MIt Ausharren laufen (Heb 10-12)
ID
eab073
Idioma
DE
Duração total
00:52:31
Quantidade
1
Passagens bíblicas
Hebräer 10,35-37; Heb 11,1-3; Heb 12,1-3
Descrição
Hebräer 10,35-37; Heb 11,1-3; Heb 12,1-3
Transcrição automática:
…
Liebe Geschwister, ich möchte euch herzlich begrüßen, freue mich bei euch zu sein, freue mich euch zu sehen,
aber freue mich auch die nicht zu sehen, die eben nur zuhören, aber trotzdem hier sind.
Seid alle herzlich willkommen.
Ich möchte gerne heute Abend etwas lesen aus dem Hebräerbrief, und zwar aus Kapitel 10 und 12.
Hebräer 10, Abvers 36, nein Vers 35.
Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat, denn ihr habt ausharrennötig,
damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davon tragt.
Dennoch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben, der Gerechte aber wird aus Glauben leben.
Kapitel 11, Vers 1. Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.
Denn in diesem haben die Alten Zeugnis erlangt.
Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind.
Dann Kapitel 11, Vers 39.
Diese alle, die durch den Glauben Zeugnis erlangt haben, haben die Verheißung nicht empfangen,
da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würde.
Deshalb nun, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben,
lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen,
mit ausharrenlaufenden vor uns liegenden Bettlauf hinschauend auf Jesus,
den Anfänger und Vollender des Glaubens, der die Schande nicht achtend für die vor ihm liegende Freude,
das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat,
damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.
Soweit das Wort Gottes.
Ganz kurz ein paar einleitende Gedanken zum Hebräerbrief,
damit wir ein bisschen den Rahmen dessen auch haben, was wir heute Abend gelesen haben.
Der Hebräerbrief ist an Gläubige geschrieben, die ihren Ursprung im Judentum hatten.
Menschen, die sich vom Judentum zum Christentum gekehrt hatten
und die sich nun in einer relativ schwierigen Situation befanden,
die verfolgt wurden, die litten und die Ermutigung braucht.
Diese Gläubigen aus den Juden, die jetzt Christen waren,
standen sogar in Gefahr, ihren christlichen Glauben aufzugeben und zum Judentum zurückzukehren,
weil das ein einfacheres Leben auf dieser Erde versprechen würde.
Und genau in diese Situation hinein bekommen diese Gläubigen einen Brief.
Und in diesem Brief wird ihnen erstens gezeigt, warum das Christentum besser ist als das Judentum.
Und zweitens werden diese Gläubigen ermuntert, im christlichen Glauben weiter fortzufahren.
Die ersten fast 10 Kapitel, nein etwas mehr als 10 Kapitel, bis Kapitel 10 Vers 18
beschäftigen sich mit dem ersten genannten Thema.
Warum ist das Christentum besser als das Judentum?
Und die Antwort lautet, weil das Christentum mit Christus zu tun hat.
Weil Christus besser ist.
Dieser ganze erste Teil des Hebräerbriefes, der größte Teil des Hebräerbriefes,
zeigt uns die Vortrefflichkeit der Person des Herrn Jesus.
Und weil er der Vortreffliche ist.
Der Apostel und hohe Priester des christlichen Bekenntnisses.
Darum ist das Christentum besser als alles andere.
Auch als das Judentum.
Und auch übrigens als jede andere Religion.
Aber zweitens macht der Schreiber des Briefes diesen Gläubigen auch direkt Mut.
Indem er sie ab Kapitel 10 Vers 19 ganz praktisch anspricht
und ihnen Mut macht, im Glauben fortzufahren.
Und ich denke, wir kennen alle das 11. Kapitel dieses Briefes.
Das ist wahrscheinlich das bekannteste Kapitel aus diesem Brief.
Es ist ein langes Kapitel, in dem die Glaubenshelden und Glaubensheldinnen beschrieben werden.
Und das als Motivation für die Briefempfänger damals
und natürlich auch als Motivation für uns, im Glauben weiterzuleben.
Nun, wir wollen heute Abend nicht über Hebräer 11 sprechen.
Sondern ich möchte einmal versuchen zu zeigen, was diesem Kapitel vorausgeht.
Deshalb haben wir das Ende von Kapitel 10 gelesen.
Und was auf dieses Kapitel folgt, die ersten Verse von Kapitel 12.
Wir wissen ja, dass die Kapiteleinteilung der Bibelbücher nicht von Gott inspiriert ist.
Das haben Menschen gemacht.
Und man könnte diese Verse, die wir heute Abend gelesen haben, auch genauso gut dem 11. Kapitel zuschreiben.
Es ist die Einleitung und der Schlussakkord dieser herrlichen Galerie
der Glaubensmänner und Glaubensfrauen aus dem Alten Testament.
Und ich möchte versuchen, nur so ein paar Punkte zu unserer Ermutigung vor eure und unsere Herzen zu stellen.
Das erste in Vers 35, werft nun eure Zuversicht nicht weg.
Oder wie die Fußnote sagt, eure Freimütigkeit.
Bleibt im christlichen Glauben, werft die Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat.
Denn ihr habt ausharren nötig, damit ihr die Verheißung davontragt.
Das ist eine Motivation auszuharren.
Das ist eine Motivation, dran zu bleiben, weiterzumachen, nicht aufzugeben.
Ausharren bedeutet, unter einer gegebenen Situation zu bleiben.
Und das ist etwas, was wir im christlichen Leben brauchen, was uns alle anspricht.
Wir brauchen ausharren.
Unsere Situation ist wahrscheinlich ganz anders als die Situation der Hebräer damals.
Aber auch wir leben alle in Lebenssituationen, in denen wir Durchhaltevermögen brauchen.
In denen wir Ausharren brauchen, damit wir die Verheißung davontragen.
Damit wir das, was Gott uns zugesagt hat, auch in Empfang nehmen können.
Eine Verheißung ist etwas, was uns versprochen wird.
Es ist eine Zusage.
Gott hat uns viele Zusagen gegeben.
Auch die Zusage, dass er kommt und dass wir einmal in der Herrlichkeit sein werden.
Und damit wir dieses Versprechen auch eingelöst bekommen, brauchen wir Ausharren.
Für die Briefempfänger damals, dass sie nicht zurückkehrten zum Judentum.
