese Schafe da, hat auch noch andere Schafe, die wir sehen werden.
Aber eine Person der Gottheit kommt auf die Erde und Gott als solcher wacht über ihn.
Kaum war der Heiland geboren, das heißt, ja, vielleicht war er ein Jahr alt oder so,
oder sechs Monate, ich weiß nicht wie alt, aber jedenfalls nicht gerade frisch geboren,
Matthäus 1 und 2, da kamen diese Morger, von denen ich gerade anfing zu sprechen.
Sie hatten den Stern, seinen Stern im Morgenland gesehen.
Und sie kommen und huldigen, sie suchen den König, der da geboren sein muss.
Sie finden ihn auch, anhand dieses Wortes aus Micha.
Aber kaum war er geboren, dann war der mörderische Hass da.
Und Herodes versuchte ihn umzubringen.
Dann sprach ein Engel des Herrn zu Josef, nimm die Mutter und das Kind, oder?
Sieht das so? In der Eisenbahn steht das, Mutter und Kind, ja.
Nimm das Kind und seine Mutter und ziehe in das Land Ägypten.
Geliebte Gott, der Hüter Israels, nicht schlummerte, noch schlief er,
wenn es um die Person seines Sohnes ging, als Mensch.
Der Türhüter, wer ist das? Da haben die Brüder sich schon ziemlich,
nicht gerade an die Köpfe eingerannt, aber doch viel Gedanken gemacht,
ziemlich verteidigt. Die einen sagten nämlich zum Beispiel, das Johannes der Täufer.
Andere sagten, nein, das Gott. Ich glaube, sie haben beide recht.
Vielleicht ist der Johannes der Täufer tatsächlich der Türhüter,
aber nicht, er ist eigentlich nur, vielleicht von all den Beispielen,
die ich jetzt hier so sage, vielleicht die hervorstechendste Persönlichkeit.
Der Türhüter ist offenbar doch Gott oder vielleicht der Heilige Geist.
Der Türhüter, geliebte Geschwister, machte, als der Herr Jesus kam, in die Tür auf.
Heute ist der Herr Jesus selbst für uns die Tür, wir werden das gleich noch sehen,
aber als er selber kam, da war es nötig, dass ihm die Tür aufgetan wurde,
in den Schafhof. Die tat das der Heilige Geist.
Indem er, oder dadurch, dass er die Herzen der Menschen
trotz aller Finsternis und Feindschaft zubereitete.
Ich kann mir kein besseres Beispiel vorstellen als Lukas 2.
In Lukas 2 haben wir gleich drei Beispiele.
Ich möchte mal ganz kurz das aufschlagen.
Das ist, wie der Türhüter den Herrn Jesus einführt in diese irdische Szene,
obwohl er selbst noch damals ein Kind war, ein kleines Kind.
Da waren Hirten auf dem Feld und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie.
Und die Engel sprachen zu ihnen, fürchtet euch nicht,
denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird,
denn euch ist heute in Davids Stadt ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr.
Und dann sagen sie, geht hin, das wird euch zum Zeichen sein.
Ihr werdet ein Kindlein finden, in Wickeln gewickelt, in Windeln gewickelt.
Ja, ist das eigentlich ein Zeichen, sagt man?
Ist das ein Zeichen, dass man ein Kind findet, in Windeln gewickelt?
Ist das nicht das Normale?
Nun, es geht ja weiter.
Ein Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.
Geliebtes, so tief hat sich dein und mein Heiland herab geneigt.
Er kam nicht als erwachsener Mensch wie der erste Adam.
Er kam wirklich als Kind, als Mensch, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz.
Und wie hat doch der Herr Jesus in beiden Beziehungen,
als geboren von einer Frau, als wirklicher Mensch eben,
oder geboren unter Gesetz, nämlich als Jude,
wie hat er in beiden Beziehungen Gott vollkommen verherrlicht.
Die Engel sind in Bewegung, der ganze Himmel ist in Bewegung,
aber dann haben wir noch den Simeon, alt an Tagen.
Auch dessen Herz war durch den Heiligen Geist vorbereitet worden,
dass wenn der Heiland käme, dass er ihm gleichsam das Herz öffnete.
Ich kann nie genug über den Simeon nachdenken.
Ich kann es heute noch nicht verstehen, wie der Mann in so einem kleinen Kind dort,
was sicherlich aussah wie alle anderen, den Heiland der Welt erblickt.
Jetzt haben meine Augen dein Heil gesehen.
Ja, der Heilige Geist hatte ihm einen Ausspruch gegeben,
ihm gesagt, er würde nicht eher hier die Augen zumachen, bis er das erlebt hätte.
Wunderbar, wie der Heilige Geist die Tür auftat.
Dann noch vielleicht diese Prophetin Anna,
die da Tag und Nacht nicht vom Tempel wich,
dem Herrn dort diente mit Fasten und Flehen,
und dann heißt es auch in Vers 38, sie lobte den Herrn
und redete von ihm zu allen, welche auf Erlösung warteten in Israel.
Da gab es eine ganze Anzahl.
Diese Meinung, ich allein bin übrig geblieben, die Elias hatte, die war falsch.
Auch hier gab es eine ganze Anzahl,
obwohl Jerusalem unter der Herrschaft des Königs war und litt,
obwohl sonst kein Herz sich aufschloss für diesen Jesus von Nazareth.
Aber hier waren Herzen, die empfingen ihn,
und es war das Werk des Heiligen Geistes.
Wenn ich jetzt noch ganz kurz doch auf den Johannes komme,
dann scheint er mir in dieser Beziehung,
dass gleich an den Herrn die Tür aufgetan wurde,
doch eine bestimmte Bedeutung, eine besondere Bedeutung zuzukommen.
Als der Herr Jesus kam, um sich taufen zu lassen,
wir kennen das ja, Matthäus 3 am Ende,
dann sagte Herr Jesus, lass es jetzt so sein.
Also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit Gottes zu erfüllen.
Und nachdem er getauft worden war, begann der Herr Jesus seinen Dienst.
Unmittelbar danach, obwohl er erst noch die 40 Tage in die Wüste geführt wurde.
Und die Worte dieses Mannes in unserem Buch, in Johannes, lauten folgendermaßen,
Vers 33, ich kannte ihn nicht, Kapitel 1, 33,
aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir,
auf welchen du sehen wirst, den Geistern niederfahren und auf ihm bleiben.
Dieser ist es, der mit Heiligem Geiste tauft.
Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist.
Wenn wir nicht wüssten, dass das die gleiche Person ist wie Matthäus 3,
wir würden sicherlich meinen, das sind verschiedene Personen.
Aber ganz anders sprach hier Johannes der Täufer,
ganz angemessen an den Charakter dieses Buches.
Geliebte Geschwister, Johannes, der direkte Vorläufer vom Herrn Jesus,
deswegen ist er auch der größte von Frauen geborene,
weil er der direkte Vorläufer ist und zweitens,
weil von ihm geweisst sagt worden war, durch Malachi.
Deswegen ist er der größte von Frauen geborene Mensch gewesen.
Er lief direkt dem Herrn Jesus vor und machte die Herzen der Kinder Israel,
soweit sie willig waren, bereit für ihn.
Eine schöne Tätigkeit.
Und Geliebte, wenn es dem Herrn gelingt, auch unsere Augen jetzt mal zu öffnen
für die Herrlichkeit der Person unseres Herrn
und mit welcher Sorgfalt Gott über ihn gewacht hat,
wie er den Weg ihm bereitet hat,
obwohl ihm nur Hass entgegenschlug und Widerstand.
Wir wissen, wie es weiterging.
Dann kann uns nur das Herz glücklich werden.
Es ist der gleiche Gott, der auch uns nebenbei bemerkt, einen Weg gibt.
Der auch uns die Türen öffnet.
Darauf kommen wir noch später, so Gott will.
Diesem tut der Türhüter auf
und die Schafe hören seine Stimme.
Da möchte ich kurz bemerken,
wenn Johannes sowohl in seinem Evangelium als auch in seinen Briefen von Hören spricht,
das heißt Hören der Stimme Gottes,
dann bedeutet das nicht ein rein akustisches Hören,
sondern es ist jeweils ein Hören verbunden mit Glauben.
Wer das nicht sieht, wird die ganzen Stellen nicht verstehen.
Hören ist immer ein glaubensvolles Hören.
Die Schafe hören seine Stimme.
So Gott will, morgen werden wir sehen, wie das dazu kam.
Das ist jetzt nicht mein Gegenteil, ich bin auch relativ flüchtig jetzt dabei,
aber die Fähigkeit zu hören, geliebte Geschwister, ist ein Geschenk Gottes.
Und die Stimme des guten Hirten zu vernehmen und sie als solche zu erkennen,
ist eine Fähigkeit, die wir durch das neue, durch das ewige Leben geschenkt bekommen haben.
Noch, scheint mir, redet der Herr Jesus nicht von den verschiedenen Segnungen seiner Schafe.
Wir werden noch gleich kommen, wenn wir heute Abend, so Gott will, fangen wir noch ein bisschen damit an.
Das hat sich der Herr ein wenig später aufgehoben.
Jetzt hören wir zuerst, dass sie seine Stimme hören,
das heißt, also sie glauben ihm, sie kennen ihn.
Und dann heißt es sehr groß, er ruft seine eigenen Schafe mit Namen.
Das ist typisch für Johannes.
Er zeigt immer, dass die Gläubigen mit Namen gekannt sind.
Auch davon vielleicht morgen etwas mehr.
Hier soll nur übrigens mal so viel gesagt sein, dass der Herr Jesus jeden von uns Geliebten persönlich kennt.
Und was mich fast, als ich das zum ersten Mal so sah, fast umgehauen hat.
Ich bin für mich ganz überzeugt, wenn er an mich denkt, sagt er Christian, meinst du nicht?
Und wenn er an dich denkt, sagt er deinen Namen.
Wie, ist das wahr? Ja, ich bin nur so unbedeutend.
Ja, sind wir wirklich.
Aber wenn er an dich denkt, und wenn er von dir zum Vater spricht, dann sagt er deinen Namen.
Er ruft seine Schafe mit Namen.
Hat sich auf der Erde schon getan.
Hat er nicht gesagt, Maria, dort in Auferstehung?
Sie hat ihn nicht erkannt.
Aber dann sagt er nur, Maria.
Wenn du mal so ein bisschen verkehrt bist, oder ich,
weil ein bisschen, weiß ich was so passiert.
Manchmal sind wir irgendwie blockiert.
Irgendetwas wirft uns fast aus der Bahn.
Dann horch mal genau hin, ob er nicht auch deinen Namen nennt.
Er ruft seine Schafe mit Namen.
Und führt sie heraus.
Ja, das ist jetzt etwas Neues.
Das ist etwas absolut Neues, was er hier tut.
Jetzt kommen wir zu der zweiten Tür.
Wir haben die erste Tür gesehen.
Es ist die Tür der Heiligen Schriften, durch die der Herr beglaubigt in den Schafhof kam.
Und nur auf ihn trafen all diese speziellen Stellen zu.
Jetzt redet er von einer zweiten Tür.
Und in der Erklärung ab Vers 7 sagt er, ich bin die Tür der Schafe.
Also das ist jetzt der gleiche Punkt.
Die Tür der Schafe, geliebte Geschwister.
Ich habe das früher einfach nicht verstanden, weil ich die drei Türen nicht gesehen habe.
Ich habe immer gemeint, die Tür der Schafe ist, dass wir da durchgehen, um jetzt errettet zu werden.
Irrtum.
Das ist die dritte Tür.
Die zweite Tür ist die Tür hinaus.
Hinaus aus dem Schafhof.
Was tut der Herr Jesus mit seinen Schafen in Israel?
Und streng genommen bezieht es sich jetzt nur auf sie.
Er ruft sie und führt sie aus der Tür hinaus.
Er selber ist natürlich die Tür auch dafür, das werde ich gleich noch erklären.
Er führt sie heraus, geht vor ihnen her und führt sie weg von Israel.
Warum tut er das?
Seine Schafe, dieser Ausdruck meine Schafe, ist zu unterscheiden von dem Ausdruck Schaf schlechthin.
Schaf könnte sich durchaus auf Israeliten als solche beziehen, aber wenn er sagt meine Schafe,
dann meint er die Gläubigen, meint er den Gläubigen überrest inmitten dieses Volkes.
Im übertragenen Sinn uns.
Dürfen wir ohne weiteres auf uns anwenden.
Aber, Geliebte, das ist ein Grundsatz, der jetzt vor uns kommt, der im Alten wie im Neuen Testament Gültigkeit hat.
Der Grundsatz nämlich, dass wenn der Mensch etwas kaputt gemacht hat, zerstört hat, was Gott geschaffen hat,
dass das Gott niemals reformiert, sondern er führt die Seinen weg von dem, was falsch ist.
Israel war hoch begünstigt gewesen und der Sohn Gottes war in die Mitte dieses Volkes gekommen.
Und ich will nicht so lange dabei stehen bleiben, sie haben ihren eigenen König gekotzigt.
Hier war es noch nicht so weit, aber rein geschichtlich noch nicht so weit, aber innerlich war alles fertig.
Wenn wir vorher die Verse lesen, war alles fertig, den Heiland umzubringen.
Überhaupt, Johannes geht von Anfang davon aus, dass er der Verworfene ist.
Das ist nicht in anderen Evangelien auch so, aber hier ist er von Anfang an.
Er kam in das Seinige und die Seinigen nahmen ihn nicht auf.
Er wurde verworfen von Anfang an.
Was tut Gott mit einem System, das er selbst gegeben hatte, wenn es nur dahin führt,
dass seine Gedanken komplett verworfen werden?
Was tut Gott mit einem System, das seinen Sohn nicht will?
Geliebte, noch einmal, er reformiert es nicht.
Er wird es auch nicht bei uns tun, nebenbei bemerkt.
Er wird nie etwas reformieren, was wir zerstört haben.
Er wird sich einen Überrest erhalten.
Er wird die Seinen wegführen von dem, was seinen Namen verunehrt.
Er geht dann sogar vorneweg und wir folgen ihm, aber er stellt das nicht wieder her.
Zum Beispiel Philadelphia in der Hochblüte vor etwa 150 Jahren.
Dieser Zustand unter Geschwistern ist unwiederherstellbar, ist nicht wiederherstellbar.
Das ist auch vorbei.
Das heißt nicht, dass es nicht noch Züge von Philadelphia hier und da gibt,
aber Philadelphia als solches wird nie wiederhergestellt.
Das ist erschütternd, aber wahr.
Und geliebte, dieser Grundsatz, dass Gott die Seinen wegführt von dem, was ihm nicht mehr entspricht,
wie gesagt, er ist schon im Alten Testament zu finden.
Vielleicht darf ich doch mal die Stelle schnell aufschlagen in 2. Mose 33.
Die kennen wir ja, das ist die Sache mit dem, als das Volk gesündigt hat
und dem goldenen Kalb sich sehr gegen Gott vergangen hatte.
Dann heißt es in 2. Mose 33, Vers 7
Mose nahm das Zelt und schlug es sich auf außerhalb des Lagers, fern vom Lager
und nannte es Zelt der Zusammenkunft.
Und es geschah, ein jeder, der Jehova suchte, ging hinaus, ging hinaus
zu dem Zelt der Zusammenkunft, das außerhalb des Lagers war.
Vers 11 vielleicht noch
Und Jehova redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.
Dann kehrte er zum Lager zurück.
Darauf gehe ich jetzt nicht ein, was das bedeutet, dass Mose zurückging.
Aber das ist ein Grundsatz Gottes, dass damals als die Sünde gekommen war
und das Volk war so schuldig geworden, in den Götzendienst verfallen zu sein,
dann erkannte Mose, und da habe ich oft bewundert an diesem Mann,
mit welcher Treffsicherheit, mit welchem Instinkt fast, der durch den Glauben geschenkt war,
er genau das tat, was Gott wollte, ohne dass Gott es ihm je gesagt hatte.
Er tat hier genau das Richtige, er schlug das Lager auf außerhalb des Lagers, das verunreinigt war.
Und jeder, der die Ehre Gottes suchte, der ging hinaus, außerhalb des Lagers.
Die Verbindung zum Neuen Testament ist nicht schwer, wenn wir an Hebräer 13 denken,
dass Herr Jesus außerhalb des Tores gelitten hat
und wir aufgefordert werden, auch hinauszugehen, seine Schmach zu tragen.
Auch wenn wir an 2. Timotheus 2 denken und solche Stellen,
wo wir ermahnt werden, uns wegzureinigen von Gefäßen zur Unehre,
das sind Personen wohlbemerkt, nicht irgendwelche Lehren,
sondern die Träger dieser Lehren, von ihnen müssen wir uns wegreinigen,
wenn sie nicht Gefäße zur Ehre sind.
Und Geschwister, ich habe oft gedacht, die Absonderung, von der ich jetzt spreche hier,
das ist nichts anderes als das, wäre eine, wäre eine,
Zumutung ist nicht das richtige Wort, wäre unverantwortlich,
wäre eine Ungeheuerlichkeit, hätte nicht der Herr Jesus es gesagt.
Wäre nicht er selbst die Tür, damit wir da durchgehen.
Ich stehe darunter, dass der Herr Jesus uns die Vollmacht gibt,
dass er in sich uns die Berechtigung gibt,
so traurig sie an sich ist, wenn Böses da ist,
aber die Berechtigung gibt, ja sogar den Auftrag gibt,
uns von dem, was ihm nicht entspricht, zu trennen.
Wir könnten es ohne dies nicht tun, geliebte Geschwister.
Es wäre Anmaßung, das Wort eigentlich habe ich vorhin gesucht,
es wäre eine Anmaßung von Menschen, sich von irgendwelchen zu trennen,
es wäre auch Hochmut, absoluter Hochmut wäre das.
Natürlich wird uns auch Hochmut vorgeworfen, das können wir nicht hindern,
nicht verhindern, aber der Herr Jesus ist die Vollmacht dafür,
dass sich Kinder Gottes von dem trennen, was ihm komplett entgegen ist.
Insofern ist der Herr Jesus auch für uns die Tür hinaus,
nicht aus dem Schafhof Israels,
aber hinaus aus dem, was seine Billigung nicht mehr findet.
In der Erklärung des Gleichnisses hatte er auf die Tür der Schafe hingewiesen,
in Vers 7, aber in Vers 9 redet er nur noch von einer dritten Tür,
und das ist die Tür zur Errettung.
Da ist der Herr Jesus wieder selbst die Tür,
aber die Tür nicht zum Hinausgehen, sondern um dadurch hineinzugehen.
