Die Lehre zieren
ID
eab043
Idioma
DE
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…
Wir wollen heute Abend etwas lesen aus dem Brief an Titus, Kapitel 2.
Titus, Kapitel 2, Abvers 11.
Der die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleuchtend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf,
in dem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte
und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken.
Soweit das Wort Gottes für heute Abend.
Der letzte Vers von dem Abschnitt vorher in Vers 10 am Ende lautet, dass wir die Lehre, die unseres Heiland Gottes ist, in allem zieren sollen.
Das wird im konkreten Zusammenhang hier den Knechten gesagt, aber man könnte diese Aussage auch als Überschrift über den ganzen Brief an Titus nehmen.
Die Lehre zieren, die unseres Heiland Gottes ist.
Dieser Brief, dieser kurze Brief, den Paulus an einen seiner Mitarbeiter geschrieben hat, ist ein sehr praktischer Brief.
Ein Brief, der direkt in unser Leben hineinspricht, in unsere Lebensverhältnisse und auch in unsere Beziehungen, die wir untereinander haben.
Aber diese ganzen praktischen Hinweise werden uns gegeben mit dem Ziel, dass wir die Lehre über unseren Heiland Gott zieren in allem.
Wir können uns die Frage vielleicht stellen, wie können wir die Lehre zieren?
Wie können wir die Lehre schön darstellen? Das meint ja zieren.
Nun, die Lehre an sich, die Lehre des Wortes Gottes, hier konkret die Lehre über die Tatsache, dass Gott ein Heiland Gott ist, diese Lehre ist natürlich immer vollkommen und schön.
Und doch können wir als Christen, als Gläubige diese Lehre in unserem praktischen Verhalten zieren oder schön darstellen.
Ich möchte mal versuchen, das an einem Beispiel klar zu machen, was gemeint ist. Stellt euch ein wunderschönes Gemälde vor, das einen sehr hohen Wert hat.
Ein solches Gemälde hat normalerweise einen Rahmen, in dem das Gemälde gezeigt wird.
Wenn dieser Rahmen zu dem Gemälde passt, wenn es ein schöner, ein wertiger Rahmen ist, dann wird das Gemälde schön präsentiert.
Wenn aber der Rahmen dieses Gemäldes ein kaputter, alter, schmutziger, fleckiger Rahmen ist, dann behält das Gemälde darin seinen Wert.
Es verändert seinen Wert nicht durch den Rahmen, aber es wird einfach in einer unschönen Art und Weise dargestellt.
Und es macht keine Freude, ein solches Gemälde, selbst wenn es an sich wertvoll ist, anzuschauen, wenn der Rahmen dieses Gemäldes nicht schön ist.
Ihr seht, das ist das, was hier gemeint ist. Wir Christen haben die Möglichkeit, die Lehre des Wortes Gottes, hier konkret die Lehre des Heilandgottes zu zieren.
Gott ist ein Heilandgott, der möchte, dass alle Menschen gerettet werden. Das ist der Gedanke, wenn wir an den Heilandgott denken hier.
Und unser Verhalten, unser praktisches Verhalten im Alltag unseres Lebens, im Berufsleben, in der Schule, in der Universität, zu Hause, in der Familie, in der Ehe,
unser praktisches Leben, auch im Versammlungsleben, ist entweder eine Einladung für diesen Heilandgott,
das heißt eine Einladung an die Menschen, zu diesem Heilandgott zu kommen, oder es ist eben keine Einladung.
Es ist wie ein Rahmen um ein schönes Gemälde. Entweder machen wir die Lehre unseres Heilandgottes attraktiv durch unser Verhalten,
oder wir bewirken gerade das Gegenteil. Wir haben vielleicht alle schon mal die Aussage gehört von Ungläubigen,
dass sie sagen, wenn das ein Christ sein will, wie der sich verhält, dann möchte ich mit diesem Jesus nichts zu tun haben.
Wenn so eine Aussage kommt, dann zieren wir die Lehre, die unseres Heilandgottes ist, sicher nicht.
Nun, die Tatsache, dass Gott ein Heilandgott ist, spielt im Titusbrief eine große Rolle.
Und unser praktisches Verhalten, ich wiederhole es noch einmal, soll eine Einladung sein, zu diesem Heilandgott zu kommen.
Nachdem Paulus das gesagt hat, spricht er davon, was es bedeutet, dass Gott ein Heilandgott ist.
Der Vers 11 schließt unmittelbar an Vers 10 an, an die Tatsache, dass Gott ein Heilandgott ist,
denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Da finden wir diesen Heilandgott wieder. Es ist Gottes Gnade und sie ist erschienen, das Heil zu allen Menschen zu bringen.
Gott möchte nämlich, dass alle Menschen gerettet werden.
Und du und ich, wir tragen durch unser tägliches Leben, durch unser Verhalten im Alltag dazu bei,
ob Menschen eingeladen werden oder nicht.
Nun diese Verse ab Vers 11, die wir gelesen haben, sind ja im Allgemeinen gut bekannte Verse
und trotzdem ist es immer wieder nützlich für uns, auch über gut bekannte Verse mal wieder etwas nachzudenken.
Es gibt manche Verse, die wir sehr gut kennen und über die wir doch selten intensiv nachdenken.
Ich nenne mal ein Beispiel. Ich glaube, dass wir alle Johannes 3 Vers 16 ausländisch sagen können,
aber frage mal, wann haben wir zuletzt über diesen herrlichen Vers, Johannes 3 Vers 16, mal intensiv nachgedacht.
Es ist ein herrlicher Vers, der wunderbare Wahrheiten beinhaltet und nochmal gerade bei so bekannten Abschnitten oder Versen
ist es manchmal gut, wenn wir mal bewusst stehen bleiben und etwas darüber nachdenken.
Ich meine, das gilt auch für diesen kurzen Abschnitt, den wir heute Abend gelesen haben.
Zunächst mal Vers 11, die Gnade Gottes ist der Schienen heilbringend für alle Menschen.
Das ist eine großartige Aussage. Wollen wir zunächst mal darüber nachdenken, was bedeutet eigentlich Gnade.
Es ist ein Wort, das wir sehr oft gebrauchen. In sehr vielen Gebeten gebrauchen wir das Wort Gnade.
Es ist wirklich ein sehr oft benutztes Wort. Ist uns eigentlich wirklich bewusst, was Gnade bedeutet.
Es ist natürlich nicht schwierig. Gnade ist, wenn man etwas bekommt, was man nicht verdient hat.
Wenn man ein Geschenk bekommt, das man nicht verdient hat, das ist Gnade.
Das Wesen von Gnade ist, dass sie unverdient ist.
