Neue Dinge in Matthäus
ID
fu007
Idioma
DE
Duração total
03:25:06
Quantidade
3
Passagens bíblicas
Mt 13,1-52; Mt 16,12-20; Mt 17,1-8
Descrição
1. Vortrag: Das Reich der Himmel (Mt. 13,1-52)2. Vortrag: Die Versammlung (Mt. 16,12-20)
3. Vortrag: Seine Herrlichkeit im Reich (Mt. 17,1-8)
Transcrição automática:
…
Ja, ich begrüße euch alle ganz herzlich. Neue Dinge in Matthäus. Unter dieser Überschrift
wollen wir an diesen drei Abenden, soweit der Herr Jesus sie uns schenkt, drei Abschnitte
aus dem Matthäus-Evangelium zusammen betrachten und wir fangen die ganze Sache gleich an mit
einem kleinen Abenteuer. Wir wollen nämlich ein sehr langes Kapitel heute Abend lesen,
das ist das Kapitel 13 aus dem Matthäus-Evangelium.
Wir lesen Matthäus 13, fast das ganze Kapitel, ab Vers 1.
An jenem Tag ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelten
sich große Volksmengen bei ihm, sodass er in ein Schiff stieg und sich setzte. Und die
ganze Volksmenge stand am Ufer. Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach,
siehe, der Seemann ging aus, um zu säen. Und als er säte, fiel einiges an den Weg,
und die Vögel kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf das Steinige, wo es nicht viel
Erde hatte. Und sogleich ging es auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne
aufgegangen war, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes
aber fiel in die Dornen, und die Dornen schossen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf
die gute Erde und gab Frucht, das eine hundert, das andere sechzig, das andere dreißigfach.
Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm,
warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen, weil
es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen. Ihnen aber ist es
nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben. Wer
aber nicht hat, von dem wird selbst das, was er hat, weggenommen werden. Darum rede ich
in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch
verstehen. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die sagt, mit Gehör werdet
ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen.
Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört,
und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen wahrnehmen und
mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile. Glückselig
aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören. Denn wahrlich, ich
sage euch, viele Propheten und Gerechte haben begehrt, zu sehen, was ihr anschaut, und haben
es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Hört ihr nun
das Gleichnis vom Sämann? So oft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht,
kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war. Dieser ist es, der an den
Weg gesät ist. Der aber auf das Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört
und es sogleich mit Freuden aufnimmt. Er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur
für eine Zeit. Wenn nun Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nimmt
er sogleich Anstoß. Der aber in die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört,
und die Sorge der Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt
keine Frucht. Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und
versteht, der wirklich Frucht trägt, und der eine bringt hervor hundert, der andere
sechzig, der andere dreißigfach. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und
sprach, das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinen
Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter
den Weizen und ging weg. Als aber die Saat aufsproste und Frucht brachte, da erschien
auch das Unkraut. Die Knechte des Hausherrn kamen aber herzu und sprachen zu ihm, Herr,
hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut? Er besprach
zu ihnen, ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sagen zu ihm, willst
du denn, dass wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber spricht, nein, damit ihr nicht etwa
beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit diesem den Weizen ausrauft. Lasst beides
zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen,
lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen. Den Weizen
aber sammelt in meine Scheune. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und
sprach, das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf
seinen Acker säte, das zwar kleiner ist als alle Samenkörner, aber wenn es gewachsen
ist, ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels
kommen und sich niederlassen in seinen Zweigen. Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen,
das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteich, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl
mengte, bis es ganz durchsäuert war. Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu
den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, damit erfüllt würde,
was durch den Propheten geredet ist, der spricht, ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen,
ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war.
Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm
und sprachen, deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers. Er beantwortete und sprach,
der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt, der
gute Same aber, dies sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen,
der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel, die Ernte aber ist die Vollendung
des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im
Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen
wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen
und die, welche die Gesetzlosigkeit tun, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort
wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die
Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Das Reich der Himmel
ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude
darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum ist
das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Als er aber eine
sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und
kaufte sie. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde
und Fische von jeder Art zusammenbrachte, dass sie, als es voll war, ans Ufer heraufzogen.
Und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in Gefäße zusammen, aber die Schlechten
warfen sie hinaus. So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Die Engel werden ausgehen
und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Habt ihr dies alles verstanden? Sie
sagen zu ihm, ja. Er aber sprach zu ihnen, darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reich
der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und
Altes hervorbringt. Soweit wollen wir für heute Abend das Wort Gottes lesen.
Neue Dinge in Matthäus. Diese Überschrift muss man erst ein bisschen erklären. Wenn
man das Matthäus-Evangelium durchliest, wird relativ schnell klar, welchen Akzent dieses
Evangelium hat, worum es hier eigentlich geht. Da sehen wir den Herrn Jesus, der seinen Weg
geht unter seinem Volk, das heißt unter den Juden, der aber, und das ist ganz kennzeichnend
für das Matthäus-Evangelium, immer stärker verworfen wird. Der Herr Jesus wird verworfen.
Das hat zur Folge, dass das Volk Israel beiseite gesetzt wird. Das zeigt der Herr Jesus in
seinem eigenen Verhalten und in seinen Worten, die er sowohl an die Juden, wie auch an seine
eigenen Jünger richtet. Und dann gibt es praktisch zu dieser Negativentwicklung eine
gegenläufige Bewegung. Während, wenn man so will, das Böse zunimmt in Israel, die
Verwerfung des Messias, bringt der Herr Jesus im gleichen Maß etwas Neues. Und das sind
im Zusammenhang dieses Evangeliums ganz besonders drei große Themen, die wir, so Gott will,
an diesen drei Abenden miteinander betrachten wollen. Das erste haben wir hier in diesem
Kapitel, das ja relativ bekannt ist. Das sind die Gleichnisse vom Reich der Himmel. So Gott
will, wollen wir dann morgen Abend aus Kapitel 16 ein paar Verse lesen. Da haben wir das
zweite große neue Thema, nämlich das Thema der Versammlung, das anschließend in Kapitel
18 in Bezug auf das Zusammenkommen der Versammlung fortgeführt wird. Aber das soll morgen Abend
nicht unser Thema sein. Und dann haben wir als drittes, so Gott will, für Sonntagabend
aus Kapitel 17 die ersten Verse, wo wir den Herrn Jesus sehen als Sohn des Menschen in
der Herrlichkeit des Reiches. Dass also für den Herrn Jesus in der Zukunft noch eine ganz
besondere Herrlichkeit bereitstehen würde, die so, wie sie uns da beschrieben und gezeigt
wird, im Alten Testament noch nicht bekannt war. Drei Dinge also, die definitiv damals
etwas Neues waren. Neue Dinge in Matthäus. Dass der Zustand des Volkes Israel ein ziemlich
trauriger war, wird direkt vor den Versen, die wir gelesen haben, deutlich, nämlich
am Ende von Kapitel 12. Da haben wir eine Ansprache des Herrn Jesus und da redet er
schon in den Versen 38, ja vorher haben wir schon die Lästerung des Geistes, dass man
dem Herrn Jesus unterschob, dass das, was er in der Kraft des Heiligen Geistes tat,
dass er das getan haben sollte durch den Beelzebub oder Beelzebul, den obersten der Dämonen,
und das war der endgültige Beweis, in welchem Zustand das Volk Israel war, dass sie einfach
nicht gewillt waren, den Herrn Jesus als den von Gott gesandten Messias anzunehmen. Und
dann redet ab Vers 38 der Herr Jesus von Gericht und zeigt dann in Vers 45, dass die ganze
Zukunft dieses Volkes zunächst einmal eine sehr dunkle sein würde, dass regelrecht Satan
sich dieses Hauses bemächtigen würde. Israel wird da mit einem Haus verglichen. Und dann
heißt es in Vers 45 am Ende, das letzte jenes Menschen, das ist Israel, wird schlimmer
sein als das erste, ebenso wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen. Und dann sehen
wir in den letzten Versen von Kapitel 12, dass der Herr Jesus von seiner Mutter und
seinen Brüdern redet und sagt, das sind diejenigen, Vers 50, die den Willen meines Vaters tun,
die also glauben. Und das waren und das sind nicht nur diejenigen aus Israel, sondern da
erhebte Herr Jesus gewissermaßen schon seinen Blick und guckt über die Grenzen von Israel
hinaus, ich sag mal bis nach Wilstorfwilden, bis zu uns hin. Da sieht er in der Ferne schon
alle diejenigen, die in der Zeit der Gnade, die auf seine Verwerfung, seinen Tod, seine
Auferstehung und Himmelfahrt folgen würde, die in dieser wunderbaren Zeit der Gnade an
ihn glauben würden. Und darauf kommt der Herr Jesus dann im Detail zu sprechen, wenn
er hier in Kapitel 13 diese Gleichnisse vom Reich der Himmel vorträgt. Da muss man mal
vorher diesen Begriff klären, Reich der Himmel. Wir haben in Vers 11 den Ausdruck gehabt,
die Geheimnisse des Reiches der Himmel. Das muss man mal gerade erklären. Wir kennen
sonst besser den Ausdruck Reich Gottes. Das ist nicht viel was anderes, aber einen kleinen
Unterschied gibt es schon. Das Reich Gottes bedeutet, dass Gott Macht hat über Menschen,
diese Autorität hat und dass es einen Reich unter den Menschen gibt, in dem seine Autorität
bekannt ist, wo sein Wille ja gewissermaßen die Verfassung, die Konstitution eines Landes
bildet. Das Reich Gottes, davon wird gesagt, dass als der Herr Jesus auf der Erde war,
dass da dieses Reich schon mitten unter den Juden war, weil derjenige, der dieses Reich
einmal in der Zukunft öffentlich regieren wird, damals schon auf der Erde anwesend war,
obwohl er dann erstmal noch wieder verworfen wurde. Das Reich der Himmel ist im Wesentlichen
das Gleiche, allerdings fängt es später an. Da wird betont in diesem Ausdruck Reich
der Himmel, dass dieses Reich vom Himmel her regiert wird. Und das ist erst der Fall, seit
dem der Herr Jesus nach seinem Tod und seiner Auferstehung in den Himmel zurückgekehrt
ist. Und deswegen haben wir in den Evangelien nur den Ausdruck, dass dieses Reich der Himmel
nahe gekommen war, aber noch nicht mitten unter euch, weil eben der Herr Jesus damals
noch nicht verworfen war. Und diese Zeit des Reiches erstreckt sich dann einmal in einer
Phase, in der wir heute leben, wo dieses Reich nicht öffentlich sichtbar ist, sondern wo
alle diejenigen dazu gehören, die sich zu dem König dieses Reiches bekennen, das heißt
zu Christus. Und dann gibt es zweitens eine Phase, in der dieses Reich öffentlich gesehen
werden wird, das ist dann deckungsgleich mit dem tausendjährigen Friedensreich. Wenn in
Jerusalem ein Thron stehen wird, der Thron Gottes, und auf diesem Thron wird der Herr
Jesus sitzen und von dort aus richten und auch von dort aus segnen. Also bis dahin
geht das Reich Gottes und ist dann auch gleichbedeutend mit dem Reich der Himmel, sodass also der
Begriff Reich Gottes etwas weitergehend, etwas größer ist als das Reich der Himmel.
Was wir hier im Wesentlichen haben in diesem Kapitel 13 des Matthäusevangeliums, in diesen
sieben Gleichnissen oder je nachdem wie man zählt, kann man auch acht finden, aber allgemein
rechne mal mit sieben hier, das ist im Prinzip nichts anderes als die Zeit, in der wir leben.
Die Zeit, in der auf der Erde das Wort Gottes verkündigt wird, das Evangelium verkündigt
wird, in der Menschen den Herrn Jesus durch das Wort Gottes kennenlernen und sich zu ihm
bekennen. Dann sehen wir in diesen sieben Gleichnissen, dass es in dieser ganzen Geschichte
eine Entwicklung gibt. Sieben Teile dieses Kapitels, das verbindet dieses Kapitel mit
noch zwei anderen Teilen des Wortes Gottes. Das sind die berühmten großen dreimal sieben.
Das sind einmal in Dritte Mose 23 die Feste Jehovas oder Feste des Herrn. Das ist ein
prophetisches Bild, das beginnt mit dem Passa-Fest, mit einem Bild von Golgatha und erstreckt
sich bis zur Zeit des tausendjährigen Reiches. Das Laubhüttenfest mit einem gewissen Hinweis,
der achte Tag dieses Festes auf die Zeit der Ewigkeit nach der Zeit. Dann haben wir hier
die Zeit des Christentums auf der Erde in den sieben Gleichnissen vom Reich der Himmel.
Und dann gibt es noch die berühmten sieben Sendschreiben in Offenbarung 2 und 3, die
im Prinzip die gleiche Zeit abdecken, aber unter einem anderen Blickwinkel, die nämlich
zeigen, wie sich die Versammlung entwickelt hat im Laufe der Zeit der Gnade, in der wir
leben. So, jetzt kommen wir zu unserem Kapitel und haben gleich am Anfang im ersten Vers
schon zwei Ortsangaben, wie das oft so ist. Ortsangaben haben eine geistliche Bedeutung.
Ist nicht immer so, aber hier ist das auf jeden Fall so. An jenem Tag ging Jesus aus
dem Haus hinaus und setzte sich an den See. An jenem Tag, nachdem er also vorher, Ende
von Kapitel 12, über Israel als gesamtes Volk das Gericht ausgesprochen und angekündigt
hatte. Da ging er gewissermaßen aus diesem Haus, nämlich Israel, hinaus. Das Haus als
ein organisiertes System, ein Haushalt, in dem gewisse Regeln, eine gewisse Ordnung gilt.
Aber in diesem Haus hatte der Herr Jesus als Messias Israels keinen Platz mehr. Er verließ
dieses Haus und ging an den See. Der See mit seiner Unruhe ist das gleiche Bild wie das
Meer an anderen Stellen, ein Bild des Völkermeeres. Damit sehen wir hier schon angedeutet, dass
der Herr Jesus nun anfangen würde, sich von Israel weg zu den Nationen hin zu wenden.
Es wird noch ein bisschen verstärkt in Vers 2, dadurch, dass der Herr Jesus selbst in
ein Schiff steigt, sich da reinsetzt und offensichtlich ein bisschen vom Ufer wegfährt. Die Volksmenge
steht am Ufer. Er selbst befindet sich gewissermaßen in diesem See und redet dann zu den Menschen.
Wir haben am Ende dieses Kapitels in Vers 52 von einem Hausherrn gelesen, der aus seinem
Schatz Neues und Altes hervorbringt. Und dieses Neue, wir haben schon kurz daran gedacht,
welche großen neuen Themen wir hier in Matthäus finden. Und das wird gleich hier fortgesetzt,
indem der Herr Jesus in Vers 3 anfängt, vieles in Gleichnissen zu ihnen zu reden. Man sieht
später in Vers 10, dass den Jungen das auffällt, dass der Herr Jesus auf einmal in Gleichnissen
redet. Das war also offensichtlich auch etwas Neues. Gleichnisse, das sind also Vergleiche,
Vergleiche zwischen Dingen aus dem täglichen Leben, aus der materiellen Welt, die aber
berichtet werden so, dass sie eine geistliche Bedeutung haben, dass also die materiellen
Dinge Hinweisen auf oder stellvertretend sind für geistliche unsichtbare Dinge. Das hat
der Herr Jesus offensichtlich bis dahin so nicht getan. Jetzt tut er das. Das ist etwas
von diesem Neuen, was wir hier finden. Und dann haben wir gleich einen zweiten Punkt.
Ab Vers 3 haben wir ja dann bis Vers 23 das erste Gleichnis. Nur mal kurz der Hinweis,
es ist klar, dass wir hier nicht die Einzelheiten betrachten können, sondern dass wir nur einen
Überblick über diese Gleichnisse geben können. Da beschreibt der Herr Jesus einen Sähermann,
der ausging, um zu sähen. Auch das ist etwas Neues. Das muss man ein bisschen erklären.
Der Sähermann ging aus zu sähen. Das ist natürlich eine uralte Tätigkeit, eine der
ältesten Berufe, die es überhaupt gibt. Einen Bauern, der säht. Das hat kein schon
getan. Kein hat natürlich die Früchte seines Ackerbaus missbraucht, indem er sie Gott als
Opfer angeboten hat. Das konnte Gott nicht annehmen. Aber hier ist das natürlich ein
gutes Bild. Ein Bild, das uns den Herrn Jesus selbst zeigt. Ein Sähermann, der geht aus
und säht. Und wir haben ja hier in Vers 3 bis 9 ganz kurz das eigentliche Gleichnis.
Dann ein Einschub, Vers 10 bis 17. Und dann haben wir in Vers 18 bis 23 die Erklärung
dieses Gleichnisses. Warum ist das Sähen hier etwas Neues? Das Bild des Sähens in
Bezug auf Gottes Handeln mit den Menschen müssen wir vergleichen mit einem anderen
Bild, nämlich mit dem des Weinbergs. Das Prinzip des Weinbergs ist, dass ein Weingärtner
einen Weinstock pflanzt und er bleibt dann jahrelang da stehen und bringt Frucht. Etwas
überspitzt formuliert, der wird einmal gepflanzt und dann braucht der Weingärtner nur noch
pflücken. Ist klar, dass zwischendurch viel Arbeit erforderlich ist, aber das Prinzip
ist, der Weinstock steht da und bringt über einen langen Zeitraum hin Frucht. Und das
Bild wird im Alten Testament gebraucht in Bezug auf Israel. Dass Israel selbst ein Weinberg
war, gepflanzt von Gott und Gott stand gewissermaßen davor und wartete mit leeren Händen auf die
Frucht. Und das Ergebnis war, er fand Herrlinge, heißt es in der alten Übersetzung. Er fand
trockene Trauben, die zunächst gut sind. Das heißt, Gott hat in Israel keine Frucht
gefunden. Das war natürlich keine Überraschung für Gott. Gott hatte seinerseits alles getan,
damit Israel Frucht bringen konnte, aber kein Mensch war imstande, den Willen Gottes zu
tun. Und deswegen war Israel als Volk insgesamt betrachtet ein unfruchtbares Volk. Gott hat
nicht bekommen, was er rechtmäßigerweise davon erwarten konnte. Und jetzt sehen wir
hier, dass in der Zeit der Gnade, in der wir leben, Gott gewissermaßen die Strategie gewechselt
hat. Jetzt gebraucht er nicht mehr das Bild eines Feinbergs, das hat nicht funktioniert,
das ist erfolglos geblieben, fruchtlos, fruchtleer geblieben, sondern jetzt geht der Herr Jesus
aus und sät. Und der Unterschied liegt darin, dass jetzt nicht einmal gesät wird und dann
steht der Bauer davor und wartet auf die Frucht, sondern er muss immer wieder, jedes Jahr aufs
Neue hingehen und säen. Nach jeder Ernte geht der Bauer wieder auf das Feld und sät
den Samen. Er muss also immer wieder arbeiten, immer wieder sich bemühen, immer wieder selbst
etwas bringen, damit daraus etwas hervorkommt. Das ist das Prinzip der Gnadenzeit, in der
das Evangelium der Gnade Gottes verkündigt wird. Das ist eine permanente Tätigkeit des
Herrn Jesus, die er in unserer Zeit ausübt. Er tut das durch uns, aber im ersten Korintherbrief
haben wir zweimal den Ausdruck, es ist das Werk des Herrn. Auch wenn er uns als Werkzeuge
gebraucht, er ist derjenige letzten Endes, der arbeitet, der wirkt. Er ist der Säemann,
der sät. Und dieses Säen, wir kennen das natürlich heute nur noch maschinell mit Traktoren,
aber früher in der alten Zeit, ein Bauer, der hatte eine große Schüsse vor sich oder
auch eine Schürze, die er hochhielt und er griff dann mit seiner ganzen Hand da rein
und streute den Samen reichlich über das Feld. Das ist auch ein Gedanke, der hier drin
steckt, dass der Herr Jesus nicht die Frage stellt, vorher, wer wird das denn wohl annehmen,
wer ist denn überhaupt würdig, um dieses Wort zu hören. Sondern in der Zeit der Gnade
streut er das reichlich aus und sorgt so selbst dafür, dass die Frucht hervorkommt. Er, der
Säemann. Und dann sehen wir in diesem relativ bekannten
Gleichnis von dem vierfachen Ackerfeld, das wir auch in anderen Evangelien haben, dass
es eben, wie gesagt, vier verschiedene Arten von Boden gibt. Das erste haben wir in Vers
4 und dann in der Erklärung in Vers 19. Ich halte mich mal an die Erklärung ab Vers 18
und jetzt hauptsächlich Vers 19. Da haben wir das, was an den Weg gesät ist und wenn
jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, verstehen heißt hier es mit Glauben
aufnehmen. Wenn jemand das nicht tut, dann kommt der Böse, das ist der Teufel, und reißt
weg, was in sein Herz gesät war. Das ist das Wirken des Teufels, der durch die Sünde
dafür sorgt, dass Menschen, die das Wort Gottes in der Zeit der Gnade hören, dass sie
keine Frucht bringen. Es wird auf den Weg gesät, der Weg ist hart, hart geworden, abgebrüht
durch die Sünde und das benutzt der Teufel, um dem Herrn Jesus, dem Säemann, entgegen
zu arbeiten, um zu verhindern, dass dieser an sich Gutesame Frucht bringt. Dann haben
wir zweitens in Vers 20 das Steinige, der aber auf das Steinige gesät ist. Dieser ist
es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt. Das ist eine riskante Sache,
wenn Menschen das Wort Gottes hören und begeistert sind. Begeistert sein, das ist genau das richtige
Wort hier. Das heißt also nicht eine ehrliche Freude an Gottes gutem Wort haben, sondern
Freude in dem Sinne, dass man so halbcharismatisch Halleluja schreit, dass man Spaß daran hat,
zu einer Predigt hinzugehen und dass man das für eine gute Sache hält, wenn die Leute
in die Versammlungsstunden, in die Gottesdienste gehen usw. und wenn man selber gerne damit
zu tun hat, aber keinen Glauben in seinem Herzen hat. Dann Vers 21 hat so jemand keine
Wurzel in sich, sondern er ist nur für eine Zeit. Das ist das Problem der alten Natur,
des Fleisches. Ja, wenn der Geist Gottes nicht wirken kann in einem Menschen, dann kann das
schon manchmal sein, dass das Fleisch das Wort Gottes ganz gut findet. Ja, solche Leute,
ich vermute wir kennen sie alle, die Vormerstein, weiß ich das bei uns, dass wir Menschen haben,
die kommen seit Jahren zur Evangelisation. Die finden das gut, dass wir das machen. Die
hören auch ganz gerne, vor allem wenn es ein interessantes Thema ist, mal zu. Die kommen
immer wieder und man muss befürchten, am Ende haben sie den Kopf voll von Evangelium
und gehen in die Hölle damit. Das ist ein besonderes Risiko in christlichen Ländern.
