Der Prophet Micha
ID
chr049
Idioma
DE
Duração total
03:00:16
Quantidade
3
Passagens bíblicas
Micha
Descrição
n/d
Transcrição automática:
…
Ich freue mich auf die Abende hier bei euch in Nordheim und es ist tatsächlich so, wie wir das
im Gebet gesagt haben, an vielen Orten ist das nach langer Zeit das erste Mal wieder.
Nur reicht das nicht aus, dass es auch wirklich einen Nutzen hat. Wir brauchen wirklich die Hilfe
des Herrn zum Reden und auch zum Hören, dass sein Wort in unserem Herzen, in unserem Leben was
ausrichtet und das erbitten wir wirklich von ihm. Ich möchte gerne versuchen an diesen drei Tagen
einen der sogenannten kleinen Propheten etwas lebendig zu machen für uns und zwar den Propheten
Micha und wir lesen heute Abend etwas aus dem ersten und aus dem zweiten Kapitel. Wir lesen
aus Micha Kapitel 1 Abvers 1. Bei uns in der Bibel hat der Micha einen Vorteil, der ist hinter dem
Jona und den kennen die meisten recht gut und jetzt lesen wir aus Kapitel 1 Abvers 1. Das Wort
des Herrn, das an Micha, den Morastiter, erging in den Tagen Jothams, Ahas und Jehiskias, der Könige
von Juda, dass er schaute über Samaria und Jerusalem. Hört, ihr Völker alle, höre zu,
du Erde und ihre Fülle und der Herr, Herr seid zum Zeugen gegen euch, der Herr aus seinem heiligen
Palast. Denn siehe, der Herr geht aus von seiner Stätte und kommt herab und schreitet einher auf
den Höhen der Erde und die Berge zerschmelzen unter ihm und die Täler spalten sich wie das
Wachs vor dem Feuer, wie Wasser ausgegossen am Abhang. Das alles wegen der Übertretung Jakobs
und wegen der Sünden des Hauses Israel. Von wem geht die Übertretung Jakobs aus, ist es nicht
Samaria? Und von wem die Höhen Judas, ist es nicht Jerusalem? So werde ich Samaria zu einem
Steinhaufen des Feldes, zu Weinbergpflanzungen machen und ich werde ihre Steine ins Tal
hinabstürzen und ihre Grundfesten entblößen. Und alle ihre geschnitzten Bilder werden zerschlagen
und alle ihre Hurengeschenke mit Feuer verbrannt werden. Und ich werde alle ihre Götzenbilder zur
Wüste machen, denn sie hat sie durch Hurenlohn gesammelt und zum Hurenlohn sollen sie wieder
werden. Kapitel 2 Wehe denen, die Unheil ersinnen und Böses vorbereiten auf ihren Lagern. Beim
Morgenlicht führen sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht. Und sie begehren Felder
und rauben sie und Häuser und nehmen sie weg und sie verüben Gewalttat an dem Mann und seinem Haus,
an dem Menschen und seinem Erbteil. Darum, so spricht der Herr, siehe, ich ersinne ein Unglück gegen
dieses Geschlecht, aus dem ihr eure Hälse nicht ziehen und unter dem ihr nicht aufrecht gehen
werdet, denn es ist eine böse Zeit. An jenem Tag wird man einen Spruch über euch anheben und ein
Klagelied anstimmen. Es ist geschehen, wird man sagen. Wir sind ganz und gar verwüstet. Das Erbteil
meines Volkes vertauscht er, wie entzieht er es mir. Dem Abtrünnigen verteilt er unsere Felder.
Darum wirst du niemand haben, der in der Versammlung des Herrn die Messschnur wirft,
um ein Los zu bestimmen. Weiß sagt nicht, weiß sagen sie. Weiß sagt man nicht jenen,
so wird die Schmach nicht weichen. Du, Haus Jakob genannt, ist der Herr ungeduldig? Oder
sind dies seine Taten? Sind meine Worte nicht gütig gegen den, der aufrichtig wandelt? Aber
noch unlängst lehnte sich mein Volk als Feind auf. Vom Oberkleid zieht ihr den Mantel denen ab,
die sorglos vorübergehen, vom Kampf abgewandt sind. Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr
aus dem Haus ihrer Wonne, von ihren Kindern nehmt ihr meinen Schmuck für immer. Macht euch auf und
zieht hin. Denn dieses Land ist der Ruheort nicht, um der Verunreinigung willen, die Verderben bringt,
und zwar gewaltiges Verderben. Wenn ein Mann da ist, der dem Wind nachgeht und betrügerisch lügt,
ich will dir weiß sagen, von Wein und von starkem Getränk, der wird ein Prophet dieses Landes sein.
Sammeln werde ich dich, Jakob, ganz sammeln. Versammeln, ja, versammeln werde ich den Überrest
Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie die Schafe von Bozrah, wie eine Herde inmitten ihrer
Weide. Sie werden lärmen vor Menge der Menschen. Der Durchbrecher zieht herauf vor ihnen her. Sie
brechen durch und ziehen durchs Tor und gehen durch es hinaus. Und ihr König zieht vor ihnen
her und der Herr an ihre Spitze. Weiß nicht, wie es euch geht. Mir geht es schon mal so, wenn ich
so einen kleinen Propheten lese, dann denke ich, ach, ja und jetzt? Irgendwie ist das schwer zu
verstehen. Irgendwie ist es schwierig, einen Ansatzpunkt für das persönliche eigene Leben
zu finden und dann bleiben diese kleinen Propheten auch so ein bisschen fern, ein bisschen auf
Distanz. Aber vielleicht kann es doch an diesen Abenden gelingen, dass dieser Micha uns etwas
näher kommt. Und bevor ich zu diesen beiden Kapiteln etwas sagen möchte, möchte ich gerne
vier Fragen stellen und eine Antwort versuchen darauf zu geben. Die erste Frage, wer ist dieser
Prophet, dieser Micha? Zweitens, zu wem spricht er? Drittens, in welcher Zeit redet und wirkt er?
Und viertens, was ist seine Botschaft? Zu dieser ersten Frage, wer ist dieser Mann? Das erste,
was wir finden, ist ein Name und dieser Name Micha, den kann man übersetzen mit, wer ist wie
der Herr? Wer ist wie der Herr? Und wir gehen mal zu Kapitel 7, in Kapitel 7, Vers 18, da wird eben
genau diese Frage gestellt, wer ist ein Gott wie du? Das, was Micha da ausspricht und aufschreibt,
das entspricht zu seinem Namen, wer ist wie der Herr? Micha hat also einen tiefen Eindruck von
dem, was sein Gott ist, wie er denkt, wie er auch die Dinge im Volk Gottes beurteilt und das ist
eine Voraussetzung auch für uns, um brauchbar zu sein für Gott, so wie dieser Micha brauchbar ist.
Wir brauchen einen tiefen Eindruck von dem, was Gott ist, wer ist wie der Herr? Ist er wirklich
für uns das oder der, der das Leben bestimmt? Dieser Micha ist ein Zeitgenosse von Jesaja und
Jesaja ist ein sehr bekannter Prophet, ja, relativ viele Kapitel, manche sehr bekannte Kapitel,
Micha dagegen ein kleiner Prophet, weniger umfangreich, weniger bekannt. Zeitgenossen und
der eine würde sehr bekannt sein, der andere nicht so bekannt und trotzdem führt Micha seinen Dienst
in Treue aus. Ich meine auch eine gewisse Ansprache an uns, es geht nicht darum groß rauszukommen,
es geht nicht darum großartig bekannt zu sein und es mag auch andere geben, die stehen viel
mehr im Vordergrund, die haben eine viel längere Botschaft, aber wichtig ist doch, dass ich an dem
Platz, an dem Gott mich gebrauchen möchte, treu bin und seinem Auftrag folge. Das hat Micha getan
und da lese ich jetzt einen Vers aus dem Propheten Jeremia, der wird ja hier auch angegeben in der
Anmerkung, wenn es um diesen Ort geht, aus dem Micha kam, Morishet, der Gart in Juda und da lesen
wir diesen angegebenen Vers Jeremia 26, Vers 18, da will man, das ist, ich möchte kurz den
Hintergrund erläutern, da will man dem Propheten Jeremia ans Leben und dann kommen die Fürsten
und sprechen diesem Mann, also dem Jeremia, dem soll die Todesstrafe zuteil werden, aber dann
gibt es welche im Volk Gottes und das lesen wir Jeremia 26, Vers 17 und Männer von den Ältesten
des Landes erhoben sich und sprachen zur ganzen Versammlung des Volkes und sagten Micha, der
Morashtite, hat in den Tagen Hiskias des Königs von Juda geweissagt und so weiter. Er hat Gericht
angekündigt und dieses Gericht ist gekommen, jetzt kündigt Jeremia Gericht an und weil einem
die Botschaft unangenehm ist, will man ihn töten und da gibt es welche von den Ältesten im Volk
Gottes, die erinnern sich an Micha. Es ist ungefähr 100 Jahre später, ungefähr 100 Jahre nachdem der
Micha geweisssagt hat, erinnert man sich noch an ihn. Das finde ich beeindruckend. Ich wüsste
jetzt nicht viele Männer, die vor 100 Jahren gelebt haben, geschweige denn, was sie für eine Botschaft
hatten, aber so sorgt Gott dafür, dass dieser Micha, hat viel weniger Kapitel geschrieben als Jesaja,
aber dass der nach 100 Jahren noch im Gedächtnis war und das wird der Anlass dafür, dass Jeremia
nicht getötet wird. Das ist der äußere Anlass, dass er bewahrt wird vor der Todesstrafe. Also es
lohnt sich, auch über diesen Micha nachzudenken, denn seine Botschaft hatte auch nach 100 Jahren
noch eine Wirkung im Volk Gottes. Ich weiß nicht mehr über diesen Ort, Moreshet, wo er gelebt hat,
von wo aus er gedient hat. Jedenfalls war das bekannt, dass Micha aus diesem Ort kam in Juda.
Es gab Propheten, die kamen aus Galiläa, also mehr im Norden, aber dieser Micha kam aus Juda,
in der Nähe von Jerusalem. So viel mal zu seiner Person. Das zweite, an wen richtet sich seine
Botschaft und das ist ganz einfach, da steht im Vers 1, er hat ein Gesicht sowohl über Samaria,
als auch über Jerusalem. Das ist insofern wichtig, in der Zeit von Hiskia, bis dahin ging ja sein
Dienst, wurden die zehn Stämme mit der Hauptstadt Samaria weggeführt in die assyrische Gefangenschaft.
Micha ist also einer der letzten Boten an See, aber er hat eine Botschaft an diese beiden Teile
des Volkes Gottes. Dann kurz zur dritten Frage, in welcher Zeit hat er geweisagt und da werden
uns diese drei Könige genannt, Jotam, Ahas und Jehiskia oder Hiskia. Wie gesagt, bei Hiskia zu
seiner Regierungszeit, er war König über Juda, wurden die zehn Stämme weggeführt, wurde Samaria
zerstört, Gott bewahrte Juda noch. Das ist dann das Ende. Ich möchte aber diesen einen Aspekt gerne
zeigen, Jotam, wenn wir das nachgucken würden, war ein gottesfürchtiger König. Ahas war ein böser
König und Hiskia war wieder ein gottesfürchtiger König. Und diese drei Könige und ihr Charakter
und ihre Geschichte, die spannen auch einen Bogen über die Botschaft von Micha. Dieser Jotam,
gottesfürchtiger König, erinnert daran, dass Israel einen guten Anfang genommen hatte. Das Volk
Gottes hatte einen guten Anfang, als es Gott folgte. Aber dann gab es in dieser Geschichte
des Volkes leider eine Zeit, wo sie nicht nach Gott gefragt haben, wo sie sich aufgelehnt haben
gegen Gott. So wie der König Ahas, der ein böser König war. Aber dann schenkte Gott in Hiskia ein
Aufleben und so wird es auch in der Zukunft sein. Es gibt eine Wiederherstellung im Volk Israel,
vorgeschattet durch diese Wiederherstellung bei Hiskia. Und genau das ist die Botschaft von Micha.
Er muss Gericht ankündigen, weil Israel, so wie in der Zeit von Ahas, durch Böses tun gekennzeichnet
war. Aber er darf auch immer wieder sprechen von der herrlichen Zukunft, dass Gott wieder
einmal eine Wiederherstellung schenken wird und das Volk in großen Segen führen wird.
Das kurz zur Zeit, in der Micha geweissagt hat und jetzt kurz seine Hauptbotschaft. Und das ist
immer so ein bisschen schwierig, aber ich möchte das gerne auch mal zum Ansporn, so als kleine
Herausforderung für uns mitgeben. Wenn man so einen Propheten liest, das ist ja ein bisschen
einfacher bei den kleinen Propheten, den Überblick zu behalten. Das ist ja bei den großen ein
bisschen schwieriger. Aber sich dann wirklich mal zu fragen, Mensch, was ist denn jetzt die
Kernbotschaft? Man liest vieles, manche Verse versteht man auch nicht, aber man fängt an,
macht eine kleine Struktur und dann fragt man sich, was ist denn die Kernbotschaft? Und ich meine,
die Kernbotschaft bei Micha ist die Rettung Israels durch das Kommen des Messias. Das ist
so ein Zentralpunkt in diesem Propheten. Ein Vers, der auch im Neuen Testament zitiert wird. Wir
gucken uns den gerade an, in Kapitel 5, Vers 1. Micha 5, Vers 1, zitiert im Matthäus-Evangelium.
Und du, Bethlehem-Efrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir
hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll. Da kommt der Christus und es wird gesagt,
wo er geboren wird, in Bethlehem-Efrata. Und er kommt als Retter seines Volkes und wird das Volk
in den Segen einführen. Ja, Gott muss Gericht ankündigen. Das nimmt weite Teile dieses
Propheten-Micha ein. Aber die Kernbotschaft ist, es gibt einmal Rettung und es gibt Rettung durch
das Kommen des Messias. Ist das nicht vielleicht auch eine Botschaft, die wir schon in unser Leben
direkt übersetzen wollen? Es gibt auch in unserem Leben viele Schwierigkeiten, viele Herausforderungen,
vieles, was uns Mühe macht. Aber was ist das, was Rettung, was Hilfe, was Freude, was einen
Wendepunkt bringt in unserem Leben? Ist es nicht, wenn wir den Herrn Jesus mit hineinnehmen in die
Situation, in die Umstände, in unser Leben? Das bewirkt eine Veränderung, manchmal nicht der
Situation, aber von uns selbst. Und wir kommen ganz anders mit der Situation klar. Das ist die
große Botschaft von Micha. Und dann zerfällt seine Botschaft in drei Teile. Und das kann man ganz gut
erkennen bei diesem Micha. Er sagt nämlich dreimal Hört. Kapitel 1, Vers 2 haben wir das gelesen.
Hört, ihr Völker alle. Dann in Kapitel 3, Vers 1, und ich sprach, hört doch, ihr Häupter Jakobs und
ihr Fürsten. Und dann noch mal in Kapitel 6, Vers 1, hört doch, was der Herr sagt. Es ist also eine
Botschaft in drei Teilen. Dreimal hört, dreimal ein neuer Anfang. Und im ersten Teil, Kapitel 1 und 2,
da wird besonders das Gericht beschrieben, das über Israel kommen muss, besonders durch den
Assyrer. Und es wird auch der Grund für dieses Gericht gezeigt. Im zweiten Teil, in Kapitel 3
bis 5, da beschreibt der Prophet den gegenwärtigen, traurigen Zustand Israels. Aber er beschreibt auch
den zukünftigen Segen. Und im letzten Teil, da beginnt es mit einem Rechtsstreit, den der Herr
mit seinem Volk hat. Er stellt dem Volk Fragen. Er spricht es an. Er wartet auf eine Antwort. Ein
Rechtsstreit zwischen Gott, zwischen dem Herrn und seinem Volk. Und es endet dann damit, dass der
zukünftige Segen im tausendjährigen Reich beschrieben wird. Damit endet jeder Teil. Wir haben das eben
beim Lesen vielleicht schon gemerkt. Kapitel 2, Vers 12 und 13, das ist die Verheißung, dass Jakob
wieder gesammelt wird. Kapitel 5, Vers 9 beginnt mit an jenem Tag spricht der Herr und es ist der
zukünftige Tag, der Tag des Herrn, die Segenszeit. Und dann im Kapitel 7, da geht es eigentlich schon
ab Vers 11 los, dass der zukünftige Segen beschrieben wird. Das kurz zu diesen vier
Fragen. Wer ist dieser Mann? Wir haben nur einige wenige Hinweise in der Bibel. Zu wem spricht er?
In welcher Zeit spricht er? Und was ist seine Hauptbotschaft? Wenn wir jetzt den ersten Teil
dieser Botschaft ein wenig anschauen, dann teile ich den ein in vier Teile. Der erste Teil, Kapitel
1, Vers 1 bis 7, und da kündigt Gott Gericht an. Und er zeigt erstens den Maßstab, nachdem dieses
Gericht ausgeübt wird und er geht zweitens auf die Ursache. Er kommt auf die Ursache für das
Gericht zu sprechen. Im zweiten Teil, Vers 8 bis zum Ende von Kapitel 1, da beschreibt der Prophet
den Vernichtungszug des Assyrers, dieses mächtigen Königs des assyrischen Reiches, der die Zehnstämme
wegführen wird und sein Vernichtungszug wird beschrieben. In Verbindung damit wird auch gesagt,
warum das Gericht kommt. Dann kommt ein dritter Teil, Kapitel 2, Vers 1 bis 9, und da nennt Gott
Ursachen für das Gericht. Er kündigt eben nicht nur Gericht an, sondern er deckt auch auf und sagt,
warum kommt das Gericht. Und ich finde das echt auch wichtig, darüber nachzudenken, wie Gott das
tut. Er kündigt nicht nur Gericht an, sondern dann macht er auch klar, deckt das auf, warum er so
handeln muss. Dann kommt der vierte Teil, Kapitel 2, Vers 10 bis 13. Zuerst ein Appell, noch ist das
Gericht nicht gekommen, noch gibt es einen Appell an jeden Einzelnen, macht euch auf und zieht hin
und dann ein Ausblick auf den zukünftigen Segen. Ja, ihr versteht, dass wir das jetzt nur so ein
bisschen im Überblick uns angucken können, aber wir fangen an im ersten Abschnitt, Vers 2. Das
Erste hört, das Gericht wird angekündigt, nur mal um einen Eindruck zu geben, in Vers 4 steht,
die Berge zerschmelzen. Also wenn Gott handelt im Gericht, dann gibt es nichts, was dem irgendwie
widerstehen könnte. Ein Berg, der steht ja für Stabilität, für Macht, für Festigkeit, aber wenn
Gott handelt, wenn Gott im Gericht kommt, dann gibt es nichts, was widerstehen kann. Dann zerschmelzen
sogar die Berge. Kannst dir das ruhig so vorstellen, da hinten sind zwei Jungs, habt ihr schon mal einen
Eiswürfel in der Hand gehabt? Ja, wie lange geht das gut, einen Eiswürfel in der Hand halten? Fünf
Minuten und dann ist er weg. Und wenn ihr einen Stein in die Hand legt, was passiert dann? Schmelzt
gar nicht. Nichts ist dankbar, schmilzt nicht. Aber bei Gott, da zerschmilzt sogar der Berg, der
Fels. So viel Kraft hat er, so viel Macht hat er. Da gibt es nichts, was ihm in den Weg stellen
könnte. Nun können wir die Berge einfach buchstäblich nehmen, dass der Herr in der Lage ist,
die Berge zerschmelzen zu lassen, aber die Berge können auch für hochgestellte Personen stehen,
für mächtige Menschen, die vielleicht sagen, ja, mir kann keiner was anhaben, ich bin sicher,
ich bin stark, wir haben eine große Mauer um unsere Stadt gebaut, wir haben so viele Soldaten,
aber auch die mächtigen Menschen, die können nicht vor dem Herrn bestehen. So ist also das Gericht,
das kommt. Aber damit fängt der Herr nicht an, sondern zuerst wird in Vers 2 gesagt, woher,
von wo aus der Herr handelt. Der Herr aus seinem heiligen Palast. Und ich bin überzeugt,
damit ist der Tempel gemeint, der Wohnort Gottes. Palast, Wohnort und es ist ein heiliger Palast.