Für uns, dass wir nicht vom christlichen Glauben loslassen, sondern dass wir weitermachen.
Das ist das Erste, was wir lernen. Wir brauchen Ausharren, damit wir die Verheißung davontragen.
Nun, wir wissen, der Herr Jesus wird dafür Sorge tragen, dass jeder, der wirklich sein Eigentum ist, die Verheißung auch davonträgt.
Das heißt, die Zusage, die der Jesus uns gemacht hat, die Versprechen, die er uns gegeben hat, dass er sie auch einhält.
Nun ist es interessant, dass wir gelesen haben, am Ende von Kapitel 11,
dass diese Glaubenshelden die Verheißung oder die Zusage nicht empfangen haben.
Das ist interessant.
Man müsste eigentlich sagen, noch nicht empfangen haben.
Jedenfalls in ihrem Leben nicht empfangen haben.
Weil Gott vorgesehen hatte, dass wir oder dass sie nicht ohne uns Segen ererben sollte.
Und obwohl diese Glaubenshelden und Heldinnen die Zusage, die Verheißung nicht empfangen haben,
haben sie doch im Glauben gelebt.
Welch eine Ermunterung für uns, ihm Ausharren festzuhalten.
Das zweite, auf das ich euch aufmerksam machen möchte, ist in Vers 37 die Zusage.
Da ist eine konkrete Verheißung.
Denn, und das Wort denn verbindet Vers 37 mit Vers 36.
Da sehen wir, worum es geht.
Denn noch eine ganz kleine Zeit und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.
Den Vers kennen wir auch gut.
Der Kommende wird kommen. Übrigens interessant, das ist ein Titel des Herrn Jesus.
Es gibt ja in der Bibel viele Titel des Herrn Jesus.
Es lohnt sich diesen Titeln einmal ein bisschen nachzuspüren.
Auch im Hebräerbrief gibt es eine ganze Reihe von Titeln.
Einen habe ich genannt, der Apostel und hohe Priester unseres Bekenntnisses.
Das sind gleich zwei Titel.
Aber hier haben wir einen Titel, der ungewöhnlich ist und auch selten ist.
Der Kommende.
Hier steht, der Kommende wird kommen. Was heißt das, der Kommende?
Das heißt nicht einfach, dass der Jesus versprochen hat, ich komme wieder.
Das hat er versprochen.
Aber der Kommende heißt, dass er im Begriff steht, zu kommen.
Es ist was anderes, wenn ich jemandem verspreche, ich komme nächste Woche.
Oder ich sage ihm, hör mal, ich bin schon unterwegs.
Das ist ein Unterschied.
Der Jesus, wenn er hier der Kommende genannt wird, will uns sagen, ich bin unterwegs.
Ich bin dabei zu kommen.
Der Kommende wird kommen.
Und er wird nicht ausbleiben.
Die etwas Älteren unter uns, die kennen diese Formulierung, die man schon mal hört.
Wir machen das und das, wenn der Herr nicht verzieht zu kommen.
Darauf nimmt dieser Vers Bezug.
Aber eigentlich sagt der Vers genau das Gegenteil.
Der Herr verzieht nicht zu kommen.
So stand das in der alten Elberfelder Übersetzung.
Der Herr verzieht nicht zu kommen.
Hier steht, der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.
Wenn wir etwas vorhaben zu tun, dann sollten wir nicht sagen, wenn der Herr verzieht zu kommen,
sondern wenn Gott es will.
Das ist eine Einschränkung, die wir machen können, wenn es dem Willen Gottes entspricht.
Aber nicht, wenn der Herr ausbleibt. Er bleibt nicht aus.
Er hat versprochen zu kommen.
Wenn wir an Johannes 14 denken, da hat er seinen Jüngern zugesagt.
Und auf diese Zusage können wir unsere Hand legen.
Der Kommende wird kommen.
Er wird nicht ausbleiben.
Und doch warten wir noch auf ihn.
Und es ist gut, dass wir auf ihn warten.
Und was tun wir in der Zwischenzeit?
Das sagt uns der nächste Vers.
Und das ist der dritte Punkt, den ich gerne unterstreichen möchte.
Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.
Wir leben jetzt.
Und in unserem Leben warten wir auf den Herrn Jesus.
Aber gleichzeitig soll der Glaube unser Leben kennzeichnen.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Das ist ein Zitat aus dem Alten Testament.
Aus dem Propheten Habakkuk.
Es wird im Neuen Testament dreimal zitiert.
Einmal im Römerbrief.
Einmal im Galaterbrief.
Und hier im Hebräerbrief.
Und jedes Mal liegt der Schwerpunkt etwas anders.
Im Römerbrief lautet der Schwerpunkt.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Weil der Römerbrief uns zeigt, wie wir vor Gott gerechtfertigt werden können.
Da geht es um Gerechtigkeit.
Und da wird dieser Vers mit dem Schwerpunkt zitiert.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Im Galaterbrief lautet die Betonung, der Gerechte wird aus Glauben leben.
Der Galaterbrief zeigt uns gerade den Kontrast zwischen Werken und Glauben.
Den Weg zur Rechtfertigung.
Nicht durch Werke, sondern auf der Grundlage des Glaubens.
Deshalb sagt Paulus im Galaterbrief, der Gerechte wird aus Glauben leben.
Kein Mensch wird aus Werken gerechtfertigt, sondern nur aus Glauben.
Und hier im Hebräerbrief, wo es um das Glaubensleben geht,
ist die Betonung, der Gerechte wird aus Glauben leben.
Das Leben, das wir jetzt leben als Kinder Gottes, hier auf dieser Erde,
soll gekennzeichnet sein von Glauben.
Das führt mich zu dem vierten Punkt, den ich gerne unterstreichen möchte.
Was ist eigentlich Glauben?
Oder wie zeigt sich Glauben?
Und in Kapitel 11, Vers 1 haben wir gelesen,
Der Glaube ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft,
eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.
Der Glaube hat es mit der unsichtbaren Welt zu tun.
Mit Dingen, die man nicht sieht.
An einer anderen Stelle lesen wir, dass wir nicht aus Durchschauen leben,
sondern aus Glauben.
Unser Glaube konzentriert sich nicht auf etwas, was man sieht,
sondern auf etwas, das man nicht sieht.