Auffällig die umgekehrte Richtung jetzt,
wobei ich die Frage habe, natürlich gleich,
warum sagt er dann hinterher noch mal ein- und ausgehen,
das ist also extra kompliziert, habe ich immer gedacht,
ist aber gar nicht so kompliziert.
Aber wir lernen erst das eine Gelebte,
und jetzt bin ich überzeugt, dass wir Dinge hören,
jetzt fängt der Herr Jesus an,
und so Gott will morgen ein bisschen Fortsetzung davon,
fängt er an, die Segnung in seiner Schafe zu schildern.
Er beginnt jetzt einzelne Punkte zu nennen,
die er seinen Schafen schenkt.
Das erste ist, dass man durch ihn hindurch geht,
als der Tür zum ewigen Leben, wenn jemand,
das wollte ich eben noch sagen, alles was wir jetzt hören,
steht im starken Gegensatz zum Judentum.
Da gab es keine Errettung in diesem absoluten Sinn.
Das war nur eine äußere Form,
und die wenigsten der Israeliten waren ja wirklich gläubig,
die wenigsten.
Und das war auch nicht das Ergebnis dieses Systems
mit äußeren Zeichen,
sondern auch damals schon das Wirken Gottes in der Seele, klar.
Aber hier sagt der Herr Jesus, wenn jemand,
und er redet jetzt nicht von seinen Schafen,
wenn er sagt, ich bin die Tür der Schafe,
dann ist es zum Hinausgehen derer, die sein sind.
Aber jetzt sagt er, ich bin die Tür, nicht der Schafe.
Die da kommen sind keine Schafe, die werden erst welche.
Aber er bietet sich an als Tür, wenn jemand durch mich eingeht.
Im Griechischen ist hier eine ganz seltsame Satzkonstruktion,
und ich habe das auch gesehen in englischen Übersetzungen,
alten Übersetzungen ist es genauso wiedergegeben.
Ist natürlich unmögliches Deutsch.
Aber er sagt tatsächlich, durch mich, wenn jemand eingeht.
So sagt er.
Das ist eine ganz, ganz starke Betonung, durch mich.
Der Jesus zeigt, dass es außer ihm keine Tür gibt.
Es gibt keine andere Möglichkeit,
diese Dinge zu erlangen, von denen er jetzt spricht.
Er selber bietet sich an.
Wobei mir der Ausdruck Tür in dieser Beziehung
so ganz besonders gefällt.
Er redet auch einmal zum Beispiel in Johannes 14 von dem Weg.
Ich bin der Weg.
Allerdings dort nicht zu Gott, sondern zum Vater.
Aber immerhin der Weg, auf den man gehen muss, um dorthin zu kommen.
Wenn es aber um die Errettung verlorener Sünder geht,
geliebte Geschwister, dann sagt er nicht, ich bin der Weg.
Dann sagt er, ich bin die Tür.
Wenn man an der Tür steht, und sie ist offen,
dann brauche ich nur einen Schritt zu machen, dann bin ich drin.
Das ist nicht ein langer, unbedingt langer Prozess.
Wenn es ein langer Prozess ist, dann ganz schlicht,
weil unser Glaube nicht einfältig genug ist.
Der so viel Wenn und Aber hat.
Dann wird es kompliziert, wenn wir immer noch alles Mögliche überlegen,
anstatt einfach zu vertrauen dem Herrn Jesus.
Wenn man ihm aber wirklich rückhaltlos vertraut,
dann macht man einen Schritt, dann ist man drin.
Wo drin?
In jenem Bereich, wo Gott ist.
Wo Gott gekannt wird.
Wo Gott wohnt.
Man ist im Heiligtum.
Wenn jemand durch mich, irgendwer es auch immer sein mag,
von welcher Nation oder welchem Volk, egal,
wir merken, wie weit hier der Herr Jesus redet,
wenn jemand durch mich eingeht,
so wird er errettet werden, errettet werden.
Das ist die erste große Segnung, deren sich Christen erfreuen.
Ich habe jetzt nicht Zeit, und war auch nicht mein Gedanke,
über die Errettung ausführlich zu sprechen.
Aber, geliebte, der Herr Jesus gibt uns eine absolute Errettung,
nicht irgendein Teil davon,
nicht ein Stückchen der Vergebung der Sünden vielleicht derer,
die in der Vergangenheit liegen, die zukünftigen.
Ich rede nicht gern von zukünftigen Sünden,
weil es sich so anhören könnte, wir können ja ruhig sündigen.
Aber es gibt Sünden, die auch noch geschehen mögen.
Wir wollen sie nicht tun, aber sie mögen geschehen.
Aber, geliebte, Gott hat sie alle vergeben.
Und wenn er das nämlich nicht hätte,
dann müsste Christus irgendwie nochmal sterben,
wenn das nicht reicht, was er getan hat.
Aber er macht mich immer ganz ruhig,
als der Heiland starb, da waren alle meine Sünden zukünftig.
Und wir werden morgen hören, dass er sagt,
ich bin gekannt von den meinen.
Es ist gut, dass der Herr uns ganz und gar kennt.
Als der Christus starb für mich, da kannte Gott mich ganz genau,
als er ihn schlug, so wie ich es verdient hätte.
Aber, geliebte, Errettung ist eine unfassbare Segnung.
Und ich fürchte, dass wir kaum darüber nachdenken.
Ich weiß ja nicht, ob wir jeden Tag ihm dafür danken überhaupt.
Wie ist das bei dir?
Dankst du dem Heiland eigentlich jeden Tag?
Ja, es gibt so viele Probleme.
Ja, schon recht, aber danken wir dem Herrn,
dass er mich errettet hat.
Wovon denn?
Von dem ewigen Verderben, von der Hölle,
können wir ruhig sagen, von der Hölle.
Da sind wir errettet von.
Vom Zorn Gottes.
Von der ewigen Verdammnis.
Dass keine Verdammnis mehr für die,
die in Christus Jesus sind.
Was für eine Botschaft hat jener Kergermeister,
da im 16. Kapitel der Apostelgeschichte gehört?
Glaube, was muss ich tun?
Glaube an den Herr Jesus,
und du wirst errettet werden.
Du und dein Haus.
Der Mann hat auch noch nicht verstanden,
was Errettung bedeutet.
Wer kann das von uns ausmessen?
Dass auch zum Beispiel die Errettung unseres Körpers
mit einbezogen ist, an sehr vielen Stellen der Heiligen Schrift.
Es ist fast die Ausnahme,
wenn die Vergebung der Sünden mit Errettung bezeichnet wird,
mit Vergebung der Sünden bezeichnet wird.
Die Erlösung, ich habe es versprochen.
Wenn die Erlösung gleichgesetzt wird der Vergebung der Sünden.
Wie Epheser 1.
In welchem wir die Erlösung haben,
Komma, die Vergebung der Sünden.
Das ist eine der wenigen Stellen,
wo die Erlösung sich beschränkt auf
das Werk, das in unserer Seele schon geschehen ist.
Auf die Erlösung der Seele.
Viele Stellen sonst reden entweder mehr von dem Aspekt am Ende
oder beides miteinander einbegriffen.
Hier der Heiles sagt noch nicht mehr,
es war noch nicht die Zeit gekommen.
Er sagt nur, er wird errettet werden.
Ja, aber nun kommt ein Satz,
wie gesagt, der hat mich echt mit einigen Not gemacht.
So wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen.
Ja, wie? Ich bin doch schon drin, oder nicht?
Er hat doch eben gesagt, wenn er durch mich eingeht,
dann bin ich doch schon da drin.
Warum werde ich jetzt noch eingehen und ausgehen?
Vielleicht denkt der Herr Jesus hier an die absolute Freiheit,
in die ein Christ gekommen ist,
so dass er ein- und ausgehen kann,
so wie zum Beispiel Mose vorhin auch wieder ins Lager ging.
Er hatte die Freiheit und die Kraft, südliche Kraft.
Dazu, ich glaube, dass der Herr hier vielleicht vom Dienst spricht.
Er wird eingehen, das bedeutet, er wird hineingehen in das Heiligtum Gottes.
Im Alten Testament, das steht im Hebräer 9, glaube ich,
da war der Weg, so heißt es so etwa,
der Weg in das Heiligtum noch nicht geoffenbart.
Also, der Weg zu Gott war noch nicht bekannt.
Es war noch nicht kundgemacht, wie das geht.
Aber wenn man errettet ist, dann geht man ein,
dann geht man in die Nähe Gottes.
Da ist der Weg gebahnt.
Und ausgehen, denke, das ist im Gegensatz zu dem,
was der Herr Jesus in Matthäus 10 sagt.
Er sagt, dort geht nicht in eine Stadt.
Geht nicht in eine Stadt.
Ich glaube, der Samariter oder so heißt es da.
Ja, Vers 5, geht nicht auf einen Weg der Nationen
und geht nicht in eine Stadt des Samariter.
Geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Israel war nicht gewürdigt, es war ihnen nicht gestattet,
die Grenzen zu überschreiten, die ihnen im alten Bund gezogen waren,
mit Gottes Weisheit.
Selbst der Herr Jesus hat die Grenzen fast nie überschritten.
Er blieb dort.
Und das ist typisch für Israel.
Sie hatten keinen Zugang zu Gott.
Wenn der hohe Priester einmal des Jahres hineinging,
war das nur ein Vorbild von dem, was einmal kommen würde.
Aber sie selber waren draußen.
Das hat mir oft beim Lesen von Lukas 1 aufgefallen.
Da fiel dort das Los für den Priesterdienst auf Zacharias.
Er war aus der Stamme, war das Aser?
Ich weiß es nicht genau.
Jedenfalls fiel das Los auf ihn.
Und dann heißt es, und die ganze Menge stand draußen.
Also der Priester ging rein, der hatte da schon etwas zu tun,
aber auch nur äußerliche Dinge.
Bilder von Schatten, von den wirklichen Dingen.
Aber die Volksmenge stand draußen.
Das ist typisch für Israel.
Da war kein Zugang, wahrlich, zu Gott.
Im Christentum, da gehen wir hinein, in die Heiligtümer Gottes.
Oder wie es in Hebräer 10, die Stelle dürfen wir mal hier vielleicht benutzen, heißt.
Hebräer 10, Vers 19.
Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum
durch das Blut Jesu und so weiter.
Darf ich mal hier ein bisschen warnen vor dem Gedanken,
dass wenn wir in die Versammlung kommen, wir jetzt in das Heiligtum eintreten.
Kennt ihr diesen Gedanken?
Wird oft gebetet, höre ich manchmal.
Jetzt stehen wir hier, Herr, im Heiligtum.
Ist ja gut gemeint.
Aber ich meine, es ist gefährlich.
Geliebte, wir treten nicht ins Heiligtum ein, wenn wir in diesen Raum kommen.
Ist ein ganz normaler Raum.
Ist natürlich etwas Besonderes, dass der Herr Jesus hier ist.
Aber es ist dadurch kein Heiligtum.
Das ist ein normaler Raum, sollten wir mal schön festhalten.
Und es ist einfach nicht wahr, dass wir diesen Vers,
da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum,
auf unsere Zusammenkünfte beschränken dürfen.
Es ist einfach nicht wahr und nicht gut.
Es ist überhaupt nicht einmal gemeint hier im Hebräerbrief.
Ich rede überhaupt fast nicht von den Zusammenkünften,
sondern von der prinzipiellen Stellung, die ein Christ hat.
Ein Christ hat, ob er zu Hause im Bett liegt und krank ist
oder sich hier aufhalten darf, ist natürlich nicht dasselbe.
Ich weiß, dass es ein unendliches Vorrecht ist,
zum Herrn Jesus sich hin zu versammeln.
Das ist ja ganz klar.
Und dass seine persönliche Gegenwart uns geschenkt ist,
das habe ich zu Hause im Krankenbett nicht.
Ich habe seine Gegenwart, aber nicht seine persönliche Gegenwart.
Als Person ist er da nicht, im Geist ist er dort auch.
Aber mir liegt es daran zu sagen,
dass solche Stellen von der allgemeinen Stellung der Gläubigen sprechen.
Wir haben immer das Vorrecht gelebt,
auch wenn ich zu Hause alleine bete, mit Gott spreche.
Wo bin ich denn dann vor dem Thron der Gnade?
Wo steht der Thron der Gnade?
Wenn nicht im Himmel, dort steht er.
Dort verkehre ich mit Gott.
Das machen wir uns nur nicht immer klar.
Dann würden wir nämlich nicht so uns hinflegeln und so hinfleizen
und so alles Mögliche denken.
Obwohl wir mit Gott gerade sprechen,
muss ich mich selber oft beitappen und mich schämen.
Wo sind meine Gedanken wieder gewesen?
Und ich spreche mit der höchsten Autorität, die es überhaupt gibt.
Und ich bin dort vor seinem Thron geliebte.
So sieht es Gott.
So dürft, darf es der Glaube auch sehen.
Natürlich, wenn wir hierher kommen,
dann kommen wir in eine Zusammenkunft,
wo der Herr Jesus persönlich ist.
Aber wie gesagt, wir haben hier nicht ein Heiligtum,
sondern der Herr Jesus macht alles aus,
nicht der Raum als solcher.
Obwohl ich immer auch denke,
wenn wir hier die Gegenwart des Herrn erleben,
dann werden wir auch den Raum in einer angeziehbenden Weise
auch sonst benutzen, wenn man ihn noch gebrauchen kann.
Ich würde ihn nie als gut finden,
wenn wir Tischtennis spielen im Versammlungslokal,
würde ich ihn nicht gut finden.
Bust wohl ganz nebenbei.
Aber nicht, weil er geheiligt ist,
sondern weil ich einfach mir sage, hier ist der Herr sonst immer.
Dann ist man auch vielleicht von etwas Ehrfurcht gepredigt.
Nun, Geliebte, zurück jetzt zu unserem eigentlichen Gedanken.
Der Gläubige hat das Vorrecht, hineinzugehen und auszugehen.
In Apostelgeschichte 8 heißt das, glaube ich,
ich glaube, es ist im Kapitel 8,
und die Gläubigen gingen aus und predigten das Wort.
Das war typisch für die gläubigen Christen,
aber völlig unbekannt unter Israel.
Dann ist so, Großliebte, die Reihenfolge.
Ich möchte dann zum Schluss kommen.
Wer durch mich eingeht, wird errettet werden
und wird eingehen und ausgehen.
Ich sehe darin so eine tiefe Belehrung.
Weißt ihr, gerade geht jetzt vielleicht alle die an,
die dem Herrn dienen möchten.
Das ist doch nicht bloß für die Brüder gedacht,
die ja am Wort dienen jetzt.
Sie beschränken ja Dienst sehr schnell und sehr oft
nur auf diese eine Art des Dienstes,
dass das Wort Gottes gepredigt wird.
Es gibt sehr viele andere Arten von Dienst.
Ein persönliches Zeugnis zum Beispiel,
dem Nachbarn sagen, ein passendes Wort,
zur rechten Zeit, geliebte Geschwister,
da brauchen wir das, wovon ich jetzt sprechen möchte.
Dann sagt der Herr Jesus nicht aus und eingehen,
sondern er sagt eingehen und ausgehen.
Wir gehen, das ist etwas ganz Gewaltiges,
wir gehen gleichsam in die Nähe Gottes,
wir beschäftigen uns mit seinen Gedanken,
der Heilige Geist beschäftigt uns damit.
Es wird etwas von dem Wohlgeruch auf uns liegen bleiben.
Und die Eindrücke, die wir im Umgang mit Gott gewinnen,
die bleiben uns.
Und ich denke, dass sie auch die Kraft bilden,
mit der wir dann hinausgehen zu anderen,
die das noch nicht so kennen, um ihnen zu dienen.
Schlicht, ich wollte sagen, dass der Dienst im Heiligtum
gleichsam in der Nähe Gottes beginnt,
oder dort seine Wurzeln hat.
Wenn wir immer wieder versagen in unserem Zeugnis
oder in dem, was der Herr uns eigentlich hatte,
tun lassen wollen,
dann liegt es daran, dass wir nicht im Heiligtum waren.
Alles andere sich vorzunehmen,
das heute will ich aber erstmal so tun, wird wieder scheitern.
Das haben wir oft genug erlebt.
Wir stellen uns dann gleichsam unter ein Gesetz.
Es ist ein Gesetz, das ich nicht halten kann.
Ein Gesetz, das ich wieder brechen werde,
wie ich schon hundertmal gebrochen habe.
Nein, Geliebte, der Weg ist hinein ins Heiligtum.
Den Heiland, ich habe das bildlich gesprochen,
in der Praxis geht es doch wohl so,
dass wir uns mit dem Wort Gottes in der Hand hinsetzen
oder auf die Knie gehen,
dass wir mit ihm sprechen,
dass er mit uns spricht durch sein Wort.
Und es ist auch wahr,
dass er dieses Wort uns kostbar machen muss.
Wir haben heute Abend darüber ein bisschen gesprochen.
Lesen muss ich es schon.
Doch, doch, lesen müssen wir es schon.
Das tut der Herr nicht für dich und mich.
Aber wenn wir es denn lesen,
und wenn wir es in der richtigen Haltung lesen,
dann macht er es uns groß.
Dann fangen wir Feuer, dann wird es köstlich für uns.
So, und in dieser Gemeinschaft dann hinausgehen
und das tun, was der Herr möchte.
Und dann kommt ein Effekt, der noch so beglückend ist hier,
und Weide finden.
Solch eine Seele, wie heißt es in den Sprüchen?
Eine Sprüche, Elf, glaube ich, ist es.
Die Seele, heißt es, so fängt sie an, die Segnen, Vers 25,
die segnende Seele wird reichlich gesättigt
und der Tränkende wird auch selbst gedrängt.
Wenn der Herr uns so benutzt
und wir in dem Bewusstsein dessen,
was wir im Heiligtum gesehen haben,
wenn ich es mal so ausdrücken darf,
hinausgehen und das tun, was unsere Hand zu tun vorfindet
und wir streuen den Samen des Wortes aus,
dann wird die Seele selbst auch gesättigt.
Wir finden Weide,
und das ist was auch der Herr Jesus gleichsam prophetisch,
das möchte ich jetzt nochmal Abschluss lesen,
in Hesäkiel 34 sagt, das ist ganz berührend dort,
wenn er erst die falschen Hirten da nennt,
aber dann sagt er am Schluss,
wir kennen ja diese Worte alle,
aber ich möchte sie doch lesen,
34, Vers 11, denn so spricht der Herr Jehova,
siehe, ich bin da und ich will nach meinen Schafen fragen
und mich ihrer annehmen.
Vers 14, auf guter Weide werde ich sie weiden
und auf den hohen Bergen Israels wird ihre Trift sein.
Da selbst, auf den Bergen Israels,
werden sie auf guter Trift lagern und fette Weide beweiden.