Gott wohnt in seinem Volk und er wohnt in diesem Palast, in diesem Haus, in dem Tempel und von
dort aus geht das Gericht aus. Und damit macht Gott den Maßstab deutlich. Und der Maßstab ist
nicht, ja, das machen doch alle so. Ja, sagt der Papa, vielleicht schon mal das und das,
möchte ich nicht, dass ihr das macht. Und dann sagt er, ja, aber die anderen machen das doch
auch. Ja, das ist aber nicht der Maßstab. Das ist der Punkt hier. Und das, was heute in den
Familien ist oder wo auch immer, das war damals schon so. Ja, ist doch nicht so schlimm, haben
die einen gesagt. Ja, und die anderen machen das auch so. Und dann gab es noch welche, die waren
besonders frech und haben gesagt, ach, jetzt machen wir das schon so lange so und der Herr hat ja
immer noch nicht eingegriffen. Also können wir es ruhig auch weitermachen. Nein, der Maßstab ist,
Gott in seiner Heiligkeit. Wenn er wohnt in seinem Volk, dann muss es im Volk seiner Heiligkeit
entsprechen. Das ist der Maßstab. Und an diesem Maßstab ändert sich nichts. Nach diesem Maßstab
hat es funktioniert bei dem Zelt in der Wüste. Nicht, dass das Volk da perfekt war, aber da
ging es um diesen Maßstab. Hat Mose zum Beispiel das Zelt gebaut und er steht in 2. Mose 40 sieben
Mal. Nach allem, was der Herr geredet hatte, so tat Mose es. So hat er es gebaut. Das war der Maßstab.
Gott, der wohnt in seinem Volk. Ich möchte das einfach auch so für mich, für uns ins Leben
übersetzen. Die Frage, um die es geht, ist nicht, was machen die anderen. Die Frage ist nicht, was
machen alle, sondern die Frage ist, was möchte der Herr. Was entspricht seiner Heiligkeit? Was
entspricht seinem Wesen? Passt mein Verhalten zu ihm? Und eins steht fest, wenn Gott dann handelt
im Gericht, dann passt das 100 Prozent zu dem, was er ist. Wenn er in der Zukunft richtet, wir lesen das
in Offenbarung 19, da gibt es ein Halleluja im Himmel. Warum? Halleluja ist das Lob den Herrn.
Ist Gericht ein Anlass für ein Halleluja? Die Idee kommt mir vielleicht nicht. Aber dann
steht warum. Wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte. Da zeigt Gott auch im Gericht seine
Herrlichkeit. Er handelt entsprechend seinem Wesen und er misst alles entsprechend seinem Wesen,
seinen Gedanken. Mein zweites Prinzip, das hier in diesem ersten Abschnitt deutlich wird, ist,
dass Gott immer an die Wurzel geht. Ist ja so ein Problem im Gesundheitswesen. Ja, hast du
Kopfschmerzen? Klar, Ibuprofen hilft vielleicht, wenn es ein bisschen schlimmer ist, dann muss es
was anderes sein. Aber das löst ja nicht die Ursache. Das nimmt ja nur die Symptome weg. Aber
Gott bleibt nicht bei den Symptomen stehen. Gott geht an die Ursache. Und diesen Punkt finden wir
im Vers 5. Natürlich kommt das Gericht wegen der Übertretung von Jakob, wegen der Sünden von
Israel. Aber dann fragt Gott weiter, von wem geht denn die Übertretung aus? Was ist denn die Wurzel?
Was ist denn der Kern des Problems? Und dann muss er feststellen, Samaria ist die Wurzel, von da aus
geht die Sünde Israels aus und die Sünde Judas geht von Jerusalem aus. Das waren die Regierungsstädte,
Samaria die Regierungsstadt der Zehn Stämme und von den Königen, die da lebten und regierten und
Einfluss nahmen, da ging es aus. Und Jerusalem war die Hauptstadt der Zwei Stämme und von da
ging es aus. Und wenn ich diesen Punkt auch übersetze in unser Leben, möchte ich es illustrieren am
Beispiel von Petrus. Petrus hatte den Herrn Jesus verleugnet. Das war eine Sünde und diese Sünde
musste in Ordnung kommen, musste bekannt werden, musste vergeben werden. Und das ist auch geschehen.
Petrus hat das eingesehen, ging hinaus, weinte bitterlich und dann gab es diese Begegnung am
Auferstehungstag zwischen Petrus und dem Herrn und da war das vergeben. Aber der Herr ist noch nicht
fertig mit seiner Arbeit an Petrus. Der Herr geht nämlich an die Wurzel und das finden wir in
Johannes 21, wenn der Herr dreimal fragt. Viele sagen, und sie haben recht, das ist die öffentliche
Wiederherstellung von Petrus. Aber das ist nur die eine Seite von Johannes 21. Zunächst mal geht der
Herr an die Wurzel. Liebst du mich mehr als diese? Es geht gar nicht mehr um die Verleugnung. Die wird
gar nicht mehr angesprochen in diesem Kapitel. Warum nicht? Die war vergeben. Und was vergeben
ist, wird nicht mehr hervorgeholt. Aber der Herr war noch nicht fertig. Er geht an die Wurzel. Das
hatte Petrus gesagt. Und wenn alle dich verleugnen, ich nicht. Liebst du mich mehr als diese? Ja, so
geht der Herr immer an die Wurzel. Ist auch gut, wenn wir in unserem eigenen Leben, vielleicht auch
im Familienleben und vielleicht auch als Geschwister zusammen, wenn wir erkennen, was die Wurzel ist,
wenn wir nicht nur so die äußeren Symptome versuchen, so einigermaßen im Griff zu behalten,
sondern dass wir die Dinge von Grund auf klären und lösen. Nur dann kann es wirklich von innen
heraus auch Heilung geben, wenn das nötig ist. Ich möchte einfach diese beiden wesentlichen
Gedanken zu dem ersten Abschnitt sagen. Gott kündigt das Gericht an und er sagt, nach welchem
Maßstab es ausgeübt wird. Und er geht bis an die Wurzel, bis an den Kern der Sache. Nun,
jetzt kommt Vers 8 bis Vers 16, der zweite Teil hier in diesem Kapitel. Und er beginnt mit einer
Klage des Propheten, mit einer Klage von Micha. Und Micha spricht hier stellvertretend für das
Volk. Darum will ich klagen und heulen, will entblößt und nackt umhergehen und so weiter.
Das ist etwas an der Haltung von diesem Micha, was mich herausfordert, was uns herausfordert.
Seht mal, der Micha war ein Werkzeug, das Gott gebrauchen konnte. Und jetzt hätte der Micha
sagen können, auf das Volk herabschauend, seht ihr, mich kann der Herr benutzen, euch das zu sagen.
Seht mal, in welchem Zustand ihr seid. Aber das tut Micha nicht. Micha macht sich eins mit dem
Volk und Micha trägt Leid mit dem Volk. Und es wird zu seiner Klage, es wird zu seinem Heulen,
es wird zur Demütigung für ihn. Er will entblößt und nackt umhergehen, also ohne Oberkleid,
nichts Unanständiges. Aber das zeigt einfach die Demütigung, die Schmach, die er mitträgt.
Und ich glaube, das ist ein ganz entscheidender Punkt, wenn wir von Micha lernen wollen und wenn
wir wie Micha nützlich sein wollen im Volk Gottes. Es hat mal jemand gesagt, wenn du nützlich dienen
möchtest, dann brauchst du zwei Dinge. Erstens Liebe zur Wahrheit und zweitens Liebe zu denen,
denen du dienen willst. Liebe zur Wahrheit hat auch ein Professor, der liebt sein Thema,
aber oft spricht er über die Kopfköpfe weg. Oft kriegt er gar nicht mit, was seine Studenten
überhaupt bewegt. Aber der Herr macht uns vor, wie wirkungsvoller Dienst geschehen kann. Er liebte
die Wahrheit, er kannte die Wahrheit, er kannte seinen Gott, von dem er zeugte. Aber mit welcher
Liebe begegnete er den Menschen. Und durch diese Liebe zu Gott und zu denen, zu denen er sprach,
wurden auch seine Worte gelenkt. Dem einen sagte er das, dem anderen das. Das waren nicht zwei
Gesichter, aber das war das Passende in die jeweilige Situation. Und wie hatte Herr Jesus
das getan, was Micha hier auch ein Stück tut. Da ist der Jesus auf dem Weg nach Golgatha und dann
sieht er die Stadt Jerusalem und dann weint er. Dann weint er über diese Stadt. Und so ähnlich
geht es Micha hier. Er klagt, er seufzt, weil er sieht, wie das tödliche Gericht, Vers 9, wie es
kommt. Und da steht in Vers 9, es kommt bis Judah, es reicht bis an das Tor meines Volkes, bis an
Jerusalem. Und so war es tatsächlich, als der Assyrer kam. Samaria wurde eingenommen, die zehn
Stämme wurden weggeführt und er kam bis an die Tore von Jerusalem. Das war in der Zeit von Hiskia.
Und was tat Hiskia? Da schickt dieser Herr Obersteher diesen Schmähbrief und dann nimmt
Hiskia diesen Brief, geht in den Tempel und legt diesen Brief dem Herrn hin. Was man mit meinen
Worten, er geht zu dem Herrn und sagt, Herr, ich habe keine Ahnung, was noch geschehen soll. Ich
weiß nicht, wie hier noch eine Lösung herbei soll, aber ich mache das jetzt zu deiner Sache.
Und wie hat der Herr geholfen? Wie hat der Herr geholfen? Und Jerusalem wurde noch einmal bewahrt.
Micha kündigt das hier an und er beschreibt jetzt diesen Vernichtungszug des Assyrers. Da werden dann
hier ab Vers 10 so die einzelnen Stationen genannt, Gath und Bethleafra und Schafir und Zaanan und so
weiter. Und das, was wir in unserer Sprache gar nicht begreifen, das steht bei mir in der Anmerkung
11, dass bei den meisten Städtenamen, die hier gebraucht werden, ein Wortspiel ist. Also die
Bedeutung dieses Wortes, dieses Ortsnamens und dem, was dann der Herr sagt, das passt zusammen.
Bethleafra, wälze ich mich im Staub. Bethleafra kann man übersetzen mit Staubheim und dann passend
dazu diese Beschreibung des Gerichts. Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, aber möchte sagen,
was mich glücklich macht. Da wird dieser Vernichtungszug beschrieben, aber dann kommt Vers 15.
Dann endet das Kapitel nicht in der Katastrophe. Eigentlich war es ja eine Katastrophe. Samaria
eingenommen, die Zeltstämme weggeführt. Ja, Jerusalem nochmal bewahrt, aber es würde auch
zerstört werden. Aber dann kommt dieser herrliche Vers. Noch werde ich den Besitznehmer dir bringen,
Bewohnerin von Maresha. Bis Adulam wird die Herrlichkeit Israels kommen. Mittendrin in
dieser Beschreibung des Vernichtungszugs kommt dieser herrliche Vers. Da ist der Erbe, der
Besitznehmer, dem alles gehört. Und der wird das letzte Wort haben. Der Besitznehmer wird gebracht
und dann kommt die Herrlichkeit Israels bis nach Adulam. Adulam ist uns vielleicht ein Begriff,
oder? Hat man vielleicht mal in der Sonntagsschule gehört? Ich weiß nicht. Vielleicht auch nicht. In
Adulam gab es eine Höhle und in der Höhle hatte David sich versteckt. Und dann waren erst 400
Männer bei David und dann hinterher 600. David auf der Flucht, aber 600 Männer bei ihm, haben
sich versteckt in der Höhle von Adulam. Und dann kam hinterher sogar noch der letzte Priester,
der überlebt hatte, als Saul dieses Massaker anrichtete. Und da war jetzt David der König, da war der
Prophet und da war der Priester. Und David, der ist später König geworden. In der Höhle von Adulam
hat er die Bewahrung Gottes erlebt. In der Höhle von Adulam hat man gesehen, dass bei David alles
da ist, was man braucht. Königtum, Priestertum und das Wort Gottes, der Prophet. Und jetzt wird
hier Bezug genommen auf diesen Platz, diesen Ort. Bis Adulam wird die Herrlichkeit Israels kommen.
Ich finde das wunderschön. Mitten in der Beschreibung des Gerichts, dieser Lichtblick.
Gericht ist nicht das Ende. Und wenn der Assyre auch jetzt übermächtig erscheint, er hat nicht
das letzte Wort. Wir nehmen das auch mit in unser Leben. Da gibt es auch manches, das will uns
überwältigen. Dem haben wir nichts entgegenzusetzen. Aber da ist einer, der hat das letzte Wort. Der
Erbe aller Dinge. Dieser Besitznehmer. Und der wird zu uns gebracht. Und der kann helfen. Und dann
bleibt am Ende doch seine Herrlichkeit da. Wenn wir es einfach mal so übersetzen, nach Johannes 11,
düstere Zähne, Krankheit, Tod. Und was sagt der Herr Jesus? Diese Krankheit ist nicht zum Tod,
sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, dass der Sohn des Menschen durch sie verherrlicht werde.
Und da merken wir, am Ende hat nicht die Krankheit die Überhand. Am Ende hat nicht der Tod die
Überhand. Am Ende strahlt die Herrlichkeit des Herrn Jesus hervor. Und das ist eine Ermutigung,
auch wenn es dann in Vers 16 mit der Gerichtsbotschaft weitergeht. Damit kommen wir zum
dritten Teil. Kapitel 2, Vers 1 bis 9. Jetzt nennt Gott die Ursache für das Gericht. Wir haben eben
an die tiefe Wurzel gedacht, dass er die aufdeckt. Aber jetzt nennt er auch einzelne Punkte, die ihm
nicht gefallen. Einzelne Punkte, wegen derer das Gericht kommen muss. Eine kleine Einzelheit hier
in Kapitel 2, Vers 1 heißt es, wehe denen. Und dann werden die angesprochen, die Böses tun. Es
gibt noch mal ein wehe hier in diesem Propheten. Und das ist in Kapitel 7, Vers 1. Und da sagt
der Prophet, wehe mir. Da macht er sich wieder eins mit dem Volk, in dem er wohnt. Er macht sich eins
damit und sagt, wehe mir. Das hat Jesaja übrigens auch so getan. Ich glaube, das ist Jesaja 5, wo
wir verschiedene Wehe finden über das Volk. Und dann kommt Jesaja 6 und da sagt Jesaja, wehe mir.
Wehe mir, denn ich bin verloren. Ich bin ein Mann von unreinen Lippen und inmitten eines Volkes von
unreinen Lippen wohne ich. Es bleibt nicht bei dem wehe denen, sondern der gottesfürchtige Prophet
sagt auch wehe mir. Und ich möchte mal gerne ein paar Punkte nennen, die Gott so aufdecken muss.
Das erste, was er sagt, das sind welche, die Unheil ersinnen auf ihren Lagern. Also, wenn die ins
Bett gehen, dann sinnen die auf Unheil. Dann haben die böse Gedanken. Und wenn sie dann am
nächsten Morgen wach werden, dann setzen sie diese bösen Gedanken auch in die Tat um. Und wir das
auch auf unser Leben einfach mal wirken lassen. Was machen wir am Feierabend, wenn wir dann Ruhe
haben? Wem gehört eigentlich der Feierabend? Ja, der Sonntag gehört dem Herrn, wo ist ja der Tag
des Herrn. Aber der Feierabend, der gehört doch mir, oder? Wenn ich den ganzen Tag fleißig war,
kann ich doch wohl mit dem Abend machen, was ich will. Moment, der Feierabend gehört auch dem
Herrn, oder? Deswegen muss ich nicht immer was machen. Ich kann mich mal entspannen, darum geht
es nicht. Aber es gehört doch dem Herrn, oder? Und wenn ich da anfange, Unheil zu ersinnen,
böse Gedanken zu pflegen, dann ist das so wie beim Wasserkocher. Wenn der Wasserkocher auf der
Herdplatte steht und dann fängt es an zu kochen, ja, wie willst du die Sache in den Griff kriegen?
Deckel zuhalten, ja? So bringt man die Sache in den Griff. Ne, so bringt man die gar nicht in den
Griff. Schaffst du nicht. Der pfeift und platzt und das Einzige, weg, runter von der Platte,
sonst kann man die Sache nicht in den Griff bekommen. Wenn die bösen Gedanken so gepflegt
werden, am Feierabend, auf dem Lager, in der Nacht, dann wird es am nächsten Morgen so sein,
die werden in die Tat umgesetzt. Da entsteht, ja, entsteht diese Dynamik, von der Jakobus sagt.
Die böse Lust ist da und dann gebührt sie die böse Tat, die Sünde. Und das Einzige, was hilft,
ist, diese Gedanken zu Ende zu bringen, indem man sie dem Herrn bekennt und indem man sie ersetzt
durch andere Gedanken. Nun, es wird dann gezeigt ab Vers 2, wie da solche sind, die ein Feld haben
wollen und es dann anderen wegnehmen, es rauben, die ihren Besitz eben vermehren wollen, auf Kosten
anderer. Sie üben da sogar Gewalttat bei aus und das muss der Herr ganz scharf verurteilen.
Was er dann sagt, in Vers 4b und 5, das ist ganz ernst, er sagt, weil ihr das alles nur für euch
benutzen wollt, weil ihr euren Besitz mehren wollt, eure Felder, eure Häuser, weil es euch nur um euch
geht. Deswegen wird euch das Erbteil weggenommen. Das Erbteil meines Volkes vertauscht er, wie
entzieht er es mir. Dem Abtrünnigen, das sind die Feinde, die nicht zum Volk Gottes gehören, die
nehmen die Felder in Besitz und es ist niemand mehr da, der die Messschnur wirft, wie in den Tagen
Josuas, wo er das Erbteil verteilt hat, damit das Volk es besitzen konnte. Und ich glaube, das ist
ein Punkt, über den wir auch kurz nachdenken müssen. Hier geht es darum, dass durch untreues
Umgehen mit dem Erbe, mit dem Besitz, mit dem, was der Herr geschenkt hat, das Erbe verloren geht.