Wenn wir irgendwann im Laufe des Monats, sei es am Anfang, in der Mitte oder am Ende,
unser Gehalt bekommen für unsere Arbeit, dann ist das in aller Regel keine Gnade, sondern Verdienst.
Dafür haben wir gearbeitet und dann bekommen wir etwas, was wir verdient haben.
Aber wenn wir etwas bekommen, was wir gerade nicht verdient haben, dann ist das Gnade.
Es gibt schöne Beispiele im Alten Testament, die uns erklären, was Gnade ist.
Wir denken mal an Ruth, die aus dem Land Moab nach Bethlehem gekommen war.
Und als eine Fremde hatte sie absolut keine Rechte in dem Land, wo sie hinkam.
Die Situation eines Fremdlings damals, eines Flüchtlings oder Fremdlings, war eine andere, als es heute bei uns ist.
Diese Ruth hatte keinerlei Ansprüche zu stellen.
Und dann kommt der Boaz und gibt der Ruth, er gibt ihr reichlich, er gibt ihr mehr, als sie überhaupt träumen konnte.
Und dann sagt diese Ruth, warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, obwohl ich eine Fremde bin?
Sie war sich bewusst der Tatsache, dass das, was sie von Boaz bekam, völlig unverdient war.
Oder wenn wir mal an David und Mephiboset denken.
Mephiboset war ein Nachkomme Sauls und nach damaligem Rechtsverständnis hätte er den Tod verdient gehabt.
David hätte ihn töten können und es wäre kein Unrecht gewesen.
David tut das Gegenteil.
Dieser Mann, der nichts mehr zu erwarten hatte als Nachkomme Sauls, empfängt Gnade von David.
Und David sagt das ausdrücklich.
Ist noch jemand da vom Hause Sauls, dass ich Güte Gottes oder Gnade Gottes an ihn erweise?
Nun hier lesen wir nicht von der Güte und Gnade Davids oder eines Boaz, sondern hier ist es die Güte dieses Heiland Gottes.
Gott gibt Menschen etwas, was sie nicht verdient haben.
Und wir wollen immer daran denken, dass wir nichts verdient hatten.
Doch, wir hatten etwas verdient.
Den Tod hatten wir verdient.
Das ewige Verderben, das hatten wir verdient.
Der Lohn der Sünde ist der Tod.
Das wäre die gerechte Bezahlung gewesen für das, was wir getan haben.
Aber Gott stattdessen erweist uns Gnade. Unverdient.
Er gibt uns etwas, auf das wir keinerlei Anspruch gehabt haben.
Diese Gnade Gottes, darüber wollen wir jetzt zweitens nachdenken, die ist erschienen.
Wenn etwas erscheint, dann ist es vorher nicht sichtbar.
Wir nehmen mal eine kleine Illustration.
An einem wolkenverhangenen Tag wissen wir, dass die Sonne scheint, aber wir sehen sie nicht.
Und plötzlich reißt die Wolkendecke auf und die Sonne wird sichtbar.
Das meint Erscheinen.
Etwas wird sichtbar, was vorher nicht sichtbar war.
Nun hier heißt es, die Gnade Gottes ist erschienen.
Und wie ist die Gnade Gottes erschienen?
In der Person des Herrn Jesus.
In der Person des Herrn Jesus hat uns die herzliche Barmherzigkeit Gottes besucht,
wie der Aufgang aus der Höhe.
In der Person unseres Heilandes ist Gottes Gnade erschienen.
Nun könnte jemand fragen, war denn im Alten Testament nicht bekannt, dass Gott ein gnädiger Gott ist?
Doch auch im Alten Testament war bekannt, dass Gott ein gnädiger Gott ist.
Und doch ist die Gnade Gottes im Alten Testament nicht so erschienen,
wie sie in der Person des Herrn Jesus erschienen ist.
Deshalb habe ich bewusst dieses Bild gebraucht, diese Illustration von einem wolkenverhangenen Tag.
Wir können das Alte Testament vergleichen mit einem solchen wolkenverhangenen Tag.
Es ist Licht da, es ist auch Wärme da, durch die Sonne, aber die Sonne ist nicht sichtbar.
Im Alten Testament war die Gnade Gottes da.
Gott war ein gnädiger Gott.
Und das haben die alttestamentlich Gläubigen auch gespürt.
Aber sie haben die Gnade Gottes nie so gesehen, wie wir sie in der Person des Herrn Jesus sehen.
Der Liederdichter sagt das sehr deutlich. Doch am hellsten strahlt die Sonne.
Deiner Gnad und lieb, oh Gott, als du Jesus deine Wonne gabst für Sünde in den Tod.
Die Geburt des Herrn Jesus könnten wir vergleichen mit dem Aufgang der Sonne.
Aber den Höhepunkt dieser Gnade Gottes, den sehen wir tatsächlich auf Golgatha.
Wenn wir wirklich wissen wollen, was ist Gnade Gottes,
wenn wir wirklich sehen wollen, wie die Gnade Gottes erschienen ist,
dann müssen wir nach Golgatha gehen.
Auf Golgatha sehen wir natürlich auch das Licht Gottes, keine Frage.
Auch das wird auf Golgatha gezeigt, aber hier beschäftigt uns dieser Gedanke der Gnade.
Und um wirklich zu sehen, was Gnade ist, müssen wir nach Golgatha gehen.
Dort hat der Herr Jesus sein Leben gegeben für solche, die es nicht verdient haben.
Dort hat der Herr Jesus das bezahlt, was wir nicht hätten bezahlen können.
Gnade Gottes wird am Kreuz auf Golgatha sichtbar.
Deshalb ist es auch für uns immer wieder gut als Gläubige,
wenn wir zurückgehen nach Golgatha, um zu sehen,
wie gnädig, wie barmherzig Gott ist, ohne dass er je aufhört, Licht zu sein.
Wie gesagt, auch das sehen wir auf Golgatha.
Ein dritter Punkt, der uns in diesem Vers groß wird,
ist die Tatsache, dass die Gnade Gottes erschienen ist für alle Menschen.
Das ist wieder ein Kontrast zum Alten Testament.
Im Alten Testament hat Gott sich überwiegend mit seinem eigenen Volk,
mit seinem irdischen Volk, dem Volk Israel beschäftigt,
zumindest in der Zeit ab Abraham.
Es hat wohl Einzelne gegeben aus den Nationen,
die auch im Alten Testament die Gnade Gottes erfahren haben.
Das ist wohl wahr, wenn wir an die Menschen von Ninive denken,
zu denen Jonah gesandt wurde.
Das war Gnade, die Gott ihnen erwiesen hat.
Aber im Allgemeinen hat sich Gott im Alten Testament
mit seinem irdischen Volk, dem Volk Israel, beschäftigt.