In Ländern, wo Verfolgung ist, da wird ein Ungläubiger sich hüten, freiwillig dahin
zu gehen, wo das Wort Gottes verkündigt wird. Ja, aber bei uns kann das passieren. Das gehört
so ein bisschen zum Image eines guten Christen. Also hier haben wir das Problem, dass das
Wort Gottes manchmal nur oberflächlich, rein aus dem Gefühl heraus gehört wird, auf eine
fleischliche Weise. Der Geist Gottes kann nicht wirken, es bringt keine Frucht. Und
dann haben wir als drittes in Vers 22, der aber in die Dornen gesät ist, dieser ist
es, der das Wort hört. Und dann kommen zwei Dinge, die Sorge der Welt und der Betrug des
Reichtums. Dann haben wir das dritte Problem, dass die Welt auch noch da ist mit ihren Einflüssen,
dass Menschen das Wort vom Reich hören, das Wort Gottes hören, aber dann kommt der Einfluss
der Welt und erstickt das Wort. Ja, es könnte vielleicht aufsprießen, aber gleich kommen
so Seiteneinflüsse und die ersticken die Sache wieder. Davon gibt es zwei Arten. Das ist einmal,
wie wird es genannt hier, die Sorge der Welt. Das ist das Problem bei Menschen, die ein schweres
Leben haben, bei armen Menschen, bei kranken Menschen, bei Arbeitslosen vielleicht, dass
alle diese Sorgen dahin führen können, dass das Wort, was man hört, doch keine Frucht bringt,
weil die Sorgen das Nachdenken über das Wort Gottes verdrängen und so verhindern, dass irgendetwas
daraus hervorkommt. Das Gleiche kann auch passieren bei denen, die genug Geld haben,
die reich sind, denen es gut geht, da ist es der Betrug des Reichtums. Betrug des Reichtums,
weil die Gefahr immer da ist, dass der Reichtum, der an sich nichts Böses ist, dass er vorgibt,
eine Funktion zu haben, die er nicht übernehmen kann. Ja, Reichtum, das heißt Geld, Häuser,
Autos, was weiß ich was alles, das sind äußere materielle Dinge, die können dem Herzen nichts
geben, die machen die äußeren Aspekte des Lebens angenehmer, zugegebenermaßen, aber die Seele
bleibt unbefriedigt. Ich stelle das gerade ein in Lukas 16, glaube ich, da haben wir diesen reichen
Kornbauern. Kapitel 12, dankeschön. Jetzt hast du mich irritiert, der reiche Kornbauer in Lukas 12,
doch, genau, Lukas 12, Vers 19, da sagt dieser Bauer, ich will zu meiner Seele sagen, Seele,
du hast viele Güter da liegen auf viele Jahre. Ich sage mal ganz einfach, der versuchte seine
Seele mit Kartoffeln zu füttern und das geht nicht. Unsere Seele braucht Gott, braucht den
Herrn Jesus, aber das versucht der Teufel immer wieder bei den Menschen die inneren, die geistlichen
Bedürfnisse, die Bedürfnisse der Seele zuzukleistern mit Reichtum, mit materiellem Besitz,
so dass die Menschen gar nicht mehr dahin kommen, zu hören auf die wirklichen Bedürfnisse ihrer
Seele und ihrer Herzen. Und auf diese Weise wird das Wort entsteckt. Es bringt keine Frucht. Aber
dann haben wir viertens endlich den guten Boden in Vers 23, der aber auf die gute Erde gesät ist.
Dieser ist es, der das Wort hört, hört mit den Ohren und versteht, versteht mit dem Herzen,
das heißt, versteht im Glauben, der wirklich Frucht trägt. Das ist das Herz, die Art von Herz,
die wir gerne haben möchten. Gott musste das in Bezug auf Israel mal sehr drastisch sagen. Er spricht
da von einem steinernen Herz und auf der anderen Seite von einem fleischernen Herz, von einem
weichen Herz, ein Herz, das die Eindrücke des Wortes Gottes aufnimmt und diese Eindrücke auch
behält. Mir fiel das mal auf in Psalm 22, dass der Herr Jesus da prophetisch sagt, wie Wachs ist
geworden mein Herz. Ich weiß nicht, ob euch dieser Ausspruch mal aufgefallen ist. Ein Herz wie Wachs.
Wir wissen, wie das ist bei Wachs. Wenn man da einen Eindruck reinmacht, der bleibt drin, der bleibt
erhalten. Und so war das Herz des Herrn Jesus, das war weich, kein steinernes Herz, sondern das hat
die Eindrücke, die Gott ihm gab, auch die Eindrücke, die der Herr Jesus auf der Erde bekommen hat, die
hat er aufgenommen und die hat er mit sich getragen. Die verwischten bei ihm nicht wieder. Hier haben
wir ein solches Herz, dass das Wort hört, es im Glauben aufnimmt, versteht und dann Frucht bringt.
Ein kleiner Trost für jeden, der das Evangelium verkündigt. Uns macht das oft zu schaffen, dass so
viele Menschen überhaupt nicht erst hören, die Traktate schon gar nicht haben wollen oder Traktate
wegwerfen, nachdem sie Pro forma angenommen haben. Auch der Herr Jesus redet schon davon, dass nur
ein Viertel des Bodens überhaupt Frucht bringt. 25 Prozent. Aber der eine bringt hervor 100, der
andere 60, der andere 30-fach. Das heißt, da wo der Same des Wortes aufgenommen wird, da kommt
allerdings dann eine Frucht hervor, die ist um ein Vielfaches größer als der eigentliche Same. Denn
das ist so in diesem Bild des Säemanns. Ein Samenkorn bringt ja nicht nur ein Samenkorn
wieder hervor, sondern eine Ähre, auf der sich viele solcher Körner befinden.
Wie es Isaac wird erwähnen, nur einmal, 140.
Ja, und hier gerade im Zusammenhang mit diesen Zahlen ist das Bemerkenswert 160, 30-fach. Das
bedeutet, dass hier schon angedeutet wird, dass es immer weniger wird. Dass es Niedergang gibt in der
Menge der Frucht, die der Same hervorbringt. Und das ist kennzeichnend für alles, was wir anschließend
sehen, dass es im Christentum, wo der Herr Jesus selbst angefangen hat zu säen, er geht hin unter
Weinen und trägt den Samen zur Aussaat, dass von da angefangen, auch in dieser Haushaltung, in der
wir heute leben, doch wieder alles gekennzeichnet ist durch Niedergang. Das alles weniger wird,
abnimmt, verschwindet. Ja, und das sehen wir dann anschließend in den nächsten Gleichnissen. Das
erste Gleichnis ist also die Grundlage für alles, was wir danach sehen. Das ist die Tätigkeit des
Herrn Jesus als Säemann, der das Wort in die Welt hinein auf den Acker sät, damit es Frucht bringt
für ihn. Und jetzt sehen wir, was daraus wird. Ab Vers 24 haben wir dann das zweite Gleichnis,
der Jesus sagt, das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf
seinen Acker säte. Das ist das erste Gleichnis im Wesentlichen, aber dann kommt das Neue in
Vers 25. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen
und ging weg. Die Anmerkung in der Elberfelder Übersetzung zeigt, dass dieses Unkraut nicht
irgendein Zeug war, was sofort ins Auge fiel, sondern das heißt Lolch. Das ist ein Unkraut,
das dem Weizen sehr ähnlich sieht. Dass also der Teufel anfängt, das Werk des Herrn Jesus zu
imitieren. Dass also Dinge unter die Menschen in das Christentum hineingebracht werden, die ganz
ähnlich aussehen wie das, was der Herr Jesus bringt, ähnlich klingen, die leicht zu verwechseln sind
für denjenigen, der keinen klaren Blick hat, der nicht im positiven Sinne einhültig ist. Und das
Ergebnis war, dass Vers 26 die Saat aufsproste und Frucht brachte und dass auch das Unkraut
erschien. Das große Problem, was uns in diesem zweiten Gleichnis beschrieben wird, ist die
Vermischung im Christentum. Das ist, wie sagte Herr Jesus hinterher in Vers 38 in der Erklärung,
der gute Same, das sind die Söhne des Reiches, die Gläubigen, das Unkraut aber sind die Söhne
des Bösen, das sind die Ungläubigen. Wir haben dieses Kapitel Matthäus 13 vor zwei Monaten mal
in Indien behandelt. Das war in Orissa. Der eine oder andere hat das vielleicht in den Mitteilungen
aus dem Werk des Herrn schon gelesen. Sehr einfache Menschen da, Gläubige, die da an zwei Tagen
zusammengekommen waren und ich habe am Anfang gedacht, das ist ein trockenes Thema für die,
das werden die kaum verstehen. Aber dann wurde mir ziemlich schnell klar, dass das sehr passend war.
Indien ist ein uraltes Missionsland. Die Mission, die fing da schon 1700 noch was an oder vielleicht
schon 1600 noch etwas, also mindestens so 200-300 Jahre, wird da schon das Wort verkündigt. Und
das Ergebnis ist, wenn man heute durch Indien fährt, jedenfalls in manchen Gebieten, dass man,
ähnlich wie hier in Wilden, dass man überall Kirchen sieht, Gebäude mit Kreuz drauf,
Missionskrankenhäuser, Missionshospitäler, Kirchen, Gemeinden, Missionsschulen und was
nicht alles, lauter christliche Einrichtungen. Das heißt, da gibt es eine ganze Menge von
diesen Leuten, die hier genannt werden, Söhne des Bösen oder Unkraut. Das heißt, Menschen,
die wachsen auf dem Feld, auf dem der Herr Jesus sät, aber die gehören gar nicht wirklich dazu.
Das sind, ja, was wir oft so nennen, Namenchristen, obwohl wir sind auch Namenchristen,
wir nennen uns nämlich Christen, aber es gibt manche, die haben nur den Namen. Ja, das ist das
Problem. Die haben nur den Namen, das heißt, das Bekenntnis und der Glaube in den Herzen fehlt. Und
das war natürlich ein Problem, was sich ganz schnell ergeben hat am Anfang der Zeit der Gnade.
Man kann das sogar ganz exakt fixieren anhand von Gottes Wort, wann diese Vermischung aufgetreten
ist. Es wird uns in der Bibel gesagt, das ist nämlich in Apostelgeschichte 8, soweit wir das
wissen. In Apostelgeschichte 8 wird berichtet, dass ein Mann namens Simon, ein Zauberer, dass
der Mann glaubte, ich sag mal Glauben in Anführungsstrichen, und dass er sogar getauft
wurde. Der hatte das Evangelium von Philippus gehört, gehört ja, aber verstanden im Sinne von
Glauben hat er es nicht. Das macht Petrus anschließend ganz deutlich. Der Mann zeigt
nämlich, dass er ein Ungläubiger war und Petrus sagt zu ihm, dein Geld fahr samt dir ins Verderben.
Das war, soweit wir wissen, der erste Mann, der getauft wurde, christlich getauft wurde,
der sich Christ nannte, aber ein Ungläubiger Mann war. Und spätestens seit diesem Zeitpunkt
haben wir Weizen und Unkraut nebeneinander im Christentum. Das ist ein Problem, mit dem wir
bis heute zu tun haben, wenn wir einen Menschen kennenlernen, dass wir oft am Anfang nicht wissen,
ist das wirklich ein Gläubiger oder nicht. Da muss man manchmal schon sich eine Weile unterhalten,
vielleicht mal ein paar konkrete Fragen stellen und selbst dann sind wir manchmal noch nicht ganz
sicher. Der Herr Jesus weiß das natürlich. Der Herr kennt die Seien sind, aber wir können in
der Regel nur an den Früchten den Baum erkennen. Das ist also das Problem, was im zweiten Gleichnis
vor uns kommt. Und dann sehen wir, dass die Knechte dieses Hausherrn aufmerksam sind in
Vers 27. Die haben gesehen, was da auf dem Acker wächst und schlagen dann vor in Vers 28. Willst
du, dass wir hingehen und dieses Unkraut zusammenlesen? Dann bremst der Herr und sagt,
mach das bloß nicht. Vers 29. Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich
mit diesem den Weizen ausrauft. Da hatten die Knechte genau das Problem, was ich gerade erwähnt
habe, dass wir nämlich von außen oft nicht erkennen können, ob jemand Weizen oder Unkraut
ist. Und die Gefahr ist sehr groß, dass wir jemanden, der Weizen ist, als Unkraut betrachten
und andersrum. Und das ist im Christentum tatsächlich passiert, wenn wir denken an die
Ketzer-Verfolgungen. Eigentlich eine gute Absicht, Menschen unter Zucht zu stellen, die etwas Böses
tun oder etwas Böses lehren. Also ein zugrunde liegender korrekter biblischer Gedanke. Aber wie
viele wirklich Gläubige sind als Ketzer verfolgt, misshandelt und umgebracht worden? Da ist genau
das passiert, dass man das Unkraut zusammenlesen wollte, vielleicht sogar aus guten Intentionen
heraus und dass man den Weizen mit ausgerauft hat. Das ist also etwas, was bleiben soll. Vers 30 bis
zur Ernte. Das ist die Zeit des Gerichtes nach der Zeit der Gnade. Vorher wird der Weizen in die
Scheune des Herrn gesammelt. Das heißt, der Herr wird die seinen, den wirklichen Weizen, zu sich
nehmen und dann wird er anschließend durch Engel das Gericht über die Ungläubigen durchführen.
Damit kommen wir zum dritten Gleichnis ab Vers 31. Da haben wir ein Senfkorn, das ein Mensch nahm
und auf seinen Acker säte. Senfkorn ist sehr klein, das wuchs aber, Vers 32, es wurde größer als die
Gartenkräuter und wird ein Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen in seinen
Zweigen. Da sehen wir, dass das Christentum ganz unscheinbar angefangen hat. Die Leute, die man in
der Apostelgeschichte findet, die ersten Christen, das waren keine prominenten Typen, sondern das
waren einfache Fischer wie Petrus. Das waren Leute wie der Herr Jesus selbst, der ein Zimmermann war.
Ab und zu mal einer wie Paulus dazwischen, ein gebildeter Mann. Aber im Allgemeinen ist es so,
dass das Christentum klein und unauffällig anfängt. Und dann hat es sich entwickelt, es lohnt sich mal
die Kirchengeschichte zu lesen. Ich bin gerade, wenn ich Zeit habe, dabei das zu tun. Da kann
man das sehr gut verfolgen, dass das, was so klein angefangen hat, von Gott gesät wurde, dass das
größer wurde als alle Kräuter und ein Baum wurde. Das heißt, ein Baum, etwas Großes, Beeindruckendes,
etwas, was von Stärke und von Macht redet. So etwa um das Jahr 600 herum, da fing das Papsttum an,
sich zu entwickeln im Christentum. Da merkte man sehr schnell, dass die Bischöfe, die damals schon
da waren, sich gegenseitig Konkurrenz machten, versuchten sich gegenseitig vom Spielfeld zu
werfen. Und dass dann eine an die Spitze kam, dass dann Machtstrukturen sich in der Kirche im
Christentum entwickelten. Und zweites Ergebnis, dass die Vögel des Himmels kommen und sich
niederlassen in seinen Zweigen. Die Vögel sind ein sehr interessantes Symbol in Gottes Wort,
in der Bildersprache. Die sind uns schon mal begegnet. Übrigens im ersten Gleichnis in Vers 4,
da sind die Vögel gekommen und haben den Samen vom Weg aufgefressen. Ja, da werden sie verbunden
mit dem Wirken des Teufels. Und das ist so, die Vögel sind eigentlich ein Bild von Dämonen,
von Helfern des Teufels. Der Teufel selbst wird ja in Epheser 2 mal bezeichnet als der Fürst der
Gewalt der Luft. Das ist so sein Herrschaftsbereich. Und da fliegen auch die Vögel. Von daher kommt
der Teufel mit seinen Angriffen. Und hier lassen sie sich sogar nieder in seinen Zweigen. Das heißt,
die machen nicht nur so einen Sturzflug und picken etwas auf der Erde auf, sondern die lassen sich
nieder. Das Böse hat sich also gewissermaßen im Schoß der Kirche ausgebreitet und hat da eine
Behausung gefunden. Dann sehen wir im vierten Gleichnis in Vers 33, dass das Reich der Himmel
gleich einem Sauerteich ist, den eine Frau nahm. Es ist interessant, dass hier eine Frau erwähnt
wird. In Vers 31 war es ein Mensch, hier spezifisch eine Frau. Wenn eine Frau erwähnt wird in der
Bibel, dann redet das oft von Prinzipien im Gegensatz zu dem Mann, der oft für die praktische
Seite, also für die Verwirklichung von Grundsätzen steht. Aber hier kann das ein Hinweis darauf sein,
dass verkehrte, lehrmäßig verkehrte Prinzipien anfingen, ins Christentum hinein zu kommen. Also
nicht nur Macht und Raubgier, wie wir das in Vers 32 haben, sondern auch verkehrte Lehre,
den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war. Sauerteich,
schon oft darauf hingewiesen worden, ist immer ein Bild des Bösen, ein Bild der Sünde, die ins
Christentum hineingebracht wurde und es schließlich ganz durchsäuerte. Das heißt, einen Einfluss
ausübte, dass man hinterher kaum noch etwas von dem guten Mehl und dessen Wirkung sehen konnte.
Und damit ist eigentlich das entstanden, was wir heute in negativer Weise als Religion bezeichnen,
dass das Christentum schließlich nur noch als Religion unter anderen Religionen betrachtet
wurde. Das heißt, als ein Lehrsystem, das man annehmen oder auch straflos ablehnen konnte,
zu dem man sich auch Alternativen angucken und diese annehmen kann. Das ist geschehen dadurch,
dass verkehrte Lehren unter dieses gute Mehl gemengt wurden und dadurch eigentlich den Teich
verdorben haben. Also hier den Gedanken des lehrmäßigen Verderbens im Christentum.
Und dann haben wir ab Vers 36 die Erklärung des Herrn Jesus zum zweiten Gleichnis. Das müssen wir
jetzt nicht mehr im Detail machen, das haben wir im Prinzip durchgenommen. Ich weise nur noch mal
darauf hin, dass hier in Vers 36 dieses Gleichnis genannt wird, dasjenige vom Unkraut des Ackers.