Ich will meine Schafe weiden und ich will sie lagern,
also Speise und Ruhe geben.
Das tut er nicht nur in unseren Zusammenkünften,
geliebte Geschwister,
obwohl es natürlich ein bestimmter,
besonderer Ort ist, wo er das tut,
er tut es auch ganz privat.
Ich glaube sogar für mich,
wer nicht privat das Wort erforscht,
wird nicht viel lernen.
Sie haben einen Christen gekannt,
die haben ihr Leben lang in der Versammlung gesessen,
haben guten Dienst,
nicht immer ist der Dienst ja gut,
auch nicht, wir sind oft sehr arm,
aber sie haben vielleicht guten Dienstgenossen
und doch nichts wirklich gelernt.
Man kann nicht nur durch Hören lernen,
deswegen die Trift.
Das ist eine besondere Erfahrung,
wenn man gesättigt wird an der Seele
und es ist ein gutes Gebet,
wenn wir empfinden, dass unsere Seele dürre ist,
dass wir keinen richtigen Appetit mehr haben
am Worte Gottes.
Das ist ein gutes Gebet,
wenn wir ihm sagen,
Herr, schenke mir wieder Appetit.
Bin überzeugt, er tut das
und er wird uns auf fette Weide führen.
Er wird uns so glücklich machen,
wie wir es nicht gedacht haben.
Ihr lieben Geschwister,
wir können sehr glücklich sein,
auch bei allem, was uns Not macht.
Wir können sehr glücklich sein
in der Liebe unseres Herrn.
Er ist der gute Hirte.
Wir wollen morgen hören,
wenn der Herr uns noch schenkt,
dass er noch mehr getan hat,
dieser gute Hirte. …
Transcrição automática:
…
Wir wollen mit der Betrachtung von Johannes X. Fortsendung machen.
Wir lesen heute Abend Johannes X. ab Vers 9.
Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf das sie Leben haben und es in Überfluss haben.
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber und der Nicht-Hirte ist, dem die Schafe nicht eigen sind,
sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe.
Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert.
Ich bin der gute Hirte und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, gleich wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne.
Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind, auch diese muss ich bringen und sie werden meine Stimme hören
und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf das ich es wiedernehme.
Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen und habe Gewalt, es wiederzunehmen.
Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen. Es entstand nun wiederum ein Zwiespalt unter den Juden dieser Worte wegen.
Viele aber von ihnen sagten, er hat einen Dämon und ist von Sinnen. Was höret ihr ihn?
Andere sagten, diese Reden sind nicht die eines Besessenen. Kann etwa ein Dämon der blinden Augen auftun?
Es war aber das Fest der Tempelweihe in Jerusalem und es war Winter und Jesus wandelte in dem Tempel, in der Säulenhalle Salomons.
Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm, bis wann hältst du unsere Seele hin?
Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus.
Jesus antwortete ihnen, ich habe es euch gesagt und ihr glaubet nicht.
Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir, aber ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe.
Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir und ich gebe ihnen ewiges Leben.
Und sie gehen nicht verloren ewiglich und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.
Ich und der Vater sind eins.
Da hoben die Juden wiederum Steine auf, auf dass sie ihn steinigten.
So weit Gottes Wort.
Beliebte Geschwister, wir haben gestern gesehen, was der Herr Jesus tat, als er auf diese Erde kam, in den Schafhof Israels.
Es ist die Geschichte unseres Heilandes auf der Erde, kurz göttlich zusammengefasst.
Er war gekommen auf dem Weg, den Gott vorher niedergelegt hatte. Er war genau gekommen so, auf die Art und Weise, wie es die heiligen Schriften gesagt hatten.
Er war durch die Tür gekommen. Alles, bei seiner Geburt, bei seinem ganzen Weg, bevor er den Dienst begann, öffentlich, entsprach den Mitteilungen Gottes, die längst zuvor, Jahrhunderte zuvor gegeben waren.
Der Torhüter tat ihm auf. Er bereitete die Herzen zu, trotz der allgemeinen Feindschaft, die ihm entgegenschlug.
Der Torhüter, ein Bild des Heiligen Geistes, sorgte dafür, dass der Herr Jesus auf der Erde von Herzen begrüßt wurde, von etlichen, die auf den Gebirge Judah wanderten.
Da gab es damals schon welche, die dort sich kannten. Wir haben gesehen, dass er von drei Türen sprichte, Herr Jesus, in seinem Gleichnis.
Die erste Tür war das Kommen durch das Tor der Schriften. Aber dann hat er gesagt, ich bin die Tür der Schafe.
Wenn ihr in Abvers 7 dieses Gleichnis ein wenig erklärt. Ich bin die Tür der Schafe. Es ist die Tür, wie wir gesehen haben, nach außen, weg von Israel.
Es ist die Tür, der Herr Jesus als die Tür zur Sanktionierung dessen, dass seine Schafe von dem verderbten Judentum weggeführt wurden in die Freiheit.
Der Herr Jesus in sich ist diese Tür. Und er ging vorweg und die Schafe kannten seine Stimme und folgten ihm.
Wir haben gestern gesehen, dass es sich hier im ursprünglichen Sinn um die verlorenen Schafe des Hauses Israel handelt.
Natürlich können wir die Dinge auch auf uns übertragen, obwohl er dann nachher explizit, also ausdrücklich von diesen Schafen, von uns redet.
Das werden wir heute noch so Gott will sehen. Aber der Herr Jesus bringt seine Schafe raus aus dem verderbten System.
Ein Prinzip haben wir gestern gesehen, das bis heute gilt. Das immer galt im Alten Testament, im Neuen Testament, zur Zeit des Herrn und auch heute.
Aber diese Schafe, geliebte Geschwister, da bin ich gestern nicht sehr darauf eingegangen, vielleicht ein wenig bewusst,
diese Schafe kannten seine Stimme und darin lag ihre Sicherheit.
Es war nicht die Fähigkeit, diese fremden Leute zu analysieren, zu verstehen. Es war nicht ihre Fähigkeit, die Stimme der Fremden zu deuten.
Es reichte, wenn Gott ihnen die Fähigkeit gegeben hatte, die Stimme des guten Hirten zu kennen.
Das ist eine ganz alte Wahrheit, die ist uns überhaupt nicht neu, aber sie macht mich immer wieder neu glücklich, geliebte Geschwister.
Es sind die Einfältigen, liebe Freunde, die bewahrt bleiben, nicht die Klugen.
Nichts gegen Klugheit, wenn Gott sie jemand schenkt, freuen wir uns drüber, nur bewahren tut uns weder Kenntnis noch irgendetwas, was wir hätten.
Es ist, wenn Kenntnis, dann die Kenntnis des Herrn Jesus.
Sie hatten die Fähigkeit, und ich komme nachher vielleicht nochmal darauf zurück, sie hatten die Fähigkeit zu erkennen, dass das die Stimme war, die die Wahrheit sprach.
Und ich möchte mal eine Stelle aus dem ersten Johannesbrief dazu lesen, weil das genau in diesem Punkt trifft.
Dort sagt der Heilige Geist, 1. Johannes 2, Vers 21,
Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht wisset, sondern weil ihr sie wisset und dass keine Lüge aus der Wahrheit ist.
Es reicht, meine lieben Geschwister, wenn wir die Stimme des Herrn kennen und das, was er sagt, dass wir erkennen, das ist seine Stimme.
Diese Fähigkeit hat übrigens jedes Schaf, die von den Seinen hat, jeder Gläubige.
Durch den Besitz des Heiligen Geistes ist er in der Lage, nicht alles zu verstehen.
Es heißt ja hier 1. Johannes 2 auch nicht, dass er alles versteht. Wir verstehen gar nicht alles.
Je mehr wir in der Schrift forschen, desto mehr werden wir sehen, dass wir gar nichts verstehen.
Oder sehr, sehr wenig. Nein, wir wissen alles. Das ist es. Wir wissen.
Wir haben die Kenntnis, ob das von Gott kommt oder nicht. Das ist ein sehr großes Bewahrungsmittel.
Und Herr Jesus sagt, meine Schafe haben das. Grundsätzlich, sie haben es, sonst sind sie nicht von seinen Schafen.
Und dann folgen sie ihm auch, Geliebte, noch einmal, darin, dass die Schafe dem Herrn Jesus folgen, dem guten Hirten folgen, der nie einen Irrweg führen wird.
Dadurch werden sie bewahrt.
Dass das alles sehr praktisch aus ist, das Folgen meiner geliebten Geschwister, ist etwas Praktisches.
Ich kann nicht theoretisch ihm folgen, das Unfug.
Die Wahrheit, die wir hier lernen, übrigens immer die Wahrheit Gottes, ist immer auch praktisch.
Es gibt nicht irgendwie eine theologische Kenntnis und die Praxis ist irgendwie ganz dahinten.
Zwar freue ich mich immer darüber, was mein lieber Großvater gesagt hat.
Und das möchte ich auch mal meinen lieben jungen Freunden ein bisschen ans Herz legen, zu bedenken.
Es ist wahr, das hat er gesagt, dass die Augen immer weiter sehen, als die Füße gehen.
Wer von uns weiß das nicht, dass unser praktisches Verwirklichen der Dinge irgendwie hinterherhinkt.
Die Augen, es ist auch im natürlichen Bereich so, die sehen einfach mal weiter und das ist gut so.
Aber irgendwie muss auch das Folgen kommen.
Aber über das Folgen rede ich dann auch mal, so Gott will, etwas später.
Aber es ist, um es hierbei zu belassen im Augenblick, es ist Ihre Sicherheit, die Stimme des Herrn zu kennen, genau zu wissen, genau so spricht mein Herr.
Du musst nicht die tausend Stimmen kennen, die es heute durch die Welt schwören, musst du gar nicht kennen.
Es reicht, wenn du die Wahrheit kennst.
Wir haben in Römer 16 einen interessanten Hinweis, dass wir einfältig zum Bösen sein sollen.
Und weise zum Guten.
Wir müssen nicht das Böse kennen, geliebte Geschwister, wie die Welt, um davor bewahrt zu bleiben.
Es reicht uns, wenn wir das Gute kennen.
Deswegen sollten wir uns nicht mit den ganzen Irrungen beschäftigen, sondern einfach mit der positiven Wahrheit Gottes.
Das war die zweite Tür.
Ihr selber, Christus, die Tür, wodurch die Schafe herausgeführt wurden in die christliche Freiheit.
Darauf kommen wir gleich.
Aber dann hat er in Vers 9 noch gesagt, und das hatte er im Gleichnis selbst nicht erwähnt.
Wir hatten gesehen, dass der Herr Jesus oft, wenn nicht fast immer, in seinen Erklärungen, in seinen parabolischen Bildern, in seinen gleichnishaften Bildern, dass er da immer etwas zufügt.
Manchmal etwas ganz Jägliches.
Und hier auch, ich bin die Tür.
Da sagt er es nicht, ich bin die Tür der Schafe.
Nein, ich bin die Tür.
Ich bin die Tür zur Errettung.
Diesen Aspekt des Herrn Jesus kennen wir ja im Allgemeinen gut.
Wenn wir von der Tür sprechen, der Herr Jesus als Tür, da denken wir automatisch an diese Tür.
Aber ich habe nur deutlich machen wollen, dass es eben die beiden anderen Türen auch noch gibt.
Aber diese Tür zur Errettung jetzt, die steht jedermann offen, wenn irgendjemand da durch hineingeht.
Geliebte, die Tür, es ist nicht eine Tür.
Er sagt nicht, ich bin eine Tür.
Er sagt, ich bin die Tür, es gibt keine andere.
Wer diese Tür nicht benutzt, wer also außerhalb bleibt und nicht Christus benutzt, der bleibt draußen und gehört nicht zu seinen Schafen.
Ich bin die Tür, die einzige, die es gibt.
Wer durch mich eingeht, dann haben wir drei Dinge gefunden, die ich jetzt nochmal wiederholen möchte.
Das erste ist Errettung.
Errettung, das ist typisch für das Christentum, nicht für das Judentum.
Aber für das Christentum ist typisch, ja, fundamental wichtig, dass man dort in dem Herrn Jesus die Vergebung findet, der Sünden, ja, die Errettung.
Ich wiederhole das nicht alles.
Das ist das erste.
Das ist charakteristisch für Christentum, nämlich man kennt die Errettung, man hat sie.
Nicht, dass wir sie mal irgendwann später bekommen werden, vielleicht oder auch vielleicht nicht, das ist eine ganz elende Lehre, aber ich gehe jetzt nicht darauf ein.
Der zweite Punkt ist Freiheit.
Wir gehen aus und ein.
Geliebte, in einem gewissen Sinn war auch dieser Schafhof ein Bewahrungsmittel.
Im gewissen Sinn waren sie unter dem Schutz dort.
Das vergessen wir manchmal, wenn wir an das Alte Testament denken.
Die, die alttestamentlich Gläubigen hatten einen Hof.
Ich habe gestern von der Mauer gesprochen.
Das war sehr gut so.
Sie waren abgeschirmt vor den Gräueln der Nationen und dort waren sie in einem gewissen Schutz, aber es war der Schutz eines Gefängnisses.
Eingeengt durch lauter, lauter schwerzutragende Gebote, Satzungen.
Das ist das Gegenteil von Freiheit.
Ich kann mir den Sinn mal gelesen haben vom Buddha Dharwi, dass er sagt, es muss irgendwie eine Verbindung mit dem Galaterbrief sein.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob da einer im Kerker sitzt und irgendwie wartet, dass mal das Licht kommt, irgendwann mal.
So waren sie im Alten Testament.
Die waren im Gefängnis und warteten, dass mal der Christus käme.
Aber wir sind mitten in der Freiheit, geliebte Geschwister.
Aber es ist die Freiheit und auch die Sicherheit, die uns gewährt wird unter dem Auge und unter dem Schutz des guten Hirten.
Wir sind nicht in ein Vakuum gekommen.
So ähnlich wie in Kolosser 1, Vers 12, glaube ich, dass wir, hat uns errettet, 13 ist das, errettet aus der Gewalt der Finsternis und hat uns in ein Vakuum gebracht.
Nein, er hat uns hineingebracht in das Reich des Sohnes, seiner Liebe.
Er hat uns in einen neuen Bereich hineingebracht, dort wo Christus der Mittelpunkt ist, wo alles sich um ihn dreht.
Und dort unter ihm und seinem Auge sind wir in Schutz und Sicherheit, obwohl wir frei aus und ein gehen können.
Das ist kein Gefängnis mehr, das Christentum ist kein Gefängnis.
Und doch Sicherheit.
Was sind die drei Dinge, die ich noch nennen wollte?
Errettung, Sicherheit und das Dritte ist die Speise Gottes oder die göttliche Nahrung, die er macht, die er gibt.
Er gibt uns, das darf im Judentum nicht, er gibt uns göttliche Speise, geliebte Geschwister.
Ich weiß ja nicht, ob wir dankbar genug sind.
Der Redner ist sicherlich auch nicht dankbar genug für die göttliche Speise.
Wir haben etwas, was direkt von Gott kommt und was unsere Seelen aufzuerbauen vermag.
Herrliche Charakterzüge, die der Herr Jesus hier sagt, die seine Schafe hätten.
Und jetzt fährt er fort, geliebte Geschwister.
Wir wollen jetzt mit der Hilfe Gottes mal uns noch weitere Dinge ansehen.
Er schildert immer noch und er nimmt darin zu, an Tiefe, die Position seiner Schafe.
Oder sagen wir, die Stellung der Gläubigen.
Dabei möchte ich kurz vorweg sagen, weil ich vielleicht nachher nicht mehr dazu komme,
dass er sich zweimal hier vergleicht.
Zuerst vergleicht er sich mit dem Dieb, der nur kommt, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben.
Das ist Vers 10 und dann sagt er, was er täte.
Und dann ist Vers 12, vergleicht er sich und 13 mit dem Mietling.
Das ist nicht dasselbe, wir werden noch gleich kurz darauf eingehen.
Und dann sagt er wieder, was er im Gegensatz zu diesem tun werde.
Der Dieb kam nur, um zu zerstören.
Das waren Männer, die in die Häde eindrangen, die über den Zaun kamen, über die Mauer,
die nicht den göttlichen Weg kamen, es waren gar keine wirklichen Hirten.
Und die machten nicht bloß für Lohn, wie der Mietling, sondern die zerstörten.
Ich meine, dass wir in der Apostelgeschichte 5 ein Beispiel finden.
Da sagt nämlich Garmalie, das ist ein ganz ernstes Wort, der Garmalie, der sehr geschätzt war,
und als man dort die Apostel vor das Synedrium gestellt hatte, warnt er dieses Synedrium.
Und dann gibt er zwei Beispiele, wie das gefährlich sein kann.
Vers 35, und er sprach zu ihnen, Männer von Israel, seht euch vor, betrefft dieser Menschen, was ihr tun wollt.
Denn vor diesen Tagen stand Teudos auf und sagte, dass er selbst etwas sei,
welchem eine Anzahl von etwa 400 Männern anhing.
Der ist getötet worden, und alle, so viele ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zunichte gemacht worden.
Sind zerstreut, da haben wir den Ausdruck, und zunichte gemacht worden.
Nach diesem stand Judas der Galiläer auf, in den Tagen der Einschreibung, und machte volkabfällig sich nach.
Auch der kam um, und alle, so viele ihm Gehör gaben, wurden zerstreut.
Das war das Werk dieser Diebe, die kamen mit eigenen Interessen in den Schafhof Israels und zerstörten bloß die Herde.
Nicht die Gläubigen, ich habe gestern schon gesagt, wenn wir von Schafen hören, müssen wir nicht unbedingt an Gläubige denken.
Wenn er jetzt sieht, seine Schafe meint, dann sagt er es.
So sind die Schafe tatsächlich zerstreut und zum Teil sogar direkt getötet worden.
Aber was tut jetzt der Herr?
Und geliebte Geschwister, er redet jetzt davon, dass er gekommen sei, ihnen Leben zu geben.
Der Vers 10 also, gibt uns jetzt die große Absicht des Kommens unseres guten Hirten an.
Und zwar teilt sich dieser Vers in zwei Teile auf.
Zuerst die allgemeine Formulierung dieser Absicht, warum er kam.
Nämlich, um ihnen Leben zu geben.
Und zweitens, definiert er den Charakter dieses neuen Lebens.
Das ist sehr, sehr beglückend und schön.
Der Jesus war gekommen, geliebte, um in diese Szene der Finsternis und des Todes Leben zu bringen.
Das Leben, sagt er, ist das Licht der Menschen.
Ich habe heute Abend nicht Zeit, auf die Verbindung von Licht und Leben einzugehen.
Aber die beiden Dinge sind sehr eng miteinander verbunden.
Er war das Licht der Welt und er brachte der Welt das Leben.