Denn niemand von euch braucht heute Abend zu glauben, dass ich hier bin.
Das seht ihr ja, das müsst ihr nicht glauben.
Und ich muss auch nicht glauben, dass ihr hier seid und zuhört, ich sehe euch.
Also was man sieht, das muss man nicht glauben.
Aber glauben muss man etwas, was man nicht sieht.
Wenn ihr jetzt heute Abend nach Hause kommt und irgendjemand sagt,
wir sind auch in der Versammlung und haben etwas über Hebräer 10 und 12 gehört,
dann muss derjenige, dem er das erzählt, euch das glauben, weil er nicht dabei war.
Er hat es nicht gesehen, er hat es nicht gehört, er muss es glauben.
Also Glauben hat es mit unsichtbaren Dingen zu tun.
Aber dennoch mit völlig realen Dingen.
Mit ganz wirklichen, echten Dingen.
Aber man sieht sie nicht.
Ich gebrauche mal eine kleine Illustration.
Dann wird uns sofort klar, was gemeint ist.
Stellt euch bitte einen Baggerfahrer vor, der in seinem Bagger sitzt.
Und dieser Bagger steht vor einer hohen Wand.
Jetzt nimmt der Baggerfahrer seinen Greifarm
und greift mit dem Greifarm auf die andere Seite der Mauer
und holt Erdreich von der anderen Seite mit dem Baggerarm zu sich herüber.
Das Erdreich kann der Baggerfahrer nicht sehen.
Aber er holt es mit dem Greifarm zu sich, weil er weiß,
dass dort Erdboden ist, den er holen kann.
Seht, der Glaube ist wie so ein Greifarm.
Der greift in die unsichtbare Welt und holt die Dinge heraus,
die man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann.
Wir können den Glauben auch mit einem Teleskop vergleichen.
Wir können in einer sternklaren Nacht den Himmel beobachten
und wir sehen einige Sterne.
Je nachdem, wie gut unser Augenlicht ist,
sehen wir etwas mehr oder etwas weniger Sterne.
Aber wenn wir dann ein Teleskop nehmen,
dann bekommen wir plötzlich eine ganz andere Sichtweise auf den Sternenhimmel.
Da sehen wir plötzlich viele Dinge, die wir mit dem bloßen Auge nicht sehen.
Sterne, die unser Auge nicht sehen kann,
aber ein Teleskop macht sie sichtbar.
So funktioniert der Glaube.
Und so leben wir als Gläubige.
Nicht ein vages Hoffen, sondern eine Überzeugung von Dingen.
Eine Verwirklichung von Dingen, die man nicht sieht.
Das ist der Glaube.
So leben wir jetzt hier aus Glauben.
Dann sagt uns Vers 2, das ist der nächste Punkt,
denn in diesem haben die Alten Zeugnis erlangt.
Was will das denn sagen?
Die Alten, das sind die Glaubenshelden und Heldinnen,
die uns Kapitel 11 beschreibt.
Die Menschen aus dem Alten Testament.
Sie haben Zeugnis erlangt.
Was bedeutet das?
Nun, wir wissen alle, was ein Zeugnis ist.
Entweder gehen wir noch zur Schule oder wir sind mal in die Schule gegangen.
Wir bekommen ein Zeugnis.
Eine Bestätigung unserer Leistung.
Aber das ist nicht genau das, was hier gemeint ist,
obwohl es ein bisschen in die Richtung geht.
Zeugnis erlangen bedeutet, die Zustimmung zu finden.
Die Alten haben Zeugnis erlangt.
Sie haben die Zustimmung Gottes gehabt.
Und das ist ja eine ganz aktuelle Frage.
Eine ganz wichtige Frage für uns.
Wie können wir denn die Zustimmung Gottes für unser Leben haben?
Ich glaube, das ist eine ganz wesentliche Frage,
die wir uns als Kinder Gottes stellen müssen.
Egal wie alt wir sind.
Wie können wir die Zustimmung Gottes über unser Leben bekommen?
Und die Antwort lautet erstmal ganz einfach.
Wenn wir aus Glauben leben.
Dass das mit der Verwirklichung ein bisschen schwieriger ist,
das ist uns sicherlich allen klar.
Aber der Glaube oder das Leben im Glauben
ist der Schlüssel zu einem Leben, das Gottes Zustimmung hat.
Das bedeutet, die Alten haben Zeugnis erlangt.
Und das gilt für uns eben ganz genauso.
Dann noch ein letzter Punkt hier zu diesen einleitenden Versen.
In Vers 3 heißt es, durch Glauben verstehen wir.
Ich höre mal da auf zu lesen.
Durch Glauben verstehen wir.
Moment, durch Glauben verstehen wir?
Das muss doch umgekehrt heißen, oder nicht?
Ich muss doch erst etwas verstehen.
Und dann kann ich es glauben.
Es gibt viele Menschen, die genau so argumentieren.
Die sagen, ich glaube nur, was ich sehe.
Das ist natürlich Unsinn. Ich habe das ja eben erklärt.
Was ich sehe, muss ich nicht glauben.
Oder ich glaube nur, was ich verstehe.
Aber das ist eigentlich genauso Unsinn.
Denn wenn ich etwas verstehe, muss ich es nicht mehr glauben.
Aber hier sagt der Schreiber, durch Glauben verstehen wir.
Geistliches Verständnis führt nicht zum Glauben.
Sondern der Glaube führt zu geistlichem Verständnis.
Und hier haben wir wieder einen ganz wesentlichen Schlüssel.
Wie kommen wir zu geistlichem Verständnis?
Nicht wie wir ein Studienfach hier auf dieser Erde studieren.
Wenn ich Mathematik studiere, dann beschäftige ich mich so lange mit Mathematik,
bis ich es irgendwann verstanden habe.
Also für mich wäre das nichts gewesen, aber nur als Beispiel.
Aber im Geistlichen ist das anders.
Die Bibel ist nicht ein Buch, das wir studieren,
wie ein Lehrbuch in der Schule oder an der Universität.
Nein, die Bibel ist ein Buch, das uns nur dann erschließt,
wenn es mit Glauben geht. Ganz einfach.
Durch Glauben verstehen wir.
Glaube ist der Schlüssel zu geistlichem Verständnis.