Das ist ja zusammengefasst, worum es hier geht und das können wir auch für uns verstehen, oder? Wir
haben einen geistlichen Besitz, geistliche Segnung und wenn wir damit nicht, ich sage mal,
verantwortungsbewusst und treu umgehen, dann geht uns das verloren. Dann wird uns der Besitz verloren
gehen, nicht die Segnungen als solche, die sind uns fest und sicher, die kann uns nichts und niemand
rauben, aber die Freude daran, das Wissen darum, das Verstehen dieser Dinge und der Genuß darin,
das kann sehr wohl verloren gehen. Im Alten Testament gibt es irgendwo einen Vers, mein
Volk wird vertilgt oder kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Sie kennen Gottes Gedanken nicht mehr,
verlieren ihre Identität, kommen um, werden vertilgt. Und das ist für uns, meine ich,
auch ein Punkt. Das geistliche Erbe, besitzen wir das noch? Ist das etwas, was für unser Leben einen
Wert hat, woran wir Freude haben, woran wir Genuß haben? Das sind übrigens Sachen, die können uns
auch nicht durch Corona oder irgendein anderen Virus weggenommen werden. Da sagt einer, war so
die Anfangszeit da, Mitte März, ich habe an einem Tag 16.000 Euro verloren. Ja, da war Aktienkurse,
gingen in den Keller und jetzt hat er Angst, wie soll ich mal meine Altersversorgung hinkriegen,
da hatte ich doch drauf vertraut. Kann dir bei den geistlichen Dingen nicht passieren. Geistliche
Segnung, geh nicht durch irgendein Virus oder irgendeinen Crash verloren. Aber wenn wir sie
nicht treu verwalten, dann werden wir die Freude und den Genuß daran verlieren. Einen weiteren
Punkt, den der Herr aufdecken muss in Vers 6. Weiß sagt nicht, weiß sagen sie. Also sie wollen das
Wort des Herrn gar nicht mehr hören. Wahre Weißsagung, ein Reden aus der Gegenwart Gottes zu
den Bedürfnissen der Herzen, das wollen sie gar nicht hören. Wenn ein Prophet kam, dann haben sie
ihm auf den Mund geschlagen. Da wollten sie ihn wie den Jeremia später töten. Weiß sagt nicht,
weiß sagen sie. Wir wollen das gar nicht hören. Wollen wir Gottes Worte noch hören? Haben wir
noch ein Interesse daran, wirklich zu erfahren, was Gott in seinem Wort uns sagt? Oder geht es
uns wie denen, die in Johannes 6 bei dem Herrn Jesus zuhören und sagen, diese Rede ist hart.
Wer kann sie hören? Der Prophet sagt hier in Vers 7b oder Gott fragt, sind meine Worte nicht gütig
gegen den, der aufrichtig wandelt? Mal ehrlich, wie findest du Gottes Wort? Ist das für dich hart oder
spürst du da etwas von der Güte? Von dem, dass Gott es gut meint mit dir, mit mir. Wenn wir so
eine innere Rebellion gegen das haben, was Gott uns sagt, seine Gedanken, dann ist das hart für
uns. Dann knallt es ja auch immer. Bei Rebellion ist das ja so. Aber wenn wir, wie das hier steht, für den,
der aufrichtig wandelt, wenn wir Ja sagen zu dem, was Gott für uns wünscht, dann werden wir erleben,
werden wir erfahren, dass seine Worte gütig sind. Ich möchte den Teil jetzt mal verlassen und zu dem
Appell in Vers 10 kommen. Und das ist ein Appell an jeden, der noch hören möchte, an jeden, der durch
diesen Dienst des Propheten Micha noch einen Nutzen haben möchte. Und der Appell ist, macht euch auf
und zieht hin, denn dieses Land ist der Ruhort nicht. Ich sage es mal mit einem altmodischen Wort,
es ist ein Appell zur Absonderung. Ich habe das mal erlebt, dass dieser Vers auf einer Beerdigung gelesen
wurde und dann war es wirklich eine gesegnete Ansprache. Dann wurde das so ein bisschen angewendet
und das war auch völlig in Ordnung, dass es hier auf dieser Erde niemals Ruhe gibt. Aber dass wir
ein anderes Land haben, eine Heimat im Himmel, wo ewige Ruhe ist. Die eigentliche Bedeutung dieses
Verses ist etwas anders. Die Begründung, warum dieses Land der Ruheort nicht ist, kommt ja dann
um der Verunreinigung willen, weil da so viel Sünde war, so viel Verderben, so viel Gewalttat. Und die
jenigen, die die Botschaft von Micha hörten, die konnten ja nicht in den Himmel steigen, aber sie
sollten sich von diesem Verderben, von dieser Verunreinigung absondern, sollten sich davon trennen.
Macht euch auf und zieht hin. Sondert euch ab von diesem Bösen. So ähnlich wie in 2. Mose der Stamm
Lefi. Her zu mir, wer für den Herrn ist. Und da machen die sich auf, die Leviten, und sie kommen zu
dem Herrn und lassen sozusagen das Verderben hinter sich. Oder so wie Mose, der sein Zelt nahm und es
sich außerhalb des Lagers aufschlug, weil er wusste, in diesem Lager kann der Herr nicht sein.
Macht euch auf und zieht hin. Vielleicht ist das auch ein Appell, der für mich, der für uns nochmal
so ein Aufruf ist. Überlegt nochmal, wie dein Leben ist. Guck mal, wie die Verbindungen sind. Sehe ich
die Dinge um mich herum noch so, wie Gott sie sieht? Und richte ich dann meinen Weg so ein,
dass er die Zustimmung Gottes haben kann. Macht euch auf, kostet ein bisschen Energie. Da ist
dieses bequeme Weiter-Da-Liegen zu Ende. Macht euch auf, zieht hin. Aber es wird zum Segen sein,
wenn man dieser Aufforderung Gottes Folge leistet. Haben wir noch ein Prinzip. Wir haben in Vers 6
gesehen, dass sie die Worte Gottes nicht hören wollen. Weiß sagt nicht, weiß sagen sie. Und
dann kommt in Vers 11, wenn ein Betrunkener da ist und sagt, ich will weiß sagen von Wein und
starkem Getränk, den wird man gerne als Prophet annehmen. Das ist so ein Prinzip, das finden wir
auch in der Zukunft, in 2. Thessalonicher 2. Da sind solche, die die Liebe zur Wahrheit nicht
annehmen. Also sie haben die Wahrheit gehört, aber sie haben so wie hier gesagt, weiß sage nicht,
ich will die nicht. Die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen. Und was geschieht dann? Dann schickt
Gott ihnen eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben. Wenn man Gottes Wort nicht
annimmt, dann wird man dahin kommen, irgendwann die Lüge hören zu wollen und anzunehmen. So
ähnlich steht das auch in 2. Timotheus 4, Vers 3. Es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Leere
nicht ertragen werden. Das wollen sie also nicht. Sondern nach ihrem eigenen, nach ihren eigenen
Begierden sich selbst Leere aufhäufen, indem es ihnen in den Ohren kitzelt. Auch für uns eine
Frage, wem leihen wir unser Ohr? Auf welche Stimme hören wir? Wir leben ja in einer Zeit,
da haben wir wie wahrscheinlich nie eine Generation vor uns, die Möglichkeit Dinge zu hören, zu lesen.
In Kapitel 4, 2. Timotheus 4, Vers 3. Haben die Möglichkeit zu konsumieren ohne Ende,
aber wem leihen wir unser Ohr? Was lesen wir? Wofür wenden wir unsere Sätze, unsere Zeit,
die oft so wenig ist, ein? Wem leihen wir unser Ohr? Kommen wir zum Schluss für heute mit dem
vierten Teil hier. Den Appell hatten wir schon und jetzt die Verse 12 und 13. Das ist ein kleiner
Ausblick auf die Zukunft. Das Gericht wird beendet und Segen kommt in den Messias, in Christus. Ich
möchte gerne fünf Punkte zum Schluss nennen zu diesem Segen, was der Herr tut. Erstens er sammelt.
Er sammelt Jakob, er sammelt den Überrest Israels und wenn sie auch zerstreut sind über die ganze
Erde, er sammelt sie. Noch mal eine Frage an die Jungs. Habt ihr schon mal einen Magnet in der
Hand gehabt und habt ihr den vielleicht auch über den Tisch voll Nägel gehalten? Könnt ihr mal
ausprobieren, wenn der Papa es erlaubt und dann bleibt kein Nagel liegen. Da kann kein Nagel sagen,
ich will nicht. Der Magnet vergisst auch keinen Nagel. Die kommen alle an, sei denn sie sind aus
Holz. Zahnstocher bleiben liegen. Aber so wird der Herr einmal sein Volk sammeln und egal wo sie sind,
er wird sie wieder in ihr Land bringen. Sammeln werde ich dich Jakob. Das ist der Herr, der sammelt.
Vielleicht fragen wir uns, wie kann es uns gelingen in Frieden zusammen zu sein? Wie kann das gehen?
Da sagt jeder seine Meinung und dann formulieren wir den bestmöglichen Kompromiss und dann geht
das in Frieden. So versucht man das in der großen Koalition oder so und gibt das mal eine Zeit und
dann geht es aber auch wieder nicht mehr. Das ist nicht wahre Friede, aber der Herr sammelt.
Der Herr sammelt. Er ist der, der zusammenbringt. Der auch Expressen, die gegeneinander stehen können,
zusammenbringen kann. Nicht auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern auf der Basis
seines Wortes und weil die Herzen für ihn schlagen. Das zweite was wir finden, er wird seine Schafe
wie eine Herde inmitten ihrer Weide weiden. Also er gibt Ruhe und er gibt Nahrung. Das ist das,
was der Herr tut. Der Feind nimmt weg und der, der auf den Herr nicht hören will, der leiht sein Ohr
der Lüge, aber letztlich wird der Herr sein Ziel erreichen und seine Herde weiden und sie werden
Nahrung und sie werden Ruhe und sie werden Genuß haben. Und dann das dritte in Vers 13. Ich wüsste
nicht, ob das noch mal so steht. Wie wird der Herr hier bezeichnet? Er ist der Durchbrecher. Der
Durchbrecher für sein Volk. Ich wüsste nicht, ob es noch mal eine Stelle gibt, wo der Herr mit
diesem Namen genannt wird. Aber wir stellen uns da eine große Mauer vor, starke Mauer und wir
wissen nicht, wie es durchgehen kann. Und dann kommt der Durchbrecher. Sie hatten das vielleicht
erlebt, als der Assyrer kam und starke Bollwerke vernichtete. Aber jetzt wird der Herr, der Messias
als dieser Durchbrecher gezeigt. Vielleicht nehmen wir auch das mit in unser Leben. Ich weiß nicht,
welche Mauer gerade in deinem Leben vor dir steht. Aber da ist einer, der kommt und der ist in der
Lage, auch die dickste Mauer zu durchbrechen. Der zieht herauf vor ihnen her und dann brechen sie
durch, weil sie ihm folgen und da kommt das vierte. Sie ziehen durchs Tor und gehen durch es hinaus.
Und sie kommen rein und sie gehen wieder raus und das ist Freiheit. Der Herr führt in die Freiheit.
Vorher unterdrückt, unter die Feinde, jetzt gesammelt und in Freiheit. Sie können ein- und
ausgehen. Das ist das, was der Herr Jesus auch mit uns getan hat, mit denen, die an ihn glauben.
Er sagt in Johannes 10, dass er der gute Herde ist, der sein Leben für die Schafe lässt und er ist
gekommen, um die Schafe zu retten. Er ist gekommen, um ihnen Leben zu geben im Überfluss und er ist
gekommen, damit sie ein- und ausziehen. Frei, um in die Gegenwart Gottes, der wohnt, inmitten der
Tore zu treten, aber auch frei, um hinauszugehen zu einem Zeugnis in dieser Welt. Und dann der
fünfte Punkt, da zieht jemand vor ihnen her und er ist einmal König, das spricht von seiner
Autorität, von seiner Herrschaft und er ist auch zweitens der Herr. Und das erkennen wir hier bei
Herr nicht so, dass es der Herr, der Yahweh, der Jehova, der ewige Ich Bin, der gekommen ist, um
eine Beziehung einzugehen zu seinem Volk. So hat er sich dem Mose am Dornbusch offenbart. Ich bin,
der Ich Bin. Der Herr hat mich zu euch gesandt. Das ist dieser Herr. Er hat Macht und Autorität,
Herrlichkeit, der König, aber ist auch in einer Beziehung zu seinem Volk. Und so zieht er vor
ihnen her und leitet sie. Was bleibt am Ende übrig, wenn wir diesen ersten Teil uns angeschaut haben?
Einerseits eine ernste Botschaft, eine Ansprache ans Gewissen, aber vielleicht haben wir auch
etwas empfunden. Der Herr richtet sich auch an das Herz. Er sagt, meine Worte sind auch gültig
und ich werde euch retten. Ich bin dieser Durchbrecher. Ich werde euch in den Segen
führen und ich bin der, der euch sammelt. Da ist er als der Mittelpunkt, aber ich bin auch der,
der vor euch hergeht. Da ist er der Führer. Mit ihm gibt es auch für uns reichen Segen. …
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…
Wir wollen wieder lesen aus dem Propheten Micha, heute aus dem Kapitel 4 und 5.
In meiner Bibel ist das die Seite 966, wo Micha 4 abgedruckt ist.
Ich möchte gerne lesen, Micha 4, Abvers 9. Nun, warum erhebst du ein Geschrei? Ist kein König in dir oder ist dein Ratgeber umgekommen,
dass dich Wehen ergriffen haben wie eine Gebärende? Kreiße und Stöhne, Tochter Zion, wie eine Gebärende!
Denn nun wirst du aus der Stadt hinausziehen und auf dem Feld wohnen und bis nach Babel kommen. Dort wirst du errettet werden.
Dort wird der Herr dich aus der Hand deiner Feinde erlösen. Und nun haben sich viele Nationen gegen dich versammelt,
die sprechen, sie werde entweiht und unsere Augen mögen mit Genugtuung auf Zion sehen. Aber sie kennen die Gedanken des Herrn nicht
und verstehen seinen Ratschluss nicht, denn er hat sie gesammelt, wie man Garben auf die Tenne sammelt.
Mach dich auf und drisch, Tochter Zion, denn ich werde dein Horn zu Eisen und deine Hufe zu Erz machen, und du wirst viele Völker zermalmen.
Und ich werde ihren Raub dem Herrn verbannen und ihr Vermögen dem Herrn der ganzen Erde.
Nun dränge dich zusammen, Tochter des Gedränges. Man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet.
Mit dem Stab schlagen sie den Richter Israels auf die Wange.
Und du, Bethlehem-Ephratah, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein,
aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll.
Und seine Ursprünge sind von der Uhrzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.
Darum wird er sie hingeben bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat.
Und der Rest seiner Brüder wird zurückkehren zu den Kindern Israel.
Und er wird dastehen und seine Herde weiden in der Kraft des Herrn, in der Hoheit des Namens des Herrn, seines Gottes.
Und sie werden wohnen, denn nun wird er groß sein bis an die Enden der Erde.
Und dieser wird Friede sein.
Wenn Assyrien in unser Land kommen und wenn es in unsere Paläste treten wird,
so werden wir sieben Hirten und acht Menschenfürsten dagegen aufstellen.
Und sie werden das Land Assyrien mit dem Schwert weiden und das Land Nimrods in seinen Toren.
Und er wird uns von Assyrien erretten, wenn es in unser Land kommen und wenn es in unsere Grenzen treten wird.
Und der Überrest Jakobs wird inmitten vieler Völker sein, wie ein Tau von dem Herrn,
wie Regenschauer auf das Kraut, der nicht auf Menschen wartet und nicht auf Menschenkinder harrt.
Und der Überrest Jakobs wird unter den Nationen inmitten vieler Völker sein,
wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein junger Löwe unter den Schafherden,
der, wenn er hindurch geht, zertritt und zerreißt und niemand errettet.
Hoch erhoben sei deine Hand über deine Bedränger und alle deine Feinde mögen ausgerottet werden.
Soweit möchte ich den zusammenhängenden Text lesen.
Wir haben gestern kurz einleitend über den Propheten Micha nachgedacht
und wir haben gesehen, dass seine große Botschaft ist,
die Rettung Israels durch das Erscheinen des Messias, durch das Erscheinen des Herrn Jesus.
Und wir haben diesen bekannten Vers eben nochmal gelesen,
wo seine Geburt in Bethlehem-Ephrata angekündigt wird,
der vielleicht bekannteste Vers aus diesem Propheten zitiert, auch im Matthäus-Evangelium.
Wir haben dann auch gesehen, dass dieser Prophet in drei Teile eingeteilt werden kann,
drei große Botschaften, die jeweils mit dem Wort HÖRT beginnt.
Und wir haben jetzt heute Nachmittag die zweite Botschaft vor uns,
von Kapitel 3, Vers 1 bis zum Ende von Kapitel 5.
In der ersten Botschaft haben wir gestern Abend gesehen,
dass Gott das Gericht durch den Assyrer ankündigt und auch den Grund für das Gericht nennt.
In dem Abschnitt heute, in diesem zweiten Teil, in dieser zweiten Botschaft von Micha,
da geht es darum, dass Israels gegenwärtiger, aktueller Zustand beschrieben wird,
aber auch der zukünftige Segen.
Und ein Zentralpunkt, ein Kernabschnitt in diesem zweiten Teil, in dieser zweiten Botschaft,
das sind die Verse, die wir gelesen haben, 4, Vers 9 bis 5, Vers 8.
Vielleicht ist das euch beim Lesen aufgefallen, ich habe versucht es etwas zu betonen.
Da kommt fünfmal das Wort NUN vor.
So fängt das schon an, in Vers 9 NUN, dann zum zweiten Mal in Vers 10,
zum dritten Mal am Anfang von Vers 11,
zum vierten Mal in Vers 14 und zum fünften Mal in Vers 3 am Ende von Kapitel 5.
Diese Verse gehören zusammen und sie geben uns einen Überblick über die Geschichte des Volkes Israel
von der Wegführung in die babylonische Gefangenschaft bis zu dem zukünftigen Segen im tausendjährigen Reich.
Damit wollen wir uns heute Nachmittag im Wesentlichen beschäftigen.
Ich möchte nur gerne beginnen, dass wir diese Kapitel 3 und 4 am Anfang nicht einfach so übergehen,
da kurz etwas zuzusagen.
Ich mache gerne vier Teile.
Zuerst Kapitel 3 und in Kapitel 3 deckt Gott insbesondere das Versagen der Verantwortlichen in seinem Volk auf.
Das fängt direkt an, hört ihr Häupter, hört ihr Fürsten,
in Kapitel 3 Vers 1 und in Vers 9 nochmal die Häupter, die Fürsten
und Vers 11 Häupter und Priester und Propheten.
Das sind diejenigen, die eine besondere Verantwortung im Volk Gottes tragen,
die eine gewisse Führung im Volk übernehmen und sie werden besonders angesprochen von den Propheten.
Und was uns so ermutigt, diesen Häuptern, diesen Führern steht dann der wahre Prophet, der Micha gegenüber
und das macht uns deutlich, dass es auch in Zeiten, wo es im Volk Gottes insgesamt viel Verfall gibt,
wo auch die Führer, die Fürsten, die Häupter kein gutes Vorbild mehr sind,
dass es doch möglich ist, einen Weg zur Ehre Gottes und zum Segen im Volk Gottes zu gehen.
Micha ist das Beispiel, er sagt im Vers 8, stellt er sich selber so vor, ich hingegen,
also er macht diesen Gegensatz auf, da sind die Fürsten die Häupter, zu denen Gott reden muss,
ich hingegen, ein Mann, der aus der Gemeinschaft mit Gott seine Kraft findet.
Der zweite Teil, das sind die Verse Kapitel 4 Vers 1 bis 8
und da wird die zukünftige Herrlichkeit, der zukünftige Segen in Israel,
in der Zeit der Wiederherstellung beschrieben, den schauen wir uns auch kurz an.
Dann der dritte Teil, diese zusammenhängende Beschreibung dieser Geschichte,
in diesen 5 nun im Überblick und dann zum Schluss der vierte Teil Kapitel 5 Vers 9 bis 14.
Da geht es wieder, das steht da einleitend, auch an jenem Tag,
da geht es wieder um den zukünftigen Segen, wenn Gott seinem Volk die Oberhand
und den Sieg über die Feinde und über den Götzendienst schenken wird.