Wenn wir in das Neue Testament hineinschauen,
wo die Gnade Gottes in der Person des Herrn Jesus erschienen ist,
dann konnte diese Gnade Gottes nicht auf ein Volk begrenzt bleiben.
Diese Gnade Gottes gilt allen Menschen.
Das heißt, das, was die Gnade Gottes anbietet,
das wird allen Menschen angeboten, unterschiedslos.
Ob jung oder alt, arm oder reich, intelligent oder nicht intelligent,
ob sie in Europa leben, in Asien leben, in Afrika, Amerika oder sonst wo,
spielt keine Rolle.
Diese Gnade Gottes gilt unterschiedslos allen Menschen,
denen, die meinen, sie wären gut, und denen, die meinen, sie wären schlecht.
Gott wendet sich unterschiedslos an alle Menschen.
Diese Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.
Gott hat ein Interesse an allen Menschen,
auch an den Menschen, die jetzt in unser Land hineinströmen.
Ob wir uns darüber freuen oder nicht freuen,
ob wir das gerne sehen oder nicht gerne sehen,
das spielt überhaupt keine Rolle.
Gott möchte alle Menschen retten.
Das ist ein Gedanke, den wollen wir immer wieder tief in unser Herz fassen.
Und ein vierter Punkt zu diesem ersten, elften Vers hier.
Was bringt denn die Gnade?
Die Gnade bringt das Heil.
Die Gnade Gottes bietet allen Menschen das Heil an.
Heilbringend ist diese Gnade Gottes erschienen für alle Menschen.
Dieses Heil oder wir können auch sagen diese Rettung
wird allen Menschen angeboten. Das ist hier der Gedanke.
Gottes Gnade erscheint in der Person des Herrn Jesus, um Menschen zu retten.
Nun, Rettung oder Heil braucht jemand, der in Gefahr steht.
Das Gegenstück zur Rettung ist Gefahr.
Wenn ein Schiff auf hoher See in Seelot gerät,
dann brauchen die Menschen Rettung aus dieser Gefahr.
Wenn ein Haus brennt, dann brauchen die Menschen,
die in einem brennenden Haus sind, Rettung von außen.
Das ist der Gedanke. Rettung aus einer Gefahr.
Nun, wir Menschen von Natur, auch wir standen und die Menschen von Natur stehen,
in der allergrößten Gefahr, nämlich in der Gefahr, ewig verloren zu gehen.
Und aus dieser Gefahr heraus möchte Gott die Menschen retten.
Die Gnade Gottes bietet uns das Heil an.
Deshalb ist Gott ein Heilandgott, der seine Einladung ausspricht an alle Menschen.
Dieser Vers bedeutet nicht, dass alle Menschen das Heil Gottes annehmen.
In diesem Vers hier geht es nicht um die Frage der Annahme des Angebotes Gottes,
sondern in diesem Vers geht es darum, dass Gott sein Heil anbietet.
Natürlich ist es wichtig zu sehen, dass dieses Heil auch angenommen wird.
Gar keine Frage. Aber das ist hier nicht der Punkt.
Gott ist ein Heilandgott, der möchte, dass alle Menschen gerettet werden.
Und noch einmal, dein und mein Verhalten sollen mit dieser herrlichen Tatsache in Übereinstimmung stehen.
Diese Gnade Gottes, die nun heilbringend erschienen ist für alle Menschen in der Person des Herrn Jesus,
unterweist uns, heißt es im Vers 12.
Hier ist ein Kontrast. Die Gnade Gottes ist erschienen heilbringend für alle Menschen,
aber sie unterweist uns. Uns, das bedeutet die Gläubigen.
Die Gnade Gottes wendet sich an alle Menschen, um das Heil anzubieten.
Aber nur diejenigen, die das Heil angenommen haben, werden nun von dieser Gnade Gottes auch unterwiesen.
Das heißt, wir die Gläubigen haben Unterweisung nötig, haben Belehrung nötig.
Solange wir auf dieser Erde leben als Menschen, sind wir in der Schule Gottes.
Eine Schule hier auf dieser Erde verlässt man, wenn man den Schulabschluss geschafft hat, dann ist das Kapitel abgeschlossen.
Aber die Schule Gottes, in der wir uns befinden, ist eine lebenslange Schule.
Solange wir hier auf dieser Erde sind, werden wir von der Gnade unterwiesen.
Und wir haben eben gesehen, die Gnade wird hier personifiziert.
Es ist der Herr Jesus natürlich, der uns unterweist, aber hier in diesem Charakter von Gnade.
Nun, im Alten Testament gab es auch einen Lehrmeister.
Der Gnadebrief spricht von einem Zuchtmeister oder Lehrmeister im Alten Testament und sagt uns, das ist das Gesetz gewesen.
Im Alten Testament wurde das Volk Gottes durch das Gesetz belehrt und unterwiesen.
Und das Gesetz forderte, die Gnade, haben wir gesehen, gilt.
Das ist der große Unterschied.
Das Gesetz im Alten Testament hat seine Bedeutung, hat seine Wichtigkeit,
aber das Gesetz im Alten Testament ist nicht der Lehrmeister der Gläubigen.
Es ist nicht die Lebensregel der Christen.
Nein, wir werden unterwiesen von der Gnade.
Der Herr Jesus in seiner Gnade, in seiner Güte, in seiner Barmherzigkeit,
möchte uns an jedem Tag unseres Lebens unterweisen.
Und das haben wir nötig, denn wir sollen die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleuchten
und stattdessen besonnen gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf.
Dieser Unterricht der Gnade zielt also in zwei Richtungen.
Erstens zeigt uns dieser Unterricht der Gnade, was wir nicht tun sollen.
Und zweitens zeigt uns der Unterricht der Gnade, was wir wohl tun sollen.
Was wir nicht tun sollen, ist, dass wir in gottlosigkeit und weltlichen Begierden leben.
Die sollen wir verleuchten.
Verleuchten bedeutet hier ganz einfach Nein sagen.
Das Wort verleuchten hat im Neuen Testament eine negative Bedeutung,
indem wir zum Beispiel unseren Herrn verleuchten können.
Das ist negativ.
Aber das Wort verleuchten hat eben auch diese positive Bedeutung,
dass wir Nein sagen zur Gottlosigkeit und zu weltlichen Begierden.
Das Beispiel von Mose, das Beispiel von Josef, das Beispiel von Daniel macht uns klar, was das bedeutet.
Diese drei, die mir so gerade in den Sinn kommen, haben Nein gesagt.
Nein gesagt zur Gottlosigkeit, Nein gesagt zu weltlichen Begierden.
Als die Frau von Potiphar Josef versuchen wollte zur Sünde, hat er Nein gesagt und ist geflohen.