Also nicht mehr vom Weizen, den der Herr gesät hatte, sondern vom Unkraut. Das ist schon der
gleiche Gedanke, den wir schon hatten, dass das Böse, jedenfalls dem äußeren Erscheinen nach,
dominierte ab einem gewissen Zeitpunkt im Christentum. Das Unkraut war auffälliger,
war weiter verbreitet und ist es bis heute als der Weizen im Christentum. Es gibt weit mehr
Menschen, die sich Christen nennen und mit Christus keine Herzensverbindung haben,
als diejenigen, die diese Glaubensverbindung haben. Und damit kommen wir jetzt zum kurzen
letzten Teil dieses Kapitels. Der ist rein nach Versen und Worten gerechnet kürzer als der erste
Teil, aber vom Inhalt her ist es eigentlich das Schönere. Was wir in den ersten vier Gleichnissen
gesehen haben, wir haben vier plus drei, so teile ich das auf, das war die äußere Entwicklung des
Christentums. Die äußere Entwicklung, die der Herr Jesus beschreibt, während er am See sitzt. Und
jetzt haben wir in Vers 36 gelesen, dass der Herr Jesus die Volksmengen entlässt und dass er ins
Haus kommt. Das Haus ist jetzt kein Bild mehr von Israel, sondern es steht hier eigentlich für die
Zurückgezogenheit, für die Privatheit, wo der Herr Jesus sich mit seinen Jüngern jetzt aufhält. Denn
was er dann ab Vers 36 sagt, also die Erklärung zum zweiten Gleichnis und dann das fünfte besiegte
Gleichnis, das sagt er nur noch seinen Jüngern. Und da erklärt er ihnen, was am Christentum für
Gott sichtbar ist, was für ihn wert ist, wie er die Dinge bewertet und beurteilt. Und da haben wir
im fünften Gleichnis ab Vers, nein, nur in Vers 44, das Reich der Himmel, das gleich ist einem im
Acker verborgenen Schatz. Auch wieder zwei Dinge, der Acker und der Schatz. Der Acker ist die Welt,
das haben wir schon gesehen, wo das Wort gesät wird. In diesem Acker hat der Herr Jesus einen
Schatz gefunden, den ein Mensch fand und verbarg. Das kann man verstehen als einen Hinweis auf die
Menschwerdung des Herrn Jesus, dass der Herr Jesus, der Sohn Gottes, Mensch geworden ist. Und dadurch
hat er hier auf der Erde, in diesem Acker, auf den er gewissermaßen gekommen ist, da hat er diesen
Schatz gefunden. Ein Schatz, das hat den besonderen Gedanken des Wertes. Dieser Schatz kann viele
Elemente enthalten, wie das zum Beispiel bei versunkenen Schiffen oft ist. Passiert immer
wieder, dass ein vor Jahrhunderten versunkenes Schiff doch noch wieder gefunden und die Schätze
darin gehoben werden. So einen Schatz hat der Herr Jesus in dem Acker der Welt gefunden. Und dann
heißt es, dass er vor Freude darüber hingeht und alles verkauft, was er hat und jenen Acker kauft.
Ein interessanter Gedanke, dass der Herr Jesus mit seinem Blut bezahlt hat am Kreuz, das ist der
Preis, der hier erwähnt wird, und dass er dadurch den Acker gekauft hat. Das heißt, dass der Herr
Jesus sich ein Anrecht erworben hat auf die gesamte Welt. Ja, wir vergessen das manchmal. Wir
verbinden den Gedanken der Erlösung natürlich in erster Linie mit uns, aber der Herr Jesus hat sich
ein Anrecht auf alle Menschen erworben. Das ist wichtig, dass wir das verstehen. Man kann von
Herrn Jesus nicht unverbindlich hören und dann sagen, ach nee, will ich nicht, sondern wer von
ihm hört, auf den hat er ein Anrecht. Da hat der Herr Jesus das Recht, dass seine Stimme gehört wird
und dass man im Glauben darauf antwortet. Petrus erwähnt das hinterher mal in seinem zweiten Brief.
Das ist ein interessanter Ausdruck, den er da benutzt, in 2. Petrus 2, Vers 1, da redet er von
ungläubigen Menschen, 2. Petrus 2, Vers 1, die den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat. Ja,
das heißt auch ungläubige Menschen, die sind nicht erlöst, aber der Herr Jesus hat bezahlt mit seinem
Blut einen Preis und dadurch hat er ein Anrecht auf alle Menschen. Das wird allerdings für die
Ungläubigen bedeuten, dass er in seinem vollen Recht sie einmal rechten wird, weil sie ihm dieses
Recht verweigert haben. Der Herr Jesus hat also den Acker gekauft und hat dafür alles verkauft,
was er hatte, weil er den Schatz haben wollte, weil er die Gläubigen so wertschätzte. Der Schatz
also ein Bild von uns allen als einzelne Gläubige. Und dann sehr eng verwandt damit im vorletzten
Gleichnis, Vers 45 und 46, da haben wir ein etwas abgewandeltes Bild, kein Schatz mehr,
sondern einen Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Er findet nicht Perlen, sondern eine,
das wird hier betont, eine sehr kostbare Perle. Das transportiert den Gedanken von Schönheit in
Verbindung mit Einheit. Es wird hier betont, eine sehr kostbare Perle und vielleicht nur mal der
Hinweis auch für die Jüngeren, wenn in der Elberfelder Übersetzung so ein Wort kursiv gedruckt
ist oder in der älteren Übersetzung gesperrt gedruckt ist, dann ist das eine Formatierung,
eine Auszeichnung, die der Heilige Geist schon im Grundtext durchgeführt hat. Das haben also
nicht die Übersetzer etwa hier so gemacht, dieses Wort eine kursiv gedruckt, sondern der Heilige
Geist hat das im Grundtext schon markiert gehabt. Eine sehr kostbare Perle, das sind auch wieder die
Gläubigen, aber jetzt insgesamt betrachtet, die Versammlung, also nicht mehr dieser kollektive
Aspekt, wir alle, sondern wir alle sind eins. Wir bilden zusammen die eine Perle, Schönheit in
Verbindung mit Einheit. Das schätzte Herr Jesus an der Versammlung. Da ging er hin und verkaufte
alles, was er hatte und kaufte sie. Und jetzt ist nicht mehr die Rede davon, dass er einen Acker
kaufte, sondern dass er gezielt die Versammlung kaufte. Und sie besteht aus lauter Menschen,
die auch wirklich erlöst worden sind. Erlöst durch Blut, durch das Werk vom Kreuz und erlöst
durch Macht, was wir für unsere Seelen heute schon erfahren haben und was unser Körper bald
erfahren wird, wenn der Herr Jesus wiederkommt, um uns zu sich zu nehmen. Diese beiden sehr eng
zusammengehörigen Seiten, die Perle und der Schatz, das finden wir übrigens zusammen in
Epheser 5. Ich möchte mal kurz darauf hinweisen. In Epheser 5, wo wir zwei ziemlich ähnliche
Aussagen haben, einmal in Vers 2, dass der Christus uns geliebt und sich selbst für uns
hingegeben hat. Das ist der Gedanke des Schatzes im Acker. Der Schatz, der alle Gläubigen umfasst.
Alle, die hier bezeichnet werden als uns. Uns hat der Herr Jesus geliebt und hat sich selbst für uns
hingegeben. Er hat alles verkauft in Vers 44. Und dann im gleichen Kapitel, Epheser 5, haben wir
ab Vers 25 die Versammlung. Und von ihr heißt es in Vers 25, dass er die Versammlung geliebt
und sich selbst für sie hingegeben hat. Ähnlicher Gedanke, aber jetzt Schönheit und Einheit. Die
Versammlung nicht mehr als lauter Einzelfiguren, sondern als diese eine sehr kostbare Perle. Alle
Gläubigen in ihrer Schönheit und Einheit zusammengesehen. Das ist der Gedanke dieser Perle,
von der auch wieder gesagt wird, dass der Herr Jesus alles, was er hatte, für sie verkaufte. Und
damit kommen wir zum letzten Gleichnisvers 47 bis 50. Da ist die Rede von einem Netz, das ins Meer
geworfen wurde. Ein Bild der Evangeliumsverkündigung in der Zeit der Gnade, was jeder Evangelist tut
und was wir alle in unserem Maß auch aufgerufen sind zu tun. Dass Fische von jeder Art zusammen
brachte das Christentum, wie wir gesehen haben, umfasst inzwischen eine ganz gemischte Gesellschaft.
Aber dann heißt es, dass die Fischer, die sind das in Vers 48, sich niedersetzten und die Guten
in Gefäße zusammenwarfen, aber die Schlechten warfen sie kurz und bündig hinaus. Das heißt,
sie beschäftigten sich ausführlich mit den Guten, mit den Gläubigen. Das ist die Aufgabe der Diener
des Herrn. Die Ungläubigen, diejenigen, die keine Frucht bringen, die werden hinausgeworfen. Das ist
nicht der Gegenstand der Beschäftigung der Diener des Herrn. Und dann der Hinweis in Vers 49 und 50
darauf, dass mit den Ungläubigen in diesem Reich Gott streng verfahren wird, dass die Engel kommen
werden. Das tun dann nicht mehr die Diener des Herrn, nicht mehr die Fischer, sondern die Engel
werden kommen in der Vollendung des Zeitalters und werden die Bösen aus der Mitte der Gerechten
aussondern. Das ist das Erntegericht. Das ist ein selektives Gericht. Wenn der Herr Jesus bald
wiederkommt zur Entrückung der Gläubigen, dann werden wir Gläubige aus der Mitte der Ungläubigen
weggenommen. Die anderen bleiben zurück und kommen in die Gerichte der Drangsalzzeit. Am Ende der
Drangsalzzeit wird es anders sein. Diejenigen, die dann geglaubt haben, die werden lebend ins
Reich gehen und alle anderen werden weggenommen. Die Ungläubigen werden dann weggenommen und durch
die Gerichte weggenommen werden. Also quasi spiegelverkehrt. Diesen Gedanken haben wir hier.
Die Engel werden die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen
werfen. Da haben wir also das endgültige Gericht Gottes über diejenigen, die sich Christen genannt
haben, die christlich getauft waren und doch mit Christus in ihren Herzen nichts zu tun haben
wollten, während alle anderen längst in seiner Scheune sind, im Segen sind. Und das schließt der
Herr Jesus dann ab in Vers 51 und 52. Man kann auch das noch als ein Gleichnis betrachten, weil der
Jesus sagt, jeder Schriftgelehrte ist gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes
hervorbringt. Da appelliert er an das Verständnis seiner Jünger. Habt ihr dies alles verstanden?
Verstanden, das heißt auch hier wieder, habt ihr das mit Glauben aufgenommen? Und da konnten die
Jünger guten Gewissens sagen, ja. Sie hatten nicht alle Einzelheiten mit Sicherheit verstanden,
aber der Glaube in ihren Herzen war da und deshalb gibt er ihnen diese Art von Verheißung.
Jeder Schriftgelehrte, der im Reich der Himmel unterrichtet ist. Das bringt die Sache, das ganze
Thema jetzt wieder näher an uns heran. Hausherr, der also einen Haushalt verwaltet, aber der im
Reich der Himmel unterrichtet ist, das heißt, der ein Jünger darin geworden ist, der gelernt hat,
was Gottes Gedanken über diese Zeit des Christentums sind, über die Zeit, in der das Wort Gottes auf
der Erde verkündigt wird. Jeder, der in dieser Weise ein Jünger ist, der wird aufgerufen, ein
Hausherr zu sein, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt. Neues, das ist dieses neue
Verständnis vom Reich, Reich der Himmel, was wir hier haben und was verbunden ist mit dem Herrn
Jesus als verherrlichten Menschen. Das kennen wir, das dürfen wir hervorbringen aus unserem Schatz,
das heißt mit anderen Teilen, aber auch das Alte, das heißt das Reich Gottes, so wie es im
Alten Testament schon angekündigt war und wie es sich auch erfüllen wird in der Zeit des
Tausendjährigen Reiches. Wir sehen also, dass wir hier einen sehr schönen Überblick haben,
ist ein bisschen länger geworden, als ich es eigentlich in meinem Ehrgeiz geplant hatte,
ein langes Kapitel, dass es aber einen Überblick gibt über die Entwicklung dessen, was der Herr
Jesus als Säermann angefangen hat, über die Vermischung, die Macht- und Raubgier, die sich
in der Kirche, im Christentum breit gemacht hat, die Gerichte, die darauf folgen, die verkehrten
Lehren, die einen Gang gefunden haben, aber dann auch das Schöne, was für das Herz Gottes so
wertvoll ist, der Schatz im Acker, der seinem Sohn gehört, die eine Perle, die er für sich
erworben hat. Und ich hoffe sehr, dass jeder von uns zu dieser Perle und zu diesem Schatz gehört,
nicht zu denen, die am Ende ausgesondert und ins Gericht gebracht werden. …
Transcrição automática:
…
Heute Abend begrüße ich euch ganz herzlich zu dem zweiten Abend unserer Betrachtung unter
der Überschrift Neue Dinge in Matthäus. Wir wollen dazu heute Abend etwas lesen aus Matthäus 16.
Heute Abend haben wir einen erheblich kürzeren Abschnitt vor uns als gestern das sehr lange
Kapitel. Wir lesen aus Matthäus 16 die Verse 13 bis 20. Matthäus 16 ab Vers 13. Als aber Jesus in
das Gebiet von Caesarea Philippi gekommen war, fragte er seine Junge und sprach, wer sagen die
Menschen, dass ich der Sohn des Menschen sei? Sie aber sagten die einen Johannes der Täufer, andere
aber Elia und wieder andere Jeremia oder sonst einer der Propheten. Er spricht zu ihnen, ihr aber,
wer sagt ihr, dass ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach, du bist der Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus aber antwortete und sprach zu ihm, glückselig bist
du Simon Bar-Jonah, denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der
in den Himmeln ist. Aber auch ich sage dir, du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine
Versammlung bauen und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel
des Reiches der Himmel geben und was irgendwo auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln
gebunden sein und was irgendwo auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein. Dann gebot
er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Christus sei. Soweit lesen wir für heute Abend das Wort Gottes.
Neue Dinge in Matthäus. Wir haben uns gestern Abend daran erinnert, was damit gemeint ist.
Dass der Herr Jesus in diesem Evangelium drei große Themen behandelt in seinen Reden, teilweise
an die Volksmengen, teilweise an die Jünger, in denen er Dinge behandelt, die im Alten Testament
entweder überhaupt noch nicht oder jedenfalls so noch nicht bekannt waren. Wir haben uns gestern
am Anfang daran erinnert, dass dieses Evangelium ja bekanntlich den Herrn Jesus unter diesem
besonderen Blickwinkel betrachtet, dass er der Messias Israels ist, der Sohn Davids, derjenige,
der von Gott aus alle Rechte über das Volk Gottes Israel hat, dass er aber, als er auf die Erde kam,
verworfen wurde. Und wenn man das Evangelium durchliest, kann man ein bisschen erkennen,
dass diese Verwerfung des Herrn Jesus immer mehr zunimmt und dass im gleichen Maß er sich auch
von diesem Volk abwendet. Aber in dem Maß, wie die Verbindung des Herrn Jesus zu seinem Volk Israel
abnimmt, in dem gleichen Maß geht der Herr Jesus dazu über, neue Dinge zu verkündigen, Dinge,
die vorher so nicht offenbart waren. Und das erste große Thema hatten wir gestern Abend vor uns aus
Matthäus 13, die Gleichnisse vom Reich der Himmel. Auf dieses Thema, das Reich der Himmel, werden wir
gleich im Zusammenhang mit Vers 19 noch einmal zu sprechen kommen. Heute Abend kommen wir zu dem
zweiten großen Thema. Das ist die Versammlung, die in diesem Abschnitt das erste Mal ausdrücklich
erwähnt wird und, das ist sehr schön zu sehen, durch den Herrn Jesus selbst hier erwähnt und
kurz beschrieben wird. Aber wir wollen die Sache im Zusammenhang betrachten. Zunächst einmal sehen
wir in dem Vorlauf dieses Abschnittes, das heißt in den Versen dieses Kapitels, die wir heute nicht
gelesen haben, dass auch da wieder sehr deutlich gemacht wird, welche Rolle der Herr Jesus in Israel
spielte. In Vers 4 von Kapitel 16 bezeichnete Herr Jesus die Juden als ein böses und
ehebrecherisches Geschlecht. Das war im Grunde ein Gerichtsurteil über dieses Volk. Und dann heißt es
am Ende dieses Verses, und er verließ sie und ging weg. Das heißt, er wusste, dass er von diesem
Volk insgesamt nichts mehr zu erwarten hatte. Sie hatten deutlich gemacht, dass sie ihn ablehnten und
der Herr Jesus akzeptiert das. Das ist mal nicht so ganz selbstverständlich, dass der Herr Jesus das
mit sich machen lässt, sondern es ist eigentlich die Haltung, die uns an anderen Stellen unter dem
Stichwort Milde beschrieben wird, oder Gelindigkeit. Lasst eure Gelindigkeit kund werden allen Menschen,
Philippa 4. Das ist die Haltung, die wir hier bei dem Herrn Jesus sehen, dass er das akzeptiert, dass
sein Volk ihn nicht wollte und dass er damals seine Rechte, die er hatte, nicht durchsetzte, sondern
dass er sie verlässt, dass er sie gewissermaßen ihrem Schicksal überlässt, dass er auf seine
Rechte verzichtet und sich zurückzieht. Dann sind wir im nächsten Abschnitt ab Vers 5 bis Vers 12,
dass der Herr Jesus auch seine Jünger nun warnt vor der Verbindung mit diesem System, in Anführungsstrichen,
was eine gewisse Grundordnung hatte, aber es war nicht mehr Gottesordnung, die in diesem Volk herrschte.
In Vers 6 warnt er sie nämlich, gebt acht und hütet euch vor dem Sauerteich der Pharisäer und
Sadduzea. Das heißt, er zieht sich nicht nur alleine zurück, selbst zurück von diesem Volk,
sondern er sagt auch noch denen, die ja an ihm glaubten, dass auch sie sich jetzt davon abwenden
sollten. Und dann haben wir einen dritten Schritt in dem ersten Vers, den wir heute Abend gelesen
haben. Da heißt es nämlich, dass Jesus in das Gebiet von Caesarea Philippi gekommen war. Caesarea
Philippi war ganz im Norden des Landes, also an der Peripherie dieses Landes. Das war schon vom
Zentrum des geistlichen oder des religiösen Lebens in Israel aus betrachtet, von Jerusalem aus
betrachtet, da war das schon so halbwegs fast auf dem Gebiet der Nationen, jedenfalls auf dem Weg
dahin. Wer also dahin ging, der brauchte nur noch ein paar Meter weiter gehen, dann war er auf dem
Gebiet der Nationen, die keine historische Verbindung zu Gott und zu seinem Messias hatten.
Dahin wendet der Herr Jesus sich jetzt, und das sehen wir auch immer wieder in diesen neuen Dingen,
dass jetzt eine Zeit kommen würde, und wir selbst, die wir heute Abend hier sind, profitieren davon,
eine Zeit, wo das Wort Gottes gesät werden würde, wie wir das gestern am Anfang von Matthäus 13
gesehen haben. Gesät auf dem ganzen Acker, nicht nur auf dieses kleine Feld namens Israel, sondern
wo Gott eine Botschaft haben würde, die sich an alle Menschen richten würde. Das wird hier etwas
angedeutet. Und dann zeigt der Herr Jesus in den Versen 13, ja und folgende eigentlich, dass der
Mittelpunkt des Neuen, was mit seinem Kommen und seiner Verwerfung eingeläutet werden würde, dass
der Mittelpunkt dessen er selbst sein würde. Jesus fängt interessant an, ein bisschen indirekt. Er
fragt in Vers 13 zunächst seine Jünger, wer sagen die Menschen, dass ich der Sohn des Menschen sei?
Er fragt also nach dem, was diese Jünger von ihren jüdischen Nachbarn gehört hatten über ihn selbst.
Und es kommt eine Antwort, die verwaschen ist, auf der anderen Seite aber doch aufschlussreich in
Vers 14. Die einen sagen Johannes der Täufer, andere aber Elia und wieder andere Jeremia oder
sonst einer der Propheten. Das waren ja nun mal alles keine schlechten Meinungen, die die Leute
hatten. Es waren alles prominente Personen aus der Geschichte Israels, die hier erwähnt werden.
Johannes der Täufer, der bekannt war als Vorläufer des Herrn Jesus. Elia, derjenige, der besonders die
Aufgabe hatte, das Volk zu Gott und zu seinem Gesetz zurückzurufen. Und Jeremia, der im Allgemeinen
eine recht ernste Botschaft hatte, der die reichstliche Schieflage dieses Volkes sehr
tadeln musste, aber auch sehr darüber trauert. Das waren also Leute, die in der Geschichte Israels
eine gute Rolle gespielt hatten. Wahrscheinlich betrachteten die Menschen in Israel das als
Komplimente, dass sie diesen Jesus damit verglichen. Allerdings sehen wir da etwas,
was man unschwer heute auch beobachten kann. Jeder Mensch hat irgendwie eine Meinung über Jesus.