Wir haben eben gelernt, Glaube ist der Schlüssel zu einem Leben der Zustimmung Gottes.
Und jetzt wird uns noch gesagt, Glaube ist der Schlüssel zum geistlichen Verständnis.
Und dann kommen diese Glaubenshelden und Heldinnen.
Männer und Frauen hier in dieser Galerie, die so einer nach dem anderen und uns vorbeiziehen.
Die haben aus Glauben gelebt.
Die hatten geistliches Verständnis.
Auch wenn sie nicht in der christlichen Zeit gelebt haben.
Aber sie dienen uns als Beispiel.
Und in Kapitel 12 haben wir dann gelesen,
wenn dieses Kapitel jetzt zu einem Schlussaquat kommt,
deshalb nun, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben.
Ich möchte jetzt auch hier in diesen drei Versen so ein paar Schwerpunkte setzen.
Und das ist der erste Schwerpunkt.
Wir haben eine große Wolke von Zeugen um uns.
Eine Wolke, das sind eben die vielen Glaubenshelden und Heldinnen,
die uns hier vorgestellt werden, von ganz am Anfang bis ganz zum Ende des Alten Testamentes.
Wir haben geistliche Vorbilder, Zeugen.
Eine Wolke von Zeugen, die im Glauben gelebt haben.
Und es lohnt sich, diese alttestamentlichen Charaktere zu studieren, zu lesen,
uns damit zu beschäftigen, weil sie uns helfen, im Glauben zu leben.
Und wir sind ja noch bevorzugt.
Wir haben wir jetzt, die wir im Jahr 2020 leben.
Wir haben ja nicht nur die Wolke von Zeugen der Glaubensmänner und Frauen aus dem Alten Testament.
Wir können auch auf die Glaubensmänner und Frauen des Neuen Testamentes zurückschauen,
die auch im Glauben gelebt haben.
So wie der Apostel Paulus.
Was ich aber lebe, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, Galater 2.
Und wir können auch in die Kirchengeschichte hineingehen.
Auch dort finden wir Glaubensmänner und Glaubensfrauen,
die uns motivieren, auszuharren, im Glauben zu leben.
Und ich möchte uns alle ermutigen, die Personen aus dem Alten Testament anzuschauen,
die Personen aus dem Neuen Testament anzuschauen,
aber auch sich mal mit der Kirchengeschichte auseinanderzusetzen,
mit Männern und Frauen, die im Glauben gelebt haben.
Es ist eine Wolke von Zeugen und diese Zeugen helfen uns.
Sie geben uns Mut, sie motivieren uns, im Glauben zu leben.
Aber wir werden gleich noch sehen, es gibt für uns noch etwas Besseres.
Und das ist natürlich die Person des Herrn Jesus.
Aber lasst uns trotzdem dankbar dafür sein, dass wir so eine Wolke von Zeugen um uns haben.
Dann kommt eine zweite Aussage, lasst uns laufen.
Mal erst nur das, lasst uns laufen. Das ist die kurze Aussage, die hier steht.
Ihr Lieben, das Glaubensleben des Christen ist ein Lauf.
Und zwar kein Kurzstreckenlauf, kein 100 Meter Lauf, kein 200 Meter Lauf,
sondern es ist ein Langstreckenlauf.
Wir können den Lauf des Christen auch mit einem Marathon vergleichen.
Wie lange der Marathon geht, das wissen wir natürlich nicht.
Auf dieser Welt hier wissen wir das. Wenn wir einen Marathon laufen, dann sind das irgendwie 42 Kilometer.
Wie lange unser christlicher Glaubenslauf geht, wissen wir nicht.
Wenn der Heraldankommt, ist der Lauf beendet.
Wenn der Herr uns zu sich nimmt, dann ist der Lauf auch beendet.
Aber wir laufen. Lasst uns laufen.
Das ist eine Motivation, im Glauben zu laufen.
Nicht stehen zu bleiben, nicht langsam und gemütlich zu gehen, sondern zu laufen.
Marathon zu laufen ist anstrengend.
Ich habe es noch nie gemacht. Über 10 Kilometer laufen bin ich nicht gekommen.
Aber das ist auch schon anstrengend.
Aber Laufen bedeutet sich Mühe geben, bedeutet sich anzustrengen.
Das ist nicht so easy going, wie man einfach mal so einen Stadtbummel macht,
oder einen kleinen Spaziergang macht, sondern Laufen bedeutet Energie einzusetzen.
Energie freizusetzen. Und das ist bei unserem christlichen Lauf auch so.
Nochmal, wir stehen nicht als Christen.
In diesem Sinne verstanden. Natürlich stehen wir auf dem Fundament des Herrn Jesus.
Wir haben eine Stellung, darauf stehen wir.
Aber das Leben des Christen, das ist dynamisch.
Das ist aktiv.
Wir sind als Christen nicht nur reaktiv.
Also es gibt Christen, die sind, die bewegen sich gar nicht.
Das ist das Schlechteste.
Dann gibt es Christen, die sind reaktiv.
Die handeln nur, wenn sie angesprochen werden.
Also reagieren auf eine Aktion eines anderen.
Aber als Christen sind wir eigentlich aktiv.
Von unserem Herrn lesen wir in Apostelgeschichte 10, da sagt Petrus,
der umherging, beutelnd und heilt. Der Jesus war aktiv.
Er ist umhergegangen.
Und hier haben wir eben den Gedanken des Laufes und der Ermutigung,
lasst uns laufen.
Dann wird gesagt, lasst uns laufen, den vor uns liegenden Wettlauf.
Wettlauf meint natürlich nicht, dass wir einer den anderen übertreffen wollen.
Das ist nicht der Gedanke.
Bei einem natürlichen Wettlauf, bei einem Marathonlauf, möchte jeder der Erste sein.
Und möchte möglichst den anderen ausstechen.
Das ist natürlich bei unserem christlichen Glaubenslauf nicht der Gedanke.
Also wenn es hier heißt, den vor uns liegenden Wettlauf,
dann will Paulus uns nicht ermutigen, strengt euch an, dass er die anderen möglichst ausstecht.
Nein, wir laufen zusammen.
Das ist ein gemeinsamer Lauf, wo wir uns nicht gegenseitig ausstechen,
aber der Lauf liegt vor uns.