Der Jesus war also gekommen, um Leben zu geben.
Das ist ja das erste Erfordernis, das Menschen brauchen, die tot sind, in Vergehungen und Sünden leben.
Aber, er sagt dann, welchen Charakter dieses Leben hätte.
Ich mache jetzt auch das ein wenig kürzer, weil wir nachher am Schluss noch einmal darauf zurückkommen.
Dann möchte ich ein bisschen ausführlicher dabei bleiben.
Aber so viel sei mal eben gesagt, geliebte Geschwister.
Der Herr Jesus war gekommen, um Leben zu geben, ja, aber dieses Leben würde im Überfluss sein.
Sicherlich will er andeuten, dass diese Segnung, von der er jetzt spricht, die alle Schafe der christlichen Haushaltung haben,
dass diese Segnung über das hinausgeht, was im Alten Testament bekannt war.
Es ist eine alte Frage unter Brüdern, man kann sie auch nachlesen in Fragenbeantwortungen und so weiter,
in den verschiedenen christlichen Zeitschriften, die wir haben, haben auch die alttestamentlich Gläubigen Leben gehabt.
Haben sie ewiges Leben gehabt, ist die Frage, besser.
Nun, Geliebte, ich bin dieser Frage etwas abholt.
Ich liebe sie gar nicht so sehr, aber das sei gesagt, sie haben Leben gehabt.
Und zwar Leben aus Gott, woher denn sonst?
Woher hätte ein Abraham solche Glaubenstat tun können, wie er tat?
Wer von den alttestamentlich Gläubigen hätte ohne den Besitz des Lebens so handeln können, wie sie taten?
Nur, sie haben es erstens nicht bewusst, es ist ein Unterst, ob ich etwas habe, oder ob ich es habe und es weiß.
Das ist typisch für das Neue Testament.
Die Dinge, die wir haben, die kennen wir auch, das war im Alten Testament nicht so.
Es war noch gar nicht alles offenbart.
Zweitens, und das ist jetzt neu, sie besaßen nicht Christus als ihr Leben.
Der Christ heute besitzt das Leben in ihm.
Christus ist sein Leben geworden.
Christus selbst ist das ewige Leben und der wahrhaftige Gott.
Wir besitzen das Leben in ihm.
Das konnte von den alttestamentlichen Gläubigen einfach nicht gesagt werden.
Um es mal anders zu formulieren, die volle Offenbarung Gottes in Christus Jesu war einfach noch nicht gegeben worden.
Wir aber haben Leben in Überfluss.
Es ist das Leben geliebter Geschwister in der Kraft seiner Auferstehung.
Was der Herr Jesus dort, wenn es der Obersaal war, doch ja, im Obersaal tat in Auferstehung, dass er den Jüngern dort Heiligen Geist einhauchte,
da sehen wir den lebengebenden Herrn Jesus.
So wie Gott einst dem Menschen, der natürlichen Menschen, seinen Odem einhauchte,
wodurch der Mensch von allen Geschöpfen geliebt, da müssen wir uns klar machen, von allen Geschöpfen unterschieden wurde,
nur er wurde eine lebendige Seele, so hauchte der Herr Jesus sein Auferstehungsleben,
was immer das in sich schließen mag, was keiner von uns ergänzen, erklären kann, bis zum Ende ausdenken kann,
er hauchte sein Leben in Auferstehung in die Jünger und sagt empfangend Heiligen Geist.
Das ist nicht der Heilige Geist als Person, es ist einfach das Leben, das neue Leben, aber in der Kraft der Auferstehung,
ein Leben was vom Tod, was vom Teufel, was von Sünden überhaupt nicht mehr berührt werden kann,
ein Leben in der Macht der Auferstehung und der Heilige Geist ist natürlich in diesem Leben die wirkende Kraft und Person.
Ja geliebt, ich glaube, dass der Herr Jesus davon hier spricht, Leben im Überfluss,
aber dann öffnet er sein Herz noch weiter und er bringt jetzt, könnten wir nur auf die Knie gehen dabei,
er öffnet sein Herz und redet davon, wie weit seine Liebe gehen würde,
er war nicht nur der Hirte Israels, ich bin der gute Hirte, der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Nun geliebte Geschwister, es ist wahr, dass wir alles was wir haben, dem Tod des Herrn Jesus verdanken, ist uns das klar?
Es gibt keine Segnung, auch nicht eine, die nicht auf dem Tod unseres teuren Herrn fußt.
Wir haben die Vergebung der Sünden durch sein Blut, wir haben die Rechtfertigung vor Gott durch sein Blut,
wir sind für Gott erkauft durch sein Blut und so weiter, wir verdanken alles dem Tod des Herrn,
aber was das beglückende hier ist, er redet gar nicht davon.
Das großartige ist, dass er gar nicht davon spricht, sondern er spricht von seiner Hingabe.
Wenn die Diebe nur kamen, um zu stehlen, um zu zerstören, dann setzt er sich im Gegensatz dazu
und sagt, ich bin gekommen, um zu sterben. Ich würde nicht weglaufen wie die anderen.
Nein, ich bin nicht gekommen, um zu zerstören, denn ich gebe Leben, aber ich gebe auch mein eigenes Leben.
Es ist hier der Unterschied zwischen Dieb und dem guten Hirten.
Sein Tod ist hier, so sehe ich das, und das macht mich glücklich, sein Tod ist hier der Ausdruck seiner kompletten Hingabe,
gelebte, an Gott, an seinen Vater, exakter gesagt, und an seine Schafe.
Es ist die Hingabe bis in den Tod, für dich, für mich, und im höchsten Sinn Hingabe an den Vater.
Welch einen Heiland haben wir, der gute Hirte.
Der Mietling aber, das ist nicht ein Dieb, er hat vielleicht nicht diesen so bösen Charakter wie ein Dieb,
aber er ist doch ein Mietling bloß, das ist ein seltsames Wort heute, Mietling,
das ist auch kein besseres gerade, aber es ist halt jemand, der um Lohn dient,
der seine Arbeit macht, nur weil er Lohn kriegt. Davon gab es auch eine ganze Menge in Israel.
Die ganzen Führer, viele der Führer waren von dieser Art.
Sie machten bloß etwas, um davon Nutzen zu haben.
Aber, nein, wir müssen das noch schnell sagen, die Probe, ob sie ein Mietling waren oder nicht,
das würde das Kommen des Wolfes ans Licht bringen.
Gelebte, wir haben heute Mittag mit lieben Freunden gesprochen,
dass wir uns nicht mit dem Teufel beschäftigen müssen, ist absolute Wahrheit.
Wir müssen uns nicht mit dem Teufel beschäftigen, nicht mit all den Gefahren und so weiter,
seine Wirksamkeiten, obwohl uns die Absichten des Teufels nicht unbekannt sind, sagt Gottes Wort.
Er hat uns genügend gesagt darüber.
Und trotzdem müssen wir wissen, was er vorhat.
Er kommt, heisst es hier, und raubt sie und zerstreut.
Der Mietling aber, der sucht nur seine Haut, seine eigene Sicherheit und flieht.
Und dann hat der Wolf, ein Bild von Satan selbst, freie Hand.
Und wir sollten uns klar machen, geliebte Geschwister, dass er rauben will und zerstreuen will.
Die englischen Brüder haben in ihrer Übersetzung nicht rauben, sondern ergreifen.
Das heisst, der Wolf käme und ergriffe sie.
Aber es ist auffällig, dass der Herr Jesus am Ende der zweiten Unterhaltung mit den Juden, die wir auch gelesen haben,
genau dieses Wort rauben benutzt.
Niemand, sagt er dort, wird sie aus meiner Hand, und dann sagt er es auch, von der Hand seines Vaters, rauben.
Es geht nicht bloß darum, dass er die Gläubigen ergreift, nein, er will sie rauben, geliebte Geschwister.
Machen wir uns das klar.
Und da ist kein einziges Schaf, weder du noch ich, kein noch so begabter Bruder, der sich bewahren kann davor.
Gibt's nicht.
Aber da ist ein anderer, der bewahrt uns.
Der ist nicht ein Mietling, der sucht nicht sein Heil in der Flucht, wenn die Gefahr kommt.
Was hat der Heiland gesagt?
Oh, das haben wir schon manchmal sonntags morgens mit Andacht bei der Anbetung so gesehen.
Wenn ihr mich suchet, das war sein Wort in Gelsemane, wenn ihr mich suchet, so lasst ihr diese gehen.
Nein, er blieb stehen, und die sollten fliehen und gehen.
So war das auch.
Er blieb da.
Dann griffen sie ihn.
Geliebte, ein Kind Gottes wird nie geraubt werden.
Wir werden das noch am Schluss dann sehen.
Die absolute Sicherheit eines Kindes Gottes.
Aber ich wollte doch deutlich machen, dass der Teufel nichts anderes will als rauben und zerstören und zerstreuen.
Ein gläubiges Kind Gottes allerdings hat eine höhere Macht über sich und ist in der Hand des Herrn und des Vaters.
Das werden wir noch sehen.
Aber lasst uns nicht darüber im Unklaren sein.
Wenn er uns auch nicht direkt rauben kann, zerstreuen kann er uns.
Hat er es nicht auch schon geschafft?
Ich bin der gute Hirte.
Wieder kommt sein Beispiel jetzt.
Ich kenne die meinen.
Geliebte, er fährt jetzt fort, die Segnungen seiner Schaf zu schildern.
Ich kenne die meinen und bin gekannt von den meinen, gleich wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne.
Das ist eine absolute Aussage hier, die eigentlich absolut unser Fassungsvermögen übersteigt.
Geschwister, zwischen dem Herrn Jesus und seinen Schafen ist ein gegenseitiges Verstehen da.
Es ist eine Kenntnis der Schafe gegenüber dem Herrn und umgekehrt die Kenntnis des Herrn gegenüber seinen Schafen.
Und diese Kenntnis ist so gewaltig, so groß, so göttlich, dass er nichts anderes hat zum Vergleich,
als das Verhältnis, in dem er selbst zu seinem Vater stand.
Das finde ich so gewaltig.
Er kann nicht sagen, wie tief das geht.
Er sagt aber nur, ich vergleiche das nur, ich habe keinen anderen Vergleich.
Ich kann euch das nicht besser schildern, als daran, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne.
Ich möchte jetzt mal mit meinen Worten versuchen zu schildern, was das bedeuten mag.
Meine Lieben, der Herr Jesus war immer der Gegenstand der Wonne seines Vaters.
Das war im Himmel so, in der zurückliegenden Ewigkeit, das war so, nicht anders, überhaupt nicht anders, als er auf der Erde war.
Das Herz des Vaters fand in ihm einen Gegenstand der Freude.
So kannte der Vater den Sohn.
Geliebte, so kennt uns der Herr Jesus.
Er kennt uns gerade so.
Er sieht in uns, ob er damals auf der Erde war oder heute im Himmel, das spielt gar keine Rolle,
er kennt uns, er, ich wollte sagen, er hat in den Seinen, in seinen Schafen die Gegenstände seiner Freude.
Kannst du dir das vorstellen?
Der Heiland denkt an dich nur so.
Das wäre aber auch unartig, das ist ein ganz anderer Punkt, ändert überhaupt nichts an dem, was hier steht.
Das sind hier absolute Aussagen, die nicht beeinträchtigt werden durch praktisches Versagen.
Das möchte ich mal ganz deutlich sagen.
Ich habe oft gedacht und auch schon hier und da gesagt, wenn ich versagt habe, leider kommt das immer wieder vor,
dann brauche ich in diesem Augenblick der Beschämung vor dem Herrn nichts wichtiger, als die Zusicherung, dass das wahr ist, was hier steht.
Er sieht in uns die Gegenstände seines Wohlgefallens, nie anders sieht er uns an.
Umgekehrt, wie ich den Vater kenne.
Der Herr Jesus kannte den Vater und er vertraute ihm vollständig.
In dieser Weise, wir durch Gott belehrt, kennen auch den Vater.
Das ist ein wunderbarer Gedanke, den ich jetzt nicht weiter ausführen kann.
In dem Herrn Jesus sehen wir den Vater.
Wer mich gesehen hat, sagt er ja dann auch Kapitel 14, hat den Vater gesehen.
Wir kennen den Vater, geliebte Geschwister.
Wir sehen ihn in dem Herrn Jesus, so wie er sich auf der Erde sich darbot.
Wenn er da zum Beispiel so ein Kindlein auf den Arm nahm und sagte, als die Jünger wehrten, lasset es, lasset sie zu mir kommen,
das ist mein Vater, so ist er.
Das macht mich wirklich glücklich.
So ist der Vater, wir kennen ihn und wir haben Zutrauen zu ihm, wir vertrauen ihm.
Das ist, denke ich, in etwa der Sinn dieser Worte.
Und ich lasse, noch einmal sagte er es jetzt, mein Leben für die Schafe.
Und mir scheint, dass er das zweite Mal hier dieses Wort sprechend jetzt auf diese anderen Schafe zu sprechen kommen will.
Er will deutlich machen, dass sein Tod, sein Seelungstod, den Weg öffnen würde für die Segnung anderer Schafe.
Was sind das für Schafe?
Wir alle wissen es, trotzdem, geliebte Geschwister, ist das nicht gewaltig, was hier steht?
Ich habe andere Schafe, die hat er schon, aber wo sind die, die gewesen damals?
Die waren noch gar nicht existent.
Im Rasschluss Gottes sah er sie.
Viele Stellen gibt es in der Heiligen Schrift, die können wir nur halbwegs erfassen,
wenn wir bedenken, dass der Jesus oder das Gott die Dinge so spricht, wie sie im Rasschluss Gottes sind.
Nicht historisch, so war noch gar nicht so weit, aber im Rasschluss Gottes sah er die Dinge.
Zum Beispiel Johannes 17, Du hast sie mir gegeben.
Im Rasschluss Gottes gab, hat der Vater sie ihm schon gegeben, haben wir hier ja dann auch am Ende dieses Abschnitts gelesen.
Nun, Herr Jesus hatte andere Schafe.
Das waren Schafe aus den Nationen, die nicht von dem Schafhof waren.
Auch diese muss ich bringen.
Es ist eins der göttlichen Muss, die wir in dem Johannes-Evangelium haben.
Kapitel 3, glaube ich, haben wir mehrere Male.
Dieses Muss, dieses göttliche Muss, so wie die Schlange Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat,
also muss der Sohn des Menschen erhöht werden.
Hier sagt er mit gleicher Tiefe, ich muss sie bringen.
Macht das dein Herz glücklich?
Wenn wir denken, dass er an dich und mich gedacht hat, ehe er starb.
Er hatte gesagt, ich muss sie bringen.
Und dann hat er sie gebracht.
Und dann ist es eine Herde, er hat, ich möchte ganz kurz bemerken, die Zeit verfliegt,
aber ich möchte nur ganz kurz bemerken, dass er zweimal ruft.
Einmal ruft er die Schafe aus dem Schafhof, aber dann ruft er auch die Fremden da,
die eigentlich nicht von dem Schafhof waren.
Auch sie ruft er, sie hören seine Stimme.
Das heißt, sie sind mit der Stimme vertraut und folgen dieser Stimme, sind gehorsam.
Ungeliebte Geschwister, und dann war es seiner Absicht, dass es eine Herde sein sollte.
Und ein Hirte.
Im Grundtext ist beides mal dieses Ein betont.
Es würde eine Herde sein, nicht eine jüdische, eine christliche Herde, sondern eine Herde.
Aber sie würde, und das ist gewaltig und beglückend,
diese Herde würde durch die Autorität des Herrn einerseits
und durch die Anziehungskraft, die der Herr Jesus ausübt, auf die Schafe geeint bleiben.
Auch das ist eine abstrakte Wahrheit.
Das heißt, eine Wahrheit, die nicht jetzt zerstört wird durch mancherlei Nebeneinflüsse.
Der Apostel Johannes schreibt nicht in dieser Form von dem Verfall wie Paulus.
Er schreibt zwar auch von der letzten Stunde und so weiter.
Aber was so großartig ist, Johannes kennt genau den Verfall, natürlich kennt er ihn.
Aber er lässt keinen Zweifel daran bestehen, dass das, was er hier inspiriert durch den Geist Gottes sagt, einfach wahr ist. Punkt. Das ist so.
Wenn wir heute die Zertrennungen anschauen, dann müssen wir uns ja schämen über beide Ohren. Tun wir auch.
Wir schämen uns darüber.
Dass das der Herr so nicht wollte, ist uns auch klar.
Er wollte die eine Herde haben. Er war doch gestorben, um die zerstreuten Schafe in eins zu versammeln.
Hat das nicht der Gamm, der dieser hohe Priester da gesagt?
Nein, geliebte Geschwister, diese eine Herde, um bei dem Bild zu bleiben, besteht.
Das ist der Blickwinkel Gottes hier.
Diese Familie Gottes, von der Johannes im Brief spricht hauptsächlich, besteht auch. Sie ist intakt.
Der Leib ist auch immer intakt. Das Haus Gottes ist im gewissen Sinn nicht intakt.
Im gewissen Sinn.
Aber die Familie, oder hier, die Herde, diese eine Herde, sie ist existent, sie besteht.
Darum wollen wir festhalten. Ich glaube, dass wir nur in dem Festhalten dieser absoluten Wahrheiten erstens unser eigenes Abweichen richtig erkennen können
und zweitens, dass wir vor Resignation angesichts unseres Versagens bewahrt bleiben.
Das ist eine Herde und sie wird zusammengehalten durch diesen einen Hirten. Nicht nur durch seine Autorität und Kraft,
sondern durch diese Anziehung, die er auf die Herzen der Seinen ausübt.
Darum liebt mich der Vater.
Wie oft haben wir wohl diesen Vers schon so beim Brotbrechen oder anlässlich des Brotbrechens gelesen.
Darum liebt mich der Vater.
Weil ich mein Leben lasse, auf das ich es wiedernehme.
Ehe ich jetzt darauf eingehe, möchte ich noch eine Bemerkung machen, die typisch ist für die Stellung des Herrn Jesus hier in diesem Kapitel.
Und ein wenig noch auch mal das ganze Buch betrachtend, geliebte.
In diesem Buch ist natürlich der Herr Jesus der Sohn Gottes, gar keine Frage, aber er ist ständig der vollkommen abhängige Mensch.
Das ist in diesem Buch ganz, ganz deutlich.
Mehr als woanders.
Hier, wo er den höchsten Charakter hat, als Sohn Gottes gesehen wird, als eins mit dem Vater, wie wir noch sehen werden,
da ist er der vollkommen Unterwürfige.
Er tut gar nichts ohne den Vater.
Aber in diesem Kapitel tut er alles, das ist auffallend, alles tut er.