Als Mose angezogen wurde von der ganzen Attraktivität des Hofes beim Pharao in Ägypten, hat er Nein gesagt
und hat stattdessen eine andere Wahl getroffen, nämlich mit dem Volk Gottes ungemacht zu leiden.
Als Daniel in Versuchung kam, die Tafelkost des Königs zu genießen und seinen Wein zu trinken,
hat er einen Herzensentschluss gefasst und sich in seinem Herzen vorgenommen, sich nicht zu verunreinigen.
Das bedeutet verleuchten. Es bedeutet Nein zu sagen.
Nun, die Gnade lehrt uns Nein zu sagen.
Nein zu sagen zur Gottlosigkeit und Nein zu sagen zu weltlichen Begierden.
Gottlosigkeit bedeutet nicht einfach nur ohne Gott zu leben.
Wenn wir eine Lebensbeziehung mit dem Herrn Jesus haben, dann leben wir nicht ohne Gott.
Dann haben wir eine Beziehung zu Gott.
Aber gottlos leben bedeutet eigentlich etwas mehr.
Gottlos leben bedeutet, dass man in seinem Leben Gott nicht das gibt, was ihm zukommt.
Wenn wir so leben, wie wir das in Lied 181 heute Abend gesungen haben,
dann leben wir nicht gottlos, sondern dann leben wir gottselig.
Gottlos nochmal bedeutet, dass wir Gott nicht das geben, was Gott zusteht.
Nun, Menschen, die ohne Lebensbeziehung zu Gott sind, sind gottlos.
Sie geben Gott nicht das, was ihm zusteht.
Aber wir als Kinder Gottes können auch in der Praxis unseres Lebens dahin kommen,
dass wir Gott nicht mehr das geben, was ihm zukommt.
Das Erste, das Beste, das Vorzüglichste, dass wir nicht Gott in alle Dinge unseres Lebens hineinbringen.
Und dann haben wir die weltlichen Begierden.
Der Christ hat drei Feinde.
Der erste Feind ist gegen uns. Das ist der Teufel.
Der zweite Feind ist in uns. Das ist das Fleisch oder die alte Natur.
Und der dritte Feind ist um uns herum. Das ist diese Welt.
Und davon lesen wir hier diese weltlichen Begierden.
Diese drei Feinde, der Teufel, die alte Natur, das Fleisch und die Welt kooperieren natürlich miteinander.
Der Teufel benutzt die Dinge dieser Welt, um das Fleisch in uns anzuregen.
Also in diesen dreien gibt es eine ganz enge Beziehung.
Aber hier geht es jetzt konkret um weltliche Begierden.
Was das ist, sagt uns Johannes.
Lust der Augen, Lust des Fleisches, Hochmut des Lebens.
Das umgibt uns wie die Luft.
Das sind Dinge, zu denen wir ein klares Nein sagen müssen.
Verleuchtend. Lass uns nochmal denken an Josef, an Mose, an Daniel,
die ganz bewusst diesen Entschluss gefasst haben, dazu Nein zu sagen.
Weltliche Begierden, Lust der Augen, Lust des Fleisches, Hochmut des Lebens
sind Dinge, die uns umgeben, jeden Tag.
Der Teufel benutzt diese Dinge, um das Fleisch in uns zum Sündigen zu veranlassen.
Und da müssen wir bewusst und konkret Nein sagen.
Die Gnade Gottes unterweist uns,
dass wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleuchten.
Aber diese gleiche Gnade unterweist uns auch, besonnen und gerecht
und gottselig zu leben in dem jetzigen Zeitlauf.
Ich habe vorhin gesagt, der Unterricht der Gnade zielt in zwei Richtungen.
Die eine Richtung ist, Nein zu sagen zu Dingen, mit denen wir nichts zu tun haben sollen.
Aber die andere Stoßrichtung des Unterrichts ist positiv.
Die Gnade Gottes hilft uns, etwas zu tun, was uns als Christen kennzeichnen sollte,
nämlich besonnen, gerecht und gottselig zu leben.
Gute Erziehung, guter Unterricht hat immer diese beiden Stoßrichtungen.
Es sind ja viele Eltern da, die Kinder haben oder Kinder gehabt haben.
Man kann ein Kind nicht richtig erziehen, indem man dem Kind immer nur sagt,
was es nicht tun soll. Verleuchten, Nein sagen.
Wir können kein Kind erziehen, indem wir ihm nur sagen, das nicht, das nicht, das nicht, das nicht.
Das Kind wird mutlos und frustriert. So kann man kein Kind erziehen.
Diese zweite Stoßrichtung, das Positive, zu zeigen, was man wohltun soll,
das Ermuntern dazu, das Richtige zu tun, das gehört zu einer guten Erziehung unbedingt dazu.
Das sind eigentlich die zwei Säulen, auf denen gute Erziehung gelingen kann.
Vor Gefahren warnen und sagen, das nicht, aber gleichzeitig das Positive zeigen und sagen, das doch.
Das gilt übrigens nicht nur für Eltern, das gilt auch für Pädagogen, für gute Pädagogen.
Das gilt auch im Volk Gottes. Wenn Ältere, Jüngere eine Hilfestellung sein wollen,
dann gehören diese zwei Elemente zu einem guten Unterricht, zu einer guten Unterweisung immer dazu.
Übrigens auch im Berufsleben.
Wenn wir Menschen führen müssen im Berufsleben, dann gelten auch diese zwei Stoßrichtungen.
Es gibt gewisse Dinge, wo wir vielleicht unseren Mitarbeitern sagen müssen, das lass mal bitte sein.
Das tun wir nicht, das wollen wir nicht.
Aber wir müssen auch Anleitung geben, wie man es gut und richtig macht.
Und genau das tut die Gnade. Die Gnade unterweist uns in diese beiden Richtungen.
Sie zeigt uns jetzt also positiv, wie wir besonnen, gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf.
Der jetzige Zeitlauf ist die Zeit, in der wir leben.
Aber nicht nur einfach die Zeit in Tagen, Wochen, Monaten und Jahren ausgedrückt,
sondern die Zeit, die gekennzeichnet wird durch spezielle Merkmale.
Ein Zeitlauf ist immer ein Abschnitt von Zeit, der gekennzeichnet ist von bestimmten Charaktereigenschaften.
Der jetzige Zeitlauf.
Nun, wir leben in Zeitverhältnissen heute, von denen wir wissen, dass es eine böse Zeit ist.
Dass es eine schwere Zeit ist.
Wenn wir wissen wollen, wie der jetzige Zeitlauf funktioniert,
dann müssen wir eigentlich nur den zweiten Timotheusbrief mal so ein bisschen lesen.
Kapitel 3 zum Beispiel, da haben wir die letzten Tage, da wird der Ausdruck schwere Zeiten gebraucht.