Das ist also unser Programm für jetzt und ich sage kurz etwas zum ersten Teil,
was spricht denn Gott bei den Führern im Volk Gottes an?
Ich möchte gerne 5 Punkte nennen, damit wir sie einfach auch so etwas
auf unser Gewissen und Herz wirken lassen.
Die erste Frage, die Gott stellen muss durch den Propheten,
in Kapitel 3 Vers 1, ist es nicht an euch das Recht zu kennen?
Das ist eine Frage, die dringt auch in unser Inneres.
Gott fragt die Fürsten, sagt man, ihr müsstet doch eigentlich meine Gedanken kennen.
Ist das nicht eure Aufgabe, als Häupte, als Fürsten, als Priester, als Propheten
Gottes Gedanken zu kennen?
Und wir fragen uns einfach, wie ist das bei uns, kennen wir Gottes Gedanken?
Natürlich wissen wir nicht alles, aber wie ist das, wenn da eine nachkommende Generation ist,
unsere Kinder oder einfach eine jüngere Generation, die haben Fragen.
Können wir die Fragen beantworten oder ist unsere Antwort, ja, das war schon immer so,
ach, das machen wir besser immer so wie früher, das hilft nicht mehr.
Ja, die Generation stirbt aus, die eine Sache einfach macht,
weil man die schon immer so gemacht hat, die macht dann das Gegenteil.
Und deswegen ist das wichtig, Gottes Gedanken wirklich zu kennen.
Und das fängt ja dann an, ob wir wirklich aus einer echten, lebendigen Beziehung
zu dem Herrn unser Leben leben.
Gute Traditionen, die sind manchmal hilfreich, aber das, was wir brauchen,
ist doch ein Leben mit einem Draht nach oben, dass wir Orientierung für unser Leben
von Gott bekommen, durch sein Wort, durch seinen Geist, das Recht zu kennen.
Und dann können wir auch etwas davon weitergeben.
Eine zweite Sache in Vers 2, da macht Gott in einer sehr plastischen,
irgendwie auch drastischen Sprache deutlich, dass diese Führer im Volk Gottes
gar nicht das Gute des Volkes suchen, sondern nur ihren eigenen Vorteil.
Und Gott sagt das sogar, ihr zieht die Haut ab und das Fleisch von den Gebeinen,
von denen, die zu meinem Volk gehören.
Für uns auch eine Frage, die wir uns in unserer Zeit stellen wollen,
ich denke an 1. Petrus 5, wo die Ältesten angesprochen werden,
dass sie ihren ältesten Dienst, ein örtlicher Dienst,
dass sie den ausüben sollen in der Art und Weise eines Herden
und dann nicht als solche, die herrschen über ihre Besitztümer,
sondern als solche, die die Herde Gottes lebhaben und weiden,
als solche, die Vorbilder der Herde sind.
Wir haben gelesen aus Micha 4, Vers 9 bis 5, Vers 8
und wir sind jetzt gerade an einem kleinen Überblick von Kapitel 3,
wo Gott besonders die Häupter, die Führer in Israel anspricht
und wir kommen jetzt zu einem dritten Vorwurf in Vers 5.
Da muss der Herr über die Propheten sagen, dass sie das Volk irreführen.
Sie führen es also nicht auf den guten Weg, auf den richtigen Weg nach Gottes Gedanken,
sondern sie führen das Volk in die Irre.
Ein dritter Vorwurf.
Ein vierter Vorwurf, den möchte ich gerne aus Vers 11 zeigen.
Die Häupter richten, also üben ihre Aufgabe, ihre Verantwortung im Volk Gottes aus für Geschenke.
Sie, die Priester, lehren aber für Lohn.
Das ist in der Christenheit ja weit verbreitet,
dass man eine geistliche Aufgabe zu einem Beruf gegen Bezahlung gemacht hat
und Gott muss das vorwerfen.
Auch im Neuen Testament finden wir das an manchen Stellen.
Da geht es um Bileam als Beispiel, der auch für Lohn einen Fluch aussprechen wollte
und allein diese Tatsache, um des Lohnes willen, um des Geldes willen, eine solche Aufgabe zu übernehmen,
muss Gott tadeln.
Und dann kommt ein fünfter Vorwurf in Vers 11 am Ende und Vers 12
und ich fasse das mal so zusammen.
Gott wirft vor, dass es nur noch eine formale Sache ist,
ihr Glaubensleben, ihr Dienst für den Herrn.
Was sagen sie? Sie sagen, ach, ist der Herr nicht in unserer Mitte?
Kein Unglück wird über uns kommen.
Das ist so ähnlich wie in dieser Begebenheit im ersten Buch Samuel,
wo Kampf ist gegen die Philister und dann sagen sie,
ach, wenn wir nur die Bundeslade dabei haben, dann wird es schon gut gehen.
Wenn wir nur dieses äußere Zeichen der Gegenwart Gottes haben, dann geht es schon.
Wenn die Form passt, dann wird schon das Ergebnis gut sein.
Aber das ist nicht so.
Und diese Frage, ja, der Herr ist in der Mitte, sozusagen als ein gewisses Recht
für sich in Anspruch zu nehmen und dann denken, ja, der Rest ist ja egal
und das nur an einem äußeren Zeichen, vielleicht an dem Tempel oder an der Bundeslade festzumachen,
das muss Gott tadeln.
Auch in den letzten schweren Tagen der Christenheit muss genau das tadelnd angesprochen werden.
Ich lese einen Vers aus 2. Timotheus 3.
Da schreibt Paulus von diesen letzten Tagen,
und da sagt er in Vers 5, dass da Menschen sind,
die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen.
Die Form wollten sie auch aufrechthalten, auch hier in der Zeit des Propheten Micha,
und sie dachten, das genügt.
Ich wollte das gerne zusammenfassen.
Man kann das auch in anderen Punkten vielleicht zusammenfassen,
aber das wollte ich gerne mal herausgreifen, so aus diesem Kapitel,
aus diesem ersten Teil der zweiten Botschaft von Micha.
Ich lese jetzt Vers 8 dazu.
Da spricht Micha über sich selbst.
Ich hingegen, ich bin mit Kraft erfüllt durch den Geist des Herrn
und mit Recht und Stärke, um Jakob seine Übertretung kundzutun
und Israel seine Sünde.
Wir merken hier, wie Micha so ganz anders ist.
Wenn er fragen muss, kennt ihr eigentlich noch das Recht des Herrn,
sagt er, ich bin mit Recht erfüllt.
Wenn er sagen muss, ihr leitet das Volk irre,
da sagt er, ich bin einer, der im Auftrag Gottes Jakob
wirklich seine Übertretung kundtut.
Ich sage Ihnen die Wahrheit, ich zeige Ihnen das Richtige.
Und wir merken, wie es bei Micha eben nicht so ist,
dass da nur eine äußere Form war,
sondern dass er mit Kraft erfüllt ist durch den Geist des Herrn.
Wir haben eben am Anfang gebetet,
dass Micha ja damals den Zustand im Volk Gottes aufdeckt
und dass wir das auch für uns in Anspruch nehmen wollen.
Und was wir hier sehen, ist eben,
dass es auch in schweren Zeiten einen gibt, diesen Micha,
der einen Weg in Übereinstimmung mit Gott geht.
Und wenn das damals in der Zeit von Micha ging,
dann geht das heute auch.
Manchmal wird ja gesagt, ja, es ist alles so schwer geworden,
es ist alles so schlimm und das stimmt ja auch zum Teil,
aber es gab auf dieser Erde auch schon andere Zeiten,
wo es schlimm war, wo es wirklich schwierig war.
In der Anfangszeit der Christen,
ich will nicht meine Kinder in Korinth erziehen müssen,
entschuldigt mal, aber da war es auch nicht easy,
da war es nicht einfach, da war kein tolles Umfeld.
Da ging man durch die Stadt und da war Hurerei und Unmoral an jedem zweiten Haus.
Da war es auch nicht einfach, Kinder für den Herrn zu erziehen
oder selber in Treue zu leben.
Oder wie war es zur Zeit, als Mose geboren wurde,
war auch nicht einfach, oder?
Es gibt zu jeder Zeit einen Weg.
Und Micha zeigt uns das.
Ich bin mit Kraft erfüllt durch den Geist des Herrn.
Das ist auch für uns die Quelle der Kraft und der Orientierung,
um einen Weg zu gehen zur Ehre Gottes,
egal in welcher Zeit und egal wie lange wir noch hier auf der Erde sind.
Jetzt lasse ich diesen ersten Teil zurück
und wir gehen jetzt zum zweiten Teil, die Verse 1 bis 8 in Kapitel 4.
Und da werden ja diese oft vorkommenden Worte am Anfang auch genannt,
es wird geschehen am Ende der Tage.
So steht dann auch in Vers 6, an jenem Tag spricht der Herr.
Und auch in Kapitel 5, Vers 9, es wird geschehen an jenem Tag.
Und da geht es um den Tag des Herrn.
Was ist das eigentlich für eine Zeit? Tag des Herrn.
Ein Tag ist ja ein abgeschlossener Zeitabschnitt.
Wenn wir heute von einem Tag sprechen,
dann sprechen wir von einem Zeitabschnitt von 24 Stunden.
Der hat einen Anfang und der hat ein Ende.
Und dieser Tag des Herrn, was ist das denn für ein Zeitabschnitt?
Dieser Tag des Herrn, der im Alten Testament besonders als Tag des Gerichts
vorgestellt wird, ist der Zeitabschnitt,
wo der Herr Jesus die Dinge sichtbar in die Hand nimmt,
wo er dann sichtbar auf die Erde kommt
und wo er hier auf dieser Erde herrschen wird, tausend Jahre.
Und dieser Tag beginnt mit Gericht,
nämlich mit dem Gericht an den Feinden Israels, an den Feinden Gottes.
Dann wird während dieses Tages, wo der Herr Jesus tausend Jahre herrscht,
in Gerechtigkeit, wird auch jeden Tag Gericht gehalten.
Und dann endet dieser Tag auch mit Gericht.
Am Ende wird der Teufel nochmal freigelassen,
dann verführt er die Menschen und dann werden diese Menschen gerichtet.
Und dann endet der Tag des Herrn
und er mündet ein nach 2. Petrus 3 in den Tag Gottes.
Der Tag Gottes, eine Zeit, die gekennzeichnet ist,
dadurch, dass Gott alles und in allen ist.
Dann wird es einen neuen Himmel, eine neue Erde geben.
Aber der Tag des Herrn, der betrifft noch Gottes Handeln mit dieser Erde.
Und wie gesagt, er beginnt mit Gericht,
aber die lange Phase ist dann diese Zeit des Segens
unter der Herrschaft des Herrn Jesus.
Und von dieser Zeit spricht der Prophet Michael jetzt hier in Kapitel 4.
Und ich möchte einfach gerne sieben Punkte rausnehmen,
die wir uns vielleicht merken können, die diesen Segen beschreiben.
Das Erste, der Berg des Hauses des Herrn wird feststehen auf dem Gipfel der Berge
und erhaben sein über die Hügel.
Also das Erste ist, diese Zeit ist gekennzeichnet durch die Gegenwart des Herrn
und dadurch, dass von ihm alles ausgeht.
Da ist dieser Berg höher, über alle Berge, ist nicht der Himalaya.
Es ist der Tempelberg in Jerusalem, wo das Haus des Herrn stehen wird.
Also rein von den Höhenmetern ist das nicht der höchste Berg.
Aber dieser Berg wird doch den höchsten Platz haben,
weil da der Herr wohnt und von da aus wird die Herrschaft ausgehen.
Er ist der Mittelpunkt in seinem Volk und das wird diese Zeit bestimmen.
Das Zweite in Vers 2b, er wird uns belehren aus seinen Wegen
und dann wird er auf ein Volk stoßen, das willig ist,
das gerne die Gedanken Gottes tun will.
Von dem Ort, wo der Herr wohnt, da geht auch Belehrung aus, von ihm selbst.
Wir merken auch, das worin die Fürsten versagt haben, Kapitel 3,
das wird der Herr in Vollkommenheit, ohne zu versagen, tun.
Er wird uns belehren und wir sind bereitwillig und wollen gerne aus seinen Wegen wandeln.
In Verbindung damit wird in Vers 2 am Ende gesagt,
von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem.
Richtet sich auch ein bisschen an uns.
Es gibt heute auch einen Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit.
Etwas, wo man Wahrheit und Recht, Gedanken Gottes lesen und erkennen soll.
Und was ist das? Das ist jetzt nicht der Tempel in Jerusalem,
das ist die Versammlung Gottes, 1. Timotheus 3.
Die Versammlung Gottes, gesehen im Bild des Hauses Gottes,
der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.
Wenn damals ein Feldherr ein Gebiet eroberte, dann wurde oft eine Siegessäule aufgestellt
und da stand dann vielleicht der Tag der wichtigsten Schlacht
oder da stand der Name des siegreichen Feldherrs.
Manchmal wurde auch mit einem Bild noch ein Detail der Schlacht oder des Sieges dargestellt
und da kam man dahin in dieses Gebiet und dann sah man diese Säule und da konnte man lesen,
was da passiert war und wer der Eroberer war.
Und so ähnlich ist es mit der Versammlung Gottes.
Da soll man lesen können, dass der Herr Jesus einen Sieg errungen hat,
dass er hier auf der Erde etwas hat, das ihm gehört, seine Versammlung.
Die Versammlung lehrt nicht, das tun die Einzelnen, die Diener, die Gaben,
die der Herr der Versammlung gegeben hat.
Aber sie ist hier auf dieser Erde das Monument,
wo etwas von der Wahrheit Gottes erkennbar, sichtbar werden soll, gelesen werden soll.
So wie Paulus an die Korinther schreibt, ihr seid ein Brief Christi.
In der Zukunft wird das in Jerusalem so sein und wir lernen für uns,
dass wir davon etwas geistlicherweise heute schon vorwegnehmen können.
Der Herr in der Mitte, von ihm geht alles aus
und dann darf etwas gesehen werden von seinen Gedanken in den Seinen, in seiner Versammlung.
Ein dritter Punkt, ist ein ja recht bekannter Vers, der nicht nur in Micha steht.
Vers 3 am Ende, sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden
und ihre Speere zu Winzermessern.
Ich frage nochmal so die Jüngeren, gestern die vom Eiswürfel,
oder du warst nicht da, glaube ich, gestern, was macht man mit einem Schwert?
Was macht man mit einem Schwert, wer kann helfen?
Kämpfen, da kann man Feinde mit besiegen.
Was macht man mit einem Speer?
Genau das gleiche wohl.
Aber was macht man mit einem Pflug oder mit einem Winzermesser?
Das ist schwierig.
Man pflügt das Feld, genau.
Und wer hat schon mal was von einem Winzer oder Winzermesser vielleicht gehört?
Das ist ein Messer, das man braucht, um den Weinstock zu schneiden.
Der Winzer, das ist einer, der erntet die Frucht aus dem Weinberg
und dann macht man dahinter Wein draus.
Da braucht man dieses Werkzeug.
Also was dieser Vers deutlich machen soll, man braucht kein Schwert mehr,
man braucht kein Speer mehr, es gibt nämlich keinen Krieg mehr.
Und stattdessen braucht man aber einen Pflug und ein Messer,
um die Frucht zu verarbeiten, weil es gibt reiche Ernte, es gibt Segen,
es gibt Überfluss, es gibt Nahrung, es gibt Genuss.
Und deswegen kann man das Schwert umarbeiten zu einer Pflug,
zu einem Pflug oder einer Pflugschar.
Gott gibt also Segen, er gibt erstens Frieden,
der Krieg ist nicht mehr da und er gibt zweitens Segen.
Wir nehmen das auch mit geistlich für uns, wenn es in einer Versammlung Krieg gibt,
dann gibt es kein Wachstum, dann gibt es auch keine Frucht.
Aber wenn es Frieden gibt, dann kann es auch Wachstum geben,
dann kann es auch Erbauung, Auferbauung geben.
Es ist ganz interessant, wie das in Apostelgeschichte 9 steht,
so hatte denn die Versammlung Frieden und wurde erbaut.
Ein vierter Punkt, es gibt Ruhe und Genuss des Segens Gottes in Vers 4.
Wunderschönes Bild, sie werden sitzen,
jeder unter seinem Weinstock und unter seinem feinen Baum
und niemand wird sie aufschrecken.
Es ist auch kein Hetzen mit Schweißperlen und mit einem Durchnestenhemd,
weil immer hektik ist und das noch tun und hier noch Unkraut jäten,
das ist ja das, was die Ernte heute erschwert.
Aber dann werden sie sitzen, werden Ruhe haben und genießen, was Gott ihnen schenkt.
Ein fünfter Punkt, es wird ein Zeugnis ausgehen von Israel.
In Vers 5 steht, alle Völker werden wandeln
und wir werden wandeln im Namen des Herrn, unseres Gottes.
Da geht ein Zeugnis aus von dem Volk Israel.
Ein sechster Punkt in Vers 6 spricht mich irgendwie besonders an.
Ich fasse es mal so zusammen, alle Bedürfnisse, alle Nöte sind gestillt.
Ja, da gibt es Hinkende, die haben ein Problem an den Füßen oder an den Beinen.
Da gibt es Vertriebene, die haben ein Problem in den Beziehungen.
Aber alle diese Probleme sind geheilt, alle diese Bedürfnisse sind gestillt.
Der Herr begegnet jedem Einzelnen, so wie er das nötig hat.
Und der Lahme wird springen wie ein Hirsch, der Blinde wird sehen.
Die Vertriebenen werden gesammelt und zusammengebracht sein.
Und dann ein siebter Punkt in Vers 8, du Herdenturm, du Hügel der Tochter Zion,
zu dir wird gelangen, zu dir wird kommen die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalems.
Es gibt Sicherheit und Herrlichkeit.
Der Herdenturm, der spricht von Sicherheit.
Da konnte man über die Schafe wachen, die Gefahren erkennen
und das Königtum, die Herrschaft spricht von der Herrlichkeit, die sein Volk wieder haben wird.
Ich finde das herrlich, dass Gott das so anordnet in seinem Wort.
Ich weiß nicht, wie ein Lehrer das heutzutage bewerten würde,
wenn jemand so einen Aufsatz schreiben würde.
Vielleicht würde darunter stehen, schlecht gegliedert.
Die Themen sind durcheinander, Gericht, aber dann wieder irgendwie was Gutes, dann wieder Gericht.
Aber warum macht Gott das so?
Ich meine, er macht das so, um die Herzen zu erreichen.
Natürlich spricht er das Gewissen an, aber er spricht Gewissen und Herz an.
Und er möchte zeigen, ich habe diesen Segen, den habe ich für dich bereitet.
Und er streut das immer wieder ein.
Es wird diesen Tag geben, diesen Tag, wo es reichen Segen gibt.
Jetzt kommen wir zu diesem Text, den wir gelesen haben, zu diesen fünf Nun.
Und ich möchte gerne gerade im Überblick diese fünf Stationen nennen,
die durch diese fünf Nun gezeigt werden.
Das erste, Vers 9 bis 10 am Anfang.
Nun, warum erhebst du ein Geschrei, ist kein König in dir?
Da spricht der Prophet Micha über die Wegführung nach Babel.
So endet das in Vers 10a.
Du wirst bis nach Babel kommen.
Und wenn da steht, kein König in dir, dann bedeutet das, da ist keiner mehr, der retten kann.
Der König wurde auch weggeführt.
Keiner mehr, der für das Volk zur Rettung wurde.
Und das ist verbunden mit schlimmem Gericht,
so wie die Wehenden, die eine Gebärende ergreifen.
Und der Punkt bei den Wehen ist, da gibt es keinen Ausweg mehr.