Es ist wahr, er kam durch die Tür, es ist wahr, der Torhüter tat ihm auf.
Aber einmal durch die Tür gegangen, tut er alles selbst.
Er ruft seine Schafe, er kennt sie, er geht vor ihnen her, er führt sie hinaus, er gibt sein Leben, er nimmt es wieder.
Geliebte, das ist die göttliche Seite der Person unseres Herrn.
Hier auch, darum liebt mich der Vater.
Weil ich mein Leben lasse.
Der Vater war verunehrt worden durch den Eintritt der Sünde und des Todes.
Durch den Tod des Herrn Jesus wurde diese Verunehrung in Augen der Welt weggenommen, rehabilitiert.
Es ist oft gesagt, und ich sage gar nichts Neues, dass der Herr Jesus seinem Vater einen neuen Beweggrund gab, ihn zu lieben.
Und ich sage zu einem Satz dazu, geliebte Geschwister, das konnte nur eine göttliche Person sagen und tun.
Kein Mensch konnte je sagen, darum liebt mich der Vater. Es gibt keinen Menschen.
Aber diese eine Person, die unser Heiland ist, sie war Gott.
Und mit der Kraft seiner Gottheit spricht er so, obwohl er als Mensch stirbt.
Seht, Gott, der Vater mag Wohlgefallen an seinen Kindern haben, das hat er auch.
Aber einen Beweggrund, ihn zu lieben, in dieser Form zu geben, war keinem Menschen überhaupt möglich.
Der Herr Jesus lief sein Leben und er nahm es wieder.
Er sagt, dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.
Sind Extreme, sind vielleicht die beiden Extreme des menschlichen Lebens überhaupt.
Sterben und zum Leben kommen.
Der Mensch hat keine Autorität, sein Leben zu lassen. Wenn er es tut, wenn er es trotzdem tut, ist er ein ganz, ist ein Mörder, ein Selbstmörder.
Heute hat man viel schönere Worte dafür, es wird alles sehr schön verniedlicht.
Bei Gott ist das ganz, ganz böse, an sich Hand anzulegen.
Der Herr Jesus aber, geliebte Geschwister, hatte die Autorität.
Macht oder Gewalt meint das, Autorität zum Leben hinlegen.
Und niemand hat die Macht, sein Leben wiederzunehmen.
Er hatte sie und er gebrauchte sie, aber er war bei alledem gehorsam.
Ich kann mir keine größere sittliche Herrlichkeit des Herrn Jesus vorstellen, als die Paarung von seiner göttlichen Macht Gebrauch zu machen und dabei doch als Mensch vollkommen gehorsam zu sein.
Welch einen Heiland haben wir.
Es entstand ein Zuspalt.
Die einen waren ein wenig ehrlicher, die anderen böswillig, das übergehen wir jetzt mal.
Was ich aber bemerken möchte, bei einer zweiten Unterredung mit den Juden, die wir dann ab Vers 22 finden, nimmt er den Widerstand der Juden und ihrer Führer zum Anlass, um noch mehr über die Stellung seiner Schafe zu sprechen, die Segnungen zu zeigen, die sie haben.
Und als erstes möchte ich kurz bemerken, Geliebte, das ist eigentlich auch für uns, für den Glauben, erfrischend.
Diese Juden, die kamen nicht frei von dem Einfluss, der von dem Herrn Jesus ausging.
Das hat mich oft getröstet.
Nach außen hin siehst du nicht viel, vielleicht gar nichts, vielleicht nur Feindschaft, aber sie kamen nicht frei von dem Einfluss, den seine Worte und seine Taten, seine Person ausübten.
So umringten sie ihn wieder.
Warum kommen die denn immer wieder?
Ich habe oft gedacht, geliebte Geschwister, einer, der feindlich ist, für den ist mehr Hoffnung als für dieses kalte Laodicea, lauwarm meine ich, lauwarm, weder kalt noch warm.
Die so indifferenzend, gleichgültig gegenüber Böse und Gut, ist alles fast gleich.
Man muss nur fest dran glauben, es ist egal, ob es gut oder schlecht ist.
Das ist Elend, ein furchtbares Elend ist das in unserer Zeit.
Aber der Herr Jesus liebt Wahrheit und er übt einen Einfluss aus, auch wenn es der Mensch gar nicht wahrhaben will.
Und darauf setzen wir unsere Hoffnung.
Manchmal sind die Feinde Christi früher errettet worden, als jene, die alles so bejaht haben und nicht wirklich von seinen Schafen waren.
Der Herr sagt dann, um es nur kurz zu überfliegen, auf diesen Anwurf, bis wann hältst du unsere Seele hin?
Ich habe es euch gesagt und ihr glaubt nicht.
Ich habe euch auch die Werke gezeigt, sie sind wie ein Attest, sie sind wie ein Beweis, von wem ich komme.
Aber ihr glaubt nicht und da kommt dieser erschütternde Satz, ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe.
Und ich kenne die lieben Zuhörer heute Abend nicht.
Ich weiß nicht, ob jemand da ist, auf den dieses Wort eventuell auch zutreffe.
Jedenfalls wir kennen, wir haben Verwandte, Kinder manchmal, die noch nicht seine Schafe sind.
Es ist ein erschütterndes Wort, wenn der Herr Jesus sagen muss, ihr seid nicht von meinen Schafen.
Ihr seid nicht von meinen Schafen.
Dann sagt er noch etwas über seine Schafe. Ich würde jetzt nur ein wenig überfliegen.
Er nennt jetzt eins, zwei, drei, vier, fünf Segnungen.
Das erste, das hatten wir ja schon, meine Schafe hören meine Stimme.
Ist euch das aufgefallen, wie oft der Herr Jesus das sagt?
Darf ich das mal schnell zeigen?
Wie er von seiner Stimme spricht und davon, dass die Schafe sie kennen und hören?
Vers drei, und die Schafe hören seine Stimme.
Vers vier, weil sie seine Stimme kennen.
Vers fünf, die Stimme der Fremden kennen sie nicht.
Vers 16, diese aus den Nationen kommenden, sie werden meine Stimme hören.
Seine Stimme, das ist also die Fähigkeit, ich habe das eigentlich schon gesagt,
zu verstehen, dass er spricht.
Ich verstehe darunter noch ein bisschen mehr.
Seine Stimme hören bedeutet gehorsam.
Bedeutet gehorsam aus Glauben.
Dieser Gehorsam ist gar nicht schwer.
Ich weiß wohl, in meiner Jugend jedenfalls,
hat man diesen Vers oft benutzt, um uns fast ein wenig zu drohen.
Ich möchte, dass jetzt nicht so ganz schwer verstanden wird,
aber doch so ein bisschen, wurde gesagt, wollt ihr mal zusehen,
so etwa, dass ihr gehorcht.
Die Ermahnung ist notwendig.
Die Ermahnung ist schon notwendig.
Nur diese Stelle sagt, dass die Schafe es tun.
Wir sollten so eine Stelle nicht immer gleich von hinten anfangen.
Wir können schon einander ermahnen, dass wir gehorchen mögen,
nur die Stelle sagt hier gar nicht, dass wir sollen und nicht sollen,
sondern sie sagt, wir tun es.
Seine Schafe gehorchen.
Sie folgen ihm.
Haben wir dann als nächstes.
Aber vorher noch, ich kenne sie.
Das haben wir eigentlich auch schon betrachtet.
Wir haben gestern gesagt, dass ihr sie alle mit Namen kennt,
uns alle mit Namen kennt.
Zu Moses sagt er doch, in 2. Mose 33, glaube ich auch,
ich kenne dich mit Namen.
Auch der Prophet Nachum spricht davon.
Das ist sehr beglückend.
Er kennt uns mit Namen.
Aber, Geschwister, hier steht jetzt nicht, dass wir ihn kennen.
Steht nicht da.
Sondern nur die eine Seite.
Er kennt uns.
Ich möchte mal einen ganz kleinen Moment dabei stehen bleiben.
Ich möchte fast behaupten, dass das Glück,
dass der Friede eines Christen darauf ruht,
dass Gott ihn kennt.
Psalm 139, du kennst mich ganz.
Hast mich eingeengt von vorne und von hinten.
Ehe ich ein Wort spreche, du kennst es ganz.
Er kennt uns ganz und gar.
Geliebte, wenn es nicht so wäre, würde ich keinen Frieden haben.
Gott kennt uns.
Er kannte uns auch schon,
als er seinen Sohn schlug für dich und mich.
Da hat er uns ganz gekannt.
Da hat er uns ganz gekannt.
Der Herr Jesus kennt seine Schafe.
Er ist mit dir vertraut.
Das muss uns einfach glücklich machen, Geschwister.
Wenn der Herr das doch schenken könne,
dass diese Dinge wieder mal in unserem Herzen jetzt
akut werden oder lebendig werden.
Mein Meister kennt mich.
Er kennt deine Gefahren.
Er kennt deine Sorgen.
Er kennt deine Worte.
Er kennt dein ganzes Denken.
Er weiß alles um dich.
Er hat das höchste Interesse an dir.
Weißt du, was er auch noch kennt?
Er kennt deine Vergangenheit.
Er kennt deine Gegenwart.
Und er kennt auch deine Zukunft.
Ist das nicht gut?
Sie folgen mir.
Die Schafe folgen ihm.
Wisst ihr, das ist weit besser als irgendwas zu tun, ja?
Mancher will immer was tun.
Ist ja schon recht für den Herrn, was tun zu wollen.
Ist eigentlich ein richtiger Impuls des neuen Lebens.
Aber es ist nicht so wichtig, dass wir etwas tun.
Viel wichtiger, seine Stimme zu hören.
Ihm zu folgen.
Das ist wichtig.
Das ist für unser Glück lebenswichtig.
Und ich gebe Ihnen ewiges Leben.
Jetzt würde ich gerne einen kleinen Augenblick,
ich weiß, dass ich das nicht so lange ausbreiten kann jetzt,
aber einen kleinen Augenblick mal bei diesem Ausdruck stehen bleiben.
Es ist offenbar dasselbe, was er vorher gesagt hat.
Leben in Überfluss.
Das ist dasselbe jetzt.
Aber er definiert es jetzt anders.
Er sagt, ich gebe.
Ich gebe es Ihnen.
Geschwister, wir merken,
dass dieses Leben in dem Sohn ist.
Und dass der Vater,
und ich zitiere einfach die Stellen aus dem Kopf jetzt,
ich kann sie nicht alle nachschlagen,
dass der Vater ihm als Mensch auf der Erde
die Autorität gegeben hat, Leben zu geben.
Also auch der Herr Jesus als Mensch auf der Erde
hatte die Macht, Leben zu geben.
Es war sein eigenes Leben.
Erste Johannes Vers 1 und 2,
die ersten Verse zeigen uns,
dass dieses Leben immer,
in aller Ewigkeit zurückliegend,
bei dem Vater war.
Es ist auch ein Zug des Wesens des Vaters,
den der Sohn mit ihm teilt.
Aber dieses Leben war in der Person Christi bei dem Vater
und ist dann auf die Erde gekommen und offenbart worden.
Und der Apostel sagt dort, Johannes sagt dort,
uns offenbart worden.
Ich sehe darin eindeutig,
dass es bedeutet, dieses uns offenbaren,
dass er es uns gegeben hat,
nichts Geringeres meint das.
Es ist nicht nur etwas zeigen und dann wieder wegnehmen,
sondern zeigen und uns geben,
das hat er getan.
Kolosser 3, unser Leben ist verborgen
mit dem Christus, in Gott.
Unser Leben hat den Sitz,
das habe ich schon öfter gesagt,
man möge die Wiederholung entschuldigen,
das göttliche Leben hat nicht den Sitz in mir,
sondern in Christus,
der zur Rechten Gottes ist.
Dieses Leben kann nicht angetastet werden.
Man müsste Christus von der Rechten Gottes runterstoßen,
um mein Leben zu zerstören, Geliebte.
Dann haben wir noch eine wunderschöne Stelle in Römer 6, Vers 22.
Als das Ende aber ewiges Leben.
Das ewige Leben, diese Natur Gottes,
die Fähigkeit Gott zu erkennen,
Johannes 17, Vers 2,
dies ist das ewige Leben,
dass sie dich, den alleinwahrten Gott,
und den du gesandt hast,
Jesum Christum, erkennen.
Diese Fähigkeit Gott zu erkennen,
liebte Geschwister,
wird einmal münden in jene Herrlichkeit,
wo sich das ewige Leben voll entfalten kann.
Das ist die Bedeutung von Römer 6, Vers 22.
Das ewige Leben wird einmal nicht so behindert werden,
wie es heute bei uns ist,
sondern wird sich voll entwickeln.
Und wir werden das ewige Leben vollkommen genießen.
Wir werden den Vater erkennen in dem Sohn,
den er gesandt hat.
Das ist das Wesen des ewigen Lebens.
Es ist eine Kapazität.
Es ist eine Fähigkeit.
Ja.
Und dann noch eine Stelle, Geliebte,
die macht mich auch immer glücklich,
ist Johannes 14, Vers,
irgendwo dort,
14, Vers,
ein ganz kurzer Satz,
Vers 19,
Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.
Der Herr Jesus hat sich mit dir,
mit den Schafen, mit uns so verbunden,
dass wenn er lebt, dann leben auch wir.
Gibt es eine größere Sicherheit?
Zu unendlich groß ist diese Segnung des ewigen Lebens.
Wir können sie alle nicht erfassen.
Und ich versuche auch hier nur,
ein paar Gedankensplitter zu sagen.
Aber es ist eine Gabe Gottes, das ewige Leben.
Am Ende vom Johannesbrief heißt es dann,
dieses Leben ist in seinem Sohne.
Und wer den Sohn hat,
hat das Leben.
Wer den Sohn Gottes nicht hat,
hat das Leben nicht.
Das Leben empfangen wir in dem Sohn,
durch den Sohn.
Und Geliebte, er wird unser Leben.
Das ist Galater 2, Vers 20.
Nicht mehr lebe ich.
Nein, nicht mehr lebe ich,
sondern Christus,
so singen wir doch auch,
wir, oh Gotteskraft.
Nun könnte es ja sein,
man hat schon sowas gehört,
Kritiker mögen so sprechen,
ja das Leben ist schon ewig in sich,
aber du bist es nicht.
Gut, das ewige Leben kann ich degenerieren,
aber du kannst es.
Deswegen fügt der Herr Jesus zu,
ich gebe Ihnen ewiges Leben
und Sie gehen nicht verloren,
ewiglich.
Nein, auch die Gefäße des ewigen Lebens
bleiben bewahrt.
Sie gehen nicht verloren.
Übrigens, man müsste,
wie ich sagte schon,
den Herrn Jesus vom Thron stoßen,
man müsste erst ihm das Leben nehmen,
ehe man es mir nehmen könnte.
Wenn auch der Teufel kommt
und rauben will,
er kann uns nicht rauben.
Jetzt kommt noch abschließend,
jetzt kommen wir zu der absoluten Höhe,
so kann auch nur der Sohn Gottes sprechen.
Er spricht jetzt von der absoluten Höhe
der Liebe seines Herzens
und von der Macht seines Vaters.
Und ich sehe zwei Punkte hier,
er redet von seiner eigenen Treue,
wenn er von seiner Hand spricht,
von seiner Treue,
von der Treue des Christus.
Und zweitens von der Macht seines Vaters,
der über allem steht.
Niemand, sagte er,
es gibt keine Macht,
wird sie aus meiner Hand rauben.
Dafür sorgt seine Treue
und das Werk seiner Person.
Mein Vater,
der sie mir gegeben hat,
geriebte gerade der Umstand,
dass der Vater sie ihm gegeben hat,
macht den Vater größer als alles
oder ist ein Beweis davon.
Er war es natürlich immer.
Aber der Umstand,
dass der Vater ihm, dem Herrn Jesus,
dem Sohn, als Mensch auf der Erde,
ihm die Schafe gibt,
damit er ihnen ewiges Leben gebe,
dieser Umstand ist es,
der zeigt,
dass der Vater größer ist als alles.
Denn er gab sie dem Sohn.
Aber damit kein Missverständnis auftauchen möge,
redet er jetzt von sich.
Und das ist die absolute Spitze.
Ich kann gar nichts sagen.
Ich habe Mühe, darüber zu sprechen.
Ich und der Vater sind eins.
Im Grundtext steht eins im Neutrum,
das heißt sächlich.
Es heißt nicht,
wir sind eine Person,
das wäre ein Irrtum.
Der Vater und der Sohn sind nicht eine Person,
aber sie sind eins.
Und das macht uns auch wirklich tief glücklich,
wenn wir das bedenken.
Die Gläubigen, die Schafe,
sind die Gegenstände des ungeteilten Interesses
und der Liebe des Vaters sowohl als auch des Sohnes.
Diesen Gedanken formuliert,
den ich ganz kurz noch sagen darf,
der Herr Jesus in seinem wunderbaren Gebet
in Kapitel 17 folgendermaßen,
denselben Gedanken des ungeteilten Interesses
von Vater und Sohn an uns,
den formuliert er so.
Vers 9
Denn sie sind dein
und alles, was mein ist, ist dein
und was dein ist, ist mein.
Da geht es um diese Schafe.
Sie sind des Vaters
und wir sind des Sohnes.
Das ungeteilte Interesse von Vater und Sohn
beschäftigt sich mit diesen Schafen.
Sie sind auch in dem Gebet der Gegenstand seines Herzens.
Geliebte Geschwister,
niemand kann uns aus der Hand des Vaters rauben.
Der Vater ist größer als alles
und dann sagt der Herr Jesus,
ich und der Vater sind eins.
Der Herr Jesus ist der Sohn des Vaters.
Dieser Ausdruck kommt nur einmal noch in der Bibel vor,
2. Johannes 2, glaube ich.
Der Herr Jesus ist
eins in seinen Interessen,
in seiner Zuneigung,
ja noch viel mehr,
eins in seinem Wesen,
nämlich innerhalb der Gottheit.
Er sagt nichts Geringes,
als ich, der Sohn,
bin genauso Gott
wie der Vater.
Ich und der Vater sind eins.
Geliebte, das ist die Wahrheit.
Geliebte, das ist die Sicherheit
der Schafe.
Das ist die Segnung dieser,
die an seinen Namen glauben.
Nicht nur Errettung der Seele,
des Körpers, nicht nur Freiheit,
nicht nur hier Bewahrung auf der Erde,
sondern einen absoluten Besitz
des ewigen Lebens in seiner eigenen Person
und eine ewige Sicherheit.
Welche Macht könnte je aufstehen
gegen unseren Herrn
und gegen den Vater.
Ich hoffe zu Gott,
dass uns diese
köstlichen Worte des Herrn Jesus
wieder groß werden.