In unseren Ländern, da kann man irgendeinen auf der Straße fragen nach Jesus, der wird schon eine
Meinung äußern dazu, aber oft auch nicht mehr. Und in der Regel passen die Meinungen auch nicht
so ganz zusammen. Die Leute sagen etwas über ihn, aber es ist nicht mehr als eine Meinung. Man macht
sich oft nicht die Mühe, Gottes Wort zu lesen, um den Herrn Jesus wirklich kennenzulernen oder mal
sich zu unterhalten mit jemandem, der etwas Qualifiziertes darüber sagen kann, sondern man
macht sich seine Meinung und das reicht einem. Das ist in gewisser Hinsicht sogar gewollt in
unserer Gesellschaft. Unter dem Stichwort Pluralismus ist das eine ganz anerkannte Sache,
dass jeder seine Meinung hat und man wird schon fast misstrauisch, wenn allzu viele dieselbe
Meinung haben. Das findet man cool, wenn jeder eine andere Meinung hat. Der Herr Jesus kommentiert
das auch noch gar nicht mal weiter. Er lässt das einfach so stehen. Er hat damit gewissermaßen seinen
Jüngern gezeigt, das ist nicht die Informationsgrundlage, die für euer Glaubensleben maßgeblich sein kann,
sondern er wendet sich dann in Vers 15 an die Jünger selbst und fragt sie, ihr aber, wer sagt ihr,
dass ich sei? Und da möchte er es jetzt konkret wissen. Da möchte er eine konkrete Aussage haben
von diesen Leuten, die ihn kannten und die auch eine Beziehung zu ihm hatten. Dass Judas in der
Zahl der zwölf dazwischen steckte, das ist hier nicht so ganz relevant. Es geht hier im Wesentlichen
um die Jünger, im Gegensatz zu den Volksmengen und besonders zu den Führern der Juden, die ihn
ablehnten. Die Jünger werden hier als eine Gruppe betrachtet, die eine Beziehung zu dem Herrn Jesus
hatten. Und diese Leute werden gefragt, ihr aber, wer sagt ihr, dass ich der Sohn des Menschen sei?
Und diese Frage stellt der Herr Jesus ganz gerne auch uns mal. Vielleicht benutzt er dazu schon
mal Arbeitskollegen, die etwas konkreteres Interesse anmelden an unseren Glauben. Arbeitskollegen,
Nachbarn, vielleicht sogar in der Schule, dass wir eine Diskussion mit einem Schulkameraden haben oder
in der Ausbildung, dass auf einmal mal jemand fragt, Mensch, du redest doch viel von Jesus,
du nennst dich selbst ein Christ, du hast vielleicht mir ein Traktat gegeben, wovon Jesus die Rede ist,
wer ist das denn eigentlich? Nun müssen wir nicht alle imstande sein, jetzt eine Dreiviertelstunde
darüber zu referieren. Aber wenn wir eine Beziehung zu dem Herrn Jesus haben, dann müssen wir imstande
sein, eine qualifizierte Antwort zu geben. Das sehen wir hier bei Petrus, dass er, wie aus der Pistole
geschossen, wie Petrus ist, so temperamentvoll, dass er sofort etwas sagen kann, etwas Konkretes.
Der hält auch keine lange Rede. Ein kurzer Satz, aber es traf die Sache im Kern. Die Frage sollten
wir uns vielleicht auch mal selbst stellen, was kann ich über den Herrn Jesus denn wirklich Konkretes
sagen? Und wenn man mal für sich selbst überlegt, auch bei anderen Themen, dann kommt da manchmal
gar nicht so viel Konkretes bei heraus. Ich habe vor Jahren mal ein Buch gefunden, das ist vor
einiger Zeit auch auf Deutsch herausgekommen. Ich hatte es erst mal nur auf Englisch, wie heißt es
auf Deutsch? Die Reichtümer, christliche Reichtümer oder so ähnlich. Ich komme gerade nicht auf den
Titel. Das ist ein Buch, eine gute Betrachtung über verschiedene Seiten des Herrn Jesus. Das heißt,
da wird einfach in jedem Kapitel eine Seite des Herrn Jesus beschrieben, relativ kurz und kompakt.
Und das hilft uns, solche Schriften einfach ein besseres, klareres Bild über die Person zu bekommen,
die für uns persönlich doch wichtiger ist als irgendjemand anderes. Wenn mich jemand nach meiner
Frau fragen würde, ich könnte doch was Konkretes erzählen, über das, was sie mir bedeutet, über
ihr Aussehen und so weiter. Und das müssen wir doch erst recht über den Herrn Jesus sagen können,
dass wir zum Beispiel diese Bezeichnungen für ihn, diese Titel, die er hat und die wir manches Mal
auch selbst gebrauchen, wenn es nur im Tischgebet ist, mit denen wir ihn vielleicht anreden, dass
wir doch mal erklären können, was das eigentlich bedeutet, wenn wir ihn Herr nennen, was sein Name
Jesus bedeutet, was sein Titel Christus heißt, dass er der Sohn des Menschen ist, dass er der Sohn
Davids ist, der Sohn Gottes, dass er mein Heiland geworden ist. Was bedeutet das Wort Heiland
eigentlich? Dass ich durch ihn als Erlöser erlöst worden bin. Man könnte das quasi ins Unendliche
fortsetzen. Ja, aber ihr aber, wer sagt ihr, dass ich der Sohn des Menschen sei? Das ist eine
herausfordernde Frage, um uns einfach zu mehr Glaubensgewissheit und zu mehr Glaubensklarheit
auch zu verhelfen. Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Unsearchable Riches, unausforschliche
Reichtümer. Guckt mal nach, hat manche wahrscheinlich im Bücherregal stehen, sehr empfehlenswert.
Unausforschliche Reichtümer. So, und dann haben wir in Vers 16 die Antwort von Simon Petrus, der
antwortet und sprach, du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Eine ganz kurze, knappe
Aussage, aber sehr tiefsinnig. Und irgendwie gefällt mir das, dass gerade Petrus diese Antwort
gibt, der offensichtlich ja ein sehr forsches Temperament hatte. Bei Petrus denken wir natürlich
oft daran, dass er dieses Temperament, dass das auch manchmal mit ihm durchging, dass er voreilig
war, dass er Dinge sagte, die er bisher nicht hätte sagen sollen und auch Dinge tat, die mehr
als schädlich waren. Wenn wir denken an das Ohr von Malchus, das der Herr dann anschließend wieder
heilen musste. Aber jeder von uns hat sein Temperament. Der eine oder andere vielleicht
ein ähnliches wie Petrus. Und wenn dieses Temperament unter die Leitung des Geistes Gottes
kommt, dann kommt allemal etwas Gutes dabei heraus. Und in diesem Augenblick war das jedenfalls so,
dass Petrus mit seinem Ohr ganz dicht am Mund Gottes des Vaters war. Und dass er deswegen diese
Aussage tätigen konnte. Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Damit sagt Petrus zwei
Dinge. Erstens, du bist der Christus. Was heißt Christus? Wenn man das im Neuen Testament verfolgt,
dann kann man erkennen, dass das Wort Christus eine Bedeutungssteigerung erfahren hat. Am Anfang,
das heißt in den Evangelien, auch hier, hat es Beziehung zu Israel. Grundsätzlich heißt
Christus genau dasselbe wie Messias. Christus ist die griechische Form, Messias ist die hebräische
oder aramäische Form. Und das heißt auf deutsch nichts anderes als der Gesalbte. Und wenn man
diesen Gedanken schon im Alten Testament mal aufgreift, dann sieht man da, dass bestimmte
Personen oder Personengruppen zu bestimmten Aufgaben oder Diensten gesalbt wurden. Das sind
im Alten Testament in der Geschichte Israels konkret drei Gruppen, nämlich Könige, Priester
und Propheten. Von denen lesen wir nicht immer von allen, aber bei Vertretern dieser drei
Personengruppen, dass sie gesalbt wurden für ihre jeweilige Aufgabe. Und das ist eigentlich der
Grundgedanke von Messias oder Christus, dass das einer ist, den Gott gesalbt hat, das heißt
ausersehen und zubereitet hat, für eine bestimmte Aufgabe. Der Christus, das ist derjenige, den Gott
ausersehen hat, um seinen Willen, seinen Ratschluss, seine Verheißungen, seine Weissagungen zu erfüllen.
Und das haben wir in erster Linie mal in Bezug auf Israel. Das kennzeichnet eigentlich das Alte
Testament, den Messias und dann auch noch die Evangelien, wo es um die Geschichte Israels geht,
dass der Herr Jesus derjenige ist, durch den Gott einmal seinen ganzen Ratschluss in Bezug auf Israel
erfüllen wird. Das hat kein David und kein Salomo fertigstellen können, aber der Herr Jesus, der
wird das einmal tun. Dann sehen wir allerdings, dass ab der Apostelgeschichte, und ich will jetzt
schon mal auf diesen Vers kommen, in Apostelgeschichte 2, dass Petrus da in seiner Rede am Tag der
Pfingsten sagt, Apostelgeschichte 2, Vers 36, das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott
ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Das ist
also hier ein Zeugnis wieder an Israel oder noch an Israel, aber das jetzt verbunden wird damit,
dass eben Israel ihn gekreuzigt hatte. Und da heißt es, dass Gott ihn jetzt nach seinem Tod zum
Herrn und zum Christus gemacht hat. Und mit diesem Punkt wird die Bedeutung dieses Titels des Herrn
Jesus erweitert, denn da bezieht es sich nicht mehr nur auf Israel, sondern auch auf die Nationen,
also letzten Endes auf alle Menschen und auch auf die gesamte Schöpfung. Und ab diesem Augenblick
bedeutet es eigentlich, dass der Herr Jesus derjenige ist, der einmal den Ratschluss Gottes
für die gesamte Erde erfüllen wird. Das berührt sich etwas mit dem Titel, dass er der Erbe aller
Dinge ist und hat Bezug auf die Zeit des tausendjährigen Reiches, wo der Herr Jesus dann
regieren wird auf der Erde, wo von Jerusalem aus das Recht ausgehen wird und das Gesetz,
aber nicht nur für Israel, sondern dann auch zu den Nationen. Und das ist die Zeit,
wofür das Alte Testament oft den Ausdruck gebraucht, bis an die Enden der Erde. Das heißt
letzten Endes rund um den Globus, im ganzen Universum sogar. Das heißt, der ganze Ratschluss
Gottes wird dann komplett erfüllt werden durch den Herrn Jesus. Wobei wir hier in Matthäus 16 jetzt
noch in diesem eingeschränkten Bereich sind, wenn Petrus sagt, du bist der Christus, dann
anerkennt er, du bist derjenige, der unser Volk einmal in den von Gott verheißenen Segen führen
wird, der alle Weissagungen des Alten Testaments einmal erfüllen wird. Du bist derjenige, von dem
Wohl und Wehe unseres Volkes abhängt. Aber dann fügt er hinzu, dass er auch der Sohn des lebendigen
Gottes ist. Und das war in dieser Formulierung etwas Neues. Dass er der Sohn Gottes ist, das
ist an sich keine typisch neutestamentliche Wahrheit. Das ist etwas, was wir schon im Alten
Testament finden, beispielsweise in Psalm 2. Da haben wir in wörtlicher Rede einmal in Vers 6
die Stimme Gottes. Habe ich doch meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg? Vom
Beschluss will ich erzählen, der Herr hat zu mir gesprochen und dann haben wir wieder wörtliche
Rede. Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Mein Sohn, also der Sohn Gottes, aber
hier verbunden mit seinem Menschsein, weil die Zeugung erwähnt wird. Das ist also Sohn Gottes,
aber in einem eingeschränkten Sinne. Das ist noch nicht der Sohn Gottes als der ewige Sohn,
sondern in Verbindung mit seinem Menschsein. Und auch in Vers 12 des selben Psalms wird das
nochmal erwähnt. Da werden die Könige der Erde aufgefordert, küsst den Sohn, damit er nicht zürnt
und er umkommt auf dem Weg. Ja, das hat Bezug auf die Zeit, wo letzten Endes sogar die Könige der
Erde ihre Herrschaft dem Herrn Jesus abgeben und dessen Oberherrschaft anerkennen werden. Also
hier in Psalm 2 der Herr Jesus als Sohn Gottes, aber in einem irdischen Bereich gesehen. Aber
wenn hier jetzt der Petrus ihn nennt, den Sohn des lebendigen Gottes, dann anerkennt und bekennt
er den Herrn Jesus damit als denjenigen, der von dem Gott gekommen ist, der Leben in sich selbst
hat und der Menschen Leben gibt. Ja, das ist der Gedanke, der hier mit dem lebendigen Gott verbunden
ist. Man könnte ein bisschen darüber weglesen, wenn man nicht weiter nachdenkt. Ist klar, dass
Gott lebendig ist und nicht tot, kann ja nicht sterben. Aber die Bedeutung ist, dass Gott Leben
in sich hat, was kein Mensch hat und dass er dieses Leben uns, den Glaubenden, gibt. Und das hat er
ausdrücklich getan durch seinen Sohn. Ja, sonst wäre das nicht möglich gewesen. Wir wollen dazu
eine Stelle aus dem Johannesevangelium lesen, aus Johannes 5, Vers 24.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat,
hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, es kommt die Stunde und ist jetzt, da die Toten die Stimme
des Sohnes Gottes hören werden, da wird er ausdrücklich wieder Sohn Gottes genannt, und die
sie gehört haben, werden leben. Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn
gegeben, Leben zu haben in sich selbst. Ja, da haben wir genau diesen Gedanken, dass er der Sohn
des lebendigen Gottes ist. Und das hat Bezug darauf, dass er das von Ewigkeit her ist, aber dass in der
Zeit er auf die Erde gekommen ist, vom Vater gesandt, weil der Vater uns in seinem Sohn Leben
geben wollte. Und dieses Leben, das hat heute jeder, der durch den Herrn Jesus an Gott glaubt,
der dadurch zu der Familie Gottes hinzugefügt wird, der insofern in dieser Zeit der Gnade Gott
als seinen Vater kennt. Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und damit hat Petrus,
vermutlich ohne viel Verständnis in dem Augenblick, aber geleitet durch eine Offenbarung des Vaters,
eine Wahrheit ausgesprochen, die neu war, die bis dahin so nicht bekannt sein konnte. Und dass der
Herr Jesus sich über diesen Ausspruch gefreut hat, das sieht man gleich anschließend in Vers 17. Da
sagt er nämlich zu Petrus, glückselig bist du Simon bar Jonah. Er preist diesen seinen Jünger glücklich,
glückselig, weil er sich in diesem Augenblick in einem inneren Zustand befand, wo der Vater ihm
diese Offenbarung geben konnte. Es ist interessant, dass er ihn hier anredet, erst einmal mit Simon,
das war sein alter Name von Geburt her, und dass er dann noch ihn bar Jonah nennt, das heißt Sohn
Jonas. Jonah, das war ein Name, der in Israel relativ verbreitet war. Und damit weist der
Herr Jesus darauf hin, du Simon, du bist der Sohn irgendeines Israeliten, aber ich bin der Sohn des
lebendigen Gottes. Sie erhebt damit seine eigene Würde als Sohn Gottes noch einmal hervor, denn
Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmel ist. Das
ist eine sehr wesentliche Aussage hier, wieder eine sehr wesentliche Aussage. Das war etwas,
was Petrus nicht von Menschen lernen konnte. Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart.
Es ist natürlich so, dass man manche guten Dinge über den Herrn Jesus, auch zutreffende Dinge,
von christlichen Nachbarn lernen kann. Ist ja nicht alles verkehrt, was die Leute über den
Jesus sagen. Aber, ja, nicht aber, sondern die Jünger selbst haben auch manches von dem
Herrn Jesus gelernt durch das, was sie sehen konnten. Sie sind ja mindestens diese dreieinhalb
Jahre mit dem Herrn Jesus zusammen durch das Land Israel gezogen. Da haben sie gesehen, wie er sich
verhalten hat, wie er aufgetreten ist. Da haben sie manches von ihm erkannt. Aber menschliche
Intelligenz oder Informationen von Nachbarn reichen nicht aus, um den Herrn Jesus in diesem
Charakter kennenzulernen, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Das ist ein wesentlicher Punkt,
dass man den Herrn Jesus als Sohn Gottes nur kennenlernen kann, nur erkennen kann, indem Gott
der Vater uns das offenbart. Und man kann das feststellen auch in den Kirchen. An diesem Punkt
hakt es regelmäßig aus. Ja, wenn jemand diese Offenbarung Gottes, die wir ja heute in seinem Wort
haben, wenn jemand das ablehnt, da kann er noch so viel Gutes über Jesus sagen, aber dass er der
Sohn Gottes ist, das werden solche Menschen in der Regel ablehnen und leugnen. Ich möchte mal kurz zu
einer Geschichte in Johannes 9 gehen, die das deutlich macht. In Johannes 9, da haben wir diese
Geschichte von dem Menschen, der blind war von Geburt an. Und nachdem der Herr Jesus ihn geheilt
hat, ihm das Augenlicht gegeben hat, da sehen wir, dass dieser Mann den Herrn Jesus immer besser
kennenlernt. Ich will mal nur ganz kurz diese schrittweise Erkenntnis, stufenweise Erkenntnis
nennen in Johannes 9. Dann nennt dieser Mann in Vers 11 den Herrn Jesus, ein Mensch genannt Jesus
und verbindet das mit seiner Heilung. Daraus hatte er das erkannt und wahrscheinlich auch gehört von
anderen, wie er hieß. Und dann sagt er in Vers 17, er ist ein Prophet. Und dann haben wir in Vers 33
den dritten Schritt, wenn dieser nicht von Gott wäre, könnte er nichts tun. Das waren schon mal
drei sehr zutreffende und wichtige Tatsachen, dass er ein Mensch war, dass er Jesus hieß, dass er ein
Prophet war, dass also in ihm Gott zu uns Menschen redet und dass er von Gott war. Er hat also nicht
nur wie die alttestamentlichen Propheten quasi die Worte Gottes transportiert, weitergegeben,
sondern er war selbst von Gott in seiner Person gesandt worden. Aber dann heißt es in Vers 35,
und da fragt ihn der Herr Jesus, glaubst du an den Sohn Gottes? Und darauf antwortet er,
und wer ist es Herr, damit ich an ihn glaube? Dann sagt der Herr Jesus ihm, das ist derjenige,
der mit dir redet. Das ist interessant, dass die ersten drei Verse Dinge waren, auf die der Mann
selbst gekommen war. Das hatte er nach und nach erkannt, aber dass er der Sohn Gottes war, das
musste ihm offenbart werden, das musste ihm explizit gesagt werden. Das ist eine Wahrheit,
die jenseits von unserem Erfahrungs- und Erkenntnishorizont liegt. Das muss als
Offenbarung aus der unsichtbaren Welt zu uns kommen, das heißt vom Vater selbst. Genau das haben wir
hier. Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Ein
bisschen versteckt liegt in diesem Ausspruch des Herrn Jesus auch die Wahrheit, ich habe das schon
erwähnt, dass in dieser neuen Haushaltung, die nach der Verwerfung des Messias anbrechen würde,
dass die Glaubenden in dieser Zeit Gott als ihren Vater kennen würden. Der Herr Jesus nennt ihn hier
noch mein Vater, der in den Himmeln ist. Aber wir kennen diesen berühmten Ausspruch, den Maria in
Johannes 20 als Auftrag an die Jünger bekam, ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater. Ein ganz
wesentliches Kennzeichen der Gnadenzeit, dass alle diejenigen, die heute glauben, dass sie nicht
irgendwie in das Kielwasser von Israel geraten, sondern dass sie eine ganz neue Gruppe von
Glaubenden bilden, die Familie Gottes, über die Gott als Vater steht. Dann sehen wir in Vers 18,
dass der Herr Jesus daran anschließt mit den Worten, aber auch ich sage dir. Petrus hatte etwas
Wunderbares über den Herrn Jesus gesagt und dadurch, das war nicht eine bloße trockene Information
gewesen, sondern er hatte den Herrn Jesus geehrt, dadurch, dass er dieses Bekenntnis abgelegt hatte.
Darüber hat der Herr Jesus sich so sehr gefreut, dass er jetzt seinerseits diesem Petrus, der ihn
bekannt hatte, mit Worten, dass er diesem Petrus auch etwas sagen wollte. Etwas, was mit der
Offenbarung seiner selbst zusammenhängt, aber auch ich sage dir, du bist Petrus. Du bist Petrus, das
ist zunächst einmal ein neuer Name für Simon. Das haben wir öfter in Gottes Wort, schon relativ am
Anfang bei Abraham, der früher Abram hieß, bei Sarah, die früher Sarai hieß und im Allgemeinen
kann man erkennen, dass mit einer solchen Umbenennung von Gott aus auch immer eine bestimmte
neue Offenbarung Gottes zusammenhängt, dass diese Personen etwas von Gott erkannt haben und dass sie
auf dieser Grundlage einen neuen oder auch nur einen etwas veränderten Namen bekamen. Und dass
hier übrigens der Herr Jesus das tut, dass er Simon umtauft, in Anführungsstrichen, das ist auch ein
kleiner Hinweis darauf, dass der Herr Jesus Gott ist. Denn einen neuen Namen zu geben, das ist die
Ausübung von Autorität. Das gibt es natürlich auch unter Menschen. Wir denken an Daniel und seine
Freunde, die haben alle vier in Babylon neue heidnische Namen bekommen. Eine Demonstration
der Macht von Nebukadnezar. Es ist eigentlich Gottes Recht, Gottes Autorität, einem Menschen
einen neuen Namen zu geben und er tut das immer mit einem ganz klaren Sinn und Zweck. Und hier
tut der Jesus das mit vollem Recht, weil er Gott ist. Er gibt Simon diesen neuen Namen Petrus.