Leistet die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nichtliebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, das Vermögen mehrliebend als Gott und so weiter.
Wir brauchen nur, um uns herum zu sehen, dann stellen wir sofort fest, das ist der Zeitlauf, in dem wir jetzt leben.
Das charakterisiert viele Menschen, mit denen wir zu tun haben.
Das charakterisiert unser Umfeld, unser gesellschaftliches Umfeld, den jetzigen Zeitlauf.
Und in diesem jetzigen Zeitlauf setzen wir uns als Christen ab.
Setzen wir uns als Botschafter der Tatsache, dass Gott ein Heiland, Gott ist ab, in dem wir eben anders sind.
Und dieses anders sein, das wird hier mit drei Worten beschrieben.
Besonnen, gerecht und gottselig.
Und in diesen drei Bezeichnungen, die wir hier haben, werden drei Beziehungen deutlich.
Erstens die Beziehung zu uns selbst, zweitens die Beziehung zu den Menschen, mit denen wir leben und drittens unsere Beziehung zu Gott.
Wenn wir besonnen sind, dann hat das mit der Beziehung zu uns selbst zu tun.
Wenn wir gerecht leben, hat das mit unserer Beziehung zu unseren Mitmenschen zu tun, ob gläubig oder ungläubig. Praktische Gerechtigkeit.
Und wenn wir gottselig leben, hat das mit unserer Beziehung zu Gott zu tun.
Erstens, wir sollen besonnen sein. Die Fußnote sagt, einen gesunden Sinn haben.
Gott möchte, dass wir nüchtern sind. Dass wir im Gleichgewicht leben.
Dass wir einen gesunden, vernünftigen Sinn und Verstand haben.
Dass wir, wie es im Alten Testament einmal heißt, mitten auf den Steigen des Rechts leben.
Dass wir nicht irgendwie die Dinge unnüchtern und unsachlich sehen, sondern dass wir vernünftig sind.
Dass wir nicht einseitig werden, dass wir nicht in die eine oder andere Richtung extrem sind,
sondern dass wir besonnen sind, dass wir einen gesunden, vernünftigen Sinn haben.
In dem Timotheus wird gesagt, Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben,
sondern der Kraft der Liebe und der Besonnenheit.
Diese drei Dinge, die gehören zusammen.
Wenn wir nur in Kraft leben, dann sind wir nicht mitten auf den Steigen des Rechts.
Dann können wir vielleicht manchmal zu weit gehen in unserer Energie und unserer Kraft.
Es gibt Menschen, Gläubige, die sehr kraftvoll sind, die sehr energisch sind, die nach vorne gehen.
Dann ist es nötig, dass wir auch einen Geist der Liebe haben.
Aber in der Liebe können wir genauso unnüchtern sein wie in der Kraft.
Wer sich nur von Liebe leiten lässt, der wird genauso irre geleitet wie jemand, der sich nur von Kraft leiten lässt.
Und deshalb fügt Paulus hinzu, Kraft, Liebe und Besonnenheit.
Die Besonnenheit, die gehört unbedingt dazu.
1. Korinther 12, 13, 14, zeigt uns genau diesen Gedanken.
In 1. Korinther 12 haben wir die Gaben, die in ihrer Kraft ausgeübt werden.
In Kapitel 13 haben wir die Liebe, das Motiv.
Aber dann kommt 1. Korinther 14 dazu, wo die Gaben ausgeübt werden in den Zusammenkünften.
Und da geht es dem Apostel Paulus um Besonnenheit, um einen vernünftigen Sinn.
Da sagt Paulus, seid doch vernünftig, seid verständig, gebraucht euren Verstand.
Und das ist das, was hier gemeint ist, ein gesunder Sinn.
Wir sollen nicht unnüchtern werden, sondern ausgewogen, ausgeglichen Dinge beurteilen, was uns selbst betrifft.
Wir sollen gerecht sein.
Gerecht meint hier natürlich praktische Gerechtigkeit.
Es geht hier nicht darum, dass jemand gerechtfertigt ist aus Glauben, das ist natürlich wahr.
Das gilt für uns alle, die wir das Heilgottes, die Rettung Gottes angenommen haben.
Wir sind gerechtfertigt.
Aber als solche, die gerechtfertigt sind vor Gott, sollen wir jetzt vor den Menschen gerecht leben.
Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass wir unseren Mitmenschen, ob sie gläubig oder ungläubig sind,
sei völlig dahingestellt, dass wir unseren Mitmenschen das geben, was ihnen zukommt.
Dass wir gerecht Dinge nicht nur beurteilen, sondern gerecht mit unseren Mitmenschen umgehen.
Das ist Gott wichtig. Das ist praktische Gerechtigkeit.
Das bedeutet zum Beispiel, dass wir die Gesetze unseres Landes einhalten.
Ob uns die gefallen oder nicht gefallen, das spielt keine Rolle.
Praktische Gerechtigkeit bedeutet, dass wir den Obrigkeiten untertan sind.
Wenn wir Steuern zu bezahlen haben, dann hintergehen wir nicht den Staat.
Ob uns das jetzt gefällt, dass wir die Steuern bezahlen müssen oder nicht, es tut nichts zur Sache.
Es ist gerecht, dass wir das tun.
Praktische Gerechtigkeit ist, dass wir einander nicht belügen. Das tut man nicht.
Wer einen anderen belügt, einen Gläubigen oder einen Ungläubigen, lebt nicht in praktischer Gerechtigkeit.
Praktische Gerechtigkeit bedeutet, dass wir unsere Rechnungen anständig und ordentlich bezahlen.
Dass wir nicht schwarz arbeiten lassen oder selbst schwarz arbeiten.
Nur um mal so ein paar praktische Beispiele zu nehmen.
Praktische Gerechtigkeit bedeutet für die Kinder in der Schule, dass sie bei den Klassenarbeiten nicht zu unlauteren Mitteln greifen und mogeln.
Das ist alles praktische Ungerechtigkeit.
Wir sollen gerecht leben.
Und wir sollen gottselig leben.
Nun, gottselig ist nicht irgendwie so ein Zustand der Gefühlsduseligkeit, wo man so glücklich und selig ist.
Sondern gottselig bedeutet, um das mal mit einem deutschen Wort auszudrücken, Gott in alle Lebensumstände hineinzubringen.
Eigentlich ist gottseligkeit das Gegenstück von gottlosigkeit.
Ich habe vorhin gesagt, gottlosigkeit bedeutet, dass man Gott nicht das gibt, was ihm zukommt.
Gottseligkeit bedeutet, dass man Gott in alles hineinbringt und Gott das gibt, was ihm zukommt.
Und es ist interessant, dass der Apostel Paulus hier geleitet durch den Heiligen Geist gerade diese Reihenfolge benutzt.