Da gibt es jetzt kein Zurück mehr.
Das drängt jetzt hin auf ein Ereignis.
Bei den Wehen ist das Ereignis die Geburt.
Und du kannst das nicht mehr aufhalten.
Wenn das einmal losgeht, dann wird es auch bis dahin kommen.
Und so ist es hier mit dem Gericht.
Und das Ende des Gerichtes wird Einnahme Jerusalems sein.
Wegführung bis nach Babel.
Und dann kommt das Zweite in Vers 10b, in Verbindung mit dem Zweiten Nun.
Und das ist wieder so, ein Satz nur, der macht uns glücklich.
Dort wirst du errettet werden.
Dort wird der Herr dich aus der Hand deiner Feinde erlösen.
Das ist eine weitere Station.
Wir denken an diesen Erlass des Königs Chores,
der als Werkzeug Gottes eine Rückführung möglich machte.
Eine Rettung aus Babel, aus der Gefangenschaft.
Und ein Überrest des Volkes kam wieder nach Jerusalem.
Der Tempel wurde wieder gebaut.
Die Mauer wurde wieder gebaut.
Gott rettet sein Volk aus der Hand der Feinde.
Und sie kommen wieder zurück nach Jerusalem.
Allerdings würden sie nicht immer da bleiben.
Und das ist dann das, was ab Vers 11 kommt.
In der Zukunft, also das ist natürlich prophetisch auch schon eingetreten,
in einer Vorerfüllung, aber weist auch hin auf die Zukunft.
Und da werden sich viele Nationen gegen Israel versammeln.
Viele werden kommen und werden gegen das Volk Israel kämpfen.
Diese Rückführung unter Chores war nur eine kurze Erweckung, eine gewisse Zeit.
Aber es würde noch einmal ein Gericht kommen.
Viele Nationen kommen.
Und dann wird in Verbindung mit dem Vierten nun auch der große Feind genannt.
Nun dränge dich zusammen, Tochter des Gedränges.
Und diese Beschreibung, Tochter des Gedränges, ist eine Beschreibung des Assyrers,
dieses großen Feindes, des Königs des Nordens, der in großer Menge kommen wird
und deswegen auch als Tochter des Gedränges hier beschrieben wird.
Es ist also dieser Hauptfeind, der damals aktuell vor der Tür stand,
haben wir gestern dran gedacht,
der aber auch in der Zukunft noch einmal eine große Rolle spielen wird.
In großer Menge werden sie kommen, werden sich zusammendrängen
als Tochter des Gedränges und gegen Israel kämpfen.
Aber dann kommt das Fünfte nun
und das ist die Rettung durch das Kommen des Messias.
So fängt das an in 5, Vers 1 und geht dann weiter in diesem Abschnitt von Kapitel 5.
Das Fünfte nun, das heißt ja, denn nun wird er,
das ist niemand anders als der Herr Jesus, als der, der in Bethlehem, Ephrata geboren ist,
nun wird er groß sein bis an die Enden der Erde.
Ich finde das großartig, dass in so einem Teil dieses Propheten
so ein Überblick über die Geschichte dieses Volkes enthalten ist.
Und was uns jetzt besonders beschäftigen soll,
das ist diese Rettung durch das Kommen des Messias.
Und da schauen wir uns besonders jetzt Kapitel 4, Vers 14 an
und die folgenden Verse.
Nun dränge dich zusammen, Tochter des Gedränges.
Du hast gerade schon gesagt, das ist eine Beschreibung des Assyrers
und er wird sozusagen aufgefordert,
jetzt wirklich zu diesem letzten Schlag anzusetzen,
sich zusammenzurotten, zusammenzudrängen.
Und jetzt hören wir weiter in Vers 14 die Sprache des glaubenden Überrestes.
Es wird dann in Israel einen kleinen Rest geben,
der wird wirklich auf den Herrn Jesus vertrauen.
Und sie werden feststellen, man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet
und dieser Überrest, der wird verstehen, warum dieses Gericht kommt.
Und das ist die Bedeutung von dem Ende von Vers 14.
Mit dem Stab schlagen sie den Richter Israels auf die Wange.
Der Richter Israels, das ist der Herr Jesus.
Und wer hat ihn auf die Wange geschlagen?
Das abgefallene Volk.
Und dieser Überrest, der sieht sich nicht eins mit diesem Volk, in diesem Punkt hier.
Er sagt ja, man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet
und dann sagen sie mit dem Stab schlagen, sie!
Und das ist dieses abgefallene Volk.
Sie verwirklichen etwas von dieser Absonderung, an die wir gestern gedacht haben,
macht euch auf und zieht hin!
Denn dieses Land ist der Ruheort nicht.
Und sie sehen ein, ja, es ist falsch.
Es war damals falsch, den Richter Israels nicht anzuerkennen,
den Herrn Jesus, der gekommen war, zu verwerfen.
Und weil man ihn auf die Wange geschlagen hat, weil man ihn abgelehnt hat,
deswegen kommt jetzt dieses Gericht.
Und dann kommt der Prophet darauf zu sprechen,
wie dieser Richter Israels, dieser Messias, gekommen war.
Und ich glaube, diese Geschichte kennen die meisten gut, oder?
Wie war das, als der Herr Jesus geboren wurde?
Wie ist das denn heute, wenn ein Baby geboren wird?
Da bereitet man alles vor, oder?
Man geht schon früh hin und kauft ein Bett und einen Kinderwagen
und bereitet alles toll vor.
Und wenn das Baby dann da ist, dann hat es ein schönes Bett,
wo es hingelegt wird.
Und wo wurde der Herr Jesus hingelegt?
In eine Futterkrippe. Warum denn das?
Es war kein Platz in der Herberge, wohl im Hotel, kein Platz für ihn.
Da gab es kein warmes, schönes Bett.
Da kam dieser Richter, der Messias,
und das Einzige, was man für ihn hatte, war eine Futterkrippe.
Und was war das Einzige, was man hinterher für ihn hatte?
Ein Richter, ein König, der hat doch ein Recht auf ein Palast, oder?
Aber was hatte man für den Herrn Jesus am Ende?
Nur ein Kreuz.
Um diesen Richter geht es jetzt hier.
Und da schauen wir uns diesen Vers jetzt etwas an.
Und du, Bethlehem Ephrathah,
zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein.
Bethlehem Ephrathah.
Ephrathah war der frühere Name dieses Ortes.
Wir können das nachlesen in 1. Mose 35.
Das ist ja eine beeindruckende Begebenheit,
wie Jakob in Bethel war und dann von Bethel weiterzieht
und dann kommt er auf seinem Weg nach Ephrath.
Und da steht in 1. Mose 35, Vers 19
Und Rahel starb und wurde begraben an dem Weg nach Ephrath.
Das ist Bethlehem.
Ephrath war also der frühere Name dieses Ortes
und später hieß dieser Ort Bethlehem.
Ephrath oder Ephrathah,
das bedeutet vom Wort her Fruchtbarkeit,
oder Fruchtgefilde, also ein fruchtbarer Ort.
Und was Bethlehem heißt,
das haben wir vielleicht schon mal gehört,
in Verbindung mit dem Buch Ruth,
Bethlehem heißt Haus des Brotes oder Brothaus.
Wie war das denn, als der Herr Jesus geboren wurde?
Gab es da Fruchtbarkeit,
Frucht für Gott im Volk Gottes?
Gab es nicht.
Das gab es nicht.
Ein Prophet beschreibt den Herrn Jesus als Reis aus dürrem Erdreich.
Reis meint jetzt nicht so das,
was man hauptsächlich in China pflanzt und anbaut,
und was man dann essen kann,
sondern Reis heißt, da ist ein Spross, ein Zweig,
einer der Leben hat und der kommt aus dürrem Erdreich.
Ja, so bekommt Bethlehem, Ephrathah eine besondere Bedeutung,
wenn der Herr Jesus dort geboren wird.
Eben haben wir den Vers aus 1. Mose 35 gelesen.
Wer wurde denn da geboren?
Es war ein Ort des Todes, ja, Rahelstah,
aber es wurde auch einer geboren.
Wer wurde geboren?
Der Benjamin, der Sohn der Rechten
oder der Sohn des Glücks.
Und der Herr Jesus, er ist der wahre Benjamin,
der wahre Sohn des Glücks.
Und Benjamin spricht von dem Herrn Jesus als dem,
der einmal die Herrschaft haben wird.
Das sind ja diese beiden Söhne,
die Jakob mit Rahel hatte zuerst.
Der Josef, er zeigt uns den Herrn Jesus,
dass es durch Leiden zur Herrlichkeit geht.
Und dann Benjamin, er zeigt uns den Herrn Jesus,
der einmal herrschen wird.
Und was ist der Schlüssel für Israel,
um den Herrn Jesus so zu erleben als den Herrscher?
Sie müssen ihn erstmal annehmen als den Josef.
Und genau das tut hier der Überrest.
Ja, der, der kam in Niedrigkeit,
den wir verworfen haben,
der ging durch Leiden zur Herrlichkeit.
Das ist er, der Messias.
Und wenn Sie ihn so in seinem Josef-Charakter akzeptieren,
wenn Sie das annehmen,
dann werden Sie ihn auch erleben
in seinem Benjamin-Charakter als Sohn des Glücks,
als der, der herrschen wird
und sie zum Segen führen wird.
Die Brüder Josefs
wollten den Benjamin ja gerne haben.
Den wollten sie ja bewahren und retten.
Aber den Josef mussten sie erstmal anerkennen.
Sie mussten erstmal Josef erkennen
und anerkennen, dass sie falsch gehandelt hatten mit ihm.
Sonst konnten sie nicht
den Benjamin bewahren oder behalten.
Das ist also Bethlehem, Ephrata
und es war eine kleine Stadt.
Es hat Gott gefallen,
dass der Messias, sein Sohn,
geboren wurde in einer kleinen Stadt.
Was waren die Umstände?
Wieso ist er dort geboren?
Wo wohnten seine Eltern?
Josef, Maria, wohnten die in Bethlehem?
Nein.
Finde ich auch beeindruckend.
Der Kaiser, der römische Kaiser Augustus,
der mächtigste Mann auf der Erde,
mächtiger als Frau Merkel,
mächtiger als Herr Trump,
der mächtigste dieser Erde, ohne Frage.
Da gab es gar keine Diskussion.
Der hat einen Erlass gegeben.
Alle müssen sich einschreiben lassen.
Der wollte wissen, wie viele Steuereinnahmen
er zu erwarten hatte.
Das machten die damals schon, Finanzplanung.
Und da gibt er diesen Erlass.
Alle müssen sich einschreiben lassen.
Weißt du was?
Dann muss der mächtigste Mann
dieser Erde warten.
Er muss einfach warten,
bis sein Erlass umgesetzt wird.
Worauf?
Auf den Augenblick, wo Maria
ihr Kind bekommen sollte.
Dieser Erlass wurde nämlich erst
in die Tat umgesetzt,
als ein bestimmter Landpfleger da war.
Und das war dann der Anlass,
dass Josef und Maria
nach Bethlehem gingen.
Da muss der Kaiser warten,
damit der Messias zur richtigen Zeit,
am richtigen Ort,
in dieser kleinen Stadt Bethlehem
geboren wird.
Wir merken, wie Gott alles in der Hand hat.
Und jetzt möchte ich gerne
ein paar Herrlichkeiten dieser Person,
die da geboren wird, zeigen.
Das Erste aus dir,
also aus dieser Stadt, wird mir,
sagt Gott, wird mir hervorkommen,
der Herrscher über Israel sein soll.
Und das weist natürlich hin
auf die Geburt des Herrn.
Aus dir wird mir hervorkommen.
Der Jesus ist also wahrer Mensch.
Geboren von einer Frau.
Und er kam in Niedrigkeit.
Wurde in eine Krippe gelegt.
Aber dieser ist der Herrscher.
Dieser ist der König.
Und das Zweite,
was dann direkt hinterher gesagt wird,
seine Ursprünge sind von der Urzeit,
von den Tagen der Ewigkeit.
Da macht hier das alte Testament schon klar.
Der, der dort geboren wurde
und als Kind abhängig war
von der Pflege seiner Mutter,
ist zugleich der ewige Gott,
dessen Ausgänge von der Ewigkeit,
von der Urzeit her sind,
der ewig besteht.
Gott, der ewige Sohn.
Er wurde Mensch und wurde geboren
in Bethlehem, Ephrathah.
Nun, jetzt wird übersprungen,
dass er abgelehnt wurde.
Und das macht die Prophetie
des alten Testamentes oft.
Die Gnadenzeit,
die sich an seine Verwerfung
als Messias anschließt,
ist immer der Prophetie.
Aber die Tatsache, die steht hier doch
zwischen den Zeilen.
Denn Vers 2 fängt an,
darum wird er sie hingeben.
Darum wird er sie hingeben.
Warum wird denn der Messias
diese Menschen, dieses Volk hingeben,
in die Hand der Feinde?
Warum wird denn der Assyrer kommen,
wie wir eben gesehen haben?
Darum, weil sie ihn abgelehnt haben.
Weil sie den Richter Israels
auf die Wange geschlagen haben.
Darum wird er sie hingeben,
aber nicht für immer,
sondern bis zu einer bestimmten Zeit.
Bis zur Zeit,
da eine Gebärende geboren hat.
Wieder wird dieser Vergleich
mit einer Geburt gemacht,
wie schon in 4, Vers 9.
Und ich möchte gerne jetzt 2 Stellen lesen,
die uns das noch etwas deutlich machen.
Eine Stelle aus Offenbarung 12.
In Offenbarung 12,
ich lese jetzt gleich Vers 5,
da wird vorher beschrieben,
wie Johannes eine Frau sieht,
ein Zeichen im Himmel,
eine Frau bekleidet mit der Sonne,
und da steht in Vers 2,
sie ist schwanger und sie schreit,
in Geburtswehen und in Schmerzen zu gebären.
Und jetzt lese ich Vers 5,
und sie gebar einen Sohn,
ein männliches Kind,
der alle Nationen weiden soll,
mit eiserner Wute,
und ihr Kind wurde entrückt zu Gott
und zu seinem Thron.
Und da steht die Frau in die Wüste.
Nun diese Frau ist ein Bild von Israel,
und das Kind, das männliche Kind,
der Sohn, den sie geboren hat,
das ist natürlich Christus,
der alle Nationen weiden soll.
Aber dann wird hier gesagt,
ihr Kind wurde entrückt zu Gott,
und das deutet an, der Herr Jesus,
er starb am Kreuz,
und er ist jetzt verherrlicht im Himmel.
Übrigens nicht der Herr Jesus alleine,
gesehen im Himmel,
sondern der Herr Jesus,
verbunden mit seiner Versammlung,
die er bald zu sich in den Himmel holt.
Und danach flieht die Frau.
Sie wird nämlich verfolgt,
wird von Gott in der Wüste ernährt.
Das ist die Zeit der Drangsal,
wo dieses Volk Verfolgung erlebt.
Hier wird also auch dieser Punkt gezeigt,
dass der Messias, der Christus, aus Israel ist.
Hier geht es nicht um seinen Geburtsort,
wie in Micha 5,
aber hier geht es darum,
dass er aus diesem Volk entstammt,
sozusagen geboren aus Israel.
Jetzt lesen wir noch einen Vers aus Jesaja 66,
und da macht der Prophet
eine ganz interessante Andeutung.
In Jesaja 66, Vers 7.
Jesaja 66, Vers 7.
Bevor sie Wehen hatte, hat sie geboren.
Bevor Schmerzen sie ankamen,
wurde sie von einem Knaben entbunden.
Was bedeutet das?
Das ist ja nicht die natürliche Reihenfolge, oder?
Wahrscheinlich hat keine Mutter von denen,
die hier sind, ein Kind ohne die Wehen,
ohne die Schmerzen bekommen.
Aber hier steht,
sie hat geboren, bevor die Wehen kamen.
Weißt du, was das bedeutet?
Als der Christus aus diesem Volk kam,
als dieses Volk, diese Frau,
ihn sozusagen geboren hat,
da haben sie ihn nicht erkannt.
Da haben sie diese Wehen,
diese Schmerzen nicht erlebt.
Sie haben ihn verworfen
und deswegen ist er jetzt im Himmel.
Aber bevor sie ihn wirklich
als diesen Sohn, diesen Herrscher,
diesen Richter, diesen König erleben werden,
werden sie Schmerzen haben.
Werden sie Geburtswehen haben.
Werden die Schmerzen kommen.
Und das sind die Schmerzen,
die Gerichte in der Drangsalzzeit,
die für dieses Volk unsägliche Schmerzen mit sich bringen.
Und durch diese Gerichte der Drangsalzzeit
werden sie dahin geführt,
ihn zu erkennen als den, der er ist,
den er schon immer war, auch als er kam.
Aber da haben sie ihn ja abgelehnt.
So ist dieser Messias geboren,
bevor sie die Wehen hatten.
Aber sie werden durch diese Drangsalzzeit gehen,
werden diese Schmerzen haben,
bevor sie ihn dann wirklich
als den Retter und König annehmen
und anerkennen.
Und darauf nimmt Micha hier auch Bezug.
Wenn da dieser Herrscher
in Bethlehem, Ephrathah, hervorkommt,
dann nimmt er auch Bezug auf diese Geburt.
Vers 2.
Bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat.
Ja, der Herr wird sie hingeben.
Sie werden die Gerichte der Drangsalzzeit erleben.
Aber dann wird diese Drangsal ein Ende haben,
wenn sie ihn nämlich annehmen
als den, der er wirklich ist.
Es wird einen solchen Überrest geben,
der gesammelt wird
aus der Mitte der Kinder Israel.
Vers 2b
Und der ihn annehmen wird
als das und als den, der er wirklich ist.
Und dann geht es in Vers 3 wieder um seine Person.
Er wird dastehen und seine Herde weiden
in der Kraft des Herrn,
in der Hoheit des Namens des Herrn, seines Gottes.
Das wird dann für sein Volk Segen bedeuten.
Sie werden wohnen.
Sie werden ungestört im Land bleiben,
steht in der Anmerkung.
Also Ruhe haben.
Denn nun wird er groß sein
bis an die Enden der Erde.
So wenn wir angefangen hatten in 5 Vers 1
und seine wahre Menschheit gesehen haben,
diese Herrlichkeit,
dass er kam, geboren von einer Frau,
sich so erniedrigt hat.
Wenn wir 2. gesehen haben,
er ist der ewige Gott,
dann sehen wir jetzt 3.
Er ist der, der herrscht über sein Volk
und der dieses Volk weidet
und ihnen Wohnung und Ruhe schenkt.
Er wird groß sein,
nicht nur in Jerusalem,
sondern bis an die Enden der Erde
und wie wir aus anderen Stellen wissen,
sogar im ganzen Universum.
Erde und Himmel werden ihn anbeten.
Dann kommt der 4. Punkt.
Dieser wird Friede sein.
Hier steht ja nicht,
dieser wird Frieden bringen,
sondern hier wird er als
Friede in Person beschrieben.
Wir hatten gestern Abend in Kapitel 1
diese Beschreibung,
er ist der Besitznehmer,
also dem, dem es gehört,
der der Erbe ist
und der wird einmal sein Besitz,
sein Eigentum antreten.
Wir hatten ihn in Kapitel 2
als den Durchbrecher,
der, der alle Hindernisse überwindet.
Wir haben ihn hier jetzt als Friede,
Friede in Person.
Er ist Friedefürst.
Wir brauchen ihn als Frieden,
auch in unserem Leben.
Wir haben Frieden mit Gott.
Er möchte uns Frieden des Herzens schenken.
Er möchte uns auch Frieden
untereinander schenken.