Petrus bedeutet ein Stein und ich habe es extra mal nachgesehen in der überarbeiteten Elberfelder
Übersetzung haben wir hier eine etwas ausführlichere Anmerkung, dass griechisch Petros
oder eben Petrus, dass das Stein bedeutet und dann wird extra erwähnt, dass der Felsen im nächsten
Satz ein ähnliches Wort ist Petra. Auf diesem Felsen werde ich meine Versammlung bauen. Das heißt,
dieser Name Petrus deutet schon an, dass von der Bedeutung her, dass da eine Verbindung war zwischen
ihm und dem Herrn Jesus, dem Felsen. Dass Petrus gewissermaßen einer ist, der zu diesem Felsen
gehört. Der Anteil hat an demjenigen, der der Fels ist. Stein ist etwas kleineres. Den Gedanken
greift Petrus selbst ja hinterher auf in seinen Briefen in 1. Petrus 2, weil er da verstanden hat,
dass in diesem Namen angedeutet wird, welchen Platz heute die Gläubigen im Haus Gottes haben.
1. Petrus 2, Vers 4, zu welchem kommend als zu einem lebendigen Stein von Menschen zwar verworfen,
bei Gott aber auserwählt kostbar, werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut,
ein geistliches Haus zu einer geistlichen heiligen Priesterschaft und so weiter. Das heißt, jeder,
der in dieser Zeit der Gnade an den Herrn Jesus glaubt, der ihn bekennt als den Sohn des lebendigen
Gottes, der wird so einer wie Petrus. Ich hoffe, dass wir das alle sind, dass jeder von uns sagen
kann, ich bin so ein Stein, aber nicht ein Stein, wie sie draußen herumliegen, tot, den man durch
die Gegend kickt, sondern ein lebendiger Stein. Einer, der Leben bekommen hat durch die Verbindung
mit dem einen lebendigen Stein oder wie er hier genannt wird mit dem Felsen. Das wäre mein Wunsch,
dass wir alle solche Petrusse sind. Ich sage dir, du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich
meine Versammlung bauen. Ich weiß nicht so ganz genau, warum man nach Petrus hier ein Semikolon
hingesetzt hat. Deutlicher wäre es, wenn hier ein Punkt stünde, denn dann würde klarer, dass
anschließend eine ganz neue Aussage kommt, wenngleich auch in Verbindung mit dem, was über
Petrus gesagt wird. Auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen. Viele von uns wissen,
dass viele Christen dadurch irregeführt worden sind oder sich aus Unkenntnis heraus haben irre
führen lassen, die den Felsen auf Petrus bezogen haben. Gerade die Anmerkungen, die wir jetzt in
der Felderübersetzung haben, machen deutlich, dass der Unterschied sprachlich zwar klein ist,
bedeutungsmäßig aber riesig groß. Petrus und griechisch Petra, das ist der Felsen,
Felsboden, gewachsener Fels, das heißt so ein richtiger, gewaltiger Block. Ein Felsblock,
auf den man richtig etwas bauen kann, ein Haus bauen kann. Auf diesen Felsen, das bezieht sich
auf Vers 16, auf das, was Petrus über den Herrn Jesus gesagt hat. Darauf bezieht er sich also
mit diesem Demonstrativpronomen. Diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen. Das ist eine
etwas interessante Ausdrucksweise, weil der Herr Jesus hier von sich selbst in der dritten Person
redet. Dieser Fels, das war er selbst, das ist er selbst. Das macht übrigens, oder wir wären
vielleicht ein bisschen arm dran, wenn wir nur diese Stelle hätten, aber im ersten Korintherbrief
haben wir eine Stelle, die das ganz explizit sagt. Erste Korinther 3, Vers 11. Denn einen anderen
Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Und noch ein
Vers aus Erste Korinther 10, Vers 4, da haben wir den Gedanken des Felsens. Sie tranken aus einem
geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Christus. Das sind also die
stichfesten Erklärungen, weshalb wir sagen, dass hier dieser Fels der Herr Jesus selbst ist. Im
Übrigen, wir haben uns schon an Petrus und seine Veranlagung und seinen Charakter erinnert. Das
wäre eine armselige Grundlage für die Versammlung geworden, wenn die auf Petrus aufgebaut worden
wäre. Natürlich hat man das im Christentum sehr missbraucht, um Petrus zum Oberhaupt der Kirche
zu erklären und alle seine Nachfolger waren es dann natürlich logischerweise auch. Und damit hat
man den Herrn Jesus im Grunde entthront in der Versammlung. Der Herr Jesus selbst ist die
Versammlung, ist der Felsen, ist die Grundlage, auf die wiederum er selbst seine Versammlung
baut. Und damit sind wir jetzt bei diesem zweiten neuen Thema im Matthäusevangelium, meine
Versammlung. Mal kurz etwas zu dem Wort Versammlung. Wir haben uns heute Nachmittag hier mit den
jüngeren Leuten ein bisschen über das Thema der Kirchengeschichte unterhalten. Ja, dieser Begriff
macht das Problem schon deutlich. Kirchengeschichte. Man sagt nicht Versammlungsgeschichte, sondern
Kirchengeschichte üblicherweise. Es gibt für die Versammlung eine ganze Reihe Begriffe, die im
Gange sind, im Schwange sind, die auch alle nicht so ganz verkehrt sind. Das muss man mal sagen. Wenn
wir von Kirche reden, man muss das Wort richtig verstehen. Dann ist es auch richtig. Wenn man es
falsch versteht, wird der ganze Gedanke natürlich falsch. Und ein Problem, was wir im Deutschen
haben, wenn wir von Kirche reden, dann denken viele Leute natürlich sofort an so ein größeres
Gebäude mit Kirchturm daneben und Glocken und so weiter. Das ist natürlich absolut der falsche
Gedanke. Oder man denkt bei Kirche an einen bestimmten Kreis von Gemeinden, die einen
bestimmten Namen haben, bestimmte Satzungen, bestimmte Organisationen. Ist auch wieder ein
total verkehrter Gedanke in Verbindung mit dem Wort Kirche. Aber wenn wir Kirche als die Versammlung
verstehen, dann liegen wir richtig damit. Und wer vielleicht gelegentlich mal englische,
englischsprachige Betrachtungen liest, der wird finden, dass vor allem die Brüder so vor etwa 200
Jahren relativ oft das Wort Church gebraucht haben. Besonders dann, wenn sie von der Kirche,
von der Versammlung insgesamt redeten. Die haben das Wort also richtig verstanden und in diesem
Sinne für die weltweite Versammlung gebraucht. Manchmal gebrauchen wir das Wort Gemeinde. Das
Wort ist auch nicht verkehrt, aber es betont natürlich sehr eben diesen Aspekt der Gemeinschaft,
was ein wesentlicher Aspekt der Versammlung ist, aber doch nicht der einzig wichtige und
vielleicht auch nicht der wichtigste, dass wir da alle zusammen sind. Ja, man kann das mal
gebrauchen, aber man sollte es richtig verstehen und bei Bedarf auch erklären. Im Grundtext,
viele wissen das, steht hier ein Wort, das heißt Ekklesia und das heißt, wenn man es ganz
buchstäblich übersetzt, die herausgerufene, sprachlich ein bisschen verwandt mit dem Wort
für Sachwalter Parakletos. Das ist jemand, den man an die Seite ruft. Hier haben wir die
Zusammenfassung all der Menschen, die herausgerufen worden sind und zwar herausgerufen aus allem
anderen, aus allen Konkurrenzeinrichtungen. Herausgerufen damals in erster Linie aus dem
Judentum, aber auch herausgerufen danach in der Apostelgeschichte aus dem Heidentum. Die
Versammlung umfasst alle diejenigen, die den Ruf des Herrn Jesus gehört haben und die sich zu
ihm hin haben rufen lassen. Und diese Grundbedeutung, die kommt doch vielleicht am besten rüber in der
Übersetzung oder, das ist keine exakte Übersetzung, aber in der Wiedergabe Versammlung. Das sind alle
diejenigen, die versammelt worden sind, die das nicht aus eigenem Antrieb gemacht haben, sondern
die sich haben versammeln lassen, um die Person des Herrn Jesus her. Der Herr Jesus nennt sie hier
seine Versammlung, weil er der Mittelpunkt ist und weil er auch derjenige ist, der alle Rechte
darüber und darin besitzt. Und dann sagt er hier, dass er diese Versammlung bauen wird. Dieser
Gedanke ist relativ schnell im Christentum verloren gegangen, dass alle Aktivität wertlos ist, wenn
sie nicht von Christus selbst herkommt, wenn sie nicht von ihm ausgeht. Und ich überlege gerade,
habe ich gestern Abend das schon mal erwähnt oder war das heute Nachmittag, dass wir in Bezug auf
die praktische Tätigkeit des Bauens und Erbauens im ersten Korintherbrief zweimal den Ausdruck haben,
Werk des Herrn. Ja, das ist letzten Endes unsere Tätigkeit, Evangeliumsverkündigung und auch die
Erbauung der Gläubigen. Aber immer ist es das Werk des Herrn. Das heißt, wenn wir etwas Gutes tun,
damit Menschen gläubig werden, errettet werden oder damit die Gläubigen auferbaut werden, wenn
es etwas Gutes ist, was wir tun, dann ist es immer Arbeit, die der Herr tut. Dann ist es immer seine
eigene Tätigkeit des Bauens. Alles andere würde nicht lange halten. Auf diesem Felsen werde ich
meine Versammlung bauen. Auf diesem Felsen, ich habe schon gesagt, das bezieht sich auf Vers 16 und
zwar besonders auf den Ausdruck der Sohn des lebendigen Gottes. Das heißt, es bezieht sich
auf den Herrn Jesus in diesem Charakter als Sohn Gottes, so wie er heute offenbart ist. Wenn wir
das einmal verbinden mit der Apostelgeschichte, dann kann man da etwas Interessantes beobachten,
dass wir nämlich auch da in dem Dienst der verschiedenen Apostel und der verschiedenen
Diener des Herrn, dass wir da eine fortschreitende Offenbarung des Herrn Jesus finden. Wir haben ja
am Anfang der Apostelgeschichte den Dienst von Petrus. Petrus, Apostelgeschichte 2, der Tag
der Pfingsten und dann bis Kapitel 6 sehen wir mehrere Reden durch den Apostel Petrus und er
redet immer wieder von dem Herrn Jesus als dem Christus, als dem heiligen Knecht Gottes und damit
meint er den Herrn Jesus als Sohn Daphis. Er wendet sich ja da in erster Linie, wenn nicht
ausschließlich an die Juden. Und da weist er darauf hin, gegenüber den Juden, dass der, den sie da
umgebracht hatten, dass das der heilige Knecht Jehovas war, dass das der Sohn Daphis war, der
Messias, der alle Rechte über sie gehabt hatte und den sie schmählich abserviert hatten, den sie an
das Kreuz gebracht hatten und der diese Verwerfung eben akzeptiert hatte. Dann sehen wir in
Apostelgeschichte 7, dass auf einmal eine andere Stimme sich erhebt, die sich, soweit wir wissen,
nur ein einziges Mal überhaupt erhoben hat. Das ist die Stimme von Stephanus, der unmittelbar
nach diesem einen Zeugnis, das er gegeben hat, gesteinigt wurde, dessen Stimme nie wieder gehört
werden konnte. Aber er nennt den Herrn Jesus in Vers 56, Apostelgeschichte 7, siehe, ich sehe die
Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur rechten Gottes stehen. Er geht einen Schritt
weiter. Ich sehe den Sohn des Menschen zur rechten Gottes stehen. Das ist der Sohn des Menschen jetzt
nicht mehr in Niedrigkeit als ein verworfener Mensch auf der Erde, sondern zur rechten Gottes
stehen. Also als denjenigen, der nach der Verwerfung diesen Platz der Ehre im Himmel bekommen hat. Das
ist der Herr Jesus als Sohn des Menschen in Herrlichkeit. Als denjenigen, der jetzt die
Versammlung baut. Und dann geht es noch einen dritten Schritt weiter. Wir haben nämlich
anschließend dann in Kapitel 9 die Bekehrung von Paulus. Und nachdem er sich bekehrt hat,
das hat scheinbar nicht lange gedauert, dann lesen wir in Vers 20, dass Paulus bei den Jüngern,
bei den Gläubigen in Damaskus blieb und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus,
dass dieser der Sohn Gottes ist. Petrus predigt ihn oder bekennt ihn als den Sohn Davids. Stephanus
als den Sohn des Menschen in Herrlichkeit jetzt und Paulus als den Sohn Gottes. Paulus war natürlich
derjenige, der dann von Gott aus besonders diese Wahrheit eben über die Versammlung anvertraut
bekommen hat. Und das kann kein Zufall sein, dass gerade Paulus ihn so explizit als den Sohn Gottes
vorstellt und dann eben über die Versammlung des Herrn Jesus redet. Auf diesen Felsen, sich selbst
als den Sohn des lebendigen Gottes, werde ich meine Versammlung bauen. Und die Pforten des Hades
werden sie nicht überwältigen. Die Pforten des Hades ist ein bildlicher Ausdruck. Das sind ja
einfach große Tore, hier furchteinflößende, schreckenerregende Tore. Ein Bild von der ganzen
Macht des Todes. Ja, wir müssen also nicht an buchstäbliche Tore denken. Den Israeliten, den
Juden war das ein bekanntes Bild, die Tore Jerusalems, die zum Beispiel in Psalm 24 aufgerufen
werden, sich zu öffnen oder sogar sich zu erheben, um den König der Herrlichkeit einzulassen. Ja,
aber hier in einem ganz negativen Sinne die Macht Satans im Tod, die Pforten des Hades. Was ist der
Hades? Der Hades im Neuen Testament ist das gleiche wie der Schirol im Alten Testament. Das ist,
kurz gesagt, das Totenreich. Im Alten Testament und auch hier in den Evangelien geht die Offenbarung
über den Zustand der Toten ja noch nicht so weit, wie wir heute die Erkenntnis haben durch das Neue
Testament. Und an manchen Stellen wird das Reich der Toten als ein gesamtes Reich betrachtet,
ohne dass unterschieden wird zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Da wird einfach von dem Schirol
oder von dem Hades gesprochen und das ist einfach der Bereich, in dem sich alle Toten befinden,
und zwar Geist und Seele. In der Offenbarung finden wir mehrfach den Ausdruck der Tod und
der Hades. Da bezieht sich Tod auf den Bereich, in dem der Körper ist, der gestorbene Körper der
Toten und der Hades, wo Geist und Seele sich befinden. Ja, der Körper schläft, Geist und
Seele sind aber höchst lebendig und wach, wie zum Beispiel diese Geschichte in Lukas 16 zeigt von
dem armen Lazarus und dem reichen Mann. Ja, das heißt, mit allen Sinnesorganen, Empfindungen
und Möglichkeiten sich zu äußern, sind Geist und Seele, sowohl der Gläubigen wie auch der
Ungläubigen, nach dem Tod dabei. Die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen. Damit
deutete der Herr Jesus an, dass es wohl noch sein kann, dass diejenigen, die zur Versammlung
gehören, dass sie noch mit Geist und Seele in den Hades kommen, dass sie, kurz gesagt, noch sterben
müssen. Aber Satan mit seiner ganzen Macht wird diese Seelen nicht festhalten können. Und damit
ist das hier ein Hinweis im Grunde auf die Entrückung. Auf die Entrückung, wenn alle diejenigen,
auch hier in Wilden, die im Glauben heimgegangen sind, jeder Versammlung gibt es doch in Abständen
immer wieder mal eine Beerdigung von jemandem, von einem Gläubigen, die werden auferweckt. Die
sind jetzt im Hades, wobei im christlichen Bereich des Neuen Testamentes dieser Ausdruck nicht mehr
sehr oft gebraucht wird, weil wir es heute auch genauer wissen, dass sie im Paradies sind, bei
dem Herrn Jesus, dass sie bei Christus sind, die entschlafenen Gläubigen. Aber alle diejenigen,
die sich so im Reich der Toten befinden und die geglaubt haben in dieser Zeit, die zur Versammlung
gehören, die wird der Herr Jesus einmal mit seiner eigenen Macht da wieder herausbringen. Geist und
Seele aus dem Hades und den Körper aus dem Tod. Und insofern sagt der Herr Jesus in der Offenbarung,
dass er die Schlüssel des Todes und des Hades hat. Dass er diese Bereiche aufschließen wird,
um diejenigen herauskommen zu lassen, die zur Versammlung gehören. Die Pforten des Hades,
das ist sonst im irdischen Bereich die größte Macht, die es gibt. Es hat unermesslich reiche
und einflussreiche Menschen gegeben. Ungläubige Menschen, die Unsummen bezahlt hätten, wenn sie
ihr Leben hätten verlängern können. Aber die Pforten des Hades öffneten sich vor ihnen und ihnen war
ganz klar, denen entkommen wir nicht. Das ist die Macht, die Satan in Folge der Sünde über die
Menschen ausübt. Aber für uns alle, die wir zur Versammlung gehören und die wir die Versammlung
ja bilden, nicht nur dazu gehören, für uns alle gilt dieses Wort, dass selbst diese äußerste und
für den Menschen unwiderstehliche Macht, dass diese Macht die Versammlung nicht überwältigen wird,
sondern die Versammlung wird der Herr Jesus einmal vor sich stehen haben. Er wird sie sich verherrlich
darstellen, Epheser 5. Das ist ein sehr schöner Ausdruck, der alles andere vergessen lässt, was
vorher war. Die Schwachheit auf der Gläubigen im Tod, die traurigen Augenblicke, die wir schon
auf Friedhöfen verbracht haben. Dann wird die Versammlung vor dem Herrn Jesus stehen. Er wird
sie sich selbst verherrlicht darstellen. Und dann kommt der Herr Jesus in Vers 19 wieder auf das
Reich der Himmel zu sprechen. Das wirkt so ein bisschen unvermittelt. Ich werde dir die Schlüssel
des Reiches der Himmel geben. Man könnte fast denken, das ist doch eigentlich ein neues Thema,
würde vielleicht einen neuen Abschnitt hier verdienen. Aber die beiden Themen gehören schon
zusammen. Der Herr Jesus hat erst von der Versammlung gesprochen. Erlaubt mir mal eben
noch einen Gedanken einzuschieben. Das erste, wovon der Herr Jesus in diesem Abschnitt redet,
das ist er selbst. Dann redet er von der Versammlung. Und das ist auch die Reihenfolge,
in der unsere Erkenntnis vor sich geht. Ja, ein ungläubiger Mensch, der muss zuerst einmal diese
Frage beantworten können, wer sagt ihr, dass ich sei. Der muss zuerst einmal eine persönliche
Beziehung zu dem Herrn Jesus bekommen, bevor wir mit ihm über die Versammlung reden. Das ist immer
ein Problem, wenn von Versammlungen ausgehend Evangelisationen veranstaltet werden, dass wir
immer erklären müssen, wer wir sind und wie wir zusammenkommen und so weiter. Und das müssen wir
Leuten erklären, die noch nicht mal zu dem Herrn Jesus eine Beziehung haben, geschweige denn,
was mit der Versammlung anfangen können. Ja, das ist schon wichtig. Manchmal sind die Erklärungen
unumgänglich, aber es ist schon wichtig, dass wenn wir mit einem ungläubigen Menschen zu tun haben,
dass er als erstes Mal versteht, ich brauche eine Lebensverbindung zu dem Sohn Gottes. Ich brauche
das Leben, was er uns von Gott aus auf die Erde gebracht hat und dieses Leben, was er selbst ist.