An dieser Stelle sagt er zuerst besonnen, was uns selbst betrifft.
Zweitens gerecht, was andere betrifft.
Aber drittens gottselig, das was Gott betrifft.
Gott in alles hineinbringen.
In allen Lebensumständen, in allen Beziehungen, in denen wir sind, mit Gott rechnen.
Gottselig leben.
Es ist interessant, mal in den Briefen an Timotheus und Titus nachzuschauen, was über die Gottseligkeit gesagt wird.
Das ist ganz interessant.
Und auch im Alttestament haben wir manche Hinweise, gerade im Buch der Sprüche, wo wir etwas über Gottseligkeit lernen.
Das führt soweit, das jetzt hier im Einzelnen zu erklären.
Jetzt haben wir gesehen, in Vers 12 am Anfang, wir sollen die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleuchten.
Das ist das, was uns vor unserer Bekehrung gekennzeichnet hat.
Wir sollen jetzt in dem jetzigen Zeitlauf besonnen und gerecht und gottselig leben.
Und jetzt in Vers 13 wird der Blick nach vorne gerichtet.
Jetzt unterweist uns die Gnade auch etwas zu erwarten.
Und zwar die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Das ist der Blick nach vorn.
Für uns als Christen gilt, das Schönste kommt noch.
Natürlich, wir schauen zurück auf unser altes Leben und das Leben soll uns nicht mehr kennzeichnen.
Wir haben es zu tun mit der Gegenwart, mit dem jetzigen Zeitlauf, in dem wir leben.
Aber wir sollen nicht vergessen, den Blick nach vorne zu richten.
Auf das, was vor uns liegt.
Und hier wird gesagt, es ist eine glückselige Hoffnung und es ist das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Die glückselige Hoffnung ist, dass der Herr Jesus wiederkommt, um uns zu sich zu holen ins Vaterhaus.
Die typisch christliche Hoffnung ist, dass sich das erfüllt, was der Herr Jesus uns zugesagt hat, dass er,
nachdem er hingegangen ist, um uns eine Stätte zu bereiten im Vaterhaus, er wiederkommt, um uns zu sich zu nehmen, damit, wo er ist, auch wir sind.
Das ist unsere typisch christliche Hoffnung, die hier genannt wird, eine glückselige Hoffnung.
Es ist auch eine lebendige Hoffnung, so wie Petrus das sagt.
Es ist eine bessere Hoffnung, so wie es der Hebräerbrief sagt.
Aber hier heißt es, es ist eine glückselige Hoffnung.
Eine Hoffnung, einmal auf etwas, was uns in das Glück bringen wird,
aber auch eine Hoffnung, die jetzt schon, wo wir noch hier auf dieser Erde sind und hoffen,
eine Hoffnung, die uns glücklich und die uns freudig stimmt.
Es ist auch eine gute Hoffnung, wie wir, glaube ich, im zweiten Thessalonicher Brief lesen.
Unsere christliche, typische Hoffnung, der Jesus kommt wieder, um uns zu sich zu nehmen.
Was für ein Augenblick, wenn er kommt, wenn wir ihn sehen, in den Wolken, wie er ist,
zum allerersten Mal unseren Heiland sehen, der uns geliebt und der sich für uns hingegeben hat.
Paulus wird gleich darüber sprechen.
Aber es ist nicht nur die glückselige Hoffnung, die wir erwarten,
sondern auch die Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes, Jesus Christus.
Wir warten auch auf den Augenblick und darauf spielt der Apostel Paulus jetzt an,
wo der Herr Jesus sichtbar erscheint.
Das Wort Erscheinung in Bezug auf den Herrn Jesus wird im Neuen Testament immer gebraucht,
um uns zu zeigen, dass der Herr Jesus sichtbar erscheint.
Einmal wird das Wort gebraucht, um uns an seine Erscheinung vor 2000 Jahren zu erinnern,
als er Mensch wurde, als Mensch auf dieser Erde sichtbar wurde.
Und ansonsten wird dieses Wort Erscheinung immer gebraucht, um uns zu zeigen,
dass der Herr Jesus sichtbar auf dieser Erde erscheinen wird und wir mit ihm.
Die glückselige Hoffnung ist das Kommen des Herrn Jesus für uns.
Die Erscheinung ist sein Kommen mit uns in Macht und Herrlichkeit, wenn er sein Reich aufrichtet.
Es ist die Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes, Jesus Christus.
So wird er nur an dieser Stelle genannt.
Der große Gott und Heiland, Jesus Christus.
Der, der einst am Kreuz auf Golgatha starb.
Der, für den man hier auf der Erde nur ein Kreuz und eine Dornenkrone oder eine Dornenkrone und ein Kreuz hatte.
Der wird einmal wiederkommen und wird gekrönt sein mit einer Krone aus gediegenem Gold.
Er wird hier auf dieser Erde auf seinem Thron sitzen und regieren.
Darauf warten wir.
Warten wir wirklich darauf.
Paulus sagt hier nicht, indem wir um unsere glückselige Hoffnung und Erscheinung wissen,
sondern er sagt hier warten.
Wahrscheinlich ist hier niemand heute Abend oder kaum jemand, der nicht weiß, dass der Herr Jesus wiederkommt.
Der nicht weiß, dass er zuerst kommt, um uns zu holen.
Und er dann kommt, um hier auf dieser Erde in Macht und Herrlichkeit zu erscheinen.
Wir wissen das doch.
Das brauchen wir uns nicht mehr gegenseitig sehr groß zu erklären.
Wir wissen es eigentlich.
Aber darum geht es hier gar nicht.
Es geht darum, ob wir ihn erwarten.
Der Unterricht der Gnade geht in die Richtung, dass wir auch tatsächlich auf ihn warten.
Und das Wort, das hier für warten gebraucht wird oder erwarten, das bedeutet das sehnliche Erwarten einer Person.
Das bedeutet, dass man etwas oder jemanden herbeisehnt.
Darum geht es.
Es geht nicht zuerst darum, dass wir diese Wahrheit kennen und unterscheiden.
Das ist natürlich an sich wichtig.
Bevor wir warten, müssen wir natürlich wissen, dass er kommt.
Sonst können wir nicht warten.
Wir müssen die Wahrheit kennen.
Aber es genügt nicht, sie zu kennen.
Wir müssen und sollen tatsächlich auf ihn warten.
Nun, vielleicht stutzt jetzt der eine oder andere und sagt,
aber wir warten doch nicht darauf, dass der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit auf dieser Erde erscheint.
Darauf warten doch die Juden. Darauf warten wir Christen.
Wir warten doch darauf, dass der Herr Jesus kommt, um uns zu sich zu holen.