Dass wir ein wenig mehr vielleicht verstehen,
was er gesagt hat.
Dass ein wenig mehr verstehen,
wie lieb er uns hat.
Der gute Hirte hat sein Leben gelassen.
Er wird an nichts fehlen lassen,
bis er uns alle dort hat,
wo er schon ist.
Sein wunderbarer Name
sei gepriesen.
Der Name des Sohnes,
eins mit dem Vater. …
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…
1. Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passer nach Betanien, wo Lazarus der
Gestorbene war, welchen Jesus aus den Toten auferweckt hatte.
Sie machten ihm nun da selbst ein Abendessen und Martha diente. Lazarus aber
war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen.
Da nahm Maria ein Pfund Salbe von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die
Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren.
Das Haus aber wurde von dem Geruch der Salbe erfüllt.
Es sagt nun einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn der Iskariot, der ihn
überliefern sollte, warum ist diese Salbe nicht für 300 Dinare verkauft und den
Armen gegeben worden. Er sagte dies aber nicht, weil er für
die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und
trug, was eingelegt wurde. Da sprach Jesus, erlaube ihr es auf den Tag meines
Begräbnisses aufbewahrt zu haben, denn die Armen habt ihr alle Zeit bei euch,
mich aber habt ihr nicht alle Zeit.
Soweit Gottes Wort.
Diese uns sehr wohlbekannte Begebenheit, diese ergreifende Begebenheit spielte
sich sechs Tage vor der Kreuzigung des Herrn Jesus ab.
Ehe wir ein wenig auf sie eingehen, möchte ich mal den Zusammenhang zeigen,
in dem sie steht. Es hat dem Gott unseres Herrn gefallen, kurz bevor er starb, der
Herr Jesus starb, drei bestimmte Zeugnisse zu geben von der Person seines
Sohnes. Das ist bewegend, wenn wir denken, dass der Herr Jesus unmittelbar vor seinem
Leiden steht. Da hat es Gott vorgehabt, auf Vortrefflichkeiten seines Sohnes
hinzuweisen, auf Würden, sage ich einmal, auf Würden, die er entweder besaß,
Kraft seines Wesens, wie wir es gestern Abend gesehen haben, oder Würden, die ihm
Gott als Mensch schenken wollte. Die Verbindung zu Kapitel 11 ist ja
offenbar. Lazarus, der Gestorbene, war hier mit am Tisch.
Es war also der Tod und dann die Auferweckung des Lazarus geschehen.
Ich darf mal eben nur ganz kurz den Blick nach Kapitel 11 lenken, weil da
etwas Wesentliches steht, was ich gerade nämlich meine. Als der Herr Jesus hört,
dass er krank sei, sagt er in Vers 4, diese Krankheit ist nicht zum Tode,
sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, auf dass der Sohn Gottes durch sie
verherrlicht werde. Also der Charakter dieser Krankheit des
Lazarus, den er lieb hatte, war, oder die Absicht, sage ich besser, war, dass der
Sohn Gottes durch sie verherrlicht würde. Es war die Absicht Gottes, den Herrn
Jesus als den Sohn Gottes groß zu machen, aus Anlass dieses Heimgangs.
Deswegen hatte Herr Jesus auch die Tage gewartet, bis er gestorben war. Er ist
nicht gleich hingeeilt, obwohl sein Herz ihn sicherlich dorthin gezogen hätte.
Nein, er ließ ihn erst heimgehen und dann kam er und erwies seine Macht, aber
auch dort als der Abhängige, in dem er vorher zu Gott fleht.
Ich weiß, Vater, dass du mich alle Zeit erhörst. Und dann gebraucht er seine
Auferstehungsmacht. Nun, geliebte Geschwister, das ist der erste Charakter,
den der Vater hier noch einmal so kurz vor dem Sterben seines Sohnes ans Licht
bringen will. Er ist der Sohn Gottes mit allem, was das bedeutet.
Aber dann, wenn wir noch einmal jetzt ins zwölfte Kapitel schauen, am Tag nach
diesem Ereignis in Britannien, in Vers 12 lesen wir das dort, kommt eine große
Volksmenge. Es war das folgende Tages, wie die Schrift sagt. Wenn übrigens Johannes
Zeitangaben macht, dann sind sie akkurat und sind genauso zu nehmen, wie sie
gesagt sind. Markus ist auch im Allgemeinen chronologisch,
während Matthäus und Lukas keine chronologische Ordnung befolgen. Aber
Johannes ist, wenn er überhaupt mal etwas Geschichtliches berichtet, und das tut
er hier, ist er streng chronologisch. Und wir erfahren hier, ich komme gleich noch
darauf zurück, dass also einen Tag später der Herr Jesus einzieht nach
Jerusalem bereits, und das ist die letzte Reise hier, auf der er sich befindet, und
dass dort die Menschen kommen, die Juden, Palmenzweige ausbreiten und dann schrien
und sagten, Hosanna, gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, des Königs
Israels. Und dann setzt er sich auf das Füllen der Eselin und lässt sich
hineinführen, reitend auf diesem Jungen der Eselin nach Jerusalem.
Ich für mich bin übrigens überzeugt, das bin ich aber erst in jüngerer Zeit,
weil man oft was anderes gehört hat, muss ich mich erst dazu durchringen oder zu
erkennen, dass das nicht ganz zu stimmen scheint, nämlich der Gedanke, dass dieselbe
Volksmenge, die Hosanna gerufen hat, kurz danach gerufen hat, Kreuzigehen. Das
glaube ich heute nicht mehr. Diese Volksmenge, die hier war, war
offenbar bewegt durch den Geist Gottes und durch niemand anderes. Und der
Jesus nahm auch dieses Zeugnis, das Gott in diesem Überrest bewirkte, an.
Ich bin überzeugt, dass diese Leute hier wahre Jünger waren, vielleicht verborgene
Jünger, wie es ja viele gab. Aber sie haben in dem Herrn Jesus offen den
König Israels, wie wir es in fast 13 Jahren gelesen haben, anerkannt.
Das war ein Glaubensakt und Gott wollte, dass das noch so kurz vor dem Sterben
seines Sohnes auch ans Licht kam, dass er der Messias seines Volkes war.
Übrigens, das ist also der zweite Charakterzug. Diese beiden Charakterzüge
finden wir im Psalm 2. Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Es ist der
Sohn. Und dann zweitens, ich habe dich geseigt auf meinem heiligen Berge.
Das ist der König. Natürlich Sohn als geboren in diese Welt im Psalm 2. Aber
für mich macht das heute überhaupt keinen großen Unterschied mehr aus, ob
der Herr, ob Gott ihn sieht als seinen Sohn geboren in diese Welt oder ob er ihn
betrachtet als den ewigen Sohn. Er ist immer der ewige Sohn. Und wenn er in die
Welt geboren wird, dann wird Gott, wird er auch der Sohn Gottes oder Gottes Sohn
genannt. Nun, geliebte Geschwister, dieses zweite Zeugnis oder die Würde dieses
zweiten Zeugnisses hat der Herr Jesus noch nicht angetreten.
Während die erste Würde ihm wesenseigen ist, er ist es einfach. Da musste er nicht
zu irgendetwas gemacht werden. Er war es, der Sohn Gottes. Aber er wurde zum König
gemacht, gesalbt. Aber er trat die Herrschaft noch nicht an.
Fropilathos sagt er dann auch so bezeichnend die Worte, als er fragt, bist
du ein König? Du sagst es, dass ich ein König bin. Das ist die bejahende Antwort
eines Griechen. Du sagst es. Aber warum kämpfen deine Diener nicht? Er sagt,
jetzt ist mein Reich nicht von hier. Er sagt, jetzt ist mein Reich. Er sagt nicht,
er habe nie ein Reich. Er wird es haben, geliebte Geschwister. Das will Gott so.
Das macht mir auch immer die Sache sehr wichtig. Wir betrachten den Herrn als
König so mehr als Nebengedanke, weil er auch nicht unser König ist. Er ist nie
unser König, weder heute noch morgen noch in Ewigkeit.
Aber es ist doch der König, geliebte Geschwister. Und Gott will es, dass er hier
regiert, wo er verworfen wurde. Aber dieses Amt hat er noch nicht
angetreten. Jetzt ist mein Reich nicht von hier. Später wohl. Und der dritte Zug,
und das möchte ich jetzt nur schnell andeuten, ist, als diese Griechen dort kommen
auf das Fest und sie bitten ja den Philippus und sagen, wir möchten Jesum
sehen. Und dann kommt er und so weiter. Wir kennen ja die Begebenheit. Dann fällt
es uns auf, dass der Herr Jesus mit einem Lobpreis beginnt oder mit, ja, mit einer
Anerkennung seiner eigenen Person und sagt, die Stunde ist gekommen, dass der
Sohn des Menschen verherrlicht werde. Das ist ein dritter Charakterzug jetzt
unseres Herrn. Der Herr als Sohn des Menschen. Das ist Psalm 8. Er als der Sohn
Gottes ist auch wahrer Mensch und als der verworfene unverherrlichte Sohn des
Menschen gibt ihm Gott nicht nur Israel, sondern gibt ihm das ganze Universum zu
Füßen. Das ist der Sohn des Menschen. Und die Griechen kommen und sie sind
sicherlich ein Bild nicht von uns der Versammlung. Das haben wir in der
Begebenheit, die wir heute gelesen haben. Ein Bild der Versammlung. Ich werde es
gleich noch zeigen. Es sind Heiden, die kommen und den Herrn Jesus anerkennen
als den Sohn des Menschen. Aber lesen wir erst noch, wenn das Weizenkorn nicht in
die Erde stirbt. Das war nicht gesagt worden bei ihm als dem König. Wenn er
aber als der Sohn des Menschen kommt, wenn er seinen Einfluss auch auf solche
aus den Nationen ausüben wollte, dann musste er notwendigerweise sterben.
Deswegen redet er hier von sich als dem Weizenkorn, welches in die Erde fallen
müsse und sterben müsse. Die Zeit würde auch dadurch gekennzeichnet sein, dass
man ihm nachfolgt und dann sagt er, ich möchte nur mal hier einen Gedanken
äußern, weil ich ihn ständig anders höre und vielleicht es dem ein oder
anderen hilfreich sein könnte, mal darüber nachzudenken, über eine andere
Bedeutung. Er sagt hier dann, wer sein Leben liebt, wird es verlieren und wer
sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.
Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach und wo ich bin, da wird auch mein
Diener sein. Das meint nicht, folge mir bitte nach, damit wo ich bin auch du bist.
Das ist, oder wie soll ich das sagen, die Stelle meint etwas viel Größeres, als
nur, dass wir uns in der Nachfolge des Herrn bitte bewegen sollen.
Die Stelle sagt, dieses Wort, das Herrn Jesus sagt, wer mir nachfolgt, der muss
sein Leben praktisch aufgeben. Das gilt uns allen. Aber wo ich bin, da wird auch
mein Diener sein. Das ist das Endergebnis im Himmel.
Davon redet er, wo ich bin, das ist, wo der Herr Jesus im Himmel ist. Das meint
er, da würde auch sein Diener schließlich sein.
Das hat mich oft beglückt, als ich es erkannt hatte. Nun, geliebte Geschwister,
drei Züge des Herrn. Der eine Zug seines Wesens ist ihm eigen, die anderen beiden
würden, werden ihm als Mensch, der Gott verherrlicht hat, verliehen.
Nun kehren wir mal zu unserer Begebenheit. Sie liegt also da eingeblättet in dieser
Beziehung drin.
Jesus kommt sechs Tage vor dem Passan nach Bethanien.
Er ist auf der letzten Reise nach Jerusalem.
Er kommt offenbar von woanders her, wir wissen nicht woher.
Er hat offenbar Bethanien wieder verlassen gehabt, wo er den Lazarus
auferweckt hatte, aber kommt jetzt noch einmal nach Bethanien.
Es war an einem Freitagabend. Es ist der erste Abend des Sabbats, der mit dem
Abend, wie wir wissen, begann. Den Abend über kam er nach Bethanien, Freitagabend.
An dem Sabbat selbst hielt er sich in Bethanien auf. Ein Tag später kommen
diese Volksmengen an einem Sonntag, wohlbemerkt, und preisen ihn, anerkennen
ihn als den König Israels. Am den nächsten Sabbat, zeitlich gesehen, acht Tage
darauf, war unser Meistergelebte bereits im Grab.
Sechs Tage vor dem Passan. Das Passan, das er dann feierte, niemand von seinen
Jüngern wusste, dass er selbst, der Herr Jesus, das Passalamm, das wirkliche
Passalamm, auf den alles hinwies, auf das alles hinwies sein würde. Nur er wusste
es. Wenn ich mir nur vorbeiziehen lasse, die ganzen Vorbereitungen zum Passa und was
am Passa geschah, da hatte Herr Jesus immer gedacht, das bin ich. Er hat all die
Dinge gekannt, natürlich, niemand musste es ihm sagen.
Was muss das für das Herz des Herrn gewesen sein? Die jünger, fleißige Juden
taten, was das Gesetz sagte. Der Herr Jesus sah in allem seinen Weg, seinen Tod.
Wenn wir es noch mal vor Augen halten, sechs Tage vor dem Passa, alles was ab
hier nun berichtet wird, also Kapitel 12, Vers 1 bis Kapitel 19 am Schluss, alles
was darin passiert und entwickelt und geschehen ist und auch gesagt worden ist,
hat sich in der absolut knappen Zeit von sechs Tagen abgespielt.
Dann war der Heiland schon tot.
Die wunderbaren Abschiedsreden des Herrn sind in dieser Zeit geschehen, dann dieses
ergreifende, erhabene Gebet des Sohnes zum Vater und dann in rascher Folge die
Ereignisse, die zu seinem Tod führten.
Wir kommen nach Britannien.
Ich habe den Eindruck, das war so ein Elim in der Wüste.
Der Heiland hatte auf der Erde nicht, wo er das Haupt hinlegte.
Er war ein einsamer Mann und die Liebe zu den Menschen hatte ihn noch einsamer
gemacht. Zudem war er, obwohl er nur Gutes tat, verhasst, konnte nirgends sein Haupt
in den Schoß eines seiner Untertanen legen. Nein, überall schlug ihm Feindschaft
entgegen. Es war schon festgemacht von den
Pharisäern, dass sie ihn töten wollten. Nicht auf dem Fest, das wollten sie lieber
nicht, obwohl Gottes genau so fügte, dass gerade dann, wo das Passalamm
geschlachtet wurde, er den Tod fand. Gerade so kam es. Sie wollten es vermeiden,
um nicht so viel Aufruhr zu schaffen, aber es war alles fertig. Und der Herr
schaute in die Herzen der Feinde auch, sah diese bösen, mörderischen Gedanken.
Was muss es da für ein Herrn gewesen sein, sich zurückziehen zu können, noch
einmal an einen Ort, wo Freunde waren, wo Freunde ihn einmal machten, wo dankbare
Menschen ihn bei sich haben wollten. Es war sein Bethanien. Einer seiner Jünger,
vielleicht der größte, den es gab, Paulus, am Ende seines Lebens, hat auch ein
Bethanien gehabt. Wisst ihr wen? Das war dieser junge Timotheus. Das war sein
Bethanien. Muss für diesen greisen Apostel etwas Beglückendes gewesen sein, so
etwas wie dem Herrn sein Bethanien war, dass er dort Vertrauen fand, Liebe fand,
Verständnis fand, Treue fand, Treue bis zum Äußersten. Die Begebenheit selbst
hier spielte sich nicht in dem Haus der Mater ab, wie das vielleicht manchmal
geglaubt wird. Manche Ausleger machen auch Klimmzüge in sonderlicher Art. Sie
meinen, es hat zwei Salbungen gegeben und so weiter, das lassen wir mal alles
weg. Was soll das? Es war ganz schlicht und einfach. Ich komme noch gleich darauf
zurück, wie das wohl alles so gewesen ist. Nein, das hier fand statt im Hause
Simons des Aussätzigen. Wir lesen davon, und das schlagen wir mal eben auf, wenn wir das
doch mal wissen, wo die Stellen sind. Einmal in Matthäus 26, denke ich. Ja, 26 in
Vers 6 und folgende und in Markus 14, Vers 3. Jedes Mal wird dieser Simon der
Aussätzige genannt oder als Aussätziger bezeichnet.
Wir gehen sicherlich nicht fehl in der Annahme, dass der Herr Jesus ihn geheilt
hat. So zwar nicht berichtet, aber es ist undenkbar, dass der Herr mit seinen
Jüngern in dem Haus eines noch Aussätzigen gewesen wäre. So wie Matthäus
von sich sagt, Matthäus der Zöllner, als er gar kein Zöllner mehr war. Da war er
schon eine Nachfolge des Herrn, aber er schreibt von sich Matthäus der Zöllner.
So schreibt er auch von dem Simon dem Aussätzigen, der war mal Aussätzig, aber
jetzt war er geheilt. Sicherlich durch wen denn sonst, wenn nicht durch den Herrn.
Von dem Haus dieses Mannes, wo offenbar Maria, Lazarus und Martha bekannt waren.
Vielleicht waren sie befreundet gut. Ich habe sogar die tiefen Eindruck, dass das
so war. Denn Martha diente, als wenn es ihr Haus war. Wenn man das so liest,
Johannes 12, da wird man nie auf den Gedanken kommen, dass es irgendwo anders
gewesen wäre, als in dem Haus der drei Geschwister.
Vielleicht haben wir auch alle Mühe zu erkennen, dass es da gar nicht war.
Aber die Art und Weise, wie der Heilige Geist alles schildert, Martha diente und
so weiter, da müssen wir einfach annehmen, es war ihr Haus. Es war es nicht.
Aber sie war sehr bekannt mit dem, und vielleicht waren sie sehr eng verbunden
im Herrn. Und dann heißt es hier, und sie machten ihm ein Abendessen.
Ungeliebte Geschwister, das ist großartig. Wenn wir bedenken, dass zu Anfang seines
Dienstes schon einmal eine Hochzeit war, wo der Herr Jesus dann aus Wasser Wein
machte, ein Symbol der Freude des Menschen, so ist es angemessen, dass kurz
vor seinem Tod noch einmal einmal war, aber einmal nicht zur Freude so sehr,
sondern zum Begräbnis. Kein Wasser, sondern Öl, finden wir hier.
Oder eine Narde, aber darauf kommen wir gleich.
Trotzdem glaube ich, dass der Herr Jesus sich hier gefreut hat.