Wenn jemand das erfahren hat, wenn er von Neuem geboren ist, dann hat er auch die Voraussetzungen
durch den Heiligen Geist, dass er verstehen kann, was die Versammlung ist. Insofern ist diese
Reihenfolge der Belehrung des Herrn Jesus hier vorbildlich auch für uns. Dann kommt der Herr
Jesus auf das Thema des Reiches der Himmel zu sprechen. Das Reich der Himmel haben wir gestern
Abend ausführlich behandelt und da haben wir gesehen, dass das der Bereich ist, in dem Gottes
Wille grundsätzlich bekannt ist und in dem der Herr Jesus als Herr anerkannt wird. Das sind so zwei
wesentliche Punkte. Der Wille Gottes ist da bekannt in unserer Zeit zum Beispiel dadurch, dass die
Menschen eine Bibel im Haus haben und man erkennt Jesus als Herrn an und das tun die Menschen im
Wesentlichen dadurch, dass sie christlich getauft worden sind. Getauft worden sind auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dadurch nennen sie sich Christen, weil sie damit
eine Verbindung zu Christus bekennen. Wir haben uns gestern Abend auch daran erinnert, dass der
Ausdruck Reich Gottes weitergeht. Das Reich Gottes war schon auf der Erde, als der Herr Jesus hier
war, weil in seiner Person die Macht Gottes schon wirkte. Das sieht man in den Wundern, die der Herr
Jesus getan hat, während das Reich der Himmel erst anfangen konnte, als der Herr Jesus als Sohn des
Menschen eben verherrlicht im Himmel war und jetzt übt er seine Autorität im Christentum von
dorther aus. Wir haben uns gestern Abend auch daran erinnert, dass das Reich der Himmel oder auch das
Reich Gottes, da trifft sich das jetzt, dass das zwei Phasen hat. Einmal diese Zeit, in der der Herr
Jesus im Himmel ist, unsichtbar, verborgen, da ist das also gleichbedeutend mit der Zeit des
Christentums auf der Erde und dann die Zeit des tausendjährigen Reiches, wenn der Herr Jesus offen,
öffentlich, sichtbar regieren und dann Gottes Macht hier auf der Erde ausüben wird. Petrus sollte die
Schlüssel dieses Reiches, des christlichen Bekenntnisses bekommen. Schlüssel gebraucht man
nicht, um zu herrschen, sondern um zu verwalten. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Es geht hier
überhaupt nicht um das, was in den Kirchen daraus gemacht worden ist, dass Petrus irgendwelche Macht
bekommen sollte, sondern es geht darum, dass er eine Verantwortung übertragen bekam, nämlich die
Verantwortung aufzuschließen, Leute hinein zu lassen. Das hat Petrus getan. Es wird hier von
Schlüsseln gesprochen. Plural, Mehrzahl, müssen mindestens zwei sein. Man kann sagen, dass Petrus
in der Apostelgeschichte zwei Schlüssel auch benutzt hat. Das sehen wir in Apostelgeschichte
zwei, dass er sich zu den Juden wendet und ihnen das Reich der Himmel aufschließt, ihnen den Weg
in das christliche Bekenntnis hinein zeigt und dann sehen wir hinterher zum Beispiel in Kapitel
10, dass er im Haus von Cornelius ist. Cornelius war ein Mann aus den, ein war ein Römer, ein Mann
aus den Nationen und auch ihm wird dieses Reich der Himmel aufgeschlossen in Apostelgeschichte
zwei. Wie auch in Kapitel 10 werden diese Menschen, die die Botschaft annahmen, dann getauft. Dadurch
kamen sie in das Reich der Himmel hinein. Das ist ein entscheidender Gedanke, dass man durch die
Taufe in das Reich der Himmel kommt. Dadurch kommt man nicht in die Versammlung, man wird kein Glied
am Leib Christi dadurch, man kommt durch die Taufe auch nicht in den Himmel. Das darf man nicht in
einen Topf werfen, sondern man kommt lediglich in das Reich der Himmel, was ein Bereich, wie wir
gesehen haben, auf der Erde ist. Der Bereich des christlichen Bekenntnisses und Petrus war derjenige,
der diese Türen gewissermaßen aufstieß für Juden und Nationen. Ich werde dir die Schlüssel des
Reiches der Himmel geben und was irgendwo auf der Erde binden wirst, wird in den Himmel gebunden sein
und was irgendwo auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmel gelöst sein. Petrus hatte also die
Aufgabe, diese Türen zu öffnen für, so war das von Gott gedacht, für Gläubige, Menschen, die
wirklich das Wort Gottes annahmen. Der Missbrauch dieser Schlüssel hat dazu geführt, dass Ungläubige
da reinkamen. Das war das erste Problem und das zweite Problem haben wir jetzt hier im zweiten
Teil dieses Verses, dass auch die Sünde Eingang gefunden hat. Und Gott hat Petrus auch die Aufgabe
gegeben, in seinem Reich für Ordnung zu sorgen durch Binden und Lösen. Das heißt, dass wenn
Menschen als Sünder kamen, dass sie draußen gehalten werden sollten, dass die Sünde gewissermaßen auf
sie gebunden wurde. Es ist interessant, dass hier, wie auch in Kapitel 18, wo wir den gleichen Gedanken
dann im Zusammenhang mit der Versammlung haben, dass es da auch heißt, was gelöst oder gebunden
wird. Das heißt, das Binden und Lösen bezieht sich nicht direkt auf Personen, sondern auf das,
was die Personen mitbringen. Die Sünde wird auf jemanden gebunden, indem ihm der Zugang zu dieses
Reich verweigert wird, weil er mit Sünde kommt. Er wird gelöst von seiner Sünde, wenn Sünde vergeben
wird. Und wenn wir hier von Sündenvergebung reden, dann ist klar, dass ich das nicht auf den Himmel
beziehen kann, das kann nur Gott, sondern dass er sich auf den irdischen Bereich bezieht. Das heißt,
in dem Bereich, über den der Herr Jesus Autorität hat, da muss Gottes Ordnung herrschen. Da kann er
Sünde oder möchte er Sünde nicht tolerieren. Da soll Zucht geübt werden. Wie gesagt, das ist ein
Gedanke, der hinterher in Matthäus 18 auf die Versammlung bezogen wird und da ist es dann nicht
mehr Petrus als Einzelperson, sondern die Gläubigen, konkreter gesagt die örtliche
Versammlung, die diese Zucht ausüben soll. Und dann sagt der Herr Jesus am Ende in Vers 20,
er gebot den Jüngern niemands zu sagen, dass er der Christus ist. Christus jetzt wieder in dem Sinne,
wie wir das vorhin gesehen haben, als der Messias für Israel. Dieses Verbot bedeutet hier also nicht,
dass das noch nicht bekannt gemacht werden soll, sondern dass es jetzt nicht mehr verkündet werden
sollte. Die Zeit für Israel war vorbei. Der Herr Jesus schließt gewissermaßen jetzt die Türen für
Israel in Bezug auf ihre Anrechte an ihn. Er sagt für dieses Volk, was mich so verworfen hat und
was, wie er selbst wusste, mich bald an das Kreuz bringen wird, für dieses Volk habe ich jetzt keine
Botschaft mehr. Insofern sagt er jetzt den Jüngern, dass sie nicht mehr davon reden sollten, dass er
der Messias, der Christus dieses Volkes war. Also Türen, die sich schließen auf der einen Seite,
wunderbare Türen, die sich öffnen auf der anderen Seite. Eine Kenntnis des Herrn Jesus, die es vorher
so nicht gegeben hat und auf die sich die Versammlung gründet, die Einheit, die Zusammenfassung aller
derjenigen, die herausgerufen worden sind, aus allem anderen, aus dem Judentum, wie auch aus
dem Heidentum, um jetzt demjenigen zu gehören, demjenigen nachzufolgen und denjenigen zu ehren
und zu lieben, der ihre Grundlage bildet und der diese Versammlung selbst vom Himmel aus in dieser
Zeit baut. …
Transcrição automática:
…
Ich begrüße euch heute Abend ganz herzlich zu diesem dritten Abend, den wir unter die
Überschrift gestellt haben, Neue Dinge in Matthäus.
Wir haben uns am ersten Abend mit Matthäus 13, mit den Gleichnissen vom Reich der Himmel
beschäftigt, gestern Abend mit Matthäus 16, mit dem Thema der Versammlung, dass der
Herr Jesus da erstmals vorstellt, dass er dadurch als ein neues Thema einführt.
Wir kommen heute Abend zu Matthäus 17, aber bevor wir aus Matthäus 17 ein paar Verse
lesen, lesen wir noch drei Verse aus Kapitel 16.
Wir fangen an mit Kapitel 16, Vers 21.
Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse
und von den ältesten und hohen Priestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet
und am dritten Tag auferweckt werden müsse.
Dann Vers 27, denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit
seinen Engeln und dann wird er jedem vergelten nach seinem Tun.
Wahrlich, ich sage euch, es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht
schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.
Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes seinen Bruder mit
und führt sie für sich allein auf einen hohen Berg.
Und er wurde vor ihnen verwandelt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider
aber wurden weiß wie das Licht.
Und siehe, Mose und Elia erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm.
Jesus aber hob an und sprach zu Jesus, Herr, es ist gut, dass wir hier sind, wenn du willst,
werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.
Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme
erging aus der Wolke, die sprach, dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen
gefunden habe, ihn hört.
Und als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.
Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach, steht auf und fürchtet euch nicht.
Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Soweit wollen wir für heute Abend das Wort Gottes lesen.
Wir haben uns am Freitagabend vor Augen gehalten, dass mit dem Kommen des Herrn Jesus auf die
Erde, seiner Verwerfung durch Israel, seinem Tod am Kreuz, seiner Auferstehung und dann
seiner Auffahrt in den Himmel eine neue Zeit begonnen hat, die eben speziell im Matthäusevangelium
genannt wird, das Reich der Himmel.
Das heißt, dass damit eine Zeit begonnen hat, in der auf der Erde Menschen das Wort
Gottes kennen, das Wort, das auf dieser Erde durch den Sähermann, den Herrn Jesus, gesät
wird und dass diejenigen, die dieses Wort hören und die es annehmen, dass sie die Autorität
des Herrn Jesus in diesem Reich anerkennen.
Das Reich der Himmel, während der Herr Jesus als derjenige, der dieses Reich regiert, im
Himmel ist, als ein Teil des Reiches Gottes, der Begriff ist, wie wir gesehen haben, etwas
weitergehend, weil das im Grunde schon anfing, als der Herr Jesus als Mensch auf der Erde
war und durch seine Wunder bewies, dass er in der Macht Gottes auf der Erde auftrat.
Das war also etwas ganz Neues.
Das, was uns in Matthäus 13 beschrieben wird, ist die Zeit, in der wir leben, die Zeit des
Christentums und wir haben dann gestern gesehen, dass als ein Teil dieses christlichen Bekenntnisses
der Herr Jesus dann die Versammlung vorstellt, die alle diejenigen umfasst, die in diesem
Reich eben nicht nur ein Bekenntnis zu Christus als ihrem Herrn haben und nach außen abgeben,
sondern die eine wirkliche Herzensverbindung mit dem Herrn Jesus haben durch Glauben.
Diese Versammlung baut der Herr Jesus selbst in dieser Zeit, das kann man ganz exakt fixieren,
das tut er zwischen Apostelgeschichte 2, dem Tag der Pfingsten und diesem Nu, diesem
unteilbaren Augenblick, in dem er wiederkommen wird und wir werden von dieser Erde entrückt
und durch ihn aufgenommen werden in die Herrlichkeit des Himmels.
In der Zeit, die dazwischenliegt, baut der Herr Jesus seine Versammlung.
Und damit kommen wir hier dann zu dem dritten Neuen, was der Herr Jesus hier im Matthäus-Evangelium
vorstellt.
Wir haben uns an den vergangenen Abenden daran erinnert, dass das gewissermaßen die Antwort
des Herrn Jesus darauf ist, dass er durch sein Volk Israel immer mehr verworfen wurde,
dass er als Retourkutsche, als Antwort darauf zeigt, dass eine neue Zeit kommen würde,
in der er neue Dinge auf dieser Erde offenbaren und ins Werk setzen würde.
Und was hier in diesem Kapitel 17 in den ersten acht Versen vor uns kommt, das ist die Tatsache,
dass der Herr Jesus selbst, um ihn geht es hier, dass er selbst eine wunderbare Zukunft
vor sich hat, die so im Alten Testament auch noch nicht offenbart worden war.
Wir haben in Vers 1 von Kapitel 17 eine Zeiteingabe nach sechs Tagen, man kann das verstehen als
einen Hinweis darauf, dass Gott sechs Tage lang gearbeitet hat, wie er das in der Schöpfung
getan hat, das sechs Tage Werk und am siebten Tag ruhte Gott.
Sechs Tage lang hat Gott sich um die Menschen bemüht in den verschiedenen Haushaltungen
und damit kommen wir jetzt zum siebten Tag, zu der Zeit des Reiches, zu der Zeit, von
der der Hebräerbrief sagt, dass das eine Zeit der Ruhe für Gott selbst und für sein
Volk ist, wenn wir das gerade aufschlagen wollen, aus Hebräer 4, da haben wir diesen
Bezug darauf in Vers 4, Hebräer 4, Vers 4, denn er hat irgendwo von dem siebten Tag
so gesprochen und Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken und Vers 9, also bleibt
eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig und das sehen wir in dieser sehr schönen Szene,
die uns hier beschrieben wird, die im ganzen Leben des Herrn Jesus auf der Erde absolut
einmalig war, dass wir hier keine Aktivität mehr haben, keine Ruhe, keine Arbeit mehr,
sondern dass der Herr Jesus sich inmitten einiger der seinen, einiger weniger Repräsentanten
der seinen in den verschiedenen Haushaltungen aufhält, dass er Gemeinschaft mit ihnen hat
und das, so hat man den Eindruck, dass er diese Gemeinschaft in Ruhe mit ihnen zusammen
genießt.
Im Grunde ist das ein Abschnitt, der hier vor uns kommt, der gar nicht so sehr dazu
bestimmt ist, dass wir jetzt, wer weiß, wie viel hier lernen sollen, sondern mit dem der
Heilige Geist im Grunde uns mehr Eindrücke vermitteln möchte, Eindrücke letzten Endes
von der Herrlichkeit des Herrn Jesus, von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen,
das tut er in diesem Abschnitt auf eine ganz bemerkenswerte Art und Weise.
Die Herrlichkeit des Herrn Jesus, in diesem Zusammenhang haben wir in Vers 2 gelesen,
dass der Herr Jesus vor den Augen dieser drei Jünger, die der Herr mit auf den Berg genommen
hatte, verwandelt wurde.
Er wurde verwandelt.
Durch diesen Ausdruck, dieses Wort verwandeln, hat sich der Ausdruck eingebürgert, der Berg
der Verklärung, Verklärung oder Verwandlung, Verwandlung kann natürlich in zwei Richtungen
passieren, zum Guten oder zum Schlechten hin, hier haben wir eine Verwandlung in Richtung
Herrlichkeit, in Richtung Schönheit, eine Veränderung zum Guten hin und deswegen wird
das manchmal zurecht mit Verklären wiedergegeben.
Verwandeln an sich ist ein neutrales Wort, aber hier geht es auch nicht darum, dass wir
verwandelt werden, das ist eine andere Wahrheit, wenn wir uns mit dem Herrn Jesus beschäftigen,
dass das einen prägenden Einfluss auf uns hat, dass wir durch das Anschauen seiner Herrlichkeit
verwandelt werden in sein Bild hinein, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nach dem zweiten
Korintherbrief, 3 Vers 18, sondern hier haben wir den Herrn Jesus, der vor den Augen der
Jünger und vor unseren Augen verwandelt wird und dieser Begriff hat hier eine ganz konkrete
Bedeutung.
Deswegen habe ich die drei Verse aus dem vorigen Kapitel mit dazu gelesen.
In Vers 28 haben wir gelesen, dass diese Jünger den Sohn des Menschen kommen sehen würden
in seinem Reich, darum geht es hier, wir sehen den Herrn Jesus als Sohn des Menschen, wir
haben uns an den vergangenen Abenden daran erinnert, dass er durch Israel als Sohn Davids
verworfen wurde und dass er kurze Zeit danach als solcher auch an das Kreuz gebracht und
umgebracht werden würde, abgelehnt als Sohn Davids, in Kapitel 16, Vers 16 durch Petrus
bekannt als der Sohn Gottes, der Sohn des lebendigen Gottes und jetzt vor unseren Augen
verherrlicht als Sohn des Menschen.
Die Laufbahn des Herrn Jesus als Sohn des Menschen, ich bin fast ein bisschen in Versuchung
hier das Wort Karriere zu benutzen, diese Karriere des Herrn Jesus, die wunderbare Laufbahn,
die er als Sohn des Menschen absolviert, hat zwei Teile.
Den ersten Teil haben wir in Vers 21 von Kapitel 16 gesehen, wo Jesus seinen Jüngern zeigt,
dass er nach Jerusalem hingehen müsse, dass er vieles leiden und getötet und dann auferweckt
werden müsse.
Das heißt, der erste Teil, der Laufbahn des Sohnes des Menschen, das sind die etwa 33
Jahre, die der Herr Jesus in Niedrigkeit auf der Erde verbracht hat.
Als ein Mensch ohne Ansehen, ohne besonderen Ruf, als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen,
dass wir seiner begehrt hätten, man hat ihn verachtet, er hat das mit sich geschehen lassen,
ein Leben, wie es uns auch Philippa 2 beschreibt, dass er, der Gott war, Knechtsgestalt annahm,
dass er ein Mensch wurde, dass er gehorsam wurde bis zum Tod am Kreuz.
Aber diese Zeit der Niedrigkeit, diese Zeit der Leiden endete mit seinem Tod und dann
hat Gott ihn auferweckt und hat ihm Ehre und Herrlichkeit gegeben.
Und da hat er ihn gerade in diesem Charakter, in dem er auf der Erde die Verwerfung seines
Volkes und den Tod im Grunde aus der Hand aller Menschen akzeptiert hat, gerade in diesem
Charakter hat Gott seinen Sohn jetzt verherrlicht.
Jetzt sehen wir ihn noch nicht mit diesen Augen, sondern mit den Augen unserer Herzen,
aber Gott selbst wird einmal dafür sorgen, der Vater wird einmal dafür sorgen, dass
dieser sein Sohn als Mensch hier auf der Erde, wo er war und verworfen wurde, dass er da
geehrt und verherrlicht werden wird, zugleich im Himmel und auf Erden.
Und das ist das Thema in den Versen, die hier vor uns kommen.
Wir haben hier im Grunde ein Bild des Reiches, des tausendjährigen Friedensreiches, aber
nicht so sehr ein Bild dieses Reiches als Ganzes und als Solches, als vielmehr unter
diesem Akzent, wie der Herr das selbst ausdrückt, den Sohn des Menschen kommen sehen in seinem
Reich oder in Vers 27, der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters
mit seinen Engeln.
Das heißt, mit diesem ausdrücklichen Akzent auf ihm und der Herrlichkeit, die er dann
öffentlich haben wird und die gesehen werden wird an ihm als dem Sohn des Menschen.
Wir sehen in den Versen zwei bis fünf vier Personengruppen, die uns hier vorgestellt
werden.
Das ist in Vers zwei der Herr Jesus selbst, in Vers drei Muse und Elia, in Vers vier Petrus
in Klammern mit Jakobus und Johannes zusammen und in Vers fünf der Vater.
Und dann sehen wir in den letzten Versen sechs bis acht, wie die Jünger auf diese Offenbarung
des Herrn Jesus reagierten.
In Vers zwei, er wurde vor ihnen verwandelt, also von dem Bild der Niedrigkeit, das die
Jünger mit ihren körperlichen Augen vor sich hatten, hin zu einem Bild, was für uns
auch heute noch ein Bild für die Augen unserer Herzen ist, nämlich dem Sohn des Menschen
in seiner zukünftigen öffentlichen Herrlichkeit.
Und dann werden von dem Herrn zwei Dinge hier gesagt.
Das erste ist, dass sein Angesicht leuchtete wie die Sonne.
Das weist uns darauf hin, dass der Herr Jesus in der Zeit des Reiches, wenn er gekommen
sein wird, bis auf die Erde, wenn seine Füße auf dem Ölberg gestanden haben werden, dass
er dann weltweite Macht ausüben wird.
Die Sonne ist das große Gestirn, der große Himmelskörper, der den Tag beherrscht nach
Gottes Gedanken und in Gottes Schöpfungsordnung.
Ein Bild davon, von dieser höchsten Autorität.
Es gibt andere, den Mond und die Sterne, die in der Schöpfungsordnung darunter stehen.
Die finden wir auch hinterher in der Prophetie, in der Offenbarung wieder, aber hier haben
wir die Sonne.
Die Sonne als höchste Autorität, das heißt den Herrn Jesus, der in dieser Zeit öffentlich
regieren wird und er dann gesehen wird in seiner segensreichen Oberherrschaft.
Ich möchte kurz zu Malachi 3 gehen, wo wir diesen Gedanken haben.
In Malachi 3 wird dieser Tag, der durch die Sonne beherrscht wird, angekündigt in Vers
19, das ist in der älteren Übersetzung, Kapitel 4, Vers 1, denn siehe der Tag kommt
und dann sehen wir in Vers 19, dass der Herr Jesus quasi einläutend oder vorbereitend
auf diesen Tag richterliche Autorität ausüben wird, alle Übermütigen usw. werden zu Stoppeln
werden und der kommende Tag wird sie verbrennen und dann haben wir in Vers 20 das, was uns
in unserem Abschnitt interessiert, dass der Herr Jesus nicht nur richtende Autorität,
sondern dass er dann für die Glaubenden segnende Autorität ausüben wird.
Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
mit Heilung in ihren Flügeln und ihr werdet ausziehen und hüpfen wie Mastkälber.
Eine sehr bildliche, auf seine Art und Weise sehr schöne Sprache, die uns die Freude der
Glaubenden in der Zeit des Reiches zeigt, wenn der Herr Jesus mit seiner Wärme und
seinem Licht über dieser Erde aufgehen wird und wenn alles blühen wird, wenn alles wachsen
wird, wenn alles gedeihen wird durch seinen segensreichen herrschenden Einfluss.
Isaiah 53 sagt, dass das Wohlgefallen des Herrn in seiner Hand gedeihen wird.
Wenn der Herr, der Herr Jesus die Dinge auf der Erde in seine Hand nehmen wird, dann wird
wirklich alles auf dieser Erde blühen und der Wille Gottes wird im Segen hier auf der
Erde getan werden.