Wir brauchen ihn.
Frieden für unsere Ehen,
Frieden in unseren Familien,
Frieden zwischen Eltern und Kindern,
Frieden zwischen den Generationen,
Frieden zwischen Glaubensgeschwistern.
Schaffen wir das von alleine?
Alleine geht das nicht.
Wir sind von Natur aus
immer so ein bisschen auf Krieg gebürstet.
Aber wir brauchen ihn.
Er wird Friede sein.
Eine weitere Herrlichkeit,
er wird alle Widerstände überwinden.
Wenn Assyrien kommt,
hier wird jetzt Assyrien
sogar mit Namen genannt in Vers 4,
dann wird er dafür sorgen,
dass da sieben Hirten und acht Fürsten sind,
also ein vollkommener Schutz,
wo auch ein Neuanfang in Frieden
und in Ruhe und in Sicherheit möglich ist.
Und dann finden wir noch zwei Beschreibungen,
die ich kurz zeigen möchte,
in Vers 6 ein und in Vers 7 eine.
Michael formuliert das so,
dass er den Überrest Jakobs beschreibt,
also die, die dann den Segen
unter der Herrschaft des Herrn Jesus erleben.
Und da steht in Vers 6,
der Überrest wird wie der Tau von dem Herrn sein.
Und in Vers 7 steht,
der Überrest wird wie ein Löwe
unter den Tieren des Waldes sein.
Was meinst du,
was ist der Unterschied zwischen einem Löwen
und einem Reh,
wenn man an die Tiere des Waldes denkt?
Wer ist Chef? Das Reh, oder?
Nicht das Reh, der Löwe ist Chef, oder?
Vor dem haben alle Angst.
Vor dem, da muss jeder gucken,
dass man mit dem gut auskommt, oder?
Das ist hier die Beschreibung.
Der Löwe ist der König, der Fürst,
der das Sagen hat, der Chef,
der die Macht hat,
der stärker ist als alle anderen.
Und der Tau, wofür ist der Tau da?
Ich habe vor kurzem,
das ist ja in Deutschland, in unserem Land so,
die Diskussion mit Erderwärmung
und Trockenheit und Dürre
und Wälder gehen kaputt und so weiter.
Und da gab es ein schönes Bild irgendwo,
da gibt es Grasflächen in der Wüste,
obwohl es das ganze Jahr nicht regnet.
Wie kann das denn dann sein?
Wie kann es denn dann sein,
dass es da grünes Gras gibt?
Wie ist das bei deiner Wiese zu Hause,
wenn es nicht regnet?
Wie wird das Gras?
Immer grüner?
Wird braun wohl.
Muss den Papa helfen, Gießkanne oder Schlauch.
Sonst wird alles braun.
Wie kann das sein,
dass in der Wüste, wo es nicht regnet,
grünes Gras ist?
Vom Tau.
Der Tau, gerade wenn so ein großer
Temperaturunterschied ist,
zwischen Nacht und Tag,
der Tau bewässert diese Flächen.
Und davon spricht hier der Tau.
Da gibt es Fruchtbarkeit,
da gibt es Segen.
Und jetzt fragen wir uns,
wenn Micha das hier so von dem Überrest schreibt,
der wird sein wie der Tau
und der wird sein wie der Löwe.
Wie kommt das denn,
dass der Überrest diese Merkmale,
diese Kennzeichen hat?
Zum Segen, auch zum Segen für andere, Tau,
und Herrschaft, Vorrangstellung,
Größe über anderen.
Wie kommt das denn?
Die Antwort ist,
es kommt von niemand anderem
als von dem Herrn Jesus,
der in der Mitte dieses Überrests sein wird.
Und da lese ich zwei Stellen,
einmal eine Stelle zu dem Tau,
die wird euch jetzt wahrscheinlich
auch allen einfallen,
aus Psalm 133.
Da geht es darum,
dass Brüder einträchtig beieinander wohnen.
Wo?
Diese Frage wird in Psalm 132 beantwortet,
in Zion, an dem Ort, den Gott erwählt.
Und da gibt es dort Segen.
Vers 3, wie der Tau des Hermon,
der herabfällt auf die Berge Zions.
Und woran hängt dieser Segen letztlich?
An dem Herrn, dem wahren Aaron,
hier in Vers 2,
dem wahren Priester in der Mitte seines Volkes.
Und von ihm kommt der Segen.
Am richtigen Ort, dort hat der Herr Segen verordnet
und in Verbindung mit ihm,
der in der Mitte seines Volkes ist.
Und dann eine Stelle,
ich meine, als erste Mose 49, nein, dann wird es fünfte Mose sein.
Doch erste Mose 49, ja, da habe ich es.
Erste Mose 49, in dem Segen Jakobs,
den er ausspricht über seine Söhne.
Da geht es in Vers 9 um Judah.
Und Judah wurde ja auch erwähnt,
nicht als Stamm, sondern als Landstrich,
als Gebiet,
nämlich das Gebiet, das Judah als Stamm besaß,
Bethlehem, Ephrathah, in Judah.
Da geht es um Judah und da steht in Vers 9,
Judah ist ein junger Löwe.
Vom Raub, mein Sohn, bist du emporgestiegen.
Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe
und wie eine Löwin.
Wer will ihn aufreizen, nicht weichen,
wird das Zepter von Judah,
noch der Herrscherstab,
zwischen seinen Füßen weg,
bis Shiloh kommt und ihm werden die Völker gehorchen.
Das weist hin auf den Herrn Jesus,
als den, der das Gericht über die Feinde ausüben wird,
sozusagen vom Raub groß werden wird.
Und dann wird er herrschen,
als dieser Friedefürst, dieser wahre Shiloh.
Er ist der, der aus Judah kommt,
der Richter Israels.
Sie hatten ihn abgelehnt,
sie hatten ihn auf die Wange geschlagen,
aber er wird herrschen
und er wird großen Segen und Frieden
für sein Volk bringen.
Micha spricht schon davon
und wir merken, es ist echt sein Thema.
Segen, Befreiung,
kommt durch die Erscheinung des Messias
und das wird auch in unserem Leben so sein. …
Transcrição automática:
…
Aus dem Propheten Micha Kapitel 6, Vers 1 hört doch, was der Herr sagt, mach dich auf, rechte vor
den Bergen und lass die Hügel deine Stimme hören, hört ihr Berge den Rechtsstreit des Herrn und ihr
Unwandelbaren, ihr Grundfesten der Erde, denn der Herr hat einen Rechtsstreit mit seinem Volk und
mit Israel wird er rechten. Mein Volk, was habe ich dir getan und womit habe ich dich ermüdet?
Lege Zeugnis gegen mich ab, denn ich habe dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt und dich aus
dem Sklavenhaus erlöst und ich habe Mose, Aaron und Miriam vor dir hergesandt. Mein Volk, erinnere
dich doch daran, was Balak, der König von Moab, beratschlagt und was Biliam, der Sohn Beors,
ihm geantwortet hat, daran, was von Sittim bis Gilgal geschehen ist, damit du die gerechten
Taten des Herrn erkennst. Womit soll ich vor den Herrn treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe?
Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern? Wird der Herr Wohlgefallen
haben an tausenden von Widdern, an zehntausenden von Strömen Öls? Soll ich meinen Erstgeborenen
geben für meine Übertretung, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele?
Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist. Und was fordert der Herr von dir, als Recht zu üben
und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott? Dann lesen wir weiter in Kapitel 7,
Kapitel 7, Vers 7. Ich aber will ausschauen nach dem Herrn, will harren auf den Gott meines Heils.
Mein Gott wird mich erhören. Freue dich nicht über mich, meine Feindin, denn bin ich gefallen,
so stehe ich wieder auf. Denn sitze ich in Finsternis, so ist der Herr mein Licht. Den
Grimm des Herrn will ich tragen, denn ich habe gegen ihn gesündigt, bis er meinen Rechtsstreit
führen und mir Recht verschaffen wird. Er wird mich herausführen ins Licht, ich werde seine
Gerechtigkeit anschauen. Und meine Feindin soll es sehen, und Scham soll sie bedecken, die zu mir
sprach, wo ist der Herr dein Gott? Meine Augen werden mit Genugtuung auf sie sehen, nun wird
sie wie Straßenkot zertreten werden. Ein Tag kommt, an dem deine Mauer aufgebaut werden sollen,
an jenem Tag wird die Schranke entfernt werden, an jenem Tag, da wird man zu dir kommen von Assyrien
und den Städten Marzurs und von Marzur bis zum Strom und von Meer zu Meer und von Gebirge zu
Gebirge. Und das Land wird zur Wüste werden wegen seiner Bewohner, wegen der Frucht ihrer Handlungen.
Weide dein Volk mit deinem Stab, die Herde deines Erbteils, die abgesondert wohnt im Wald inmitten
des Karmel, lass sie weiden in Basarn und Gilead, wie in den Tagen der Vorzeit. Wie in den Tagen,
als du aus dem Land Ägypten zogst, werde ich es Wunder sehen lassen. Die Nationen werden es
sehen und beschämt werden über all ihre Macht, sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren
werden taub werden, sie werden Staub lecken wie die Schlange, wie die kriechenden Tiere der Erde,
sie werden hervorzittern aus ihren Schlössern, sie werden sich bebend, wendend zu dem Herrn,
unserem Gott und vor dir sich fürchten. Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt
und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht, er behält seinen Zorn nicht auf ewig,
denn er hat gefallen an Güte. Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten
niedertreten und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. Du wirst an Jakob
Treue, an Abraham Güte erweisen, die du von den Tagen der Vorzeit her unseren Vätern geschworen hast.
Wir haben heute den letzten dritten und letzten Teil dieses Propheten vor uns und wir haben es
beim Lesen gemerkt, er fängt wieder mit diesem Wort hört an, die dritte Botschaft von Micha
an den Überrest und es ist auch hier einfach zu erkennen, was das Thema ist. Es ist ein Rechtsstreit,
den der Herr selbst mit seinem Volk hat. Wir haben das gelesen in Vers 2 von Kapitel 6,
Gott ruft da die Berge, also feste Größen zum Zeugen auf, wenn er diesen Rechtsstreit mit seinem
Volk hat. Aber wir haben es auch noch mal gelesen in Kapitel 7, Vers 9, wo der Prophet spricht und
darauf vertraut, dass der Herr seinen Rechtsstreit, seine Rechtssache zu einem guten Ende führen wird.
Was mir an diesem Abschnitt so besonders gut gefällt, es ist in manchen Teilen ein Zwiegespräch.
Zuerst ein Zwiegespräch, eine Unterhaltung sozusagen zwischen Gott und seinem Volk und ganz am Ende,
ja in der Mitte erst noch eine Unterhaltung zwischen dem Propheten und seinem Gott und dann
ganz am Ende ein Austausch des Überrestes mit dem Propheten. Und das macht diesen Teil von
Micha irgendwie so lebendig. Da ist ein Dialog, ein Austausch und zuerst ist es wirklich ernst.
Wir schauen uns das kurz an in Kapitel 6. Der Prophet ruft auf, dass das Volk sich aufmacht.
Es sind Zeugen da, die benannt werden und dann richtet sich der Herr direkt an das Volk.
Übrigens ein Prinzip, das Gott hier auch bewahrt, dass jede Sache von zwei oder drei Zeugen bestätigt
werden soll. Ist auch gut und wichtig im Blick auf unser Leben. Was nicht bezeugt werden kann,
das soll uns nicht bewegen, soll uns nicht beschäftigen. Das Neue Testament sagt uns zum
Beispiel gegen einen Ältesten, nimm keine Klage an, es sei denn bei zwei oder drei Zeugen. Jede
Sache muss bezeugt werden und jetzt haben wir hier diesen Rechtsstreit. Es sind gewaltige Zeugen da,
Zeugen, die auch unbestechlich sind. Das macht das deutlich hier in Vers 2. Und jetzt fängt der
Herr an zu reden und was uns wirklich überwältigt, er spricht sein Volk an, mein Volk. Spüren wir in
dieser Anrede nicht seine Liebe? Der Prophet Hosea, der in einer ähnlichen Zeit geweissagt hat wie
dieser Micha, der muss eine ganz ernste Botschaft sagen, nämlich dass diese Beziehung zwischen Gott
und seinem Volk mal unterbrochen sein wird. Da muss dieses Volk den Charakter von Lo-Ami,
nicht mein Volk, tragen. Aber hier ist es noch nicht so weit. Gott spricht sein Volk an aus
einer bestehenden Beziehung heraus und ich meine, das muss die Zuneigung, das Herz dieses Volkes
erreichen, mein Volk. Zweimal sagt er das in Vers 3 und in Vers 5 noch einmal. Er sagt sozusagen,
seht mal, wir sind doch in einer Beziehung. Ich habe euch doch zu mir gebracht. Und jetzt fragt
er, was habt ihr in dieser Beziehung eigentlich an mir gefunden? Das ist jetzt die ernste Frage,
die er sagt, was habe ich dir getan? Womit habe ich dich ermüdet? Mit anderen Worten,
warum wendest du dich von mir ab? Ich glaube, es ist eine herzerforschende Frage. Wir wollen
die auch nicht so ganz wegschieben von uns, da passieren vielleicht Dinge in unserem Leben und
wir entwickeln im Inneren irgendwie einen Widerstand gegen Gott, obwohl er doch unser
Gutes im Sinn hat, das wir manchmal nicht auf den ersten Blick erkennen können, das stimmt. Aber
jetzt erinnert der Herr und er zeigt seine ganze Gnade. Ich möchte diese Gnade zusammenfassend in
vier Aspekten nennen. Einmal erinnert er an die rettende Gnade. Ich habe dich aus dem Land Ägypten
heraufgeführt, da geht es um Befreiung und dich aus dem Sklavenhaus erlöst, da geht es um Erlösung.
Erlösen ist Freikaufen durch Zahlung eines Preises und diese Befreiung aus Ägypten, ja,
das war die rettende Gnade, die Gott seinem Volk erwiesen hat. Übertragen wir es auf uns,
was hat Gott in seiner Gnade getan für unsere Errettung? Welchen Preis hat er bezahlt für unsere
Erlösung? Das hat uns heute Morgen bewegt. Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast,
den Isaak. Ja, Gott gab seinen geliebten Sohn und der Jesus gab sein Leben, mehr konnte er nicht
geben. Und das ist der Preis, den er bezahlt hat, 1. Petrus 1, erlöst nicht mit Silber oder Gold,
sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Flecken und ohne Fehl. Was für eine
große Gnade hat Gott uns gegenüber erwiesen in der Rettung. Und Paulus schreibt das an die Römer,
Gott, der doch seinen eigenen Sohn nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat,
wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Meinst du, in unserem Leben passiert etwas,
was nicht ein gutes Ziel von Seiten Gottes für uns im Auge hat? Wenn er doch so viel Gnade,
so viel erwiesen hat, so viel gegeben hat, um uns zu retten, meinst du wirklich,
er wird uns in unserem Leben irgendwie im Stich lassen? Ein Liederdichter sagt,
hast zu viel an uns gewandt, um uns wieder loszulassen. Wenn du doch einen solchen Preis
für etwas bezahlst, dann wirst du es doch nicht achtlos in die Ecke stellen. Nein,
das daran erinnert Gott hier an seine rettende Gnade. Da kommt ein zweiter Aspekt und das ist
seine führende und helfende Gnade. Ich habe Mose, Aaron und Miriam vor dir hergesandt. Da geht es
um diesen Weg durch die Wüste und da war der Mose, der für das Königtum steht, der Führer in der
Wüste und da war der Aaron, der hohe Priester und da war diese Miriam, die Prophetin, die das
Volk im Lobgesang, die Frauen im Lobgesang anführte. So hat Gott helfende Gnade gegeben,
40 Jahre lang, Tag für Tag. Und ich möchte das auch gerne auf uns übertragen. Mose ist ein Bild
von dem Herrn Jesus, der uns vorangegangen ist. Er ist hier gewesen, hier auf der Erde,
ist uns vorangegangen. Er weiß Bescheid, was los ist hier auf der Erde. Er hat für uns das Gericht
getragen, so wie Mose durch das rote Meer ging, vor dem Volk. Und der Herr Jesus ist jetzt im
Himmel. Er ist unser hoher Priester, vorgebildet in Aaron, aber er ist auch derjenige, der uns
versorgt mit dem Wort Gottes und der uns gerne zum Lobgesang führen möchte. Mose und Miriam leiteten
das Volk in 2. Mose 15 im Lobgesang. Jetzt schauen wir in unser Leben. Wir sind unterschiedlich alt,
aber ich glaube, jeder von uns kann zurückblicken auf erlebte Hilfe, auf erlebte Gnade im Leben.
Rettende Gnade, da kann jeder wiedergeborene Christ darauf zurückblicken. Aber wir können
auch zurückblicken auf erlebte, helfende Gnade. Ein Gottesmann, der hat das mal ganz plastisch
gemacht. Da hat er einen Stein aufgerichtet als Denkmal und hat diesem Stein den Namen
Eben-Esa gegeben. Bis hierher hat der Herr geholfen. Nun, diesen Stein, den richtet man
auf im Rückblick, bis hierher. Aber diesen Stein richtet man auch auf, um von diesem Stein aus mit
neuem Mut den Weg weiterzugehen. So nach dem Motto, der, der gestern geholfen hat, der wird
doch auch morgen helfen. Wir haben im Gebet am Anfang gesagt, wir brauchen Mut, um den Weg mit
dem Herrn Jesus weiterzugehen. Und ein Schlüssel ist der Blick auf die Gnade, die wir bisher erlebt
haben. Und dann fassen wir Mut und sagen, die Gnade wird auch morgen da sein. Da ist die Fülle
der Gnade Gottes und aus dieser Fülle steht uns für jeden Tag, für jeden Schritt Gnade um Gnade
zur Verfügung. Dann gibt es einen dritten Punkt. Mein Volk, Vers 5, erinnere dich doch daran, was
Balak, der König von Moab, beratschlagt und was Biliam, der Sohn Beors, ihm geantwortet hat. Das
ist bewahrende Gnade von Seiten Gottes. Dieser König Balak wollte das Volk verfluchen und das
Volk hat gar nichts davon gemerkt, hat gar nichts mitgekriegt. Und dann hat er diesen Biliam, um
Geld dazu bringen wollen, das Volk zu verfluchen und der Biliam wollte das gerne. Der wollte nämlich
das Geld und er wollte das gerne machen, aber er konnte nicht. Er konnte nicht und da hat er den
Mund aufgemacht und da kam ganz was anderes raus, als was Balak vorhatte, als was Biliam eigentlich
tun wollte. Da hat er einen Segen ausgesprochen, hat eine herrliche Beschreibung gegeben von diesem
Volk. Ein Volk, das abgesondert wohnt. Das war bewahrende Gnade von Seiten Gottes. Er hat sein
Volk beschützt, dass dieser Fluch nicht ausgesprochen wurde und das Volk hat es noch
nicht mal mitbekommen. Wir werden einmal erstaunt sein am Richterstuhl des Christus, wie viel
bewahrende Gnade es gegeben hat und wir haben es gar nicht gemerkt. Vielleicht beim Autofahren,
vielleicht vor Gefahren, vor Bösem, was uns begegnen konnte und die Gnade hat uns bewahrt.
Und wenn dann doch was passiert in unserem Leben, was wir uns so nicht gewünscht haben,
vielleicht doch mal ein Unfall, vielleicht doch eine Krankheit, dann hat die Gnade versagt,
ja, dann hat Gott geschlafen. Gerade mal nicht aufgepasst. Nein, Gott schläft nicht. Psalm 121,
siehe der Hüter Israels, nicht schlummert noch, schläft er. Dann hat Gott es zugelassen und hat
eine gute Absicht damit. Und wir erkennen die gute Absicht nicht immer, aber auch das wird
spätestens am Richterstuhl des Christus geklärt. Dann werden wir die gute Absicht dahinter erkennen.