Darauf möchte ich jetzt mal die Betonung legen.
Das ist eigentlich logisch, dass ein Lauf vor uns liegt,
aber es wird hier ausdrücklich gesagt,
Paulus, Entschuldigung, der Verfasser, wir wissen ja nicht, ob es Paulus war,
nehmen wir mal an, er war es, aber wir wissen es nicht genau.
Der Verfasser sagt nicht nur, lasst uns den Wettlauf laufen,
sondern den vor uns liegenden Wettlauf.
Warum sagt er das wohl?
Es gibt Christen, die sind immer rückwärts orientiert.
Die gucken immer nach hinten oder nach rechts und nach links.
Aber der Wettlauf ist nicht hinten und der ist auch nicht rechts und links,
sondern der Wettlauf ist vorne.
In Philippa 3, und jetzt ist es Paulus, der es geschrieben hat,
in Philippa 3 schreibt Paulus,
Vergessend was dahinten und mich ausstreckend nach dem, was vorne ist,
trage ich das Ziel anschauend hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes
in Christus nach oben.
Vergessend was dahinten, mich ausstreckend nach dem, was vorne ist.
Ich denke, diesen Gedanken können wir mit hier hineintragen.
Wir sollen nicht ständig zurückschauen.
Natürlich kennen wir als Christen auch unsere Vergangenheit.
Und wir wollen unsere Vergangenheit auch nicht vergessen.
Wir wollen nicht vergessen, wo wir herkommen.
Das hat Paulus auch nicht getan.
Wir wollen auch nicht vergessen, dass wir manchen Fehler begangen haben.
Und wir wollen vor allen Dingen nicht vergessen,
dass der Herr uns immer geholfen hat. Das stimmt uns dankbar.
Insofern schauen wir natürlich auch mal zurück.
Aber die Ausrichtung des Christen, die ist nach vorn.
Die ist zum Ziel hin.
Das werden wir gleich noch sehen.
Es geht nach vorne.
Und deshalb sagt Paulus in Philippa 3,
ich vergesse, was dahinten ist.
Da ging es natürlich um seine Meriten, um seine Verdienste,
die er als Pharisäer hatte,
die ihm zum Teil in die Wiege gelegt waren
und die er sich zum Teil erarbeitet hatte.
Da sagt er, das ist alles Dreck, das brauche ich nicht.
Davon sagt er, vergessend was dahinten.
Aber ich denke, für uns ist schon wichtig,
der Lauf liegt vorn.
Und wir schauen nach vorne.
Christen sind nach vorne gewandte Menschen.
Nach oben gewandte Menschen.
Und nicht rückwärts orientierte oder nach unten orientierte Menschen.
Manchmal hat man den Eindruck, wir Christen wären so.
Aber wir sollen nicht so sein.
Nicht rückwärts orientiert.
Nicht nach unten immer schauen.
Sondern wir schauen nach vorne und wir schauen nach oben.
Dann wird viertens gesagt, lasst uns laufen,
indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen.
Es gibt Hindernisse beim Laufen.
Und die Hindernisse, die sollten wir loswerden.
Das sind Bürden, also Lasten, die wir tragen.
Und da ist die Sünde, die versucht uns zu verstricken,
damit wir uns nicht mehr richtig frei bewegen können.
Nun, wir können das natürlich,
es ist ja Bildersprache hier,
die wir auch sehr gut verstehen können.
Ich könnte mir kaum vorstellen,
einen Marathonläufer, der so einen 10 Kilo Rucksack mit Steinen mitschleppt.
Das macht er nicht.
Der wird er nie ankommen.
Oder nie rechtzeitig ankommen.
Das kann er jetzt nicht.
Ein Läufer wird immer versuchen,
so wenig möglich Gewicht, wie es geht, mit sich herum zu tragen.
Also die leichtesten Schuhe, die leichteste Sportkleidung, die möglich ist.
Aber ganz bestimmt kein Rucksack mit Steinen.
Und doch laufen wir Christen,
wir laufen dann eben nicht mehr.
Wir bewegen uns manchmal mühsam nach vorne.
Wir bewegen sich nach vorne mit schweren Lasten auf dem Rücken.
Wir haben alle unsere Lasten.
Wir haben alle unsere Sorgen.
Das ist doch keine Frage.
Jeder von uns hat so ein Paket.
Der eine etwas mehr, der andere etwas weniger.
Manche auch sehr viel.
Und manchmal wundert man sich,
wie viel Last manche Geschwister tragen und tragen können.
Und hier werden wir aufgefordert, diese Bürden abzulegen.
Wie geht denn das?
Petrus sagt uns das.
Indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft.
Dass wir Sorgen haben, ist ganz normal.
Christen sind doch keine sorglosen Menschen.
Wenn Paulus sagt in Philippa 4, seid um nichts besorgt,
dann sagt er nicht, seid sorglose Menschen.
Tut so, als wenn das alles nicht existieren würde.
Natürlich nicht.
Wir sind nicht sorglos.
Aber wir haben eine Möglichkeit, unsere Sorgen loszuwerden.
Das ist ein Unterschied.
Nochmal, jeder hat seine Sorgen.
Kinder haben Sorgen.
Sollten wir Erwachsenen für ernst nehmen?
Junge Menschen haben Sorgen.
Menschen, die mitten im Leben stehen, haben Sorgen.
Alte Geschwister haben Sorgen.
Manchmal verborgene Sorgen, von denen wir gar nichts wahrnehmen.
Aber doch, hier sagt der Schreiber, ablegen.
Jede Bürde ablegen.
Sorgen auf den Herrn Jesus werfen.
Wie geht das denn?
Das geht im Gebet.
Das geht nur im Gebet.
Wir laufen und wir beten.
Wir spüren, das ist Bildersprache.
Ein Läufer im Natürlichen wird sich nicht die Zeit nehmen,
zwischendurch auf die Knie zu gehen.
Aber in unserem christlichen Lauf geht das überhaupt nicht anders.
Wir können nur laufen.
Bürdenfrei laufen, wenn wir betend laufen.
Aber dann ist da noch etwas, und das wird hier genannt,
die leicht umstrickende Sünde.
Die hindert uns, ausharrend, nachhaltig zu laufen.
Auch das Bild können wir gut verstehen.