Das wird die Folge seines Angesichts sein.
Das heißt, seiner direkten Gegenwart, das ist natürlich typisch für die Erwartung
der Juden.
Das kann man durchweg in den Evangelien verfolgen, dass da die Glaubenden den Herrn Jesus immer
gerne in ihr Haus aufnahmen.
Das ist nicht die eigentliche christliche Hoffnung, sondern jüdische Hoffnung, dass
der Messias zu seinem Volk kommen wird und sie dann in den Segen bringen wird, dass insofern
sein Angesicht über ihnen leuchten wird.
Unsere christliche Hoffnung ist eigentlich andersherum, nicht, dass er in unser Haus
kommt, sondern dass er bis in die Wolken kommt und uns aufnimmt in das Haus seines Vaters,
dass er uns herausnimmt, da wo wir uns jetzt noch befinden.
Aber hier haben wir den Gedanken, sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, dass er durch seine
persönliche Gegenwart diese Erde und besonders sein Volk Israel unter eine segensreiche Herrschaft
bringen wird.
Seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht.
Licht, weißes Licht, ein Hinweis auf vollkommene Reinheit und Gerechtigkeit.
Das wird dann zum ersten Mal eine Herrschaft auf dieser Erde sein, die in perfekter Gerechtigkeit
vor sich gehen wird und die deswegen dann auch erstmals dieser Erde Frieden bringen
wird.
Wenn man sich ein bisschen mit der Prophetie beschäftigt, beispielsweise mit den Bildern
in Daniel, den vier Weltreichen in Daniel 2 und das auch ein bisschen verfolgt oder
verbindet mit der Geschichtsschreibung, mit der säkularen Geschichtsschreibung, dann
erkennt man, dass die Menschen durchweg die Herrschaft, die Gott ihnen anvertraut hat,
missbraucht haben.
Missbraucht entweder in dem Sinne, dass ihnen die Selbstbeherrschung fehlte oder dass sie
als Gewaltherrscher ihre Macht über andere auf die falsche Weise ausgeübt haben.
Aber die Herrschaft, die uns hier in den Händen des Herrn Jesus vorgestellt wird, das ist
eine von einem, dessen Kleider weiß sind wie das Licht.
Seine Kleider, das ist das Äußere, das ist das Verhalten, das ist das, was man an einem
Menschen sieht, das ist das Auftreten des Herrn Jesus in dieser wunderbaren Zeit in
Gerechtigkeit und damit wird das Ergebnis Frieden sein.
Mir fiel es mal auf, es gibt einen sehr schönen Psalm, der von dieser Zeit redet, Psalm 72,
in dem immer und immer wieder betont wird, dass der Herr Jesus in Gerechtigkeit herrschen
wird.
Psalm 72, Vers 1 schon, O Gott, gib dem König deine Gerichte und deine Gerechtigkeit dem
Sohn des Königs.
Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit und deine Elenden nach Recht.
Vers 3, die Berge und die Hügel werden dem Volk Frieden tragen durch Gerechtigkeit.
Vers 4, er wird den Elenden des Volkes Recht verschaffen.
Er wird die Kinder des Armen retten und den Bedrücker wird er zertreten.
Vers 7, in seinen Tagen wird der Gerechte blühen und Fülle von Frieden wird sein, bis
der Mond nicht mehr ist.
Paulus schreibt in Römer 14, dass das Reich Gottes nicht Essen und Trinken ist, sondern
Gerechtigkeit und Freude und Friede im Heiligen Geist.
Das hat der Herr Jesus schon gezeigt, schon angedeutet in der Zeit, in der er auf der
Erde als Sohn des Menschen in Niedrigkeit lebte.
Da sehen wir schon, bei seiner Grablegung in Lukas 23, dass Josef von Arimatia kam,
Vers 53, er nahm den Leib Jesu ab vom Kreuz und als er ihn abgenommen hatte, wickelte
er ihn in feines Leinentuch, das ist derselbe Gedanke, das ist feine weiße Leinwand, die
redet von der Gerechtigkeit, von der Reinheit dessen, der da begraben wurde, dass das ein
Mensch war, der im Grab lag, nicht weil er es verdient hatte, der den Tod nicht als Lohn
seiner eigenen Sünde erlitten hat, sondern stellvertretend für uns, der Gerechte für
die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.
Dieser Gedanke wird hier aufgegriffen im Zusammenhang mit der zukünftigen Herrlichkeit
des Herrn Jesus, dass diese Herrschaft dann weiß sein wird, wie das liegt, das heißt
in vollkommener Gerechtigkeit, ohne jede Spur von Egoismus, von Gewalt, von Korruption,
was uns bis zum heutigen Tag und bis zum Ende unter den Menschen so zu schaffen machen
wird.
Das ist eine kurze Beschreibung dieser wunderbaren Herrschaft, des Verhaltens des Herrn Jesus
in dieser Zeit des Reiches.
Dann haben wir in Vers 3 die zweite Personengruppe und siehe, Mose und Elia erschienen ihnen
und unterredeten sich mit ihm.
Mose und Elia, in diesen beiden Personen kann man zwei Bedeutungen sehen.
Zum einen, wenn man sie als historische Personen sieht, bezogen auf Israel, dann haben wir
einmal in Mose den Gesetzgeber, das heißt denjenigen, durch den Gott Israel das Gesetz
gegeben hatte und in Elia einen der Propheten, die besonders den Auftrag hatten, das Volk
eben zu diesem Gesetz, das sofort nachdem es gegeben worden war, schon wieder gebrochen
worden war, aber doch zurückzurufen, sie wieder zum Gehorsam anzuleiten, zur Buße
über ihr Verhalten und über ihre Sünden.
Also Repräsentanten des Gesetzes und der Propheten, es gibt manche Stellen, man kann
das mal selber nachsehen, im Neuen Testament, wo das Gesetz und die Propheten praktisch
stellvertretend für das gesamte jüdische System betrachtet werden.
Den Ausdruck haben wir mehrfach, das Gesetz und die Propheten, die werden hier also repräsentiert
durch Mose und Elia in historischer Hinsicht.
Damit haben wir hier einen Hinweis auf Israel, das dann unter die segensreiche Herrschaft
des Sohnes des Menschen kommen wird.
In prophetischer Hinsicht können wir eine andere Bedeutung hier sehen, wenn wir nämlich
denken an das Ende dieser beiden Personen, was ihre irdische Laufbahn angeht, ist ja
überhaupt mal interessant, dass hier auf einmal zwei Personen erscheinen, die schon
längst nicht mehr lebten, die schon lange Zeit tot waren und die Gott dennoch hier wieder
erscheinen ließ.
Mose, das war, soweit wir das wissen, der einzige Mensch, der gestorben ist und durch
Gott selbst begraben wurde, das hat seine bestimmte Bedeutung, wahrscheinlich wollte
Gott verhindern, dass man einen Kult um die Grabstätte von Mose machen würde, dass das
irgendwie zu einem Götzendienst ausarten würde, aber entscheidend ist, dass wir hier
einen Gläubigen aus dem Alten Testament haben, der gestorben ist und der begraben wurde.
Und im Gegensatz dazu haben wir in Elia natürlich einen, der bekanntlich nicht gestorben ist
und der bekanntlich nicht begraben wurde, sondern, soweit wir wissen, der Einzige, der
lebend aufgenommen wurde in den Himmel, der diese Erde verlassen hat, ohne durch den Tod
zu gehen.
Und wenn wir das jetzt prophetisch betrachten, wenn wir das verbinden mit der Zukunft, mit
den Personen, die im Reich sein werden, dann haben wir durch Mose drei Personengruppen
dargestellt, drei Gruppen von Gläubigen, die gestorben sind, aber die im Reich wieder
ihren Platz haben werden.
Das sind einmal alle diejenigen, die in der Zeit des Alten Testamentes im Glauben gestorben
sind, Mose, Abraham, Hiob, alle diejenigen, die damals geglaubt haben, die insofern auch
gerecht waren vor Gott und für die er in aller Ewigkeit einen Platz im Segen haben
wird, die aber gestorben sind.
Dann natürlich alle diejenigen, die in der Zeit der Gnade heimgegangen sind, entschlafen
sind.
Das sind diejenigen, die auch zum Beispiel in Wilden schon beerdigt worden sind, vielleicht
schon vor langer Zeit.
Und dann kommen drittens noch dazu alle diejenigen, die in der Zeit der Drangsal nach der Entrüstung
der Gläubigen, die dann als Märtyrer sterben werden.
Alle diejenigen, die bis zur Entrückung gestorben sind, alttestamentlich Gläubige
und diejenigen, die zur Versammlung gehören, die werden bei der Entrückung auferweckt
werden und dann in diesem neuen Körper, den sie dann haben, entrückt werden und die Märtyrer
der Drangsalzeit, die werden dann zu Anfang des Reiches, am Ende dieser siebzigsten Jahrwoche
Daniels auferweckt werden und dann ins Reich gelangen.
Und sie alle haben wir hier repräsentiert in Mose.
Und auf der anderen Seite Elia, der steht für diejenigen, die ins Reich gelangen werden,
ohne durch den Tod zu gehen.
Und das sind einmal alle diejenigen, die Paulus bezeichnet mit dem Ausdruck, wir, die
Lebenden.
Wir wissen inzwischen, was Paulus geschrieben hat, war inspiriert, aber in dem Punkt hat
er sich vertan.
Natürlich war der Ausdruck auch inspiriert in 1. Thessalonicher 4.
Paulus hatte noch damit gerechnet, dass der Herr zu seinen Lebzeiten wiederkommen würde,
um die Gläubigen zu entrücken, aber er musste doch noch sterben.
Aber wir sagen das heute noch, wir, die Lebenden.
Wir alle leben mit dieser Hoffnung, dass wir nicht mehr durch den Tod gehen müssen,
sondern dass der Herr bald kommt und dass wir dann zu den Lebenden gehören, die in
diesem Augenblick verwandelt werden, einen neuen Körper bekommen und dann zugleich mit
ihnen, wie 1. Thessalonicher 4 sagt, zugleich mit den Auferstandenen, Entschlafenen, entrückt
werden in Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.
Und die zweite Gruppe, das sind diejenigen, die als Glaubende die Zeit der Drangsaal überleben
und die dann lebend in das Reich eingehen werden.
Ja, dazu gehören alle diejenigen, die in dieser Zeit das Evangelium des Reiches annehmen
werden und die nicht als Märtyrer sterben werden.
Das sind also die Personengruppen, die wir im Reich wiederfinden, diejenigen, die im
Glauben gestorben sind, drei Personengruppen und zwei Personengruppen, die nicht mehr durch
den Tod gehen mussten und für einen Teil von denen gilt das Wort, was wir gestern Abend
betrachtet haben in Bezug auf die Versammlung, dass die Pforten des Hades sie nicht überwältigen
werden.
Wir haben uns gestern daran erinnert, dass das ein Beweis dafür ist, dass manche noch
nicht einmal mehr sterben müssen, die zur Versammlung gehören, dass es dann noch Lebende
auf der Erde geben wird, die dann lebend entrückt werden in die Herrlichkeit des Himmels.
Als ich mich mit diesem Thema beschäftigte, fiel mir eine Kleinigkeit auf in diesem Vers,
die mir irgendwie Freude machte.
Es heißt von diesen beiden, sie erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm.
Sie erschienen ihnen, das heißt diese Glaubenden, die haben alle Gemeinschaft miteinander, sie
sehen sich, sie erkennen sich auch, das sieht man an den Worten von Petrus in Vers 4, dir
eine und Mose eine und Elia eine, das ist sehr schön, dass er diese Männer, die er
nie gesehen hatte, sofort identifizieren konnte.
Er kannte sie als Personen, er wusste ihre Namen und das ist für uns auch ein Beweis,
dass in der Auferstehungswelt wir alle unsere Identität, unsere Persönlichkeit behalten
werden.
Es gibt manches, was wir hier zurücklassen und was wir garantiert nicht vermissen werden,
das sind zum Beispiel unsere charakterlichen Schwächen und Unausgewogenheiten.
Die Sünden, die wir hier begangen haben, werden wir dann nicht mehr daran denken, wenn
wir diese Zeit erreicht haben werden.
Die irdischen Verbindungen, die wir untereinander haben, die werden so auch nicht mehr existieren
in Ehe und Familie und Verwandtschaft und Freundschaft und so weiter, aber wir werden
uns kennen, auch diejenigen offensichtlich, die wir nie vorher gesehen haben.
Petrus jedenfalls kannte Mose und Elias, sie erschienen ihnen, sie waren zusammen dort,
aber diese beiden unterredeten sich mit ihm, das heißt ihr Hauptaugenmerk, ihr Hauptinteresse,
das richtete sich auf den Sohn des Menschen und das wird ganz sicher dann so sein, wenn
wir mit dem Herrn Jesus zusammen in dieser wunderbaren Zeit leben werden.
Wir werden das zusammen sein, ich sag mal ruhig genießen, aber wir werden uns unterreden
mit ihm.
Wir werden unsere höchste Freude dann daran haben, ihn in unserer Mitte zu haben und uns
mit ihm zu unterhalten.
Dann haben wir die dritte Personengruppe in Vers 4, Petrus erhob an und sprach zu Jesus,
so Doppelpunkt, er sprach zwei Dinge, eins war positiv, eins war negativ.
Das Positive, was Petrus sagt ist, Herr, es ist gut, dass wir hier sind und wenn wir uns
in diese Szene ein bisschen hinein vertiefen, dann sagen wir das auch, Herr, es ist gut,
dass wir hier sind.
Hier, das bedeutet in deiner Gegenwart, in deiner Gegenwart und auch in der Gesellschaft
der Gläubigen.
So einen Satz würde ein Gläubiger nie von Herzen sagen können, wenn er sich in der
Gesellschaft der Welt befindet, aber wenn wir da sind, wo wir den Herrn vor uns sehen
und wo wir die Brüder und die Schwestern um uns herum haben, dann sagen wir, Herr,
es ist gut, dass wir hier sind.
An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass in dieser Szene der Herr Jesus diesen
Seinen, den Gläubigen, dass er ihnen nichts gibt, dass er auch nichts Besonderes für
sie tut.
Er ist einfach da.
Was sie genießen, das ist hier nicht seine Gaben oder ein Werk, das er für sie tut,
sondern sie genießen ihn selbst.
Vielleicht auch mal die Erinnerung für uns.
Das ist das Höchste, was wir überhaupt haben können, dass wir bei ihm sind.
Und selbst wenn wir uns das mal theoretisch vorstellen, eine Versammlungsstunde, in der
wir vielleicht nicht viel hören, was uns etwas Konkretes zu sagen hat.
Aber wir waren doch bei ihm.
Und manchmal muss man sich daran erinnern, bei aller Schwachheit, die wir Brüder an
uns haben, bei allen Fehlern, die wir manchmal machen, bei der Stimmung, die manchmal in
unseren Stunden oder auch in ganzen örtlichen Versammlungen herrscht, Herr, es ist gut,
dass wir hier sind, bei dir.
Das wird den Himmel kennzeichnen.
Das wird die ganze Herrlichkeit, die vor uns steht, kennzeichnen, dass wir uns freuen werden,
dass wir bei ihm sind und dass wir miteinander bei ihm sein werden.
Das war das Gute, was Petrus hier mit offensichtlicher Herzensüberzeugung ausdrückte.
Aber dann sagt er etwas, das war nicht gut.
Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.
Mit dieser einen Aussage macht Petrus im Grunde zwei Fehler auf einmal.
Der erste Fehler ist, dass er versucht, das Bild des zukünftigen Reiches jetzt schon
zur Wirklichkeit zu machen.
Jedenfalls die Älteren, die noch die Zeit der analogen Fotografie mitgekriegt haben,
die wissen noch, was das bedeutet, ein Foto, ein Bild zu fixieren.
Dass man eine Aufnahme, die gerade gemacht wurde,
dass man die mit einem chemischen Prozess entwickelt, damit das Bild haltbar ist,
sonst verschwindet das von dem Film relativ schnell wieder.
Abgesehen davon, dass man auf dem Negativ sowieso nicht viel erkennen kann.
Und das etwa versucht Petrus hier.
Er versucht das, was ein prophetisches Bild war, was eine Momentaufnahme war.
Man hat schon mal gesagt, gewissermaßen eine Miniatur des Reiches, aber im Vorhinein.
Er versucht, das zur Wirklichkeit zu machen.
Er wollte den Herrn Jesus, er wollte ihm eine Hütte bauen und den beiden auch noch gleich eine,
damit das Bild erhalten blieb, damit das Bild zur Wirklichkeit wurde.
Das heißt, Petrus hatte nicht verstanden, dass es einen Wechsel der Haushaltung geben würde.
Dass der Herr Jesus als Sohn des Menschen eben doch zunächst einmal noch würde leiden und sterben müssen.
Und dass sich daran erst die Zeit seiner Herrlichkeit als Sohn des Menschen anschließen würde.
Und dass auch nach seinem Leiden zunächst einmal diese Zeit des Reiches der Himmel anfangen würde,
wie wir das in Matthäus 13 betrachtet haben.
Das war Petrus hier noch nicht klar.
Deswegen macht er diesen Fehler, dass er versucht, das Bild zur Wirklichkeit zu fixieren.
Und den zweiten Fehler, den er gleichzeitig damit macht, er versucht gewissermaßen, den Herrn Jesus zu befördern.
Effektiv degradiert er ihn aber.
Er wollte dem Herrn Jesus eine besondere Ehre darbringen, indem er ihm eine Hütte baut
und das dann Seite an Seite mit diesen berühmten Männern der israelitischen Geschichte, Mose und Elia.
Er dachte, das wäre eine Ehre für den Herrn.
Aber ihm ist nicht klar in diesem Augenblick, dass er damit den Herrn Jesus in seiner Herrlichkeit herunterzieht
auf das Niveau von sterblichen und gesündigt habenden Menschen, Mose und Elia.
Also, wie wir das durchgehend in den Evangelien sehen, ein immer noch beschränktes Verständnis von Petrus
und auch von den anderen Jüngern, wobei wir sagen müssen, das verbindet diese Jünger doch oft mit uns.
Dass auch wir von dem, was der Herr uns eigentlich mitgeteilt hat, was wir vielleicht auch doch verstehen könnten,
dass wir doch in der Praxis oft relativ wenig davon verstehen.
Aber wir haben diese Abschnitte, damit wir Gottes Gedanken über seinen Sohn peu à peu besser verstehen.
Und damit kommen wir in Vers 5 zu der vierten Personengruppe
und deren Eingreifen wird beschrieben mit, während er noch redete.
Da kommt plötzlich die Stimme des Vaters aus dem Himmel, aber die unterbricht offensichtlich das Reden von Petrus.
Petrus hatte scheinbar eine Neigung, noch mehr zu sagen, als das, was uns hier berichtet wird.
Aber während er noch redete, unterbricht ihn diese Stimme.
Der Vater verhindert, dass er jetzt noch mehr sagt, was vielleicht noch verkehrter gewesen wäre.
Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke.
Diese Wolke war Petrus, als einem treuen Juden gut bekannt aus dem Alten Testament,
der kannte natürlich das Alte Testament bestens und kannte das Bild spätestens von der Zeit,
von dem Auszug aus Ägypten heraus, man sieht das schon am Roten Meer,
wo sich eine Wolke zwischen die Israeliten und die Ägypter stellt.
Wir sehen dann, dass die Wolkensäule das Volk durch die Wüste führte,
dass sie den Platz jeweils markierte, wo das Heiligtum in der Wüste stand, das heißt die Stiftshütte,
das heißt die Wolke war durchgängig ein Bild der Gegenwart Gottes unter seinem Volk.
Und diese Wolke bekommt hier eigentlich eine Bedeutung, die noch darüber hinausgeht.
Petrus selbst erwähnt das ja hinterher im zweiten Petrusbrief in Kapitel 1,
wenn er da sagt, zweite Petrus 1, Vers 17, denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit,
als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging.
Die prachtvolle Herrlichkeit, aus der die Stimme des Vaters kommt.
Und damit ist die Wolke hier nicht nur ein Bild von dem Wohnort Jehovas unter seinem irdischen Volk,
sondern hier sogar ein Bild des Vaterhauses.
Und damit haben wir hier einen kleinen Hinweis darauf, dass es jenseits des Reiches,
das hier eigentlich das Thema ist, noch etwas gibt, etwas, was davon zu unterscheiden ist,
etwas, was in gewisser Hinsicht noch größer, noch höher ist, nämlich der Wohnort Gottes des Vaters,
das Haus des Vaters.
Ein Thema, das im Neuen Testament, das überhaupt ein komplett neutestamentliches Thema ist,
aber das selbst im Neuen Testament nicht allzu oft erwähnt wird.
Bekanntlich haben wir den Ausdruck Haus des Vaters überhaupt nur ein einziges Mal.
Das ist in Johannes 14, wo der Herr seinen Jüngern sagt, dass im Haus seines Vaters viele Wohnungen sind
und dass er selbst hingehen würde, um ihnen dort eine Stätte zu bereiten.