Aber jetzt wollen wir einfach vertrauen auf diese Gnade. Auch uns steht die bewahrende Gnade zur
Verfügung. Und dann erinnert der Herr noch an etwas, daran was von Sittim bis Gilgal geschehen
ist. Was war denn in Sittim? Da hatte das Volk gelagert und nachdem der Biliam kein Fluch hatte
aussprechen können, gibt er dem Balak einen bösen Rat. Er sagt, verführe doch das Volk. Und das
geschieht. Das Volk lässt sich ein mit den Moabitern, Götzendienst und Hurerei ist die Folge. Das
geschah in Sittim. Und dann verbindet Gott das hier von Sittim bis Gilgal. Gilgal war die erste
Nacht im Land. Und die Botschaft, die ist doch klar, oder? Trotz des Versagens des Volkes in Sittim
hat Gott sie nach Gilgal gebracht. Und das ist die vergebende Gnade. Es ist wirklich beeindruckend und
beschämend. Gott bewahrt das Volk vor der Gefahr von Balak und Biliam, von der sie gar nichts
mitbekommen haben. Aber als dann dieser Fallstritt vor sie gelegt wird, wo sie eigentlich in ihrer
Verantwortung gefragt waren, wo sie eigentlich hätten Nein sagen sollen zu dieser bösen
Verbindung, da sagen sie nicht Nein. Da versagen sie in ihrer Verantwortung. Und doch Gottes
vergebende Gnade ist da. Und er bringt sie doch nach Gilgal. Er sagt nicht, na jetzt reicht es
aber mal. Er bringt sie doch nach Gilgal in das Land. Das ist hier so der Appell. Viermal die
Gnade Gottes in vier Aspekten. Und dann kommt noch ein letzter Halbsatz, damit du die gerechten
Taten des Herrn erkennst. Jetzt sagst du vielleicht, jetzt haben wir immer über die Gnade gesprochen.
Warum steht denn hier von den gerechten Taten? Das ist das Wesen der Gnade Gottes. Sie handelt
immer in Übereinstimmung mit seiner Gerechtigkeit. Das ist die große Lektion, die wir auch im
Römerbrief finden. Im Buch Hiob wird ja diese Frage gestellt, wie kann ein Mensch gerecht sein
vor Gott? Diese Frage wird im Römerbrief beantwortet. Aber der Römerbrief geht noch weiter. Der zeigt,
wie Gott einen Weg gefunden hat, Gnade zu üben in Übereinstimmung mit seiner Gerechtigkeit. Gnade
zu üben, ohne dass es im Widerspruch zu seinem Wesen ist, der der Licht und Liebe ist. Und diesen
Weg hat er gefunden in Christus, in dem Herrn Jesus. Weil der Jesus alle gerechten Forderungen
Gottes völlig zufriedengestellt hat, kann Gott Gnade üben. Gnade gegenüber dem, der an den
Herrn Jesus glaubt. Und dann ist das sogar gerecht, wenn er denen Gnade erweist, die an den Herrn
Jesus glauben. Das ist im Alten Testament vorgebildet in den Opfern. Da haben die Opfer gezeigt, dass es
nur auf diesem Weg Gnade Gottes geben kann. Und der Jesus hat das erfüllt. Und wenn Gott in Gnade
handelt, in rettender Gnade, in helfender Gnade, in bewahrender Gnade, in vergebender Gnade, dann
ist er in seinem Handeln in Gnade, dennoch in völliger Übereinstimmung mit seiner Gerechtigkeit.
Jetzt finden wir ab Vers 6, dass diese Fragen, diese zu Herzen gehenden Fragen Gottes bei dem
Volk, bei dem Überrest des Volkes, nicht bei der großen Masse, aber bei einem Teil des Volkes etwas
bewirken. Und jetzt wenden sie sich an den, der im Wort des Herrn, im Namen des Herrn zu ihnen spricht,
an den Propheten. Und sie fragen ihn. Ihr Herz ist erreicht. Und jetzt fragen sie, womit soll ich
vor den Herrn treten? Was soll ich ihm denn bringen? Was kann ich ihm bringen? Kann ich ihm ein Opfer
bringen, ein Brandopfer von einjährigen Kälbern? Oder wir merken, wie dieser Überrest empfindet.
Ach, das reicht doch eigentlich nicht. Und dann wird es immer mehr. Wird Gott wohlgefallen haben
an tausenden von Wittern, an zehntausenden von Strömen Öls? Und dann wird es noch mehr. Soll ich
vielleicht sogar meinen Erstgeborenen meine Leibesfrucht bringen? Ja, das forderten die Götzen.
Der Moloch zum Beispiel, der forderte das. Aber Gott forderte das nicht. Was wichtig ist, um das
hier zu verstehen, diese Frage ist die Frage des Überrestes, der im Herzen erreicht ist. Im Herzen
erreicht ist von der Frage, von der Gnade Gottes, die er noch mal vorstellt. Und jetzt möchte er
gerne Gott eine Antwort geben. Nicht um angenommen zu sein von Gott. Nein, er versteht, wie Gottes
Gnade da ist. Aber er möchte eine Antwort geben auf diese Gnade. Und jetzt gibt der Prophet den
Hinweis in Vers 8. Gott hat dir doch Kund getan, o Mensch, was gut ist. Was fordert der Herr denn
von dir? Und jetzt nennt er drei Punkte. Erstens, Recht zu üben. Zweitens, Güte zu lieben. Und
drittens, demütig wandeln mit deinem Gott. Es geht hier nicht darum, wie man Annahme bei Gott finden
kann. Die kann man sich nämlich nicht verdienen. Gott hatte gerade vorher gesagt, wie es Annahme
bei ihm gibt, nämlich durch seine Gnade, durch seine Rettung. Aber jetzt geht es um die Antwort,
die Antwort eines solchen, der die rettende Gnade erlebt und angenommen hat. Und was möchte Gott
jetzt gerne in unserem Leben sehen? Erstens, Recht üben. Das heißt, wir fragen nach seinem Willen
und handeln so, wie er es möchte. Tun das, was Recht ist in den Augen Gottes. Das zweite, Güte
lieben. Gott ist gütig. Die Güte und Menschenliebe Gottes ist in dem Herrn Jesus erschienen und er
möchte gerne auch, dass wir gütig sind. Dass wir das tun, was gut ist in den Augen Gottes, was etwas
von der Liebe Gottes zeigt und was auch gut ist und zum Nutzen für andere. Und das dritte, demütig
wandeln mit deinem Gott. Und das finde ich ehrlich gesagt herrlich. Das ist doch was Schönes, oder?
Wandeln mit Gott. Gott verlangt von uns nichts, was irgendwie hart wäre. Er sagt, wandel demütig.
Bilde dir nichts ein auf dich. Denk nicht so an dich. Schau auf den Herrn Jesus und wandle so mit
deinem Gott. Es gibt nicht viele Menschen, von denen in der Bibel steht, dass sie mit Gott wandeln.
Ich habe drei gefunden. Da ist zunächst der Henoch. Henoch wandelte mit Gott und er war nicht mehr,
denn Gott nahm ihn hinweg. Der zweite ist Noah. Noah wandelte mit Gott. Das ist eins dieser
Attribute, die Gott ihm gibt, aber es steht in Verbindung damit, dass er Gnade fand in den Augen
Gottes. Das steht übrigens am Anfang. Es steht nicht am Anfang, dass Noah vollkommen war und mit
Gott wandelte. Am Anfang steht, er fand Gnade in den Augen Gottes, in den Augen des Herrn. Und dann
hatte er eine Antwort und er wandelte mit Gott. Und dann wird es noch einmal, das können wir
vielleicht aufschlagen, im Propheten Malachi, letzten Propheten im Alten Testament, wird es
noch einmal von Lefi gesagt. Lefi ist gemeint in Malachi 2, Vers 6 in der Mitte. Er wandelte mit
mir in Frieden und Geradheit und viele brachte er von ihrer Ungerechtigkeit zurück. Im direkten
Sinn ist Lefi gemeint, dieser Stamm-Lefi und im erweiterten Sinn die Leviten und die Priester.
Wir denken an diese Begebenheit zum Beispiel, wo diese Frage im Raum steht, her zu mir wer für
den Herrn ist. Und dann wandelt Lefi mit dem Herrn in Frieden und wird auch da zum Anlass, dass viele
von der Ungerechtigkeit oder Schuld zurückgeführt werden. Er wandelte mit mir. Ich habe eben in dem
Lied gelesen, wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt. Und das ist, meine ich, ein Merkmal
von Wandel mit Gott. Hand in Hand mit dem Herrn Jesus wehen. Dann geht man mit ihm zusammen,
dann bestimmt er Weg und Tempo. Dann hat man nicht nur das gleiche Ziel, sondern man geht
in Gemeinschaft miteinander. Es gibt schon mal Gelegenheiten, da komme ich von hier und meine
Frau kommt von einem ganz anderen Ort, aber wir treffen uns irgendwo. Das ist dann schön, wenn
wir uns treffen. Aber weißt du, was noch schöner ist? Wenn wir zusammen dahin gehen. Und das ist
das, wozu Gott einlädt. Wandel mit mir. Geh mit mir Hand in Hand. Genieße diese Gemeinschaft. Das
ist das, was der Herr fordert. Und wir merken, er ist kein harter Herr. Er fordert nichts, was zu
hart oder zu schwer von uns wäre. Das ist sein Verlangen für solche, die in dem Genuss der Gnade
stehen und deren Herz erreicht ist durch die Gnade Gottes. Nun hier in den Versen 6 bis 8,
da haben wir die Antwort des Überrestes, der Gott gefallen möchte und das, was der Prophet ihnen dann
sagt. Ab Vers 9, da ruft noch mal die Stimme des Herrn und er hat diese Weisheit, die er bei dem
Überrest gefunden hat, hat er im Auge. Aber leider folgen nicht alle dieser Weisheit. In Verbindung
mit Weisheit lese ich mal noch einen Vers aus dem Propheten Daniel, ganz am Ende. Da steht im Vers 3
von Kapitel 12, Daniel 12 Vers 3. Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz
der Himmelsfeste und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und
ewig. Diese Verständigen, das ist der Überrest. Das sucht Gott bei allen. Er hat Weisheit im Auge,
wenn er diese Fragen stellt, wenn er in diesem Rechtsstreit mit seinem Volk ist und bei dem
Überrest findet er diese Weisheit, aber leider nicht bei der Masse des Volkes. Und so muss das
Gericht noch einmal bestätigt werden. In Vers 13 steht, so will auch ich dich unheilbar schlagen,
dich verwüsten um deiner Sünden willen. Wir sehen also, wie der Herr diesen Rechtsstreit hat. Dann
wird zuerst gezeigt, dass da ein Überrest ist, der reagiert auf die richtige Weise, aber leider
gibt es auch solche, die nicht reagieren, die bei dem Götzendienst bleiben, die den Sünden des
Hauses Ahabs weiterhin folgen. Vers 16 und über die muss das Gericht kommen. Damit kommen wir zum
letzten Kapitel in diesem Propheten. Jetzt hören wir wieder Micha persönlich reden. Wir haben schon
daran gedacht, dass nach dem Wehe uns aus Kapitel 2, hier im Kapitel 7, das Wehe mir des Propheten
genannt wird und wir sehen hier, wie der Prophet sich eins macht mit dem Volk und mit seinen Sünden.
Er stellt sich also nicht über das Volk. Er zeigt nicht mit dem Finger auf das Volk, sondern er macht
sich eins mit diesem Volk. Und dann haben wir in Vers 7 gelesen, dass er darin nicht irgendwie
verzweifelt, sondern dass er als Mann des Glaubens einen Blick hat, aus dem er Kraft schöpft. Ich aber
will ausschauen nach dem Herrn, will harren auf den Gott meines Heils. Mein Gott wird mich erhören.
Das ist so ähnlich wie bei Habakuk. Habakuk in Habakuk 2. Er hatte auch viele Fragen, aber dann
hat er die Fragen in der richtigen Haltung und dann sagt er, auf meine Warte will ich treten,
auf den Turm mich stellen und dann will ich ausschauen, will warten, was der Herr mir antworten
wird, wie er zu mir reden wird. So sagt der Prophet hier, ich will ausschauen nach dem Herrn, will
harren auf den Gott meines Heils. Und er wartet, er wartet mit Ausharren in dem Vertrauen, dass Gott
ihm Rettung geben wird. Gott rettet, er wird erhören und zwar zu seiner Zeit. Und der Prophet hier hat
diesen Blick auf den Herrn, nicht den Blick auf die Umstände, nicht den Blick auf sich selbst,
sondern den Blick auf den Herrn und er weiß, von ihm kann ich das Heil, die Erhörung erwarten.
Das ist auch von uns der Blick, dass wir den Blick auf den Herrn haben in den Schwierigkeiten,
in denen wir manchmal sind. Vielleicht auch in den Schwierigkeiten, wo wir uns eins machen mit der
Not, die im Volk Gottes besteht, so wie hier der Prophet Micha und wo wir dann die Hilfe von dem
Herrn erwarten, in dem Vertrauen, er wird handeln. An diesem Punkt, wo der Prophet sich jetzt so eins
macht mit dem Volk, da wird er ein Hinweis auf den Herrn Jesus, ein Hinweis auf Christus. Und das
finden wir jetzt hier in den nächsten Versen und da möchte ich gerne fünf Punkte zeigen. Das erste,
was er sagen muss, freue dich nicht über mich, meine Feindin. Ich denke, dass der Prophet hier
von dem untreuen Volk spricht. Das untreue Volk, das auf seine warnende Stimme nicht hört, sondern
ihn anfeindet wegen dieser Botschaft, die er von Gott bringt. Freue dich nicht über mich, meine
Feindin. Ist das nicht etwas, was der Jesus auch erlebt hat? Er kam zu seinem Volk. Er hat ihnen
die Botschaft Gottes gebracht, aber sie haben sich ihm feindlich entgegengestellt. Er muss da klagen,
für meine Liebe feindeten sie mich an. Sie haben mir Hass erwiesen für meine Liebe. Der Prophet
sagt, freue dich nicht über mich, meine Feindin, denn bin ich gefallen, so stehe ich wieder auf.
Auch wenn ich jetzt Leid trage und sozusagen in der Finsternis sitze, weil ich mich mit dem Leid,
mit dem Elend meines Volkes eins mache, der Herr ist doch mein Licht. Er ist nämlich der,
auf den ich schaue, dem ich vertraue. In Vers 9 geht es noch weiter. Da sagt der Prophet,
den Grimm des Herrn will ich tragen. Ist der darin nicht auch ein Hinweis auf den Herrn Jesus,
der den Zorn Gottes getragen hat, aber nicht, weil er ihn verdient hatte, sondern für uns.
Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm. Er hat unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz
getragen. Und der Prophet sagt, denn ich habe gegen ihn gesündigt und Micha war ein sündiger Mensch,
wie wir. Er macht sich hier allerdings eins mit den Sünden des Volkes. Der Herr Jesus war rein
und heilig, aber er hat sich eins gemacht mit den Sünden, mit unseren Sünden und hat den Zorn Gottes
deswegen getragen. Aber der Prophet sagt, ja, er, Gott, wird meinen Rechtsstreit führen und mir
Recht verschaffen. Und darin ist er auch ein Hinweis auf den Herrn Jesus. Er hat gesagt,
oder wir lesen das in 1. Petrus 2, er hat alles dem übergeben, der gerecht richtet. Ich glaube,
das ist auch dieser schöne Vers im Propheten Jesaja, möchte ich mal gerne noch lesen.
Jesaja 49. Ich lese Vers 4. Ich aber sprach umsonst, habe ich mich abgemüht. Vergeblich
und für nichts meine Kraft verzehrt. Und jetzt kommt der Punkt. Doch mein Recht ist bei dem
Herrn und mein Lohn bei meinem Gott. Und jetzt die Frage, hat sich das gelohnt, dem Herrn das Recht
und die Sorge für das Recht zu überlassen? Die Antwort ist ja, es hat sich gelohnt. Das sehen
wir hier in Vers 6. Gott spricht, es ist zu gering, dass du mein Knecht seist, um die Stämme Jakobs
aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen. Ich habe dich auch zum Licht
der Nationen gesetzt, um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde. Und so kann auch der
Prophet hier seinen Rechtsstreit, seine Rechtssache dem Herrn hinlegen. Und er hat das Vertrauen. Das
ist der vierte Punkt in Vers 9b. Er wird mich herausführen ins Licht. Ich werde seine Gerechtigkeit
anschauen. Da ist ja auch ein Hinweis auf den Herrn Jesus. Der kann sagen, ja, du hast mich
erhört von den Hörnern der Büffel. Du hast mich aus der tiefsten Grube herausgeführt. Du hast mich
ins Weite geführt. Und das ging in Erfüllung, in der Auferstehung. Der Jesus hat auf seinen Gott
vertraut. Und er hat es erlebt, dass er ihn herausgeführt hat, weil er Gefallen an ihm hatte.
Er hat ihn auferweckt. Und jetzt ist er verherrlicht zur Rechten Gottes. Aber diese Feindin, von der er
schon in Vers 8 gesprochen hat, die wird hier noch einmal erwähnt in Vers 10. Und was hat diese
Feindin gesagt? Wo ist der Herr, dein Gott? Da denken wir wieder an den Herrn Jesus. Da hängt er
am Kreuz. Und da sagen sie, er vertraut auf Gott. Der rette ihn jetzt. Befreie ihn, wenn er ihn begehrt.
Mit anderen Worten, wo ist denn Gott jetzt? Er hat doch immer gesagt, ich bin Gottes Sohn. Und wo ist
er denn jetzt? Warum rettet er ihn nicht dort vom Kreuz? Wo ist dein Gott? Und so muss der Prophet
es hier auch erleben. Nicht in dieser vollkommenen Form wie der Herr. Aber wir können uns vorstellen,
wie das den Herrn, den Herrn Jesus, geschmerzt hat, dass man das zu ihm sagt. Aber er hat an
diesem Vertrauen festgehalten. Und die Feindin, die, die sich so gegen ihn gewendet haben, die
werden einmal das Gericht erleben. Sie werden zertreten wie Straßenkot. Ich will das noch mal
kurz so auch auf unser Leben übertragen. Der Prophet macht sich hier eins mit dem Volk. Und
er wird darin ein Hinweis, ein Vorbild auf den Herrn Jesus selbst. Er kündigt den Herrn Jesus
nicht nur an, wie wir das in Kapitel 5, Vers 1 zum Beispiel so deutlich gesehen haben. Er wird in
seinem Leben auch ein Hinweis. Er zeigt etwas von den Eigenschaften, von den Erlebnissen, von den
Herrlichkeiten des Herrn Jesus. Bleibt natürlich weit hinter ihm zurück. Aber ist nicht genau das,
das was auch Gott in unserem Leben bewirken möchte? Möchte er nicht auch in unserem Leben bewirken,
dass da etwas von den Wesenszügen des Herrn Jesus sichtbar wird? Ist das nicht wahre Frucht für Gott,
wenn er in unserem Leben etwas von den Wesenszügen des Herrn Jesus findet? Vielleicht ist es sogar in
unserem Leben so, dass besonders dann, wenn nicht alles glatt läuft, wenn wir vielleicht durch eine
Schwierigkeit zu gehen haben, dass gerade dann eine Gelegenheit ist, um etwas von dem Herrn Jesus
zu zeigen. Bei dem Prophet hier war es so. Als er wirklich litt unter dieser Situation und wo er
sich so eins machte, nicht hoffnungslos. Er sagt ja, ich will ausschauen nach dem Herrn. Aber gerade
in dieser Not, in diesem Leid, da kann er etwas zeigen von dem Herrn Jesus. Und das darf auch in
unserem Leben Wirklichkeit werden. Nun ab Vers 11 redet jetzt Gott. Der Herr selbst redet wieder.