Nun, das Zweite stimmt.
Wir warten darauf, dass er kommt, um uns zu holen.
Aber das Erste, das stimmt nicht.
Dass wir nicht darauf warten, dass er auch in Macht und Herrlichkeit erscheint.
Wir warten auf beides.
Paulus sagt an einer anderen Stelle, dass die glückselig sind, die seine Erscheinung lieben.
Und das ist das Zweite Kommen des Herrn in Macht und Herrlichkeit.
Der Unterschied ist folgende.
Die Tatsache, dass der Herr Jesus kommt, um uns zu sich zu holen.
Die Entrückung. Das ist typisch christlich.
Darauf warten nur wir Christen.
Nur die Gläubigen der Gnadenzeit warten auf die Entrückung.
Aber die Tatsache, dass der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit erscheint.
Das ist eine Hoffnung, die teilen wir mit anderen.
Das ist nicht typisch christlich.
Das teilen wir zum Beispiel mit den Juden, die in der Drangsatzzeit leben werden.
Die werden sehnlich darauf warten, dass der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit kommt, um sie endlich zu befreien.
Das ist eine Hoffnung, die teilen wir, eine Erwartungshaltung, die teilen wir mit anderen.
Also, wir wollen nicht vergessen, denn Jesus kommt nicht nur, um uns zu entrücken.
Nein, er kommt auch, um hier auf dieser Erde, wo er einst abgelehnt wurde, zu seinen Rechten zu kommen.
Um hier anerkannt zu werden.
Dem Herrn Jesus ist das wichtig.
Und uns sollte das auch wichtig sein.
In dem jetzigen Zeitlauf, in dem wir jetzt leben, werden die Rechte des Herrn Jesus mit Füßen getreten.
Aber der Tag wird kommen, wo man hier auf dieser Erde die Rechte des Herrn Jesus nicht mehr mit Füßen tritt,
sondern wo man sie anerkennen wird, wo der Herr Jesus regieren wird in Macht und Herrlichkeit.
Und auf diesen Augenblick wollen wir uns mit dem Herrn Jesus auch freuen.
Nun, wenn Paulus von dem großen Gott und Heiland Jesus Christus spricht, dann fügt er etwas Wunderschönes hinzu.
Wir haben das öfter in den Briefen, wenn eine Wahrheit mitgeteilt wird über die Person des Herrn Jesus,
dass die Apostel, sowohl Paulus als auch Petrus, dann plötzlich, wie vom Geist geleitet,
natürlich ein wenig vom eigentlichen Thema weggehen und plötzlich über den Herrn Jesus und über sein Werk sprechen.
Das haben wir hier auch.
Es ist etwas Wunderschönes.
Paulus sagt in Vers 14, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte
und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken.
Dieser große Gott und Heiland Jesus Christus.
Das ist unser Herr Jesus, der hier so genannt wird.
Er ist der große Gott und Heiland Jesus Christus.
Das ist ein Ausdruck, der beschreibt unseren Herrn und seine Herrlichkeit.
Und dann heißt es, er hat sich selbst für uns gegeben.
Wir haben in Vers 11 damit begonnen, dass die Gnade Gottes erschienen ist, heilbringend für alle Menschen.
Das haben wir gesehen, bedeutet, dass der Jesus oder dass die Gnade Gottes sich wendet an alle Menschen.
Aber wenn es jetzt in Vers 14 heißt, der sich selbst für uns gegeben hat,
dann bedeutet dieses für hier anstelle von uns.
Hier haben wir das, was wir manchmal als Stellvertretung bezeichnen.
Den Ausdruck Stellvertretung finden wir im 9. Testament nicht, auch im 8. Testament nicht,
aber die Wahrheit der Stellvertretung, die finden wir an vielen Stellen im Alten und im Neuen Testament.
Hier ist so eine Belegstelle. Er hat sich selbst für uns gegeben.
Für die, die die Gnade Gottes annehmen, hat er sich gegeben, anstelle derer.
Das, was wir verdient hatten, du und ich, das hat der Jesus für uns getragen.
Das, was wir nicht bezahlen konnten, das hat der Jesus bezahlt. Er hat sich selbst für uns gegeben.
Das bedeutet in den Tod. Das bedeutet das Kreuz.
Dieses Geben seiner eigenen Person, das ist seine Hingabe am Kreuz auf Golgatha.
Das hat den Herrn Jesus das Leben gekostet.
Wir lesen das vielleicht manchmal so leicht oder überlesen es auch leicht.
Es ist ein ganz, ganz tiefgehender Ausdruck.
So wie Paulus in Galater 2 sagt, der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
Oder Epheser 5, Christus hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben.
Und dann hier, er hat sich selbst für uns gegeben.
Um die Schöpfung ins Dasein zu rufen, genüchte ein Machtwort.
Aber um die Erlösung zustande zu bringen, um Menschen zu erkaufen, genüchte nicht ein Machtwort.
Da musste der Herr Jesus sich selbst geben.
Und das hat er getan. Dafür sei ihm ewig Lob und Dank.
Damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte, die Fußnote sagt erlöste.
Wir haben vorhin gesehen, dass wir gerettete Menschen sind. Heil oder Rettung.
Wir haben gesagt, Rettung oder Heil bedeutet, dass jemand in einer Gefahr steht.
Und das war unser Zustand.
Wir standen in der Gefahr, ewig verloren zu gehen und brauchten Errettung.
Jetzt lesen wir, dass wir bloß gekauft oder erlöst sind.
Nun, Erlösung braucht jemand, der gebunden ist oder der gefangen ist.
Wenn jemand gefesselt ist, dann kann er sich nicht bewegen, dann muss er gelöst werden.
Die Fetzelketten müssen gelöst werden.
Lösung hat es mit einer Bindung zu tun.
Nun, wir alle waren Sklaven des Teufels.
Wir waren Gefangene des Teufels.
Wir mussten losgekauft werden.
Wir mussten erlöst werden.
Diese Erlösung hat der Jesus uns gegeben.
Er hat uns von aller Gesetzlosigkeit losgekauft oder erlöst.
Warum eigentlich?
Warum hat der Jesus uns erlöst?
Warum hat der Jesus uns gerettet?
Wir sagen vielleicht ja, damit wir einmal im Himmel bei ihm sind.
Und das stimmt natürlich.
Aber es steht hier nicht.
An vielen Stellen, die von dem Werk des Herrn Jesus sprechen,
wird das verbunden mit unserem Leben hier auf dieser Erde.
Natürlich sind wir gerettet und erlöst, um einmal im Himmel zu sein.
Nur gerettete und erlöste Menschen werden einmal den Himmel Gottes füllen.
Aber hier steht, er hat uns losgekauft,
um sich selbst ein Eigentumsvolk zu reinigen,
das eifrig ist in guten Werken.