Stellt euch vor, ein Läufer, der ist gebunden an den Füßen,
kann immer nur so einen kleinen Schritt vor den anderen setzen,
weil ihm die Strecke hindert.
Er kann nie vernünftig laufen.
Das ist die Sünde.
Und der Schreiber sagt hier, sie umstrickt uns leicht.
Sie umstrickt uns so, dass wir das erstmal gar nicht merken.
Wir laufen.
Aber das sind so kleine Hindernisse.
Und diese kleinen Hindernisse, wenn wir sie nicht früh genug loswerden,
die werden größer.
Und irgendwann merken wir, es funktioniert nicht mehr mit unserem christlichen Lauf.
Wir sind nicht mehr glücklich.
Wir sind nicht mehr fröhlich.
Wir haben keine Freude mehr, für unseren Herrn zu arbeiten.
Wir laufen nicht mehr.
Wir lassen nach ihm glauben.
Da ist kein Ausharren mehr da, so wie wir das hier lesen.
Mit Ausharren laufen.
Wir haben keine Nachhaltigkeit mehr.
Das sind Sünden in unserem Leben, die wir zulassen.
Und die wir nicht korrigieren.
Und der Teufel ist listig.
Leicht umstrickende Sünde.
So, dass man das erst gar nicht so merkt.
Dass die Versuchung an uns herantritt,
das können wir alle nicht verhindern.
Aber ob aus der Versuchung ein Strick wird,
der uns bindet, der uns hindert,
das können wir sehr wohl verhindern.
Ihr kennt vielleicht diesen Satz,
er soll von Martin Luther stammen.
Ob das stimmt, weiß ich nicht ganz genau.
Vielleicht ja, vielleicht nein.
Wir können nicht verhindern, dass die Vögel über unserem Kopf fliegen.
Aber wir können verhindern, dass die Vögel auf unserem Kopf ein Nest bauen.
Damit ist eigentlich genau das gesagt,
was auch richtig für unser geistliches Leben ist.
Wir können nicht verhindern, dass Versuchung an uns herantritt.
Aber die Frage ist, wie gehen wir damit um?
Lassen wir die Dinge sich festsetzen oder nicht?
Hier heißt es, ablegen.
Lasst uns die leicht umstrickende Sünde und jede Bürde ablegen
und so mit Ausharren laufen.
Hindernisse überwinden.
Das ist der vierte Punkt, den ich hier unterstreichen möchte.
Und dann kommt der fünfte Punkt und das ist natürlich hier die Kernaussage.
Hinschauend auf Jesus.
Den Anfänger und Vollender des Glaubens.
Hinschauend auf Jesus.
Wir haben vorhin über die Wolke von Zeugen gesprochen.
Uns erinnert an die Glaubensheldinnen und Glaubenshelden aus dem Alten Testament,
aus dem Neuen Testament, aus der Kirchengeschichte,
mit denen wir uns beschäftigen und beschäftigen sollen.
Aber jetzt kommt derjenige, auf den wir schauen sollen.
Hinschauend auf Jesus.
Da gibt es eine Fußnote, die sagt uns, wegschauend von allem anderen auf Jesus hin.
Die Frage ist, worauf sind unsere Augen konzentriert?
Auf Dinge? Auf Menschen?
Oder auf den Herrn Jesus?
Hinschauend. Wegschauen mal von den anderen Dingen.
Hinschauend auf Jesus.
Vielleicht fragt der eine oder andere, wie können wir das denn machen?
Wie können wir hinschauen auf den Herrn Jesus? Wir sehen ihn doch gar nicht.
Nein, der Jesus ist für uns ein Gegenstand des Glaubens.
Das ist das beste Beispiel dafür, dass unsichtbare Dinge real sind.
Der Jesus ist so real wie nur irgendetwas.
Er existiert. Er hat gelebt und er lebt.
Und wenn wir hier aufgefordert werden, hinschauend auf Jesus,
dann ist das ein Akt des Glaubens.
Petrus sagt, ihr liebt ihn, obwohl ihr ihn noch nie gesehen habt.
Und das ist tatsächlich so. Wir lieben den Herrn Jesus, obwohl wir ihn noch nie gesehen haben.
Das ist eigentlich fast unvorstellbar.
Auf dieser Erde lernt man Menschen kennen und schätzen und lieben,
weil man sie sieht und mit ihnen zu tun hat.
Aber hinschauend auf Jesus. Ein Akt des Glaubens.
Aber nochmal, wie geht das denn eigentlich?
Wie können wir den Herrn Jesus denn sehen? Ganz einfach.
Die Antwort ist klar. Wir schauen in die Bibel.
Da sehen wir den Herrn Jesus.
Von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel wird uns der Jesus gezeigt.
Der Jesus ist der Mittelpunkt der Bibel.
Und hinschauend auf Jesus bedeutet, lest die Bibel.
Schaut in der Bibel nach, was wir über den Herrn Jesus lernen.
Ja, auch im Alten Testament. Es geht gleich in 1. Mose 1 los.
Da finden wir sofort den Herrn Jesus.
Gott sprach, es werde Licht.
Der Jesus ist das Licht der Welt.
Wir können jetzt von 1. Mose bis zur Offenbarung durchgehen.
Überall finden wir den Herrn Jesus.
Und natürlich ganz besonders in den vier Evangelien.
Hinschauend auf Jesus, der da wandelte.
Das finden wir ganz besonders in den Evangelien.
Deshalb haben die Evangelien auch eine hohe Attraktivität für uns.
Nein, wir sagen nicht, ein Teil des Wortes Gottes ist wichtiger als der andere.
Es ist alles Gottes Wort und es ist alles wichtig.
Aber die Evangelien haben eben das Besondere, dass sie uns den Herrn Jesus so direkt zeigen.
Wie er hier auf dieser Erde gelebt hat.
Wie er geboren wurde.
Diese wunderbare Geburt des Herrn Jesus.
Wann haben wir uns zuletzt mit der Geburt des Heilandes beschäftigt?
Da muss man nicht bis Weihnachten warten.
Diese wunderbare Geburt, Gott und Mensch in einer Person.
Dann das Leben des Herrn Jesus.
Seine Jugendzeit.
Das wenige, was uns beschrieben wird.
Aber dann das Leben des Herrn Jesus und sein Dienst.