Es waren dankbare Herzen. Simon war geheilt worden, Lazarus war
auferweckt worden durch den Sohn Gottes. Und sie machten ihm ein Abendessen,
sie wollten ihm die Freude dankbarer Herzen geben. Und ist es nicht beglückend,
Geliebte, ein Kapitel vorher, da sehen wir den Herrn Jesus weinend mit den
Weinenden, Kapitel 11. Da heißt es, er vergoss Tränen. Ich habe das schon
manchmal gesagt, dass die griechische Verbform hier bedeutet, dass ihm die Tränen
aus den Augen schossen. Das muss man sich mal vorstellen, das
war nicht, es sprach aus ihm hervor. So liebte er die Martha und den
Lazarus und die Schwester. Er weinte mit den Weinenden, das tut er übrigens auch
heute noch, wenn er in Herrlichkeit ist, im übertragenen Sinn hat er die tiefsten
Mitempfindungen für solche, die in Not sind, in Trauer sind.
Ja, aber hier freut er sich mit den Freunden. Da waren dankbare Herzen, also
lag ihnen daran, ihm ein Abendessen zu machen, es ihm auch einmal schön zu
machen hier auf der Erde. Keiner außer Maria, denke ich, ahnte, was kommen würde.
Zweifellos hatte der Herr Jesus, und das zeigt uns der Evangelist Lukas, hatte er
deutlich gemacht, dass jetzt die Dinge reifen würden, auf die Spitze kämen.
Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, wir kennen ja die Stellen, was und wie alles
geschehen würde, aber dann heißt es so ergreifend, ich habe manchmal mir
gefragt, warum sagt Gott das so? Sie begriffen, da muss man sehen, ob ich es richtig sage,
sie verstanden nichts von diesen Dingen. Das hätte ja gelangt eigentlich, nicht?
Das hätte gelangt, wenn man das sagt. Nein, er sagt ja noch zweitens, und dieses
Wort war vor ihnen verborgen. Ja, das hätte nun noch mehr gelangt, aber er sagt
noch ein drittes, und sie begriffen das Gesagte nicht. Dreimal dasselbe, sie
verstanden einfach nicht, was der Herr gesagt hat.
Deswegen glaube ich nicht einmal, dass die Jünger hier die Meinung hatten, kurz
vor dem Tod wollen wir ihm noch mal die Freude machen, eines lieblichen
Beisammenseins und mit ihm selbst in der Mitte. Aber Maria blickte weiter, wir
werden das gleich sehen.
In den drei Personen, ich muss zuvor sagen, diese drei Personen, Martha, Lazarus, Maria,
die hier alle eine bestimmte Stellung einnehmen, sie, das ist ja alles schon
längst gesagt worden, ich will das auch nur mal auffrischen wieder, nicht neu, aber
diese drei Personen, sie symbolisieren in dem, was sie tun, eigentlich den Charakter
des ganzen Christentums.
Wir haben zuerst die Martha, die dient, wir haben den Lazarus, der am Tisch sitzt
oder liegt, und wir haben Maria, die die Nade ausgießt. Wir können das sagen, das
ist Dienst, Martha, das ist Gemeinschaft, am Tisch liegen mit dem Herrn, und
drittens, es ist Anbetung, die Nade ausgießen.
Lasst uns mal ein klein wenig bei jeder Person stehen bleiben, Martha, nein, ich muss
vorher sagen, das lag mir noch auf der Seele, wenn wir nach Matthäus schauen,
die selbe Begebenheit dort sehen, oder Markus, sie sagen uns wohl den Namen von
dem Simon, aber sie verschweigen den Namen dieser Personen.
Wir erfahren nichts, wer diese Frau war, dort, die das Alabasterfläschchen, das
steht hier nicht, die das Alabasterfläschchen mitbrachte.
Dort steht nur ein Weib, eine Frau. Hier aber, und das haben wir eigentlich
gestern, auch vorgestern Abend, ohne dass ich das jetzt so wollte, aber ich darf
mich daran erinnern, oder euch, dass wir das gesehen haben, dass er seine Schafe
kennt, dass er sie mit Namen ruft. Es war dem Evangelisten Johannes vorbehalten,
die Namen dieser drei Schafe des Herrn Jesus zu nennen.
Es war nicht gestattet, den anderen Evangelisten zu sagen, aber Johannes, der
davon spricht, dass der Herr Jesus seine Schafe mit Namen ruft und kennt, der
enthüllt uns die Namen der drei Personen. Dies alles sehr persönlich, und das will
auch Gott so. Es ist übrigens ein Zug in der Heiligen Schrift, dass die tiefsten
Segnungen geliebter Geschwister persönlicher Art sind. Das kooperative
Gemeinsame fließt daraus hervor, ist aber nicht vorrangig. Das Vorrangige, wenn
Gott segnet, ist rein persönlich. Zum Beispiel der Veser 1. Er hat uns
auserwählt vor Grundlegung der Welt. Jeden Einzelnen von uns, er redet überhaupt
nicht von der Versammlung. Die Versammlung ist nicht Gegenstand der
Auserwählung Gottes, aber der Einzelne ist es. Und erst am Ende, dann redet er von
der Versammlung, Epheser 1. Die Segnungen geliebte, die wir persönlich
bekommen haben, sind die größten. Und es macht mich persönlich glücklich, dass ich
mir ausmale, oder jedenfalls hin und wieder doch daran denke, dass ich ganz
persönlich den Herrn Jesus sehen werde. Ganz persönlich. Deine Augen werden den
König sehen. Das macht uns glücklich. Es ist natürlich auch wahr, dass die
gemeinsame Freude und Segnung die Freude vertieft. Wer wollte das abstreiten?
Aber in den Gedanken Gottes ist das Erste rein persönlich, zwischen ihm und uns.
Deswegen hier die Namen Martha Diente. Das ist ja ihre normale Stellung gewesen.
Nicht immer war sie ohne einen negativen Touch, oder Berührung, oder ohne negativen...
In Lukas 10, bitte? Beigeschmack, wunderbar. Ja, vielen Dank.
Manchmal hat man Hemmung. Ja, bei Martha, gerade in Lukas 10, da war sie ja so
beigeschmackt. Sage doch, meine Schwester. Ja, und sie war beschäftigt mit vielem
Dienen. Da steht nicht, dass sie dem Herrn Jesus gedient hat. Aber sie war
beschäftigt mit vielem Dienen. Ich habe übrigens immer ein sehr weites
Herz für die Martha. Die Martha kommt bei uns immer sehr schlecht weg. Die wird
meistens geknüppelt. Diese Frau, das war ja auch eine ganz schlimme,
diese Frau war gar nicht ganz schlimm. Die war sehr lieb zum Herrn Jesus. Nur hat
sie manchmal ihren Platz ein wenig vergessen.
Das können ja wir auch Brüder ganz schnell tun, nicht?
Diese Martha hat wirklich gedient. Und geliebte Geschwister, und jetzt möchte
ich euch Schwestern mal ansprechen. So die Brüder, die da rumreisen, die erfahren so
unendlich viel Liebe, dass ich mich manchmal schäme. Aber ich weiß ganz
genau, und deswegen sage ich auch nichts, diese lieben Schwestern, wie sollen sie
ihre Liebe zum Herrn zeigen, wenn nicht so? Das ist ja auch die gottgegebene Art.
Es war, um es mal einfach zu sagen, es war die Art der Martha, ihre Liebe dem
Herrn Jesus und ihre Hingabe an diese Person auf diese Weise zu zeigen.
Dadurch, dass sie diente. Hier ist kein Beigeschmack. Hier ist alles am Platz.
Was ich so sehr beglückend finde, ist, geliebte, dass der Zusammenhang hier mit
diesem Wörtchen und hergestellt wird. Sie machten ihm da selbst oder dort ein
Abendessen und Martha diente. Der Heilige Geist anerkennt die Position und die
Verbindung. Das mal Geliebte galt nicht Lazarus. Es war nicht eine Feier seiner
Wiederauferstehung. Wir haben heute Geburtstagsfeiern, ist ja
nichts, ich habe nichts dagegen. Aber hier war keine Geburtstagsfeier, wo der Herr auch
vielleicht mal dabei ist oder überhaupt genannt wird.
Nein, es war kein Fest für Lazarus. Es war ein Fest, wenn ich will, ein Mal für ihn.
Und in dieser Verbindung wird gesagt, und Martha diente, sie diente dem Herrn.
Das ist das Geliebte, was wahrer Dienst ist. Dienst schließt natürlich viel mehr
in sich, als nur der Dienst am Wort. Wenn wir Dienst sagen, denken wir oft an den
Dienst des Wortes. Ist auch ein sehr wichtiger Dienst, aber doch nicht der
einzige. Es gibt so mannigfaltige Formen vom
Dienst, wie wir es in der Schrift auch angedeutet finden, gibt viel Dienst. Es ist
so interessant, dass sowohl in Römer 12 als in 1. Petrus 4, wenn von Dienst
gesprochen wird, überhaupt nicht der Dienst am Wort gemeint ist, sondern Dienst
in äußeren Dingen. Der, der dient, soll bleiben im Dienst. Da ist nicht davon die
Rede, dass er das Wort verkündigen soll oder das Evangelium verbreiten soll,
sondern von Dienst in äußeren Belangen, die die Heiligen betreffen. Dienst. Martha
ist das Symbol für Dienst. Das ist typisch für das Christentum. Das gab es
nicht im Judentum.
Diese Stelle dort in Nehemiah ist es, glaube ich, oder ist es Ezra? Ne, Ezra. Dass Ezra auf
dem Gerüst steht und Nehemiah, ja, und Nehemiah 5 kann ich stellen, 8, super.
Dass Nehemiah 8 also, dass er auf dem Gerüst steht und die Worte erklärt, den Sinn
angibt, so dass man das Gelesene verstand, war nicht eigentlich dem Charakter nach
christlicher Dienst. Es war nicht eine Wortbetrachtung, Geliebte, auch kein
Vortrag. Das war nicht eine Auslegung des Wortes, das war schlicht eine Übersetzung.
Die Leute haben Hebräisch nicht mehr verstanden. Sie haben ihre Sprache
verloren in der Gefangenschaft. Sie haben alle Aramäisch gesprochen, wenn es auch
eine semitische Sprache ist und ähnlich. Sie haben sie nicht mehr verstanden.
Da musste, wenn vorgelesen wurde aus dem hebräischen Testament, da musste Ezra
der Schriftgelehrte, er war noch kundig, er kannte beide Sprachen noch und er war
fähig, dann zu sagen, was hier geschrieben stand, was man tun sollte im
Gesetz. Aber es war keine Auslegung, es war nur eine Verdeutlichmachung dessen,
was da geschrieben war, muss nebenbei. Es gab keinen Dienst der Form, wie wir ihn
heute kennen im Christentum in Israel. In den Synagogen später zur Zeit des
Herrn hat man auch keinen Dienst gehabt. Man hat sich unterhalten.
Paulus hat dann die Gelegenheit natürlich benutzt. So Martha diente.
Jetzt kommen wir zu Lazarus. Lazarus wird hier zum letzten Mal in der Bibel
erwähnt. Ich selber habe oft Segen gehabt dadurch, dass, wenn ich das entdeckt habe,
dass eine Person jetzt zum letzten Mal hier genannt wird in der Bibel. Und oft
ist die Position oder die Stellung, die diese Person einnimmt, sehr bezeichnend.
So verschwindet sie aus dem Blickfeld des Lesers der Heiligen Schrift. So ist der
letzte Blick, den man hat. Zum Beispiel sehr für mich jedenfalls bezeichnend ist
die letzte Stellung der Maria, der Mutter des Herrn in der Bibel.
Wir wissen, was ein großes System, religiöses System aus dieser Maria macht.
Sie war nie die Mutter Gottes, sie war die Mutter des Herrn, die Mutter Jesu war
das selbst. Ja und man hat sie zur Anlaufstelle für Gebete, vielleicht sogar
für Anbetung gemacht. Aber die Heilige Schrift zeigt uns die letzte Position
dieser Maria. Das sind Apostelgesichte 1. Da ist sie mit den Jüngern im
Obersaal. Und was tut sie da? Sitzt sie da auf dem Thron und lässt sich anbeten
oder wie ist es da? Nein, der letzte Blick, den die Schrift uns auf diese Frau
gewährt, ehe sie für immer verschwindet aus dem Heiligen Analen, ist, dass sie
kniet mit anderen Brüdern und Schwestern. Sogar mit den Brüdern des
Herrn Jesus. Sie ist im Knie in der Haltung. So sehen wir sie zum letzten Mal in der
Bibel. Hier Lazarus, er liegt zu Tisch mit dem Herrn Jesus. Wie bitte? Da war doch
ein Mann im Hades gewesen mit Namen Lazarus. Er war gestorben. Jetzt sitzt er
zusammen mit dem, der ihm aus dem Hades zurückgebracht hat, aus dem Tod. Er sitzt
zusammen an einer Tafel mit dem Sohn Gottes.
Denn das nicht ein Bild ist, das uns bewegen muss.
Der die Macht hatte, den Lazarus zu erwecken, dieselbe Person stand im
Begriff selbst, jetzt in den Tod zu gehen. Der Tod des Lazarus lag kurz zurück. Der
Tod des Herrn lag kurz voraus.
Ich bin überzeugt, dass die Auferweckung Lazarus auch ein Bild ist oder ein
Bild weniger, aber eine Anstiehlung auf die Auferweckung des Herrn Jesus selbst,
der der Erstling der Entschlafenen ist. Lazarus war tot gewesen.
Ich glaube, dass wir, wenn er hier der Lazarus der Gestorbenen genannt wird,
außer der köstlichen Gemeinschaft, die er also symbolisiert, ich komme noch mal
ganz kurz darauf zurück vielleicht, dass wir in Lazarus den Werdegang eines
Christen sehen können. Er war tot. Wir dürfen das übertragen auf den
geistlichen Tod. Tod in Vergehungen und Sünden war er. Und dann, als er auferweckt
wurde, wie es in Epheser 2 heißt, er hat uns mit lebendig gemacht mit dem
Christus und uns mitsitzen lassen in himmlischen Örtern.
So sitzt er hier an der Tafel, wo der Auferwecker selber sitzt und hat
Gemeinschaft mit ihm. Aber ehe er hier sitzt, geliebte Geschwister, musste er noch
gelöst werden. Lasst ihn, löst ihn auf, interessante Formulierung, löst ihn auf
und lasst ihn gehen. Er war noch gebunden durch die Grabtücher, durch alte
Bindungen. Es war die Aufgabe, die Jünger da zu lösen.
Also wir haben zuerst den Tod, dann die Auferweckung des Lazarus, dann die
Befreiung dieses Mannes und jetzt die Gemeinschaft mit dem Herrn. Nicht
umsonst redet die Heilige Schrift von dem Tisch des Herrn als Ausdruck höchster
Gemeinschaft im kooperativen Sinn. Ist es natürlich nicht hier ein Bild vom
Tisch des Herrn, würde ich nicht so sagen. Aber wir denken irgendwie auch an
diesen Ausdruck der Gemeinschaft, den wir heute kennen.
Ja, Lazarus, ein Mann, der sehr viel geredet hat, offenbar, oder nicht?
Ja, uns ist ja kein einziges Wort bekannt, also ich wüsste nicht, dass er je ein Wort
gesprochen hat. Natürlich hat er Worte gesprochen, ist ja keine Frage, aber wir
lesen nicht ein Wort. Lazarus war offenbar kein großer Prediger.
Viele denken immer, also man muss immer viel reden, das ist für den Herrn sehr
schön. Vielleicht müssen wir gar nicht viel reden.
Lazarus hat offenbar sehr wenig gesprochen und die Heilige Schrift
berichtet etwas viel tieferes als reden. Reden muss natürlich nützlich an seinem
Platz. Wenn wir zusammenkommen, kommen wir schließlich zusammen und nicht anzuschweigen,
das ist auch klar. Aber der Lazarus genoss die Gemeinschaft.
Geschwister, es gibt nichts Größeres. Dienst ist köstlich, aber es gibt nichts
Größeres als mit dem Herrn Jesus in Übereinstimmung sein, seine Gedanken
kennen, sein Herz verstehen, soweit es
Menschen möglich ist, und in Übereinstimmung sein mit ihm. Es gibt
nichts Größeres. Alles andere fließt bestenfalls daraus hervor, auch die
Anbetung, die wir bei der Maria sehen. Aber Gemeinschaft ist eine Segnung von
unendlicher Art, eine Segnung, die uns im Himmel ewig, ewig beglücken wird.
Lazarus war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Aber diese ganze Szene
bekommt ihr Hauptgewicht durch Maria.
Sie tut unvermittelt etwas Gewaltiges. Nun war es ja üblich, im Orient, im Nahen
Orient, und eigentlich ist es auch bei uns üblich, wenn man etwas sehr kostbaren
Stoff hat, dieser Art, ich meine ein jetten Parfum oder sowas ähnliches, dann
gebraucht man ja vielleicht höchstens ein Tropfen davon.
Aber Maria goss den ganzen Inhalt dieses Flashlines über den Herrn Jesus
aus. Was mich dabei besonders bewegt, ist, dass sie die Einzige ist, die Mitleid,
Mitempfinden, Mitverstehen mit dem Herrn Jesus gehabt hat. Die Schrift berichtet
von keiner anderen Person, die ihn auch nur einmal wirklich ganz verstanden
hätte. Nicht Petrus, auch nicht mal Johannes. Nein, es war Maria. Und wisst ihr
geliebte Geschwister, sie hatte diese Liebe zum Herrn eingepflanzt bekommen
durch ihren Herrn. Und sie empfand instinktiv, wie das eigentlich nur die
Liebe kann, die empfand instinktiv, je dunkler die
Schatten über ihren Herrn fehlen, umso tiefere Zuneigung zu ihm.
Ja, sie erkühnt sich, sie gewinnt Mut in dieser Liebe jetzt etwas zu tun, was sie
vielleicht sonst nie getan hätte. Sie überwindet alle Scheu und salbt den
Herrn Jesus. Dieses Wort aus Hohelied 1, als der König an seiner Tafel saß, gab
meinen Narde ihren Duft, erfüllte sich jetzt. Ein Herz war da, dass den Herrn
Jesus einging in seine Gedanken. Ist es nicht sehr bezeichnend, dass Maria
acht Tage später nicht dabei war bei den Frauen?
Sie kamen alle zu spät mit ihren Salben. Maria hat es acht Tage vorher getan und
mich rührt dabei, dass sie empfindet, ohne es genau sagen zu können, ich glaube
nicht, dass sie eine besondere Offenbarung hatte vom Herrn, aber sie
empfand in ihrer Liebe, dass es jetzt soweit war. Der Hass der Juden spitzte
sich zu und instinktiv fühlt sie, jetzt kommt der Tod des Herrn und sie tut das
aus Liebe zu ihm. Nun, sie hat natürlich auch sein Haupt
gesalbt, das sagen uns die beiden anderen Evangelisten, die wir schon gesagt haben.