Wann?
Im Himmel?
Nein.
Hier auf dieser Erde.
Jetzt.
Jetzt.
Jetzt, während wir warten auf den Herrn Jesus,
während wir unsere glückselige Hoffnung im Herzen tragen,
während wir uns darauf freuen, dass der Jesus einmal wiederkommt,
um in Macht und Herrlichkeit zu regieren,
während dieser Zeit möchten wir sein Eigentumsvolk sein
und eifrig in guten Werken.
Dass wir sein Eigentumsvolk sind, bedeutet, dass der Herr Jesus bezahlt hat.
Für etwas, was man sein Eigentum nennt, hat man bezahlt.
Der Jesus hat bezahlt.
Der Kaufpreis, der Preis der Erlösung, das wissen wir, war sein Blut.
Wir sind erlöst mit dem kostbaren Blut Christi,
als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken.
Das Blut spricht von dem Leben des Herrn Jesus.
Er hat sein Leben gegeben.
Das ist ja, er hat sich selbst gegeben.
Dadurch hat er einen Anspruch auf uns.
Eigentumsvolk.
Wir gehören nicht mehr uns selbst.
Wir gehören auch nicht mehr dem Teufel, dem wir ja vorher gehörten.
Wir sind ein Eigentumsvolk für den Herrn Jesus.
Er hat sich selbst ein Eigentumsvolk gereinigt.
Der Jesus wollte etwas für sich haben.
Dich und mich.
Hier vorgestellt in dem Gedanken des Volkes.
Gemeinsam.
Wir sollen hier als Volk zu seiner Ehre und zu seiner Freude leben.
Das ist hier der Gedanke.
Er hat uns gereinigt, weil wir nicht nur verloren waren,
weil wir nicht nur gebunden waren,
sondern weil wir auch völlig verschmutzt waren,
unrein waren, deshalb mussten wir gereinigt werden.
Aber jetzt mit der Konsequenz eifrig in guten Werken.
Moment, gute Werke?
Wenn wir gute Werke hören, dann denken wir oft direkt daran,
dass wir nicht durch gute Werke gerettet werden.
Das stimmt natürlich. Das Neue Testament sagt uns das sehr deutlich.
Viele Menschen versuchen durch gute Werke gerettet zu werden,
aber das steht hier nicht.
Darum geht es hier auch gar nicht.
Hier steht, dass wir ein Eigentumsvolk sind,
das eifrig ist in guten Werken.
Nicht um ein Eigentumsvolk zu werden, tun wir gute Werke,
sondern weil wir sein Eigentumsvolk sind.
Das ist ein großer Unterschied.
Nicht um gerettet zu werden, tun wir gute Werke,
sondern weil wir gerettet sind.
Gute Werke spielen gerade hier im Titusbrief,
auch in den Timotheusbriefen eine große Rolle.
Gott möchte, dass wir gute Werke tun,
aber nicht, um etwas zu bekommen,
sondern weil wir etwas getan haben.
Wenn wir gute Werke tun könnten, um das Heil zu bekommen,
dann wäre das nicht mehr Gnade.
Wir haben heute Abend mit der Gnade angefangen.
Wenn Menschen aufgrund eigener Werke das Heil bekommen könnten,
wäre es keine Gnade mehr, dann wäre es Verdienst.
Aber das geht nicht.
Auf dem Weg kann kein Mensch das Heil bekommen.
Das müssen wir nochmal ganz deutlich unterstreichen.
Eigene Werke, gute Werke, vermeintlich gute Werke,
im Neuen Testament nennen sie tote Werke,
retten keinen Menschen.
Aber solche, die gerettet sind,
die dürfen jetzt eifrig sein in guten Werken.
Das heißt nicht ab und zu mal ein gutes Werk tun,
wenn es uns gerade passt,
sondern hier steht eifrig in guten Werken.
Eifrig bedeutet, dass man auf etwas bedacht ist,
dass man es tut.
Man hat ein bestimmtes Ziel,
vielleicht ein schulisches Ziel oder ein berufliches Ziel,
und man setzt alles daran, um dieses Ziel zu erreichen.
Das ist ein junger Mensch, 17 Jahre alt,
der macht seinen Führerschein.
Haben wir alle erlebt.
Oder viele von uns.
Dann setzt man seine Energie darauf,
den Führerschein zu schaffen.
Man konzentriert seine Energie auf dieses Ziel,
die Prüfung, und dann ist sie.
Darauf konzentriert man sich.
Man ist eifrig.
Aber hier geht es um einen dauerhaften Eifer,
der unser ganzes Leben als Gläubige kennzeichnen soll.
Ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken.
Und wir wollen uns diese Frage zum Schluss stören.
Wie viel Eifer legen wir an den Tag,
um diese guten Werke zu tun?
Werke übrigens nach Epheser 2,
die Gott zuvor bereitet hat,
dass wir in ihnen wandern sollen.
Diese guten Werke legt Gott sozusagen an unseren Weg.
Da müssen wir keine weiten Wege gehen,
um zu finden, wo diese guten Werke sind.
Gott legt sie jeden Tag an unseren Weg.
Die Möglichkeiten, uns als Eigentumsvolk zu beweisen,
dass eifrig ist in guten Werken,
diese Möglichkeit, die haben wir an jedem Tag in unserem Leben.
Wie viele dieser guten Werke lassen wir aus Nachlässigkeit liegen?
In welchen Eifer wenden wir an, um sie zu tun?
Wir fassen kurz zusammen.
Wir haben gesehen, die Gnade Gottes,
unverdiente Zuwendung, wendet sich an alle Menschen.
Sie unterweist uns, die Gläubigen,
erstens darin, dass wir die Gottlosigkeit verleuchten,
zweitens, dass wir die weltlichen Begierden verleuchten,
drittens, dass wir besonnen sind gegen uns selbst,
viertens, dass wir gerecht sind den Menschen gegenüber,
fünftens, dass wir gottselig leben Gott gegenüber,
sechstens, wir warten auf den Jesus, der wiederkommt,
um uns zu holen,
und siebtens, wir freuen uns darauf,
dass der Jesus einmal auf diese Erde kommt,
um hier zu seinen Rechten zu kommen.
Diese Erscheinung der Herrlichkeit
unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Und wir vergessen dabei nicht,
dass er sich selbst gegeben hat für uns,
dass er sein Leben gegeben hat,
und aus Dankbarkeit möchten wir jetzt eifrig sein
in Gutenbergen zur Ehre unseres Herrn.
Und auf diese Weise zieren wir die Lehre unseres Heilandgottes,
oder wir könnten auch sagen die Lehre von der Tatsache,
dass Gott ein Heilandgott ist. …