Jesus, den von Nazareth, der umherging, Wohltun und Heilen.
Wie der Jesus uns gezeigt wird.
In seinem Reden.
In seinem Handeln.
In seinem Denken.
In seinem Agieren, in seinem Reagieren.
Im Umgang mit Menschen.
Mit schwierigen Menschen, mit feindlichen Menschen.
Aber auch mit Freunden oder Menschen, die Unverständnis haben.
Wir lernen, wie der Jesus mit Umständen umgegangen ist, die gegen ihn waren.
Wir lernen, wie der Jesus mit Widerwärtigkeiten umgegangen ist.
Mit Aggression gegen ihn.
Hinschauend auf Jesus.
Wie wichtig, dass wir das Leben des Herrn Jesus vor Augen haben.
Dann denken wir an den Leidensweg des Herrn Jesus, der am Kreuz endete.
An diesem furchtbaren Kreuz.
Und wir sind beschäftigt mit dem leidenden Herrn.
Auch das ist wichtig für uns.
Ihn zu sehen, wie er nach Golgatha ging.
Und wie er sein Leben ließ.
Hinschauend auf den Mann, der am Kreuz hing.
Aber dann auch seine Auferstehung, seine Himmelfahrt.
Und seine Stellung, die er jetzt zur Rechten Gottes hat.
Hinschauend auf Jesus.
Und hier wird gesagt, der Anfänger und Vollender des Glaubens.
Interessant, hier wird wieder der Glaube erwähnt.
Und bei allen Glaubenshelden, die wir haben und Heldinnen.
Es gibt nur einen, von dem gesagt wird, er ist der Anfänger und der Vollender des Glaubens.
Er hat im Glauben angefangen.
Er hat im Glauben geendet.
Das Leben des Herrn Jesus ist vorbildlich für unser Glaubensleben.
Bei Anfänger steht hier Urheber oder Anführer in der Fußnote.
Jemand, der in einer Sache den ersten Schritt tut und anderen vorangeht.
Wir leben ein Leben im Glauben.
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Und wir haben ein Vorbild.
Wir haben jemand, der ist vorhergegangen.
Der hat Fußspuren hinterlassen.
Noch einmal, die Fußspuren finden wir in der Bibel.
Und diesen Fußspuren, den folgen wir.
Der Jesus, sagt in Matthäus 11, lernt von mir.
Und auch Glaubensleben können wir von dem Herrn Jesus lernen.
Er ist der Anfänger und Vollender des Glaubens.
Und dann wird ihm zugefügt, der die Schande nicht achtend für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete.
Es gab für den Herrn Jesus eine ganz besondere Motivation.
Die wird uns hier auch vorgestellt.
Auch um uns Mut zu machen.
Die vor ihm liegende Freude.
Der Jesus hat das Kreuz erduldet.
So etwas müssen wir nicht erdulden.
Der Jesus hat das Schwerste erduldet, was es zu erdulden gab.
Der Weg ans Kreuz, den haben auch andere Menschen gehen müssen.
Aber niemand musste je in die Stunden der Finsternis gehen.
Insofern ist der Jesus einen Weg gegangen, der schwerer ist als der Weg jedes Menschen.
Er hat das Kreuz erduldet.
Aber er hatte einen Motiv.
Die vor ihm liegende Freude.
Was war das für eine Freude?
Die vor ihm liegende Freude.
Das war die Freude zurückzugehen zum Vater.
Wir müssen nur mal Johannes 17 lesen, wo der Jesus zwar noch vor dem Kreuz steht,
aber in Gedanken schon hinter dem Kreuz.
Und wo er davon spricht, zum Vater zurückzugehen.
Und da sagt er zu den Jüngern, meine Freude in euch.
Das war die Freude zum Vater zurückzukehren.
Das ist die vor ihm liegende Freude.
Welche Freude liegt denn vor uns?
Welche Freude liegt vor uns?
Beim Herrn zu sein.
In der Herrlichkeit zu sein.
Und die Herrlichkeit bedeutet in der Gegenwart des Herrn Jesus zu sein.
Die Herrlichkeit des Himmels steht und fällt ja mit der Person des Herrn Jesus.
Wir haben auch eine vor uns liegende Freude.
Und die motiviert uns im Glauben auszuharren,
im Glauben zu laufen, mit ausharren zu laufen,
den vor uns liegenden Wettlauf.
Nein, so schwer wie es den Jesus getroffen hat, trifft es uns nicht.
Obwohl es uns auch manchmal schwer trifft.
Aber nicht so schwer wie unseren Herrn.
Aber wir haben auch dieses Motiv, die vor uns liegende Freude.
Nun, was den Jesus von uns unterscheidet, ist, dass er sich gesetzt hat zur Rechten Gottes.
Entschuldigung, zur Rechten des Thrones Gottes.
Das können wir natürlich nicht.
Das konnte nur der Herr Jesus.
Dann wird in Vers 3 noch einmal gesagt, es ist der sechste Punkt.
Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat,
damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.
Jetzt heißt es, betrachtet den.
Eben haben wir gesehen, hinschauend auf Jesus, das heißt wegschauend von allem anderen.
Jetzt wird etwas anderes gesagt, natürlich ganz nah verwandt,
aber es wird doch etwas anders ausgerückt, betrachtet den.
Was bedeutet betrachten?
Betrachten bedeutet genau hinschauen.
Schaut mal genau hin, sagt der Schreiber.
Schaut mal genau hin, konzentriert euch mal da drauf.
Und wir wissen, das fällt uns schwer.
Wir leben ja in einer schnelllebigen Zeit.
Das Internet hat unsere Zeit noch schnelllebiger gemacht.
Es muss alles schnell gehen.
Wir kommen nie dazu, etwas mal wirklich gründlich anzuschauen.
Dazu haben wir gar keine Zeit.
So viele Eindrücke jeden Tag, es muss schnell gehen.
Möglichst nicht tief, aber schnell.
Selbst beim Essen, Fast Food, es muss schnell gehen.
Aber hier muss es mal nicht schnell gehen.
Betrachtet den. Schaut doch mal richtig hin.
Beschäftigt euch doch mal in Ruhe mit dem Herrn Jesus.
Konzentriert euch mal auf ihn.