Sie sagen, dass sie die Narde oder die Salbe ausschüttete über sein Haupt.
Johannes sagt kein Wort davon. Johannes berichtet uns nur von den Füßen.
Warum wohl? Ich denke, weil das Normale war, das Haupt zu salben, das war normal. Die
Füße zu salben war überhaupt nicht normal. Wenn jemand gesalbt wurde, ein König oder
so, dann wurde er am Haupt gesalbt, aber sie salbt seine Füße auch. Sicherlich
hat sie angefangen mit dem Haupt und dann ist sie heruntergeglitten zu seinen
Füßen und salbte auch sie. Als den tiefsten Ausdruck, denke ich, ihrer Demut
vor dem Sohne Gottes, wo nur der Platz zu seinen Füßen angemessen war, beim
König der Kopf, das Haupt, beim Sohn Gottes, die Füße. Also der Ausdruck tiefer
Demut und völliger Hingabe an den Gegenstand ihrer Liebe.
Dass sie auch ihre Haare benutzte, hat mich ja oft, hat auch sicherlich euch
Schwestern schon manchmal zu denken gegeben. Aus erster Gründe 11, Vers 3 oder
etwas später hören wir, dass die Haare die Herrlichkeit der Frau sind. Geliebte
Schwestern, ihr habt eine Herrlichkeit. In der Versammlung soll sie bedeckt sein,
deswegen bedecken sich die Schwestern. Man soll nicht die Herrlichkeit der Frau
sehen in der Versammlung, aber sie hat sie. Und diese Maria, sie benutzt ihre Haare
zum Salben der Füße ihres Meisters, zu trocknen, Entschuldigung, um sie zu
trocknen.
Was muss das Herz des Herrn empfunden haben? Dass da ein Herz war, das ihn
verstand. Ist es nicht erschütternd, dass nicht ein Gedanke des Mitleids jeden
Herrn erfreut hat? Wirklich niemand? Wir haben ja die Stelle aus Lukas 18 gelesen,
aber hier war eine Frau. Und ich möchte mal euch Frauen sagen, ihr Lieben, ihr
habt, ihr müsst gar keine Männer werden, macht das mal lieber nicht, auch wenn ihr
noch jünger seid. Seht nicht zu, dass ihr werdet wie die Männer. Das gibt es in der
Welt gerade genug. Die werden nämlich wie die Männer und sind gar keine Frauen
mehr. Bleibt mal so wie ihr seid und bedenkt mal, dass ihr eine Tugend habt,
wenn ihr geistlich seid, die ein Bruder einfach nicht hat. Das Eingehen in die
Gefühle des Herrn Jesus. Deswegen ist das hohe Lied so großartig,
weil er eine Frau spricht, oder eine Stimme spricht immer wieder, die den
König versteht und liebt. Männer sind mehr kühler. Sie haben auch Empfindungen für
ihren Herrn. Da bin ich überzeugt, dass alle, die hier sitzen, das haben. Aber der
tiefe Eingang in die Gefühle, Empfindungen des Herrn ist meistens
Schwestern vorbehalten. Deswegen bleibt mal so wie ihr seid.
Maria kommt hier nicht, geliebte Geschwister, um den Herrn Jesus zu hören,
eine Predigt zu hören. Sie kommt nicht, um die Worte aus seiner
Munde zu hören. Das hatte sie vorher getan. Da war sie auch zu seinen Füßen.
Lukas 10. Nein, heute kommt sie nicht zu diesem Zweck, zu ihm.
Sie kommt auch nicht, um ihre Qual, ihre Not auszuschütten vor dem Herrn Jesus.
Ihr Lieben, wir kennen diesen Ort. Wer nicht vorunter uns hier, der kennt das nicht,
dass man mal aus lauter Not niederfällt zu deinen Füßen und seine Füße
umklammert und sagt, Herr, du musst mir jetzt helfen. Wer hat das noch nicht erlebt?
Und wer hat nicht die Güte des Herrn erfahren?
Dein Bruder wird auferstehen. Wir kennen diesen Platz der Not.
Nein, sie kommt hier nicht, um ihr Leid dem Herrn zu klagen. Ihr Bruder sitzt dort
in Auferstehung, neben vielleicht Ihrem Herrn. Nein, sie kommt auch nicht, um
Gemeinschaft zu haben mit den Gläubigen. Ist auch schön. Es ist sehr schön,
köstlich Gemeinschaft zu haben mit den Brüdern und Schwestern.
Sie sollten das nie missachten. Das ist was ganz Großes. Kennt die Welt nicht.
Nein, sie lässt die alle zurück, wie sie alle heißen. Johannes, Petrus, alle
bleiben weg. Auch Judas interessiert gar nicht. Es ist nur noch einer.
Das ist seine Person. Kennen wir etwas Davongelebte von dieser Hingabe an den
guten Herrn? Maria lebte ihn.
Was mich erschüttert fast, ist der Gedanke, dass eine andere Frau genau zum
gleichen Punkt kam. Ich meine die Sünderin in Lukas 7.
Diese Sünderin liebte auch den Herrn Jesus. Die machte übrigens genau dasselbe.
Die salbte sein Haupt und auch seine Füße und trocknete sie mit ihren Haaren.
Aber bei der Sünderin war es das Bewusstsein ihrer Schuld, dieser Liebe
gegenüber, die sie trieb dorthin. Bei der Maria war das Empfinden der
Herrlichkeit dieser Person, die sie dahin trieb zu den Füßen des Herrn.
Ob die Sünderin oder Maria. Manche haben gemeint, es sei die Maria oder es sei
dieselbe Begebenheit. Das ist natürlich Unfug. War ja viel, viel früher und das
war ja unmittelbar vor dem Tod des Herrn. War eine Sünderin, die eine Sünderin war
in der Stadt, das war doch nicht Maria. War auch nicht die Maria Magdalene,
sicherlich nicht. Nein, der Name verschweigt ja, die Schrift verschweigt
ja den Namen dieser Frau. Ist es nicht übrigens auch eine schöne Zartheit?
Die Namen der Sünderin verschweigt die Schrift. Wir sollen gar nicht wissen, wer
das ist. Sonst hätten wir immer gesagt, ach, ach, die ist das. Die hat eine Schlimme geschiedet,
kann ich dir sagen. Würden wir das nicht machen vielleicht? Die heilige Schrift legt
einen Schleier darüber, wer diese Sünderin war. War sicherlich eine Gläubige, die gut
bekannt war inmitten der Gläubigen. Nur wir kennen sie nicht. Es reicht wohl, dass
ihr Name im Himmel angeschrieben ist. Das reicht absolut. Wir kennen nicht, wer es war.
Aber von der Maria wissen wir, wer es war. Ob es nun das Bewusstsein der eigenen
Sünde war oder das Bewusstsein der Größe des Herrn Jesus. Sie kommen beide zu
demselben Punkt und ich glaube, zu diesem Punkt müssen wir alle kommen. Noch etwas,
ihr Lieben, diese beiden Frauen haben nicht nur dasselbe getan, sie haben auch
dasselbe nicht getan. Beide haben nichts gesagt.
Der Meister würde verstehen, was sie tun.
Fast ist es schade, das Gemälde jetzt mit dem dunklen Flecken noch zu berühren.
Und ich mache euch auch ganz kurz nur Zettel vorüber. Da war einer unter den
Jüngern, der Herr sagt sogar von ihm vor, er sei ein Teufel, da war einer, der liebte
den Herrn Jesus nicht. Meine geliebten Geschwister, auch ihr lieben jungen
Freunde, seid mal über eins ganz sicher. Es kommt in unserem Leben auf nichts
mehr an als darauf, welche Stellung wir innerlich zum Herrn Jesus haben.
Ist die Stellung von Liebe gekennzeichnet, dann brauchst du keine Sorge haben.
Alles übrige macht der Herr. Ist aber da ein Manko, ein Fehler, eine Stelle, die
nicht gut ist, ist die Zuneigung zum Herrn nicht intakt, wird sich das irgendwann
auf irgendeine sichtbare Weise auch immer zu Beschämung äußern.
Dieser Mann, die Erklärung für sein Tun, ist einfach die, er liebte den Herr nicht,
und zwar prinzipiell nicht. Wir Kinder Gottes lieben ihn.
Petrus sagt, welchen wir lieben, obwohl wir ihn nicht gesehen haben.
Wir lieben ihn nicht genug, ganz gewiss, aber wir lieben ihn. Aber dieser Mann hat
ihn überhaupt nicht geliebt. Christus interessierte ihn überhaupt nicht.
Deswegen, sagt er, wir wissen aus den anderen Evangelien, dass die Jünger auch
so sprachen. Offenbar war der Spiritus Rektor, wie man so sagt, der Antreibende
dieser Mann gewesen, dessen Name nie genannt wird, ohne die Beifügung, dass er
den Herrn auch verriet. Judas, der trug kein Alabasterfläschchen, der trug die
Kasse. Die Kasse ist keine Portemonnaie gewesen, muss nebenbei. Die Kasse war, was
wir heute einen Beutel nennen vielleicht, war das, wo mitleidige, liebende Herzen
die Hand aufmachten und dem Herrn Jesus was gaben. Müsst ihr euch mal vorstellen,
so arm war der Herr Jesus, haben wir heute Morgen auch ein Bruder im Gebet berührt,
dass er sogar den Denar für die Tempelsteuer nicht hatte. So arm war der
Herr Jesus, dass fromme Frauen, Susanne und solche Leute, wie Lukas 8, glaube ich,
ja, ist das richtig? Lukas 8, glaube ich, Susanne und wie sie hießen, die ihm
folgten und ihm dienten mit ihrer Habe. Diese gläubigen Israeliten haben dem
Herrn Jesus, wahrscheinlich auch über seine Jünger, etwas gegeben und das trug
dieser Judas. Ich bin übrigens, und er trug es nicht nur, sondern die Anmerkung
hier ist sehr, guckt mal rein in eure Spiegel, was da steht in der Anmerkung.
Er nahm hinweg, was eingelegt wurde. Er war ein Dieb.
Ich für mich bin überzeugt, dass den Acker des Töpfers, der in Apostelgeschichte
1 genannt wird, nicht von dem Geld, von den 30 Silberlingen etwa, gekauft worden
war. Das war, was er gekauft hat, denn mit dem gestohlenen Geld. Diese beiden
Äcker werden oft verwechselt miteinander. Judas, wisst ihr, geliebte, wo der Herr
Jesus ist, da wird alles offenbar, ob gut oder böse.
Es wird das Licht offenbar und auch die Finsternis wird offenbar. Wo der Herr
Jesus zugegen ist, offenbart sich auch das Böse. So auch hier. Und ein zweiter
Gedanke ist, wenn sich Herzen dem Herrn Jesus öffnen, in Anbetung, wenn sie ihm
geben, was aufbewahrt worden ist. Marie hat es also nicht impulsivmäßig getan,
sie hat das ganz genau vorbereitet gehabt. Dieser Ausdruck bewegt uns irgendwie, sie
hat es aufbewahrt. Vers 8, glaube ich. Nein, 7. 7, Vers 7. Aber wo sich die Hingabe an
den Herrn Jesus zeigt, da offenbart sich auch sofort der Teufel, der Hass der
Menschen. Ich verbleibe jetzt nicht lange bei
dem Gedanken, dass sie sagen, da steht das woanders, das sei Verschwendung.
Er sagt hier nur, es wäre besser gewesen, es den Armen zu geben.
Wir erfahren hier nebenbei noch, wie kostbar diese Narde war, nicht nur wie
schwer sie war, nämlich ein Pfund. Sehr viel war das, ein Pfund. Narde.
Wir erfahren auch, wie kostbar sie war. Die Mindestschätzung durch Judas Iskariot
ist 300 Dinare. Nach Matthäus 20, Vers 1 oder 2 war das ein Jahreslohn für einen
Arbeiter. Und sie waren nicht reich. Aber das, was sie hatte, gab sie komplett dem
Herrn Jesus. Da war nichts zurückzuhalten, sie gab es ihm ganz.
Der Jesus nimmt sie in Schutz. Mich habt ihr alle Zeit, nein, die Armen habt ihr
alle Zeit bei euch. Ich kenne den Gedanken sehr gut, dass man
denkt, Anbetung für den Herrn, dem Herrn gegenüber, ist eigentlich Zeitverschwendung.
Es kam mal zu mir, ist lange her, einige Studenten aus Tübingen, waren gläubige
Menschen, habe ich schon hier und da mal erzählt, aber es ist meist so ein Plastik für diese
Stelle. Ich habe es mir auch vorgelesen dann bei dieser Gelegenheit. Da war eine sehr
nette junge Schwester dabei, sehr clever so, fix, aber wirklich ein Kind Gottes. War
nicht die Einzige, noch andere, aber die sagte, wissen Sie, Herr Brehm, das finde ich eine
reine Verschwendung. Da am Sonntag sich hinsetzen auf der Bank und Lieder singen für den Herrn,
das finde ich Zeitverschwendung. Ihr wisst nicht, was ich lieber mache. Ich gehe während
der Zeit ins Krankenhaus und verdiene ich. Das finde ich besser. Ich habe erst mal kurz
geschluckt, dann halt einen Augenblick, dann möchte ich mal was vorlesen. Dann habe ich
diese Stelle vorgelesen. Ist das Verschwendung, wenn wir dem Herrn Jesus gegenüber das Beste
geben, was wir haben? Das sagt der Teufel. Der Jesus sagt, die Armen habt ihr alle Zeit.
Er sagt nicht, das sollt ihr nicht tun. Er sagt nicht, die Armen könnt ihr links liegen
lassen. Das sagt er nicht. Er deutet übrigens an, dass sowas es nie geben wird. Der sozialistische
Traum wird nie eintreten, dass es keine Armen mehr gibt. Die wird es immer geben, solange
die Sünde in der Welt ist. Im Reich Gottes dann wohl nicht mehr auf der Erde. Aber solange
die Sünde regiert, gibt es Arme. Die habt ihr alle Zeit bei euch. Könnt ihr immer tun
mit ihnen. Aber es ist ein Stil unserer Tage, dass man nur noch an die Menschen denkt. Weiß
ich wo auf dem Erdball. Ist natürlich zu bedauern, wenn sie sich da umbringen. Ist wirklich
zu bedauern, wenn sie die Ernte vernichten, wenn alles kaputt geht. Das kann einem nur
wehtun. Aber ihr Lieben, da haben wir nicht eine unmittelbare Aufgabe. Schon gar nicht
den Herrn Jesus beiseite zu setzen. Das Böse war, dass man die Armen gegen den Herrn Jesus
ausspielte. Und das Schlimme, das so zu war, dass er heuchelte. Er hat ja gar nicht an
die Armen gedacht. Er hat daran gedacht, was er in die Kasse kriegt. Rein Heuchler. Geliebte,
ich möchte jetzt einfach mit folgenden kleinen Vergleichen mal abschließen. Es ist auffällig,
wie viel Gegensätze sich hier zeigen. Die ganze Angelegenheit geschah im Hause Simons
des Aussätzigen. Judas selbst war ein Sohn eines anderen Simon. Die eine Frau hier war
eine Anbeterin. Judas war ein Dieb. Das, was die Maria tat, führte die Herzen zu Jesus,
sodass das ganze Haus von dem Geruch der Salbe erfüllt wurde. Wenn man da oben irgendein
Stockwerk, wenn es sowas gab, gewesen war, man merkte, was da geschehen war da unten.
Das ganze Haus atmete diesen Geist. Er aber verkaufte den Heiland für einen Bruchteil
dieser Summe und zog die Herzen von Christus weg und lenkte sie auf die Armen. Das macht
der Teufel. Geliebte, noch ein Vergleich. Der Herr Jesus nimmt ja diese Frau in Schutz.
Er verteidigt sie. Wollen wir uns auch mal gut merken, wie wir angegriffen werden von
ungeistlichen Leuten. Und Judas war so einer. Das musste man nicht zu ernst nehmen. Aber
der Meister verteidigt sie. Und er macht es in Worten, die wunderbar sind. Und er sagt
gerade in Matthäus und Markus, dass das, was diese Frau getan hat, in der ganzen Welt
erzählt werden würde, wo immer das Evangelium gepredigt werden würde. Hier ist ein Gegensatz.
Hier sagt er nichts davon. Da geht nicht etwas in die Welt, sondern der Wohlgeruch des Namens
Christi steigt auf in dem Hause und bleibt dort. Es ist eine Segnung, die denen geschenkt
ist, die in dem Haus in Gemeinschaft mit Christus sind. Nun, Geschwister, lasst mich abschließend
noch diese schnell sagen. Ich glaube, dass diese wunderbare Szene – ich habe nur so
ein paar Punkte mal jetzt genannt – dass diese wunderbare Szene noch von etwas anderem
spricht. Nicht nur von der Zeit der Christenheit hier auf der Erde, sondern auch von jener
Zeit, wenn wir einmal das Hochzeitsmahl des Lammes haben werden. Diese drei Dinge, die
wir hier gesehen haben, gibt es dann noch, immer noch. Sie werden sich ein wenig verändern,
jedenfalls was den Dienst angeht. Aber es steht geschrieben in der Herrlichkeit, seine
Knechte werden ihm dienen. Wenn mal die Zeit kommt, Geliebte, dass wir im Himmel sind,
dann werden wir diese drei charakteristischen Dinge wiederfinden. Wir finden Dienst im höchsten
Sinn dann, wir finden, was immer er in sich schließen mag, wir finden Gemeinschaft. Der
Herr Jesus wird herzutreten, sagt Lukas 12, und wird sie bedienen, wird sich umgürten.
Das Umgürten der Gürtel ist ein Bild schon an sich vom Dienst und wird sie bedienen.
Und wir finden die Anbetung, die Huldigung zu den Füßen des Herrn Jesus, des Lammes
Gottes. Was wird es sein, Geliebte, wenn wir dorthin kommen? Es ist sicherlich unser Wunsch,
dass auch hier auf der Erde wir diese drei Dinge mehr pflegen und genießen könnten.
Dienst für den Herrn, Gemeinschaft mit ihm, die Hingabe an diese Person, die mich so geliebt,
als sie sich selbst für mich hingegeben hat, das Schenkel der gute Herr. Heute sind noch
Tage seiner Verwerfung. Heute dürfen wir ihm noch dienen. Ich habe manchmal gedacht,
wenn die Maria diese Gelegenheit verpasst hätte, ihr Lieben, das wäre für immer zu
spät gewesen. Heute haben wir Gemeinschaft mit den Leiden des Christus. Maria hat die
Gelegenheit kurz vor dem Schluss bewusst gepackt. Einmal werden wir Gemeinschaft haben mit der
Herrlichkeit des Christus. …