Diesen Hinweis haben wir also auf den Platz, der unsere eigentliche christliche Hoffnung ist.
Im Reich treffen wir uns in gewisser Hinsicht mit allen anderen Gläubigen, wie wir das schon gesehen haben.
Petrus übrigens ist ein Bild des Volkes Israel, das im tausendjährigen Reich dann einen Platz des Segens auf der Erde haben wird,
während wir unseren Platz im himmlischen Bereich des Reiches haben werden.
Ich mache jetzt mal einen kleinen Einschub.
Die Frage kommt schon mal, wo sind wir denn im Reich und wo sind andere Gläubige?
Ich will ein bisschen vorsichtig sein damit, weil unsere räumlichen Begriffe,
ebenso wie unsere zeitlichen Begriffe, die zeitlichen Abfolgen,
weil wir da mit unseren jetzigen Begriffen nicht immer so ganz weit kommen.
Aber man kann jedenfalls so viel sagen, dass dieses wunderbare Reich zwei Teile haben wird.
Vielleicht gehen wir noch mal ganz kurz zu Kapitel 13 zurück, da wird das nämlich einmal angetippt.
Matthäus 13, das habe ich vorgestern nicht erwähnt,
da heißt es in Vers 41 in Bezug auf die Gerichte am Ende der Drangsaltszeit,
der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen.
Ärgernisse sind ungläubige Menschen, die andere zu Fall bringen im Glauben.
Und sein Reich hier, das ist der irdische Bereich, da werden die Ungläubigen gerichtet werden.
Aber wir haben dann in Vers 43 das Teil der Gläubigen, dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters.
Das ist hier ausdrücklich nicht das Haus des Vaters, sondern das Reich ihres Vaters,
das ist, wenn man es so ausdrücken will, der himmlische Teil des tausendjährigen Reiches.
Es hat ja Bezug auf die Zukunft und wir werden unseren, unser Teil im Reich haben im Himmel.
Wir werden nicht mit dem Herrn Jesus auf der Erde sein, sondern wir werden unseren Teil dort haben,
wo er ist, während er gleichzeitig auf der Erde ist und dadurch so ein bisschen das Problem,
ich habe das auch am ersten Abend, glaube ich, schon mal erwähnt und das hat schon ein bisschen für Irritationen gesorgt,
dass im tausendjährigen Reich der Thron Gottes auf der Erde sein wird und dass der Herr Jesus von Jerusalem aus dort herrschen wird.
Das muss man sich jetzt nicht unbedingt so vorstellen, dass der Herr Jesus tausend Jahre lang da quasi auf einem Stuhl auf dem Fleck sitzt und von dort aus regiert.
Aber in Israel wird der Herr Jesus dann herrschen.
Er wird der König dieses Reiches und dieses Volkes sein, König Israels, König aller Könige,
aber zugleich werden wir im Himmel mit dem Herrn Jesus verbunden sein und dort auch in seiner Gegenwart sein.
Man darf aber nicht vergessen, dass die jetzige Trennung zwischen Himmel und Erde, die für uns ja unüberwindbar ist,
dass die in der Zeit des Reiches schon aufgehoben sein wird.
Wir kennen, denke ich, alle das Bild von der Jakobsleiter.
Dieser Traum, den Jakob hatte, eine Leiter, deren Spitze bis an den Himmel reichte und die unten auf der Erde stand.
Und das Bild wird ja in Johannes 1 noch einmal aufgegriffen und eigentlich auch ein bisschen erklärt, in Johannes 1 am Ende,
wo der Herr Jesus sich mit Nathanael unterhält und dann zu ihm sagt im Vers 51,
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet den Himmel geöffnet sehen
und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.
Das ist ein Hinweis auf das tausendjährige Reich, wenn Israel als ein treues Volk,
als das Volk Gottes auf der Erde anerkannt sein wird und den Messias ehren wird,
aber von dem Herrn Jesus aus wird eine Leiter in den Himmel gehen, ist natürlich ein Bild,
die Himmel und Erde, also himmlischen Bereich und irdischen Bereich dann verbinden wird.
Ich will das nicht allzu weit ausführen, wenn man zu sehr in die Details geht, wird es schnell ein bisschen schief,
wenn man keine konkreten Bibelstellen dazu hat.
Aber wir sollten festhalten, es gibt diese beiden Bereiche, unser Teil ist im himmlischen Bereich,
aber beide sind miteinander verbunden und ob im Himmel oder auf der Erde,
der Herr Jesus wird der glorreiche Mittelpunkt sein.
So, wir gehen zurück zu Kapitel 17, Vers 5.
Da überschattete sie eine lichte Wolke, das war also eine Wolke, die im buchstäblichen Sinne
keinen Schatten über die Erde brachte, was sonst schnell eine negative Bedeutung haben kann,
sondern das ist eine bedeckende Wolke, die aber im Grunde eine lichte Wolke war, eine lichte Herrlichkeit.
Das heißt ja ausdrücklich, dass es eine lichte Wolke war, die also lichterfüllt war.
Und aus dieser Stimme, aus dieser Wolke ergeht eine Stimme, die spricht,
dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe, ihn hört.
Wir sehen, dass plötzlich und unvermittelt, mit Sicherheit für Petrus unerwartet,
diese Stimme sich zu Wort meldet, die Stimme des Vaters aus seinem Haus.
Und der Vater sagt in diesem kurzen Ausspruch drei Dinge über seinen Sohn.
Das erste, dieser ist mein geliebter Sohn.
Damit weist er diese gläubigen Juden, die hier ehrfürchtig standen,
damit weist er sie darauf hin, dass der, den sie da sahen, nicht nur ihr Messias war,
das auch, das wussten sie, sondern dass er sein geliebter Sohn war.
Und damit sagt der Vater zum einen, dieser Mensch, den ihr vor euch seht
und dessen Herrlichkeit ihr ja erkannt habt, er ist Gott.
Wenn er ihn mein geliebter Sohn nennt, dann sagt er damit, das ist kein Mensch wie die anderen,
sondern dieser Mensch ist Gott.
Aber noch mehr, nicht nur Gott in seinem Wesen, sondern der Vater deklariert auch die Beziehung,
die zwischen diesem Sohn und ihm existiert, dass er eben sein geliebter Sohn war.
Also er erklärt nicht nur das, was er in sich selbst war, Gott,
sondern auch in welcher Beziehung er zu ihm, dem Vater, im Himmel stand.
Und man kann auch sagen, dass der Vater vielleicht damit doch schon darauf hinweisen möchte,
welche Stellung und welche Beziehung diejenigen, die in der Zeit der Gnade an diesen Sohn glauben würden,
dann haben würden.
Er ist sein geliebter Sohn.
Aber diejenigen, die an diesen Sohn in dieser Zeit der Gnade, das heißt in der Zeit seiner Verwerfung glauben,
die dürfen Kinder und die dürfen Söhne Gottes sein.
Das heißt, diese Beziehung, die von Ewigkeit her, das ist hier der Hintergedanke,
die ewige Sohnschaft des Herrn Jesus, die Beziehung, die von Ewigkeit her zwischen dem Vater und seinem Sohn existiert,
die haben wir durch Gnade bei unserer Bekehrung bekommen.
Ob wir viel davon verstanden haben oder nicht, viel verstanden haben wir alle nicht davon,
das werden wir frühestens im Himmel, wenn wir im Vaterhaus sein werden.
Aber wir werden heute, das sagt der Herr Jesus selbst, mit der gleichen Liebe vom Vater geliebt,
mit der er seinen Sohn liebt.
Damit zeigt der Vater also, dass dieser Mensch auf der Erde,
dass er jetzt in einer ganz neuen Weise bekannt werden würde.
Und Petrus selbst hat das in Matthäus 16, wie wir gestern Abend gesehen haben, ja schon bekannt.
Du bist der Sohn des lebendigen Gottes.
Aber der Vater selbst fügt hier hinzu, dass diese Beziehung zwischen seinem Sohn und ihm gekennzeichnet ist durch Liebe.
Und dann sagt er als zweites, dass er an diesem geliebten Sohn Wohlgefallen gefunden hatte.
Das ist ein Ausdruck, ja ich sag mal ein unqualifizierter, muss man richtig verstehen,
ein unbeschränkter Ausdruck der Freude, die der Vater an seinem Sohn hatte.
Der Vater bezieht das hier auf nichts Besonderes.
Er sagt nicht, mein Sohn hat das und das getan und deswegen habe ich meine Freude an ihm gefunden,
sondern pauschal, ja unter Menschen ist das sehr verpönt, ein pauschales Urteil abzugeben,
das betrachtet man als undifferenziert.
Aber hier haben wir ein pauschales Urteil, das absolut war und zutreffend war,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Das bezieht sich auf alles, was dieser Sohn als Mensch auf der Erde getan hat,
mehr noch, das bezieht sich auf den Sohn als Person.
Und doch können wir einen konkreteren Bezug vielleicht herstellen.
Es ist ja auffällig, dass genau dieser Ausspruch vom Vater zweimal getan wurde.
Wir haben den schon einmal auch in diesem selben Evangelium in Kapitel 3,
ich lasse es mal gerade aufschlagen,
in Matthäus 3,
wo wir ab Vers 13 die Taufe des Herrn Jesus haben.
Und nachdem der Herr Jesus sich hat taufen lassen, dann heißt es in Vers 17,
Und siehe, eine Stimme ergeht aus den Himmeln, die spricht,
Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Nun ist es ja so, dass Gott sich nicht ohne Grund wiederholt.
Er sagt manches doppelt oder auch dreifach, aber immer mit bestimmtem Hintersinn.
In Kapitel 3 sind wir an einem markanten Punkt,
ja, ich habe vorhin gesprochen, mal in Anführungsstrichen von der Karriere des Sohnes des Menschen,
an einem bestimmten Punkt seiner Laufbahn.
Matthäus 3 ist nämlich der Punkt, wo der Herr Jesus aus dem verborgenen Bereich seines Lebens,
ich sage mal aus seinem Privatleben, heraustritt, im Alter von 30 Jahren, an die Öffentlichkeit.
Ja, das war der Punkt, an dem sein öffentlicher Dienst unter den Menschen anfing,
was hinterher in der Apostelgeschichte bezeichnet wird mit den Worten,
dass er umherging, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren.
Diese beiden Phasen im Leben des Herrn Jesus, sein Privatleben zu Hause in der Familie seiner Eltern
und sein öffentlicher Dienst in Israel, das sind zwei Epochen, die jeweils einen ganz eigenen Charakter haben.
In Matthäus 3 sagt der Vater das gewissermaßen im Rückblick auf das verborgene Leben des Herrn Jesus,
das er zu Hause geführt hat, wir wissen ja nicht viel davon,
eigentlich nur die Geschichte, als er mit zwölf Jahren im Tempel war und seine Eltern ihn suchten.
Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?
Da sehen wir, wie der Sohn auch in dieser Zeit schon den Vater ehrte und ihm gehorsam war.
Und das quittiert der Vater bei der Taufe seines Sohnes als Mensch, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe,
ohne uns viel zu berichten, woran er konkret da Wohlgefallen gefunden hat, an allem.
Und hier haben wir den gleichen Ausspruch noch einmal, aber hier jetzt gegen Ende seines öffentlichen Dienstes.
Das ist ja relativ kurz vor dem Kreuz hier.
Das heißt, auch das, was der Vater vom Himmel her gesehen hat in dem Leben seines Sohnes als Mensch auf der Erde,
indem er unter den Juden umherging, mit seinen Jüngern durch das Land wanderte, mit Menschen sprach,
sich um Einzelne kümmerte, den Volksmengen predigte und so weiter.
Unter alles dieses schreibt der Vater wieder dasselbe Urteil, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Und nicht mit denselben Worten, aber sinngemäß haben wir das gleiche Urteil noch einmal nach dem Kreuz.
Ich möchte gerne eine Stelle aus Apostelgeschichte 2 lesen.
Apostelgeschichte 2, wo Petrus aus Psalm 16 zitiert, Vers 27, da spricht der Herr Jesus selbst prophetisch zu Gott.
Denn du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen, noch zugeben, dass dein frommer Verwesungseher,
dein frommer oder dein heiliger.
Das heißt, auch die Auferweckung des Herrn Jesus, dass der Vater verhinderte, dass dessen Körper im Grab verweste,
ist eine Bestätigung dessen, dass der Vater Wohlgefallen an diesem, seinem Sohn als Mensch auf der Erde gefunden hatte.
Und damit haben wir für jede Epoche dieser Zeit des Sohnes des Menschen in Niedrigkeit eine Bestätigung vom Vater.
Er ist durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt worden, dass er in jeder dieser Zeiten Wohlgefallen an ihm gefunden hatte.
Nach seinem privaten, verborgenen Leben, nach seinem öffentlichen Dienst und nach der Vollbringung des Werkes am Kreuz.
Und dann sagt der Vater hier etwas Drittes, was wir in Matthäus 3 natürlich nicht in dem Ausspruch enthalten gefunden haben.
Ihn hört.
Das ist jetzt nicht einfach eine Aufforderung zum Gehorsam an seine Jünger,
sondern das ist ein Hinweis darauf, dass der Herr Jesus als Sohn des Menschen demnächst in der Herrlichkeit gehört werden sollte.
Dass die Aufmerksamkeit der Jünger gerichtet sein sollte auf denjenigen,
der nach seinen Leiden vom Vater diesen Platz zu seiner Rechten in der Herrlichkeit des Himmels bekommen würde.
Denjenigen, der eine ganz neue Zeitrechnung, eine neue Haushaltung einführen würde.
Und man kann, wenn man das ein bisschen praktisch betrachtet, sagen, dass das auch für uns das letzte Geheimnis ist.
Wenn wir die christliche Wahrheit wirklich verstehen wollen,
wenn wir Gottes Gedanken für unsere Zeit, für die Zeit der Gnade in der richtigen Weise verstehen wollen,
dann können wir das nur, wenn wir diesen kurzen Aufruf Folge leisten, ihn hört.
Das heißt nicht mehr ihn hören als den Messias.
Nicht mehr hören auf das Gesetz vom Sinai, das Israel gegeben worden war,
sondern auf ihn hören, durch den die Gnade und die Wahrheit geworden ist.
Und durch den wir Gnade um Gnade empfangen haben.
Ihn hört.
Und dann sehen wir in den letzten Versen eine Reaktion der Jünger,
die uns vielleicht auf den ersten Blick etwas erstaunt.
Als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.
Nun ist uns jetzt klar, dass das, was die Jünger hier gesehen haben, etwas komplett Neues war.
Diese Herrlichkeit des Herrn Jesus, der Sohn des Menschen in der Herrlichkeit des Reiches.
Der Platz von Gläubigen im himmlischen Bereich dieses Reiches.
Das Vaterhaus, was noch darüber ist.
Der Sohn des Menschen, offenbart und bekannt worden als Sohn Gottes
in Gemeinschaft mit seinem Vater und unter dem Wohlgefallen dieses Vaters.
Das alles war etwas komplett Neues für die Jünger.
Es war auch etwas, was ihr praktisches Leben und auch ihre, ich sag mal,
glaubensmäßigen praktischen Fähigkeiten in diesem Augenblick noch komplett überstieg.
Sie hatten den Heiligen Geist noch nicht.
Das Neue Testament war noch nicht geschrieben.
Einige von ihnen gehörten zu denen, die der Heilige Geist benutzte,
um hinterher die christliche Wahrheit überhaupt erstmal aufschreiben zu lassen.
Das heißt, es wurde ihnen etwas gezeigt hier, womit sie noch nicht wirklich Gemeinschaft haben konnten.
Wenn wir das so sehen, dann kann man es vielleicht ein bisschen besser verstehen,
dass sie ob dieser Eindrücke sich fürchteten.
Sie fielen auf ihr Angesicht, beugten sich nieder und dann kommt der Herr Jesus,
rührt sie an und spricht, steht auf und fürchtet euch nicht.
Und dass dieser Aufruf des Herrn Jesus nicht fruchtlos geblieben ist, das sehen wir gleich anschließend.
Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Wir haben uns erinnert daran, dass das, was wir hier vor uns haben, ein Bild des Reiches ist.
Konkreter, ein Bild der Herrlichkeit des Sohnes des Menschen in diesem Reich.
Den Platz, den er inmitten seiner Heiligen dann einnehmen wird.
Dieses Bild musste verschwinden.
Die Wirklichkeit ist bis heute noch nicht gekommen.
Aber obwohl das schöne Bild verschwindet, Jesus bleibt.
Das ist auch bei uns so, dass Gott uns manche Eindrücke gibt von wunderbaren Dingen, die noch vor uns stehen.
Das Reich ist gar nicht mal unsere eigentliche christliche Hoffnung,
obwohl wir gesehen haben, wir in diesem Reich einen Platz und einen wunderbaren Platz haben werden.
Unsere eigentliche christliche Hoffnung ist das Haus des Vaters.
Aber alle die Dinge, die der Herr uns in dieser Hinsicht vorstellt,
wir sehen sie, wir freuen uns darüber, wir können uns nicht ständig damit beschäftigen.
Sie geraten uns auch aufgrund unserer Schwachheit wieder ein bisschen in den Hintergrund.
Es ist noch nicht Wirklichkeit geworden, aber wir sehen Jesus allein vor uns.
Er bleibt uns erhalten.
Und jetzt bleibt vielleicht noch eine Frage am Ende zu beantworten.
Was hat das Reich konkret mit uns zu tun?
Welche Beziehung haben wir dazu?
Ist das nur ein schönes Bild für die Zukunft, über das wir uns freuen?
Oder hat das auch etwas praktisch mit uns zu tun?
Ich glaube schon.
Ich möchte noch mal drei Punkte nennen.
Ein Punkt aus Titus 2.
Da heißt es in Vers 13, dass wir erwarten die glückselige Hoffnung
und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und heilandes Jesus Christus.
Die glückselige Hoffnung, das ist die Entrückung, auf die wir als nächstes warten.
Aber die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn Jesus, das sind die Augenblicke,
das ist die Zeit, die in diesem Abschnitt in Matthäus 17 vor uns gekommen ist.
Und es heißt hier ausdrücklich, wir warten darauf, wir erwarten das.
Warum?
Weil er derjenige ist, der sich selbst für uns gegeben hat.
Und weil das die Zeit sein wird, in der er geehrt sein wird.
Hier auf der Erde haben wir alle noch ein bisschen was vom Egoismus an uns,
aber wenn die Zeit gekommen sein wird, dann wird das abgefallen sein von uns.
Dann werden wir uns von ganzem Herzen freuen über jede Ehre, die der Herr bekommt
und über jede Herrlichkeit, die er dann ausstrahlen wird.
Der Herr selbst wartet darauf, setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße
und wir warten mit ihm auf diese wunderbare Zeit.
Ein zweiter Gedanke hängt zusammen mit einem Vers, den ich nur kurz erwähnt habe
aus dem Römerbrief, aus Kapitel 14, Vers 17.
Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken,
sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im heiligen Geist.
Wer in diesem dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt.
Das bedeutet, dass die Prinzipien, die Grundsätze, die dann weltweit gelten werden
in diesem Reich unter der Herrschaft des Herrn Jesus,
dass dieselben Prinzipien heute schon unser Leben kennzeichnen sollten.
Gerechtigkeit und Freude und Friede im heiligen Geist.
Wir sind Menschen, die das kennen, die Gedanken Gottes über seinen Sohn.
Und wir werden den Segen des Reiches heute schon in unserem Leben erfahren,
wenn wir heute schon diesen, der dann König aller Könige sein wird,
wenn wir ihn heute schon praktisch als unseren Herrn anerkennen und seinem Wort folgen.
Und ein dritter und letzter Gedanke.
Das Reich wird auch die Zeit sein, wo Treue, die wir diesem Herrn,
diesem jetzt noch verworfenen Herrn, hier und heute erweisen, dann belohnt werden wird.
Das haben wir sogar gelesen in Kapitel 16, Vers 27.
Und dann wird er jedem vergelten nach seinem Tun.
Das ist vielleicht nicht das Höchste aller Motive,
aber es ist ein Motiv, das für Paulus jedenfalls so wichtig war, dass er es öfter erwähnt.
Und auch andere Schreiber des Neuen Testamentes.
Dass Treue, die wir dem jetzt verworfenen Herrn erweisen, nicht vergeblich ist,
dass sie nicht vergessen wird, sondern dass dieser Herr, dieser König Israels,
dass dieser Sohn des Menschen das registriert, dass er das festhält
und dass er uns für das, was wir für ihn getan haben, uns auch noch eine Belohnung geben wird.
Wir warten auf das Reich, weil der Herr selbst darauf wartet.
Und wir möchten schon heute nach den Grundsätzen dieses Reiches leben.
Und wir wissen, dass das, was wir für ihn tun, dann auch belohnt werden wird.
Aber wir wollen das eine festhalten, dass wir Jesus vor uns sehen.
Denjenigen, der dann als Sohn des Menschen vor aller Welt verherrlicht werden wird. …