Wir können uns ja mal die Frage stellen,
wann haben wir zuletzt persönlich eine Viertelstunde den Herrn Jesus betrachtet?
Ohne irgendwas anderes, ohne Störung.
Ich weiß nicht, wie wir die Frage beantworten würden.
Wie geht das am Sonntagmorgen?
Wir betrachten den Herrn Jesus, wenn wir seinen Tod verkündigen.
Ungefähr 60 Minuten sind wir dann hier in diesem Raum, vielleicht auch etwas länger.
Jetzt auch mal wieder Hand aufs Herz. Wie konzentriert sind wir denn dabei?
Wie oft schweifen unsere Gedanken ab?
Meine auch.
Eigentlich fast jeden Sonntag.
Schaffen wir es, 60 Minuten mit dem Herrn Jesus beschäftigt zu sein,
ohne dass unsere Gedanken spazieren gehen?
Es müssen ja keine bösen Dinge sein, manchmal sind es sogar böse Dinge, die wir denken.
Es müssen ja nicht böse Dinge sein, aber wir schaffen es nicht.
Betrachtet den. Schaut genau hin.
Aber jetzt wird dann gesagt, wie wir ihn oder als was wir ihn betrachten,
der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat.
Nie hat ein Mensch so viel Widerspruch erduldet wie der Herr Jesus.
Sündige Menschen haben ihm ständig widersprochen.
Nun, ich habe gesagt, diese Hebräer lebten auch unter Druck.
Unter Druck von außen.
Das tun wir nur in ganz schwachem Maß.
Aber etwas auch.
Wenn wir zu unserem Herrn stehen, wenn wir ihn bekennen, dann spüren wir auch Widerspruch.
Ey, der spinnt.
Oder die tickt doch wohl nicht mehr richtig.
Wie kann man denn heute noch an Jesus glauben?
Sowas hören wir auch.
Und da schauen wir den in Jesus an.
Der so großen Widerspruch von sich erduldet hat von Seiten der Sünder.
Das hilft uns. Das motiviert uns im Glauben zu leben.
Und dann kommt der letzte Punkt.
Damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.
Mit Ausharren laufen, hatte der Schreiber gesagt.
Und die Gefahr ist da, dass wir müde werden.
Dass wir innerlich ermatten.
Dass wir keine Lust mehr haben.
Dass wir nicht mehr motiviert sind, im Glauben weiter zu laufen.
Dass wir gut angefangen haben, wie die Galater aber dann irgendwie nachlassen.
Und es liegt ja in der Natur der Sache, wenn man etwas anfängt, dann ist man mit Begeisterung dabei.
Das kennen wir alle aus unserem natürlichen Leben.
Wir haben irgendein Projekt, das möchten wir gerne machen.
Und dann starten wir mit Energie und mit Elan.
Der Anfang ist schnell gemacht.
Aber wenn es dann um Nachhaltigkeit geht, um Ausharren geht, dann wird es schwierig.
Dann werden wir irgendwann müde.
Dann ermatten wir.
Und das ist in unserem Glaubensleben nicht anders.
Und hier sagt der Schreiber, ihr sollt nicht müde werden.
Ihr sollt nicht ermatten.
Und der Blick auf den Herrn Jesus.
Betrachtet den.
Der hilft uns, nicht müde zu werden.
Nicht innerlich zu ermatten.
Sondern weiter zu laufen.
Wenn wir nochmal kurz zusammenfassen, was wir gesehen haben.
In Kapitel 10 war der erste Punkt, dass wir mit Ausharren laufen sollen, um die Verheißung, die Zusage auch wirklich zu bekommen.
Dann haben wir als zweites gesehen, dass die Zusage, die Verheißung darin besteht, dass der Kommende kommen wird.
Dass der Jesus unterwegs ist, uns zu holen.
Er kommt.
Er ist dabei zu kommen.
Wir haben als drittes gesehen, dass der Gerechte aus Glauben leben wird.
Und dass dieses Leben im Glauben, ein Leben in der unsichtbaren Welt oder mit der unsichtbaren Welt ist.
Wir haben viertens gesehen, dass wir durch den Glauben die Zustimmung Gottes für unser Leben bekommen.
Die Alten haben Zeugnisse erlangt und wir werden das auch tun.
Und wir haben als fünftes gesehen, dass Glaube zu geistlichem Verständnis führt.
Das leitet dieses Kapitel ein.
Dann haben wir in Kapitel 12 erstens gesehen, dass wir diese Wolke von Zeugen um uns haben.
Die uns eine Hilfestellung ist, selber zu laufen.
Wir haben zweitens gesehen, dass wir laufen sollen und zwar nachhaltig und mit Ausdauer laufen sollen.
Wir haben uns drittens ein bisschen damit beschäftigt, dass der Lauf vor uns liegt und nicht hinter uns.
Dass wir das Ziel auch anschauen müssen.
Wir haben uns viertens ein wenig damit beschäftigt, was es bedeutet Hindernisse zu überwinden.
Diese Bürden und die leicht umstrickende Sünde, die wir ablegen sollen.
Dann im Zentrum hinschauend auf Jesus.
Denn Jesus vor uns zu haben als Vorbild für unser Glaubensleben.
Der Anfänger und Vollender des Glaubens.
Wir haben sechstens gesehen, dass wir ihn betrachten sollen.
Genau hinschauen sollen, wie er mit Widerstand umgegangen ist.
Und das hat uns zu dem letzten Punkt geführt, dass wir nicht ermüden,
indem wir in unseren Seelen, unserem inneren Menschen ermatten.
Gott möchte uns Mut machen zu laufen.
Nachhaltig zu laufen.
Im Glauben zu laufen, solange wir hier noch auf dieser Erde sind.
Und der herrliche Augenblick, der liegt vor uns.
Wo der Glaube zum Schauen wird.
Jetzt im Glauben, dann im Schauen.
Der Glaube wird einmal aufgelöst durch Schauen.
Wenn wir bei unserem Herrn sind.
Im Himmel brauchen wir nicht mehr zu glauben.
Dann sehen wir alles.
Dann haben wir die Realität vor Augen.
Dann brauchen wir nicht mehr zu glauben.
Aber solange wir noch hier auf dieser Erde sind,
wollen wir uns gegenseitig Mut machen, im Glauben ausharrend zu laufen. …