Und jetzt zeigt er ihnen nicht den Blick in die Vergangenheit, so wie wir das am Anfang von Kapitel
6 gesehen haben, sondern jetzt lenkt er ihren Blick auf die Zukunft. Und er sagt, es wird mal
dieser Tag kommen. Ein Tag kommt, nämlich dann in der Zeit des tausendjährigen Reiches. Da werden
deine Mauern aufgebaut sein. Dann wird dieses Volk abgesondert für seinen Gott und geschützt, um den
Segen genießen zu können, bestehen. Und dann ist diese Mauer keineswegs einengend, sondern da steht,
an jenem Tag wird die Schranke entfernt werden. Schranke könnte man auch übersetzen mit Grenze.
Also sie werden einen riesigen Besitz haben. Sie werden ein weithin offenes Land, wie ein
anderer Prophet sagt, besitzen. Ich möchte den Gedanken auch noch zeigen im Propheten Zacharia,
in Kapitel 2. Da haben wir auch diese beiden Punkte. Im Vers 8 wird dem Jüngling, dem Zacharia,
gesagt, als offene Stadt, Zacharia 2, Vers 8, als offene Stadt wird Jerusalem bewohnt werden,
wegen der Menge von Menschen und Vieh in seiner Mitte. Sozusagen die Schranke, die Grenze
weggenommen, Raum, Freiheit und wegen der Menge von Menschen und Vieh als offene Stadt bewohnt.
Und doch, Vers 9, und ich, spricht der Herr, werde ihm ringsum eine feurige Mauer sein und
werde zur Herrlichkeit sein in seiner Mitte. Doch nicht ohne Mauer, ohne Mauer der Absonderung und
eine Mauer zum Schutz, damit die Herrlichkeit, die in der Mitte des Volkes, in der Mitte der
Stadt Zacharia, in der Mitte des Volkes erlebt, genossen werden kann, dass dieser Genuss geschützt
ist durch diese Mauer. Und diese beiden Aspekte haben wir hier auch in Micah 7. Ja, da sind Mauern,
aber das bedeutet keine Einschränkung, keine Einengung. Nein, die Schranken werden entfernt,
sie werden ein weithin offenes Land genießen und erleben, aber geschützt vor dem Bösen,
geschützt und in Sicherheit durch die Mauern, um den Segen zu genießen. An jenem Tag sagt Gott,
wird man kommen. Und dann werden Völker und Gegenden aus verschiedensten Himmelsrichtungen
genannt. Man wird kommen zu dir. Ja, man weiß, da ist der Quell des Segens, da ist der wahre Gott.
Und dann kommen sie dorthin, um an diesem Segen teilzuhaben. Dann kommt Vers 13 und Vers 13 zeigt,
dass das Gericht die Verwüstung dieser Wiederherstellung vorangeht. Das Land wird
zur Wüste werden. Und Gott sagt noch einmal, warum? Wegen seiner Bewohner, wegen der Frucht
ihrer Handlungen. Das, was Micah aufgedeckt hat, an Versagen im Volk führt zu Gericht. Das Land
wird zur Wüste. Aber das ist nicht das letzte Wort. Das ist das, was der Wiederherstellung an
jenem Tag vorausgeht. Wenn Gott jetzt so den Blick in die Zukunft wendet, dann gibt es wieder eine
Antwort. Und wir haben jetzt in Vers 14 eine Antwort dieses Überrestes. Und der Überrest,
der sagt, weide dein Volk mit deinem Stab die Herde deines Erbteils. Ist wirklich wunderschön.
Gott hatte gesagt, mein Volk. Und jetzt nehmen sie das an und sprechen und sagen, wir sind doch dein
Volk. Und jetzt bitten sie, Herr weide uns. Führe uns auf diese Weiden, wo wir Nahrung, wo wir Genuss,
wo wir Ruhe finden. Und wir wollen auch deinem Stab folgen. Dieser Stab, der ist nicht hart für uns.
Aber wir wollen uns diesem Stab deiner Autorität gerne unterwerfen. Weide dein Volk mit deinem
Stab die Herde deines Erbteils. Ja, wir wollen abgesondert sein. Ist die Antwort auf dieses
mache dich auf und ziehe hin. Wir wollen wirklich abgesondert wohnen. Wir nehmen das an. Die Mauer,
die ist nötig. Wir möchten abgesondert wohnen. Aber wir empfinden, wir wohnen im Wald. Da wo
die Sonne nicht sticht. Wir wohnen inmittel des Karmel. Karmel kann man übersetzen mit
Fruchtgefelde. Wenn Elisa zum Karmel geht, ist das auch ein Hinweis darauf, wie Christus in Gnade
sein Volk in den Segen des tausendjährigen Reiches führt. Karmel, Fruchtgefelde, da wohnen wir. Basan,
da gab es die dicksten und mächtigsten und stärksten Stiere. Deswegen steht im Psalm 22 Stiere
von Basan oder gewaltige Stiere. Hier ist das nichts Negatives. Hier ist einfach, das sind
große Tiere. Das ist Segen von Gott. Da möchten sie weiden oder da möchten sie wohnen. Abgesondert
und sie haben diese Bitte zu dem Herrn. Herr, bitte weide dein Volk mit deinem Stab. Ist das
auch für uns so eine Antwort, wenn der Herr uns etwas zeigt von seiner Gnade. Wenn er uns etwas
zeigt von dem, was er alles für uns aufbewahrt hat, dass wir sagen, ja, Herr, weide du uns. Wir
möchten uns auch gerne deinem Stecken, deinem Stab, deiner Autorität beugen. Wir möchten gerne uns von
dir führen lassen. Herr, führe du. Es gibt ja so schöne Lieder. Herr, führe du. Ich kann allein
nicht gehen, aber ich weiß, wenn du mich führst, wenn du mich weidest, dann wird es gut. Jetzt
merken wir, wie der Herr darauf wieder eine Antwort hat. Und diese Antwort, das werden wir
wahrscheinlich irgendwie empfinden, die geht noch über das hinaus, was das Volk erbittet. Das ist so
ähnlich wie in Epheser 3 am Ende, wo Paulus auch für die Epheser bittet. Da ist dieses Gebet, dass
der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, dass ihr erfüllt seid zur Fülle Gottes,
dass ihr mit allen Heiligen diesen ganzen, diese ganze unendliche Weite des Ratschlusses Gottes in
seiner Länge und Breite und Höhe und Tiefe erkennt. Und dann sagt er, dass Gott mehr tun wird über
unser Bitten und Erdenken hinaus. Genau das erlebt hier der Überrest. Gott sagt, ich werde es so
machen, wie in den Tagen, als du aus dem Land Ägypten zogst. Ich werde dich Wunder sehen
lassen. Und die Nationen, die dich jetzt bedrücken, die werden alle beschämt werden. Die werden
niedergestreckt und die werden sich bebend wenden zu dem Herrn, unserem Gott und sich fürchten. Ich
werde diese Gnade dir zeigen. Der Prophet Jeremias sagt in Jeremias 31, das Volk der vom Schwert
Entronnenen wird Gnade finden in der Wüste. So ähnlich wie nach Ägypten. Von Ägypten die Wüste,
dann das Land. Und so erinnert Gott an die Vergangenheit. Und er sagt, wie damals, als ihr
meine Wunder gesehen habt, als ich euch befreit habe aus Ägypten, werde ich euch wieder befreien
vor den Völkern, die euch jetzt bedrücken. Und dann kommt Vers 18 und bis 20. Und in diesen Versen,
den letzten drei Versen, haben wir jetzt nochmal eine Antwort des Überrestes. Und wenn wir genau
hinschauen in den Text, dann finden wir, wie jetzt der Überrest sich unterhält mit den Propheten. Es
ist jetzt ein Dialog zwischen dem Überrest und den Propheten. Und zwar ein Dialog über Gott und
über sein Handeln. Vor kurzem sagte ein Bruder, wenn wir mal so viel über den Herrn sprechen
könnten wie über Corona, dann wäre es doch schön, oder? Wie hat uns das in unseren Gesprächen in
den letzten Monaten beschäftigt? Und jeder wusste noch was und neuesten Fallzahlen. Und wenn wir
mal so viel über den Herrn sprechen können, wisst ihr hier, der Überrest und der Prophet, die sprechen
über den Herrn. Das ist ihr Thema. Nachdem der Herr geantwortet hat, auf diese Bitte des Überrestes,
weide dein Volk, da sagen sie, wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die
Übertretung des Überrests seines Erbteils überseht? Sie sagen also erstens, wir haben begriffen,
wir haben ein wenig verstanden, es gibt keinen Gott wie du. Das ist das Gleiche, was hier auf
ausdrückt und hier ab 42. Er sagt so, mit anderen, ich sage es mal mit meinem Wort, ich hatte von dir
gehört, aber jetzt hat mein Auge dich gesehen und ich habe gemerkt, du bist viel größer als das,
was ich jemals gedacht habe. Ich bereue in Staub und Asche, aber ich bin einfach erstaunt,
ergriffen über deine Größe. So sagt der Überrest hier, das ist der erste Punkt. Wer ist ein Gott
wie du? Im Moment würden wir es ja nicht singen, jedenfalls nicht so hier gemeinsam, aber vielleicht
vorlesen. Wo ist ein solcher Gott wie du, der seinen Sohn gegeben hat für uns? Sag mir mal eine
Religion, wo das Wirklichkeit wäre. Gibt es nicht. Es gibt keine Religion, wo ein Gott seinen Sohn
gibt und opfert. Das Christentum ist auch keine Religion. Ja, das, was die Mönchen daraus gemacht
haben, ist eine Religion, aber vom Kern her ist es keine Religion. Wo ist ein solcher Gott wie du?
Und dann kommen wir zu dem Ergebnis, dein Lieben, das können wir nicht fassen, aber in deiner Nähe,
in deiner Gegenwart, da sind wir gerne und da sind wir geborgen und da sind wir glücklich und zufrieden,
mit dir, diesem herrlichen Gott, zu leben. Und das Zweite, was dieser Überrest für sich in Anspruch
nimmt, es ist ein vergebender Gott. Dieser Gott vergibt die Ungerechtigkeit und die Übertretung
dieses Überrestes. In Verbindung damit bedeutet das auch die Vergebung, weil der Überrest hier spricht,
dass die Gerichte aufhören. Das sagt der Prophet Jesaja, ich glaube in Kapitel 40, sagt er, das
Volk hat jetzt zweifaches für seine Schuld, für seine Mühe bekommen. Die Schuld ist abgetragen.
Jesaja 40, Vers 1 und 2, tröstet, tröstet mein Volk. Die Gerichte sind beendet, es hat empfangen,
was sie wegen ihrer Schuld verdient haben, aber jetzt kommen Trostworte, jetzt kommt die Rettung,
jetzt offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn. Für diesen Überrest bedeutet Vergebung auch,
dass die Gerichte zu Ende kommen und sie befreit in den Segen des Reiches gehen.
Wenn wir jetzt genau in den Text gucken, dann spricht der Überrest hier und der wendet sich
direkt an Gott und sagt, wer ist ein Gott wie du? Das ist ja die direkte Ansprache Gottes und jetzt
ist ein Wechsel und daran erkennen wir, dass es jetzt ein anderer Sprecher zu sein scheint. Da steht
im nächsten Satz, er behält seinen Zorn nicht auf ewig. Wenn das jetzt so weitergegangen wäre,
wenn der Überrest weiter gesprochen hätte, dann hätte er sagen müssen, du behältst deinen Zorn
nicht auf ewig. Aber jetzt merken wir, dieser Überrest sagt etwas und jetzt antwortet der
Prophet und der Prophet fügt noch etwas hinzu. Er sagt, er behält seinen Zorn nicht auf ewig,
denn er hat gefallen an Güte. Was der Prophet, er bestätigt, er behält seinen Zorn nicht auf
ewig. Der Überrest hatte ja gerade gesagt, die Gerichte sind zu Ende, aber jetzt begründet
der Prophet das und er findet die Begründung im Wesen Gottes. Er kennt Gott, er kennt etwas von
ihm, von seinem Wesen und er sagt, er hat gefallen an Güte. Gott ist gerecht und deswegen muss er
auch Gericht ausüben, aber er hat gefallen an Güte. Ist das nicht herrlich? Das ist der Gott,
mit dem wir es zu tun haben. Ja, er ist heilig, aber er ist nicht so ein strafender Gott mit dem
erhobenen Zeigefinger. Natürlich ist er heilig und gerecht, aber er hat gefallen an Güte. Es
gefällt ihm, Güte zu üben, zum Guten für die Seinen tätig zu werden. Jetzt spricht der Überrest,
er antwortet wieder auf das, was der Prophet gesagt hat, denn jetzt lesen wir, er wird sich
unser wieder erbarmen. Da redet also wieder der Überrest in der Mehrzahl. Er wird sich unser
wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten. Sie verstehen etwas von dem Erbarmen
Gottes und Erbarmen, das ist, dass er Barmherzigkeit hat, erbarmen mit uns in unserem Elend, dass er
uns sieht in unserer Not, in unserer Schwierigkeit und da kommt sein Herz in Bewegung. Wie oft lesen
wir das von dem Herrn Jesus? Innerlich bewegt und dann hat er die Macht, die Ungerechtigkeiten
niederzutreten und wir wissen, was Gott das gekostet hat. Um das möglich zu machen, musste
er seinen Sohn geben, der starb für die Sünden. Jetzt antwortet der Prophet wieder, du, Gott,
wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. Der Überrest sagt, er wird sich unser
erbarmen und der Prophet ergänzt, ja, du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen.
Das Ergebnis ist Heilsgewissheit. Nie mehr wird er der Sünden und der Gesetzlosigkeiten gedenken.
Ich weiß nicht, ihr müsst mich jetzt korrigieren, ihr kennt euch wahrscheinlich besser aus,
aber meines Wissens nach ist der Mensch noch nicht in der Lage, an den tiefsten Punkt des
Meeres zu gelangen. Er hat das versucht zu messen, aber ich glaube, er ist noch nicht da gewesen.
Ich weiß nicht, kennt ihr euch besser aus, dann korrigiert mich bitte. Auf den höchsten Berg ist
der Mönch ja geklettert, aber an die tiefste Stelle ist meines Wissens noch keiner gekommen.
An die tiefste Stelle, in die Tiefen des Meeres hat er die Sünden versenkt. Was er damit sagen
will, er wird sie nie wieder hervorholen, um sie als Anklagepunkt gegen die Seinen zu verwenden.
Was für eine Sicherheit, was für ein tiefer Friede. Ich glaube, wenn wir diesen Vers auf uns wirken
lassen, dann geht es uns wirklich so, wie wir am Anfang gelesen haben. Mir ist wohl, mir ist wohl
in dem Herrn. Gott wird nie wieder irgendetwas als Anklage gegen uns hervorholen. Wir sind geborgen
in dem Herrn Jesus und haben da tiefe Sicherheit. Jetzt kommt der letzte Vers. Vielleicht ist es
wieder der Überrest der Rede, nachdem der Prophet gesagt hatte, du wirst alle ihre Sünden in die
Tiefen des Meeres werfen. Vielleicht ist es aber auch noch der Prophet, der noch einen weiteren
Gedanken anfügt. Es heißt, du wirst an Jakob Treue erweisen. Warum steht hier wieder Jakob?
Dieser alte Name des Vaters, des Stammvaters dieses Volkes. Hier steht nicht der Name Israel,
der neue Name, Kämpfer Gottes, sondern Jakob, der Überlister, der Fersenhalter. Ich meine,
der Punkt ist, trotz des Versagens dieses Volkes wird Gott sie in den Segen führen. Und das liegt
nicht an der Vortrefflichkeit des Volkes, sondern an der Treue Gottes. Und wir nehmen das einfach
auch mit für uns. Trotz unseres Zu-Kurz-Kommens, trotz unseres Versagens wird Gott uns in dem
Herrn Jesus sicher ans Ziel bringen. Und das Zweite, an Abraham wirst du Güte erweisen, und zwar Güte,
die du von den Tagen der Vorzeit her unseren Vätern geschworen hast. Gott hatte dem Abraham
Verheißungen gegeben und daran erinnert der Prophet hier. Etwas geschworen, den Vätern versprochen und
die Bedingungen, die Verheißungen, die Gott Abraham gegeben hatte, waren Verheißungen ohne Bedingung.
Unter dem Gesetz hat er auch Verheißungen gemacht, aber die hat er geknüpft an Bedingungen. Tu dies
und du wirst leben. Und hat das geklappt? Kann man eine Verheißung erlangen, die an eine Bedingung
geknüpft ist, wo wir etwas bringen müssen, wo der Mönch etwas bringen muss? Funktioniert nicht,
geht schief. Aber dann hat Gott diesen Weg. Er geht eins weiter zurück. Er geht zu Abraham und Abraham
hatte er bedingungslose Verheißungen gegeben. Und die Verheißungen, die Israel in der Zeit des
neuen Bundes genießen wird, sind auch ohne Bedingungen. Es ist kein einseitiger Bund, wie ich meine.
Manchmal wird das gesagt, ein einseitiger Bund. Was damit gesagt werden soll, ist klar. Der Bund
vom Sinai war, ihr müsst was bringen, dann tue ich was. Zweiseitig. Aber ich meine, beim neuen Bund ist
der Punkt, da sind alle Bedingungen, die Gott stellt, längst erfüllt. Nämlich in dem Herrn Jesus.
Wir haben das heute Morgen gelesen, dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Das Werk des
Herrn Jesus am Kreuz auf Golgatha ist auch die Grundlage dafür, dass es diesen neuen Bund mit
Israel geben kann. Und dann werden alle Verheißungen erfüllt. Du wirst an Abraham Güte erweisen.
Ist unser Gott nicht auch einer, der treu ist, auch wenn wir untreu sind, auch wenn wir Jakobzüge
tragen. Und unser Gott wird bedingungslos alle Verheißungen erfüllen. Alles auf der Grundlage
des Werkes des Herrn Jesus. So haben dieser Überrest und der Prophet am Ende ein herrliches Thema.
Sie sprechen über Gott, sein Wesen, sein Handeln, seine Vergebung und die Erfüllung seiner Verheißungen.
Und wir profitieren davon. Wir werden dadurch auch angespornt, diese Gnade Gottes und alles,
was mit seinem Tun und Handeln und seinem Wesen verbunden ist, neu zu überdenken. Aber wir nehmen
es auch als Ansporn mit. Das darf auch ein Thema sein, über das wir sprechen dürfen. Wir müssen
nicht so viel davon sprechen. Das habe ich erlebt. Haben wir ja auch nicht gelesen. Hat der Prophet
nicht gesagt, ich habe jetzt das und das erlebt. Aber wir finden etwas von unserem Gott und darüber
dürfen wir uns austauschen. Maria kam, oder die beiden Emmausjünger auch, sie kamen und sagten,
wir haben den Herrn gesehen. Dann hat sie erzählt, was der Herr gesagt hat und woran sie ihn erkannt
haben. Und was hatten sie da? Ein wunderbares Thema. Und während sie noch darüber sprechen,
kommt der Herr Jesus selbst und ist in ihrer Mitte und zeigt sich. Und das dürfen wir auch erleben. …